Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1054341.pdf
Größe
10 MB
Erstellt
25.02.16, 12:00
Aktualisiert
02.06.16, 16:37
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-02423
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordost
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
Ratsversammlung
22.06.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
ESF-Fördergebiet Schönefeld 2014-2020
(RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014-2020)
Beschlussvorschlag:
1. Die Ratsversammlung beschließt das ESF-Fördergebiet Schönefeld 2014-2020 in den Grenzen
gemäß Lageplan – Anlage 1.
2. Die Ratsversammlung beschließt das gebietsbezogene integrierte Handlungskonzept (GIHK) –
Anlage 2.
3. Die Ratsversammlung nimmt die Gesamtkosten in Höhe von 1,021 Mio. € für den Zeitraum 20162020 zur Kenntnis.
4. Die Ratsversammlung nimmt den zugrundeliegenden Kosten- und Finanzierungsplan für den
Zeitraum 2016-2020 wie folgt zur Kenntnis:
Gesamtkosten: 1,021 Mio. €, davon
• ESF-Mittel SMI:
0,970 Mio. €
• Eigenmittel Stadt Leipzig: 0,051 Mio. €.
Die erforderlichen Haushaltsansätze/ Eigenanteile werden in der Haushaltsplanung bis 2020
innerhalb der Eckwerte des ASW berücksichtigt.
5. Bei positiver Fördermittelbescheidung werden, sofern notwendig, gemäß der Wertgrenzen nach
Hauptsatzung gesonderte Beschlussvorlagen zu den Einzelmaßnahmen in die jeweils zuständigen
Gremien eingebracht.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
nein
x
Kostengünstigere Alternativen geprüft
Folgen bei Ablehnung
x
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
Finanzhaushalt
nein
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur
Begründung
nein
nein
x
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
2016
2020
970.000
PSP 1.100.51.1.1.08
Innena. 106400001100
SK 31410000
Aufwendungen
2016
2020
1.021.000
PSP 1.100.51.1.1.08
Innena. 106400001100
SK 42711200
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
x
von
nein
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme zu
erwarten
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
x
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
x
Anlagen:
1. Gebietsabgrenzung ESF Schönefeld 2014-2020
2. GIHK Schönefeld
Topografische Karte des
geplanten
ESF-Fördergebietes
Schönefeld
2014 - 2020
Legende
ESF-Fördergebiet
´
Stand: 04/ 2015
Maßstab 1:20.000
Kartengrundlage: Amt für
Geoinformation und Bodenordnung
Sachverhalt:
Anlass
Der Freistaat Sachsen fördert in der aktuellen Strukturfondsperiode erstmalig aus dem
Europäischen Sozialfonds (ESF) Vorhaben zur nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung auf
der Grundlage der Richtlinie „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 bis 2020“ des
Sächsischen Staatsministeriums des Innern vom 9. März 2015 (veröffentlicht im Sächsischen
Amtsblatt Nr. 13/2015 vom 26.03.2015).
Mit den Zuwendungen aus der o.g. Förderrichtlinie können niedrigschwellige, informelle
Projekte zur sozialen Eingliederung und Integration in Beschäftigung von Menschen in sozial
benachteiligten Stadtgebieten unterstützt werden. Die Zuwendung wird im Rahmen der
Projektförderung als Anteilsfinanzierung, d.h. als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt und
beträgt bis zu 95 Prozent der förderfähigen Ausgaben.
Formale Fördervoraussetzungen sind:
1. Abgrenzung eines sozial benachteiligten Stadtgebietes als ESF-Fördergebiet.
(Maßgeblich dabei ist die SGB II-Quote, die zum Stichtag 31.12.2013 über dem
Landesdurchschnitt (12,9 %) liegen muss.)
2. Das geplante Fördergebiet muss einen sozialräumlichen Zusammenhang bilden.
3. Das geplante Fördergebiet muss sich mit aktiven Städtebaufördergebieten und/oder
neu beantragten EFRE-Stadtentwicklungsgebieten überschneiden.
4. Die Vorhaben müssen in einem gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzept
(GIHK) dargestellt sein.
5. Das GIHK muss in „einem offenen, transparenten und kooperativen Verfahren mit
den betroffenen Fachämtern und den im geplanten Fördergebiet aktiven
Einrichtungen und Organisationen erarbeitet“ und vom Stadtrat beschlossen worden
sein.
Gefördert werden im Einzelnen:
a) frühkindliche und familienbezogene Angebote, Lernhilfen und qualifizierte
Freizeitangebote zur Vermittlung von Grund-, Schlüssel-, Bildungs- sowie
Umweltkompetenzen insbesondere an sozial oder anderweitig benachteiligte
Kinder/Jugendliche im außerschulischen Bereich (informelle Kinder- und
Jugendbildung);
b) Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung konkreter
Problemlagen durch gemeinsames Lernen und Handeln (Bürgerbildung) sowie
Vermittlung von auch am Arbeitsmarkt nutzbaren Grund-, Schlüssel- und
Bildungskompetenzen (lebenslanges Lernen);
c) Beratungs- und Betreuungsangebote sowie der Aufbau von Netzwerken und
Bürgerprojekten zur sozialen Integration und besseren Vereinbarkeit von Familie und
Beruf (soziale Eingliederung) sowie Vorhaben zur Integration in das Arbeitsleben, wie
beschäftigungswirksame Vorhaben für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen, die
durch Tätigkeiten außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen (Integration in Beschäftigung).
d) Unterstützung von lokal agierenden Unternehmen, die einen Beitrag zur
Beschäftigungsförderung und zur sozialen Integration im Quartier leisten durch
Beratung und Netzwerkbildung (Wirtschaft im Quartier)
e) Koordinierende, qualitätssteuernde und aktivierende Vorhaben, administrative
Unterstützung der Projektträger, Vorhaben zur Einbeziehung der Bewohner und
Fortschreibung des GIHK (begleitende Maßnahmen).
Auf der Grundlage des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes -SEKo Leipzig 2020 (neu
INSEK)- (RBIV-1595/09 vom 20.05.2009) bereitet sich die Stadt Leipzig seit Ende 2012 auf
die neue EU-Förderperiode 2014 bis 2020 vor. Dokumentiert ist dieser ressortübergreifende
1
Erarbeitungs- und Abstimmungsprozess in der Vorlage RBV-1721/13 vom 10.07.2013
„Grobkonzept zur Ausgestaltung der EU-Förderperiode 2014-2020“.
Mit Blick auf die Erreichung der Entwicklungsziele für Schönefeld sollen die Programme
Stadtumbau Ost und ESF-Stadtentwicklung zusammenwirken. Während durch das SUOProgramm vorwiegend investive Maßnahmen zur Gestaltung des Wohnumfeldes,
(energetischen) Sanierung von Gebäuden und an Gemeinbedarfseinrichtungen gefördert
werden, ergänzt der ESF diese Infrastrukturmaßnahmen durch Investitionen in die
Förderung des Humankapitals des Gebietes, also in die Verbesserung des Bildungsniveaus
und der Beschäftigungsfähigkeit der (potentiellen) Nutzer dieser neugeschaffenen oder
aufgewerteten Infrastruktur. Ein gutes Beispiel dafür ist der 2014 eröffnete Sport-und
Spielbereich sowie Generationenpark Volksgartenstraße, der nun koordiniert und qualifiziert
durch die umliegenden Quartiersbewohner/-innen als ein Begegnungsort genutzt werden
soll.
1 Ableitung der geplanten ESF-Fördergebiete aus dem SEKo Leipzig 2020
Die Stadt Leipzig beantragt für zwei sozial benachteiligte Stadtquartiere, gelegen in
Schönefeld und im Leipziger Westen, Zuwendungen aus der o.g. ESF-Förderrichtlinie.
Die beiden neuen Fördergebiete leiten sich ab aus dem INSEK/ SEKo Leipzig 2020. In Teil C
–Stadtentwicklungsstrategie (Fortschreibung 2014) werden beide Gebiete weiterhin als
Schwerpunkträume der Stadtentwicklung definiert, in denen die integrierte
Stadtteilentwicklung mit präzisierter Schwerpunktsetzung fortzuführen ist.
Im Rahmen des Umsetzungsberichtes 2012 zum INSEK/SEKo erfolgte eine
fachübergreifende Betrachtung der kleinräumigen sozioökonomischen Situation der Stadt
Leipzig. Mithilfe der sog. Sozialraumanalyse wurden die sozialräumlichen Unterschiede
zwischen den einzelnen Ortsteilen herausgearbeitet. Die Ortsteile mit hohem
Handlungsbedarf aufgrund bestehender sozialer Problemlagen (s. Karte) konzentrieren sich
räumlich nach wie vor im Osten (Neustadt- Neuschönefeld, Volkmarsdorf und SchönefeldAbtnaundorf) und im Westen (Altlindenau, Lindenau, Neulindenau). Diese Ortsteile sind
gekennzeichnet durch eine hohe Arbeitslosigkeit und einen hohen Anteil an Einwohnern, die
auf SGB II-Leistungen angewiesen sind. Darüber hinaus weisen sie eine zum Teil
problematische Bildungssituation und eine gering ausgeprägte Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben der Stadt auf.
Integriertes Stadtentwicklungskonzept (SEKo Leipzig 2020) – Umsetzungsbericht 2012, Leipzig 2013, S. 13
2
2 Gebietsspezifische Beschlusslagen, Abstimmungs- und Beteiligungshintergrund
Neben dem INSEK/SEKo Leipzig 2020 formuliert das Stadtteilentwicklungskonzept
Schönefeld (STEK Schönefeld, parallel im Beschlussverfahren) die grundsätzliche räumliche
Entwicklungsstrategie für das neue ESF-Gebiet Schönefeld.
In Fortführung des Abstimmungsprozesses zum Grobkonzept 2013 wurde eine vertiefende
Betrachtung der Bedarfe und Potentiale auf Stadtteilebene und eine Konkretisierung der
Handlungsziele in Einzelmaßnahmen vorgenommen.
Die Erarbeitung des GIHK für das ESF-Gebiet Schönefeld (s. Anlage) erfolgte gemeinsam
mit Vertretern der Fachämter, des Jobcenters, den bereits im Stadtgebiet aktiven resp. mit
der Zielgruppe vertrauten öffentlichen und privaten Stadtteilakteure (Vereine, Initiativen,
Träger, Bildungseinrichtungen). Hierzu wurden die vorhandenen Koordinierungs- und
Beteiligungsstrukturen, die für die Umsetzung der Programme ESF-Lernen vor Ort 20122014 und Stadtumbau Ost (seit 2013) in Schönefeld aufgebaut wurden, genutzt und
bedarfsorientiert weiterentwickelt. Hier können insbesondere die „AG Pro Schönefeld“ als
Plattform der Vereine und politischer Vertreter/-innen im Stadtteil sowie Vertreter der lokalen
Wirtschaft genannt werden, ebenso der Planungsraum-Arbeitskreis „Kinder- und
Jugendbildung“ Leipziger Osten. Diese Netzwerke werden von den zuständigen städtischen
Fachämtern aktiv begleitet.
Die Fachämter und Stadtteilakteure wurden seit Ende 2014 über den Prozess informiert,
Möglichkeiten zur Beteiligung wurden geschaffen (u. a. Sitzungen im Stadtteil,
Veröffentlichung Amtsblatt mit Ideenaufruf im April 2015). Erste Projektideen konnten bereits
frühzeitig formuliert werden. Mit der Konzepterstellung sowie aus dem Umsetzungsprozess
des STEK Schönefeld/ SEKo-SUO wurden auch neue Akteure gewonnen, die bereits aktiv
im Stadtteil wirken. Außerdem haben das Stadtumbaumanagement (SUM) sowie das
energetische Sanierungsmanagement (ESM) – die Managements bilden gemeinsam das
Stadtteilmanagement Schönefeld - bei der Direktansprache unterstützt und waren an der
Konzepterarbeitung beteiligt. Somit konnte der Handlungsbedarf vor Ort erkannt und
passgenaue Vorhabenskonzepte erarbeitet werden.
Nach der Grundlagenermittlung und -vertiefung wurden zur Bewertung und Diskussion der
Ausgangssituation sowie zur Gewinnung neuer Hinweise, Bedarfe und Ideen Workshops auf
Ebene der Verwaltung zu den Themen „Bildung und Soziales“, „Wirtschaft und
Beschäftigung“, „dezentrales Flüchtlingswohnen/stadtteilorientierte Migrantenhilfe“ sowie ein
gemeinsamer Konzeptworkshop mit allen Ämtern sowie im Stadtteil ein Workshop mit allen
interessierten Vereinen, Akteuren etc. durchgeführt.
Neben der Durchführung von Workshops wurden auch in einer Vielzahl von
Einzelgesprächen Handlungsbedarfe erörtert und Konzeptbeiträge mit folgenden Beteiligten
abgestimmt/erarbeitet:
Akteure vor Ort: Bürgervereine, CVJM, Jugendclub Kirsche/Kinderhilfe e. V., Haus AltSchönefeld Suchtberatungsstelle, Schloss Schönefeld e. V., RAA e. V., Schulen, Kitas,
Gewerbetreibende, Wohnungsunternehmen, Kirchen sowie SUM und ESM, DAA
gGmbH, Ökolöwe e. V., Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V.
Ämter: Sozialamt; Amt für Jugend, Familie und Bildung; Kulturamt; Referat für Integration
und Migration; Referat für Beschäftigungspolitik; Amt für
Gesundheitsamt; Referat für Gleichstellung von Frau und Mann
Wirtschaftsförderung;
Bei der Auswahl und Entwicklung der Projektideen wurde auf eine angemessene
Berücksichtigung aller Zielgruppen, darunter Flüchtlinge und Asylsuchende, geachtet. Es
konnten alle eingereichten Projektideen in der Konzeptentwicklung berücksichtigt werden. In
Abstimmung mit Fördermittelgeber und Fachämtern wurde eine Priorisierung der
Maßnahmen vorgenommen und Maßnahmen mit Priorität II als „Nachrückermaßnahmen“
innerhalb der vorgesehenen Gesamtkosten ausgewiesen.
3
Die konzeptionellen Grundlagen wurden durch das STEK Schönefeld unter enger
Beteiligung der betroffenen Fachämter und des o.g. Planungsraum-Arbeitskreises
geschaffen. Die Darstellung der Problemlagen sowie der Angebots- und Defizitanalyse im
Handlungsfeld „Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung“ stützt sich maßgeblich
auf gebietsbezogene Daten des Jobcenters und Erfahrungen des Arbeitsladens im Leipziger
Osten. Die beiden Projektideen (s. Anlage GIHK – Vorhabensblätter 2.2) wurden von KnowHow-Trägern aus dem benachbarten Leipziger Osten eingereicht und nach Abstimmung mit
Ref. Beschäftigungspolitik, Ref. Migration und Integration und Jobcenter als Fördervorhaben
in das GIHK aufgenommen.
Den „begleitenden Maßnahmen“ wird als Fördergegenstand eine koordinierende,
vernetzende und qualitätssteuernde Rolle zuteil. Das zur Förderung vorgeschlagene
Stadtteilmanagement „inklusives Gemeinwesen“ sollen das vorhandene, jedoch
ausschließlich auf die städtebauliche Entwicklung des Gebiets ausgerichtete
Stadtumbaumanagement verstärken und durch die Erweiterung um die Kompetenzfelder
„Bürgerbildung und Inklusion“ zu einem Quartiersmanagement mit ganzheitlichem Ansatz
verhelfen. Das STM ist darüber hinaus ein Beitrag zur Unterstützung des Sozialamts und des
Ref.Migration und Integration, u.a. bei der Koordinierung der dezentralen Unterbringung und
der gesellschaftlichen Integration von Asylsuchenden auf Stadtteilebene. Die
Projektabstimmung erfolgte in enger Kooperation mit den beiden zuvor genannten
Fachstellen sowie mit der Planungsraumkoordinatorin „Kinder- und Jugendbildung“ des
AfJFB für den Planungsraum Ost/ Nordost.
Neben den beiden o.g. STM-Vorhaben soll eine „Technische Programmassistenz“ in enger
Abstimmung mit dem ASW die einzelnen Projektträger vor Ort bei der administrativen
Umsetzung ihrer Fördervorhaben gemäß den Vorgaben des ESF-Programms unterstützen
(s. Anlage GIHK – Teil B Vorhabensblätter).
3 Zielstellung und Nachhaltigkeit des GIHK ESF Schönefeld
Mit der räumlichen Schwerpunktsetzung im INSEK/ SEKo Leipzig 2020 hat die Stadt Leipzig
2009 aufgrund der umfangreichen städtebaulichen, sozialen und ökonomischen
Herausforderungen mit dem Ziel einer positiven und nachhaltigen Entwicklung für
Schönefeld die Voraussetzungen für den integrierten Ressourceneinsatz geschaffen.
Wichtige Handlungsansätze werden hier neben dem Erhalt der städtebaulich und
denkmalpflegerisch bedeutenden Strukturen sowie Gestaltung des demografischen Wandels
(v. a. alternde Bevölkerung) u. a. im Aufbau von funktionierenden Netzwerkstrukturen, der
fachübergreifenden Stärkung der Gorkistraße (mit vielen Leerständen, u.a. der Ladenlokale), der Beschäftigungsförderung sowie der Unterstützung von Bildungseinrichtungen
und kulturellen Initiativen gesehen. Mit seiner Lage besitzt es zudem wichtige
Stabilisierungspotenziale für den Nordosten Leipzigs an der Schnittstelle zwischen Alt- und
Plattenbaugebieten. Erst seit 2012 ist Schönefeld auf Grundlage der im INSEK/SEKo 2020
benannten Missstände mit Beschluss vom 29.02.2012 ein neues Aufwertungsgebiet im
Förderprogramm Stadtumbau Ost. Grundlage für den Einsatz der Fördermittel des
Stadtumbau Ost in Schönefeld ist das 2012 im Sinne des § 171b Abs. 2 beschlossene
Städtebauliche Entwicklungskonzept Stadtumbau Ost Leipzig (SEKo/SUO, Beschluss Nr.
1134/12). Für die Gesamtmaßnahme ist ein Umsetzungszeitraum von 2012 bis 2020
vorgesehen. Es sind bereits verschiedene investive Maßnahmen im Rahmen der
Städtebauförderung umgesetzt worden, weitere Stadtumbauvorhaben sind bis 2020 geplant
(vgl. Gebietsüberlagerung und sozialräumlicher Zusammenhang unter Kap. 3.1).
Der 2013 signifikant über dem städtischen (16,7 %) und Landesdurchschnitt (12,9 %) liegende Anteil an Transferleistungsempfängern (27,2 %), insbesondere bereits von einem hohen
Anteil von betroffenen Kindern und Jugendlichen, sowie die Vielzahl von jungen Menschen
ohne Ausbildung in Schönefeld verdeutlichen jedoch, dass ein über städtebauliche Aufgaben
hinausgehender Handlungsbedarf bei sozialen und wirtschaftlichen Problemlagen besteht.
Darauf soll im Sinne einer integrierten Stadtteilentwicklung nach der „Leipzig-Charta zur
4
nachhaltigen europäischen Stadt“ zur Förderung von Maßnahmen von „niedrigschwelligen,
informellen Vorhaben zur sozialen Eingliederung und Integration in Beschäftigung von
Menschen in sozial benachteiligten Stadtgebieten“ mit der Beantragung von ESF-Mitteln aus
der „RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014–2020“ reagiert werden.
Ziel des GIHK ist die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten für alle
benachteiligten Bevölkerungsgruppen in Schönefeld und der Abbau der vorhandenen
sozialräumlichen Disparitäten durch ein Bündel von niederschwelligen, informellen Vorhaben
in den Bereichen Bildung, soziale Integration und Wirtschaft, maßgeblich getragen von
Akteuren aus dem Stadtteil. Die Maßnahmen wurden in allen genannten
Handlungsfeldern/Fördergegenständen ausgewogen als offene oder geschlossene
Workshops, Kursangebote, Beratungs-, Betreuungs- und Begegnungsangebote und
informelle Bildungsangebote konzipiert. Zusätzlich wurden im FG Begleitende Maßnahmen
Vorhaben
zur
Koordination,
Vernetzung,
Information
und
Qualitätssicherung
zusammengestellt, die sich an Multiplikatoren, Ehrenamtliche, Vereine und soziale
Einrichtungen sowie an Bildungseinrichtungen im Stadtteil wenden und Projektträger bei der
Umsetzung ihrer Vorhaben unterstützen sollen. Sie werden unter dem Dach des
Stadtteilmanagements arbeiten, das derzeit Sprechzeiten im Rathaus Schönefeld anbietet.
Im Rahmen der Umsetzung des GIHK soll geprüft werden, ob ein leerstehendes Ladenlokal
in der Gorkistraße als neuer Anlaufpunkt für den Förderzeitraum eingerichtet werden kann.
Damit wird die nachhaltige Verankerung der neuen Angebote im Gebiet und deren
Verstetigung unterstützt.
Die nachgewiesenen umfassenden Entwicklungsrückstände und die sozialräumliche
Problemkonzentration in Leipzig-Schönefeld erfordern ein integriertes Handeln und eine
zielorientierte Verknüpfung der Maßnahmen der nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung und
den investiven Maßnahmen der Städtebauförderung. Die geplanten Vorhaben ergänzen die
in Umsetzung der entsprechenden Konzepte realisierten oder geplanten Maßnahmen der
Städtebauförderung – hier insbesondere des Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost und
verstärken ihre Wirkung.
Die Projekte sind im Teil B des GIHK in standardisierten Vorhabensblättern einzeln
dargestellt und leiten sich ab aus der im A-Teil des GIHK enthaltenen Angebots- und
Defizitanalyse. Sie stehen oftmals im Zusammenhang mit baulichen Maßnahmen, die aus
den Bund-Länder-Programmen zur Städtebauförderung des SMI gefördert wurden oder noch
gefördert werden sollen bzw. ergänzen diese. Die Projekte erfüllen die
Mindestanforderungen bezogen auf die Grundsätze der ESF-Förderung: „Umwelt- und
Ressourcenschutz:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit
und
Nichtdiskriminierung: relevant“ und es werden Verstetigungsansätze aufgezeigt.
Insgesamt sollen mit dem neuen ESF-Stadtentwicklungsprogramm im Zeitraum September
2016 bis Dezember 2020 in Schönefeld 12 Einzelvorhaben im Gesamtumfang von 1,021
Mio. € gefördert werden - 6 im Bereich Bildung, 4 in den Bereichen Beschäftigung und
Wirtschaft sowie 2 Koordinationsprojekte im Bereich „begleitende Maßnahmen“. Davon
werden 0,970 Mio. € aus Fördermitteln des Freistaates Sachsen finanziert (95 %), der
Eigenanteil der Stadt Leipzig beträgt für dieses Programm nur 5 %, also 0,051 Mio. €.
Insgesamt sollen ca. 650 Teilnehmer/-innen die Vorhaben durchlaufen (s. Anlage GIHK –
Teil B 2 Vorhabensübersicht, letzte Seite).
5
4 Kosten- und Finanzierungsplanung (2016 bis 2020 in TEUR)
- Ausgabenübersicht nach Vorhaben (in TEUR)
Maßnahme
„Kiez wandeln“
Ökolöwe
„Gesund essen“
CVJM
„Erziehungskompet.stärken“
/ CVJM e.V.
„Über Generationen
hinweg“/ RAA
„Sport frei!“/ Kinderhilfe e.V.
„Ankommen im Alltag“/
Internationale Frauen
„Mobiler Jobcoach“/
DAA
„Tagesstruktur durch
Handw.“/ St.Georg Haus AltSchönefeld
„Schönefelder aktiv“/
Auftragsvergabe Stadt
„Motivation
Unternehmertum“ / DAA
„Stadtteilman. inlusives
Gemeinwesen“/
Auftragsvergabe Stadt
„Techn.Programmassistenz“/
Auftragsvergabe Stadt
Summe (Gesamtkosten)
Gesamtkosten
- davon
- davon nicht Zuschuss Kofinanz.zuwendungs- zuwenESF (95%) anteil (5%)
fähig
dungsfähig
ESF
96,00
96,00
0,00
91,00
5, 00
60,00
60,00
0
57,00
3,00
210,00
210,00
0,00
200,00
10,00
53,00
53,00
0,00
50,00
3,00
66,00
66,00
0,00
63,00
3,00
72,00
72,00
0,00
68,00
4,00
209,00
209,00
0,00
199,00
10,00
34,00
34,00
0,00
32,00
2,00
13,00
13,00
0,00
12,00
1,00
85,00
85,00
0,00
81,00
4,00
65,00
65,00
0,00
62,00
3,00
58,00
58,00
0,00
55,00
3,00
1.021,00*
1.021,00
0,00
970,00
51,00
215,00
215,00
0,00
204,00
11,00
56,00
56,00
0,00
53,00
3,00
66,00
66,00
0,00
63,00
3,00
337,00
337,00
0,00
320,00
17,00
Maßnahmen Priorität II
„Schulabschl.m.Motopädie“/
Kinderhilfe e.V.
„Mobiles Fam.klassenzimmer“/ PlanL
„Ankommen im Alltag“/
Internationale Frauen
Summe (informativ)
Die Ausgaben in Höhe von 1.021 TEUR sind in den Haushalt der Stadt einzuordnen bzw. z.T.
bereits bis 2018 eingeordnet.
Sofern der Fördermittelgeber keine Fördermittel bereitstellt, werden die geplanten Vorhaben
nicht umgesetzt.
Wenn die Fördermittelzuweisung geringer ausfällt als beantragt, erfolgt eine entsprechende
Anpassung des Vorhabenplans ohne Mehrbelastung für den städtischen Haushalt.
6
- Ausgabenübersicht nach Jahresschreiben gem. Antrag (in TEUR)
Gesamt
Zuschuss ESF
Kofi-nanzierungs-anteil
970,0
Eigenmittel
Stadt
51,0
2016
2017
2018
2019
2020
74,1
330,6
319,2
161,5
83,6
8,5
4,4
170,0
88,0
3,9
1.021,00
78,0
17,4
348,0
16,8
336,0
Die Eigenanteile der einzelnen Maßnahmen sind bzw. werden im Budget des ASW
eingestellt.
Im Ergebnishaushalt 2016 ist das Budget in Höhe 78 T€ eingestellt. Die Bedarfe der
Folgejahre werden aus dem ASW Budget gedeckt.
