Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1314532.pdf
Größe
14 MB
Erstellt
15.09.17, 12:00
Aktualisiert
12.10.17, 15:48
Stichworte
Inhalt der Datei
Informationsvorlage Nr. VI-Ifo-04828
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Betreff:
13. Liegenschaftsbericht (Berichtszeitraum 01.01. bis 31.12.2016)
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Grundstücksverkehrsausschuss
16.10.2017
Information zur Kenntnis
Information zur Kenntnis
Der 13. Liegenschaftsbericht wird zur Kenntnis genommen.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
x
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
x
nein
wenn ja,
x
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
2/3
Sachverhalt:
1. Der 13. Liegenschaftsbericht umfasst die Aufgaben des Liegenschaftsamtes im Jahr
2016 und gibt einen Ausblick auf die Neuausrichtung der Liegenschaftspolitik. Dabei
werden
- das aktive Liegenschaftsmanagement mit dem Umfang und Umgang des
vorhandenen Grundstücksbestandes,
- die Flächenbereitstellung für kommunale Aufgaben sowie im Rahmen der
Veräußerung entbehrlicher Flächen und
- die strategische Flächenvorsorge als neue Hauptaufgabe des
Liegenschaftsamtes beschrieben.
2. Leipzigs Bevölkerung wächst seit Jahren rasant. Die Kommune muss mitwachsen
und sich den veränderten Gegebenheiten anpassen. Die Aufgabe des
Liegenschaftsamtes ist dabei die Sicherung der Flächenverfügbarkeit aus eigenem
und fremdem Portfolio, um die zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erfüllen.
Dazu gehören vor allem das Vorhandensein von Gewerbe- und Wohnbauflächen, der
Bau und die Erweiterung von Kindertagesstätten und Schulen sowie die Ausweitung
der verkehrlichen Infrastruktur.
3. Die neuen Gegebenheiten machen eine Änderung der Ausrichtung des
Liegenschaftsmanagements notwendig. Hieraus definiert sich die neue Hauptaufgabe
des Liegenschaftsamtes – die strategische Flächenvorsorge. Flächen müssen
ausreichend gesichert und die Verwaltung von Bestandsliegenschaften optimiert
werden.
4. Das Liegenschaftsamt entwickelt sich zu einem Bestandshalter und kauft gezielt
Grundstücke an, um kurz- sowie langfristige Flächenbedarfe zu decken. Der Verkauf
von Grundstücken rückt in den Hintergrund und erfolgt ausschließlich mit
kommunalen Zielvorgaben.
Anlage:
13. Liegenschaftsbericht (Berichtszeitraum 01.01. bis 31.12.2016)
3/3
13. Liegenschaftsbericht
Berichtszeitraum
01.01.2016 - 31.12.2016
INHALTSVERZEICHNIS
Grußwort // 2
Vorwort // 3
Immobilienmarkt Leipzig // 4
Bevölkerungszuwachs / Wohnungsmarkt / Grundstücksmarkt / Tendenzen
Zuständigkeit Liegenschaftsamt // 7
Grundsatz / Aufgaben / Struktur
Aktives Liegenschaftsmanagement // 7
Grundstücksbestand / Unterhaltung des Bestandes /
Vermietung und Verpachtung als Zwischennutzung
Flächenbereitstellung // 9
Flächenbereitstellung für kommunale Aufgaben /
Veräußerung entbehrlicher Grundstücke
Strategische Flächenvorsorge // 11
Grunderwerb für kommunale Zukunftssicherung /
Herausforderungen der Flächenvorsorge
Ausblick // 13
Grußwort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Leipzig ist Handelsmetropole, Produktions- und Forschungsstandort,
Tourismuszentrum, Verkehrsdrehscheibe, Kreativ- und Kulturstadt.
Die Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich
gut entwickelt. Heute sind am Standort Leipzig über 43.000 Unternehmen
tätig, das sind 27 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Ebenso stieg
die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum um 33 Prozent auf über 260.000 Arbeitnehmer. Bereits diese beiden
Fakten verdeutlichen Leipzigs aktuelle Entwicklungsdynamik.
Unsere Stadt wächst rasant, sie wird von der Bürgerschaft für ihre hohe
Lebensqualität geschätzt. Voraussichtlich im Jahr 2030 werden mehr als
720.000 Menschen bei uns leben, das ist ein Anstieg um rund 140.000.
Eine wichtige Basis für nachhaltiges Wachstum ist die regionale Wirtschaftskraft. Innovative Impulse müssen gesetzt, Expansionsmöglichkeiten für
Unternehmen gestärkt, weitere Firmen in Stadt und Umland gegründet
oder angesiedelt werden, um langfristig qualifizierte Arbeitsplätze zu
sichern und wettbewerbsfähige Standort-, Arbeits- sowie Lebensbedingungen
anzubieten.
