Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1068750.pdf
Größe
4,3 MB
Erstellt
11.07.16, 12:00
Aktualisiert
06.09.16, 19:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Verwaltungsausschuss
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-03050
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Verwaltungsausschuss
07.09.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Oberbürgermeister
Betreff
Entlastung des Aufsichtsrates der Leipziger Messe GmbH für das Geschäftsjahr
2015
Beschlussvorschlag:
Der Verwaltungsausschuss beschließt, dass dem Aufsichtsrat der Leipziger Messe GmbH für das
Geschäftsjahr 2015 Entlastung erteilt wird.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
siehe Anlagen
Anlagen:
Begründung
Anlage 1_JA Testat
Anlage 2_Bericht AR
Entlastung des Aufsichtsrates der Leipziger Messe GmbH für das Geschäftsjahr 2015
Entlastung des Aufsichtsrates der Leipziger Messe GmbH für das Geschäftsjahr 2015
Aufgrund der hier gegebenen Personenidentität von Aufsichtsrat und Gesellschaftervertreter
beschließt der Verwaltungsausschuss als Beteiligungsausschuss im Vorfeld der Entlastung
des Aufsichtsrats durch Beschluss der Gesellschafterin Stadt Leipzig über diese Frage.
Bereits in den vergangenen Jahren hat der Verwaltungsausschuss in seiner Funktion als
Beteiligungsausschuss entsprechende Beschlüsse zur Entlastung des Aufsichtsrates der
Leipziger Messe GmbH gefasst. Nunmehr steht die Entlastung des Aufsichtsrates für das
Geschäftsjahr 2015 an.
Auf Basis der Beschlussfassung durch den Verwaltungsausschuss wird sodann in der Gesellschafterversammlung der Leipziger Messe GmbH der dementsprechende Entlastungsbeschluss gefasst.
Entsprechend der vorliegenden Unterlagen (Jahresabschluss, Lagebericht und Prüfbericht
nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz) bestehen keine Gründe, die einer Entlastung des
Aufsichtsrates entgegenstehen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat für das Wirtschaftsjahr 2015 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt (siehe Anlage).
Die Bilanz weist zum 31.12.2015 folgende Eckwerte aus:
Bilanzsumme
204.543.092,31 €
Anlagevermögen
133.227.395,37 €
Umlaufvermögen
71.146.841,54 €
Rechnungsabgrenzungsposten
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
168.855,40 €
168.801.314,83 €
16.320.103,18 €
6.875.068,73 €
12.546.605,57 €
Die Gewinn- und Verlustrechnung schließt zum 31.12.2015 mit einem Jahresfehlbetrag in
Höhe von -2.575.621,85 € ab.
Für weiterführende Angaben wird auf die Anlagen sowie auf den elektronischen Bundesanzeiger (www.ebundesanzeiger.de) verwiesen. Hier erfolgt die Bekanntmachung entsprechend §§ 325 ff HGB für den Lagebericht, die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, den
Anhang, den Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers, den Bericht des Aufsichtsrates
sowie die Ergebnisverwendung.
Des Weiteren wird auf den Beteiligungsbericht der Stadt Leipzig hingewiesen, welcher die
maßgebenden Angaben ebenfalls enthält.
In den Anlagen sind der Jahresabschluss mit Anhang, der Lagebericht, das Testat des Wirtschaftsprüfers und der Bericht des Aufsichtsrates enthalten.
Stadt Leipzig
Seite 1 von 1
Jahresabschluss, Lagebericht
und Bestätigungsvermerk
für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar 2015 bis zum
31. Dezember 2015
der
Leipziger Messe Gesellschaft mbH
Leipzig
bdo
Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
Bilanz
AKTIVA
PASSIVA
31.12.2015
EUR
Vorjahr
EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
2. Geleistete Anzahlungen
EUR
Vorjahr
EUR
EUR
A. EIGENKAPITAL
I.
Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
6.275.868,88
68.494,50
6.344.363,38
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
31.12.2015
EUR
6.729.578,23
184.671,50
6.914.249,73
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen
IV. Gewinnvortrag
114.821.020,65
6.278.465,92
651.865,02
121.751.351,59
120.414.331,63
6.584.774,28
21.914,03
127.021.019,94
V. Jahresfehlbetrag
51.129.200,00
51.129.200,00
103.815.882,39
101.815.882,39
11.545.813,98
11.545.813,98
4.886.040,31
4.916.463,22
-2.575.621,85
168.801.314,83
-714.947,03
168.692.412,56
16.320.103,18
3.783.135,00
4.200.976,32
5.946.595,38
13.930.706,70
B. RÜCKSTELLUNGEN
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Sonstige Ausleihungen
5.103.139,84
12.500,51
16.040,05
5.131.680,40
133.227.395,37
5.103.139,84
12.500,51
19.759,33
5.135.399,68
139.070.669,35
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
4.109.565,00
4.207.177,61
8.003.360,57
B. UMLAUFVERMÖGEN
C. VERBINDLICHKEITEN
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen
2. Waren
154.525,05
287.880,57
442.405,62
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- davon gegen Gesellschafter: EUR 698.111,20
(Vorjahr: EUR 0,00)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
1.072.360,73
395.799,13
1.907.558,93
292.123,28
0,00
773.484,64
1.169.283,77
3.272.042,94
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
und Schecks
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
0,00
292.370,55
292.370,55
67.432.392,98
71.146.841,54
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
3. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern: EUR 159.323,88
(Vorjahr: EUR 177,802,02) - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 6.810,61
(Vorjahr: EUR 3.093,18) -
62.411.469,90 D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
63.873.124,22
168.855,40
457.367,38
204.543.092,31
203.401.160,95
1.705.432,24
4.613.086,77
556.549,72
1.838.665,70
4.604.802,75
505.456,36
6.875.068,73
6.948.924,81
12.546.605,57
13.829.116,88
204.543.092,31
203.401.160,95
Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
Gewinn- und Verlustrechnung
2015
EUR
EUR
Vorjahr
EUR
1. Umsatzerlöse
43.483.007,03
40.041.251,49
2. Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen
3. Sonstige betriebliche Erträge
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 11.573,48
(Vorjahr: EUR 8.479,21) -
154.525,05
11.076.045,40
0,00
13.125.153,08
54.713.577,48
53.166.404,57
24.582.833,42
1.818.158,01
20.891.731,52
22.709.889,53
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung: EUR 231.654,23
(Vorjahr: EUR 218.476,99) 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 5.952,24
(Vorjahr: EUR 33.005,65) 8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon aus Aufzinsung von Rückstellungen EUR 523.583,00
(Vorjahr: EUR 326.074,00) 13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
1.956.818,29
22.626.015,13
13.660.833,53
13.275.288,24
2.676.050,02
2.613.026,05
16.336.883,55
15.888.314,29
6.558.837,19
13.884.041,08
6.642.768,94
11.957.890,33
5.845.127,61
541,03
313.923,56
0,00
785.956,09
5.030.573,27
623,93
293.952,06
150.185,45
564.245,59
-1.275.381,65
578.259,70
14. Sonstige Steuern
1.300.240,20
1.293.206,73
15. Jahresfehlbetrag
-2.575.621,85
-714.947,03
Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
Anhang
1
Allgemeines
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267
Abs. 3 HGB.
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB sowie des GmbHG aufgestellt.
Gegenstand des Unternehmens sind die Vorbereitung, Organisation und Durchführung von Messen,
Ausstellungen und ähnlichen Veranstaltungen sowie die Durchführung aller Geschäfte, die diesem
Gegenstand unmittelbar oder mittelbar zu dienen bestimmt sind.
Zur Erbringung ihrer Leistungen bedient sich die Gesellschaft auch der Leistungen ihrer Tochtergesellschaften.
Das Management der Sonderveranstaltungen wird unverändert von der Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH, Leipzig, durchgeführt.
Die Tochtergesellschaft FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und Veranstaltungsservice
mbH, Leipzig, übernimmt Aufträge über Serviceleistungen in Leipzig und an anderen Messeplätzen.
Die Tochtergesellschaft LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig, übernimmt die Organisation, Beratung, Vorbereitung und Durchführung von Messen, Ausstellungen und verkaufsfördernden
Veranstaltungen im In- und Ausland sowie sonstige damit im Zusammenhang stehende Geschäfte.
Der Betrieb und die Verwaltung des Euro-Asia Business Centers im MaxicoM-Gebäude und des Gebäudes selbst, alle damit im Zusammenhang stehenden notwendigen Maßnahmen und Aktivitäten
zur Ansiedlung von in- und ausländischen Mietern sowie die Erbringung weiterer Dienstleistungen
wird durch die Tochtergesellschaft MaxicoM GmbH Euro-Asia Business Center Leipzig, Leipzig,
wahrgenommen.
