Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1214664.pdf
Größe
3,2 MB
Erstellt
19.10.16, 12:00
Aktualisiert
01.01.17, 11:56
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-03394
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
FA Finanzen
FA Kultur
Ratsversammlung
14.12.2016
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Kultur
Betreff
100. Deutscher Katholikentag 25. - 29.05. 2016 in Leipzig: Auswertung / Fazit
Der Stadtrat nimmt die Auswertung des 100. Katholikentages zur Kenntnis.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
100. Deutscher Katholikentag 25. - 29.05. 2016 in Leipzig
Auswertung / Fazit
Der 100. Katholikentag vom 25. bis zum 29. Mai 2016 wurde von den Veranstaltern als großer Erfolg
gewertet. Auch von der Mehrheit der Bürger Leipzigs wird das Ereignis als imagefördernd und
sowohl ideell als auch materiell gewinnbringend eingeschätzt. In seinem Betrag für den
Dokumentationsband der Veranstalter schätzte Oberbürgermeister Burkhard Jung rückblickend ein:
"Der Mut des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hat sich gelohnt. Sie hatten sich für den
schwierigeren Weg entschieden, als sie zum 100. Deutschen Katholikentag nach Leipzig
einluden. ln eine Stadt, die stark von der Reformation geprägt ist, in der gerade einmal vier
Prozent der Menschen sich zur katholischen Konfession bekennen, in der rund drei Viertel der
Bevölkerung keiner Kirche angehören. Ich habe diesen Katholikentag erlebt als ein sehr
lebendiges Aufeinander zugehen, als ein Fest der ganz wörtlich zu verstehenden Begegnung."
Die Gesamtbesucherzahl des Ereignisses betrug 40.000. Davon waren 34.000 Dauerteilnehmende
und insgesamt 6.000 Tagesgäste. Die von der Presse angestellten Vergleiche der absoluten Zahlen
(etwa zu Regensburg 2014: 50.000 Teilnehmende) müssen relativiert werden. Die wichtigste Größe
ist jene der Dauerteilnehmenden (entscheidend für Zahl der Gesamt-Besucher-Tage) - hier hat
Leipzig ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis zu verzeichnen. Mit einer großen Zahl an
Tagesbesucherinnen und -besuchern konnte aufgrund der Diaspora-Situation nicht gerechnet
werden. Die Organisatoren hatten im Vorfeld keine Ziel-Werte genannt.
Allgemein gelobt wurde die entspannte, freundliche Atmosphäre in der Innenstadt. Das darf natürlich
zunächst dem Charme der Gastgeberstadt angerechnet werden, doch gleichzeitig hat sich, von
vielen Beteiligten und Stammgästen bis dato eher nur am Rande registriert, beim Katholikentag auch
ein gewisser Wandel vollzogen:
Jahrzehntelang war das Ereignis insofern als Sammlungs-Plattform der katholischen Laien erlebbar,
als von hier aus deren fordernde Fragen an die Würdenträger der Amtskirche gerichtet wurden. Auf
Katholikentagen wurden heiße Eisen wie Zölibat, Frauendiakonat, Ökumene, sexueller Missbrauch
durch Priester etc. thematisiert.
Inzwischen scheint eine Situation eingetreten, wo viele dieser Themenkreise bereits intensiv
diskutiert werden, die Amtskirche sich zu den Problemen bekannt hat. Der amtierende Papst steht,
in den Augen von vielen Gläubigen im Unterschied zu seinem Amtsvorgänger, weniger für den
Unterschied zwischen Amtsträgern und Laien, sondern vielmehr für eine als Einheit erlebte Kirche
aller Gläubigen.
Die Macher des Katholikentages haben diesen Trend gespürt und versucht, die richtigen Weichen
zu stellen. Die Wahl von Leipzig als Gastgeberstadt versinnbildlicht das: Nicht mehr das
Aufbegehren der Laien gegen die Kirchenhierarchie sollte Thema sein, sondern das
Gemeinschaftsgefühl von Christen (durchaus auch anderer Konfessionen) in einer zunehmend
säkularen Gesellschaft.
So haben die Teilnehmenden das offenbar auch empfunden. Daher ging von den Besuchern,
sowohl bei den Veranstaltungen, als auch beim Flanieren durch die Innenstadt, eine freundliche
Gelassenheit aus. Das Erlebnis einer genossenen Gemeinschaft: Dieses Gefühl gerade in der
Diaspora sehr stark empfunden zu haben, äußerten viele Teilnehmende.
Was früher gelegentlich als Protestveranstaltung erlebt wurde, glich in Leipzig mehr einem
lebendigen und harmonischem Familientreffen. Passend dazu waren die Gottesdienste und
liturgisch basierten Großveranstaltungen (Eröffnung, Taize-Nacht etc.) bestens besucht, natürlich
auch das Großkonzert mit den Wise Guys auf dem Augustusplatz.
Harmonie im Allgemeinen, Schulterschluss zwischen den Konfessionen im Besonderen: In Fragen
der Ökumene scheint man hierzulande bereits zu einem weitgehenden Konsens vorgedrungen. Die
im Rahmen des Katholikentages in Leipzig organisierte Leipziger Disputation, diesmal zwischen
Reinhard Kardinal Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm - den derzeit führenden Köpfen
der katholischen und der evangelischen Konfession in Deutschland - in der bestens gefüllten
Thomaskirche zeigte deutlich mehr Einigkeit als Dissens.
