Daten
Kommune
Leipzig
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1066189.pdf
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253 kB
Erstellt
15.06.16, 12:00
Aktualisiert
03.07.16, 19:15
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Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-02975
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Ratsversammlung
22.06.2016
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Betreff
Aktueller Sachstand und weitere Planungen der Unterbringung von Flüchtlingen in
der Zuständigkeit der Stadt Leipzig – Stand: 21.06.16
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von
Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig – Stand: 21.06.2016
1.
Einführung
Die Zahl der Asylsuchenden, die der Stadt Leipzig zugewiesen wurden, ist in den letzten
Jahren sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2014 waren es mit 1.243 Personen viermal so
viele wie noch 2011 (285 Personen). 2015 wurden 4.230 asylsuchende Personen durch
die Stadt Leipzig aufgenommen.
Alle in Leipzig verfügbaren kommunalen Platzkapazitäten für die Unterbringung von
Asylsuchenden und Geduldeten in Gemeinschaftsunterkünften und Pensionen sind
derzeit ausgelastet. Die vorhandenen Kapazitäten reichen noch nicht aus, um die für das
Jahr 2016 zu erwartende Zahl von Personen aufnehmen zu können. Weitere Unterkünfte
müssen deshalb für eine Nutzung vorbereitet werden – auch angesichts der Tatsache,
dass bei sieben Gemeinschaftsunterkünften mit insgesamt 2.091 Plätzen sowie 104
Plätzen in Pensionen in diesem bzw. im nächsten Jahr die Nutzung endet und einige
Notunterkünfte mittelfristig durch geeignetere Objekte ersetzt werden sollen. Die
Verwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, allen nach Leipzig kommenden Geflüchteten
eine Unterkunft zu geben.
2.
Statistische Daten
2.1
Wie viele Geflüchtete leben derzeit in Leipzig?
Ende Mai 2016 lebten 4.911 Personen in Leipzig, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhielten. Im Juni wurden bis zum 17.06.2016 weitere 106 Personen in
Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Leipzig aufgenommen. In der 25. Kalenderwoche
sollen noch 55 Personen aufgenommen werden. Darüber hinaus gab es im Mai 4.293
Personen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten. Davon sind 3.240
erwerbsfähige Leistungsberechtigte zwischen 15 und 65 Jahren. Weitere Personen
erhalten keine Leistungen, weil sie arbeiten oder Unterhalt durch Dritte erhalten.
Zum 31.05.2016 wurden 371 unbegleitete minderjährige Ausländer durch das Amt für
Jugend, Familie und Bildung betreut.
Weitere 1.195 Personen sind in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen
in Leipzig (Stand 14.06.2016, Anlage 1).
Die Zahl der Leistungsempfänger/-innen nach Asylbewerberleistungsgesetz hat sich im
Mai im Vergleich zum Januar 2016 um 413 Personen verringert.
Seite 1 von 14
Leistungsempfänger/-innen
6.000
5.000
5.324
5.240
5.125
4.911
4.902
4.000
4.293
3.000
3.640
3.412
3.149
3.906
2.000
1.000
0
01/2016
02/2016
03/2016
04/2016
05/2016
Monat
Asylbew erberleistungsgesetz
SGB II
Quelle: Sozialamt und Jobcenter Leipzig, Stand 31.05.2016
2.2
Wie viele Geflüchtete sind dieses Jahr bereits angekommen?
Anzahl der zugewiesenen Flüchtlinge
Im Jahr 2016 wurden der Stadt Leipzig bis Ende der 25. Kalenderwoche 1.259 Asylsuchende neu zugewiesen.
4500
4.230
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
1.259
1.243
658
86
41
66
50
2005
2006
2007
2008
190
261
285
2009
2010
2011
402
0
Quelle: Sozialamt, Stand 17.06.2016
2012
2013
2014
2015
Jahr
Im Mai 2016 wurden insgesamt 211 Personen in Gemeinschaftsunterkünfte des
Sozialamtes aufgenommen.
Seite 2 von 14
KW
25/2016
Anzahl der zugewiesenen Flüchtlinge
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
Jan
Feb
März
Apr
Mai
Juni
Juli
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Monat
2015
2016
Quelle: Sozialamt, Stand 31.05.2016
Darüber hinaus wurden seit Jahresbeginn 2016 insgesamt 160 unbegleitete minderjährige
Ausländer neu in Obhut aufgenommen.