Der Betrieb der gastronomischen Einrichtungen auf dem Leipziger Messegelände wird unverändert
von der Tochtergesellschaft fairgourmet GmbH, Leipzig, durchgeführt.
Mit Gesellschaftsvertrag vom 7. September 2010 wurde die WorldSkills Leipzig 2013 GmbH, Leipzig, gegründet, an der die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, zu 50 % beteiligt ist. Weiterer
Gesellschafter ist der WorldSkills Germany e.V., Esslingen a. N. Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Berufsbildung, insbesondere die Planung, Vorbereitung, Organisation, Ausrichtung und
Nachbereitung der Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills Leipzig 2013“. Die Gesellschaft befindet
sich seit 31. März 2014 in Liquidation.
2
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden, bis auf die Abgrenzung von Zinserträgen unter
den sonstigen Vermögensgegenständen, im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden unter Berücksichtigung von Nutzungsdauern zwischen drei und 40 Jahren vorgenommen. Im Bereich des unbeweglichen Anlagevermögens wird über die unter technischen Gesichtspunkten zu erwartende Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Zugänge von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögensgegenständen im Geschäftsjahr
werden zeitanteilig abgeschrieben. Hinsichtlich der Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter
wird den steuerlichen Regelungen gefolgt. Zugänge von Wirtschaftsgütern mit Anschaffungs- oder
Herstellungskosten von mehr als EUR 150,00 bis maximal EUR 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben.
Das Jahresergebnis 2015 ist durch die Vornahme steuerlicher Maßnahmen in Vorjahren wie folgt beeinflusst:
• Ergebnisverbesserung durch Verminderung der planmäßigen Abschreibungen im Ergebnis von in
Vorjahren vorgenommenen Sonderabschreibungen gemäß Fördergebietsgesetz und der in Vorjahren erfolgten Übertragung von stillen Reserven aus dem Sonderposten mit Rücklageanteil in Höhe
von insgesamt TEUR 4.089.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Es werden, soweit es sich um voraussichtlich dauernde Wertminderungen handelt, Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden
Wert vorgenommen.
Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips angesetzt.
Unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurde eine sonstige Forderung bezüglich
künftiger Zahlungseingänge aus einem Erbpachtvertrag mit dem Barwert bilanziert. Alle weiteren
Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nominalwerten angesetzt. Erkennbare
Risiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt worden. Für das allgemeine Ausfallrisiko
von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde ein pauschaler Abschlag von 1,0 % der Nettoforderungen vorgenommen.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen wurde erstmals eine Forderung aus der Abgrenzung
von Zinserträgen ausgewiesen, die in den Vorjahren unter den flüssigen Mitteln bilanziert wurde.
Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Die flüssigen Mittel sind zum Nominalwert angesetzt. Die Fremdwährungsguthaben werden mit dem
Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages bewertet.
Die Rückstellungen berücksichtigen alle bei Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen
Verbindlichkeiten. Ihre Bewertung ist unter Beachtung des Grundsatzes der vernünftigen kaufmännischen Beurteilung in Höhe des voraussichtlichen Erfüllungsbetrages erfolgt.
Die Bewertung der Pensions- und Jubiläumsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der „Projected-Unit-Credit-Methode“. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.
Bei der Bewertung wurde ein Rechnungszinssatz in Höhe des von der Deutschen Bundesbank gemäß
RückAbzinsV ermittelten und bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatzes bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 3,89 % p. a. zugrunde gelegt. Bei der Bewertung
der Pensionsrückstellungen wurde ein Rententrend von 2,0 % p. a. berücksichtigt. Die Bewertung
der Jubiläumsrückstellungen berücksichtigt künftige Fluktuationen mit 5,0 % p. a.
Die Bewertung der Altersteilzeitrückstellungen wurde nach den Regelungen der IDW-Stellungnahme vom 19. Juni 2013 und auf Basis des BilMoG ermittelt und berücksichtigt sowohl Erfüllungsrückstände als auch Aufstockungsbeträge mit nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Barwerten. Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten sieben Jahre verwendet (Bundesbankzins), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Er beträgt zum Bilanzstichtag 3,89 %. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen waren, wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.
Für die Wertguthaben aus Altersteilzeit existiert ein verpfändetes Termingeld zur Absicherung von
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverpflichtungen an Arbeitnehmer. Entsprechend werden die Verpflichtungen aus Altersteilzeit und die Bankguthaben nach § 246 Abs. 2 HGB saldiert ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten werden mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt.
Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen
zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen gebildet, soweit dies nach § 274 HGB
zulässig ist. Dabei werden bei der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bestehen, an denen die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, als Gesellschafter beteiligt ist. Die
Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, von aktuell 31,93 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine
sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt
werden. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein
Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive
latente Steuer.
Soweit der Jahresabschluss Posten enthält, denen Beträge zugrunde liegen, die auf fremde Währungen lauten oder auf fremde Währungen lauteten, erfolgt die Umrechnung in Euro zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Aufwendungen und Erträge sind in die Gewinn- und Verlustrechnung
zum jeweiligen Kurs der Zahlung bzw. mit dem Kurs zum Bilanzstichtag eingegangen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275
Abs. 2 HGB aufgestellt.
Soweit Vermerke wahlweise bei den Posten der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im
Anhang anzubringen sind, werden diese aus Gründen der Übersichtlichkeit überwiegend im Anhang
erbracht.
3
Erläuterungen zur Bilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Angabe der Abschreibungen
des Geschäftsjahres gehen aus dem Anlagespiegel hervor:
Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
Entwicklung des Anlagevermögens
Stand
1.1.2015
EUR
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten
2. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Sonstige Ausleihungen
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zugänge
Umbuchungen
Abgänge
EUR
EUR
EUR
16.624.739,92
184.671,50
16.809.411,42
258.055,45
48.807,00
306.862,45
164.984,00
-164.984,00
0,00
393.939.061,65
49.001.982,79
21.914,03
442.962.958,47
37.985,91
1.002.809,80
629.950,99
1.670.746,70
0,00
0,00
0,00
0,00
5.103.139,84
16.340,00
19.759,33
5.139.239,17
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
464.911.609,06
1.977.609,15
0,00
0,00
0,00
0,00
Stand
31.12.2015
EUR
Abschreibungen
Zugänge
Abgänge
EUR
EUR
9.895.161,69
0,00
9.895.161,69
876.748,80
0,00
876.748,80
3.464.282,51 390.512.765,05 273.524.730,02
273.598,96 49.731.193,63 42.417.208,51
0,00
651.865,02
0,00
3.737.881,47 440.895.823,70 315.941.938,53
4.372.970,23
1.309.118,16
0,00
5.682.088,39
0,00
0,00
3.719,28
3.719,28
17.047.779,37
68.494,50
17.116.273,87
Stand
1.1.2015
EUR
5.103.139,84
16.340,00
16.040,05
5.135.519,89
0,00
3.839,49
0,00
3.839,49
0,00
0,00
0,00
0,00
3.741.600,75 463.147.617,46 325.840.939,71
6.558.837,19
0,00
0,00
0,00
Stand
31.12.2015
EUR
10.771.910,49
0,00
10.771.910,49
Buchwerte
Stand
Stand
31.12.2015
31.12.2014
EUR
EUR
6.275.868,88
68.494,50
6.344.363,38
6.729.578,23
184.671,50
6.914.249,73
2.205.955,85 275.691.744,40 114.821.020,65 120.414.331,63
273.598,96 43.452.727,71
6.278.465,92
6.584.774,28
0,00
0,00
651.865,02
21.914,03
2.479.554,81 319.144.472,11 121.751.351,59 127.021.019,94
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
3.839,49
0,00
3.839,49
5.103.139,84
12.500,51
16.040,05
5.131.680,40
5.103.139,84
12.500,51
19.759,33
5.135.399,68
2.479.554,81 329.920.222,09 133.227.395,37 139.070.669,35
Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen betreffen:
EigenStamm-
kapital
Jahres-
zum
ergebnis
kapital
Anteil
31.12.2015
2015
TEUR
%
TEUR
TEUR
Verbundene Unternehmen
Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH,
Leipzig
2.582
100
3.605
2.617
1
1.023
100
1.198
1.142
1
153
100
153
151
1
50
100
135
322
1
1.023
100
1.371
1.614
1
25
50
8
-41
FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und Veranstaltungsservice mbH,
Leipzig
LMI – Leipziger Messe International GmbH,
Leipzig
MaxicoM GmbH Euro-Asia Business Center
Leipzig, Leipzig
fairgourmet GmbH, Leipzig
Beteiligungen
WorldSkills Leipzig 2013 GmbH i.L.
