Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1195899.pdf
Größe
4,0 MB
Erstellt
22.08.16, 12:00
Aktualisiert
02.12.16, 16:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-03177
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Fachausschuss Finanzen
Betriebsausschuss Kulturstätten
Ratsversammlung
17.11.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Kultur
Betreff
Wirtschaftsplan 2016 für den Eigenbetrieb Schauspiel Leipzig
Beschlussvorschlag:
1.
Die Ratsversammlung beschließt den Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Schauspiel
Leipzig für das Wirtschaftsjahr 2016 mit folgenden Eckwerten:
- Summe der Erträge aus dem Erfolgsplan: 17.480.000 €
- Summe der Aufwendungen aus dem Erfolgsplan: 17.015.000 €
- Jahresergebnis als Endergebnis des Erfolgsplanes: 465.000 €
- Summe der Einnahmen für die bilanzwirksamen Vorgänge aus dem Finanzhaushalt der
Stadt Leipzig: 2.719.000 €
- Summe der Ausgaben für die bilanzwirksamen Vorgänge aus dem Finanzhaushalt der
Stadt Leipzig: 2.719.000 €
- Gesamtbetrag der Kredite: 0 €
- Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen: 0 €
2.
Die überplanmäßige Aufwendung gemäß § 79 (1) SächsGemO für das Haushaltsjahr 2016
im Zuge des Wirtschaftsplanes 2016 des Eigenbetriebes Schauspiel Leipzig in Höhe von 200.000 €
im PSP-Element 1.100.26.1.0.01 "Schauspiel Leipzig" Kostenart 4315 0000 "Zuschüsse an verb.
Unternehmen, Sondervermögen, Beteiligungen" wird bestätigt.
3.
Die Deckung erfolgt formal in Höhe von 200.000 € aus der Kostenstelle 1098600000 unterjährige Finanzierung ohne Deckung Ergebnishaushalt.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
nein
X
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur
Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
Höhe in EUR
wo veranschlagt
01.01.2016
31.12.2016
15.713.000
1.100.26.1.0.01
01.01.2016
31.12.2016
2.719.000
463.000
7.0000017.740
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
bis
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
von
X
von
nein
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme zu
erwarten
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
X
Sachverhalt:
siehe Anlage
Anlagen:
Wirtschaftsplan 2016 für den Eigenbetrieb Schauspiel Leipzig
Inhaltsverzeichnis
1.
Vorbemerkungen ............................................................................................................................. 1
1.1 Zuweisungen .................................................................................................................................... 1
1.2 Errichtung der Zweitspielstätte ....................................................................................................... 2
1.3 Erneuerung der Obermaschinerie ................................................................................................... 3
1.4 Weitere Prämissen .......................................................................................................................... 3
2.
Künstlerische Ziele/Spielplan........................................................................................................... 4
3.
Erläuterungen zu den Leistungsdaten ............................................................................................. 7
4.
Erläuterungen zum Erfolgsplan ....................................................................................................... 8
4.1 Umsatzerlöse ................................................................................................................................... 8
4.2 Sonstige betriebliche Erträge .......................................................................................................... 8
4.3 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren ..................................................................... 9
4.4 Bezogene Leistungen ..................................................................................................................... 10
4.5 Personalaufwand ........................................................................................................................... 11
4.6 Abschreibungen ............................................................................................................................. 11
4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen ........................................................................................... 12
5.
Erläuterungen zum Finanz-/Liquiditätsplan .................................................................................. 13
6.
Erläuterungen zur Planbilanz ......................................................................................................... 13
7.
Erläuterungen zum Personalplan .................................................................................................. 14
8.
Erläuterungen zum Investitionsplan.............................................................................................. 14
9.
Planung der Folgejahre .................................................................................................................. 14
10. Anlagen: Planungsformulare ......................................................................................................... 16
Seite 1
1. Vorbemerkungen
Der vorgelegte Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2016 (1. Januar bis 31. Dezember
2016) geht von einem positiven Jahresergebnis aus. Die Mittelfristplanung für die
Wirtschaftsjahre 2017 bis 2019 schließt jeweils mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis.
Die Wirtschaftsplanung sowie die Mittelfristplanung ist auf Planungsprämissen aufgebaut, die
durch die kurz- und mittelfristige Finanzierungperspektive für die Eigenbetriebe Kultur im
Rahmen einer im Entwurf vorliegenden Vereinbarung über die inhaltlich-strategischen
Rahmenbedingungen sowie die Finanzierung der Eigenbetriebe Kultur der Stadt Leipzig für
den Zeitraum 2016 bis 2020 (nachfolgend kurz: Finanzierungsvereinbarung) begründet
werden soll.
Die Überarbeitung betrifft die Einarbeitung der o.g. Finanzierungsvereinbarung sowie die
veränderte Auffassung des Sächsischen Ministerium des Inneren zur bilanziellen
Behandlung der unentgeltlichen Widmung von Grund und Boden bzw. Immobilien an die
Eigenbetriebe Kultur gemäß Mitteilung der Stadt Leipzig vom 22. Oktober 2015, 10. Mai
2016 sowie vom 2. August 2016.
In der Planung berücksichtigt wurden zudem die sich aus der Freilenkung des Gebäudes
Gottschedstraße 16 sowie dem für den Spielzeitbeginn 2016 vorgesehenen Baubeginn für
den Umbau der derzeitigen Interimsspielstätte „Baustelle“ zur neuen Zweitspielstätte
ergebenden kosten- und erlösseitigen Effekte.
