Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1064723.pdf
Größe
77 kB
Erstellt
02.06.16, 12:00
Aktualisiert
07.04.17, 12:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Neufassung Nr. VI-A-02382-NF-03
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
Beschlussfassung
Beirat für Gleichstellung
2. Lesung
Jugendbeirat
13.06.2016
2. Lesung
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
14.06.2016
2. Lesung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
11.08.2016
2. Lesung
Migrantenbeirat
12.08.2016
2. Lesung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Situation von besonders schutzbedürftigen Asylsuchenden und Geflüchteten in
Leipzig verbessern
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
1.
Die Stadt Leipzig setzt sich dafür ein, besonders gefährdete Geflüchtete und Asylsuchende in
Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften besser zu schützen. Ein
Hauptaugenmerk muss auf der Situation besonders gefährdeter und damit besonders
schutzbedürftiger Geflüchtete und Asylsuchende wie Kindern, Frauen und LGBT*I liegen.
2.
Die Stadtverwaltung wird deshalb beauftragt, diesbezüglich einen ersten Prüfbericht, der den
IST-Zustand in den von ihr betriebenen Unterkünften analysiert, dem Stadtrat bis spätestens zum
Ende des III. Quartals 2016 vorzulegen. Notwendige weitere Handlungsbedarfe insbesondere in
dem Bereich „Gewalt, Diskriminierung und Prävention“ sind zu benennen und entsprechende
Maßnahmen im Haushalt finanziell zu untersetzten. Daraus resultierend sind geeignete
Maßnahmen, die finanziell und personell zu untersetzen sind, abzuleiten.
Sachverhalt:
Die Neufassung des Antrages ist insbesondere aus folgendem Grund erfolgt: Mittlerweile hat das
Kommunikations- und Beratungszentrum Rosa Linde Leipzig e.V. Fördermittel des Freistaates
Sachsen erhalten. Diese unterstützen den Verein beim Aufbau eines spezifischen Beratungs- und
Betreuungsprogramms für LGBT*I-Asylsuchende und Geflüchtete bis zum 31.12.2016. Für die
Jahre 2017/2018 muss ein entsprechender Bedarf geprüft werden.
Die Neufassung unseres Antrages erweitert den Personenkreis besonders gefährdeter Geflüchtete
und Asylsuchende in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften und nimmt deren
Situation in den Blick.
Entsprechend dem Antrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 18/6646)
vom 11.11.2015 führen wir aus:
„Menschen, die vor Verfolgung, vor Gefahr für Freiheit, Leib und Leben zu uns fliehen, haben ein
Recht darauf, dass alles gesellschaftlich und rechtsstaatlich Mögliche unternommen wird, sie vor
Anfeindungen und Gewalt wirksam zu schützen.
Es gibt mehrfachen Schutzbedarf. So erfordern die zahlreichen Brandanschläge auf
Flüchtlingsunterkünfte sowie Angriffe auf Flüchtlinge und deren Unterstützerinnen und Unterstützer
entschiedene Antworten unseres Rechtsstaates, ebenso die Verbreitung rassistischer Hetzparolen,
mit denen Asylsuchende als Bedrohung für das Zusammenleben in Deutschland diffamiert werden
und gezielt Verunsicherung geschürt wird.
Aber auch innerhalb der Flüchtlingsunterkünfte besteht Schutzbedarf.
In Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften leben Menschen auf engstem Raum,
ohne Beschäftigung und ohne Privatsphäre. Für Kinder und Jugendliche ist die Situation in den
Einrichtungen besonders belastend. Für Frauen, Mädchen und alleinstehende Mütter mit Kindern
besteht das Risiko von Belästigungen und sexualisierter Gewalt. Die fehlende Privatsphäre verstärkt
auch das Diskriminierungsrisiko für Angehörige von Gruppen wie Lesben, Schwulen,
Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBT*I).“
Aufgrund dessen erachten wir es für notwendig, dass die Stadtverwaltung beauftragt wird, für die
von ihr betriebenen Unterkünfte dementsprechend eine Situationsanalyse durchzuführen, um die
notwendigen weiteren Handlungsbedarfe insbesondere in dem Bereich „Gewalt, Diskriminierung und
Prävention“ zu erkennen und daraus folgend weitere Maßnahmen abzuleiten.