2.3
Woher kommen die Geflüchteten?
Die Asylsuchenden, die in diesem Jahr nach Leipzig zugewiesen wurden, kamen aus 18
verschiedenen Ländern. Die folgende Abbildung zeigt die zehn häufigsten Herkunftsländer.
Syrien
Herkunftsländer
(die zehn häufigsten)
Afghanistan
Irak
sonst.Asiat.
Libyen
Libanon
Iran
Tunesien
Pakistan
Marokko
Russ.Föd.
0
Quelle: Sozialamt, Stand 31.05.2016
50
100
150
200
250
300
350
Anzahl der im Jahr 2016 neuzugewiesenen Flüchtlinge
Die in Obhut des Amtes für Jugend, Familie und Bildung befindlichen unbegleiteten
minderjährigen Ausländer kommen aus insgesamt 16 Ländern. 90 %, insgesamt 333
Personen, kommen aus Syrien und Afghanistan.
Seite 3 von 14
400
Herkunfsländer
Afghanistan
Syrien
Irak
Iran
Bangladesh
Marokko
Indien
Albanien
Tunesien
Libyen
Gambia
Pakistan
Vietnam
Libanon
Russland
Somalia
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
Anzahl der zum Stichtag 31.05.2016 in Obhut befindlichen
unbegleiteten minderjährigen Ausländer
Quelle: Amt f ür Jugend, Familie und Bildung
2.4
Wie viele Geflüchtete werden in diesem Jahr in Leipzig ankommen?
Die Verteilung von Asylsuchenden und seit 01.11.2015 auch von unbegleiteten
minderjährigen Ausländern auf die Bundesländer erfolgt nach dem sogenannten
„Königsteiner Schlüssel“. Die Berechnung erfolgt jährlich. Zu zwei Dritteln werden die
Steuereinnahmen und zu einem Drittel die Bevölkerungszahl berücksichtigt. Die Quote für
Sachsen lag 2015 bei 5,1 %. Sie gilt bis zur Neuberechnung auch für die Verteilung 2016.
In Sachsen erfolgt die Verteilung auf die Landkreise und Kreisfreien Städte nach dem
jeweiligen Anteil an der Wohnbevölkerung des Freistaates zum 30. Juni des Vorjahres.
Die Quote für Leipzig liegt 2016 bei 13,52 %.
Bis Ende April 2016 kamen knapp 7.000 Asylbewerber nach Sachsen. 2015 kamen im
gleichen Zeitraum 6.642 Asylbewerber.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat bislang noch keine Prognose für 2016
veröffentlicht. Die Landesdirektion Sachsen hat am 21.04.2016 eine Fortschreibung der
landesinternen Zuweisung bis zur Kalenderwoche 22 mitgeteilt. Das Soll für die Stadt
Leipzig beträgt weiterhin 6.895 Personen für das Jahr 2016.
Aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Monaten geht die Stadt Leipzig davon aus,
dass bis zum Jahresende tatsächlich 3.000 Personen aufzunehmen sind. Gegebenenfalls
muss diese Zahl nochmals korrigiert werden. Um bei kurzfristigen Änderungen der
Zuweisung flexibel reagieren zu können, sollen darüber hinaus für die Unterbringung
weiterer 2.000 Personen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.
Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer in der Bundesrepublik zum
31.05.2016 betrug 54.745. Zusätzlich befinden sich 11.064 junge Volljährige in der
Zuständigkeit der Jugendhilfe. Der aufzunehmende Anteil des Freistaates Sachsen
Seite 4 von 14
beträgt 3.231 Minderjährige. Davon wurden bislang 2.311 Minderjährige, d. h. 71,5 %
aufgenommen. 920 unbegleitete minderjährige Ausländer muss Sachsen noch
aufnehmen.
Für die Stadt Leipzig ergibt sich aus dem Anteil von 13,52 % aller in Sachsen bereits
aufgenommen 2.311 Minderjährigen ein Soll von 312 aufzunehmenden unbegleiteten
minderjährigen Ausländern. Leipzig hatte zum 31.05.2016 mit 371 betreuten
Minderjährigen seine Aufnahmequote deutlich erfüllt. Deshalb meldet das Amt für Jugend,
Familie und Bildung angekommene und weiter ankommende unbegleitete minderjährige
Ausländer zur Verteilung auf die Landkreise in Sachsen an, die bislang noch nicht ihre
Quote erfüllt haben.