1.1 Zuweisungen
Für das Wirtschaftsjahr 2016 wurde eine Zuweisung aus dem Ergebnishaushalt von
T€ 15.713 entsprechend der o.g. Finanzierungsvereinbarung zugrunde gelegt. Die
Finanzierungsvereinbarung ist im Mai 2016 ins Verfahren gegangen. Der Beschluss ist zum
Planaufstellungszeitpunkt noch ausstehend. Sie berücksichtigt Zuweisungssteigerungen
aufgrund von Tarifsteigerungen und notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen, um ein
zukünftiges strukturelles Defizit sowie inflationsbedingte Sachkostensteigerungen abfedern
zu können.
Als Zuweisung aus dem Finanzhaushalt für Investitionen in das Anlagevermögen (ohne
GWG) für das Wirtschaftsjahr 2016 stehen dem Eigenbetrieb entsprechend der
Finanzierungsvereinbarung T€ 225 zur Verfügung, davon T€ 75 für bewegliches
Anlagevermögen. Hinzu kommt die Zuweisung aus dem Finanzhaushalt zur Errichtung der
Zweitspielstätte. Für das Wirtschaftsjahr 2016 beträgt diese T€ 2.494 und wurde auf
Grundlage des Bau- und Finanzierungsbeschlusses vom 24. Februar 2016 (VI-DS-02070NF-02) bestätigt.
Im Wirtschaftsjahr 2016 erfolgt außerdem gemäß Beschluss der Ratsversammlung vom
16. September 2015 (VI-DS-00853) der Ausgleich des Jahresfehlbetrages aus dem
Wirtschaftsjahr 2013 in Höhe von T€ 463 durch die Stadt Leipzig.
Seite 2
1.2 Errichtung der Zweitspielstätte
Auf Grundlage des Beschlusses der Ratsversammlung vom 25. Februar 2015 (DS00819/14) wurde die für den Umbau der Räumlichkeiten der ehemaligen Diskothek
Schauhaus und deren Nutzung als Zweitspielstätte für den Eigenbetrieb Schauspiel Leipzig
bestätigte Grundvariante (Variante 1) weiter verfolgt. Die Erbringung der Leistungsphasen 3
bis 9 HOAI wurde durch die Vergabestelle der Stadt Leipzig ausgeschrieben und im Rahmen
eines Teilnahmewettbewerbes unter Beteiligung des Eigenbetriebes vergeben. Durch das
beauftragte Architekturbüro EGN aus Leipzig erfolgte ab August 2015 die Erarbeitung einer
Ausführungsplanung sowie die Erarbeitung des Leistungsverzeichnisses in Vorbereitung der
europaweiten Ausschreibung der Bauleistungen.
Auf der Grundlage dieser Ausführungsplanung erfolgt am 24. Februar 2016 der Bau- und
Finanzierungsbeschluss zur Genehmigung der konkretisierten Umsetzung des Vorhabens
durch die Ratsversammlung. Der Beschluss beinhaltet die Realisierung der Baumaßnahme.
Die Gesamtkosten betragen T€ 4.640, wobei der städtische Anteil T€ 4.594 beträgt. Die
Differenz von T€ 46 wird durch den Eigenbetrieb selbst getragen werden. In 2016 werden
städtische Mittel von T€ 2.494, in 2017 von T€ 1.350 bereitgestellt werden. Die Maßnahme
wurde für Planung und Vorbereitung bereits mit T€ 300 in 2014 und T€ 450 in 2015 seitens
der Stadt Leipzig unterstützt.
Der Abschluss des Bauvorhabens ist für den Herbst 2017 vorgesehen. Der Umbau der
Diskothek Schauhaus führt im Wirtschaftsjahr 2016 (wie bereits in den Wirtschaftsjahren
2014 und 2015) zu einer Aktivierung als Anlagen im Bau und einer Abschreibung ab
Fertigstellungszeitpunkt. Da das Bauvorhaben durch Zuweisungen der Stadt Leipzig
finanziert wird, erfolgt eine Einstellung in den Sonderposten für bezuschusstes
Anlagevermögen; dies ist für den Eigenbetrieb ergebnisneutral.
Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 24. Februar 2016 (DS-00624/14) wurden das
Gebäude und das Grundstück Gottschedstraße 16 aus dem Sondervermögen des
Schauspiel Leipzig in das wirtschaftliche Eigentum der Stadt Leipzig zurückübertragen. Die
Rückübertragung erfolgte zum Zeitpunkt der Beschlussfassung.
Im Gebäude Gottschedstraße 16 befinden sich derzeit die Verwaltung des Eigenbetriebes,
die Theaterpädagogik, das Büro der euro-scene, Gästewohnungen im Dachgeschoß sowie
fremde Mietparteien. Die regulär bestehenden Mietverhältnisse mit externen Mietern sind
befristet und enden zum 30.06.2016. Eine Verlängerung ist seitens des Schauspiels nicht
vorgesehen. Aufgrund einer Ermächtigung durch das Liegenschaftsamt der Stadt erfolgte
durch das Schauspiel Namens und im Auftrag der Stadt die Verlängerung der
bestehendenden Mietverträge für die Skala sowie eine Arztpraxis. In Vorbereitung der
Freilenkung des Gebäudes wurde ein Lösungskonzept zur Unterbringung der das
Schauspiel betreffende Bereiche erarbeitet. Für die Verwaltung und die Theaterpädagogik
werden durch hausinterne Umzüge sowie der Freilenkung von zwei Räumen der
Kostümwerkstätten der Oper Räumlichkeiten in der Bosestraße zur Verfügung stehen. Die
für die Herrichtung und ggf. Ausstattung der Räume erforderlichen Aufwendungen wird das
Schauspiel aus dem operativen Etat bestreiten. Der Umzug ist für das dritte Quartal 2016
vorgesehen.