Die Leipziger (so sie sich als solche zu erkennen gaben) wurden von den
Katholikentagsteilnehmenden als weltoffen, interessiert, gelegentlich skeptisch, aber immer
freundlich geschildert: "Ich erlebe eine sehr weltoffene Stadt", hatte der Präsident des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, unmittelbar vor Beginn der
Veranstaltung eingeschätzt. Die Menschen seien neugierig, "Lass die doch mal kommen", laute
vielfach die Devise. Sein Resümee fiel dann ebenfalls entsprechend aus: "Wir sind hier
außerordentlich offenen, toleranten und interessierten Mitbürgern begegnet", schätzte Sternberg ein.
Im Paradigmenwechsel der Gesamtveranstaltung trat auch hervor, was nicht mehr wie gewohnt
funktionierte: Podien, die ohne wirkliche Brisanz vor allem von der politischen Prominenz auf der
Bühne leben wollten, waren teilweise schwach besucht, bekannte Postulate zu bekannten
Fragestellungen lockten die Teilnehmenden nicht mehr wie früher in die Sälen und Hallen. Themen
aus der Alltagsphilosophie, der Lebens- und Glaubenshilfe fanden dagegen nach wie vor großen
Zuspruch.
Doch auch politisch wurde es durchaus brisant: Katholikentagsteilnehmer stellten im großen Saal
der Kongresshalle dem EU-Kommissar Günther Oettinger sehr scharfe Fragen zum geplanten
Freihandelsabkommen TTIP - und reihten sich anschließend teilweise in die Demonstration der
Organisation Attac gegen das Abkommen ein, die ausdrücklich nicht gegen den Katholikentag
gerichtet war.
Zum politischen Dauerthema, auf Podien und am Rande kontrovers diskutiert, wurde die Haltung der
Organisatoren gegenüber der Partei "Alternative für Deutschland". ZdK-Präsident Sternberg hatte
die Entscheidung des Gremiums, Mitglieder oder Anhänger dieser Partei nicht auf ein Podium des
Katholikentages einzuladen, im Verlauf der Veranstaltung mehrfach verteidigt, nicht erwünscht seien
grundsätzlich "...alle, die nicht Ängste nehmen, sondern sie schüren, die Misstrauen säen und ganze
Gruppen oder Religionen herabwürdigen". Diese Entscheidung und ihre Begründung wurden jedoch
von nicht wenigen Gästen kritisch gesehen.
Insgesamt zogen Organisatoren, Beteiligte und Gäste fast durchweg positiv Bilanz. Das Ziel der
Stadt, sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für einen späteren Besuch ohne den Anlass des
Katholikentages zu empfehlen, ist vielen Bekundungen zufolge aufgegangen.
So schrieb der Vorsitzende des Diözesanrates im Bistum Dresden-Meißen, Dr. Nikolaus Legutke,
an den Oberbürgermeister: "Der Verlauf des Katholikentages hat alle unsere Erwartungen
übertroffen und dies ist sowohl der Gastfreundschaft der Leipziger Bürger geschuldet als auch der
Offenheit der Gäste zu verdanken. Beim Besuch der Stände auf der Kirchenmeile wurde mir überall
versichert, so ein freundliches Interesse, so eine freundliche Aufnahme vom ersten Tag an hätten
sie noch in keiner Stadt erlebt. Sehr oft hörte ich : `Ich bin das erste Mal in Leipzig, ich bin begeistert
und werde wiederkommen...` oder ´...meinen Bekannten werde ich Leipzig empfehlen...´ oder in
Abwandlung: ´...der Besuch Leipzigs ist eine Reise wert.`"
"Ihre Stadt...", so schilderte ein Pfarrer aus Wien in einem Dankschreiben an den Oberbürgermeister
seine Empfindungen, "....ist nicht nur eine historische, sondern auch eine wunderschöne! Es ist
bewegend, am Grab von J.S. Bach zu stehen. Es ist bewegend, in der Nikolaikirche zu beten, von
der eine Revolution ausgegangen!"
Ein Paar aus Reit im Winkl schrieb an den Oberbürgermeister: "Wir möchten Ihnen hiermit danken,
dass wir uns neben dem Flair des Katholikentages in ihrer Stadt sehr wohl gefühlt haben.
Wunderschöne und unvergessliche Tage liegen hinter uns, wir durften sehr viel nette und
entgegenkommende Menschen kennen lernen."
Im Dankschreiben des Generalsekretärs des Zentralkommitees der deutschen Katholiken an den
Oberbürgermeister heißt es: "Der Leipziger Katholikentag wird allen, die dabei sein konnten, lange in
bester Erinnerung bleiben. Dass Leipzig so gute Eindrücke hinterlassen hat, ist nicht zuletzt den
Menschen dieser Stadt zu verdanken. Mein Dank gilt auch den ungezählten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern Ihrer Verwaltung, die im Laufe der zurückliegenden zwei Jahre immer wieder und immer
intensiver mit dem Katholikentag befasst waren. Wir haben diese Zusammenarbeit als
ausgesprochen konstruktiv und zielführend erlebt und ich würde mich sehr freuen, wenn dies auch
umgekehrt der Fall war. Nicht zuletzt in den Tagen der Durchführung hat man reibungslos Hand in
Hand kooperiert und dies hat auch zu der guten Atmosphäre beigetragen, die wir in Leipzig erleben
durften.
