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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1272037.pdf
Größe
89 kB
Erstellt
26.04.17, 12:00
Aktualisiert
22.05.17, 12:49

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Ratsversammlung Beschlussvorlage Nr. VI-DS-04101 Status: öffentlich Eingereicht von Dezernat Allgemeine Verwaltung Dezernat Kultur Betreff: Verlängerung der Bestellung des Ersten Betriebsleiters (Intendanten) der Oper Leipzig Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium Dienstberatung des Oberbürgermeisters Verwaltungsausschuss BA Kulturstätten Ratsversammlung voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit 21.06.2017 Bestätigung Vorberatung Vorberatung Beschlussfassung Beschlussvorschlag: 1. Herr Prof. Ulf Schirmer wird für den Zeitraum vom 1. August 2020 bis zum 31. Juli 2022 zum Ersten Betriebsleiter (Intendanten) der Oper Leipzig gewählt. Der Oberbürgermeister wird zum Abschluss des entsprechenden Vertrages ermächtigt. 2. Der Oberbürgermeister wird weiterhin ermächtigt, die im Dienstvertrag über die Funktion des Generalmusikdirektors vereinbarte außertarifliche Vergütung sowie die Anzahl der festgelegten Dirigate rückwirkend zum 1. August 2016 anzupassen. 1/3 Übereinstimmung mit strategischen Zielen: nicht relevant 2/3 3/3 Begründung 1. Wiederbestellung von Prof. Schirmer als Intendant Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 23. März 2011 (RBV-709/11) wurde Generalmusikdirektor Herr Prof. Ulf Schirmer mit Wirkung zum 1. August 2011 zum Intendanten (Ersten Betriebsleiter) der Oper Leipzig gewählt; mit Beschluss der Ratsversammlung vom 16.07.2014 (RBV-2139/14) bis zum 31. Juli 2020 in dieser Funktion verlängert. Die mit seiner Bestellung einhergehenden Vorgaben waren seinerzeit u. a.: die Gestaltung eines attraktiven, vielfältigen Spielplanes in verlässlich hoher künstlerischer Qualität, die Steigerung der Akzeptanz in der Bevölkerung, die damit zusammenhängende Steigerung der Zuschauerzahlen sowie die Sicherung der Musikalischen Komödie als Standort als Leipziger Operettentheater. Die Oper Leipzig hat sich unter dem Intendanten, Herrn Prof. Schirmer, außerordentlich erfolgreich entwickelt. Die künstlerisch höchst anspruchsvollen Inszenierungen mit stets international renommierten Besetzungen, insbesondere in der Sparte Oper, haben die Oper Leipzig wieder zu einem der attraktivsten Opernhäuser Deutschlands werden lassen. Das Repertoire wurde ausgewogen erweitert und ergänzt, so dass die Oper Leipzig auch beim Publikum – lokal, regional, national und international – wieder sehr hohe Akzeptanz und Anerkennung findet. Diese qualitative Entwicklung lässt sich quantitativ untersetzen. Mit Beginn der Intendanz von Herrn Prof. Schirmer in der Saison 2011/12 wurde eine Gesamtbesucherzahl von 154.516 Zuschauern gezählt. Im Jahr 2016 nahmen 189.316 Zuschauer die Spielplanangebote der Oper Leipzig wahr - ein Ergebnis, das seit über 15 Jahren nicht erreicht werden konnte. Die Anzahl der Opernpremieren in einer Saison erhöhte sich dauerhaft durch Drittmittelfinanzierung von vier auf fünf. Nach vierzigjähriger Abstinenz wurde „Der Ring des Nibelungen“ des in Leipzig geborenen Komponisten Richard Wagner im April 2016 vollendet. Für beide „Ring“-Zyklen in der laufenden Saison kommen insgesamt 35% der Besucher aus dem Ausland, 45 % aus dem Bundesgebiet. In der Spielzeit 2015/16 wurde 1/5 der Umsätze durch Eintrittsgelder über das Wagner-Repertoire generiert. Auch die Musikalische Komödie konnte unter der Intendanz von Herrn Prof. Schirmer wieder fest in der Leipziger Kulturlandschaft verankert werden. Mit der Eröffnung eines neuen Funktionsgebäudes im Februar 2016 und der städtischen Zusage einer sukzessiven