3.
Wohnen mit sozialer Betreuung
3.1
Wo leben die nach Leipzig zugewiesenen Geflüchteten?
Derzeit werden vom Sozialamt verschiedene Möglichkeiten der Unterbringung genutzt:
•
•
•
•
•
•
sechzehn Objekte mit über 60 Plätzen,
fünfzehn Objekte mit bis zu 60 Plätzen,
Plätze in Pensionen,
Plätze im Übergangswohnheim,
720 Plätze in Gewährleistungswohnungen,
Wohnungen mit eigenem Mietvertrag.
Die Standorte sind über die Stadt verteilt.
Von den Personen, die zu Ende Mai 2016 Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhielten (4.911), lebten im Mai 63 % in einer Gemeinschaftsunterkunft
einschließlich Pensionen und in einem Übergangswohnheim sowie dem Übernachtungshaus für Wohnungslose1. 37 % lebten in einer eigenen Wohnung außerhalb einer
Gemeinschaftsunterkunft. Davon hatten 60 % einen eigenen Mietvertrag und 40 % lebten
in einer Gewährleistungswohnung.
In Gewährleistungswohnungen als auch in Wohnungen mit eigenem Mietvertrag leben in
Leipzig ausschließlich Familien oder Einzelpersonen – anders als in anderen Städten, wo
fremde, nicht miteinander verwandte Personen nicht selbst gewählten Wohngemeinschaften in Wohnungen zugewiesen werden. In Leipzig ist mit dezentralem Wohnen
ausschließlich das selbstbestimmte, im Familienzusammenhang oder in freiwilligen
Wohngemeinschaften gelebte Wohnen in einer in der Regel selbstgewählten Wohnung
gemeint.
1
Darüber hinaus leben in Gemeinschaftsunterkünften noch Personen mit Leistungsbezug SGB II.
Seite 5 von 14
3500
3000
Plätze
2500
2000
1500
1000
500
0
Gemeinschaftsunterkunft
(> 60 Plätze)
Gemeinschaftsunterkunft
(< 60 Plätze)
Pension
Übergangsw ohnheim
Gew ährleistungsw ohnung
Wohnung mit
eigenem
Mietvertrag
Wohnformen
Quelle: Sozialamt, Stand 31.05.2016
3.2
Aufenthaltsdauer in Gemeinschaftsunterkünften
Der Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft ist insbesondere in der Anfangszeit sinnvoll, um mit Hilfe von Sozialer Arbeit das Ankommen und den Integrationsprozess bestmöglich zu unterstützen. Asylsuchende sollen dann so bald wie möglich in eine eigene
Wohnung ziehen können. 76 % aller Personen, die in einer Leipziger Gemeinschaftsunterkunft wohnen, halten sich dort maximal bis zu 12 Monate auf. 17 % der Bewohner
leben 12 bis 24 Monate und 7 % länger als 24 Monate in einer Gemeinschaftsunterkunft.
Aufenthaltsdauer von Personen in Gemeinschaftsunterkünften
mehr als 24 Monate
7%
12 bis 24 Monate
17%
bis 6 Monate
33%
9 bis 12 Monate
10%
Quelle: Sozialamt, Stichtag 31.05.2016
6 bis 9 Monate
33%
Seite 6 von 14
3.3
Hilfestatus unbegleiteter minderjähriger Ausländer
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung nutzt verschiedene Möglichkeiten für die
Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern. Mit Stand
vom 31.05.2016 wurden 103 unbegleitete minderjährige Ausländer in Inobhutnahme- und
Interimseinrichtungen gemäß § 42 und 42a SGB VIII betreut. Weitere 157 unbegleitete
minderjährige Ausländer lebten in Wohngruppen gemäß § 34 und 41/34 SGB VIII und fünf
Minderjährige lebten in einer Gastfamilie gemäß § 33 SGB VIII. Zusätzlich lebten 106
unbegleitete Minderjährige in der Obhut geeigneter Personen, z. B. aus dem Familienkreis
oder engen Bekanntenkreis in Erstaufnahmeeinrichtungen und Asylunterkünften.