Leipzig
Unfertige Leistungen
Die unfertigen Leistungen in Höhe von TEUR 155 resultieren aus Aufwendungen, die erst im Folgejahr an den Vertragspartner weiterberechnet werden.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen betreffen im Wesentlichen Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus einer
sonstigen Forderung bezüglich künftiger Zahlungseingänge aus einem Erbpachtvertrag (TEUR 1.908),
die aus der formalen Fortentwicklung von Feststellungen der Betriebsprüfung für die Jahre 2010 bis
2012 resultiert, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 1.072) sowie Forderungen an
das Finanzamt (TEUR 148). Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen
TEUR 698 Forderungen gegen Gesellschafter.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen wurde eine Forderung aus der Abgrenzung von Zinserträgen (TEUR 18) ausgewiesen, die in den Vorjahren unter den flüssigen Mitteln bilanziert wurde.
Die Vorjahreswerte (TEUR 25) wurden entsprechend angepasst.
1
Die Jahresergebnisse sind im Rahmen der bestehenden Ergebnisabführungsverträge von der Leipziger Messe Gesellschaft
mbH, Leipzig, vereinnahmt worden.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren bestehen
zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 1.699 (Vorjahr: TEUR 0). Weitere Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, aber unter fünf Jahren, sind in Höhe
von TEUR 171 (Vorjahr: TEUR 0) bilanziert. Alle anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Liquide Mittel
Zum 31. Dezember 2015 sind Bankguthaben in Höhe von TEUR 95 zur Absicherung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitverpflichtungen an Arbeitnehmer verpfändet. Gemäß der Regelung des § 246
Abs. 2 Satz 2 HGB wurden diese Guthaben mit den entsprechenden Rückstellungen (TEUR 89) verrechnet, womit sich der Liquiditätsbestand zum 31. Dezember 2015 entsprechend um TEUR 89 vermindert darstellt.
Latente Steuern
Passive latente Steuern aus dem nur steuerlich erfolgten Ansatz eines Sonderpostens mit Rücklageanteil (EUR 2,4 Mio.) wurden mit aktiven latenten Steuern aus handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätzen immaterieller Vermögensgegenstände (EUR 1,0 Mio.), von
Grundstücken und Gebäuden (EUR 0,2 Mio.), Personalkosten- und sonstigen Rückstellungen
(EUR 1,0 Mio.) sowie des passiven Rechnungsabgrenzungspostens (EUR 3,2 Mio.) verrechnet. Nach
Saldierung verbleibt ein aktivischer Überhang in Höhe von EUR 3,0 Mio., auf dessen bilanziellen Ansatz in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet wird. Die Bewertung der
latenten Steuern erfolgte mit dem für das Geschäftsjahr geltenden Steuersatz von 31,93 %, wovon
15,83 % auf die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 16,1 % auf die Gewerbesteuer entfallen.
Eigenkapital
Die Geschäftsanteile an der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, werden zu je 50,0 % vom
Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig gehalten. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt
EUR 51.129.200,00.
Mit Umlaufbeschluss der Gesellschafter vom 09./10. Dezember 2015 wurden die im Geschäftsjahr
2015 erfolgten Zahlungen der Gesellschafter in Höhe von TEUR 2.000 in die Kapitalrücklage gemäß
§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB eingestellt. Die Kapitalrücklage beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 103.816.
Die anderen Gewinnrücklagen resultieren aus der Anwendung der Bestimmungen des BilMoG. Der
Sonderposten mit Rücklageanteil (Saldo zum 31. Dezember 2009: EUR 11,5 Mio.) wurde im Geschäftsjahr 2010 ergebnisneutral in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.
Aus der Fortentwicklung von formalen Feststellungen der Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre
2010-2012 wurde zum 1. Januar 2015 ein Buchwertabgang in Höhe von TEUR 1.258 buchhalterisch
erfasst. Dem Buchwertabgang stand zu diesem Zeitpunkt die Bilanzierung von Gegenansprüchen in
Form einer mit dem Barwert bilanzierten Forderung bezüglich künftiger Zahlungseingänge aus einem
Erbpachtvertrag (TEUR 1.943) gegenüber. Der Saldo wurde mit dem Gewinnvortrag verrechnet, der
sich damit zum 1. Januar 2015 um TEUR 685 erhöhte. Mit der vorgenannten Bilanzierung werden die
steuerlichen Ansatz- und Bewertungsmaßstäbe von langfristigen Forderungen, die aus vertraglichen
Verpflichtungen zur Übertragung grundstückgleicher Rechte stammen, handelsbilanziell nachvollzogen.
Pensionsrückstellungen
Die Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 4.110 enthalten ausschließlich Pensionszusagen an
ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung.
Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 4.207 betreffen im Wesentlichen (TEUR 4.187) die zu
erwartende Ertragsteuerbelastung für das Geschäftsjahr 2004. Bei der Berechnung sind geleistete
Vorauszahlungen entsprechend berücksichtigt worden.
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen gebildet für personal- und geschäftsführungsbezogene Kosten (TEUR 1.777), Zinsen auf Steuernachzahlungen (TEUR 2.321), ausstehende Rechnungen (TEUR 1.584), drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (TEUR 1.512), unterlassene
Instandhaltung (TEUR 498) sowie für Rechts-, Prüfungs-, Beratungs- und Veröffentlichungskosten
(TEUR 61). Zur Sicherung von Wertguthaben aus Altersteilzeitverpflichtungen ist zum Bilanzstichtag
ein Bankguthaben in Höhe von TEUR 95 verpfändet und somit dem Zugriff aller übrigen Gläubiger
entzogen. Diesen stehen Rückstellungen aus Altersteilzeitverpflichtungen (TEUR 89) gegenüber.
Gemäß der Regelung des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurde das Guthaben mit den Rückstellungen verrechnet, womit Altersteilzeitrückstellungen bilanziell nicht ausgewiesen werden.
Sämtliche Verbindlichkeiten haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
In dem Posten werden Verpflichtungen der Leipziger Messe Gesellschaft mbH gegenüber ihren Tochtergesellschaften ausgewiesen. Dabei werden diese mit bestehenden Gegenansprüchen saldiert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus:
2015
2014
TEUR
TEUR
Verpflichtungen
Verlustausgleich
Cash-Pooling
0
150
10.793
9.802
10.793
9.952
-335
-317
-5.845
-5.031
-6.180
-5.348
-4.613
4.604
Forderungen
Leistungsverkehr
Ergebnisübernahme
Saldo = Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Zahlungsverpflichtungen aus im Namen
und auf Rechnung von Fremdveranstaltern vereinnahmten Beträgen (TEUR 254) sowie Verbindlichkeiten aus der Abführung von Lohn- und Kirchensteuer (TEUR 159).
Passive Rechnungsabgrenzung
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde im Wesentlichen für Sonderfinanzierungsgeschäfte
gebildet und wird ratierlich über die Laufzeit der zugrunde liegenden Verträge aufgelöst.
4
Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse betreffen:
2015
2014
TEUR
TEUR
19.952
16.955
Dauermieten sowie Mieten für Sonderveranstaltungen und Kongresse
5.835
6.768
Eintrittserlöse
5.022
6.407
12.674
9.911
43.483
40.041
Standmieten
Nebenleistungen und sonstige Einnahmen
Die Umsatzerlöse wurden nahezu ausschließlich im Inland erzielt.
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Ausgleichszahlungen
durch die Gesellschafter (TEUR 6.900), Erträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens (TEUR 2.142), Erstattungen aus Energieendabrechnungen (TEUR 544), Erträge aus der
Auflösung von Rückstellungen (TEUR 391), Erträge aus konzerninterner Geschäftsbesorgung
(TEUR 241) sowie Erträge aus Schadensersatz (TEUR 167).
Periodenfremde Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten folgende periodenfremde Erträge:
2015
2014
TEUR
TEUR
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
391
2.949
Erträge aus Erstattungen aus Energieendabrechnungen
362
0
91
60
29
31
84
26
957
3.066
Erträge aus Provisionen
Erträge aus der Auflösung und Herabsetzung von Wertberichtigungen
und aus Zahlungseingängen auf abgeschriebene Forderungen
Übrige periodenfremde Erträge
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2015 periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 133 (Vorjahr: TEUR 8). Diese resultieren im Wesentlichen aus Umsatzsteuernachzahlungen aus der Betriebsprüfung die Jahre 2010 bis 2012 betreffend (Vorjahr: Verlust
aus Anlagenabgang TEUR 6; sonstige periodenfremde Aufwendungen TEUR 2).
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Enthalten sind im Wesentlichen Erträge aus der Verzinsung von Girokonten sowie Tages- und Festgeldanlagen (TEUR 210).
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
In der Aufwandsposition sind im Wesentlichen Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen
Personalkostenrückstellungen (TEUR 524) sowie Zinsen auf Steuernachzahlungen (TEUR 238) enthalten.
Jahresergebnis
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 2.575.621,85 aus.