Voraussetzung dafür und zugleich ein Gebot der Daseinsvorsorge ist nicht
nur die Deckung kurzfristiger Flächenbedarfe, sondern auch deren vorausschauendes Erkennen. Wachstum bedeutet Verdichtung, verfügbare Flächen
werden weniger, mehr denn je stehen multifunktionale Grundstücksnutzungen im Fokus. Es gilt, das Wachstum flächensparend zu gestalten
und so die Qualität sowie die Vielfalt des Leipziger Stadtbildes mit all seinen
Grün- und Freiflächen zu erhalten.
Aus diesem Grund haben wir die Ausrichtung unseres Liegenschaftsmanagements geändert. Zukünftige Kernziele sind die Sicherung ausreichender Flächen und die optimierte Verwaltung von Bestandsliegenschaften.
Leipzig hat die Chance, im Jahr 2030 als wirtschaftlich stabile europäische
Metropole wahrgenommen zu werden, die ihrer gewachsenen Bevölkerung besondere Lebensqualität sichert und im internationalen Standortwettbewerb führt. Hierfür wollen wir mit unserem optimierten Liegenschaftsmanagement wichtige Weichen stellen.
Ich wünsche Ihnen einen hohen Erkenntnisgewinn bei der Lektüre dieses
Berichtes.
Ihr Uwe Albrecht
Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit
2
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
wohin man blickt, entwickelt sich das Leipziger Stadtbild mit rasanter
Geschwindigkeit und ändert scheinbar wöchentlich sein Aussehen.
Neubauten entstehen, Altbauten werden saniert, Hotels und Geschäfte
werden eröffnet.
Leipzig zählt seit einigen Jahren zu den am stärksten wachsenden Städten
in ganz Deutschland. Die Metropole an der Pleiße ist bekannt für ihre
Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die zum einen
zahlreiche Studenten aus dem In- und Ausland anziehen und in deren
Umfeld sich zum anderen Startups gründen. Diese generieren Arbeitsplätze, welche sich häufig als nachhaltig herausstellen. Mittelständische
Betriebe und angesehene Großunternehmen bieten Fachkräften sichere
Arbeitsplätze und eröffnen vor allem jungen Menschen und Familien neue
Perspektiven.
Neben ihrer kulturellen Vielfalt und zahlreichen quartiersnahen Sportangeboten besticht unsere Stadt ebenso durch die Vernetzung zahlreicher
Erholungslandschaften und schafft damit eine hohe Lebensqualität.
Die Kommune muss mitwachsen und sich den veränderten Gegebenheiten
anpassen. Die Bereitstellung von Flächen aus eigenem und fremdem
Portfolio muss gesichert werden, um die zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erfüllen: Positive Rahmenbedingungen für qualifizierte Arbeitsplätze müssen erhalten, neue Schulen und Kitas errichtet, attraktiver
bezahlbarer Wohnraum muss geschaffen und die Verkehrsinfrastruktur
stets weiterentwickelt werden.
Neben all den neuen Herausforderungen, denen wir uns bedingt durch die
zunehmende Verdichtung des öffentlichen Raumes stellen, gilt es letztendlich, die Balance und den ganz individuellen Charakter sowie das Potenzial
einzelner Stadtteile zu erhalten. Die Umsetzung muss dem Anspruch einer
nachhaltigen Stadtentwicklung gerecht werden.
Matthias Kaufmann
Amtsleiter Liegenschaftsamt
3
Immobilienmarkt Leipzig
Deutsche Großstädte boomen, Leipzig zählt längst dazu. Die Auswirkungen
sind auch auf dem Immobilienmarkt deutlich zu spüren.
Bevölkerungszuwachs
Leipzig verzeichnet seit der Jahrtausendwende einen Bevölkerungszuwachs
und steht aktuell im bundesweiten Vergleich mit einem Plus von ca. 12.000
Einwohnern pro Jahr an der Spitze. Zum Stichtag 31.12.2016 lebten 579.530
Menschen in der Stadt. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden
Anspannung auf dem Wohnungs- und Grundstücksmarkt.
Wohnungsmarkt
Bis vor wenigen Jahren gab es einen großen Wohnungsleerstand in der
Stadt. Mittlerweile ist dieser mit lediglich drei Prozent nahezu aufgebraucht.
Wohnraum, vorrangig im preisgünstigen Segment, muss geschaffen werden.
Die durchschnittlichen Angebotsmieten steigen stärker als die durchschnittlichen Einkommen der Haushalte nach Abzug der Mietkosten. Das mittlere
persönliche Nettoeinkommen von knapp 1.200 Euro monatlich liegt nunmehr
auf dem gleichen Niveau wie der Landesdurchschnitt, Haushalte verfügen
durchschnittlich über ca. 1.600 Euro im Monat.
