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Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1334449.pdf
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843 kB
Erstellt
06.11.17, 12:00
Aktualisiert
27.11.17, 13:37

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Informationsvorlage Nr. I-Ifo-04964-Ifo-01 Status: öffentlich Eingereicht von Oberbürgermeister Betreff: 24. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig 2017 - Ergänzung Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Dienstberatung des Oberbürgermeisters Verwaltungsausschuss Ratsversammlung 29.11.2017 13.12.2017 Bestätigung Information zur Kenntnis Information zur Kenntnis Die Ratsversammlung nimmt den Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land als Ergänzung zum 24. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig zur Kenntnis. 1/3 Übereinstimmung mit strategischen Zielen: nicht relevant 2/3 Sachverhalt: Gemäß § 99 Abs. 2 Satz 3 der SächsGemO sind dem Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig die Beteiligungsberichte der Zweckverbände, deren Mitglied die Gemeinde ist, als Anlage beizufügen. Angaben bzgl. der Zweckverbände selbst sind im Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig enthalten. Insgesamt kommen diesbezüglich vier Beteiligungsberichte von Zweckverbänden in Frage. Drei Berichte wurden bereits als Anlage zum 24. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig beigelegt (Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen, Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig und Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen). Nunmehr liegt der Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig-Land vor und wird gesondert als Information zur Kenntnis gegeben. Anlage: Anlage 1 (BB ZV WALL) 3/3 Beteiligungsbericht 2016 Beteiligungsbericht 2016 Inhalt Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land Allgemeine Angaben zum Zweckverband ........................................................................................................................... 5 Situationsbericht und Besonderheiten für das Jahr 2016................................................................................................... 7 Künftige Entwicklung............................................................................................................................................................... 9 Beteiligungsübersicht ............................................................................................................................................................11 Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................12 Geschäftsverlauf....................................................................................................................................................................14 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................................................15 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung..............................................................................................................23 Unternehmenszahlen............................................................................................................................................................34 Bau und Service Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................35 Geschäftsverlauf....................................................................................................................................................................36 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................................................38 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung..............................................................................................................39 Unternehmenszahlen............................................................................................................................................................42 Sportbäder Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................43 Geschäftsverlauf....................................................................................................................................................................44 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................................................44 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung..............................................................................................................45 Unternehmenszahlen............................................................................................................................................................46 Wassergut Canitz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................47 Geschäftsverlauf....................................................................................................................................................................48 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................................................49 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung..............................................................................................................50 Unternehmenszahlen............................................................................................................................................................53 LSI GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................54 Geschäftsverlauf....................................................................................................................................................................55 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................................................56 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung..............................................................................................................59 Unternehmenszahlen............................................................................................................................................................60 2 Beteiligungsbericht 2016 GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH / KWL GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................61 Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen...........................................................................................................................62 Geschäftsverlauf....................................................................................................................................................................63 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................................................................................64 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung..............................................................................................................64 Unternehmenszahlen............................................................................................................................................................64 Inhalt Zweckverband KISA4444444444444444444444444444444444444465 3 Beteiligungsbericht 2016 Vorwort Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die Entsorgung des Abwassers sind elementare Aufgaben der Daseinsfürsorge der Gemeinden für ihre Bürgerinnen und Bürger. Der Klimawandel, die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und die politischen Rahmenbedingungen erfordern in den nächsten Jahren erhöhte Anstrengungen von den Aufgabenträgern, den sicheren Betrieb der Infrastruktursysteme unter den veränderten Bedingungen jederzeit zu gewährleisten. In einer engen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Leipzig und dem Umland sind die wasserwirtschaftlichen Ver- und Entsorgungsnetze den erhöhten qualitativen Anforderungen anzupassen und unter Nutzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts neue Lösungen zu entwickeln, die flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren können. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Region gewinnt weiter an Bedeutung, um auch zukünftig der Bevölkerung bezahlbare Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Mit dem Beteiligungsbericht soll den Verbandsmitgliedern und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Information über die Entwicklung von Unternehmen gegeben werden, an denen der Zweckverband unmittelbar und mittelbar beteiligt ist. Mit diesem gesetzlich geregelten Instrument möchten wir einen Beitrag zur größeren Transparenz der Entwicklung der Beteiligungsunternehmen gewährleisten. Der Bericht gibt einen Gesamtüberblick und bildet die Grundlage für die Planung und Steuerung zukünftiger Entwicklungen. Leipzig, im November 2017 4 Beteiligungsbericht 2016 Zweckverband fürWasserversorgung undAbwasserbeseitigung Leipzig-Land Allgemeine Angaben zum Zweckverband Adresse Prager Str. 36 E-Mail post@zvwall.de Homepage www.zvwall.de 04317 Leipzig Aufgaben und Ziele: Der Zweckverband hat die Aufgabe, für und anstelle seiner Mitglieder das vom Zweckverband umfasste Gebiet hinsichtlich der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, die öffentliche Wasserversorgung bzw. Abwasserbeseitigung durchzuführen. Gründungsjahr 1991 Beteiligungen unmittelbar mittelbar Gremien Verbandsversammlung Verwaltungsrat Rechtsform Zweckverband (Körperschaft des öffentlichen Rechts) 25,35 % an der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH siehe Beteiligungsübersicht Verbandsvorsitzender Karsten Schütze Geschäftsführung Dr. Andreas Berthold Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg Verbandsmitglieder Gemeinde Belgershain Gemeinde Borsdorf Gemeinde Großpösna Gemeinde Jesewitz Gemeinde Machern Gemeinde Wiedemar Stadt Böhlen Stadt Leipzig Stadt Markranstädt Stadt Markkleeberg Stadt Pegau Stadt Schkeuditz Stadt Taucha Stadt Zwenkau Abschlussprüfer Rechnungsprüfungsamt der Stadt Geithain 5 Beteiligungsbericht 2016 Einzugsgebiet des Zweckverbandes 6 Beteiligungsbericht 2016 Kurzvorstellung des Zweckverbandes Im Dezember 1991 schlossen sich die 49 Städte und Gemeinden des Landkreises Leipzig-Land zum Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand zusammen. Dieser hat für und anstelle seiner Mitglieder die öffentliche Wasserversorgung gemäß § 43 SächsWG und Abwasserbeseitigung gemäß § 50 SächsWG wahrzunehmen. Sämtliche Rechte und Pflichten der Verbandsmitglieder zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie die damit verbundenen Befugnisse und Verpflichtungen gegenüber Anschlussnehmern und Dritten gingen in vollem Umfang an den Zweckverband über. 1993 gründeten die Stadt Leipzig und der ZV WALL die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL). Mit dieser Gesellschaft wurde 1994 ein Betreibervertrag abgeschlossen. Danach sind die KWL für die Wasserver- und Abwasserentsorgung der Bürger sowie für die Wartung, Erneuerung und Erweiterung der öffentlichen Anlagen auf eigene Rechnung verantwortlich. Dafür erhebt die Gesellschaft Entgelte und Baukostenzuschüsse. Im Dezember 2000 erfolgte durch die nach der Sächsischen Gemeindegebietsreform verbliebenen 13 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Delitzsch, Muldental und Leipziger Land sowie Ortsteilen der Stadt Leipzig eine Sicherheitsneugründung des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. Situationsbericht und Besonderheiten für das Jahr 2016 Die Ziele des ZV WALL leiten sich aus den im Wasserhaushaltsgesetz und im Sächsischen Wassergesetz festgelegten Pflichten der kommunalen Aufgabenträger unter Berücksichtigung des Sächsischen Landesgesetzes über die Kommunale Zusammenarbeit ab. Die nachhaltige Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung nach dem Stand der Technik sind als strategische Aufgabe des ZV WALL durch hoheitliches Handeln und in enger Zusammenarbeit mit der Betreibergesellschaft Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) im Verbandsgebiet dauerhaft zu gewährleisten. Die Erschließungsmaßnahme in Machern Ortsteil Gerichshain im Rahmen eines öffentlich-rechtlichen Vertrages bildet den Abschluss von Umstellungen der Abwasserentsorgung auf den Stand der Technik durch einen zentralen Anschluss von Grundstücken an ein zentrales Klärwerk. Die verbliebenden Grundstücke, die noch nicht den Stand der Technik in der Abwasserentsorgung aufweisen, sind durch entsprechende dezentrale Anlagen auszurüsten. Durch Kapazitätsengpässe bei Baufirmen, fehlende Finanzmittel der Grundstückseigentümer und verschiedene individuelle Gründe verblieben im Verbandsgebiet noch ca. 400 dezentrale Abwasserbehandlungsanlagen, die auf den Stand der Technik umgerüstet werden müssen. Für eine Vielzahl von Freizeitgrundstücken muss geprüft werden, ob der technische Zustand der dort eingesetzten Abwassersammelgruben einen Weiterbetrieb erlaubt. Im Rahmen von Verwaltungsverfahren durch den Aufgabenträger erfolgt die Durchsetzung der gesetzlichen Auflagen. Im Mittelpunkt dieser Aufgabe steht, gemeinsam mit dem Grundstückseigentümern unter Berücksichtigung der konkreten Standort- und Nutzungsbedingungen eine optimale technische Lösung zu finden, deren Finanzierung gesichert ist. Die Bearbeitung der vielen individuellen Einzelfälle bindet weiterhin die vorhandenen personellen Kapazitäten des ZV WALL. Die unvermindert anhaltende Bautätigkeit verstärkt zusätzlich den Druck, die Genehmigungsverfahren für Grundstücksentwässerungsanlagen im Rahmen der Baugenehmigungen in den vorgegebenen Zeiten durchzuführen. 7 Beteiligungsbericht 2016 Die Umstellung dezentraler Anlagen auf den Stand der Technik stellt sich im Jahr 2016 wie folgt dar: 2016 umgestellte. Anlagen erreichter Umstellungsgrad % Leipzig 37 80 Jesewitz 30 90 Schkeuditz 45 90 Wiedemar 8 92 Markranstädt 29 81 Markkleeberg 6 75 Machern 14 83 Taucha 31 88 Mit der Einführung des Datenerfassungssystems DIWA für die Überwachung der Wartung werden ca. 75 % der Wartungsdurchführung erfasst. Mit den verbleibenden Wartungsunternehmen laufen Gespräche, dieses System ebenfalls zu übernehmen. Nachdem standardisierte Steuerungssysteme für die dezentrale Abwasserentsorgung im Freistaat Sachsen keine Unterstützung fanden, hat der ZV WALL seine Aktivitäten verstärkt, mit der KWL ein Maßnahmepaket abzustimmen, wie technische Lösungen der Umstellung dezentraler Kleinkläranlagen auf biologische Reinigung umgesetzt werden können, wenn Grundstückseigentümer die finanziellen Mittel nicht aufbringen können. 2016 blieb die Anzahl der Bauanträge für Eigenheime auf einem hohen Niveau. Ebenso setzte sich die Erschließung neuer Wohngebiete durch private Investoren weiter fort. Damit konzentriert sich die Arbeit des ZV WALL im technischen Bereich weiterhin auf die Durchsetzung der Umstellung auf biologische Abwasserreinigung, die Abnahme vor Ort von neuen Anlagen, die Überwachung der Wartung von Kleinkläranlagen und die Genehmigungsverfahren von Grundstücksentwässerungsanlagen. Die Niederschlagswasserbeseitigung gewinnt anhand des vermehrten Auftretens von Starkregenereignissen bei Neuerschließungen aber auch im Leitungsbestand zunehmend an Bedeutung. Intelligente Steuerungssysteme neu geschaffener Stauräume im Kanalnetz sind erste Schritte für neue Lösungsansätze. Zur Absicherung der gesetzlich vorgeschriebenen Bereitstellung von Löschwasser bei gleichzeitiger Erhaltung der qualitätsgerechten Trinkwasserversorgung wurden die Verhandlungen zwischen KWL und den einzelnen Mitgliedskommunen fortgesetzt. Für diese Pflichtaufgabe der Kommunen, welche nicht an den ZV WALL übertragen wurde, unterstützt dieser die Abstimmungen. Angestrebt werden vertragliche Regelungen zwischen den Kommunen und der KWL. Im Ergebnis eines mehrjährigen Abstimmungsprozesses konnten zwischen den Kommunen und der KWL Regelungen getroffen werden, wie Erschließungsmaßnahmen in kommunaler Trägerschaft in die Wirtschaftspläne der KWL integriert werden können. Mit der Eingliederung der Verbandsgemeinden Machern und Jesewitz des AZV Lindelbach 2010 wurde dieser Bereich als Sondertarifgebiet ausgewiesen, um damit die Abwasserentsorgung schrittweise auf das betriebswirtschaftliche Niveau des übrigen Verbandsgebietes des ZV WALL zu führen. Nach eingehender Prüfung der wirtschaftlichen Situation wurden mit den Gemeinderäten der beiden Kommunen Gespräche geführt und Vorschläge unterbreitet, dass für maximal 10 Jahre bestehende Sondergebiet vorzeitig zum 01.01.2017 aufzulösen und ein damit einheitliches Verbandsgebiet mit gleichen Regelungen zu schaffen. Bis Ende 2016 lagen alle Beschlüsse der kommunalen Gremien, der KWL und die Genehmigung durch die Landesdirektion Leipzig vor. 8 Beteiligungsbericht 2016 Als Gesellschafter der KWL unterstützt der ZV WALL die verstärkte Rekonstruktion der kommunalen Trinkwasser- und Abwasseranlagen und ihre Anpassung an die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung, die demografischen Veränderungen und die gesetzlichen Umweltauflagen. Der ZV WALL ist aktiv in die strategischen Entscheidungen einbezogen, die sich im Wasserkonzept 2030, dem Kanalsanierungsprogramm, der Erweiterung des Klärwerkes Rosental und Sicherheitsfragen der Infrastruktur widerspiegeln. Die damit verbundenen erhöhten Investitionen gegenüber den Vorjahren sind das Ergebnis eines umfangreichen Prüfungs- und Abwägungsprozesses unter Berücksichtigung der gesetzlichen und technischen Erfordernisse, der dafür notwendigen Kreditaufnahmen der KWL und einer moderaten Preisentwicklung für die Nutzer. Mit der neuen Schwerpunktsetzung der Förderprogramme für die Abwasserbeseitigung auf die Rekonstruktion der Mischwassersysteme wurden mit der KWL erste Maßnahmen zur Förderung eingereicht. Als Mitglied des Beratungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung e.V. Leipzig (BDZ) wurde der ZV WALL von der zuständigen Aufsichtsbehörde aufgefordert, diese Mitgliedschaft wegen unzulässiger Aufgabenerweiterung zu beenden. Mehrfache Bemühungen des ZV WALL, die Notwendigkeit der Mitgliedschaft von Aufgabenträgern bei der Schaffung einer Organisationsstruktur der dezentralen Abwasserentsorgung zu begründen, hatten keinen Erfolg. Deshalb erklärte der ZV WALL seinen Austritt aus dem BDZ zum 31.12.2016. Künftige Entwicklung Ziel ist es, gemeinsam mit der KWL durch Verbesserung des technischen Zustandes der Anlagen die Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung jederzeit abzusichern. Dafür sind in den nächsten Jahren die Investitionen auf einem deutlich höheren Niveau vorzunehmen. Mit dem Wasserversorgungskonzept bis 2030 und dem Kanalsanierungsprogramm sind die Maßnahmen festgelegt, schrittweise den technischen Zustand der Anlagen zu verbessern und die Versorgungssicherheit für eine wachsende Bevölkerung zu erhöhen. Die Wasserrahmenrichtlinie verlangt auch in den nächsten Jahren weitere Anstrengungen bei der vollständigen Umstellung der Abwasserbehandlungsanlagen auf den Stand der Technik. Neben der Modernisierung der Anlagen sind mit der KWL Managementsysteme zu entwickeln, um sowohl die Anpassungsmaßnahmen effektiv durchzuführen als auch den sicheren Betrieb langfristig zu garantieren. Mit der elektronischen Übermittlung der Wartungsdaten dezentraler Kleinkläranlagen soll der Aufwand für die Überwachung der Wartung und Einhaltung der Ablaufwerte gesenkt werden. Die Löschwasserversorgung ist zwischen den Kommunen und der KWL vertraglich zu regeln. In diesem Zusammenhang ist festzulegen, inwieweit die KWL als Trinkwasserversorger und Eigentümer der kommunalen Leitungsnetze den Grundschutz von 48 m³/h abdecken kann, um darauf aufbauend ein flächendeckendes Brandschutzkonzept der Kommunen zu erarbeiten. Durch die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse sind die geplanten Gebietsentwicklungen und Flächennutzungen der Kommunen frühzeitig mit den Infrastrukturträgern abzustimmen. Zukünftig werden urbane Entwicklungen nur unter Berücksichtigung des Gesamtkomplexes Trinkwasser-Abwasser-Niederschlagswasser zu nachhaltigen Lösungen führen. Die Niederschlagswasserbeseitigung wird zu einem wesentlichen Entscheidungskriterium bei den Genehmigungsverfahren für neue Wohn- und Gewerbestandorte. Alle technischen und organisatorischen Maßnahmen in den nächsten Jahren dienen der weiteren Reduzierung der Schadstoffeinträge durch die Abwasserentsorgung in die Umwelt und dem dauerhaften Schutz der Trinkwasserressourcen. 9 Beteiligungsbericht 2016 Wesentliche Verträge Die Finanzbeziehungen zwischen der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und dem Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land beruhen auf folgenden Verträgen: Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung vom 30.03.1994; zuletzt geändert am 07.10.2013 Der Vertrag läuft auf unbestimmte Zeit und kann mit einer Frist von fünf Jahren zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden, erstmals jedoch zum 31.12.2032. Vertrag über die Oberflächenwasserbeseitigung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen vom 19.12.2000; zuletzt geändert am 23.03.2017 Der Vertrag kann von jedem Vertragspartner mit einer Frist von sechs Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Konzessionsabgabenvertrag für öffentliche Wasserversorgungsanlagen im Gebiet des ZV WALL vom 19.12.2000; zuletzt geändert am 19.12.2001/28.12.2001. Der Vertrag ist zum 01.01.2000 in Kraft getreten und läuft bis zum 31.12.2019. Ergebnisabführungsvertrag zwischen Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) und Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 18.11.2002, zuletzt geändert am 22.10.2013, wonach die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH verpflichtet ist, ihr Betriebsergebnis in Höhe der Eigenkapitalverzinsung des Anlagenvermögens nach dem Kommunalabgabengesetz an die LVV abzuführen, abzüglich einer im Vertrag näher bezeichneten Ausgleichszahlung an den Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. 