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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1047498.pdf
Größe
80 kB
Erstellt
08.12.15, 12:00
Aktualisiert
27.10.16, 20:46

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Inhalt der Datei

Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-02041-VSP-02 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Zuständigkeit Jugendparlament Vorberatung Jugendbeirat Vorberatung FA Kultur 11.11.2016 Vorberatung FA Allgemeine Verwaltung 15.11.2016 Vorberatung Ratsversammlung 17.11.2016 Beschlussfassung Eingereicht von Dezernat Stadtentwicklung und Bau Dezernat Wirtschaft und Arbeit (mitwirkend) Betreff Stadtgeschichte mittels moderner QR-Cobble-Technologie erlebbar machen Rechtliche Konsequenzen Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre Rechtswidrig und/oder Nachteilig für die Stadt Leipzig. Zustimmung Ablehnung Zustimmung mit Ergänzung Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln x Alternativvorschlag Sachstandsbericht Die Verwaltung empfiehlt Zustimmung zu folgendem Alternativvorschlag: "Der Stadtrat unterstützt das Anliegen, Stadtgeschichte mittels moderner Informationsportale erlebbar zu machen, empfiehlt jedoch die Nutzung der "Leipzig Travel App" anstelle der QR-CobbleTechnologie." Begründung: Laut Antrag sollen stadtgeschichtlich bedeutende Gebäude mit sogenannten QuickResponse-Codes (QR = schnelle Antwort) gekennzeichnet werden, um über das mobile Internet Informationen zu ihrer Geschichte abrufen zu können. Die Kommunikation mittels QR-Code erfordert einen individuellen Code für jedes Objekt; beim Scannen dieses Codes mit Hilfe eines Smartphones wird der Nutzer mit einer Internetseite verbunden. Das System „QR-Cobble“ nutzt dafür entsprechend präparierte Pflastersteine im öffentlichen Straßenraum. Die Graphik eines QR-Codes wird mittels Sandstrahlverfahren auf Pflastersteine übertragen. Die verwendeten Steine müssen eine homogene Struktur besitzen und einfarbig sein. Zwar gehen die Hersteller von einer langen Haltbarkeit aus; Beschädigung bzw. Vandalismus sind dennoch nicht auszuschließen. Von Fall zu Fall ist eine Reinigung erforderlich. Die Kostenangaben für die Herstellung schwanken beträchtlich; sie betragen zwischen 200 € und 1000 € je Pflasterstein. Es sind Einzelanfertigungen erforderlich. Zusätzlich fallen noch Kosten für die Aktualisierung der Verknüpfungen mit dem Internet an. Erstellung und Betreuung der Internetseiten gehört nicht zum Leistungsumfang und erfordern weitere Aufwendungen. Nach den Erfahrungen der Hersteller hängt die Akzeptanz und Nutzung der QR-Codes wesentlich davon ab, dass der Nutzer erkennt, welche Inhalte über den QR-Code abgerufen werden können. Bei einigen Projekten wurde daher der Projektname als Textergänzung eingearbeitet bzw. ein zusätzlicher Pflasterstein mit Text verlegt. Je nach Umfang der erforderlichen Schriftzüge sinkt damit die Integrationsfähigkeit in sensible Oberflächengestaltungen. Die eindeutige Kennzeichnung der QR-Codes im öffentlichen Raum als Informations- und Leitsystem ist aber andererseits erforderlich, um kommerzielle QR-Codes auf Gehwegen und Plätzen ausschließen zu können. Laut Antrag sollen QR-Codes als attraktives und zeitgemäßes Informationsangebot im öffentlichen Raum der Innenstadt angeboten werden. In der Leipziger Innenstadt sind in den letzten Jahren bereits mehrere Leit- und Informationssysteme eingeordnet worden. Doppelte bzw. sich überlagernde Informationssysteme sollten grundsätzlich vermieden werden. Die Anhäufung von Einbauten unterschiedlichster Art führt nicht zur optischen Verschönerung im Umfeld von Sehenswürdigkeiten. Erfahrungen aus anderen Städten, u. a. München, verweisen auf Schwierigkeiten in der Umsetzung, da hinter dem QR Code eine Seite vorhanden sein muss, die für die mobile Nutzung geeignet ist und deren Erstellung teuer ist. Die Stadt Hannover hat sich ausführlich mit dem Thema befasst und kommt zu dem Schluss, dass in einer Großstadt mit einer Fülle von relevanten historischen Gebäuden eine flächendeckende Markierung weder sinnvoll noch umsetzbar ist. Zukunftsfähiger sind Informationsportale auf der Basis von Augmented Reality (AR=erweiterte Realität). Auf dieser Grundlage arbeitet auch die an der Universität Leipzig entwickelte App „Zeitfenster“ (https://zeitfenster.uni-leipzig.de/), die an unterschiedlichen Orten in der Stadt Ereignisse der friedlichen Revolution in Erinnerung ruft. Dabei werden historische Fotos, Film- und Tonsequenzen in eine aktuelle Ansicht auf dem Bildschirm eingeblendet. Die Grundlage bildet eine kostenfreie Software; zusätzliche Markierungen im Straßenraum oder an Hausfassaden sind nicht erforderlich. Für die touristischen Zielgruppen bietet zudem die LTM GmbH die "Leipzig Travel App" an. Diese verfügt über eine hohe Marktabdeckung hinsichtlich des Bezugs der App über die Applikationsmärkte von Apple und Google. Die "Leipzig Travel App" bietet bereits umfassende Informationen zu Stadtgeschichte und Sehenswürdigkeiten auf Deutsch und Englisch. Seit 2015 stehen in der App drei Stadtrundgänge zur Verfügung. Zu den einzelnen Stationen liegen ausführliche Informationstexte und Bilder vor. Der Gast wird mittels GPS zur nächsten Station geleitet und kann alle Stationen auf einer Übersichtskarte anzeigen lassen. Diesem System sollte deshalb Vorrang gegeben werden, um nicht unter dem Einsatz öffentlicher Mittel ein Informationssystem zu installieren, was durch die schnelle Weiterentwicklung der Medien möglicherweise schon bald wieder veraltet ist.