Viele unserer Teilnehmenden werden nicht zu letzten Mal in Leipzig gewesen sein, weil es ihnen
dort so gut gefallen hat. Ich hoffe, auch Sie behalten uns und den 100. Deutschen Katholikentag in
guter Erinnerung."
Oberbürgermeister Burkhard Jung resümierte:
"Der Katholikentag hat Leipzig gutgetan – und der Katholikentag hat von Leipzig profitiert. Es
waren fünf herausragende Tage im Mai, und ein Treffen, das nicht nur wegen des 100.
Jubiläums seinen festen Platz in der Historie der katholischen Laienbewegung in Deutschland
haben wird."
Ein Berichterstatter einer großen katholischen Onlineplattform zog das kurze Fazit:
"Danke Leipzig! Es hat Spaß gemacht!"
Anlagen:
100. Deutscher Katholikentag: Zahlen / Statistik / Wertschöpfung / Bilder
Anlagen: Zahlen / Statistiken
A. 100. Katholikentag: Budget / Besucher / Veranstaltungen / Übernachtungen
B. 100. Katholikentag: Einschätzungen
C. 100. Katholikentag: Prominente Gäste
D. 100. Katholikentag: Pressestimmen / Berichterstattung in Zahlen
E. 100. Katholikentag: Wertschöpfung durch Rückflüsse in die Stadt und
Aufträge an einheimische Dienstleister
F. 100. Katholikentag: Wertschöpfung / Umwegrentabilität
G. 100. Katholikentag: Fotografische Impressionen
A. 100. Katholikentag: Budget / Besucher / Veranstaltungen /
Übernachtungen
Gesamtfinanzierung:
Öffentliche Zuschüsse:
Freistaat Sachsen
3.000.000
Stadt Leipzig
1.000.000
Bundesministerium des Inneren
Kirchliche Zuschüsse:
Verband der Diözesen Deutschlands
Diözese Dresden-Meißen
Eigenmittel:
1.500.000
600.000
Teilnehmerbeiträge, Shop, Fundraising,
Kollekte u.a.
Sonstige Einnahmen:
500.000
Zuschüsse für Einzelprojekte, Zinsen
Gesamt €
3.000.000
300.000
9.900.000
Dauerteilnehmende : 34.000
Tageskarten insgesamt: 6000
Einzelveranstaltungen:
Mittwoch:
25.05.
Festakt (Oper):800
Eröffnung (Markt) : 10.000
Abend der Begegnung (Innenstadt). 20.000
Donnerstag:
26.05.
Messfeier zum Hochfest Fronleichnam (Augustusplatz): 15.000
Light of Christ Lichterprozession (Augustusplatz): 12.000
Freitag:
27.05.
Zentraler Ökumenischer Gottesdienst (Nikolaikirche):1.750
Konzert mit Wise Guys (Augustusplatz): 15.000
Gala (Kongresshalle am Zoo, Großer Saal): 800
Taize (Arena): 3.600
Samstag:
28.05.
Straßenfest Danke Leipzig (Innenstadt): 30.000
Sonntag:
29.05.
Hauptgottesdienst: 25.000
Ausgewählte Eckdaten:
* 1987 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, dazu weitere Ehrenamtliche in anderen Funktionen
wie z.B. 200 Objektleiter u.a.
* Ca 400 Pagodenzelte bestimmten das Innenstadtbild.
* Auf 8 extra aufgebauten Bühnen wurde im Außenbereich Programm gespielt, zusätzlich gab es
vielen Indoor-Bühnen.
* 1200 Einzelveranstaltungen
* Für die Gottesdienste wurden 46.300 Hostien gebacken.
* 62 Personen mit Leipzig-Pass erhielten eine kostenlose Tageskarte.
Unterbringung:
* Es wurden 35 Schulen (davon 1 Privatschule) für die Unterbringung genutzt.
* Insgesamt übernachteten fast 7000 Dauer-Teilnehmende in Gemeinschaftsquartieren.
* Für jede Schule wurden seitens des Amtes für Gebäudemanagement für Betriebskosten,
Hausmeister, Reinigung ein Betrag von 2.000.- € gezahlt, für das Objekt Komarowstraße wegen
längerer Nutzung 3.000,- € (Gesamt: 71.000 €).
* In 1.274 offiziell gemeldeten Privatquartieren übernachteten 2.001 Personen.
* 1.356 Mitwirkende und Mitarbeiter/innen wurden von den Organisatoren für meist mehrere
Nächte in insgesamt 23 Hotels untergebracht.
* Laut Unterlagen des Katholikentags haben sich mindestens weitere 3.500 Gäste selbst in
Hotels, Pensionen oder Ferienwohnung ein Quartier gesucht, vor allem über die Partnerseite
"hotel.de" - das sind doppelt so viele wie zum Katholikentag in Regensburg 2014.