Seite 3
1.3 Erneuerung der Obermaschinerie
Die sich im Bühnenturm des Schauspielhauses befindliche Anlage der Obermaschinerie,
bestehend aus 31 Maschinenzügen, vier Punktzügen und vier Panoramazügen, wurde im
Zeitraum 2000 bis 2002 erneuert und ist seitdem nahezu ununterbrochen im Einsatz. Mit
Hilfe der Obermaschinerie werden unter anderem Dekorationen, Bühnenbilder,
Beschallungs- und Beleuchtungssysteme abgehangen und positioniert bzw. bewegt. Die
Obermaschinerie wird damit maßgeblich für Auf- und Umbauarbeiten sowie den laufenden
Proben- und Spielbetrieb für nahezu alle Inszenierungen auf der Großen Bühne benötigt.
Aufgrund des Alters der Anlage ist bereits in der Wirtschaftsplanung 2015 der stufenweise
Ersatz der Anlage berücksichtigt gewesen. Bereits Ende 2014 war es zu einem
Komplettausfall des Zentralrechners gekommen, wodurch bereits Veranstaltungen ausfallen
mussten sowie erhebliche Beeinträchtigungen des Probenbetriebes entstanden sind.
Hierdurch wurde die Erneuerung der bestehenden Anlage deutlich zeitkritischer als zunächst
erwartet, so dass nach entsprechender Ausschreibung eine Umsetzung der Maßnahme im
Jahr 2016 unumgänglich wurde.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für die komplette Erneuerung beträgt ca. T€ 470. Im
Wirtschaftsjahr 2015 wurde für diese Investition bereits ein Volumen von T€ 83 für Planung
und Vorbereitung aufgewendet. Für die Finanzierung der im Jahr 2016 nunmehr dringend
erforderlichen Investition in die Obermaschinerie wird die Betriebsleitung die anteilige
Verwendung des Jahresergebnisses 2014 vorschlagen.
1.4 Weitere Prämissen
Von folgenden weiteren Prämissen wurde für die Vorlage des Wirtschaftsplans 2016
ausgegangen:
•
•
•
Gemäß Einigung vom 29. April 2016 erhalten Beschäftigte im TVöD ab 1. Februar
2016 eine Entgelterhöhung von 2,4%. Eine Einigung im Tarifbereich NV-Bühne ist im
Planüberarbeitungszeitpunkt noch nicht erfolgt. Bisherige Gespräche der
Tarifparteien deuten auf eine analoge Erhöhung hin.
Für Zusatzversorgungskassen mit einem anerkannten Finanzierungsbedarf wird ein
Zusatzbeitrag fällig, der von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite gleichermaßen zu
tragen ist. Der Beitrag, beträgt 0,2 % ab 1. Juli 2016 und steigt jährlich zum 1. Juli um
0,1 Prozentpunkte bis 30. Juni 2019. Ob die ZVK Sachsen eine Kasse mit
anerkanntem Finanzierungsbedarf ist, wird derzeit noch geprüft.
Mit Schreiben vom 10. Mai 2016 sowie vom 2. August 2016 der Stadt Leipzig wird die
Änderung des Ausweises der gewidmeten Grundstücke und Gebäude angeordnet.
Demnach erfolgt der Ausweis des Gegenwertes nun in der Kapitalrücklage und nicht
wie bisher im Sonderposten, womit die bisherige Ergebnisneutralität der jährlichen
Abschreibungen verloren geht. Das Ergebnis des Eigenbetriebes wird ab 2016
jährlich mit T€ 52 belastet, da den Abschreibungen keine Gegenposition aus der
Auflösung des Sonderpostens mehr gegenüber steht. Die Kapitalrücklage ist im
Seite 4
•
•
•
•
Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses um die Höhe der Abschreibungen
des betreffenden Sachanlagevermögens zu mindern – vorausgesetzt es erfolgt ein
entsprechender Ratsbeschluss.
Vollumfängliche Inanspruchnahme der durch die Werkstätten der Oper Leipzig zur
Verfügung gestellten Stunden im Jahr 2016.
Beibehaltung der bestehenden Verwaltungs- und Leitungsstruktur.
Die Ist-Werte für 2015 basieren auf dem Entwurf des Jahresabschlusses 2015 vor
Bestätigung des Wirtschaftsprüfers.
Die sich auch dem Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetz (BilRUG) ergebenden
Ausweisänderungen innerhalb der Darstellung im Erfolgsplan sind im vorliegenden
Plan noch nicht verarbeitet.
2. Künstlerische Ziele/Spielplan
Die Spielzeit 2015/2016 des Schauspiel Leipzig steht unter dem Motto „Wieso dürfen die
und wir nicht“. Das Motto beschreibt ein weitreichendes Themenfeld, so auch ein Gefühl,
das in Leipzig, Sachsen, aber auch weit darüber hinaus, aktuell immer häufiger anzutreffen
ist: in Debatten über Ausgrenzungen und Zugehörigkeiten, über Identität und Identitäten. In
einer sich immer stärker ausdifferenzierenden Gesellschaft wird die Frage immer
drängender: Wer sind wir? Und wen meint dabei „wir“?
