Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1283056.pdf
Größe
1,8 MB
Erstellt
24.05.17, 12:00
Aktualisiert
07.09.17, 06:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Informationsvorlage Nr. VI-DS-04372
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Betreff:
Kommunaler Präventionsrat Leipzig: Geschäftsbericht 2016
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
FA Umwelt und Ordnung
Ratsversammlung
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
20.09.2017
Information zur Kenntnis
Information zur Kenntnis
Information zur Kenntnis
Der Geschäftsbericht 2016 des Kommunalen Präventionsrates Leipzig wird zur Kenntnis
genommen.
1/2
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
Anlage:
Geschäftsbericht 2016
2/2
Geschäftsbericht 2016
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Stadt Leipzig, Fachstelle Kriminalprävention
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Inhalt
Vorwort ....................................................................................................................... 5
1. Gremien des KPR ................................................................................................... 6
1.1
Sicherheitskonferenz (Präventionstag) .................................................................... 6
1.2
Führungsstab .........................................................................................................10
1.3
Lenkungsgremium ..................................................................................................11
2. Arbeitsgruppen des KPR .......................................................................................13
2.1
Arbeitsgruppe Extremismusprävention ...................................................................13
2.2
Arbeitsgruppe Fußball und Sicherheit (ÖASS) .......................................................14
2.3
Arbeitsgruppe Graffiti .............................................................................................15
2.4
Arbeitsgruppe Innenstadt .......................................................................................17
2.5
Arbeitsgruppe Sicherheit in Kleingärten..................................................................19
3. Projekte und Initiativen des KPR ...........................................................................21
3.1
Seniorensicherheitsberater/-innen ..........................................................................21
3.2
Bürgercafé .............................................................................................................24
3.3
Leipziger Hilfepunkt ................................................................................................26
3.4
Schulweg-Safari .....................................................................................................29
3.5
Fahrradregistrierung und -codierung ......................................................................32
3.6
Netz kleiner Werkstätten ........................................................................................35
3.7
Schule der Toleranz ...............................................................................................39
3.8
Arbeitskreis „Prävention Wohnungseinbruch“ .........................................................41
3.9
Präventionsatlas.....................................................................................................45
3.10 Koordinierungsstelle Graffiti ...................................................................................46
4. Wissenschaft und Forschung ................................................................................49
4.1
Sicherheitsumfrage ................................................................................................49
4.2
Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig .......................................................................49
4.3
Sicherheit im Bahnhofsviertel .................................................................................50
5. Netzwerkaktivitäten ...............................................................................................51
5.1
Städtenetzwerk Kriminalprävention ........................................................................51
3
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
5.2
Geschäftsbericht 2016
Mitwirkung in weiteren Netzwerken ........................................................................52
6. Öffentlichkeitsarbeit ...............................................................................................53
6.1
Kriminalpräventiver RATgeber ...............................................................................53
6.2
Internetpräsenz des KPR .......................................................................................53
6.3
3. Landespräventionstag in Leipzig ........................................................................54
6.4
Vortragstätigkeiten und Fortbildungen ....................................................................54
6.5
21. Deutscher Präventionstag in Magdeburg ..........................................................55
6.6
Safer Internet Day 2016 .........................................................................................55
6.7
Neues Logo des KPR .............................................................................................55
4
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem vorliegenden Geschäftsbericht des Kommunalen Präventionsrates Leipzig
(KPR) möchten wir Ihnen wieder einen Überblick über die wesentlichen Aktivitäten
geben, die in unserem gemeinsamen Netzwerk im letzten Jahr umgesetzt wurden.
Am 31. Oktober 2016 wies der Bundesinnenminister Thomas de Maizière darauf hin,
dass (neben der Terrorismusgefahr) die Gefahr, Opfer eines Wohnungseinbruchdiebstahls zu werden, für die Bürgerinnen und Bürger die größte Bedrohung ihres
persönlichen Sicherheitsgefühls darstellt. Im KPR haben wir bereits im Jahr 2013 die
Weichen für eine intensivierte und bedarfsgerechte Prävention zum Schutz vor Wohnungseinbruch gestellt. Trotz der bislang guten Erfahrungen mit dem Leipziger Modell sehen wir uns hier noch nicht am Ziel. Dem Wohnungseinbruch lässt sich jedoch
nicht nur mit polizeilichen Mitteln begegnen; ein sicherheitsbewusstes Verhalten,
technische Prävention und eine aufmerksame Nachbarschaft sind ebenso erforderlich. Hierfür gilt es auch weiterhin zu sensibilisieren, zumal der Einbau von Sicherheitstechnik inzwischen auch gefördert wird. Die im KPR initiierte Studie zu den Ursachen urbaner Gewalt konnten wir im Jahr 2016 so weit auf den Weg bringen, dass
Anfang 2017 mit den Untersuchungen begonnen werden konnte. Wir erhoffen uns
hieraus wichtige Impulse für die künftige Gewaltprävention. Unsere Seniorensicherheitsberater/-innen feierten im Jahr 2016 ihr 5-jähriges Jubiläum. Es freut uns sehr,
dass sich dieses ehrenamtliche Engagement etabliert hat und inzwischen auch anderen sächsischen Kommunen zur Übernahme angeboten wurde. Ein weiterer
Schwerpunkt des vergangen Jahres war die Durchführung der Sicherheitsumfrage.
Dabei handelt es sich um die fünfte Umfrage seit 1995. Die Beteiligung der Bürgerschaft zu Themen der Sicherheit und Ordnung genießt in Leipzig damit einen sachsenweit einmaligen Stellenwert. Auch mit Blick auf die übrigen bundesdeutschen
Großstädte nehmen wir damit einen Spitzenplatz ein. Uns ist es sehr wichtig, dass
die Kriminalprävention die praktischen Bedürfnisse der Leipziger/-innen aufgreift.
Heiko Rosenthal
Bernd Merbitz
Bürgermeister und Beigeordner
Polizeipräsident
für Umwelt Ordnung, Sport
5
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
1. Gremien des KPR
1.1
Sicherheitskonferenz (Präventionstag)
Die Geschäftsordnung des Kommunalen Präventionsrates Leipzig sieht die Durchführung von jährlich zwei Sicherheitskonferenzen vor. Darauf aufbauend fanden im
Berichtszeitraum die 35. und die 36. Sicherheitskonferenz statt. Die im Jahr 2015
erstmals angebotene Tagungsbroschüre mit Informationen zur Veranstaltung sowie
einem Fachbeitrag in Aufsatzform zum jeweiligen Veranstaltungsthema konnte im
Berichtsjahr etabliert und weiter optimiert werden und stieß bei vielen Veranstaltungsteilnehmern auf eine gute Resonanz.
Datum
Veranstaltung
Thema
17.08.2016 35. Sicherheitskonferenz (Präventionstag)
Kinder- und Jugendkriminalität
14.11.2016 36. Sicherheitskonferenz (Präventionstag)
Schutz vor Wohnungseinbruch
Mit der 35. Sicherheitskonferenz war diese Veranstaltungsreihe erstmals im Zentrum
für Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Gast. Diskussionen
über Kinder- und Jugendkriminalität sind häufig emotional aufgeladen, so dass die
Veranstaltung am 14. November 2016 auch einen Beitrag zur Versachlichung leisten
sollte. Sachsenweit - auch in Leipzig - ist die Anzahl der Straftaten mit Beteiligung
von Nichterwachsenen seit dem Jahr 2000 stark zurückgegangen. Die Kriminalität
der Minderjährigen ist zudem von leichteren Delikten, wie Sachbeschädigung, einfachem Diebstahl oder Schwarzfahren, geprägt. Sorge bereitet vor allem eine kleine
Anzahl von Mehrfach- bzw. Intensivtätern. In Sachsen ist dafür seit dem Jahr 2006
die „Gemeinsame Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums des
Innern, der Justiz und für Soziales über die Arbeit mit jungen Intensivtätern im Freistaat Sachsen“ (VwV Junge Intensivtäter – VwV JunI) vom 1. Dezember 2006 maßgeblich. Ziel der VwV ist die Optimierung von Strafverfahren gegen minderjährige
Intensivtäter, bei denen eine Verfestigung krimineller Verhaltensweisen bereits sichtbar geworden ist oder befürchtet werden muss. Als junge Intensivtäter gelten dabei
jugendliche Straftäter unter 18 Jahren, die mindestens fünf Mal wegen einer Straftat
oder mindestens zwei Mal wegen eines Deliktes der Gewaltkriminalität - und das
letzte Mal innerhalb der letzten 12 Monate - strafrechtlich in Erscheinung getreten
sind. Deshalb lag ein Schwerpunkt der 35. Sicherheitskonferenz bei den Maßnah6
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
men der Jugendgerichtshilfe (vgl. Tabelle 1). Hierzu wurde das am 27. Februar 2015
eingerichtete „Haus des Jugendrechts“ vorgestellt. Dort arbeiten die Jugendgerichtshilfe, die Staatsanwaltschaft Leipzig sowie das zuständige Fachkommissariat der
Leipziger Polizei unter einem Dach zusammen. In dem auf drei Jahre angelegten
Projekt soll die übergreifende Zusammenarbeit optimiert und damit die Dauer der
Verfahren verkürzt werden. Nach Einschätzung von Bernd Merbitz entwickelt sich
das „Haus des Jugendrechts“ sehr gut: „Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Ende
der Projektlaufzeit ein positives Fazit ziehen werden. Die Bearbeitung der Fälle mit
erneut straffällig gewordenen jungen Menschen hat sich bereits deutlich verbessert.“
Tabelle 1: Verzeichnis der Dozenten
Dozent
Institution
Thema
Bernd Buchwald
Polizeidirektion Leipzig
Kinder- und Jugendkriminalität: Lage,
Intensivtäter
Anja Moritz
Berufsbildungswerk Leipzig gGmbH
Netz kleiner Werkstatten
Matthias Rost, Dr.
Evmorfia Fromme
Jugenddrogenberatung Drahtseil,
Park-Klinikum Leipzig
Drogenkonsum im Kindes- und Jugendalter
Frederick GroegerRoth
Landespräventionsrat Niedersachsen
Grüne Liste Prävention - Effektive
Präventionsprogramme im Überblick
Ralf Wätzel, Anja
Butenschön, Karin
Würden
Polizeidirektion Leipzig, Staatsanwaltschaft Leipzig, Stadt Leipzig (Jugendgerichtshilfe)
Haus des Jugendrechts
Rainer Mollik
Stadt Dresden (Jugendgerichtshilfe)
Schnelle institutionelle Schulverweigerungsintervention, Betreuungslotsen,
Vernetzung der Jugendgerichtshilfe in
Dresden
Zur 36. Sicherheitskonferenz lud der Kommunale Präventionsrat Leipzig unter dem
Motto „Schutz vor Wohnungseinbruch“ am 14. November 2016 in das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig ein, um das gemeinsame Präventionskonzept des KPR (vgl. Ziff.
3.8) und seiner Kooperationspartner zu diskutieren. Anlässlich der 32. Sicherheitskonferenz am 15. Dezember 2014 war das Leipziger Modell vorgestellt und im Anschluss im Rahmen eines Pilotversuchs umgesetzt worden. In seiner Eröffnungsrede
betonte Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal das besondere Engagement in
Leipzig zur Verbesserung des bundesweiten Phänomens Wohnungseinbruchdiebstahl. „Die Erfahrungen der letzten Jahre und die steigenden Einbruchszahlen zeigen, dass die allgemeinen Informationen und Kampagnen noch nicht dazu geführt
haben, das Problembewusstsein so zu stärken, dass hieraus Präventionsaktivitäten
im wünschenswerten Umfang entstehen“, verdeutlichte Heiko Rosenthal.
7
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Leipzigs Polizeipräsident richtete seinen Blick auf die Kriminalitätszahlen: „Leipzig ist
keine Einbruchshochburg. Im bundesweiten Vergleich der Großstädte bewegen wir
uns im Mittelfeld. Dennoch bereitet uns der Anstieg der Einbruchszahlen in Leipzig,
der
dem
bundesweiten
Trend folgt, Sorge. Wir haben frühzeitig auf diese
Entwicklung reagiert
sowohl
unsere
und
Präventi-
onsarbeit als auch die Bearbeitung der Eigentumskriminalität durch die zentrale Bearbeitung innerhalb
der Kriminalpolizeiinspektion Leipzig verbessert“.
Abbildung 1: Polizeipräsident Merbitz bei seiner Begrüßung.
Quelle: Kommunaler Präventionsrat Leipzig.
In der Fortsetzung der 32. Sicherheitskonferenz konnte Frau Wollinger vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e. V. über den Abschluss der bundesweiten kriminologischen Regionalanalyse beim Wohnungseinbruchdiebstahl berichten (vgl. Tabelle 2).
Tabelle 2: Verzeichnis der Dozenten
Dozent
Institution
Thema
Gina Wollinger
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e. V.
Regionalanalyse Wohnungseinbruch - Möglichkeiten zur Prävention
Petric Kleine
Kriminalpolizeiinspektion
Leipzig
Das Phänomen Wohnungseinbruchdiebstahl
- aktuelle Erkenntnisse und Hintergründe
aus polizeilicher Sicht
Prof. Dr. Kurt Mühler
Universität Leipzig,
Institut für Soziologie
Fördernde und hemmende Faktoren individueller Präventionsbereitschaft gegen Wohnungseinbruch
Karsten Lauber
Stadt Leipzig (Fachstelle
Kriminalprävention)
Ergebnisse des Einbruchsprojektes des
Kommunalen Präventionsrates Leipzig
Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass es „den“ Wohnungseinbrecher nicht gibt
und sich das Kriminalitätsphänomen durch eine heterogene Täterstruktur auszeichnet. Generell liegen aufgrund der bundesweit geringen Aufklärungsquoten und der im
weiteren Ausfilterungsprozess sich ergebenden Verurteilungsquote nur wenig belastbare Erkenntnisse zu diesem Kriminalitätsphänomen vor. Ebenso ist zu berück8
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
sichtigen, dass der prozentuale Anteil der versuchten Wohnungseinbrüche kein geeigneter Indikator für die Wirksamkeit technischer Prävention darstellt. Tatabbrüche
durch aufmerksame Nachbarn oder Zeugen sowie eine nennenswerte Anzahl von
Einbruchsversuchen, bei denen es zu keiner Wegnahmehandlung kam, können
ebenso ursächlich für einen im Versuchsstadium stecken gebliebenen Einbruch sein.