Die Übernachtung für die überwiegende Mehrheit der Dauerteilnehmenden ist nicht verlässlich
erfasst. Die Zahl der Hotelbuchungen liegt tatsächlich bedeutend höher, sehr viele Teilnehmenden
nutzten private Kontakte vor allem über die rege Kirchgemeinde bei der Unterbringung. Schließlich
kam auch ein nicht geringer Anteil der Dauerkartenbesitzer aus der Region und ist täglich
eingependelt.
Anmerkung: Die LTM GmbH geht derzeit davon aus, dass ein Hotelgast in Leipzig pro
Aufenthaltstag (zuzügl. -nacht) durchschnittlich eine Summe von 185,50 Euro verausgabt.
B. 100. Katholikentag: Einschätzungen von
- Dr. Harald Langefeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig und
Vorsitzender des Rechtsträgervereins
- Volker Bremer, Geschäftsführer der Leipzig Tourismus-Marketing Gesellschaft
mbH
Dr. Harald Langenfeld:
Als Vorsitzender des Rechtsträgervereins, aber auch als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Leipzig freue ich mich, dass der 100. Deutsche Katholikentag in Leipzig so erfolgreich verlaufen
ist. 40.000 Gäste besuchten die über 1.000 Einzelveranstaltungen. Das ist eine beeindruckende
Zahl, die zugleich unterstreicht, welche Ausstrahlung von diesem Ereignis ausging.
Der Katholikentag war ein Ort der Freude und des gemeinsamen Feierns, ebenso aber auch des
Innehaltens und der Vergewisserung. Und er war Einladung zu Gespräch und Meinungsaustausch.
Gläubige und nicht Gläubige kamen zusammen, diskutierten über aktuelle gesellschaftliche Fragen
und Herausforderungen wie z. B. der Beginn und das Ende des Lebens oder auch Werte wie
Menschlichkeit, Solidarität und Miteinander. In vielen Gesprächen haben mir unsere Gäste, aber
auch viele Leipzigerinnen und Leipziger von ihren positiven Erfahrungen berichtet.
Aber nicht nur die Menschen haben von diesem Ereignis profitiert. Auch für die Wirtschaft der
Region war der 100. Deutsche Katholikentag ein Gewinn. Die rund 120
Beherbergungseinrichtungen in Leipzig und auch die Hotels und Pensionen der Region waren
durch die zahlreichen Besucher nahezu ausgebucht. Zudem konnten sich die Gastronomen über
viele Gäste freuen. Insgesamt haben rund 240 Firmen und Dienstleister direkt oder indirekt zum
Gelingen der Veranstaltung beigetragen.
Führende Köpfe aus der Region und aus ganz Deutschland trafen sich beim gemeinsamen
Wirtschaftsempfang des Bundes katholischer Unternehmer, des Verbandes der Katholiken in
Wirtschaft und Verwaltung sowie der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig und der
Handwerkskammer zu Leipzig auf dem Mediencampus Villa Ida. Unter dem Motto „Gewinn,
Gewissen, Gemeinwohl“ diskutierten sie über essenzielle Themen wie Gemeinwohlorientierung,
Unternehmerverantwortung und Nachhaltigkeit.
Mein Dank gilt all den Menschen und Unternehmen, die mit ihrem Engagement die Ausrichtung
des Katholikentages in Leipzig ermöglicht haben. Auch die Sparkasse Leipzig hat sich für den
Katholikentag engagiert. Sie stellte als Premium-Partner – neben ihrer finanziellen Unterstützung –
u. a. Technik und Know-how für den bargeldlosen Zahlungsverkehr im Rahmen der
Veranstaltungen zur Verfügung.
Ich bin überzeugt, dass es für Leipzig in jeglicher Hinsicht ein echter Glücksfall war, dass der 100.
Katholikentag gerade hier stattgefunden hat. Unsere alte Messe-, Handels- und Bürgerstadt hat
sich einmal mehr als neugierig und weltoffen gezeigt. Die tolle, offene Atmosphäre und
Ausstrahlung dieser Metropole waren auch beim Katholikentag zu erleben. Sicherlich konnten
damit auch bei so manchem Besucher Vorbehalte hinsichtlich der Sicherheitslage und
radikalisierter Strömungen in unserer Stadt abgebaut werden. Unsere Gäste konnten sich als Teil
dieser Stadt fühlen und werden sie ganz bestimmt in bester Erinnerung behalten. Eine erstklassige
Voraussetzung auch für den Tourismus, denn viele dieser Gäste werden unserem Leipzig in
Zukunft sicherlich noch weitere Besuche abstatten.
Volker Bremer:
"Mit 40.000 Teilnehmern aus Deutschland und 30 weiteren Ländern hat der Katholikentag zu einer
überaus positiven Wahrnehmung Leipzigs in der ganzen Welt beigetragen. Allein in Deutschland
berichteten fast alle namhaften Medien über das Ereignis, darunter die
Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF. Auch zahlreiche Stadtporträts wurden im
Nachgang veröffentlicht und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Wahrnehmung der
Reisedestination Leipzig. Insgesamt zeigten die mehrheitlich konfessionslosen Leipziger ein Mal
mehr, dass die Stadt tolerant und weltoffen ist."