Die Formulierung des Mottos ist eine zentrale Zeile aus Elfriede Jelineks „Die
Schutzbefohlenen“, in welchem sich die Literaturnobelpreisträgerin mit dem so aktuellen
wie drängenden Thema der Flüchtlingsströme auseinandersetzt – und dem Umgang unserer
Gesellschaft mit den Flüchtlingen. In ihrem Text überschreibt Elfriede Jelinek ein Stück des
antiken Autors Aischylos, der sich bereits im Jahre 460 v. Chr. mit dieser Thematik
auseinandersetzt. Als erstes Theater wird das Schauspiel Leipzig nun beide Texte
zusammen auf die Große Bühne bringen, die sehr verschiedene Perspektiven auf dasselbe
Thema liefern. Ergänzt werden die Aufführungen jeweils von Expertengesprächen, die die
diversen Aspekte des Themenfeldes intensiver beleuchten, u.a. das Thema „Kirchenasyl“
oder das „Asylverfahren in Sachsen“.
In unmittelbaren Zusammenhang mit dem Spielzeitmotto stehen Premieren auf der Großen
Bühne wie „Metropolis“ von Fritz Lang & Thea von Harbou – ein Stoff, mit dem sich die
neue Hausregisseurin Claudia Bauer auseinandersetzen wird – oder auch „Die Räuber“, mit
denen Schiller eine der großen Blaupausen für Konflikte und Verwerfungen lieferte, wie sie
uns heute beschäftigen.
Zum ersten Mal wird 2016 das Ballett der Oper, das Leipziger Ballett, im Schauspielhaus
eine Premiere haben: mit dem Projekt „Flesh“, einer Kooperation zwischen Schauspiel
Leipzig und Leipziger Ballett, unterstreichen wir unser erklärtes Ziel, mit den künstlerischen
Institutionen der Stadt eng zusammenzuarbeiten. Beleg dieses Kooperationsgedankens ist
auch „Ein Sommernachtstraum“, der im Rahmen der Mendelssohn-Festtage seine
Premiere im September 2015 im Schauspiel hat und bereits die zweite Zusammenarbeit mit
dem Gewandhausorchester sein wird. Der Januar 2016 bringt dann die Wiederaufnahme der
Seite 5
„Dreigroschenoper“ – damit geht diese erfolgreiche Kooperation zwischen Schauspiel
Leipzig, Gewandhausorchester und Oper Leipzig, die weithin in die Stadt hineingestrahlt hat,
in ihre dritte Spielzeit.
Auf der Hinterbühne, dem Ort für das Besondere, beleuchtet Matthias Matschkes Projekt
„Germans are different“ die Strukturen von Befehl und Gehorsam.
In der „Diskothek“ setzt das Schauspiel Leipzig die prestigeträchtige und weitbeachtete
Konzeption fort, diese Spielstätte ausschließlich der Gegenwartsdramatik zu widmen. Das
drückt sich auch darin aus, dass kommende Saison zwei der aktuell wichtigsten
zeitgenössischen Dramatiker auf Einladung und im Auftrag des Schauspiel Leipzig ein neues
Stück schreiben werden: Wolfram Hölls neuer Text „Drei sind wir“ hat im Februar 2016
Uraufführung; bereits im November 2015 gibt es die Uraufführung des neuen Textes von
Ferdinand Schmalz: „Der Herzerlfresser“.
Im April 2016 folgt das Gewinnerstück des Retzhofer Dramapreises „die hockenden“ in der
Diskothek, und bereits im Herbst 2015 gab es die Leipziger Premiere von „Der Mann aus
Oklahoma“. Lukas Linders Text gewann den Kleist-Förderpreis 2015 und wurde vom
Schauspiel Leipzig in Kooperation mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen produziert. Im
Repertoire bleiben (und sind also auch 2016 weiterhin zu sehen) zwei FlaggschiffProduktionen der „Diskothek“: Wolfram Hölls „Und dann“, das den Mühlheimer
Dramatikerpreis 2014 gewann, sowie Nolte/Decars „Das Tierreich“, mit dem das Schauspiel
Leipzig 2015 beim Festival „radikal jung“ und beim „Heidelberger Stückemarkt“ eingeladen
war.
In engem Zusammenhang mit der Spielstätte „Diskothek“ steht im März 2016 das Projekt
„4 + 1 Ein Treffen junger AutorInnen“, das Studierende aller deutschsprachigen
Schreibschulen & Universitäten am Schauspiel Leipzig versammelt und einen Einblick in ihre
Arbeit gibt.
Die „Residenz“ setzt sich in der bestehenden Programmatik fort und gibt weiterhin Gruppen,
die im Bereich der Performance-Kunst arbeiten, die Gelegenheit, konzentriert neue Projekte
zu kreieren. Mehr und mehr erreichen das Schauspiel Kooperationsanfragen und
Resonanzen, die unterstreichen, wie sehr sich die „Residenz“ deutschland- und europaweit
bereits einen Namen gemacht hat. Erfreuliche Pläne bestehen bereits für die „Residenz“ in
der Saison 2016/2017: dort wird es die Premiere des neuen Projektes von „Gob Squad“
geben, das in Kooperation zwischen Schauspiel Leipzig, Volksbühne Berlin und den
Münchner Kammerspielen entsteht.