Maßnahme
in T €
Ausgaben
Einnahmen
Budget
2016
2017
2018
2019
2020
78,0
348,0
336,0
170,0
88,0
74,1
330,6
319,2
161,5
83,6
3,9
17,4
16,8
8,5
4,4
Die Haushaltsanmeldung erfolgt im Ergebnishaushalt unter folgenden Konten:
Erträge (970,0 T €):
PSP Element 1.100.51.1.1.08, Innenauftrag 106400001100, Sachkonto 31410000
Aufwendungen (1,021 T€):
PSP Element 1.100.51.1.1.08, Innenauftrag 106400001100, Sachkonto 42711200
7
GIHK Schönefeld –
Gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept LeipzigSchönefeld
Lesefassung: Stand 05.04.2016
Inhalt
Teil A – Allgemeines
1. Einführung ........................................................................................................................................... 1
2. Methodisches Vorgehen und Erarbeitungs- und Beteiligungsprozess ............................................... 1
3. Handlungskonzept ............................................................................................................................... 3
3.1 Ausgangssituation ..................................................................................................................... 3
3.2 Zielsetzung/Ableitung Ziele aus INSEK/SEKo......................................................................... 11
3.3 Angebotsstruktur und Vorhaben .............................................................................................. 12
3.4 Verknüpfung mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen ................................................... 23
3.5 Strategien zur Verstetigung erfolgreicher Ansätze .................................................................. 24
3.6 Konzept der Zielgruppenansprache ........................................................................................ 25
Teil B – Vorhaben
1. Vorhabensblätter (Formular 60888-2)
1.1 Vorhaben HF informelle Kinder- und Jugendbildung
1.2 Vorhaben HF Bürgerbildung/lebenslanges Lernen
1.3 Vorhaben HF soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung
1.4 Vorhaben HF Wirtschaft im Quartier
1.5 Vorhaben HF begleitende Maßnahmen
2. Vorhabensübersicht (Formular 60888-1)
Anlagen
Anlage 1: TK Gebietsgrenzen 1 : 20 000
Anlage 2: Karte Überlagerung ESF-Gebiet mit Aufwertungsgebiet „Schönefeld“ Bund-LänderProgramm „Stadtumbau Ost“ (SUO)
Anlage 3: Übersicht Projektträger/ Akteursbeteiligung
Teil A – Analyseteil
1. Einführung
In einem offenen, kooperativen und transparenten Prozess wurden gemeinsam mit den
Akteuren/Netzwerken vor Ort – aufbauend auf dem Stadtteilentwicklungskonzept und der
Kenntnis der lokalen Situation – passgenaue Maßnahmen entwickelt und im vorliegenden
integrierten Handlungskonzept zusammengeführt. Es sind vielversprechende neue
Kooperationen entstanden, die auf eine langfristige Entwicklungsperspektive ausgerichtet
sind. Alle Partner im Stadtteil kennen die Problemsituation aufgrund des täglichen Erlebens
und sehen einen großen Bedarf für die kooperative Umsetzung dieser nicht-investiven
Maßnahmen im Stadtteil Leipzig-Schönefeld. Das vorliegende gebietsbezogene integrierte
Handlungskonzept (GIHK) soll die Grundlage des gemeinsamen Handelns sein.
Mit der räumlichen Schwerpunktsetzung im Integrierten Stadtentwicklungskonzept SEKo
Leipzig 2020 (INSEK) hat die Stadt Leipzig 2009 aufgrund der umfangreichen
städtebaulichen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen mit dem Ziel einer
positiven und nachhaltigen Entwicklung für Schönefeld die Voraussetzungen für den
integrierten Ressourceneinsatz geschaffen. 2012 erfolgte der Beschluss für die Festlegung
eines „Aufwertungsgebietes Schönefeld“ im Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost.
Seitdem sind verschiedene investive Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung
umgesetzt worden, weitere Stadtumbauvorhaben sind bis 2020 geplant (vgl.
Gebietsüberlagerung und sozialräumlicher Zusammenhang unter Kap. 3.1, S. 12).
Der 2013 signifikant über dem städtischen (16,7 %) und dem Landesdurchschnitt (12,9 %)
liegende Anteil an Transferleistungsempfängern (27,2 %), insbesondere bereits von einem
hohen Anteil von betroffenen Kindern und Jugendlichen, sowie die Vielzahl von jungen
Menschen ohne Ausbildung in Schönefeld verdeutlichen jedoch, dass ein über
städtebauliche Aufgaben hinausgehender Handlungsbedarf bei sozialen und wirtschaftlichen
Problemlagen besteht. Darauf soll im Sinne einer integrierten Stadtteilentwicklung nach der
„Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ zur Förderung von Maßnahmen von
„niedrigschwelligen, informellen Vorhaben zur sozialen Eingliederung und Integration in
Beschäftigung von Menschen in sozial benachteiligten Stadtgebieten“ mit der Beantragung
von ESF-Mitteln aus der „RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014–2020“ reagiert
werden.
2. Methodisches Vorgehen und Erarbeitungs- und Beteiligungsprozess
Dieses GIHK zur nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung für den Stadtteil Leipzig-Schönefeld wurde gemeinsam unter Beteiligung der verantwortlichen städtischen Ämter, des
Jobcenters Leipzig, interessierter Träger sowie der Stadtteilakteure offen, kooperativ und
transparent unter der Federführung des Amtes für Stadterneuerung und
Wohnungsbauförderung erarbeitet.
Mit der Erarbeitung eines integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes Schönefeld (STEK
Schönefeld) unter Beteiligung der Fachämter und Stadtteilakteure im Zeitraum 2013 bis 2014
wurde der städtebauliche Horizont des SEKo-SUO um weitere bedarfsbezogene
Handlungsfelder erweitert und damit auch der Forderung aus dem INSEK zur Entwicklung
eines integrierten Handlungsansatzes nachgekommen. Parallel dazu wurde für einen
Teilbereich des Aufwertungsgebietes, im KfW-Untersuchungsgebiet Alt-Schönefeld, ein
integriertes Quartierskonzept (IQ) zur energetischen Stadtsanierung erarbeitet. Die
Ergebnisse sind in das STEK Schönefeld eingeflossen (im Beschlussverfahren).
Bei der Erarbeitung des STEK Schönefeld hat es sich gezeigt, dass die Problemstellungen
und Bedarfe der Zielgruppen in den Bereichen Soziales/Bildung und Wirtschaft im Quartier
(u. a. überdurchschnittlich hoher Anteil SGB-II-Empfänger, überdurchschnittlicher Anteil von
Kindern in Bedarfsgemeinschaften, hoher Anteil Alleinerziehender, gering vernetzte Akteure
der Bildungs- und Unternehmerlandschaft) gemeinsam mit den Akteuren vor Ort weiter
konkretisiert werden müssen. Aufgrund der nur geringen Anzahl von Trägern und Vereinen
im Stadtteil musste nun auch die Etablierung neuer Angebote im Stadtteil mituntersucht
sowie die Vernetzung der Akteure untereinander verbessert werden.
1
Das GIHK analysiert die stadtteilbezogene Problemsituation und entwickelt entsprechend der
nachgewiesenen Bedarfe für die relevanten Handlungsfelder ein umsetzungsorientiertes
integriertes Handlungskonzept, das im Vorhabensteil passgenaue Projektkonzepte umfasst.
Bei der Projektauswahl wurde darauf geachtet, dass eine Abgrenzung zu Fachförderungen
des Bundes bzw. anderer Ministerien des Freistaates Sachsen erfolgt und diese
entsprechend nachgewiesen. Alle eingereichten Projektideen konnten im Konzept
berücksichtigt werden. In Abstimmung mit Fördermittelgeber und Fachämtern wurde eine
Priorisierung der Maßnahmen vorgenommen und Maßnahmen mit Priorität II als
„Nachrückermaßnahmen“ innerhalb der vorgesehenen Gesamtkosten ausgewiesen. Die
Erarbeitung des GIHK und die Umsetzung der Projekte der nachhaltigen sozialen
Stadtentwicklung unterstützen die im STEK Schönefeld formulierten Teilziele der
Gebietsentwicklung, wie z. B. Stärkung und Ausbau sozialer und kultureller sowie
Bildungsangebote im Stadtteil; Teilhabe am sozialen Leben, Integration in den Arbeitsmarkt
und Unterstützung von lokalen Unternehmen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur gesamten
Gebietsentwicklung geleistet.
ln die Konzepterstellung wurden die bereits im Stadtgebiet aktiven resp. mit der Zielgruppe
vertrauten Träger (z. B. CVJM, Kinderhilfe Leipzig, RAA, DAA, Zentrum für Drogenhilfe
„Haus Alt-Schönefeld“, Schloss Schönefeld e. V.1), Bürgervereine (Bürgerverein Schönefeld
e. V., Stadtteilverein Wir für Schönefeld e. V.), Bildungseinrichtungen und Organisationen
sowie Netzwerke, die mit den entsprechenden Zielgruppen arbeiten, eingebunden resp. über
die Fachämter einbezogen. Hier können insbesondere die „AG Pro Schönefeld“ als Plattform
der Vereine und politischer Vertreter/-innen im Stadtteil sowie Vertreter der lokalen Wirtschaft
genannt
werden,
ebenso
der
Planungsraum-Arbeitskreis
„Kinderund
Jugendbildung“ Leipziger Osten. Diese Netzwerke werden von den zuständigen städtischen
Fachämtern aktiv begleitet.
Die Fachämter und Stadtteilakteure wurden seit Ende 2014 über den Prozess informiert,
Möglichkeiten zur Beteiligung wurden geschaffen (u. a. Sitzungen im Stadtteil,
Veröffentlichung Amtsblatt mit Ideenaufruf im April 2015). Erste Projektideen konnten bereits
frühzeitig formuliert werden. Mit der Konzepterstellung sowie aus dem Umsetzungsprozess
des STEK Schönefeld wurden auch neue Akteure gewonnen, die bereits aktiv im Stadtteil
wirken. Außerdem wurden das Stadtumbaumanagement (SUM) sowie das energetische
Sanierungsmanagement (ESM) an der Konzepterarbeitung beteiligt. Somit konnte der
Handlungsbedarf vor Ort erkannt und passgenaue Vorhabenskonzepte erarbeitet werden.
Es wurden nach der Grundlagenermittlung und -vertiefung folgende Workshops zur
Bewertung und Diskussion der Ausgangssituation sowie zur Gewinnung neuer Hinweise,
Bedarfe und Ideen durchgeführt:
• Workshop Bildung und Soziales
• Workshop Wirtschaft und Beschäftigung
• Workshop Stadtteilakteure
• Workshop dezentrales Flüchtlingswohnen/stadtteilorientierte Migrantenhilfe
• Konzeptworkshop Ämter
Neben der Durchführung von Workshops wurden auch in einer Vielzahl von
Einzelgesprächen Handlungsbedarfe erörtert und Konzeptbeiträge mit folgenden Beteiligten
abgestimmt/erarbeitet:
• Akteure vor Ort: Bürgervereine, CVJM, Jugendclub Kirsche/Kinderhilfe e. V., Haus AltSchönefeld Suchtberatungsstelle, Schloss Schönefeld e. V., Schulen, Kitas, Gewerbetreibende, Wohnungsunternehmen, Kirchen sowie SUM und ESM, DAA gGmbH, Ökolöwe e. V., RAA e. V., Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V.
• Ämter: Sozialamt; Amt für Jugend, Familie und Bildung; Kulturamt; Referat für Integration
und Migration; Referat für Beschäftigungspolitik; Amt für Wirtschaftsförderung; Gesundheitsamt; Referat für Gleichstellung von Frau und Mann
1
Im Stadtteil aktiver Trägerverein „Schloss Schönefeld e. V.“ für „Lernen plus gGmbH Schloss Schönefeld“ mit der
„Förderschule Schloss Schönefeld – Förderschule für geistig Behinderte” als staatlich anerkannte Ersatzschule Förderschule
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
2
Mit vielen der Gebietsakteure und der betroffenen städtischen Fachämter gibt es bereits gute
Erfahrungen aus der Beteiligung an Umsetzung von Stadtumbaumaßnahmen (z. B. als
Projektträger) sowie der Erarbeitung des STEK Schönefeld.
3. Handlungskonzept
3.1 Ausgangssituation
Lage
Das vorgesehene ESF-Gebiet (vgl. Anlagen 1 und 2) umfasst vollständig das Aufwertungsgebiet „Schönefeld“ im Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“, erweitert durch das Areal
des Mariannenparks sowie einen arrondierten Bereich an der Theklaer Straße. Es besteht
vorrangig aus Wohn- und Mischgebieten als Teilgebieten der beiden Ortsteile SchönefeldAbtnaundorf (OT 10, ohne Abtnaundorf) und Schönefeld-Ost (OT 11, ohne Gewerbegebiete
Leipzig-Nordost und „Bautzner Straße-Ost“ sowie ohne Wohngebiete nördlich der Bautzner
Straße) im Stadtbezirk Nordost.
Insgesamt ergibt sich eine Fläche von 195,3 ha. Dabei sind die nicht zum Aufwertungsgebiet, aber administrativ zu den Ortsteilen gehörenden Bereiche – wie der entfernte dörfliche
Bereich Abtnaundorf oder das gesamte Gewerbegebiet Nordost und das Gewerbegebiet
„Bautzner Straße-Ost“ – strukturell sehr verschieden und ohne Handlungsbedarf, so dass sie
für die Problemanalyse und Bewertung z. B. bei der Bevölkerungsentwicklung vernachlässigt
werden können. Im Folgenden werden die Bezeichnungen Alt-Schönefeld und SchönefeldOst aus Gründen der Lesefreundlichkeit synonym zu den Bezeichnungen der wie oben beschriebenen Teilflächen der OT 10 und 11 verwendet. In der Gesamtbetrachtung des Gebietes ergeben sich bei verschiedenen Indikatoren durch Mittelung statistische Angleichungen,
die die Problembewertung erschweren. Es wird daher hier bei Bedarf die kleinräumige Unterscheidung und Analyse nach Ortsteilen vorgenommen.
Bevölkerung, demografischer Wandel
Bevölkerungsentwicklung 1992–20142
Einwohnerzahlen
Stadt Leipzig
Schönefeld (OT 10+11)
1992
496.647
(13.385+11.992=) 25.377
2000
479.996
19.465
2005
489.335
18.651
2010
508.775
19.165
2014
551.871
20.633
Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung 1992–2014
Schönefeld-Abtnaundorf hat in den 1990er Jahren, wie fast alle innerstädtischen Wohnquartiere, stark an Einwohnern verloren. Im Vergleich zu 1992 verringerte sich die Einwohnerzahl
bis Mitte der 2000er um mehr als 25 %. Bis 2014 wächst sie wieder um über 26 %, gleicht
sich aber noch nicht wieder aus. Im Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf leben Ende 2014
11.483 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Durch die Zuzüge der letzten Jahre ist der Anteil an
jüngeren Bevölkerungsgruppen deutlich gestiegen und das Durchschnittsalter von 40,2 Jahren (2010) auf 38,8 Jahre (2014) gesunken – damit unter den Durchschnitt der Stadt Leipzig
mit 43,0 Jahren3. Die Gruppe der 18- bis 35-Jährigen stellt auch die deutliche Mehrheit der
Zuwandernden, wobei der Anteil der Außenwanderung (über die Stadtgrenzen) deutlich
wächst.4 Obwohl sich die Zahl der Lebendgeburten deutlich erhöht hat (z. B. 2013 mit 169
gegenüber 120 2012, vgl. Ortsteilkatalog), ist der größte Teil des Wachstums auf Zuwanderung zurückzuführen.
2
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Schönefeld (Stand: 31.12.2014)
3
Statistischer Quartalsbericht IV/2013: „In Schönefeld-Abtnaundorf kamen 169 Kinder zur Welt, das sind 49 (= 41 Prozent)
mehr als 2012.“, S. 2
4
vgl. Monitoringbericht Wohnen 2013, S. 16
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
3
Im Teilgebiet Schönefeld-Ost dagegen schrumpft die Bevölkerung seit Anfang der 1990er
Jahre kontinuierlich: Von 2004 bis 2014 hat entgegen der städtischen Entwicklung Schönefeld-Ost weiterhin 4,25 % an Einwohnern verloren und pendelt seit 2009 stabil rund um aktuell 9.150 Einwohner. Der Bevölkerungsrückgang geht mit einer Steigerung des Durchschnittsalters der Bevölkerung einher. Es liegt mit 54,1 Jahren deutlich über dem Durchschnitt der Stadt Leipzig von 43,0 Jahren.
Bevölkerung am 31.12.2014
Kennziffer
Einw. gesamt
männlich
weiblich
Durchschnittsalter
<6
6 - <15
15- <18
18- <25
25- <65
65- <75
ab 75
Deutsche
Migranten
Ausländer
Deutsche mit MH
Migrantenrate
Ausländerrate
Jugendquote
Altenquote
Stadt Leipzig
551 871
269 544
282 327
43,2
32 792
37 317
10 089
43 444
311 847
56 043
60 339
514 480
59 738
37 391
22 347
10,8
6,8
25,3
33,5
Schönefeld
18 723
9 109
9 614
44,8
1 018
1 219
309
1 593
9 888
2 357
2 339
17 454
2 100
1 269
831
11,2
6,8
25,5
42,0
Jugendquote hier: 0- unter 20-Jährige bezogen auf 20- unter 65-Jährige
Altenquote hier: 65-Jährige und älter bezogen auf 20- unter 65-Jährige
Tabelle 2: Bevölkerung am 31.12.2014
Als Indikatoren werden zusätzlich eine Jugend- und eine Altenquote benannt, bei denen die
Unterschiede deutlich werden: Schönefeld-Ost hat mit 79,8 % eine um 47 Prozentpunkte
höhere Altenquote als der Leipziger Durchschnitt, dafür ist die Jugendquote 4,5 Prozentpunkte niedriger (Stadt 2013). Alt-Schönefeld zeigt ein entgegengesetztes, aber weniger
extremes Bild: - 11,8 bei der Alten-, + 2,4 Prozentpunkte bei der Jugendquote.
Es ist davon auszugehen, dass für jüngere Neubewohner die guten Verkehrsanbindungen,
ein günstiges Wohnungsangebot und ein attraktiver Freiraumzugang die Ortswahl begründen. Zudem stellt sich stadtweit Schönefeld als imageseitig wenig belasteter und preisgünstiger Standort dar. Bei den Wanderungen innerhalb der Stadt Leipzig hat Schönefeld ein negatives Saldo: Es wandern mehr Personen in die anderen Stadtteile ab als neu hinzuziehen.
Der Einwohnerrückgang bis Mitte der 2000er Jahre und der deutliche Anstieg dagegen in
den letzten Jahren wird auch in der Gesamtschau des ESF-Gebietes deutlich. Ein weiteres
Wachstum wird erwartet. Die Bevölkerungsbewegung ist insgesamt durch eine höhere Dynamik und höhere Fluktuation in Alt-Schönefeld gegenüber Schönefeld-Ost gekennzeichnet.
Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an den Zuziehenden hat sich dabei mehr als verdoppelt. Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund stellt sich ebenfalls teilräumlich
entgegengesetzt dar, so dass der Gesamtanteil für das geplante ESF-Gebiet wieder dem
gesamtstädtischen Wert angenähert ist. Schönefeld-Ost liegt mit 8,51 % unterhalb, AltSchönefeld mit 12,5 % deutlich über dem städtischen Wert von 10,8 %. Nominell wohnen mit
1.435 Personen im OT 10 fast doppelt so viele Personen mit Migrationshintergrund wie im
OT 11. Ihr Anteil ist im OT 10 von 8,2 % (2010) bis 2014 um 72% und allein 2014 gegenüber
2013 um 14,9 %, damit stärker als gesamtstädtisch, gestiegen. Der Anteil der Ausländer
stieg von 2010 um 3 %-Punkte auf 7,5 % im OT 10 und um 2,6%-Punkte auf 5,0 % im OT
11.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
4
Aufgrund der anhaltenden Zuwanderung von Flüchtlingen und der Notwendigkeit der stadtweiten Schaffung/Bereitstellung von Unterbringungsmöglichkeiten resp. bereits erfolgtem
Aufbau dezentraler Einrichtungen (Gemeinschaftsunterkunft Stöckelstraße 62) sowie Reserven im vorhandenen Wohnungsbestand ist eine Steigerung des ausländischen Anteiles an
der Wohnbevölkerung im ESF-Gebiet aktuell zu verzeichnen und zukünftig weiterhin zu erwarten. Derzeit ist eine qualifizierte Schätzung der Entwicklung der Zuwanderung von Flüchtlingen, dem Interesse an einem dauerhaften Aufenthalt im Fördergebiet und der Einschätzung ihrer individuellen Berufsqualifikationen nicht möglich. Es ist davon auszugehen, dass
ein – gegenüber der bereits aktuell vorhandenen defizitären Situation bei der Integration –
weit hinausgehender Bedarf der Unterstützung entsteht, der auch im Stadtteil zu decken ist.
Bevölkerungsbewegung 2014
Kennziffer
Stadt Leipzig
Schönefeld
Lebendgeborene
Geburten auf 1 000 Einw.
Sterbefälle
6 241
11,3
5 889
183
9,8
197
Saldo Geburten-Sterbefälle
+ 352
- 14
35 381
22 448
x
x
51 448
1 176
713
2 377
2 569
724
+ 12 933
+ 271
Zuzüge über die Stadtgrenze
Wegzüge über die Stadtgrenze
Innerstädtische Zuzüge
Innerstädtische Wegzüge
Umzüge im Gebiet
Wanderungssaldo
Tabelle 3: Bevölkerungsbewegung 2014
1- und 2-Pers.-Haushalte stellen zusammen mit 84,8 % deutlich die häufigsten HH-Größen
im vorgesehenen ESF-Gebiet Schönefeld dar und entsprechen damit dem Leipziger Durchschnitt. Aufgrund des höheren Anteils sowohl jüngerer als auch älterer Haushalte (mit der
beiden Gruppen gemeinsamen Tendenz zur kleineren Haushaltsgröße) bleiben im Gesamtgebiet die Werte für größere Haushalte mit mehr als 3 Personen unterdurchschnittlich – und
damit auch die durchschnittliche Haushaltsgröße mit 1,69 unter dem Leipziger Gesamtwert
von 1,76.
Haushalte 2014
Kennziffer
Stadt Leipzig
Schönefeld
Haushalte gesamt
1-Personen-HH
2-Pers.-HH
3-Pers.-HH
HH mit 4 u. mehr Pers.
310 402
51,8
30,3
10,5
7,5
10 947
54,1
30,7
9,4
5,8
Durchschn. HH-Größe
1,76
1,69
nur Haushalte von Personen mit Hauptwohnsitz
Tabelle 4: Haushalte 2014
Soziales, Bildung, soziale Infrastruktur
Während die Beschäftigtenquote etwa dem Leipziger Durchschnitt entspricht, so liegt die
Arbeitslosenquote deutlich darüber. In Bezug zu den Erwerbsfähigen ist sie mit 11,0 % höher
als der städtische Durchschnitt von 7,2 %. Bei der Beschäftigtenquote gleichen sich in der
Gesamtschau der beiden Ortsteile der niedrige Altersdurchschnitt in Alt-Schönefeld mit einer
höheren Beschäftigtenquote und der entgegengesetzten Situation in Schönefeld-Ost aus.
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen liegt leicht über dem städtischen Durchschnitt.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
5
Soziales 2014
Kennziffer
Stadt Leipzig Schönefeld
SV-pfl. Beschäftigte (am Wohnort) 30.06.
200 297
6 586
Männer
101 429
3 439
Frauen
98 868
3 147
Beschäftigtenquote (Beschäftigte auf 100 Erwerbsfähige)
54,8
55,9
241 065
-
Pendlersaldo
38 038
-
Arbeitslose 31.12.
26 241
1 296
Männer
14 452
699
Frauen
11 789
597
SV-pfl. Beschäftigte (am Arbeitsort)
Langzeitarbeitslose
Arbeitslosenquote
8 903
464
7,2
11,0
Tabelle 5: Soziales 2014
Zusätzlich zur deutlich erhöhten Arbeitslosenquote macht der hohe Anteil von Leistungsempfängern nach SGB II den großen Handlungsbedarf und die Benachteiligung von Schönefeld
gegenüber der Gesamtstadt deutlich. Deren Anteil an den Arbeitslosen erreicht in Schönefeld-Ost den stadtweit zweithöchsten Wert von 88,9 % (Gesamtstadt 78,8 %5). Die Quote der
hilfebedürftigen Personen liegt mit 26,8 % um 10 Prozentpunkte über dem gesamtstädtischen Wert! Die Untersuchung des Anteils der Sozialgeldempfänger unter 15 Jahren deckt
eine spezifische Armutsproblemlage auf, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Lebenschancen der Kinder (und Jugendlichen) in Schönefeld führen kann. 45,2 % (OT 10) und
42,4 % (OT 11) der Kinder unter 15 Jahren erleben in ihren Haushalten massive finanzielle
Problemlagen, die schon frühzeitig die soziale Teilhabe erschweren. Der städtische Durchschnitt beträgt 26,3 %. Dabei ist noch festzustellen, dass sich in der Entwicklung von 2010
bis 2014 bei einem allgemeinen durchschnittlichen Rückgang in der Gesamtstadt eine Steigerung dieses Indikators in Schönefeld-Ost um 2,1 % ergeben hat. Auf der Ebene der Statistischen Bezirke ergeben sich Steigerungen von 45 % (z. B. Volksgartenstraße, STB 114)6.
Soziales 2014
Kennziffer
Empfänger von SGB II
je 100 Einwohner
Empfänger von ALG II
je 100 Erwerbsfähige
Empfänger von Sozialgeld insg.
Quote der hilfebedürftigen Personen
Stadt Leipzig
Schönefeld
69 355
16,6
51 405
14,1
17 950
16,6
3 760
26,8
2 684
22,8
1 076
26,8
Tabelle 6: Soziales 2014: Empfänger Transferleistungen
5
6
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht II/2015], 4
Eine weitere Beobachtung während der Umsetzug und die Untersuchung der Gründe ist hier erforderlich.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
6
Karte: Veränderung der Empfänger von Sozialgeld (unter 15 Jahren) Stat. Bezirke 2011-2014 in %
36 % der Jobcenter-Kunden im erwerbsfähigen Alter (ab 25 Jahren) verfügen nicht über eine
Berufsausbildung (Tab. 8). Bei den jüngeren Kunden zwischen 18 und unter 25 Jahren sind
nahezu drei Viertel (74 %) bisher ohne Berufsausbildung und haben dadurch geringste
Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Damit wird auch deutlich, mit welchen Schwierigkeiten in
Schönefeld der Übergang von der Schule in den Beruf verbunden ist.
Jobcenter Leipzig – Kunden Schönefeld*: Altersstruktur (April 2015) 7
Kunden PLZ 04347
<15
15 - <18
18 - <25
25 - <65
<65
*Daten des Jobcenter Leipzig sind ortsteilbezogen.
3.376
869
106
306
2078
17
Tabelle 7: Jobcenter Leipzig – Altersstruktur der Kunden
Jobcenter Leipzig – Kunden Schönefeld*: Berufsausbildung (April 2015) 8
Altersgruppe
Anzahl
Kunden
keine BA
schulische
BA
15 - <18
106
96
18 – <25
306
226
6
25 - <65
2078
752
130
*Daten des Jobcenter Leipzig sind ortsteilbezogen.
Berufsausbildung (BA)
betriebl./
außerbetriebl. BA
32
1012
Studium
unbestimmt
3
113
10
39
71
Tabelle 8: Jobcenter Leipzig – Berufsausbildung der Kunden9
7
8
Jobcenter Leipzig – Auswertung Schönefeld (Stand 2015)
Jobcenter Leipzig – Auswertung Schönefeld (Stand 2015)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
7
Inwiefern hier weitere benachteiligende persönliche Lebensumstände, wie körperliche oder
geistige Beeinträchtigungen, wirken, kann aufgrund fehlender statistischer Daten nicht eingeschätzt werden.