31.05.2016
30.04.2016
31.03.2016
29.02.2016
Stichtag
31.01.2016
31.12.2015
30.11.2015
31.10.2015
30.09.2015
31.08.2015
31.07.2015
30.06.2015
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
Anzahl unbegleiteter minderjähriger Ausländer
Vormundschaft ohne Hilfe zur Erziehung
Gastfamilien nach § 33 SGB VIII
Inobhutnahme bei geeigneten Personen in Erstaufnahmeeinrichtungen
stationäre Hilfe nach § 34 und 41/34 SGB VIII
Unterbringung in Inobhutnahme- oder Interimseinrichtungen nach § 42 bzw 42a SGB VIII
Quelle: Amt f ür Jugend, Familie und Bildung, Stand: 31.05.2016
3.4
Beendigung von Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländer
In 278 Fällen wurde vom 01.01.2016 bis 31.05.2016 eine Hilfe nach § 42, 42a und § 34
SGB VIII beendet. Die häufigsten Gründe waren die Beendigung der Inobhutnahme
wegen einem Wechsel in eine Wohngruppe und die Volljährigkeit. In 38 Fällen wurden
unbegleitete minderjährige Ausländer an Familienangehörige übergeben bzw. gemeinsam
mit ihnen umverteilt.
Seite 7 von 14
Gründe für Beendigung der Hilfen
nach §§ 42, 42a und 34 SGB VIII
48
Zuw eisung an anderes Jugendamt (§ 42a SGB VIII)
Übergabe an zuständiges Jugendamt
0
100
10
28
Weiterreise
Beendigung gemäß Hilfeplan, durch Träger u.a. Gründe
10
130
23
86
Ende Inobhutnahme durch Wechsel in Hilfe zur Erziehung
Familienzusammenführung
28
Volljährigkeit
38
66
25
0
20
126
40
60
80
100
120
140
Anzahl Fälle unbegleitete minderjährige Ausländer
01.01.2015 bis zum 31.12.2015
01.01.2016 bis zum 31.05.2016
Quelle: Amt f ür Jugend, Familie und Bildung
Bis November 2015 lag die monatliche Zahl der Neufälle von unbegleiteten
minderjährigen Ausländern deutlich über der Zahl der Fälle, die beendet oder an andere
Jugendämter abgegeben wurden. Seit Dezember 2015 hat sich das Verhältnis durch die
übererfüllte Aufnahmequote verkehrt. Im Mai betrug der Anteil der beendeten und
abgegebenen Fälle 51 %.
250
Anzahl unbegleiteter
minderjähriger Ausländer
200
150
100
50
0
07/2015 08/2015 09/2015 10/2015 11/2015 12/2015 01/2016 02/2016 03/2016 04/2016 05/2016
Monat
Neufälle Inobhutnahme nach §§ 42 und 42a SGB VIII
Neufälle Hilfe zur Erziehung nach § 34 SGB VIII aus Inobhutnahmen
Beendigung von Hilfen nach §§ 42, 42a und 34 SGB VIII
Abgabe an andere Jugendämter
Quelle: Amt f ür Jugend, Familie und Bildung, Stand: 31.05.2016
Seite 8 von 14
4.
Verfügbare Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen
4.1
Platzkapazitäten für Asylbewerber und Geduldete
Zum 31.05.2016 standen 4.716 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften, einschließlich
Pensionen zur Verfügung. Davon waren 65 Reserve-Plätze in einer derzeit nicht genutzten
Notunterkunft.
Standort
Gemeinschaftsunterkunft mit mehr als 60 Plätzen
Kapazität
3.628
Puschstraße 8, Halle 17
Torgauer Straße 290 einschl. Container
550
Schomburgkstraße 2
400
Straße des 18. Oktober 40 / Deutscher Platz
400
Liliensteinstraße 15a
Riesaer Straße 100
220
Zschortauer Straße 44
200
Riebeckstraße 63
194
Bernhard-Göring-Straße 107
Hainbuchenstraße 13
186
Dösner Weg 27
150
Zweenfurther Str. 21
Straße des 18. Oktober 46a, Pavilion 10.13 und 10.14
102
521
220
170
95
Rosenowstraße 26
80
Ludwig-Hupfeld-Str. 18 – 20
70
70
Georg-Schumann-Straße 272
Gemeinschaftsunterkunft bis zu 60 Plätze
710
Markranstädter Straße 16
60
Sommerfelder Straße 36
60
Wilhelminenstraße 38
Stöckelstraße 62
60
Gustav-Mahler-Straße 21
55
Nikolai-Rumjanzew-Straße 100, Haus 10
50
Naumburger Straße 39
Helenstraße 26a
50
Wiebelstraße 9
45
Georg-Schumann-Straße 121
40
Hildegardstraße 46
Georg-Schwarz-Straße 31
40
Blücherstraße 47 / 47a
40
Pittlerstraße 5 und 7
36
Eythstraße 17
Übergangswohnheim, Übernachtungshaus
28
60
46
40
17
Wiederitzscher Landstraße 8
17
296
Plätze in Pensionen
Gemeinschaftsunterkünfte (Reserve – derzeit außer Betrieb)
Parkallee 10
Summe
65
65
4.716
Seite 9 von 14
Im Auftrag der Stadt Leipzig erbringen verschiedene Träger Leistungen der Betreibung
und/oder sozialen Betreuung von Unterkünften für Geflüchtete:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Campanet GmbH
Caritasverband Leipzig e. V.