Sanierung der Musikalischen Komödie konnte eine lange währende Schließungs- und Strukturdebatte um eines der letzten eigenständigen Operetten- und Musicaltheater Deutschlands beendet werden. Mit der Installation einer künstlerischen Dreierspitze - bestehend aus Musikdirektor, Chefregisseur und Künstlerischem Betriebsdirektor – wurde die Musikalische Komödie auch organisatorisch/personell zukunftsfähig ausgerichtet. In den letzten Jahren hat sich die Musikalische Komödie mit ihrem vielfältigen Repertoire aus Operette, Musical und Musiktheater für Kinder zu einem Theater für alle Generationen entwickelt. Mit Produktionen wie „Chaplin“, „West Side Story“, „Die Märchen der Gebrüder Grimm“ oder „Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens“ spricht das Leipziger Ballett alle Altersgruppen an. Kooperationen mit Partnern wie dem Museum der Bildenden Künste, der Galerie für zeitgenössische Kunst sowie dem Schauspiel Leipzig konnten etabliert und fest verankert werden. Spartenübergreifend fanden auch Gemeinschaftsproduktionen mit der Freien Szene, wie beispielsweise der Schaubühne Lindenfels ("before night comes" - eine zweiteilige Azione teatrale mit Kompositionen von György Ligeti im Jahr 2015) und Lofft („Intershop“ - eine gemeinsame Ballettproduktion im Jahr 2017) statt, was zukünftig auch weiterhin fester Bestandteil im Spielplan der Oper Leipzig sein soll. Darüber hinaus erklärte Herr Prof. Schirmer die Förderung der Musiktheatervermittlung zu einem zentralen Ziel der Arbeit des Eigenbetriebs. Mit Beginn seiner Amtsperiode wurde die Abteilung Education an der Oper Leipzig installiert. Neben den rund 400 Angeboten für vielfältige Zielgruppen – vom Babykonzert bis zum Seniorenprojekt, wurde das Repertoire in allen drei Sparten um Kinderopernpremieren, mobile Produktionen für Schulen, Ballettabende für Kinder und Jugendliche sowie Versionen großer Opern für Kinder und Einsteiger, wie z. B. dem „Ring für Kinder“ erweitert. Unter der Intendanz von Herrn Prof. Schirmer wurden alle künstlerischen Ensembles konsequent weiterentwickelt und gefördert. Die skizzierten Entwicklungen gehen maßgeblich auf die Initiative des Intendanten zurück und wurden zum großen Teil von ihm initiiert. Aus diesem Grund ist beabsichtigt, Herrn Prof. Schirmer für den Zeitraum vom 1. August 2020 bis zum 31. Juli 2022 weiterhin als Intendant zu bestellen. Die wachsende Bedeutung der Oper Leipzig als kultureller Kristallationspunkt in der Kulturstadt Leipzig verstärkt Leipzigs Attraktivität als Reiseziel im Städte- und Kulturtourismus. Diesen Aspekt würdigte die Leipziger Tourismus und Marketing Gesellschaft im Jahr 2016, indem sie Herrn Prof. Schirmer mit dem Tourismuspreis auszeichnete. Wesentliche Eckpunkte des Dienstvertrages mit Herrn Prof. Schirmer: • Der Intendantenvertrag wird vom 1. August 2020 bis zum 31. Juli 2022 für zwei weitere Spielzeiten verlängert. In diesem Zusammenhang werden die beiden Funktionen als Intendant und Generalmusikdirektor für diesen Zeitraum zu einem einheitlichen Dienstvertrag zusammengeführt. • Herr Prof. Schirmer erhält für seine Intendantentätigkeit eine jährliche Vergütung i. H. v. 199.000 € (brutto) sowie eine einmalige Erfolgsprämie im Bereich der Spenden- und Sponsorenakquise (5% des 500.000€/Jahr übersteigenden Betrages an Spenden- und Sponsoreneinnahmen). • Für seine Tätigkeit als Generalmusikdirektor erhält Herr Prof. Schirmer eine jährliche Vergütung in Höhe von 220.000,00 € (brutto), zahlbar in zwölf gleichen Monatsbeträgen. In dieser Vergütung sind 20 Dirigate pro Spielzeit und die Leistungen im Zusammenhang mit einer Neuproduktion enthalten. Für jedes weitere Dirigat erhält der Generalmusikdirektor ein Überspielhonorar in Höhe von 11.000,00 € (brutto). Nicht vergütet werden Dirigate im Rahmen des „education-Programms“ der Oper Leipzig (Tag der offenen Tür, Baby-Konzerte, Hänselmobil sowie die Dirigate im Repertoire-Programm der Musikalischen Komödie). Dem Generalmusikdirektor werden pro Spielzeit bis zu maximal 30 Dirigate übertragen. 