Die Gäste des Katholikentages übernachteten zwar mehrheitlich in Gruppen- und
Privatunterkünften, die Organisatoren gehen aber von ca. 5000 Gästen mit meist mehreren
Übernachtungen in Hotels und Pensionen aus. Wenn wir 3 Aufenthaltstage (2 Übernachtungen)
und durchschnittliche Tagesausgaben eines Übernachtungsgastes in Leipzig, d.h. ca. 180€ je
Aufenthaltstag, annehmen, ergibt sich hier schon ein Bruttoeinkommen von 2,7 Mio. €.
C. 100. Katholikentag: Prominente Gäste
Prominente Künstler
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Colin Mawby
Wise Guys
Gerhard Schöne
Manfred Lütz
Flavia Coelho
Ruhama
Siegfried Fietz
Reinhard Horn
Gregor Linßen
Wolfgang Abendschön
Thomas Gabriel
Matthias Brodowy (Kabarett)
Harald Kirschner (Fotograf)
Sarah Wiener
Lena Bröder
Raul Krauthausen
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt
Johannes Singhammer
Frank Richter
Ausländische Gäste
Etwa 100 ausländische Gäste aus über 30 Nationen, wie besipielsweise:
•
Dr. Vandana Shiva aus Indien
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Patriarch Fouad Twal aus Israel
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Miloslav Kardinal Vlk aus der Tschechischen Republik
Politiker (Auswahl)
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Bundespräsident Joachim Gauck
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Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel
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Bundesminister des Inneren Thomas de Maizière
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Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz Heiko Maas
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Bundesmisterin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles
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Bundesminister für Gesundheit Hermann Gröhe
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Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit Gerd Müller
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Bundesminister für Ernährung Christian Schmidt
•
Bundesminister für besondere Aufgaben Peter Altmaier
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Bundestagspräsident Norbert Lammert
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Ministerpräsident von Sachsen Stanislaw Tillich
D. 100. Katholikentag: Pressestimmen / Berichterstattung in Zahlen
Schlagzeilen:
„Muslime und Christen fordern Respekt“ (FAZ)
„Katholikentag in Leipzig - Zentralkomitee der Katholiken verteidigt Redeverbot für AfD-Politiker“
(FAZ)
„Ein lohnendes Experiment“ (Frankfurter Rundschau)
„Katholikentag geht auch im Osten „ (Generalanzeiger)
„Der Katholikentag als lohnendes Experiment“ (NDR)
„Leipziger Lernprozesse“ (Westfälische Nachrichten)
„Gottes Werk und Leipzigs Beitrag“ (Leipziger Volkszeitung)
„Symbol Leipzig“ (Jüdische Allgemeine)
Berichterstattung in Zahlen
Die vom Katholikentag beauftragte Medienbeobachtung hat in der Zeit vom 22.5. bis 4.6. rund
70.000 Erwähnungen gezählt. Im Pressezentrum des Katholikentags haben sich über 1000
Medienvertreter akkreditiert.
Anmerkung: Die Wertschöpfungs-Relevanz redaktioneller Medienberichterstattung wird u.a.
mittels des Medien- bzw. Anzeigenäquivalenzwertes berechnet. Dieser bezeichnet die Summe, die
ein im redaktionellen Teil einer Publikation erschienener Artikel bzw. gesendeter Beitrag in gleicher
Größe bzw. Länge als Anzeige / Werbespot gekostet hätte.
Richtwerte: 20 Sekunden in der ARD unmittelbar vor der Tagesschau kosten ca. 40.000 €, das
ZDF verlangt pro Werbesekunde vor der "Heute-Uhr" im Monat Mai derzeit 1320 €.
Fernsehen
Ein wichtiger Indikator für die dem Katholikentag zugeschriebene Bedeutung ist die Präsenz in den
Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF. Hier war der Katholikentag von Mittwoch bis
Sonntag, zum Teil mit mehr als dreiminütigen Beiträgen, vertreten.
Die Gesamtlaufzeit aller Sendungen im Zeitraum vom 22.05.2016 bis 04.06.2016 in den
Mediatheken von ARD, ZDF, MDR sowie die Livestreams auf Phoenix beträgt 13:16:19 Stunden.
Hörfunk
Die Redakteure der Kirchenfunkredaktionen des ARD-Hörfunks haben in mehr als 100 Beiträgen
und 107 Interviews über den Katholikentag berichtet. Darunter sind 30 Beiträge, die allen RadioWellen der ARD angeboten und damit mehrfach gespielt wurden.