Die Vernetzung des Schauspiels in die Stadt Leipzig wird auch in 2016 fortgesetzt werden.
Die Zusammenarbeit mit so verschiedenen Partnern in der Stadt wie der euro-scene, dem
Museum der Bildenden Künste Leipzig oder dem Institut für Theaterwissenschaft der
Universität Leipzig wird fortgeführt werden.
Erweitert wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Translatalogie der Universität Leipzig
das Angebot, Vorstellungen simultan ins Englische oder Spanische zu übersetzen.
Auf dem Gebiet der Inklusion, in dem das Schauspiel Leipzig schon jetzt zu den führenden
Theatern gehört, bauen wir unser Angebot dahin aus, dass nun auch gezielt sehbehinderte
oder blinde Kinder und Jugendliche und ihre Familien erreicht werden. Das neue
Seite 6
Familienstück „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ wird in Audiodeskription angeboten.
Ebenso werden auch weiterhin neue Produktionen und Repertoirevorstellungen in
Audiodeskription stattfinden.
Im Bereich der partizipativen Angebote wird die jüngste Zusammenarbeit mit der
Volkssolidarität mit dem Seniorenspielclub „Die Spielwütigen“ fortgeführt. Auch der
Jugendclub „Sorry, eh!“ sowie der Club ü31 erarbeiten neue Projekte, die sie erneut im
Herzen des Schauspielhauses, auf der Hinterbühne, zeigen werden. Dabei machen das
Entstehen des Seniorenspielclub sowie eines zweiten Jugendclubs („#noname) uns auch
deutlich, wie enorm nachgefragt und wichtig diese Angebote sind.
Mit den hier skizzierten Inszenierungen, Thematiken, Projekten & Partnern wollen wir auch in
der Spielzeit 2015/2016 und darüber hinaus unsere erfolgreiche Arbeit in, mit und für die
Stadt Leipzig fortsetzen. Die positiven Reaktionen, die uns zu unserer Arbeit erreichen,
bestätigen uns darin; andere Theatermacher und andere Städte beneiden uns um die
Bandbreite unsres Publikums – in Alter und Erwartung, in Zuspruch und Vielfalt.
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3. Erläuterungen zu den Leistungsdaten
Gesamtbesucher
- davon Eigenveranstaltungen
• darunter Hauptspielstätte
• darunter Nebenspielstätte
• darunter sonstiges
- davon auswärtige Gastspiele
- davon Vermietungen
Gesamtanzahl der Vorstellungen
- davon Eigenveranstaltungen
• darunter Hauptspielstätte
• darunter Nebenspielstätte
• darunter sonstiges
- davon auswärtige Gastspiele
- davon Vermietungen
Ist
2014
114.965
91.442
Ist
2015
107.570
82.425
Plan
2016
110.510
85.400
57.929
4.753
28.760
61.878
4.065
16.482
65.100
4.000
16.300
3.296
20.227
701
643
3.549
21.596
607
540
7.110
18.000
580
503
195
83
365
193
80
267
182
75
246
24
34
31
36
41
36
Das Schauspiel Leipzig plant für das Wirtschaftsjahr 2016 insgesamt mit 110.510 Besuchern
bei insgesamt 580 Vorstellungen, davon betreffen 85.400 Besucher bzw. 503 Vorstellungen
Eigenveranstaltungen. Es werden eine durchschnittliche Platzkapazität der einzelnen
Spielstätten sowie die durchschnittliche Auslastung der einzelnen Veranstaltungen zu
Grunde
gelegt.
Die
Auslastungsprognose
berücksichtigt
die
verschiedenen
Veranstaltungsarten in den einzelnen Spielstätten.
In die Kategorie Hauptspielstätte sind die Große Bühne sowie die Hinterbühne eingeordnet.
Die Kategorie Nebenspielstätte beinhaltet die Diskothek. Das Gohliser Schlösschen sowie
das Museum der Bildenden Künste als Außer-Haus-Spielstätten, die Baustelle und die
Residenz sowie die Vorstellungsvorgespräche und -nachbesprechungen wurden in die
Kategorie Sonstiges eingruppiert.
Für bisher nicht terminierte Vorstellungen der Nebenspielstätten sowie der sonstigen
Spielstätten wurden Erfahrungswerte berücksichtigt.
Seite 8
4. Erläuterungen zum Erfolgsplan
4.1 Umsatzerlöse
in T€
Umsatzerlöse
- davon Eintrittsgeld
- davon Gastspiele
- davon übrige
Ist
2014
1.086
963
104
19
Ist
2015
1.060
898
144
18
Plan
2016
1.045
905
122
18
Die Erlöse aus Eintrittsgeld werden spielstättenbezogen in der Anlage zu den
Leistungsdaten dargestellt (Seite 19). Bei einer im Vergleich zur Erwartung 2015 leicht
höheren Anzahl von Besuchern wird auch mit geringfügig höheren Erlösen aus Eintrittsgeld
geplant, bedingt neben der gesteigerten Besucherzahl auch durch eine größere Anzahl
höherpreisiger Veranstaltungen (Premiumpreiskategorie).