2. Rückwirkende Anpassung GMD-Vertrag Herr Prof. Schirmer füllt neben seiner Tätigkeit als Intendant auch die Funktion des Generalmusikdirektors aus. In seinem aktuellen Vertrag ist die Anzahl der Dirigate, die durch den Generalmusikdirektor erbracht und entsprechend vergütet werden, auf 15 Dirigate pro Spielzeit beschränkt. Diese Eckpunkte wurden mit Herrn Prof. Schirmer zu einem Zeitpunkt verhandelt, an dem nicht abzusehen war, dass gerade die Wagner-Aufführungen an der Oper Leipzig zu einem nachhaltigen Aufschwung hinsichtlich der Zuschauerzahlen und Einnahmen führen würden und daraus resultierend - diese Werke dauerhaft und häufig im Spielplan angesetzt werden würden. So wird die Oper Leipzig beispielsweise in der Spielzeit 2017/18 drei „Ring“-Zyklen aufführen. Das allein bedeutet 12 Abende und somit 12 Dirigate. In ähnlicher Größenordnung plant die Oper auch in den kommenden Spielzeiten. Der permanente Ausbau des Wagnerschen Werkes bis hin zur vollständigen Darstellung aller 13 Bühnenwerke des Komponisten im Jahre 2022 bindet zusätzlich weitere Abende und somit Dirigate, die Herr Prof. Schirmer als Generalmusikdirektor selbst betreuen möchte. Darüber hinaus arbeitet die Oper Leipzig an der Pflege des Strauss`schen Ouvres, insbesondere in der Form von "Strauss-Tagen", eine Form, die besonders von Reiseunternehmen nachgefragt wird. Auch diese Werke zählen üblicherweise zum Repertoire eines Generalmusikdirektors. Eine weitere Entwicklung stellt die höhere Aufführungszahl von Opern direkt nach der Premiere dar. Auswertungen haben gezeigt, dass es lohnender ist, in der Premierenspielzeit ein Werk häufiger zu spielen, um es in der darauffolgenden Spielzeit ruhen zu lassen. So wird Herr Prof. Schirmer beispielsweise in der Spielzeit 2017/18 "La fanciulla del west" von Puccini 8 mal aufführen. Auch dieses Verfahren sorgt für ein höheres Aufkommen. Die Spielzeit 2017/2018 ist so geplant, dass Herr Prof. Schirmer in seiner Funktion als Generalmusikdirektor nach aller Voraussicht 36 Aufführungen selbst leiten wird, von denen 9 in den Education-Bereich fallen und 27 einer Vergütung unterliegen. Auch die folgenden Spielzeiten beabsichtigt die Oper Leipzig in dieser Größenordnung zu planen. Somit wird – bereits rückwirkend mit der Spielzeit 2016/2017 (ab 1. August 2016) - die Anzahl an vergüteten Dirigaten von 15 auf 30 erhöht. Nicht vergütet werden Dirigate im Rahmen des Education-Programms der Oper Leipzig sowie die Dirigate im Repertoire Programm der Musikalischen Komödie. Diese erbringt Herr Prof. Schirmer unentgeltlich. Eckpunkte der Anpassung des GMD-Vertrages: • Für seine Tätigkeit als Generalmusikdirektor erhält Herr Prof. Schirmer eine jährliche Vergütung in Höhe von 220.000,00 € (brutto), zahlbar in 12 gleichen Monatsbeträgen. In dieser Vergütung sind 20 Dirigate pro Spielzeit und die Leistungen im Zusammenhang mit einer Neuproduktion enthalten. Für jedes weitere Dirigat erhält der Generalmusikdirektor ein Überspielhonorar in Höhe von 11.000,00 € (brutto). Nicht vergütet werden Dirigate im Rahmen des „educationProgramms“ der Oper Leipzig (Tag der offenen Tür, Baby-Konzerte, Hänsel-mobil sowie die Dirigate im Repertoire-Programm der Musikalischen Komödie). Dem Generalmusikdirektor werden pro Spielzeit bis zu maximal 30 Dirigate übertragen. Die Mitglieder des Stadtrates haben die Möglichkeit, die ausgehandelten Vertragsentwürfe im Büro für Ratsangelegenheiten einzusehen.