10 Beteiligungsbericht 2016 Beteiligungsübersicht 11 Beteiligungsbericht 2016 KommunaleWasserwerke Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 E-Mail wasserwerke@L.de Homepage www.L.de 04103 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gewinnung und Bereitstellung von Trinkwasser für Bevölkerung, Handel, Gewerbe und Industrie sowie die Gewinnung und Bereitstellung von Brauchwasser nach vorhandenen Möglichkeiten. Entsorgung von Abwasser der Bevölkerung, des Handels, des Gewerbes, der Industrie einschließlich der Entsorgung der bei den eigenen Ver- und Entsorgungsaufgaben anfallenden Sonderabfälle sowie die Verwertung der dabei anfallenden Abfallenergie, soweit die Landesgesetzgebung nichts Anderweitiges regelt. Die Gesellschaft entfaltet ihre Geschäftstätigkeit im Gebiet der Stadt Leipzig, dem Landkreis Leipziger Land, im Muldentalkreis und Landkreis Delitzsch. Die räumliche Ausdehnung der Tätigkeit der Gesellschaft über die vorgenannten Gebiete hinaus bedarf der Zustimmung der Gesellschafterversammlung. Die Gesellschaft darf Geschäfte betreiben, die dem Gesellschaftszweck mittelbar und unmittelbar dienlich sind. Dies gilt auch für die Übernahme z. B. von Bäderbetrieben im Versorgungsbereich (wenn die Gesellschafterversammlung dem zustimmt). Sie kann gleichartige oder dem Gesellschaftszweck dienende Unternehmen erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten. Die Gesellschaft beachtet bei der Verfolgung der Gesellschaftszwecke in hohem Maße die Belange des Umweltschutzes. 12 Beteiligungsbericht 2016 Gründungsjahr Beteiligungen 1991 Bau und Service Leipzig GmbH FWV Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Sportbäder Leipzig GmbH Wassergut Canitz GmbH Gremien Aufsichtsrat Finanz- und Bauausschuss Gesellschafterversammlung Gesellschafterberatung Präsidial- und Beteiligungsausschuss Rechtsform GmbH Geschäftsführung Michael Manfred Theis Geschäftsführer Dr. Ulrich Meyer Geschäftsführer Aufsichtsrat Gesellschaftervertreter: Volkmar Müller Vorsitzender Aufsichtsratsvorsitzender Geschäftsführer LVV Karsten Schütze 1. Stellvertreter Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg Wolfgang Denecke Mitgliedschaft arbeitslos Wolfgang Hesse Mitgliedschaft selbstständiger Unternehmensberater Jörg Enke Mitgliedschaft Oberbürgermeister der Stadt Schkeuditz bis 31.07.2017 Tobias Meier Mitgliedschaft Bürgermeister der Stadt Taucha ab 01.08.2017 Heiko Rosenthal Mitgliedschaft Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig Dr. Lothar Tippach Mitgliedschaft Pensionär Norman Vogler Mitgliedschaft Vereinsgeschäftsführer, Die Alternative Kommunalpolitik Sachsen e.V. Achim Haas Mitgliedschaft Geschäftsführer SUB Gesellschaft für Kommunal- und Firmenberatung mbH Andreas Geisler Mitgliedschaft selbstständiger Bäckermeister Nicola Lakowa Mitgliedschaft Geschäftsführerin, Marillac School UG Selbstständig, Dozentin für Buchhaltung u. Rechnungswesen Andreas Habicht Mitgliedschaft Selbstständig, Geschäftsführer Gesellschafter Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter Christopher Zenker Mitgliedschaft Angestellter, SPD Landesverband Sachsen Arbeitnehmervertretung: Ulrike Bauermann Mitgliedschaft Mitarbeiterin KWL Armin Krück Mitgliedschaft Mitarbeiter KWL Manfred Kummer Mitgliedschaft Mitarbeiter KWL Hans-Jürgen Müller Mitgliedschaft Mitarbeiter BSL bis 30.06.2017 Nico Langhammer Mitgliedschaft Mitarbeiterin KWL ab 01.07.2017 Michaela Späth 2. Stellvertreter Mitarbeiterin KWL Jürgen Mehnert Mitgliedschaft IGBCE Sebastian Speer Mitgliedschaft Mitarbeiter KWL LVV Leipziger Versorgungs- und Ver74,65 % kehrsgesellschaft mbH Zweckverband Wasserversorgung und 25,35 % Abwasserbeseitigung Leipzig-Land Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfergesellschaft Herr Drüppel Wirtschaftsprüfer Herr Schrader Wirtschaftsprüfer 10.100.000,00 569 Arbeitnehmer per 31.12.2015 13 Beteiligungsbericht 2016 Kurzvorstellung des Unternehmens Die unternehmerische Tätigkeit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) erstreckt sich seit dem 01.01.1994 auf das Gebiet der Stadt Leipzig und des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. Die Trinkwassergewinnung der KWL basiert auf unternehmenseigenen Gewinnungs- und Aufbereitungsanlagen sowie auf Trinkwasserlieferungen durch die überregionale Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, an der sie beteiligt ist. Die Geschäftstätigkeit der Wasserwerke umfasst die Versorgung von rund 677.000 Menschen in ihrem Versorgungsgebiet mit Trinkwasser sowie die umweltgerechte Entsorgung des in ihrem Entsorgungsgebiet anfallenden Abwassers von circa 645.000 Einwohnern. Auf Grundlage von § 6 der Verordnung vom 01.03.1990 zur Umwandlung volkseigener Kombinate, Betriebe und Einrichtungen in Kapitalgesellschaften wurde der ehemalige VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB) Leipzig in die WAB Leipzig GmbH mit einem Stammkapital von Mio. EUR 10,1 umgewandelt und am 26.07.1990 in das Handelsregister Leipzig eingetragen. Mit Gründung der Treuhandanstalt wurde diese Eigentümerin der WAB Leipzig GmbH. Da es sich bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung um originäre Aufgaben der Kommunen handelt, wurde die WAB Leipzig GmbH am 03.07.1991 von der Treuhandanstalt dem Verein der kommunalen Anteilseigner (VkA) an der WAB Leipzig GmbH e. V. übertragen und eine Entflechtung vorgenommen, die zum 01.01.1994 vollzogen wurde. Mitglieder des VkA sind die Kommunen und Gemeinden des ehemaligen Bezirks Leipzig (Anteil der Stadt Leipzig 30 %) sowie der Freistaat Sachsen. Parallel dazu gründete die Stadt Leipzig im März 1991 die Städtische Wasserwerke Leipzig GmbH und übertrug ihr im Rahmen der Entflechtung der WAB Leipzig GmbH die Tätigkeiten der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung. Gleichzeitig wurde im Landkreis Leipzig der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) gebildet. Entsprechend einer vorher geschlossenen Grundsatzvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und dem ZV WALL zur gemeinsamen Organisation der Wasserver- und Abwasserentsorgung übertrugen die Stadt Leipzig und der ZV WALL ihre von der WAB Leipzig GmbH erhaltenen Anlagen auf ein gemeinsames Unternehmen, das seitdem unter dem Namen Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH firmiert. Im November 1997 wurden die Anteile der Stadt Leipzig an die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH verkauft, die als 100-prozentige Tochter der Stadt eine Holdinggesellschaft für den Versorgungs- und Verkehrsbereich darstellt. Geschäftsverlauf Wasserwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wasserwirtschaft befindet sich laut Branchenbild in einem ständigen Modernisierungsprozess. Es gilt, die hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln und dabei die Entgelte für die Kunden angemessen zu gestalten. Wesentliche Herausforderungen der Branche sind neben der Sanierung der bestehenden Ver- und Entsorgungsinfrastruktur die demografische Entwicklung, der sich abzeichnende Klimawandel, die Energiewende und die Diskussion um weitergehende Anforderungen an die Abwasserbehandlung zur Reduzierung anthropogener Spurenstoffe sowie die Klärschlammentsorgung. Im Jahr 2016 ist aber auch die Diskussion über smarte Infrastrukturentwicklung im Spannungsfeld mit IT- und Informationssicherheit in der Wasserwirtschaft sehr stark in den Vordergrund getreten. Mit der Einordnung als kritische Infrastruktur (KRITIS) ergeben sich für die Wasserwerke in besonderem Maße Anforderungen aus der KRITIS-Verordnung und dem IT-Sicherheitsgesetz. Mit der Einführung eines Informationssicherheitsmanagementsystems, das im Jahr 2018 abgeschlossen werden soll, entsprechen die Wasserwerke diesen Anforderungen. Hinsichtlich der Trendbegriffe „Wasser 4.0“ und „Digitalisierung“, welche die Branchendiskussion der Wasserwirtschaft zu smarter Infrastrukturentwicklung überschreiben, gilt es 14 Beteiligungsbericht 2016 für die Wasserwerke, wie auch für die Branche insgesamt, nutzenstiftende Anwendungsfelder zu konkretisieren, bereits Bestehendes sichtbar zu machen und die inhaltliche Diskussion zu strukturieren. Chancen werden vor allem bei der verstärkten Implementierung digitaler Anwendungen zur Erleichterung der Arbeit und zur Effizienzsteigerung rings um das Kerngeschäft sowie bei medienübergreifenden Ansätzen zur Nutzung von Energiepotenzialen gesehen, wie zum Beispiel Wärme aus Abwasser. Als lokale Besonderheit ist der nach wie vor im bundesdeutschen Vergleich niedrige spezifische Wassergebrauch im Versorgungsgebiet der Wasserwerke zu nennen. So lag der Pro-Kopf-Tagesgebrauch im Jahr 1993 noch bei 115 Litern. 2004 sank er erstmals unter die 90-Liter-Marke und erreichte 2011 seinen bisherigen Tiefstwert von 85,9 Litern. Im Vergleich mit dem für das Jahr 2015 im Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft dargestellten bundesdeutschen Durchschnittswert von 122 Litern pro Person und Tag entspricht die Nutzung im Versorgungsgebiet der Wasserwerke mit 91,9 Litern pro Einwohner und Tag im Jahr 2016 damit einem um gut 25 % geringeren Durchschnittsgebrauch. Allerdings kann nach dem sechsten Jahr leichter Gebrauchssteigerungen in Folge von einem, unter Absatzgesichtspunkten, positiven Trend gesprochen werden. Wesentlich stärker als der Anstieg des Durchschnittgebrauches wirkt sich die ungebrochen dynamische und dem allgemeinen Flächentrend entgegengesetzte Bevölkerungsentwicklung der Stadt Leipzig und des Umlandes auf die Absatzentwicklung aus. Die durchschnittliche Einwohnerzahl ist gegenüber dem Vorjahr um circa 17.000 gestiegen und entspricht in etwa der Bevölkerungsvorausschätzung der Stadt Leipzig (Amt für Statistik und Wahlen) vom 20. April 2016. Im Hinblick auf die Ver- und Entsorgungskapazitäten wird diese Entwicklung seitens der Wasserwerke genau beobachtet und findet Berücksichtigung in der Überarbeitung der langfristigen Ver- und Entsorgungskonzepte. Geschäftsverlauf Die Wasserwerke haben auch im Geschäftsjahr 2016 ihre hervorragenden Kompetenzen bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung unter Beweis gestellt und ein sehr gutes, wenn auch um Mio. EUR 6,6 durch Sondereffekte niedrigeres Jahresergebnis vor Gewinnabführung und Ausgleichszahlung an die Gesellschafter erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse, hauptsächlich für die Kundengruppen „private Haushalte“ sowie „Industrie und Kleingewerbe“, haben sich positiv entwickelt. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Ertragslage Im Jahr 2016 ergab sich für die Gesellschaft ein Jahresergebnis vor Ausgleichszahlung an den ZV WALL und Ergebnisabführung an die Stadtholding von Mio. EUR 24,0 (Vj.: Mio. EUR 30,6). Ab Januar 2016 ist die neue Preisperiode gestartet. In der Kalkulation wurden erstmals kalkulatorische Abschreibungen auf Wiederbeschaffungszeitwerte angesetzt. Die Trinkwasserpreise sind stabil geblieben und einen leichten Anstieg um rund 5 % gab es im Schmutzwasserpreis. Im Niederschlagswasser wurde das Abrechnungsmodell deutlich vereinfacht, somit gibt es nur noch zwei Versiegelungsgrade. Die Preisanpassungen wirkten sich positiv auf die Ertragslage aus. Aus ihrer operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten die Wasserwerke im Jahr 2016 Umsatzerlöse von Mio. EUR 145,1. Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 % (Vj.: Mio. EUR 140,0). Dabei entfielen Mio. EUR 71,8 (49,5 %) auf die Sparte Trinkwasser und Mio. EUR 70,8 (48,8 %) auf die Sparte Abwasser. Die restlichen Mio. EUR 2,5 (1,7 %) entfallen auf Nebenleistungen und die plangemäße Auflösung empfangener Ertragszuschüsse. Erstmalig wurden aus der Zuführung zum Sonderposten für empfangene Ertragszuschüsse für Wiederbeschaffungszeitwerte Umsatzminderungen in Höhe von Mio. EUR 4,1 erfasst. In den Nebenleistungen sind nach dem Bilanzrichtlinie- 15 Beteiligungsbericht 2016 Umsetzungsgesetz (BilRUG) seit 2016 Erlöse aus Miet- und Pachteinnahmen sowie Serviceleistungen von insgesamt Mio. EUR 1,0 enthalten. Bereinigt man den Umsatz um die gebildete und verbrauchte Rückstellung für Umsatzrisiken, konnte ein Umsatzanstieg von Mio. EUR 4,4 gegenüber dem Vorjahr (Mio. EUR 141,4) auf Mio. EUR 145,8 erreicht werden. Die bereitgestellte Menge Trinkwasser erhöht sich auf 35,2 Mio. m³ gegenüber dem Vorjahreswert (Vj.: 33,8 Mio. m³). Der Trinkwasserabsatz liegt mit 30,7 Mio. m³ um 1 Mio. m³ über dem im Vorjahr (29,7 Mio. m³). Der technische Wassereigenbedarf (Eigenbedarf und Wasserverluste) stieg auf 4,5 Mio. m³ (Vj.: 4,1 Mio. m³) an. Entsprechend der Zunahme des Trinkwasserabsatzes hat sich auch die Menge des von den Trinkwasserkunden eingeleiteten Abwassers erhöht, dies spiegelt sich auch in der behandelten Trockenwettermenge (Schmutzwasser inklusive Fremdwasser) wider, die um 4,7 % auf 37,8 Mio. m³ (Vj.: 36,1 Mio. m³) gestiegen ist. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um Mio. EUR 7,3 auf Mio. EUR 22,5 gesunken. Im Wesentlichen sind es die im Vorjahr höheren Auflösungen von Rückstellungen sowie Sondereffekte aus Gutschriften, Erstattungen und Erträgen aus verrechenbarer Abwasserabgabe des Vorjahres sowie die Wirkung der Umgliederung nach BilRUG von Mio. EUR 1,0 der Miet- und Pachteinnahmen und sonstiger Serviceleistungen in die Umsatzerlöse. Der Materialaufwand liegt bei Mio. EUR 41,0 und damit erhöht zum Vorjahresniveau (Vj.: Mio. EUR 38,4), unter anderem begründet durch höheren Instandhaltungsbedarf im Rohr- und Kanalnetz sowie höhere Energieaufwendungen infolge gestiegener Trinkwasserfördermengen und behandelter Einleitmengen. Mit dem Personalaufwand in Höhe von Mio. EUR 30,2 (Vj.: Mio. EUR 28,6) lagen die Wasserwerke über dem Niveau der Vorjahre, im Wesentlichen bedingt durch die höhere durchschnittliche Anzahl von Mitarbeitern inklusive Auszubildenden (569) gegenüber dem Vorjahr (556) und planmäßige Tarifsteigerungen. Die Abschreibungen von Mio. EUR 41,3 (Vj.: Mio. EUR 41,8) weichen nur geringfügig ab. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zu 2015 um Mio. EUR 1,6 auf Mio. EUR 29,7 (Vj.: Mio. EUR 28,1 inklusive Umgliederung außerordentlicher Aufwand) gestiegen. Wesentliche Ursache ist der Anstieg der außergewöhnlichen Aufwendungen um Mio. EUR 4,1 bei sonst rückläufigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Aus der Betriebsprüfung des Finanzamtes ergab sich eine Umsatzsteuernachzahlung von Mio. EUR 5,3, die als außergewöhnlicher Aufwand verbucht wurde. Der im Vorjahr ausgewiesene Wert von Mio. EUR 1,2 resultiert aus dem Erlass der Ausgleichszahlung von 50 % an den Minderheitsgesellschafter. Zusätzlich erhöhend wirkte die Bildung der Rückstellung für einen zusätzlichen Wechsel von Zählern in Höhe von Mio. EUR 1,0, die ohne gültige Konformitätsbewertung geliefert wurden. Das Vorjahr war dagegen geprägt durch Sondereffekte im Zusammenhang mit den CDO-/CDS-Prozessen. Im Wesentlichen aufgrund erhöhter Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen konnten die Zinserträge um Mio. EUR 0,5 gesteigert werden. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (inklusive Aufzinsung von Rückstellungen) sind im Vergleich zum Vorjahr auf Mio. EUR 4,7 (Vj.: Mio. EUR 5,2) gesunken. Ursache für die Abnahme sind vor allem die geringeren Aufwendungen für die Aufzinsung der Rückstellungen (Mio. EUR 0,6), die gegenüber dem Vorjahr (Mio. EUR 1,1) um Mio. EUR 0,5 gesunken sind. 16 Beteiligungsbericht 2016 Vermögens- und Finanzlage Zu den in den Jahren 2006 und 2007 abgeschlossenen CDO-/CDS-Transaktionen erging am 4. November 2014 ein Urteil des High Court of Justice in London. Gegen dieses Urteil wurde seitens der UBS AG, UBS Limited und UBS Global Asset Management (UK) Limited (im Folgenden UBS) Berufung eingereicht. Am 16. Oktober 2015 wurde die Berufung zugelassen (vgl. 3.1.2 Risiken aus Finanzgeschäften). Die zum Bilanzstichtag 2015 bestehende Verbindlichkeit für die seitens der Prozessgegner durch Verrechnung des im Voraus geleisteten Abschlags auf die zu erwartende Prozesskostenerstattung in Höhe von Mio. EUR 15,0 besteht im Jahr 2016 in gleicher Höhe weiter. Aufgrund des für die Wasserwerke positiven Gerichtsurteils vom 4. November 2014, der guten Geschäftsaussichten, der eingeleiteten Maßnahmen zur Aufwandsreduzierung sowie der im Rahmen des Wirtschaftsplans für 2017 bis 2021 dargestellten und vom Aufsichtsrat bestätigten Kreditaufnahme (für 2017 rund Mio. EUR 74,0) unter Beibehaltung des künftigen kurzfristigen Cash-Management-Kreditrahmens von Mio. EUR 8,0 gehen die Wasserwerke von einer weiterhin stabilen Finanzlage aus. Die Zahlungsfähigkeit war im Berichtsjahr und bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses 2016 durch den CashManagement-Kreditrahmen der Stadtholding jederzeit gewährleistet. Für das Geschäftsjahr 2016 weisen die Wasserwerke eine Bilanzsumme von Mio. EUR 1.026,1 aus. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr (Mio. EUR 997,6) einer Erhöhung um 2,9 %. Das Anlagevermögen wies zum 31. Dezember 2016 Mio. EUR 924,8 aus. Das waren im Vergleich zum Vorjahr (Mio. EUR 913,6) rund 1,2 % mehr. Im Berichtsjahr investierte die Gesellschaft insgesamt Mio. EUR 52,3 in Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich von Mio. EUR 230,7 per 31. Dezember 2015 um 17,4 % auf Mio. EUR 270,8. Das Eigenkapital der Gesellschaft lag am Bilanzstichtag bei Mio. EUR 285,4, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme bei 27,8 %. Investitionen Das Investitionsvolumen liegt einschließlich der unentgeltlichen Übertragung technischer Anlagen bei Mio. EUR 52,3 (Vj.: Mio. EUR 45,6) und damit 14,7 % höher als das Investitionsvolumen des Vorjahres. Vom Gesamtvolumen der Investitionen entfielen Mio. EUR 20,9 (40,0 %) auf die Sparte Trinkwasser und Mio. EUR 30,0 (57,4 %) auf die Sparte Abwasser, Mio. EUR 1,4 (2,6 %) waren sonstige Investitionen. In die Werke wurden Mio. EUR 5,3 (10,1 %), in die Trink- und Abwassernetze inklusive Erschließungen Mio. EUR 44,7 (85,5 %) und in den übrigen Bereichen Mio. EUR 2,3 (4,4 %) investiert, wobei dort Mio. EUR 0,6 auf das Tarifgebiet Lindelbach entfielen. Investitionen Werke: Von den Mio. EUR 5,3 an Investitionen für den Unternehmensbereich Werke entfielen rund Mio. EUR 2,4 auf die Investitionen in den Wasserwerken und Mio. EUR 2,9 auf die Investitionen in den Kläranlagen. Im Bereich der Wasserwerke wurde vor allem die Erneuerung der Fassungsanlagen weiter fortgesetzt. Mit dem Bau von zehn Brunnen der ersten Ausbaustufe in den Fassungsanlagen des Wasserwerks (WW) Canitz wurde dieser Abschnitt in diesem Jahr beendet und ein Meilenstein bei der Erneuerung der Brunnen zur Rohwassergewinnung erreicht. Insgesamt wurden dort bisher 55 Heberbrunnen des neu entwickelten „Canitzer Typs“ errichtet. Somit stehen über 50 % der in den WW Canitz/Thallwitz bis zum Jahr 2018 geplanten circa 96 Brunnen für die Trinkwasserproduktion zur Verfügung. Im Jahr 2017 wird mit dem Bau neuer Brunnen in den Fassungsanlagen des WW Thallwitz begonnen. Parallel zu diesen Vorhaben wurde in diesem Jahr im Wasserwerk Naunhof 1 mit der Erneuerung der Fassungsanlagen an diesem Standort begonnen. Das Ziel ist es, eine nach- 17 Beteiligungsbericht 2016 haltige Sicherstellung der Rohwassergewinnung durch Neuerrichtung von 36 Pumpbrunnen bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Aufgrund des deutlich gestiegenen Wassergebrauchs infolge der positiven demografischen Entwicklung im Einzugsgebiet sind diese Investitionen eine Grundlage zur Sicherstellung der Rohwassermengen in den kommenden Jahren und stehen im engen Zusammenhang mit der weiteren Umsetzung der unternehmensweiten Wasserkonzeption „Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030“. Mit der Finalisierung der zugehörigen konzeptionellen Planungen sowie zeitlicher bzw. finanzieller Einordnung in den Wirtschaftsplan wurde in diesem Jahr ebenso ein wesentlicher Meilenstein in diesem Projekt erreicht. Die unternehmensinterne Entscheidungsfindung über die Vorzugsvariante ist damit abgeschlossen. Nach Bestätigung durch die Aufsichtsgremien des Unternehmens sollen die ersten Maßnahmen im Folgejahr bereits planerisch untersetzt werden. Weitere Maßnahmen waren der Beginn des Komplettersatzes der Steuerungen in allen Wasserwerken mit Umsetzung der Planungsleistungen sowie Erneuerung der Dosieranlagen im WW Naunhof 1 und Ersatz der Strom- und Datenverbindung zwischen den Standorten Canitz und Thallwitz. Die im letzten Geschäftsjahr begonnene Planung zum präventiven Hochwasserschutz speziell im WW Canitz wurde fortgesetzt. Durch die Landestalsperrenverwaltung wurde mit Ertüchtigung der Deichanlagen zum öffentlichen Hochwasserschutz des WW Canitz begonnen sowie weitergehende Betrachtungen zu darüber hinausgehenden Objektschutzmaßnahmen dieses größten Leipziger Wasserwerkes durchgeführt. Die Fortführung der Planungen für die aus drei Einzelprojekten bestehende Erweiterung des Klärwerkes (KW) Rosental bildete im Bereich der Kläranlagen einen wesentlichen Schwerpunkt im vergangenen Jahr. Mit Abschluss der Vorplanung für die biologische Reinigungsstufe im Jahr 2016 konnte eine Vorzugsvariante ermittelt werden. Zielstellung war es vor allem, dem deutlich gestiegenen Anschlussgrad an das Klärwerk, bedingt durch die demografische Entwicklung der Stadt Leipzig, Rechnung zu tragen und parallel eine potenzielle Erweiterung bei weiterem Wachstum durch Flächenoptimierung zu gewährleisten. Nach Abstimmung der notwendigen genehmigungsrechtlichen Schritte mit den zuständigen Ämtern und Behörden wurde mit Untersetzung durch entsprechende Fachgutachten begonnen, die im Jahr 2017 mit der Umweltverträglichkeitsprüfung beendet werden soll. Ausgehend vom aktuellen Zeitplan wird mit einem Baubeginn im ersten Quartal 2020 und einer Fertigstellung des Teilprojektes Biologie im Jahr 2023 gerechnet. Zur zwischenzeitlichen Sicherstellung der Abwasserbehandlung bis zur Inbetriebnahme der Erweiterung wurde mit der Optimierung der Sauerstoffversorgung der Biologie begonnen und im Belebungsbecken C die Belüftungselemente ersetzt und deren Gesamtanzahl vergrößert. Im Jahr 2017 soll durch zusätzliche Verdichter die Belüftungskapazität für die Belebungsbecken A bis C erweitert werden. Im Bereich der kleineren Kläranlagen (KA) wurden die KA Hayna und KA Merkwitz komplett durch eine neue Verfahrenstechnik aufgrund erhöhter Anforderungen an die Qualität des gereinigten Abwassers sowie des gestiegenen Anschlussgrades ersetzt. 