Nach Einschätzung des Arbeitskreises „Prävention Wohnungseinbruch“ sollte sich
der Präventionsansatz noch stärker auf mikrogeografische Räume ausrichten. Frühere geografische Auswertungen der Polizei verdeutlichen einen hohen Anteil von zeitnahen Folgedelikten in einem Radius von 400 Metern. Inzwischen weisen zahlreiche
Studien auf ein law of crime concentrations at places hin. Demnach fokussiert sich
etwa 50 Prozent der Kriminalität beständig auf etwa drei bis sechs Prozent kleinerer
Flächen wie einzelne Straßenabschnitte. Dieser mikrogeografische Ansatz ist einerseits für die Identifizierung von Risikofaktoren, andererseits auch für präventive Strategien von Bedeutung. Im Ergebnis wäre eine Kombination von hot spot policing und
Präventionsmethoden zu diskutieren.
9
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
1.2
Geschäftsbericht 2016
Führungsstab
Der Führungsstab des KPR setzt sich aus dem Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
und dem Leiter der Polizeidirektion Leipzig zusammen. Vertreter des Oberbürgermeisters ist der Bürgermeister und Beigeordnete für Umwelt, Ordnung, Sport. Vertreter des Polizeipräsidenten ist der Leiter des Führungsstabs der Polizeidirektion
Leipzig. Dem Führungsstab gehören des Weiteren die beiden Vorsitzenden des Lenkungsgremiums an (siehe Ziff. 1.3). Der Führungsstab entwickelt die strategische
Zielsetzung des KPR und setzt die Schwerpunkte der kriminalpräventiven Tätigkeit.
Er trat im Berichtszeitraum, wie im Vorjahr, zu drei Sitzungen zusammen. Dabei wurden insbesondere folgende Themen besprochen:
Inhaltliche Ausrichtung und Besetzung der AG Innenstadt (vgl. Ziff. 2.4)
Innerstädtische und zentrumsnahe Sicherheitsthemen
Betäubungsmittelkriminalität
Forschungsvorhaben „Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig“ (vgl. Ziff. 4.2)
Extremismusprävention
Durchführung der Sicherheitsumfrage des KPR (vgl. Ziff. 4.1)
Neugestaltung des Logos für den KPR (vgl. Ziff. 6.7)
Neuausrichtung der Fahrradregistrierung/-codierung (vgl. Ziff. 3.5)
Des Weiteren erfolgte die Festlegung der Themen für die zwei jährlichen Sicherheitskonferenzen (vgl. Ziff. 1.1). Gemäß der Geschäftsordnung des KPR obliegt dem
Führungsstab auch die Leitung der Sicherheitskonferenz (Präventionstag).
10
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
1.3
Geschäftsbericht 2016
Lenkungsgremium
Das Lenkungsgremium ist das ressort- und akteursübergreifende Gremium des KPR.
Der Vorsitz des Lenkungsgremiums wird paritätisch durch den Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Leipzig und den Leiter des Führungsstabs der Polizeidirektion
Leipzig (oder der jeweiligen Vertretung) wahrgenommen. In Umsetzung der strategischen Schwerpunktsetzung des Führungsstabes sowie der allgemeinen Aufgaben
des KPR gehören zu den wesentlichen Aufgaben des Lenkungsgremiums die Gewährleistung des Informationsaustausches zu aktuellen Ereignissen und allgemeinen
Kriminalitätsphänomenen sowie die Steuerung der Projekte, Arbeitsgruppen und Initiativen des KPR.
Dem Lenkungsgremium gehörten im Berichtszeitraum an:
Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Leipzig (Vorsitzender)
Leiter des Führungsstabes der Polizeidirektion Leipzig (Vorsitzender)
Vertreter/-in des Amtes für Jugend, Familie und Bildung
Leiter der Justizvollzugsanstalt Leipzig
Vertreter der Leipziger Servicebetriebe GmbH (LSB)
Suchtbeauftragte der Stadt Leipzig
Seniorenbeauftragte der Stadt Leipzig
Vertreter der Sächsischen Bildungsagentur
Vertreter des City Leipzig Marketing e. V.
Über die regelmäßige Einbeziehung der Leiter/-innen der Arbeitsgruppen des KPR
können themenbezogen weitere Experten beratend hinzugezogen sowie Gäste eingeladen werden. Das Lenkungsgremium trat im Berichtszeitraum zu drei Sitzungen
zusammen. Veränderungen in der personellen Zusammensetzung des Lenkungsgremiums fanden im Jahr 2016 nicht statt. Aus den Tätigkeiten des Lenkungsgremiums sind folgende Themen hervorzuheben. Im Innenstadtbereich stand die Sicherheitslage im Bereich des Schwanenteiches und des Leipziger Ostens im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Amt für Stadtgrün und Gewässer, der Polizeidirektion
Leipzig und dem Ordnungsamt erfolgten an neuralgischen Punkten Rückschnitte bei
11
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
den Grünanlagen, um die Einsehbarkeit zu verbessern und die Orientierung zu erleichtern. Für künftige neue Arbeitsgruppen steht nun eine Handreichung zur Verfügung, um den Aufbau sowie die Leitung einer Arbeitsgruppe zu unterstützen. Die
Erstellung dieser Handreichung erfolgte durch die Geschäftsstelle des KPR. Bereits
während des Weihnachtsmarktes erfolgte eine gemeinsame Auswertung, um etwaigen Handlungsbedarf zu erkennen. Des Weiteren prüfte das Lenkungsgremium, inwieweit auf der Ebene des KPR eine Initiative gegen Diebstahl von/aus Kraftfahrzeugen erforderlich ist. Mit der Arbeitsgruppe Sicherheit in Kleingärten und der Arbeitsgruppe Fußball und Sicherheit (ÖASS) schloss das Lenkungsgremium neue Zielvereinbarungen ab.
12
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
2. Arbeitsgruppen des KPR
2.1
Arbeitsgruppe Extremismusprävention
AG-Leitung
Berit Lahm, Amt für Jugend, Familie und Bildung
Petric Kleine, Kriminalpolizeiinspektion Leipzig
AG-Mitglieder
Amt für Jugend, Familie und Bildung, Kulturamt, Ordnungsamt,
Sächsische Bildungsagentur, Polizeidirektion Leipzig, Referat für
Migration und Integration
Strategische Ziele
Erstellung und Fortschreibung eines Lagebildes.
Zurückdrängen extremistischer Ideologien und Aktivitäten.
Förderung von demokratischer Vielfalt und starker handlungsorientierter Netzwerke.
Auswertung von Projekten zur Extremismusprävention in
Leipzig zur Feststellung weitergehenden Handlungsbedarfs.
Gründung der AG
2005
AG-Sitzungen 2016
3
Die Arbeitsgruppe Extremismusprävention übernahm die Betreuung der im Jahr
2015 durch den Führungsstab beschlossenen Studie zu „Ursachen urbaner Gewalt
in Leipzig“ (vgl. Ziff 4.2). Aus diesem Grund erfolgte im Berichtsjahr die Einbeziehung
von Herrn Dr. Alexander Yendell (Universität Leipzig) in die Arbeitsgruppe sowie von
Frau Sara Schieferdecker, die für das Institut B3 an einem anderen Projekt arbeitet,
um Handlungsempfehlungen gegen urbane Gewalt zu entwickeln.
Über die "Schule der Toleranz", den in der AG Extremismusprävention konzipierten
Wettbewerb, wird unter der Ziff. 3.7 gesondert berichtet. Diese Veranstaltung fand im
Jahr 2016 bereits zum elften Mal statt.
Der durch den KPR angebotene Präventionsatlas (vgl. Ziff. 3.9) beinhaltet auch das
Handlungsfeld "Extremismus, Rassismus und interkulturelle Kompetenz". Zum Redaktionsschluss beinhaltete der Präventionsatlas 24 Angebote zu diesem Thema.
Die Betreuung des Präventionsatlas erfolgt durch die Fachstelle Extremismus und
Gewaltprävention im Amt für Jugend, Familie und Bildung.
13
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
2.2
Geschäftsbericht 2016
Arbeitsgruppe Fußball und Sicherheit (ÖASS)
AG-Leitung
Jens Galka/Frank Gurke, Polizeidirektion Leipzig
Thomas Schmidt, Ordnungsamt
AG-Mitglieder
gem. Konzeption „Fußball und Sicherheit“ des KPR
Strategische Ziele
Erhöhung der Sicherheit rund um den Leipziger Fußball.
Verbesserung des Images des Leipziger Fußballs.
Gründung der AG
2002
AG-Sitzungen 2016
1
Die AG Fußball und Sicherheit fungiert als "Örtlicher Ausschuss Sport und Sicherheit" im Sinne des "Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit" (NKSS) und trägt
deshalb den Zusatz "ÖASS" im Namen. Bedingt durch Personalwechsel bei der PD
Leipzig erfolgte gegen Ende des Jahres 2016 die Vereinbarung, dass die Leitung der
Arbeitsgruppe im Jahr 2017 auf Herrn Frank Gurke übergehen wird.
In Anlehnung an das NKSS fand im Berichtszeitraum eine Beratung der Arbeitsgruppe statt. Ungeachtet dessen war der Austausch zu tagesaktuellen Themen im Rahmen der sog. Regieberatungen - insbesondere mit der Polizeidirektion Leipzig, dem
Ordnungsamt und den Vereinen - durchgehend und in bewährter Art und Weise gewährleistet.
In der Sitzung der Arbeitsgruppe erfolgte auf der Grundlage der Erfahrungen aus der
vorangegangenen Fußballsaison 2015/2016 eine Verständigung über die Schwerpunkte der kommenden Spielzeit. Wesentliche Themen dabei waren die Verkehrssituation im Waldstraßenviertel sowie die Spielpläne der Leipziger Mannschaften und
damit einhergehende Risikopotenziale.
Das Leipziger Fanprojekt (Outlaw gGmbH) konnte im Jahr 2016 auf eine fünfjährige
Tätigkeit zurückblicken. Die Sozialarbeiter/-innen, -pädagoginnen und -pädagogen
arbeiten mit Fans von Lokomotive Leipzig, BSG Chemie Leipzig, RB Leipzig und projektbezogen mit denen von Roter Stern Leipzig.
14
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
2.3
Geschäftsbericht 2016
Arbeitsgruppe Graffiti
AG-Leitung
Jörg Zimmermann, Ordnungsamt
AG-Mitglieder
Amt für Jugend, Familie und Bildung, Bundespolizeiinspektion
Leipzig, Handwerkskammer zu Leipzig, Industrie und Handelskammer zu Leipzig, Leipziger Servicebetriebe GmbH, Leipziger
Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, Leistungsgesellschaft
Haus & Grund Leipzig mbH, Polizeidirektion Leipzig, Staatsanwaltschaft Leipzig, Stadtwerke Leipzig GmbH, STATTBILD e. V.,
Urban Souls e. V., Zweckverband für den Nahverkehrsraum
Leipzig
Strategische Ziele
Verbesserung der Sauberkeit in der Stadt durch Reduzierung
illegaler Graffiti.
Verstärkung der positiven Wahrnehmung der Stadt Leipzig in
der Öffentlichkeit.
Gründung der AG
2005
AG-Sitzungen 2016
2
In der Arbeitsgruppe Graffiti wurden auch im Jahr 2016 Akteure zusammengeführt
und Initiativen gebündelt. So erfolgte eine Vorstellung des am 27. Februar 2015 eingerichteten „Haus des Jugendrechts“, in dem die Jugendgerichtshilfe, die Staatsanwaltschaft und die Polizei unter einem Dach zusammen arbeiten. In diesem Zusammenhang erfolgte die Prüfung von Möglichkeiten für einen Täter-Opfer-Ausgleich bei
Graffiti-Straftaten durch Jugendliche und Heranwachsende. Des Weiteren wurde
ausgelotet, inwieweit die in Strafverfahren eingezogenen Spraydosen durch die
Staatsanwaltschaft für legale Gestaltungsprojekte zur Verfügung gestellt werden
können.
Der von dem Verein STATTBILD e. V. durchgeführte Wettbewerb „Mein Bild von der
Stadt“ wurde durch die AG Graffiti inhaltlich begleitet. Im Jahr 2016 erfolgte eine
Neuausrichtung des Wettbewerbs, nachdem der Wettbewerb zuletzt „nicht mehr die
erhoffte Aufmerksamkeit und damit die erhoffte Beteiligung erfahren“ 1 hat. Als Sieger
des Wettbewerbs ging Urban Souls e. V. hervor.
1
Tätigkeitsbericht für das Aktionsbündnis STATTBILD e. V. für die Jahre 2014 bis 2015 vom
03.02.2015. Verfügbar unter: http://www.stattbild.de/aktuelles/2015/02/03/rechenschaftsbericht2014-2015.html. Abgerufen am: 10.03.2017.
