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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1297681.pdf
Größe
95 kB
Erstellt
28.07.17, 12:00
Aktualisiert
07.09.17, 08:45

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Inhalt der Datei

Informationsvorlage Nr. VI-DS-04603 Status: öffentlich Eingereicht von Dezernat Stadtentwicklung und Bau Betreff: Bericht zur Entwicklung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) 2015/2016 Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium Dienstberatung des Oberbürgermeisters FA Stadtentwicklung und Bau Verwaltungsausschuss Die Information wird zur Kenntnis genommen. 1/4 voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit 04.10.2017 Information zur Kenntnis Information zur Kenntnis Information zur Kenntnis Übereinstimmung mit strategischen Zielen: nicht relevant Sachverhalt: 1. Veranlassung Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) erstreckt sich über die drei Ländergrenzen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und umfasst ein Gebiet von fünf Landkreisen und den zwei kreisfreien Städten Leipzig und Halle. Mit einem Anteil von 51 % halten die zehn Aufgabenträger die Mehrheit der Gesellschafteranteile. Die verbleibenden 49 % werden von den im Verbundraum tätigen 13 Verkehrsunternehmen des straßen- und schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bzw. deren Zusammenschlüssen gehalten. Die Stadt Leipzig ist mit einem Anteil von knapp 16 % Gesellschafter des MDV. Nachfolgend wird gemäß Beschluss-Nr. RBIII-311/00 über die Arbeit des MDV im Geschäftsjahr 2015/2016 zu den für die Stadt Leipzig interessanten Aufgabenschwerpunkten berichtet. Weiterführende Informationen zur Geschäftstätigkeit sind im Lagebericht zum Jahresabschluss der Jahre 2015 und 2016 zu entnehmen. 2. Entwicklungen und Aufgabenschwerpunkte 2.1 Einnahmeentwicklung und Verbundtarif Mit einer außerordentlich positiven Entwicklung sowohl in der Steigerung der Fahrgastzahlen als auch der Fahrgeldeinnahmen war das Jahr 2016 das erfolgreichste des Verbundes bisher. Dies betraf die beiden kreisfreien Städte, aber auch die Landkreise im MDV. Insgesamt lagen die Verbundeinnahmen 2016 mit 15,1 Mio. € (rd. 7,5 %) über dem Vorjahr. Die Anzahl der beförderten Fahrgäste im MDV stieg im Jahr 2016 um 6,7 % bzw. 14,2 Mio. Personen. Im Jahr 2016 betrug die Gesamtfahrgastzahl im MDV 225 Mio. Fahrgäste. Einen weiterhin anhaltenden Beitrag leisteten u. a. die in 2012 eingeführten neuen Tarifprodukte im Bereich der ABO-Monatskarten Jedermann sowie die Zuwächse im Jobticket. So war die Zahl dieser ABO-Nutzer im Dezember 2016 gegenüber dem Juli 2012 – vor Einführung der neuen Produkte – um rd. 14.730 Kunden im gesamten Verbundraum gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 16,9 %. Insbesondere liegt der Zuwachs im Bereich der Premium-Kunden und Senioren weiterhin bei 34 % bzw. 23,8 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz der insgesamt positiven Fahrgast- und Einnahmeentwicklung musste auch im Jahr 2016 der Verbundtarif aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Verkehrsunternehmen zusätzlich preislich fortgeschrieben werden. 2.2 Gutachten zu ergänzenden Finanzierungswegen im ÖPNV Im Jahr 2015 wurden verschiedene Gutachten zu möglichen ergänzenden ÖPNVFinanzierungsmodellen in Auftrag gegeben, die im Jahr 2016 abgeschlossen werden konnten. Besonderes Augenmerk galt dabei den Potenzialen von ÖV-Beiträgen, von Bürgertickets, von Grundsteueranhebungen sowie einer ÖV-Taxe für Touristen. Die 2/4 Gutachten wurden an die Gesellschafter übergeben. Diese haben in eigener Organisation ihre jeweiligen Gremien über die Inhalte informiert, wobei die Geschäftsstelle unterstützend mitwirkte (siehe Vorlage VI-DS-03484). 2.3 Verbunderweiterung Für die Prüfung einer auf den SPNV bezogenen Verbunderweiterung im Raum SachsenAnhalt (Stadt Dessau-Roßlau, Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg) wurde im Jahr 2016 eine Gesamtkonzeption erstellt. Diese soll im Jahr 2017 weiter vertieft werden mit dem Ziel, eine Entscheidung zur Verbunderweiterung in den MDV-Gremien herbeizuführen. 