18 Beteiligungsbericht 2016 Weitere Schwerpunkte lagen ebenso im Bereich der Ersatzmaßnahmen von Anlagenteilen bzw. Vorhaben zum Komplettersatz von Anlagen. Dies betraf folgende wesentliche Investitionen: KA Dölzig: Vorplanung zum Ersatz der biologischen Reinigungsstufe KA Zwochau: Planung zum Ersatz beziehungsweise zur Erweiterung der KA KA Markranstädt: Planung zur Errichtung einer maschinellen Überschussschlammentwässerung Investitionen Netze: Im Jahr 2016 investierten die Wasserwerke Mio. EUR 44,7 in das Trink- und Abwassernetz der Stadt Leipzig und der Kommunen des ZV WALL. Analog zu den Vorjahren war die Gewährleistung der Ver- und Entsorgungssicherheit auf hohem Niveau und mit konstanter Qualität der Maßstab des Handelns. Die im Jahr 2016 getätigten Investitionen in das Trinkwassernetz (inklusive Trinkwasseranschlussleitungen und Erschließungen) im Wert von Mio. EUR 18,2 fanden vornehmlich im Bereich der Versorgungsleitungen statt. Auch im Abwasserbereich fokussierten sich die Investitionen verstärkt auf das Flächennetz in Leipzig und im Umland. Dabei sind jetzt die Voraussetzungen zu schaffen, mit den zur Verfügung stehenden Investitionssummen über einen langen Zeitraum konstant und planmäßig in das Flächennetz zu investieren, um damit das beschlossene Kanalsanierungsprogramm zielgerichtet umzusetzen. In Summe wurden im Jahr 2016 Mio. EUR 26,5 inklusive der Hausanschlusskanäle und der Abwassererschließungen in das Kanalnetz investiert. Beispiele ausgewählter Trink- und Abwassermaßnahmen sind im Folgenden dargestellt: Prager Straße – Trinkwasserleitung Hauptverteilungsleitung 3 Johannisplatz, Leipzig Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit für die wachsende Stadt wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein weiterer Abschnitt der Hauptverteilungsleitungen saniert. Sie sind die Hauptadern der Wasserversorgung mit einer Gesamtlänge von 40 km. Im Bereich der Prager Straße erfolgte die Erneuerung der Trinkwasserhauptverteilungsleitung auf einer Länge von mehr als 300 m. Als neue Dimension für die Hauptverteilungsleitung 3 wurde DN 600 festgelegt. So konnte die Erneuerung in geschlossener Bauweise mittels Rohreinzug erfolgen und Kosten gespart werden. Die parallel verlaufende Trinkwasserleitung wurde auf einer Länge von 350 m in offener Bauweise ausgewechselt. Die Anbindungen an die Hauptverteilungsleitung 3 und die Knotenpunkte im Bereich Plato- und Stephanstraße wurden neu gestaltet. Der Mischwasserkanal wurde parallel über das Aufwandsbudget händisch saniert. Die Arbeiten der Wasserwerke im Jahr 2016 an der Hauptverteilungsleitung 3 begünstigen den zeitlichen Ablauf der mit der Stadt Leipzig und den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) GmbH, Leipzig (Verkehrsbetriebe), für den 2017 gemeinsam geplanten Straßenbau zwischen Talstraße und Platostraße sowie die Gleisbaumaßnahmen zwischen den Haltestellen Johannisplatz und Gutenbergplatz. Umverlegung Hauptverteilungsleitung 4 Richard-Lehmann-Straße/Bauernwiesen in Leipzig Inhalt dieses Projektes war die Erneuerung eines 414 m langen Abschnittes der Hauptverteilungsleitung 4 von der Richard-Lehmann-Straße bis zum Nennweitenwechsel DN 450/500 vor Querung der Wundtstraße. Auf diesem Leitungsabschnitt gab es bereits mehrere Rohrschäden, den letzten im Jahr 2014. Im Ergebnis der Variantenbetrachtung der Vorplanung konnte ein knapp 376 m langer Abschnitt mit dem Berstlining-Verfahren erneuert werden. Damit konnte der Eingriff in den Baumbestand minimiert werden. Der Bauabschnitt „Bauernwiesen“ liegt in einem Natur- und Vogelschutzgebiet und ist Teil des Leipziger Auenwaldes. 19 Beteiligungsbericht 2016 Im Zuge der planmäßigen Sanierung der Hauptverteilungsleitung 4 wurde festgestellt, dass der sich anschließende Leitungsabschnitt unter der Wundtstraße eine Stahlleitung unbekannten Alters mit Betonummantelung war, vermutlich zum Schutz vor den Straßenverkehrslasten. Auch diese Altleitung konnte kurzfristig auf einer Länge von 38 m mittels Rohreinzug saniert werden. Sanierung Mischwasserleitung Zwenkauer Straße/Krakauer Straße in Markranstädt Der über 100 Jahre alte Mischwasserkanal in der Zwenkauer Straße (B 186)/westlich Krakauer Straße wurde auf einer Länge von circa 660 m als Ersatzneubau in gleicher Trasse verlegt. Sämtliche Schächte und 78 Hausanschlussleitungen wurden mit ausgewechselt. Ziel des Vorhabens war es, im Abwasserbereich die volle Funktionsfähigkeit wiederherzustellen und durch die Nennweitenerhöhung gegenüber dem Altbestand den Entwässerungskomfort für die Stadt Markranstädt zu verbessern. Das Vorhaben wurde in zwei Bauabschnitten 2015 und 2016 realisiert. Im zweiten Bauabschnitt wurde auch die parallel zur Mischwasserleitung liegende Trinkwasserleitung mit ausgewechselt. Mischwasserauslass Richard-Lehmann-Straße (B2) Im Jahr 2016 startete das Projekt „Regenauslass Richard-Lehmann-Straße“ (Mischwasserentlastungsleitung in die Pleiße). Planmäßig soll es Ende 2017 beendet sein. Vorgesehen ist der Ersatzneubau des Regenauslasskanals Richard-Lehmann-Straße im Abschnitt zwischen der stadteinwärtigen Auffahrt Wundtstraße bis Düker Pleißemühlgraben. Der Kanal wird in neuer Trasse auf einer Länge von 335 m gebaut. Des Weiteren wird am Ende der Kanalbaustrecke vor dem Pleißemühlgrabendüker ein neues zentrales Entlastungsbauwerk mit Kulissentauchwand und integrierter Pumpstation errichtet. Damit wird der neue Entlastungskanal als Stauraumkanal mit einem Volumen von 2.300 m³ ausgebildet. Dieses Stauvolumen wird bei Starkregen zurückgehalten und danach mittels Pumpstation über eine Abwasserdruckleitung wieder dem zweiten südlichen Hauptsammler und somit der KA Rosental zugeführt. Der Bau dieser Druckleitung von 550 m Länge ist ebenfalls Bestandteil dieses Vorhabens. Mit der Realisierung dieses für die Wasserwerke immens wichtigen Vorhabens wird zum einen eine Störung an einem der größten Kanäle Leipzigs beseitigt; zum anderen wird durch die Schaffung von zusätzlichem Stauvolumen ein weiterer Beitrag zur Reinhaltung des städtischen Gewässerknotens geleistet. Renovierung des zweiten südlichen Hauptsammlers Clara-Zetkin-Park Der zweite südliche Hauptsammler zwischen Karl-Tauchnitz-Straße und FerdinandLassalle-Straße ist auf einer Länge von mehr als 1.150 m im Sohlbereich stark geschädigt und muss dringend saniert werden. Der Mischwasserkanal ist circa 100 Jahre alt. Teilweise besteht ein Fehlen der Bettung, verbunden mit Ausspülungen. Im Jahr 2012 ereignete sich im Straßenbereich ein Kanaleinbruch des Hauptsammlers, welcher im Rahmen einer Störungsbeseitigung aufwendig und kostenintensiv instandgesetzt werden musste. Nach einem Starkregenereignis am 22. Juli 2015 kam es im Bereich „Schachzentrum“ zu weiteren Schäden im Scheitel, welcher hier über eine Länge von 40 m stark gerissen ist. Dahinter liegend sind weitere 100 m im Scheitel infolge des großen Innendrucks gerissen. Durch diese Renovierung wird der Kanal hochwertig saniert und hält den inneren und äußeren statischen Belastungen langfristig stand. Damit wird die Entsorgungssicherheit dieses wichtigen Hauptsammlers wiederhergestellt; negative Auswirkungen auf das umgebende Landschaftsschutzgebiet werden durch das Sanierungsverfahren minimiert. 20 Beteiligungsbericht 2016 Leistungsindikatoren Als einer der wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren sind im Geschäftsjahr 2016 Umsatzerlöse von Mio. EUR 145,1 erwirtschaftet worden, die in Höhe von Mio. EUR 147,1 geplant waren. Durch die eingetretene Kostenüberdeckung im Geschäftsjahr sowie andere kalkulatorische Faktoren machte sich eine höhere Rückstellungsbildung für Umsatzrisiken für deren späteren Ausgleich erforderlich, die in der Prognose nicht zu erwarten war. Bleibt diese Rückstellungsbildung unberücksichtigt, übertraf der Umsatz aus der Kundenabrechnung aufgrund steigender Einwohnerzahlen und steigender Verbräuche pro Tag und Einwohner die Prognose von Mio. EUR 138,5 um Mio. EUR 4,8. Diese Verbräuche spiegeln sich in den Absätzen der Trinkwasserkunden wider. Gegenüber einer geplanten Trinkwassermenge von 29,5 Mio. m³ wurden 30,7 Mio. m³ abgesetzt. Ein weiterer wichtiger finanzieller Leistungsindikator ist das Jahresergebnis vor Gewinnabführung und Ausgleichszahlung von Mio. EUR 24,0 im Jahr 2016. Das angestrebte Ergebnis von Mio. EUR 28,1 konnte durch die festgesetzte Umsatzsteuernachzahlung von Mio. EUR 5,3 nicht erreicht werden. Eine positive Ergebniswirkung haben das gegenüber der Prognose verbesserte Zinsergebnis sowie die guten Ergebnisse der Tochterunternehmen. Als ein weiterer wichtiger Indikator der Wasserwerke sind die Investitionen in Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von Mio. EUR 52,3 zu nennen. Der prognostizierte Wert von Mio. EUR 58,7 konnte aufgrund einer im KW Rosental erforderlichen Umweltverträglichkeitsprüfung nicht ganz erreicht werden. Weitere wichtige Kennzahlen werden in der Anlage zu diesem Lagebericht gezeigt. Folgende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren waren für die Geschäftstätigkeit der KWL im Jahr 2016 von Bedeutung: Statistische Kennzahlen Wasserversorgung: 2016 wurden insgesamt circa 30,7 Mio. m³ Trinkwasser abgesetzt (Basis: Hochrechnung 12/2016). Davon entfielen circa 22,3 Mio. m³ auf Bevölkerung und Kleingewerbe, 4,5 Mio. m³ auf Industrie und Gewerbe sowie 3,9 Mio. m³ auf Sonstiges (u. a. Landwirtschaft und Weiterverteiler). Das Rohrnetz wurde um rund 35 km auf 3.466 km erweitert. Der Zuwachs im Jahr 2016 resultiert im Wesentlichen aus circa 20 km Versorgungsleitung (Gesamtlänge 2016: 2.175 km) und 15 km Hausanschlussleitung (Gesamtlänge 2016: 1.060 km). In den Zubringer- und Fernleitungen (Gesamtlänge 2016: 231 km) gab es keinen Zuwachs. Die 2016 im Versorgungsgebiet angefallenen 676 Rohrschäden liegen unter dem Vorjahreswert (752); sie sind damit in den letzten Jahren tendenziell rückläufig. Von den Rohrschäden wurden 155 an Anschlussleitungen festgestellt, was einer Schadensrate von circa 1,9 Rohrschäden je 1.000 Hausanschlüsse entspricht. Damit liegt die Schadensrate mit fallender Tendenz seit einigen Jahren im niedrigen Bereich – laut Deutschem Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) W 400-3. Mit 514 Schäden an den Versorgungs- und Hauptleitungen liegt die spezifische Schadensrate hier mit 0,24 Schäden je km Versorgungsnetz und Jahr im mittleren Bereich (DVGW W 400-3). Die Wasserverluste haben sich seit einigen Jahren kontinuierlich verringert und lagen 2016 bei 11 % bezogen auf die Rohrnetzeinspeisung. 21 Beteiligungsbericht 2016 Beschwerdemanagement, Kundenzufriedenheit, Kundenbelange: Die Wasserwerke versorgen circa 677.000 Menschen in ihrem Geschäftsgebiet. Nach der Erhöhung des Beschwerdeaufkommens im Jahr 2015 (967 Beschwerden) liegt die Anzahl für 2016 mit 791 Beschwerden fast wieder auf dem Niveau von 2014 (755 Beschwerden). Die größte Gruppe der Beschwerdeführer bilden nach wie vor die Privatkunden. Schwerpunkt ist unverändert das Thema Service. Ab Oktober 2016 wurde der Beschwerdegrund – Zähler – eingeführt, um hier aussagefähiger zu sein. Neben dem Telefon gewinnen die E-Mails immer mehr an Bedeutung zur Kontaktaufnahme. Über beide Kanäle gingen 72 % der Beschwerden ein. Ab 2017 wird mit dem digitalen Kundenportal eine weitere Möglichkeit für unsere Kunden zur Verfügung stehen, um mit den Wasserwerken zu kommunizieren bzw. einfach und bequem ausgewählte Daten abzufragen oder selbst zu ändern. Die kontinuierlich durchgeführte Kundenbefragung zum Hausanschlussprozess zeigt insgesamt eine hohe Zufriedenheit der Kunden. Anlass zur Kritik und Hinweise gibt es dennoch, insbesondere zu den in unserem Auftrag arbeitenden Firmen. Die Kundenbefragung bleibt ein wichtiges Instrument zur ständigen Verbesserung unserer Prozesse. Personal: Am 31. Dezember 2016 arbeiteten 569 Beschäftigte inklusive Auszubildende bei den Wasserwerken. Das sind vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Der Zuwachs resultiert planmäßig aus der Umsetzung des im Jahr 2015 fortgeschriebenen Personalkonzeptes des Unternehmens. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten ist 44,9 Jahre. Sie sind durchschnittlich 22 Jahre bei den Wasserwerken und ihren Vorgängerbetrieben beschäftigt. In die Ermittlung des Altersdurchschnitts sind 36 Auszubildende einbezogen, die in elf Berufen bei den Wasserwerken ausgebildet werden. 23 von ihnen (72 %) erlernen gewerbliche Berufe und 13 junge Menschen (28 %) werden in kaufmännischen Berufen zum Facharbeiterabschluss geführt. Sechs Auszubildende beendeten im Berichtsjahr ihre Ausbildung in fünf verschiedenen Berufen. Eine Auszubildende konnte sogar vorzeitig ihre Ausbildung mit guten Ergebnissen beenden. Von den sechs ausgelernten Auszubildenden konnten drei sofort auf Planstellen eingesetzt werden, den anderen wurde eine Jungfacharbeiterstelle nach Beschäftigungssicherungstarifvertrag angeboten. Danach ist auch hier ein Einsatz auf Planstellen vorgesehen. Ein besonderes Augenmerk lag auch im Jahr 2016 auf der weiteren Arbeit am Personalkonzept 2020. Es ging dabei um die Fortschreibung, um die Schärfung der Datengrundlagen und um die Ableitung der damit verbundenen kurz- und mittelfristigen personellen Maßnahmen. Ein Ergebnis war, dass der Bedarf an Ausbildungsberufen präzisiert wurde. Die Nachfolgeplanung wurde mit den Bereichen besprochen und aktualisiert. Mit dem Personalkonzept 2020, Stand 2016, ist ein Instrument geschaffen, das die Führungskräfte und den Bereich Personal in die Lage versetzt, rechtzeitig den erforderlichen Personalbedarf mit den erforderlichen Kompetenzen bereitzustellen und damit auch den Wissenstransfer sicherzustellen. Im Jahr 2016 wurden erneut zahlreiche Maßnahmen aus dem Personalkonzept umgesetzt. Zur Untersetzung wurde im Fachbereich Planung des Unternehmensbereiches Netze ein Konzept erarbeitet, welches die personellen Anforderungen aus der Erhöhung des Investitionsvolumens im Rahmen der Kanalsanierung sowie aus dem anstehenden Wasserkonzept berücksichtigt. Im HR-Strategiecenter der Stadtholding wurde gemeinsam mit den Personalbereichen der Beteiligungsunternehmen die Personalstrategie bis 2018 entwickelt. Sie hat unter anderem das Ziel, die „Steigerung von Effizienz und Effektivität der Personalarbeit“ voranzutreiben. Zur Zielerreichung wurde Ende 2014 die Überprüfung der Personalprozesse durch ein umfassendes Projekt „Steigerung des HR-Wertbeitrages durch Einführung des 3Rollen-Modells (Projekt ‚HR 2017‘)“ beschlossen. Die weitere Arbeit am Projekt „HR 2017“ hat auch im Jahr 2016 einen großen Raum eingenommen. Ein wesentlicher Meilen- 22 Beteiligungsbericht 2016 stein in der Projektarbeit war der Start der Umsetzungsprojekte zur Vorbereitung der Einführung in den Unternehmen. Im Sommer 2016 haben die Wasserwerke ihre Mitarbeiter zum Unternehmen und zu den internen Abläufen befragt. Die Auswertung der Mitarbeiter-Befragung 2016 zeigt eine nach wie vor hohe Bindung der Mitarbeiter an die Wasserwerke. An der Befragung beteiligten sich rund 57 % der Belegschaft – eine gute Beteiligung. Gemeinsam mit dem Institut IMAROS Marktforschung Leipzig, das die Studie für die Wasserwerke begleitete, wurden die Ergebnisse ausgewertet. Ein kritischer Blick auf bestimmte Themen, die dem Unternehmen neue Handlungsfelder aufzeigen, ist weiterhin vorhanden. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht, breit diskutiert und Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Risikomanagementsystem Die Wasserwerke betreiben seit dem Jahr 2003 ein umfassendes, softwarebasiertes Risikomanagementsystem (RMS) zur frühzeitigen Identifikation, Analyse und Steuerung von Risiken. Das systematische Risikomanagement der Wasserwerke erfüllt die gesetzlichen Anforderungen. Über regelmäßige, jährliche Risikoinventuren werden der Gesamtumfang der beschriebenen Risiken sowie die Einschätzungen zu den Einzelrisiken planmäßig aktualisiert. Ein kontinuierliches Controlling gewährleistet die frühzeitige Erkennung neuer Risiken. Frühwarnindikatoren dienen dem schnellen Erkennen von Veränderungen bei Einzelrisiken und ermöglichen so ein schnelles Ergreifen von geeigneten Maßnahmen. Das RMS wurde 2014 hinsichtlich Vollständigkeit sowie Trennschärfe und Definition systemrelevanter Parameter aktualisiert. Insbesondere der Aspekt „Compliance“ wurde dabei einer gründlichen Risikoanalyse unterzogen und im Rahmen der Risikoinventur als zusätzliche Kategorie innerhalb der neuen Beobachtungskategorien des RMS ausgeprägt. Ein besonderer Schwerpunkt lag im Jahr 2016 in der weiteren Harmonisierung des RMS mit den Prozessvorgaben der Stadtholding. Das Risikomanagementhandbuch wurde entsprechend aktualisiert. Die Kategorisierung sowohl des Risikoinventares als auch des Reportings erfolgt unverändert nach folgenden thematischen Merkmalen: finanzielle Risiken operativ-technische Risiken strategische Risiken politisch-regulatorische Risiken organisatorisch-prozessuale Risiken Compliance-Risiken. Die regelmäßige Berichterstattung erfolgt stufenweise nach einem festgelegten Ablaufschema, beginnend bei den Berichtsverantwortlichen über die Bereichsrisikomanager und den Zentralen Risikomanager bis hin zu Geschäftsführung, Aufsichtsrat und den Gesellschaftern. Die Kriterien für die TOP-Risiken der einzelnen Instanzen sind im Risikomanagementhandbuch verbindlich festgelegt, ebenso wie der Prozess der Risikoinventur, von Ad-hoc-Meldungen und bedarfsweise unterjährigen Anpassungen. Darüber hinaus werden im Rahmen des Risikoausschusses, der auch als Auftaktveranstaltung zur jährlichen Risikoinventur fungiert, Stärken und Schwächen des RMS ausgewertet und es erfolgt eine Sensibilisierung für besondere, aus der aktuellen Situation des Unternehmens und der Unternehmensstrategie ableitbare Schwerpunkte. In diesem Kontext wurden auch die Mitarbeiter bezüglich der Anpassungen des Vorjahres geschult. Bei den Wasserwerken ist das Risikomanagement eine bereichsübergreifende Aufgabe, wobei das Risikofrüherkennungssystem organisatorisch dem Bereich Unternehmenssteuerung/Organisation zugeordnet ist. Dessen Berichte werden regelmäßig durch die Geschäftsführung und die zweite Führungsebene ausgewertet. 23 Beteiligungsbericht 2016 Das RMS der Wasserwerke ist darauf ausgerichtet, bestandsgefährdende Risiken beziehungsweise die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft wesentlich beeinflussende Risiken frühzeitig zu erkennen und effektiv zu steuern. Erkenntnisse aus den in der Vergangenheit abgeschlossenen CDO-/CDS-Geschäften und der Entwicklung der Cross-Border-Lease-Transaktionen (CBL) sind in vollem Umfang in das RMS eingeflossen. Dies erfolgt in der Form, dass die Risiken, deren Höhe, Veränderungen und Historie transparent im RMS abgebildet sind und gegenüber den Gremien regelmäßig berichtet werden. Risiken aus Finanzgeschäften Steuerung der Risiken aus Finanzgeschäften: Die Wasserwerke steuern die Risiken aus Finanzgeschäften über das RMS. Folgende Risiken werden betrachtet: Forderungsausfallrisiken Liquiditätsrisiken Zinsrisiken/Zinsderivate sonstige Risiken (CDO-/CDS-Transaktionen, CBL). Forderungsausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Hierbei werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die länger als ein Jahr fällig sind, zu 100 % wertberichtigt. Für alle übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein pauschaliertes Verfahren angewendet, wobei je nach Alter der Forderung ein prozentualer Abschlag, unter Berücksichtigung des Zahlungsverhaltens im Vorjahr, erfolgt. Im Rahmen des Finanzmanagements wurde zur besseren Steuerung bereits 1999 ein Cash Pool eingerichtet, bestehend aus der Stadtholding sowie den Unternehmen Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (Stadtwerke), Verkehrsbetriebe und Wasserwerke. Unter den Gesellschaften ist die Stadtholding als Betreibergesellschaft und Poolführer bestimmt. Das Management des Cash Pools ist über einen Rahmenvertrag der beteiligten Unternehmen geregelt. Im Rahmen des zwischen den Unternehmen der Stadtholding abgestimmten Risikoinventars im Bereich Finanzierung werden dabei unter anderem auch die Ausnutzung der Cash-Pool-Linien und die Bonitätsentwicklung der Stadtholding bei Creditreform betrachtet. Zur Zinssicherung wurden bei den Wasserwerken Zinsderivate eingesetzt. Die Zinsderivate beziehen sich jeweils auf ein Grundgeschäft. Die Wasserwerke haben zum Stichtag insgesamt nur noch ein Zinsderivat im Bestand, welches mit dem zugrunde liegenden Bankdarlehen zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst wurde. CDO-/CDS-Transaktionen: Zu den CDO-/CDS-Transaktionen aus den Jahren 2006 und 2007 erging am 4. November 2014 ein Urteil des High Court of Justice in London. An dem Rechtsstreit beteiligt waren neben den Wasserwerken die UBS sowie die Depfa Bank plc und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Im Ergebnis dieses Urteils sind die Wasserwerke nicht dazu verpflichtet, Zahlungen aus den CDOs zu leisten. Auch die CDS sind rückabgewickelt. Die für die CDOs und CDS erhaltenen beziehungsweise bezahlten Prämien wurden entsprechend dem Urteil bereits im Jahr 2014 zu einem Großteil zurückgezahlt. Einem Antrag der UBS auf Zulassung der Berufung gegen dieses Urteil hat der High Court of Justice nicht stattgegeben. Die UBS hat beim Berufungsgericht die Zulassung der Berufung beantragt, welche Anfang Februar 2015 zurückgewiesen wurde. Die UBS hat daraufhin einen weiteren Antrag gestellt, über die Zulassung der Berufung mündlich zu verhandeln. Diesem Antrag gab der Court of Appeal statt und bestimmte die Anhörung über die 24 Beteiligungsbericht 2016 Zulassung der Berufung der UBS auf den 7. Oktober 2015. Tatsächlich verhandelt wurde dann am 16. Oktober 2015 mit dem Ergebnis, dass der Court of Appeal die Berufung der UBS zuließ. Die Wasserwerke hatten am 13. November 2015 die Zurückweisung der Berufung beantragt und gegen die für sie nachteiligen Feststellungen des erstinstanzlichen Urteils ebenfalls Berufung eingelegt. Auch die Depfa Bank plc und die LBBW haben beim Court of Appeal die Zurückweisung der Berufung der UBS beantragt. Seither sind weitere Schriftsätze gewechselt worden. Der Court of Appeal hat die mündliche