Grundstücksmarkt
Auf dem Leipziger Grundstücksmarkt herrscht weiterhin ungebrochenes
Interesse der Investoren. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, verfügbare
Flächen werden knapper. Damit einhergehend steigen die Bodenpreise stark
an, im Zentrum teilweise um 100 Prozent innerhalb eines Jahres. Eine rückläufige Entwicklung ist derzeit nicht absehbar. Der Gesamtumsatz auf dem
Leipziger Immobilienmarkt bewegt sich auch 2016 mit ca. 2,9 Mrd. Euro auf
sehr hohem Niveau. Insgesamt wurden 7.331 Kaufverträge für das gesamte
Stadtgebiet registriert.
Die folgenden Zahlen verdeutlichen diesen Trend auch speziell im Segment
der unbebauten Grundstücke: Während die Kauffallzahlen sowie die Flächenumsätze im Vergleich zu 2015 sanken, stiegen die Kaufpreisumsätze um
ganze 24 Prozent auf 184 Mio. Euro. Beim individuellen Wohnungsbau
(Eigenheimgrundstücke) unterscheiden sich die Bodenwerte nach Lage im
Stadtgebiet deutlich. Im Gegensatz zu preisgünstigen Lagen muss man
mittlerweile in guten und sehr guten Lagen das Zwei- bis Dreifache für ein
Grundstück zahlen. In den besten Ortslagen beträgt der durchschnittliche
Bodenwert mittlerweile 323 Euro/m².
Generell entsteht ein zunehmender Wettbewerb um ungenutzte Flächen in
allen Segmenten bebauter und unbebauter Grundstücke. Vor allem in guten
bis sehr guten Lagen, in denen das Angebot am geringsten ist, steigen die
Bodenpreise am stärksten. Die öffentliche Hand muss in Zukunft deutlich
mehr Geld ausgeben bzw. Grundstücke zum Flächentausch vorhalten, um
besonders die Daseinsvorsorge und die soziale Infrastruktur zu sichern.
4
Bodenrichtwertkarte
bis 50 €/m²
> 50€/m² bis 150 €/m²
> 150€/m² bis 300 €/m²
> 300€/m² bis 500 €/m²
> 500€/m² bis 1.000 €/m²
> 1.000 €/m²
▲ Bodenrichtwertniveau 31.12.2016, Grundstücksmarktbericht, Stadt Leipzig
Prognostiziert man die Preise für die nächsten Jahre, betrachtet man den
Leerstand vor Ort, die Erschwinglichkeit von Immobilien auf Basis der lokalen
Kaufkraft sowie die wirtschaftliche und demographische Dynamik in den
deutschen Großstädten, schneidet Leipzig Immobilienberichten zufolge sehr
gut ab.
Tendenzen
Eine Preissteigerung bei bebauten und unbebauten Grundstücken ist in allen
vergleichbaren Städten zu verzeichnen, die Preise in Leipzig sind im Vergleich
zu westdeutschen Metropolen jedoch noch erschwinglich.
Es ist davon auszugehen, dass Leipzigs Einwohnerzahl weiterhin steigen
wird, in der Hauptvariante der städtischen Bevölkerungsvorausschätzung bis
2030 sogar auf mehr als 720.000 Einwohner. Der immense Boom wird eine
weitere Steigerung der Bodenpreise sowie eine zunehmende Flächenverknappung innerhalb der Stadtgrenzen mit sich bringen. Bereits jetzt gewinnt
der Tausch von Flächen immer mehr an Bedeutung. Möglicherweise würden
auch Grundstücke von Eigentümern im Bestand gehalten, um zukünftige
Wertzuwächse mitzunehmen. In diesem Fall spricht man von einer
„Künstlichen Verknappung“.
Die Stadtpolitik muss einen sensiblen Weg finden, um auch zukünftig einer
Kostenexplosion entgegenzuwirken und eine allgemeinheitlich zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten.
5
8
Zuständigkeit Liegenschaftsamt
Grundsatz
Das Liegenschaftsamt der Stadt Leipzig ist für die
im städtischen Eigentum befindlichen Grundstücke
zuständig, welche vorübergehend oder auf Dauer
nicht für die Erfüllung kommunaler Aufgaben
benötigt werden. Diese Grundstücke werden als
fiskalisches Vermögen bezeichnet. Neben der
Flächenbereitstellung nimmt aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums der strategische
Flächenerwerb als Voraussetzung einer zukunftsfähigen, langfristigen und nachhaltigen Gesamtentwicklung der Stadt einen zentralen Stellenwert ein.