Die Geschäftsführung schlägt den Gesellschaftern vor, dieses Jahresergebnis auf neue Rechnung
vorzutragen.
5
Sonstige Angaben
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge
Im Geschäftsjahr 2015 bestanden mit folgenden Gesellschaften Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge:
•
Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH, Leipzig
•
FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und Veranstaltungsservice mbH, Leipzig
•
LMI − Leipziger Messe International GmbH, Leipzig
•
fairgourmet GmbH, Leipzig
•
MaxicoM GmbH Euro-Asia Business Center Leipzig, Leipzig
Nicht in der Bilanz erscheinende Geschäfte, Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Aus grenzüberschreitenden Leasingverträgen bestehen latente finanzielle Verpflichtungen aus Mietverhältnissen sowie aus der Ausübung von Optionen zur Beendigung von Mietverträgen bis zum Jahr
2021 von insgesamt EUR 587,2 Mio. (USD 641,5 Mio.), denen Ansprüche gegen Dritte mit hoher Bonität bzw. öffentlicher Gewährträgerhaftung in gleicher Höhe gegenüberstehen. Die Gesellschaft geht
deshalb davon aus, dass insoweit keine wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen aus diesen
Mietverhältnissen zu erwarten ist. Die aus dem Abschluss dieser Verträge resultierenden Liquiditätseffekte wurden im Wesentlichen im Jahr 1997 realisiert; sie wurden als passive Rechnungsabgrenzungsposten erfasst und werden über die Vertragslaufzeiten aufgelöst.
Für die Leipziger Messe Gesellschaft mbH bestehen Haftungsverhältnisse aus einem Kreditauftrag an
die Commerzbank zugunsten der FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und Veranstaltungsservice mbH, Leipzig, in Höhe von TEUR 307.
Weitere finanzielle Verpflichtungen in Höhe von EUR 16,2 Mio. bestehen aus Bestellobligo
(EUR 4,4 Mio.), Investitionsobligo (EUR 0,1 Mio.) sowie aus weiteren Miet- und Leasingverträgen
(EUR 11,7 Mio.).
Angabe des Gesamthonorars des Abschlussprüfers
Auf die Angabe des Gesamthonorars des bestellten Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wurde
verzichtet, da die Angabe im Konzernabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, enthalten ist.
Konzernverhältnisse
Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen des Konzerns Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig.
Die Gesellschaft stellt einen Konzernabschluss auf, der im Bundesanzeiger bekannt gemacht wird.
Geschäftsführung
Geschäftsführer der Gesellschaft waren im Berichtsjahr die Herren:
•
Dipl.-Ing. Martin Buhl-Wagner, Leipzig,
Geschäftsführer, Sprecher der Geschäftsführung
•
Dipl.-Kulturwirt, MBA, Markus Geisenberger, Leipzig,
Geschäftsführer
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung inklusive Tantieme betrugen im Geschäftsjahr TEUR 531.
Für die Tantiemezahlungen das Geschäftsjahr 2015 betreffend, wurden Rückstellungen in Höhe von
TEUR 120 gebildet.
Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder der Geschäftsführung betrugen für das Geschäftsjahr
TEUR 209.
Mitarbeiter
Die Zahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmer (ohne Geschäftsführung und Auszubildende) belief sich auf 304 Angestellte. Hiervon waren durchschnittlich 17 Personen befristet beschäftigt. Zusätzlich befanden sich durchschnittlich 11 Arbeitnehmer in Elternzeit und neun Arbeitnehmer in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, setzte sich im Geschäftsjahr 2015
(einschließlich Veränderungen bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses) aus folgenden Mitgliedern
zusammen:
Burkhard Jung
Martin Dulig
Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
Staatsminister
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Sächsisches Staatsministerium
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Stellvertretender Vorsitzender
des Aufsichtsrates
Frank-Peter Arndt
Axel Dyck
ehemaliges Mitglied des Vorstands der BMW AG
Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat
der Stadt Leipzig
Geschäftsführer der FCB Fachbüro für Consulting
und Bodenmechanik GmbH
Dr. Reinhold Festge
Gerd Heinrich
persönlich haftender Gesellschafter
Stadtrat der CDU-Fraktion der Stadt Leipzig
der Haver & Boecker OHG
Geschäftsführender Gesellschafter
der Heinrich Elektronik GmbH
Dr. Ilse Lauter
Dr. Hartmut Mangold
Stadträtin der Fraktion DIE LINKE im
Staatssekretär
Stadtrat der Stadt Leipzig
Sächsisches Staatsministerium
(Mitgliedschaft im Aufsichtsrat bis 21.01.2015)
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Dr. Arend Oetker
Sören Pellmann
Geschäftsführender Gesellschafter
Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im
der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG
Stadtrat der Stadt Leipzig
Grund- und Förderschullehrer
(Mitgliedschaft im Aufsichtsrat ab 22.01.2015)
Prof. Dr. Georg Unland
Prof. Dr. Gerhardt Wolff
Staatsminister
Vorsitzender des Finanzausschusses des Auf-
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
sichtsrates der Leipziger Messe Gesellschaft
mbH, Berater, ehemaliges Vorstandsmitglied der
VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft
Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig
Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
1.
Über die Leipziger Messe Gesellschaft mbH
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267
Abs. 3 HGB. Gegenstand des Unternehmens sind die Vorbereitung, Organisation und Durchführung
von Messen, Kongressen, Ausstellungen und ähnlichen Veranstaltungen sowie die Durchführung aller
Geschäfte, die diesem Gegenstand unmittelbar oder mittelbar zu dienen bestimmt sind. Zur Erbringung ihrer Leistungen bedient sich die Gesellschaft auch der Leistungen ihrer Tochtergesellschaften,
deren Aufstellung sich aus dem Anhang der Gesellschaft zum Jahresabschluss ergibt. Als umfassender Messeveranstalter und Dienstleister bildet die Unternehmensgruppe Leipziger Messe damit das
gesamte Leistungsspektrum des Veranstaltungsgeschäftes ab.
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, verfügt über ein Messegelände mit einer Hallenfläche von 111.300 m² und einem Freigelände von 70.000 m². Die Kombination mit dem CCL - Congress
Center Leipzig verleiht dem Areal höchste Flexibilität für Veranstaltungen jeder Art und Größe. Als
einer der zehn führenden Messeplätze in Deutschland bietet das Leipziger Messegelände jedes Jahr
rund 10.000 Ausstellern und über einer Million Besuchern aus aller Welt ein maßgeschneidertes
Kommunikationspodium.
Mit dem Start des offiziellen Betriebes der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig betreibt die Gesellschaft
darüber hinaus eine weitere Veranstaltungsstätte im Innenstadtbereich Leipzigs in der direkten
Nachbarschaft zum Zoologischen Garten. Das geschichtsträchtige, neu sanierte Gebäude verfügt
über 15 Räume mit Kapazitäten für 10 bis 1.200 Personen sowie eine Ausstellungsfläche von rund
600 m² und bietet alle technischen und logistischen Voraussetzungen für Präsentationen, Tagungen,
Ausstellungen und Kongresse aller Art.
Als einer der ältesten Messeplätze weltweit beging die Gesellschaft 2015 ihr Jubiläum „850 Jahre
Leipziger Messen“. Höhepunkte waren u. a. die Festwoche mit dem Internationalen Messeseminar
und Festabend, die Präsentation der Gesellschaft auf dem Leipziger Passagenfest, Ausstellungen zur
Geschichte der Leipziger Messe im Stadtgeschichtlichen Museum sowie ein Empfang in der Vertretung des Freistaats Sachsen beim Bund in Berlin.
Gesteuert wird das Unternehmen durch die beiden Geschäftsführer Herrn Martin Buhl-Wagner und
Herrn Markus Geisenberger. Die Gesellschaft verfügt über einen Aufsichtsrat sowie zwei Ausschüsse,
den Finanz- und den Präsidialausschuss.
2.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Trotz der zunehmenden weltweiten Unsicherheiten ist für das Geschäftsjahr 2015 rückblickend eine
insgesamt positive Entwicklung für die deutsche Wirtschaft festzustellen. In seiner im Dezember 2015 veröffentlichten Konjunkturprognose ging das ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschafts-
forschung an der Universität München e.V. für das Jahr 2015 von einem soliden Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes in Deutschland in Höhe von 1,7 % aus. Die Prognose wurde im Januar
2015 in einer ersten Berechnung vom Statistischen Bundesamt bestätigt, womit die Wachstumsrate
im Geschäftsjahr 2015 sowohl über dem Niveau der beiden Vorjahre (2014: +1,6 %; 2013: +0,3 %) als
auch über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre (+1,3 %) lag.