Die beschriebenen Problemlagen wirken sich direkt auch auf die wirtschaftliche Situation im
Stadtteil aus (dadurch mit Folgen für die Kaufkraft und die Versorgungsqualität in den
Einkaufslagen). Die persönlichen Nettoeinkommen liegen 2013 im Altbaubereich mit 1.095
EUR/Monat und in -Ost mit 1.055 EUR/Monat deutlich unter dem städtischen Durchschnitt
(1.152 EUR)10.
Große Abweichungen zum städtischen Durchschnitt werden auch bei der Betrachtung der
Bildungsempfehlungen zum Übergang ins Gymnasium in Schönefeld festgestellt. Gegenüber
dem Leipziger Durchschnitt von 52,1 % für das Schuljahr 2013/2014 liegen sie bei der AstridLindgren-Grundschule in Schönefeld-Ost bei 28,6 % und bei der 21. Grundschule/ClaraWieck-Schule in Alt-Schönefeld bei 21,1 %. Besorgnis erregt vor allem die Entwicklung der
letzten Jahre, die bei der ersteren einen dramatischen Einbruch von 2013 auf 2014 zeigt und
bei der zweiten als kontinuierlicher Rückgang auf die letzten Plätze in Leipzig stattfindet.11
Schülerzahlen
Name der Einrichtung
ohne Abschluss in %12
BE GYM (in %)
2012/13
2013/14
2014/15
2012
2013
2014
237
257
246
44,9
50
28,6
Clara-Wieck-Schule
286
308
320
28,8
25,9
21,1
20. Schule
345
344
373
Astrid-Lindgren-Schule
Leipzig
47,9
50,7
52,1
2012
2013
2014
8,7
0,0
41,5
10,8
11
10,2
Tabelle 9: Schülerzahlen, Bildungsempfehlungen und Schulabgänger ohne Abschluss
Die Auswirkungen der sozioökonomischen Problemlagen wirken sich ebenfalls negativ auf
die Bildungsbeteiligung und -biografien der Kinder und Jugendlichen aus. Dies wird auch
dadurch gestützt, dass knapp ein Viertel der Schülerinnen und Schüler der Clara-WieckGrundschule ohne Frühstück zur Schule kommen und das Angebot der Initiative
„brotZeit“ nutzen.13 Da Erziehungsverantwortung von Eltern (insbesondere bei
Suchtbelasteten) häufig nicht adäquat wahrgenommen wird, wird es notwendig, Hilfen zur
Erziehung (gem. §§ 27 ff. SGB VIII) zu installieren. Eltern bieten ihren Kindern selten
Aktivitäten in der Freizeit an. Weiterhin auffallend ist ein hoher Bedarf an Aufklärung und
Unterstützung im Bereich der Gesundheitsfürsorge und Hygiene. Vernachlässigungen
menschlicher Grundbedürfnisse häufen sich. Kinder weisen psychosoziale und physische
Problemlagen auf14. Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund sind in Leipzig als
Nutzergruppe an frühkindlichen und vorschulischen Angeboten stark unterrepräsentiert.
Etwa ein Drittel dieser Kinder werden eingeschult, ohne Fördermöglichkeiten im Rahmen der
Kinderbetreuung in Anspruch genommen zu haben15.
Auf Grundlage der Ergebnisse der Schulaufnahmeuntersuchung konnte festgestellt werden,
dass Schulanfänger/-innen in Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost in ausgewählten Entwicklungsbereichen (Feinmotorik, Grobmotorik, Sprache) sich auf dem Niveau im gesamtstädtischen Durchschnitt bewegen. Auffällig sind dagegen die außergewöhnlich niedrigen Werte
im Bereich der Gesundheitsvorsorge bei Kindern aus Schönefeld-Ost: Beim Vorsorgestatus
(U2-U9) kann für 27,3 % der Kinder kein Nachweis vorgelegt werden (stadtweit höchster
Wert). Zum Impfstatus: Die Durchimmunisierungsraten bezüglich ausgewählter Impfungen
liegen bei den Schulanfängern in Schönefeld-Ost stadtweit am niedrigsten. Welche Folgen
9
Jobcenter Leipzig – Auswertung Schönefeld (Stand 2015)
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Ortsteilkatalog 2014], 47 und 51
11
In der 20. Oberschule ist ein Anstieg von 0 % auf 41,5 % Abgänge ohne Abschluss von 2013 auf 2014 festzustellen. Hier ist
zu überprüfen, ob es sich um eine jahrgangsbedingte Sondersituation oder eine strukturelle Entwicklung handelt, die sich als
Benachteiligung mit massiven Auswirkungen auf die Chancen der Schönefelder Kinder und Jugendlichen manifestiert.
12
Ergänzende Hinweise: mit Abgangszeugnis, ohne Abschlusszeugnis; auf Abgänger/Absolventen eines Schuljahres bezogen.
13
Stadtteilgespräch Stadtteilmanagement in Clara-Wieck-Grundschule am 26.05.2015
14
vgl. Hinweise Planungsraumkonzept Ost/Nordost (unveröff. Entwurf 12/2015)
15
Stadt Leipzig, Amt für Jugend, Familie und Bildung – Bildungsreport Leipzig 2014. S. 60-61
10
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
8
hier zu erwarten sind, ist unklar und es bedarf einer eingehenden Prüfung. Es könnte auf
benachteiligende Lebensverhältnisse hindeuten, die sich sozialräumlich auswirken.16
Bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt Schönefeld-Ost 2014 mit 7,7 % des Anteils von Arbeitslosen an den Einwohnern von 15 bis unter 25 Jahren weit, mit 5,9 % Alt-Schönefeld deutlich
über dem städtischen Durchschnitt von 3,6 % – Tendenz fallend. Die Jugendkriminalität in
Alt-Schönefeld liegt 2014 mit 15,3 % des Anteils von Straftätern an den Einwohnern von 14
bis unter 21 Jahren weit über dem städtischen Durchschnitt von 8,9 % (Schönefeld-Ost:
8,1 %) und weist zu 2013 noch eine steigende Tendenz auf.17
Ergänzend soll auf Defizite in der politischen und sozialen Teilhabe hingewiesen werden, die
stark mit Bildung, Einkommen und der sozialen Position korrelieren: Bei der Bundestagswahl
2013 und der Kommunalwahl 2014 zählte die Wahlbeteiligung in Alt-Schönefeld stadtweit zur
Schlussgruppe und brachte in beiden Ortsteilen der NPD überdurchschnittliche Ergebnisse.
Wirtschaft im Quartier
Nach Anzahl der Betriebe (ohne Angaben zu Beschäftigten) lässt sich feststellen, dass das
Areal als starker Wohnstandort überwiegend Betriebe des Handels und der Dienstleistungen
sowie einige Handwerksbetriebe beherbergt. Zwischen 2010 und 2014 hat sich die Anzahl
der Handelsbetriebe signifikant (von 144 auf 115) sowie zwischen 2009 und 2011 auch die
Verkaufsfläche insbesondere im Altbau deutlich verringert. Dies wird aus den Erhebungen
zum STEP Zentren sowie seitens der Bürgervereine aus der lokalen Sicht bestätigt. Weitere
Aussagen – wie z. B. das Wachstum der Zahl der Handwerksbetriebe von 70 (2010) auf 107
(2014) – können von brancheninternen oder weiteren spezifischen Gründen beeinflusst werden und würden eine detailliertere Untersuchung erfordern.
Die Entwicklung der Wirtschaft im vorgesehenen ESF-Gebiet zeigt sich im Vergleich zur Gesamtstadt deutlich weniger dynamisch. Sowohl in der Summe als auch in einzelnen Wirtschaftszweigen liegt das Wachstum unterhalb des städtischen Durchschnitts (z. B. Gesamtzahl Leipzig von + 11 % gegenüber - 2 % in Schönefeld)18. Im Bereich der Dienstleistungen
sind deutlich geringere Zuwachszahlen als auf gesamtstädtischer Ebene festzustellen. Der
Rückgang anderer Zweige wie z. B. der Gastronomie ist signifikanter: Die Anzahl der Unternehmen im Gastgewerbe in Schönefeld ist stark rückläufig. Eine aktuelle Untersuchung des
Stadtumbaumanagements verdeutlicht zusätzlich das vergleichsweise „niedrigschwellige“ Angebot mit eingeschränkter Aufenthaltsqualität (vgl. Studie Stadtumbaumanagement19).
Das Aufwertungsgebiet hat direkte und kurze Zugänge zu bestehenden und zukünftigen
Gewerbegebieten/Arbeitsstätten außerhalb der Gebietsgrenzen, die ein vielfältiges und gut
erreichbares Arbeitsplatzangebot darstellen: Gewerbepark Nordost, Industrie- und Gewerbegebiet Bautzner Straße-Ost, Wissenschaftspark Permoser Straße, Standort Postbank Rohrteichstraße sowie Gewerbegebiet Zschortauer Straße. Hier sind die Kooperationsmöglichkeiten vorrangig zu prüfen.
Wirtschaft 2010/2014
Kennziffer
DL = Dienstleistungen
Firmen insg. nach Wirtschaftszweigen
darunter:
Verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe
Handel
Verkehr und Lagerei
Gastgewerbe
Stadt Leipzig
2009
Stadt Leipzig
2014
Schönefeld
2010
Schönefeld
2014
38 431
42 645
630
618
936
1 831
8 412
1 312
2 061
1 152
2 058
8 089
1 226
1 933
8
33
144
37
42
8
43
115
38
29
16
Stadt Leipzig (2013): Daten und Fakten zur Kindergesundheit in der Stadt Leipzig 2013, S. 36 ff.
Stadt Leipzig (2015): Kinder- und Jugendförderung – Planungsraumsteckbrief 2014. Planungsraum Ost/Nordost, S. 11 ff.
18
Ortsteilkatalog 2010, 7; Auswertung Amt für Statistik und Wahlen 2015
19
Studie SUM (bgh): Gewerberaum Schönefeld – Grobanalyse, Fokus Ladenräume und EG-Nutzungen, 2015
17
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
9
Information und Kommunikation
Finanz- und Versicherungs-DL
Grundstücks- und Wohnungswesen
Freiberufl. , wiss. und technische DL
Sonstige wirtschaftliche DL
Sonstige DL
2 164
2 462
1 873
8 028
5 449
1 788
2 809
2 218
2 170
9 272
6 105
2 479
30
37
19
104
103
37
28
31
18
115
102
47
Handwerksbetriebe insg.
darunter:
Bau- und Ausbaugewerbe
Metallgewerbe
Gesundheits- u. Körperpflege,
chemisches u. Reinigungsgewerbe
3 994
5 127
70
107
1 095
1 469
1 118
1 393
38
19
29
19
765
857
11
18
Tabelle 10: Wirtschaft 2010/2014
Die Stadt Leipzig berät durch das Amt für Wirtschaftsförderung im Rahmen ihrer Bestandspflegeaktivitäten kleinteilige Unternehmensanfragen sowie ihrer Gründerberatung bezüglich
Flächenverfügbarkeit und Fördermöglichkeiten. Zudem werden Unternehmensgründungen
weiterhin begleitet. So wird z. B. das Mittelstandsförderungsprogramm der Stadt Leipzig seit
2013 für die kleinteilige Unternehmensentwicklung umgesetzt. Im vorgesehenen ESF-Gebiet
wurden 2013 und 2014 allerdings nur zwei Interessierte beraten. Es wurde keine einzige
Fördervereinbarung geschlossen.20 Dies steht ebenfalls für eine fehlende wirtschaftliche Dynamik. Neben einer bedarfsbezogenen Begleitung der „AG Pro Schönefeld” bestehen keine
weiteren Aktivitäten der Stadt Leipzig.
Städtebauliche Situation und sozialräumlicher Zusammenhang
Das vorgesehene ESF-Gebiet Schönefeld besteht aus drei raumstrukturellen Teilbereichen,
die für sich zwar unterschiedlich sind, aufgrund der starken Trennungen zu den umliegenden
Ortsteilen, Natur- und Freiräumen sowie tangierenden Infrastrukturtrassen jedoch traditionell
einheitlich als ein Stadtteil Schönefeld wahrgenommen werden:
• Alte Ortslage Schönefeld rund um die Ossietzkystraße mit Schlossanlage, Rathausgebäude und Gedächtniskirche als identifikations- und stadtbildprägendes Ensemble
• Alt-Schönefeld als gründerzeitlich geprägter Bereich rund um die Geschäftsstraße Gorkistraße sowie mit dem Mariannenpark im Westen
• Schönefeld-Ost als überwiegend seit den frühen 1960ern in mehreren Erweiterungsstufen errichteter Großwohnsiedlung im industriellen Wohnungsbau.
Den westlichen Abschluss des Gebietes bildet der Mariannenpark, eine stadtweit landschaftsarchitektonisch und historisch bedeutsame städtische Parkanlage, die regen Zuspruch im Stadtteil findet und in direkter Nachbarschaft mehrerer wichtiger Einrichtungen und
Stadtteilakteure liegt: z. B. dem CVJM und dem Schloss Schönefeld mit Förderschule und
Kindertagesstätte. Im Norden begrenzen das LSG Parthenaue und Kleingärten bzw. ein
vorwiegend durch Einfamilienhäuser geprägter Wohnbereich das Fördergebiet. Im Nordosten grenzen, abgetrennt durch Hauptverkehrsstraßen, die Gewerbegebiete Nord-Ost sowie
Bautzner Straße-Ost und im Südosten der Wissenschaftspark Permoser Straße an. Im Süden trennen Bahnanlagen und das großflächige und brachliegende Gelände des Postbahnhofs Schönefeld vom benachbarten Leipziger Osten. Somit trifft auf Schönefeld die häufig
genannte „lnsellage“ und eine einzigartige Prägung idealtypisch zu.
In der öffentlichen Wahrnehmung der Gesamtstadt prägt das Fördergebiet vor allem die Abwesenheit eines Images, ein geringer Bekanntheitsgrad und problematische städtebauliche
Situationen an allen Eingangsbereichen: ausgedehnte Industriebrachen, Maßstabssprünge,
20
Stadt Leipzig: Begründung der Vorlage: Förderprogramm für Wachstum und Kompetenz im Leipziger Mittelstand, S. 4 (Abb.
1: geographische Verteilung der Antragsteller im Mittelstandsförderprogramm 1.10.2013 bis 26.03.2015), gesonderte
Auswertung AfWifö vom 04.12.2015
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
10
undefinierte Straßenräume, Leerstände und unsanierte Gebäude in einer ungewohnt hohen
Anzahl bei einer vergleichsweise hohen Geschlossenheit und vielfach vorhandenen Qualitäten im Inneren.
Erhebungen von 2013 zeigen einen Wohnungsleerstand im vorgesehenen ESF-Gebiet von
ca. 9 % und damit leicht oberhalb des Wertes der Gesamtstadt von ca. 8 % (2012)21. Das
deutliche Bevölkerungswachstum von 5,5 % seit 2006, das sich ausschließlich im Altbaubestand ergeben hat, schlägt sich damit folgerichtig in einem niedrigeren Leerstand von
aktuell ca. 13 % in Alt-Schönefeld gegenüber ca. 20 % im Jahr 2008 nieder. Aktuell ist von
einem weiterhin deutlich gesunkenen Leerstand auszugehen. Gleichzeitig wird auch in
Schönefeld im Rahmen der Gebäudesanierung durch Dachausbau und Wohnungsteilung
sowie im Neubau der Wohnungsbestand erweitert.
Schönefeld verbindet sowohl funktionale Verflechtungen wie Einkaufen, Freizeit und Erholung (Park, Schwimmbad), Bibliotheksbesuch oder der OFT Kirsche als auch ein sozialräumlicher Zusammenhang als ein gegenüber der Gesamtstadt benachteiligtes Gebiet und steht
insgesamt ähnlichen Problemstellungen und Herausforderungen auch im sozialen Bereich
gegenüber: überdurchschnittliche SGB-II-Quote, überdurchschnittlicher Anteil von Schulabbrechern, höherer Anteil gering Qualifizierter, geringe Einkommen, teilräumliche Konzentration
älterer Bevölkerungsgruppen, unterdurchschnittliche unternehmerische Aktivitäten in Verbindung mit funktionalen und städtebaulichen Mängeln der Geschäftsstraße Gorkistraße, kritische Sicht der Bewohnerschaft auf die Qualitäten und die Zukunftsfähigkeit des Stadtteils.
3.2 Zielsetzung/Ableitung Ziele aus INSEK/SEKo
Die Stadt Leipzig hat sich verpflichtet, für die Entwicklung des Stadtteiles positive Rahmenbedingungen zu schaffen und städtische Ressourcen entsprechend der räumlichen Schwerpunktsetzung des INSEK (SEKo Leipzig 2020) vorrangig im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung einzusetzen. Das von der Ratsversammlung beschlossene, gesamtstädtische
integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK/SEKo Leipzig 2020, Beschluss vom 20. Mai
2009 RBIV-1595/09) umfasst ein umfangreiches und vor dem Hintergrund einer ortsteil- und
fachbezogenen Untersuchung und ressortübergreifenden Bearbeitung hinreichend detailliertes Zielsystem, aus dem sich die Schwerpunktsetzung für Schönefeld als ein „Schwerpunktgebiet der Stadterneuerung“ zwingend ergibt.
Wichtige Handlungsansätze werden neben dem Erhalt der städtebaulich und denkmalpflegerisch bedeutenden Strukturen sowie Gestaltung des demografischen Wandels (v. a. alternde
Bevölkerung) u. a. im Aufbau von funktionierenden Netzwerkstrukturen, der fachübergreifenden Stärkung der Gorkistraße (mit vielen Leerständen, u. a. der Ladenlokale), der Beschäftigungsförderung sowie der Unterstützung von Bildungseinrichtungen und kulturellen Initiativen gesehen. Mit seiner Lage besitzt es zudem wichtige Stabilisierungspotenziale für den
Nordosten Leipzigs an der Schnittstelle zwischen Alt- und Plattenbaugebieten. Erst seit 2012
ist Schönefeld auf Grundlage der im INSEK/SEKo 2020 benannten Missstände mit Beschluss vom 29.02.2012 ein neues Aufwertungsgebiet im Förderprogramm Stadtumbau Ost.
Grundlage für den Einsatz der Fördermittel des Stadtumbau Ost in Schönefeld ist das 2012
im Sinne des § 171b Abs. 2 beschlossene Städtebauliche Entwicklungskonzept Stadtumbau
Ost Leipzig (SEKo/SUO, Beschluss Nr. 1134/12). Für die Gesamtmaßnahme ist ein Umsetzungszeitraum von 2012 bis 2020 vorgesehen.
Mit der Erarbeitung eines integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes Schönefeld (STEK
Schönefeld) unter Beteiligung der Fachämter und Stadtteilakteure im Zeitraum 2013 bis 2014
wurde der Forderung aus dem INSEK zur Entwicklung eines integrierten Handlungsansatzes
nachgekommen. Parallel dazu wurde für einen Teilbereich des Aufwertungsgebietes, im
KfW-Untersuchungsgebiet Alt-Schönefeld, ein integriertes Quartierskonzept (IQ) zur energetischen Stadtsanierung erarbeitet. Die Ergebnisse sind in das STEK Schönefeld eingeflossen.
Im Rahmen der Bearbeitung des STEK Schönefeld wurden die Ziele und Handlungsfelder
des nach dem SEKO-SUO vertieften „Handlungskonzeptes für das Aufwertungsgebiet Schö21
Monitoringbericht 2013, S. 31
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
11
nefeld“ überprüft, aktualisiert und aufgrund des über das Programm Stadtumbau Ost hinausgehenden integrierten Konzeptansatzes erweitert. Die Maßnahmen des vorliegenden GIHK
stehen in engem Zusammenhang mit den geförderten Maßnahmen aus dem Bund-LänderProgramm „Stadtumbau Ost“. Das STEK Schönefeld befindet sich im Beschlussverfahren.
Das STEK wurde als integriertes Handlungskonzept erarbeitet, aus dem Maßnahmen aus
unterschiedlichen Handlungsfeldern abgeleitet und konkretisiert werden können und das
fortschreibungsgeeignet ist. Für das GIHK für das geplante ESF-Fördergebiet „Schönefeld“ werden insbesondere die Ziele der sozialen Stadtteilentwicklung – zur Förderung von
Bildung, Beschäftigungsfähigkeit und sozialer Eingliederung – des STEK angesteuert und
aktualisiert (Ziffern: Bezug zu STEK-Handlungsfeldern):
• Aufwertung der Bildungslandschaft sowie Stärkung sozialer, gesundheitsförderlicher und
kultureller (Beratungs- und Veranstaltungs-)Angebote im Stadtteil, Ausbau und Vernetzung von sozialen Unterstützungsangeboten, Stärkung des Ansatzes eines inklusiven
Sozialraums (1, 3, 4, 6)
• Entwicklung weiterer bedarfsgerechter Angebote der sozialen Infrastruktur (1, 3, 4, 6)
• Stärkung Schönefelds als attraktiven Bildungsstandort (1, 3)
• Starke Bürger – starker Stadtteil: Aktivierung, Stärkung und Vernetzung des Engagements der Stadtteilakteure, soziale Integration und Inklusion, Teilhabe am kulturellen, politischen und sozialen Leben,
• Qualifizierung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit (mit Impulswirkung für die
Stadtteilentwicklung
• Entwicklung und Profilierung der Gorkistraße (als Identifikationskern des Stadtteils) als
multifunktionale Geschäftsstraße, Sicherung wohnungsnaher Versorgungsangebote (2),
• Unterstützung lokaler Unternehmen bei der Sicherung und Schaffung von wohnortnahen
Arbeitsplätzen
• Anpassung der Quartiere an den demografischen Wandel: generationengerechter (und
damit familienfreundlicher) Stadtumbau, Entwicklung angemessener und nachfragegerechter Vielfalt des Wohnungsangebotes und Aufwertung des Öffentlichen Raums; ausreichender, bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum
• Aufwertung des Wohnumfeldes, Qualifizierung von Freizeit- und Sportangeboten, Erhöhung der Freiraumqualität und Verbesserung der Anbindung an die umliegenden Freiraumstrukturen (1, 3, 5)
• Stärkung der Stadtteilidentität und des Images (1, 4)
Durch die in der RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014–2020 genannten „niedrigschwelligen, informellen Vorhaben zur sozialen Eingliederung und Integration in Beschäftigung von Menschen in sozial benachteiligten Stadtgebieten“, die in diesem GIHK begründet
und beschrieben werden, können umfangreiche Beiträge zur Erreichung der Ziele des STEK
Schönefeld (sowie des INSEK/SEKo) geleistet werden und die benachteiligenden Faktoren
für die Menschen im Stadtteil minimiert werden.
Die Querschnittsziele und Grundsätze Umwelt und Ressourcenschutz22, Gleichstellung,
Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung sowie soziale Innovation wurden bei der Konzeption
des GIHK aktiv umgesetzt und insbesondere bei der Entwicklung und Programmierung der
Vorhaben aktiv beachtet (vgl. Teil B – Vorhaben).
3.3 Angebotsstruktur und Vorhaben
Übersicht Zielgruppen und Handlungsfelder
• Handlungsfeld (HF) Informelle Kinder- und Jugendbildung: sozial/anderweitig benachteiligte Kinder und Jugendliche
• HF Bürgerbildung/Lebenslanges Lernen: benachteiligte Erwachsene (Familien, konkrete
Problemlagen, Migranten), Schlüsselkompetenzen
• HF soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung: am Arbeitsmarkt benachteiligte
22
Kooperation mit dem Energetischen Sanierungsmanagement im Aufwertungsgebiet Schönefeld
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
12
•
Menschen wie Langzeitarbeitslose, Einkommensschwache und Migranten
HF Wirtschaft im Quartier: lokal agierende Unternehmen (Beitrag zu Beschäftigungsförderung und Integration)
Bildung
In den HF a) und b) stehen unterschiedliche Bildungsangebote für verschiedene Zielgruppen
im Vordergrund. Im HF a) informelle Kinder- und Jugendbildung geht es um frühkindliche
und familienbezogene Angebote, Lernhilfen und qualifizierte Freizeitangebote zur Vermittlung von Grund-, Schlüssel-, Bildungs- sowie Umweltkompetenzen insbesondere an sozial
oder anderweitig benachteiligte Kinder/Jugendliche im außerschulischen, informellen Bereich. HF b) Bürgerbildung/lebenslanges Lernen zielt ab auf die Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch gemeinsames
Lernen und Handeln sowie auf die Vermittlung von auch am Arbeitsmarkt nutzbaren Grund-,
Schlüssel- und Bildungskompetenzen.
Problemlagen und Bedarfe im Bereich Bildung
Problemlagen
•
•
•
•
•
•
•
•
Bedarfe
hoher
Anteil
von
Kindern
in
Bedarfsgemeinschaften
und
Kindern
mit
Sozialgeldbezug
schwächere Gesundheitsvorsorge Kinder in
S.-Ost, Defizite gesunde Lebensführung
hoher Anteil Alleinerziehende Alt-Schönefeld
Einkommensdefizite und fehlende sonstige
Ressourcen der Eltern führen bei Kindern zu
Entwicklungsbenachteiligungen
Defizite
in
der
Wahrnehmung
der
Erziehungsverantwortung, psychosoziale und
physische Problemlagen bei Kindern
Bildungsempfehlungen Gymnasium weit unter
städtischem Durchschnitt
hoher Anteil Jugendlicher ohne Schulabschluss,
Schulmüdigkeit,
Schulverweigerung,
Schulabstinenz
Bildungsübergänge
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
höherer Anteil von komplexen individuellen
Problemlagen (Gesundheit, Sucht)
höhere Jugendkriminalität Alt-Schönefeld
•
•
•
•
•
steigende
Zahl
von
Migranten
Asylbewerber/-innen
mit
Defiziten
Kenntnissen der deutschen Sprache
(Anerkennung) beruflicher Qualifikation
und
bei
und
•
•
•
•
•
•
•
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
Prävention und Beratung: Angebote der
Familienhilfe, Familienbildung und Gestaltung
gesundheitlicher Lebenswelten
Stärkung Erziehungskompetenz
Offene und aufsuchende Angebote für Eltern
Familienbezogene Maßnahmen Gesundheits- und
Bewegungsförderung
Prävention und Beratung: Angebote der
Familienhilfe, Familienbildung
Individuelle Beratungs-/Unterstützungsangebote
(politische) informelle Bildung, außerschulische
Bildungsangebote
Angebote qualifizierter Freizeitgestaltung zur
Vermittlung
von
Grund-,
Schlüsselund
Bildungskompetenzen
Stärkung
Übergangs-/Bildungsmanagement
Elternarbeit für Sicherung Schulerfolg und
Verbesserung Übergang Schule/Beruf
Alternativen zu prekären Beschäftigungsformen
aufzeigen
Vernetzung der Träger stärken
Individuelle Beratungs-/Unterstützungsangebote
Förderungsmöglichkeiten aufzeigen und für die
Zielgruppe optimieren
Prävention und Beratung: Angebote der
Familienhilfe
Maßnahmen qualifizierter Freizeitgestaltung
Unterstützung bei der Bewältigung konkreter
Problemlagen im Alltag
Verweisberatung zu Kooperationspartnern
Unterstützung Kinderbetreuungsangebote
Abbau von Sprachdefiziten und -barrieren:
Sprachkurse, DaZ-Angebote, Hilfestellungen in
Alltagsfragen/Behördenkontakten
Freizeitgestaltung für Migranten (zur Begegnung)
Interkulturelle Begleitung
Stärkung
interkulturelle
Kompetenzen/
Demokratiebildung
13
•
•
•
•
geringes Begegnungs- und Freizeitangebot für
Senioren
und
Familien,
interkulturelle
Begegnung
geringes
Angebot
Kulturund
Freizeiteinrichtungen
geringe Anzahl aktiver Träger im Bereich
Kultur/Soziales
geringe
Vernetzung
der
Akteure
der
Bildungslandschaft und weiterer Akteure
•
•
•
•
•
Stärkung der Vernetzung und Öffnung der
bestehenden Angebote und Einrichtungen,
verstärkte Kooperationsangebote
Stärkung der Angebote für lebenslanges Lernen,
v. a. interkulturelle Kompetenzen und politische
Bildung
Managementstrukturen
zur
stadtweiten
Kooperation/Akquise und zur Organisation von
temporären Kultur- und Freizeitangeboten im
Stadtteil
Kooperationen mit netzwerkerfahrenen Akteuren
aus der Gesamtstadt
Stärken
der
CSR-Aktivitäten
ansässiger
Unternehmen zugunsten des Stadtteiles
Tabelle 11: Problemlagen und Bedarfe im Bereich Bildung
Angebotsanalyse
Das vorgesehene Gebiet verfügt über eine Grundversorgung der Bildungsinfrastruktur, die
auch zukünftig trotz weitgehend hohen Sanierungsbedarfs im Altbestand mit Maximalauslastung betrieben wird. Es gibt zwei Grundschulen, eine Oberschule, eine Förderschule (am
Schloss Schönefeld) sowie ein Gymnasium im Aufbau (Interim im Gebiet), das die derzeit in
Bau befindlichen Räume im Laufe des Schuljahrs 2016/2017 beziehen wird. Alle Schulstandorte werden zukünftig für die Schulversorgung vollständig benötigt und betreiben in
ihren Räumen bereits vielfältige Ganztagsangebote. Angrenzend an das vorgesehene ESFGebiet können die in freier Trägerschaft betriebene BIP-Kreativitätsgrundschule Leipzig
sowie das BIP-Kreativitätsgymnasium Leipzig in der Torgauer Straße 114 besucht werden.