Struktur
In der derzeitigen Struktur des Liegenschaftsamtes unterstehen der Amtsleitung
drei Abteilungen:
Grundstücksverkehr
▪ Strategie / Landwirtschaft
▪ Fachbereich Nord
▪ Fachbereich Süd
▪ Marketing
AMTSLEITUNG
Aufgaben
Die Kernaufgaben des Liegenschaftsamtes sind:
▪ Strategische Flächenvorsorge - Ankauf von
Grundstücken für städtische Aufgaben
Objektmanagement
▪ Fachbereich Ost
▪ Fachbereich Süd
▪ Fachbereich Nord
▪ Bereitstellung von Grundstücken für kommunale
Zwecke
▪ Veräußerung von entbehrlichen stadteigenen
Grundstücken mit städtebaulichen Zielvorgaben
▪ Verwaltung und Bewirtschaftung des fiskalischen
Grundstücksbestandes
Liegenschaftsdienst
▪ Baumanagement /
Projektentwicklung
▪ Haushalt / Controlling
▪ Zentrale Bestandsführung
▪ Genehmigungen
▪ Vermietung und Verpachtung von Gewerbe flächen, Erholungsgrundstücken und
Landwirtschaftsflächen
Aktives Liegenschaftsmanagement
Für die Handlungsfähigkeit einer wachsenden
Kommune ist die Verfügbarkeit von Flächen und
Infrastrukturen eine zentrale Voraussetzung. Ziel
ist die Deckung kurz- und langfristiger Flächenbedarfe für kommunale Aufgaben.
Grundstücksbestand
Aktuell befindet sich eine Fläche von 9.547 ha
im städtischen Eigentum. Dies entspricht ca.
32 Prozent des Stadtgebietes. Die kommunalen
Grundstücke werden vielfältig, z. B. für soziale
Einrichtungen, Gewerbe, Industrie und Wohnen
sowie als Verkehrs-, Grün- und Landwirtschaftsflächen, genutzt.
Für wirtschaftliche, soziale, kulturelle und sportliche Zwecke werden 2.773 Gebäude durch die
Kommune verwaltet und bewirtschaftet. Hierzu
zählen u. a.:
▪ 245 Schulen
▪ 161 Sporthallen
▪ 154 Kindergärten
▪ 101 Vereinsheime
▪ 92 Verwaltungsgebäude
▪ 24 Kulturbauten und Museen
▪ weitere 1.996 sonstige Bauwerke, z. B. für die
Branddirektion, Wohngebäude und Garagen
7
Von den 9.547 ha gesamtstädtischen Eigentums
verwaltete das Liegenschaftsamt 2016 eine Fläche
von 3.275 ha. Dies entspricht 4.052 Grundstücken,
die Anzahl variiert von Jahr zu Jahr. Abgänge
ergeben sich aus Veräußerungen. Zugänge resultieren aus Ankäufen für kommunale Aufgaben
olung und Garten
891
oder strategische Vorhaltung, Vermögenszuorddwirtschaft
754
hnen
nungen, Umlegungsverfahren sowie288
Übernahmen
stige Flächen
272
von
Fachämtern.
stige bauliche Anlagen
228
agen
werbe
118
114 selbstDie 4.052 Grundstücke werden in 3.603
und 449 fremdverwaltete unterteilt. In Selbstverwaltung befinden sich 938 bebaute und
2.665 unbebaute Flächen.
228
272
118
Das Liegenschaftsamt betreut im Rahmen der
baulichen Unterhaltung des Bestandes die
folgenden Bereiche:
▪ Maßnahmen zur baulichen Instandhaltung und
zur Gefahrenabwehr (Wiederherstellung/
Erhaltung der Vermietbarkeit, Verkehrssicherung,
Rückbau, Baum- und Grünpflege, sonstige
Maßnahmen)
▪ sonstige Baumaßnahmen
▪ Betreuung des Winterdienstes
▪ Projektentwicklung
2016 wurden 451 Bau-, Reparatur-, Rückbau und
Verkehrssicherungsmaßnahmen veranlasst und
federführend betreut. Durch Optimierung gebündelter Arbeitsprozesse konnten sowohl zeitliche
Synergieeffekte erzielt und preisliche Vorteile
genutzt werden. Ein Beispiel sind Notsicherungsmaßnahmen am Kino der Jugend in der Eisenbahnstraße 162, in dessen Rahmen das Liegenschaftsamt umfangreiche Sicherungsmaßnahmen
am einsturzgefährdeten Gebäude zur Instandhaltung des Daches veranlasst hat.
114
288
891
754
Erholung, Gärten
Landwirtschaft
Sonstige Flächen*1
Sonstige bauliche Anlagen*2
Wohnen
Garagen
Gewerbe
*1 Sonstige Flächen: ungenutzte Grundstücke, Grünflächen, Infrastrukturflächen,
Erbbaurechte für soziale Nutzung, Bauland, Deponie, Wald, Wasser u. a.
*2 Sonstige bauliche Anlagen: Vereinshäuser, Erholungsgebäude, Infrastruktur-
bebauung, bebaute Landwirtschaftsflächen, leere Schulen, Jugendclubs, Gäste
häuser u. a.
