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Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1224230.pdf
Größe
1,3 MB
Erstellt
17.11.16, 12:00
Aktualisiert
08.02.17, 06:26

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Ratsversammlung Informationsvorlage Nr. VI-DS-03423-DS-01 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Zuständigkeit Dienstberatung des Oberbürgermeisters Verwaltungsausschuss Ratsversammlung 18.01.2017 Information zur Kenntnis Eingereicht von Oberbürgermeister Betreff 23. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig 2016 - Ergänzung Die Ratsversammlung nimmt den Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land als Ergänzung zum 23. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig zur Kenntnis. Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen: nicht relevant Sachverhalt: siehe Anlagen Anlagen: VI-DS-03423-DS-01 Begründung VI-DS-03423-DS-01 Anlage 1 (BB ZV WALL) 23. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig 2016 - Ergänzung Ergänzung zum 23. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig 2016 Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land - Gemäß § 99 Abs. 2 Satz 3 der SächsGemO sind dem Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig die Beteiligungsberichte der Zweckverbände, deren Mitglied die Gemeinde ist, als Anlage beizufügen. Angaben bzgl. der Zweckverbände selbst sind im Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig enthalten. Insgesamt kommen diesbezüglich vier Beteiligungsberichte von Zweckverbänden in Frage. Drei Berichte wurden bereits als Anlage zum 23. Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig beigelegt (Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen, Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig und Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen). Nunmehr liegt der Beteiligungsbericht des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig-Land vor und wird gesondert als Information zur Kenntnis gegeben. Stadt Leipzig Seite 1 von 1 Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig Land Beteiligungsbericht 2015 Inhalt Vorwort........................................................................................... 4 Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land Allgemeine Angaben zum Zweckverband.................................. 5 Situationsbericht und Besonderheiten für das Jahr 2015 ......... 7 Künftige Entwicklung.................................................................... 9 Beteiligungsübersicht.................................................................10 Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................11 Geschäftsverlauf ........................................................................13 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage .....................................14 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung ....................22 Unternehmenszahlen.................................................................33 Bau und Service Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................34 Geschäftsverlauf ........................................................................35 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage .....................................37 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung ....................38 Unternehmenszahlen...................................................................41 Sportbäder Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................42 Geschäftsverlauf ........................................................................43 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage .....................................43 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung ....................43 Unternehmenszahlen.................................................................45 2 Wassergut Canitz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................46 Geschäftsverlauf ........................................................................47 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage .....................................48 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung ....................48 Unternehmenszahlen.................................................................51 LSI GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................52 Geschäftsverlauf ........................................................................53 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage .....................................53 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung ....................56 Unternehmenszahlen.................................................................51 GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH/KWL GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................58 Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen .................................59 Geschäftsverlauf ........................................................................60 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage .....................................61 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung ....................61 Unternehmenszahlen.................................................................61 Anlage .........................................................................................62 3 Vorwort Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die Entsorgung des Abwassers sind elementare Aufgaben der Daseinsfürsorge der Gemeinden für ihre Bürgerinnen und Bürger. Ich bin zufrieden und auch ein wenig stolz auf die Entwicklung des Zweckverbandes. In den Nachwendejahren war es eine durchaus mutige Entscheidung, die – wie sich heute herausstellt – die richtige war. Wir haben Wasserversorgung und Abwasserentsorgung vereint und wir haben durch den Zweckverband eine Klammer zwischen dem Stadtgebiet Leipzig und den Umland geschaffen. Beides sind solide und vernünftige Fundamente, auf denen sich auch die Zukunft gestalten lässt. Mit dem Beteiligungsbericht soll den Verbandsmitgliedern und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Information über die Entwicklung von Unternehmen gegeben werden, an denen der Zweckverband unmittelbar und mittelbar beteiligt ist. Mit diesem gesetzlich geregelten Instrument möchten wir einen Beitrag zur größeren Transparenz der Entwicklung der Beteiligungsunternehmen gewährleisten. Der Bericht gibt einen Gesamtüberblick und bildet die Grundlage für die Planung und Steuerung zukünftiger Entwicklungen. Leipzig, im November 2016 4 Zweckverband fürWasserversorgung undAbwasserbeseitigung Leipzig-Land Allgemeine Angaben zum Zweckverband Adresse Prager Str. 36 E-Mail post@zvwall.de Homepage www.zvwall.de 04317 Leipzig Aufgaben und Ziele: Der Zweckverband hat die Aufgabe, für und anstelle seiner Mitglieder das vom Zweckverband umfasste Gebiet hinsichtlich der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, die öffentliche Wasserversorgung bzw. Abwasserbeseitigung durchzuführen. Gründungsjahr 1991 Beteiligungen unmittelbar mittelbar Gremien Verbandsversammlung Verwaltungsrat Rechtsform Zweckverband (Körperschaft des öffentlichen Rechts) 25,35 % an der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH siehe Beteiligungsübersicht Verbandsvorsitzender Dr. Holger Schirmbeck Karsten Schütze Bürgermeister der Stadt Taucha (bis 15.09.2015) Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg (ab 16.09.2015) Geschäftsführung Dr. Andreas Berthold Verbandsmitglieder Gemeinde Belgershain Gemeinde Borsdorf Gemeinde Großpösna Gemeinde Jesewitz Gemeinde Machern Gemeinde Wiedemar Stadt Böhlen Stadt Leipzig Stadt Markranstädt Stadt Markkleeberg Stadt Pegau Stadt Schkeuditz Stadt Taucha Stadt Zwenkau Abschlussprüfer Rechnungsprüfungsamt der Stadt Geithain 5 Einzugsgebiet des Zweckverbandes 6 Kurzvorstellung des Zweckverbandes Im Dezember 1991 schlossen sich die 49 Städte und Gemeinden des Landkreises Leipzig-Land zum Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand zusammen. Dieser hat für und anstelle seiner Mitglieder die öffentliche Wasserversorgung gemäß § 43 SächsWG und Abwasserbeseitigung gemäß § 50 SächsWG wahrzunehmen. Sämtliche Rechte und Pflichten der Verbandsmitglieder zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie die damit verbundenen Befugnisse und Verpflichtungen gegenüber Anschlussnehmern und Dritten gingen in vollem Umfang an den Zweckverband über. 1993 gründeten die Stadt Leipzig und der ZV WALL die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL). Mit dieser Gesellschaft wurde 1994 ein Betreibervertrag abgeschlossen. Danach sind die KWL für die Wasserver- und Abwasserentsorgung der Bürger sowie für die Wartung, Erneuerung und Erweiterung der öffentlichen Anlagen auf eigene Rechnung verantwortlich. Dafür erhebt die Gesellschaft Entgelte und Baukostenzuschüsse. Im Dezember 2000 erfolgte durch die nach der Sächsischen Gemeindegebietsreform verbliebenen 13 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Delitzsch, Muldental und Leipziger Land sowie Ortsteilen der Stadt Leipzig eine Sicherheitsneugründung des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand. Situationsbericht und Besonderheiten für das Jahr 2015 Die Ziele des ZV WALL leiten sich aus den im Wasserhaushaltsgesetz und im Sächsischen Wassergesetz festgelegten Pflichten der kommunalen Aufgabenträger unter Berücksichtigung des Sächsischen Landesgesetzes über die Kommunale Zusammenarbeit ab. Die nachhaltige Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung nach dem Stand der Technik ist als strategische Aufgabe des ZV WALL durch hoheitliches Handeln und in enger Zusammenarbeit mit der Betreibergesellschaft Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) im Verbandsgebiet dauerhaft zu gewährleisten. Vom Gesetzgeber wird bis zum 31. Dezember 2015 der Abschluss der vollständigen Umstellung der Abwasserbehandlung auf biologische Reinigung gefordert. Dies erfolgt zum einen durch restliche zentrale Erschließungen sowie durch Umstellung der Grundstückskläranlagen auf biologische Reinigung. Über Informationsveranstaltungen wurden die Bürger frühzeitig in diesen Prozess einbezogen. Ausgehend vom derzeitigen Umstellungsgrad der Abwasserbehandlungsanlagen wird der ZV WALL auch 2016 unvermindert die vorhandenen Kapazitäten einsetzen müssen, um die Umstellung der noch verbliebenen Anlagen durchzusetzen und zu begleiten. Schrittweise führt der ZV WALL moderne Datenerfassungssysteme für die Überwachung der Wartung und Betriebssicherheit der dezentralen Abwasseranlagen ein. Der ZV WALL ist weiterhin bestrebt, gemeinsam mit der KWL ein Organisationssystem für die zentrale Steuerung des Betriebes der dezentralen Abwasseranlagen aufzubauen. 7 Die Umstellung auf den Stand der Technik stellt sich im Jahr 2015 wie folgt dar: 2015 umgestellte. erreichter Umstel- Anlagen lungsgrad % Leipzig 154 65 Jesewitz 53 69 Schkeuditz 111 75 Wiedemar 23 77 Markranstädt 31 76 Markkleeberg 15 33 Machern 46 69 Taucha 34 65 Als Gesellschafter der KWL tritt der ZV WALL für eine verstärkte Rekonstruktion der kommunalen Trinkwasser- und Abwasseranlagen und die notwendigen Investitionen in die Anlagen infolge der gesetzlichen Umweltauflagen und der demografischen Entwicklung ein. Auch im Jahr 2015 blieb die Anzahl der Bauanträge für die Bebauung freier Grundstücke weiter auf hohem Niveau. Ebenso setzte sich die Erschließung neuer Wohngebiete durch private Investoren weiter fort. Damit einhergehend konzentrierte sich die Arbeit des ZV WALL im technischen Bereich neben der Durchsetzung der Umstellung auf biologische Kläranlagen auf den Nachweis der gesicherten Erschließung und die Genehmigung von Grundstücksentwässerungsanlagen. Zunehmende Bedeutung erlangt dabei die sichere und schadlose Beseitigung des Niederschlagswassers auf den Grundstücken, da die vorhandenen Abwasserleitungen in der Regel ausgelastet sind und die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes oft ungenügend ist. Durch das vermehrte Auftreten von Starkregenereignissen müssen hier Lösungen gefunden werden, die eine Überflutung und Schädigung der Grundstücke und ihrer Bausubstanz verhindern. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Verhandlung mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur Absicherung der gesetzlich vorgeschriebenen Bereitstellung von Löschwasser bei gleichzeitiger Erhaltung der qualitätsgerechten Trinkwasserversorgung in den einzelnen Mitgliedskommunen. Für diese Pflichtaufgabe der Kommunen, welche nicht an den ZV WALL übertragen wurde, unterstützt dieser die Abstimmungen, um eine einheitliche Regelung für alle Mitgliedskommunen zu erreichen. Die derzeitige Förderpraxis benachteiligt die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH als 100% kommunales Unternehmen, auf das die Betreibung der Trinkwasser- und Abwasseranlagen übertragen wurde, bei der Akquirierung von Fördermitteln für zentrale Trinkwasser- und Abwassererschließungsmaßnahmen. Hier wurde durch intensive Verhandlungen mit der Landesdirektion Sachsen und mit den sächsischen Ministerien versucht, eine Lösung zu finden, was bisher allerdings noch nicht gelang. Als Mitglied des Beratungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung e.V. Leipzig unterstützt der ZV WALL die Etablierung von Betreibergesellschaften zur Errichtung und zum Betrieb von biologischen Kleinkläranlagen. Auch hier konnte 2015 noch kein, auch von der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH mitgetragenes Konzept erarbeitet werden. 8 Künftige Entwicklung Ziel ist es, gemeinsam mit der KWL den technischen Zustand der Anlagen durch eine erhöhte Investitionstätigkeit zu verbessern. Die restlichen zentralen Erschließungsmaßnahmen sowie die vollständige Umstellung der dezentralen Abwasserbehandlungsanlagen auf den Stand der Technik sind in den gesetzlich festgelegten Übergangsfristen abzuschließen. Über Verwaltungsverfahren wird der ZV WALL in den abwasserseitig zentral erschlossenen Gebieten den Anschluss- und Benutzungszwang bei säumigen Grundstückseigentümern durchsetzen. Bei der Umstellung der restlichen dezentralen Anlagen auf den Stand der Technik sind gemeinsam mit den Grundstückseigentümern Lösungen entsprechend der ermessensleitenden Hinweise des SMUL zu finden und umzusetzen. Die Gewährleistung der Betriebssicherheit dieser Anlagen bildet zukünftig den Schwerpunkt der Überwachungstätigkeit des ZV WALL. Weiterhin soll die Löschwasserbereitstellung über das Trinkwassernetz über den Abschluss entsprechender Verträge zwischen der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und den Mitgliedskommunen geregelt werden. Die Niederschlagswasserbeseitigung wird zukünftig ein wesentliches Entscheidungskriterium bei den Genehmigungsverfahren für neue Wohn- und Gewerbestandorte werden. Wesentliche Verträge Die Finanzbeziehungen zwischen der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und dem Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land beruhen auf folgenden Verträgen: Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung vom 30.03.1994; zuletzt geändert am 07.10.2013 Der Vertrag läuft auf unbestimmte Zeit und kann mit einer Frist von fünf Jahren zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden, erstmals jedoch zum 31.12.2032. Vertrag über die Oberflächenwasserbeseitigung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen vom 19.12.2000; zuletzt geändert am 19.06./06.07.2012 Der Vertrag kann von jedem Vertragspartner mit einer Frist von sechs Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Konzessionsabgabenvertrag für öffentliche Wasserversorgungsanlagen im Gebiet des ZV WALL vom 19.12.2000; zuletzt geändert am 19.12.2001/28.12.2001. Der Vertrag ist zum 01.01.2000 in Kraft getreten und läuft bis zum 31.12.2019. Ergebnisabführungsvertrag zwischen Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) und Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 18.11.2002, zuletzt geändert am 22.10.2013, wonach die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH verpflichtet ist, ihr Betriebsergebnis in Höhe der Eigenkapitalverzinsung des Anlagenvermögens nach dem Kommunalabgabengesetz an die LVV abzuführen, abzüglich einer im Vertrag näher bezeichneten Ausgleichszahlung an den Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. 9 Beteiligungsübersicht 10 KommunaleWasserwerke Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 E-Mail wasserwerke@L.de Homepage www.L.de 04103 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gewinnung und Bereitstellung von Trinkwasser für Bevölkerung, Handel, Gewerbe und Industrie sowie die Gewinnung und Bereitstellung von Brauchwasser nach vorhandenen Möglichkeiten Entsorgung von Abwasser der Bevölkerung, des Handels, des Gewerbes, der Industrie einschließlich der Entsorgung der bei den eigenen Ver- und Entsorgungsaufgaben anfallenden Sonderabfälle sowie die Verwertung der dabei anfallenden Abfallenergie, soweit die Landesgesetzgebung nichts Anderweitiges regelt Die Gesellschaft entfaltet ihre Geschäftstätigkeit im Gebiet der Stadt Leipzig, dem Landkreis Leipziger Land, im Muldentalkreis und Landkreis Delitzsch. Die räumliche Ausdehnung der Tätigkeit der Gesellschaft über die vorgenannten Gebiete hinaus bedarf der Zustimmung der Gesellschafterversammlung. Die Gesellschaft darf Geschäfte betreiben, die dem Gesellschaftszweck mittelbar und unmittelbar dienlich sind. Dies gilt auch für die Übernahme z. B. von Bäderbetrieben im Versorgungsbereich (wenn die Gesellschafterversammlung dem zustimmt). Sie kann gleichartige oder dem Gesellschaftszweck dienende Unternehmen erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten. Die Gesellschaft beachtet bei der Verfolgung der Gesellschaftszwecke in hohem Maße die Belange des Umweltschutzes. 11 Gründungsjahr Beteiligungen 1991 Bau und Service Leipzig GmbH FWV Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Sportbäder Leipzig GmbH Wassergut Canitz GmbH Gremien Aufsichtsrat Finanz- und Bauausschuss Gesellschafterversammlung Gesellschafterberatung Präsidial- und Beteiligungsausschuss Rechtsform GmbH Geschäftsführung Michael Manfred Theis Geschäftsführer Dr. Ulrich Meyer Geschäftsführer Aufsichtsrat Gesellschaftervertreter: Torsten Bonew Vorsitzender Aufsichtsratsvorsitzender bis 17.02.2015 Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen der Stadt Leipzig Volkmar Müller Vorsitzender Aufsichtsratsvorsitzender ab 11.03.2015 Geschäftsführer LVV Dr. Holger Schirmbeck 1. Stellvertreter Bürgermeister der Stadt Taucha bis 28.08.2015 Karsten Schütze 1. Stellvertreter Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg ab 16.09.2015 Claus-Uwe Rothkegel Mitgliedschaft Geschäftsführer BFH Rothkegel GmbH bis 17.02.2015 Manfred Rauer Mitgliedschaft Stellvertretender Schulleiter bis 17.02.2015 Wolfgang Denecke Mitgliedschaft Wissenschaftlicher Mitarbeiter MdL Reik Hesselbarth Mitgliedschaft Geschäftsführer Ipoque GmbH bis 17.02.2015 Wolfgang Hesse Mitgliedschaft Unternehmensberater Ansbert Maciejewski Mitgliedschaft Stadtrat, bis 17.02.2015 CDU-Fraktionsgeschäftsführer Jörg Enke Mitgliedschaft Oberbürgermeister der Stadt Schkeuditz Heiko Rosenthal Mitgliedschaft Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig Dr. Lothar Tippach Mitgliedschaft Pensionär Norman Vogler Mitgliedschaft Vereinsgeschäftsführer, Die Alternative Kommunalpolitik Sachsen e.V. Falk Dossin Mitgliedschaft Bankfilialleiter, Deutsche Bank AG ab 17.02.2015 Rene Wiesner Mitgliedschaft Schulleiter bis 17.02.2015 Achim Haas Mitgliedschaft Geschäftsführer SUB Gesellschaft für ab 17.02.2015 Kommunal- und Firmenberatung mbH Andreas Geisler Mitgliedschaft selbstständiger Bäckermeister ab 17.02.2015 Nicola Lakowa Mitgliedschaft Dipl. Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin, ab 17.02.2015 Universität Leipzig Dr. Ilse Lauter Mitgliedschaft Stadt Leipzig, Fraktion DIE LINKE ab 17.02.2015 Geschäftsführerin Andreas Habicht Mitgliedschaft Selbstständig, Geschäftsführer ab 10.08.2015 Christopher Zenker Mitgliedschaft Angestellter, SPD Landesverband Sachsen Arbeitnehmervertretung: Ulrike Bauermann Mitgliedschaft Mitarbeiterin KWL Armin Krück Mitgliedschaft Mitarbeiter KWL Manfred Kummer Mitgliedschaft Mitarbeiter KWL Hans-Jürgen Müller Mitgliedschaft Mitarbeiter BSL Heike Schubert Mitgliedschaft Mitarbeiterin KWL bis 23.06.2015 12 Michaela Späth Jürgen Mehnert Sebastian Speer Gesellschafter Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 2. Stellvertreter Mitarbeiterin KWL Mitgliedschaft IGBCE Mitgliedschaft Mitarbeiter KWL ab 23.06.2014 LVV Leipziger Versorgungs- und Ver74,65 % kehrsgesellschaft mbH Zweckverband Wasserversorgung und 25,35 % Abwasserbeseitigung Leipzig-Land Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfergesellschaft Herr Drüppel Wirtschaftsprüfer Herr Schrader Wirtschaftsprüfer 10.100.000,00 ¼ 565 Arbeitnehmer per 31.12.2015 Kurzvorstellung des Unternehmens Die unternehmerische Tätigkeit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) erstreckt sich seit dem 01.01.1994 auf das Gebiet der Stadt Leipzig und des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land. Die Trinkwassergewinnung der KWL basiert auf unternehmenseigenen Gewinnungs- und Aufbereitungsanlagen sowie auf Trinkwasserlieferungen durch die überregionale Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, an der sie beteiligt ist. Die KWL bietet rund 660.000 Menschen der Stadt und der Region Leipzig eine stabile und qualitätsgerechte Versorgung mit Wasser und entsorgt deren Abwasser umweltgerecht. Auf Grundlage von § 6 der Verordnung vom 01.03.1990 zur Umwandlung volkseigener Kombinate, Betriebe und Einrichtungen in Kapitalgesellschaften wurde der ehemalige VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB) Leipzig in die WAB Leipzig GmbH mit einem Stammkapital von 10,1 Mio. ¼ umgewandelt und am 26.07.1990 in das Handelsregister Leipzig eingetragen. Mit Gründung der Treuhandanstalt wurde diese Eigentümerin der WAB Leipzig GmbH. Da es sich bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung um originäre Aufgaben der Kommunen handelt, wurde die WAB Leipzig GmbH am 03.07.1991 von der Treuhandanstalt dem Verein der kommunalen Anteilseigner (VkA) an der WAB Leipzig GmbH e. V. übertragen und eine Entflechtung vorgenommen, die zum 01.01.1994 vollzogen wurde. Mitglieder des VkA sind die Kommunen und Gemeinden des ehemaligen Bezirks Leipzig (Anteil der Stadt Leipzig 30 %) sowie der Freistaat Sachsen. Parallel dazu gründete die Stadt Leipzig im März 1991 die Städtische Wasserwerke Leipzig GmbH und übertrug ihr im Rahmen der Entflechtung der WAB Leipzig GmbH die Tätigkeiten der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung. Gleichzeitig wurde im Landkreis Leipzig der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) gebildet. Entsprechend einer vorher geschlossenen Grundsatzvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und dem ZV WALL zur gemeinsamen Organisation der Wasserver- und Abwasserentsorgung übertrugen die Stadt Leipzig und der ZV WALL ihre von der WAB Leipzig GmbH erhaltenen Anlagen auf ein gemeinsames Unternehmen, das seitdem unter dem Namen Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH firmiert. Im November 1997 wurden die Anteile der Stadt Leipzig an die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH verkauft, die als 100-prozentige Tochter der Stadt eine Holdinggesellschaft für den Versorgungs- und Verkehrsbereich darstellt. 13 Geschäftsverlauf Wasserwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wasserwirtschaft befindet sich laut aktuellem Branchenbild in einem ständigen Modernisierungsprozess. Es gilt, die hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln und dabei die Entgelte für die Kunden angemessen zu gestalten. Wesentliche Herausforderungen der Branche sind neben der Sanierung der bestehenden Ver- und Entsorgungsinfrastruktur die demografische Entwicklung, der sich abzeichnende Klimawandel, die Energiewende und die Diskussion um weitergehende Anforderungen an die Abwasserbehandlung zur Reduzierung anthropogener Spurenstoffe sowie die Klärschlammentsorgung. Als lokale Besonderheit ist der nach wie vor im bundesdeutschen Vergleich niedrige spezifische Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet der KWL zu nennen. So lag der ProKopf-Tagesgebrauch im Jahr 1993 noch bei 115 Litern. 2004 sank er erstmals unter die 90-Liter-Marke und erreichte 2011 seinen bisherigen Tiefstwert von 85,9 Litern. Im Vergleich mit dem für das Jahr 2015 im Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft dargestellten bundesdeutschen Durchschnittswert von 121 Litern pro Person und Tag entspricht die Nutzung im Versorgungsgebiet der KWL mit 91,7 Litern pro Einwohner und Tag im Jahr 2015 damit einem um gut 24 % geringeren Durchschnittsgebrauch. Unter Absatzgesichtspunkten als positiv hervorzuheben ist die dynamische und dem allgemeinen Flächentrend entgegengesetzte Bevölkerungsentwicklung der Stadt Leipzig. Die Einwohnerzahl ist gegenüber dem Vorjahr um circa 15.000 gestiegen und übertraf sogar die optimistische Variante der Bevölkerungsentwicklungsprognose, basierend auf der Bevölkerungsvorausschätzung der Stadt Leipzig (Amt für Statistik und Wahlen) vom 01.08.2013, um 7.000 und damit um 80 %. Im Hinblick auf die Ver- und Entsorgungskapazitäten wird diese Entwicklung seitens der KWL genau beobachtet und findet Berücksichtigung in der Überarbeitung der langfristigen Ver- und Entsorgungskonzepte. Geschäftsverlauf Die KWL haben auch im Geschäftsjahr 2015 ihre hervorragenden Kompetenzen bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung unter Beweis gestellt und ein sehr gutes Jahresergebnis vor Gewinnabführung und Ausgleichszahlung an die Gesellschafter erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse, hauptsächlich für die Kundengruppen „private Haushalte“ sowie „Industrie und Kleingewerbe“, haben sich positiv entwickelt. Außerdem haben die gestiegenen Beteiligungsergebnisse der Tochterunternehmen Bau und Service Leipzig GmbH und Wassergut Canitz GmbH zur positiven Ergebnisentwicklung beigetragen. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Ertragslage Im Jahr 2015 ergab sich für die Gesellschaft ein Jahresergebnis vor Ausgleichszahlung an den ZV WALL und Ergebnisabführung an die LVV von 30,6 Mio. ¼ (Vj.: 30,3 Mio. ¼). Aus ihrer operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten die KWL im Jahr 2015 Umsatzerlöse von 140,0 Mio. ¼. Das entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 % (Vj.: 143,0 Mio. ¼). Dabei entfielen 68,1 Mio. ¼ (48,6 %) auf die Sparte Trinkwasser und 66,5 Mio. ¼ (47,5 %) auf die Sparte Abwasser. Die restlichen 5,4 Mio. ¼ (3,9 %) entfallen auf Nebenleistungen und die plangemäße Auflösung empfangener Ertragszuschüsse. Bereinigt man den Umsatz um die gebildete und verbrauchte Rückstellung für Umsatzrisiken, konnte ein Umsatzanstieg von 3,7 Mio. ¼ gegenüber dem Vorjahr (137,7 Mio. ¼) auf 141,4 Mio. ¼ erreicht werden. 14 Abweichung Ist 2015 Ist 2014 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR 140,0 143,0 -3,0 2,1 1,4 -5,3 6,7 126,4 141,4 137,7 3,7 2,7 absolut Umsatz gesamt Rückstellung Umsatzrisiko Umsatz ohne Rückstellung Umsatzrisiko Die bereitgestellte Menge Trinkwasser erhöht sich leicht auf 33,8 Mio. m³ gegenüber dem Vorjahreswert (Vj.: 32,9 Mio. m³). Der Trinkwasserabsatz liegt mit 29,7 Mio. m³ um 1 Mio. m³ über dem im Vorjahr (28,7 Mio. m³). Der technische Wassereigenbedarf (Eigenbedarf und Wasserverluste) sank auf 4,1 Mio. m³ (Vj.: 4,2 Mio. m³). Entsprechend der Zunahme des Trinkwasserabsatzes hat sich auch die Menge des von den Trinkwasserkunden eingeleiteten Abwassers erhöht. Dies spiegelt sich auch in der behandelten Trockenwettermenge (Schmutzwasser inklusive Fremdwasser) wieder, die um 2,3 % auf 36,1 Mio. m³ (Vj.: 35,3 Mio. m³) gestiegen ist. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 9,1 Mio. ¼ auf 29,8 Mio. ¼ ist im Wesentlichen auf um 1,7 Mio. ¼ gestiegene Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für verrechenbare Abwasserabgabe, um 1,2 Mio. ¼ gestiegene Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Sondereffekte aus Gutschriften, Erstattungen und verrechenbarer Abwasserabgabe von 6,1 Mio. ¼ zurückzuführen. Der Materialaufwand liegt bei 38,4 Mio. ¼ und damit erhöht zum Vorjahresniveau (Vj.: 37,1 Mio. ¼ ), unter anderem begründet durch höhere Preise im Jahr 2015 für die Klärschlammentsorgung. Mit dem Personalaufwand in Höhe von 28,6 Mio. ¼ (Vj.: 27,6 Mio. ¼) lagen die KWL über dem Niveau der Vorjahre, im Wesentlichen bedingt durch die höhere durchschnittliche Anzahl von Mitarbeitern inklusive Auszubildende (556) gegenüber dem Vorjahr (548) und planmäßige Tarifsteigerungen. Die Abschreibungen von 41,8 Mio. ¼ (Vj.: 42,5 Mio. ¼ ) weichen nur geringfügig ab. Aus der Überzahlung an den ZV WALL in den Jahren 2006 bis 2008 entstanden Forderungen an den Minderheitsgesellschafter, die mit Gesellschafterbeschluss zu 50 % erlassen wurden. Der Verzicht wurde als außerordentlicher Aufwand verbucht und die verbleibende Forderung wurde durch den ZV WALL beglichen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zu 2014 um 4,3 Mio. ¼ auf 26,9 Mio. ¼ (Vj.: 22,6 Mio. ¼) gestiegen. Wesentliche Ursachen für den Anstieg sind die Prämienrückerstattung an die UBS AG, UBS Limited und UBS Global Asset Management (UK) Limited (UBS) sowie eine zugeführte Prozesskostenrückstellung für die CDO-/CDSProzesse. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (inklusive Aufzinsung von Rückstellungen) sind im Vergleich zum Vorjahr auf 5,2 Mio. ¼ (Vj.: 6,3 Mio. ¼) gesunken. Ursache für die Abnahme ist vor allem die geringere Aufzinsung der Rückstellungen (1,1 Mio. ¼), die gegenüber dem Vorjahr (2,1 Mio. ¼) um 1,0 Mio. ¼ gesunken ist. Vermögens- und Finanzlage Zu den in den Jahren 2006 und 2007 abgeschlossenen CDO-/CDS-Transaktionen erging am 04.11.2014 ein Urteil des High Court of Justice in London. Gegen dieses Urteil wurde seitens der UBS Berufung eingereicht. Am 16.10.2015 wurde die Berufung zugelassen (vgl. 4.1.2 Risiken aus Finanzgeschäften). Die zum Bilanzstichtag 2014 bestehende Verbindlichkeit für die seitens der Prozessgegner durch Verrechnung des im Voraus geleisteten Abschlags auf die zu erwartende Prozesskostenerstattung in Höhe von 14,8 Mio. ¼ wurde aufgrund einer im Jahr 2015 weiteren vorab erhaltenen Zahlung um 0,2 Mio. ¼ auf 15,0 Mio. ¼ erhöht. Aufgrund des für die KWL positiven Gerichtsurteils vom 04.11.2014, der guten Geschäftsaussichten, der eingeleiteten Maßnahmen zur Aufwandsreduzierung sowie der im Rahmen des Wirtschaftsplans für 2016 bis 2020 dargestellten und genehmigten Finanzierungslinien (für 2016 rund 50,0 Mio. ¼) unter Beibehaltung des künftigen kurzfristigen Cash-Management-Kreditrahmens von 8,0 Mio. ¼ gehen die KWL von einer weiterhin stabilen Finanzlage aus. Die Zahlungsfähigkeit war im Berichtsjahr und bis zur Aufstellung 15 % des Jahresabschlusses 2015 durch den Cash-Management-Kreditrahmen der LVV jederzeit gewährleistet. Für das Geschäftsjahr 2015 weisen die KWL eine Bilanzsumme von 997,6 Mio. ¼ aus. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr (988,4 Mio. ¼) einer Erhöhung um 0,9 %. Das Anlagevermögen wies zum 31.12.2015 913,6 Mio. ¼ aus. Das waren im Vergleich zum Vorjahr (908,9 Mio. ¼) rund 0,5 % mehr. Im Berichtsjahr investierte die Gesellschaft insgesamt 45,6 Mio. ¼. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich von 208,9 Mio. ¼ per 31.12.2014 um 10,4 % auf 230,7 Mio. ¼. Das Eigenkapital der Gesellschaft lag am Bilanzstichtag bei 285,4 Mio. ¼, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme bei 28,6 %. Investitionen Das Investitionsvolumen liegt einschließlich der unentgeltlichen Übertragung technischer Anlagen bei 45,6 Mio. ¼ (Vj.: 44,6 Mio. ¼) und damit 2,2 % höher als das Investitionsvolumen des Vorjahres. Vom Gesamtvolumen der Investitionen entfielen 19,2 Mio. ¼ (42,1 %) auf die Sparte Trinkwasser und 25,1 Mio. ¼ (55,0 %) auf die Sparte Abwasser, 1,3 Mio. ¼ (2,9 %) waren sonstige Investitionen. In die Werke wurden 5,4 Mio. ¼ (11,8 %), in die Trink- und Abwassernetze inklusive Erschließungen 38,4 Mio. ¼ (84,2 %) und in den übrigen Bereichen 1,8 Mio. ¼ (4,0 %) investiert, wobei dort 0,4 Mio. ¼ auf das Tarifgebiet Lindelbach entfielen. Investitionen Werke: Das Investitionsvolumen für den Unternehmensbereich Werke betrug 2015 insgesamt 5,4 Mio. ¼, von denen rund 3,3 Mio. ¼ auf die Investitionen in den Wasserwerken und 2,1 Mio. ¼ auf die Investitionen in den Kläranlagen entfielen. Im Bereich der Wasserwerke (WW) konnte schwerpunktseitig das im Jahr 2014 begonnene Investitionsprogramm zur Ertüchtigung der Brunnenfassungen entscheidend weiter umgesetzt werden. Von den bis zum Jahr 2018 geplanten 96 Brunnen der ersten Ausbaustufe in den WW Canitz und Thallwitz wurden im Jahr 2015 insgesamt 26 neu errichtet. Damit stehen am Standort Canitz aktuell 45 neue Brunnen zur Rohwassergewinnung zur Verfügung. Im Jahr 2016 ist die Errichtung weiterer zwölf Brunnen geplant, um im Folgejahr mit der Ertüchtigung der Fassungsanlagen im WW Thallwitz zu beginnen. Die Errichtung dieses zweiten Bauabschnittes der ersten Ausbaustufe steht dabei im engen Zusammenhang mit der weiteren Umsetzung der unternehmensweiten Wasserkonzeption zur strategischen Ausrichtung der Trinkwasserproduktion und -verteilung. Die weitere Umsetzung dieser konzeptionellen Planungen bildete gleichzeitig den zweiten Schwerpunkt im vergangenen Geschäftsjahr. Die Variantenbetrachtung wurde nahezu abgeschlossen. Eine Entscheidungsfindung über die sich ergebende Vorzugsvariante wird im Jahr 2016 angestrebt. Weitere Maßnahmen waren die Erneuerung des Abwassernetzes inklusive Abwasserdruckleitung des Wasserwerkes Naunhof 2 sowie die Fertigstellung des Ersatzes der Maschinensteuerung im WW Thallwitz. Die im letzten Geschäftsjahr begonnene Planung zum präventiven Hochwasserschutz speziell im WW Canitz wurde fortgesetzt. Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit der Landestalsperrenverwaltung wurden Maßnahmen des öffentlichen und privaten Hochwasserschutzes abgestimmt. Diese bilden die Grundlage für die geplanten Objektschutzmaßnahmen dieses größten Leipziger Wasserwerkes durch die KWL. Der Beginn der Planungen für die aus drei Einzelprojekten bestehende Erweiterung des Klärwerkes Rosental bildete im Bereich der Kläranlagen einen wesentlichen Schwerpunkt im vergangenen Jahr. Ergebnisse im Jahr 2015 waren vor allem die Ausschreibung und Beauftragung der Ingenieurleistungen, die aufgrund des Umfanges der Maßnahme mehrere Monate umfassten, die Bearbeitung der ersten beiden Leistungsphasen der Planung sowie die Abstimmung der notwendigen genehmigungsrechtlichen Schritte mit den zuständigen Ämtern und Behörden. Im Ergebnis dessen sollen im aktuellen Geschäftsjahr zunächst die Vorzugsvariante ermittelt und die Planungsphasen zur Erweiterung der biologischen Behandlungskapazität weiter bearbeitet werden. Dies ist aufgrund des deutlich gestiegenen Anschlussgrades an das Klärwerk bedingt durch die demografische Entwicklung der Stadt Leipzig erforderlich. Ausgehend vom aktuellen Zeitplan wird mit einem Baubeginn im vierten Quartal 2017 und einer Fertigstellung des Gesamtprojektes im Jahr 2025 gerechnet. 16 Ein weiterer Schwerpunkt war die Erhöhung der Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit im Bereich der Schlammbehandlung des Klärwerks Rosental. Durch Umsetzung von Maßnahmen zur separaten Bewirtschaftung des dritten Faulturms und Schaffung einer Redundanz im Bereich der Trafostation des Blockheizkraftwerkes (BHKW) wird auch der demografisch bedingten Entwicklung der Schlammmenge Rechnung getragen. Im aktuellen Geschäftsjahr ist die Erweiterung um ein fünftes BHKW geplant, um die ebenfalls gestiegene Faulgasmenge zur Steigerung der Energieeigenerzeugung einsetzen zu können. Schwerpunkte im Bereich der kleineren Kläranlagen waren vor allem Ersatzmaßnahmen von Anlagenteilen beziehungsweise Vorhaben zum Komplettersatz von Anlagen. Dies betraf folgende wesentliche Investitionen: • Kläranlage Merkwitz: Ersatz Kläranlage (Planung) • Kläranlage Zwochau: Ersatz der Steuerung • Kläranlage Hayna: Ersatz der Kläranlage • Kläranlage Markranstädt: Ersatz der Zulaufpumpen. Investitionen Netze: Das Jahr 2015 war geprägt durch einen hohen Anteil an Netzinvestitionen gemessen an den Gesamtinvestitionen der KWL. In Summe wurden 38,4 Mio. ¼ in das Trink- und Abwassernetz der Stadt Leipzig und der Kommunen des ZV WALL investiert, mit dem Ziel, die Ver- und Entsorgungssicherheit kontinuierlich auf hohem Niveau und mit konstanter Qualität zu gewährleisten. Die im Jahr 2015 getätigten Investitionen in das Trinkwassernetz (inklusive Trinkwasseranschlussleitungen) im Wert von 15,8 Mio. ¼ fanden vornehmlich im Bereich der Versorgungsleitungen statt. Auch im Abwasserbereich fokussieren sich die Investitionen verstärkt auf das Flächennetz in Leipzig und im Umland. Dabei sind jetzt die Voraussetzungen zu schaffen, mit den zur Verfügung stehenden Investitionssummen über einen langen Zeitraum konstant und planmäßig in das Flächennetz zu investieren und den enormen Investitionsstau abzubauen. In Summe wurden im Jahr 2015 22,6 Mio. ¼ inklusive der Hausanschlusskanäle in das Kanalnetz investiert. Beispiele ausgewählter Trinkund Abwassermaßnahmen sind im Folgenden dargestellt: Vorhaben Graßdorfer Straße/B87 Taucha Nach gut neunmonatiger Bauzeit haben die KWL umfangreiche Arbeiten am Trink- und Abwassernetz entlang der B87 in Taucha beendet. Mit Abschluss der Baumaßnahme im Bereich der B87 ist die Ertüchtigung des Tauchaer Mischwassernetzes mit Ausnahme des Umbaus des Regenüberlaufs Dorfstraße nahezu komplett. Damit können die KWL eine gewässerverträgliche Mischwasserentlastung entsprechend den Zielen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bis Ende 2015 weitestgehend gewährleisten. Im Zuge der Baumaßnahme B87 wurden 2015 circa 200 m Mischwasserleitung DN 800, rund 165 m Staukanal im Maulprofil 2,10 x 1,35 m einschließlich des Ersatzneubaus der beiden Gegenüberlaufbauwerke in der Graßdorfer Straße sowie rund 50 m Mischwasserleitung DN 1200 in der Leipziger Straße erneuert. Parallel zu diesen Maßnahmen am Abwassernetz haben die KWL auch die Trinkwasserversorgungsleitungen im gesamten Baubereich mit einem Gesamtwertumfang von 0,3 Mio. ¼ erneuert. Die KWL investierte circa 1,7 Mio. ¼. 17 Umbau Regenüberläufe Grabaustraße, Leutzsch sowie Sanierung Mischwasserleitung/Auswechslung Trinkwasserleitung Zum Harfenacker, Leipzig Im Jahr 2015 erfolgten für 0,7 Mio. ¼ 400 m Kanalbaumaßnahmen der Nennweiten DN 400/500/800 in der Otto-Schmied-Straße und Paul-Michael-Straße. Zusätzlich wurden 500 m Mischwasserhauptleitung Zum Harfenacker/Grabaustraße DN 800/1200 saniert und 300 m Nebensammler der Seitenstraßen Mathiesenstraße und Schützstraße ausgewechselt. Die Gesamtkosten betragen 2,3 Mio. ¼, davon 0,6 Mio. ¼ im Jahr 2015. Am Trinkwassernetz der Baujahre 1897 und 1928 bestand ebenfalls Handlungsbedarf, sodass eine mit den Kanalbaumaßnahmen koordinierte Baudurchführung erfolgte. Insgesamt wurden 1.050 m Trinkwassernetz mit einem Wert von 0,2 Mio. ¼ erneuert. Im Zuge der Netzerneuerung wurden die beiden Regenüberläufe Grabaustraße und Gustav-Esche-Straße in Leipzig/Leutzsch – als Bestandteil der Sanierungsplanung für das Kanalnetz Leipzig/Leutzsch – umgebaut, da der Schmutzfrachteintrag in das sensible Gewässer zweiter Ordnung „Bauerngraben“ verringert werden soll. Insgesamt investierten die KWL hierfür 1,7 Mio. ¼. Einen hohen Stellenwert hatte auch im vergangenen Jahr die gemeinsame Baukoordinierung von Straßen, Leitungsbau und Gleiserneuerung. Dabei machten sich die seit 2011 getroffenen Vereinbarungen der Bauherren zu einer Erleichterung der gemeinsamen Vertragsarbeit und Kostenteilung bei Vergabe bezahlt. Dies waren unter anderem Voraussetzungen, dass in Leipzig Großprojekte wie die Karl-Liebknecht-Straße und die Könneritzstraße realisiert und andere mit den erwarteten positiven Effekten in Hinsicht Kosteneinsparung und Nutzen für die Öffentlichkeit erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Wesentliche Projekte des Jahres 2015 waren: Vorhaben Karl-Liebknecht-Straße, Leipzig Die Stadt Leipzig und die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) begannen ab dem Jahr 2014, die Karl-Liebknecht-Straße zwischen Martin-Luther-Ring und Südplatz auf circa 1,3 km grundhaft auszubauen, die Gleise auszuwechseln und die Gleis- und Straßengeometrie zu verändern. Auf Basis einer Bauherrenvereinbarung und von Koordinierungsverträgen erfolgte die Realisierung des Projektes in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Partnern. Die zur Auswechslung vorgesehenen Trinkwasserleitungen zwischen 100 Stahl und 300 Grauguss wurden zwischen 1890 und 1926 verlegt und waren stark schadensanfällig. Insgesamt wurden mehr als 1.800 m Trinkwasserleitungen DN 100 - 150 ausgewechselt. Das Projekt hat einen Gesamtwert von 1,2 Mio. ¼. Händische Sanierung Mischwasserkanal Karl-Liebknecht-Straße (Aufwand) Der letzte Bauabschnitt dieser koordinierten Großmaßnahme konnte im Jahr 2015 erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt wurde im Rahmen der Maßnahme rund 1 km Abwasserleitung mittels händischer Sanierung/Verfugung ertüchtigt. Weiterhin wurden zahlreiche Anschlussleitungen erneuert, saniert beziehungsweise verpresst. Der Gesamtwertumfang der Maßnahme beträgt rund 1,3 Mio. ¼. Im Jahr 2015 wurden 0,4 Mio. ¼ aufgewendet. Das Bauvorhaben konnte planmäßig im November 2015 abgenommen und die Karl-Liebknecht-Straße wieder freigegeben werden. Vorhaben Könneritzstraße Die KWL koordinierten die Leitungserneuerung im Bereich zwischen Oeser- und Stieglitzstraße sowie zwischen Holbein- und Alfred-Frank-Straße mit der Stadt Leipzig und den LVB. Zwischen Industriestraße und Stieglitzstraße wurden die Gleistrassen erheblich verändert, was Auswirkungen auf die Leitungen der KWL hatte. Die Trinkwasserleitungen aus dem Jahr 1924 wurden auf 2.010 m Länge ausgewechselt: Nördlich der Industriestraße ist an der östlichen und westlichen Seite je eine Trinkwasserleitung der Nennweite 150 auf insgesamt circa 920 m verlegt worden. Südlich der Industriestraße sind auf circa 1.090 m die Trinkwasserleitungen in DN 100 zu verlegen. 