15
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Für die Sitzung am 20. Oktober 2016 lud die Arbeitsgruppe Vertreter/-innen von
Leipziger Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften ein, um der Koordinierungsstelle Graffiti eine breitere Plattform zur Vorstellung ihres Präventionskonzeptes zu bieten. Informationen zur Koordinierungsstelle Graffiti befinden sich im Kapitel 3.10.
Im Jahr 2015 registrierte die Polizeidirektion, erstmals seit dem Jahr 2009, wieder
rückläufige Fallzahlen bei den durch Graffiti verursachten Sachbeschädigungen in
Leipzig (vgl. Abb. 2).
Abbildung 2: Entwicklung der Sachbeschädigungen durch Graffiti
3.000
2.643
2.430
2.341
2.500
2.007
1.811 1.871
2.000
2.512
2.235
1.865 1.852
1.893
1.852
1.569
1.500
1.267
1.395
1.018
1.000
574
500
0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik, eigene Darstellung.
Die bislang in den Unterarbeitsgruppen „Prävention“ bzw. „Nahverkehr“ behandelten
Themen werden künftig wieder in der AG Graffiti gebündelt, so dass diese Untereinheiten im Jahr 2016 aufgelöst und damit die Strukturen verjüngt werden konnten.
16
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
2.4
Geschäftsbericht 2016
Arbeitsgruppe Innenstadt
AG-Leitung
Heike Melzer, City Leipzig Marketing e. V.
AG-Mitglieder
DEHOGA Regionalverband Leipzig e. V., Handelsverband Sachsen (Geschäftsstelle Leipzig), Handwerkskammer zu Leipzig, Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, Marktamt, Ordnungsamt,
Polizeidirektion Leipzig, Sächsische Wach- und Schließgesellschaft mbH.
Strategische Ziele
Vernetzung der innerstädtischen Akteure, Stadtverwaltung sowie
verschiedener weiterer Institutionen und Verbände zur gemeinsamen Erörterung und Lösung von ordnungs- und sicherheitsrelevanten Themen der Innenstadt.
Gründung der AG
28. Januar 2016 (Konstituierende Sitzung)
AG-Sitzungen 2016
4
Am 28. Januar 2016 trafen sich die Teilnehmer/-innen der Arbeitsgruppe Innenstadt
zu ihrer konstituierenden Sitzung. Die Arbeitsgruppe plant, sich quartalsweise zu Beratungen zu treffen. Im Vordergrund stand zunächst eine Bestandsaufnahme zur Lokalisierung gemeinsamer Ziele. Dabei wurde deutlich, dass ein kontinuierlicher Informationsaustausch und die Nutzung gemeinsamer Synergien förderlich für die Zusammenarbeit auf der Ebene der Arbeitsgruppe sein werden. Erste Themen, mit denen sich die Arbeitsgruppe befasste, waren - vor dem Hintergrund der Änderung der
Polizeiverordnung im Jahr 2016 - die Straßenmusik und das Betteln in der Innenstadt.
Des Weiteren befasste sich die Arbeitsgruppe mit dem Ladendiebstahl und initiierte
hierzu eine sehr gut angenommene Informationsveranstaltung für Händler, an der
rund 60 Gäste teilnahmen. In einem weiteren Schritt soll mit einem einheitlichen
Formular für Ladendiebstahlsanzeigen den Händlern die Anzeigenerstattung erleichtert werden. Ergänzend dazu soll sich damit auch der Bearbeitungsprozess bei der
Polizei beschleunigen und gewährleistet werden, dass alle verfügbaren Informationen zu Tat und Täter zur Verfügung stehen. Federführend dabei ist die Polizeidirektion Leipzig.
Gegenüber dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
regte die Arbeitsgruppe Innenstadt die Einführung einer Herkunftsnachweispflicht für
17
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
angekaufte Ware durch sog. An- und Verkaufsgeschäfte an. Damit soll die Hehlerei
von Diebesgut und anderweitig rechtswidrig erlangten Gegenständen erschwert werden. Nach Einschätzung des Ministeriums stellt die Einführung einer Buchführungspflicht für den Gebrauchtwarenhandel jedoch kein zielführendes Instrument dar.
18
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
2.5
Geschäftsbericht 2016
Arbeitsgruppe Sicherheit in Kleingärten
AG-Leitung
Günter Mayer, Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e. V.
Axel Palitzsch, Polizeidirektion Leipzig
AG-Mitglieder
Amt für Stadtgrün und Gewässer, Kreisverband Leipzig der Kleingärtner Westsachen e. V., Ordnungsamt
Strategische Ziele
Verbesserung der Sicherheitslage und damit der Lebensqualität in
den städtischen Kleingartenanlagen.
Gründung der AG
1995
AG-Sitzungen 2016
3
Technische Prävention
Die Förderung von technischen Präventionsmaßnahmen stellt seit der Einführung im
Jahr 2013 einen Schwerpunkt in der Tätigkeit der Arbeitsgruppe Sicherheit in Kleingärten dar. Das umfangreiche Präventionsangebot setzt die Arbeitsgruppe in enger
Kooperation mit dem Amt für Stadtgrün und Gewässer um. Im Förderjahr 2016 konnten neun weitere Projekte bei Kleingartenvereinen in einem Umfang von rund 22.000
EUR gefördert und umgesetzt werden. In der Gesamtschau betreute und unterstützte
die AG seit 2013 insgesamt 39 Präventionsprojekte in 30 Kleingartenanlagen. Auch
in diesem Jahr wurde das Antragsverfahren weiterentwickelt und optimiert. Neu ist
beispielsweise, dass - nach entsprechender Prüfung - eine Auszahlung auch per
Vorkasse erfolgen kann, um die Vereine noch weiter zu entlasten.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Förderung der technischen Prävention ist allerdings nur ein Baustein in der Strategie für eine wirksame Prävention in den Kleingartenanlagen. Sie kann das persönliche Engagement und das sicherheitsbewusste Verhalten der Gartenfreunde wirksam unterstützen, jedoch nicht ersetzen. Die AG-Mitglieder beteiligten sich deshalb
an einer Vielzahl an Beratungen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Beispielhaft
zu nennen ist der „Tag der offenen Tür zu Sicherheitsproblemen“ im „Haus der
Kleingärtner“ des Stadtverbands Leipzig der Kleingärtner e. V. (SLK) am 7. Juni
2016, an dem rund 40 Interessierte teilnahmen. Des Weiteren wurde auch die Verbandszeitschrift des SLK, der „Leipziger Gartenfreund“, rege genutzt, um auf sicherheitsbewusstes Verhalten hinzuweisen oder die technische Prävention noch bekann-
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Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
ter zu machen. Ende 2016 begann die Arbeitsgruppe mit der Entwicklung eines neuen Flyers, der die Sensibilisierung für den Brandschutz zum Inhalt hat.
Lageentwicklung
Die Zahl der in den Leipziger Kleingärten polizeilich registrierten Straftaten (Diebstahl
unter erschwerenden Umständen, Sachbeschädigung, Brandstiftung) reduzierte sich
im Jahr 2015 um 24,2 Prozent, nachdem es bereits im Jahr zuvor einen Rückgang
um 1,4 Prozent gab (vgl. Abb. 3). Auf dem Gebiet der 276 Kleingärtnervereine mit
insgesamt ca. 39.000 Parzellen stellte die PD Leipzig damit nur 2,0 Prozent aller im
Stadtgebiet erfassten Straftaten fest. Die Entwicklung der Straftaten in den Kleingartenanlagen verlief damit abermals günstiger als auf gesamtstädtischer Ebene.
Abbildung 3: Entwicklung der Straftaten in Kleingartenanlagen
2.500
2.004
2.000
1.500
1.000
1.343
975
1.025
2006
2007
1.322
1.401
2011
2012
1.976
1.497
1.136
968
500
0
2008
2009
2010
2013
2014
2015
Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik, eigene Darstellung.
Stärkung der Seniorensicherheit
Die enge Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgruppe Sicherheit in Kleingärten und
den Seniorensicherheitsberatern (vgl. Ziff. 3.1) setzte sich auch im Berichtsjahr fort.
So nahmen Seniorensicherheitsberater am 7. Juni 2016 am „Tag der offenen Tür zu
Sicherheitsproblemen“ im „Haus der Kleingärtner“ teil. Eine Anlagenbegehung zur
Sensibilisierung über sicherheitsrelevante Aspekte sowie zur Erläuterung der technischen Kriminalprävention erfolgte am 24. Juni 2016 in der Kleingartenanlage „An der
Dammstraße e. V.“. Die Begehung betreute die Arbeitsgruppe für Sicherheit und
Ordnung des Kleingartenvereins. Des Weiteren nahm der örtliche Bürgerpolizist an
dieser Veranstaltung teil.
20
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
3. Projekte und Initiativen des KPR
3.1
Seniorensicherheitsberater/-innen
Bezeichnung
Seniorensicherheitsberater/-innen
Leitung
Fachstelle Kriminalprävention der Stadt Leipzig, Ordnungsamt
Kooperationspartner
Freiwilligen-Agentur Leipzig e. V., Leipziger Verkehrsbetriebe,
Polizeidirektion Leipzig
Ziele
Senkung der Kriminalitätsfurcht von Senioren.
Sekundäre (situative) Prävention für Belange der Seniorensicherheit.
Beginn
31. März 2011
Kernaussagen 2016
Die Seniorensicherheitsberatung des KPR feiert ihr 5-jähriges
Jubiläum.
Der Fachtag „Sicherheit im Alter“ empfiehlt eine landesweite
Seniorensicherheitsberatung nach dem Leipziger Modell.
Die Seniorensicherheitsberater/-innen werden dem Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Dresden vorgestellt.
5 Jahre Seniorensicherheitsberatung in Leipzig
Die Seniorensicherheitsberater/-innen feierten im Jahr 2016 ihr 5-jähriges Bestehen.
Aus diesem Anlass lud der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, die
ehrenamtlich Engagierten am 15. Juni 2016 zu einem kleinen Festakt in das Neue
Rathaus ein (vgl. Abb. 4). Im Beisein
des Ordnungsbürgermeisters Heiko
Rosenthal und des Polizeipräsidenten Bernd Merbitz würdigte der
Oberbürgermeister das herausragende Engagement sowie den verdienstvollen
Einsatz
und
sprach
hierfür seinen Dank und seine Anerkennung aus.
Abbildung 4: Festakt für die Seniorensicherheitsberater im
Neuen Rathaus. Quelle: Stadt Leipzig.
Veranstaltungen
Über die alltäglichen Beratungen in den Seniorenbüros oder bei Seniorentreffs hinaus sind vor allem die nachfolgenden Veranstaltungen hervorzuheben. Nach einer
21
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Einbruchserie im Leipziger Osten wurde der Seniorensicherheitsberater Bernd
Heinsdorf zügig aktiv und informierte zum Thema Einbruchschutz am 15. März 2016
beim Bürgerverein Leipzig-Nordost. Seniorensicherheitsberater wirkten am 7. Juni
2016 beim „Tag der offenen Tür" im Haus der Kleingärtner mit und nahmen zudem
am „Tag der Seniorinnen und Senioren“ im Neuen Rathaus teil. Inzwischen etabliert
ist die Teilnahme mit einem eigenen Stand beim „Senioren- und Behindertentag“ der
Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH. Gemeinsam mit der Seniorenbeauftragten der
Stadt Leipzig organisierte der KPR das Seniorenkonzert mit dem Sächsischen Polizeiorchester, das am 8. November 2016 im Neuen Rathaus auf ein begeistertes Publikum stieß.
Fortbildung
Die seit dem Jahr 2013 durchgeführten Quartalsberatungen dienen vor allem der
Fortbildung
der
Seniorensicherheitsberater/-innen
sowie dem Erfahrungsaustausch. Im Berichtszeitraum
standen dabei die Themen Falschgeld, Sicherheit in
Kleingärten, Graffiti sowie die Mobilitätsberatung der
Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH im Vordergrund.
Die Fortbildung zur Sicherheit in Kleingärten wurde in
der Kleingartenanlage „An der Dammstraße e. V.“
durchgeführt, um diese praxisnah mit einer Begehung
verknüpfen zu können. Die Falschgeld-Schulung fand
anlässlich der ersten Quartalsberatung am 18. März
2016 bei der Deutschen Bundesbank in Leipzig statt
(vgl. Abb. 5). Schulungsschwerpunkte waren vor allem die rechtlichen Grundlagen im Zusammenhang
mit der Herstellung und Verbreitung von Falschgeld,
die Falschgelderkennung sowie das Erkennen der
Sicherheitsmerkmale von Banknoten.
Abbildung 5: Falschgeldschulung bei
der Deutschen Bundesbank. Quelle:
KPR
Öffentlichkeitsarbeit
Das gute Sicherheitsgefühl älterer Menschen als Grundlage für eine aktive Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben stand im Vordergrund der Fachtagung „Sicherheit im
Alter“, die am 24. August 2016 in der Alten Börse in Leipzig stattfand. Ein Ziel der
22
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Veranstalter (Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e. V. und LandesSeniorenVertretung für Sachsen) war es, die positiven Erfahrungen des KPR mit der Seniorensicherheitsberatung für ganz Sachsen zu nutzen. Der Seniorensicherheitsberater
Konrad Riedel und Karsten Lauber von der Geschäftsstelle des KPR stellten die
Ausbildung und die Tätigkeiten der Seniorensicherheitsberater/-innen vor. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung setzte der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Dresden die Seniorensicherheit am 19. September 2016 auf seine Tagesordnung, so
dass an dieser Stelle nochmals eine Präsentation des KPR möglich war und Fragen
beantwortet werden konnten. Die Seniorensicherheit war zudem inhaltlicher Bestandteil für den „Tag der Seniorinnen und Senioren“ am 15. September 2016 im Neuen
Rathaus. Mit diesem Tag wird die bisherige Seniorenkonferenz weitergeführt. Im Arbeitskreis 4 (Sicherheit unterwegs - Möglichkeiten und Angebote) stellten Ordnungsamtsleiter Helmut Loris und Susann Jockisch von der Geschäftsstelle des KPR das
Angebot der Seniorensicherheitsberatung vor. Am 20. November 2016 war der Seniorensicherheitsberater Klaus Schammler zu Gast im Seniorenradio von Radio Blau.
