Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1238872.pdf
Größe
74 kB
Erstellt
05.01.17, 12:00
Aktualisiert
15.01.17, 19:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. VI-F-03641
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
18.01.2017
Zuständigkeit
schriftliche Beantwortung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Arbeits- und Ausstellungsräume für Kreativschaffende in Leipzig
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Wir begrüßen die positiven Entwicklungen ausdrücklich. Kreative Milieus sind elementar für
Innovationen und die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt und Ziel sollte sein, dies zu erhalten bzw. sich
weiter entwickeln zu lassen. Die große, vielfältige Kreativszene hat wie ein Magnet auf Leipzig
gewirkt, denn hier gibt/gab es noch bezahlbare Ateliers oder Räume, leerstehende Gebäude oder
Gewerberäume bieten/boten sich -wenigstens als Zwischenlösung- für einen künstlerischen Start
nach dem Studium oder während des Studiums an.
Der Hype auf Leipzig führt nun allerdings dazu, dass ehemalige Fabrikanlagen, die interessant
wurden, weil Künstlerinnen und Künstler sie belebt haben, sich nun auch baulich und oft für andere
Zwecke, sanieren lassen. Doch dies führt anschließend zu teilweise finanziell unlösbaren Problemen
für die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer. Sie haben die Grundlagen gelegt und sind nun die
Verlierer. Tragisches Beispiel ist aktuell das Westwerk, wo z. B. Westpol A.I.R.Space die Miete
nach der Sanierung nicht mehr aufbringen kann.
Kreativität ist die Basis für eine lebendige Stadtkultur. Die Frage, wie wir das dafür nötige Umfeld in
unserer Stadt ermöglichen, das kreatives Schaffen in der Stadt fördert, sollte vor Augen stehen und
diskutiert werden. Eine entscheidende Frage für die Entwicklung kreativer Milieus ist die
Verfügbarkeit und Organisation von Räumen.
Die Stadt Leipzig und städtischen Betriebe als bedeutende Flächeneigentümer sind teilweise selbst
in einer Schlüsselposition.
Welche Situation haben wir in Leipzig jetzt?
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Wir fragen an:
1.
Wie schätzt die Stadtverwaltung die Bedeutung der Kreativschaffenden für Leipzig heute und
für die Zukunft ein? Und wie stellt sich die Stadtverwaltung zu einer Überlassung von
Räumlichkeiten für Kreativschaffende?
2.
Welche räumlichen Potenziale zur kreativen (Zwischen-)Nutzung gibt es in Leipzig im
Eigentum der Stadt Leipzig sowie bei den städtischen Unternehmen und Eigenbetrieben?
(Bitte Aussagen über große Flächen, kleinteilige kreative „Brutstätten“, Kreativquartiere)
Welcher Anteil des kommunalen Gebäudebestands wurde bisher Kreativschaffenden zur Nutzung
überlassen? Wie viele Objekte/Flächen wären darüber hinaus geeignet und sind bisher ungenutzt
geblieben?
3.
Welche Überlegungen gibt es seitens der Stadtverwaltung, um Räume für Kreative zu
schaffen bzw. zu vermitteln? (temporäre und dauerhafter Nutzungen) Gibt es Überlegungen oder
Möglichkeiten zum Aufbau eines Flächenpools (Vergabe von Ateliers und Arbeitsräumen,
Leerstandmelder etc.) für kreative Nutzungen? Wurde ein Bedarf seitens der Stadt Leipzig
gegenüber den Städtischen Unternehmen und Eigenbetrieben angemeldet?
4.
Wie kann bei der Stadtplanung auf spezielle Bedürfnisse von Kreativschaffenden
eingegangen werden? (z.B. Flexibilisierung von Wohnen und Arbeiten, kreative Mitgestaltung des
eigenen Lebensumfelds)
5.
Welche Ansprechpartner bzw. Ansprechpartnerinnen gibt es aktuell bei der Stadt für
Künstler, Künstlerinnen und Kreativschaffende, die konkret Räume suchen? Wie werden diese
bekannt gemacht?
Anlagen:
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