Zeitungen
Der Katholikentag war praktisch in allen deutschen Zeitungen mit Meldungen, Berichten,
Interviews und Kommentaren vertreten. Beispielhaft hier die Erwähnungshäufigkeit in einer
Auswahl:
255 Leipziger Volkszeitung
57 Döbelner Allgemeine Zeitung
56 Schwäbische Zeitung
50 Kölnische Rundschau
50 Nordbayerischer Kurier
49 Osterländer Volkszeitung
48 F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung
46 Thüringische Landeszeitung
45 Oschatzer Allgemeine Zeitung
45 Neue Osnabrücker Zeitung
44 Straubinger Tagblatt
44 Mitteldeutsche Zeitung
36 Mittelbayerische Zeitung
34 Rheinische Post
33 Münchner Merkur
32 Heilbronner Stimme
31 Dresdner Neueste Nachrichten
31 Thüringer Allgemeine
31 Landshuter Zeitung
30 Kölner Stadt-Anzeiger
30 Bonner General-Anzeiger
29 Freie Presse
27 Ostthüringer Zeitung
26 Frankfurter Rundschau
25 Wetzlarer Neue Zeitung
Internet
Mehr als 40.000 Erwähnungen zählt die Medienbeobachtung im Internet.
Eigene Website
Die Multimediaredaktion hat in fünf Tagen 73 Beiträge für die Website produziert.
Vom 25. bis 29. Mai 2016 gab es 310.700 Seitenansichten, davon bis zu 86.600 an einem Tag. Die
Website hatte 71.800 Besuche, davon an einem Tag bis zu 19.300 (25. Mai) Besuche.
Katholikentagsapp: 10.877 Downloads,
E. 100. Katholikentag: Wertschöpfung durch Rückflüsse in die
Stadt und Aufträge an einheimische Dienstleister
Es kann an dieser Stelle keine Gesamtauflistung der relevanten vertraglichen Beziehungen des
durchführenden Vereins bzw. eine detaillierte Auflistung der Geldflüsse geben. Die jeweiligen
vertraglichen Beziehungen sind durch Regelungen zu Geschäftsgeheimnissen geschützt.
Laut Zuwendungsbescheid hat der Veranstaltalter zunächst einen Zwischenbericht in Form eines
Sachberichts zu geben.
Der offizielle Verwendungsnachweis ist bis spätestens 30. November 2017 dem Sächsischen
Ministerium für Kultus vorzulegen, durch das vereinbarungsgemäß die Prüfung erfolgt. Ob
nachfolgend eine Prüfung durch den Sächsischen Rechnungshof vorgesehen ist, bleibt dessen
Entscheidung vorbehalten.
Dem Zuwendungsbescheid an den Fördermittelnehmer wurde auf Beschluss des Stadtrates die
Auflage ergänzt, "im Rahmen der Vorlage des Verwendungsnachweises ... eine gesonderte
Aufstellung der in die Stadt Leipzig, in städtische Häuser (Eigenbetriebe) sowie an Dienstleister mit
städtischer Beteiligung geflossenen Mittel vorzulegen."
Die Prüfung der Nachweise wird im Laufe des Jahres 2018 erfolgen.
Die hier vorgenommene Auswertung trägt Übersichtscharakter und ist ohne Anspruch auf
umfassende Vollständigkeit. Es wurden verschiedene, für die Wertschöpfung in der Stadt wichtige
Ausgabengruppen zusammengefasst und die Beträge gerundet.
Ausgabegruppen:
Verpflegung / Catering / Bewirtung
150.000 €
Hotels
(nur durch die Geschäftsstelle veranlasste Übernachtungen)
620.000 €
Miete Veranstaltungsräume
320.000 €
Veranstaltungstechnik / Sicherheitsdienste / Mietmöbel
570.000 €
Druck / Werbung¹
170.000 €
Allg. Dienstleistungen²
170.000 €
Betreibung Geschäftsstelle (ohne Lohnkosten)
50.000 €
Nettolöhne Mitarbeit der Geschäftsstelle³
1.050.000 €
Miete Geschäftsstelle / Lager
190.000 €
Programm / Fahrtkosten
60.000 €
Stadt Leipzig (Gebühren, Miete, Entgelte)
170.000 €
4
Unternehmen: städtisch / stadtnah / städtische Beteiligung
Summe:
710.000 €
4.230.000 €
Zu diesen Summen verbleiben in der Stadt die Ausgaben der Gäste, deren Gesamthöhe die durch
die Veranstalter getätigten stadtrelevanten Ausgaben deutlich übersteigt.
Erläuterungen:
1. Den Designwettbewerb gewann die Leipziger Agentur "Raum Zwei". Inzwischen sind sie für die
Kampagne zum Katholikentag für den German Design Award 2017 nominiert.
2. Hier ist eine mittlere fünfstellige Summe für den "Ökolöwe Umweltbund Leipzig e.V." enthalten,
mit dem das Umweltprojekt zum Katholikentag unter dem Titel "BiodiverCity" gemeinsam mit
Leipziger Schülerinnen und Schülern umgesetzt wurde.
3. In der Geschäftstelle in der Nikolaistraße waren 44 Vollzeitbeschäftige tätig. Davon waren rund
50 % bereits zur Einstellung in Leipzig wohnhaft. Einige der Zugezogenen wollen in Leipzig
wohnhaft bleiben.
4.Hier sind Unternehmen wie Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Stadtwerke Leipzig
GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Oper Leipzig, Leipziger Messe GmbH, FAIRNET,
fairgourmet GmbH, Ratskeller der Stadt Leipzig GmbH etc. enthalten.
