Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1202541.pdf
Größe
75 kB
Erstellt
08.09.16, 12:00
Aktualisiert
16.09.16, 16:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-03265
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Kultur
Vorberatung
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Ratsversammlung
21.09.2016
Vorberatung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
CDU-Fraktion, SPD-Fraktion
Stadtrat René Hobusch, Stadtrat Sven Morlok
Betreff
Würdigung der Opfer des 17. Juni 1953 im Bezirk Leipzig auf dem Südfriedhof
Beschlussvorschlag:
Die Ratsversammlung beschließt:
1.
Der Gedenkort der Opfer der Gewaltherrschaft von 1945-1989 wird bis zum 17. Juni 2017 im
Erscheinungsbild erneuert und, wie auch die Grabanlagen einzelner Opfer des 17. Juni 1953, in das
Leit- und Wegesystem des Südfriedhofes eingebunden.
2.
Auf der vormaligen Anlage neben der Hauptachse des Südfriedhofs mit dem sozialistischen
Ehrenhain wird eine künstlerische Würdigung der Opfer der ersten Demokratiebewegung der DDR
eingefügt und durch eine Informationstafel mit Erläuterungen zum 17. Juni 1953 im Bezirk Leipzig
ergänzt.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Seit 1945 gab es Widerstand gegen die Errichtung einer kommunistischen Diktatur im sowjetisch
besetzten Teil Deutschlands, der seinen vorläufigen Höhepunkt auch in Leipzig in den Protesten
vom 17. Juni 1953 fand. Mit dem Einsatz von Schusswaffen und der Verhängung des
Ausnahmezustandes wurden alle Hoffnungen auf Veränderungen zerstört. Neun Tote und
mindestens 95 Verletzte waren allein im Bezirk Leipzig zu beklagen.
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Auf dem Leipziger Südfriedhof befindet sich seit 1994 eine Grab- und Gedenkanlage „Opfer der
Gewaltherrschaft von 1945 bis 1989“, auf dem unter anderem auf kleinen Granitplatten auch die
Namen von Toten des 17. Juni 1953 verzeichnet sind. Der Gedenkort für die Opfer des 17. Juni
1953 liegt völlig unscheinbar am äußeren Rand der Friedhofsanlage im Urnengarten Nord.
Hingegen wird an zentraler Stelle, direkt an der Hauptachse des Südfriedhofs, im ehemaligen
sozialistischen Ehrenhain unter anderem an SED-Funktionäre erinnert.
Die Etablierung eines erkennbaren Gedenkortes für die Toten des 17. Juni 1953 ist gerade in der
Stadt der Friedlichen Revolution wichtig. Kurzfristig sollte dazu die bestehende Gräberanlage
erneuert und durch Wegweisung besser auffindbar werden. Zur Mahnung und Erinnerung an die
erste Demokratiebewegung der DDR sollte außerdem an zentraler Stelle ein Gedenkort geschaffen
werden. Dieser kann entlang der Hauptachse eingeordnet werden, die Anlage in der Abteilung VII
nachgenutzt und durch eine künstlerische Bearbeitung erkennbar werden. Da auch eine
Informationstafel fehlt, wo sämtliche Informationen zu diesem wichtigen Thema enthalten sind, sollte
diese an zentraler Stelle angebracht werden. Mit diesem Antrag soll erreicht werden, dass neben der
Erinnerung an die Ereignisse des 17. Juni 1953 durch die Panzerspur im Salzgäßchen sowie die
Straßenbenennung und die Gedenktafel in der Straße des 17. Juni auch der Opfer des
Volksaufstandes würdig gedacht werden kann.
Anlagen:
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