18 Weiterhin wurden ca. 330 m Kanäle ausgewechselt bzw. bedingt durch die Änderung der Gleisgeometrie umverlegt. Des Weiteren mussten 77 Abwasserhausanschlüsse aufgrund ihres schlechten Zustands ausgetauscht werden. Die KWL investieren insgesamt 1,1 Mio. ¼. Umverlegung der Hauptverteilungsleitung 2 (HVL 2) DN 800 Straße des 18. Oktober Das Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig beabsichtigt den Rückbau der stark geschädigten Brücke im Bereich der Straße des 18. Oktober über die Gleise der DB Netz AG zwischen Alter Messe und Wilhelm-Külz-Park. Bis zum Beginn der Abrissarbeiten waren die vorhandenen Medienleitungen mit Unterquerung der Bahnanlagen umzuverlegen. In der Brücke befindet sich die Hauptversorgungsleitung HVL 2, die als Folgemaßnahme umzuverlegen ist. Bis zur Umverlegung wurde die HVL 2 als oberirdisch auf der Brücke verlegtes Provisorium bauzeitlich gesichert. Zur Gewährleistung der Trinkwasserversorgung wurde, beginnend im März 2015, ein Stahlbetonrohr DN 1400 im Rohrvortrieb südlich der vorhandenen Eisenbahnüberführung verlegt, in welches die Trinkwasserleitung DN 800 geschoben wurde. Beidseitig der Bahnquerung wird je ein Schachtbauwerk angeordnet. Die Gesamtlänge der neuen Leitung beträgt 285 m in einer Tiefe von circa 10 bis 15 m. Der Abschluss des Projektes ist für Mai 2016 vorgesehen. Die Gesamtkosten dieses Projektes betragen 1,9 Mio. ¼ Parallel zu den mit Dritten koordinierten Maßnahmen und den zustandsbedingt notwendigen Leitungserneuerungen sind auch die Auflagen und Selbstverpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie weiterhin Herausforderungen für das Unternehmen. In der Praxis bedeutet dies seit 1999, jährlich etwa 3,0 Mio. ¼ Bauvolumen im Bereich der Siedlungserschließung zu realisieren. Erschließung Emil-Teich-Siedlung/Elchweg Die Siedlungsstandorte Elchweg und Emil-Teich-Siedlung sollen an das zentrale Schmutzwassernetz angeschlossen werden. Die Festlegung im Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) „dauerhaft dezentral“ (mit biologischen Kleinkläranlagen und Abwassersammelgruben im Ausnahmefall) konnte aufgrund der schlechten Versickerungsverhältnisse nicht wie geplant umgesetzt werden. Die vorhandene Emil-Teich-Siedlung umfasst 270 Einfamilienhaus-Grundstücke, die im Rahmen der Erschließungsmaßnahme an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen werden. Dafür werden 2.400 m Leitungen neu verlegt. Die Gesamtkosten dieser abwasserseitigen Erschließung betragen 3,9 Mio. ¼, davon im Jahr 2015 0,9 Mio. ¼. In Koordinierung mit der abwasserseitigen Erschließung sollen die Versorgungsengpässe in der Siedlung beseitigt werden. Insgesamt werden 2.500 m Trinkwasserleitungen ausgewechselt und zum Teil zur Stabilisierung der Versorgung höher dimensioniert. In die Erneuerung der Trinkwasserleitungen investieren die KWL insgesamt 1,2 Mio. ¼, davon im Jahr 2015 0,3 Mio. ¼. Die Altsiedlung Elchweg umfasst 70 Einfamilienhaus-Grundstücke. Zur abwasserseitigen Erschließung des Gebietes sind rund 1.500 m Schmutzwasserkanäle neu zu verlegen. Weiterhin ist die Herstellung von circa 70 Hausanschlusskanälen in DN 150 notwendig. Analog zur Emil-Teich-Siedlung sollen auch im Elchweg in Koordinierung mit der abwasserseitigen Erschließung die Versorgungsbedingungen durch die Erneuerung der Leitungen auf einer Länge von 740 m verbessert werden. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Leitungssystems ist mit dem Alter der Leitung von über 80 Jahren überschritten. Insgesamt betragen die Kosten der abwasserseitigen Erschließung der Altsiedlung Elchweg und der Erneuerung des Trinkwassernetzes 0,7 Mio. ¼, davon im Jahr 2015 0,6 Mio. ¼. 19 Leistungsindikatoren Als einer der wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren sind im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse von 140,0 Mio. ¼ erwirtschaftet worden, die in Höhe von 145,4 Mio. ¼ prognostiziert waren. Durch die eingetretene Kostenüberdeckung im Geschäftsjahr sowie andere kalkulatorische Faktoren machte sich eine höhere Rückstellungsbildung für Umsatzrisiken für deren späteren Ausgleich erforderlich, die in der Prognose nicht zu erwarten war. Bleibt die Rückstellungsbildung unberücksichtigt, übertraf der Umsatz aus der Kundenabrechnung aufgrund steigender Einwohnerzahlen und steigender Verbräuche pro Tag und Einwohner die Prognose von 131,1 Mio. ¼ um 4,7 Mio. ¼. Diese Verbräuche spiegeln sich in den Absätzen der Trinkwasserkunden wider. Gegenüber einer geplanten Trinkwassermenge von 28,2 Mio. m³ wurden 29,7 Mio. m³ abgesetzt. Ein weiterer wichtiger finanzieller Leistungsindikator ist das Jahresergebnis vor Gewinnabführung und Ausgleichszahlung von 30,6 Mio. ¼ im Jahr 2015. Das angestrebte Ergebnis von 36,1 Mio. ¼ konnte durch die eingeplanten zum Jahresende fehlenden 10,0 Mio. ¼ Erlöse aus erstatteten Prozesskosten der CDO-/CDS-Prozesse nicht erreicht werden (siehe Erläuterungen zu CDO-/CDS-Transaktionen unter Punkt 4.1.2 Risiken aus Finanzierungsgeschäften). Eine positive Ergebniswirkung haben das gegenüber der Prognose verbesserte Finanzergebnis sowie der bezüglich des Wandel-Memory-Swaps abgeschlossene Vergleich. Die eigens dafür gebildete Rückstellung konnte teilweise ergebniswirksam aufgelöst werden. Als ein weiterer wichtiger Indikator der KWL sind die Investitionen mit 45,6 Mio. ¼ zu nennen. Bis auf durch Dritte zu tragende Erschließungsmaßnahmen wurden die prognostizierten Werte von 47,6 Mio. ¼ erreicht. Weitere wichtige Kennzahlen werden in der Anlage zu diesem Lagebericht gezeigt. Folgende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren waren für die Geschäftstätigkeit der KWL im Jahr 2015 von Bedeutung: Statistische Kennzahlen Wasserversorgung: 2015 wurden insgesamt circa 29,7 Mio. m³ Trinkwasser abgesetzt (Basis: Hochrechnung 12/2015). Davon entfielen circa 21,7 Mio. m³ auf Bevölkerung und Kleingewerbe, 4,2 Mio. m³ auf Industrie und Gewerbe sowie 3,8 Mio. m³ auf Sonstiges (u. a. Landwirtschaft und Weiterverteiler). Das Rohrnetz wurde um rund 27 km auf 3.431 km erweitert. Der Zuwachs im Jahr 2015 resultiert im Wesentlichen aus circa 13 km Versorgungs- und Zubringerleitungen (Gesamtlänge 2015: 2.385 km) und 14 km Hausanschlussleitungen (Gesamtlänge 2015: 1.046 km). Die 2015 im Versorgungsgebiet angefallenen 752 Rohrschäden liegen leicht unter dem Vorjahreswert (789); sie sind damit in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben. Von den Rohrschäden wurden 184 an Anschlussleitungen festgestellt, was einer Schadensrate von circa 2,3 Rohrschäden je 1.000 Hausanschlüsse entspricht. Damit liegt die Schadensrate mit fallender Tendenz seit einigen Jahren im niedrigen Bereich (laut Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. W 400-3), was als Erfolg des „Trinken Sie bleifrei!“-Programms der KWL gewertet werden kann. Mit 568 Schäden an den Versorgungs- und Hauptleitungen liegt die spezifische Schadensrate hier mit 0,26 Schäden je km Versorgungsnetz und Jahr im mittleren Bereich (DVGW W 400-3), allerdings mit leicht steigender Tendenz in den vergangenen Jahren. Die Wasserverluste haben sich seit einigen Jahren kontinuierlich verringert und lagen 2015 unter 11 % bezogen auf die Rohrnetzeinspeisung. Beschwerdemanagement, Kundenzufriedenheit, Kundenbelange: Die KWL versorgen rund 660.000 Menschen in ihrem Geschäftsgebiet. Die Beschwerderate liegt trotz der Erhöhung des Beschwerdeaufkommens mit 0,1 % weiterhin sehr niedrig (967 Beschwerden; Vj.: 755 Beschwerden). Die größte Gruppe der Beschwerdeführer bilden nach wie vor die Privatkunden. Schwerpunkte sind die Themen Service und Abrechnung. Die angekündigte Preisanpassung ab dem 01.01.2016 und die Änderung der 20 Berechnungsmodalitäten für die Niederschlagswassereinleitung haben nicht zu einer signifikanten Erhöhung der Beschwerden geführt. Der Anteil an den Gesamtbeschwerden im Jahr 2015 liegt bei geringen 10 %. Immer mehr Kunden nutzen das Telefon, um mit den KWL bei Problemen Kontakt aufzunehmen. So gingen 55 % der Beschwerden im Jahr 2015 telefonisch ein. Die kontinuierlich durchgeführte Kundenbefragung zum Hausanschlussprozess belegt, dass die KWL hier sehr positiv wahrgenommen werden und ihre Kompetenz geschätzt wird. Vereinzelt führt dieses aktive Zugehen auf die Kunden auch dazu, dass diese im Rahmen der Befragung Kritik äußern und Hinweise geben, insbesondere zu den in unserem Auftrag arbeitenden Firmen. Dies wird von den KWL als sehr wichtig erachtet und trägt zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse bei. Personal: Am 31.12.2015 arbeiteten 565 Beschäftigte inklusive Auszubildende bei den KWL. Das sind neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Der Zuwachs resultiert planmäßig aus der Umsetzung des im Jahr 2014 erarbeiteten Personalkonzeptes 2020 der KWL. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten betrug 44,9 Jahre. Sie sind durchschnittlich 21,8 Jahre bei den KWL und ihren Vorgängerbetrieben tätig. In die Ermittlung des Altersdurchschnitts sind 34 Auszubildende einbezogen, die in elf Berufen bei den KWL ausgebildet werden. 24 von ihnen (71 %) werden in gewerblichen Berufen und zehn junge Menschen (29 %) in kaufmännischen Berufen zum Facharbeiterabschluss geführt. Fünf Auszubildende beendeten im Berichtsjahr ihre Ausbildung in fünf verschiedenen Berufen. Ein besonderes Augenmerk lag im Jahr 2015 auf der weiteren Arbeit am bereits eingangs erwähnten Personalkonzept 2020 der KWL. Es ging dabei um die Fortschreibung und Schärfung der Datengrundlagen und die Ableitung der damit verbundenen kurz- und mittelfristigen personellen Maßnahmen. Die Aus- und Weiterbildungskonzeption sowie die Nachfolgeplanung wurden überarbeitet und entsprechend konkretisiert. Die systematische und konzentrierte Arbeit an diesem Thema, die über eine kompetenzbezogene Stellenplanung für alle Bereiche erfolgt, ist ein wesentlicher Garant dafür, dass auch in der Zukunft die Bindung und Gewinnung gut ausgebildeter Mitarbeiter, die Umsetzung des Wissens- und Know-how-Transfers sowie die Gewährleistung eines effizienten Personaleinsatzes sichergestellt werden können. Das sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass die KWL ihr Kerngeschäft auch in Zukunft effizient erfüllen können. Mit der frühzeitigen Kenntnis der sich vollziehenden Veränderungen, der qualitativen und quantitativen Herausforderungen für das Personal und der dadurch möglichen Ableitung der einzuleitenden Schritte wird den Herausforderungen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels einerseits sowie der Personalkostensteigerungen andererseits rechtzeitig und zielgerichtet begegnet. Im Jahr 2015 konnten bereits zahlreiche Maßnahmen aus dem Personalkonzept umgesetzt werden. So wurden im Rahmen eines Projektes im Fachbereich Kanalnetz des Unternehmensbereiches Netze die Eigenleistungen zur Kamerabefahrung des Kanalnetzes erhöht. Weiterhin musste den gestiegenen Anforderungen in der Abwasserüberwachung entsprochen werden. Dafür wurde Personal bereit- und eingestellt. Ein Ergebnis des Projektes „LVV 2015“ war die Zusammenführung der Unternehmenskommunikation der Beteiligungsunternehmen in einem Shared Service Center bei der Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (SW Leipzig), und der Konzernkommunikation bei der LVV. Aus diesem Grund wurde nach erfolgter Personalüberleitung aller acht Mitarbeiter der Stab Unternehmenskommunikation der KWL zum 01.02.2015 aufgelöst. Um die Personalentwicklung der Mitarbeiter langfristig zu sichern, sind engagierte und in Führungsfragen gut ausgebildete Führungskräfte eine wichtige Voraussetzung. Daher wurde der Prozess „Führungskräfteentwicklung“ unter Einbeziehung des Kompetenzmodells der LVV neu gestaltet. Ziel ist es, damit die Eigenverantwortlichkeit der Führungskraft für die Umsetzung der mit dem jeweiligen Vorgesetzten verabredeten Weiterbildungs- und Entwicklungsaktivitäten zu unterstreichen. Der Prozess wird intensiv durch den Personalbereich begleitet und gecoacht. 21 Nachtragsbericht Mit dem am 29.01.2016 zugestellten dinglichen Übertragungsbescheid des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) wurde eine Vermögenszuordnung der Geschäftsanteile an der Fernwasserversorgung Elbaue Ostharz GmbH auf die danach vermeintlich berechtigten Zuordnungsempfänger dieser Geschäftsanteile vorgenommen. Berechtigte Zuordnungsempfänger sind insbesondere Städte und Gemeinden oder aber mit diesen verbundene Körperschaften. Voraussetzung für diese Zuordnung der Geschäftsanteile ist, dass der jeweilige Zuordnungsempfänger einen fristgerechten Antrag auf Zuordnung der Geschäftsanteile bis 31.12.1994 gestellt hat. Die Übertragung der Geschäftsanteile auf die Kommunen bzw. mit diesen verbundenen Körperschaften hat unmittelbare Auswirkungen auf die von den KWL derzeit gehaltenen Geschäftsanteile an der Fernwasserversorgung Elbaue Ostharz GmbH (FEO). Eine endgültige und bestandskräftige Übertragung der Geschäftsanteile auf die Kommunen bzw. mit diesen verbundenen Körperschaften würde mit einem Verlust jener Geschäftsanteile bei der KWL einhergehen. Die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS), als Rechtsnachfolger der Treuhandanstalt – der ursprünglichen Verkäuferin der Geschäftsanteile an der FEO – hat die KWL mit Schreiben vom 01.02.2016 aufgefordert, eine entsprechende Klage gegen den Übertragungsbescheid des BADV zu erheben. Die BvS sieht eine aus dem ursprünglichen Kaufvertrag resultierende Schadensminderungspflicht auf Seiten der KWL. Die KWL hat daher fristgerecht Klage eingereicht. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Risikomanagementsystem Die KWL betreiben seit dem Jahr 2003 ein umfassendes Risikomanagementsystem (RMS) zur frühzeitigen Identifikation, Analyse und Steuerung von Risiken. Das systematische Risikomanagement der KWL erfüllt die gesetzlichen Anforderungen. Für ihr systematisches Management von Risiken arbeitet die Gesellschaft mit einer unternehmensweiten Software. Über regelmäßige Risikoinventuren werden der Gesamtumfang der beschriebenen Risiken sowie die Einschätzungen zu den Einzelrisiken planmäßig aktualisiert. Ein kontinuierliches Controlling gewährleistet die frühzeitige Erkennung neuer Risiken. Frühwarnindikatoren dienen zum schnellen Erkennen von Veränderungen bei Einzelrisiken und ermöglichen so ein schnelles Ergreifen von geeigneten Maßnahmen. Das RMS wurde bereits 2014 hinsichtlich Vollständigkeit sowie Trennschärfe und Definition systemrelevanter Parameter aktualisiert. Insbesondere der Aspekt „Compliance“ wurde dabei einer gründlichen Risikoanalyse unterzogen und im Rahmen der Risikoinventur als zusätzliche Kategorie innerhalb der neuen Beobachtungskategorien des RMS ausgeprägt. Sowohl das Risikoinventar als auch die Risikoberichterstattung sind kontinuierlich nach den folgenden thematischen Merkmalen strukturiert: x finanzielle Risiken x operativ-technische Risiken x strategische Risiken x politisch-regulatorische Risiken x organisatorisch-prozessuale Risiken x Compliance-Risiken. Die regelmäßige Berichterstattung erfolgt stufenweise nach einem festgelegten Ablaufschema, beginnend bei den Berichtsverantwortlichen über die Bereichsrisikomanager und den Zentralen Risikomanager bis hin zu Geschäftsführung, Aufsichtsrat und den Gesellschaftern. Das Risikoinventar wird durch die Risikoverantwortlichen der Bereiche und Stabsstellen einer jährlichen Risikoinventur unterzogen und an die jeweilige Situation angepasst. Unterjährig neu erkannte Risiken werden ad hoc analysiert, bewertet und berich22 tet sowie in das Risikoinventar aufgenommen. So können umgehend geeignete Maßnahmen beschlossen und ergriffen werden. Darüber hinaus werden im Rahmen des Risikoausschusses, der auch als Auftaktveranstaltung zur jährlichen Risikoinventur fungiert, Stärken und Schwächen des RMS ausgewertet und es erfolgt eine Sensibilisierung für besondere, aus der aktuellen Situation des Unternehmens und der Unternehmensstrategie ableitbare Schwerpunkte. In diesem Kontext wurden auch die Mitarbeiter bezüglich der Anpassungen des Vorjahres nochmals geschult. Bei den KWL ist das Risikomanagement eine bereichsübergreifende Aufgabe, wobei das Risikofrüherkennungssystem organisatorisch dem Bereich Unternehmenssteuerung/Organisation zugeordnet ist. Dessen Berichte werden regelmäßig durch die Geschäftsführung und die zweite Führungsebene ausgewertet. Das RMS der KWL ist darauf ausgerichtet, bestandsgefährdende Risiken beziehungsweise die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft wesentlich beeinflussende Risiken frühzeitig zu erkennen und effektiv zu steuern. Erkenntnisse aus den in der Vergangenheit abgeschlossenen CDO-/CDS-Geschäften, der Entwicklung der Cross-Border-Lease-Transaktionen (CBL) und des Wandel-MemorySwaps sind in vollem Umfang in das RMS eingeflossen. Dies erfolgt in der Form, dass die Risiken, deren Höhe, Veränderungen und Historie transparent im RMS abgebildet sind und gegenüber den Gremien regelmäßig berichtet werden. Risiken aus Finanzgeschäften Steuerung der Risiken aus Finanzgeschäften: Die KWL steuern die Risiken aus Finanzgeschäften über das RMS. Folgende Risiken werden betrachtet: x Forderungsausfallrisiken x Liquiditätsrisiken x Zinsrisiken/Zinsderivate x sonstige Risiken (CDO-/CDS-Transaktionen, CBL). Forderungsausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Hierbei werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die länger als ein Jahr fällig sind, zu 100 % wertberichtigt. Für alle übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein pauschaliertes Verfahren angewendet, wobei je nach Alter der Forderung ein prozentualer Abschlag, unter Berücksichtigung des Zahlungsverhaltens im Vorjahr, erfolgt. Im Rahmen des Finanzmanagements wurde zur besseren Steuerung bereits 1999 ein Cash Pool eingerichtet, bestehend aus der LVV sowie den Unternehmen KWL, LVB und SW Leipzig. Unter den Gesellschaften ist die LVV als Betreibergesellschaft und Poolführer bestimmt. Das Management des Cash Pools ist über einen Rahmenvertrag der beteiligten Unternehmen geregelt. Im Rahmen des zwischen den Unternehmen des LVVKonzerns abgestimmten Risikoinventars im Bereich Finanzierung werden dabei unter anderem auch die Ausnutzung der Cash-Pool-Linien und die Bonitätsentwicklung der LVV bei Creditreform betrachtet. Zur Zinssicherung wurden bei den KWL Zinsderivate eingesetzt. Die Zinsderivate beziehen sich jeweils auf ein Grundgeschäft. Die KWL haben zum Stichtag insgesamt nur noch zwei Zinsderivate im Bestand, welche mit den zugrunde liegenden Bankdarlehen zu Bewertungseinheiten zusammengefasst wurden. Wandel-Memory-Swap: Die KWL haben 2008 mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) einen sogenannten Wandel-Memory-Swap abgeschlossen. Dieser sollte zur Zinssicherung (als Ersatz für einen anderen Swap der KWL, der zu diesem Zeitpunkt einen negativen Zeitwert aufwies) dienen. Hierüber ist vor dem Landgericht Stuttgart ein Rechtsstreit geführt worden, der im August 2015 einvernehmlich beendet worden ist. Zugrunde liegt ein vom Gericht durch 23 Beschluss festgestellter Vergleich, über dessen Inhalt die Parteien sich zu strengster Verschwiegenheit verpflichtet haben. Infolge der so gefundenen Einigung konnte eine von den KWL zur Abdeckung der Prozessrisiken gebildete Rückstellung, die im vorausgegangenen Jahresabschluss noch mit 6,1 Mio. ¼ bewertet wurde, teilweise aufgelöst werden. CDO-/CDS-Transaktionen: Zu den CDO-/CDS-Transaktionen aus den Jahren 2006 und 2007 erging am 04.11.2014 ein Urteil des High Court of Justice in London. An dem Rechtsstreit beteiligt waren neben den KWL die UBS AG, UBS Limited und UBS Global Asset Management (UK) Limited (UBS) sowie die DEPFA Bank plc und die LBBW. Im Ergebnis dieses Urteils sind die KWL nicht dazu verpflichtet, Zahlungen aus den CDOs zu leisten. Auch die CDS sind rückabgewickelt. Die für die CDOs und CDS erhaltenen beziehungsweise bezahlten Prämien wurden entsprechend dem Urteil bereits im Jahr 2014 zu einem Großteil zurückgezahlt. Einem Antrag der UBS auf Zulassung der Berufung gegen dieses Urteil hat der High Court of Justice nicht stattgegeben. Die UBS hat beim Berufungsgericht die Zulassung der Berufung beantragt, welche Anfang Februar 2015 zurückgewiesen wurde. Die UBS hat daraufhin einen weiteren Antrag gestellt, über die Zulassung der Berufung mündlich zu verhandeln. Diesem Antrag gab der Court of Appeal statt und bestimmte die Anhörung über die Zulassung der Berufung der UBS auf den 07.10.2015. Tatsächlich verhandelt wurde dann am 16. Oktober 2015 mit dem Ergebnis, dass der Court of Appeal die Berufung der UBS zuließ. Die KWL hatten am 13.11.2015 die Zurückweisung der Berufung beantragt und gegen die für sie nachteiligen Feststellungen des erstinstanzlichen Urteils ebenfalls Berufung eingelegt. Auch die DEPFA Bank plc und die LBBW haben beim Court of Appeal die Zurückweisung der Berufung der UBS beantragt. Wann das Gericht eine Entscheidung in der Sache selbst trifft, ist derzeit noch offen. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass realistischerweise eine Berufungsverhandlung wohl frühestens im Jahr 2017 anberaumt wird. Vorsorglich ist darauf hinzuweisen, dass die Zulassung der Berufung in einem summarischen Verfahren erfolgt und kein Indikator dafür ist, dass der Court of Appeal diese auch in der Sache selbst als begründet erachtet. Bereits in der Folge des Urteils des High Court of Justice hatten sich die KWL und die LBBW darauf verständigt, die vor dem Landgericht Leipzig und dem Oberlandesgericht Dresden anhängigen Prozesse bis zu einer Entscheidung des englischen Berufungsgerichts ruhen zu lassen. Die von der LVV aufgrund des Urteils des Landgerichtes Leipzig am 22.10.2013 mit den KWL getroffene Freistellungsvereinbarung besteht weiterhin. Das positive Urteil des High Court of Justice bestärkt uns weiterhin in unserer Rechtsauffassung, dass die KWL keine Haftung aus den CDO-Geschäften trifft. Unsere Zuversicht wird auch nicht dadurch erschüttert, dass der Court of Appeal die Berufung der UBS zugelassen hat. Finanzrisiken aus beschränkt persönlichen Dienstbarkeiten: Nach § 9 Abs. 1 GBBerG in Verbindung mit § 1 SachenR-DV sind kraft Gesetzes zugunsten der Gesellschaft beschränkt persönliche Dienstbarkeiten für öffentliche Ver- und Entsorgungsleitungen entstanden. Voraussetzung hierfür war, dass diese Leitungen bereits am 03.10.1990 vorhanden waren und betrieben wurden. Als Gegenleistung für die dingliche Belastung der Grundstücke und die damit einhergehende Wertminderung steht den Grundstückseigentümern (Stichtag: 11.01.1995) eine Entschädigung zu, die sich nach den Wertverhältnissen des Grundstückes, bezogen auf das Jahr 1995, bemisst. Erforderlich für die Auszahlung der Entschädigung ist ein entsprechender Antrag des Grundstückseigentümers. Insgesamt wurde der Wert dieser Entschädigungsbeträge mit circa 23,1 Mio. ¼ eingeschätzt. Eine Auszahlung ist bislang in Höhe von rund 21,3 Mio. ¼ erfolgt. Für die noch zu erwartenden fällig werdenden Zahlungsverpflichtungen besteht eine entsprechende Rückstellung. 24 Risiken aus CBL-Verträgen: Im Hinblick auf die abgeschlossenen CBL-Transaktionen wird ein systematisches Vertragscontrolling durchgeführt. Um jederzeit eine Abschätzung von möglichen Risiken vornehmen zu können, sind neben internen Überwachungen die externen Betreuer des Vertragscontrollings mit der Vertragsüberwachung sowie eine Rechtsanwaltskanzlei mit der rechtlichen Beratung beauftragt. Im Zuge der allgemeinen Finanzkrise wurde die kontinuierliche Prüfung der Verträge intensiviert. In diesem Zusammenhang finden zur Risikosteuerung und -minimierung regelmäßige Reportings statt. Darüber hinaus wird die Einhaltung einzelner Vertragsinhalte im Rahmen von Einzelfallprüfungen sichergestellt. Klärwerketransaktionen Zur Abdeckung der im Rahmen der Mietverträge vorgesehenen Zahlungen für die laufenden Mieten und den Kaufoptionspreis wurden Teile der vom Investor erhaltenen Mietvorauszahlung im Jahr 2000 unter anderem bei einer Zweckgesellschaft eingelegt, die sich im Gegenzug gegenüber den KWL verpflichtet hat, bestimmte Zahlungsverpflichtungen zu übernehmen. In diesem Zusammenhang wurde mit dem entsprechenden Anteil an der Mietvorauszahlung ein Deckungsgeschäft der Merrill Lynch Capital Services Inc. (MLCS) erworben, welche sich gleichzeitig gegenüber der Zweckgesellschaft verpflichtet hat, alle laufenden Zahlungen zu leisten. Diese Verpflichtung der MLCS wurde von der Merrill Lynch Derivative Products AG (MLDP) garantiert. Mit der Ratingherabstufung der MLDP am 05.08.2013 von AAA auf A+ verfügten weder MLCS noch MLDP als Garant über die nach den Bestimmungen der Transaktionsverträge erforderlichen Ratings. Um den Anforderungen aus dem CBL-Vertragswerk zu genügen, wurden nach intensiven Gesprächen und langen Verhandlungen am 16.12.2014 Verträge zur Sicherungslösung durch alle Vertragsparteien unterzeichnet. Im Ergebnis wurde vereinbart, dass der Garant ausgetauscht und die Verpflichtung der MLCS zur Garantiebeibringung zukünftig durch die Hinterlegung von US-Schuldverschreibungen erfüllt wird. Zum 17.12.2014 wurde der vereinbarte Anfangswertumfang in Form von USSchuldverschreibungen durch die MLCS in ein zugunsten des Investors verpfändetes Depot bei dem Sicherheitentreuhänder Bank of New York Mellon eingelegt. Die MLCS ist zukünftig verpflichtet, den vertraglich definierten und jährlich bis zum Jahr 2025 steigenden Wertumfang durch entsprechende Hinterlegung von USSchuldverschreibungen im Depot sicherzustellen. Die KWL stehen gegenüber dem Investor für die Erfüllung dieser Verpflichtung ein. Entsprechend den bisherigen Ratinganforderungen für MLCS/MLDP gilt nun ein Ratingtrigger für die USA (Absinken unter AA nach S&P oder Aa2 nach Moody’s). Die Ratings einiger Vertragsparteien stellen sich zum 31.12.2015 wie folgt dar: Bank of America Moody’s: Baa1 (Vj.: Baa2) S&P: BBB+ (Vj.: Aí) LBBW Moody’s: A1 (Vj.: A2) Barclays Bank PLC Moody’s: A2 (unverändert zum Vj.) S&P: Aí (Vj.: A) USA Moody’s: S&P: Aaa (unverändert zum Vj.) AA+ (unverändert zum Vj.) 25 Die LBBW, welche in der Klärwerketransaktion als Avalbank fungiert und nach den Leasingverträgen ein entsprechendes Mindestrating (Moody’s: Aa3) aufweisen muss, wird von Moody’s derzeit mit einem A1-Rating bewertet (Vj.: A2). Die vertraglich geforderte Ratinggrenze wurde damit unterschritten. Die Klärwerketransaktion wurde jedoch in einem Zeitraum abgeschlossen, in dem jegliche Geschäfte mit Landesbanken von der unbeschränkten Gewährträgerhaftung profitierten (Grandfathering). Das Aaa-Rating für die LBBW mit Gewährträgerhaftung wurde am 25.12.2011 durch Moody’s bestätigt. Die Gesellschaft sieht zum Zeitpunkt der Berichtslegung kein erhöhtes Risiko in Bezug auf die Klärwerketransaktionen. Trinkwassertransaktion Nach Vorlage eines verbindlichen Angebotes zur Terminierung am 09.10.2015 durch den Investor Verizon Capital Corp. gegenüber der Stadt Leipzig wurden Verhandlungen mit allen Vertragsbeteiligten aufgenommen, die in die Unterzeichnung des Beendigungsvertrages (Omnibus Termination Agreements) mündeten. Mit Unterzeichnung des Beendigungsvertrages und der Bestätigung des Investors Verizon, den kompletten Terminierungspreis erhalten zu haben, wurde die Trinkwassertransaktion zum 18.12.2015 vorzeitig beendet. Im Zuge der Terminierung wurden ebenfalls die zur Abdeckung der im Rahmen der Mietverträge vorgesehenen Zahlungen für die laufenden Mieten und die zum Kaufoptionspreis erworbene MBIA-Anleihe veräußert. Im Ergebnis bedeutet dies, dass die mit dem Lease verbundenen Risiken, wie zum Beispiel das Ausfallrisiko der MBIA-Anleihe, anlagenbezogene operative Risiken und Ratingrisiken zum 18.12.2015 weggefallen sind. Der für diese Transaktion verbleibende passivisch abgegrenzte Barwertvorteil wurde aufgelöst. Steuerliche Risiken: Die Betriebsprüfungen des Finanzamtes für die Jahre 2005 bis 2007 und folgende sind weitestgehend abgeschlossen; die Berichte liegen aber noch nicht vor. Allerdings ist davon auszugehen, dass das Finanzamt an seiner Auffassung festhält, dass für angebliche Leistungen im Zusammenhang mit dem Abschluss von CDO-/CDS-Transaktionen erfolgte Geldzahlungen umsatzsteuerpflichtig sind. Das Finanzamt wertet die zugrunde liegenden Leistungen als unternehmensberatende Tätigkeiten. Nach Ansicht der die KWL vertretenden Rechtsanwälte und Steuerberater handelt es sich bei den in Frage stehenden Leistungen um Vermittlungsleistungen, welche nach § 4 Abs. 8g UStG umsatzsteuerfrei sind. Basierend auf dieser positiven Einschätzung geht die Geschäftsführung der KWL davon aus, die Forderung des Finanzamtes erfolgreich abzuwehren. Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit: Aufgrund der Beobachtungen des Asset Managements sowie der Ergebnisse von zustandsorientierten Betrachtungen zum Kanalsanierungsbedarf ist mittel- bis langfristig von einem weiter steigenden Investitionsbedarf auszugehen. Zusätzlich sind Mehraufwendungen für zustandserhaltende Reparaturen zu berücksichtigen. Die genaue Höhe und der zeitliche Verlauf, die Entwicklung der Bedarfe sowie die Auswirkungen auf die Entwicklung der mittel- und langfristigen Unternehmenskennzahlen werden weiterhin unter Anwendung eines Planungs- und Simulationstools untersucht, mit den Erkenntnissen des Asset Managements abgeglichen und in einer Langfristplanung mit 20-jährigem Planungshorizont abgebildet. Die Ergebnisse bilden die Rahmenbedingungen der zukünftigen Wirtschaftspläne. Die aktive Bearbeitung von drohenden Forderungsausfällen durch das Team „Zentrales Forderungsmanagement“ hat die offenen Forderungen und die Forderungsausfallzeiten auf den niedrigsten Stand seit Unternehmensgründung gebracht. Die zur Insolvenztabelle anzumeldenden Beträge pro Kunde sowie das Volumen des gerichtlichen Forderungsmanagements sind weiterhin stabil auf niedrigem Niveau. 26 In den technischen Bereichen betreiben die KWL eine Vielzahl von wasserwirtschaftlichen Anlagen sowie ein Rohr- und ein Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von 6.263 km. Daher sind die KWL technischen Risiken, wie zum Beispiel Störungen oder Ausfällen von Betriebsanlagen, ausgesetzt. Zum Management dieser Risiken betreibt die Gesellschaft ein zertifiziertes Technisches Sicherheitsmanagement. 2014 erhielt die Gesellschaft zum dritten Mal nach den Jahren 2004 und 2009 das durch den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ausgereichte Zertifikat. Es bestätigt dem Unternehmen die Einhaltung von gesetzlichen und technischen Anforderungen im technischen Bereich. Mit Beginn des Jahres 2015 haben die KWL ein einheitliches IT-basiertes betriebliches Kennzahlensystem eingeführt. Dies dient der Unterstützung der kennzahlenbasierten Verfolgung betrieblicher Prozesse und Projekterfolge. Die regelmäßigen Auswertungen von Monats- und Quartalsberichten liefern einen deutlichen Beitrag zur internen Prozesstransparenz und stärken so die Steuerungsfähigkeit der KWL und somit auch die Reaktionsfähigkeit gegenüber potenziell risikobehafteten Entwicklungen. In Anerkennung der aktiven und transparenten Auseinandersetzung mit den eigenen Kennzahlen und Prozessen in den durchgeführten Benchmarkingprojekten hat die DWA den KWL 2015 das Siegel „Geprüfte Effizienz: wirtschaftlich – nachhaltig und sicher“ verliehen. Sonstige Risiken: Zur Absicherung sonstiger Schadensfälle und Haftungsrisiken hat die Gesellschaft Versicherungen in angemessener Höhe abgeschlossen. Gesamtrisiko: Die KWL sind sowohl durch den Ergebnisabführungsvertrag mit der LVV als auch durch die mit Zustimmung der Ratsversammlung und durch die Europäische Wettbewerbskommission sowie die Landesdirektion Leipzig genehmigte Kapitalausstattungsvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und der LVV für den Fall eines Unterliegens der KWL in London oder in Leipzig/Dresden abgesichert. Vor diesem Hintergrund gehen die KWL trotz des theoretisch noch bestehenden Gesamtrisikos davon aus, dass die CDO-/CDSGeschäfte den Fortbestand der Gesellschaft nicht gefährden können. Chancenbericht Auf Basis der aktuellen Bevölkerungsprognose für die Stadt Leipzig, gestützt durch die reale Entwicklung im Jahr 2015, kann in der Gesamtbetrachtung des Versorgungsgebietes der KWL mittelfristig weiterhin von einer positiven demografischen Entwicklung ausgegangen werden. Für die KWL ist damit ein Potenzial zur Steigerung des Trinkwasserabsatzes von jährlich jeweils bis zu 200 Tm³ bis zum Jahr 2025 verbunden. Die Gültigkeit dieses Ansatzes wird regelmäßig mit der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung abgeglichen. So betrug die Steigerung des TW-Absatzes auf Basis der verkauften Mengen 2015 im Vergleich zum Vorjahr 1.018 Tm³. Der in der Wirtschaftsplanung zugrunde gelegte Bevölkerungsanstieg von mittelfristig 4.000 bis 6.000 Einwohnern pro Jahr liegt erneut deutlich unter dem tatsächlichen Anstieg im Jahr 2015 und ist unter Berücksichtigung der tatsächlichen Mengenentwicklung als konservativ-verstetigter Planungsansatz zu werten. Anpassungen im Rahmen der Mittelfristplanungen erfolgen auf Basis der Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig. Es besteht daher bei gleichbleibend hohem Zuwachs in den Folgejahren die Chance auf Realisierung von über Plan liegenden Umsätzen und Erlösen im Kerngeschäft. Steigende Absatzmengen wirken sich zudem positiv auf die Auslastung der technischen Anlagen der KWL aus, mit entsprechend positiven Effekten auf die Effizienz im Anlagenbetrieb und auf die zukünftige Entwicklung der Trink- und Abwasserpreise. Auch in diesem Zusammenhang werden entsprechende Chancen für das Unternehmen auf Basis der Bevölkerungsentwicklung gesehen. 27 Für die erforderliche Anpassung einzelner Anlagenkomponenten aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, wie zum Beispiel die Anpassung der Kapazität des Klärwerkes Rosental an steigende Abwasserfrachten, hat das Unternehmen entsprechende Konzepte und Strategien vorbereitet, auf deren Grundlage die Umsetzungsplanung vorangetrieben wird. Für die Erweiterung des Klärwerkes Rosental werden gegenwärtig gemeinsam mit einem gebundenen Planungskonsortium konkrete Maßnahmen zur Erweiterung der mechanischen und der biologischen Stufe geplant. Das Projekt „LVV 2015“, das im Jahr 2012 durch die Geschäftsführungen der LVVUnternehmen eingeleitet wurde, konnte Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. Im Ergebnis wurden, neben der Stärkung der Managementholding im Zuge der Neuausrichtung des LVV-Konzerns, nachhaltige Synergiepotenziale von mindestens 10,0 Mio. ¼ über alle Beteiligungsunternehmen identifiziert. Die KWL sind daran mit einem mittleren Beitrag von circa 3,0 Mio. ¼ pro Jahr maßgeblich beteiligt. Aktuell werden zur weiteren kontinuierlichen Steigerung unserer Prozesseffizienz außerdem in dem konzernweiten Projekt „Service 2017“ Spielräume zur verstärkten Zusammenarbeit in Unterstützungsprozessen untersucht. Mit Einführung der ab 2016 wirkenden Bilanzierung auf Basis von Wiederbeschaffungszeitwerten wird die Innenfinanzierungskraft der KWL gestärkt und der Kreditbedarf zur Finanzierung der Investitionen in gleichem Maße gesenkt. Das Anfang 2014 initiierte Strategie- und Performanceprogramm zur Verankerung der übergeordneten Unternehmensziele in der Strategie der KWL wurde im Jahr 2015 kontinuierlich weiterentwickelt und die Bearbeitung der Projekte vorangetrieben. Bis Ende 2015 wurden 45 Projekte als wesentliche strategische Handlungsfelder der KWL identifiziert. Für 34 Themen sind die Zielausrichtung und zeitliche Einordnung präzise beschrieben. 18 dieser Projekte sind der Kategorie „Effizienzprojekte“ zugeordnet, in der schwerpunktmäßig die Präzisierung und Operationalisierung der Ziele des LVVSynergieprojektes 2015 erfolgt. Von den bislang beschlossenen Projekten konnten im vergangenen Jahr 13 Vorhaben erfolgreich abgeschlossen werden, acht davon aus der Kategorie „Effizienzprojekte“. Somit ist die Strategiekonformität zwischen den Gesellschafterzielen und der Ausrichtung des operativen Geschäftes sichergestellt und die Unternehmensentwicklung wird konsequent in Richtung der Gesellschafterziele vorangetrieben. Das Strategie- und Performanceprogramm fokussiert zudem maßgeblich auf die identifizierten Bedarfe im Rahmen der Kanalsanierung. 2015 wurde der Beschluss zur Umsetzung eines langfristigen Kanalsanierungsprogramms mit einer Laufzeit von 15 Jahren gefällt. In diesem Beschluss sind die primären Ziele konkretisiert, die erforderlichen Ergebnis- und Controlling-Parameter vorgegeben sowie die prozessualen Anforderungen klar beschrieben. Die Umsetzung der diesbezüglichen Vorgaben wird dazu beitragen, die zielkonforme Mittelverwendung über einen robusten Gesamtprozess abzusichern und so den Zustand der Entsorgungsinfrastruktur nachhaltig zu verbessern. Auf Grundlage der positiven Erfahrungen und Ergebnisse in den Jahren 2014 und 2015 wird für die KWL insgesamt die Chance gesehen, dass durch die verstärkte Zusammenarbeit im LVV-Konzern über die Zielgrößen hinaus mittel- bis langfristig weitere positive Effekte in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung der KWL und die allgemeine Performance im Kerngeschäft erreicht werden können. So arbeiten die KWL gegenwärtig gemeinsam mit den SW Leipzig konsequent an der Realisierung eines Projektes zur Nutzung erneuerbarer Energien an vier Anlagenstandorten der KWL. Bezüglich der kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz wurde mit der erfolgreichen Rezertifizierung des Energiemanagementsystems nach DIN ISO 50001 auch das hohe systemische Niveau der KWL erneut bestätigt. 28 Prognosebericht Die KWL sehen der Berufung der UBS gegen das Urteil des High Court of Justice vom 04.11.2014 gelassen entgegen und gehen derzeit abgesehen von den Aufwendungen für Rechtsberatung, Gutachten und Prozesskosten, für die vorsorglich eine Rückstellung gebildet ist, nicht von einer höheren – über die bereits entsprechend dem Urteil geleisteten Rückzahlungen – hinausgehenden Belastung aus. Bezogen auf ihre Tätigkeit im Kerngeschäft stellen sich die KWL weiterhin auf sich ändernde Rahmenbedingungen ein. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung des Trinkwasserabsatzes aufgrund der weiterhin steigenden Bevölkerungszahl und eines wieder leicht steigenden Durchschnittsverbrauches von 90,7 Litern pro Tag und Einwohner auf 91,7 Liter pro Tag und Einwohner. Diese Entwicklung wirkt sich im gleichen Maße auf die zu entsorgenden Schmutzwassermengen aus. Erschließung und Lückenbebauung führen zu weiterer Verdichtung und weiterem Anstieg der Mengen zu entsorgenden Niederschlagswassers. Die KWL setzen sich mit diesem Thema intensiv auseinander und bereiten sich auf diese Mengenentwicklung vor. Im Kontext der ergriffenen Maßnahmen zur Effizienzoptimierung/Synergiehebung und unterstützt durch die Zielkonkretisierung der strategischen Projekte sowie das Controlling des Strategieprogrammes wird sich die prognostizierte Geschäftsentwicklung weiter positiv auf die Ertragslage auswirken. Wichtige strategische Projekte wie beispielsweise die Fortschreibung des Wasserversorgungskonzeptes, die Implementierung eines Programmes zur nachhaltigen Kanalsanierung, das kapazitätsbasierte Ausbaukonzept für das Klärwerk Rosental oder auch das im November 2015 erfolgreich nach DIN ISO 50001 zertifizierte Energieeffizienzprogramm werden im Jahr 2016 zielgerichtet weitergeführt und sowohl den Betrieb der Anlagen als auch das Investitionsprogramm zusätzlich positiv beeinflussen. Für das Jahr 2016 plant die Gesellschaft auf dieser Grundlage mit im Vergleich zu 2015 um circa 5,1 % ansteigenden Umsatzerlösen von 147,1 Mio. ¼ und mit einem – aufgrund des Wegfalles von Sondereffekten gegenüber dem Vorjahr – leicht rückläufigen Ergebnis von rund 28,1 Mio. ¼ nach Steueraufwand und vor Ergebnisabführung und Ausgleichszahlungen an ihre Gesellschafter. Für das Jahr 2016 wird ein höherer Trinkwasserabsatz als 2015 erwartet. Der Investitionsplan sieht für 2016 ein Volumen von 58,7 Mio. ¼ vor, davon werden 44,4 Mio. ¼ durch die KWL finanziert. Für die Folgejahre ist ein leicht ansteigendes Niveau geplant. Gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Jahre bedeutet das in Bezug auf den Gesamtwertumfang eine Steigerung um rund 38 % zur Realisierung der identifizierten Investitionsbedarfe vorwiegend in den Netzbereichen, wobei der durch die KWL zu finanzierende Anteil sogar überproportional steigt. Die Gesellschaft geht davon aus, den Zustand des Trink- und Abwassernetzes mittelfristig zu verbessern. Für 2016 wird für das Trinkwassernetz mit einer im Vergleich zu 2015 weiterhin leicht rückläufigen spezifischen Schadensquote und mit einer tendenziell sinkenden Wasserverlustrate gerechnet. Für das Kanalnetz wird mit der Implementierung des umfassenden Kanalsanierungsprogrammes mittelfristig von einer spürbaren und nachhaltigen Zustandsverbesserung ausgegangen. Die Verringerung des Anteiles der kurz- bis mittelfristigen Sanierungsbedarfe stellt unter Berücksichtigung weiterer Zieldimensionen wie Kosteneffizienz und hydraulische Belange eines der Hauptziele des Kanalsanierungsprogrammes dar. Ein großer Fokus wird auch 2016 auf der Servicequalität der KWL liegen. Die dem Unternehmen im Jahr 2014 attestierte hohe Kundenzufriedenheit (repräsentiert durch die sehr geringe Beschwerdequote von 0,1 %) soll auch über 2015 hinaus sichergestellt werden. 29 Wesentliche Verträge Ergebnisabführungsvertrag Mit Wirkung vom 01.01.2002 wurde zwischen der KWL (Organgesellschaft) und der LVV (Organträger) am 18.11.2002 ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen (Eintrag im Handelsregister am 21.11.2002). Mit Wirkung am 01.01.2013 wurde dieser Vertrag durch eine neue Fassung ersetzt (Eintragung im Handelsregister am 28.10.2013 und mit Wirksamkeit ab 01.01.2013). Die Laufzeit des neu gefassten Vertrages wurde fest mit 5 Jahren, ab dem Jahr seiner Wirksamkeit bestimmt. Diese Vertragslaufzeit verlängert sich um ein weiteres Geschäftsjahr, falls er nicht spätestens sechs Monate vor seinem Ablauf von einer Partei gekündigt wird. Der ZV WALL als außenstehender Minderheitsgesellschafter erhält vereinbarungsgemäß eine Ausgleichzahlung von der Gesellschaft, wobei eine Mindestausgleichzahlung garantiert ist. Dementsprechend hat sich die Gesellschaft im Ergebnisabführungsvertrag verpflichtet, ihren gesamten - nach Abzug der dem ZV WALL zu gewährenden Ausgleichzahlung - verbleibenden Jahresgewinn an die LVV abzuführen. Die LVV hat sich im Gegenzug verpflichtet, sämtliche während der Vertragszeit - unter Berücksichtigung der an den ZV WALL zu leistenden Ausgleichszahlung - sonst entstehenden Jahresfehlbetrage auszugleichen. Entsprechend der im Ergebnisabführungsvertrag enthaltenen Regelung wurde am 22.10.2013 eine ergänzende „Privatschriftliche Vereinbarung über Zahlungsmodalitäten einschließlich Abschlagszahlung auf die Gewinnabführung und Ausgleichzahlung aus dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen KWL und LVV für die Jahre 2013 bis 2017“ abgeschlossen. Mit dieser Vereinbarung wurden insbesondere Vorauszahlungen auf den Gewinnabführungsanspruch der LVV und die Ausgleichzahlung des ZV WALL geregelt. Betreiberverträge Der Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit der Stadt Leipzig vom 31.03.1994 wurde zuletzt am 08.12.2006 ergänzt. Der Vertrag regelt die Aufgabenerfüllung auf dem Gebiet der Stadt Leipzig mit Ausnahme der Gebiete, für die die Stadt Leipzig Mitglied im ZV WALL ist und mit Ausnahme des Versorgungsgebietes der DERAWA. Der Vertrag läuft bis zum 31.12.2032. Der Betreibervertrag für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit dem ZV WALL vom 30.03.1994 wurde zuletzt am 07.01.2008 ergänzt. Daneben wurde in der Mediationsvereinbarung vom 20.12.2013 mit dem ZV WALL eine Kostenanpassung für Personal- und Sachkostengemäß Ziffer 7 der Zusatzvereinbarung zum Betreibervertrag vom 07.01.2008 und eine Klarstellung zur Anzahl der Beschäftigen des ZV WALL vereinbart. Der Vertrag regelt die Aufgabenerfüllung auf dem Gebiet des ZV WALL. Der Vertrag läuft auf unbestimmte Zeit und kann mit einer Frist von 5 Jahren, erstmals jedoch zum 31.12.2032, gekündigt werden. Konzessionsverträge Der Konzessionsvertrag über die Versorgung mit Wasser mit der Stadt Leipzig vom 19.12.2000 (zuletzt geändert am 19.07.2002) regelt die Konzessionierung der Wasserversorgung im gesamten Stadtgebiet Leipzig mit Ausnahme des Versorgungsgebietes der DERAWA. Nach dem Vertrag erhalten die Stadt und ihre Eigenbetriebe 10 % Nachlass auf die Tarifpreise. Eine Konzessionsabgabe ist in Höhe von 10 % der Entgelte an Letztverbraucher (Tarifkunden) und 1,5 % der Entgelte an Letztverbraucher (Sondervertragskunden) zu leisten. Die preisrechtlich zu ermittelnde Konzessionsabgabe ist nur bis zur Höhe des nach steuerrechtlichen Vorschriften als Betriebsausgabe abziehbaren Betrages zu zahlen. 30 Der Konzessionsvertrag über die Versorgung mit Wasser mit dem ZV WALL vom 19.12.2000 (zuletzt geändert am 28.12.2001) regelt die Konzessionierung der Wasserversorgung im gesamten Verbandsgebiet mit Ausnahme des Gebietes der Stadt Leipzig und der Gemeinde Zwochau sowie der Gemeinden Jesewitz und Machern. Eine Konzessionsabgabe ist in Höhe von 10 % der Entgelte an Letztverbraucher (Tarifkunden) und 1,5 % der Entgelte an Letztverbraucher (Sondervertragskunden) zu leisten. Die preisrechtlich zu ermittelnde Konzessionsabgabe ist nur bis zur Höhe des nach steuerrechtlichen Vorschriften als Betriebsausgabe abziehbaren Betrages zu zahlen. Kreditrahmen- und Cash-Management-Vereinbarungen Der KWL wurden im Berichtsjahr zum Zweck der Unternehmensfinanzierung von der LVV drei Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt 57 Mio. ¼ ausgereicht. Gemäß Rahmenvertrag zum Cash-Management mit der LVV vom 15.12.2005 (zuletzt geändert 2009) ist die KWL in das Cash-Management der LVV eingebunden. Sie hat einen Verfügungsrahmen von 8,9 Mio. ¼. Die Guthabenverzinsung erfolgt gemäß EZB-Leistung; die Kreditverzinsung gemäß EZB – Leitzins zzgl. 2 %-Punkte. Mit den Tochterunternehmen Bau und Service Leipzig GmbH, Wassergut Canitz GmbH, Sportbäder Leipzig GmbH und dem ehemaligen Tochterunternehmen Sachsen Wasser GmbH (bis 28.02.2015) bestanden 2015 Rahmenverträge zum Cash-Management die mit der KWL, in denen auch spezifische Kreditrahmen für die Tochterunternehmen festgelegt sind. Die mit den Tochterunternehmen vereinbarten Zinskonditionen entsprechen denen der Cash-Management-Vereinbarung zwischen KWL und LVV. Der Cash-ManagementVertrag mit der Sachsen Wasser GmbH wurde am 28.02.2015 aufgrund des Verkaufes dieser Beteiligung beendet. Cross-Border-Lease-Verträge (CBL-Transaktionen): Kläranlagen A und B vom 16.06.2000 Die KWL ist bei diesem Vertrag über grenzüberschreitende Ver- und Rückmietung bzgl. der Rückmietung Leasingnehmer. Leasinggeber sind der KWL 2000-A Trust und der KWL 2000-B Trust mit Sitz in Wilmington, Delaware/USA. Eigenkapitalinvestoren sind zwei Konzernunternehmen der Bank of America (die Banc of America FSC Holdings, Inc. und Security Pacific Leasing Corp.) Laufzeitende ist der 16.01.2025 (letzte Zahlung erfolgt zum 15.12.2025). Die so genannte Debt Payment Undertaking Partei ist die Barclays Bank plc. Die so genannte Equitry Payment Undertaking Partei ist die Merrill Lynch Service, Inc. über Low Five Limited. Die Mittel werden von der Merrill Lynch Derivative Products AG garantiert. Ausfallrisiken bestehen, wenn die Barclays Bank plc oder die Merrill Lynch Capital Services, Inc. ihren Verpflichtungen aus den jeweiligen Verträgen nicht nachkommt. Trinkwasser vom 21.03.2003 Diesbezüglich verweisen wir auf die Darstellung der Geschäftsführung im Lagebericht sowie ergänzend auf die Erläuterungen im Prüfbericht-Sachverhaltsgestaltende Maßnahmen. Beratungs- und Servicevertrag zu CBL-Transaktionen: Die KWL hat mit Vertrag vom 28.04.2010 die Deutsche Bank AG, Bereich Asset Finance & Leasing, Frankfurt am Main, beauftragt, die Vertragsüberwachung und –administration sowie die Analyse und Bewertung der CBL-Transaktionen zu übernehmen. 31 Rechtsberatungsvertrag zu Finanztransaktionen: Die KWL hat die Kanzlei Neorr LLP, München, mit der Rahmenvereinbarung vom 19.10.2012 beauftragt, die rechtliche Beratung und Vertretung in jeglichen Fragestellungen und Themenfeldern in Bezug auf bestimmte von der KWL in Vorjahren abgeschlossenen Finanztransaktionen (CDO-/CDC-Transaktionen, Wandel-Memory-Swap) durchzuführen sowie die Aufarbeitung dieser sowie jeglicher weiterer Themen, die durch die abgeschlossenen Transaktionen direkt oder indirekt betroffen sind, vorzunehmen. Die KWL hat Verträge über die Erbringung von kaufmännischen Dienstleistungen mit Tochterunternehmen geschlossen. Für die vereinbarten Grundleistungen erheben sie pauschale Entgelte. Für die darüber hinausgehenden Leistungen sind jeweils Stundensätze vereinbart. Bau und Service Leipzig GmbH Rahmenvertrag über die Erbringung von Leistungen zum „Massengeschäft“ mit der Bau und Service Leipzig GmbH Rahmenvertrag über die Erbringung von Dienst- und Werkvertragsleistungen mit der Bau und Service Leipzig GmbH 32 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse aktivierte Eigenleistung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagenvermögens Erträge aus Beteiligungen Sonstige Zinsen und Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentlicher Aufwand Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und Ertrag Sonstige Steuern Ausgleichszahlungen an Minderheitsgesellschafter Abgeführter Gewinn auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrages Jahresüberschuss 2015 TEUR 139.998 275 29.835 170.108 -38.395 -28.615 -41.838 % 82,3 0,2 17,5 100,0 -22,6 -16,8 -24,6 2014 TEUR 142.956 261 20.722 163.939 -37.075 -27.648 -42.525 % 87,2 0,2 12,6 100,0 -22,6 -16,9 -25,9 2013 TEUR 137.189 217 26.407 163.813 -37.134 -26.716 -42.197 % 83,7 0,1 16,1 100,0 -22,7 -16,3 -25,8 -26.931 -15,8 -22.553 -13,8 -42.982 -26,2 -135.779 34.329 -79,8 20,2 -129.801 34.138 -79,2 20,8 -149.029 14.784 -91,0 9,0 2.190 1,3 1.924 1,2 1.094 0,7 798 -2,8 1.103 -4,0 1.179 -4,4 0 0,0 -273 0,6 -5.215 -3,1 -6.254 -3,8 -5.122 -3,1 32.102 15,6 30.638 0 14,8 11.935 77.616 2,2 -1.166 -1.166 0 77.616 -94 -230 -94 -198 -88 -195 -507 -507 -507 -30.105 0 -29.839 0 -88.761 0 33 Bau und Service Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Berliner Str. 25 E-Mail info@bs-l.de Homepage www.bs-l.de 04105 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist gem. § 2 des Gesellschaftsvertrages die Erbringung von Dienstleistungen aller Art für Anlagen, die der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung einschließlich der Klärung des Abwassers dienen, sowie Hausinstallationen. Die Gesellschaft darf Geschäfte betreiben, die dem Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar dienlich sind. Die Gesellschaft kann gleichartige oder dem Gesellschaftszweck dienende Unternehmen erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten. Gründungsjahr Beteiligungen andere Anteilseigner Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 2000 Leipziger Straßeninstandsetzungsgesellschaft mbH keine Gesellschafterversammlung GmbH Nikolaus Meier Dipl.-Kaufmann Henry Simon Dipl.-Ingenieur Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 500.000,00 EUR 124 Arbeitnehmer 34 Kurzvorstellung des Unternehmens Als Netzservicegesellschaft der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) versteht sich die Bau und Service Leipzig GmbH (BSL) als regionaler Dienstleister rund um die Anlagen und Netze der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Insgesamt 124 qualifizierte Mitarbeiter, davon 22 Ingenieure und 17 Meister und Poliere verschiedener Fachrichtungen, unterstützen die KWL bei der Betreuung von rund 390 Anlagen der Wasserver- und Abwasserentsorgung, des über 6.200 km langen Rohr- und Kanalnetzes sowie der 450 Trinkwasserbrunnen im Großraum Leipzig. Ein ganzjähriger Bereitschaftsdienst, der alle relevanten Sparten abdeckt, trägt entscheidend zur Versorgungssicherheit der Kunden der KWL bei. Das Leistungsspektrum der BSL beinhaltet dabei die Steuerung der Investitionsvorhaben der KWL im Rahmen des Projektmanagements, die komplette Abwicklung der auftretenden Havarien an den Trink- und Abwassernetzen, die Wartung, Instandhaltung, Reparatur und Errichtung von Anlagen und Netzen und die Erbringung sonstiger Dienstleistungen wie das komplette Wasserzählermanagement, die Stellung von Wasserwagen zur temporären Trinkwasserversorgung oder der Schlammentsorgung von dezentralen Sammelpunkten. Die drei Fachbereiche Netzservice, Service und Anlagentechnik sowie Investitionsmanagement tragen der geforderten Spezialisierung Rechnung. Eigene Werkstätten in den Bereichen Schlosserei/Schweißerei, Elektro- / Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Wasserzähler und Pumpen erlauben nicht nur die Realisierung individueller Kundenwünsche, sondern garantieren auch eine stetige Einsatzbereitschaft außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten. Ergänzt wird das Leistungsspektrum der BSL durch die Tochtergesellschaft LSI GmbH, die, ebenfalls in Rundum-Bereitschaft, Verkehrssicherungsmaßnahmen und Deckenschlussleistungen aller Art ausführt. Geschäftsverlauf Die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr wurde durch ganzjährig gute Produktionsbedingungen bei einer stabilen Auftragslage geprägt. Insgesamt stellt sich das Geschäftsjahr sehr zufriedenstellend dar. Umsatz- und Ertragslage Die Umsatzerlöse verringern sich im Geschäftsjahr 2015 deutlich um 6,8 % von 17.957 T¼ im Vorjahr auf nunmehr 16.744 T¼. Unter Berücksichtigung der Veränderung des Bestandes der unfertigen Leistungen erhöhte sich die Betriebsleistung jedoch geringfügig auf 17.010 T¼ (Vj.: 16.953 T¼). Der Bestand der unfertigen Leistungen erhöht sich um 266 T¼ (Vj.: Verringerung 1.004 T¼) auf nunmehr 1.376 T¼ (Vj.: 1.110 T¼). Korrigiert um den in den Umsatzerlösen 2014 ausgewiesenen und über Sonstige Rückstellungen abgegrenzten Abrechnungsvorgriff von 596 T¼ und dem im Berichtsjahr 2015 erfolgten Abbau des Erfüllungsrückstandes für Nachlaufkosten von 146 T¼ liegt die tatsächliche Betriebsleistung im Berichtsjahr um 799 T¼ oder 4,7 % über dem Vorjahreswert. Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich im Geschäftsjahr auf 482 T¼ (Vj.: 669 T¼). Wie in den Vorjahren werden hier die Skontoerträge nicht berücksichtigt, da diese gegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen verrechnet werden. Dabei spiegeln die Skontoerträge die gute Finanzlage des Unternehmens wider. Sie belaufen sich im Geschäftsjahr 2015 auf insgesamt 190 T¼ (Vj.: 130 T¼). Die Erhöhung der Skontoerträge ist vor allem auf die Änderungen der Rahmenverträge für Drittunternehmen im Massengeschäft zurückzuführen, die nunmehr eine Skontierung dieser Rechnungen zulässt. 35 Unter Berücksichtigung von anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 0 T¼ (Vj.: 2 T¼) liegt die Summe der betrieblichen Erträge mit insgesamt 17.492 T¼ um 0,7 % unter dem Niveau des Vorjahres mit 17.624 T¼. Der Materialeinsatz liegt mit 1.113 T¼ unter dem Niveau des Vorjahres (1.310 T¼). Die Reduzierung beruht vorrangig auf einer geänderten Projektstruktur im Team Elektro/Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, die zu einem deutlich geringeren Materialeinsatz führte. Die bezogenen Leistungen erhöhen sich im Berichtszeitraum unwesentlich (um 111 T¼) auf nunmehr 7.353 T¼ (Vj.: 7.242 T¼). Der Rohertrag liegt mit 9.026 T¼ um 46 T¼ geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres mit 9.072 T¼, wobei die Sondereinflüsse aus der Änderung der Abrechnungsmodalitäten im Vorjahr zu berücksichtigen sind. Die Personalkosten erhöhen sich um 185 T¼ und die Abschreibungen um 45 T¼ gegenüber dem Vorjahr. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringern sich signifikant um 509 T¼, wobei hier die Bildung der Rückstellung für Nachlaufkosten Leistungen Projektsteuerung (Zuführung Berichtsjahr 51 T¼; Vj.:596 T¼) zu berücksichtigen ist. Unter Berücksichtigung von Erträgen aus Beteiligungen von 225 T¼ (Vj.: 248 T¼) liegt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit 1.834 T¼ deutlich über dem Niveau des Vorjahres von 1.623 T¼. Ergebnisentwicklung Die Summe der Erträge liegt um 1.661 T¼ über dem Wirtschaftsplan für das Berichtsjahr. Die Realisierung dieser Mehrleistung erfolgte hauptsächlich über eine Erhöhung der bezogenen Fremdleistungen (1.014 T¼ über Plan) und der sonstigen betrieblichen Erträge (182 T¼ über Plan). Darüber hinaus erhöhte sich der Anteil der erbrachten Eigenleistung. Das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung liegt mit 1.819 T¼ im Berichtsjahr um 13,5 % über dem Niveau des Vorjahres mit 1.603 T¼. Dabei reduzieren sich sowohl die Beteiligungserträge um 23 T¼ auf 225 T¼ (Vj.:248 T¼) als auch das neutrale Ergebnis um 302 T¼ auf 208 T¼ (Vj.: 510 T¼). Die Ergebnisverbesserung ist damit auf das signifikant erhöhte Betriebsergebnis zurückzuführen und spiegelt damit die positiven Auswirkungen der im Berichtsjahr begonnenen Erweiterung der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Abwasser und Elektro-/Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der ganzjährig stabilen Auftragslage und der sehr guten Produktionsbedingungen wider. Das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung wird insgesamt in Höhe von 208 T¼ (Vj.:510 T¼) durch das neutrale Ergebnis positiv beeinflusst. Den neutralen beziehungsweise periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 173 T¼ (Vj.: 485 T¼), Gewinnen aus dem Abgang des Anlagevermögens von 15 T¼ (Vj.: 66 T¼), Lieferantenboni für Vorjahre 21 T¼ (Vj.: 0 T¼) und sonstigen aperiodischen Erträgen von 1 T¼ (Vj.: 1 T¼), stehen periodenfremde Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen in Höhe von 0 T¼ (Vj.: 37 T¼), Umsatzkorrekturen aus Vorjahren mit 0 T¼ (Vj.: 3T¼) und sonstige aperiodische Aufwendungen von 2 T¼ (Vj.: 2 T¼) gegenüber. Gemäß dem am 15.11.2002 mit der Gesellschafterin abgeschlossenen und im Oktober 2014 angepassten Ergebnisabführungsvertrag erfolgt die vollständige Abführung des Jahresergebnisses vor Ergebnisabführung in Höhe von 1.819 T¼ (Vj.: 1.603 T¼) an den Gesellschafter. 