Deutsches Rotes Kreuz Stadtverband Leipzig e. V.
Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e. V.
European Homecare GmbH
HUMAN-Care GmbH
IMMO rent GmbH gmeinsam mit Pandechaion
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V Regionalverband Leipzig/Nordsachsen
Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH
Orisson AG
Pandechaion Herberge e. V. / Pandechaion GmbH
Saxonia-Catering GmbH & Co. KG in Bietergemeinschaft mit Convivendum gGmbH
SZL Suchtzentrum gGmbH in Bietergemeinschaft mit S.W.I.N.G
Dezentral lebende Geflüchtete werden durch folgende Vereine unterstützt:
•
•
•
•
4.2
Caritasverband Leipzig e.V.
Flüchtlingsrat Leipzig e.V.
Internationale Frauen Leipzig e.V.
RAA Leipzig – Verein für Interkulturelle Arbeit, Jugendhilfe und Schule e.V.
Platzkapazitäten für unbegleitete minderjährige Ausländer
4.2.1 Plätze für Inobhutnahme nach § 42 SGB VIII
Fünf Einrichtungen mit insgesamt 150 Plätzen stehen derzeit für die Inobhutnahme von
unbegleiteten minderjährigen Ausländern gemäß § 42a und § 42 SGB VIII zur Verfügung.
Standort
Träger
Kapazität
Interim „Prinz-Eugen-Straße“
Amt für Jugend, Familie und Bildung
48
Interim „Andromedaweg“
Amt für Jugend, Familie und Bildung
48
Interim „Leonhard-Frank-Straße“
Amt für Jugend, Familie und Bildung
36
Kinder- und Jugendnotdienst
Verbund Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe
16
IB Mädchenzuflucht
Internationaler Bund e.V.
Summe
2
150
4.2.2 Betreuungsplätze in Wohngruppen nach § 34 SGB VIII
154 Plätze in Wohngruppen gemäß § 34, 41/34 SGB VIII bei insgesamt 20 Trägern
stehen derzeit zur Verfügung. Darüber hinaus werden drei Plätze außerhalb des
Stadtgebietes Leipzig genutzt. Die Unterkunft Parkallee 10 (Turnhalle) wurde im Juni 2016
leergezogen und steht nun als Reserve zur Verfügung.
Seite 10 von 14
Träger
belegte Plätze
Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH
35
Verbund Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe
19
Institut Lothar Kannenberg
18
hope shelter
18
Produktionsschule Schauplatz GmbH i.G.
12
KMV Sachsen GmbH
11
Lucky Punch Haus Sehlis
8
Outlaw gGmbH
7
Diakonisches Werk Innere Mission
6
Menschenskinder gGmbH
3
Plan L e.V.
3
Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe
2
Trägerwerk Soziale Dienste
2
INFA
2
Jugendhaus
2
Generationenhof
2
Blaue Brücke
1
FAIRbund e.V.
1
Kinderheim Machern
1
Caritasverband Leipzig e.V
1
außerhalb von Leipzig
3
Summe
157
5.
Welche neuen Objekte werden zur Unterbringung geplant?
5.1
Plätze für Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
Für 2016 werden derzeit 2.185 neue Plätze geplant und für 755 Plätze wird die Nutzung
beendet. Für 2017 sind derzeit 3.024 neue Plätze geplant und für 1.420 Plätze soll die
Nutzung beendet werden. Für 2018 sind 350 neue Plätze geplant und für 600 Plätze soll
die Nutzung beendet werden. Im Jahr 2019 sind derzeit keine neuen Plätze, aber 1.202
Plätze sollen nicht weiter genutzt werden.