Auch der AUMA – Ausstellungs- und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. zeigt sich mit dem
Geschäftsverlauf der deutschen Messewirtschaft im Jahr 2015 zufrieden. Nach ersten Berechnungen
des AUMA seien die Ausstellerzahl sowie die gebuchte Standfläche der internationalen und nationalen Messen in Deutschland im Vergleich zu den jeweiligen Vorveranstaltungen um jeweils rund 1,5 %
gestiegen. Überdurchschnittlich entwickelte sich die Beteiligung ausländischer Aussteller mit einem
Zuwachs von rund 4 %. Beim Besucheraufkommen sei ein Plus von rund 2 % zu verzeichnen.
3.
Geschäftsgang
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH blickt auf ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles, jedoch gleichermaßen sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Sowohl der erzielte Umsatz in Höhe
von EUR 43,5 Mio. (Vorjahr: EUR 40,0 Mio.) als auch das wirtschaftliche Ergebnis des Geschäftsjahres 2015 lagen deutlich über den jeweiligen Planwerten. Die im Lagebericht zur Vorperiode unter
Punkt „9. Prognosebericht“ kommunizierte Vorausschau, das Gesamtumsatzniveau der Gesellschaft
des Geschäftsjahres 2015 werde voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen, ist somit von
der tatsächlichen Geschäftsentwicklung der Gesellschaft übertroffen worden. Die positive Unternehmensentwicklung wurde wiederholt gestützt durch die Positionierung der Leipziger Messe als
ganzheitlicher, integrierter Messeveranstalter mit einem gut diversifizierten Veranstaltungsportfolio
und einer breiten, über das reine Vermietungsgeschäft deutlich hinausgehenden Leistungskompetenz.
Im Rahmen von 36 Messeveranstaltungen (Vorjahr: 36) vermietete die Leipziger Messe im Jahr 2015
insgesamt 441.503 m² Nettofläche (Vorjahr: 443.536 m²) an 11.293 Aussteller (Vorjahr: 9.827). Zu
diesen Veranstaltungen wurden 931.629 Besucher (Vorjahr: 1.073.115) begrüßt. Die Umschlagshäufigkeit der Bruttoausstellungsfläche belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 8,6 (Vorjahr: 8,7), die der
Nettoausstellungsfläche auf 6,1 (Vorjahr: 6,4). Zusätzlich fanden 121 eigenständige externe Kongresse und Tagungen (Vorjahr: 66) sowie 21 messebegleitende Kongresse (Vorjahr: 22) auf dem
Leipziger Messegelände sowie in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig statt. Die Gesamtbesucherzahl
zu den Messe- und Kongressveranstaltungen der Leipziger Messe Gesellschaft mbH einschließlich der
durch eine Tochtergesellschaft organisierten Events und Corporate-Business-Veranstaltungen belief
sich im Geschäftsjahr 2015 auf 1.123.335 Personen (Vorjahr: 1.242.306).
Aufgrund der turnusbedingt höheren Anzahl der Industrie- und Fachmessen im Geschäftsjahr 2015
(13 Veranstaltungen) im Vergleich zum Vorjahr (acht Veranstaltungen) lagen die Umsatzerlöse sowie
der kumulierte Deckungsbeitrag dieses Segments deutlich über dem Niveau des vorangegangenen
Geschäftsjahres 2014. Auch gegenüber dem turnusbezogenen Vergleichsjahr 2013 konnten Umsatz
und Ergebnis im Segment der Industrie- und Fachmessen weiter zulegen. Das Niveau der Planungsrechnung wurde umsatz- wie ergebnisseitig ebenfalls leicht übertroffen.
Neben
den
jährlich
platzierten
Veranstaltungen
mitteldeutsche
handwerksmesse
und
CosmeticBusiness - Internationale Fachmesse der Kosmetik-Zulieferindustrie war das Veranstaltungsportfolio im Geschäftsjahr 2015 geprägt von den im Zweijahresrhythmus stattfindenden Veranstaltungen, den Umwelt- und Energiemessen TerraTec/enertec, der therapie Leipzig - Fachmesse
mit Kongress für Therapie, Medizinische Rehabilitation und Prävention, dem Kongress mit begleitender Ausstellung für Krankenhauslogistik med.Logistica sowie der efa - Fachmesse für Gebäude- und
Elektrotechnik, Licht, Klima und Automation mit der parallel platzierten HIVOLTEC - Fachmesse für
Hoch- und Mittelspannungstechnik. Sehr erfolgreich verliefen 2015 die ebenfalls zweijährlich stattfindenden Maschinenbau- und Zuliefermessen intec/Z, die mit erweitertem Profil erstmals vier Hallen auf dem Messegelände belegten.
Zusätzlich ging im September 2015 die neu konzipierte MEDCARE - Kongress mit Fachausstellung für
klinische und außerklinische Patientenversorgung – mit geschärftem Profil und zukunftsträchtigem
Konzept erfolgreich an den Start.
Ihre Kompetenz im Medizinbereich auf internationaler Bühne bewies die Leipziger Messe mit dem
Weltkongress der ISPO, International Society for Prothetics and Orthotics, in Lyon, Frankreich,
wo sie für die Organisation der internationalen Ausstellung verantwortlich zeichnete. Die Kooperation mit der ISPO wird im Geschäftsjahr 2017 in Kapstadt, Südafrika, fortgesetzt.
Über eine gelungene Premiere konnte sich im November 2015 ebenfalls die ISS GUT! freuen, die
neue Fachmesse für Gastgewerbe und Ernährungshandwerk.
Die
Umsatzerlöse
sowie
der
kumulierte
Deckungsbeitrag
aus
dem
Segment
der
Publikumsveranstaltungen unterschritten im Geschäftsjahr 2015 vor dem Hintergrund des 2-JahresTurnus der AMI die Werte des Vorjahres deutlich. Mit Blick auf das turnusbezogene Vergleichsjahr
2013 sowie auf die Zielstellungen gemäß Wirtschaftsplan ist jedoch umsatz- wie ergebnisseitig nicht
unwesentliches Wachstum zu verzeichnen, was unter anderem auf die ausgezeichnete Entwicklung
der Leipziger Buchmesse in Verbindung mit dem Lesefest Leipzig liest sowie der Manga-ComicConvention zurückzuführen ist.
Weitere wesentliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge im Segment der Publikumsveranstaltungen wurden im Geschäftsjahr 2015 im Rahmen der HAUS-GARTEN-FREIZEIT zusammen mit der Beach &
Boat, der modell-hobby-spiel sowie der PARTNER PFERD erwirtschaftet. Abgerundet wurde das
Veranstaltungsprogramm durch die Designers´Open sowie die Absolventenmesse Mitteldeutschland.
Im Bereich der Ordermessen konnte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2015 ein im Vorjahresvergleich stark erhöhtes Umsatzniveau erwirtschaften. Der Deckungsbeitragssaldo blieb hingegen geringfügig hinter dem im Jahr 2014 erwirtschafteten Wert zurück und konnte auch den Planwert nicht
vollständig erreichen. Neben den Leipziger Veranstaltungen CADEAUX - Frühjahr und Herbst,
COMFORTEX und MIDORA wurde das Portfolio durch die Fachmesse für Produktindividualisierung
unique 4+1 ergänzt, welche damit die bisherige WORLD OF TROPHIES ersetzte. Außerhalb des Messeplatzes Leipzig bereicherte die Fachmesse für Lifestyle in der Region Nordrhein-Westfalen vivanti
das Programm der Ordermessen. Die Veranstaltung wurde im Januar durch die Leipziger Messe Gesellschaft mbH als Gastveranstalter auf dem Messegelände in Düsseldorf ausgerichtet und wechselte
im Sommer an den Standort Dortmund, wo sie in Kooperation mit der Messe Frankfurt organisiert
wurde.
Insgesamt 86 Kongresse – 69 externe und 17 messebegleitende – bestimmten im Jahr 2015 das Geschehen im CCL - Congress Center Leipzig. Insgesamt besuchten 72.366 Teilnehmer (Vorjahr:
95.500) die externen Kongresse und Tagungen. Einschließlich der Besucher der begleitenden Fachprogramme der Leipziger Messen kamen im Geschäftsjahr 2015 rund 95.000 Personen (Vorjahr:
122.000) in das CCL. Mit EUR 5,4 Mio. lagen die realisierten Umsatzerlöse zwar unter dem Rekordwert des Vorjahres (EUR 7,0 Mio.), die Zielwerte des Wirtschaftsplanes wurden jedoch übertroffen.
Im Veranstaltungsprogramm standen zahlreiche Großkongresse mit mehreren Tausend Teilnehmern
und internationalem Publikum, so beispielsweise der Leipzig Interventional Course (LINC) mit mehr
als 4.800 Teilnehmern, der Kongress der European Society for Paediatric Infectious Diseases (ESPID)
mit rund 3.000 Teilnehmern, das International Transport Forum (ITF) mit 1.000 Teilnehmern, die
Jahrestagung Viszeralmedizin mit 5.200 Teilnehmern, der ver.di-Bundeskongress mit 1.000 Delegierten sowie der Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit rund 3.500 Besuchern.
