Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1265744.pdf
Größe
124 kB
Erstellt
05.04.17, 12:00
Aktualisiert
30.11.17, 10:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Neufassung Nr. VI-A-03547-NF-03
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
Zuständigkeit
Beschlussfassung
Eingereicht von
CDU-Fraktion
Betreff
Prüfung einer innovativen Verkehrslösung für den Ringabschnitt vor dem
Hauptbahnhof (Zweite Neufassung)
Beschlussvorschlag:
1.
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, die Machbarkeit einer innovativen Verkehrslösung vor dem
Hauptbahnhof mit nachfolgenden Eckpunkten zu prüfen:
-Tieferlegung zumindest der nördlichen Ringfahrbahn in einem Trog
-eine über den Trog auskragende Verbreiterung der LVB-Haltestelle
-ampelfreie Überquerung des Troges für den Fußgängerverkehr in Höhe Osthalle und Westhalle Hbf.
2.
Weiterhin wird eine zweite Lösungsvariante mit nachfolgenden Eckpunkten geprüft:
-komplette Tieferlegung beider Ringfahrbahnen als geschlossener Tunnel
-nachfolgende Neugestaltung des so entstandenen Bahnhofsvorplatzes ohne ebenerdigen Autoverkehr.
3.
Folgende Zeitschiene wird für die Machbarkeitsstudie vorgeschlagen:
Bis zum III. Quartal 2017 wird eine erste technische Einschätzung der Machbarkeit mit grober
Kostenschätzung auf Grundlage vorhandener Unterlagen aus dem Bauvorhaben zum City-Tunnel
erstellt. Weiter werden vereinfachte prinzipielle verkehrliche Auswirkungen von Änderungen der
Verkehrsführung vor dem Hauptbahnhof in Varianten für den Bereich innerhalb des
Tangentenvierecks dargestellt und erläutert. Es wird ein Verfahrensvorschlag für weitere mögliche bzw.
erforderliche Untersuchungen vorgelegt.
Bis zum I. Quartal 2018: Grundlagenermittlung, Erstellung der städtischen Verkehrsprognose 2030
Bis zum III. Quartal 2018: Entwurf eines neuen Verkehrskonzeptes für die erweiterte Innenstadt mit
Variantendiskussion
2019: Beratung und Beschlussfassung des neuen Verkehrskonzeptes für die erweiterte Innenstadt
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Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
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Begründung 2. Neufassung
Die von der Verwaltung vorgeschlagene Zeitschiene und die damit verbundene ganzheitliche
Betrachtung der Verkehrsströme wird von uns übernommen und konkretisiert.
Damit wird insbesondere die Diskussion aus dem SBB Mitte aufgenommen.
Begründung 1.Neufassung:
Mit der Neufassung greifen wir die Anregung aus dem ÄA-01 auf, eine noch konsequentere Neuorganisation
des Verkehrs vor dem Hauptbahnhof prüfen zu lassen.
Eine Komplettuntertunnelung würde die Möglichkeit eröffnen, dass der damit entstehende großflächige
Bahnhofsvorplatz ohne ebenerdigen Autoverkehr (mögliche Ausnahme: Taxis) vollständig für den
Fußgängerverkehr und den ÖPNV, mit deutlich erweiterter Zentralhaltestelle, genutzt werden kann.
Begründung Ursprungsfassung:
Die Zukunft des Innenstadtringes wird zunehmend zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Die Visionen
reichen dabei von einem komplett autofreien Ring bis hin zur Führung des Kfz-Verkehrs in einem Ringtunnel
unterhalb der jetzigen Fahrbahn. Um diesen Diskussionen eine sachliche Grundlage zu geben, soll mit diesem
Antrag die Machbarkeit einer Lösung an einer von allen Verkehrsarten besonders beanspruchten Stelle vertieft
betrachtet werden. Dies soll aber die in jedem Fall erforderliche generelle Überarbeitung der Verkehrsführung
zur Entlastung des Rings nicht aufhalten.
Fest steht: der Ring ist nicht nur für den ÖPNV, sondern auch für den Kfz-Verkehr unverzichtbar. Dies gilt um
so mehr, da die in den frühen 90er Jahren formulierte Strategie eines leistungsfähigen Tangenten-RingSystems nur unvollständig umgesetzt wurde.
In den Hauptverkehrszeiten ist der Ring regelmäßig überlastet, Staus und stockender Verkehr prägen die
Verkehrssituation. Wachsende Bevölkerungszahlen und damit ein wachsender Kfz-Bestand lassen für die
nächsten Jahre keine Entlastung, sondern eher eine Mehrbelastung erwarten.
Der problematischste Abschnitt ist dabei der vorm Hauptbahnhof. Hier überlagern sich auf relativ geringem
Raum drei große Verkehrsströme: Straßenbahnen und Busse der LVB, der Fußgängerverkehr vom und zum
Hauptbahnhof und der Kfz-Verkehr.
Die Zentralhaltestelle der LVB mit den Gleisen 1-4 ist das Nadelöhr für fast den gesamten Straßenbahnverkehr
und einige Buslinien und der zentrale Umsteigepunkt Leipzigs. Bereits jetzt ist dieser Umsteigepunkt in der
Hauptverkehrszeit und zu besonderen Höhepunkten (Konzerte, Fußballspiele,
Weihnachtsmarktwochenenden...) bis an die Grenze belastet, was nicht nur Stress verursacht, sondern auch die
Sicherheit der Fahrgäste gefährdet. Zusätzliche Flächen für wartende und umsteigende Fahrgäste durch eine
entsprechende Verbreiterung der Haltestelle sind angezeigt, aber unter den jetzigen räumlichen Bedingungen
nicht machbar.
Insofern kann eine Troglösung zumindest für die nördliche Ringfahrbahn eine nachhaltige Lösung mit
mehrfachem Nutzen sein. Sie ermöglicht eine ampelfreie Abwicklung des Kfz-Verkehrs, eine über den Trog
auskragende Verbreiterung der Haltestelle und eine ampel- und barrierefreie Führung des Fußgängerverkehrs
zwischen Hauptbahnhof und Haltestelle.
Entscheidend für die tatsächliche Machbarkeit dieser Lösung dürften sein: die vorhandene unterirdische
Infrastruktur unterhalb der Fahrbahnen und die technischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten für die
Trogzu- und -abfahrten.
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