Abbildung 6: Sicherheitsbegehung in der Kleingartenanlage „An der Dammstraße e. V.“ und Teilnahme beim „Tag
der Seniorinnen und Senioren“ im Neuen Rathaus. Quelle: Kommunaler Präventionsrat Leipzig.
Sicherheit in Kleingärten
Die Zusammenarbeit zwischen der AG Sicherheit in Kleingärten und der Seniorensicherheitsberatung setzte sich auch im Jahr 2016 fort. Näheres hierzu ist unter der
Ziff. 2.5 dargestellt.
Kontakt
Bei Interesse an einer Veranstaltung der Seniorensicherheitsberater/-innen
steht die Geschäftsstelle des KPR für Auskünfte und die Vermittlung zur
Verfügung. Telefon: 0341 123-8843, E-Mail: kpr@leipzig.de
Informationen
www.leipzig.de/kpr und www.fwal.de
23
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.2
Geschäftsbericht 2016
Bürgercafé
Bezeichnung
Bürgercafé
Leitung
Ordnungsamt, Stadtordnungsdienst
Kooperationspartner
Bürgervereine, Quartiers- und Stadtteilmanagements
Ziele
Aktivieren, Aufzeigen und Unterstützen von bürgerschaftlichem
Engagement im Themenfeld „Sicherheit und Ordnung“.
Bessere Kommunikation zwischen Bürgern, Akteuren und der
Verwaltung.
Förderung des Erfahrungsaustausches und Schaffung einer
Möglichkeit, anlassbezogene Präventionsprojekte vorzustellen.
Initiierung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung
von Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in kleinteiligen Bereichen.
Beginn
27. August 2008
Kernaussagen 2016
3 Bürgercafés im Jahr 2016 widmeten sich dem Thema Einbruchschutz.
Das Bürgercafé im Leipziger Nordosten erreichte dabei 80
Teilnehmer/-innen.
Die Gründung des Bürgercafés erfolgte im Zuge des 13. Deutschen Präventionstages, der im Jahr 2008 in Leipzig stattfand. Durch das Bürgercafé sollten Nachbarschaften in den Ortsteilen gestärkt werden, um Kriminalität und Kriminalitätsfurcht
wirksam vorzubeugen. Nach dem Präventionstag wurde das Bürgercafé deshalb als
dauerhaftes Angebot des damaligen Kriminalpräventiven Rates umgesetzt und durch
das Ordnungsamt federführend betreut.
Nach der konzeptionellen Weiterentwicklung des Bürgercafés im Jahr 2015 fanden
im Berichtszeitraum die vorgesehenen drei Veranstaltungen statt. Neuerungen waren
unter anderem die dezentrale Umsetzung des Bürgercafés in Kooperation mit Akteuren im Ortsteil, z. B. Quartiersmanagement, Bürgerverein, Amt für Stadterneuerung
und Wohnungsbauförderung, sowie die vorherige Einbeziehung der Vor-Ort-Akteure
in die Themenfindung.
24
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Datum
Veranstaltungsort
Geschäftsbericht 2016
Thema
27.01.2016 Stadtteilladen Leipziger Westen
Einbruchschutz
18.02.2016 Siedlerheim der FORTUNA-Siedlung
Sicherheit im eigenen Heim
30.08.2016 Bürgerverein Leipzig Nordost e. V.
Einbruchschutz
Mit Blick auf den jeweiligen Teilnehmerumfang zeigt der neu gewählte Ansatz in die
richtige Richtung. Bei dem ersten Bürgercafé nahmen rund 30 Interessierte teil. Das
zweite Bürgercafé im Leipziger Nordosten erreichte rund 80 Bürger/-innen und ist
damit das bestbesuchte Bürgercafé seit seiner Einrichtung im Jahr 2008.
Abbildung 7: Kriminalhauptkommissar Matthias Bradtke von der Polizeidirektion Leipzig informierte im Bürgercafé
zum Einbruchschutz. Quelle: Polizeidirektion Leipzig.
Kontakt
Heiko Howiller, Telefon: 0341 123-8633, E-Mail: kpr@leipzig.de
Informationen
www.leipzig.de/kpr
25
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.3
Geschäftsbericht 2016
Leipziger Hilfepunkt
Bezeichnung
Leipziger Hilfepunkt
Leitung
Fachstelle Kriminalprävention der Stadt Leipzig, Ordnungsamt
Kooperationspartner
Leipziger Kinderbüro
Ziele
Der Leipziger Hilfepunkt signalisiert Kindern und Hilfesuchenden: „Hier gibt es Hilfe. Hier bist Du sicher!“
Leipzig. Eine kinderfreundliche Bürgerstadt. Mit dem Leipziger
Hilfepunkt setzen die Teilnehmer der Aktion ein offensives Zeichen für bürgerschaftliches Engagement und Hilfsbereitschaft
im Alltag.
Kinder und Jugendliche lernen, wie wichtig Hilfsbereitschaft
und Verantwortung für die Mitbürger/-innen sind.
Stärkung der sozialen Energie und des Sicherheitsgefühls.
Der Leipziger Hilfepunkt ist ein präventives Hilfsangebot für
Kinder und Jugendliche, damit sie sich im öffentlichen Raum
sicher bewegen können. Er steht damit auch im Einklang mit
der „Gemeinsamen Erklärung für eine kinder- und familienfreundliche Stadt Leipzig“ vom November 2010.
Beginn
13. Januar 2011
Kernaussagen 2016
Die Anzahl der Hilfepunkte erhöhte sich auf 170.
Ein Video über den Hilfepunkt lief im Fahrgastfernsehen der
Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH.
Über den Leipziger Hilfepunkt wurde zum Schuljahresbeginn
öffentlich informiert.
„Hier gibt es Hilfe. Hier bist Du sicher!“ lautet das Motto des Leipziger Hilfepunkts.
Zum Ende des Jahres 2016 signalisierten 170 Teilnehmer/-innen in Leipzig ihre ehrenamtliche Mitwirkungsbereitschaft durch das Anbringen des runden Aufklebers mit
dem blauen Punkt und den gelben Händen. Seit der Weiterentwicklung des Leipziger
Hilfepunkts im Jahr 2015 (vgl. Geschäftsbericht 2015) bietet der KPR den Aufkleber
alternativ auch in einer größeren Variante mit 17 cm Durchmesser an. Diese neue
Ausfertigung wird bei Neuanträgen zunehmend angefragt. Die trägt dazu bei, die
Wahrnehmung des Hilfepunkts zu verbessern. Auch im Jahr 2016 setzte der KPR die
seit 2013 bestehende Mitwirkung an den Projekttagen des Leipziger HumboldtGymnasiums fort. Im Zuge dieser Projekttage wird den Schülerinnen und Schülern
26
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
der Leipziger Hilfepunkt vorgestellt. Nach der Theorie folgt dann die Praxis und die
Jugendlichen können in kleinen Teams bei Händlern, Kanzleien, Praxen etc. in den
angrenzenden Ortsteilen für den Leipziger Hilfepunkt werben. Dank dieses Engagements gehören die Ortsteile Reudnitz-Thonberg und Stötteritz zu den Bereichen mit
den meisten Hilfepunkten in Leipzig.
Verteilung der Hilfepunkte
Die 170 Hilfepunkte verteilen sich uneinheitlich auf das Stadtgebiet (vgl. Abb. 8). Die
meisten Hilfepunkte gibt es in den Stadtbezirken Mitte, Südost und Ost. Bei den Ortsteilen sind das Zentrum-West und Reudnitz-Thonberg Spitzenreiter. Hier machen
sich die jährlichen Aktionstage am Humboldt-Gymnasium (Ost) und das enge Zusammenwirken mit der Schulweg-Safari (Zentrum-West) bemerkbar.
Abbildung 8: Prozentuale Verteilung der Hilfepunkte auf die Stadtbezirke
3%5%
9%
32%
5%
8%
5%
6%
15%
12%
0 Mitte
1 Nordost
2 Ost
3 Südost
4 Süd
5 Südwest
6 West
7 Alt-West
8 Nordwest
9 Nord
Quelle: Kommunaler Präventionsrat Leipzig.
Öffentlichkeitsarbeit
Pünktlich zum Schulbeginn informierte der KPR am 4. August 2016 mit einer Medieninformation über den Leipziger Hilfepunkt als Anlaufpunkt für ABC-Schützen, die
sich in einer Notsituation befinden. Gerade für die Schulanfänger/-innen ist die Sicherheit im Straßenverkehr und auf dem Schulweg eine besondere Herausforderung.
„Die Erstklässler/-innen kennen die Verkehrsregeln oft noch nicht so gut und es fällt
ihnen schwerer, die Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen, Straßenbahnen oder
27
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Zweirädern richtig einzuschätzen und sich zu orientieren“, erläuterte Helmut Loris,
Leiter des Ordnungsamtes. „Der Leipziger Hilfepunkt bietet Hilfestellungen für kleine
Probleme und Notlagen auf dem Weg zur Schule und zurück.“ Sowohl die Leipziger
Volkszeitung als auch das Leipziger Amtsblatt berichteten im Nachgang dazu über
den Leipziger Hilfepunkt. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Stadtwerke Leipzig
GmbH lief ab November 2016 ergänzend dazu ein Film über den Leipziger Hilfepunkt
im Fahrgast-TV der Leipziger Verkehrsbetriebe. Auf diesem Wege konnten nochmals
viele Schüler/-innen auf dem Weg zum/vom Unterricht erreicht werden.
Kontakt
Fachstelle
Kriminalprävention,
Telefon:
0341
123-8843,
E-Mail:
kpr@leipzig.de.
Informationen
www.leipzig.de/hilfepunkte
28
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.4
Geschäftsbericht 2016
Schulweg-Safari
Bezeichnung
Schulweg-Safari
Leitung
Fachstelle Kriminalprävention der Stadt Leipzig, Ordnungsamt
Kooperationspartner
Leipziger Kinderbüro (Deutscher Kinderschutzbund OV Leipzig e.
V.), Partnerstadt Frankfurt am Main, Kommunaler Eigenbetrieb
Leipzig/Engelsdorf (Bürgerdienst LE), Polizeidirektion Leipzig,
Freiwilligen Agentur Leipzig e. V., Messestadt Verkehrswacht
Leipzig e. V.
Ziele
Die Schulweg-Safari erweitert die seit vielen Jahren laufenden
Aktionen für sichere Schulwege in Leipzig.
Beginn
5. September 2012 - mit drei Grundschulen
(Franz-Mehring-Schule,
Lessingschule
und
Ernst-Pinkert-
Grundschule)
Kernaussagen 2016
Umsetzung der Bausteine "Schaffung von Elternhaltestellen“,
„Kinder-und Elternbeteiligung“ (in Kooperation mit dem Leipziger Kinderbüro) und „Gewinnung ehrenamtlicher Verkehrserziehungshelfer/-innen“.
Öffentlichkeitsarbeit an den Grundschulen für den Leipziger
Hilfepunkt des KPR.
Sicherheit auf dem Schulweg spielt für die Stadt Leipzig auch auf der Ebene des
KPR seit vielen Jahren eine bedeutende Rolle. Um Grundschulkinder und auch deren Eltern für das Thema Sicherheit auf dem Schulweg weiter zu sensibilisieren, wird
seit September 2012 - gemeinsam mit der Partnerstadt Frankfurt am Main - die
Schulweg-Safari durchgeführt. Die Schulweg-Safari besteht aus den drei nachfolgend dargestellten Bausteinen „Elternhaltestellen“, „Kinder- und Elternbeteiligung“
und „Verkehrserziehungshelfer/-innen“.
Schaffung von Elternhaltestellen
Da ein Teil der Eltern den Schulweg des Kindes mit dem eigenen Weg zur Arbeit
verbindet, können viele nicht auf das Auto verzichten. So entstand die Idee, Elternhaltestellen einzurichten, die im näheren Umfeld der Schule liegen. Bei diesen Elternhaltestellen handelt es sich um ausgewählte Parkflächen, an denen Kinder gefahrlos ein- bzw. aussteigen können. Den Weg von diesen Haltestellen zur Schule
können die Kinder nunmehr allein bewältigen. Im Rahmen der Schulweg-Safari stellt
29
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
der Lebensmittelhändler ALDI Elternhaltestellen für alle drei Grundschulen zur Verfügung. Eine weitere Elternhaltestelle bietet die Sparkasse Leipzig im Umfeld der
Ernst-Pinkert-Schule an. Im Schuljahr 2016/2017 wurde bei den teilnehmenden
Grundschulen festgestellt, dass diese Angebote noch nicht im wünschenswerten
Umfang in Anspruch genommen werden. Fragen zu den Hintergründen sollen künftig
in die durch das Leipziger Kinderbüro durchgeführten Elternbefragungen einfließen,
um das Angebot künftig bedarfsgerechter und damit noch attraktiver gestalten zu
können.
