Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1218034.pdf
Größe
88 kB
Erstellt
27.10.16, 12:00
Aktualisiert
24.11.16, 09:49
Stichworte
Inhalt der Datei
Einwohneranfrage Nr. VI-EF-03426
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
17.11.2016
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Dieter Krause
Betreff
Aktivität von Islamisten in Leipzig
Sachverhalt:
In der Nacht zum 10.Oktober war in Leipzig der aus Chemnitz flüchtige syrische Terrorverdächtige
Dschaber al-Bakr durch aufmerksame syrische Migranten in einer Leipziger Asylunterkunft
überwältigt und anschließend gefesselt der Polizei übergeben worden. Als diese später durch den
Oberbürgermeister geehrt werden sollten, hatten sie sich aber bei anderen syrischen Migranten in
Deutschland versteckt – mit der Begründung, dass sie sich in Leipzig durch Islamisten bedroht und
deshalb hier nicht mehr sicher fühlten:
Die drei Flüchtlinge haben an einem geheimen Ort mehrere Stunden lang mit einem Team von
„Spiegel“ und „Spiegel TV“ gesprochen. Aus Angst vor Islamisten in Leipzig haben sie sich bei
Freunden in einer anderen deutschen Großstadt versteckt und wollen unter keinen
Umständen nach Leipzig zurück. „Wir fühlen uns dort nicht sicher“, sagt Ahmed E.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article158769886/Helden-von-Leipzig-sindoffenbaruntergetaucht.html
Die Anfrage:
1.) Welche Informationen hat die Stadt über die Aktivitäten von Islamisten in Leipzig – insbesondere
in Asylunterkünften (Bedrohung von Flüchtlingen!)? Gab es durch Islamisten bereits aktive
Anwerbungsversuche unter Flüchtlingen, die der Verwaltung bekannt geworden sind – auch solche
von Salafisten?
2.) Sind der Stadt radikale muslimische Prediger bzw. Imame bekannt, die in den Flüchtlingsheimen
aktiv auf muslimische Asylbewerber Einfluss zu nehmen versuchen (z.B. auch von der vom
Verfassungsschutz
überwachten Alrahman-Moschee aus der Roscherstraße)?
3.) Liegen der Stadt Informationen über die Diskriminierung von christlichen Flüchtlingen in
Asylbewerberheimen der Stadt vor? Wenn ja, wo und in welchem Umfang?
Vielen Dank!
Syrische Flüchtlinge: „Helden von Leipzig“ sind offenbar
untergetaucht
Veröffentlicht am 14.10.2016
Die drei als „Helden von Leipzig“ gefeierten Flüchtlinge sind aus Angst vor Racheakten des IS
untergetaucht.
•
Aus Angst vor Islamisten in Leipzig verstecken sich die drei Flüchtlinge bei Freunden in einer
anderen deutschen Stadt.
•
Sie hatten den mutmaßlichen Terroristen Dschaber al-Bakr der Polizei übergeben. In Haft
nahm sich al-Bakr das Leben.
Die drei als „Helden von Leipzig“ gefeierten Flüchtlinge fühlten sich vom mutmaßlichen Terroristen
Dschaber al-Bakr bedroht. „Er wollte auch uns töten“, sagte Ahmed E. dem „Spiegel“. Al-Bakr
sei „wahnsinnig“ gewesen. Vorwürfe al-Bakrs, sie seien seine Komplizen gewesen, weist er zurück.
„Wir hatten nie im Leben etwas mit ihm zu tun“, sagt Ahmed E.
Der 28 Jahre alte Maschinenbauer und seine beiden Freunde Mohamed A. und Sami M. haben alBakr am vergangenen Montagmorgen der Polizei übergeben. Ahmed E. ist verheiratet, seine Frau
und drei Kinder leben noch in Syrien. Aus Angst vor Racheakten des IS will er seinen wahren
Namen nicht nennen. Die drei Flüchtlinge stammen aus derselben Stadt in Syrien und kamen im
vergangenen Sommer und Herbst über die Türkei, Griechenland und den Balkan nach Deutschland.
Die drei Flüchtlinge haben an einem geheimen Ort mehrere Stunden lang mit einem Team von
„Spiegel“ und „Spiegel TV“ gesprochen. Aus Angst vor Islamisten in Leipzig haben sie sich bei
Freunden in einer anderen deutschen Großstadt versteckt und wollen unter keinen Umständen nach
Leipzig zurück. „Wir fühlen uns dort nicht sicher“, sagt Ahmed E.
„Wir haben nur unsere Pflicht getan“
Stolz und Erleichterung über ihre Tat empfinden sie nicht. „Wir haben nur unsere Pflicht getan“,
sagt Sami M. Der 26-Jährige hat als Lastwagenfahrer gearbeitet und ist Fan des FC Bayern
München.
Im Gespräch erinnern sich die drei Flüchtlinge auch an die Zeit, die sie am vergangenen
Wochenende mit al-Bakr verbracht haben. Der Mann habe wirr auf ihn gewirkt, sagt Sami M., seine
Klamotten seien schmutzig gewesen, die Haare zerzaust. „Ich hatte Mitleid mit ihm“, so M.
Er und seine Freunde hatten al-Bakr in Leipzig aufgenommen, sie wussten zunächst nicht, dass
nach ihm gefahndet wurde. Al-Bakr soll einen Anschlag in Berlin geplant haben. Am Mittwoch
beging er Selbstmord in der Justizvollzugsanstalt Leipzig.
Zwei der vier syrischen Hinweisgeber stehen inzwischen unter Polizeischutz. Ihnen sei eine „sichere
Unterkunft“ zur Verfügung gestellt worden, teilte das Landeskriminalamt Sachsen mit. Es werde
auch eine Aufnahme in das Zeugenschutzprogramm geprüft. Darüber entscheide die Polizei
in Abstimmung mit der Generalbundesanwaltschaft.