Mit der Inbetriebnahme der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig im Mai wurden die Weichen für den
weiteren Ausbau des Kongressgeschäftes der Leipziger Messe gestellt und somit zur positiven Entwicklung des Kongressstandortes Leipzig beigetragen. Obwohl der offizielle Betrieb der KONGRESSHALLE erst im Januar 2016 startet, konnte die neue Veranstaltungsstätte während der Pre-OpeningPhase im Geschäftsjahr 2015 bereits für 52 externe und vier messebegleitende Veranstaltungen mit
insgesamt über 30.000 Besuchern genutzt werden.
Der Bereich der sonstigen Umsatzerlöse, inhaltlich geprägt u. a. durch die Erbringung von technischen Dienstleistungen und sonstigen Nebenleistungen, insbesondere auch für Gast- und Sonderveranstaltungen, stellt sich im Vorjahresvergleich sowie im Vergleich zum Planwert stark erhöht dar.
Die Infrastruktur des Leipziger Messegeländes und die Dienstleistungskompetenzen der Leipziger
Messe Gesellschaft mbH und ihrer Verbundgesellschaften bildeten im Geschäftsjahr 2015 die Grundlage für die humanitäre Hilfe bei der Erstunterbringung von bis zu 1.800 Asylsuchenden. Kurzfristig
wurde hierfür im September die Messehalle 4 zur Verfügung gestellt und entsprechend ausgerüstet.
Seit Dezember erfolgt die Unterbringung in dezentralen, winterfesten Quartieren auf der Ausstellungsfreifläche 2.
4.
Ertragslage
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse in Höhe
von EUR 43,5 Mio., die den Vorjahreswert von EUR 40,0 Mio. um EUR 3,5 Mio. bzw. um rund 9 %
übertreffen. Die Gesamtleistung der Gesellschaft einschließlich der sonstigen betrieblichen Erträge
(EUR 11,1 Mio.; Vorjahr: EUR 13,1 Mio.) sowie der Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen
(EUR 0,2 Mio.; Vorjahr: EUR 0,0 Mio.) beläuft sich im Geschäftsjahr 2015 auf EUR 54,7 Mio. (Vorjahr:
EUR 53,2 Mio.). In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind ertragswirksam vereinnahmte Gesell-
schafterzahlungen in Höhe von EUR 6,9 Mio. (Vorjahr: EUR 7,0 Mio.) enthalten. Zudem ist der Posten
u. a. durch Erträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens (EUR 2,1 Mio.;
Vorjahr: EUR 2,1 Mio.) geprägt, welcher im Wesentlichen im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Leasinggeschäften gebildet wurde und ratierlich über die Laufzeit der zugrunde liegenden
Verträge aufgelöst wird. Im Vorjahr war der Posten der sonstigen betrieblichen Erträge zudem noch
stark durch die Auflösung einer im Jahr 2013 für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von EUR 2,6 Mio. gebildeten Rückstellung beeinflusst.
Den um EUR 3,5 Mio. gestiegenen Umsatzerlösen in Höhe von EUR 43,5 Mio. steht Materialaufwand
in Höhe von EUR 24,6 Mio. gegenüber, der um EUR 1,9 Mio. bzw. um 8 % über dem Vorjahreswert
(EUR 22,7 Mio.) liegt. Der unter Einbeziehung der Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen
ermittelte Rohertrag der Gesellschaft erhöht sich im Vorjahresvergleich um EUR 1,8 Mio. auf
EUR 19,1 Mio. Infolge der im Vergleich zur relativen Umsatzsteigerung leicht geringeren relativen
Kostenerhöhung verbessert sich die Rohertragsquote von 43 % im Vorjahr auf 44 % im aktuellen Geschäftsjahr.
Die Personalaufwendungen liegen mit EUR 16,3 Mio. um EUR 0,4 Mio. über dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres. Die Erhöhung ist einerseits beeinflusst von einem im Vorjahresvergleich
höheren durchschnittlichen Beschäftigungsstand, was u. a. auch auf zusätzliche befristete Beschäftigungsverhältnisse im Geschäftsjahr 2015 zurückzuführen ist. Ferner erfolgte im zweiten Quartal
2015 eine betriebliche Entgelterhöhung für die Belegschaft.
Mit EUR 6,6 Mio. befinden sich die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2015 auf dem Vorjahresniveau (EUR 6,6 Mio.).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen übersteigen mit EUR 13,9 Mio. den Vorjahresaufwand
(EUR 12,0 Mio.) um EUR 1,9 Mio., was wesentlich durch die Bildung einer Rückstellung für drohende
Verluste aus schwebenden Geschäften beeinflusst ist. Kleinere Kostenerhöhungen sind von branchenbezogenen Tariferhöhungen, beispielsweise für Schutz-, Bewachungs- und Reinigungsdienstleistungen, beeinflusst. Zusätzlich entstanden im Geschäftsjahr 2015 einmalige Aufwendungen für die
Maßnahmen zur Ausgestaltung des Jubiläumsjahres „850 Jahre Leipziger Messen“. Darüber hinaus
liegen die Rechts- und Beratungskosten sowie die periodenfremden Aufwendungen etwas über dem
Vorjahresniveau, was u. a. mit einer im Geschäftsjahr 2015 stattgefundenen Betriebsprüfung im Zusammenhang steht. Weitere moderate Kostenerhöhungen betreffen die Bereiche Instandsetzung und
Datenverarbeitung, während die Kosten für Wärmeenergie/Gas und Elektroenergie deutlich gesenkt
werden konnten.
Mit EUR 5,8 Mio. übersteigen die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen den Ertragssaldo des vorangegangenen Geschäftsjahres um EUR 0,8 Mio. Die erhöhten Ergebnisbeiträge betreffen die Tochtergesellschaften Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH, Leipzig, und LMI – Leipziger Messe International GmbH, Leipzig.
Aufwendungen aus Verlustübernahme hatte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2015 nicht zu tragen.
Im Vorjahr betraf die Kostenposition in Höhe von EUR 0,2 Mio. die Tochtergesellschaft LMI – Leipzi-
ger Messe International GmbH, Leipzig, welche im Geschäftsjahr 2015 ein positives Ergebnis erwirtschaftete.
Mit EUR 0,3 Mio. befindet sich die Position sonstige Zinsen und ähnliche Erträge auf Vorjahresniveau. Neben Erträgen aus der Verzinsung von Girokonten sowie Tages- und Festgeldanlagen sind
u. a. Erträge aus der Aufzinsung einer langfristigen Forderung enthalten.
Der Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält im Geschäftsjahr 2015 wie im Vorjahr im Wesentlichen Zinsen auf Steuernachzahlungen sowie Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Personalkostenrückstellungen.
Der Jahresabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft mbH weist für das Geschäftsjahr 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von EUR -1,3 Mio. (Vorjahr: EUR 0,6 Mio.) aus. Nach Berücksichtigung der Aufwandsposition „Sonstige Steuern“ schließt die Leipziger Messe Gesellschaft mbH das Geschäftsjahr 2015 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 2,6 Mio. ab (Vorjahr: Jahresfehlbetrag EUR 0,7 Mio.).
5.
Vermögenslage
Das Vermögen der Leipziger Messe Gesellschaft mbH hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Bilanzstichtag, dem 31. Dezember 2014, um EUR 1,1 Mio. auf EUR 204,5 Mio. erhöht. Vom Gesamtvermögen entfallen EUR 133,2 Mio. bzw. rund 65 % auf das Anlagevermögen, während EUR 71,3 Mio.
bzw. rund 35 % das Umlaufvermögen zuzüglich des Rechnungsabgrenzungspostens betreffen, welches mit EUR 67,4 Mio. wesentlich durch die flüssigen Mittel geprägt ist.
Mit EUR 133,2 Mio. weist das Anlagevermögen zum 31. Dezember 2015 einen im Vergleich zum
31. Dezember 2014 um EUR 5,9 Mio. geringeren Stichtagsbestand auf. Im Geschäftsjahr 2015 standen Abschreibungen in Höhe von insgesamt EUR 6,6 Mio. Zugängen zu den immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von EUR 0,3 Mio. sowie zum Sachanlagevermögen in Höhe von
EUR 1,7 Mio. gegenüber. Ein Buchwertabgang in Höhe von EUR 1,2 Mio. resultiert aus der Fortentwicklung von formalen Feststellungen der Betriebsprüfung die Geschäftsjahre 2010-2012 betreffend.