Kinder- und Elternbeteiligung mit dem Leipziger Kinderbüro
Die praktische Umsetzung der Schulweg-Safari erfolgt entweder zum Schuljahresbeginn im Herbst oder im ersten Quartal des laufenden Jahres. Zunächst werden die
Erstklässler/-innen im Rahmen eines Unterrichts von einem Beschäftigten der Polizeidirektion Leipzig über die Schulwegsicherheit informiert. Im Anschluss daran folgen die Schulwegerkundungen, die gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der
Schule, der Polizeidirektion Leipzig, des Ordnungsamtes und des Leipziger Kinderbüros durchgeführt werden. Die Kinder lernen dabei, für sie relevante Gefahren zu
erkennen. Im Nachgang zu dieser Erkundung wird besprochen, was während dieser
„Schulweg-Safari“ entdeckt wurde und wo mögliche Gefahren lauern. Bei den Schulwegerkundungen wird zugleich auf den Leipziger Hilfepunkt (vgl. Ziff. 3.3) aufmerksam gemacht und versucht, weitere Helfer zu gewinnen.
Parallel dazu werden die Eltern zu Schulwegproblemen schriftlich befragt. Die hohen
Rücklaufquoten bei den zuletzt durchgeführten Elternbefragungen verdeutlichen das
hohe Interesse der Erziehungsberechtigten für die Belange der Verkehrssicherheit
ihrer Kinder.
Gewinnung ehrenamtlicher Verkehrserziehungshelfer/-innen
Dieser Baustein stellte in der Vergangenheit darauf ab, vor allem Seniorinnen und
Senioren im Rahmen des generationsübergreifenden Ehrenamtes zu gewinnen. Als
ehrenamtliche Verkehrserziehungshelfer/-innen sollten diese als Ansprechpersonen
für Schüler/-innen und Eltern in die Schulweg-Safari integriert werden. Dieser Ansatz
erwies sich über die Jahre hinweg als nur eingeschränkt erfolgreich, da zu wenige
Interessierte dauerhaft und verlässlich gewonnen werden konnten.
30
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Dies war für den KPR ein Anknüpfungspunkt, im Jahr 2016 die Neukonzeptionierung
der Schulweg-Safari einzuleiten und dabei die Erfahrungen der zurückliegenden vier
Jahre zu berücksichtigen.
Kontakt
Fachstelle
Kriminalprävention,
Telefon:
0341
123-8843,
E-Mail:
kpr@leipzig.de.
Informationen
www.leipzig.de/kpr und www.schulweg-safari.de
31
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.5
Geschäftsbericht 2016
Fahrradregistrierung und -codierung
Bezeichnung
Clever und schlau gegen Fahrradklau!
Leitung
Polizeidirektion Leipzig
Kooperationspartner
Bürgerdienst LE, Fahrradhändler, Netz kleiner Werkstätten, Versicherungen, Ordnungsamt
Ziele
Großflächige Registrierung von Fahrrädern in Leipzig.
Rückführung von gestohlenen Fahrrädern an die Eigentümer.
Reduzierung der polizeilich registrierten Fahrraddiebstähle und
Erhöhung der Aufklärungsquote.
Beginn
18. Mai 2009
Kernaussagen 2016
Bis zum 31. Dezember 2016 registrierten die Partner der Initiative gemeinsam insgesamt 117.816 Fahrräder.
Der Bürgerdienst LE registrierte dabei am 22. August 2016 im
Clara-Zetkin-Park sein 100.000 Fahrrad.
Mit der Fahrradregistrierung (Aufkleber) und der Fahrradcodierung (Gravur) bietet
der Kommunale Präventionsrat Leipzig zwei sich ergänzende Präventionsmodelle
an. Während die Registrierung bei jedem Polizeirevier oder an weiteren mobilen oder
stationären Stellen durchgeführt werden kann, nimmt die Fahrradcodierung ausschließlich das Netz kleiner Werkstätten (vgl. Ziff. 3.6) vor. Die meisten Registrierungen innerhalb des Netzwerkes nahm bislang der Bürgerdienst LE vor, der sowohl mit
mobilen Teams im Stadtgebiet unterwegs, aber auch stationär tätig ist, beispielsweise im Umweltinformationszentrum, bei Stadtfesten oder Stadtteilveranstaltungen.
Am 22. August 2016 registrierte der Bürgerdienst LE im Beisein von Ordnungsamtsleiter Helmut Loris, Jens Galka (stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Leipzig)
und Peter Lindner (Projektkoordinator Bürgerdienst LE) sein 100.000 Fahrrad2 im
Clara-Zetkin-Park (vgl. Abb. 9). „Die Anzahl der Registrierungen zeigt die hohe Zustimmung bei den Bürgern für unser gemeinsames Präventionsangebot“, stellte Ordnungsamtsleiter Helmut Loris zufrieden fest.
2
Bis zum 31. Dezember 2016 erhöhte sich die Anzahl der nur durch den Bürgerdienst LE registrierten
Fahrräder auf 103.240.
32
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Abbildung 9: Das 100.000 durch den Bürgerdienst LE registrierte Rad war ein
Kinderfahrrad. Quelle: Polizeidirektion Leipzig.
Der Leitende Polizeidirektor Jens Galka dankte dem Projektkoordinator Peter Lindner
und den Teilnehmern des Bürgerdienstes LE für das herausragende Engagement in
den letzten Jahren. „Dank des Bürgerdienstes LE ist die Fahrradregistrierung in
Leipzig eine echte Erfolgsgeschichte.“ Im Jahr 2016 registrierte allein der Bürgerdienst LE 9.728 Fahrräder. Die Anzahl der von allen Partnern registrierten und codierten Fahrräder erhöhte sich bis zum 31. Dezember 2016 auf insgesamt 117.816.
Das Straftatenaufkommen in Leipzig ist nicht unwesentlich von den Fahrraddiebstählen geprägt. Bei 9,3 Prozent aller im Jahr 2015 von der Polizei registrierten Straftaten
(73.614) handelte es sich um einen Fahrraddiebstahl. Im Jahr 2015 reduzierte sich
jedoch erstmals seit dem Jahr 2009 die Anzahl der polizeilich registrierten Fahrraddiebstähle auf nun 6.851 Delikte; dies entspricht einer Häufigkeitszahl von 1.2583
(vgl. Abb. 10).
3
Die Häufigkeitszahl weist die polizeilich registrierten Fälle pro 100.000 Einwohner aus.
33
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Abbildung 10: Diebstahl insgesamt von Fahrrädern einschl. Gebrauchsentwendung in Leipzig (Häufigkeitszahlen).
1600
1400
1.347
1.248
1.304
1.258
1.141
1200
1.031 1.054
972
1000
910
938
950
844
900
875
842
776
800
793
600
400
200
0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik, PKS-Schlüssel ***300.
Über Veranstaltungen zur Fahrradcodierung oder -registrierung informiert der KPR
auf seinem Online-Terminkalender auf der Internetseite www.leipzig.de/kpr.
Kontakt
Fachstelle
Kriminalprävention,
Telefon:
0341
123-8843,
E-Mail
kpr@leipzig.de.
Informationen
www.leipzig.de/kpr
www.campus-praxis-lernen.de/netz-kleiner-werkstaetten
www.leipzig.de/kee
www.polizei.sachsen.de/de/16266.htm
34
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.6
Geschäftsbericht 2016
Netz kleiner Werkstätten
Bezeichnung
Netz kleiner Werkstätten
Leitung
Anja Moritz, Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH (BBW Leipzig)
Fachbereiche
Beirat
Garten- und Landschaftspflege/Anti-Vandalismus-Programm
Gebäudeassistenz
Metall/Fahrradwerkstatt
Betreuung und Pflege
Amt für Jugend, Familie und Bildung, Amt für Stadtgrün und Gewässer, BBW Leipzig gGmbH, Evangelische Kirche Leipzig,
Handwerkskammer zu Leipzig, Jobcenter Leipzig, Leipziger Kinderstiftung, Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, Ordnungsamt, Polizeidirektion Leipzig, Sächsische Bildungsagentur
(Regionalstelle Leipzig)
Gründung
2002
Kernaussagen 2016
128 Teilnehmende und damit durchgängig hohe Auslastung.
Hohe Anschlussquote bei den Teilnehmenden.
Das „Netz keiner Werkstätten“ stellte sich beim 21. Deutschen
Präventionstag und beim 3. Landespräventionstag Sachsen
vor.
Plakat-Präsenz der Teilnehmerin Sarah Hagen in Straßenbahn
und Bussen der LVB im Rahmen der Plakataktion zum 25jährigen Bestehen des BBW Leipzig.
Fahrradcodierung bei den Versteigerungen des Ordnungsamtes in der Kongresshalle am Zoo und beim Schönauer Parkfest.
Mitwirkung bei der Europäischen Mobilitätswoche und dem
Mobilitätsfest auf dem Markplatz in Leipzig.
Das Jugendberufshilfeangebot „Netz kleiner Werkstätten“ ist eine gemeinsame Initiative des Kommunalen Präventionsrates Leipzig und der Berufsbildungswerk Leipzig
für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH. Es ist eines der niedrigschwelligsten Jugendberufshilfeangebote für junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in Leipzig.
35
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Seit 2002 erhalten durchschnittlich 56 junge Menschen ohne Schulabschluss, Ausbildung oder Arbeit im Jugendberufshilfeangebot „Netz kleiner Werkstätten“ neue
Motivation, Anerkennung und eine Perspektive. Über die praktischen Tätigkeiten erhalten sie zudem die Möglichkeit der beruflichen Orientierung und Qualifizierung.
Verbunden wird dies mit einer intensiven sozialpädagogischen Unterstützung. In den
Bereichen Garten- und Landschaftspflege/Anti-Vandalismus-Programm, Gebäudeassistenz, Metall/Fahrradwerkstätten sowie Betreuung und Pflege erbrachten die
Teilnehmenden zusätzliche Leistungen, die sowohl einzelnen Bürgern als auch der
Stadtgesellschaft zugute kamen. So wurden z. B. der Erholungs- und Naturraum
Fockeberg, öffentliche Grünanlagen, Spielplätze und S-Bahnhöfe gepflegt und gestaltet. Des Weiteren nahmen die Teilnehmer/-innen Malerarbeiten in Behördeneinrichtungen, Ämtern oder Kindertagesstätten vor. Ebenso erfolgte die Reparatur von
Fahrrädern im Auftrag des Ordnungsamtes. In Kindertagesstätten, Alten- und Pflegeheimen unterstützten die Teilnehmenden das Personal und leisteten damit einen
wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Betreuungssituation von Kindern, Behinderten und älteren Menschen. Zu Firmen und Unternehmen der freien Wirtschaft bestehen seit Jahren Kooperationsbeziehungen für die Bereitstellung von Praktikumsplätzen zur betrieblichen Erprobung.
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 128 Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene betreut. Neben den teilnehmenden Jugendlichen verrichteten fünf Jugendliche gemeinnützige Arbeit im Strafverfahren. Weitere 19 junge Menschen wurden
intensiv betreut, ohne dass es letztlich zu einer Aufnahme kam. Die Altersverteilung
der Teilnehmenden zeigt deutlich den Bedarf vor allem für Jugendliche zwischen 15
und 17 Jahren auf.
65 Prozent der Teilnehmenden waren Minderjährige zwischen 15 und 17
Jahre alt.
25 Prozent der Teilnehmenden waren zwischen 18 und 21 Jahre alt.
10 Prozent der Teilnehmenden waren zwischen 21 und 25 Jahre alt.
Die Verteilung zwischen den Geschlechtern bewegte sich auf dem Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre: 64 Prozent der Teilnehmenden waren männlich,
36 Prozent weiblich. 81 junge Menschen beendeten ihre Teilnahme im Jahr 2016.
36
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Für 57 Prozent von ihnen schloss sich direkt ein neuer Lebensabschnitt an: So begannen elf Prozent ein Berufsvorbereitungsjahr, sechs Prozent eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, sieben Prozent begannen eine Ausbildung und neun
Prozent nahmen eine Arbeit auf. Weitere Jugendliche fanden eine neue Perspektive
in einem Berufsgrundbildungsjahr, einer Abendschule, im Freiwilligendienst oder in
der Produktionsschule Leipzig. 22 Prozent der betreuten Jugendlichen schlossen
ihre Teilnahme zum geplanten Maßnahmeende ab. Die Anzahl der Jugendlichen, die
ihre Teilnahme vorzeitig abbrachen, sank auf 21 Prozent.
Die Teilnehmenden in den Fahrradwerkstätten reparierten auch 2016 wieder rund
1.500 Fahrräder für Kundinnen und Kunden aus Leipzig. Für das Fundbüro des Ordnungsamtes wurden weitere Fahrräder repariert, die im Rahmen der öffentlichen
Versteigerungen neue Besitzer fanden. Die Mitarbeitenden des Katholikentages
2016 in Leipzig konnten mit Fahrrädern für einen „grünen Kirchentag“ ausgestattet
werden. Dass in den Fahrradwerkstätten qualitativ hervorragende Arbeit geleistet
wird, verdeutlicht beispielsweise der selbstständige Bau eines Lastenrades. Über
200 Fahrräder wurden im Berichtszeitraum entweder codiert oder mittels Aufkleber
registriert (vgl. Ziff. 3.5). Die Fahrradcodierung mittels Gravur, also die Anbringung
einer Individualnummer, bietet in Leipzig nur das „Netz kleiner Werkstätten“ an. In
den Fahrradwerkstätten in der Markranstädter Straße 9 und der Großen Fleischergasse 12 sowie an verschiedenen Aktionstagen, wie dem Schönauer Parkfest oder
den Versteigerungen des Ordnungsamtes in der Kongresshalle am Zoo, ließen auch
im Jahr 2016 wieder etliche Radfahrer/-innen ihre Zweiräder dauerhaft kennzeichnen. Die Gesamtzahl der codierten Fahrräder erhöhte sich damit auf 3.444.