Für die Erlöse aus Gastspielen wird mit einem realistisch erwartbaren Wert geplant. Dieser
ist abhängig von der Anzahl und der Art der Gastspieleinladungen.
Die übrigen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Erlöse aus dem Verkauf von
Programmheften sowie sonstige theaterspezifische Angebote.
4.2 Sonstige betriebliche Erträge
in T€
Sonstige betriebliche Erträge
- davon Zuweisungen Stadt Leipzig Ergebnishaushalt
- davon Auflösung Sonderposten
- davon Mieten und Pachten
- davon Spenden/Sponsoring
- davon Auflösung von Rückstellungen
- davon übrige
Ist
2014
15.806
14.779
510
273
39
158
47
Ist
2015
16.066
15.078
479
310
46
84
69
Plan
2016
16.434
15.713
378
261
47
12
23
Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen werden die eigenen Erträge, die nicht der
Position Umsatzerlöse zuzuordnen sind, ausgewiesen. Diese werden wesentlich bestimmt
durch die Zuweisungen der Stadt Leipzig zum Ergebnishaushalt.
Der Mietvertrag mit dem Betreiber der Diskothek Schauhaus ist seit dem 28. Februar 2011
ausgelaufen. Dies führt zu einem jährlichen Einnahmenausfall von T€ 123. Als
Kompensation für den Mietausfall erhält der Eigenbetrieb von der Stadt Leipzig eine
Erstattung in gleicher Höhe. Dieser Betrag ist ab dem Wirtschaftsjahr 2016 in der
Seite 9
Basiszuweisung zum Ergebnishaushalt bereits enthalten. Ebenso ist darin die Zuweisung
zum alle zwei Jahre am Haus statt findenden Caroline-Neuber-Preis bereits berücksichtigt.
Der Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens, der in Höhe des bezuschussten
Anlagevermögens gebildet wurde, wird in Höhe der voraussichtlichen Abschreibungen dieser
bezuschussten Investitionen und investiven Baumaßnahmen geplant.
Die Erträge aus Mieten und Pachten beinhalten neben den Spielstättenvermietungen auch
langfristige Vermietungen von Räumen in der Gottschedstraße und in der Bosestraße.
Aufgrund der Rückübertragung des Objektes Gottschedstraße 16 werden für das zweite
Halbjahr 2016 keine Erlöse von den Mietparteien in diesem Gebäude mehr erzielt werden
können. Den Kostümwerkstätten der Oper stehen in der Bosestraße mietfrei Räume zur
Verfügung, sie erstatten dem Schauspiel Leipzig die Betriebskosten.
4.3 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren
in T€
Ist
2014
Ist
2015
Plan
2016
Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe und bezogene Waren
581
557
640
- davon Deko Neuinszenierungen
- davon Kostüme Neuinszenierungen
- davon Requisite Neuinszenierungen
- davon Fachbedarf für Bühne
- davon Repertoireerhaltung
- davon übrige
286
44
13
174
19
45
244
46
18
183
27
39
312
59
23
174
20
52
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden in Höhe der erwarteten bzw.
der bereits bekannten Aufwendungen für die Neuinszenierungen im Wirtschaftsjahr 2016 für
die Spielzeit 2015/2016 sowie für die Spielzeit 2016/2017 geplant.
Die Aufwendungen für Repertoireerhaltung sowie für den Fachbedarf für die Bühnen werden
gleichfalls Erfahrungswerte sowie die bereits bekannten Ist-Werte berücksichtigt.
Seite 10
4.4 Bezogene Leistungen
in T€
Bezogene Leistungen
- davon Honorare
- davon Leistungsverrechnung Oper
- davon Energie/Wasser/Heizung
- davon Tantiemen/Gema
- davon Transporte
- davon Gebäude- und Glasreinigung
- davon übrige
Ist
2014
3.120
864
1.279
441
194
97
123
122
Ist
2015
3.438
1.002
1.468
432
181
100
125
130
Plan
2016
3.590
1.053
1.503
434
213
120
130
137
Die bezogenen Leistungen sind externe Leistungen für die Erzielung von Erlösen aus dem
Spielbetrieb. Neben der Preisentwicklung der externen Dienstleister ist die Höhe der
Aufwendungen hierfür abhängig insbesondere von der Art und der Anzahl der Vorstellungen
sowie von der Anzahl der Besucher.
Die Aufwendungen für Honorare betreffen das selbständig künstlerisch beschäftigte
Personal ohne Sozialversicherungspflicht durch das Schauspiel Leipzig. Die Planung basiert
auf den bekannten und den zu erwartenden Honorarverpflichtungen. Nicht ständig am Haus
Beschäftigte mit Sozialversicherungspflicht sind im Personalaufwand ausgewiesen.
Der Wert der Inanspruchnahmen der Leistungen der Opernwerkstätten im Wirtschaftsjahr
2016 erhöht sich infolge der Tarifsteigerungen. Eine Abstimmung mit der Oper Leipzig hierzu
hat stattgefunden. Durch die Zuweisung aus dem Ergebnishaushalt müssen damit nicht nur
die eigenen Mehraufwendungen aufgrund von Tarifsteigerungen, sondern vielmehr auch
zusätzlich anteilig die Tarifsteigerungen der Oper Leipzig gedeckt werden. Seitens der Oper
Leipzig werden gegenüber 2015 unveränderte Stundenkapazitäten zur Verfügung gestellt.
