Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1232786.pdf
Größe
72 kB
Erstellt
12.12.16, 12:00
Aktualisiert
19.01.17, 06:25
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. VI-F-03593
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
18.01.2017
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Folgen des anstehenden Brexit für die Leipziger Wirtschaftsförderung
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen bedauert den sich abzeichnenden Austritt
Großbritanniens aus der EU.
Nach der Mehrheitsentscheidung im Vereinigten Königreich am 23. Juni 2016 für das Ausscheiden
aus der Europäischen Union berät eine Vielzahl von Unternehmen mittlerweile über Vorkehrungen
und Konsequenzen für ihre weitere Unternehmenspolitik. Dies betrifft auch die Verlagerung von
Firmenniederlassungen aus Großbritannien in andere europäische Städte. Darauf haben deutsche
Städte (Berlin, Hamburg, München und Frankfurt) bereits mit gezielter Standortwerbung reagiert.
Wir sind deshalb der Auffassung, dass auch die Stadt Leipzig zielgerichtet und verstärkt für die
Ansiedlung von in Großbritannien derzeit ansässigen und wechselwilligen Unternehmen werben soll.
Denn der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und der damit verbundene Umzug
von Unternehmen in andere Länder der EU bietet neben den negativen Folgen für die EU auch eine
besondere Chance, den Wirtschaftsstandort Leipzig, insbesondere vor dem Hintergrund des
anhaltenden Bevölkerungswachstums und der letzten Bevölkerungsprognosen, weiter zu stärken.
Deshalb sollte die Stadt Leipzig diese Chancen zur Schaffung von notwendigen neuen
Arbeitsplätzen und auch für eine weitere Internationalisierung aktiv nutzen.
Da die Potentiale hierfür aus unserer Sicht vorhanden sind und die Stadt Leipzig deutschlandweit
Aufholbedarf bei der Ansiedlung ausländischer Unternehmen hat, ist es nun unseres Erachtens
sinnvoll und wichtig, wechselwillige Unternehmen aus Großbritannien aktiv anzusprechen und bei
einer Ansiedlung in Leipzig zu unterstützen. Die städtische Wirtschaftsförderung sollte aus unserer
Sicht gemeinsam mit Wirtschaftsakteuren und dem Freistaat Sachsen notwendige Maßnahmen für
eine gezielte Standortwerbung ergreifen und diese zielführend vorantreiben.
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Wir fragen daher an:
1. Welche Bemühungen hat die Stadtverwaltung bereits unternommen, um in Großbritannien
ansässige Unternehmen, Branchen und auch Institutionen, die aufgrund der zu erwartenden
wirtschaftlichen Nachteile einen Standortwechsel innerhalb der Europäischen Union
erwägen, für eine Ansiedlung in Leipzig zu gewinnen?
2. Welche Strategie wird hinsichtlich der konkreten Identifikation und Ansprache
abwanderungswilliger Unternehmen, denen zukünftig das Agieren auf dem EU-Markt von
Großbritannien aus deutlich erschwert wird und die Alternativstandorte suchen, verfolgt?
3. Welche Überlegungen und Kooperationen wurden und werden dazu mit lokalen
Wirtschaftsakteuren (z. B. der Industrie- und Handelskammer, etc.) unternommen?
4. Wurden bereits seitens des Oberbürgermeisters oder des Bürgermeisters für Wirtschaft und
Arbeit Gespräche geführt mit der Landesregierung mit dem Ziel, verbindliche Vereinbarungen
zu erreichen, wie Ministerien und Behörden des Freistaates Sachsen die Stadt Leipzig bei
der Ansiedlung am Wechsel interessierter Unternehmen und Institutionen tatkräftig
unterstützen kann?
Anlagen:
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