Die Nutzung von Notunterkünften wie in den Zelten und der Messehalle 17 wird so bald
wie möglich beendet, wenn ausreichend andere Kapazitäten zur Verfügung stehen.
Seite 11 von 14
Monat
07/2016
Zugang Abgang
369
Gemeinschaftsunterkünfte und
Plätze in Pensionen
Objekt
Eigentümer
Eutritzscher Straße 17 – 19
Verwaltungsgebäude
privat
07/2016
52
Neustädter Straße 36
Wohnhaus
privat
08/2016
350
An den Tierkliniken 48
Containerdorf
LESG
08/2016
250
Braunstraße 28
Containerdorf
LESG
08/2016
89
Liliensteinstraße 1/1a
ehemaliges Kitagebäude
kommunal
08/2016
45 Straße des 18. Oktober 46 a, Pavillion 10.13
Ausstellungspavillon
LEVG
08/2016
50 Straße des 18. Oktober 46 a, Pavillion 10.14
Ausstellungspavillon
LEVG
08/2016
60 Plätze in Pensionen
Pension
privat
08/2016
93
Bornaische Straße 215
ehemalige Wohnheim
SEB
09/2016
310
Karl-Heine-Straße 22b
Interim Schulgebäude
kommunal
09/2016
89
Deiwitzweg 1
ehemaliges Kitagebäude
kommunal
Bernhardstraße 21
Wohnhaus
privat
Interim Baumarkt
privat
ehemaliges Autohaus
Container
privat
kommunal
Interim Schulgebäude
Pension
kommunal
privat
09/2016
57
09/2016
400 Schomburgkstraße 2
10/2016
220
12/2016
306
12/2016
186 Bernhard-Göring-Straße 107
12/2016
2016
Lindenthaler Straße 63 - 65
Kregelstraße 3 (Barnet-Licht-Platz)
34 Plätze in Pensionen
2.185
775
01/2017
500
Puschstraße 9, Halle 13
336
Weißdornstraße 102
Messehalle
ehemaliges Gästehaus
LEVG
01/2017
01/2017
270
Waldstraße 74 – 80
Altenpflegeheim
SAH
01/2017
261
Torgauer Straße 290 Haus 2 – Eingänge 7-12
01/2017
238
Höltystraße 51
Wohnhaus
ehemalige Schule
kommunal
kommunal
01/2017
50
Muldentalstraße 91 – 93
Wohnhaus
kommunal
01/2017
45
Stötteritzer Landstraße 31
Verwaltungsgebäude
kommunal
Messehalle
LEVG
Interim Schulgebäude
kommunal
01/2017
550 Puschstraße 8, Halle 17
150 Dösner Weg 27
03/2017
kommunal
04/2017
500
Diezmannstraße 12
Module
privat
04/2017
346
Prager Dreieck
Container
LWB
04/2017
168
Händelstraße 14 – 16
Verwaltungsgebäude
privat
04/2017
55
Auenseestraße 31 - 33
Wohnhaus
kommunal
04/2017
45
Wohnhaus
Pension
LWB
06/2017
Könneritzstraße 58
10 Plätze in Pensionen
privat
12/2017
310 Karl-Heine-Straße 22b
Interim Schulgebäude
kommunal
12/2017
400 Straße des 18. Oktober 40
Zelte
kommunal
Friesenstraße 8
Verwaltungsgebäude
St. Georg
Arno-Nitzsche-Straße 37
Neubau
LESG
Verwaltungsgebäude
privat
Containeranlage
Pension
kommunal
privat
Pension
privat
12/2017
2017
01/2018
210
3.024
1.420
350
03/2018
04/2018
220 Riesaer Straße 100
260 Torgauer Straße 290, Container
11/2018
20 Plätze in Pensionen
12/2018
2018
100 Plätze in Pensionen
600
350
05/2019
346 Prager Dreieck
Container
LWB
08/2019
350 An den Tierkliniken 48
Containerdorf
LESG
306 Kregelstraße 3 (Barnet-Licht-Platz)
200 Zschortauer Straße 44
Container
kommunal
Verwaltungsgebäude
privat
12/2019
12/2019
2019
06/2016
bis
12/2019
0
1.202
5.559
3.997
Seite 12 von 14
5.2
Plätze für unbegleitete minderjährige Ausländer
5.2.1 Plätze für Inobhutnahme nach § 42 SGB VIII
Ein Objekt mit 50 Plätzen in der „Kröbelstraße“ soll ab August 2016 genutzt werden. Ein
weiterer Kapazitätsausbau soll über Betreuungsplätze in Wohngruppen nach § 34 SGB
VIII und durch Plätze in Gastfamilien erfolgen.
