Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1065340.pdf
Größe
94 kB
Erstellt
09.06.16, 12:00
Aktualisiert
22.06.16, 22:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Jugendbeirat
Neufassung Nr. VI-A-02501-NF-03
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Jugendbeirat
13.06.2016
Bestätigung
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
14.06.2016
2. Lesung
Fachausschuss Umwelt und Ordnung
14.06.2016
2. Lesung
Ratsversammlung
22.06.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Jugendbeirat/Jugendparlament
Betreff
Menschenwürdige Pfandsammlung
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, wie verhindert werden kann, dass ungewollte
Pfandflaschen/-dosen nicht in Papierkörben landen, sondern so platziert werden können, dass
Vorbeigehende sie mitnehmen können. Dabei sollten verschiedene Konzepte geprüft und verglichen
werden, u.a.
•
- die kostengünstigste und praktikabelste Variante Pfandsammelbehältnisse an Papierkörben
anzubringen,
•
- die Möglichkeit Pfandsammelbehältnisse unabhängig von Papierkörben anzubringen,
•
- sowie weitere Varianten.
Die Stadtverwaltung legt dem Stadtrat bis zum I. Quartal 2017 die kostengünstigste und
praktikabelste Variante zur Entscheidung über eine Testphase vor.
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Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur
Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme zu
erwarten
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
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Sachverhalt:
Die Leipziger*innen sind schon lange daran gewöhnt, dass zu unserem Stadtbild auch Menschen
gehören, die durch die Stadt laufen und stehengelassene Pfandflaschen einsammeln oder im Müll
danach suchen. Wir als Jugendparlament Leipzig finden diese Prozedur demütigend und
erniedrigend für all die Menschen, die auf Pfand als Nebenverdienst angewiesen sind. Es muss eine
Möglichkeit geschaffen werden, dass diese Pfandflaschen nicht mehr im Müll landen und leicht
erreichbar für Pfandsammler*innen sind. Jedes Jahr landen in Deutschland Pfandflaschen im Wert
von über 250 Millionen Euro in Müllverbrennungsanlagen. Beim Pfand ging es schon immer um
Umweltschutzaspekte und Ressourcenerhaltung. Daher ist unsere Forderung nach Pfandringen
auch mit einer wirtschaftlichen Perspektive verbunden, denn Pfandflaschen sind dazu da, dass man
sie in den Recycling-Kreislauf zurückführt. Pfandbehältnisse erhöhen somit die Erreichbarkeit von
Pfandflaschen und holen Flaschensammler*innen aus dem Stigma der "Mühlwühler" heraus. Jede
Pfandflasche, die in so einem Ring landet, ist mit Sicherheit keine, die verbrannt wird und verloren
geht. Denn während viele Menschen nicht auf Pfand angewiesen sind, gibt es bedürftige Menschen,
die durch das Raster des Sozialstaats gefallen sind, und sich über diese Spenden freuen.
Deswegen ist die Abgabe von einzelnen Flaschen auch kein Akt des Opferns, sondern eine
solidarische Handlung mit den bedürftigen Menschen. Die Einrichtung von Pfandbehältnissen ist
außerdem positiv für das Stadtbild, da keine danebengestellten Flaschen mehr kaputtgehen und es
aufgeräumter wirkt. Pfandbehältnisse sind ein Zeichen der Solidarität und Toleranz in der
Gesellschaft, denn jede Flasche in diesen Pfandbehältnissen wird mit dem Gedanken abgestellt,
dass es jemanden gibt, der sich über diese Flasche freut, während man selbst diese nicht braucht.
Auf Basis des Verwaltungsstandpunkts haben wir eine Neufassung des Antrags erarbeitet um die
Kritikpunkte des VSP aufzunehmen. Durch eine intensivere Prüfung der Möglichkeiten sollten viele
Kritikpunkte ausgeräumt werden können und damit eine kostengünstigere und effektive Art und
Weise geschaffen werden, wie auch langfristig dafür gesorgt werden kann, dass Pfand nicht im Müll
landet ohne, dass Menschen sich dazu herabwürdigen müssen in unseren Abfällen zu wühlen.
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