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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1345372.pdf
Größe
611 kB
Erstellt
05.12.17, 12:00
Aktualisiert
31.01.18, 23:32

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Inhalt der Datei

Einwohneranfrage Nr. VI-EF-05143 Status: öffentlich Eingereicht von Dieter Krause Betreff: Matthäi-Kirchhof Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Ratsversammlung 31.01.2018 schriftliche Beantwortung Sachverhalt: 1.) Ist die ehemalige Matthäi-Kirchgemeinde, die Besitzer des größten Teiles des Areals des alten Matthäi-Kirchhofes war, für die Enteignung ihres Grundstückes nach Abriss der Matthäi-Kirchruine in der alten DDR nach 1990 jemals von staatlichen Stellen dafür entschädigt worden? Wenn ja, in welcher Höhe? 2.) Ist im Rahmen der Neubeplanung und -bebauung des alten Matthäi-Kirchhofes mit einem zentralen sächsischen Stasi-Archiv von Seiten der Stadt eine Entschädigung der Thomaskirchgemeinde - als Rechtsnachfolger der 1948 mit ihr fusionierten Matthäi-Kirchgemeinde - geplant? Wenn ja, in welcher Höhe? 3.) Wurde von Seiten der Stadt auch andere kommunale Grundstücke für die mögliche Ansiedlung eines zentralen sächsischen Stasi-Archivs mit geprüft - z.B. die Messhalle 12 (ehemaliger sowjetischer Pavillon – Teil hinter dem neuen Stadtarchiv) auf dem alten Messegelände? Bezüglich meiner Einwohneranfrage bitte ich um schriftliche Beantwortung! Vielen Dank. 1/2 Der Offene Brief von Pfarrerin Britta Taddiken an Oberbürgermeister Burkhard Jung zur Umgestaltung des Matthäikirchhofes: Lieber Oberbürgermeister Jung, gerne möchte ich mich von Seiten der Kirchgemeinde St. Thomas in das Nachdenken über die Neugestaltung des Matthäikirchhofes einbringen bzw. Ihnen unsere Mithilfe und Mitdenken anbieten. Auf dem jetzigen Areal des Matthäikirchhofes hat sich bis zum 4. Dezember 1943 die Matthäikirche befunden, die dem wohl schwersten Bombenangriff auf Leipzig zum Opfer gefallen ist. Diese Kirche war nicht nur durch ihren Status als eine der vier Leipziger Hauptkirchen in der Bach-Zeit von besonderer Bedeutung, sondern sie war die Gemeindekirche des gesamten Waldstraßenviertels. Am 21. April 1948 wurden die Kirchgemeinden St. Thomas und St. Matthäi zur St. Thomas-Matthäi-Gemeinde vereinigt. Dies entsprach einerseits einem Gebot der Vernunft: Eine Gemeinde hatte ihre Kirche verloren, die andere einen Großteil ihrer Gemeindeglieder (das Gemeindegebiet der Thomaskirche erstreckte sich seinerzeit vom Bayerischen Bahnhof bis zur Feuerwache und vom Reichsgericht bis zum Hauptbahnhof – nach dem 4. Dezember 1943 ein riesiges Trümmerfeld!). Andererseits muss man aber eines klar sagen: Die Matthäigemeinde wurde nach dem Abbruch der Ruine der Matthäikirche schlichtweg enteignet, Grund und Boden „holte“ sich der Staat. Dafür hat es meines Wissens nie einen Ausgleich in irgendeiner Form gegeben. Ich halte es insofern für angemessen, dass bei der Neugestaltung des Matthäikirchhofs auch für die Matthäikirche eine würdige Form des Gedenkens gefunden wird, die über die jetzige abseits gelegene kleine Gedenkstätte hinausweist. Denkbar wäre etwa, den Grundriss der Matthäikirche auf dem Areal des Matthäikirchhofs in baulicher Weise hervorzuheben bzw. zumindest auf dem Boden umrisshaft festzuhalten. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, alle Stimmen zu hören, bevor Gestaltungsprozesse welcher Art auch immer in Bewegung gesetzt werden. Deshalb erlaube ich mir, diesen Brief an Sie auch anderen zur Kenntnis zu geben. Herzliche Grüße Ihre Britta Taddiken, Pfarrerin an der Thomaskirche 2/2