Unter den übrigen bezogenen Leistungen sind insbesondere Aufwendungen für
Straßenreinigung und Müllabfuhr, Kostümreinigung sowie sonstige Fremdleistungen erfasst.
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4.5 Personalaufwand
in T€
Personalaufwand
- davon Löhne und Gehälter
- davon Sozialabgaben
Ist
2014
9.723
8.000
1.723
Ist
2015
9.576
7.873
1.703
Plan
2016
9.719
8.028
1.691
Der aktuelle Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) wurde am 1. März 2016 wirksam
und endet am 28. Februar 2018. Ab 1. März 2016 ergibt sich damit eine Tarifsteigerung von
2,4%.
Auch der Tarifvertrag für die Beschäftigten nach NV-Bühne ist zum 29. Februar 2016
ausgelaufen. Eine Orientierung an den Steigerungen des TVöD wird erwartet, die Planung
erfolgt daher mit einer analogen Steigerung.
Für
nicht
ständig
am
Haus
beschäftigtes
Sozialversicherungspflicht sind T€ 195 berücksichtigt.
künstlerisches
Personal
mit
4.6 Abschreibungen
in T€
Abschreibungen
- davon immaterielles Anlagevermögen und
Sachanlagevermögen
- davon auf geringwertige Wirtschaftsgüter
Ist
2014
573
Ist
2015
600
Plan
2016
538
512
537
468
61
63
70
Der vorgelegte Wirtschaftsplan berücksichtigt für das Wirtschaftsjahr 2016 Abschreibungen
auf geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) von T€ 70 sowie auf immaterielles
Anlagevermögen und Sachanlagevermögen (ohne GWG) von T€ 468. Die Abschreibungen
für geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von € 150,00 bis
einschließlich € 1.000,00 erfolgen in Übereinstimmung mit den steuerlichen Regelungen
über fünf Jahre (Sammelposten-Regelung). Ihre Finanzierung erfolgt durch den laufenden
Geschäftsbetrieb (Zuweisung aus dem Ergebnishaushalt). Das übrige Anlagevermögen wird
durch die Zuweisung der Stadt Leipzig aus dem Finanzhaushalt finanziert. Den
Abschreibungen (ohne GWG) steht die ertragswirksame Auflösung des Sonderpostens in
gleicher Höhe gegenüber, sie sind damit ergebnisneutral.
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4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen
in T€
Sonstige betriebliche Aufwendungen
- davon Verwaltung
- davon Werbekosten
- davon Reisekosten
- davon Mieten und Pachten
- davon Prüfungs- und Beratungskosten
- davon Instandhaltung laufendes Geschäft
- davon Theatersicherheit
- davon Garderobe/Einlass
- davon Beiträge und Gebühren
- davon Fahrzeugkosten
- davon Leasing
- davon LVB-Pauschale
- davon übrige
Ist
2014
2.168
85
245
190
362
33
577
190
118
29
16
42
13
268
Ist
2015
2.176
81
258
171
334
139
505
183
132
31
21
46
19
256
Plan
2016
2.522
86
301
203
354
15
849
191
135
30
20
46
23
269
Die Verwaltungskosten betreffen Kosten für Büromaterial, Porto, Zeitungen, Telefon und
GEZ.
Die Reisekosten enthalten sowohl die Reisekosten der eigenen Mitarbeiter als auch die der
Gäste.
Die laufenden Instandhaltungen werden mit T€ 849 geplant. Davon entfallen T€ 100 auf
vorgeschriebene regelmäßige Wartungsarbeiten, T€ 207 auf den regelmäßigen ad hocInstandhaltungsbedarf sowie T€ 542 auf einzelne, dringende Instandhaltungsprojekte.
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kosten für die
Bezügeberechnung durch das Personalamt sowie die Inanspruchnahme sonstiger
Verwaltungsleistungen, etwa des Hauptamtes, Versicherungen, Lehrgangs- und
Kursgebühren, arbeitsmedizinische Untersuchungen, Reinigungsmittel, Wäschereinigung,
betriebsbedingte Gegenstände und Arbeitsbekleidung.
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5. Erläuterungen zum Finanz-/Liquiditätsplan
Bei planmäßiger Bereitstellung der Zuweisungen im Wirtschaftsjahr 2016 sind keine
Liquiditätsengpässe zu erwarten. Unter dieser Prämisse kann davon ausgegangen werden,
dass sämtliche Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit beglichen werden können.
Die Finanz- und Liquiditätsplanung folgt im Wesentlichen der Entwicklung der Gewinn- und
Verlustrechnung. Abgesehen von den Erträgen aus Sonderposten, den Abschreibungen und
den Rückstellungen sind alle Erträge und Aufwendungen grundsätzlich zahlungswirksam.
Im Wirtschaftsjahr 2016 ist der Ausgleich des negativen Jahresergebnisses aus dem Jahr
2013 seitens der Stadt in voller Höhe vorgesehen (T€ 463).
6. Erläuterungen zur Planbilanz
Die Aktivseite ist wesentlich geprägt durch das Anlagevermögen sowie den Cash PoolBestand, welcher unter der Position B. II. 4 Forderungen gegenüber Gesellschafter/an die
Gemeinde/andere Eigenbetriebe ausgewiesen wird.
Aufgrund vorgesehener umfänglicher Investitionsmaßnahmen, im Wesentlichen in die
Zweitspielstätte sowie die Obermaschinerie, entwickelt sich das Anlagevermögen steigend.