▲ Liegenschaften in Selbstverwaltung
Bei den in Fremdverwaltung befindlichen Objekten
handelt es sich fast ausschließlich um Mehrfamilienhäuser und Garagenhöfe. Der durch
Eingemeindungen erhöhte Grundstücksbestand
hat in der Vergangenheit zur teilweisen Abgabe
an Fremdverwalterfirmen geführt, da der Aufwand
mit den vorhandenen Personalstellen nicht zu
bewältigen ist.
8
Unterhaltung des Bestandes
Die gesamten Aufwendungen für Betriebskosten
lagen bei ca. 2,5 Mio. Euro:
▪ 1.665.166 Euro für Maßnahmen zur baulichen
Unterhaltung der Gebäude und Anlagen
▪ 802.022 Euro zur Energieversorgung und für
Unterhaltungskosten (z. B. Straßenreinigung/
Winterdienst)
Die Mitarbeiter des Amtes werden ebenfalls in
Bereichen tätig, die sich nicht monetär erfassen
lassen. Dazu gehört die Aufstellung von Investitionsplänen sowie die Variantenuntersuchung bei
der Prüfung von Instandhaltungsmaßnahmen,
die Erarbeitung von Kostenschätzungen mit begleitender Kosten-/ Nutzenanalyse und die Abgabe
von Stellungnahmen zur Entscheidungsfindung
innerhalb des Liegenschaftsamtes. Die Aufgabenfelder umfassen auch die Wertermittlung von Gebäuden für das Kommunale Finanzmanagement
sowie die Fertigung der Erklärungen zur Feststellung des Einheitswertes durch das Finanzamt.
Vermietung und Verpachtung
als Zwischennutzuung
Das Liegenschaftsamt vermietet und verpachtet
eigene Grundstücke, die vorübergehend nicht zur
Erfüllung städtischer Aufgaben benötigt werden.
Darunter zählen Wohnungen, Gewerberäume,
Freizeit- und Erholungsgrundstücke, Landwirtschaftsflächen und weitere. Im vergangenen Jahr
wurden Erträge in Höhe von ca. 5,8 Mio. Euro
aus Mieten und Pachten erzielt.
Die ortsüblichen Nutzungsentgelte orientieren
sich bei Wohnungen neben der Lage und
Beschaffenheit am Leipziger Mietspiegel,
bei Gewerberäumen am Mietspiegel der IHK.
Freizeit- und Erholungsgrundstücke liegen
zwischen 0,60 und 1,50 Euro/ m²/ Jahr. Nach
einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2014
fallen für einen Garagenstellplatz mindestens
240 Euro/ Jahr zzgl. Betriebskosten an.
Im Hinblick auf eine spätere Nutzung für öffentliche Belange muss der Grundstücksbestand des
Liegenschaftsamtes vorgehalten werden. Das Amt entwickelt sich somit zunehmend zu einem
Bestandshalter.
Flächenbereitstellung
Die dynamische Stadtentwicklung führt zunehmend
zu einer Flächenverknappung. Dies stellt die
Stadtverwaltung vor neue Herausforderungen.
Der Flächenbedarf für kommunale Pflichtaufgaben
steigt. Die Konkurrenz der unterschiedlichen
Nutzungsansprüche hat sich verschärft. Nutzungsarten wie Wohnen, soziale Infrastruktur und
Gewerbe stehen untereinander sowie zum ebenfalls erforderlichen Freiraum im Wettbewerb.
Im Abwägungsprozess gesamtstädtischer Perspektiven muss sich die Verwaltung über die strategischen Ziele der Stadtentwicklung verständigen
und ihr Handeln daran orientieren.
Eine zentrale Aufgabe des Liegenschaftsamtes ist
somit die Bereitstellung von Grundstücken für
öffentliche Bedarfe aus dem eigenen Bestand. Dies
umfasst zum einen die Flächenbereitstellung an
die Fachämter für kommunale Aufgaben, wie z. B.
den Schulhausbau und den Ausbau verkehrlicher
Anlagen, sowie zum anderen die Veräußerung
entbehrlicher Flächen mit gemeinwohlorientierten
Vorgaben.
Flächenbereitstellung
für kommunale Aufgaben
Städtische Grundstücke finden vorrangig Verwendung für kommunale Pflichtaufgaben, wie soziale
Infrastrukturen, kulturelle Einrichtungen, Sport- und
Freiraumangebote und weitere.
Die im Bestand des Liegenschaftsamtes befindlichen Grundstücke werden verschiedenen Fachämtern zugeführt:
▪ Amt für Jugend, Familie und Bildung
▪ Sozialamt
▪ Amt für Stadtgrün und Gewässer
▪ Verkehrs- und Tiefbauamt
▪ Amt für Gebäudemanagement
▪ Kulturamt
▪ Amt für Sport und andere.