Damit werden die steuerlichen Ansatz- und Bewertungsmaßstäbe von langfristigen Forderungen, die
aus vertraglichen Verpflichtungen zur Übertragung grundstücksgleicher Rechte stammen, handelsbilanziell nachvollzogen. Die Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen innerhalb des
Geschäftsjahres 2015 beinhalten im Wesentlichen Software und Lizenzen. Die Zugänge zum Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen unterschiedliche Ersatzinvestitionen, u. a. in IT-Hardware,
technische Baugruppen und Anlagen sowie Veranstaltungstechnik. Die größte Einzelmaßnahme betrifft die Erneuerung der Telekommunikationsanlage (Zugang in Höhe von EUR 0,6 Mio. zu den Anlagen im Bau); die Maßnahme wird im ersten Quartal 2016 abgeschlossen.
Das Umlaufvermögen zuzüglich des Rechnungsabgrenzungspostens übersteigt den Stichtagssaldo des
vorangegangenen Geschäftsjahres um EUR 7,0 Mio. Erhöhten Stichtagssalden der flüssigen Mittel
(EUR +5,0 Mio.), der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände (EUR +2,1 Mio.) sowie der
Vorräte (EUR +0,2 Mio.) steht ein um EUR 0,3 Mio. reduzierter aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
gegenüber.
Die Bilanz der Leipziger Messe Gesellschaft mbH weist zum Bilanzstichtag eine Eigenkapitalquote
von 83 % (Vorjahr: 83 %) sowie einen Anlagendeckungsgrad von 127 % (Vorjahr: 121 %) aus.
6.
Finanzlage
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH verfügt über ein effektives Finanzmanagement, dessen Ziel
die permanente Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit ist. Die Liquidität wird in einem konzerninternen Cash-Management verwaltet. Liquiditätskontrollen erfolgen im Rahmen eines wöchentlich ermittelten Liquiditätsstatus, welcher die im Cash-Pool der Unternehmensgruppe vorhandenen flüssigen Mittel berücksichtigt. Die Anlage der Zahlungsmittel erfolgt unter dem primären Aspekt größtmöglicher Vermögenssicherung, wobei die Anlagedauer u. a. unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Mittelverwendungszeitpunkte gewählt wird.
Die Liquidität der Gesellschaft war auch im Geschäftsjahr 2015 uneingeschränkt sichergestellt. Mit
EUR 67,4 Mio. befindet sich der Stichtagsbestand der flüssigen Mittel um EUR 5,0 Mio. über dem Betrag zum vorangegangenen Bilanzstichtag. Mit den im Geschäftsjahr 2015 vereinnahmten Gesellschafterzuwendungen wurden die aus der laufenden Geschäftstätigkeit resultierenden Finanzbedarfe sowie die Finanzbedarfe aus der Investitionstätigkeit der Gesellschaft insgesamt vollständig finanziert.
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Aufgrund der unter den Gliederungspunkten 4 bis 6 vorgenommenen Ausführungen ist für die Leipziger Messe Gesellschaft mbH bei einem im Vorjahresvergleich deutlich erhöhten Umsatzvolumen eine
positive wirtschaftliche Gesamtsituation und stabile Unternehmensentwicklung zu konstatieren.
7.
Nachtragsbericht
Nach dem Abschlussstichtag haben sich, mit Ausnahme der Absage der AMI, keine weiteren berichtspflichtigen Vorgänge von besonderer Bedeutung ereignet.
8.
Risikobericht
Das Risikomanagementsystem der Leipziger Messe Gesellschaft mbH umfasst neben dem internen
Überwachungssystem sowie dem Controllingsystem auch ein Risikofrüherkennungssystem mit folgenden wesentlichen Bestandteilen:
•
Risikoidentifikation (Erfassung, Klassifizierung und Beschreibung von Risiken)
•
Risikoanalyse und -bewertung
•
Risikosteuerung und -bewältigung
•
Festlegung von Schwellenwerten für Frühwarnindikatoren hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Risiken sowie Sicherstellung des Risikoreportings an die Geschäftsführung
Ziel des Früherkennungssystems ist es, mit einer möglichst geringen Zeitverzögerung (insbesondere
bestandsgefährdende) interne oder externe Entwicklungen mit Einfluss auf die Schlüsselfaktoren des
Unternehmens zu erfassen und die möglichst frühzeitige Meldung dieser Entwicklungen an die Geschäftsführung sicherzustellen, um angemessene Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können.
Das im Unternehmen verankerte Risikomanagementsystem wird jährlich an gegebenenfalls geänderte unternehmensexterne und -interne Bedingungen sowie an Veränderungen der Prozesse und Funktionen angepasst beziehungsweise entsprechend ergänzt.
Schwerwiegende Risiken, die mit einer wesentlichen Wahrscheinlichkeit den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, bestanden für das Geschäftsjahr 2015 nicht und sind auch für das Geschäftsjahr 2016 nicht erkennbar. Andere Risiken, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Kerngeschäftstätigkeit des Unternehmens stehen oder außerhalb des Messegeschäftes einzuordnen sind,
können auf Basis der im Unternehmen verankerten Überwachungs-, Controlling- und Früherkennungssysteme bewältigt werden. Zur Beurteilung von Risiken im Zusammenhang mit speziellen
rechtlichen Fragestellungen bedient sich die Gesellschaft externer Expertise, um die Geschäftsführung in die Lage zu versetzen, ausgehend von den hieraus gewonnenen Erkenntnissen entsprechende
Maßnahmen einzuleiten.
Aus grenzüberschreitenden Leasingverträgen bestehen latente finanzielle Verpflichtungen aus Mietverhältnissen sowie aus der Ausübung von Optionen zur Beendigung von Mietverträgen bis zum
Jahr 2021, denen Ansprüche gegen Dritte mit hoher Bonität bzw. öffentlicher Gewährträgerhaftung
in gleicher Höhe gegenüberstehen. Die Gesellschaft geht deshalb davon aus, dass insoweit keine
wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen aus diesen Mietverhältnissen zu erwarten ist.
Preisänderungsrisiken werden nach Möglichkeit und Bedarf durch längerfristige Rahmenverträge begrenzt.
Ausfallrisiken beim Forderungsbestand werden durch das in der Finanzbuchhaltung der Gesellschaft
etablierte Forderungsmanagement und Mahnwesen reduziert. Weiterführende gerichtliche Mahnverfahren erfolgen durch die Rechtsabteilung der Gesellschaft. Ausstellermieten werden zudem grundsätzlich im Vorfeld der Leistungserbringung in Rechnung gestellt und sind vor dem Leistungszeitpunkt zu begleichen.
Die Gesellschaft hat keine Sicherungsgeschäfte getätigt.
9.
Prognosebericht unter Berücksichtigung wesentlicher Chancen und Risiken
Nach einer moderaten Expansion der globalen Konjunktur im Jahr 2015 von 3,0 % ging das ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. in seiner im Dezember 2015 veröffentlichten Konjunkturprognose davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion
in der Welt – auch begünstigt durch die anhaltend rückläufige Ölpreisentwicklung - im kommenden
Jahr weiter zulegen dürfte und prognostizierte für das Jahr 2016 ein weltwirtschaftliches Produktionswachstum von 3,5 %. Das Institut wies gleichwohl auf Risiken zu dieser Entwicklungsprognose hin,
die insbesondere von den politischen Spannungen im Nahen Osten sowie dem weiteren Verlauf der
im Dezember 2015 eingeleiteten allmählichen Straffung der Geldpolitik in den USA ausgehen dürften.
Für die deutsche Wirtschaft prognostizierte das ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. in seiner im Dezember 2015 veröffentlichten Konjunkturprognose für das Jahr 2016 ein im Vorjahresvergleich leicht erhöhtes Wirtschaftswachstum von
1,9 %, nach 1,7 % im Jahr 2015. Getragen werde diese Entwicklung von den vorteilhaften Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft - insbesondere der außergewöhnlich expansiv ausgerichteten europäischen Geldpolitik, den voraussichtlich anhaltend niedrigen Kapitalmarkt- und Kreditzinsen, einem schwachem EURO sowie nicht zuletzt den im Zusammenhang mit der Flüchtlingsmigration stehenden erhöhten staatlichen Konsumausgaben.
Die vorgenannten positiven Erwartungen werden durch die jüngste Veränderung des vom ifo
Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. veröffentlichten
Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands getrübt. Nachdem der Index seit
November 2014 eine stabile Aufwärtstendenz aufwies, ist seit Dezember 2015 eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Eine noch schärfere Korrektur weist der Index hinsichtlich der künftigen
Erwartungen für die folgenden sechs Monate aus.