Das Angebot an Kitaplätzen wird derzeit erweitert. 2016 wird zu den zehn bestehenden Einrichtungen eine weitere hinzukommen (Clara-Wieck-Straße). Der Bedarf wird derzeit mit Inbetriebnahme als gedeckt angesehen.
Neben der Schulsozialarbeit an der Clara-Wieck-Grundschule (CVJM), der Astrid-LindgrenSchule (IB) und der 20. Oberschule (RAA) wird in Schönefeld-Ost am Schulzeweg Kinderund Jugendarbeit im Offenen Kinder- und Jugendtreff „Kirsche“ sowie im CVJM-Haus an der
Schönefelder Allee geleistet. Vom selben Träger wird die Mobile Jugendsozialarbeit im Gebiet durchgeführt.
Als einzige städtische Kultureinrichtung kann die „Bibliothek Schönefeld der Leipziger Städtischen Bibliotheken“ neben bereits bestehenden Kooperationen mit den Schulen im Gebiet
nur in geringem Umfang weitere kulturelle Angebote übernehmen. Bei der Initiierung und
Organisation kultureller Veranstaltungen bzw. kleinerer soziokultureller Angebote sind bereits
im Rahmen ihrer Ressourcen sowohl die o. g. sozialen Träger, Bürgervereine als auch für
einen kleineren Personenkreis z. T. Wohnungsunternehmen sowie Kirchen und Religionsgemeinschaften zusätzlich aktiv.
Eine „Willkommensinitiative Schönefeld“ mit Vertretern des CVJM, der Kirchen und weiteren
Ehrenamtlichen organisiert ehrenamtliche Angebote für die neuen Stadtteilbewohner/-innen
in der dezentralen Gemeinschaftsunterkunft zusammen mit der Sozialbetreuung vor Ort.
Defizitanalyse
Seitens der sozialen Träger und der Netzwerkpartner wird der Bedarf nach stabilen soziokulturellen und interkulturellen (Begegnungs-)Angeboten in einer ggf. neu zu schaffenden geeigneten Begegnungsstätte, eine deutliche Ausweitung/der Neuaufbau der informellen Bildungsangebote, der Familienbildung, der Freizeitangebote für Erwachsene, Senioren und
Familien, der Angebote zur Stärkung von Familien (Erziehungsberatung, Familienberatungsstelle), bei der Integration von Migranten (und Geflüchteten), bei der Stärkung interkultureller
Kompetenzen bei allen Beteiligten (Vielfalt, Toleranz, Zivilcourage) und bei der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen z. B. in Ganztagsangeboten für unverzichtbar gehal-
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
14
ten23. Dazu soll auch eine verbesserte Netzwerkarbeit und Kooperation im Stadtteil umgesetzt werden. Es können keine Angebote zur außerschulischen Förderung sozialer oder
auch sprachlicher Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen besucht werden. Bildung und
lebenslanges Lernen muss in allen Einrichtungen querschnittsorientiert unterstützt werden,
um die Voraussetzungen für die Integration in den Arbeitsmarkt individuell zu verbessern.
Dazu sind auch institutionalisierte Formen der Kooperation der Einrichtungen der Bildungslandschaft zu empfehlen.
Es gibt in Schönefeld bisher keine qualifizierte Informations- und Beratungsstelle, die sich
vorrangig an Zugewanderte in ihren vielfach ungeklärten Lebenssituationen, vor allem außerhalb der Gemeinschaftsunterkünfte, richtet. Die Beratungsangebote im benachbarten
Leipziger Osten des Bürgertreffs Konradstraße der Internationalen Frauen Leipzig e.V. für
Flüchtlinge und Bewohner/-innen der umliegenden Wohngebiete sowie Beratungsstellen für
anerkannte Asylbewerber des Mosaik e.V. und Naomi e.V. als Migrationsberatungsstellen
bzw. Jugendmigrationsdienst sind nicht ausreichend für die Bedarfe im Fördergebiet.
Aufgrund der o. g. Problemlagen wie z. B. der geringe Anteil von Bildungsempfehlungen für
das Gymnasium, ein hoher Anteil von Schulabgängern ohne Abschluss und in der Folge ein
hoher Anteil von jungen Arbeitslosen ohne Berufsausbildung besteht für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund ein großer Handlungsbedarf für die direkte Unterstützung bei der Lernkompetenz und die Unterstützung der Eltern/Familien gerade durch
niedrigschwellige Angebote z. B. durch informelle Kinder- und Jugendbildung, Bürgerbildung
und lebenslanges Lernen.
Von Armut betroffene Familien benötigen den Zugang zu kostenfreien Angeboten der Freizeitgestaltung und niedrigschwelligen Bildungsangeboten. Für Erwachsene sind außer der
Stadtteilbibliothek keine lokalen Bildungsangebote verfügbar. Seitens der Kirchen und des
Bürgervereins Schönefeld werden kleinteilige Treffangebote zur Freizeitgestaltung durchgeführt.
Insgesamt ist die Trägerstruktur mit unterschiedlichen Angeboten für die jeweiligen Bedarfe
gering ausgeprägt. Die Benachteiligung von Personen im Stadtteil manifestiert sich auch
darin, dass kaum selbstorganisierte Aktivitäten und Strukturen aus der Bewohnerschaft heraus entstehen. Die für Leipzig so typischen Strukturen urbanen Lebens in Form engagierter
Bürgerschaftsprojekte fehlen lokal weitgehend.
Vorhaben:
Im HF Informelle Kinder- und Jugendbildung richtet sich das Vorhaben „Kinder und Jugendliche lernen gesund essen durch urban gardening“ des CVJM e. V. auf die nachhaltige Verbesserung der Gesundheit von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Es bietet mit dem
Blick auf den Stadtteil ein qualifiziertes Freizeitangebot zur Vermittlung von Grund-, Schlüssel- und Bildungskompetenzen für Kinder und Jugendliche im außerschulischen, informellen
Bereich an und ermöglicht eine gesunde Lebensführung, eine Verbesserung des Umweltbewusstseins und bewusste Wahrnehmung des direkten Lebensumfeldes. Zudem können unbelastete Kontakte zum Einzelhandel als potenziellem Arbeitgeber aufgebaut werden.
Im Vorhaben „Kiez wandeln“ vom Ökolöwe e. V. werden über qualifizierte Freizeitangebote
zur Vermittlung von Grund-, Schlüssel-, Bildungs- sowie Umweltkompetenzen insbesondere
an sozial oder anderweitig benachteiligte Kinder und Jugendliche im außerschulischen, informellen Bereich Fragen der Gestaltung und Gestaltungsfähigkeit des eigenen Stadtteilumfeldes sowie des umweltbewussten Lebens (Klima, Mobilität, Qualität des öffentlichen
Raums) behandelt.
Das HF Bürgerbildung/Lebenslanges Lernen steht im Fokus des Vorhabens „Erziehungskompetenz stärken“, mit dem sich der CVJM e. V. insbesondere an Eltern mit erhöhtem Förderbedarf als benachteiligte Erwachsene (u. a. Transferbezieher, alleinerziehende Eltern,
23
„Einzelne Nutzergruppen sind nach wie vor unterrepräsentiert, wie z. B. Kinder mit Migrationshintergrund, die in Leipzig ebenso wie auf überregionaler Ebene stark unterdurchschnittliche Beteiligungsquoten aufweisen. Ein Drittel von ihnen wird eingeschult, ohne zuvor die Chance auf institutionelle Förderung genutzt zu haben. Es sollten zukünftig alle Möglichkeiten ergriffen
werden, um die frühkindliche Bildungsbeteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund zu erhöhen.“ (Bildungsreport, S. 72)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
15
Eltern mit Migrationshintergrund) wendet, deren Kinder an einer Grund- oder Förderschule in
Schönefeld unterrichtet werden (sollen), und die bei der Bewältigung konkreter Problemlagen
durch gemeinsames Lernen und Handeln, z. B. zur Stärkung der Handlungsfähigkeit zum
gesunden Aufwachsen unterstützt werden sollen. Hier sind aufsuchende Elternarbeit z. B. in
der Kita oder der Clara-Wieck-Grundschule genauso wie offene nachbarschaftliche Angebote und die Anregung zur Bildung von Elternnetzwerken enthalten.
Das Vorhaben „Ankommen im Alltag –in Schönefeld“ der Migrantinnenselbstorganisation
Internationale Frauen Leipzig e. V. konzentriert sich insbesondere mit der Zielgruppe der
Menschen mit Migrationshintergrund (und Flüchtlingen in dezentralen Wohnungen in Schönefeld) auf die Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch gemeinsames Lernen und Handeln. Zudem richtet sich das Vorhaben auch an engagierte Bewohner/-innen des Stadtteils, die ankommenden Flüchtlingen
diverse Hilfs- und Unterstützungsleistungen anbieten, und Organisationen und Einrichtungen
des Stadtteils, die ergänzend zu ihren herkömmlichen Aufgaben spezielle Angebote für Migrant/-innen und Flüchtlinge neu entwickeln und erproben (wollen).
Mit dem Projekt „Über Generationen hinweg“ der RAA (Träger der Schulsozialarbeit in der
20. Oberschule) sollen Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner insbesondere in direkter
Nachbarschaft, Eltern mit erhöhtem Förderbedarf (u. a. Transferbezieher, alleinerziehende
Eltern, Eltern mit Migrationshintergrund), deren Kinder an der 20. OS und/oder an einer
Grund- und/oder Förderschule in Schönefeld unterrichtet werden, Kinder und Jugendliche
sowie ältere (Langzeit-)Arbeitslose durch informelle Bildungsangebote unterstützt werden.
Es geht darum, Schule als Ort der sozialen Integration im Stadtteil zu öffnen und einen
Treffpunkt und Lernort am Schulstandort auch für Stadtteilbewohner/-innen zu etablieren.
Benachteiligte Erwachsene werden bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch
generationenübergreifendes Lernen und Handeln sowie die Vermittlung von auch am
Arbeitsmarkt nutzbaren Grund-, Schlüssel und Bildungskompetenzen unterstützt.
Das Vorhaben „Sport frei! – Multiplikatoren des Sports fördern Aktivierung und gemeinsames
Lernen“ des Kinderhilfe Leipzig e. V. will Benachteiligte in Schönefeld-Ost über niedrigschwellige, offene Angebote in gemeinsame sportliche Aktivitäten in der Nachbarschaft
führen und dabei besonders motivierte Personen als Ehrenamtliche gewinnen, die als
„Sportmultiplikatoren“ eigenverantwortlich geeignete Angebote verstetigen und sich dabei –
mit der Unterstützung ansässiger Sportvereine – durch den Erwerb von auch am
Arbeitsmarkt nutzbaren Grund-, Schlüssel und Bildungskompetenzen qualifizieren. Es wird
im Stadtteil ein neuer Impuls zur besseren sozialen Teilhabe von Benachteiligten und zur
interkulturellen Begegnung durch Sportangebote im öffentlichen Raum generiert. Die mit
Mitteln der Städtebauförderung eingerichteten Bewegungsangebote des Sport- und Spielbereichs an der Fritz-Siemon-Straße werden aktiv genutzt.
Vorhaben mit II. Priorität
• HF Informelle Kinder- und Jugendbildung: Mobiles Familienklassenzimmer
• HF Informelle Kinder- und Jugendbildung: Schulabschluss fördern mit Motopädie
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Der niederschwellige und quartiersbezogene Charakter der Projekte lässt sich nicht mit zum
Zeitpunkt der Konzepterstellung vorhandenen Bundes- und Landesprogrammen vereinbaren. Die kommunal genutzten Planungsräume umfassen weitaus größere Sozialräume als
die gesamtstädtisch definierten Schwerpunktgebiete mit integriertem Handlungsbedarf. Mithilfe dieser Richtlinie und den o. g. Vorhaben wird es ermöglicht, die Bildungsindikatoren für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund konzentriert anzugehen und die Entwicklung des Fördergebietes nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Beschäftigung und soziale Integration
Im HF c) soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung geht es einerseits um Beratungs- und Betreuungsangebote sowie den Aufbau von Netzwerken und Bürgerprojekten zur
sozialen Integration und besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf (soziale EingliedeGIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
16
rung). Zum anderen werden Vorhaben zur Integration in das Arbeitsleben unterstützt, wie
beschäftigungswirksame Vorhaben für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen, die durch
Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen (Integration in Beschäftigung; vgl. RL II. B 2c).
Als Zielgruppen sind hier insbesondere die zentral in der RL genannten sozial und am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen, wie beispielsweise Langzeitarbeitslose, Einkommensschwache und Migranten aufzuführen.
Für Schönefeld sollen insbesondere aufgrund des hohen Anteils von Jugendlichen ohne
Berufsabschluss und junger Erwachsene (Alter bis einschließlich 25 Jahre), Alleinerziehende
sowie aufgrund des erschwerten Zugangs zum Arbeitsmarkt ältere Menschen über 50 Jahren über die Angebote angesprochen werden. Zudem werden künftig stärker als bisher die
Migranten und Asylsuchende Beratungen nachfragen.
Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung
Problemlagen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bedarfe
hoher
Anteil
von
Arbeitslosen
und
Transferleistungsempfängern,
sozialräumliche
Konzentration in Alt-Schönefeld, wachsende
Anteile in Schönefeld-Ost
sehr hoher Anteil von jungen Arbeitslosen ohne
Berufsausbildung
hoher Anteil von Arbeitslosen über 25 Jahren
ohne Berufsausbildung
hoher Anteil Langzeitarbeitslose
niedrigeres Qualifikationsniveau (Schul- und
Berufsabschlüsse)
•
Bildungsempfehlungen Gymnasium weit unter
städtischem Durchschnitt
Hoher Anteil Jugendlicher ohne Schulabschluss
Bildungsübergänge
vgl. HF a)
Fehlen von Beratungsangeboten im Bereich der
Berufsund
Ausbildungsorientierung,
Berufsausbildungsvorbereitung
(Anteil
an
Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne
Berufsabschluss)
höherer Anteil von komplexen individuellen
Problemlagen (Gesundheit, Sucht)
•
•
•
steigende
Zahl
von
Migranten
Asylbewerber/-innen
mit
Defiziten
Kenntnissen der deutschen Sprache
(Anerkennung) beruflicher Qualifikation
•
und
bei
und
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Überforderung der bestehenden ehrenamtlichen
Strukturen bei besonderen Problemlagen (z. B.
dezentrale
Unterbringung,
soziale
Unterstützungsbedarfe)
ungenügende stadtteilbezogene Unterstützung
der ansässigen Klein- und Kleinstunternehmen
Beratungs- und Betreuungsleistungen
Übergangsmanagement
Stärkung Gründerunterstützung
vgl. HF a)
•
•
•
Angebote
zur
Steigerung
der
Beschäftigungsfähigkeit
Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen
Beratung und Betreuung zu Ausbildung und
Beschäftigung
Beratung und Betreuung zu Qualifizierung und
Weiterbildung
Heranführung von Langzeitarbeitslosen an den
Arbeitsmarkt
Individuelle Coachingleistungen
Einbindung
in
soziale
Strukturen
durch
regelmäßige
Tätigkeiten
und
geregelte
Arbeitszeiten
•
•
•
•
•
•
Beratungsund
Betreuungsleistungen
zur
Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen
Krisenintervention
Unterstützung Kinderbetreuungsangebote
Hilfestellungen
in
Alltagsfragen/Behördenkontakten
Freizeitgestaltung für Migranten (zur Begegnung)
Stärkung
der
Unternehmer
in
der
Unternehmensführung durch Beratung und
Betreuung (zur Beschäftigungsförderung)
Stärkung Gründerunterstützung
Management/Koordination
ehrenamtliche
Leistungen
Beratungs- und Betreuungsleistungen
Beratungs- und Betreuungsleistungen
Förderungsmöglichkeiten aufzeigen und für die
Zielgruppe optimieren
Vernetzung stärken
Stärkung Gründerunterstützung
Tabelle 12: Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
17
Angebotsanalyse
Es gibt derzeit keine bedarfsgerechte lokale Angebotsstruktur im Bereich der Beschäftigungsförderung, die über die stadtweiten Regelangebote des Jobcenters und der Arbeitsagentur hinausgehen. Beratungssuchende suchen z. T. im benachbarten „Soziale Stadt"Fördergebiet Leipziger Osten Angebote z. B. des über BIWAQ geförderten „MehrWertQuartier (ArbeitsladenPlus)” oder die interkulturellen Beratungsangebote im „Bürgertreff Konradstraße 60a“ des Internationale Frauen Leipzig e. V. in Volkmarsdorf auf.
Hier handelt es sich einerseits nur um temporäre Strukturen und Angebote und andererseits
schließt die sozialräumliche Beschäftigungsförderung hier auch explizit die Schönefelder
Bewohnerschaft aus. Es wird jedoch der lokale Bedarf empirisch nachgewiesen. Schönefeld
hält in diesem Handlungsfeld keine eigenen Angebote (oder Angebotsstrukturen) vor, die
eine wohnortnahe und damit u. a. auch niedrigschwellige Intervention ermöglichen würden.
Kinder und Jugendliche:
Der CVJM bietet in seinem Haus am Mariannenpark allgemeine offene Beratungsangebote
für Kinder und Jugendliche an, die bis zur Bewerbungsunterstützung reichen.
Es gibt in einem Schwerpunkt des Schulabbruchs und mit einem geringen Anteil von Bildungsempfehlungen für das Gymnasium keine Projekte zur Integration von schulverweigernden Kindern und Jugendlichen in die Regelschule. Das Projekt „Die 2. Chance“ wurde
mit dem Ende des Förderzeitraums an der 20. Oberschule eingestellt. Die Schulsozialarbeit
setzt dort einen Schwerpunkt „in der Förderung der beruflichen und gesellschaftlichen Eingliederung.“ Es werden Projekte „sowohl regelmäßig als auch aus aktuellem Anlass angeboten“.24 Als Beispiel für Berufsorientierung für die 9. Klasse kann hier genannt werden: „Projekt Z.B.A. – Zukunft. Beruf. Ausprobieren.“ Zusätzlich besteht dort ein Angebot der Berufseinstiegsbegleitung in Trägerschaft von ZAW GmbH und ASG mbH für die 8. und 9. Klassen.
Abhängig erkrankte Langzeitarbeitslose:
Individuelle Beratung und Vermittlung bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit (auch
Mischkonsum mit Cannabis und chemischen Drogen) leistet die Suchtberatungs- und Behandlungsstelle „Haus Alt-Schönefeld“ mit einem eigenen Kontaktcafé, Unterstützung bei der
Tagesstrukturierung und Beschäftigung, mit einer Werkstatt für Suchtkranke sowie Arztsprechstunde, Nachsorge und eine Selbsthilfegruppe für alkoholabhängige Menschen mit
dem Ziel, die Chancen der Wiedereingliederung in dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Menschen mit Behinderungen:
Vorhandene Betreuungsstrukturen sind die Schul- und Wohnangebote des Schlossvereines
Schönefeld, Eigenbetriebes Behindertenhilfe und des Christlichen Sozialwerkes.
Alle Zielgruppen:
Der Bürgerverein Schönefeld e. V. ermöglicht die Kontaktaufnahme und ehrenamtliche Unterstützung z. B. bei Behördengängen.
Defizitanalyse
Es wird ein lokales Beratungs- und Betreuungsangebot für Fragen zu Berufs- und Ausbildungsorientierung, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten oder zu Qualifizierungsund Weiterbildungsangeboten sowie zur sozialen Eingliederung und Integration für nahezu
alle o. g. Zielgruppen dringend benötigt. Angesichts der Problemsituation ist eine weitergehende Initiative und ein die verschiedenen beteiligten Gruppen vernetzendes Bündnis erforderlich, um die bereits vielfach in der Grundschule beginnenden benachteiligenden Faktoren
konzeptionell anzugehen und für eine spätere Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt zu minimieren.
Durch die steigende Anzahl von Migranten und Asylbewerber/-innen im und in der direkten
Nachbarschaft des Stadtteiles werden neue Beratungs- und Qualifizierungsangebote sowie
24
http://www.web.20schule-ms.de/?page_id=466 am 24.11.2015
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
18
Integrationsangebote in Schönefeld sowie eine professionelle Begleitung und Koordinierung
ehrenamtlicher Aktivitäten erforderlich.
Aufgrund der Aktivität sozialer Träger und der Bürgervereine im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprozesses (z. B. mit dem Stadtumbaumanagement) kann auf eine sich festigende
Netzwerkstruktur aufgebaut werden, die aber gerade im Bereich der Kooperation mit der
lokalen Wirtschaft und Soziales weiterzuentwickeln ist.
Vorhaben:
Bei Beschäftigung und soziale Integration (HF soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung) soll sich das Vorhaben „Türen öffnen mit dem mobilen Jobcoach“ des Trägers Deutsche Angestellten Akademie DAA gGmbH mit einer aufsuchenden Aktivität eines mobilen
Angebotes insbesondere an (Langzeit-)Arbeitslose richten und Informations-, Beratungs- und
Coachingleistungen zur beruflichen (Neu-)Orientierung, Beschäftigung und Integration für die
Zielgruppe verfügbar machen. Dazu wird verstärkt strategisch mit den Einrichtungen im
Stadtteil kooperiert, die die Zielgruppe üblicherweise frequentiert. Hier werden für die Zielgruppe auch Tätigkeiten außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zur Verbesserung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit angeboten. Zur Steigerung der Erfolgschancen von Bemühungen bei den Unternehmen soll der mobile Jobcoach auch bewerberorientiert Unternehmen zu Praktika und Arbeitsplätzen kontaktieren.
An Migrantinnen und Migranten richtet sich das Projekt „Tagesstruktur durch handwerkliche
Tätigkeiten“ von Haus Alt-Schönefeld/Kliniken St. Georg, das durch praktisch-handwerkliche
Tätigkeiten im gemeinsamen Lernen und Handeln auch am Arbeitsmarkt nutzbare Grund-,
Schlüssel- und Bildungskompetenzen auf niedrigschwellige Art in eigenen Werkstätten am
Standort vermitteln will und Angebote zur Tagesstrukturierung und (interkulturelle) Suchtprävention verfügbar macht.
Das Vorhaben „Schönefeld aktiv: Bürger/-innen bilden Gemeinwesen“ ist auf benachteiligte
Stadtteilbewohner/-innen orientiert und zielt auf die Unterstützung Benachteiligter bei der
Selbstorganisation und Netzwerkbildung sowie bei der eigenständigen Entwicklung geeigneter Angebote zur stärkeren Teilhabe am Stadtteilleben. Dazu werden der Zielgruppe zunächst Tools wie Multiplikatorenseminare bereitgestellt und Einrichtungen im Stadtteil für die
Belange der Benachteiligten sensibilisiert und qualifiziert. Anschließend wird Organisationsunterstützung bei eigenständigen Aktivitäten sowie bei der Vernetzung angeboten. So wird
das Gemeinwesen gestärkt, das Begegnungsangebot im Stadtteil erweitert und die Benachteiligten zur aktiven Teilhabe für ein inklusives Gemeinwesen ermächtigt. Zudem werden
seitens der Benachteiligten am Arbeitsmarkt nutzbare Grund-, Schlüssel und Bildungskompetenzen erworben.
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Die Vorhaben verstehen sich als Ergänzung zu arbeitsmarktpolitischen Regelangeboten sowie vorhandenen Bundesprogrammen. Das ESF-Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter hat das Ziel, langzeitarbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte nachhaltig in den allgemeinen Arbeitsmarkt beruflich einzugliedern und zu
qualifizieren. Das Leipziger Projekt „ELAN“ fördert im Rahmen dessen Betriebe bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen. Über das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ wurden Stellen im Bürgerverein Schönefeld für stadtteilrelevante Tätigkeiten sowie
über den KEE im Haus Alt-Schönefeld geschaffen.
Die geplanten Projekte beinhalten niederschwellige Angebote zur Integration in Beschäftigung und Existenzgründung sowie die soziale Eingliederung von Stadtteilbewohnerinnen
und -bewohnern. Sie beinhalten keine der in den Bundesprogrammen aufgeführten Zielstellungen. Im Vorfeld der Antragstellung wurden bestehende Angebote bzw. Maßnahmen weiterer Träger recherchiert und Schnittstellen sowie Abgrenzungen diskutiert. Dabei konnte
festgestellt werden, dass stadtweite Angebote im Bereich Beschäftigungsförderung (z. B.
Jobcoaching KEE, BIWAQ-Projekt MehrWertQuartier, ESF-Projekt ELAN) zwar auch eine
Passfähigkeit zur beschriebenen Zielgruppe aufweisen, aber entweder die Schönefelder ArGIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
19
beitslosen ungenügend erreichen oder lokal auf andere Gebiete begrenzt sind und somit
Personen aus Schönefeld formal ausschließen.