Höhepunkte des Jahres 2016 waren die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen
des BBW Leipzig. Zu einem Festakt im Frühjahr wurden zahlreiche Kooperationspartner und Unterstützer ins Haus Leipzig eingeladen. Für sein Engagement wurde
der Unternehmer Till Kirchner mit einer vergoldeten Fahrradkette ausgezeichnet.
Herr Kirchner unterstützt mit einer jährlichen Spende die ehrenamtliche Arbeit in den
Fahrradwerkstätten. Im Sommer fand auf dem Campus in Knauthain ein großes Fest
für alle Teilnehmenden und die Bevölkerung statt. Zahlreiche Leipziger sind der Einladung gefolgt und informierten sich an einem Informationsstand über die Arbeit im
„Netz kleiner Werkstätten“. Die Einladung der Bevölkerung erfolgte über eine große
37
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Plakataktion des BBW Leipzig in Straßenbahnen und Bussen der Leipziger Verkehrsbetriebe. Für das „Netz kleiner Werkstätten“ wurde Sarah Hagen, eine Teilnehmerin in der Fahrradwerkstatt, porträtiert (vgl. nachfolgende Abb. 11).
Das „Netz kleiner Werkstätten“ war darüber
hinaus auch beim 3. Landespräventionstag
(vgl. Ziff. 6.3), dem Deutschen Präventionstag
(vgl. Ziff. 6.5) sowie auf dem Leipziger Marktplatz im Rahmen des Europäischen Mobilitätsfestes aktiv. Zum Sächsischen Produktionsschultag luden das „Netz kleiner Werkstätten“ und die Produktionsschule Leipzig im
September 2016 die Teilnehmenden aller
sächsischen Jugendwerkstätten und Produktionsschulen zum Austausch mit Politik und
Landes-
sowie
Kommunalverwaltung
ein.
Auch die langjährige Tradition, zum Tag der
Erde gemeinsam mit dem Generalkonsul der
Vereinigten Staaten von Amerika für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen
Baum zu pflanzen, setzte sich fort. Gemeinsam mit Netz-Teilnehmenden und Kindern der Kita Seumestraße pflanzte Generalkonsul Scott R. Riedmann eine Zierquitte.
Kontakt
Berufsbildungswerk Leipzig gGmbH, Markranstädter Straße 9, 04229
Leipzig. Telefon: 0341 41375050, E-Mail: moritz.anja@bbw-leipzig.de.
Informationen
www.netz-kleiner-werkstaetten.de und www.leipzig.de/kpr
38
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.7
Geschäftsbericht 2016
Schule der Toleranz
Bezeichnung
Schule der Toleranz
Leitung
Berit Lahm, Amt für Jugend, Familie und Bildung
Wettbewerbsjury
Bereitschaftspolizei Sachsen, Kriminalpolizeiinspektion Leipzig,
Ordnungsamt, Sächsische Bildungsagentur, Staatsanwaltschaft
Leipzig
Wettbewerbsziele
Etablierung einer mehrjährig angelegten Initiative zur Aufklärung und Information von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern zu den Themen Demokratie, Toleranz, Gewalt
und Extremismus. In diesem Zusammenhang soll ein Problembewusstsein geschaffen und Eigeninitiative gefördert werden.
Schaffung eines positiven (Schul-)Umfelds, das frei von Gewalt
in ihren verschiedenen Formen ist.
Öffentliche Auseinandersetzung mit antidemokratischen Tendenzen und Gewalt.
Beginn
Schuljahr 2005/2006
Kernaussagen 2016
Deutlicher Anstieg bei den teilnehmenden Schulen.
Die Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra
Köpping, nahm an der Auszeichnungsveranstaltung teil.
Die Schule der Toleranz fand im Jahr 2016 zum elften Mal statt. Die Veranstaltung
gehört damit zu den langlebigsten Angeboten des KPR. Durch die Mitwirkung an
dem Wettbewerb sollen die Schüler lernen, extremistische Tendenzen und Gewalt im
eigenen Umfeld offen anzusprechen und zu thematisieren. Neben Eigeninitiative und
Motivation sind dazu auch Mut, Toleranz sowie ein positives Konfliktverständnis gefragt. Ziel der Initiative ist letztlich ein positives Umfeld zu schaffen, das frei von Gewalt in ihren verschiedenen Formen ist. Sechs Leipziger Schulen erhielten am
23. Juni 2016 in der Konsumzentrale in Leipzig den Titel „Schule der Toleranz“. Am
Wettbewerb des Kommunalen Präventionsrats Leipzig nahmen 20 Schulen teil. Ausgezeichnet und mit 500 Euro prämiert wurden folgende Schulen:
Schule Connewitz (Grundschule der Stadt Leipzig)
Max-Klinger-Gymnasium (Gymnasium der Stadt Leipzig)
3. Schule (Grundschule der Stadt Leipzig)
39
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Lene-Voigt-Schule (Oberschule der Stadt Leipzig)
Hort der Clara-Wieck-Schule (Grundschule der Stadt Leipzig)
Anton-Philipp-Reclam-Schule (Gymnasium des Deutsch-Französischen Bildungszentrums der Stadt Leipzig)
Des Weiteren erhielten 14 Einrichtungen eine mit einem Sachpreis verbundene Würdigung ihres Engagements:
August-Bebel-Schule
Freie Schule Leipzig e. V.
Berufliches Schulzentrum 1
Freie Oberschule Dr. P. Rahn &
Berufliches
Schulzentrum
Partner
12
„Robert Blum“
Geschwister-Scholl-Schule
Fachoberschule für Sozialwe-
Gymnasium Engelsdorf
sen, Gestaltung, Technik sowie
Louise-Otto-Peters-Schule
Wirtschaft und Verwaltung
Schule am Adler, Oberschule
Förderzentrum für Erziehungs-
Schule Portitz
hilfe Leipzig
20. Schule
Freie Oberschule Gohlis
An der Preisverleihung nahm auch die Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, teil. Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal konstatierte:
„Die doppelt so hohe Anzahl an teilnehmenden Schulen im Vergleich zu den vergangenen Jahren zeugt von der Wichtigkeit und der Präsenz des Themas im schulischen Alltag. Besonders die Qualität der Beiträge der Kinder und Jugendlichen machen deutlich, wie kreativ man sich gegen extremistische Tendenzen und Gewalt zur
Wehr setzen kann und wie hilfebedürftige Menschen konkret unterstützt werden können.“
Kontakt
Amt für Jugend, Familie und Bildung, Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention, Telefon: 0341 123-4314, E-Mail: fachstelle@leipzig.de.
Informationen
www.leipzig.de/kpr
40
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.8
Geschäftsbericht 2016
Arbeitskreis „Prävention Wohnungseinbruch“
Bezeichnung
Arbeitskreis „Prävention Wohnungseinbruch“
Leitung
Rolf Jacob, Justizvollzugsanstalt Leipzig mit Krankenhaus
Kooperationspartner
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
Polizeidirektion Leipzig
Sparkassen-Versicherung Sachsen
Universität Leipzig, Institut für Soziologie
Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG
Haus- & Grund Leipzig GmbH (ab 25. November 2014)
Ordnungsamt, Fachstelle Kriminalprävention
Erhöhung der individuellen Präventionsbereitschaft gegen
Ziele
Wohnungseinbruch.
Bündelung der Kompetenzen im Bereich der Prävention gegen
Wohnungseinbruch.
Entwicklung und Umsetzung einer kleinräumig ausgerichteten
Prävention.
Beginn
10. Februar 2014
Kernaussagen 2016
Der Arbeitskreis „Prävention Wohnungseinbruch“ legt seinen
Abschluss- und Erfahrungsbericht vor.
Die 36. Sicherheitskonferenz des KPR widmete sich dem
Thema „Wohnungseinbruch“.
Vertreter des Arbeitskreises nahmen am bundesweiten Expertenworkshop „Wohnungseinbruch“ des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e. V. teil.
Die Sicherheitsumfrage des KPR widmete sich für eine Sonderauswertung dem Thema Wohnungseinbruch.
Der Arbeitskreis „Prävention Wohnungseinbruch“ wertete sein Pilotprojekt aus dem
Jahr 2015 aus und erstellte hierüber einen umfangreichen Abschlussbericht. Aus der
Bewertung sind folgende Kernaussagen hervorzuheben:
Die Zusammensetzung des Arbeitskreises hat sich bewährt; dies hat sich spätestens bei den Ortsteilveranstaltungen gezeigt, als alle Fragen der Bürger/innen - zu unterschiedlichen Themen - beantwortet werden konnten. Die Bürger/-innen gaben den Initiatoren der Veranstaltungen durchwegs positive
41
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Feedbacks für die gelungenen Veranstaltungen. Durch die im Arbeitskreis vertretenen Institutionen, Einrichtungen und Partner entstand eine sehr gute Infrastruktur, um Informationen (räumlich) kleinteilig zu verteilen.
Es wurde deutlich, wie hoch das Informationsbedürfnis bei den Bewohnerinnen und Bewohnern auch weiterhin noch ist. Die Anzahl der polizeilichen Einbruchberatungen im Stadtgebiet hat sich seit der Initiative des Arbeitskreises
spürbar erhöht, so dass sich im weiteren Verlauf auch die Wartezeiten für die
Bürger/-innen verlängerten.
Der kleinräumige Präventionsansatz auf der Ebene der Ortsteile erwies sich
als vielversprechend, doch sind diese Einheiten mit rund 10.000 Einwohnern
(entspricht einer Kleinstadt) noch immer zu groß.
Mit den erhobenen Informationen (Kommunale Bürgerumfrage, Täterbefragung) konnte die Datenbasis zum Wohnungseinbruch verbessert werden.
Dies erleichterte die Projektumsetzung und war die Grundlage für informative
und sehr gut angenommene Bürgerveranstaltungen.
Die Schwerpunktsetzung auf den „Kantenriegel“ bewährte sich, obwohl es bereits in der Vergangenheit dahingehende Initiativen in Leipzig gab. Es stellte
sich heraus, dass die Sensibilität für diese Schwachstelle noch nicht im wünschenswerten Umfang vorhanden ist. Als „Hauptstadt der Gründerzeit“ verfügt
Leipzig über einen hohen Bestand an mit sog. Kantenriegeln versehenen Flügeltüren und damit über eine besondere Tatgelegenheit. Die Betrachtung der
Zugriffszahlen auf die Internetseite des Arbeitskreises zeigen, dass die Informationen zum Kantenriegel mit am stärksten angefragt wurden.
In seinem Votum regte der Arbeitskreis an, die Arbeit fortzusetzen, um das Netzwerk
dauerhaft zu etablieren. Neben einer Fortführung der kleinräumigen Präventionsansätze wird geprüft, künftig Angebote für besondere Zielgruppen (z. B. Studenten,
Mieter, ältere Menschen) zu entwickeln oder sich einzelnen Themen intensiver zu
widmen. Diese Erfahrungen und die Inhalte der Auswertung stellte der Arbeitskreis
im Rahmen der 36. Sicherheitskonferenz des KPR am 14. November 2017 vor (vgl.
Ziff. 1.1).
Auf Einladung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e. V. nahmen Prof. Dr. Kurt Mühler und Karsten Lauber am bundesweiten Expertenworkshop
42
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
„Wohnungseinbruch“ in Hannover teil. Dort trafen sich Kriminologen und Kriminalisten aus Deutschland und der Schweiz, um den aktuellen Forschungsstand sowie
Erfahrungen auszutauschen.
Die im Jahr 2016 durchgeführte Sicherheitsumfrage des KPR (vgl. Ziff. 4.1) widmete
sich für eine Sonderauswertung dem Thema Wohnungseinbruch. Damit soll die Informationslage beim Wohnungseinbruchdiebstahl weiter verbessert werden, da angesichts der (bundesweit) niedrigen Aufklärungsquoten noch zu wenig über dieses
Kriminalitätsphänomen bekannt ist. Im Arbeitskreis erfolgte die inhaltliche Abstimmung über die Fragen für diese Sonderauswertung. Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse werden diese dort ausgewertet, um weiteren Handlungsbedarf
auszuloten.
Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) widmete sich in ihrem
Kundenmagazin Nr. 4/2016 ausgiebig dem Thema „Wohnungseinbruch“ und berichtete dort anschaulich und informativ über Möglichkeiten zur Prävention sowie die
Präventionskampagne des KPR gegen Wohnungseinbruch, die maßgeblich von der
LWB mit entwickelt und unterstützt wurde. Die neu für den Arbeitskreis erstellten
Postkarten mit Tipps zur Einbruchsprävention (vgl. Geschäftsbericht 2015) stießen
nicht nur während des Pilotprojekts auf große Resonanz, sondern finden auch darüber hinaus viele interessierte Abnehmer/-innen.
Die Karten haben sich inzwischen zu einem Bestseller entwickelt, denn sie sind (offenkundig)
für viele Lebenslagen einsetzbar (Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft, Wohnzeit
4/2016, S. 9).
Neben praxisnahen Präventionstipps finden sich in dem Beitrag auch aktuelle Aussagen zur Kriminalitätslage in Leipzig wieder. Die Auflage von 37.000 Stück sowie
die Online-Verfügbarkeit ermöglichten eine breit gestreute Sensibilisierung und Aufklärung in Leipzig. Mit diesem Engagement verdeutlichte die LWB die Bedeutung des
Themas und signalisierte damit Vorbildwirkung, zumal die Mitwirkung der Eigentümer
ein wesentlicher Baustein für eine erfolgversprechende Präventionsstrategie ist.