Verhandlung im Mai 2017 anberaumt. Sie wird sich nach derzeitigem Kenntnisstand über einen Zeitraum von zwei Wochen erstrecken. Eine Beweisaufnahme findet nicht statt. Ähnlich wie beim deutschen Revisionsverfahren handelt es sich bei der Berufung in England um eine reine Rechtsinstanz. Wann das Gericht eine Entscheidung in der Sache selbst trifft, ist derzeit noch offen. Bereits in der Folge des Urteils des High Court of Justice hatten sich die Wasserwerke und die LBBW darauf verständigt, die vor dem Landgericht Leipzig und dem Oberlandesgericht Dresden anhängigen Prozesse bis zu einer Entscheidung des englischen Berufungsgerichts ruhen zu lassen. Die von der Stadtholding aufgrund des Urteils des Landgerichtes Leipzig am 22. Oktober 2013 mit den Wasserwerken getroffene Freistellungsvereinbarung besteht weiterhin. Das positive Urteil des High Court of Justice bestärkt die Geschäftsführung weiterhin in der Rechtsauffassung, dass die Wasserwerke keine Haftung aus den CDO-Geschäften trifft. Unsere Zuversicht wird auch nicht dadurch erschüttert, dass der Court of Appeal die Berufung der UBS zugelassen hat und über die Berufung im Mai 2017 mündlich verhandeln wird. Finanzrisiken aus beschränkt persönlichen Dienstbarkeiten: Nach § 9 Abs. 1 GBBerG in Verbindung mit § 1 SachenR-DV sind kraft Gesetzes zugunsten der Gesellschaft beschränkt persönliche Dienstbarkeiten für öffentliche Ver- und Entsorgungsleitungen entstanden. Voraussetzung hierfür war, dass diese Leitungen bereits am 3. Oktober 1990 vorhanden waren und betrieben wurden. Als Gegenleistung für die dingliche Belastung der Grundstücke und die damit einhergehende Wertminderung steht den Grundstückseigentümern (Stichtag: 11. Januar 1995) eine Entschädigung zu, die sich nach den Wertverhältnissen des Grundstückes, bezogen auf das Jahr 1995, bemisst. Erforderlich für die Auszahlung der Entschädigung ist ein entsprechender Antrag des Grundstückseigentümers. Insgesamt wurde der Wert dieser Entschädigungsbeträge mit circa Mio. EUR 23,1 eingeschätzt. Eine Auszahlung ist bislang in Höhe von Mio. EUR 21,4 erfolgt. Für die noch zu erwartenden fällig werdenden Zahlungsverpflichtungen besteht eine entsprechende Rückstellung. Risiken aus CBL-Verträgen: Im Hinblick auf die abgeschlossenen Cross-Border-Lease-Klärwerke-Transaktionen wird ein systematisches Vertragscontrolling durchgeführt. Um jederzeit eine Abschätzung von möglichen Risiken vornehmen zu können, sind neben internen Überwachungen ein spezialisierter externer Berater mit der finanzwirtschaftlichen Vertragsüberwachung sowie eine Rechtsanwaltskanzlei mit der rechtlichen Beratung beauftragt. Zur Risikosteuerung und minimierung finden regelmäßige Reportings statt. Darüber hinaus wird die Einhaltung einzelner Vertragsinhalte im Rahmen von Einzelfallprüfungen sichergestellt. Für die Fremdmittelanteile der von den Wasserwerken geschuldeten Leasingraten bestehen Zahlungsinstrumente eines Finanzinstituts mit Investment-Grade-Rating gemäß Standard & Poor’s und Moody’s. Das Zahlungsprofil des Zahlungsinstruments ist auf die den Wasserwerken geschuldeten Fremdmittelanteile der Leasingraten abgestimmt. Für die Eigenmittelanteile der von den Wasserwerken geschuldeten Leasingraten besteht ein Zahlungsinstrument einer Zweckgesellschaft, die ihre Zahlungsverpflichtungen den Wasserwerken gegenüber bis Ende September 2016 durch ein Zahlungsinstrument eines Finanzinstituts mit Investment-Grade-Rating, das durch US-Staatsanleihen zusätzlich gesichert war, refinanziert hatte. Mit der am 28. September 2016 erfolgten Refinanzierung konnte das Zahlungsinstrument des Finanzinstituts gegen ein fristen- und betragskonformes Portfolio aus US-Staatsanleihen ausgetauscht werden, das heißt, seit diesem Zeit- 25 Beteiligungsbericht 2016 punkt ist das Zahlungsinstrument der Zweckgesellschaft direkt durch ein zu den von den Wasserwerken geschuldeten Eigenmittelanteilen der Leasingraten fristen- und betragskonformes Portfolio aus US-Staatsanleihen hinterlegt. Das Portfolio aus USStaatsanleihen ist zudem zugunsten des Investors verpfändet. Für das Portfolio aus USStaatsanleihen gibt es keine vertraglich vorgegebenen Ratinganforderungen, das heißt, die bis zum 28. September 2016 diesbezüglich relevanten Ratingtrigger sind aufgehoben. Bei einer vorzeitigen, von den Wasserwerken zu verantwortenden Vertragsauflösung kann sich ein Eventualrisiko aus der Differenz zwischen den für diesen Fall vertraglich vereinbarten (Eigenmittel-)Kündigungswerten und dem Marktwert des EigenmittelZahlungsinstrumentes, der dem Marktwert des Portfolios aus US-Staatsanleihen entspricht, ergeben. Zum Jahresende 2016 lag dieser Differenzbetrag bei circa Mio. USD 44,0. Für diesen Differenzbetrag sind zusätzliche Sicherheiten zugunsten des Investors in Form von Bankavalen bei einer deutschen Landesbank bestellt. Für die Bankavale bestehen vertraglich vereinbarte Mindestratings. Da die Bankavale vor Juli 2001 begeben wurden, unterliegen diese der zeitlich uneingeschränkten Gewährträgerhaftung der damaligen Gewährträger. Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit: In den technischen Bereichen betreiben die Wasserwerke eine Vielzahl von wasserwirtschaftlichen Anlagen sowie ein Rohr- und ein Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von 6.343 km. Daher sind die Wasserwerke technischen Risiken, wie zum Beispiel Störungen oder Ausfällen von Betriebsanlagen, ausgesetzt. Zum Management dieser Risiken betreibt die Gesellschaft ein zertifiziertes Technisches Sicherheitsmanagement. 2014 erhielt die Gesellschaft zum dritten Mal nach den Jahren 2004 und 2009 das durch den DVGW und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ausgereichte Zertifikat. Es bestätigt dem Unternehmen die Einhaltung von gesetzlichen und technischen Anforderungen im technischen Bereich. Aufgrund der Beobachtungen des Asset Managements sowie der Ergebnisse von zustandsorientierten Betrachtungen zum Kanalsanierungsbedarf wurden die steigenden Finanzbedarfe in der Langfrist- und Mittelfristplanung abgebildet. Zusätzlich werden die Aufwendungen für zustandserhaltende Reparaturen sukzessive weiter entsprechend dem identifizierten Bedarf und den formulierten Zielen in der Wirtschaftsplanung berücksichtigt. Ein geeignetes kennzahlenbasiertes Programmcontrolling unterstützt die Verfolgung der Zielerreichung. Insgesamt ermöglicht das Kanalsanierungsprogramm so ein transparentes Management des Zustandsrisikos des Kanalnetzes. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des erhöhten Mitteleinsatzes und auch der weiter steigenden Ressourcenbindung auf die mittel- und langfristigen Unternehmenskennzahlen werden fortlaufend mittels des Planungs- und Simulationstools analysiert, mit den Erkenntnissen des Asset Managements abgeglichen und in einer Langfristplanung mit 20jährigem Planungshorizont abgebildet. Die Ergebnisse bilden die Rahmenbedingungen der zukünftigen Wirtschaftspläne. Steigende Einwohnerzahlen und auch der Fortschritt von Sanierungsprogrammen im Misch- und Niederschlagswassersystem, wie zum Beispiel bei Mischwassereinleitstellen, führen zu weiter steigenden Mengen und Frachten im KW Rosental. Spielräume zur Leistungssteigerung der bestehenden Anlage sind heute bis auf wenige Optionen zur verfahrenstechnischen und anlagentechnischen Optimierung ausgeschöpft. Die Planung zur baulichen Erweiterung des Klärwerkes wird mit der entsprechenden Priorität vorangetrieben. Die grundlegenden fachlichen Konzeptionen sind erarbeitet. Von zentraler Bedeutung ist nun die Einhaltung des Sach- und Zeitzieles für die Genehmigungsplanung, was vor dem Hintergrund steigender ordnungs- und umweltpolitischer Anforderungen, wie zum Beispiel aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, eine besondere Herausforderung darstellt. Die entsprechenden Gutachten befinden sich aktuell in der Erarbeitung, begleitet von einem kontinuierlichen Austausch mit den beteiligten Behörden. Als Grundlage für die zukunftssichere Weiterentwicklung des Wasserversorgungssystems für die Stadt Leipzig und die Region des ZV WALL wurde im Jahr 2016 nach mehrjähriger intensiver Befassung die Arbeit am Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 abgeschlossen. Dabei wurden die Strukturelemente der Trinkwasserproduktion, des Trinkwas- 26 Beteiligungsbericht 2016 serbezuges und der äußeren Verteilung unter den Gesichtspunkten Anlagenstruktur, Zustand, Wirtschaftlichkeit und Bedarfsentwicklung hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit bewertet. Auf dieser Grundlage wurden eine optimale Zielstruktur und ein geeigneter Entwicklungspfad mit zeitlicher Einordnung der investiven Anpassungserfordernisse erarbeitet. Das Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 ist stringent ausgerichtet an dem Ziel der Weiterentwicklung einer sicheren, nachhaltigen, wirtschaftlichen und demografiefesten Versorgungsstruktur. Damit sind für die kommenden 20 Jahre klare Leitplanken für die Investitionen in Erzeugung und äußere Wasserverteilung vorgegeben. Im gerichtlichen Mahnwesen konnten die Forderungsausfallzeiten durch Reduzierung einer Mahnstufe weiter verkürzt werden, ohne dass durch diese Effizienzmaßnahme gleichzeitig die Anzahl der Mahnbescheide insgesamt gestiegen wäre. In den Fällen, in denen die Androhung der Versorgungseinstellung erfolgte, ist eine Erfolgsquote von circa 70 % zu verzeichnen. Die Gesamtmenge der offenen Forderungen wird im Verhältnis zum Umsatz als „gering“ eingeordnet. Das im Jahr 2015 eingeführte betriebliche Kennzahlensystem wurde 2016 funktional erweitert und wird inzwischen routinemäßig zur Erfassung und Auswertung betrieblicher Kennzahlen angewendet. Dies dient der Unterstützung der kennzahlenbasierten Verfolgung betrieblicher Prozesse und Projekterfolge. Die regelmäßigen Auswertungen von Monats- und Quartalsberichten liefern einen deutlichen Beitrag zur internen Prozesstransparenz und stärken so die Steuerungsfähigkeit der Wasserwerke. Die Ergebnisse der Auswertungen des Kennzahlensystems werden regelmäßig verschnitten mit den Ergebnissen aus den durchgeführten Benchmarkingprojekten. Das integrierte Kennzahlenmanagement stärkt somit die Reaktionsfähigkeit gegenüber potenziell risikobehafteten Entwicklungen. Sonstige Risiken: Zur Absicherung sonstiger Schadensfälle und Haftungsrisiken hat die Gesellschaft Versicherungen in angemessener Höhe abgeschlossen. Gesamtrisiko: Die Wasserwerke sind sowohl durch den Ergebnisabführungsvertrag mit der Stadtholding als auch durch die mit Zustimmung der Ratsversammlung und durch die Europäische Wettbewerbskommission sowie die Landesdirektion Leipzig genehmigte Kapitalausstattungsvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und der Stadtholding für den Fall eines Unterliegens der Wasserwerke in London oder in Leipzig/Dresden abgesichert. Vor diesem Hintergrund gehen die Wasserwerke trotz des theoretisch noch bestehenden Gesamtrisikos davon aus, dass die CDO-/CDS-Geschäfte den Fortbestand der Gesellschaft nicht gefährden können. Chancenbericht Auf Basis der gültigen Bevölkerungsprognose der Stadt Leipzig vom 20. April 2016, gestützt durch die reale Entwicklung in den Jahren 2015 und 2016, kann in der Gesamtbetrachtung des Versorgungsgebietes der Wasserwerke mittelfristig weiterhin von einer positiven demografischen Entwicklung ausgegangen werden. Berücksichtigung findet dabei auch die stabile Bevölkerungsentwicklung im Bereich des ZV WALL. Für die Wasserwerke ist damit ein Potenzial zur Steigerung des Trinkwasserabsatzes von durchschnittlich bis zu 200 Tm³ jährlich bis zum Jahr 2025 verbunden. Die Gültigkeit dieses Ansatzes wird regelmäßig mit der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung abgeglichen. So betrug die Steigerung des Trinkwasserabsatzes auf Basis der verkauften Mengen 2016 im Vergleich zum Vorjahr 1.004 Tm³. Unter Maßgabe einer konservativ-verstetigten Planung wurden die Ansätze für den Bevölkerungsanstieg und die Mengenentwicklung in der Planung bereits nach oben korrigiert. Die tatsächliche Mengenentwicklung lässt jedoch darauf schließen, dass bei gleichbleibend hohen Zuwächsen in den Folgejahren weiterhin die Chance auf Realisierung von über Plan liegenden Umsätzen und Erlösen im Kerngeschäft besteht. Anpassungen im Rahmen der Mittelfristplanung erfolgen auf Basis der Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig. 27 Beteiligungsbericht 2016 Steigende Absatzmengen wirken sich zudem positiv auf die Auslastung der technischen Anlagen der Wasserwerke aus, mit entsprechend positiven Effekten auf die Effizienz im Anlagenbetrieb und auf die zukünftige Entwicklung der Trink- und Abwasserpreise. Daraus resultieren entsprechende wirtschaftliche Chancen für das Unternehmen. Für die erforderliche Anpassung einzelner Anlagenkomponenten aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, wie zum Beispiel die Anpassung der Kapazität des KW Rosental an steigende Abwasserfrachten, hat das Unternehmen entsprechende Konzepte und Strategien vorbereitet, auf deren Grundlage die Umsetzungsplanung vorangetrieben wird. Für die Erweiterung des KW Rosental läuft gegenwärtig die Genehmigungsplanung zur Erweiterung der mechanischen und der biologischen Reinigungsstufe, die Ausführungsplanung befindet sich in der Vorbereitung. Zur weiteren kontinuierlichen Steigerung unserer Prozesseffizienz wurden in dem zwischenzeitlich abgeschlossenen konzernweiten Projekt „Service 2017“ Spielräume zur verstärkten Zusammenarbeit in Unterstützungsprozessen untersucht. Für die Bereiche Personal und IT wurde eine Zielprozessstruktur herausgearbeitet, die im Jahr 2017 umgesetzt werden soll. Diese bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der internen Serviceprozesse. Das Strategie- und Performanceprogramm zur Verankerung der übergeordneten Unternehmensziele in der Strategie der Wasserwerke wurde auch im Jahr 2016 dynamisch weiterentwickelt und die Bearbeitung der Projekte vorangetrieben. Bis Ende 2016 wurden 56 Projekte und Maßnahmen als wesentliche strategische Handlungsfelder der Wasserwerke identifiziert. Für 41 Themen sind die Zielausrichtung und zeitliche Einordnung präzise beschrieben. Über die aktive Steuerung und Priorisierung der Arbeit an den strategischen Projekten wird die Konformität zwischen den Gesellschafterzielen und der Ausrichtung des operativen Geschäftes fortlaufend sichergestellt und die Unternehmensentwicklung konsequent in Richtung der Gesellschafterziele vorangetrieben. Das Strategie- und Performanceprogramm fokussiert zudem maßgeblich auf das Controlling der im Rahmen des Kanalsanierungsprogrammes beschlossenen Ziele und Arbeitsschwerpunkte. Es trägt so wesentlich dazu bei, die zielkonforme Mittelverwendung über einen robusten Gesamtprozess abzusichern und so den Zustand der Entsorgungsinfrastruktur nachhaltig zu verbessern. Von hervorgehobener Bedeutung im Rahmen der Konzeptarbeit ist das im Berichtsjahr fertiggestellte Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 für Leipzig und die Region. Darin sind nun die Leitplanken für eine zukunftssichere und wirtschaftliche Ausrichtung der äußeren Trinkwasserversorgungsinfrastruktur definiert. Mittelfristig ergeben sich daraus Chancen hinsichtlich einer effizienten und zielkonformen Entwicklung der Investitionsplanung und Anlagenbewirtschaftung mit weiteren positiven Effekten für Energieeffizienz und Versorgungssicherheit. Besonderes Augenmerk lag im Jahr 2016 auf Digitalisierungsthemen. Auch dieser Themenkomplex ist direkt oder mittelbar fest im Strategie- und Performanceprogramm verankert. 19 Projekte befassen sich mit den Chancen, die sich durch die Digitalisierung kerngeschäftsnaher Prozesse bieten. Ein Hauptprojekt in diesem Prozess war die Einführung des digitalen Kundenportals. 28 Beteiligungsbericht 2016 Auf Grundlage der positiven Erfahrungen und Ergebnisse in den zurückliegenden Jahren wird für die Wasserwerke insgesamt die Chance gesehen, dass durch die verstärkte Zusammenarbeit in der Stadtholding über die Zielgrößen hinaus mittel- bis langfristig weitere positive Effekte in Bezug auf die allgemeine Performance im Kerngeschäft und die Qualität der Unterstützungsprozesse erreicht werden können. So haben die Wasserwerke dieses Jahr gemeinsam mit den Stadtwerken zwei Fotovoltaikprojekte an Kläranlagenstandorten realisiert. Ein weiteres gemeinsames Projekt befindet sich in der Realisierungsphase und wird im Jahr 2017 abgeschlossen. Im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz wurde mit der ersten Gruppenzertifizierung des Energiemanagementsystems der Wasserwerke und ihrer Beteiligungsunternehmen nach DIN EN ISO 50001 ein Meilenstein erreicht und das hohe systemische Niveau nun auch für die gesamte Unternehmensgruppe bestätigt. Prognosebericht Die Wasserwerke sehen der Berufung der UBS gegen das Urteil des High Court of Justice vom 4. November 2014 weiterhin gelassen entgegen und gehen derzeit, abgesehen von den Aufwendungen für Rechtsberatung, Gutachten und Prozesskosten, für die vorsorglich eine Rückstellung gebildet ist, nicht von einer höheren – über die bereits entsprechend dem Urteil geleisteten Rückzahlungen – hinausgehenden Belastung aus. Bezogen auf die Tätigkeit im Kerngeschäft stellen sich die Wasserwerke weiterhin auf sich ändernde Rahmenbedingungen ein. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung des Trinkwasserabsatzes aufgrund der weiterhin steigenden Bevölkerungszahl und eines erneut leicht steigenden Durchschnittsverbrauches von 91,7 Litern pro Tag und Einwohner auf 91,9 Liter pro Tag und Einwohner. Diese Entwicklung wirkt sich im gleichen Maße auf die zu entsorgenden Schmutzwassermengen aus. Erschließung und Lückenbebauung führen zu weiterer Verdichtung und einem Anstieg der Mengen des zu entsorgenden Niederschlagswassers. Die Wasserwerke setzen sich intensiv und kontinuierlich mit diesem Thema auseinander und bereiten sich auf die Entwicklung der Abnahmemengen vor. Im Kontext der ergriffenen Maßnahmen zur Effizienzoptimierung, Synergiehebung und unterstützt durch die Zielkonkretisierung der strategischen Projekte sowie das Controlling des Strategie- und Performanceprogrammes wird sich die prognostizierte Geschäftsentwicklung weiter positiv auf die Ertragslage auswirken. Wichtige strategische Handlungsfelder, wie beispielsweise die Umsetzung und weitere inhaltliche Ausgestaltung des Programmes zur nachhaltigen Kanalsanierung, das kapazitätsbasierte Ausbaukonzept für das KW Rosental oder auch das im November 2016 erfolgreich nach DIN EN ISO 50001 per Gruppenzertifizierung für die Wasserwerke und die Beteiligungsunternehmen bestätigte Energieeffizienzprogramm, werden im Jahr 2017 zielgerichtet weitergeführt. Das ebenfalls im November 2016 per Gesellschafterbeschluss bestätigte Zukunftskonzept Trinkwasserversorgung 2030 für Leipzig und die Region schafft zusätzlich Klarheit hinsichtlich der Einordnung der Investitionsbedarfe in die Mittel- und Langfristplanung. Im Hinblick auf die im Jahr 2017 gemeinsam mit der Stadt Leipzig geplante Konzeptbetrachtung zur Trinkwassernotversorgung sind somit auch klare Randbedingungen gegeben. Eine effiziente und zielorientierte Konzeptbearbeitung ist so gewährleistet. Ein weiteres, in einer gemeinsamen Projektstruktur mit den Ämtern der Stadt Leipzig zu bearbeitendes Handlungsfeld stellt das Thema „Risikomanagement Starkregen“ dar. Von besonderer Relevanz sind für das Jahr 2017 auch die Themen IT-Sicherheit und Digitalisierung. Mit der im Jahr 2016 begonnenen Implementierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems werden einheitliche organisatorische und technische Mindeststandards im Unternehmen etabliert und damit auch die Anforderungen des ITSicherheitsgesetzes für Betreiber kritischer Infrastrukturen umgesetzt. Darüber hinaus stellt ein funktionierendes Informationssicherheitsmanagement die zentrale Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und eng am Kerngeschäft sowie am Kundennutzen ausgerichtete weitere Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen dar. Im Strategie- und Performanceprogramm der Wasserwerke sind dazu aktuell 21 Themen mit Digitalisierungsbezug verankert. 29 Beteiligungsbericht 2016 Neben diesen Themen steht die programmatische Abarbeitung der Sanierungsbedarfe des bestehenden Anlagevermögens im Fokus unseres Tagesgeschäftes. Die Gesellschaft geht davon aus, den Zustand des Trink- und Abwassernetzes mittelfristig weiter zu verbessern. Für 2017 wird im Trinkwassernetz mit einer im Vergleich zu 2016 weiterhin leicht rückläufigen spezifischen Schadensquote und mit einer tendenziell sinkenden Wasserverlustrate gerechnet. Für das Kanalnetz wird mit der Implementierung des umfassenden Kanalsanierungsprogrammes mittelfristig von einer spürbaren und nachhaltigen Zustandsverbesserung ausgegangen. Die Verringerung des Anteiles der kurz- bis mittelfristigen Sanierungsbedarfe stellt unter Berücksichtigung weiterer Zieldimensionen wie Kosteneffizienz und hydraulischer Belange eines der Hauptziele des Kanalsanierungsprogrammes dar. Insgesamt werden die beschriebenen Themengebiete sowohl den Betrieb der Anlagen als auch das Investitionsprogramm zusätzlich positiv beeinflussen. Für das Jahr 2017 plant die Gesellschaft auf dieser Grundlage mit im Vergleich zu 2016 um circa 5,1 % ansteigenden Umsatzerlösen von Mio. EUR 152,5 und mit einem – aufgrund von Sondereffekten gegenüber dem Vorjahr – deutlich erhöhten Ergebnis von rund Mio. EUR 43,8 nach Steueraufwand und vor Ergebnisabführung und Ausgleichszahlungen an ihre Gesellschafter. Bereinigt um Sondereffekte stellt sich kurz- und mittelfristig ein kontinuierlich leicht steigendes Ergebnisniveau um Mio. EUR 30,0 ein. Bezogen auf den Trinkwasserabsatz wird gegenüber dem Istwert 2016 eine Steigerung um 0,3 Mio. m³ und damit 1,0 % erwartet. Der Investitionsplan sieht für 2017 ein Volumen von Mio. EUR 70,6 vor, davon werden Mio. EUR 58,4 durch die Wasserwerke finanziert. Für den Finanzanteil bedeutet dies gegenüber dem Jahr 2016 eine Steigerung um Mio. EUR 17,2. Gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Jahre bedeutet das in Bezug auf den Gesamtwertumfang eine Steigerung um rund 57 % zur Realisierung der identifizierten Investitionsbedarfe, vorwiegend in den Netzbereichen, wobei der durch die Wasserwerke zu finanzierende Anteil sogar überproportional steigt. Für die Folgejahre ist weiterhin ein leicht ansteigendes Niveau der durch die Wasserwerke zu finanzierenden Investitionen geplant. 