5.2.2 Betreuungsplätze in Wohngruppen nach § 34 SGB VIII
Im Jahr 2016 werden derzeit 169 Plätze in Wohngruppen geplant, 2017 sollen weitere 45
hinzukommen.
5.2.3 Betreuung in Gastfamilien
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung arbeitet intensiv an der Gewinnung von Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Ausländer. An den vier bisherigen Informationsveranstaltungen des Amtes haben ca. 350 Interessierte teilgenommen, die fünfte
Veranstaltung hat am 10.05.2016 stattgefunden. Über 50 potentielle Gastfamilien haben
sich bisher gemeldet. Im Januar und Februar 2016 fanden die ersten Schulungen von je
25 Gasteltern statt – eine weitere Schulung fand am 24.05.2016 mit ebenfalls 20
potentiellen Gasteltern statt. Fünf Jugendliche leben bereits in einer Gastfamilie. Die
Kennenlernphase zu Gastfamilien hat für weitere acht Jugendliche bereits begonnen.
Weitere Vermittlungsprozesse laufen.
6.
Verteilung von Unterkünften in der Stadt
Mit einer zunehmenden Zahl an genutzten Unterkünften für Geflüchtete kann eine gleichmäßigere Verteilung in der Stadt erreicht werden. Der Stadtbezirk mit dem höchsten Anteil
an der Gesamtplatzkapazität in Gemeinschaftsunterkünften ist der Stadtbezirk Mitte,
wobei Wohnangebote für unbegleitete minderjährige Ausländer, Plätze in Pensionen und
Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen nicht mit betrachtet wurden.
Gebiet
Stadt Gesamt
Mitte
Nordost
Ost
Südost
Süd
Südwest
West
Alt-West
Nordwest
Nord
Anteil an
Bevölkerung
GesamtKapazität in
absolut zum
bevölkerung
Betrieb
31.12.2015
in %
567.843
100,0
4.355
62.182
11,0
1.250
45.332
8,0
140
79.338
14,0
1.098
58.128
10,2
254
65.200
11,5
232
52.971
9,3
110
50.493
8,9
270
55.698
9,8
510
30.996
5,5
146
67.505
11,9
345
Reservekapazität
(außer
Betrieb)
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Kapazität in
Umsetzung
0
0
0
0
0
0
65
0
0
0
5.559
1.489
250
370
1.153
443
545
514
520
55
220
Gesamtkapazität
9.979
2.739
390
1.468
1.407
675
655
849
1.030
201
565
Anteil an
Gesamtkapazität
100
27,4
3,9
14,7
14,1
6,8
6,6
8,5
10,3
2,0
5,7
7.
Gesundheit
7.1
Erstuntersuchungen
Seit dem 23.10.2015 untersucht das Gesundheitsamt Leipzig im Auftrag des Freistaates
Sachsen Flüchtlinge. Es sind vier Untersuchungsstrecken in Betrieb, die jeweils bis zu 50
Untersuchungen pro Strecke pro Tag vornehmen können, so dass täglich 200 Personen
untersucht werden können.
Das Gesundheitsamt Leipzig hat zum 14.06.2016 bislang 7.465 Personen untersucht.
Im Rahmen der Erstuntersuchung der Asylsuchenden werden Vorerkrankungen abgefragt,
es erfolgen eine körperliche Untersuchung auf Anzeichen von Infektionserkrankungen,
eine Röntgenaufnahme der Lunge zum Ausschluss von Tuberkulose und eine Blutentnahme zum Erkennen von Erkrankungen, denen durch Impfung vorgebeugt werden kann
(z. B. Hepatitis A und B). Außerdem werden öffentlich empfohlene Impfungen (z. B.
Masern, Windpocken) und anlassbezogene Untersuchungen wie beispielsweise
Stuhlproben bei Durchfall durchgeführt. Bei Verdacht auf eine offene Tuberkulose wird der
Patient isoliert und in die Infektionsabteilung des Klinikums „St. Georg“ eingewiesen.
