Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1346388.pdf
Größe
77 kB
Erstellt
07.12.17, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 17:58
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-05149
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion DIE LINKE
Betreff:
Geeignete Konfliktlösungsmechanismen am Leipziger Hauptbahnhof suchen und
finden
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
FA Umwelt und Ordnung
FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
FA Stadtentwicklung und Bau
Ratsversammlung
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
13.12.2017
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung beruft einen Runden Tisch ein, um die Situation im Außenbereich des
Leipziger Hauptbahnhofes gemeinsam zu erörtern. Dort sollen Problemwahrnehmungen,
verschiedene Interessen und Perspektiven transparent gemacht werden, um im Anschluss
Interventionsbedarfe und -formen zu diskutieren. Am Runden Tisch sollen sowohl
VertreterInnen der Stadt, des Bahnhofsmanagements, der Bundespolizei als auch
VertreterInnen sozialer Dienste und Vereine (Streetwork, Bahnhofsmission, Träger von
Einrichtungen der Sucht- und Wohnungslosenhilfe) beteiligt sein.
Bis zum Abschluss dieses Prozesses verzichtet die Stadtverwaltung auf die Übertragung von
Außenflächen des Leipziger Hauptbahnhofes an die ECE Projektmanagement GmbH & Co.
KG.
Sachverhalt:
Laut Antwort auf die Stadtratsanfrage VI-F-04547-AW-01 prüft die Stadtverwaltung, „ob die
Funktionalität der Flächen unter den Vordächern des Hauptbahnhofes durch den aktuellen
Status als kommunaler Gehweg noch gewährleistet werden kann oder nicht eine prioritäre
rechtliche Zuordnung zu den Aufgaben des Hauptbahnhofes und der Bahn erfolgen sollte“.
Hintergrund dieser geplanten Maßnahme ist, dass sich regelmäßig größere Gruppen von
Personen, die Alkohol konsumieren, betteln und möglicherweise wohnungslos sind,
insbesondere vor der Westhalle des Hauptbahnhofes aufhalten. Auch das Abspielen lauter
Musik und das Urinieren im öffentlichen Raum durch mutmaßlich diesen Personenkreis
werden moniert.
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Ein erstes Mittel zur Vertreibung dieser Personen und – laut Stadtverwaltung - zur
„Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Standortes“ ist die Dauerbeschallung des
Außenbereichs der Westhalle mit lauter klassischer Musik. Damit werden die
Personengruppen allerdings lediglich in Richtung Kleiner Willy-Brandt-Platz oder an andere
Orte verdrängt.
Laut Aussagen der Stadtverwaltung wurden zur Lösung der als problematisch
eingeschätzten Situation bereits verschiedenen Maßnahmen (erfolglos) erprobt, z. B.
Sozialarbeit, der Einsatz von Ordnungskräften und Kontrollen.
Die faktische Privatisierung der Außenbereiche des Hauptbahnhofs oder die Beschallung mit
lauter klassischer Musik sind aus Sicht der Antragsstellerin die falschen Ansätze. So werden
soziale Problemlagen verdeckt, verdrängt und unsichtbar gemacht. Der öffentliche Raum
erfüllt gerade für marginalisierte Gruppen eine besondere Rolle, die es entsprechend zu
berücksichtigen gilt.
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