30 Beteiligungsbericht 2016 Wesentliche Verträge Ergebnisabführungsvertrag Mit Wirkung vom 01.01.2002 wurde zwischen den Wasserwerken (Organgesellschaft) und der Stadtholding (Organträger) am 18.11.2002 ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen (Eintrag im Handelsregister am 21.11.2002). Mit Wirkung am 01.01.2013 wurde dieser Vertrag durch eine neue Fassung ersetzt (Eintragung im Handelsregister am 28.10.2013 und mit Wirksamkeit ab 01.01.2013). Die Laufzeit des neu gefassten Vertrages wurde fest mit 5 Jahren, ab dem Jahr seiner Wirksamkeit bestimmt. Diese Vertragslaufzeit verlängert sich um ein weiteres Geschäftsjahr, falls er nicht spätestens sechs Monate vor seinem Ablauf von einer Partei gekündigt wird. Der ZV WALL als außenstehender Minderheitsgesellschafter erhält vereinbarungsgemäß eine Ausgleichzahlung von der Gesellschaft, wobei eine Mindestausgleichzahlung garantiert. Dementsprechend hat sich die Gesellschaft im Ergebnisabführungsvertrag verpflichtet, ihren gesamten-nach Abzug der dem ZV WALL zu gewährenden Ausgleichzahlungverbleibenden Jahresgewinn an die Stadtholding abzuführen. Die Stadtholding hat sich im Gegenzug verpflichtet, sämtliche während der Vertragszeit-unter Berücksichtigung der an den ZV WALL zu leistenden Ausgleichszahlung-sonst entstehenden Jahresfehlbetrage auszugleichen. Entsprechend der im Ergebnisabführungsvertag enthaltenen Regelung wurde am 22.10.2013 eine ergänzende „Privatschriftliche Vereinbarung über Zahlungsmodalitäten einschließlich Abschlagszahlung auf die Gewinnabführung und Ausgleichzahlung aus dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen den Wasserwerken und Stadtholding für die Jahre 2013 bis 2017“ abgeschlossen. Mit dieser Vereinbarung wurden insbesondere Vorauszahlungen auf den Gewinnabführungsanspruch der LVV und die Ausgleichzahlung des ZV WALL geregelt. Betreiberverträge Der Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit der Stadt Leipzig vom 31.03.1994 wurde zuletzt am 08.12.2006 ergänzt. Der Vertrag regelt die Aufgabenerfüllung auf dem Gebiet der Stadt Leipzig mit Ausnahme der Gebiete, für die die Stadt Leipzig Mitglied im ZV WALL ist und mit Ausnahme des Versorgungsgebietes der DERAWA. Der Vertrag läuft bis zum 31.12.2032. Der Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit dem ZV WALL vom 30.03.1994 wurde zuletzt am 07.01.2008 ergänzt. Daneben wurde in der Mediationsvereinbarung vom 20.12.2013 mit dem ZV WALL eine Kostenanpassung für Personal- und Sachkostengemäß Ziffer 7 der Zusatzvereinbarung zum Betreibervertrag vom 07.01.2008 und eine Klarstellung zur Anzahl der Beschäftigen des ZV WALL vereinbart. Der Vertrag regelt die Aufgabenerfüllung auf dem Gebiet des ZV WALL. Der Vertrag läuft auf unbestimmte Zeit und kann mit einer Frist von 5 Jahren, erstmals jedoch zum 31.12.2032, gekündigt werden. Konzessionsverträge Der Konzessionsvertrag zur Wasserversorgung mit der Stadt Leipzig vom 19.12.2000 (zuletzt geändert am 19.07.2002) regelt die Konzessionierung der Wasserversorgung im gesamten Stadtgebiet Leipzig mit Ausnahme des Versorgungsgebietes der DERAWA. Nach dem Vertrag erhalten die Stadt und ihre Eigenbetriebe 10 % Nachlass auf die Tarifpreise. Eine Konzessionsabgabe ist in Höhe von 10 % der Entgelte an Letztverbraucher (Tarifkunden) und 1,5 % der Entgelte an Letztverbraucher (Sondervertragskunden) zu leisten. Die preisrechtlich zu ermittelnde Konzessionsabgabe ist nur bis zur Höhe des nach steuerrechtlichen Vorschriften als Betriebsausgabe abziehbaren Betrages zu zahlen. Der Konzessionsvertrag über die Versorgung mit Wasser mit dem ZV WALL vom 19.12.2000 (zuletzt geändert am 28.12.2001) regelt die Konzessionierung der Wasserversorgung im gesamten Verbandsgebiet mit Ausnahme des Gebietes der Stadt Leipzig und der Gemeinde Zwochau sowie der Gemeinden Jesewitz und Machern. Eine Konzessionsabgabe ist in Höhe von 10 % der Entgelte an Letztverbraucher (Tarifkunden) und 1,5 % der Entgelte an Letztverbraucher (Sondervertragskunden) zu leisten. Die preisrechtlich zu 31 Beteiligungsbericht 2016 ermittelnde Konzessionsabgabe ist nur bis zur Höhe des nach steuerrechtlichen Vorschriften als Betriebsausgabe abziehbaren Betrages zu zahlen. Kreditrahmen- und Cash-Management-Vereinbarungen Die Wasserwerke wurden im Berichtsjahr zum Zweck der Unternehmensfinanzierung von der Stadtholding zwei Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt Mio. EUR 42 ausgereicht. Gemäß Rahmenvertrag zum Cash-Management mit der Stadtholding vom 15.12.2005 (zuletzt geändert 05.08.2015) sind die Wasserwerke in das Cash-Management der Stadtholding eingebunden. Sie hat einen Verfügungsrahmen von Mio. EUR 8,0 festgelegt. Die Guthabenverzinsung erfolgt gemäß EZB-Leistung; die Kreditverzinsung gemäß EZB – Leitzins zzgl. 2 %-Punkte. Mit den Tochterunternehmen Bau und Service, Wassergut, SBL bestanden im Geschäftsjahr 2016 Rahmenverträge zum Cash-Management die mit den Wasserwerken, in denen auch spezifische Kreditrahmen für die Tochterunternehmen festgelegt sind. Die mit den Tochterunternehmen vereinbarten Zinskonditionen entsprechen denen der CashManagement-Vereinbarung zwischen Wasserwerken und Stadtholding. Cross-Border-Lease-Verträge (CBL-Transaktionen): Kläranlagen A und B vom 16.06.2000 Die Wasserwerke sind bei diesem Vertrag über grenzüberschreitende Ver- und Rückmietung bzgl. der Rückmietung Leasingnehmer. Leasinggeber sind der KWL 2000-A Trust und der KWL 2000-B Trust mit Sitz in Wilmington, Delaware/USA. Eigenkapitalinvestoren sind zwei Konzernunternehmen der Bank of America (die Banc of America FSC Holdings, Inc. und Security Pacific Leasing Corp.) Laufzeitende ist der 16.01.2025 (letzte Zahlung erfolgt zum 15.12.2025). Die so genannte Debt Payment Undertaking Partei ist die Barclays Bank plc. Die so genannte Equitry Payment Undertaking Partei ist die Merrill Lynch Service, Inc. über Low Five Limited. Die Mittel werden von der Merrill Lynch Derivative Products AG garantiert. Ausfallrisiken bestehen, wenn die Banclays Bank plc oder die Merrill Lynch Capital Services, Inc. ihren Verpflichtungen aus den jeweiligen Verträgen nicht nachkommt. Beratungs- und Servicevertrag zu CBL-Transaktionen: Die Wasserwerke haben mit Vertrag vom 28.04.2010 die Deutsche Bank AG, Bereich Asset Finance & Leasing, Frankfurt am Main, beauftragt, die Vertragsüberwachung und – administration sowie die Analyse und Bewertung der CBL-Transaktionen zu übernehmen. Mit Vertrag vom 18./23.03.2016 wurde diese Aufgabe durch die Heinrich & Mortinger GmbH, Berlin, übernommen. Rechtsberatungsvertrag zu CBL-Transaktionen: Die Wasserwerke haben im Geschäftsjahr 2016 die Kanzlei King & Wood Mallesons LLP, München (bis 02.08.2016) und RA Dr. Harald Buske (ab 14.10.2016) mit der rechtlichen Beratung zu den CBL-Transaktionen beauftragt. Die Wasserwerke haben die Kanzlei Noerr LLP, München, mit der Rahmenvereinbarung vom 19.10.2012 beauftragt, die rechtliche Beratung und Vertretung in jeglichen Fragestellungen und Themenfeldern in Bezug auf bestimmte von den Wasserwerken in Vorjahren abgeschlossenen Finanztransaktionen (CDO-/CDC-Transaktionen) durchzuführen sowie die Aufarbeitung dieser sowie jeglicher weiterer Themen, die durch die abgeschlossenen Transaktionen direkt oder indirekt betroffen sind, vorzunehmen. 32 Beteiligungsbericht 2016 Die Wasserwerke haben Verträge über die Erbringung von kaufmännischen Dienstleistungen mit Tochterunternehmen geschlossen. Für die vereinbarten Grundleistungen erheben sie pauschale Entgelte. Für die darüber hinausgehenden Leistungen sind jeweils Stundensätze vereinbart. Bau und Service Leipzig GmbH Rahmenvertrag über die Erbringung von Leistungen zum „Massengeschäft“ mit der Bau und Service Leipzig GmbH. Rahmenvertrag über die Erbringung von Dienst- und Werkvertragsleistungen mit der Bau und Service Leipzig GmbH. 33 Beteiligungsbericht 2016 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse aktivierte Eigenleistung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus Wertpapiere und Ausleihungen des Finanzanlagenvermögens Erträge aus Beteiligungen Sonstige Zinsen und Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentlicher Aufwand Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und Ertrag Sonstige Steuern Ausgleichszahlungen an Minderheitsgesellschafter Abgeführter Gewinn auf Grund eines Ergebnisabführungs-vertrages Jahresüberschuss 2016 TEUR % 145.087 86,4 363 0,2 2015 TEUR % 139.998 82,3 275 0,2 2014 TEUR % 142.956 87,2 261 0,2 22.502 13,4 167.952 100,0 -41.023 -24,4 -30.184 -18,0 -41.317 -24,6 29.835 17,5 170.108 100,0 -38.395 -22,6 -28.615 -16,8 -41.838 -24,6 20.722 12,6 163.939 100,0 -37.075 -22,6 -27.648 -16,9 -42.525 -25,9 -24.473 -14,6 -26.931 -15,8 -22.553 -13,8 -136.997 30.955 -81,6 18,4 -135.779 34.329 -79,8 20,2 -129.801 34.138 -79,2 20,8 2.190 1,3 2.190 1,3 1.924 1,2 1.301 -4,3 798 -2,8 1.103 -4,0 0 0,0 0 0,0 -273 0,6 -4.658 -2,8 -5.215 -3,1 -6.254 -3,8 29.788 12,7 32.102 15,6 30.638 0 14,8 -5.270 -5.270 -1.166 -1.166 0 -305 -209 -94 -230 -94 -198 -507 -507 -507 -23.497 0 -30.105 0 -29.839 0 34 Beteiligungsbericht 2016 Bau und Service Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Berliner Str. 25 E-Mail info@bs-l.de Homepage www.bs-l.de 04105 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist gem. § 2 des Gesellschaftsvertrages die Erbringung von Dienstleistungen aller Art für Anlagen, die der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung einschließlich der Klärung des Abwassers dienen, sowie Hausinstallationen. Die Gesellschaft darf Geschäfte betreiben, die dem Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar dienlich sind. Die Gesellschaft kann gleichartige oder dem Gesellschaftszweck dienende Unternehmen erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten. Gründungsjahr Beteiligungen andere Anteilseigner Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 2000 Leipziger Straßeninstandsetzungsgesellschaft mbH keine Gesellschafterversammlung GmbH Nikolaus Meier Dipl.-Kaufmann Henry Simon Dipl.-Ingenieur Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 500.000,00 EUR 122 Arbeitnehmer 35 Beteiligungsbericht 2016 Kurzvorstellung des Unternehmens Als Netzservicegesellschaft der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH (nachfolgend Wasserwerke) versteht sich die Bau und Service Leipzig GmbH (nachfolgend Bau und Service) als regionaler Dienstleister rund um die Anlagen und Netze der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Insgesamt 126 qualifizierte Mitarbeiter, davon 25 Ingenieure und 16 Meister und Poliere verschiedener Fachrichtungen, unterstützen die Wasserwerke bei der Betreuung von rund 390 Anlagen der Wasserver- und Abwasserentsorgung, des über 6.300 km langen Rohr- und Kanalnetzes sowie der 450 Trinkwasserbrunnen im Großraum Leipzig. Ein ganzjähriger Bereitschaftsdienst, der alle relevanten Sparten abdeckt, trägt entscheidend zur Versorgungssicherheit der Kunden der Wasserwerke bei. Das Leistungsspektrum der Bau und Service beinhaltet dabei die Steuerung der Investitionsvorhaben der Wasserwerke im Rahmen des Projektmanagements, die komplette Abwicklung der auftretenden Havarien an den Trink- und Abwassernetzen, die Wartung, Instandhaltung, Reparatur und Errichtung von Anlagen und Netzen und die Erbringung sonstiger Dienstleistungen wie das komplette Wasserzählermanagement, die Stellung von Wasserwagen zur temporären Trinkwasserversorgung oder der Schlammentsorgung von dezentralen Sammelpunkten. Die drei Fachbereiche Netzservice, Service und Anlagentechnik sowie Investitionsmanagement tragen der geforderten Spezialisierung Rechnung. Eigene Werkstätten in den Bereichen Schlosserei/Schweißerei, Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Wasserzähler und Pumpen erlauben nicht nur die Realisierung individueller Kundenwünsche, sondern garantieren auch eine stetige Einsatzbereitschaft außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten. Ergänzt wird das Leistungsspektrum der Bau und Service durch die Tochtergesellschaft LSI GmbH (nachfolgend LSI), die, ebenfalls in Rundum-Bereitschaft, Verkehrssicherungsmaßnahmen und Deckenschlussleistungen aller Art ausführt. Geschäftsverlauf Die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr wurde durch ganzjährig gute Produktionsbedingungen bei einer stabilen Auftragslage geprägt. Insgesamt stellt sich das Geschäftsjahr sehr zufriedenstellend dar. Umsatz- und Ertragslage Die Umsatzerlöse erhöhen sich im Geschäftsjahr 2016 deutlich um 10,6 % von TEUR 16.744 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 18.516. Unter Berücksichtigung der Veränderung des Bestandes der unfertigen Leistungen erhöht sich die Betriebsleistung auf TEUR 18.654 (Vj.: TEUR 17.010). Der Bestand der unfertigen Leistungen erhöht sich um TEUR 138 (Vj.: TEUR 266) auf nunmehr TEUR 1.514 (Vj.: TEUR 1.376). Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 395 (Vj.: TEUR 482). Wie in den Vorjahren werden hier die Skontoerträge nicht berücksichtigt, da diese gegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen verrechnet werden. Dabei spiegeln die Skontoerträge die gute Finanzlage des Unternehmens wider. Sie belaufen sich im Geschäftsjahr 2016 auf insgesamt TEUR 199 (Vj.: TEUR 190). Die Summe der betrieblichen Erträge liegt mit insgesamt TEUR 19.049 um 8,9 % über dem Niveau des Vorjahres mit TEUR 17.492. Der Materialeinsatz liegt mit TEUR 1.092 auf dem Niveau des Vorjahres (TEUR 1.113). Die bezogenen Leistungen erhöhen sich entsprechend dem Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum (um TEUR 745) auf nunmehr TEUR 8.098 (Vj.: TEUR 7.353). 36 Beteiligungsbericht 2016 Der Rohertrag liegt mit TEUR 9.859 um TEUR 833 deutlich über dem Niveau des Vorjahres mit TEUR 9.026. Aufgrund der Tariferhöhungen im Berichtsjahr erhöhen sich die Personalkosten bei unwesentlich verändertem Personalbestand um TEUR 192. Dagegen verringern sich die Abschreibungen um TEUR 25 gegenüber dem Vorjahr. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen deutlich auf TEUR 1.368 (Vj.: TEUR 1.097). Maßgeblich für diese Entwicklung sind neben einer angepassten Risikobewertung in einem laufenden Gerichtsverfahren (Zuführung Rückstellung für mögliche Schadenersatzansprüche TEUR 140) vor allem die Abgrenzungen für die Leistungen der Projektsteuerung (Zuführung TEUR 99), die Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung (Erhöhung TEUR 25), die Aufwendungen für Arbeitsschutz (Erhöhung TEUR 19) und die Verluste aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 10. Obwohl die Gesellschafter der LSI vorschlagen, das Jahresergebnis 2016 sowie den Gewinnvortrag des Vorjahres in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen und somit keine Beteiligungserträge realisiert werden (Vj.: TEUR 225), liegt das Ergebnis vor Steuern mit TEUR 2.002 noch über dem Niveau des Vorjahres von TEUR 1.834. Der Umsatzanteil des Fachbereiches Netzservice beträgt im Berichtsjahr 53,8 % (Vj.: 54,5 %). Auf den Bereich Service und Anlagentechnik entfallen 35,0 % (Vj.: 34,2 %) und auf den Bereich Investitionsmanagement 9,9 % (Vj.: 9,9 %). Durch die Sonstigen Dienstleistungen entfällt ein Anteil von 1,3 % auf die Verwaltung (Vj.: 1,4 %). Absolut erhöhte sich die Betriebsleistung unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen im Fachbereich Netzservice um 6,8 % von TEUR 9.335 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 9.968. Maßgeblich ist hier der Leistungszuwachs in den Teams Havariemanagement (Erhöhung um TEUR 361 auf TEUR 6.204) und Abwasser (Erhöhung um TEUR 387 auf TEUR 2.668). Im Team Abwasser wirken sich hier die zusätzlichen Leistungen der händischen Kanalsanierung aus. Die Leistung des Teams Trinkwasser reduzierte sich um TEUR 113 auf nunmehr TEUR 1.096. Die realisierten Leistungen garantiert in allen Teams eine Vollbeschäftigung. Der Fachbereich Service und Anlagentechnik konnte seine Leistung mit TEUR 6.252 über dem hohen Niveau des Vorjahres von TEUR 5.855 weiter festigen. Die Erhöhung ist vorrangig der sehr positiven Entwicklung des Teams Brunnenregenerierung zuzuschreiben, bei dem im Geschäftsjahr ein Leistungszuwachs um TEUR 326 auf TEUR 1.012 zu verzeichnen war. Hier wirken sich die sehr gute Auftragslage bei der Errichtung der Brunnenbauwerke, die unterjährig guten Produktionsbedingungen und die erfolgte Neustrukturierung im Team positiv aus. Die Leistung des Fachbereiches Investitionsmanagement erhöhte sich von TEUR 1.573 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 2.322. Hier wirkt sich die verstärkte Investitionstätigkeit der Wasserwerke direkt auf das Auftragsvolumen aus. Ergebnisentwicklung Das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung liegt mit TEUR 1.987 im Berichtsjahr um 9,2 % über dem Niveau des Vorjahres mit TEUR 1.819. Dabei fallen im Berichtsjahr keine Beteiligungserträge (Vj.: TEUR 225) an. Das neutrale Ergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr TEUR 124 niedriger und beträgt TEUR 84. Zurückzuführen ist dies auf geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR -116). Die Ergebnisverbesserung ist damit auf das signifikant erhöhte Betriebsergebnis zurückzuführen und spiegelt damit die positiven Auswirkungen der im Berichtsjahr begonnenen Erweiterung der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Abwasser und Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der ganzjährig stabilen Auftragslage und der sehr guten Produktionsbedingungen wider. Das Jahresergebnis vor Steuern wird insgesamt in Höhe von TEUR 84 (Vj.: TEUR 208) durch das neutrale Ergebnis positiv beeinflusst. Den neutralen beziehungsweise periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 57 (Vj.: TEUR 173), Gewinnen aus dem Abgang des Anlagevermögens von TEUR 18 (Vj.: TEUR 15), Lieferantenboni für Vorjahre TEUR 20 (Vj.: TEUR 21) und sonstigen aperiodischen Erträgen von TEUR 2 (Vj.: TEUR 1), stehen periodenfremde Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen in Höhe von TEUR 10 (Vj.: TEUR 0), Umsatzkorrekturen aus 37 Beteiligungsbericht 2016 Vorjahren mit TEUR 2 (Vj.: TEUR 0) und sonstige aperiodische Aufwendungen von TEUR 1 (Vj.: TEUR 2) gegenüber. Gemäß dem am 15. November 2002 mit der Gesellschafterin abgeschlossenen und im Oktober 2014 angepassten Ergebnisabführungsvertrag erfolgt die vollständige Abführung des Jahresergebnisses vor Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 1.987 (Vj.: TEUR 1.819) an die Gesellschafterin. Besonderheiten des Jahres Im Geschäftsjahr erfolgte für die Bau und Service Leipzig GmbH erstmalig die Zertifizierung des Energiemanagements nach DIN EN ISO 50001. Die Zertifizierung erfolgte im Multisiteverfahren und soll zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Vermögenslage Die Bilanzsumme erhöht sich von TEUR 6.339 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 6.983. Die Eigenkapitalquote verringert sich entsprechend gegenüber dem Vorjahr von 23,1 % auf 21,0 % der Bilanzsumme. Die Bilanzverlängerung ist dabei vor allem auf die Erhöhung der Bestände an unfertigen Erzeugnissen und der Forderungen gegen den Gesellschafter beziehungsweise die Zunahme der Rückstellungen und der Verbindlichkeiten zurückzuführen. Die Investitionssumme im Berichtsjahr liegt mit TEUR 431 deutlich über der Summe aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen von TEUR 343. Das Anlagevermögen erhöht sich damit um TEUR 55 von TEUR 1.718 im Vorjahr auf TEUR 1.773. Das Umlaufvermögen erhöht sich um TEUR 608 von TEUR 4.592 auf TEUR 5.200. Die Vorräte, saldiert mit den erhaltenen Anzahlungen, erhöhten sich von TEUR 976 auf TEUR 1.127 und die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) von TEUR 3.605 auf TEUR 4.056. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.851 (Vj.: TEUR 1.708), Forderungen aus Cash Management von TEUR 740 (Vj.: TEUR 1.526), sonstige Forderungen von TEUR 151 (Vj.: TEUR 146) und um Forderungen aus Cash Management gegen die Tochtergesellschaft von TEUR 314 (Vj.: Verbindlichkeit TEUR 4). Durch die Abführung des Jahresergebnisses an den Gesellschafter verbleibt das Eigenkapital der Gesellschaft auf dem Vorjahreswert von TEUR 1.467. Die Summe der sonstigen Rückstellungen erhöht sich im Berichtsjahr von TEUR 2.217 auf TEUR 2.367 und die Verbindlichkeiten von TEUR 2.655 auf TEUR 3.149 im Berichtsjahr. Gegenüber verbundenen Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 128 (Vj.: TEUR 120), aus Cash Management von TEUR 0 (Vj.: TEUR 4) und aus Ergebnisabführung von TEUR 1.987 (Vj.: TEUR 1.819). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten erhöhen sich mit TEUR 497 deutlich gegenüber dem Vorjahr von TEUR 297. Ebenso die Sonstigen Verbindlichkeiten, die von TEUR 415 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 537 steigen. 38 Beteiligungsbericht 2016 Finanzlage Im Rahmen des Cash-Management-Systems der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (nachfolgend Leipziger Konzern), in das die Bau und Service seit November 2001 integriert ist, resultieren zum Stichtag Forderungen in Höhe von TEUR 1.054 (Vj.: TEUR 1.526). Mit ausschlaggebend für diese Entwicklung ist der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen den Gesellschafter, die über den Abschreibungen liegende Summe der Investitionen und die Liquiditätsverschlechterung der LSI. Darüber hinaus ergaben sich projektbedingt Verzögerungen bei der Abrechnung. Innerhalb des Cash-Management-Systems verfügt das Unternehmen über einen Kreditrahmen von TEUR 600. Eine Inanspruchnahme liegt zum Bilanzstichtag nicht vor. Die nach wie vor sehr gute Liquiditätslage des Unternehmens spiegelt sich auch in den geringen Zinsaufwendungen von insgesamt TEUR 14 (Vj.: TEUR 9), denen Zinserträge in Höhe von TEUR 6 (Vj.: TEUR 3) gegenüberstehen, wider. Die Zinsaufwendungen entfallen im Berichtsjahr nahezu vollständig auf den Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen. Da die Liquiditätslage jederzeit eine Skontierung von Lieferantenrechnungen zuließ, beträgt die Summe der Skontoerträge TEUR 199 (Vj.: TEUR 190). Die ursprüngliche Investitionsplanung gemäß Wirtschaftsplan 2016 mit Investitionen im Bereich geringwertige Wirtschaftsgüter von TEUR 13 und anderen Sachanlagen in Höhe von TEUR 468, also insgesamt TEUR 481, wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr nicht vollständig umgesetzt. Die im Berichtsjahr realisierten Investitionen belaufen sich auf TEUR 431 (Vj.: TEUR 457), davon bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern auf TEUR 38 (Vj.: TEUR 24) und bei den immateriellen Wirtschaftsgütern und Sachanlagen auf TEUR 393 (Vj.: TEUR 433). Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Die Planung für das Geschäftsjahr 2016, die von einer Betriebsleistung von TEUR 16.175 ausging, konnte mit der tatsächlich erreichten Betriebsleistung von insgesamt TEUR 18.654 deutlich übertroffen werden. Maßgeblich hierfür war, dass die Maßnahmen zur Prozessoptimierung zwischen der Bau und Service und den Wasserwerken in den Bereichen Investitionsmanagement und händische Kanalsanierung schneller als geplant umgesetzt werden konnten. Darüber hinaus trugen der deutlich über dem Planansatz liegende Auftragseingang im Massengeschäft, die guten Witterungsbedingungen im Berichtsjahr und der kontinuierliche Auftragseingang zu dieser Entwicklung bei. Gemäß dem genehmigten Wirtschaftsplan der Bau und Service Leipzig GmbH für das Geschäftsjahr 2017 plant das Unternehmen eine Betriebsleistung in Höhe von TEUR 18.711. Hierbei wird eine weitere Umsetzung des Personalkonzeptes im Bereich Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der Fortbestand der Leistungsverträge mit den Wasserwerken und die Beibehaltung der bestehenden Organisation des Prozesses Massengeschäft unterstellt. Der bestehende Tarifvertrag hat hinsichtlich der Vergütungstabellen eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2018. In der Planung 2017 wurde eine entsprechende Tariferhöhung berücksichtigt. Mit der in den letzten Jahren zunehmend erfolgten Spezialisierung und der Umsetzung des Personalkonzeptes geht auch eine Erhöhung der durchschnittlichen Verrechnungspreise mit entsprechender Ergebnisauswirkung einher. Die Geschäftsführung plant insofern mit einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 1.793 für 2017. Dabei berücksichtigt sind Beteiligungserträge in Höhe von TEUR 197 seitens der LSI GmbH. Soweit sich der sehr hohe Auftragseingang des Berichtsjahres 2016 auch in den Folgejahren fortsetzen sollte, ist, normale Produktionsbedingungen unterstellt, noch mit einer weiteren Ergebnissteigerung zu rechnen. In Abhängigkeit von der zeitlichen Umsetzung des erhöhten Investitionsplanes der Wasserwerke könnten sich weitere Chancen für eine Umsatz- und Ergebnissteigerung erge- 39 Beteiligungsbericht 2016 ben. Bei Bau und Service würde dies vor allem die Bereiche Netzservice, Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und Projektsteuerung betreffen. Die Geschäftsentwicklung der LSI GmbH unterlag im Berichtsjahr 2016 aufgrund der starken Abhängigkeit von der Auftragserteilung der IFTEC GmbH & Co. KG starken Schwankungen. So konnte das Planergebnis gerade erreicht werden. Die saisonal sehr unterschiedlichen Auslastungsgrade der eigenen Fertigungskapazitäten führten jedoch zu einer sehr hohen Belastung der Mitarbeiter und zu Verzögerungen bei der Abrechnung mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Liquidität der LSI. In diesem Zusammenhang erfolgt für das Geschäftsjahr 2016 keine Ausschüttung an die Bau und Service. Für das Jahr 2017 wird trotz der eingetretenen Entwicklung mit einem Beteiligungsertrag in Höhe von TEUR 197 seitens der LSI GmbH gerechnet. Der in den letzten Jahren beschriebene Weg, Service und Dienstleistungen in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit zu stellen, wird weiter verfolgt. Im Bereich Netzservice, der im Berichtsjahr 2016 einen Umsatzanteil von 53,8 % am Gesamtumsatz hatte, wird der Servicegedanke durch eine qualitativ hoch stehende, mit kurzen Reaktionszeiten versehene Ausführung von Bauleistungen im Bereich der Havariebeseitigung und Kleinvorhaben zur Sicherstellung der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung umgesetzt. Darüber hinaus erfolgt weiterhin eine Konzentration auf Spezialleistungen wie die händische Kanalsanierung und die Sanierung von Kollektorleitungen. Im Bereich Service und Anlagentechnik kommt der laufenden Aus- und Weiterbildung der hoch qualifizierten Mitarbeiter auch zukünftig eine entscheidende Bedeutung zu. Gerade im Bereich Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik ergeben sich in den Folgejahren erhöhte Anforderungen durch die bei den Wasserwerken geplante Anpassung der Steuerungssysteme von Anlagen, wobei hier die endgültige Prozessorganisation zwischen den Wasserwerken und der Bau und Service noch abzustimmen ist. Erhöhter Bedarf besteht auch für das Team Brunnenregenerierung. Der Einsatz neuer Technologien bei der Regenerierung und die nötigen Voraussetzungen für den Erhalt der DVGW-Zertifizierung müssen durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen begleitet werden. Die Betreuung des erhöhten Investitionsplanes der Wasserwerke führt zu einem gesteigerten Auftragseingang im Geschäftsfeld Projektsteuerung. Diesem daraus resultierenden zusätzlichen Bedarf an Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen, wurde bereits mit Personalmaßnahmen im Geschäftsjahr 2016 Rechnung getragen. Inwieweit die nunmehr vorhandenen Kapazitäten ausreichend sind, das vorhandene Auftragsvolumen zu realisieren, wird im Geschäftsjahr 2017 einer Überprüfung unterzogen werden. Das erstmals im Geschäftsjahr 2015 angebotene Leistungsbild Sicherheits- und Gesundheits-Koordination hat sich etabliert und kann mit einer gesicherten Auftragssituation rechnen. Generell wird auch in Zukunft die umfangreiche Risikovorsorge der Geschäftsführung dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden, jedoch aussichtsreiche Chancen zu nutzen. Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist hierfür ebenso fester Bestandteil der Unternehmenspolitik wie die weitere Durchführung von Investitionen, die den Gerätepark auf dem Stand der Technik halten sollen und eine Umsetzung der gesetzten Energieziele gewährleisten. Dies soll dazu beitragen, unnötige Belastungen von Mitarbeitern und Umwelt zu verhindern. Im Rahmen des konzerneinheitlichen Risikomanagementsystems greift die Bau und Service auf das System „RiskMonitor -Report“ zurück. Dieses enthält Informationen über die vorhandenen betrieblichen Risiken und die Aufgabenverteilung innerhalb des Risikomanagements sowie Festlegungen zum Berichtswesen. Den wesentlichen Risiken wurden Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte zugeordnet. Maßnahmen zur Risikoerkennung und -analyse, zu den Verantwortlichkeiten und den Aufgaben sowie die getroffenen Maßnahmen zur Risikoabwehr sind darüber hinaus in einem Risikomanagement-Handbuch dokumentiert. Eine Anpassung erfolgt über eine jährliche Risikoinventur, in der identifizierte Risiken analysiert und bewertet beziehungsweise neu bewertet werden und Frühwarnindikatoren sowie Schwellenwerte definiert beziehungsweise angepasst werden. Mit dem erstinstanzlichen Urteil zum Londoner Gerichtsverfahren der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH hat sich das Risiko erheblicher finanzieller Belastungen dieser 40 Beteiligungsbericht 2016 Gesellschaft verringert. Inwieweit sich hier aufgrund eines Berufungsverfahrens noch negative Entwicklungen für die Finanzlage der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und in der Folge für deren zukünftige Auftragsvergaben ergeben, lässt sich derzeit nicht abschließend beurteilen. Es bleibt insoweit festzuhalten, dass aufgrund der starken Konzentration auf die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH als Auftraggeber bei einer signifikanten Abnahme des Vergabevolumens im Massengeschäft Auswirkungen auf die Beschäftigungslage der Bau und Service und der LSI entstehen würden. Ebenso lassen sich in diesem Zusammenhang aufgrund der Integration unseres Unternehmens in das CashManagement-System des Leipziger Konzerns für die Zukunft Liquiditätsprobleme noch nicht ausschließen. Die Planung für die nächsten Jahre ist insofern unter dem Vorbehalt der weiteren positiven Entwicklung des Londoner Gerichtsverfahrens der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zu sehen. Wesentliche Verträge Mit einem Gesamtvolumen von über TEUR 7.500 in 2016 kommt dem Rahmenvertrag über die Erbringung von Leistungen im Massengeschäft entscheidende Bedeutung für die Geschäftsentwicklung der Bau und Service zu. Der Vertrag wurde im Berichtsjahr verlängert und hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2018. Mit den Wasserwerken wurde im Geschäftsjahr 2015 der Rahmenvertrag zur Erbringung von Leistungen der händischen Kanalsanierung abgeschlossen. Dieser Vertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2017. Der Rahmenvertrag über die Erbringung von Dienst- und Werkvertragsleistungen, der unter anderem die Leistungspakete Serviceleistungen an technischen Anlagen und Gebäuden, Brunnenregenerierung, Wasserzählermanagement und Projektsteuerung beinhaltet, wurde zum 1. März 2015 neu abgeschlossen. Die Laufzeit des Vertrages geht bis zum 28. Februar 2019. Der im Geschäftsjahr 2014 abgeschlossene Vertrag zur Errichtung von Brunnenbauwerken und dem Rückbau von Altbrunnen in den Wasserwerken der Wasserwerke besteht weiterhin. Der voraussichtliche Realisierungszeitraum geht bis zum Geschäftsjahr 2018. Darüber hinaus bestehen Verträge mit den Wasserwerken, in denen die Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Rechnungswesen und Finanzwesen, Personalverwaltung, Recht und Versicherung, IT-Dienstleistungen und Arbeitssicherheit für die Bau und Service geregelt sind. 41 Beteiligungsbericht 2016 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Andere betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte Sonstige Betriebsaufwendungen Gewinnunabhängige Steuern Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Zinsergebnis Ordentliches Unternehmensergebnis periodenfremdes Ergebnis Ergebnis vor EAV Ergebnisabführung Jahresüberschuss nach EAV 2016 TEUR 18.516 138 395 19.049 -9.190 -6.138 % 97,2 0,7 2,1 100,0 -48,2 -32,2 2015 TEUR 16.744 266 497 17.507 -8.466 -5.946 % 95,6 1,5 2,8 100,0 -48,4 -34,0 2014 TEUR 17.957 -1.004 368 17.321 -8.552 -5.759 % 103,7 -5,8 2,1 100,0 -49,4 -33,2 -343 -1,8 -368 -2,1 -323 -1,9 -1.368 -7,2 -1.095 -6,3 -1.566 -9,0 -15 -0,1 -15 -0,1 -20 -0,1 -17.054 1.995 -8 -89,5 10,5 0,0 -15.890 1.617 -6 -90,8 9,2 0,0 -16.220 1.101 -8 -93,6 6,4 0,0 1.987 0 1.987 -1.987 0 10,4 1.611 208 1.819 -1.819 0 9,2 1.093 510 1.603 -1.603 0 6,3 42 Beteiligungsbericht 2016 Sportbäder Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 E-Mail sportbaeder@L.de Homepage www.L.de 04103 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand der Gesellschaft ist die Förderung des Gesundheitswesens, des Sports und der Freizeitgestaltung. Hierzu erwirbt und bewirtschaftet die Gesellschaft vorrangig die im Stadtgebiet Leipzig gelegenen Hallen- und Freibäder im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Die Gesellschaft kann außerdem inner- und außerhalb der genannten Einrichtungen Veranstaltungen durchführen. Gründungsjahr Beteiligungen andere Anteilseigner Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 2004 keine keine Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat GmbH Dr. Brigitte Teltscher Dipl.-Ing. Joachim Helwing Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Thomas Drüppel Wirtschaftsprüfer Oliver Schrader Wirtschaftsprüfer 25.000,00 EUR (Jahresdurchschnitt) 92,75 Arbeitnehmer Kurzvorstellung des Unternehmens Die Gesellschaft wurde am 09.09.2004 als 100-prozentige Tochter der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH gegründet. Zum 01.11.2004 hat die Sportbäder Leipzig GmbH ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen und betreibt acht Hallen und fünf Freibäder. Zu den Aufgaben der Sportbäder Leipzig GmbH gehören die wirtschaftliche, sozialverträgliche und behindertengerechte Gestaltung der Eintrittspreise im Rahmen des öffentlichen und allgemein zugänglichen Badebetriebes, die Sicherstellung eines qualitativ und quantitativ ansprechenden Angebots an Hallen- und Freibädern für den öffentlichen Badebetrieb sowie die Absicherung des Schulschwimmens und des Vereinsschwimmsports. 43 Beteiligungsbericht 2016 Geschäftsverlauf Schwerpunkt der Sportbäder Leipzig GmbH war 2016 u.a. die Teilsanierung der Schwimmhalle Nordost. Während der fast viermonatigen Schließzeit (Ende Juni bis Mitte Oktober) wurden die große Glasfassade, die Unterhangdecken, die Umkleidebereiche und der Beckenumgang saniert. Weiterhin erfolgten eine umfangreiche Reparatur der Fliesenbeläge, eine Abdichtung des Beckens und eine Modernisierung der Sanitärinstallation. Im Rahmen einer Vereinbarung mit den Leipziger Stadtwerken wurden die Außenbeleuchtung und wesentliche Teile der Innenbeleuchtung durch moderne und energiesparende LEDBeleuchtung ersetzt. Nach der Übergabe des Zuwendungsbescheides vom 25. Juli 2016 über TEUR 2.183 am 5. August 2016 durch den sächsischen Staatsminister des Inneren, Herrn Markus Ulbig, für die Erweiterung (Anbau mit Lehrschwimmbecken) und Sanierung der Schwimmhalle Mitte sowie die Sicherung der Eigenmittel über ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.436, konnte die Erstellung der Ausführungs- und Genehmigungsplanung beauftragt und der Bauantrag beim Amt für Bauordnung und Denkmalpflege eingereicht werden. Die Baugenehmigung wurde am 20. Dezember 2016 erteilt. Die 2015 begonnenen Sanierungsarbeiten am Ökobad Lindenthal wurden 2016 planmäßig fortgesetzt und beendet. Die Auszahlung der Zuwendung für das Sonderprojekt „Sanierung Ökobad Lindenthal“ über TEUR 300 entsprechend Zuwendungsbescheid der Stadt Leipzig vom 9. Dezember 2015 erfolgte am 11. Januar 2016. Mit der Übergabe des Zertifikats vom 09. Dezember 2016 wird der Sportbäder Leipzig GmbH bescheinigt, dass sie energieeffizient arbeitet. Die Zertifizierung erfolgte im Multisite-Verfahren für die gesamte KWL-Gruppe. Die Sportbäder Leipzig GmbH ist auch im Jahr 2016 ihren Verpflichtungen aus dem Bäderleistungsfinanzierungsvertrag vollumfänglich nachgekommen. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Für das Geschäftsjahr 2016 hat die Sportbäder Leipzig GmbH ein ausgeglichenes Jahresergebnis ausgewiesen. Auf Grundlage der 4. Änderung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages hat die Stadt Leipzig der SBL vereinbarungsgemäß eine allgemeine Fehlbetragsfinanzierung in Höhe von TEUR 5.225 für 2016 zur Verfügung gestellt. Diese ist neben den erwirtschafteten Umsatzerlösen der Sportbäder Leipzig GmbH in Höhe von TEUR 2.931 (Vj. TEUR 2.895) die wesentlichste Ertragsposition. Die Aufwandsseite wird insbesondere durch den Material- und Personalaufwand bestimmt. Auch im Geschäftsjahr 2016 konnte die Tilgung des in 2006 aufgenommenen Darlehens planmäßig fortgesetzt werden. Die Finanzierung der Gesellschaft war durch die Zahlung der allgemeinen Fehlbetragsfinanzierung durch die Stadt Leipzig und durch die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2016 zu jeder Zeit sichergestellt. Auch in den kommenden Jahren bedarf es weiterer umfangreicher Investitionen in den Bestand der Schwimmhallen und Freibäder der Sportbäder Leipzig GmbH. 44 Beteiligungsbericht 2016 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Ziele der Sportbäder Leipzig GmbH sind die weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Bäderbetriebes, die ständige Gewährleistung der Sicherheit in den Bädern und die langfristige Sicherung der Liquidität der Sportbäder Leipzig GmbH. Außerdem müssen die dringend erforderlichen Investitionen in die Bäder auch zukünftig fortgeführt werden. Der Wirtschaftsplan des Jahres 2017 berücksichtigt den Betrieb von fünf Freibädern und acht Hallenbädern. Durch die hohe Auslastung insbesondere der Hallenbäder durch Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit sind Kapazitätsgrenzen erreicht. Ziel ist es, neben der Sanierung und Erweiterung der Schwimmhalle Mitte, das Angebot an Hallenbadwasserflächen zu erweitern und 2017 mit den Vorbereitungen für einen Schwimmhallenneubau zu beginnen. Durch die 4. Änderung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages zwischen der Stadt Leipzig und der Sportbäder Leipzig GmbH ist die Liquidität der Sportbäder Leipzig GmbH auch in den nächsten Jahren gesichert. Wesentliche Verträge Bäderleistungsfinanzierungsvertrag: Bäderleistungsfinanzierungsvertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Sportbäder Leipzig GmbH mit Wirkung ab 29.10.2004 in der Fassung des 4. Nachtrags vom 18.12.2012. Der Vertrag regelt die Bereitstellung von Schwimmflächen für das Schul- und Vereinsschwimmen sowie für den öffentlichen Badebetrieb. Im Gegenzug stellt die Stadt Leipzig zur Deckung laufender Verluste der Sportbäder Leipzig GmbH jährlich einen vereinbarten Betrag zur Verfügung. Mit dem 4. Nachtrag wurde die Zahlung der Stadt Leipzig für das Jahr 2013 auf TEUR 5.000 und für die Jahre von 2014 bis 2022 auf je TEUR 5.225 festgelegt. Dienstleistungsvertrag: Vertrag mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH über die Nutzung der Infrastruktur, von kaufmännischen Dienstleistungen und Beratungsleistungen vom 05.11.2004; monatliche Vergütung in Höhe von TEUR 2. Kreditrahmen- und Cash-Management-Vereinbarung: Vereinbarung mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur Bereitstellung eines Kreditrahmens durch die Muttergesellschaft bis zu TEUR 600 und den Verfahrensweisen und Konditionen des Liquiditätsausgleiches im Rahmen des Cash-Managements der LVVGruppe. Die Guthabenverzinsung erfolgt gemäß EZB-Leitzins; die Kreditverzinsung gemäß EZB-Leitzins zzgl. 2 %-Punkte. Kooperationsvertrag Stromeinkauf Der Kooperationsvertrag vom 12.12.2011/27.09.2012 regelt die Zusammenarbeit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und der Sportbäder Leipzig GmbH beim Einkauf der jährlichen Energiemengen (Strom). Vertrag zur Wasserver- und Abwasserentsorgung Mit der KWL besteht seit 20.07./01.10.2012 ein Vertrag, in dem sich die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH verpflichtet, die Sportbäder Leipzig GmbH mit Trinkwasser zu beliefern und die Entsorgung des anfallenden Schmutz- und Niederschlagswassers vorzunehmen. 45 Beteiligungsbericht 2016 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Jahresfehlbetrag 2016 TEUR % 2.931 35,6 2015 TEUR % 2.895 35,5 2014 TEUR % 2.680 34,4 5.310 8.241 -3.155 -3.776 64,4 100,0 -38,3 -45,8 5.263 8.158 -3.149 -3.568 64,5 100,0 -38,6 -43,7 5.108 7.788 -2.863 -3.439 65,6 100,0 -36,8 -44,2 -1.048 -12,7 -1.104 -13,5 -1.124 -14,4 -182 -2,2 -185 -2,3 -186 -2,4 0 0,0 1 0,0 2 0,0 -77 -0,9 -150 -1,8 -175 -2,2 3 0,0 3 0,0 3 0,0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 0 -3 0 -3 0 46 Beteiligungsbericht 2016 Wassergut Canitz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 E-Mail bernhard.wagner@L.de Homepage www.L.de/wassergut-canitz 04103 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 2 Gesellschaftervertrag die Erhaltung der ökologischen Systeme, insbesondere ökologischer Landbau, ökologische Forstwirtschaft, Sicherung der Wasserversorgung, Schonung und Pflege des Grundwassers sowie Bodenschutz. Die Gesellschaft kann zum Schutz des Grundwassers und zur Erhaltung des ökologischen Systems Flächen hinzu erwerben. Die Gesellschaft darf alle Maßnahmen treffen, die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern und die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Die Gesellschaft beachtet bei der Verfolgung des Gesellschaftszweckes in hohem Maße die Belange des Umweltschutzes. Gründungsjahr Beteiligung andere Anteilseigner Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 1994 keine keine Gesellschafterversammlung GmbH Dr. Bernhard Wagner Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 26.000,00 EUR 8 Arbeitnehmer 47 Beteiligungsbericht 2016 Kurzvorstellung des Unternehmens Um die Grundwasservorräte für die Messestadt und die umliegende Region langfristig zu nutzen und zu schützen, erwarb die Stadt Leipzig bereits im Jahr 1907 ein 800 Hektar großes Gebiet rings um Canitz. In der Folgezeit entstanden auf dem Gelände Anlagen zur Wassergewinnung und -aufbereitung. Über Fernleitungen wird das Trinkwasser nach Leipzig geleitet. Nachdem der Grundbesitz in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend zersplittert war, erhielt die Stadt Leipzig 1992 alle Grundstücke von der Treuhandanstalt zurück. Nach Klärung sämtlicher Eigentumsfragen hat die Stadt das Gut Canitz (mit Ausnahme der Flurstücke des Dorfes Wasewitz) an die Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH übertragen. In ihrer Geschäftstätigkeit führt die Wassergut Canitz GmbH die Konzeption eines aktiven Trinkwasserschutzes mit der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen unter Anwendung ökologischer Methoden zusammen. Geschäftsverlauf Das Geschäftsjahr 2016 war geprägt von einem warmen, trockenen Frühjahr und mittleren Niederschlägen im zweiten Halbjahr. Dies sorgte für gute Bedingungen in der Bestandspflege bei Erbsen, Buschbohnen und Kartoffeln. Dank der Anschaffung einer leistungsfähigen Erntemaschine (GRIMME SE 260) für Zwiebeln und Kartoffeln in 2014 waren wir auch in 2016 in der Lage, die durchschnittlichen Erträge logistisch, präzise im engen Erntefenster zu ernten. Bei Zwiebeln und Kartoffeln konnte eine durchschnittliche Ernte eingefahren werden. Dank stabiler Erzeugerpreise zur Kartoffel- und Zwiebelernte wurde der geplante Erlös von EUR 400 je Tonne Kartoffel (EUR 400 je Tonne Zwiebel) mit einem realisierten Erlös von EUR 640 je Tonne für die Kartoffel (EUR 650 je Tonne für die Zwiebel) übertroffen. Wie sich wieder deutlich im Jahr 2016 gezeigt hat, bringen Witterungseinflüsse, Krankheiten, Trockenstress und Schädlinge im ökologischen Landbau ein unverändert hohes Produktionsrisiko mit sich. Beispielgebend hierfür ist ein höherer Befallsdruck des Drahtwurms im Kartoffelanbau, welcher bundesweit die Kartoffelanbauer nicht nur im ökologischen Anbau vor große Herausforderungen stellt. Durch eine breite Produktpalette (Anbauspektrum), den Einsatz leistungsstarker Maschinen und die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter des Wassergutes ist es gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen. Aufgrund des Fehlens einer Arbeitskraft in der aktuellen Produktionsstruktur, der Wetterkapriolen (zusätzlicher Arbeitszeitbedarf in der Beregnung) sowie das Bewältigen hoher Erntemengen wurden sehr viele Überstunden geleistet. Durch einen besonders hohen Unkrautdruck in der Zwiebelproduktion sind auch wesentlich mehr Stunden für die saisonale Handarbeit angefallen. Die Wassergut Canitz GmbH hat auch für 2016 das Zertifikat des Biolandanbauverbandes, das Zertifikat der Verordnung (EG Nr. 834/2007), das Zertifikat nach dem GLOBAL G.A.P Kontrollverfahren und das Global G.A.P. GRASP (GRASP steht für GLOBAL G.A.P. Risk Assessment on Social Practice und befasst sich mit spezifischen Aspekten der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und der sozialen Belange von Arbeitern) erhalten. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr die Zertifizierung nach ISO 50001 (Energiemanagement), welche im ersten Zertifizierungsdurchlauf, zusammen mit der gesamten Leipziger Wasserwerkegruppe erfolgreich durchgeführt wurde. Diese Zertifizierungen sind Grundlage für den Erhalt von Fördermitteln und zum Verkauf der ökologisch hergestellten Produkte an führende europäische Handelsketten. Die Situation auf dem Rindfleischmarkt wird von der Wassergut Canitz GmbH weiterhin kritisch beobachtet, die Preise und der Absatz haben sich stabilisiert. Es wurde in 2016 mit einer neuen Vermarktungsstrategie begonnen. Ziel hierbei ist die Vermarktung im Raum Leipzig. Der Rinderbestand ist stabil im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt waren am Bilanzstichtag 157 Tiere im Bestand, davon 74 Mutterkühe. Durch den Tierbestand wird der Stoffkreislauf gesichert und die Bodenfruchtbarkeit der Ackerböden durch die Stallmistdüngung erhalten. Die finanzielle Verwertung der Luzernegrünmasse konnte 2016 weitestgehend wie geplant realisiert werden. Trotz Totalverlust von Fahrsilo I, welches nach der ersten Befüllung nach über 60 Jahren Standzeit den erforderlichen Belastungen nicht mehr standhalten konnte. 48 Beteiligungsbericht 2016 Die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (Abkürzung: Wasserwerke) und die Wassergut Canitz GmbH haben seit 2002 einen Vertrag zum Schutz der Einzugsgebiete der Großwasserwerke Canitz und Thallwitz sowie Naunhof I und II abgeschlossen. Darin hat sich die Wassergut Canitz GmbH verpflichtet, durch eine ökologische landwirtschaftliche Nutzung einen Stickstoff (N)-Saldo von höchstens + 30 kg N pro ha und Jahr einzuhalten. Die Wassergut Canitz GmbH hat 2016 einen Saldo von 23 kg N pro ha und Jahr erreicht. Damit ist dieser leicht höher als im Jahr 2015 (14,5 kg N pro ha). Durch eine gezielt ausgeglichene Humusbilanz, ist davon auszugehen, dass der überwiegende Teil des Stickstoffs im Humuskomplex gebunden wurde und daher ein Austrag von löslichen NVerbindungen nicht zu erwarten ist. Mit diesem Ergebnis wurde durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Trinkwassereinzugsgebietes auf einer Fläche von ca. 746 ha kein Stickstoff ins Grundwasser abgegeben und dadurch ideale Voraussetzungen für eine saubere Grundwasserneubildung geschaffen. Um die Bodenfruchtbarkeit der Ackerflächen der Wassergut Canitz GmbH zu erhalten und zu erhöhen, wurden 2016 ca. 45 ha mit Stallmist gedüngt. Für die gesamte Betriebsfläche konnte dadurch, und durch den Anbau von Zwischenfrüchten, wieder eine leicht positive Humusbilanz realisiert werden. Dies ist für die Nachhaltigkeit der Bodennutzung unerlässlich. Auf 154,86 ha wurden Zwischenfrüchte angebaut. Damit sind gute Voraussetzungen für eine ertragreiche Ernte in den Folgejahren gegeben. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Das Geschäftsjahr 2016 konnte mit einem positiven Jahresergebnis vor Gewinnabführung von TEUR 203 (Vorjahr: TEUR 372) abgeschlossen werden. Dank der hohen Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter und dem hohen Maß an Kostenbewusstsein konnte trotz der extremen Witterung das Planergebnis von TEUR 140 überschritten werden. Die geplante Gesamtleistung von TEUR 1.032 (Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderung der fertigen Erzeugnisse) wurde im Berichtsjahr um TEUR 377 überschritten und beläuft sich auf TEUR 1.409 (Vorjahr: TEUR 1.578), wobei TEUR 70 aus der Anwendung der neuen Definition für Umsatzerlöse gemäß BilRUG resultieren. Die Fördermittel als wesentlicher Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge wurden planmäßig ausgereicht. Die Auszahlung der Prämie für den ökologischen Landbau (TEUR 188) erfolgte im März 2016. Die Höhe aller bezogenen Fördermittel ist gegenüber 2015 wieder leicht gesunken. Dieser Trend wird die kommenden Jahre anhalten. Die Wasserwerke und die Wassergut Canitz GmbH haben seit 2002 einen Vertrag zum Schutz der Einzugsgebiete der Großwasserwerke Canitz und Thallwitz sowie Naunhof I und II abgeschlossen. Darin hat sich die Wassergut Canitz GmbH verpflichtet, durch eine ökologische landwirtschaftliche Nutzung einen Stickstoff (N)-Saldo von höchstens 30 kg/N pro ha und Jahr einzuhalten. Die Wassergut Canitz GmbH hat auch 2016 dieses Ziel mit 23 kg N pro ha erreicht und dafür eine Ausgleichszahlung von TEUR 69 erhalten. Der Mitarbeiterbestand zum Bilanzstichtag ist gegenüber dem Vorjahresstichtag unverändert. Neben acht Mitarbeitern (ohne Geschäftsführung) und einen geringfügig beschäftigten Angestellten wurde in der Wassergut Canitz GmbH in 2016 kein Lehrling ausgebildet. Der Geschäftsführer hat im Jahr 2016 die Ausbildereignungsprüfung erfolgreich abgeschlossen. Somit ist die Voraussetzung für die Lehrausbildung wieder gegeben. Geplant ist für 2017 die Ausbildung eines neuen Azubis für den Beruf Landwirt/-in. Die Befristung eines Mitarbeiters wurde in ein unbefristetes Anstellungsverhältnis umgewandelt. Der Personalaufwand veränderte sich ferner entsprechend der tariflichen Vereinbarungen. Des Weiteren war aufgrund eines extrem starken Unkrautdrucks ein wesentlich höherer Personalaufwand für die Bohnen- und Zwiebelpflege erforderlich. Der gestaffelte Mindestlohn führte in 2016 zu einem Anstieg des Personalaufwands. Dieser wird sich in 2017 fortsetzen. 49 Beteiligungsbericht 2016 Die Bilanzsumme (TEUR 2.108) hat sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um TEUR 96 verringert. Die Abnahme betrifft vor allem das Umlaufvermögen (um TEUR 150), insbesondere die Forderungen gegen verbundene Unternehmen TEUR 486 (Vorjahr TEUR 663). Im Geschäftsjahr 2016 wurden TEUR 228 insbesondere für einen Traktor investiert. Für das Folgejahr sind weitere Ersatzinvestitionen geplant. Das Unternehmen war und ist jederzeit in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Durch die Einbindung in ein zentrales Cash-ManagementSystem bei der Muttergesellschaft ist ein optimales Zinsergebnis gewährleistet. Im Rahmen des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages mit dem Gesellschafter wird das Jahresergebnis vor Gewinnabführung in voller Höhe an die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH abgeführt. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Mit der Herstellung ökologischer Produkte werden erfolgreich Wasser, Boden, Natur und Klima geschützt. Durch die Optimierung der Anbau- und Kulturmaßnahmen, der schonenden organischen Düngung, der Erhöhung der Pflanzenvielfalt und der artgerechten Tierhaltung wird mit dem ökologischen Landbau das Modell für eine zukunftsfähige Landbewirtschaftung umgesetzt. Es bestätigen sich die Erfahrungen, wonach der wasserschutzgerechte ökologische Landbau unter Nutzung intensiven Zwischenfruchtanbaus, einer geeigneten Fruchtfolgegestaltung und geringem organischen und betriebseigenen Düngemitteleinsatz zu einer Reduzierung der Nitratbelastung des Grundwassers beiträgt. Jedoch muss die Gesamtentwicklung des ökologischen Landbaus über die Ländergrenzen hinaus beachtet werden. Staatliche Fördermaßnahmen und Gesetzgebung führen nicht in jedem Fall zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit besonders im europäischen Maßstab. Die internationale Finanzsituation wirkt sich auch unmittelbar auf die Erzeugerpreise und finanziellen Möglichkeiten in landwirtschaftlichen Betrieben aus. Für die dauerhafte erfolgreiche Einführung des ökologischen Landbaus als Instrument des Wasserschutzes sind nicht nur pflanzenbauliche und tierhalterische Aspekte, sondern ebenso ökonomische, agrarpolitische Faktoren, wie Vermarktungsmöglichkeiten und wege, Fördermöglichkeiten oder Engagement und Qualifikation der handelnden Personen zu berücksichtigen. 62 Prozent der Wasserversorger machen sich angesichts der steigenden Nitratbelastung Sorgen um die zukünftige Qualität des Trinkwassers (Quelle: VKU 2015). Angesichts dieser Tatsache sollte der wasserschutzgerechte ökologische Landbau, wie er durch die Wassergut Canitz GmbH erfolgreich betrieben wird, auf andere Wassereinzugsgebiete Anwendung finden. Die Klage der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Verletzung von Art. 5 Abs. 5 und 7 in Verbindung mit den Anhängen II und III der Richtlinie 91/676/EWG des Rates vom 12. Dezember 1991 zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen im Oktober 2016 bestätigt wieder einmal das Modell der Wassergut Canitz GmbH als ein realistisches und funktionierendes Landnutzungsmanagement für den aktiven Trinkwasserschutz. Die EU-Kommission begründet ihre Klage damit, dass Deutschland gegen Artikel 5 Absatz 5 der Nitratrichtlinie verstößt, indem sie keine zusätzlichen Maßnahmen oder verstärkten Aktionen getroffen hat, obwohl spätestens mit der Übermittlung des fünften Nitratberichts Deutschlands für den Zeitraum 2008 bis 2011 am 4. Juli 2012 deutlich wurde, dass die Maßnahmen des deutschen Aktionsprograms zur Verwirklichung der Ziele der Richtlinie nicht ausreichen. 50 Beteiligungsbericht 2016 Um die Erfahrungen der Wassergut Canitz GmbH in diesem Bereich bundesweit zu kommunizieren, ist der Geschäftsführer der Wassergut Canitz GmbH seit dem Jahr 2016 stellvertretender Sprecher des neu gegründeten Bundesfachausschusses Ackerbau im Biolandbundesverband. Darüber hinaus ist er Mitglied im ebenfalls neu gegründeten Arbeitskreis „Partnerschaft Landwirtschaft und Umwelt“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unter Leitung des Staatssekretärs Herrn Dr. Hermann Onko Aeikens. Durch die Wasserwerke wurden beginnend im Jahr 2002 mit mehreren Landwirten, unter anderem mit der Wassergut Canitz GmbH, Verträge zur Ausgleichszahlung für Einschränkungen der Landnutzung in Wasserschutzgebieten abgeschlossen. Damit wurde eindeutig das Interesse der Vorsorge am Trinkwasserschutz dokumentiert. Diese Ausgleichszahlungen sind an Grenzwertbelastungen des Bodens mit Stickstoff gebunden. Der Grenzwert stellt auch künftig die wesentliche nichtfinanzielle Leistungskennziffer dar. Die erreichten Ergebnisse zeigen eindeutig, dass sich ökologischer Landbau und ökonomische Leistungsfähigkeit nicht ausschließen. Durch systematische Anpassung der Landbewirtschaftung an die Erfordernisse des Wasserschutzes wird langfristig das Ziel verfolgt, den Nitratgehalt des Rohwassers unter 25 mg/l zu sichern. Kernpunkt der Geschäftstätigkeit der Wassergut Canitz GmbH ist die Konzeption eines aktiven Trinkwasserschutzes verbunden mit einer wirtschaftlichen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen mit ökologischen Methoden. Eine Ausdehnung dieses Konzeptes im Anstrombereich der Wasserfassungen ist unter Wirtschaftlichkeitsaspekten zu prüfen und ggf. auch über weitere Kooperationen anzustreben. Die Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts ist Aufgabe der Geschäftsführung, die regelmäßig angefertigte Managementberichte auswertet. Für mögliche Schadensfälle und Haftungsrisiken wurden Versicherungen abgeschlossen, die sicherstellen, dass sich finanzielle Folgen in Grenzen halten bzw. ganz ausgeschlossen werden. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation hat ergeben, dass im Berichtszeitraum keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken bestanden haben und auch für die absehbare Zukunft bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Durch das eingesetzte Risikomanagementsystem war eine permanente Kontrolle und Beobachtung von eingeschätzten Risiken gewährleistet und die Handlungsgrundlagen der Geschäftsführung geschaffen. Eine effektive Fruchtfolge und die optimale Ausnutzung der natürlichen Ressourcen sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Dazu beitragen wird in jedem Fall die Erweiterung der Produktpalette bei Biogemüse, gleichzeitig wird die Wassergut Canitz GmbH die Ertragskraft durch weitere Produktivitätssteigerungen sichern und ausbauen. Die Planung der Wassergut Canitz GmbH sieht für die Folgejahre Umsätze von rund TEUR 1.100 und einen Jahresgewinn vor Gewinnabführung von ca. TEUR 200 vor. Diese beiden Zielgrößen stellen weiterhin die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren dar. Im Rahmen der Ergebnisplanung wurde davon ausgegangen, dass auch 2017 die Einhaltung der vertraglichen Obergrenze des Nitratgehalts im Rohwasser von höchstens 30 kg N pro ha und Jahr erreicht werden kann. 51 Beteiligungsbericht 2016 Wesentliche Verträge Gewinnabführungsvertrag zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur Ergebnisabführung vom 01.01.1998 i. V. m. der 1. Änderung vom 09.04.1999. Der Vertrag kann von jedem Vertragspartner mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende eines jeden Geschäftsjahres gekündigt werden. Vertrag über die Ausgleichszahlung für wirtschaftliche Nachteile der Wassergut Canitz GmbH aus dem ökologischen Landbau und Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 01.01.2014 Der Vertrag gilt bis zum 01.01.2016. Dienstleistungsvertrag zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 30.05.2011. Die KWL übernimmt im Rahmen dieser Vereinbarung die Buchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung und Leistungen im Personalwesen der Wassergut Canitz GmbH Der Vertrag ist auf unbefristete Zeit geschlossen. Cash Management Die Wassergut Canitz GmbH ist mit Wirkung zum 28.04.1999 i. V. m. der ergänzenden Vereinbarung vom 20.12.1999, 09.04.2001, 24.02.2006, Nachtrag vom 08.05.2013 in das Cash-Management der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, für das die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Poolführer ist, einbezogen. Die Vereinbarung ist auf unbefristete Zeit geschlossen. 52 Beteiligungsbericht 2016 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Erträge aus Genossenschaften Sonstige Zinsen und Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Sonstige Steuern Abgeführter Gewinn auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrages Jahresüberschuss 2016 TEUR 1.457 -48 604 2.014 959 519 166 153 % 72,4 -2,4 30,0 100,0 47,6 25,8 8,3 7,6 2015 TEUR 1.356 219 317 1.893 682 496 159 168 1.797 217 89,2 189,2 2 220 17 203 0 % 71,7 11,6 16,8 100,0 36,0 26,2 8,4 8,9 2014 TEUR 998 111 503 1.612 500 488 137 153 % 61,9 6,9 31,2 100,0 31,0 30,3 8,5 9,5 1.506 386 79,6 179,6 1.278 334 79,3 179,3 0,1 2 0,1 4 0,2 189,3 389 17 179,7 338 17 179,5 372 0 321 0 53 Beteiligungsbericht 2016 LSI GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Sommerfelder Str. 71 E-Mail info@lsi-gmbh.de Homepage www.lsi-gmbh.de 04316 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Der Unternehmensgegenstand der LSI GmbH (LSI) erstreckt sich auf die Wartung, Instandsetzung und den Neubau von Straßenverkehrsanlagen und die Erbringung von Deckenschlussleistungen im Zusammenhang mit Schienenbaumaßnahmen des öffentlichen Nahverkehrs in unterschiedlichen Verfahren mit den dazugehörigen Nebenleistungen. Der Einbau von Gussasphalt erfolgt darüber hinaus auch in Ingenieurbauwerken. Weiterhin realisiert das Unternehmen Verkehrssicherungsleistungen vor Ort mit Absperr-, Beschilderungs- und Markierungsleistungen und erstellt die hierzu notwendigen Verkehrskonzepte. Darüber hinaus gehört die Fertigung, Montage und Wartung von Zaun- und Toranlagen zum Unternehmenszweck. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann. Die Gesellschaft darf sich an Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen, fremde Unternehmen erwerben sowie Zweigniederlassungen errichten. Gründungsjahr Beteiligungen Gesellschafter Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 1991 keine Bau + Service Leipzig GmbH Gesellschafterversammlung GmbH Nikolaus Meier Dipl.-Kaufmann Henry Simon Dipl.-Ingenieur Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 310 TEUR 32 54 Beteiligungsbericht 2016 Kurzvorstellung des Unternehmens Die LSI GmbH (nachfolgend LSI) erbringt Wartungs-, Instandsetzungs- und Neubauleistungen von Straßenverkehrsanlagen. Mit dem qualifizierten Personal und dem vorhandenen Maschinen- und Gerätepark können bei Deckenschlussarbeiten unterschiedliche Verfahren mit Gussasphalt, Walzasphalt und Steinsetzleistungen realisiert und die nötigen Vorarbeiten erbracht werden. In den letzten Jahren fand dabei eine zunehmende Spezialisierung auf den Einbau von Gussasphalt bei Schienenbaumaßnahmen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH (nachfolgend Verkehrsbetriebe) und kleineren Deckenschlussarbeiten mit Walzasphalt, hier vor allem auch im Rahmen des Havariemanagements der Muttergesellschaft Bau und Service Leipzig GmbH (nachfolgend Bau und Service), statt. Durch die vorhandene Fertigertechnik können jedoch auch größere Straßenbaumaßnahmen realisiert werden. Im Rahmen der Baustellensicherung erstellt LSI Verkehrskonzepte, wie Verkehrszeichenund Umleitungspläne und realisiert die Verkehrssicherungsmaßnahmen vor Ort mit Absperr-, Beschilderungs- und Markierungsleistungen. Als ergänzende Maßnahmen für Deckenschlussarbeiten werden diese Leistungen in hohem Umfange für Schienenbaumaßnahmen der Verkehrsbetriebe und Havariemaßnahmen der Bau und Service erbracht. Aufgrund der hierbei nötigen Verkehrssicherungspflicht besteht hier ein durchgängiger Bereitschaftsdienst 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr. Das Leistungsangebot wurde in den letzten Jahren noch durch die Fertigung und Installation von Zaun- und Toranlagen ergänzt. Durch die vorhandene Schlosserwerkstatt können hier individuelle Wünsche der Kunden umgesetzt werden. Die Übernahme von Wartungsleistungen für Tor- und Schrankenanlagen vervollständigen das Angebot. Geschäftsführung Im Geschäftsjahr 2016 wurden die Geschäfte der Gesellschaft durch den kaufmännischen Geschäftsführer, Herrn Nikolaus Meier, und den technischen Geschäftsführer, Herrn Henry Simon, geführt. Seit dem 31. Oktober 2004 besteht damit eine Geschäftsführeridentität bei der LSI GmbH und der Bau und Service Leipzig GmbH. Geschäftsverlauf Besonderheiten des Geschäftsjahres Das Geschäftsjahr stand unter dem Einfluss einer sehr unsteten Auftragslage. Insbesondere das Geschäftsvolumen mit der IFTEC lag deutlich unter den Erwartungen. Damit ergaben sich teilweise Probleme mit der Kapazitätsauslastung, die durch ein verstärktes Drittmarktgeschäft nur zeitverzögert und unvollständig gelöst werden konnten. Geschäftsverlauf und Ertragslage Die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr stellt sich insgesamt sehr schwierig dar. Während die Produktion unterjährig immer wieder durch Auftragsmangel beeinträchtigt wurde, ergab sich erst in den letzten Monaten des Berichtsjahres eine stabile Auftragslage mit entsprechenden Produktionsbedingungen. Dies betraf sowohl die Sparte Straßenbau als auch die Baustellensicherung. Alle Anstrengungen reichten jedoch nur eingeschränkt dazu aus, die nicht zufriedenstellende Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres noch ausgleichen zu können. 55 Beteiligungsbericht 2016 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Umsatz- und Ertragslage Die im Berichtsjahr erzielten Umsatzerlöse liegen mit TEUR 3.633 um 8,5 % unter dem Niveau des Vorjahres von TEUR 3.971. Unter Berücksichtigung der Veränderung der unfertigen Leistungen (im Berichtsjahr Bestandsminderung TEUR 152, Vj.: TEUR 163) verringerte sich die Betriebsleistung (Umsatzerlöse und Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen) um 8,6 % von TEUR 3.808 in 2015 auf TEUR 3.481 im Berichtsjahr. Die Sparte Straßenbau stellt, wie in den Vorjahren, mit Umsatzerlösen in Höhe von TEUR 2.580 (Vj.: TEUR 2.861) den umsatzstärksten Bereich dar. Der Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens liegt jetzt bei 71,0 % (Vj.: 72,0 %). Innerhalb des Bereiches waren die Gewerke Gussasphalt mit TEUR 1.168 (Vj.: TEUR 1.337), Thermotechnik mit TEUR 677 (Vj.: TEUR 391) und Walzasphalt Fertigereinbau mit TEUR 387 (Vj.: TEUR 847) die wichtigsten Umsatzträger. Unter Berücksichtigung der Veränderung der unfertigen Leistungen (Bestandsminderung TEUR 159) liegt die Betriebsleistung des Bereiches bei insgesamt TEUR 2.421 (Vj.: TEUR 2.719) und damit um 5,8 % unter dem Ansatz im Wirtschaftsplan von TEUR 2.570. Mit einem Anteil von 23,2 % am Gesamtumsatz liegt die Abteilung Baustellensicherung unwesentlich unter dem Niveau des Vorjahres von 24,0 %. Der Umsatz verringerte sich dabei von TEUR 955 auf TEUR 842 im abgeschlossenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung der Bestandsverringerung der unfertigen Leistungen von TEUR 4 liegt die Bereichsleistung mit TEUR 838 deutlich unter dem Niveau des Planansatzes gemäß Wirtschaftsplan von TEUR 935. Weitere Umsätze wurden in Höhe von TEUR 184 (Vj.: TEUR 155) im Bereich Zaun- und Torbau erzielt. Die Umsätze liegen damit über dem Ansatz im Wirtschaftsplan mit TEUR 150. Der Umsatzanteil des Bereiches Zaun- und Torbau lag dementsprechend bei 5,1 % (Vj.: 3,9 %). Auf die zehn wichtigsten Kunden entfiel insgesamt ein Umsatzanteil von 88,5 % (Vj.: 91,0 %) bzw. absolut von TEUR 3.215 (Vj.: TEUR 3.612). Die beiden größten Auftraggeber kommen, wie bereits im Vorjahr, aus dem Leipziger Konzern. Aufgrund der beschriebenen Geschäftsentwicklung ist nunmehr jedoch die Bau und Service größter Auftraggeber mit TEUR 1.035 (Vj.: TEUR 846). Das Jahresvolumen der IFTEC GmbH & Co. KG hat sich mit einem Wert von TEUR 851 (Vj.: TEUR 1.355) um TEUR 504 verringert. Zu den weiteren Auftraggebern aus dem Leipziger Konzern zählen die Wasserwerke und die Wassergut Canitz GmbH. Die übrigen sechs Unternehmen sind Privatunternehmen aus der Branche und tragen zu einem Jahresumsatz von TEUR 1.069 (Vj.: TEUR 814) bei. Vom Gesamtumsatz wurde ein Anteil von 61,1 % (Vj.: 68,5 %) beziehungsweise absolut von TEUR 2.219 (Vj.: TEUR 2.722) für Unternehmen des Leipziger Konzerns erbracht. Ein Anteil von 37,0 % (Vj.: 28,9 %) beziehungsweise absolut TEUR 1.346 (Vj.: TEUR 1.148) wurde für den Drittmarkt, vorrangig für Bauunternehmen der Region und von 1,9 % (Vj.: 2,5 %) oder absolut TEUR 68 (Vj.: TEUR 101) für die Stadt Leipzig und deren Eigenbetriebe erbracht. Unter Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge von TEUR 130 (Vj.: TEUR 211) ergibt sich für das Berichtsjahr eine Gesamtleistung von TEUR 3.611 (Vj.: TEUR 4.019). Die unterjährig sehr instabile Auftragslage führte dazu, die vorhandenen Aufträge soweit möglich mit eigenen Fertigungskapazitäten auszuführen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen lagen dementsprechend mit TEUR 652 signifikant unter dem Wert des Vorjahres von TEUR 1.064. Dagegen verblieben die Aufwendungen für Material mit TEUR 814 auf dem Niveau des Vorjahres von TEUR 818. 