Durch den zu erwartenden weiteren Anstieg von dezentralem Wohnen in Verbindung mit
sonstigen sozialen Herausforderungen im Stadtteil soll ein lokal passfähiges Angebot für
Migrant/-innen gefunden werden. In enger Zusammenarbeit mit den weiteren Einrichtungen
im Stadtteil geht es um die Verbesserung der sozialen Situation vor Ort (Abgrenzung RL „Integrative Maßnahmen“).
Wirtschaft im Quartier
Im HF d) Wirtschaft im Quartier geht es um die Unterstützung durch Beratung und Netzwerkbildung von lokal agierenden Unternehmen, die einen Beitrag zur Beschäftigungsförderung
und zur sozialen Integration im Quartier leisten (vgl. RL II. B 2d). Als Zielgruppe sind somit
lokale Unternehmen genannt, die bei ihren Aktivitäten unterstützt werden sollen.
Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld Wirtschaft
Problemlagen
•
•
•
Bedarfe
schwache Magistrale Gorkistraße mit geringer
Angebotsqualität außerhalb der Pole Gorki/Löbauer Straße und Gorki-/Waldbaurstraße
gering profilierte Unternehmensstruktur mit den
Schwerpunkten Handel und Dienstleistungen
•
ungenügende stadtteilbezogene Unterstützung
der ansässigen Klein- und Kleinstunternehmen
•
•
•
•
•
•
Beratungs- und Betreuungsleistungen
Förderungsmöglichkeiten aufzeigen und für die
Zielgruppe optimieren
Vernetzung stärken
Stärkung Gründerunterstützung
•
•
schwache Eigentümeraktivitäten
vorherrschende
Unsicherheit
Zukunftsfähigkeit des Stadtteiles
•
Netzwerk ist zwar vorhanden, aber mit nur
geringer Reichweite bei Gewerbetreibenden
•
•
•
•
Vernetzung stärken
Ansprechpartner einsetzen
Harmonisierung
Professionalisierung
•
geringe Kaufkraft im Einzugsgebiet der
Versorgungsbereiche, hohe Bedürftigenquote
•
wirtschaftliche
Entwicklung
vorantreiben,
Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten
erweitern
•
fehlendes Image des gesamten Gebietes, bei
Bewohnerschaft geringe Identifikation, sinkende
Gebietszufriedenheit,
•
Profilierung der Angebotsqualität durch Beratung
und Netzwerkbildung
Aufbau von Netzwerken
Stärkung Gründerunterstützung
Vollständiges Fehlen einer auf die besonderen
Bedarfe
einer
ethnischen
Ökonomie/Migrantenökonomie
ausgerichteten
Beratungsstruktur
•
•
•
Stärkung
der
Unternehmer
in
der
Unternehmensführung durch Beratung und
Betreuung
Profilierung der Angebotsqualität durch Beratung
und Netzwerkbildung
Leerstandsmanagement
und
Eigentümeraktivierung
zur
•
•
•
•
Förderungsmöglichkeiten aufzeigen und für die
Zielgruppe optimieren
Aktivierung durch konkrete Angebote zu
Modernisierung und Instandsetzung
Aufbau einer Beratungs- und Förderstruktur für
Existenzgründung und Bestandsentwicklung der
Unternehmen der Migrantenökonomie
Aufbau spezifischer Netzwerke
Tabelle 13: Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld Wirtschaft
Angebotsanalyse
Die Stadt Leipzig berät durch das Amt für Wirtschaftsförderung im Rahmen ihrer Bestandspflegeaktivitäten Unternehmen und bietet Gründerberatung bezüglich Flächenverfügbarkeit
und Fördermöglichkeiten an. So wird z. B. das Mittelstandsförderungsprogramm für die kleinteilige Unternehmensentwicklung erfolgreich in der Stadt Leipzig umgesetzt.
Im Rahmen der Umsetzung des STEK Schönefeld wurden als Managementstrukturen ein
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
20
Stadtumbaumanagement und ein Energetisches Sanierungsmanagement eingerichtet, die
sich auch an Immobilieneigentümer als bedeutende lokale Wirtschaftsakteure richten. Dabei
genießt die Eigentümerberatung und die Mobilisierung von Flächenreserven an der Gorkistraße als Voraussetzung für weitere unternehmerische Aktivitäten mit dem Ziel der Revitalisierung der Geschäftsstraße eine besondere Bedeutung.
Bedarfsbezogen findet eine Begleitung der „AG Pro Schönefeld” durch das Amt für Wirtschaftsförderung statt.
Defizitanalyse
Es sind keine stadtteilspezifischen Angebote zur Förderung der Entwicklung von Wirtschaft
und Beschäftigung (und sozialen Eingliederung durch Beschäftigung) verfügbar. Spezifische
Anforderungen von Kleinstunternehmen und aus der Migrantenökonomie können nicht durch
Beratungsangebote berücksichtigt werden. Zugänge zu Banken und Kammern bleiben verschlossen. Bedarfsgerechte Förderinstrumente stehen – wie z. B. in EFRE-Fördergebieten –
nicht zur Verfügung. Integration durch Arbeit wird dadurch massiv erschwert. Das in der Gesamtstadt stark nachgefragte und überbuchte Mittelstandsförderprogramm konnte kein einziges Schönefelder Unternehmen erfolgreich für sich in Anspruch nehmen.
Die im Rahmen der Stadtteilentwicklung unterstützten Netzwerkstrukturen zwischen Bürgervereinen und Unternehmen konnten sich aufgrund der kurzen Laufzeit (seit 2015) noch nicht
ausreichend als selbsttragend festigen können und bedürfen weiterer Impulse, die auf eine
wettbewerbsfördernde Profilierung einer konkurrenzfähigen Angebotsstruktur, insbesondere
auf eine höhere Beschäftigungswirkung und auf die soziale Integration bei Klein- und Kleinstunternehmen ausgerichtet sind. Dabei sind auch Angebote zur Zusammenführung von an
einer Ausbildung interessierten Jugendlichen sowie Arbeitsuchenden und ansässigen oder
ansiedlungsinteressierten Unternehmen mit Arbeitskräftebedarf zu entwickeln. Es besteht
Bedarf hinsichtlich einer sozialräumlich ausgerichteten Beratung zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Vorhaben:
Im HF Wirtschaft im Quartier soll das standortbezogene Angebot „Motivation Unternehmertum“ (potenzieller Träger: Deutsche Angestellten Akademie DAA gGmbH) gerade die Kleinund Kleinstunternehmen im Stadtteil z. B. bei der Ansiedlung beraten und begleiten, bei betrieblichen Entwicklungsprozessen unterstützen und bei der Personalbeschaffung und -entwicklung beraten (und damit lokale Beschäftigungspotenziale erschließen). Zur Stärkung des
Standortes und der ansässigen und ansiedlungsinteressierten Unternehmen sollen stabile
Kooperationsstrukturen und Netzwerke aufgebaut werden. Zusätzlich sollen mit weiteren
spezialisierten Partnern die Beschäftigungspotenziale der wachsenden ethnischen Ökonomien erschlossen werden. Das Vorhaben greift dabei Ideen lokaler Unternehmen auf, die im
Vorfeld der Projektentwicklung deutlich wurden, indem hier eine Impuls- und Stabilisierungsfunktion für eine starke selbstorganisierte Unternehmerschaft mit Blick und Verantwortung für
den eigenen Standort und ein attraktives urbanes Leben wahrgenommen werden soll.
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Ein Zusammenhang zu entsprechenden Programmen ist nicht festzustellen. Eine Abgrenzung zu den im Rahmen des Programmes Stadtumbau Ost arbeitenden Stadtumbaumanagements ergibt sich durch die objektbezogene, investive Ausrichtung gegenüber der nichtinvestiven Fördergegenstände der hier zur Anwendung kommenden ESF-Richtlinie. Weitere
gebietsbezogene Programme z. B. der Städtebauförderung können aufgrund fehlender Gebietsfestlegungen und entsprechender Beschlusslagen nicht zur Anwendung kommen (z. B.
„Soziale Stadt"/BIWAQ, Aktive Stadt- und Ortsteilzentren). Eine kommunale Aufgabenkompetenz ist nicht zwingend vorhanden.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
21
Begleitende Maßnahmen
Im HF e) begleitende Maßnahmen geht es um koordinierende, qualitätssteuernde und aktivierende Vorhaben, administrative Unterstützung der Projektträger, Vorhaben zur Einbeziehung der Bewohner und relevanter öffentlicher und privater Akteure sowie um die Fortschreibung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzeptes GIHK (vgl. RL II. B 2e).
Als Zielgruppe sind somit zum einen Vorhabensträger und ihre Partner und zum anderen
Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere relevante Akteure genannt, die bei ihren Aktivitäten unterstützt werden sollen.
Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld begleitende Maßnahmen
Problemlagen
•
Geringe Anzahl aktiver Beteiligter im Bereich
Soziales/Kultur und Wirtschaft
Bedarfe
•
•
•
Stärkung der Träger durch
Netzwerkbildung
Aktivierung und Mobilisierung
Netzwerkbegleitung
Beratung
und
•
Unzureichende Vernetzung der verschiedenen
Akteure in allen Handlungsfeldern
•
•
Beratungs- und Betreuungsleistungen
Stärkung Vernetzung
•
geringe Identifikation mit dem Gebiet, sinkende
Gebietszufriedenheit
mangelhafte soziale und politische Teilhabe der
Bewohnerschaft
wachsender Anteil zuwandernder Bevölkerung
mit
Integrationsproblemen
(Flüchtlinge,
Asylsuchende)
•
Stärkung der Träger durch Beratung und
Netzwerkbildung
Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements
durch
verbesserte
Beteiligungsund
Kooperationsmöglichkeiten
Einbindung der Kompetenzen der Bewohnerschaft
Einbindung
der
Bewohnerschaft
in
die
Vorhabensumsetzung
Koordinationsbedarf für Veranstaltungen und
Arbeitsprozesse
Öffentlichkeitsarbeit
•
•
•
•
•
•
•
•
•
eingeschränkte Einsatzbereiche des SUM/ESM
(Aufgabenstellung vor dem Hintergrund der Ziele
der Umsetzung des Programms Stadtumbau
Ost/Energetische Sanierung)
Aufgabenstellung Programmbegleitung
•
•
Stärkung der Träger durch Beratung
Netzwerkbildung
Zusätzliche Managementkapazitäten
•
•
Administrative Unterstützung
Fortschreibung des GIHK
und
Tabelle 14: Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld begleitende Maßnahmen
Angebotsanalyse
Durch die Einrichtung des Stadtumbaumanagements und des Energetischen Sanierungsmanagements (als Stadtteilmanagement Schönefeld) mit Beratungs-, Vernetzungs- und Aktivierungsaufgaben konnte im Stadtumbaugebiet resp. im kleineren Geltungsbereich des
„Integrierten quartiersbezogenen Klimaschutzkonzeptes Leipzig-„Alt-Schönefeld“ im Auftrag
des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung eine gebietsbezogene Managementstruktur aufgebaut werden, die wichtige Verstetigungs-, Koordinations- und „Kümmerer“-Funktionen übernimmt (allerdings mit Begrenzung der Laufzeit und Aufgabenstruktur).
Die bestehenden bürgerschaftlichen Arbeitsstrukturen der beiden Bürgervereine sind zwar
im Stadtteil weithin anerkannt, befinden sich aber z. T. in einer Neuorientierungsphase. Ihre
Vernetzung und Kooperationsfähigkeit untereinander soll zugunsten des wachsenden Stadtteils weiter verbessert werden.
Defizitanalyse
Aufgrund der programmbedingt eingeschränkten Aufgabenstellung und Laufzeiten sowie der
unterschiedlichen Gebietszuschnitte können von SUM/ESM keine umfassende intermediäre
und aktivierende Funktionen im Sinne eines vollwertigen Quartiersmanagements geleistet
werden.
Die Bürgervereine sind engagierte Kooperationspartner in allen Entwicklungsfragen und solGIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
22
len in verschiedene Vorhaben z. B. auch bei der Zielgruppenansprache einbezogen werden.
Allerdings sind die Kooperationsstrukturen untereinander ausbaufähig und die Belastungsgrenzen der ehrenamtlichen Arbeit gerade im Bereich der sozialen Integration vor dem Hintergrund wachsender Zuwandererzahlen und mehrerer benachbarter Aufnahmeeinrichtungen/Unterkünften zu berücksichtigen. Hier besteht ein deutliches Koordinationsdefizit zu den
professionellen und ehrenamtlichen Hilfestrukturen und -aktivitäten. Es bestehen nur eingeschränkte Möglichkeiten für eine offene und zentrale Anlaufstelle aller Partner vor Ort.
Vorhaben:
Im HF Begleitende Maßnahmen sollen zwei die Richtlinie umsetzende und begleitende Vorhaben beauftragt werden (Ausschreibung).
Ein Stadtteilmanagement inklusives Gemeinwesen übernimmt insbesondere Koordinationsund Vernetzungsaufgaben zwischen den verschiedenen Vorhabensträgern und weiteren
Partnern im Stadtteil, unterstützt die Aktivierung und Einbeziehung der Bürgerschaft in die
Stadtteilentwicklungsprozesse im Bereich Bildung, Beschäftigung und Wirtschaft (ergänzend
zu den investiven Handlungsfeldern des Stadtumbaumanagements) sowie die Initiierung von
Projekten, die das Zusammenleben im Stadtteil sowie gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Im Rahmen der Umsetzung soll geprüft werden, ob ein leerstehendes Ladenlokal in
der Gorkistraße als neuer Anlaufpunkt für den Förderzeitraum eingerichtet werden kann.
Eine „ Technische Programmassistenz GIHK Schönefeld“ soll vorrangig die Projektträger im
geplanten ESF-Gebiet bei der Umsetzung ihrer Vorhaben administrativ zu unterstützen und
dabei die Zielerreichung der Gesamtmaßnahme im Blick behalten (und ggf. gemeinsam mit
den Ämtern nachzusteuern). Dazu gehören die Koordination, Sicherung der Qualität und
Aktivierung bei den Projektträgern zur Steigerung des Erfolges und der Impulswirkung der
Vorhaben ebenso wie Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit und die Mitarbeit an der bedarfsgerechten Fortschreibung des Gebietsbezogenen Integrierten Handlungskonzeptes.
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Die Aufgabenbeschreibungen der Programmassistenz und der Stadtteilkoordination inklusives Gemeinwesen sind von den investiven Aufgaben des SUM im Programm Stadtumbau
Ost sowie des ESM im Rahmen des KfW-Programms Energetische Stadtsanierung (Programmnummer 432) aufgrund der Programmausrichtung und –spezifik bei der Anwendung
der Richtlinie und der diesbezüglichen Netzwerkarbeit auf die Themen Bildung, Beschäftigung und Wirtschaft abgegrenzt. Eine sinnvolle Zusammenarbeit im Stadtteil ist jedoch anzustreben.
Eine kommunale Aufgabenkompetenz ist mit der Programmsteuerung und damit der Koordination und verwaltungsinternen Umsetzungsbegleitung gegeben.
3.4 Verknüpfung mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen
Aufgrund des integrierten, fachübergreifenden Herangehens mit einem Höchstmaß an Kooperation mit den Trägern im Stadtteil hat die Entwicklung und Umsetzung des GIHK für die
Umsetzung des STEK sowie des INSEK/SEKo eine besondere, konzeptimmanente Bedeutung. Das Aufwertungsgebiet „Schönefeld“ wurde erst 2012 mit dem Beschluss des SEKOStadtumbau Ost in seinen aktuellen Grenzen festgelegt. Seit Beginn der Umsetzungsphase
des Umbaukonzeptes wurden neben der Unterstützung privater Maßnahmen insbesondere
Maßnahmen zur Aufwertung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
realisiert, so z. B. der Umbau des Stannebeinplatzes, des Stöckelplatzes und der Grün- und
Freiflächengestaltung „Grünes Tor Gorkistraße“ vor der Stadtteilbibliothek und am Losinskiweg.
Ein Akteursnetzwerk zur Entwicklung des Schlossumfeldes und der Vorbereitung von investiven Maßnahmen wird aktiv unterstützt. Aktuell wird – gefördert mit Stadtumbaumitteln –
vom Schloss Schönefeld e. V. als engagiertem Partner (vgl. Fußnote S. 4) das Torbogenhaus der Schlossanlage in der alten Ortslage für behindertengerechtes Wohnen und Dienstleistungen saniert, das zudem weitere soziokulturelle Angebote ermöglichen soll. Der CVJM
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
23
e. V. ist auch in diesem Netzwerk aktiver Partner und Akteur. Die Aufwertung des Wohnumfeldes und Schaffung von intergenerativen Begegnungsräumen und Bewegungsangeboten
wurde mit der Neugestaltung des Sport- und Spielbereichs Fritz-Siemon-Straße und des benachbarten Generationenparks Volksgartenstraße in Schönefeld-Ost erreicht. Weitere Sanierungsmaßnahmen am Offenen Freizeittreff „Kirsche“ sollen geprüft werden. Hier wurden
Grundlagen geschaffen, die in Verbindung mit ESF-geförderten Vorhaben eine noch größere
Wirkung im Stadtteil erzielen können. Das Vorhaben „Sport frei! Sportmultiplikatoren fördern
Aktiverung und gemeinsames Lernen“ bezieht bspw. in der Umsetzung die neugeschaffenen
Bewegungsangebote in der direkten Nachbarschaft der „Kirsche“ aktiv mit ein.
Durch die Beratung von SUM und ESM werden Eigentümer z. B. gezielt an der Geschäftsstraße Gorkistraße und im Umfeld aktiv zu den Fördermöglichkeiten und den Chancen der
Lage informiert (Eigentümerberatung). Das Leerstandsmanagement versucht, potenzielle
Interessierte über leer stehende Gewerbeeinheiten zu informieren und Eigentümer zu Investitionen zu aktivieren. Zudem sollen auch zukünftig Sanierungsmaßnahmen z. B. der Modernisierung und Instandsetzung zur Weiterentwicklung des Bestandes – mit Fokus auf der
energetischen Sanierung – unterstützt werden. Das Vorhaben „Motivation Unternehmertum“ soll an diese Angebote anknüpfen und den Arbeitsansatz seitens der lokalen Ökonomie
unterstützen. Weitere geplante Vorhaben werden die Gorkistraße als räumlichen Handlungsschwerpunkt aufgreifen bzw. versuchen, hier ihre Aktivitäten anzusiedeln.
Auch wenn weiterhin bei der Clara-Wieck-Grundschule baulicher Handlungsbedarf besteht,
haben die aus Stadtumbaumitteln geförderten Maßnahmen den schulischen Rahmen verbessern können. Aktuell werden die ehemaligen Schulgebäude an der Gorkistraße für die
Einrichtung eines vierzügigen Gymnasiums saniert. Weitere Schulsanierungsmaßnahmen
sind u. a. im Rahmen von Stadtumbau Ost geplant. Die Schulen werden als Kooperationspartner insbesondere die Vorhaben für Kinder und Jugendliche aktiv unterstützen, der Träger
der Schulsozialarbeit der 20. Oberschule bringt sich aktiv als Projektträger für das Vorhaben
„Über Generationen hinweg“ ein.
Das Vorhaben „Kiez wandeln“ thematisiert explizit Fragen der Stadtteilentwicklung und der
Entwicklung einer (klimagerechten und) nachhaltigen Mobilität. Es bringt Kindern und Jugendlichen damit u.a. die Themen Stadtumbau und energetische Stadtsanierung näher.
Somit stehen alle geplanten Maßnahmen in engem Zusammenhang mit den bereits umgesetzten oder geplanten investiven Maßnahmen. Sie sind einerseits aus dem STEK Schönefeld abgeleitet und andererseits auf die Ziele des STEK ausgerichtet.
Zudem unterstützen sie die Tragfähigkeit der großen privaten Investitionen wie den Neubau
des REWE-Marktes als Entwicklungspol an der nördlichen Gorkistraße, die Entwicklung des
Standortes Waldbaurstraße am südlichen Ende der Gorkistraße, die Neubauten der Kindertagesstätten sowie z. B. der Umbaumaßnahme des Betreuten Wohnens an der Bästleinstraße etc.
Der geplante Aufbau eines Verfügungsfonds soll dazu beitragen, weitere Interessierte zu
aktivieren, zur Kooperation anzuregen und dazu zu befähigen, mit kleinteiligen investiven
Maßnahmen ihre Ideen zu realisieren, an der Stadtteilentwicklung aktiv teilzuhaben und dabei die Umsetzung des STEK Schönefeld zu unterstützen.
3.5 Strategien zur Verstetigung erfolgreicher Ansätze
Grundsätzlich besteht wie beschrieben ein großer Handlungsbedarf im Stadtteil, für den Lösungsansätze- und -wege in den genannten Vorhaben (vgl. Teil B) entwickelt worden sind.
Vielfach konnten seitens der Stadtverwaltung aufgrund der Notwendigkeit zu anderen
Schwerpunktsetzungen bisher keine adäquaten Angebote zur Problemlösung realisiert werden.
Die Projektträger werden grundsätzlich angehalten, die Verstetigung ihrer Ansätze konzeptionell vorzubereiten und in der Umsetzung zu schärfen sowie durch die Sicherung und Verbreitung von Ergebnissen (auch gezielte Öffentlichkeitsarbeit) aktiv zu unterstützen. Dies
würde z. B. für den mobilen Jobcoach genauso wie für Familienangebote, Integrationsangebote und das Vorhaben „Über Generationen hinweg“ gelten.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
24
Für den Fall des Erfolgs von Maßnahmen sollte es das Ziel sein, dass das jeweilige Vorhaben auch damit endet. Die vorgefundene Lage erscheint derzeit jedoch so komplex, dass
von einer kurzfristigen Lösung nicht auszugehen ist und somit der Bedarf nach Verstetigung
vorhanden ist, selbst wenn bei den aktuellen Teilnehmenden große Erfolge erzielt werden.
Es ist daher angestrebt, dass die zusätzlichen Maßnahmen – bei entsprechend nachgewiesener Wirkung – über die vereinbarte Förderungsdauer hinaus unter dem Vorbehalt der der
finanziellen Möglichkeiten und im Rahmen der Haushaltsplanung der Stadt Leipzig als ständiges Angebot in den „Regelbetrieb“ der zuständigen Ämter der Stadt Leipzig, der Wohnungsmarktakteure und/oder der beauftragten Träger übernommen werden könnten und mit
diesem Ziel betrieben werden. Der Qualitätsgewinn für die Angebote im Stadtteil wird durch
alle Vorhaben angestrebt. Ebenso werden in der Verbesserung der Kooperationen im Stadtteil neue Grundlagen für einen größeren Projekterfolg und durch innovative Verfahren die
Qualifizierung bestehender Angebote geschaffen. Daher sollte hier – wie oben: bei Erfolg –
die Verstetigung der Vorhaben angestrebt werden.
Letztlich sind es auch die Teilnehmenden selbst, die durch die positive Wirkung in ihrer Person und z. B. der Übernahme und Anwendung neuer Kenntnisse und Fähigkeiten in ihre Lebensgestaltung (Erwerb größerer Erziehungskompetenz, Qualifizierung, Wissen über eigene
Fähigkeiten etc.) und als Erzählende (damit als Multiplikatoren) für Verstetigung sowie für die
Nachhaltigkeit der Vorhaben stehen. Der Aufbau eines lokalen Unternehmensnetzwerkes ist
auf Dauer und ständige Erneuerung ausgelegt. Die Integrationsangebote resp. -netzwerke
sind ebenfalls auf Erweiterung und dauerhaften Bestand aus eigener Kraft orientiert. Es kann
sich hier auch aufgrund der Schwäche der Netzwerkpartner herausstellen, dass eine Übernahme in die Regelförderung oder den Regelbetrieb der Verwaltung erforderlich ist.
Es ist daher als ein Vorteil im Stadtteil anzusehen, dass noch für einen absehbaren Zeitraum
Managementstrukturen des SUM/ESM ergänzende Unterstützung leisten können und zukünftig eine Verfügungsfonds finanzielle „Starthilfe“ geben soll. Zudem wird die zu beauftragende Programmbegleitung (Begleitende Maßnahmen) mobilisierende und Unterstützungsaufgaben übernehmen können.
3.6 Konzept der Zielgruppenansprache
Die avisierten Vorhabensträger sind durchgängig erfahren in der Ansprache ihrer Zielgruppen und stehen z. B. durch eigene Beratungsangebote mit ihnen bereits umfassend im engen Kontakt, sodass eine passgenaue Vorhabenskonzeption erfolgen konnte (resp. genau
auf dieser Kenntnis aufbaute). Die lokalen Netzwerkkenntnisse ermöglichen enge Kooperationen mit Projektpartnern mit geringen Zeitaufwand zur Aktivierung von Verbindungen sowie
Kontaktaufnahmen über bekannte Peer Groups. Die ansässigen Träger verfügen über angemessene Räumlichkeiten z. B. im CVJM-Gebäude, in der 20. OS oder im OFT Kirsche,
jedoch ist ggf. weiterer Bedarf zur Begegnung und Ansprache zu prüfen.
Aufgrund der geringen Anzahl von im Stadtteil ansässigen Trägern kann auf eine Einbindung
externer Partner nicht verzichtet werden. Zum Teil sind sie – wie die DAA oder der Verein
Internationale Frauen e. V. – im selben Planungsraum Ost/Nordost tätig und damit in die
städtischen Kooperationsverbünde und Netzwerke z. B. der Jugendhilfe eingebunden, zum
Teil sind sie auch stadtweit tätig und haben kontinuierlichen Kontakt zum Netzwerk und zu
vergleichbaren Zielgruppen.
Die bereits vorhandenen Managementstrukturen im Stadtteil (SUM/ESM), die zu beauftragende Programmbegleitung, die Stadtteilkoordination soziale Integration sowie die eingebundenen städtischen Ämter werden als Multiplikatoren fungieren und bei Bedarf bei der
Netzwerkintegration unterstützen.
Für die Vorhabensträger liegt die Zielgruppenansprache vorrangig in ihrem eigenen Verantwortungsbereich. Bei institutionellen Hürden z. B. bei der Ansprache nicht-kommunaler,
staatlicher Einrichtungen wie z. B. Schulen werden die städtischen Ämter im Hinblick auf die
Ziele des GIHK und der Vorhaben entsprechend unterstützen.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
25
Abbildungen/Tabellen
Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung 1992–2014 ....................................................................................................................... 3
Tabelle 2: Bevölkerung am 31.12.2014 ...................................................................................................................................... 4
Tabelle 3: Bevölkerungsbewegung 2014 .................................................................................................................................... 5
Tabelle 4: Haushalte 2014 .......................................................................................................................................................... 5
Tabelle 5: Soziales 2014 ............................................................................................................................................................. 6
Tabelle 6: Soziales 2014: Empfänger Transferleistungen ........................................................................................................... 6
Karte: Veränderung der Empfänger von Sozialgeld (unter 15 Jahren) Stat. Bezirke 2011-2014 in %......................................... 7
Tabelle 7: Jobcenter Leipzig – Altersstruktur der Kunden .......................................................................................................... 7
Tabelle 8: Jobcenter Leipzig – Berufsausbildung der Kunden .................................................................................................... 7
Tabelle 9: Schülerzahlen, Bildungsempfehlungen und Schulabgänger ohne Abschluss............................................................. 8
Tabelle 10: Wirtschaft 2010/2014 ............................................................................................................................................ 10
Tabelle 11: Problemlagen und Bedarfe im Bereich Bildung ..................................................................................................... 14
Tabelle 12: Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung ............... 17
Tabelle 13: Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld Wirtschaft ..................................................................................... 20
Tabelle 14: Problemlagen und Bedarfe im Handlungsfeld begleitende Maßnahmen .............................................................. 22
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
26
Teil B – Vorhabensteil
1. Vorhabensblätter (Formular 60888-2)
1.1 Vorhaben HF informelle Kinder- und Jugendbildung
Kiez wandeln – Kinder und Jugendliche für nachhaltige Entwicklung und politische
Teilhabe sensibilisieren
Träger des Vorhabens:
Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V., Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
informelle Kinder- und Jugendbildung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf
orientiert
Durch die Förderung sozialer Beziehungen im Stadtraum, die Begegnung unterschiedlicher Schulund Lernkulturen wird soziale Innovation auf individueller Ebene vorangetrieben. Die Organisation
dieser Zusammenarbeit wird reflektiert und abstrahiert, so dass die Erfahrungswerte verdichtet und
handlungsleitend weiterhin bzw. für Dritte zur Verfügung stehen. Die schulübergreifende
Zusammenarbeit wird impulshaft verstärkt, erste Kooperationen zwischen unterschiedlichen Schulen
im Stadtteil unterstützt und in ihrer Realisierbarkeit aufgezeigt.