Die zunehmend entstehende Nutzungskonkurrenz
der Flächen bedarf optimierter dezernatsübergreifender Abstimmungsprozesse. Vor diesem
Hintergrund wurden unterschiedlichste Projekte
und Arbeitsgruppen in der Stadtverwaltung integriert. Verfügbare Grundstücke werden auf ihre
Beschaffenheit und Geeignetheit hinsichtlich der
gestellten Anforderungen überprüft und den
Fachämtern zur Aufgabenerfüllung übergeben.
9
▪ Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen,
Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen
▪ Förderung gemeinschaftlichen, familiengerechten
und generationsübergreifenden Wohnens
▪ Wohnungsbau (z. B. Restflächen)
▪ Förderung Klima verbessernder Maßnahmen
▪ Förderung von Eigentumsbildung
Dezernatsübergreifende Projekte finden auch bei
der Veräußerung kommunaler Grundstücke mit
besonderem Entwicklungspotenzial bzw. konzeptionellen Vorgaben statt. Dazu gehören beispielsweise:
▪ Konzeptveräußerungen mit zweckgebundenen
Vorgaben, wie z. B. sozialer Wohnungsbau
▪ Veräußerung des Stadtbades nach denkmal schutzrechtlichen und städtebaulichen Auflagen
▪ Vermarktung der ehemaligen denkmalgeschützten
Theaterspielstätte „Skala“ in der Gottschedstraße
Städtische Grundstücke werden grundsätzlich
öffentlich ausgeschrieben. Die Vermarktung erfolgt
sowohl zum Verkauf als auch zur Vergabe von
Erbbaurechten. Dabei sind wesentliche Fragen
der Bebaubarkeit und Beschaffenheit der Grundstücke bereits mit den betroffenen Fachämtern
abgestimmt.
10
2012
Schulen/
Kitas
2013
Gewerbe
246.495 m²
48.776 m²
173.173 m²
243.811 m²
In der Vergangenheit konnte der kommunale
Grundstücksbedarf weitgehend aus eigenen
Beständen gedeckt werden und Vermögensveräußerungen hatten vorrangig haushaltsorientierten Hintergrund. Es wurden ausschließlich
städtische Liegenschaften veräußert, für die keine
fachpolitische und effiziente Perspektive identifiziert werden konnte (z. B. keine Sicherung der
sozialen Infrastruktur). Die Prüfkriterien zur Feststellung der Entbehrlichkeit eines kommunalen
Grundstückes haben sich aufgrund des enormen
Bevölkerungswachstums, seit 2010 um rund
10.000 Menschen jährlich, erheblich verschärft.
Bei Entscheidung zum Verkauf sind folgende
Kernziele zu beachten:
Eine Veröffentlichung erfolgt auf unserer städtischen Internetseite www.leipzig.de/immobilien
sowie in den regionalen Medien. Bei exklusiven
Grundstücken wird die Ausschreibung bundesweit, ggf. auch europaweit durchgeführt.
209.340 m²
Veräußerung entbehrlicher Flächen
2014
2015
Eigenheimgrundstücke
2016
Sonstige Flächen
▲ Flächenverkäufe 2012 - 2016 in m²
Im vergangenen Jahr wurden 79 Veräußerungsverträge über eine Fläche von 246.495 m² aus
dem eigenen Portfolio geschlossen. Darunter
fielen beispielsweise ein Quartier in der FriedrichEbert-Straße, ein Grundstück für ein Wohn- und
Geschäftshaus in der Goldschmidtstraße und
eine Häuserzeile in der Riebeckstraße.
Die Verkäufe erzielten Einzahlungen in Höhe von
ca. 7,3 Mio. Euro, durch die Vergabe von Erbbaurechten konnten Erbbauzinsen in Höhe von
ca. 2,5 Mio. Euro eingenommen werden.
Insgesamt ist dem städtischen Haushalt somit
eine Summe von ca. 9,8 Mio. Euro zugeflossen.
Entbehrliche Grundstücke wurden in 2016 zu
folgenden Zwecken veräußert:
▪ Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen
▪ Wohnbaufläche zur Eigentumsbildung
▪ soziale Zwecke
▪ Grundstücksarrondierungen u. a.
Mit dem Verkauf von 76.793 m² Gewerbefläche
ebnete das Liegenschaftsamt für 2016 zehn
Unternehmen den Weg zur Niederlassung oder
Erweiterung ihrer Firmen, um Arbeitsplätze zu
sichern oder neu zu schaffen.
20 Familien konnte mit dem Verkauf von 17.709 m²
Wohnbaufläche der Weg zur Eigentumsbildung
ermöglicht werden.