56 Beteiligungsbericht 2016 Der Personalaufwand lag mit TEUR 1.320 im Berichtsjahr über dem Wert des Vorjahres von TEUR 1.277. Bei einer nur unwesentlich veränderten Mitarbeiterzahl der Angestellten und gewerblichen Mitarbeiter waren für diese Entwicklung vor allem die Tarifsteigerungen für die Beschäftigten und die aufgrund der Auftragsverteilung nötigen Zuführungen zu den Personalrückstellungen für Jahresarbeitszeitkonten und Resturlaub verantwortlich. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen liegen mit TEUR 154 auf dem Niveau des Vorjahreswertes von TEUR 150. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringern sich im Berichtszeitraum leicht auf TEUR 358 (Vj.: TEUR 383). Die Entwicklung ist vorrangig auf die Reduzierung der Fremdleistungen für Verwaltung (TEUR -15), der Mietaufwendungen (TEUR -7) und der Beratungsleistungen (TEUR -4) zurückzuführen. Ergebnisentwicklung Das Ergebnis vor Steuern liegt im Berichtsjahr mit TEUR 303 unter dem Vorjahr mit TEUR 325. Das Betriebsergebnis stieg jedoch im Berichtsjahr von TEUR 175 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 214. Ursächlich dafür ist der Rückgang der Betriebsaufwendungen um TEUR -399, trotz niedrigerer Betriebsleistung (TEUR -360). Das neutrale beziehungsweise periodenfremde Ergebnis beträgt insgesamt TEUR 86 (Vj.: TEUR 146). Im Berichtsjahr belaufen sich die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen auf TEUR 88 (Vj.: TEUR 127), aus der Rückerstattung von Versicherungsbeiträgen auf TEUR 0 (Vj.: TEUR 9), aus Bonizahlungen für Vorjahre TEUR 10 (Vj.: TEUR 14) und aus sonstigen periodenfremden Erträgen auf TEUR 5 (Vj.: TEUR 1). Periodenfremde Aufwendungen entstanden aus Nachzahlungen für Steuern und Beiträge TEUR 3 (Vj.: TEUR 2), aus periodenfremden Zinsaufwendungen von TEUR 4 (Vj.: TEUR 0) und Umsatzkorrekturen aus Vorjahren sowie sonstigem betrieblichen Aufwand in Höhe von TEUR 10 (Vj.: TEUR 3). Auf das Ergebnis vor Steuern fallen für das Berichtsjahr Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 83 (Vj.: TEUR 94) für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer an. Die Aufwendungen für Sonstige Steuern betragen wie im Vorjahr TEUR 6. Der Jahresüberschuss beläuft sich mithin auf TEUR 214 (Vj.: TEUR 225). Die Geschäftsführung der LSI GmbH schlägt vor, den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2016 in Höhe von EUR 214.052,34 gemeinsam mit dem Gewinnvortrag des Vorjahres in Höhe von EUR 142.975,29 in die anderen Gewinnrücklagen gemäß § 266 Abs. 3 A. III. 4. HGB i. V. m. § 272 Abs. 3 Satz 2 HGB einzustellen. Vermögenslage Die Bilanzsumme verlängert sich von TEUR 1.282 im Vorjahr auf nunmehr TEUR 1.367. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2016 liegt bei 48,8 % (Vj.: 52,9 %) der Bilanzsumme und verbleibt auf dem Vorjahresniveau. Die Kapitalausstattung der Gesellschaft liegt im Branchenvergleich weiterhin im Bereich der besten Gesellschaften und sichert auch für die kommenden Jahre eine sichere Finanzierung der Geschäftstätigkeit. Bei einer um TEUR 57 unter den Abschreibungen liegenden Investitionssumme von TEUR 97 verringert sich das Anlagevermögen entsprechend von TEUR 510 auf nunmehr TEUR 453. Das Umlaufvermögen erhöht sich um TEUR 142 von TEUR 762 auf TEUR 904. Dabei reduzieren sich die Bestände an unfertigen Leistungen um TEUR 152 auf TEUR 36 (Vj.: TEUR 188) und die darauf erhaltenen Anzahlungen von TEUR 27 auf nunmehr TEUR 3. Saldiert mit den erhaltenen Anzahlungen ergeben sich in Verbindung mit dem Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen von TEUR 13 (Vj.: TEUR 14) Vorräte von insgesamt TEUR 46 (Vj.: TEUR 175). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhen sich deutlich von TEUR 114 auf TEUR 316. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 316 (Vj.: TEUR 110) und im Vorjahr Forderungen aus Cash Management von TEUR 4 (Berichtsjahr Verbindlichkeit). 57 Beteiligungsbericht 2016 Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte liegen bei TEUR 487 (Vj.: TEUR 381) und die Sonstigen Vermögensgegenstände bei TEUR 54 (Vj.: TEUR 91). Die Summe der Rückstellungen reduziert sich im Berichtsjahr von TEUR 322 auf TEUR 218. Die Verbindlichkeiten liegen mit einem Wert von TEUR 482 wesentlich über dem Niveau des Vorjahres von TEUR 282. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich insgesamt auf TEUR 66 (Vj.: TEUR 89) und die Sonstigen Verbindlichkeiten auf TEUR 77 (Vj.: TEUR 79). Gegenüber Gesellschafter und verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten von TEUR 339 (Vj.: TEUR 114). Hier spiegelt sich die Verschlechterung der Finanzlage, die zu einer Inanspruchnahme von Finanzmitteln in Höhe von TEUR 314 aus dem Cash Management (Vj.: Forderung TEUR 4) führt, wider. Finanzlage Im Rahmen des Cash-Management-Systems des Leipziger Konzern resultieren zum Stichtag Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 314 (Vj.: Forderungen TEUR 4). Die Konzentration der Aufträge vor allem auf das vierte Quartal des Geschäftsjahres führte zu einem erhöhten Vorfinanzierungsaufwand für das Unternehmen. Abrechnungsbedingt erhöhten sich die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände zum Bilanzstichtag um TEUR 271 bei einer gleichzeitigen Zunahme der Verbindlichkeiten um TEUR 200. Dies führt dazu, dass der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (TEUR 1) nicht ausreichend ist, die Belastungen aus der Investitionstätigkeit (TEUR 94) und der Finanzierungstätigkeit (TEUR 225) zu decken. Innerhalb des Cash-Management-Systems des Leipziger Konzerns, in das die LSI GmbH über die Gesellschafterin Bau und Service Leipzig GmbH im Jahr 2004 integriert wurde, besteht zum Abschlussstichtag gem. der Vereinbarung vom 16. Oktober 2009, modifiziert mit Vereinbarung vom 29. Dezember 2016 eine Kreditlinie in Höhe von TEUR 450, welche in Höhe von TEUR 314 in Anspruch genommen wird. Der Zinsaufwand im Berichtsjahr liegt bei insgesamt TEUR 10 (Vj.: TEUR 2) und betrifft in Höhe von TEUR 5 Zinsaufwendungen aus Cash Pool gegenüber verbundenen Unternehmen. Aufgrund der aus der unterjährigen Geschäftsentwicklung resultierenden Liquiditätsbelastung war eine temporäre Anpassung des Kontokorrentrahmens nötig. Durch diese Maßnahmen war jederzeit eine Skontierung von Lieferantenrechnungen möglich, sodass die Summe der Skontoerträge bei TEUR 26 (Vj.: TEUR 29) liegt. Die ursprüngliche Investitionsplanung gemäß bestätigtem Wirtschaftsplan 2016 sah Investitionen von insgesamt TEUR 185 vor. Mit realisierten Investitionen von TEUR 97 wurde die Planung nur anteilig umgesetzt. Dabei lagen diesem Sachverhalt sowohl technische als auch kaufmännische Aspekte zugrunde. 58 Beteiligungsbericht 2016 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Der Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum war trotz der vorgenannten Einschränkungen insgesamt noch zufriedenstellend. Von entscheidender Bedeutung war hierbei, den deutlich rückläufigen Auftragseingang seitens der IFTEC GmbH & Co. KG kompensieren zu können. Dies erfolgte vornehmlich durch ein gesteigertes Auftragsvolumen durch die Bau und Service und Unternehmen des Drittmarktes. Stark forcierte Akquisitionsbemühungen sowie die langjährige Zusammenarbeit im Bereich des Massengeschäftes und bei Maßnahmen des Schienenbaus mit Drittfirmen haben sich dabei als hilfreich herausgestellt. Für das Geschäftsjahr 2017 liegt derzeit nur ein eingeschränkter Auftragsbestand vor, wobei nach den vorliegenden Informationen mit einer Verbesserung zum Ende des ersten Quartals 2017 zu rechnen ist. Für Januar 2017 ist mit starken witterungsbedingten Produktionsausfällen zu rechnen. Aufgrund der vorhandenen Salden auf den Jahresarbeitszeitkonten und der vorhandenen Resturlaubsbestände ergeben sich daraus keine größeren Belastungen für die Mitarbeiter. Die Planung für das Geschäftsjahr 2017 geht von einem Gesamtumsatz von TEUR 3.723 und einem Ergebnis von TEUR 297 vor Steuern aus. Bezogen auf die einzelnen Abteilungen bedeutet dies, dass mit einer Leistung im Bereich Straßenbau von TEUR 2.605, im Bereich Verkehrssicherung von TEUR 968 und für den Zaun- und Torbau mit TEUR 150 gerechnet wird. Für die sonstigen betrieblichen Erträge wird mit einem Wert von TEUR 140 geplant. Die Planansätze garantieren für jeden Bereich eine Vollbeschäftigung, soweit ein kontinuierlicher Auftragseingang über das Geschäftsjahr vorliegt. Im Bereich der Geräte und Fahrzeuge werden keine größeren Kostensteigerungen gegenüber dem Berichtsjahr erwartet. Gleiches gilt für die Nebenkosten für das Betriebsgrundstück. Mit den Tarifverhandlungen im vierten Quartal 2016 wurden die Vergütungsgruppen für die Angestellten und gewerblichen Mitarbeiter neu strukturiert. Neben der Möglichkeit einer leistungsgerechten Einstufung der Mitarbeiter sollte auch eine größere Flexibilität erreicht und damit den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt Rechnung getragen werden. Im Durchschnitt über alle Mitarbeiter resultiert eine Tariferhöhung zum 1. Januar 2017 in Höhe von 2,7 %. Diese Erhöhung der Personalkosten wurde im Wirtschaftsplan entsprechend berücksichtigt. Inwieweit sich die Personalplanung – insbesondere die Besetzung der gewerblichen Ausbildungsplätze zur mittelfristigen Nachwuchsgewinnung von Facharbeitern – umsetzen lässt, wird auch von den Erfolgen der vereinbarten Zusammenarbeit mit der LAB und den Wasserwerken bei der Personalrekrutierung abhängen. Durch eine verstärkte Präsenz der LSI bei Ausbildungsbörsen durch die Vertreter der beiden genannten Unternehmen ist eine Verbesserung der vorliegenden Situation zu erwarten. Nach wie vor als potenzielle Gefährdung der weiteren Geschäftsentwicklung bleibt die starke Abhängigkeit vom Investitionsverhalten der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH festzuhalten. Insofern besteht hier eine gewisse Unsicherheit. Unter Abwägung der vorgenannten Chancen und Risiken – insbesondere unter Berücksichtigung der seitens der Hauptauftraggeber avisierten Beauftragungen für Leistungen des Deckenschlusses und der Verkehrssicherung – geht die Geschäftsführung von einer Realisierung des gewählten Planansatzes im Geschäftsjahr 2017 aus. Generell wird auch in Zukunft die umfangreiche Risikovorsorge der Geschäftsführung dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden, jedoch aussichtsreiche Chancen zu nutzen. Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist hierfür ebenso fester Bestandteil der Unternehmenspolitik wie die weitere Durchführung von Investitionen, die den Gerätepark auf dem Stand der Technik halten sollen und unnötige Belastungen von Mitarbeitern und Umwelt verhindern helfen. 59 Beteiligungsbericht 2016 Im Rahmen des konzerneinheitlichen Risikomanagementsystems greift die LSI auf das System „RiskMonitor - Report“ zurück. Dieses enthält Informationen über die vorhandenen betrieblichen Risiken und die Aufgabenverteilung innerhalb des Risikomanagements sowie Festlegungen zum Berichtswesen. Den wesentlichen Risiken wurden Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte zugeordnet. Maßnahmen zur Risikoerkennung und -analyse, zu den Verantwortlichkeiten und den Aufgaben sowie die getroffenen Maßnahmen zur Risikoabwehr sind darüber hinaus in einem Risikomanagement-Handbuch dokumentiert. Eine Anpassung erfolgt über eine jährliche Risikoinventur, in der identifizierte Risiken analysiert und bewertet bzw. neu bewertet werden und Frühwarnindikatoren sowie Schwellenwerte definiert beziehungsweise angepasst werden. Wesentliche Verträge Der Rahmenvertrag mit dem wichtigsten Auftraggeber, der IFTEC GmbH & Co. KG (nachfolgend IFTEC), in dem die Erbringung von Leistungen in den Gewerken Gussasphalt, Asphalt, Fugenverguss, Pflasterarbeiten, Beton und Verkehrssicherung geregelt ist, wurde im vierten Quartal neu verhandelt und bis zum 31. Dezember 2017 verlängert. Weiterhin von großer Bedeutung ist der Vertrag zur Zusammenarbeit bei der Abwicklung des Massengeschäftes mit der Bau und Service und zur Erbringung von Absperrleistungen bei Havariemaßnahmen für die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (nachfolgend Wasserwerke). Hier verpflichtet sich die LSI, Leistungen der Verkehrssicherung und des Deckenschlusses gemäß den geltenden rechtlichen und technischen Vorschriften innerhalb klar definierter Zeitspannen zu erbringen. Dies ist insbesondere bei der Betreuung von Havariebaustellen von Bedeutung, da hier zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Verkehrssicherheit sehr kurze Reaktionszeiten einzuhalten sind. Der Vertrag zu Absperrleistungen bei Havariemaßnahmen und der Vertrag zur Zusammenarbeit bei der Abwicklung des Massengeschäftes wurden im Geschäftsjahr bis zum 31. März 2018 verlängert. Es wird davon ausgegangen, dass diese Verträge auch über die genannten Zeitpunkte hinaus Bestand haben. Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Erträge aus Genossenschaften Sonstige Zinsen und Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ergebnisabhängige Steuern Sonstige Steuern Abgeführter Gewinn auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrages Jahresüberschuss 2016 TEUR % 3.633 100,6% -152 -4,2% 130 3,6% 3.611 100,0% -1.466 -40,6% -1.320 -36,6% -154 -4,3% -358 -9,9% 2015 TEUR % 3.971 98,8% -162 -4,0% 210 5,2% 4.019 100,0% -1.882 -46,8% -1.277 -31,8% -150 -3,7% -383 -9,5% 2014 TEUR % 3.609 87,9% 63 1,5% 432 10,5% 4.104 100,0% -1.959 -47,7% -1.198 -29,2% -133 -3,2% -366 -8,9% -3.298 313 0 -10 -91,3% 8,7% 0,0% -0,3% -3.692 327 0 -2 -91,9% 8,1% 0,0% 0,0% -3.656 448 0 0 -89,1% 10,9% 0,0% 0,0% 303 -83 -6 8,4% 325 -94 -6 8,1% 448 -192 -8 10,9% 0 214 0 225 0 248 60 Beteiligungsbericht 2016 GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH / KWLGmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 04103 Leipzig E-Mail Homepage Gegenstand des Unternehmens: Gemeinsame Willensbildung gegenüber der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH im Rahmen der Wahrnehmung der Gesellschafterrechte Gründungsjahr Beteiligungen Gesellschafter Rechtsform 1999 Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH KWL GmbH GbR 51 % 50 % 50 % 61 Beteiligungsbericht 2016 Fernwasserversorgung ElbaueOstharz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Naundorfer Str. 46 E-Mail info@fwv-torgau.de Homepage www.fwv-torgau.de 04680 Torgau Gegenstand des Unternehmens: Gemäß § 4 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages hat das Unternehmen folgenden Unternehmensgegenstand: Gegenstand des Unternehmens ist die Gewinnung und qualitätsgerechte Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser aus Grund- und Oberflächenwasser und die Überleitung des gewonnenen Trinkwassers mittels Fernleitungen. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu betreiben, die mit der Fernwasserversorgung unmittelbar oder mittelbar zusammenhängen und die der Förderung des vorgenannten Gegenstandes dienen. Belange des Umweltschutzes sind zu berücksichtigen. Gründungsjahr Gesellschafter Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Aufsichtsrat 1990 GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GbR / KWL 51,0 % GmbH GbR MIDEWA GmbH i.L. / Trinkwasserver24,5 % sorgung Magdeburg GmbH Stadt Leipzig 24,5 % Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat Geschäftsführung GmbH Dr. Peter Michalik Jan Wollenberg BDO AG 127.823 TEUR Matthias Lux Vorsitzender Volkmar Müller Stellvertretender Vorsitzender Wolf-Dieter Dallhammer Cornelia Gründler Burkhard Henning Ulrich Hörning 62 Beteiligungsbericht 2016 Dr. Ulrich Meyer Thiebauld Mittelberger Annerose Müller Friedhelm Schlicke Uwe Störzner Christian Wenzel Geschäftsverlauf Aufgrund des positiven Verlaufs des Geschäftsjahres 2016 wurde das geplante Jahresergebnis von Mio. EUR 1,64 um ca. Mio. EUR 1,6 übertroffen. Dies ist insbesondere auf die zusätzlichen Umsatzerlöse aus dem Trinkwasserverkauf zurückzuführen. Mit einem Ergebnis von Mio. EUR 3,23 konnte auch das Ergebnis des Vorjahres von Mio. EUR 2,45 überschritten werden. Aus dem Verkauf von Trinkwasser wurden im Jahr 2016 Umsatzerlöse in Höhe von Mio. EUR 39,24 erwirtschaftet, die damit ca. TEUR 1.000 über den Erwartungen für das Geschäftsjahr liegen. Die Erlöse des Vorjahres lagen bei Mio. EUR 39,03. Betrachtet man die Entwicklung des Unternehmens in diesem Umfeld, kann das Geschäftsjahr 2016 als erfolgreiches Jahr gewertet werden. Durch den ausgeglichenen Witterungsverlauf und den ganzjährig guten Absatzverlauf konnte der Trinkwasserverkauf zum Jahresende mit ca. 3,9 Mio. m³ über den Planungen von 72,4 Mio. m³ abgeschlossen werden. Die Mehrabsätze gegenüber den Planungen resultieren insbesondere aus der erhöhten Abnahme durch Weiterverteiler und in kleinerem Umfang durch gewerbliche Kunden. Aufgrund der hohen Nachfrage konnten die Vorjahresliefermengen im Geschäftsjahr 2016 deutlich übertroffen werden. Das Geschäftsjahr war durch einen ausgeglichenen Witterungsverlauf gekennzeichnet. Extremwetterperioden, die über mehrere Tage anhielten, blieben aus. Die maximale Tagesproduktion wurde am 24. Juni 2016 mit einem Wert von 264 Tm³ registriert. Die sonstigen Umsatzerlöse im Jahr 2016 umfassen Mio. EUR 5,34, wovon Mio. EUR 1,38 auf die Erlöse aus der Erzeugung und dem Verkauf von regenerativem Strom entfallen. Die sonstigen Erlöse in diesem Bereich betreffen im Wesentlichen Umverlegungsmaßnahmen an Rohrleitungen des Unternehmens und im geringeren Umfang Leistungen des Labors. Die Gesamtumsatzerlöse des Jahres 2016 belaufen sich somit auf Mio. EUR 44,57. Die Vorjahresumsätze umfassten Mio. EUR 44,48. Die in der Vergangenheit gesetzten strategischen Investitions- und Sanierungsschwerpunkte wurden auch im Geschäftsjahr 2016 weiter bearbeitet. Einen Schwerpunkt bildete wie in den Vorjahren der weitere Ersatzleitungsbau durch die Verlegung einer Parallelleitung für die Ostharzableitung zwischen Bernburg und dem Hochbehälter Hammelberge. In 2016 konnte ein ca. 3 km langer Leitungsabschnitt errichtet werden. Fortgesetzt wurde 2016 das Sanierungsprogramm für die Hochbehälter im Fernleitungssystem. So wurde mit dem Beginn der Bauarbeiten am Hochbehälter Hohe Gieck ein wesentlicher Investitionsschwerpunkt in diesem Bereich für die nächsten Jahre gestartet. Im Bereich der Wassergewinnungsanlagen wurden drei Brunnen im Wasserwerk Torgau-Ost neu errichtet. Für die Arbeiten zur komplexen Erneuerung des Wasserwerkes Mockritz wurden wesentliche Planungsleistungen abgeschlossen und erste bauliche Maßnahmen realisiert. Die Migration eines neuen Prozessleitsystems wurde bis zur Ausschreibung der Leistungen vorbereitet. 63 Beteiligungsbericht 2016 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Aufgrund der positiven Entwicklung des Trinkwasserabsatzes konnte der Planansatz mit einem Jahresergebnis in Höhe von Mio. EUR 3,23 deutlich übertroffen werden. Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat trotz des guten Absatzverlaufes konkrete Maßnahmen ergriffen, um den Risiken, insbesondere aus der demografischen Entwicklung im Versorgungsgebiet, entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen sowie deren positive Effekte wurden mehrfach im Aufsichtsrat erörtert. Weiterhin profitiert die Gesellschaft, auch vor dem Hintergrund einer leicht ausgeweiteten Investitionstätigkeit, von der Thesaurierung der erzielten Jahresergebnisse. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Die Gesellschaft erwartet mittelfristig weiter rückläufige Absätze. In den verrechneten Trinkwasserpreisen werden inflationäre Kostenentwicklungen wesentlicher Aufwandsbestandteile anteilig über die vertraglich vereinbarten Preisgleitklauseln abgebildet. Auf Basis der Absatzentwicklung der letzten Jahre, demografischer Einflüsse und der bekannten vertraglichen Vereinbarungen geht das Unternehmen von weiter tendenziell rückläufigen Absatzzahlen im Trinkwasserbereich aus. Für das Geschäftsjahr 2017 wird ein Trinkwasserabsatz von 74,6 Mio. m³ erwartet. Die aktuelle Mittelfristplanung weist bis zum Jahr 2021 einen Absatzrückgang bis auf 74 Mio. m³ aus. Als Sondereffekt wird sich im Jahr 2018/2019 die Erweiterung der Trinkwasserlieferung an den ZV Südharz, Sangerhausen, positiv auf die Absatzmenge auswirken. Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Finanzergebnis Steuern Jahresüberschuss 2016 TEUR 44.571 2.668 870 48.109 16.808 12.747 9.135 5.159 4.260 2015 TEUR 44.481 2.728 1.394 48.603 18.056 12.758 9.376 5.116 3.297 2014 TEUR 39.629 2.200 1.723 43.552 13.464 12.798 9.294 5.178 2.819 2013 TEUR 38.936 2.140 1.208 42.284 13.039 12.589 9.384 5.216 2.056 4.260 744 3.297 700 2.819 705 2.056 752 285 3.231 138 2.459 144 1.970 139 1.165 64