Am 28. Oktober 2016 veranstaltete der KPR, gemeinsam mit der Polizeidirektion
Leipzig, insbesondere dem dortigen Fachdienst Prävention, den „Tag des Einbruchschutzes“ im Stadtbüro. Zwischen 10:00 und 18:00 Uhr konnten sich die Leipziger/innen über verschiedene Aspekte des Einbruchschutzes informieren. Im Vordergrund
43
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
stand die persönliche Beratung durch die Präventionsexperten der Leipziger Polizei
über sicherheitsbewusstes Verhalten und den Einbau von Sicherheitstechnik. Darüber hinaus bot der KPR in seinem Tagesprogramm zwei Vorträge an. Kriminaldirektor Bernd Buchwald informierte über den Wohnungseinbruch in Leipzig und Kriminalhauptkommissar Matthias Bradtke erläuterte Präventionsmöglichkeiten gegen Wohnungseinbruch. Die Veranstaltung im Stadtbüro stand im Zusammenhang mit dem
jährlichen Tag des Einbruchschutzes am 30. Oktober. Unter dem Motto „Eine Stunde
mehr für mehr Sicherheit“ findet dieser jährlich am Tag der Zeitumstellung statt,
wenn die mitteleuropäische Sommerzeit endet. Die dadurch gewonnene zusätzliche
Stunde sollen die Bürger nutzen, sich über Einbruchschutz zu informieren und darüber nachzudenken, die Sicherheitsempfehlungen in ihrem Alltag umzusetzen.
Die Sparkassen-Versicherung Sachsen ermöglichte als Projektpartner einen Vortrag
des Arbeitskreises mit dem Titel „Du kannst mir gestohlen bleiben - Einbruchdiebstahl im Fokus“ im Rahmen ihrer Jahresauftakttagung 2017 in Dresden.
Um den Zugriff auf das Internetangebot des Arbeitskreises zu erleichtern, erfolgte die
Einrichtung eines neuen Kurz-Links. Über www.leipzig.de/einbruch kann das Informationsportal nun unmittelbar aufgerufen werden.
Kontakt
Fachstelle
Kriminalprävention,
Telefon:
0341
123-8843,
E-Mail:
kpr@leipzig.de.
Informationen
www.leipzig.de/einbruch
44
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
3.9
Geschäftsbericht 2016
Präventionsatlas
Bezeichnung
Präventionsatlas
Betreuung
Berit Lahm, Amt für Jugend, Familie und Bildung
Ziele
Überblick über Präventionsangebote in Leipzig.
Vernetzung der Akteure im Bereich der Präventionsarbeit.
Beginn
21. November 2014
Kernaussagen 2016
Anstieg der Präventionsangebote um über 30 Prozent.
Der Präventionsatlas wurde 2010 erstmals vom Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule als Broschüre herausgegeben. Der KPR und das Zentrum für
demokratische Bildung stellen den Präventionsatlas seit dem Jahr 2014 als OnlineDatenbank zur Verfügung, um die Angebote so aktuell wie möglich anbieten zu können. In dieser Datenbank können Interessierte in neun Präventionsfeldern Hilfe und
Unterstützung suchen.
Durch die systematische Ordnung der derzeit 102 Leipziger Angebote ist eine gezielte Suche nach Zielgruppen, Themen und weiteren Kriterien benutzerfreundlich möglich. Gegenüber den 77 Angeboten aus dem Vorjahr konnte der Präventionsatlas
damit um über 30 Prozent zulegen. Der Präventionsatlas zeigt die Vielfalt an Leipziger Angeboten, Trägern, Vereinen, Behörden und Akteuren auf. Er beinhaltet nicht
nur die klassischen Felder wie Sucht, psychische und physische Gewalt oder Extremismus und Rassismus, sondern widmet sich auch Themen wie interkultureller
Kompetenz oder Medienkompetenz. Mit der Internetversion des Präventionsatlasses
können Betroffene in Problem- und Konfliktsituationen einen schnellen Überblick
über bestehende Hilfe- und Unterstützungsangebote bekommen. Wichtig ist auch,
dass Träger voneinander wissen, um in Problemsituationen abgestimmt, gezielt und
wirkungsvoll handeln zu können. Darüber hinaus kann der Präventionsatlas für Kitas,
Schulen und Jugendeinrichtungen nützlich sein, die inhaltliche und organisatorische
Unterstützung bei Präventionsthemen suchen, zum Beispiel bei Schulprojekttagen.
Kontakt
Amt für Jugend, Familie und Bildung, Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention, Telefon: 0341 123-4314, E-Mail: fachstelle@leipzig.de.
Informationen
www.leipzig.de/kpr
45
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
3.10 Koordinierungsstelle Graffiti
Bezeichnung
Koordinierungsstelle Graffiti in Leipzig
Betreuung
Graffitiverein e. V., Urban Souls e. V.
Ziele
Aufbau einer Koordinierungsstelle Graffiti.
Erarbeitung, Umsetzung, Koordinierung und Fortschreibung
eines nachhaltigen Präventionskonzepts.
Beginn
1. November 2015
Kernaussagen 2016
Erstellung eines Präventionskonzeptes.
Bündelung der Ressourcen innerhalb der Stadtverwaltung.
Über die Einrichtung der Koordinierungsstelle Graffiti in Leipzig wurde bereits im Geschäftsbericht 20154 des KPR ausführlich berichtet. Anfang des Jahres 2016 legte
die Koordinierungsstelle Graffiti ihr Präventionskonzept vor. Auf dieser Grundlage
konnte der Prozess eingeleitet werden, die ämterübergreifenden Ressourcen und
Kompetenzen im Themenfeld Graffiti zu bündeln. Das durch die Koordinierungsstelle
Graffiti erarbeitete Präventionskonzept beruht auf den drei Handlungsfeldern „Information und Öffentlichkeitsarbeit“, „Projektarbeit“ und „Flächenmanagement“, über die
nachfolgend berichtet wird. Wesentlich ist dabei die Verdeutlichung der darin entwickelten Definition der Qualitätsmerkmale von Präventionsprojekten im Bereich Graffiti. Darunter zählen unter anderem die Bestimmung der Zielgruppen, die zielgruppengenaue Ansprache in Schulen oder die Entwicklung von niedrigschwelligen und
nachhaltigen Angeboten.
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit wurde als ein Baustein herausgestellt, da
der Bedarf an heterogenen Informationsangeboten besteht. Neben den grundsätzlichen Interessenten, Beteiligten und Betroffenen war es der Koordinierungsstelle
Graffiti auch wichtig, bei der Bevölkerung für die Akzeptanz legaler Graffitigestaltung
zu werben. Dies wird auch perspektivisch eine bedeutende Aufgabe bleiben.
Innerhalb der Stadtverwaltung konnte bereits ein ämterübergreifendes Netzwerk gebildet werden. Unter Einbeziehung des Amtes für Jugend, Familie und Bildung, des
Kulturamtes, des Ordnungsamtes, des Stadtplanungsamtes, des Amtes für Stadter4
Vgl. Kommunaler Präventionsrat Leipzig: Geschäftsbericht 2015, S. 18 f.
46
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
neuerung und Wohnungsbauförderung sowie des Amtes für Stadtgrün und Gewässer konnte in vier Beratungen für Graffitibelange sensibilisiert und darauf aufbauend
Ressourcen gebündelt und koordiniert werden. Des Weiteren ermöglichte das Netzwerk Unterstützung bei der Bestandsaufnahme legaler Flächen, die Abstimmung
hinsichtlich der Inhalte des Präventionskonzeptes sowie dessen Umsetzung und die
Möglichkeiten zur Unterstützung und Förderung der avisierten Graffitiangebote. Darüber hinaus setzte die Koordinierungsstelle bereits erste fachliche Beratungen von
Wirtschaftsunternehmen und weiteren Institutionen um. Die Koordinierungsstelle
fungierte zudem als Beratungs- und Informationsstelle für Kinder, Jugendliche und
Eltern sowie für interessierte Bürger/-innen. In der Öffentlichkeitsarbeit bedarf es immer wieder der Verdeutlichung, dass die Tätigkeit der Koordinierungsstelle über die
Gewährleistung von legalen Gestaltungsmöglichkeiten hinausgeht, denn sie ermöglicht insbesondere eine begleitende sozialpädagogische Betreuung.
In den Aufbau sowie die Etablierung der Koordinierungsstelle war die AG Graffiti (vgl.
Ziff. 2.3) mit einbezogen; dort berichtete die Koordinierungsstelle mehrfach über den
aktuellen Umsetzungsstand. Hieraus ergaben sich weitere Anknüpfungspunkte. So
boten die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig sowie die Handwerkskammer zu
Leipzig an, Beiträge in ihren Fachzeitschriften zu veröffentlichen sowie sich an Veranstaltungen zu beteiligen. Des Weiteren unterstützte die Staatsanwaltschaft Leipzig
durch die Herausgabe sichergestellter bzw. beschlagnahmter Spraydosen zur Verwendung bei präventiven Projekten.
Flächenmanagement
Für die Koordinierungsstelle stand im Berichtszeitraum zunächst eine Bestandsaufnahme im Vordergrund. Im Bereich der Infrastruktur betraf dies vor allem die vorhandenen Flächen zur Graffitigestaltung. Die Bestandsaufnahme der Koordinierungsstelle führte zur Lokalisierung von acht legalen Flächen im Stadtgebiet (Halle 5, Werk 2,
Conne Island, Heizhaus, Gießerstraße, Rabet, Jugendclub Crazy und in der HansWeigel-Straße). An diesen Flächen fand zum Erhebungszeitpunkt keine Betreuung
statt, noch waren sozialpädagogische Maßnahmen implementiert. Darauf aufbauend
ist nicht nur der Ausbau von Gestaltungsmöglichkeiten erforderlich, sondern zunächst auch die Entwicklung geeigneter Rahmenbedingungen. Hierzu zählen beispielsweise die Gewährleistung von Entsorgungsmöglichkeiten für anfallende Abfäl47
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
le, die Erstellung transparenter Nutzungsbedingungen zum eigenverantwortlichen
Umgang mit den Flächen oder umfassende Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder,
Jugendliche und Heranwachsende. Die Koordinierungsstelle begann bereits mit den
Planungen für eine weitere Fläche im Stadtbezirk Südwest, so dass diese im Jahr
2017 eröffnet werden kann.
Projektarbeit
Für die Entwicklung von Graffitiprojekten bedarf es in weiteren Schritten - und auf der
Grundlage des im Jahr 2016 vorgestellten Präventionskonzeptes - noch der Klärung
und Abstimmung der verschiedenen Möglichkeiten zur Finanzierung von Graffitiprojekten und der hierzu erforderlichen Infrastruktur. Während des Berichtszeitraumes
erfolgten noch keine finanziellen Unterstützungen von außerhalb der Stadtverwaltung
stehenden Stellen. Dennoch konnte sich die Koordinierungsstelle im Berichtszeitraum bereits in erste Vorhaben einbringen. So erfolgte die Initiierung und Begleitung
des Graffitiprojektes „40 Jahre Grünau“ (vgl. Abb. 12). Im Rahmen der Festwoche
setzte die Koordinierungsstelle diese Aktion gemeinsam mit vielen Bündnispartnern
und lokalen Graffitisprühern um.
Abbildung 12: Graffitigestaltung am S-Bahnhof in Grünau. Quelle: Graffitiverein Leipzig e. V.
Kontakt
Graffitiverein e. V., Kochstraße 132, 04227 Leipzig, Telefon: 0176
27263656, E-Mail: kittel@graffitiverein.de
Informationen
www.graffitiverein.de
48
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
4. Wissenschaft und Forschung
4.1
Sicherheitsumfrage
Am 29. Juni 2016 gaben Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning den Startschuss für die Umfrage „Sicherheit in Leipzig“
des KPR. Im Anschluss daran wurden 6.000 Leipziger/-innen im Alter zwischen 18
und 85 Jahre mit Hauptwohnsitz in Leipzig befragt. Es handelte sich dabei um eine
Wiederholungsbefragung nach den Erhebungsjahren 1995, 1999, 2007 und 2011.
Erstmals beinhaltete die Sicherheitsumfrage einen variablen Teil, der sich für eine
Sonderauswertung des KPR dem Thema Wohnungseinbruch widmete. Aus der letzten Erhebung im Jahr 2011 konnten beispielsweise wertvolle Impulse für Präventionsmaßnahmen gegen Wohnungseinbruch, Fahrraddiebstahl und für eine verbesserte Seniorensicherheit gewonnen werden. Heiko Rosenthal erläuterte die Schwerpunkte der Sicherheitsumfrage: „Neben der Einschätzung der Kriminalitätsentwicklung, eigenen Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von Straftaten und dem
persönlichen Sicherheitsempfinden sind für uns auch die Wahrnehmung von Ordnungsstörungen im Wohngebiet, die Nachbarschaftsbeziehungen und das Vertrauen
in die Arbeit der Sicherheitsbehörden von Interesse. Wie wir aus früheren Umfragen
wissen, ist das persönliche Sicherheitsempfinden, die Kriminalitätsfurcht, keine bloße
Wiedergabe der Entwicklung der registrierten Kriminalität.“ Die Rücklaufquote für die
bis zum 26. September 2016 andauernde Umfrage betrug 51 Prozent. An der Sicherheitsumfrage des KPR wirkten das Ordnungsamt, das Amt für Statistik und Wahlen, die Polizeidirektion Leipzig, die Universität Leipzig (Institut für Soziologie) und
die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH mit. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für
das Jahr 2017 vorgesehen.
