Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1254185.pdf
Größe
75 kB
Erstellt
21.02.17, 12:00
Aktualisiert
13.04.17, 13:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. VI-F-03873
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
08.03.2017
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Krankenstandentwicklung der Bediensteten der Stadtverwaltung und Maßnahmen
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Ende 2015 wurde dem Stadtrat ein Krankenstandsbericht der Bediensteten der Stadtverwaltung für
das Jahr 2014 vorgelegt. Darin wurde zum wiederholten Male eine dramatisch und vor allem
ungebremst kontinuierlich ansteigende Anzahl der Arbeitsunfähigkeit von 5 % im Jahr 2007
auf 6,8 % in 2013/2014 und ein deutlicher Anstieg bei den Langzeiterkrankungen bei den
Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung eingeräumt.
Als Hauptursachen wurden Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (vermutlich Beschwerden auf
Grund mangelnder Bewegung und Übergewicht) und psychische Erkrankungen und
Verhaltensstörungen (vermutlich im wesentlich Burn-out auf Grund von dauerhafter
Arbeitsüberlastung und schlechtem Betriebsklima) erkannt. Auch dürfte in einer Vielzahl von Fällen
falsche oder ungesunde Ernährung der Grund für krankheitsbedingtes Fehlen sein.
Auf Grund der vielen Fehlzeiten entsteht der Stadt Jahr für Jahr ein erheblicher wirtschaftlicher
Schaden. Daher sah die Verwaltung für sich selbst am Ende des Berichtes einen „Auftrag, aktiv zu
werden“.
Für 2015 wurde bisher kein Bericht vorgelegt.
Neben dem einmal jährlich stattfindenden „Gesundheitstag“ im Neuen Rathaus mit vielfältigen
Beratungsangeboten und Vorträgen sind keine weiteren Aktivitäten wahrnehmbar. Der
„Gesundheitstag“ erfährt eine sehr große Resonanz und Aufmerksamkeit. Allerdings auch ein nicht
zu deckendes, übergroßes Interesse an den Angeboten, mehr als es Kapazitäten für die einmalige
Möglichkeit zur Informations- oder Beratungssteilnahme gibt. Auch sind wegen des zusätzlichen
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Anfahrtsweges und der größeren erforderlichen Freistellungszeit die Mitarbeiter*innen der
Außenstellen möglicherweise benachteiligt.
Darüber hinaus sind bisher keine zusätzlichen aktiven Maßnahmen durch den Arbeitgeber
Stadtverwaltung Leipzig erkennbar, die eine positive Beeinflussung der hohen Krankenstände und
deren Ursachenbekämpfung bedeuten könnten. Es ließen sich Maßnahmen, wie kontinuierliche
Ernährungsberatung und konkrete Angebote zur gesunden Ernährung, sportliche oder
Bewegungsangebote -ggf. auch regelmäßig angeboten über das Intranet der Stadt
(„Gymnastikpause am PC“)- problemlos und kostengünstig etablieren. Andere Unternehmen
nehmen diese Verantwortung längst viel stärker wahr und bieten erfolgreich für eine verbesserte,
gesündere Arbeitsumgebung und Anreize zur selbstständigen Verhaltensänderung an.
Ein Verweis darauf, dass Sportstudios und Krankenkassen entsprechende Angebote vorhalten, ist
innerhalb der Gesundheitsfürsorgepflicht der Stadtverwaltung und Eigenbetriebe für ihre derzeit ca.
10 000 Mitarbeiter*innen zu wenig.
Daher fragen wir an:
1.
Warum wurde für das Jahr 2015 kein Krankenstandsbericht vorgelegt?
2.
Hat sich die Entwicklung weiter negativ fortgesetzt?
3.
Welche Maßnahmen und Angebote plant die Stadtverwaltung in Abstimmung mit dem
Personalrat zukünftig, um den hohen Krankenstand und dessen Ursachen entgegenzuarbeiten?
Gibt es dafür Konzepte und strategische Überlegungen?
4.
Inwiefern plant die Stadtverwaltung über die Betriebliche Gesundheitsförderung eigene
Präventionskurse (beispielsweise Rückenschulen, Kurse zur Raucherentwöhnung, gesunden
Ernährung oder zur Stressbewältigung) für ihre Mitarbeiter*innen anzubieten?
Anlagen:
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