Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1314578.pdf
Größe
78 kB
Erstellt
15.09.17, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 17:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-04829
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Fraktion DIE LINKE
Betreff:
Wohngemeinschaft Connewitz e. V. - Finanzierung und Bauabschluss sichern
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
Behindertenbeirat
FA Stadtentwicklung und Bau
SBB Süd
FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
20.09.2017
25.09.2017
26.09.2017
27.09.2017
28.09.2017
Verweisung in die Gremien
1. Lesung
1. Lesung
1. Lesung
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat Leipzig beauftragt die Stadtverwaltung mit der Zahlung von 180.000 Euro für
den Wohngemeinschaft Connewitz e. V. aus dem Haushalt der Stadt Leipzig zur
Realisierung des inklusiven Wohnprojektes in der Probstheidaer Straße 40 a, 04277 Leipzig.
Die Deckung erfolgt aus der Kostenstelle 1089700000 "unterjährige Finanzierung ohne
Deckung im Finanzhaushalt".
Sachverhalt:
Das ambulant betreute Wohnen stellt zunehmend eine Form des selbstbestimmten Wohnens
und Lebens für Menschen mit Behinderungen dar. Folgerichtig sieht das Wohnungspolitische
Konzept der Stadt Leipzig Modellprojekte von Wohngemeinschaften vor allem für junge
Menschen vor, auch im Sinne ihrer Integration (siehe WPK, Fortschreibung).
Ein solches Modellprojekt stellt die Wohngemeinschaft Connewitz dar. Auf einem Hofareal in
der Probstheidaer Straße 40 a entsteht ein Wohngemeinschaftsbau mit 8 Wohneinheiten für
Menschen mit Behinderungen. Ebenso befinden sich dort zwei Familienwohnungen und eine
WG, in der 8 chinesische Studenten wohnen. Das Projekt für gelebte Inklusion im Alltag im
Leipziger Süden zeichnet sich dadurch aus, dass neben der inklusiven Wohnmöglichkeit für
junge Menschen mit Handicap zahlreiche Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten
innerhalb des großzügigen Hofgeländes ermöglicht werden. So gibt es offene Angebote des
Kennenlernens und der Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung wie zum
Beispiel Hoffeste oder den Austausch mit Akteuren wie beispielsweise dem Eine Welt e. V.
Leipzig im Stadtteil Leipzig-Connewitz.
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Weitere Angebote wie der Betrieb eines Lehmbackofens durch eine Connewitzer Bäckerei,
ein Weihnachtsmarkt oder die Beteiligung am Festival „Leipzig liest“ sind in Planung.
Darüber hinaus beteiligt sich der Verein ab dem Frühjahrs-Semester 2017 an der
Volkshochschul-Reihe "Lernen leicht gemacht", mit Angeboten vor Ort für Menschen mit
Behinderungen aus ganz Leipzig - im Sinne des lebenslangen Lernens.
Initiator des Projektes ist die Elterninitiative Wohngemeinschaft Connewitz e. V.
Bauherr und künftiger Vermieter ist die DENKMALSOZIAL gemeinnützige GmbH, die mit
dem Verein eng zusammenarbeitet.
Verpächter des Geländes ist die gemeinnützige Stiftung Nord-Süd-Brücken, die das
selbstbestimmte Wohnen von Menschen mit Behinderung als Bedingung im Erbpachtvertrag
festgeschrieben hat.
Frühzeitig wurden sowohl das Projekt als auch im Verlauf die Finanzierungsschwierigkeiten
von der Elterninitiative gegenüber der Stadt und dem Kostenträger kommuniziert. Unter
anderem ist ein Förderantrag bei der Aktion Mensch weiterhin nicht abschließend behandelt.
Jenseits davon hat die Initiative mit einem Kostenanstieg durch branchenüblich gestiegene
Baupreise sowie durch Auflagen zu kämpfen. Weitere Kosten, wie zum Beispiel für eine
Brandlast zum Grundstück der Deutschen Bahn hin, lassen das Projekt noch teurer werden.
Die Elterninitiative hat sich bereits bis zum Rohbau persönlich finanziell eingebracht.
Das Projekt ist jetzt existentiell gefährdet. Es ist eine Deckungslücke von derzeit 180.000
Euro bekannt, die Verein und Bauherr nicht aufbringen können, um das Wohnprojekt
erfolgreich zum Bauabschluss zu bringen.
Wenn sich die Stadt Leipzig hier einbringt, um den Erfolg des Wohnprojektes abzusichern,
leistet sie auch einen konkreten Beitrag zur Umsetzung des Querschnittsthemas
„Entwicklung der Vielfalt / Integration / Inklusion“ des Integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes Leipzig 2030 sowie zur Umsetzung der UNBehindertenrechtskonvention.
Mit dem Modellprojekt können zudem Erfahrungen im Hinblick auf die Erfordernisse beim
Aufbau und der Umsetzung weiterer inklusiver Wohnprojekte in Leipzig gesammelt werden.
Deswegen ist eine umgehende, einmalige Zahlung aus dem Haushalt der Stadt Leipzig
notwendig. Als Sicherheit soll mit der Zahlung eine Grundbucheintragung erfolgen.
Anlagen:
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