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf
orientiert
Zielgruppe:
Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 10 Jahren (3. Klasse) und 11 bis 14 Jahren (6./ 7. Klasse)
aus unterschiedlichen Schulen des Fördergebiets; die Benachteiligung dieser Schüler/-innen besteht
mehrheitlich individuell sozialisationsbedingt; kein Interesse an politischer Mitwirkung, Themen wie
nachhaltige Entwicklung nicht präsent
Art des Vorhabens:
geschlossener Kurs/ Workshop: Bildungsangebot zur Vermittlung von Schlüssel- und
Umweltkompetenzen, insbesondere an sozial oder anderweitig benachteiligte Kinder und Jugendliche
im außerschulischen, informellen Bereich
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
kaum Angebote der politischen Bildung bzw. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) für
Kinder und Jugendliche im Fördergebiet
Ziele
*je Schulangebot ca. 15 teilnehmende Kinder oder Jugendliche (insgesamt 30)
*Förderung der Auseinandersetzung mit aktuellen stadtplanerischen Themen und Prozessen,
Kennenlernen von Beteiligungsverfahren und –methoden
*individuell: Schulung verschiedener Sicht- und Herangehensweisen zur kritischen Wahrnehmung der
Umwelt sowie Förderung von Akzeptanz und Meinungsvielfalt
*Kindern und Jugendlichen nachhaltiges Denken und Handeln ermöglichen: Wissensvermittlung,
Methodenvermittlung sowie Sensibilisieren für ein verantwortungsbewusstes Handeln
*Selbstwirksamkeit im politischen System erleben mittels Planung, Durchführung, Präsentation eines
eigenen
Projekts;
Vermittlung
verschiedener
Kompetenzen:
Gestaltungsund
Entscheidungskompetenz, handwerkliche Kompetenzen (Fotografie, Modellage, Zeichnen …),
Reflexionsfähigkeit
Umsetzung
*2 Schülergruppen (je 1 an einer Schule); organisatorische Abstimmung mit den kooperierenden
Schulen und den weiteren Partner/-innen über Format der Veranstaltungen (z.B. Projekt/Seminarwoche, und in der Folge nachmittägliches Angebot ca. 1 Mal wöchentlich über einen
Zeitraum von 15 Monaten)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
27
*Abstimmung mit ansässigen Künstler/-innen, Werkstätten und Handwerksbetrieben bezüglich der
Visualisierung des Soll-Zustandes (um festzulegen, mit welchen Methoden das Projekt visualisiert
werden soll)
*Themenfindung durch die Schüler/-innen (Bezug zu aktuellen Planungs- und Entwicklungsprozessen
im Stadtteil (z. B. Radwegeplanung/ Umweltbezug/ Angsträume / „essbare Stadt“
Bezug zu KfWUntersuchungsgebiet und damit Schnittstelle Klima und Energie (Vernetzung mit energetischem
Sanierungsmanagement) durch verschiedenen Exkursionen und Stadtteilrundgänge
*Sammlung von Ideen, Konzepten, Wünschen durch Schüler/-innen bei Anwohner/-innen
(Befragungen – qualitativ oder quantitativ, Stadtteil-Exkursionen …); Indikatorenerarbeitung
gemeinsam mit den beteiligten Kindern und Jugendlichen, um deren Reflexionsfähigkeit zu schulen;
Diskussion und Erarbeitung Soll-Zustand (konsensbasiert)
Visualisierung
*die unterschiedlichen Schülergruppen sollen sich untereinander zu ihren jeweiligen Themen und
Prozessen austauschen und gegenseitig beraten (alle 2 Monate)
*Dokumentation von Prozess und Ergebnis (Fotografie, Video, Blog, Ausstellung …) unterstützt durch
vorwiegend im Stadtteil ansässige Künstler/-innen und Handwerksbetriebe (Vernetzung mit dem
Projekt „Motivation Unternehmertum“)
*Präsentation im Stadtteil, bei Stadtratsvertreter/-innen, Stadtverwaltung, Jugendparlament und
gemeinsame Diskussion bzw. Reflexion z. B. durch Ausstellung im neuen Rathaus / Gestaltung eines
Handouts
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebietes ein? Bezug zu
Zielen aus STEK Schönefeld
*Beitrag zur Verbesserung der Übergänge Oberschule/ Gymnasium oder Schule und Beruf
Kooperation zwischen Grund- und Oberschule wird forciert; Austausch erleichtert Übergang, Ängste
werden abgebaut, Vorbereitung auf zukünftige Lernmethoden; durch Einbeziehung ansässiger
Künstler/-innen und Unternehmen entstehen Beziehungen, die mittelbar auch auf den Übergang
Schule – Beruflichkeit positiv wirken können
*Stärkung der Ausbildungsreife (bei Jugendlichen)
Bezug „Kriterienkatalog der BA f. Arbeit“: insbesondere Schulung des räumlichen
Vorstellungsvermögens,
Kommunikationsfähigkeit,
Kritikfähigkeit,
Selbstorganisation
und
Selbständigkeit, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
schulübergreifende Zusammenarbeit, Austausch zwischen 2 Schülergruppen; miteinander ein
konkretes Thema der Stadtteilentwicklung lösungsorientiert bearbeitet
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
*Durchführungsorte sind die Grundschulen bzw. die Oberschule/ Außenstelle Gymnasium im ESFGebiet
*energetisches Sanierungsmanagement/ Stadtumbaumanagement involviert
*Verbindung zu geplantem ESF-Vorhaben „Motivation Unternehmertum“
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
bei den Grundschulen ist aufgrund der Schulbezirkspflicht eine 90%ige Zugehörigkeit zum ESF-Gebiet
gegeben; bei der Oberschule/ Gymnasium wird auf diese Quote explizit geachtet
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Bildung von je einer Schülergruppe mit mindestens 15 Schüler/-innen, klassenübergreifend an einer
Grundschule im Fördergebiet, an der 20. Oberschule sowie Außenstelle des zukünftigen Gymnasiums
Gorkistraße
direkte Ansprache der Schüler/-innen in den Schulen in Kooperation mit
Lehrerkollegium und Schulsozialarbeit, z. B. im Rahmen einer themenbezogenen Seminarwoche
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
qualifizierte Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche zur politischen Bildung bzw. zur Bildung für
eine nachhaltige Entwicklung stehen im Fördergebiet nur über Schulen zur Verfügung; bislang keine
aktiven Träger; Beteiligung Ökolöwe bereits im Rahmen STEK Schönefeld
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Schönefeld bezogen; findet im
benachteiligten Stadtteil statt
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
28
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Es sollen aktuelle Projekte der Stadtteilentwicklung, insbesondere mit Bezug zum
Stadtteilentwicklungskonzept betrachtet werden (z. B. Rad- Fußwegeplanung/ Klima und Energie
energetisches Sanierungsmanagement)
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
kooperatives, gemeinwesenorientiertes, schulübergreifendes Arbeiten wird gefördert; erprobte
Routinen können weitergeführt werden
Beachtung von Nachhaltigkeit:
Kompetenzerwerb bei teilnehmenden Kindern und Jugendlichen: nehmen sich als aktiv Handelnde im
Prozess der Stadtplanung wahr, können selbst Prozesse gestalten, wissen aber auch um die Dauer
von Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen; erleben Konsensentscheidungen nicht als
Niederlagen
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
zentraler Inhalt
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und politische Bildung sollen die Kinder und
Jugendlichen sensibilisieren für einen verantwortungsbewussten Umgang mit begrenzter
Verfügbarkeit von Ressourcen
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
der Träger arbeitet mit geschlechtersensiblen, diskriminierungsfreien Methoden und kann
Jugendlichen gleichermaßen Zugänge zu Teilhabe in Projektarbeit ermöglichen; eine kritische
Reflexion des Geschlechterverhältnisses gemeinsam mit den Jugendlichen im Rahmen der
Projektarbeit ist Bestandteil; zudem sind die beteiligten Schulen in hohem Maße multikulturell und
aufgrund des Einzugsgebiets mehrheitlich von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien
(Bildung, Beruf, soziale Teilhabe frequentiert, deshalb werden u. a. auch milieu- bzw. kulturell
geprägte Zugänge und Ansichten zum Thema Teilhabe an der Stadtgestaltung bzw.
Stadtteilentwicklung thematisiert; Grundlagen und Prozesse der Teilhabe werden vermittelt)
voraussichtliche Ergebnisse (nur Kurse, Workshops von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
30
0
Zahl der TN über 18 Jahre,
die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen
haben
0
Beginn/ Ende des Vorhabens:
07.2017 bis 12.2018 (18 Monate)
Kostenkalkulation/ davon Personalkosten:
96.300 € / davon 73.500 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
29
Kinder und Jugendliche lernen gesund essen durch urban gardening
Träger des Vorhabens:
CVJM Leipzig e. V. (im Verbund mit CVJM-KITA e. V.), Schönefelder Allee 23 a, 04347 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
Informelle Kinder- und Jugendbildung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
orientiert
neu für das Fördergebiet ist das Aufgreifen des Gedankens
gardenings“; und die Verknüpfung dieser Zugänge mit
Jugendliche
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
orientiert
Zielgruppe:
Kinder und Jugendliche
Haushaltskompetenzen
mit
geringen
bzw.
o
neutral/
x
relevant/
o
darauf
der „essbaren Stadt“ bzw. des „urban
Ernährungsberatung für Kinder und
x
neutral/
mangelhaften
o
relevant/
Ernährungs-,
o
Umwelt-
darauf
und
Art des Vorhabens:
Kombination aus Kursangeboten (geschlossen) sowie offenen Angeboten
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Vorhabensträger, Koordinierungskreis Alte Ortslage Schönefeld sowie die KGV „Schöne Heimat“
bringen in diesem Vorhaben verschiedene Themen zusammen: Beim Vorhabensträger, der
gleichzeitig einen Kinder- und Jugendtreff im Fördergebiet betreibt, häufen sich Kinder, die nicht
ausreichend bzw. nicht vielfältig genug ernährt werden. Den Kindern und Jugendlichen fehlt das
Wissen über Herkunft und Anbau von Obst, Gemüse und weiteren essbaren Pflanzen, die in
unmittelbarer Umgebung wachsen sowie zur Verarbeitung und Zubereitung von schmackhaften
Mahlzeiten. Die KGV beklagt seit längerer Zeit das Brachfallen von Parzellen und der
Koordinierungskreis Alte Ortslage Schönefeld möchte gern das „Erlebnis Stadtraum“ forcieren, indem
die öffentlichen Flächen und Räume, die im Quartier ausgesprochen attraktiv sind, stärker funktional
belebt werden. Hier setzt das Projekt an.
Ziele
Ziel des Vorhabens ist ein Angebot für die Kinder und Jugendliche mit fehlendem Wissen zu gesunder
und kostengünstiger Ernährung (Anbau von Obst und Gemüse, Einkauf und Zubereitung gesunder
Speisen etc.). Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, was gesunde Ernährung ist, worauf sie
selbst achten können. Damit Vermittlung von Schlüssel-, Bildungs- und auch Umweltkompetenzen.
Umsetzung
Im Vorhaben wird ein niedrigschwelliger Ansatz gewählt: In kleinen Kocheinheiten (1x pro Woche)
lernen die Kinder und Jugendlichen, sich selbst einfache, schmackhafte, gesunde Gerichte
zuzubereiten. Sie erfahren, welche Lebensmittel ihnen gut tun, damit sie die notwendigen
Ernährungsbausteine aufnehmen, um konzentriert zu lernen, sich mit Spaß zu bewegen und ihre
Gesundheit zu erhalten bzw. zu fördern (Ernährungsberatung). Durch Erkundungen im Stadtraum, v.
a. in der angrenzenden Parkanlage, lernen sie parallel dazu essbare Pflanzen kennen, die für eine
unkomplizierte Selbstversorgung geeignet sind. In Kooperation mit der KGV wird ein brachgefallener
Kleingarten bewirtschaftet: die Kinder und Jugendlichen bauen selbst Gemüse und Kräuter an, ernten
Obst und verarbeiten diese Lebensmittel. Sie lernen unterschiedliche Zubereitungs- und
Konservierungsarten kennen. (Förderung des Umweltbewusstseins, der lebenspraktischen Bildung
und positive Beeinflussung des ökonomischen Verhaltens)
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Ausbildungsreife (bei Jugendlichen)
Bezug „Kriterienkatalog der BA f. Arbeit“: insbesondere Schulung Selbstorganisation und
Selbständigkeit, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
30
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
funktionale Belebung des öffentlichen Raums; Förderung des Miteinanders; Stärkung der
Selbstorganisation
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsort ist das ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen/ Organisationen am Standort
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
Angebot mit offenen und geschlossenen Anteilen: jeweils Einhaltung der vorgeschriebenen
Teilnehmergrenzen (2/3 bzw. 90%)
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
direkte Ansprache; Kinder und Jugendliche sind bereits bekannt
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Mit dem Vorhaben wird es möglich, auf Fehlentwicklungen einzuwirken, die bereits jetzt schon bei den
Kindern und Jugendlichen im Treff des Vorhabensträgers deutlich wurden; allerdings fehlen hier
bisher dafür notwendige Ressourcen
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert; auf das Fördergebiet Schönefeld bezogen
*ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Aufwertung und Belebung der alten Ortslage von Schönefeld
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
mit der Bewirtschaftung einer Kleingartenparzelle wird ein Grundstein für weitere Aktivitäten in
Richtung Ernährungsberatung/ Erziehung zu gesunder Ernährung gelegt
Beachtung von Nachhaltigkeit:
mit der Bewirtschaftung einer Kleingartenparzelle wird ein Grundstein für weitere Aktivitäten in
Richtung Ernährungsberatung/ Erziehung zu gesunder Ernährung gelegt
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Förderung des Umweltbewusstseins und positive Beeinflussung des ökonomischen Verhaltens bei
den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
für die Zielgruppe der Kinder und Jugendliche mit gestörtem Essverhalten, Tendenz zu Adipositas,
Mangelernährung wird ein aktiver nachteilsausgleich betrieben
voraussichtliche Ergebnisse (nur Kurse, Workshops von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
Zahl der TN über 18 Jahre,
die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen
haben
30
0
0
Beginn/ Ende des Vorhabens:
01.2018 bis 12.2019
Kostenkalkulation/ davon Personalkosten:
60.300 € / davon 46.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
31
Schulabschluss fördern mit Motopädie
Träger des Vorhabens:
Kinderhilfe Leipzig e. V., Schulzeweg 11, 04347 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
informelle Kinder- und Jugendbildung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
Modellcharakter: Entwicklung und Erprobung eines Netzwerkmanagements sozialräumlich mit
unterschiedlichen Hilfeanbieter/-innen; Durch die sozialräumliche Ausgestaltung der Netzwerkarbeit
werden Akteure der Jugendhilfe (Planungsraumkoordination des Amtes für Jugend, Familie, Bildung
der Stadt Leipzig; Oberschule, Schulsozialarbeit, allgemeiner Sozialdienst …) an einen Tisch gebracht
und können präventiv gemeinsam mit den Jugendlichen einzelfallbezogen arbeiten, so dass in einem
abgestimmten und koordinierten Netzwerkmanagement die benachteiligten Jugendlichen in ihrer
individuellen Problemlage effizient unterstützt werden; Hilfen zur Erziehung (HZE) werden minimiert.
Koordination/ Begleitung durch Planungsraumkoordinatorin des Amtes für Jugend, Familie, Bildung
der Stadt Leipzig
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Zielgruppe:
Jugendliche in Cliquen, die bereits den OFT frequentieren und aufgrund der Gruppendynamik, der
Sozialisation und weiterer Einflüsse den Themen Schulabschluss und berufliche Perspektive
distanziert gegenüber stehen
altersgemischt, in Übergangsphase, in Früherkennungsphase, vor Hilfen zur Erziehung (HZE)
Art des Vorhabens:
geschlossenes Angebot: Kurse, Workshops, Beratung
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Die 20. Oberschule weist einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Jugendlichen auf, die mit
Themen wie ungenügendem eigenem Übergangsmanagement von der Schule in die Ausbildung,
Gewaltbereitschaft, fehlendem Unrechtsbewusstsein, mangelnder Selbstreflexion konfrontiert sind.
Projektbasierte Interventionen wie „Schulverweigerung/ 2. Chance“ greifen in akuten Fällen und sind
an eine Reihe von Voraussetzungen gebunden, wie z. B. Gewährung von HZE. Daher sollen
innovative, präventive Ansätze vor dem Einsatz von HZE erprobt werden.
Ziele
*pro Jahr sollen 15 Jugendliche motiviert werden, am Prozess teilzunehmen; die Jugendlichen können
zu verschiedenen Zeitpunkten ein- bzw. aussteigen, sollen sich aber dennoch als „neue Gruppe“
erleben und wahrnehmen sowie anhand eigener Zielstellungen individuelle Fortschritte benennen und
reflektieren können
*durch die Teilnahme am Projekt soll vermieden werden, dass diese Jugendlichen Hilfen zur
Erziehung in Anspruch nehmen müssen (Vermeiden von HZE)
*Stabilisierung der Lebenskompetenzen, Gewaltprävention, Aufschluss eines Unrechtsbewusstseins,
Kanalisierung potenzieller Aggressivität bis hin zur Befähigung zu kritischer Selbstreflexion, inklusive
geeigneter, individueller Lebensperspektiven
*Netzwerkmanagement: Modellentwicklung/ Modellerprobung: Im Verlauf des Projektes gilt es zu
klären: (a) inwieweit motopädische Ansätze geeignet sind, Jugendliche mit den beschriebenen
Problemlagen zu motivieren und zu stabilisieren sowie (b) wie ein präventiv arbeitendes Netzwerk im
Bereich Jugendhilfe organisiert und erfolgsorientiert gemanagt werden kann: Stakeholder-Analyse;
Analyse Leistungsaustausch; kollegiale Fallberatung; Erfolgsbilanz/ output; Qualitätskriterien
Umsetzung
Der Projektansatz ist motopädagogisch ausgerichtet. Die Motopädie ist eine Form der Förderung und
Therapie, die psychologische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche mit
medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. Zentraler Ansatz ist die Bewegung, genauer
die Wechselwirkung zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen. Bewegung
wird verstanden als ein wesentlicher Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung, als Teil der
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
32
Auseinandersetzung des Menschen mit seinem Körper sowie mit dem materialen und sozialen
Umfeld.
Das Vorhaben folgt einem Prozessmodell, das einzelfallbezogen zur Anwendung kommt:
(1) Auswahl und Ansprache des Jugendlichen/ Erläuterung der Projektidee
(2) Zugang zu
einzelfallbezogener Beratung/ Förderung
(3) sportpädagogische Angebote/ Motopädie zum
Training verschiedener Fähigkeiten sowie zur Motivationsstabilisation
(4) Hilfeplanung im Verbund
präventiv im Vorfeld von HZE
(5) ggf. Verweisberatung
(6) Reflexion des Fortschritts/ Erfolgs
gemeinsam mit dem Jugendlichen
(7) gemeinsame Planung weiterer Interventionen
…
Es soll Zusammenarbeit mit weiteren Projekten aus GIHK erfolgen, insbesondere „Mobiler Jobcoach“
sowie „Motivation Unternehmertum“.
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wir ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebietes ein? Bezug zu
Zielen aus STEK Schönefeld
*Beitrag zur Verringerung Schulabbrecherquote
explizit, da die Einzelintervention einen erfolgreichen Schulabschluss unterstützen sollen
*Beitrag zur Verbesserung der Übergänge Oberschule/ Gymnasium oder Schule und Beruf
durch koordinierende Kommunikation zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Projektträger sowie die
einzelfallbezogenen Angebote werden Ausbildungsreife bzw. Abschlussorientierung verbessert; ferner
geht es um eine erfolgversprechende berufliche Perspektive dieser Jugendlichen
*Stärkung der Ausbildungsreife (bei Jugendlichen)
In Anlehnung an den von der BA f. Arbeit herausgegebenen Kriterienkatalog der Ausbildungsreife
konzentriert sich das Vorhaben auf Festigung von psychologischen Merkmalen des Arbeitsverhaltens
und
der
Persönlichkeit
wie
z.
B.
Durchhaltevermögen
und
Frustrationstoleranz,
Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, Leistungsbereitschaft,
Selbstorganisation und Selbstständigkeit, Sorgfalt, Umgangsformen, Zuverlässigkeit.
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Unterstützung von benachteiligten Jugendlichen, die bereits in Cliquen organisiert, dem Gemeinwesen
sowie dessen Normen und Regeln distanziert bzw. ablehnend gegenüber stehen
Projekt wirkt
diesen Tendenzen entgegen und arbeitet einzelfallbezogen an einer integrativen Perspektive für und
mit den Jugendlichen
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsort ist der OFT; er befindet sich im ESF-Fördergebiet (Schönefeld-Ost); die
Erreichbarkeit für die Zielgruppe ist gegeben; Projektträger ist gleichzeitig Träger eines OFT im
Fördergebiet; Gelände grenzt direkt an die 20. Oberschule; Schulleitung, Schulsozialarbeit und
Projektträger arbeiten seit Jahren intensiv in verschiedenen Projekten zusammen.
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
Aufgrund der Lage des OFT sowie aufgrund der engen Kooperation mit der angrenzenden Oberschule
wird eine 90-prozentige Zugehörigkeit der Teilnehmenden zum ESF-Gebiet berücksichtigt
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Die Jugendlichen, für die das Projekt entwickelt und umgesetzt wird, sind durch die Kooperation
zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Projektträger bekannt. Sie nutzen zudem bereits mehrheitlich
den OFT. Die Ansprache der teilnehmenden Jugendlichen erfolgt persönlich durch den
„Projektmacher“ im Rahmen bereits genutzter sportlicher Angebote des OFT. Folgende Themen
sollen bei der Auswahl berücksichtigt werden: Stabilisierung der Lebenskompetenzen,
Cliquenzugehörigkeit mit Delinquenzpotenzial, berufliche Desorientierung, sportliche Interessen. Die
Auswahl der infrage kommenden Jugendlichen erfolgt gemeinsam mit Schulsozialarbeit und
Lehrerkollegium der 20. Oberschule.
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Hilfen zur Erziehung (HZE) als kommunale Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für Familien mit
Kindern (§§ 27–40 des SGB VIII - Kinder und Jugendhilfe; Stichwort Hilfeplanverfahren) sollen
vermieden werden. Damit setzt das Projekt präventiv an, bevor die gesetzlich fixierten Leistungen in
Anspruch genommen werden.
unter Besucher/-innen des OFT hoher Anteil von HZE-Fällen, Nutzung des OFT als niedrigschwelligen
und informellen Zugang zu betroffenen/ gefährdeten Jugendlichen zur Entwicklung und Erprobung
eines sozialräumlich ausgerichteten Modells der Kooperation und Netzwerkarbeit verschiedener
Anbieter/-innen sowie motopädischen Ansätzen im Bereich der Jugendhilfe und Prüfung so, inwieweit
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
33
die Kommune aus bestehenden Ressourcen bedarfsadäquate Angebote entwickelt und realisiert
werden.
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert und auf das Fördergebiet Schönefeld
bezogen; es findet im benachteiligten Stadtteil statt
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
OFT: mit Städtebauförderung herausragend ausgebautes outdoor-Areal für diverse Sportarten
(Multifunktionssportfläche). Weitere Planungen im Bereich der Stadtteilentwicklung (STEK
Schönefeld) sehen Aufwertungsmaßnahmen/ Sanierung des Gebäudes vor.
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Modellentwicklung/ Modellerprobung: Durch Aufbau eines sozialräumlich ausgestalteten
Netzwerkmanagements werden Akteure der Jugendhilfe an einen Tisch gebracht, um präventiv sowie
gemeinsam mit den Jugendlichen einzelfallbezogen zu arbeiten. Anhand der begleitenden Evaluation
durch das Amt für Jugend, Familie, Bildung wird die Verstetigung in Teilen oder insgesamt im
Anschluss an eine erfolgreiche Durchführung angestrebt.
Beachtung von Nachhaltigkeit:
*Kooperation und Netzwerkmanagement führen zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen
verschiedenen Trägern im Sozialraum, auch zu einer genaueren Kenntnis des Leistungsspektrums
einzelner Anbieter/-innen sowie zu einer effektiven Unterstützung der Jugendlichen.
*in die Außenanlagen des OFT sind städtebauliche Mittel geflossen, die so über den Freizeitbereich
hinaus für eine qualifizierte Unterstützung der Jugendlichen genutzt werden können
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
*geschlechtersensible Ausrichtung von Maßnahmen zur Erreichung von Schulabschlüssen
*Aktivitäten sind auf verbesserte Teilhabechancen der benachteiligten Jugendlichen, teilweise auch
mit Migrationshintergrund, ausgerichtet
voraussichtliches Ergebnis (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
60
0
Zahl der TN über 18 Jahre,
die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen
haben
0
Beginn/ Ende des Vorhabens:
Phase I: 01.2017 bis 12.2018 (24 Monate)
Phase II: 01.2019 bis 06.2020 (18 Monate)
Begründung: In Phase I konzentriert sich die Arbeit auf den Aufbau des Netzwerkes sowie die
Erprobung verschiedener Methoden und Instrumente. Eine Evaluation gibt Aufschluss über
Gelingensbedingungen und Verbesserungsansätze. Diese sollen in Phase II umgesetzt werden. Hier
steht dann ebenfalls die Organisation des Transfers im Fokus, so dass mit Auslaufen der Förderung
eine Verstetigung in kommunale/ fachliche Routinen erfolgen kann.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
Phase I: 123.000 €/ davon 94.000 € Personalkosten
Phase II: 92.000 €/ davon 70.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
34
Mobiles Familienklassenzimmer
Träger des Vorhabens:
PLAN L gemeinnützige GmbH; Geschäftsstelle: Altranstädter Str. 17, 04229 Leipzig; Außenstelle:
Scheumannstraße 4, 04347 Schönefeld
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
informelle Kinder- und Jugendbildung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
orientiert
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
orientiert
x
neutral/
o
relevant/
o
darauf
x
neutral/
o
relevant/
o
darauf
Zielgruppe:
alle Schüler/-innen und deren Bezugssysteme der Grund- und Oberschulen in Schönefeld,
unabhängig ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Neigung, die mindestens eines der folgenden
Merkmale zeigen: schuldistanziertes, aktiv und passiv schulverweigerndes Verhalten;
Schulsuspendierung und von Suspendierung bedroht; verhaltensbedingt nicht bzw. nicht erfolgreich
im Klassenverband unterrichtbar; Konflikte im familiären Umfeld, die sich auf den Schulalltag
auswirken;
geringe
Bildungserfolge
und
wahrscheinliche
Schwierigkeiten
bei
den
Bildungsübergängen; Eltern, Lehrer/-innen, Schulsozialarbeiter/-innen und andere wichtige
Bezugspersonen, Peergroups sowie für den Einzelfall relevante Netzwerkpartner/-(potentielle
Ausbildungs- und/ oder Praktikumsbetriebe, Freizeit- und Sportstätten, Träger der Erziehungshilfe,
Suchtkrankenhilfe, Psychiatrie etc.)
