Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1192371.pdf
Größe
73 kB
Erstellt
11.08.16, 12:00
Aktualisiert
05.05.17, 18:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. VI-F-03136
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
24.08.2016
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Vor- und Nachlassarchiv der "Leipziger Schule" und der "Neuen Leipziger Schule"
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Leipzig spielt eine herausragende Rolle, für das Erbe der bildenden Kunst.
Als Hauptvertreter der „Leipziger Schule“ gelten Werner Tübke (1929-2004), Wolfgang Mattheuer
(1927-2004) und Bernhard Heisig (1925-2011). Alle drei studierten in Leipzig an der Hochschule für
Grafik und Buchkunst und schufen eine ganz eigene Bildsprache, die dann als „Leipziger Schule“
bekannt wurde.
Als Vorreiter und Vorreiterinnen dieser Schule gelten u.a. Elisabeth Voigt und Max Schwimmer. Sie
vereint verschiedene Stilformen und eine bewusste Analyse der gesellschaftlichen Veränderungen
in der ehemaligen DDR. Ihr Verhältnis zur ehemaligen politischen Führung der DDR war ambivalent.
Einerseits wurden ihre Absolventen und Absolventinnen hofiert und andererseits angefeindet, weil
sie oftmals die Formsprache des von der Partei vorgegebenen Sozialistischen Realismus in den
1970er und 1980er Jahren verlassen haben.
Inzwischen sind die drei wichtigsten Protagonisten und Protagonistinnen der Leipziger Schule
verstorben und haben der Nachwelt ein umfassendes künstlerisches Erbe hinterlassen, das einzig
mit der „Tübke–Villa“ in Gohlis einen würdigen, kommunal geförderten Ort für Archiv und Galerie
gefunden hat. Neben diesen drei herausragenden und international bekannten Protagonisten und
Protagonistinnen gab es auch eine große Anzahl weiterer Künstler und Künstlerinnen, die mit dieser
besonderen Formensprache arbeiteten und dem Zeitgeist der „Leipziger Schule“ entsprachen.
Schüler und Schülerinnen der 2. Generation wie Arno Rink, Frank Ruddigkeit, Petra Flemming und
Günther Thiele verdienten künftig ebenfalls einen offiziellen Ort zur Betreuung und Präsentation ihrer
Arbeiten.
Bisher gibt es in Leipzig keinen Ort, wo die Arbeiten und die Dokumente der Künstler und
Künstlerinnen zusammengeführt, aufbewahrt und wissenschaftlich bearbeitet werden.
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Wir fragen deshalb an:
1. Wie, in welcher Form und mit welchen Partnern und Partnerinnen soll dieses bedeutende
künstlerische Erbe der Stadt Leipzig erhalten bleiben?
2. Mit welchen Künstlern und Künstlerinnen, Museen, Sammlern und Sammlerinnen,
Institutionen und Kunstwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen ist die Stadt Leipzig dazu
im Gespräch?
3. In welcher Form wird das Anliegen im zukünftigen Kulturentwicklungsplan berücksichtigt
werden?
Anlagen:
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