Durch das aktuelle Geburtenhoch und den
stetigen Zuzug steigt nicht nur der Bedarf an
weiteren Kindertagesstättenplätzen, auch die
Schülerzahlen wachsen enorm. Deshalb genießen
der Neubau und die Erweiterung von Kindertagesstätten, Schulen und Sporthallen einen hohen
Stellenwert.
Beispielsweise entstanden durch die Vergabe
von Erbbaurechten in der Windscheid- und
Oststraße weitere Kindertagesstätten, in der
Gustav-Freytag-Straße konnte eine bestehende
Kinderkrippe durch den Bau eines Kindergartens
erweitert werden.
Strategische Flächenvorsorge
Die zunehmende Verknappung der Flächen
stellt die kommunale Liegenschaftspolitik auf
den Prüfstand. Zentrale Voraussetzung für die
Handlungsfähigkeit unserer Kommune ist, für die
Verfügbarkeit von Flächen und Infrastrukturen
aus eigenem und fremdem Portfolio zu sorgen.
Gerade bei dem erwarteten langfristigen Wachstum ist es wichtig, bereits heute geeignete Entwicklungsflächen zu sichern, um auch zukünftig
handlungsfähig zu sein.
Hieraus definiert sich die neue Hauptaufgabe des
Liegenschaftsamtes
– die strategische Flächenvorsorge –
mit Blick auf die Absicherung:
▪ der Ansiedlung von Unternehmen,
▪ der sozialen Infrastruktur und
▪ die konkreten Bedarfe vor Ort.
Darunter zählen Flächen für Gewerbe, Bildung,
Wohnen, Verkehr, Grün- und Freiräume, kulturelle Nutzungen und öffentliche Räume sowie für
den notwendigen Ausgleich von Eingriffen in den
Naturraum.
Grunderwerb für kommunale Zukunftssicherung
Ein zielgerichteter Grunderwerb setzt die Analyse
des Flächenbedarfs der Fachämter voraus, um
ihren Aufgaben der Daseinsvorsorge nachzukommen und die Stadtentwicklung nachhaltig zu
betreiben.
Ankaufsziele und Suchkriterien leiten sich
daraus ab und werden in dezernatsübergreifenden Projekten und städtischen Arbeitsgruppen
definiert.
Das Liegenschaftsamt erwirbt vorausschauend
Grundstücke, um zukünftige Pflichtaufgaben
umzusetzen, die auf eigenen vorgehaltenen
Flächen nicht realisierbar sind. Dabei gewinnen
die Fachplanungen der Ämter immer mehr vorausschauenden Charakter. Unter Berücksichtigung
der vorherrschenden Marktdynamik sowie der
städtischen Haushaltslage kann das Liegenschaftsamt der Flächenbereitstellung durch
vermehrte Ankäufe kontinuierlich nachkommen.
Städtische Ämter werden auch mit Leistungen
wie der Bestellung von Erbbaurechten und der
Erklärung von Dienstbarkeiten unterstützt.
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Herausforderungen der Flächenvorsorge
2012
Asyl
2013
Schulen/
Kitas
2014
Straßenbau
295.897 m²
664.841 m²
147.771 m²
239.665 m²
598.886 m²
Zur nachhaltigen Deckung der Flächenbedarfe
tritt das Liegenschaftsamt vermehrt als Käufer
am Markt auf. Die Kommune muss sich an die
Gegebenheiten des freien Immobilienmarktes
anpassen.
2015
Stadtentwicklung
2016
Sonstige
Flächen
▲ Flächenankäufe 2012 - 2016 in m²
Im vergangenen Jahr wurden 35 Grundstücksankäufe mit einer Gesamtfläche von 295.897 m²
im Auftrag verschiedener Fachämter sowie zur
strategischen Vorsorge getätigt und Auszahlungen
in Höhe von knapp 9,5 Mio. Euro geleistet.
Bei der Betrachtung der Vorjahre wird ersichtlich,
dass stets, mit Ausnahme von 2014,
mehr Flächen erworben als veräußert wurden.
Der Erwerb erfolgte beispielsweise zur Errichtung
von Schulen, Kitas und Asylunterkünften, zur
Umsetzung dringender Straßen- und Stadtumbaumaßnahmen sowie zur frühzeitigen Berücksichtigung von Ausgleichsflächen. Hervorzuheben
sind dabei Grundstücke in der Rolf-Axen-Straße
für einen zukünftig zu entwickelnden Grundschulstandort und in der Arno-Nitzsche-Straße zur
Schaffung notwendiger Asylräume. Zudem wurde
das Areal Schlobachshof ersteigert, ein Konzept
zur weiteren Entwicklung wird derzeit durch das
Amt für Stadtgrün und Gewässer erarbeitet. Im
Rahmen einer langfristigen Flächenbevorratung
für Unternehmensansiedlungen/ -erweiterungen
wurden rund 4 ha für ein Gewerbegebiet an der
S 46 erworben.