Art des Vorhabens:
geschlossenes Angebot/ Kursangebot
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
in Fortführung des 2014 ausgelaufenen ESF-Bundesprogramms „Schulverweigerung. Die 2.Chance“;
aufbauend auf den dortigen Erfahrungen
Ziele
*Stärkung der Sozialkompetenzen der Schüler/-innen und der Beziehung zwischen Sorgeberechtigten
und Schule
*verbesserte Konfliktbewältigung im Familienalltag
*verbesserte schulische Mitarbeit und Leistungen der Schüler/-innen
Messinstrumente: Fragebögen für Teilnehmende/ Eltern/ Lehrkräfte vor und nach dem Projekt
Umsetzung
*außerschulisch und präventiv: Schüler/-innen, deren schulischer Erfolg dadurch gefährdet ist, dass
sie die Anforderungen beim Einhalten von Regeln und Arbeitsstrukturen nicht ausreichend erfüllen
können, sollen mit aktiver Unterstützung ihrer Eltern diese Kompetenzen im Familienklassenzimmer
erwerben; Eltern werden gemäß der Methode der Mehrfamilienarbeit aktiv in diese
Veränderungsprozesse eingebunden.
*Lernsetting im Lebensraum Schule; ganztägig Co-Team von einer Lehrkraft der Schule und einem
systemisch ausgebildeten Mitarbeiter von PLAN L gGmbH
*Familienklassenzimmer, an dem acht bis zehn Familien gleichzeitig teilnehmen können, findet einmal
wöchentlich am Vormittag statt, ansonsten besuchen die Kinder den regulären Unterricht; es setzt sich
aus Kindern verschiedener Klassen und Jahrgängen zusammen, wobei mindestens ein Elternteil
anwesend sein soll. *Teilnahme dauert etwa 4 bis 5 Monate (12 - 14 Termine in einem Schulhalbjahr)
*Eltern sind während des gesamten Vormittags anwesend und dafür verantwortlich, dass ihre Kinder
die Regeln des Unterrichts und der Schule (auch in den Hofpausen) akzeptieren; sie lernen so, dafür
Verantwortung zu übernehmen, dass ihre Kinder sich im Schulalltag angemessen verhalten und auf
diesem Weg der Verbleib an der Schule gesichert werden kann; sie lernen, eigenständig und
angemessen auf schwierige Situationen im Umgang mit ihrem Kind zu reagieren; dabei entwickeln sie
ein Gespür für die alltäglichen schulischen Anforderungen und Strukturen, die ihr Kind zu erfüllen hat
*Umsetzung eines Familienklassenzimmers je Schulhalbjahr an einer Schule
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
35
*durch den mobilen Charakter des Angebotes soll eine Flexibilität in Leipzig Schönefeld erreicht
werden, um Unterstützungsbedarfe unbürokratisch und situationsabhängig decken zu können
*Vorlaufzeit von ca. 4 - 5 Wochen, um mit der kooperierenden Schule geeignete Teilnehmer/-innen
auszuwählen, die Eltern zu einem gemeinsamen Informationsabend einzuladen, Vorgespräche zu
führen usw. *für Elternabende hat es sich bewährt, sogenannte erfahrene Eltern, die bereits an einem
Familienklassenzimmer teilgenommen haben, als ehrenamtliche Multiplikatoren hinzuzuziehen
*Kooperationspartner: Grund- und Oberschulen im Fördergebiet (in Form von Bereitstellung von
Räumlichkeiten und Lehrkräften); Schulsozialarbeiter/-innen an diesen Schulen (durch die Hilfe bei der
Auswahl geeigneter Schüler/-innen); andere Träger von Erziehungs-, Jugend- und Gesundheitshilfe u.
ä. in Form von einzelfallbezogener Kooperation; sächsische Bildungsagentur und Amt für Jugend,
Familie und Bildung (in Form von institutioneller Unterstützung)
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Beitrag zur Verringerung Schulabbrecherquote
explizit, da die Einzelintervention einen erfolgreichen Schulabschluss unterstützen sollen
*Beitrag zur Verbesserung der Übergänge Oberschule/ Gymnasium oder Schule und Beruf
kooperatives Handeln zwischen Schule/ Elternhaus/ Schüler/-innen auch für die Gestaltung der
Übergänge hilfreich
*Stärkung der Ausbildungsreife (bei Jugendlichen)
In Anlehnung an den von der BA f. Arbeit herausgegebenen Kriterienkatalog der Ausbildungsreife
konzentriert sich das Vorhaben besonders auf die Festigung von psychologischen Merkmalen des
Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit wie z. B. Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz,
Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kritikfähigkeit (Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik),
Leistungsbereitschaft,
Selbstorganisation
und
Selbstständigkeit,
Sorgfalt,
Teamfähigkeit,
Umgangsformen, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit.
Beitrag zur sozialen Kohäsion
*weiteres:
Es werden sowohl die Selbsthilfepotentiale der beteiligten Familien gestärkt, als auch neue und
unterstützende Netzwerke initiiert. Die Kooperation mit und Vermittlung zu geeigneten anderen
Angeboten im Sozialraum wird gefördert.
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
*Durchführungsorte können nach entsprechender Bedarfsermittlung alle Grund- und Oberschulen im
ESF-Gebiet sein; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
*bei Familien mit Migrationshintergrund Vernetzung mit geplantem ESF-Vorhaben „Ankommen im
Alltag – Migrant/-innen in Schönefeld“
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
bei den Grundschulen ist aufgrund der Schulbezirkspflicht eine 90%ige Zugehörigkeit zum ESF-Gebiet
gegeben; bei der Oberschule wird auf diese Quote explizit geachtet
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
PLAN L gGmbH verfügt über einen intensiven Kontakt zur
Kooperationsbeziehungen mit relevanten Netzwerkpartnern
20. OS und gewachsene
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
in Fortführung des 2014 ausgelaufenen ESF-Bundesprogramms „Schulverweigerung. Die 2.Chance“
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert und auf das Fördergebiet Schönefeld
bezogen; es ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Kurs soll in schulischen Räumen stattfinden, Sanierung von Schulen vorgesehen
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
36
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Es wird davon ausgegangen, dass im Antragszeitraum die Umsetzung des Familienklassenzimmers
an mehreren Schulen erfolgen kann. Erfahrungsgemäß muss solch ein Angebot nicht zum ständigen
Angebot einer Schule gehören, da nach 2 - 3 Durchläufen eine Stabilität in der Schule und im Kontakt
mit den Eltern erreicht wurde, so dass vorerst kein weiterer Bedarf für die aktuelle Schülerschaft
vorhanden sein könnte.
Beachtung von Nachhaltigkeit:
*Entwicklungs- und Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen werden positiv beeinflusst
*Lehrer/-innen und Eltern entwickeln gemeinsame Handlungsstrategien, um die Kinder/ Jugendlichen
bei der Bewältigung schulischer Anforderungen zu unterstützen
*Ursachen für das Scheitern von erfolgreichem Schulbesuch werden behoben und/ oder gelindert
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
Projekt berücksichtigt geschlechterspezifische Erwartungen und Rollenbilder im Alltag sowie in der
Schule; es wird auch an dem Verständnis für verschiedene sexuelle Orientierungen der Zielgruppe
gearbeitet; bei Vorbereitung, Durchführung und Begleitung aller Maßnahmen werden die
Auswirkungen auf die jeweiligen Situationen beider Geschlechter erkennbar und wirbt für mehr
Toleranz für diejenigen, die mit der Enge ihrer Rolle nicht glücklich oder einverstanden sind oder auf
Grund ihrer Herkunft bzw. Religion ein anderes als in Mitteleuropa übliches Rollenverständnis haben;
Zugang zum Projekt gewährleistet Chancengleichheit, so dass jede Form der Diskriminierung
ausgeschlossen werden kann; im Ergebnis sollen benachteiligte Schüler/-innen bessere Chancen auf
einen erfolgreichen Schulbesuch haben, hierdurch können sich positive und transferleistungsfreie
Lebensperspektiven auch für diejenigen Kinder und Jugendlichen einstellen, die auf Grund ihrer
Herkunft, psychischen bzw. physischen Konstitution und/ oder sozialen Stellung per se schlechtere
Chancen bei der Integration auf dem Bildungs- und Arbeitsmarkt hätten.
voraussichtliche Ergebnisse (nur Kurse, Workshops von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
Zahl der TN über 18 Jahre,
die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen
haben
32
32
32
Beginn/ Ende des Vorhabens:
Phase: 01.04.2017 bis 31.03.2019 (schuljahresbezogen, nach den Osterferien)
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
56.000 €/ davon 47.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
37
1.2 Vorhaben HF Bürgerbildung/lebenslanges Lernen
Erziehungskompetenzen benachteiligter Eltern stärken
Träger des Vorhabens:
CVJM Leipzig e. V. (im Verbund mit CVJM-KITA e. V.), Schönefelder Allee 23 a, 04347 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
lebenslanges Lernen/ Bürgerbildung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Zielgruppe:
Eltern mit erhöhtem Förderbedarf (u. a. Transferbezieher, alleinerziehende Eltern, Eltern mit
Migrationshintergrund) aus dem ESF-Fördergebiet, deren Kinder in der Kita oder der Clara-WieckGrundschule unterrichtet werden (sollen); Schwerpunkt ist der Übergang zur 1. Klasse
Art des Vorhabens:
geschlossenes Angebot: Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden) mit offenen Anteilen Beratung,
Information und Aktivierung
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Kita und Schule ist für das Gelingen der
Bildungsbiografie der Kinder von Bedeutung. Lehrer/-innen zeigen an, dass sie gerade zu den Eltern,
deren Kinder im unteren Leistungsbereich liegen bzw. deren Schulmotivation gering ist, oft keine
Zugänge finden und sich hier Unterstützung wünschen. Andererseits ist diesen Eltern oftmals nicht
bewusst, was sie konkret beitragen können, um die Entwicklung und Bildung ihrer Kinder zu
unterstützen. Hier setzt das Projekt an.
je Schuljahr gehören zu den potentiellen Teilnehmer/-innen fünf erste Klassen und eine
Vorschulklasse, insgesamt 140 Kinder mit ihren Eltern
Ziele
*„verbesserte Erziehungskompetenz“ in 3 Handlungsfeldern: Erziehungspartnerschaft zwischen
Eltern, Kita und Schule; wechselseitige Hilfe von Eltern in Elternnetzwerken; gemeinsame, gestaltete
Zeit von Eltern mit einem oder mehreren Kindern
*40 Eltern pro Projektphase nehmen an den Angeboten teil
*davon gelingt bei 15% (6 Eltern) eine Motivation/ Aktivierung für die Selbstorganisation im
Elternnetzwerk
Umsetzung
*Etablierung eines Elterncoaches (Rollen- und Aufgabenklärung, Vorstellung bei den
Kooperationspartnern (Kita/ Grundschule) sowie den Eltern, Vorstellen des Kurs-/ WorkshopAngebots, Motivation zur Mitarbeit/ Teilnahme)
*Möglichkeit zur einzelfallbasierten Beratung
*angeleitete Spiel- und Bildungsangebote als Fortführung der Beratungsangebote zur Aktivierung der
Eltern-Kommunikation und Erziehungskompetenz
*offene nachbarschaftliche Elternangebote wie Familien-Café mit gemeinsamen Kochen,
Winterspielplatz mit Basteln und Spielangeboten
*Aktivierung der Selbstorganisation von Elternnetzwerken
Organisation folgender Formate: Osterund Adventsladen Gorkistraße; Eltern-Kind-Lesekreis; hier auch. Ansiedlung des Elternnetzwerkes im
Treffpunkt
„Bürgerbildung
für
ein
inklusives
Gemeinwesen“
als
sozialräumliche
Selbstwirksamkeitserfahrung der benachteiligten Eltern
*Zusammenarbeit mit FAIRbund e. V. (Familienbildung) und RAA Leipzig e. V. (Sprach- und
Kulturmittler/-innen)
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
38
Starke Eltern managen das soziale Netz „Familie“ besser und realisieren eher eine mentale und
tatsächliche Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit; der Zugang zum Arbeitsmarkt gelingt.
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Das Projekt dient nachhaltig der Aktivierung der Eltern und der Selbstorganisation von
Elternnetzwerken.
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
*Durchführungsort ist eine Einrichtung des CVJM Leipzig e. V. (Kinder- und Jugendhaus sowie Kita);
sie liegt im ESF-Gebiet (Alt-Schönefeld); die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
*bei Familien mit Migrationshintergrund Vernetzung mit geplantem ESF-Vorhaben „Ankommen im
Alltag – Migrant/-innen in Schönefeld“
*Verknüpfung mit geplantem ESF-Vorhaben „Mobiler Job-Coach“ und „Motivation Unternehmertum“
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
durch die Fokussierung der Teilnehmenden auf den Kita- und Grundschulbereich kann davon
ausgegangen werden, dass 90 Prozent der Projektteilnehmenden aus dem Fördergebiet stammen
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Eltern werden anhand ihrer Bedarfslagen in der trägereigenen Kita sowie in Kooperation mit den
Schulsozialarbeiter/-innen der Clara-Wieck-Grundschule identifiziert und durch direkte Ansprache auf
das Angebot aufmerksam gemacht bzw. zur Teilnahme motiviert
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Bedarf: mangelnde Erziehungskompetenz von Eltern als gravierendes Problemfeld, das sich vor allem
bei den Heranwachsenden negativ auswirkt
Lücke: derzeit keine sozialräumlichen Angebote zur Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen
bei der Bewältigung dieser Problemlage
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes- und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert und auf das Fördergebiet Schönefeld
bezogen; es ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Hüllensanierung der Clara-Wieck-Grundschule wurde über SUO gefördert. Im Rahmen des Projektes
erfolgt Prüfung zur temporären Nutzung von Gewerbe- bzw. Büroräumen im Rahmen des
Leerstandsmanagements
Gorkistraße
(Verknüpfung
zu
Stadtumbaumanagement:
Eigentümerberatung sowie weiteren geplanten ESF-Vorhaben, z.B. Ankommen im Alltag)
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Projekt qualifiziert Methoden und Instrumente der Elternberatung und stärkt Kräfte der
Selbstorganisation bei Eltern; Ziel: stabiles Elternnetzwerk, das Professionelle unter der Überschrift
Elternbildung niedrigschwellig unterstützt
Beachtung von Nachhaltigkeit:
*auf individueller Ebene entfaltet sich die stärkste Nachhaltigkeit: Eltern werden als Individuen
gestärkt; sie genieren Ressourcen und haben Erfolgserlebnisse beim Ausprobieren neuer
Handlungsmuster
*Entwicklungs- und Bildungschancen der zugehörigen Kinder werden positiv beeinflusst
*(Selbst-)Organisation von Elternnetzwerken; hier auch Training von Schlüsselkompetenz
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
Benachteiligten werden neue Zugänge zu Kompetenzen, Netzwerken und Institutionen eröffnet
(Teilhabe)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
39
voraussichtliches Ergebnis (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
Zahl der TN über 18 Jahre, die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen haben
0
20 Phase I
10 Phase I
20 Phase II
10 Phase II
Beginn/ Ende des Vorhabens:
Phase I: 09.2016 bis 07.2018 (schuljahresbezogen, insgesamt: 23 Monate)
Phase II: 08.2018 bis 07.2020 (schuljahresbezogen, insgesamt: 24 Monate)
Begründung:
Eine zweite Projektphase ist begründet: Auf der Ebene der Netzwerkbildung haben Eltern nach zwei
Jahren gelernt, wie Netzwerke funktionieren und welche Ressourcen Grundlage dafür sind. Auf der
Ebene der Schulstandortentwicklung ist nach zwei Jahren eine Sensibilisierung bei Schulleitung und
Lehrkräften eingetreten. Damit ist auch auf der Ebene der Eltern in jedem neuen Jahrgang (1.
Klassen) Verlässlichkeit gegeben, die Unterstützungsangebote gemäß Projektbeschreibung zu
nutzen.
Eine summative Evaluation zum Ende der ersten Projektphase gibt Aufschluss über
Gelingensfaktoren und erarbeitet Handlungsempfehlungen gegenüber dem Träger hinsichtlich
Umsetzungsstandards, v. a. in Hinblick auf Wirksamkeit und Ausstrahlung des Elternnetzwerkes im
sozialräumlichen Kontext. Eine lückenlose Weiterführung wird bei positivem Verlauf der Phase I
angestrebt.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
Phase I: 105.000 €/ davon 80.000 € Personalkosten
Phase II: 105.000 €/ davon 80.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
40
Über Generationen hinweg – aktiv lebensbegleitend Lernen
Träger des Vorhabens:
RAA Leipzig e. V., Peterssteinweg 3, 04107 Leipzig (Träger der Schulsozialarbeit am Schulstandort
20. Oberschule, Bästleinstr. 14, 04347 Leipzig)
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
Bürgerbildung/ lebenslanges Lernen
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf
orientiert
Etablierung eines Lern- und Austauschorts am Schulstandort für Stadtteilbewohner/-innen; Lernen in
verschiedenen Lebensphase durch generationenübergreifenden Austausch; Stärkung der
Lebensqualität im Stadtteil durch Mobilisierung und Aktivierung der Bewohner/-innen,
gemeinschaftliches Handeln von Kindern, Eltern, Nachbarn der Schule
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf
orientiert
Zielgruppe:
Stadtteilbewohner/-innen, insbesondere in direkter Nachbarschaft (s. Karte mit ALG-II-Empfängern),
Eltern mit erhöhtem Förderbedarf (u. a. Transferbezieher, alleinerziehende Eltern, Eltern mit
Migrationshintergrund), deren Kinder an der Oberschule oder an einer Grund- oder Förderschule in
Schönefeld unterrichtet werden; Kinder und Jugendliche; ältere (Langzeit-)Arbeitslose
Art des Vorhabens:
offenes Angebot
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Von hoher Relevanz ist die Öffnung von Schule als Ort der Integration in Stadtteilen, die im
gesamtstädtischen Vergleich einen hohen Problemdruck aufweisen. In der Nachbarschaft des
Schulstandortes befinden sich viele Haushalte mit Unterstützungsbedarfen, es gibt einen
überdurchschnittlich hohen Anteil von älteren Menschen, aber auch von Familien mit
Migrationshintergrund. Gleichzeitig fehlt es an Infrastruktureinrichtungen, so dass Schule gemeinsam
mit ihren Kooperationspartnern das Ziel verfolgt, Lern-, Treff- und Kommunikationsort im Quartier zu
sein. Derzeit bestehen bereits Nachfragen, inwieweit sich Bewohner/-innen in Schulprojekte
einbringen können; die Organisation dieser informellen Lernangebote übersteigt jedoch die
Ressourcen aller Akteure am Schulstandort.
Ziele
Das Projekt zielt auf die Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung
konkreter Problemlagen durch generationenübergreifendes Lernen und Austausch sowie die
Vermittlung von auch am Arbeitsmarkt nutzbaren Grund- und Schlüsselkompetenzen.
Das Vorhaben zielt darauf ab, neben die formalen Bildungsangebote informelle Bildungsangebote zu
stellen. Damit sind z. B. Angebote der Alltagsbildung im musischen, kulturellen, zeitgeschichtlichen
oder künstlerisch-gestalterischen Bereich gemeint, die in Form freiwilliger Angebote für die Schüler/innen zur Verfügung stehen und durch ehrenamtliches Engagement älterer, in der Nachbarschaft
wohnender Arbeitssuchender erbracht werden.
bislang hier kaum Angebote in Schönefeld-Ost –
Etablierung eines Treffpunktes und Lern- und Austauschortes auch für Stadtteilbewohner/-innen
25 (Langzeit-)Arbeitslose beteiligen sich pro Jahr an den Angeboten für Schule und Schüler/-innen
Umsetzung
am Schulstandort 20. Oberschule
Trisemesterplanung: modulare Vorphase/ Durchführung/ Nachbereitung
*Konzept und Umsetzung einer Projektreihe, die der Zusammenarbeit von Schule und Stadtteil sowie
der Stärkung des Schulstandortes als Treffpunkt in Schönefeld-Ost dient: Gestaltung von
regelmäßigen
generationenübergreifenden
und
interkulturellen
Treffen
mit
konkreten
schulstandortbezogenen Aktivitätsarenen für ehrenamtliches Engagement (Aktivitätsarena ,
„Gestaltung der Schule/ Aufwertung Eingangsbereich [Gesicht zum Stadtteil]“, Aktivitätsarena
„Schulhof/ Schulgarten“, Aktivitätsarena „Lesekreis“ gemeinsam mit Stadtteilbibliothek, Aktivitätsarena
„Mehrgenerationen-Bingo“
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
41
*Coaching und niedrigschwellige Begleitung durch angestrebtes ESF-Vorhaben „Türen öffnen für
Langzeitarbeitslose mit dem mobilen Job-Coach“
Perspektive für Phase II: Aufbau/ nachhaltige Organisation einer lokalen Ehrenamts- und
Engagement-Börse
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
durch generationenübergreifendes Lernen und Austausch auf Basis ehrenamtlichen Engagements der
Stadtteilbewohner/-innen in den verschiedenen Aktivitätsarenen des Schulstandortes
hier
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, Tagesstruktur, Begegnung Alt-Jung, gegenseitiger
Austausch, lebensbegleitend Lernen
*Stärkung der Ausbildungsreife (bei Jugendlichen)
Training von Schlüsselqualifikationen in Kooperation mit den älteren Ehrenamtler/-innen
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
soziale Kohäsion beschreibt Stärke und Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Zivilgesellschaft
hier wird konkret ein Beitrag geleistet, indem generationenübergreifende Begegnung hergestellt
sowie der Sozialraum maßgeblich gemeinschaftlich bearbeitet wird
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsort ist im ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
Vernetzung mit geplantem ESF-Projekt „Türen öffnen für Langzeitarbeitslose mit dem mobilen JobCoach“, „Motivation Unternehmertum“
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
aufgrund der Lage des Durchführungsortes als auch der Kooperation mit weiteren Einrichtungen im
Stadtteil ist eine 2/3-Zugehörigkeit der Teilnehmenden zum ESF-Gebiet gegeben
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
erfolgt direkt durch Aktivierung Schulleitung/ Lehrerkollegium, Schulsozialarbeit, Schülerrat, aktive
Senior/-innen, diverse Aktionen im direkten Schulumfeld
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Lücke: generationenübergreifendes Miteinander ist die Ausnahme; Angebote für ehrenamtliches
Engagement fehlen
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes- und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert und auf das Fördergebiet Schönefeld
bezogen; ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
weitere Planungen im Bereich der Stadtteilentwicklung (INSEK bzw. STEK Schönefeld) sehen
Aufwertungsmaßnahmen am Gebäude und dessen Umfeld vor; in SUO laufende
Umgestaltungsmaßnahmen im direkt benachbarten Wohnumfeld Poser-/Schwantesstraße
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Austausch zu den Erfahrungen Öffnung von Schule mit Angeboten zum lebensbegleitenden Lernen
Erfahrungstransfer zum Bildungsverbund und zur Zusammenarbeit mit externen Partnern
Beachtung von Nachhaltigkeit:
bei Stadtteilen mit unterdurchschnittlicher Beschäftigungsquote und überdurchschnittlicher
Arbeitslosenquote im Vergleich zur Gesamtstadt besteht ein wesentlicher Aspekt der Nachhaltigkeit
darin, Erwerbslose zu aktivieren und durch ehrenamtliches Engagement zu integrieren
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
42
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Erwerbslose zu aktivieren und durch ehrenamtliches Engagement zu integrieren, stärkt deren
Teilhabechancen
Beginn/ Ende des Vorhabens:
08.2016 bis 07.2018
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
53.000 € / davon 40.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
43
Sport frei! – Multiplikatoren des Sports fördern Aktivierung und gemeinsames Lernen
Träger des Vorhabens:
Kinderhilfe Leipzig e. V., Schulzeweg 11, 04347 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
Bürgerbildung/ lebenslanges Lernen
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Belebung eines neu geschaffenen, auf Bewegung und Aktivierung orientierten Begegnungsortes als
Aktivtreffpunkt im Quartier durch koordiniertes Angebot, das völlig neue Qualität schafft und durch die
Sichtbarkeit im öffentlichen Raum einen neuen Impuls zur besseren Teilhabe von Benachteiligten am
sozialen Leben schafft und somit auch die Vernetzung untereinander fördert
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Zielgruppe:
benachteiligte Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund, insbesondere sportmotorisch
Beeinträchtigte, (Langzeit-)Arbeitslose ohne geregelten Tagesablauf, perspektivlos, mit geringen
positiven Sozialkontakten, ohne Verstärker-Netzwerke
Art des Vorhabens:
Kombination aus Kursangeboten (geschlossen) sowie offenen Angeboten
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Im Fördergebiet wurden über Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung Maßnahmen zur
Aufwertung eines Multifunktionssportplatzes durchgeführt. Daneben gibt es eine öffentliche Parcoursowie Großschach- und Boulespiel-Anlage.
Bei der Erarbeitung des GIHK zusammen mit verschiedenen Akteuren im Gebiet wurde festgestellt,
dass das Multifunktionssportfeld zwar im Nachmittagsbereich von Kindern und Jugendlichen genutzt
wird. Die Zielgruppe der benachteiligten Erwachsenen jedoch, die konzentriert in den an das Areal
angrenzenden Plattenbauten lebt, nutzt bisher kaum die Sportangebote im öffentlichen Raum und ist
auch in den lokal ansässigen Sportvereinen nicht präsent. Eine niedrigschwellige Ansprache und
Motivation dieser Menschen für gemeinsame sportliche Aktivitäten konnte bisher nicht erfolgen, weil
eine koordinierende Kraft fehlt, die speziell für diese Zielgruppe Angebote konzipiert und umsetzt
sowie eine adäquate Zielgruppenansprache realisiert; Sportvereine sind für diese Benachteiligten
bereits zu „hochschwellig“.