36 Besonderheiten des Jahres Mit Beginn des Berichtsjahres 2015 wurde das Rechnungswesen der BSL gemäß den Bestimmungen des Dienstleistungsvertrages zur Übernahme des Rechnungs- und Finanzwesens an die KWL ausgelagert. Das Rechnungswesen der BSL wird seither im System SAP der KWL in einem separaten Buchungskreis abgebildet. Das BRZ-System wird ergänzend als Vorsystem genutzt. Rechnungsrelevante Daten werden über definierte Schnittstellen in das SAP-System übernommen. Der primäre Zweck des BRZ-Systems besteht damit in der Abbildung aller technischen Vorgänge. Damit ist eine durchgängige Bearbeitung von Projekten von der Angebotsphase (Kalkulation, Aufmaßerstellung), über die Bauausführung (Baustellenmanagement) bis hin zur Mengenermittlung und Fakturierung gegeben. Durch die Änderung der Abrechnungsmodalitäten der Leistung Projektsteuerung im Geschäftsjahr 2014 wurde für bereits abgerechnete aber noch nicht realisierte Leistungen eine Rückstellung für Sonstige Verbindlichkeiten (Erfüllungsrückstand) in Höhe von 596 T¼ ausgewiesen. Von diesem Erfüllungsrückstand wurden im Berichtsjahr 2015 nunmehr 197 T¼ an Leistungen erbracht, der Ausweis erfolgt bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Vermögenslage Die Bilanzsumme verringert sich von 6.687 T¼ im Vorjahr auf nunmehr 6.339 T¼. Die Eigenkapitalquote erhöht sich damit gegenüber dem Vorjahr von 21,9 % auf 23,1 % der Bilanzsumme. Die Bilanzverkürzung ist dabei vor allem auf die Reduzierung der Forderungen gegen den Gesellschafter und der Sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen. Die Investitionssumme im Berichtsjahr liegt mit 457 T¼ deutlich über der Summe aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen von 368 T¼. Das Anlagevermögen erhöht sich damit um 89 T¼ von 1.629 T¼ im Vorjahr auf 1.718 T¼. Das Umlaufvermögen verringert sich um 448 T¼ von 5.040 T¼ auf 4.592 T¼. Die Vorräte, saldiert mit den erhaltenen Anzahlungen, erhöhten sich von 956 T¼ geringfügig auf 976 T¼. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) verringerten sich von 4.070 T¼ auf 3.605 T¼. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.708 T¼ (Vj.: 1.422 T¼), Forderungen aus Cash-Management von 1.526 T¼ (Vj.: 2.331 T¼), sonstige Forderungen von 146 T¼ (Vj.: 69 T¼) und um den Anspruch auf Gewinnausschüttung der Tochtergesellschaft von 225 T¼ (Vj.: 248 T¼). Durch die Abführung des Jahresergebnisses an den Gesellschafter verbleibt das Eigenkapital der Gesellschaft auf dem Vorjahreswert von 1.467 T¼. Die Summe der sonstigen Rückstellungen verringert sich im Berichtsjahr von 2.379 T¼ auf 2.217 T¼. Die Verbindlichkeiten reduzierten sich von 2.841 T¼ auf 2.655 T¼ im Berichtsjahr. Gegenüber verbundenen Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 120 T¼ (Vj.: 95 T¼), aus CashManagement von 4 T¼ (Vj.: 136 T¼), aus Ergebnisabführung von 1.819 T¼ (Vj.: 1.603 T¼) und Sonstige Verbindlichkeiten von 0 T¼ (Vj.: 8 T¼). 37 Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten verbleiben mit 297 T¼ auf dem Niveau des Vorjahres von 308 T¼. Die Sonstigen Verbindlichkeiten reduzieren sich von 691 T¼ im Vorjahr auf nunmehr 415 T¼. Der hohe Wert der Sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern im Vorjahr resultierte dabei aus abrechnungsbedingten Gründen in Verbindung mit der Umstellung im Bereich Projektsteuerung. Finanzlage Im Rahmen des Cash-Management-Systems der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, in das die Bau und Service Leipzig GmbH seit November 2001 integriert ist, resultieren zum Stichtag Forderungen in Höhe von 1.526 T¼ (Vj.: 2.331 T¼). Mit ausschlaggebend für diese Entwicklung ist der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen den Gesellschafter und die über den Abschreibungen liegende Summe der Investitionen. Darüber hinaus ergaben sich projektbedingt Verzögerungen bei der Abrechnung. Innerhalb des Cash-Management-Systems verfügt das Unternehmen über einen Kreditrahmen von 600 T¼. Eine Inanspruchnahme liegt zum Bilanzstichtag nicht vor. Die nach wie vor sehr gute Liquiditätslage des Unternehmens spiegelt sich auch in den geringen Zinsaufwendungen von insgesamt 9 T¼ (Vj.: 12 T¼), denen Zinserträge in Höhe von 3 T¼ (Vj.: 4 T¼) gegenüberstehen, wider. Die Zinsaufwendungen entfallen im Berichtsjahr nahezu vollständig auf den Zinsaufwand aus Aufzinsung von Rückstellungen. Da die Liquiditätslage jederzeit eine Skontierung von Lieferantenrechnungen zuließ, beträgt die Summe der Skontoerträge 190 T¼ (Vj.: 130 T¼). Die Erhöhung der Skontoerträge ergibt sich aus den Vertragsbedingungen zum Massengeschäft. Die ursprüngliche Investitionsplanung gemäß Wirtschaftsplan 2015 mit Investitionen im Bereich geringwertige Wirtschaftsgüter von 15 T¼ und anderen Sachanlagen in Höhe von 436 T¼, also insgesamt 451 T¼, wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr vollständig umgesetzt. Die im Berichtsjahr realisierten Investitionen belaufen sich auf 457 T¼ (Vj.: 360 T¼), davon bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern auf 24 T¼ (Vj.: 10 T¼) und bei den immateriellen Wirtschaftsgütern und Sachanlagen auf 433 T¼ (Vj.: 350T¼). Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Die Planung für das Geschäftsjahr 2015, die von einer Betriebsleistung von 15.531 T¼ ausging, konnte mit der tatsächlich erreichten Betriebsleistung von insgesamt 17.010 T¼ deutlich übertroffen werden. Maßgeblich hierfür waren der deutlich über dem Planansatz liegende Auftragseingang im Massengeschäft, der sich im Geschäftsverlauf des Fachbereiches Netzservice widerspiegelt, die guten Witterungsbedingungen im Berichtsjahr, die eine ganzjährig kontinuierliche Produktion zuließen, und die gegenüber Planung schnellere Umsetzung der Maßnahmen aus dem Personalkonzept. Gemäß dem genehmigten Wirtschaftsplan der Bau und Service Leipzig GmbH für das Geschäftsjahr 2016 plant das Unternehmen eine Betriebsleistung in Höhe von 16.175 T¼. Hierbei wird eine weitere Umsetzung des Personalkonzeptes, der Fortbestand der Leistungsverträge mit KWL und die Beibehaltung der bestehenden Organisation des Prozesses Massengeschäft unterstellt. Der bestehende Tarifvertrag hat hinsichtlich der Vergütungstabellen eine Laufzeit bis zum 30.06.2016. Für die Planung ab Juli 2016 wird mit einer Tariferhöhung von 2,5 % gerechnet. Mit der in den letzten Jahren zunehmend erfolgten Spezialisierung und der Umsetzung des Personalkonzeptes geht auch eine Erhöhung der durchschnittlichen Verrechnungspreise mit entsprechender Ergebnisauswirkung einher. Die Geschäftsführung plant insofern mit einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von 1.374 T¼ für 2016. 38 Dabei berücksichtigt sind Beteiligungserträge in Höhe von T¼ 188 seitens der LSI GmbH. Soweit sich der sehr hohe Auftragseingang des Berichtsjahres 2015 auch in den Folgejahren fortsetzen sollte, ist, normale Produktionsbedingungen unterstellt, noch mit einer weiteren Ergebnissteigerung zu rechnen. In Abhängigkeit von der zeitlichen Umsetzung des nunmehr erhöhten Investitionsplanes der KWL könnten sich weitere Chancen für eine Umsatz- und Ergebnissteigerung ergeben. Bei BSL würde dies vor allem die Bereiche Netzservice, Elektro-/Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und Projektsteuerung betreffen. Der in den letzten Jahren beschriebene Weg, Service und Dienstleistungen in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit zu stellen, wird weiter verfolgt. Im Bereich Netzservice, der im Berichtsjahr 2015 einen Umsatzanteil von 54,5 % am Gesamtumsatz hatte, wird der Servicegedanke durch eine qualitativ hoch stehende, mit kurzen Reaktionszeiten versehene Ausführung von Bauleistungen im Bereich der Havariebeseitigung und Kleinvorhaben zur Sicherstellung der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung umgesetzt. Darüber hinaus erfolgt weiterhin eine Konzentration auf Spezialleistungen wie die händische Kanalsanierung und die Sanierung von Kollektorleitungen. Im Bereich Service und Anlagentechnik kommt der laufenden Aus- und Weiterbildung der hoch qualifizierten Mitarbeiter auch zukünftig eine entscheidende Bedeutung zu. Gerade im Bereich Elektro-/ Mess-, Steuer- und Regelungstechnik ergeben sich in den Folgejahren erhöhte Anforderungen durch die bei KWL geplante Anpassung der Steuerungssysteme von Anlagen. Erhöhter Bedarf besteht auch für das Team Brunnenregenerierung. Der Einsatz neuer Technologien bei der Regenerierung und die nötigen Voraussetzungen für den Erhalt der DVGW-Zertifizierung müssen durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen begleitet werden. Die Betreuung des erhöhten Investitionsplanes der KWL wird zu einem gesteigerten Auftragseingang im Geschäftsfeld Projektsteuerung führen. Hieraus ergibt sich zusätzlicher Bedarf an Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen, dem in dem zu aktualisierenden Personalkonzept Rechnung zu tragen ist. Das erstmals im Geschäftsjahr 2015 angebotene Leistungsbild Sicherheits- und Gesundheits-Koordination hat sich etabliert und kann mit einer gesicherten Auftragssituation rechnen. Generell wird auch in Zukunft die umfangreiche Risikovorsorge der Geschäftsführung dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden, jedoch aussichtsreiche Chancen zu nutzen. Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist hierfür ebenso fester Bestandteil der Unternehmenspolitik wie die weitere Durchführung von Investitionen, die den Gerätepark auf dem Stand der Technik halten sollen und unnötige Belastungen von Mitarbeitern und Umwelt verhindern helfen. Im Rahmen des konzerneinheitlichen Risikomanagementsystems greift die BSL auf das System „RiskMonitorŒ-Report“ zurück. Dieses enthält Informationen über die vorhandenen betrieblichen Risiken und die Aufgabenverteilung innerhalb des Risikomanagements sowie Festlegungen zum Berichtswesen. Den wesentlichen Risiken wurden Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte zugeordnet. Maßnahmen zur Risikoerkennung und Risikoanalyse, zu den Verantwortlichkeiten und den Aufgaben sowie die getroffenen Maßnahmen zur Risikoabwehr sind darüber hinaus in einem Risikomanagement-Handbuch dokumentiert. Eine Anpassung erfolgt über eine jährliche Risikoinventur, in der identifizierte Risiken analysiert und bewertet bzw. neu bewertet werden und Frühwarnindikatoren sowie Schwellenwerte definiert bzw. angepasst werden. 39 Wesentliche Verträge Mit einem Gesamtvolumen von rund 8.000 T¼ in 2015 kommt dem Rahmenvertrag über die Erbringung von Leistungen im Massengeschäft entscheidende Bedeutung für die Geschäftsentwicklung der BSL zu. Der Vertrag wurde im Berichtsjahr verlängert und hat eine Laufzeit bis zum 31.03.2017. Zur Unterstützung des Kanalsanierungsprogrammes der KWL wurde mit Wirkung ab dem 01.07.2015 der Rahmenvertrag zur Erbringung von Leistungen der händischen Kanalsanierung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt zunächst ein Jahr, eine automatische Verlängerung wurde vereinbart. Der Rahmenvertrag über die Erbringung von Dienst- und Werkvertragsleistungen, der unter anderem die Leistungspakete Serviceleistungen an technischen Anlagen und Gebäuden, Brunnenregenerierung, Wasserzählermanagement und Projektsteuerung beinhaltet, wurde zum 01.03.2015 neu abgeschlossen. Die Laufzeit des Vertrages geht, mit Ausnahme des Leistungspaketes Wasserzählermanagement (Laufzeit bis 28.02.2017), bis zum 28.02.2019. Der im Geschäftsjahr 2014 abgeschlossene Vertrag zur Errichtung von Brunnenbauwerken und dem Rückbau von Altbrunnen in den Wasserwerken der KWL besteht weiterhin. Der voraussichtliche Realisierungszeitraum geht bis zum Geschäftsjahr 2018. Darüber hinaus wurden die Verträge, in denen die Erbringung von Dienstleistungen durch die KWL in den Bereichen Rechnungswesen und Finanzwesen, Personalverwaltung, Recht und Versicherung, IT-Dienstleistungen und Arbeitssicherheit geregelt sind, aktualisiert. Ebenso wurde der Mietvertrag für die von BSL genutzten Geschäftsräume angepasst. 40 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Andere betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte Sonstige Betriebsaufwendungen Gewinnunabhängige Steuern Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Zinsergebnis Ordentliches Unternehmensergebnis periodenfremdes Ergebnis Ergebnis vor EAV Ergebnisabführung Jahresüberschuss nach EAV 2015 TEUR 16.744 266 497 17.507 -8.466 -5.946 % 95,6 1,5 2,8 100,0 -48,4 -34,0 2014 TEUR 17.957 -1.004 368 17.321 -8.552 -5.759 % 103,7 -5,8 2,1 100,0 -49,4 -33,2 2013 TEUR 14.910 1.015 348 16.273 -8.496 -5.480 % 91,6 6,2 2,1 100,0 -52,2 -33,7 -368 -2,1 -323 -1,9 -310 -1,9 -1.095 -6,3 -1.566 -9,0 -1.161 -7,1 -15 -0,1 -20 -0,1 -19 -0,1 -15.890 1.617 -6 -90,8 9,2 0,0 -16.220 1.101 -8 -93,6 6,4 0,0 -15.466 807 -7 -95,0 5,0 0,0 1.611 208 1.819 -1.819 9,2 1.093 510 1.603 -1.603 6,3 800 214 1.014 -1.014 4,9 0 0 0 41 Sportbäder Leipzig GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 E-Mail sportbaeder@L.de Homepage www.L.de 04103 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand der Gesellschaft ist die Förderung des Gesundheitswesens, des Sports und der Freizeitgestaltung. Hierzu erwirbt und bewirtschaftet die Gesellschaft vorrangig die im Stadtgebiet Leipzig gelegenen Hallen- und Freibäder im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Die Gesellschaft kann außerdem inner- und außerhalb der genannten Einrichtungen Veranstaltungen durchführen. Gründungsjahr Beteiligungen andere Anteilseigner Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 2004 keine keine Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat GmbH Dr. Brigitte Teltscher Dipl.-Ing. Joachim Helwing Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Thomas Drüppel Wirtschaftsprüfer Oliver Schrader Wirtschaftsprüfer 25.000,00 EUR (Jahresdurchschnitt) 91,5 Arbeitnehmer Kurzvorstellung des Unternehmens Die Gesellschaft wurde am 09.09.2004 als 100-prozentige Tochter der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH gegründet. Zum 01.11.2004 hat die Sportbäder Leipzig GmbH (SBL) ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen und betreibt acht Hallen und fünf Freibäder. Zu den Aufgaben der Sportbäder Leipzig GmbH gehören die wirtschaftliche, sozialverträgliche und behindertengerechte Gestaltung der Eintrittspreise im Rahmen des öffentlichen und allgemein zugänglichen Badebetriebes, die Sicherstellung eines qualitativ und quantitativ ansprechenden Angebots an Hallen- und Freibädern für den öffentlichen Badebetrieb sowie die Absicherung des Schulschwimmens und des Vereinsschwimmsports. 42 Geschäftsverlauf Schwerpunkt der Sportbäder Leipzig GmbH war 2015 insbesondere die Teilsanierung der Schwimmhalle West. Während der fünfmonatigen Schließzeit (Anfang Juni bis Anfang November) wurden die Unterhangdecke, die Umkleidebereiche und der Beckenumgang erneuert. Weiterhin erfolgten eine umfangreiche Erneuerung der Fliesenbeläge, eine Abdichtung des Beckens und eine Erneuerung der Beleuchtungsanlage. Außerdem wurden wesentliche Teile der Sanitärinstallation modernisiert und Betonsanierungsarbeiten durchgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt 2015 war die Erstellung der Entwurfsplanung für die Erweiterung (Anbau mit Lehrschwimmbecken) und Sanierung der Schwimmhalle Mitte sowie die Einreichung des Fördermittelantrags bei der Sächsischen Aufbaubank zur Gewährung von Zuschüssen aus der investiven Sportförderung für diese Maßnahme. Im Sommerbad Südost konnte die Sanierung des Sanitär- und Umkleidegebäudes fristgerecht abgeschlossen werden. Außerdem erhielt das Bad einen neuen Kinderspielplatz. Über das Planschbecken wurde ein großes Sonnensegel zum Schutz der Kinder vor UVStrahlung gespannt. Das Bad wurde fristgerecht Anfang Juni eröffnet. Das Ökobad Lindenthal war aufgrund seines baulichen Zustandes (Verkehrssicherheit war nicht gewährleistet) 2015 geschlossen. Nach den Entscheidungen zum Erhalt und Weiterbetrieb des Ökobades Lindenthal durch den Ortschaftsrat Lindenthal und dem Beschluss der Ratsversammlung der Stadt Leipzig, die Sanierung des Ökobades Lindenthal im Rahmen eines Sonderprojektes mit 300 T¼ zu fördern, begannen die Sanierungsarbeiten im September 2015. Die Arbeiten werden bis Ende April 2016 abgeschlossen, damit das Ökobad Lindenthal zur Freibadsaison 2016 wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht. Die Sportbäder Leipzig GmbH ist auch im Jahr 2015 ihren Verpflichtungen aus dem Bäderleistungsfinanzierungsvertrag vollumfänglich nachgekommen. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Für das Geschäftsjahr 2015 hat die Sportbäder Leipzig GmbH ein ausgeglichenes Jahresergebnis ausgewiesen. Auf Grundlage der 4. Änderung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages hat die Stadt Leipzig der Sportbäder Leipzig GmbH vereinbarungsgemäß eine allgemeine Fehlbetragsfinanzierung in Höhe von 5.225 T¼ für 2015 zur Verfügung gestellt. Diese ist neben den erwirtschafteten Umsatzerlösen der Sportbäder Leipzig GmbH in Höhe von 2.895 T¼ (Vj. 2.680 T¼) die wesentlichste Ertragsposition. Die Aufwandsseite wird insbesondere durch den Material- und Personalaufwand bestimmt. Auch im Geschäftsjahr 2015 konnte die Tilgung des in 2006 aufgenommenen Darlehens planmäßig fortgesetzt werden. Die Finanzierung der Gesellschaft war durch die Zahlung der allgemeinen Fehlbetragsfinanzierung durch die Stadt Leipzig und durch die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2015 zu jeder Zeit sichergestellt. Auch in den kommenden Jahren bedarf es weiterer umfangreicher Investitionen in den Bestand der Schwimmhallen und Freibäder der Sportbäder Leipzig GmbH. 43 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Ziele der Sportbäder Leipzig GmbH sind die weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Bäderbetriebes, die ständige Gewährleistung der Sicherheit in den Bädern und die langfristige Sicherung der Liquidität der Sportbäder Leipzig GmbH. Außerdem müssen die dringend erforderlichen Investitionen in die Bäder auch zukünftig fortgeführt werden. Durch die 4. Änderung des Bäderleistungsfinanzierungsvertrages zwischen der Stadt Leipzig und der Sportbäder Leipzig GmbH ist die Liquidität der Sportbäder Leipzig GmbH auch in den nächsten Jahren gesichert. Wesentliche Verträge Bäderleistungsfinanzierungsvertrag: Bäderleistungsfinanzierungsvertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Sportbäder Leipzig GmbH mit Wirkung ab 29.10.2004 in der Fassung des 4. Nachtrags vom 18.12.2012. Der Vertrag regelt die Bereitstellung von Schwimmflächen für das Schul- und Vereinsschwimmen sowie für den öffentlichen Badebetrieb. Im Gegenzug stellt die Stadt Leipzig zur Deckung laufender Verluste der Sportbäder Leipzig GmbH jährlich einen vereinbarten Betrag zur Verfügung. Mit dem 4. Nachtrag wurde die Zahlung der Stadt Leipzig für das Jahr 2013 auf 5.000 T¼ und für die Jahre von 2014 bis 2022 auf je 5.225 T¼ festgelegt. Dienstleistungsvertrag: Vertrag mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH über die Nutzung der Infrastruktur, von kaufmännischen Dienstleistungen und Beratungsleistungen vom 05.11.2004; monatliche Vergütung in Höhe von 2 T¼ Kreditrahmen- und Cash-Management-Vereinbarung: Vereinbarung mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur Bereitstellung eines Kreditrahmens durch die Muttergesellschaft bis zu 600 T¼ und den Verfahrensweisen und Konditionen des Liquiditätsausgleiches im Rahmen des Cash-Managements der LVVGruppe. Die Guthabenverzinsung erfolgt gemäß EZB-Leitzins; die Kreditverzinsung gemäß EZB-Leitzins zzgl. 2 %-Punkte. Kooperationsvertrag Stromeinkauf Der Kooperationsvertrag vom 12.12.2011/27.09.2012 regelt die Zusammenarbeit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und der Sportbäder Leipzig GmbH beim Einkauf der jährlichen Energiemengen (Strom). Vertrag zur Wasserver- und Abwasserentsorgung Mit der KWL besteht seit 20.07./01.10.2012 ein Vertrag, in dem sich die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH verpflichtet, die Sportbäder Leipzig GmbH mit Trinkwasser zu beliefern und die Entsorgung des anfallenden Schmutz- und Niederschlagswassers vorzunehmen. 