F. 100. Katholikentag: Wertschöpfung / Umwegrentabilität
Diese Berechnungen beruhen auf zuverlässig emittelten Besucherzahlen. Das tatsächliche
Konsumverhalten jedes Einzelnen ist natürlich nicht erfasst, hier werden Näherungswerte und
-koeffizienten, die in vergleichbaren Untersuchungen Verwendung fanden, angesetzt. Die
Ergebnisse könne demzufolge auch nur Näherungswerte sein.
1. Wertschöpfung durch Ausgaben der Besucher
Der Katholikentag vom 25.-29. Mai 2016 hatte 34.000 Tagesgäste (hier sind die Teilnehmenden
inkludiert) und 6000 Tagesbesucher. Die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH geht derzeit
davon aus, dass ein Tagesbesucher durchschnittlich 48,50 Euro in der Stadt ausgibt, ein
Übernachtungsbesucher, der die Hotelellerie nutzt, 185,50 Euro.
Die Veranstalter haben keine komplette Übersicht, wo ihre Gäste und Teilnehmer übernachtet
haben:
Etwa 9000 Teilnehmende wurde in Massen- oder Privatqartieren untergebracht.
Für 5000 Teinehmende und Besucher buchten oder vermittelten die Veranstalter
Hotelübernachtungen.
Hier wird (sehr konservativ im Ansatz) davon ausgegangen, dass weitere 5000 Teilnehmende
(insgesamt also 10.000) selbständig Hotels buchten und die verbleibenden Anzahl
Dauerkartenbesitzer (15.000) sich selbst ein Privat-Quartier suchten, aus der Stadt kamen bzw.
einpendelten.
Bei Annahme einer durchschnittlichen Verweildauer von 3 Tagen lassen sich die für die
Berechnung entscheidenen "Gesamtbesuchertage" für jede Ausgabengruppe und daraus das
Ausgabevolumen hochrechnen:
30.000 Gesamtbesuchertagen für Dauerbesucher in Hotels (á 185,50 / Gast) =
5.565.000 Euro
72.000 Gesamtbesuchertage in Privat- oder Billigquartieren (á 48,50 / Gast) =
3.492.000 Euro
6000 Tagesgäste (á 48,50 / Gast) =
291.000 Euro
Gesamtausgabevolumen durch Teilnehmende und Mirwirkenden des Katholikentages:
9.348.000 Euro
mithin rund 9,35 Millionen Euro
Von dieser Summe müssen jene Einnahmen subtrahiert werden, die von einheimischen
Tageskartenbesitzern erbracht werden, also keine Zusatzeinnahme bilden.
Hier wird (aufbauend auf anderen Untersuchungen und für den Katholikentag sehr zurückhaltend
geschätzt) von 10% ausgegangen.
Es verbleiben für die Berechnung
rund 8,4 Millionen Euro.
Die Ermittlung der Nettosumme aus diesen Bruttoeinnahmen erfordert einen weiteren Mittelwert,
denn die abgerufenen Leistungen von Hotellerie bis Kultur, Einzelhandel bis Gastronomie werden
zu unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen (7% und 19%) erbracht. Die hier zu Grunde liegende
Leipziger Studie geht von einem Mittelwert von ca. 14,2% aus. Diesen Wert zugrunde gelegt, darf
ein Umsatzsteuerwert von 1,2 Mio Euro angesetzt werden,
Die Gesamtnettoeinnahme beträgt also rund 7,2 Millionen Euro.
1.1. Steuer-Mehreinnahmen aus Besucherausgaben
Zur Berechnung Summe, die aus dieser Einnahme direkt als Steuer an die Stadt zurückfließt, wird
hier ein Eckwert des Deutsche Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr an der
Universität München (DWIF) angesetzt, wo von einem Mittelwert von 2,5% ausgegangen wird.
Folglich ist von einer
Steuer-Mehreinnahme von rund 180.000 Euro
für die Kommune auszugehen.
1. 2. Nettowertschöpfung:
Erste Umsatzstufe / Direkter Effekt / Primäreffekt
Direkte touristische Wertschöpfung ist jene, die dort entsteht, wo der Gast seine Ausgabe tätigt.
Sie entäußert sich letztlich in Einkommen von Beschäftigten (Bürgern der Kommune) und Gewinne
von Unternehmen.
Dabei ist ein gewisser Verdrängungseffekt im Handel zu berücksichtigen, denn die durch eine
Großveranstaltung generierten Mehr-Umsätze betreffen keineswegs alle Händler im gleichen Maß;
im Segment der langlebigen, hochpreisigen Konsumgüter ist für die Zeit der Großveranstaltung –
wenigstens in den Innenstädten – eher mit einem Umsatzrückgang zu rechnen.
Für die Berechnung der Wertschöpfung für die Kommune müssen zunächst monetäre Abflüsse in
Anschlag gebracht werden, also jene innerhalb der Kommune von den Gästen getätigten
Umsätze, die durch Unternehmen und Dienstleistern aus der Region erbracht werden, also aus
Sicht der Kommune ins Umland abfließen: Es gibt mobile Gastronomie, Gäste sind an der
Peripherie und im Umland untergebracht, tätigen Umsätze bei Tagesausflügen. Auf peripher
betriebenen Großveranstaltungsflächen (Beispiel Leipzig: Messegelände) sind viele Einpendler
beschäftigt etc.
