Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1294551.pdf
Größe
92 kB
Erstellt
04.07.17, 12:00
Aktualisiert
13.07.17, 12:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-04542
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Allgemeine Verwaltung
Dezernat Kultur
Betreff:
Anpassung der Vergütung des Ersten Betriebsleiters (Intendanten) des
Eigenbetriebes Theater der Jungen Welt
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
BA Kulturstätten
Verwaltungsausschuss
Ratsversammlung
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
20.09.2017
Bestätigung
Information zur Kenntnis
Vorberatung
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
1. Die außertarifliche Vergütung des Ersten Betriebsleiters (Intendanten) des
Eigenbetriebes Theater der Jungen Welt wird mit Wirkung vom 1. Oktober 2017
entsprechend den in der Begründung genannten Eckpunkten angepasst.
2. Der Oberbürgermeister wird zum Abschluss des entsprechenden Vertrages ermächtigt.
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Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
X
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
X
nein
wenn ja,
X
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
Sachverhalt:
Das Theater der Jungen Welt hat sich unter der Intendanz von Jürgen Zielinski zu einem der
erfolgreichsten und anerkanntesten Jugendtheater deutschlandweit entwickelt. Die
überregionale Anerkennung basiert zuvörderst auf dem anhaltenden künstlerischen Erfolg.
Die bereits durch das Actori-Gutachten formulierte Bestätigung der ökonomischen Effizienz
(Actori spracht von einem der „effizientesten Theater“ das von dieser Firma jemals geprüft
wurde) verdient höchsten Respekt. Die Jahresergebnisse des Eigenbetriebes lagen in den
zurückliegenden Jahren der Intendanz von Jürgen Zielinski stets über dem Planergebnis. Die
überzeugte Leidenschaft des Intendanten ermöglichte zahlreiche Engagements namhafter
und renommierter Künstler/-innen. Hervorzuheben ist das kontinuierlich aufgebaute
Bemühen um Drittmittel und Sponsorengelder von Stiftungen, Botschaften und
Unternehmen. Aktuell kooperiert Herr Zielinski mit der DFB-Kulturstiftung und der
renommierten Stiftung „Erinnerung Verantwortung Zukunft“ im Rahmen seiner Inszenierung
„Juller“ über den deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch. Diese Arbeit wird in zehn
Bundesligastädten präsentiert und wurde nachträglich von der Bundesbeauftragen für Kultur
und Medien gefördert. Die Erinnerungs- und Aufarbeitungsarbeit mit Blick auf die deutsche
Vergangenheit war und ist Jürgen Zielinski in seiner Tätigkeit als Intendant eines Kinder- und
Jugendtheaters stets ein zentrales Anliegen. Davon zeugt u. a. sein kontinuierliches
Engagement mit Partnern/Partnerinnen aus Israel, das sich in Gastspiel-Einladungen sowie
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geförderten Austausch- und Kooperationsprojekten niederschlägt, die stets von
verschiedensten Fördermittelgebern wohlwollend begleitet wurden (Goetheinstitut, DeutschIsraelisches Zukunftsforum, Flickstiftung, u. a.).
Zum künstlerischen wie auch ökonomischen Erfolg des Eigenbetriebes hat die Akquise von
bundesweiten Gastspielauftritten des Theaters wesentlich beigetragen. Die Erfolgsbilanz
lässt sich darüber hinaus auch an zahlreichen Preisen und Auszeichnungen ablesen, die das
Theater in den letzten Jahren erhielt (bspw. Theaterpreis des Bundes, Sächsischer
Theaterpreis, Sächsischer kommunaler Demokratiepreis, Nominierung für den Sächsischen
Initiativpreis für Kunst und Kultur der Kulturstiftung des Freistaates u. a.). Jürgen Zielinski
persönlich erhielt den bundesweiten Assitej-Preis und er wird vom Goetheinstitut als einer
der zehn wichtigsten Regisseure im Genre Jugendtheater weltweit präsentiert. Eine seiner
zahlreichen Inszenierungen wurde für den Faust-Preis nominiert.
Neben verschiedenen Preisen wurde das Theater unter der Intendanz von Herrn Zielinski
vielfach zu Festivals eingeladen. Hervorzuheben sind die wiederholten Einladungen zu den
Ruhrfestspielen Recklinghausen, zu den Mühlheimer Theatertagen, zu „Augenblickmal“
Berlin, zum Heidelberger Stückemarkt aber auch die Beteiligung im Rahmen des
Kulturhauptstadtjahres 2016 in Breslau.
Neben seiner Tätigkeit als Intendant und Regisseur ist Jürgen Zielinski in zahlreichen
Gremien aktiv, in die er nicht zuletzt aufgrund seines Renommees berufen bzw. gewählt
wurde. Exemplarisch seien hier die Berufung in die Akademie der darstellenden Künste und
in den Ausschuss für künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins, in das ITI
(Internationales Theaterinstitut), in die Nominierungskommission des Faust-Preises für den
Bereich Kinder- und Jugendtheater und in die Jury „Kulturkoffer“ des hessischen
Ministeriums für Wissenschaft und Kunst genannt. Diese ehrenamtlichen Tätigkeiten wirken
immer auch positiv auf das Ansehen der Stadt Leipzig, die der Intendant im Rahmen dieser
Gremienarbeit repräsentiert.
Die überaus erfolgreiche Bilanz der zurückliegenden Jahre rechtfertigt die Anpassung des
Vertrages mit Herrn Jürgen Zielinski, der zwar im Jahr 2014 verlängert wurde, letztlich in
seinen Eckpfeilern aber bereits aus dem Jahr 2002 stammt. Die Rahmenbedingungen für
eine Intendantenvergütung haben sich seitdem erkennbar verändert, so dass es geboten ist,
auch im Vertragsverhältnis mit dem Intendanten des Theaters der Jungen Welt
Anpassungen vorzunehmen.
Es wird daher folgende Vertragsanpassung vorgeschlagen:
Erhöhung der jährlichen Brutto-Grundvergütung von 85.000,00 € auf 120.000,00 €.
Erhöhung der Regiegage für die beiden Pflichtinszenierungen der Spielzeit von
10.000,00 € auf 15.000,00 € pro Inszenierung. Ab der dritten Inszenierung beträgt die
Regiegage 10.000,00 €.
Die Höhe der Zielprämie (10 % der Brutto-Jahresvergütung) bleibt unverändert. Im
letzten Vertragsjahr besteht für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Juli 2020 unter
der Voraussetzung der Zielerfüllung ein Anspruch auf die volle Zielprämie.
Die Anpassung wird zum 1. Oktober 2017 wirksam.
Die Mitglieder des Stadtrates haben die Möglichkeit, den ausgehandelten Vertragsentwurf im
Büro für Ratsangelegenheiten einzusehen.
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