Der AUMA – Ausstellungs- und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. – positionierte sich im
Januar 2016 optimistisch für die Zukunft und erwartet für das Jahr 2016 ein Wachstum der
wichtigsten Kennzahlen der Messebranche auf dem Niveau des Vorjahres. Laut Ergebnis des AUMA
Messe Trend 2016, der jährlichen repräsentativen Befragung von 500 deutschen Ausstellern durch
das TNS Emnid Institut im Auftrag des AUMA, beabsichtigen 27 % der befragten Unternehmen für die
Jahre 2016/2017 eine Erhöhung ihrer Messeetats im Vergleich zu den Jahren 2014/2015. 59 % der
Unternehmen planen stabile Budgets und lediglich 14 % der befragten Unternehmen möchten ihr
Ausgabenniveau reduzieren. Weiteres positives Ergebnis der Ausstellerbefragung sei, dass 19 % der
befragten Unternehmen eine Erhöhung ihrer Messebeteiligungen im Inland planen, 65 % die Anzahl
ihrer Messeauftritte stabil halten wollen, während lediglich 16 % eine Reduzierung ihrer Messebeteiligungen beabsichtigen. Erstmals seit Jahren gäbe es damit im Ergebnis der Befragung mehr Unternehmen, welche die Anzahl ihrer Beteiligungen erhöhen möchten, als solche, die weniger planen.
Die Leipziger Messe Gesellschaft mbH rechnet für das Geschäftsjahr 2016 mit der Durchführung von
insgesamt 35 Messeveranstaltungen (Jahr 2015: 36 Messeveranstaltungen). Die Umsatzerlöse werden
voraussichtlich etwas unter dem Vorjahreswert liegen, das Umsatzniveau des turnusbezogenen Vergleichsjahres 2014 sollte jedoch leicht übertroffen werden. Das wirtschaftliche Ergebnis der Gesellschaft wird voraussichtlich nicht an das Vorjahresniveau anschließen können.
Turnusbedingt finden im Jahr 2016 wieder weniger Industrie- und Fachmessen als im Vorjahr statt.
In der Folge werden die Umsatzerlöse und der Deckungsbeitrag dieses Segments deutlich unter dem
Niveau des Geschäftsjahres 2015 abschließen. Die Werte des Vergleichsjahres 2014 werden gleichwohl nicht unwesentlich übertroffen werden.
Besonderer Höhepunkt wird im Mai die internationale Weltleitmesse OTWorld sein. Zusätzlich befinden sich im Portfolio der Industrie- und Fachmessen der Leipziger Tierärztekongress mit der begleitenden Industrieausstellung VETEXPO im Januar, die mitteldeutsche handwerksmesse im Februar sowie die in München als Gastveranstaltung platzierte CosmeticBusiness im Juni. Ebenfalls im
Juni widmet sich in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig eine neue Konferenz und Fachausstellung
unter dem Namen protekt dem Schutz kritischer Infrastrukturen. Der Strategie folgend, die heimischen Kompetenzen an anderen Standorten einzusetzen, feiert im September die CosmeticBusiness
Poland, Fachmesse der Kosmetik-Zulieferindustrie, in Warschau ihre Premiere. Im November wird
schließlich die MUTEC, Internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik, gemeinsam
mit der Europäischen Leitmesse denkmal erstmals unter der Federführung der Leipziger Messe Gesellschaft mbH stattfinden.
Das Segment der Publikumsveranstaltungen wird im Geschäftsjahr 2016 von verschiedenen Entwicklungen geprägt. Insgesamt wird das Umsatzniveau das des Vorjahres deutlich übersteigen, während
der Ergebnisbeitrag voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert liegen wird.
Zu den größten Besuchermagneten werden wieder die HAUS-GARTEN-FREIZEIT zusammen mit der
Beach & Boat im Februar, die Leipziger Buchmesse in Verbindung mit dem Lesefest Leipzig liest,
dem 6. Bibliothekskongress und der Manga-Comic-Convention im März sowie die modell-hobbyspiel im Oktober gehören. In Summe dürften die Umsätze und Ergebnisbeiträge aus diesen Veranstaltungen im Vergleich zu den jeweiligen Vorveranstaltungen weiter zulegen.
Premiere wird im Januar die DreamHack Leipzig feiern, die als offizielle deutsche Plattform des
weltgrößten eSports-Festivals die Gaming-Community vereinen wird.
Besonderes Highlight wird im Juni die 20. Weltmeisterschaft der Roboter RoboCup sein, das größte
internationale Robotik-Event, welches jährlich in einem anderen Land gastiert und sich für das Jahr
2016 als Austragungsort für Leipzig entschieden hat. In den Ligen Major und Junior treten etwa
3.500 Teilnehmer aus mehr als 40 Ländern gegeneinander an. Parallel zu den Wettbewerben findet
ein Kongress zu neuen wissenschaftlichen Entwicklungen der künstlichen Intelligenz statt.
Zusätzlich werden im Jahr 2016 die PARTNER PFERD im Januar sowie die Designers`Open im Oktober den Kalender der Publikumsveranstaltungen bereichern.
Anders als geplant wird die AMI – Auto Mobil International im Jahr 2016 nicht stattfinden. Die Veranstaltung musste vor dem Hintergrund zahlreicher Stornierungen gebuchter Messepräsenzen abgesagt
werden. Die Fachmesse new mobility 2016 und der VDIK-Kongress „Alternative Antriebe“ finden
hingegen plangemäß statt.
Im Bereich der Ordermessen - mit den Veranstaltungen CADEAUX Frühjahr und Herbst, unique
4+1, COMFORTEX, MIDORA sowie vivanti Sommer und Winter - strebt die Gesellschaft für das Jahr
2016 eine Stabilisierung an. Ziel ist es, in diesem Segment ein Umsatz- und Deckungsbeitragsniveau
zumindest leicht über dem des Vorjahres zu erzielen.
Der Veranstaltungskalender für das Kongressgeschäft der Leipziger Messe Gesellschaft mbH des Jahres 2016 ist gut gefüllt. Umsatz- sowie Ergebnisbeitrag werden das Niveau des Jahres 2015 deutlich
übertreffen.
Das CCL - Congress Center Leipzig wird sich dabei auch im Geschäftsjahr 2016 wieder als internationaler Tagungsstandort beweisen. Der internationale Kongress der Gefäßmediziner LINC bildet im
Januar den Auftakt für medizinische Tagungen. Es folgen Kongresse für Spezialgebiete wie Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie, Pneumologie, Urologie, Hämatologie und Onkologie, Sonographie und
weitere. Erstmals wird 2016 der Deutsche Röntgenkongress im CCL tagen - die organisierende Gesellschaft hat sich bis zum Jahr 2020 auf den Standort festgelegt und erwartet jedes Jahr rund 7.000
Teilnehmer. Mit dem Euro Echo Imaging ist im Winter 2016 zudem erstmals die European
Association of Cardiovascular Imaging zu Gast im CCL - bis zu 4.000 Experten beschäftigen sich dort
mit bildgebender Diagnostik.
Zusätzlich zum CCL beginnt ab Januar 2016 der offizielle Betrieb der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig. Für das neue Objekt sind für das Jahr 2016 bereits mehr als 100 Veranstaltungen geplant. Das
Spektrum umfasst neben Firmen-, Jubiläums- und kulturellen Events zahlreiche Branchentreffen für
Medizin
und
Wissenschaft.
Hierzu
gehören
beispielsweise
die
Tagung
der
Deutschen
Dermatologiegesellschaft und der Kongress der Mitteldeutschen Chirurgen, das Internationale
Symposium Neuroprotection und Neurorepair sowie die Deutschen Biotechnologietage.
Hinsichtlich ihrer künftigen Positionierung über das Geschäftsjahr 2016 hinaus hält die Leipziger
Messe Gesellschaft mbH gemeinsam mit ihren Verbundgesellschaften an ihrem Konzept der integrierten Veranstaltungskompetenz - der Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe, individuellen
Service aus einer Hand für die Organisation moderner Messen, Kongresse und Events zu bieten –
fest. Spiegelbild dieser Kompetenz war im Jahr 2015 die erneute Würdigung der Leipziger Messe als
Service-Champion in der Messebranche in Deutschlands größtem Service-Ranking (im Auftrag von DIE
WELT).
Auch mittelfristig wird die Gesellschaft ihre strategische Zielstellung weiterverfolgen, welche über
das Angebot maßgeschneiderter Veranstaltungsformate und die Erbringung umfassender Serviceleistungen in der gesamten Wertschöpfungskette des Veranstaltungsgeschäfts, jeweils am Messeplatz
Leipzig sowie an anderen Standorten, auf weiteres Wachstum sowie die schrittweise Verbesserung
des wirtschaftlichen Ergebnisses der Gesellschaft ausgerichtet ist.
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Wir haben den Jahresabschluss — bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang —
unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Leipziger Messe Gesellschaft mbH,
Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen
Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Leipzig, 18. März 2016
BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Rauscher
Wirtschaftsprüfer
gez. ppa. Geitner
Wirtschaftsprüferin
bdo