Andere Befunde, die einer weiteren Klärung bedürfen, werden entweder durch das
Gesundheitsamt selbst oder durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Kliniken oder die
Flüchtlingsambulanz am Klinikum St. Georg weiter verfolgt.
Bei den bisher untersuchten 7.465 Asylsuchenden wurden bislang acht Tuberkuloseerkrankungen festgestellt.
7.2
Situation in den Gemeinschaftsunterkünften in der Stadt Leipzig
In zwei städtischen Gemeinschaftsunterkünften traten seit Anfang März 2016 vermehrt
Windpocken auf. Die verhängten Aufnahme- und Verlegestopps konnten in der
Zwischenzeit wieder aufgehoben werden.
Darüber hinaus sind seit November 2015 bis Mai 2016 insgesamt 11 Asylbewerber/-innen
in Gemeinschaftseinrichtungen an Tuberkulose in Leipzig erkrankt.
8.
Vorbereitungsklassen „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ)
Zum 06.06.2016 lernten 804 Schülerinnen und Schüler in 36 DaZ-Klassen an 21
Grundschulen, 660 Schülerinnen und Schüler in 27 DaZ-Klassen an 15 Oberschulen, 172
Schülerinnen und Schüler in 7 DaZ-Klassen an 6 Gymnasien (Außenstellen von
Oberschulen) und 389 Schülerinnen und Schüler in 18 Vorbereitungsklassen an 9
Berufsbildenden Schulen. Weitere Vorbereitungsklassen in allen Schularten sind in
Planung. Diese Zahlen enthalten nicht die Schülerinnen und Schüler, die sich bereits in
Phase 3 (Vollintegration in Regelklassen) befinden.
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VI-DS-02975 „Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig – Stand: 21.06.2016“
Anlage 1
Bestehende und geplante Kapazitäten in Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete des Freistaates Sachen in Leipzig
Objekt
Adresse
Kapazität
Status
Belegung zum
14.06.2016
voraussichtliche
Inbetriebnahme
voraussichtliches
Nutzungsende
17.05.2016
2021
Mockau I: Zelte
Graf-Zeppeliner-Ring 15
1.360
in Betrieb
42
Mockau II: Leichtbauhallen
Graf-Zeppeliner-Ring 15
900
in Betrieb
483
General-Olbricht-Kaserne: Leichtbauhallen
Landsberger Straße 133
900
in Betrieb
180
2. HJ 2016,
danach Stand-by
Braunstraße I: Leichtbauhallen
Braunstraße 3 bis 5
600
in Betrieb
199
2021
Soccerhalle
Markranstädter Straße
439
in Betrieb
0
30.06.2016, bis
31.12.2016 Stand-by
ehemaliges Lehrlingswohnheim
Friederikenstraße 37
430
in Betrieb
291
2021
Ausstellungsfreigelände der Neuen Messe: Leichtbauhallen
Messe-Allee 1
1.700
in Rückbau
0
Braunstraße II: Leichtbauhallen
Braunstraße 9 bis 11
900
Vorbereitung
Mockau IV: Module
Graf-Zeppeliner-Ring 15
900
Vorbereitung
Mockau III
Graf-Zeppeliner-Ring 15
600
Vorbereitung
Max-Liebermann-Straße
700
9.429
Vorbereitung
30.06.2016
voraussichtlich ab Juli
2016 Stand-by
noch nicht absehbar
voraussichtlich ab Ende
Juni 2016 Stand-by
Anfang 2017
1.195
2021
Plätze in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber und Geflüchtete
VI-DS-02975 „Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig – Stand: 21.06.2016“
Anlage 2
Entwicklung der Kapazität in Flüchtlingsunterkünften bis 2019
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Monat
Bestand zum 31. des Vormonats
Quelle: Sozialamt Leipzig, Stand: 21.06.2016
Zugang im Monat
Abgang im Monat
12/19
11/19
10/19
09/19
08/19
07/19
06/19
05/19
04/19
03/19
02/19
01/19
12/18
11/18
10/18
09/18
08/18
07/18
06/18
05/18
04/18
03/18
02/18
01/18
12/17
11/17
10/17
09/17
08/17
07/17
06/17
05/17
04/17
03/17
02/17
01/17
12/16
11/16
10/16
09/16
08/16
07/16
-1000