12
Aufgrund der Marktdynamik übersteigt die Nachfrage zunehmend das Angebot. Durch die damit
einhergehende Verknappung der Flächen steht
die Stadtverwaltung im Wettbewerb mit den
privaten Investoren. Das Budget für zu tätigende
Ankäufe muss deutlich aufgestockt werden.
Grundstücke, auf denen höherwertige Nutzungen,
wie mehrgeschossiges Wohnen, zulässig ist,
weisen einen entsprechend hohen Bodenwert auf.
In exklusiven Lagen, wie im Zentrum Leipzigs,
steigen die Preise teilweise um 100 Prozent
innerhalb eines Jahres. Eine gute Zusammenarbeit mit dem Bund, dem Freistaat Sachsen, den
städtischen Gesellschaften und lokalen Partnern
ist von umso größerer Bedeutung.
Angesichts der unausweichlichen Tatsache, dass
es sich bei Grund und Boden um eine begrenzte
und nicht vermehrbare Ressource handelt, bedingen sich das strategische Flächenmanagement
und die strategische Stadtentwicklung wechselseitig. Das Stadtplanungsrecht passt sich den
Gegebenheiten der wachsenden Stadt an, um
den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden,
z. B. indem Bebauungspläne neu ausgerichtet
werden und Planungsrecht für Schulen und Kindertagesstätten dort entsteht, wo es notwendig ist.
Insgesamt geht die Stadtverwaltung interessante,
teils neue Wege, um städtebauliche Zielvorstellungen zu realisieren. Neue Stadtteile entstehen auf ehemaligen Bahnflächen, Brachflächen
werden revitalisiert, Grundstücke durch Flächentausch gesichert, Dächer werden begrünt, die
Errichtung von Kombinationen aus Kindertagesstätten und Wohngebäuden werden erwünscht.
Ausblick
Auch in den nächsten Jahren wird Leipzig kontinuierlich auf hohem Niveau
wachsen, der Wettbewerb um ungenutzte Flächen spitzt sich weiter zu.
Die damit einhergehenden Herausforderungen rücken mehr denn je in den
Vordergrund.
Die zentrale Aufgabe des Liegenschaftsamtes ist die strategische Flächenvorsorge, um der Daseinsvorsorge nachzukommen, die Stadtentwicklung
nachhaltig zu betreiben und den Leipzigerinnen und Leipzigern auch in
Zeiten der Verdichtung weiterhin eine hohe Lebensqualität bieten zu können.
Eine angemessene strategische Grundstücksreserve für die Ansiedlung von
Unternehmen, die soziale Infrastruktur und die konkrete Unterstützung der
vor Ort lebenden Menschen wird künftig zunehmend benötigt. Als Beispiel sei
der aktuelle Schulentwicklungsplan genannt, der bis 2023 den Bau bzw. die
Erweiterung von 16 Grundschulen und sieben Gymnasien vorsieht.
Die Handlungsweise des Liegenschaftsamtes soll sich vom Reagieren
zum Agieren entwickeln, die kommunalen Flächenbedarfe müssen vorausschauend erkannt werden. Dafür ist eine Neuausrichtung des Liegenschaftsmanagements unausweichlich. Eine aktive Liegenschaftspolitik ist trotz
angespannter Haushaltslage und zahlreicher weiterer Herausforderungen
Kernaufgabe der kommunalen Zukunftssicherung. Das Liegenschaftsamt
wird vermehrt als Käufer am Markt auftreten. Die Veräußerung städtischer
Grundstücke rückt in den Hintergrund und findet lediglich zur Umsetzung
kommunaler Zielstellungen statt.
Vorausschauendes Liegenschaftsmanagement und strategische Stadtentwicklung bedingen sich wechselseitig. Die Kommune steht vor der Aufgabe,
ein ganzheitliches städtisches Liegenschaftsmanagement zur Absicherung
der kommunalen Infrastruktur zu etablieren. Dazu müssen auch die
Abstimmungsprozesse zwischen den Beteiligten effektiver werden.
Das Wachstum ist unsere Chance, wenn es dem Anspruch einer
nachhaltigen Stadtentwicklung gerecht wird.
13
Impressum:
Broschüre:
Herausgeber:
Redaktion:
Bild-/Kartenmaterial:
Druck:
Redaktionsschluss:
Hinweis:
13. Liegenschaftsbericht
Stadt Leipzig
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Liegenschaftsamt
Matthias Kaufmann
Amtsleiter Liegenschaftsamt
Titelbild © PUNCTUM, Luftbild Leipzig,
Amt für Geoinformation und Bodenordnung
Stadt Leipzig, Hauptamt
15.09.2017
Der Eigentümer haftet nicht für die Richtigkeit und
Vollständigkeit der Angaben.