3. MDV-Strategie 2025 - Arbeitspakete Im Rahmen der Umsetzung des 2012 begonnenen Strategieprozesses zum Thema „Die Zukunft der Mobilität in Mitteldeutschland 2025“ wurde im Jahr 2016 an den 38 Arbeitspaketen in den folgenden acht Schwerpunktbereichen weiter gearbeitet: 1. Organisation & Planung mit dem Ziel einer besseren Verzahnung der Planungsarbeiten und Abstimmungen zwischen den Aufgabenträgern:    Hier hat der MDV im Rahmen eine Kooperation mit allen 5 Landkreisen die Erarbeitung der Nahverkehrspläne für die Zukunft federführend übernommen. Es wurde gemeinsam eine verbundweite Empfehlung zur Herstellung der Barrierefreiheit erarbeitet Mitwirkung bei der Fortschreibung des ÖPNV-Plans im Land Sachsen-Anhalt 2. Tarif mit dem Ziel einer marktgerechten Weiterentwicklung des bestehenden Tarifsystems:   Gemeinsam wurden die Preise des bestehenden Tarifs fortgeschrieben. Außerdem wurden verschiedene Tarifprodukte überarbeitet bzw. neuentwickelt (kurze Wege, Anreiz Stammkunden) und zur internen Diskussion gestellt. 3. Strategisches Marketing & Controlling mit dem Ziel der Potentialermittlung für bessere Zielgruppenbearbeitung:  Hierzu wurde eine Studienarbeit in Abstimmung mit verschiedenen Verkehrsunternehmen/Aufgabenträgern in Auftrag gegeben, die als Grundlage für eine Segmentierung des Mobilitätsmarktes in verschiedene Zielgruppen dienen soll. 4. Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, schneller, transparenter und einfacher Informationen zur Mobilität und zur Nutzung des ÖPNV zu vermitteln:    Eine AG, welche einen besseren Systemzugang zum ÖPNV herausarbeiten soll, wurde installiert und hat mit verschiedenen Arbeiten begonnen. Die Bereitstellung der „digitalen Sollfahrplandaten“ an Dritte mit entsprechenden Schnittstellen wurde konzipiert und umgesetzt. Die Pressearbeit der großen Unternehmen und des MDV wurde inhaltlich und organisatorisch neu aufgestellt. 5. Innovative Infrastruktur mit dem Ziel, die Zukunftsfähigkeit der verbundweiten Vertriebsund Informationssysteme herzustellen:  Eine Projektgruppe erstellt aktuell Varianten des möglichen zukünftigen Vertriebs und Tarifs für den Verbundraum, wobei diese die Möglichkeiten der Digitalisierung aufnehmen soll. 3/4   Nicht möglich war in einem ersten Anlauf, die Beschaffung der neuen Fahrscheinautomaten nach einheitlicheren Bedienoberflächen zu beauftragen. Hier soll ein erneuter Anlauf im Jahr 2017/18 initiiert werden. Verschiedene Projekte wurden begonnen, die Lösungen für inter- und multimodale Dienste berücksichtigen. 6. Verkehrsmarkt/Produkt mit dem Ziel, die Verkehrsangebote im Verbundraum weiter zu entwickeln:    In verschiedenen Landkreisen (LK L, BLK, ABG) wurden neue Verkehrskonzeptionen erstellt, die eine spürbar stärkere Vernetzung zwischen den Bus- und Bahnangeboten beinhalten und die bessere Lösungen für das Pendeln zwischen den Landkreisen und Ballungsräumen bieten. Pilothaft wurden auch Konzepte für die Erschließung völlig neuer Räume und Zugangspunkte in den Landkreisen erstellt. Eine AG erarbeitete Vorschläge, um die über 1.000 in den Landkreisen verkehrenden Busse künftig etwa 2-4 Produktgruppen zuzuordnen und diese entsprechend am Verkehrsmarkt zu kommunizieren. 7. Einbindung der Politik mit dem Ziel, die politischen Entscheider auf Kommunaler- und Landesebene für die Belange des ÖPNV zu sensibilisieren:    Einbindung der Politik und Verwaltungsspitzen hinsichtlich der „Studien zu den ergänzenden Finanzierungswegen im ÖPNV“ Mitwirkung und Interessensvertretung im Rahmen der ÖPNV-Strategiekommission in Sachsen Erfolgreiche Einbindung der westsächsischen Interessen bei der Erstellung des Doppelhaushalts 2017/18 des Freistaates Sachsen 8. Querschnitt mit dem Ziel der Steuerung relevanter Querschnittsthemen zur Weiterentwicklung der Verbundgesellschaft:  Vorbereitung einer Beschlussfassung zu einer möglichen Verbunderweiterung Im Jahr 2017 orientieren sich die fachlichen Schwerpunkte an der Fertigstellung der v. g. bisher begonnenen Aufgaben/Projekte. 4. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung Chancen der zukünftigen Entwicklung im Verbundgebiet werden in der weiteren Umsetzung des Strategieprozesses „MDV 2025“ auf der Grundlage der beschlossenen 38 Arbeitspakete gesehen. Damit wird das Ziel verfolgt, die Mobilitätsmöglichkeiten für die Menschen in Mitteldeutschland weiter zu entwickeln und zu einem integrierten Gesamtsystem auszubauen. Unternehmensgefährdende Risiken sind aktuell nicht erkennbar. 4/4