Die hier zu Grunde gelegte Analyse beziffert diese Abflüsse mit ca. 25% des
Gesamtnettoumsatzes der Gäste. Es verbleiben zur Berechnung Nettoumsätze i.H.v. rund 5,4
Millionen Euro.
Nunmehr muss die Wertschöpfungsquote in Ansatz gebracht werden, jene Größe, welche die
Relation zwischen der Summe der Vorleistungen und dem Realerlös eines Unternehmens
definiert. Diese schwankt wiederum zwischen den Branchen ganz erheblich. Bei Einzelhandel liegt
sie bei etwa 15%, in Gastronomie, Hotellerie und Freizeitgewerbe (hier vor allen in Anspruch
genommen) erreicht sie 50%. Eine Resultante von 40% angesetzt, erzielte die Stadt durch die
Gäste des Katholikentages
direkte Nettowertschöpfung (erste Umsatzstufe) von rund 2,16 Millionen Euro
1. 3. Umsatzstufe 2:
Indirekter Effekt / Indirekte touristische Wertschöpfung
Hierbei werden jene monetären Auswirkungen erfasst, die die veranstaltungsbedingte
Endnachfrage auf die Erbringer der Vorleistungen hat. Indirekte touristische Wertschöpfung wird
generiert bei den Vorlieferanten, den Zulieferern der Unternehmen, bei denen der Gast seine
Ausgabe tätigt.
Für Umsatzstufe 2 gilt die Kennziffer 30% von Umsatzstufe 1, die
Umsatzstufe 2 (indirekte touristische Wertschöpfung) beträgt ca: 650.000 Euro
1.4. Induzierte Wertschöpfung (Sekundäreffekt)
Erfasst werden die konsumtiven Ausgaben jener Einkommen, die durch Primäreffekte generiert
werden. Induzierte touristische Wertschöpfung entsteht in der Kommune/Region, weil auf Grund
der höheren Kaufkraft durch direkte und indirekte Einkommen aus dem Tourismus die Nachfrage in
der Wirtschaft weiter steigt und aus diesen zusätzlichen Produktionsaktivitäten wiederum
Einkommen erwächst.
Die induzierte Wertschöpfung aus Tourismus wird mit 60% der indirekten Wertschöpfung
angesetzt. Im Falle des Katholikentages beträgt die
induzierte Wertschöpfung aus Tourismus rund 390.000 Euro
Indirekte touristische Wertschöpfung und induzierte Wertschöpfung werden als Teil der
Umwegrentabiliät begriffen. .
Zusammenfassung:
Die hier zugrunde liegenden Ansätze kopnstatieren bei Gesamtausgaben der Katholikentagsgäste
i.H.v. 9,35 Mio Euro eine
Gesamtwertschöpfung für die Kommmune i.H.v. rund 3,5 Mio Euro.
2. Wertschöpfung aus den Ausgaben der Veranstalter
Laut einer ersten Übersicht (vgl. Anhang E) sind von den Veranstaltern ca. 3,2 Mio Euro direkt in
der Stadt, an Gebühren und Mieten städtischer Immobilien, an städtische und stadtnahe
Unternehmen, sowie in der Stadt angesiedelte Dienstleister in Hotellerie und
Veranstaltungsgewerbe geflossen.
Dazu kommen die Nettolohnzahlungen an 44 MitarbeiterInnen, die durchschnittlich ein Jahr im
Büro des Katholikentags tätig waren, wenigstens für diese Zeit Wohnitz in Leipzig nahmen und ihr
Einkommen in der Stadt konsumtiv verausgabten.
Dadurch flossen etwa 1.000.000 Euro in den Wertschöpfungsprozess in der Stadt.
Vom Gesamtetat der Veranstalter i.H.v. 9,9 Mio Euro flossen direkt in die
Wertschöpfungsprozesse der Stadt über 4 Mio Euro.
Die vielfältigen Rahmenbedingungen, unter denen diese Summer im Einzelnen an verschiedenste
Empfänger floss, lassen es spekulativ erscheinen, aus diesem Gesamtwert die absolute
Wertschöpfung durch Veranstalterausgaben herausdestillieren zu wollen.
3. Fazit
Insgesamt darf davon ausgefangen werden, dass bereits im Ergebnis der Besucherausgaben
sowie der Ausgaben des Veranstalters die Fördersumme der Stadt i.H.v. 1 Mio Euro als amortisiert
betrachtet werden darf.
In diese Untersuchung sind noch nicht die nur bedingt quantifizierbaren Bestandteile der
Umwegrentabilität, die gelegentlich so genannten "weichen Faktoren", eingeschlossen, wie z.B.
Image / Werbung / Mediawert, der Mehrfachbesucher-Effekt oder der Infrastruktur- /
Kompetenzeffekt.
G. 100. Katholikentag: Fotografische Impressionen
Eröffnung Marktplatz
Grußbotschaft des Papstes
Leipziger Disputation - Thomaskirche
Light Of Christ - Augustusplatz
Publikum bei Podiumsdiskussion in der Kongresshalle (Gast: MP Bodo Ramelow)
Taize-Nacht (ARENA)
Abschlussgottesdienst (Augustusplatz)