4.2
Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig
Der Geschäftsbericht 2015 beinhaltet bereits einen Hinweis auf den Beschluss des
Führungsstabes, eine phänomenübergreifende Studie zu „Ursachen urbaner Gewalt
in Leipzig“ in Auftrag zu geben. Aus den Studienergebnissen sollen in einem weiteren Schritt konkrete Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden. Daran anknüpfend
beauftragte die Leipziger Ratsversammlung am 22. Juni 2016 den KPR, „ein Forschungsvorhaben zu den ‚Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig‘ in seinem Netzwerk
49
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
zu initiieren. […] Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse wird die Weiterentwicklung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen geprüft.“5 Die Umsetzung
des Forschungsvorhabens übernimmt mit Beginn des Jahres 2017 das „Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus und Demokratieforschung“ der Universität Leipzig.
Die Finanzierungszusage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ liegt bereits vor. Auf
der Ebene des KPR wird die Untersuchung durch die AG Extremismusprävention
(vgl. Ziff. 2.1) begleitet.
4.3
Sicherheit im Bahnhofsviertel
Im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012 bis 2017“ hat
das Bundesministerium für Bildung und Forschung Anfang 2016 das Themenfeld
„Zukünftige Sicherheit in Urbanen Räumen“ ausgeschrieben6. Die Universität Tübingen und die Universität Wuppertal entwickelten daraufhin das Verbundprojekt „Sicherheit im Bahnhofsviertel“. In diesem Vorhaben sollen Vorschläge erarbeitet werden, die dabei helfen, Bahnhöfe und ihr Umfeld sicherer zu machen, ohne dabei die
spezifischen Charakteristika urbaner Räume preiszugeben. Als assoziierte Partner
sollen die Städte Düsseldorf, Leipzig und München an dieser Untersuchung teilnehmen; als weitere assoziierte Partner stehen neben dem Deutscher Präventionstag
auch das Deutsch-Europäische Forum für Urbane Sicherheit und das Deutsche Forum für Kriminalprävention zur Verfügung, um Multiplikatorenfunktionen zur Verbreitung der Ergebnisse wahrzunehmen. Die Entscheidung über die Umsetzung der Untersuchung soll im ersten Halbjahr 2017 getroffen werden, so dass noch im Jahr
2017 begonnen werden kann. In Leipzig ist geplant, die Untersuchung über die AG
Innenstadt (vgl. Ziff. 2.4) zu koordinieren und zu begleiten.
5
Vgl. Beschluss der Ratsversammlung zur Vorlage VI-A-01916 (Strategie gegen extremistisch motivierte Gewalt). Verfügbar im Ratsinformationssystem der Stadt Leipzig (https://ratsinfo.leipzig.de).
6
Vgl. www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung.php?B=1125. Abgerufen am: 09.03.2017.
50
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
5. Netzwerkaktivitäten
5.1
Städtenetzwerk Kriminalprävention
Um Kriminalität und Gewalt effektiver zu bekämpfen, vereinbarten im September
2001 zehn deutsche Städte ihre Zusammenarbeit im Städtenetzwerk für Sicherheit,
Toleranz und Gewaltlosigkeit. Nach dem Beitritt der Stadt Freiburg im Jahr 2016 ist
das Städtenetzwerk inzwischen auf 23 Teilnehmer angewachsen; ihm gehören derzeit an: Augsburg, Bonn, Bremen, Chemnitz, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt
am Main, Freiburg im Breisgau, Gelsenkirchen, Hannover, Hildesheim, Koblenz,
Leipzig, Lübeck, Ludwigshafen, Mainz, Offenbach, Osnabrück, Potsdam, Stuttgart,
Wiesbaden sowie das Deutsche Forum Kriminalprävention. Leipzig trat im Jahr 2005
dem Städtenetzwerk Kriminalprävention bei.
Zu den Zielen des Städtenetzwerks gehört es, aus den Präventionsprojekten anderer
zu lernen und deren Erfahrungen zu nutzen, Ressourcen wirtschaftlich einzusetzen,
gemeinsame Probleme zu analysieren, Lösungen zu entwickeln, diese zügig und mit
möglichst hoher Erfolgsgarantie umzusetzen. Die Partner informieren sich gegenseitig über neu entstehende Kriminalitätsbelastungen bzw. das Sicherheitsgefühl beeinflussende Trends im Sinne eines Frühwarnsystems. Vereinbarungsgemäß wechselt
die Geschäftsführung des Städtenetzwerkes jährlich zwischen den teilnehmenden
Kommunen. Dem Rotationsprinzip entsprechend hatte Lübeck im Jahr 2016 die Geschäftsführung übernommen. Die Städtevertreter/-innen trafen sich im Rahmen des
21. Deutschen Präventionstages in Magdeburg sowie anlässlich des jährlichen Erfahrungs- und Informationsaustauschs am 21./22. September 2016 in Lübeck.
Bei der zweitägigen Zusammenkunft berieten sich die kommunalen Präventionsexperten im Schwerpunkt über die Flüchtlingssituation, religiös und politisch motivierten
Extremismus, Prävention gegen Wohnungseinbruch, die Durchführung von Sicherheitsumfragen, Einbrüche in Kleingartenanlagen, Gemeinwesenarbeit in sozial belasteten Quartieren, die Förderung von Zivilcourage und die Kampagne Respekt aus
Frankfurt am Main. Der KPR aus Leipzig präsentierte dabei die Arbeit aus dem Arbeitskreis „Prävention Wohnungseinbruch“ und erläuterte das methodische Vorgehen
bei der Sicherheitsumfrage.
51
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
Abbildung 13: Die Vertreter/-innen des Städtenetzwerkes Kriminalprävention am 22.
September 2016 in Lübeck
Die Geschäftsführung der Stadt Lübeck endete mit Ablauf des Jahres 2016 und ging
auf die Stadt Erfurt über.
5.2
Mitwirkung in weiteren Netzwerken
Über die projekt- oder veranstaltungsbezogene Zusammenarbeit hinaus ist der KPR
in einer Vielzahl weiterer Netzwerke punktuell oder langfristig eingebunden. Exemplarisch wird auf die beratende Mitwirkung im Drogenbeirat der Stadt Leipzig hingewiesen, den monatlichen Drogenrapport, der als Unterarbeitsgruppe des KPR bzw.
als behördenübergreifende Dienstberatung ausgestaltet ist, den Runden Tisch AlleeCenter, das Aktionsbündnis Leipziger Osten oder das Koordinierungsgremium im
Leipziger Netzwerk gegen häusliche Gewalt und Stalking.
52
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
6. Öffentlichkeitsarbeit
6.1
Kriminalpräventiver RATgeber
Seit dem Jahr 2015 veröffentlicht der KPR den Rundbrief in einem zweimonatlichen
Turnus und versendet diesen per E-Mail an derzeit rund 215 Adressaten. Der
Newsletter wird darüber hinaus auf der Internetseite des KPR zum Download angeboten sowie in gedruckter Form an verschiedenen Stellen (z. B. Neues Rathaus,
Bürgerämter, Quartiersmanagements) ausgelegt. Mit Unterstützung durch die Kreisorganisation Leipzig des Blinden- und Sehbehinderten-Verbands Sachsen e. V. wird
der Newsletter seit der Ausgabe Juni 2014 auch in einer Version angeboten, die mittels Software von blinden und sehbehinderten Menschen gelesen werden kann.
Im Berichtszeitraum veröffentlichte der KPR abermals sechs Ausgaben des „Kriminalpräventiven Ratgebers“ mit aktuellen Informationen zur Kriminalprävention, praktischen Tipps sowie Veranstaltungshinweisen. Themen aus dem Jahr 2016 waren unter
anderem
das
Bürgercafé,
die
Online-Portale
und
Datenbanken
www.polizeifürdich.de und www.kindersicherheit.de, die Initiative TRAU DICH! zur
Prävention gegen sexuellen Kindesmissbrauch, der Leipziger Hilfepunkt, die Seniorensicherheitsberater/-innen, der 3. Landespräventionstag in Leipzig, die Sicherheitskonferenzen des KPR, die Polizeiliche Kriminalstatistik für Leipzig, die Schule
der Toleranz, die Fahrradregistrierung, Fortbildungen zur Suchtprävention, der Tag
des Einbruchschutzes und Sicherheits-Apps.
Für die Aufnahme in den Verteiler ist die Anmeldung per E-Mail (kpr@leipzig.de) bei
der Geschäftsstelle des KPR ausreichend.
6.2
Internetpräsenz des KPR
Die Angebote des KPR sind auf der Internetpräsenz der Stadt Leipzig über
www.leipzig.de/kpr erreichbar. Eine zusätzliche und direkte Anwahl ist für den
Leipziger Hilfepunkt möglich (www.leipzig.de/hilfepunkte) sowie für die Informationen
zur Einbruchprävention (www.leipzig.de/einbruch). Über den KPR-eigenen NewsTicker veröffentlichte der KPR im Berichtszeitraum 61 News, von denen etliche auch
auf der Startseite (www.leipzig.de) erschienen und damit den Stellenwert der Präven53
Kommunaler Präventionsrat Leipzig
Geschäftsbericht 2016
tionsnachrichten verdeutlichten. Der webbasierte Terminkalender bündelt vor allem
die Termine zur Fahrradregistrierung und zur Fahrradcodierung (vgl. Ziff. 3.5) und
informiert darüber hinaus über weitere Veranstaltungen des KPR.
6.3
3. Landespräventionstag in Leipzig
Rund 400 Präventionsexpertinnen und -experten sowie Gäste nahmen am 20. und
21. Oktober 2016 am 3. Landespräventionstag Sachsen auf dem Leipziger Messegelände teil. Unter dem Motto „Opfer …?! - Hilfe & Schutz“ konnten sich die Teilnehmer-/innen bei über 40 Ausstellern und über 80 Referentinnen und Referenten informieren. Zur Vorbereitung des 3. Landespräventionstages richtete der Landespräventionsrat eine ressort- und institutionsübergreifende Arbeitsgruppe ein, der auch der
KPR angehörte.
Abbildung 14: Anstaltsarzt und Schauspieler Joe Bausch zu Gast am gemeinsamen Stand von KPR und „Netz
kleiner Werkstätten“. Quelle: Netz kleiner Werkstätten
6.4
Vortragstätigkeiten und Fortbildungen
Der Kommunale Präventionsrat Leipzig informierte auch im Jahr 2016 wieder im Zuge diverser Vorträge und entsprach damit dem Informationsbedürfnis etlicher Einrichtungen und Organisationen. Hervorzuheben sind die Vorträge beim Fachtag „Sicherheit im Alter“ (Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e. V. und LandesSeniorenVertretung für Sachsen), dem Beccaria-Qualifizierungsprogramm in Chemnitz
(Landespräventionsrat Sachsen), dem Seniorenbeirat in Dresden, dem Traumberu54
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fetag des Humboldt-Gymnasiums, dem Treffen des bundesweiten Städtenetzwerkes
Kriminalprävention in Lübeck sowie der Jahresauftakttagung der SparkassenVersicherung Sachsen in Dresden.
6.5
21. Deutscher Präventionstag in Magdeburg
Der 21. Deutsche Präventionstag
fand am 6./7. Juni 2016 in Magdeburg statt. Das Kongressthema lautete: „Prävention und Freiheit. Zur
Notwendigkeit
eines
Ethik-
Diskurses“. Der KPR beteiligt sich
seit dem Jahr 2013 jährlich und aktiv an Europas größter Präventionsmesse. In Magdeburg präsentierte sich der KPR
gemeinsam mit dem „Netz kleiner Werkstätten“ (vgl. Ziff. 3.6) und dem Landespräventionsrat Sachsen an einem gemeinsamen Infostand (vgl. Abb. 15: Wolfgang Merseburger vom Netz kleiner Werkstätten und Susann Jockisch von der Geschäftsstelle
des KPR).
6.6
Safer Internet Day 2016
Der KPR beteiligte sich am 9. Februar 2016 am bundesweiten Safer Internet Day, ein
von der Europäischen Union jährlich veranstalteter Aktionstag für mehr Sicherheit im
Internet. Surfen im Netz gehört heute zum Alltag, die Sicherheit steht dabei aber bei
vielen nicht immer im Fokus. Im Stadtbüro bot der KPR die zwei Vorträge „Vorsicht
Betrug - Sicherheit mit PC, Tablet, Handy und App“ der Polizeidirektion Leipzig und
„Digitale Verbraucherrechte/Sicherheit unterwegs im Netz“ der Verbraucherzentrale
Sachsen e. V. an. In beiden Vorträgen erhielten die zahlreichen Zuhörer/-innen im
Stadtbüro praxisnahe Tipps, wie man seine Daten schützt, Fallstricke entdeckt und
nicht auf Internetbetrüger hereinfällt.
6.7
Neues Logo des KPR
Infolge der Umbenennung des KPR im Jahr 2015 war eine Änderung des Logos erforderlich. Das bisherige Logo war seit dem Jahr 2007 in Verwendung. Unter Einbeziehung des Lenkungsgremiums und des Führungsstabes fiel die Wahl auf das auf
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dem Deckblatt dieses Geschäftsberichts abgebildete Logo. Die grafischen Elemente
verdeutlichen durch die Verwendung von Hände/Schirm (abstrakt) den Schutzcharakter und signalisieren damit sowohl die Prävention als auch das partnerschaftliche
Zusammenwirken im Netzwerk. Die zentralen Farben (blau, gelb) weisen auf die
Stadt Leipzig und die Polizeidirektion Leipzig als Säulen des KPR hin. Die Gestaltung
erfolgte durch die Leipziger Grafikerin Stephanie Zilles.
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Herausgeber
Stadt Leipzig, Fachstelle Kriminalprävention
Verantwortlich: Helmut Loris, Leiter des Ordnungsamtes
Redaktion: Karsten Lauber, Leiter der Fachstelle Kriminalprävention
Druck: Stadt Leipzig, Hauptamt
Redaktionsschluss: März 2017
Internet: www.leipzig.de/kpr
E-Mail: kpr@leipzig.de