Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1066478.pdf
Größe
84 kB
Erstellt
16.06.16, 12:00
Aktualisiert
25.07.16, 21:08
Stichworte
Inhalt der Datei
Änderungsantrag Nr. -02501-NF-03-ÄA-01
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Eingereicht von
Stadträtin Naomi-Pia Witte
Betreff
Menschenwürdige Pfandsammlung
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit an den öffentlichen Abfallbehältnissen
(Papierkörbe, Abfalleimer usw.) Ringe mit „Tupperdosen“ angebracht werden können, um
Menschen, die sich aus öffentlichen Abfallbehältnissen ernähren, eine Möglichkeit zu schaffen, nicht
verzehrte bzw. nicht vollständig verzehrte Pausenbrote, Hamburger, Currywürste, Pommes u. ä. zu
hinterlegen, damit diese dann aus den „Tupperdosen“ halbwegs hygienisch entnommen werden
können.
Sachverhalt:
Publikationen aus der jüngeren Vergangenheit (z. B. der Film „Hungrig – Essen aus dem Müll“ der
bekannten und preisgekrönten Dokumentarfilmerin Susanne Jäger) zeigen, dass es auch in dem
reichen Deutschland Menschen gibt, die sich aufgrund einer persönlichen Notlage von
Lebensmittelresten aus den öffentlichen Abfallbehältnissen ernähren müssen. *
Da diese Abfallbehältnisse auch offiziell für die Entsorgung der Hundekotbeutel vorgesehen sind,
besteht die nicht geringe Gefahr, dass sich Menschen, die sich Essensreste aus dem öffentlichen
Müllentsorgungsbehältnissen zum Verzehr entnehmen, dadurch unter anderem auch mit
Escherichia coli – Bakterien ** infizieren.
Schon alleine aus Gründen der Volksgesundheit scheint es deshalb angezeigt, „Tupperdosen“ als
Übergabestelle für Essensreste an den öffentlichen Abfallbehältern anzubringen.
* Nicht zu verwechseln mit den sogenannten „Containern“, bei dem vornehmlich junge Menschen die
von Supermärkten in Abfallcontainern entsorgten Lebensmittel herausfischen, um so auch unter
anderem auf den Skandal aufmerksam zu machen, dass in Deutschland ein großer Teil der
produzierten Lebensmittel nicht verzehrt werden, sondern im Müll der Supermärkte landen.
** Von Escherichia coli – Bakterien wurden mindestens in den USA schon eine Gen-veränderte
Variation des Bakteriums mit Antibiotika-Resistenz nachgewiesen.