44 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Jahresfehlbetrag 2015 TEUR % 2.895 35,5 2014 TEUR % 2.680 34,4 2013 TEUR % 2.712 36,3 5.263 8.158 -3.149 -3.568 64,5 100,0 -38,6 -43,7 5.108 7.788 -2.863 -3.439 65,6 100,0 -36,8 -44,2 4.767 7.479 -2.700 -3.408 63,7 100 -36,1 -45,6 -1.104 -13,5 -1.124 -14,4 -1.006 -13,5 -185 -2,3 -186 -2,4 -171 -2,3 1 0,0 2 0,0 9 0,1 -150 -1,8 -175 -2,2 -200 -2,7 3 0,0 3 0,0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 0 -3 0 0 0 0 0 -3 0 45 Wassergut Canitz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 E-Mail bernhard.wagner@L.de Homepage www.wassergut-canitz.de 04103 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 2 Gesellschaftervertrag die Erhaltung der ökologischen Systeme, insbesondere ökologischer Landbau, ökologische Forstwirtschaft, Sicherung der Wasserversorgung, Schonung und Pflege des Grundwassers sowie Bodenschutz. Die Gesellschaft kann zum Schutz des Grundwassers und zur Erhaltung des ökologischen Systems Flächen hinzu erwerben. Die Gesellschaft darf alle Maßnahmen treffen, die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern und die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Die Gesellschaft beachtet bei der Verfolgung des Gesellschaftszweckes in hohem Maße die Belange des Umweltschutzes. Gründungsjahr Beteiligung andere Anteilseigner Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 1994 keine keine Gesellschafterversammlung GmbH Dr. Bernhard Wagner Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 26.000,00 EUR 8 Arbeitnehmer 46 Kurzvorstellung des Unternehmens Um die Grundwasservorräte für die Messestadt und die umliegende Region langfristig zu nutzen und zu schützen, erwarb die Stadt Leipzig bereits im Jahr 1907 ein 800 Hektar großes Gebiet rings um Canitz. In der Folgezeit entstanden auf dem Gelände Anlagen zur Wassergewinnung und -aufbereitung. Über Fernleitungen wird das Trinkwasser nach Leipzig geleitet. Nachdem der Grundbesitz in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend zersplittert war, erhielt die Stadt Leipzig 1992 alle Grundstücke von der Treuhandanstalt zurück. Nach Klärung sämtlicher Eigentumsfragen hat die Stadt das Gut Canitz (mit Ausnahme der Flurstücke des Dorfes Wasewitz) an die Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH übertragen. In ihrer Geschäftstätigkeit führt die Wassergut Canitz GmbH die Konzeption eines aktiven Trinkwasserschutzes mit der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen unter Anwendung ökologischer Methoden zusammen. Geschäftsverlauf Das Geschäftsjahr 2015 war geprägt von einem warmen, trockenen Frühjahr und sehr geringen Niederschlägen im zweiten Halbjahr. Dies sorgte für gute Bedingungen in der Bestandspflege bei Buschbohnen, Zwiebeln und Kartoffeln. Dank der Anschaffung einer leistungsfähigen Erntemaschine (GRIMME SE 260) für Zwiebeln und Kartoffeln in 2014 waren die Wassergut Canitz GmbH in der Lage, die überdurchschnittlichen Erträge logistisch, präzise im engen Erntefenster zu ernten. Besonders bei Zwiebeln und Kartoffeln konnte eine Rekordernte, die das Rekordergebnis aus 2014 noch einmal in Quantität und Qualität übertraf, eingefahren werden. Dank stabiler Erzeugerpreise zur Kartoffel- und Zwiebelernte und der überragenden Quantität wurde der geplante Erlös von 400 ¼ je Tonne Kartoffel (450 ¼ je Tonne Zwiebel) mit einem realisierten Erlös von 500 ¼ für die Kartoffel (700 ¼ für die Zwiebel) übertroffen. Wie sich wieder deutlich im Jahr 2015 gezeigt hat, bringen Witterungseinflüsse (in diesem Jahr extreme Trockenheit), Krankheiten, Trockenstress und Schädlinge im ökologischen Landbau ein unverändert hohes Produktionsrisiko mit sich. Durch eine breite Produktpalette (Anbauspektrum), den Einsatz leistungsstarker Maschinen und die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter des Wassergutes ist es gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen. Aufgrund des Fehlens einer Arbeitskraft in der aktuellen Produktionsstruktur, der Wetterkapriolen (zusätzlicher Arbeitszeitbedarf in der Beregnung) sowie das Bewältigen hoher Erntemengen wurden sehr viele Überstunden geleistet. Die Wassergut Canitz GmbH hat auch für 2015 das Zertifikat des Biolandanbauverbandes, das Zertifikat der Verordnung (EG Nr. 834/2007) und das Zertifikat nach dem GLOBAL G.A.P Kontrollverfahren erhalten. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Global G.A.P. GRASP (GRASP steht für GLOBAL G.A.P. Risk Assessment on Social Practice und ist ein Zusatzmodul zu GLOBAL G.A.P., das entwickelt wurde, um die Sozialpraktiken in einem landwirtschaftlichen Betrieb einzuschätzen. Es befasst sich mit spezifischen Aspekten der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und der sozialen Belange von Arbeitern) sowie das für den LVV-Konzern wichtige Energiemanagementsystem. Diese Zertifizierungen sind Grundlage für den Erhalt von Fördermitteln und zum Verkauf der ökologisch hergestellten Produkte an führende europäische Handelsketten. Die Situation auf dem Rindfleischmarkt wird von der Wassergut Canitz GmbH weiterhin kritisch beobachtet, die Preise und der Absatz haben sich stabilisiert. Es wird in 2016 an einer Konzeption für eine weitere Vermarktungsstrategie gearbeitet. Der Rinderbestand ist leicht gesunken. Insgesamt waren am Bilanzstichtag 156 Tiere im Bestand, davon 77 Mutterkühe. Durch den Tierbestand wird der Stoffkreislauf gesichert und die Bodenfruchtbarkeit der Ackerböden durch die Stallmistdüngung erhalten. Die finanzielle Verwertung der Luzernegrünmasse konnte 2015 aufgrund der anhaltenden Trockenheit nicht wie geplant realisiert werden. Der in 2014 zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Biogasanlage Brandis geschlossene Liefer- und Abnahmevertrag für ca. 70 ha Luzerne wurde auch in diesem Jahr bedient. 47 Die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und die Wassergut Canitz GmbH haben seit 2002 einen Vertrag zum Schutz der Einzugsgebiete der Großwasserwerke Canitz und Thallwitz sowie Naunhof I und II abgeschlossen. Darin hat sich die Wassergut Canitz GmbH verpflichtet, durch eine ökologische landwirtschaftliche Nutzung einen Stickstoff (N)-Saldo von höchstens +30 kg/N pro ha und Jahr einzuhalten. Die Wassergut Canitz GmbH hat 2015 einen Saldo von 14,5 kg/N pro ha und Jahr erreicht. Mit diesem Ergebnis wurde durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Trinkwassereinzugsgebietes auf einer Fläche von ca. 740 ha kein Stickstoff ins Grundwasser abgegeben und dadurch ideale Voraussetzungen für eine saubere Grundwasserneubildung geschaffen. Um die Bodenfruchtbarkeit der Ackerflächen der Wassergut Canitz GmbH zu erhalten und zu erhöhen, wurden 2015 ca. 45 ha mit Stallmist gedüngt. Für die gesamte Betriebsfläche konnte eine leicht positive Humusbilanz realisiert werden. Dies ist für die Nachhaltigkeit der Bodennutzung unerlässlich. Auf 118,56 ha wurden Zwischenfrüchte angebaut. Damit sind gute Voraussetzungen für eine ertragreiche Ernte in den Folgejahren gegeben. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Das Geschäftsjahr 2015 konnte mit einem positiven Jahresergebnis vor Gewinnabführung von 372 T¼ (Vorjahr: 321 T¼) abgeschlossen werden. Dank der hohen Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter und dem hohen Maß an Kostenbewusstsein konnte trotz der extremen Witterung das Planergebnis von 105 T¼ überschritten werden. Die geplante Gesamtleistung von 977 T¼ (Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderung der fertigen Erzeugnisse) wurde im Berichtsjahr um 601 T¼ überschritten und beläuft sich auf 1.578 T¼ (Vorjahr: 1.113 T¼). Die Fördermittel als wesentlicher Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge wurden nicht planmäßig ausgereicht. Die Auszahlung der Prämie für den ökologischen Landbau (150 T¼) erfolgt voraussichtlich im März 2016. Diese Verschiebung ist dauerhaft und führt dazu, dass dieser Betrag in der Bilanz 2015 fehlt. Begründet wurde diese Entscheidung seitens der zuständigen Behörden mit dem bürokratischen und personellen Mehraufwand, welcher mit der Einführung der EU Greening-Maßnahmen entstanden ist. Die Höhe der Fördermittel ist gegenüber 2014 wieder leicht gesunken. Dieser Trend wird die kommenden Jahre anhalten. Die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und die Wassergut Canitz GmbH haben seit 2002 einen Vertrag zum Schutz der Einzugsgebiete der Großwasserwerke Canitz und Thallwitz sowie Naunhof I und II abgeschlossen. Darin hat sich die Wassergut Canitz GmbH verpflichtet, durch eine ökologische landwirtschaftliche Nutzung einen Stickstoff (N)-Saldo von höchstens 30 kg/N pro ha und Jahr einzuhalten. Die Wassergut Canitz GmbH hat auch 2015 dieses Ziel mit 14,5 kg/N pro ha erreicht und dafür eine Ausgleichszahlung von 65 T¼ erhalten. Der Mitarbeiterbestand zum Bilanzstichtag ist gegenüber dem Vorjahresstichtag unverändert. Neben acht Mitarbeitern (ohne Geschäftsführung) und einem geringfügig beschäftigten Angestellten wurde in der Wassergut Canitz GmbH ein Lehrling ausgebildet. Er konnte seine Ausbildung in 2015 erfolgreich abschließen. Er wurde für zunächst ein Jahr befristet in der Wassergut Canitz GmbH eingestellt. Der Personalaufwand veränderte sich ferner entsprechend der tariflichen Vereinbarungen. Des Weiteren war aufgrund eines verhaltenen Unkrautdrucks zunächst ein geringerer Personalaufwand für die Bohnen- und Zwiebelpflege erforderlich. Der gestaffelte Mindestlohn führte in 2015 zu einem Anstieg des Personalaufwands. Dieser wird sich in 2016 fortsetzen. Die Bilanzsumme (2.204 T¼) hat sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 263 T¼ erhöht. Die Zunahme betrifft vor allem das Umlaufvermögen (um 353 T¼), insbesondere die fertigen Erzeugnisse 389 T¼ (Vorjahr: 167 T¼). 48 Im Geschäftsjahr 2015 wurden 87 T¼, im Wesentlichen für einen Volldrehpflug investiert. Für das Folgejahr sind weitere Ersatzinvestitionen geplant. Das Unternehmen war und ist jederzeit in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Durch die Einbindung in ein zentrales Cash-ManagementSystem bei der Muttergesellschaft ist ein optimales Zinsergebnis gewährleistet. Im Rahmen des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages mit dem Gesellschafter wird das Jahresergebnis vor Gewinnabführung in voller Höhe an die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH abgeführt. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Mit der Herstellung ökologischer Produkte werden erfolgreich Wasser, Boden, Natur und Klima geschützt. Durch die Optimierung der Anbau- und Kulturmaßnahmen, der schonenden organischen Düngung, der Erhöhung der Pflanzenvielfalt und der artgerechten Tierhaltung wird mit dem ökologischen Landbau das Modell für eine zukunftsfähige Landbewirtschaftung umgesetzt. Es bestätigen sich die Erfahrungen, wonach der ökologische Landbau unter Nutzung intensiven Zwischenfruchtanbaus, einer geeigneten Fruchtfolgegestaltung und geringen Düngemitteleinsatzes zu einer Reduzierung der Nitratbelastung des Grundwassers beiträgt. Jedoch muss die Gesamtentwicklung des ökologischen Landbaus über die Ländergrenzen hinaus beachtet werden. Staatliche Fördermaßnahmen und Gesetzgebung führen nicht in jedem Fall zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit besonders im europäischen Maßstab. Die internationale Finanzsituation wirkt sich auch unmittelbar auf die Erzeugerpreise und finanziellen Möglichkeiten in landwirtschaftlichen Betrieben aus. Für die dauerhafte erfolgreiche Einführung des ökologischen Landbaus als Instrument des Wasserschutzes sind nicht nur pflanzenbauliche und tierhalterische Aspekte, sondern ebenso ökonomische, agrarpolitische Faktoren, wie Vermarktungsmöglichkeiten und wege, Fördermöglichkeiten oder Engagement und Qualifikation der handelnden Personen zu berücksichtigen. 62 Prozent der Wasserversorger machen sich angesichts der steigenden Nitratbelastung Sorgen um die zukünftige Qualität des Trinkwassers (Quelle: VKU 2015). Angesichts dieser Tatsache sollte der wasserschutzgerechte ökologische Landbau, wie er durch die Wassergut Canitz GmbH erfolgreich betrieben wird, auf andere Wassereinzugsgebiete Anwendung finden. Durch die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH wurden beginnend im Jahr 2002 mit mehreren Landwirten, unter anderem mit der Wassergut Canitz GmbH, Verträge zur Ausgleichszahlung für Einschränkungen der Landnutzung in Wasserschutzgebieten abgeschlossen. Damit wurde eindeutig das Interesse der Vorsorge am Trinkwasserschutz dokumentiert. Diese Ausgleichszahlungen sind an Grenzwertbelastungen des Bodens mit Stickstoff gebunden. Der Grenzwert stellt auch künftig die wesentliche nichtfinanzielle Leistungskennziffer dar. Die erreichten Ergebnisse zeigen eindeutig, dass sich ökologischer Landbau und ökonomische Leistungsfähigkeit nicht ausschließen. Durch systematische Anpassung der Landbewirtschaftung an die Erfordernisse des Wasserschutzes wird langfristig das Ziel verfolgt, den Nitratgehalt des Rohwassers unter 25 mg/l zu sichern. Kernpunkt der Geschäftstätigkeit der Wassergut Canitz GmbH ist die Konzeption eines aktiven Trinkwasserschutzes verbunden mit einer wirtschaftlichen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen mit ökologischen Methoden. Eine Ausdehnung dieses Konzeptes im Anstrombereich der Wasserfassungen ist unter Wirtschaftlichkeitsaspekten zu prüfen und ggf. anzustreben. 49 Die Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts ist Aufgabe der Geschäftsführung, die regelmäßig angefertigte Managementberichte auswertet. Für mögliche Schadensfälle und Haftungsrisiken wurden Versicherungen abgeschlossen, die sicherstellen, dass sich finanzielle Folgen in Grenzen halten bzw. ganz ausgeschlossen werden. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation hat ergeben, dass im Berichtszeitraum keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken bestanden haben und auch für die absehbare Zukunft bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Durch das eingesetzte Risikomanagementsystem war eine permanente Kontrolle und Beobachtung von eingeschätzten Risiken gewährleistet und die Handlungsgrundlagen der Geschäftsführung geschaffen. Herr Klaus Götze ist am 31.07.2015 nach 24-jähriger erfolgreicher Geschäftsführung in der Wassergut Canitz GmbH in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden. Seit seinem Ausscheiden führt Herr Dr. Bernhard Wagner die Geschäfte der Wassergut Canitz GmbH. Der Geschäftsführerwechsel erfolgte fließend und reibungslos. Eine effektive Fruchtfolge und die optimale Ausnutzung der natürlichen Ressourcen sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Dazu beitragen wird in jedem Fall die Erweiterung der Produktpalette bei Biogemüse, gleichzeitig wird die Wassergut Canitz GmbH die Ertragskraft durch weitere Produktivitätssteigerungen sichern und ausbauen. Die Planung der Wassergut Canitz GmbH sieht für die Folgejahre Umsätze von rund 1.000 T¼ und einen Jahresgewinn vor Gewinnabführung von ca. 150 T¼ vor. Diese beiden Zielgrößen stellen weiterhin die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren dar. Im Rahmen der Ergebnisplanung wurde davon ausgegangen, dass auch 2016 die Einhaltung der vertraglichen Obergrenze des Nitratgehalts im Rohwasser von höchstens 30 kg/N pro ha und Jahr erreicht werden kann. Wesentliche Verträge Gewinnabführungsvertrag zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur Ergebnisabführung vom 01.01.1998 i. V. m. der 1. Änderung vom 09.04.1999 Der Vertrag kann von jedem Vertragspartner mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende eines jeden Geschäftsjahres gekündigt werden. Vertrag über die Ausgleichszahlung für wirtschaftliche Nachteile der Wassergut Canitz GmbH aus dem ökologischen Landbau und Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 01.01.2014 Der Vertrag gilt bis zum 01.01.2016. Dienstleistungsvertrag zwischen der Wassergut Canitz GmbH und der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH vom 30.05.2011. Die KWL übernimmt im Rahmen dieser Vereinbarung die Buchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung und Leistungen im Personalwesen der Wassergut Canitz GmbH. Der Vertrag ist auf unbefristete Zeit geschlossen. Cash Management Die Wassergut Canitz GmbH ist mit Wirkung zum 28.04.1999 i. V. m. der ergänzenden Vereinbarung vom 20.12.1999, 09.04.2001, 24.02.2006, Nachtrag vom 08.05.2013 in das Cash-Management der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, für das die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Poolführer ist, einbezogen. Die Vereinbarung ist auf unbefristete Zeit geschlossen. 50 Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Erträge aus Genossenschaften Sonstige Zinsen und Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Sonstige Steuern Abgeführter Gewinn auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrages Jahresüberschuss 2015 TEUR 1.356 219 317 1.893 682 496 159 168 % 71,7 11,6 16,8 100,0 36,0 26,2 8,4 8,9 2014 TEUR 998 111 503 1.612 500 488 137 153 % 61,9 6,9 31,2 100,0 31,0 30,3 8,5 9,5 2013 TEUR 795 -70 564 1.289 429 550 111 150 % 61,7 -5,4 43,7 100,0 33,3 42,7 8,6 11,7 1.506 386 79,6 179,6 1.278 334 79,3 179,3 1.240 49 96,2 196,2 2 0,1 4 0,2 9 0,7 389 17 179,7 338 17 179,5 57 17 196,9 372 0 321 0 40 0 51 LSI GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Sommerfelder Str. 71 E-Mail info@lsi-gmbh.de Homepage www.lsi-gmbh.de 04316 Leipzig Gegenstand des Unternehmens: Der Unternehmensgegenstand der LSI GmbH (LSI) erstreckt sich auf die Wartung, Instandsetzung und den Neubau von Straßenverkehrsanlagen und die Erbringung von Deckenschlussleistungen im Zusammenhang mit Schienenbaumaßnahmen des öffentlichen Nahverkehrs in unterschiedlichen Verfahren mit den dazugehörigen Nebenleistungen. Der Einbau von Gussasphalt erfolgt darüber hinaus auch in Ingenieurbauwerken. Weiterhin realisiert das Unternehmen Verkehrssicherungsleistungen vor Ort mit Absperr-, Beschilderungs- und Markierungsleistungen und erstellt die hierzu notwendigen Verkehrskonzepte. Darüber hinaus gehört die Fertigung, Montage und Wartung von Zaun- und Toranlagen zum Unternehmenszweck. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann. Die Gesellschaft darf sich an Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen, fremde Unternehmen erwerben sowie Zweigniederlassungen errichten. Gründungsjahr Beteiligungen Gesellschafter Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Mitarbeiter 06.02.1991 keine Bau + Service Leipzig GmbH Gesellschafterversammlung GmbH Nikolaus Meier Dipl.-Kaufmann Henry Simon Dipl.-Ingenieur Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 310 TEUR 37 52 Kurzvorstellung des Unternehmens Die LSI erbringt Wartungs-, Instandsetzungs- und Neubauleistungen von Straßenverkehrsanlagen. Mit dem qualifizierten Personal und dem vorhandenen Maschinen- und Gerätepark können bei Deckenschlussarbeiten unterschiedliche Verfahren mit Gussasphalt, Walzasphalt und Steinsetzleistungen realisiert und die nötigen Vorarbeiten erbracht werden. In den letzten Jahren fand dabei eine zunehmende Spezialisierung auf den Einbau von Gussasphalt bei Schienenbaumaßnahmen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH und kleineren Deckenschlussarbeiten mit Walzasphalt, hier vor allem auch im Rahmen des Havariemanagements der Muttergesellschaft Bau und Service Leipzig GmbH (BSL), statt. Durch die vorhandene Fertigertechnik können jedoch auch größere Straßenbaumaßnahmen realisiert werden. Im Rahmen der Baustellensicherung erstellt LSI Verkehrskonzepte, wie Verkehrszeichenund Umleitungspläne und realisiert die Verkehrssicherungsmaßnahmen vor Ort mit Absperr-, Beschilderungs- und Markierungsleistungen. Als ergänzende Maßnahmen für Deckenschlussarbeiten werden diese Leistungen in hohem Umfange für Schienenbaumaßnahmen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH und Havariemaßnahmen der BSL erbracht. Aufgrund der hierbei nötigen Verkehrssicherungspflicht besteht ein durchgängiger Bereitschaftsdienst 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr. Das Leistungsangebot wurde in den letzten Jahren noch durch die Fertigung und Installation von Zaun- und Toranlagen ergänzt. Durch die vorhandene Schlosserwerkstatt können hier individuelle Wünsche der Kunden umgesetzt werden. Die Übernahme von Wartungsleistungen für Tor- und Schrankenanlagen vervollständigen das Angebot. Geschäftsverlauf Die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr stellt sich für das erste und zweite Halbjahr 2015 sehr unterschiedlich dar. Während die Produktion im ersten und zweiten Quartal teilweise durch Auftragsmangel beeinträchtigt wurde, war die zweite Jahreshälfte durch gute Produktionsbedingungen bei einer stabilen Auftragslage geprägt. Dies führte dazu, dass die nicht zufriedenstellende Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres im zweiten Halbjahr ausgeglichen werden konnte. Insgesamt stellt sich das Geschäftsjahr zufriedenstellend dar. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Umsatz- und Ertragslage Die im Berichtsjahr erzielten Umsatzerlöse liegen mit 3.971 T¼ um 10,0 % über dem Niveau des Vorjahres von 3.609 T¼. Unter Berücksichtigung der Veränderung der unfertigen Leistungen (im Berichtsjahr Bestandsminderung 163 T¼, Vj.: Bestandserhöhung 63 T¼) erhöhte sich die Betriebsleistung (Umsatzerlöse und Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen) um 3,7 % von 3.672 T¼ in 2014 auf 3.808 T¼ im Berichtsjahr. Die Sparte Straßenbau stellt, wie in den Vorjahren, mit Umsatzerlösen in Höhe von 2.861 T¼ (Vj.: 2.616 T¼) den umsatzstärksten Bereich dar. Der Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens liegt jetzt bei 72,0 % (Vj.: 72,5 %). Innerhalb des Bereiches waren die Gewerke Gussasphalt mit 1.337 T¼ (Vj.: 1.435 T¼), Thermotechnik mit 391 T¼ (Vj.: 481 T¼) und Walzasphalt Fertigereinbau mit 847 T¼ (Vj.: 541 T¼) die wichtigsten Umsatzträger. Unter Berücksichtigung der Veränderung der unfertigen Leistungen (Bestandsminderung 142 T¼) liegt die Betriebsleistung des Bereiches bei insgesamt 2.719 T¼ (Vj.: 2.666 T¼) und damit um 13,9 % über dem Ansatz im Wirtschaftsplan von 2.387 T¼. 53 Mit einem Anteil von 24,0 % am Gesamtumsatz liegt die Abteilung Baustellensicherung leicht über dem Niveau des Vorjahres von 23,5 %. Der Umsatz erhöht sich dabei von 849 T¼ auf 955 T¼ im abgeschlossenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung der Bestandsminderung der unfertigen Leistungen von 20 T¼ liegt die Bereichsleistung mit 935 T¼ unter dem Niveau des Planansatzes gemäß Wirtschaftsplan von 980 T¼. Weitere Umsätze wurden in Höhe von 155 T¼ (Vj.: 140 T¼) im Bereich Zaun- und Torbau erzielt. Die Umsätze liegen damit über dem Ansatz im Wirtschaftsplan mit 120 T¼. Der Umsatzanteil des Bereiches Zaun- und Torbau lag dementsprechend bei 3,9 % (Vj.: 3,9 %). Mit sonstigen Dienstleistungen wurden im Berichtsjahr keine Umsätze mehr erzielt (Vj.: 4 T¼). Auf die zehn wichtigsten Kunden entfiel insgesamt ein Umsatzanteil von 91,0 % (Vj.: 92,6 %) bzw. absolut von 3.612 T¼ (Vj.: 3.341 T¼). Die beiden größten Auftraggeber kommen, wie bereits im Vorjahr, aus dem LVV-Konzern. Mit Abstand größter Auftraggeber ist erneut die IFTEC GmbH & Co. KG mit einem Volumen von 1.355 T¼ (Vj.: 1.612 T¼) vor der Bau und Service Leipzig GmbH mit 846 T¼ (Vj.: 834 T¼). Zu den weiteren Auftraggebern zählen die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, die Stadt Leipzig und sechs Unternehmen der Branche. Vom Gesamtumsatz wurde ein Anteil von 68,5 % beziehungsweise absolut von 2.722 T¼ für Unternehmen der LVV-Gruppe erbracht. Ein Anteil von 28,9 % (1.148 T¼) wurde für den Drittmarkt, vorrangig für Bauunternehmen der Region und von 2,5 % (101 T¼) für die Stadt Leipzig und deren Eigenbetriebe erbracht. Unter Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge von 211 T¼ (Vj.: 432 T¼) ergibt sich für das Berichtsjahr eine Gesamtleistung von 4.019 T¼ (Vj.: 4.104 T¼). Durch die starke Konzentration der Baurealisierung auf die Sommermonate lag die Gesamtleistung in dieser Zeit über den eigenen Fertigungskapazitäten. Insofern verblieben die Aufwendungen für bezogene Leistungen mit 1.064 T¼ auf dem Niveau des Vorjahres von 1.066 T¼. Die Aufwendungen für Material verringerten von 893 T¼ im Vorjahr auf nunmehr 818 T¼ im Berichtsjahr. Der Personalaufwand lag mit 1.277 T¼ im Berichtsjahr über dem Wert des Vorjahres von 1.198 T¼. Neben einer im Jahresdurchschnitt leicht erhöhten Mitarbeiterzahl (Berichtsjahr 37 Mitarbeiter, Vj.: 36) waren für diese Entwicklung Tarifsteigerungen für die Beschäftigten verantwortlich. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen liegen mit 150 T¼ über dem Niveau des Vorjahreswertes von 133 T¼. Die in den letzten Jahren durchgeführten Investitionen erhöhen dabei insgesamt die Abschreibungsbasis. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhen sich im Berichtszeitraum leicht auf 383 T¼ (Vj.: 366 T¼). Die Entwicklung ist vorrangig den aufgrund der Anmietung zusätzlicher Hallenflächen gestiegenen Mietaufwendungen geschuldet. Ergebnisentwicklung Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt im Berichtsjahr mit 325 T¼ deutlich unter dem Vorjahr mit 448 T¼. Dieser Sachverhalt beruht jedoch ausschließlich auf der Entwicklung des neutralen beziehungsweise periodenfremden Ergebnisses. Das Betriebsergebnis stieg im Berichtsjahr um 49,6 % von 117 T¼ im Vorjahr auf nunmehr 175 T¼. Aus den dargestellten Entwicklungen folgt ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 319 T¼. Für das Berichtsjahr fallen Steueraufwendungen in Höhe von 94 T¼ für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer an. Der Jahresüberschuss beläuft sich mithin auf 225 T¼ (Vj.: 248 T¼). 54 Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss von 225 T¼ in voller Höhe an die Bau und Service Leipzig GmbH auszuschütten. Das Eigenkapital verbleibt nach Ausschüttung auf dem Stand des Vorjahres von 453 T¼. Die Eigenkapitalquote nach Gewinnausschüttung liegt aufgrund der Bilanzverkürzung mit 35,3 % leicht über dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 34,2 %). Vermögenslage Die Bilanzsumme verkürzt sich von 1.325 T¼ im Vorjahr auf nunmehr 1.282 T¼. Die Eigenkapitalquote zum 31.12.2015 liegt bei 52,9 % (Vj.: 52,9 %) der Bilanzsumme. Die Kapitalausstattung der Gesellschaft liegt im Branchenvergleich weiterhin im Bereich der besten Gesellschaften und sichert auch für die kommenden Jahre eine sichere Finanzierung der Geschäftstätigkeit. Bei einer um 11 T¼ über den Abschreibungen liegenden Investitionssumme von 161 T¼ erhöht sich das Anlagevermögen entsprechend von 499 T¼ auf nunmehr 510 T¼. Das Umlaufvermögen verringert sich um 53 T¼ von 815 T¼ auf 762 T¼. Dabei reduzieren sich die Bestände an unfertigen Leistungen um 162 T¼ auf 188 T¼ (Vj.: 350 T¼) und die darauf erhaltenen Anzahlungen von 63 T¼ auf nunmehr 27 T¼. Saldiert mit den erhaltenen Anzahlungen ergeben sich in Verbindung mit dem Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen von 14 T¼ (Vj.: 11 T¼) Vorräte von insgesamt 175 T¼ (Vj.: 298 T¼). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen reduzieren sich deutlich von 345 T¼ auf 114 T¼. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 110 T¼ (Vj.: 201 T¼), Forderungen aus Cash-Management von 4 T¼ (Vj.: 136 T¼) und sonstige Forderungen von 0 T¼ (Vj.: 8 T¼). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte liegen bei 381 T¼ (Vj.: 135 T¼) und die Sonstigen Vermögensgegenstände bei 91 T¼ (Vj.:37 T¼). Durch die geplante Gewinnausschüttung in Höhe des Jahresüberschusses an die Gesellschafterin verbleibt das Eigenkapital der Gesellschaft auf dem Vorjahreswert von 453 T¼. Die Summe der Rückstellungen reduziert sich im Berichtsjahr von 502 T¼ auf 322 T¼. Die Verbindlichkeiten liegen mit einem Wert von 282 T¼ über dem Niveau des Vorjahres von 122 T¼. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich insgesamt auf 89 T¼ (Vj.: 26 T¼) und die Sonstigen Verbindlichkeiten auf 79 T¼ (Vj.: 77 T¼). Finanzlage Im Rahmen des Cash-Management-Systems der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) resultieren zum Stichtag Forderungen in Höhe von 4 T¼ (Vj.: 136 T¼). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (278 T¼) ist nicht ausreichend, die Belastungen aus der Investitionstätigkeit (161 T¼) und der Finanzierungstätigkeit (248 T¼) zu decken. Innerhalb des Cash-Management-Systems der LVV, in das die LSI GmbH über die Gesellschafterin Bau und Service Leipzig GmbH im Jahr 2004 integriert wurde, besteht zum Abschlussstichtag gem. der Vereinbarung vom 16.10.2009 eine Kreditlinie in Höhe von 300 T¼, welche nicht in Anspruch genommen wird. Der Zinsaufwand im Berichtsjahr liegt bei insgesamt 2 T¼ (Vj.:1 T¼) und betrifft nur Zinsaufwendungen aus Cash Pool gegenüber verbundenen Unternehmen. Da die Liquiditätslage jederzeit eine Skontierung von Lieferantenrechnungen zuließ, beträgt die Summe der Skontoerträge 29 T¼ (Vj.: 36 T¼). Die ursprüngliche Investitionsplanung gemäß bestätigtem Wirtschaftsplan 2015 sah Investitionen von insgesamt 196 T¼ vor. Mit realisierten Investitionen von 161 T¼ wurde die Planung nicht vollständig umgesetzt, wobei diesem Sachverhalt ausschließlich technische Aspekte zugrunde lagen. 55 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Der Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum war trotz der vorgenannten Einschränkungen insgesamt zufriedenstellend. Von entscheidender Bedeutung war wieder die IFTEC GmbH & Co. KG als größter Auftraggeber, mit dem ein Vertragsverhältnis bis Ende 2016 besteht. Als weiteres Standbein hat sich die Zusammenarbeit mit der Bau und Service Leipzig GmbH bei der Realisierung von Maßnahmen des Massengeschäftes erfolgreich gestaltet. Für das Geschäftsjahr 2016 liegt derzeit nur ein eingeschränkter Auftragsbestand vor, wobei nach den vorliegenden Informationen mit einer Verbesserung zum Ende des ersten Quartals 2016 zu rechnen ist. Die Planung für das Geschäftsjahr 2016 geht von einer Betriebsleistung von 3.655 T¼ und einem Ergebnis von 277 T¼ vor Ertragsteuern aus. Bezogen auf die einzelnen Abteilungen bedeutet dies, dass mit einer Leistung im Bereich Straßenbau von 2.570 T¼, im Bereich Verkehrssicherung von 935 T¼ und für den Zaun- und Torbau mit 150 T¼ gerechnet wird. Für die sonstigen betrieblichen Erträge wird mit einem Wert von 200 T¼ geplant. Die Planansätze garantieren für jeden Bereich eine Vollbeschäftigung, soweit ein kontinuierlicher Auftragseingang über das Geschäftsjahr vorliegt. Im Bereich der Geräte und Fahrzeuge werden keine größeren Kostensteigerungen gegenüber dem Berichtsjahr erwartet. Gleiches gilt für die Nebenkosten für das Betriebsgrundstück. Der mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2016 gültige Tarifvertrag beinhaltet eine Tariferhöhung zum Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 2,5 %. Diese Erhöhung der Personalkosten wurde im Wirtschaftsplan entsprechend berücksichtigt. Inwieweit sich die Personalplanung – insbesondere die Besetzung der gewerblichen Ausbildungsplätze zur mittelfristigen Nachwuchsgewinnung von Facharbeitern – umsetzen lässt, wird auch von den Erfolgen der vereinbarten Zusammenarbeit mit der LAB und KWL bei der Personalrekrutierung abhängen. Durch eine verstärkte Präsenz der LSI bei Ausbildungsbörsen durch die Vertreter der beiden genannten Unternehmen ist eine Verbesserung der vorliegenden Situation zu erwarten. Nach wie vor als potenzielle Gefährdung der weiteren Geschäftsentwicklung bleibt die starke Abhängigkeit vom Investitionsverhalten der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH festzuhalten. Insofern besteht hier eine gewisse Unsicherheit. Unter Abwägung der vorgenannten Chancen und Risiken – insbesondere unter Berücksichtigung der seitens der Hauptauftraggeber avisierten Beauftragungen für Leistungen des Deckenschlusses und der Verkehrssicherung – geht die Geschäftsführung von einer Realisierung des gewählten Planansatzes im Geschäftsjahr 2016 aus. Generell wird auch in Zukunft die umfangreiche Risikovorsorge der Geschäftsführung dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden, jedoch aussichtsreiche Chancen zu nutzen. Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist hierfür ebenso fester Bestandteil der Unternehmenspolitik wie die weitere Durchführung von Investitionen, die den Gerätepark auf dem Stand der Technik halten sollen und unnötige Belastungen von Mitarbeitern und Umwelt verhindern helfen. Im Rahmen des konzerneinheitlichen Risikomanagementsystems greift die LSI auf das System „RiskMonitorŒ - Report“ zurück. Dieses enthält Informationen über die vorhandenen betrieblichen Risiken und die Aufgabenverteilung innerhalb des Risikomanagements sowie Festlegungen zum Berichtswesen. Den wesentlichen Risiken wurden Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte zugeordnet. 56 Maßnahmen zur Risikoerkennung und -analyse, zu den Verantwortlichkeiten und den Aufgaben sowie die getroffenen Maßnahmen zur Risikoabwehr sind darüber hinaus in einem Risikomanagement-Handbuch dokumentiert. Eine Anpassung erfolgt über eine jährliche Risikoinventur, in der identifizierte Risiken analysiert und bewertet bzw. neu bewertet werden und Frühwarnindikatoren sowie Schwellenwerte definiert beziehungsweise angepasst werden. Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Betriebsleistung Betriebsergebnis I Erträge aus Genossenschaften Sonstige Zinsen und Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ergebnisabhängige Steuern Sonstige Steuern Abgeführter Gewinn auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrages Jahresüberschuss 2015 TEUR % 3.971 98,8% -162 -4,0% 210 5,2% 4.019 100,0% -1.882 -46,8% -1.277 -31,8% -150 -3,7% -383 -9,5% 2014 TEUR % 3.609 87,9% 63 1,5% 432 10,5% 4.104 100,0% -1.959 -47,7% -1.198 -29,2% -133 -3,2% -366 -8,9% 2013 TEUR % 3.334 84,8% 257 6,5% 339 8,6% 3.930 100,0% -1.915 -48,7% -1.172 -29,8% -111 -2,8% -500 -12,7% -3.692 327 0 -2 -91,9% 8,1% 0,0% 0,0% -3.656 448 0 0 -89,1% 10,9% 0,0% 0,0% -3.698 232 0 2 -94,1% 5,9% 0,0% 0,1% 325 -94 -6 8,1% 448 -192 -8 10,9% 234 -84 -8 6,0% 0 225 0 248 0 142 57 GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH / KWLGmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Johannisgasse 7-9 04103 Leipzig E-Mail Homepage Gegenstand des Unternehmens: Gemeinsame Willensbildung gegenüber der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH im Rahmen der Wahrnehmung der Gesellschafterrechte Gründungsjahr Beteiligungen Gesellschafter Rechtsform 1999 Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH KWL GmbH GbR 51 % 50 % 50 % 58 Fernwasserversorgung ElbaueOstharz GmbH Allgemeine Angaben zum Unternehmen Adresse Naundorfer Str. 46 E-Mail info@fwv-torgau.de Homepage www.fwv-torgau.de 04680 Torgau Gegenstand des Unternehmens: Gemäß § 4 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages hat das Unternehmen folgenden Unternehmensgegenstand: „Gegenstand des Unternehmens ist die Gewinnung und qualitätsgerechte Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser aus Grund- und Oberflächenwasser und die Überleitung des gewonnenen Trinkwassers mittels Fernleitungen. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu betreiben, die mit der Fernwasserversorgung unmittelbar oder mittelbar zusammenhängen und die der Förderung des vorgenannten Gegenstandes dienen. Belange des Umweltschutzes sind zu berücksichtigen.“ Gründungsjahr Gesellschafter Gremien Rechtsform Geschäftsführung Abschlussprüfer Stammkapital Aufsichtsrat 1990 GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GbR / 51,0 % KWL GmbH GbR MIDEWA GmbH i.L. / Trinkwasserver24,5 % sorgung Magdeburg GmbH Stadt Leipzig 24,5 % Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat Geschäftsführung GmbH Dr. Peter Michalik Jan Wollenberg BDO AG 127.823 TEUR Matthias Lux Vorsitzender Volkmar Müller Stellvertretender Vorsitzender Wolf-Dieter Dallhammer Cornelia Gründler Burkhard Henning Ulrich Hörning 59 Dr. Ulrich Meyer Thiebauld Mittelberger Annerose Müller Friedhelm Schlicke Uwe Störzner Christian Wenzel Geschäftsverlauf Aufgrund des positiven Verlaufs des Geschäftsjahres 2015 wurde das geplante Jahresergebnis von 1,15 Mio. ¼ um ca. 1,3 Mio. ¼ übertroffen. Neben den zusätzlichen Umsatzerlösen aus dem Trinkwasserverkauf ist dies auf Sondereffekte im Bereich der sonstigen betrieblichen Erträge zurückzuführen. Mit einem Ergebnis von 2,46 Mio. ¼ konnte auch das Ergebnis des Vorjahres von 1,97 Mio. ¼ überschritten werden. Aus dem Verkauf von Trinkwasser wurden im Jahr 2015 Umsatzerlöse in Höhe von 39,0 Mio. ¼ erwirtschaftet, die damit ca. 1.077 T¼ über den Erwartungen für das Geschäftsjahr liegen. Die Erlöse des Vorjahres lagen bei 37,04 Mio. ¼. Betrachtet man die Entwicklung des Unternehmens in diesem Umfeld, kann das Geschäftsjahr 2015 als erfolgreiches Jahr gewertet werden. Durch den milden Winter und den ganzjährig guten Absatzverlauf konnte der Trinkwasserverkauf zum Jahresende mit ca. 2.978 Tm³ über den Planungen von 71,9 Mio. m³ abgeschlossen werden. Die Mehrabsätze gegenüber den Planungen resultieren insbesondere aus der erhöhten Abnahme durch Weiterverteiler und in kleinerem Umfang durch gewerbliche Kunden. Aufgrund der hohen Nachfrage konnten die Vorjahresliefermengen im Geschäftsjahr 2015 deutlich übertroffen werden. Dem Jahresabsatz lag eine durchschnittliche Tagesproduktion von 205,4 Tm³ zugrunde. Die maximale Tagesproduktion wurde am 04.06.2015 mit einem Wert von 285,1 Tm³ registriert. Gegenüber dem langjährigen berechneten Spitzenfaktor von ca. 1,3 lag durch hohe Tagesabgaben in den warmen Sommermonaten in 2015 dieser bei ca. 1,39. Die sonstigen Umsatzerlöse im Jahr 2015 umfassen 5,45 Mio. ¼, wovon 1,41 Mio. ¼ auf die Erlöse aus der Erzeugung und dem Verkauf von regenerativem Strom entfallen. Dieser konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht gesteigert werden. Die sonstigen Erlöse in diesem Bereich betreffen im Wesentlichen Umverlegungsmaßnahmen an Rohrleitungen des Unternehmens und im geringeren Umfang Leistungen des Labors. Die Gesamtumsatzerlöse des Jahres 2015 belaufen sich somit auf 44,48 Mio. ¼. Die Vorjahresumsätze umfassten 39,63 Mio. ¼. Die in der Vergangenheit gesetzten strategischen Investitions- und Sanierungsschwerpunkte wurden auch im Geschäftsjahr 2015 weiter bearbeitet. Einen Schwerpunkt bildete wie in den Vorjahren der weitere Ersatzleitungsbau durch die Verlegung einer Parallelleitung für die Ostharzableitung zwischen Bernburg und dem Hochbehälter Hammelberge, um den in den letzten Jahren vermehrt aufgetretenen Rohrleitungsbrüchen in diesem Bereich entgegenzuwirken. Daneben wurde die seit 2013/14 durchgeführte Sanierung der Nordringleitung im Bereich der Dübener Heide auf einem 12,2 km langen Abschnitt durch die Umsetzung technologischer Anpassungsmaßnahmen abgeschlossen. Fortgesetzt wurde 2015 das Sanierungsprogramm für die Hochbehälter im Fernleitungssystem. In 2015 erfolgte die umfangreiche Sanierung der Außenabdichtung der Behälter am Standort Neuplatendorf. Auf Basis der konzeptionellen Arbeiten zur Erneuerung des Wasserwerks Mockritz wurden erste Planungen realisiert. Begonnen wurde ebenfalls mit dem mehrjährigen Migrationsprozess des aktuellen unternehmensweiten Prozessleitsystems. 60 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Aufgrund der positiven Entwicklung des Trinkwasserabsatzes konnte der Planansatz mit einem Jahresergebnis in Höhe von 2,46 Mio. ¼ deutlich übertroffen werden. Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat trotz des guten Absatzverlaufes konkrete Maßnahmen ergriffen, um den Risiken, insbesondere aus der demografischen Entwicklung im Versorgungsgebiet, entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen sowie deren positive Effekte wurden mehrfach im Aufsichtsrat erörtert. Weiterhin profitiert die Gesellschaft, auch vor dem Hintergrund einer leicht ausgeweiteten Investitionstätigkeit, von der Thesaurierung der erzielten Jahresergebnisse. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Die Gesellschaft erwartet mittelfristig weiter rückläufige Absätze. In den verrechneten Trinkwasserpreisen werden inflationäre Kostenentwicklungen wesentlicher Aufwandsbestandteile anteilig über die vertraglich vereinbarten Preisgleitklauseln abgebildet. Auf Basis der Absatzentwicklung der letzten Jahre, demografischer Einflüsse und der bekannten vertraglichen Vereinbarungen geht das Unternehmen von weiter tendenziell rückläufigen Absatzzahlen im Trinkwasserbereich aus. Die aktuelle Mittelfristplanung weist bis zum Jahr 2016 einen Absatzrückgang bis auf 72,4 Mio. m³ aus. Neben bekannten Rückgängen bei einzelnen Kunden rechnet das Unternehmen mit einem Absatzrückgang von ca. 400 Tm³ jährlich allein aus den Effekten der demografischen Entwicklung. Unternehmenszahlen Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betriebliche Erträge Betriebsleistung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Finanzergebnis Steuern Jahresüberschuss 2015 TEUR 44.481 2.728 1.394 48.603 18.056 12.758 9.376 5.116 3.297 2014 TEUR 39.629 2.200 1.723 43.552 13.464 12.798 9.294 5.178 2.819 2013 TEUR 38.936 2.140 1.208 42.284 13.039 12.589 9.384 5.216 2.056 2012 TEUR 41.981 2.161 1.114 45.256 15.623 12.479 9.294 5.380 2.480 3.297 700 2.819 705 2.056 752 2.480 669 138 2.459 144 1.970 139 1.165 140 1.671 61