Auf die Zweitspielstätte entfallen erst mit deren Inbetriebnahme in 2017 Abschreibungen.
Das Eigenkapital erhöht sich um T€ 928. Ursächlich hierfür ist der Ausgleich des negativen
Jahresergebnisses 2013 in Höhe von T€ 463 durch die Stadt Leipzig sowie das positive
Jahresergebnis 2016 von erwarteten T€ 465. Außerdem wird die zweckgebundene
Rücklage, welche sich aus dem Jahresergebnis 2014 ergibt (Beschluss noch ausstehend),
zur Finanzierung der Obermaschinerie verwendet und in die Gewinnrücklage umgebucht.
Diese reduziert sich ratierlich über die Nutzungsdauer der Obermaschinerie.
Gemäß der Betriebssatzung ist der Eigenbetrieb nicht mit Stammkapital ausgestattet.
Die Passivseite wird korrespondierend zum geförderten Anlagevermögen vor allem durch
den Sonderposten aus öffentlichen Fördermitteln bestimmt. Die Auflösung erfolgt
entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagengüter.
Die Rückstellungen sind im Wesentlichen kurz- und mittelfristig. Langfristige Rückstellungen
bestehen aus Jubiläums- und Archivierungsrückstellungen.
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7. Erläuterungen zum Personalplan
Hinsichtlich des Personalplans wird auf die Erläuterungen unter Punkt 4.5 verwiesen.
8. Erläuterungen zum Investitionsplan
Dem Eigenbetrieb stehen Mittel in Höhe von T€ 225 aus der Zuweisung der Stadt Leipzig
zum Finanzhaushalt zur Verfügung (vgl. Punkt 1.1).
Hinzu kommt die Zuweisung zur Finanzierung der Zweitspielstätte, vgl. Punkt 1.2 sowie die
Erneuerung der Steuerung der Obermaschinerie, vgl. Punkt 1.3.
Außerdem werden geringwertige Wirtschaftsgüter in Höhe von T€ 60 geplant. Deren
Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Ergebnishaushaltes (vgl. Punkt 4.6).
Es besteht nach wie vor ein erheblicher Investitionsstau, die vorhandene Haus- und
Bühnentechnik ist stark veraltet. Dies wird bilanziell auch wieder ab den Jahren 2017 ff.
deutlich. Nach Beendigung der beiden großen Investitionsprojekte werden die
Abschreibungen die Anlagenzugänge wieder deutlich übersteigen und der Bestand an
Anlagevermögen wird deutlich abnehmen. Der Eigenbetrieb beabsichtigt die erwirtschafteten
Jahresüberschüsse für die Finanzierung der Steuerung der Obermaschinerie sowie den
Wechsel des Drehbühnenantriebs zu verwenden.
9. Planung der Folgejahre
Die Planung der Wirtschaftsjahre 2017 bis 2019 erfolgt jeweils mit einem ausgeglichenen
Jahresergebnis.
Die Basis bildet die im Entwurf vorliegende Vereinbarung über die inhaltlich-strategischen
Rahmenbedingungen sowie die Finanzierung der Eigenbetriebe Kultur der Stadt Leipzig für
den Zeitraum 2016 bis 2020 (Finanzierungsvereinbarung). Die im Entwurf geregelte Höhe für
die Zuweisungen zum Ergebnis- und Finanzhaushalt wurden der Mittelfristplanung zugrunde
gelegt.
Der Planung der Folgejahre liegen folgende weiteren Prämissen zugrunde:
•
•
Für die Personalaufwendungen wurden als Steigerungsbetrag die im Entwurf der
Finanzierungsvereinbarung berücksichtigten Beträge zugrunde gelegt.
Auch für die Leistungsverrechnung mit den Opernwerkstätten wird mit einer
Erhöhung gerechnet. Ab dem Jahr 2017 wird entsprechend der mit der Oper
vereinbarten Mengenplanung eine Reduzierung der vereinbarten Stunden der
Kostümwerkstätten im Umfang von 2.000 Stunden p.a. zugrunde gelegt.
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•
•
•
•
In der Mittelfristplanung werden erwartete Auswirkungen der Baumaßnahmen zur
Errichtung der Zweitspielstätte sowie Mehraufwendungen für die Einweihung dieser
berücksichtigt.
Aufwendungen und Erlöse, die mit der Herauslösung des Objektes Gottschedstraße
16 wegfallen, sind in der Mittelfristplanung nicht mehr berücksichtigt.
Für die Umsatzerlöse wird derzeit von einem gleichbleibenden Niveau ausgegangen.
Die Planung der Gastspielerlöse kann aktuell nur auf Annahmen basieren.
Bei den Betriebskosten (Heizung, Wasser, Energie für eigene Objekte sowie
Nebenkosten für angemietete Objekte) sowie den sonstigen Kosten mit einem
erheblichen
Fremdpersonalbedarf
(Transportund
Reinigungsleistungen,
Theatersicherheit, Garderobe) wird von einer jährlichen Kostensteigerungsrate in
Höhe von 1,5 % ausgegangen. In ebendieser Höhe werden Preissteigerungen für
Reisekosten berücksichtigt.
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10. Anlagen: Planungsformulare
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erfolgsplan/GuV
Leistungsdaten
Finanzplan
Liquiditätsplan
Haushaltsrelevante Positionen
Planbilanz
Personalplan
Investitionsplan
Instandhaltungsplan
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