Diesem Defizit soll mit dem Projekt gegengesteuert werden. Der Teilnehmerkreis soll sich vorrangig
aus der Gruppe der benachteiligten Erwachsenen aus der direkten Nachbarschaft zusammensetzen,
die den Platz bisher nicht für sich nutzbar machen konnte oder wollte, steht aber auch anderen
Gruppen aus dem Fördergebiet offen.
Durch die unterschiedlichen Nutzungsangebote des Platzes wird die Gruppe der benachteiligten
Erwachsenen wieder aktiviert und angeregt, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Ziele
Ziel soll es sein, die Multifunktionssportanlage sowie die angrenzenden Sportflächen für alle Gruppen
im Gebiet gleichermaßen nutzbar zu machen, die Stigmatisierung der benachteiligten Erwachsenen
als faul und desinteressiert bzw. resigniert aufzubrechen sowie denkbaren Nutzungskonflikten
entgegenzuwirken.
Sportangebote bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu dieser Zielgruppe und fördern bereits nach
kurzer Zeit auch am Arbeitsmarkt nutzbare Grund- und Schlüsselkompetenzen wie Fairness,
gegenseitige Achtung, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und Frustrationstoleranz,
Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Insgesamt zielt das Vorhaben auf:
• Aufbau der sportlichen Angebote für benachteiligte Erwachsene
• Vermittlung von Grund- und Schlüsselkompetenzen
• Entwicklung und Koordination von öffentlichen Veranstaltungen (z. B. Sportturniere oder
Events) in Absprache mit Vereinen (parcour e. V., Volkssolidarität ..)
• Verknüpfen und Nutzen bestehender Übungs- und Trainingsmöglichkeiten
• Erarbeiten von Ideen für breitensportliche Aktivitäten in den verschiedensten Sportarten für
diese Stadtteilbewohner/-innen
jährliches Quartierssportfest
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
44
•
Kontakte knüpfen zu allen Akteuren auf dem Gebiet des Breitensports: Schulen, Kitas,
Arbeitsgemeinschaften, Sportvereinen und weiteren sozialen Einrichtungen
• Öffentlichkeitsarbeit
Über die offenen Angebote werden jährlich ca. 60 benachteiligte Anwohner/-innen angesprochen und
motiviert. Davon nehmen 20 Kursangebote wahr. 3 Personen übernehmen sukzessive Koordinationsund Multiplikatorenfunktion.
Umsetzung
Im Vorhaben wird ein niedrigschwelliger Ansatz gewählt: Ein „Sportkoordinator“ spricht die im direkten
Umfeld lebenden Quartiersbewohner/-innen in Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen und
auch direkt an, konzipiert offene Sportangebote sowie angeleitete Kurse, organisiert die Ausleihe der
Großschachfiguren sowie die Belebung des Boule-Platzes, sorgt für die Vernetzung mit den lokal
angrenzenden Sportvereinen, die wiederum regelmäßig verschiedene Angebote für die Zielgruppe
anleiten und so aus den besonders motivierten Bewohner/-innen Ehrenamtliche gewinnen, die sich als
„Multiplikatoren des Sports“ in ihren Peergroups für gemeinsame sportliche Aktivitäten einsetzen und
perspektivisch eine Verstetigung des Vorhabens ermöglichen, indem sie sukzessive Aufgaben des
„Sportkoordinators“
übernehmen
und
eigenverantwortlich
weiterführen
(ggf.
Übungsleiterqualifizierung).
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
Training von Grund- und Schlüsselqualifikationen bei den Teilnehmenden; Motivation und
Netzwerkbildung; Stärkung der Teilhabe sowie des Aktivitätenniveaus; Gesundheitsförderung;
Förderung einer positiven Lebenseinstellung
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Belebung einer öffentlichen Fläche; Förderung des – auch interkulturellen - Miteinanders; Stärkung
der Selbstorganisation in der angrenzenden Bewohnerschaft; Erhöhung der Lebensqualität;
Imageverbesserung
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsort ist das ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen/ Organisationen am Standort (z. B. Schulen und
Seniorenbegegnungsstätte der Volkssolidarität)
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
Angebot mit offenen und geschlossenen Anteilen: jeweils Einhaltung der vorgeschriebenen
Teilnehmergrenzen (2/3 bzw. 90%)
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
in Zusammenarbeit mit Wohnungsunternehmen indirekte und direkte Ansprache der in den
angrenzenden Plattenbauten lebenden Bewohner/-innen sowie indirekte Ansprache der Eltern über
die angrenzende Schule durch den Sportkoordinator
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Bei der Erarbeitung des GIHK wurde deutlich, dass infrastrukturell bereits einiges auf den Weg
gebracht wurde (Sportanlagen), jedoch im Fördergebiet selbst keine Sportvereine niedrigschwellig
wirken bzw. explizit niedrigschwellige Angebote für die Quartiersbevölkerung bestehen.
Selbstorganisationsprozesse der Bewohnerschaft finden diesbezüglich – außer im Jugendbereich nicht statt. Diesem Defizit wird mit dem Vorhaben entgegen gesteuert.
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert; auf das Fördergebiet Schönefeld bezogen
*ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
45
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Ballspiel- sowie Parcouranlage, die an das Gelände des Trägers angrenzt, wurde im Rahmen des in
SUO geförderten Vorhabens Sport- und Spielbereich Fritz-Siemon-Straße mit erneuert, daran grenzt
ebenso über SUO finanziertes Vorhaben Generationenpark Volksgartenstraße an
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Gewinnung und Motivation von Teilnehmer/-innen zur Übernahme von Aufgaben des
Sportkoordinators zur eigenverantwortlichen Weiterführung, ggf. Übungsleiterqualifikation
jährliches Quartierssportfest
angestrebt Selbstorganisation durch Multiplikatoren des Sports und in
Kooperation mit Wohnungsunternehmen
Beachtung von Nachhaltigkeit:
stärkere Nutzung vorhandener Infrastruktur durch Quartiersbevölkerung; individuell: Aktivierung,
Motivation sowie Kompetenz- und Netzwerkbildung
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Investitionen in Anlagen werden in Wert gesetzt
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
standortbezogener Nachteilsausgleich durch niedrigschwellige (kostenfreie) Angebote für direkte
Nachbarschaft; gerade auch für sportmotorisch beeinträchtigte (Langzeit-)Arbeitslose
voraussichtliches Ergebnis (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
Zahl der TN über 18 Jahre, die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen haben
0
20
18
Beginn/ Ende des Vorhabens:
01.2017 bis 12.2018
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
65.500 €/ davon 50.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
46
Ankommen im Alltag – Migrant/-innen in Schönefeld
Träger des Vorhabens:
Internationale Frauen Leipzig e. V., Konradstraße 60a, 04315 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
lebenslanges Lernen/ Bürgerbildung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf
orientiert
viele Beratungsangebote basieren auf ehrenamtlichem Engagement; eine qualifizierte Beratung
bedarf aber auch einer professionellen Methodik (Reflexion, Feedbackkultur, Supervision); hier
schließt der Verein mit seinen vielfältigen Kompetenzen an und bietet Unterstützung für andere Träger
und Einrichtungen; motiviert aber zudem Menschen mit Migrationshintergrund zur Selbsthilfe
KnowHow Gründung/ Realisierung Migrantenselbstorganisation
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf
orientiert
Zielgruppe:
Bewohner/-innen aus dem ESF-Fördergebiet Schönefeld, insbesondere mit Migrationshintergrund
vorrangig Frauen, weil diese als „Familienmanagerinnen“ in nahezu allen Kulturkreisen die zentrale
Rolle bei der Organisation des Familienalltags spielen
Benachteiligung besteht v. a. in der geringen Teilhabe und der fehlenden Orientierung der Gruppe
Art des Vorhabens:
offenes Angebot: Beratung, Information, interkulturelle Begegnungsangebote
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Migrant/-innen sind häufig, zumindest zu Beginn ihres Aufenthalts in Leipzig, auf staatliche
Transferleistungen angewiesen und daher bei der Wohnraumsuche auf Angebote mit KdU-gerechten
Mieten orientiert. In Leipzig gibt es Stadtgebiete, in denen im Verhältnis zu anderen Gebieten,
potentiell mehr dieser Angebote zur Verfügung stehen. Hier findet ein vermehrter Zuzug auch von
Migrant/-innen statt; dazu zählt auch Schönefeld. Für die auftretenden Probleme im Zusammenleben
innerhalb dieser Stadtteile aufgrund unterschiedlicher Sozialisation, Erfahrung und Lebensgewohnheit
gilt es auf beiden Seiten ein stärkeres Bewusstsein sowie Verständnis und Akzeptanz zu schaffen.
Ansatz hierfür ist eine stadtteilorientierte Migrantenhilfe. Das Beratungs- und Betreuungsangebot soll
einerseits wohnungsnah und niedrigschwellig Migrant/-innen erreichen, die Beratungs- und
Betreuungsbedarfe in Wohnungs- und Sozialfragen haben oder Informationen zu stadtteilbezogenen
Angeboten benötigen. Andererseits sollen die Beraterinnen auch Ansprechpartnerinnen für die
einheimische Bevölkerung zu Stadtteilangeboten und zu Fragen des interkulturellen Zusammenlebens
sein. Das ehrenamtliche Angebot der „Willkommensinitiative Schönefeld“ konzentriert sich auf
Bewohner/-innen der Gemeinschaftsunterkünfte. Es soll einerseits für die breite Zielgruppe der
Migrant/-innen erweitert und andererseits durch Einsatz von mit der Zielgruppe erfahrenen
Fachkräften weiter qualifiziert werden.
Ziele
Das Projekt zielt auf die Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung
konkreter Problemlagen durch gemeinsames Lernen und Handeln sowie die Vermittlung von am
Arbeitsmarkt nutzbaren Grund- und Schlüsselkompetenzen.
*Ziel des Projektes ist zum einen, durch direkte Unterstützungsangebote („Hilfe zur Selbsthilfe“) und
niedrigschwellige Sprach- und Wissensvermittlung zum Thema „Alltag in Deutschland“ die
Partizipation von Zugewanderten in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu stärken.
*Zum anderen soll das Projekt durch interkulturelle Begegnungsangebote zu einer Stabilisierung bzw.
Verbesserung des sozialen Klimas im Stadtteil beitragen.
*Damit qualifizierte Unterstützung der ehrenamtlichen „Willkommensinitiative Schönefeld“ vor Ort.
*Beratungs- und Begleitungsangebote werden pro Jahr von mindestens 70 Stadtteilbewohner/-innen,
insbesondere Migrant/-innen genutzt
*2 interkulturelle Begegnungsangebote pro Jahr mit jeweils mindestens 30 Teilnehmenden
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
47
Umsetzung
*Kommunikations- und Unterstützungsangebote für Migrant/-innen durch Integrationsmittlerinnen
(Beratung, Begleitung, Wissensvermittlung zu alltagsrelevanten Themen in mehrsprachigen
Informationsveranstaltungen), mit festen Sprechzeiten als niedrigschwelliges Beratungsangebot,
*Vermittlung und aufsuchende Arbeit (in geringem Umfang) bei besonderen Beratungs- und
Vermittlungsbedarfen
*interkulturelle Begegnungsangebote (z. B. Länderabende, interkulturelle Feste); auch für deutsche
Bewohner/-innen des Stadtviertels
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
Zielgruppe der Migrant/-innen weisen eine hohe Arbeitsmarktferne auf; das Projekt zielt nicht primär
auf eine Integration in Beschäftigung, leistet aber dafür notwendige Vorarbeiten
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Unterstützungsleistungen für Zugewanderte; interkulturelle Begegnungsangebote zur Stabilisierung
bzw. Verbesserung des sozialen Klimas im Stadtteil; Beratung und Begleitung bei der Gründung von
Migrantenselbstorganisationen
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsorte sind im ESF-Fördergebiet; insbesondere am Standort dezentrales Wohnen (AltSchönefeld); die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
Vernetzung im Stadtteil: Willkommensinitiative Schönefeld; DRK - Träger der Sozialbetreuung der
Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Schönefeld, Wohnungsunternehmen
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
aufgrund der Lage der Durchführungsorte als auch der Vernetzung mit weiteren Einrichtungen im
Stadtteil ist eine 2/3-Zugehörigkeit der Teilnehmenden zum ESF-Gebiet gegeben
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
*methodisch: sozialraumorientierter Ansatz, Arbeit im interkulturellen Team, positive PeergroupÖffentlichkeit
*aufgrund der aktuell hohen Dynamik im Bereich Zuwanderung suchen auch viele Migrant/-innen aus
dem ESF-Fördergebiet Schönefeld das bereits im benachbarten Stadtteil Volkmarsdorf existierende
Angebot des Trägers auf; es besteht bereits Kontakt zur Zielgruppe
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
aktuell gibt es keine sozialräumlich ausgerichtete Informations- und Beratungsstelle für Migrant/-innen
im Stadtteil außerhalb der Gemeinschaftsunterkünfte, obwohl hier ein Bedarf besteht
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes- und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert und auf das Fördergebiet Schönefeld
bezogen; ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Im Rahmen des Projektes erfolgt Prüfung zur temporären Nutzung von Gewerbe- bzw. Büroräumen
im Rahmen des Leerstandsmanagements Gorkistraße (Verknüpfung zu Stadtumbaumanagement:
Eigentümerberatung sowie geplantem ESF-Vorhaben „Motivation Unternehmertum“, „mobiler JobCoach“, „Erziehungskompetenz stärken …)
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Anschubfinanzierung: Die Kommune prüft – nach erfolgreicher Projektumsetzung – die Verstetigung
des Ansatzes aus Haushalts- oder weiteren Fördermitteln.
Beachtung von Nachhaltigkeit:
*Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“
Ordnen und Stabilisieren der Lebenssituation von Migrant/-innen als
Grundlage für eine eigenständige, gelingende Lebensführung
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
48
*Koordination und Vernetzung mit anderen Trägern/ Einrichtungen im Stadtteil garantieren eine
bedarfsgerechte, qualifizierte Information und Verweisberatung und fördern eine erfolgreiche soziale
Integration
*Impulse und ggf. Begleitung bei Schaffung Migrantenselbstorganisation
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
*Angesprochen werden insbesondere Frauen, da das Geschlechterverhältnis, Werte, Lebens-und
Mitbestimmungsoptionen von Frauen aus vielen Herkunftsländern sich deutlich von denen in
westlichen Gesellschaftssystemen unterscheiden und hier Unterstützungs- und Kontaktmöglichkeiten
besonders relevant sind.
*Chancengleichheit bezieht sich hier aber auch auf kulturelle Aspekte, Zuwanderung und Integration
unabhängig vom Geschlecht
Beginn/ Ende des Vorhabens:
Phase I: 09.2016 bis 08.2018
Phase II: 09.2018 bis 06.2020
Begründung für 2. Phase: Derzeit ist von einem weiteren Zustrom asylsuchender Migrant/-innen
auszugehen. Aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten des Fördergebiets Schönefeld sind
anhaltende Unterstützungsbedarfe zu erwarten. Die mit dem Vorhaben beschriebene Aufgabe bleibt
daher ggf. umfangreich und drängend, auch wenn perspektivisch mehr kommunale oder andere
Fördermittel zur Verfügung gestellt werden sollten. Die tatsächliche Priorisierung wird nach Abschluss
der ersten Förderphase bilanziert.
Kostenkalkulation
Phase I: 72.000 €/ davon 55.000 € Personalkosten
Phase II: 66.000 €/ davon 50.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
49
1.3 Vorhaben HF soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung
Mobiler Job-Coach - Türen öffnen für Langzeitarbeitslose
Träger des Vorhabens:
Deutsche Angestellten Akademie DAA gGmbH, Torgauer Platz 1, 04315 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
soziale Eingliederung/ Integration in Beschäftigung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf
orientiert
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit als Basis gelingender Integration und Teilhabe für
benachteiligte Stadtteilbewohner/-innen wird als kollektive Verantwortung aller Akteure im Stadtteil
reklamiert
Methodenschulung; Einrichtungen im Stadtteil werden unterstützt und bereichert;
Vernetzung erfolgt auf der Basis eines Leistungsaustausches mit der Option „learning by doing“;
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf
orientiert
Zielgruppe:
(Langzeit-)Arbeitslose aus dem ESF-Fördergebiet mit und ohne Migrationshintergrund; junge
Erwachsene in der Phase der Berufsorientierung
Art des Vorhabens:
*offenes Angebot
*Informations-, Beratungs- und Coachingleistungen rund um das Thema berufliche (Neu-)
Orientierung, Beschäftigung und Integration in Arbeit
aufsuchendes, motivierendes
Fallmanagement
*Beratungs- und Betreuungsangebot, das durch die Organisation von Tätigkeiten und Aufgaben
außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit bzw. im Vorfeld traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beiträgt (z. B. bei den Einrichtungen im Stadtteil – hier
Aufbau Ehrenamtsbörse bzw. auch Entwicklung/ Koordination von Beschäftigungsmöglichkeiten
ehrenamtsbasiert bei den Trägern der geplanten ESF-Vorhaben)
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
*im Fördergebiet gibt es keine lokale Anlaufstelle für (Langzeit-)Arbeitslose, obwohl sich gerade
wohnortnahe Informations- und Beratungsangebote für diese Zielgruppe motivationsförderlich
auswirken; ähnliche Angebote des Trägers im direkt angrenzenden Stadtteil Volkmarsdorf werden
bereits wiederholt durch die Quartiersbevölkerung Schönefelds nachgefragt, diese Nachfrage kann
jedoch nicht befriedigt werden, da bei bestehenden Angeboten explizite Ausschlusskriterien für
Arbeitssuchende aus anderen Stadtteilen bestehen
*weitere Programme der kommunalen Arbeitsmarktförderung wie „ELAN“ oder „Soziale Teilhabe am
Arbeitsmarkt“ richten sich zwar an eine vergleichbare Zielgruppe, arbeiten jedoch nicht mit dem hier
favorisierten sozialräumlichen Ansatz, insbesondere der Fokus der Entwicklung von
Bürgerengagement im Bereich arbeitsmarktferner bzw. –vorgelagerter Tätigkeiten ist hier nicht
gegeben
Ziele
*Aktivierung und Heranführung (Langzeit-)Arbeitsloser aus dem Fördergebiet Schönefeld an den
Arbeitsmarkt durch ein niedrigschwelliges Beratungs- und Betreuungsangebot sowie den Aufbau von
Netzwerken zur sozialen Integration sowie zur Integration in das Arbeitsleben
*Organisation von Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit (Schulgartenprojekt, Betrieb Laden Bildungsnetzwerk…)
*pro Projektphase 75 beratene (Langzeit-)Arbeitslose, davon 50 durch verschiedene Maßnahmen und
Interventionen mit gesteigerter Beschäftigungsfähigkeit, davon 25 in Beschäftigung integriert
Umsetzung
*Etablierung eines mobilen Job- und Vermittlungscoaches unter Nutzung vorhandener Infrastruktur
(regelmäßig wiederkehrendes Vor-Ort-Angebot, z. B. Räume Stadtteilmanagement, Schulen
hier
Information über die Möglichkeiten des Projektes je nach thematischem Schwerpunkt des (Langzeit)Arbeitslosen
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
50
*aufsuchendes, motivierendes, beschäftigungsorientiertes Fallmanagement
*Klärung Berufsbiografie und Berufsperspektive mittels verschiedener Methoden, z. B. eigens für die
Zielgruppe durch den Projektträger entwickelter systemischer Bildkarten zur Kompetenzfeststellung
Entwicklung einer individuellen Landkarte des Berufslebens
daran anknüpfend Beratungs- und
Coachingleistungen (z. B. Erarbeitung/ Überarbeitung Lebenslauf bzw. beruflicher Werdegang, reale
berufliche Perspektive, Abgleich mit lokalem Arbeitsmarktangebot (Stichwort geringe Mobilität der
(Langzeit-)Arbeitslosen)
*niedrigschwelliges Training Vorstellungsgespräch mittels Bewerbungslounge
Empfehlungen für
den persönlichen Auftritt bei potenziellen Arbeitgebenden
*Entwicklung/ Organisation von Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum
Erhalt und zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit durch Beratung und Begleitung bei anderen
Trägern von potenziellen ESF-Vorhaben sowie weiteren Einrichtungen und Organisationen im
Stadtteil
Vernetzung mit geplantem ESF-Vorhaben „Über Generationen hinweg“, „Ankommen im
Alltag“,
*wohnortnahe, motivierende Berufsorientierung von Jugendlichen (ü18/ u 25 Jahre) aus Familien mit
langzeitarbeitslosen Eltern
„Unternehmenserkundungen im Stadtteil“ – sozialraumbasierte
berufliche Orientierung
angedockt an geplantes ESF-Vorhaben „Motivation Unternehmertum“
*bewerberorientierte Unternehmensansprache zur Akquisition von Praktika, Arbeitsplätzen …
angedockt an geplantes ESF-Vorhaben „Motivation Unternehmertum“
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Beitrag zur Reduzierung der Arbeitslosenquote/ Erhöhung Beschäftigung
150 beratene (Langzeit-)Arbeitslose aus dem ESF-Fördergebiet, davon 50 in Beschäftigung integriert
*Förderung der lokalen Ökonomie
gezielte Einbindung lokaler Unternehmen; Beschäftigungsimpulse; räumliche Wertschöpfung
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
150 beratene (Langzeit-)Arbeitslose aus dem ESF-Fördergebiet, davon 100 durch verschiedene
Maßnahmen und Interventionen mit gesteigerter Beschäftigungsfähigkeit
*Stärkung der Ausbildungsreife (bei Jugendlichen)
wenn Jugendliche in das Projekt integriert werden, z. B. Unternehmenserkundungen im Stadtteil
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
soziale Kohäsion beschreibt Stärke und Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Zivilgesellschaft
durch vernetztes Arbeiten und Förderung ehrenamtlichen Engagements
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsorte sind im ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
Vernetzungsaktivitäten: „Motivation Unternehmertum“, „Über Generationen hinweg“, „Tagesstruktur
durch handwerkliche Tätigkeiten“
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
aufgrund der Lage der Durchführungsorte als auch der Kooperation mit weiteren Einrichtungen im
Stadtteil ist eine 2/3-Zugehörigkeit der Teilnehmenden zum ESF-Gebiet gegeben
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
direkte Ansprache der Zielgruppe erfolgt an den Orten im Stadtteil, die bereits von potenziellen
Arbeitsuchenden aufgesucht werden; durch die Angebote wird schwerpunktmäßig auf eine positive
Empfehlungskultur innerhalb der avisierten Personengruppe gesetzt (Peergroup-Effekt)
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Siehe auch „Kurzbeschreibung des Vorhabens/ Ausgangslage“: Vorhaben in Ergänzung zu
arbeitsmarktpolitischen Regelangeboten; im Vorfeld wurden bestehende Angebote bzw. Maßnahmen
weiterer Träger recherchiert; Schnittstellen, aber auch Abgrenzungen diskutiert (z. B. Jobcoaching
KEE; BIWAQ-Projekt MehrWertQuartier, ESF-Projekt ELAN) und die Zusätzlichkeit v. a. durch den
sozialräumlichen Ansatz und die spezielle Methodik herausgearbeitet
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*auf das Fördergebiet Schönefeld konzentriert und dient – neben der Integration in Beschäftigung –
auch der Stabilisierung bzw. Stärkung des Sozialraums
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
51
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert; im benachteiligten Stadtteil verortet; eine
Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
temporäre Nutzung von Gewerbe- bzw. Büroräumen im Rahmen des Leerstandsmanagements
Gorkistraße: Verknüpfung Stadtumbaumanagement Eigentümerberatung und ESF-Vorhaben
„Motivation Unternehmertum“
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Kooperation mit Einrichtungen im Stadtareal vermeidet Doppelstrukturen, die nach der Förderung ggf.
verloren gehen, setzt vielmehr auf die Ergänzung der Angebotspalette bei bestehenden Einrichtungen
und Organisationen im Stadtteil; so können Instrumente/ Maßnahmen in deren Arbeitsroutinen
integriert werden und das Projektangebot hat mittelfristig Bestand auch über die Förderung hinaus
Beachtung von Nachhaltigkeit:
Bei Stadtteilen mit unterdurchschnittlicher Beschäftigungsquote und überdurchschnittlicher
Arbeitslosenquote im Vergleich zur Gesamtstadt besteht ein Aspekt der Nachhaltigkeit darin,
Personen in Erwerbsarbeit zu integrieren – aus der Perspektive der Stadtteilentwicklung kann hier
besonders positiv agiert werden, weil Menschen zur Stabilisierung des Stadtteils beitragen und
Sozialtransfers reduziert werden können.
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
von Arbeitslosigkeit betroffen sind v. a. Männer; dennoch sind es häufiger Frauen, die in dieser Phase
aktiv werden; junge Arbeitsuchende ohne berufliche Erfahrungen, als auch ältere, deren
Berufsbiografie länger unterbrochen ist, werden mit Skepsis seitens potenzieller Arbeitgeber
angesehen; Schönefeld mit mehreren dezentralen Wohnungen für Asylbewerber/-innen und einem
relativ hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund
auf Grundlage dieser Befunde wird das
Projekt methodensensibel angelegt: das einzusetzende Personal wird auf diese Merkmale und ihr
Verhältnis zum lokalen Arbeitsmarkt geschult; begleitende Angebote für Unternehmer/-innen zum
AGG, hier Fokus auf Inklusionsthema (in Zusammenarbeit mit dem kommunalen
Integrationsmanagement)
Beginn/ Ende des Vorhabens:
Phase I: 09.2016 bis 08.2018
Phase II: 09.2018 bis 08.2020
Begründung: Der Jobcoach leistet Beratungs- und Betreuungsangebote zum Aufbau von Netzwerken
und Bürgerprojekten zur sozialen Integration sowie für Vorhaben zur Integration in das Arbeitsleben,
die durch Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen. Als „Ankerprojekt“ bildet das Vorhaben die Basis
und Zuarbeit für andockende Projektideen und liefert so über die Gesamtlaufzeit Kontinuität und einen
sozialräumlichen Beratungspunkt für (Langzeit-)Arbeitslose. Methoden und Verfahren der Vernetzung
als auch der Integration in Arbeit werden nach 20 Monaten evaluiert. An diese Phase anschließend
sollen bei positivem Verlauf dann weitergehende sozialräumliche Maßnahmen umgesetzt werden.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
Phase I: 101.000 €/ davon 77.000 € Personalkosten
Phase II: 108.000 €/ davon 83.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
52
Tagesstruktur durch handwerkliche Tätigkeiten
Träger des Vorhabens:
Suchtberatungsstelle Haus Altschönefeld; Theklaer Straße 11, 04347 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
soziale Eingliederung/ Integration in Beschäftigung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
aktuell gibt es keine interkulturell ausgerichteten Suchtpräventionsangebote in der Stadt Leipzig,
obwohl hier ein wachsender Bedarf zu verzeichnen ist, deshalb zielt das Vorhaben auch auf die
modellhafte Erprobung eines Ansatzes sowie der Erarbeitung geeigneter Informationsmethoden im
Bereich Suchtprävention interkulturell
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Zielgruppe:
Menschen aus dem Fördergebiet Schönefeld mit Migrationshintergrund bzw. mit Bedarf an
Suchtprävention
Art des Vorhabens:
offenes Angebot mit geschlossenen Kursteilen: niedrigschwelliges Beschäftigungsangebot im
handwerklichen Bereich – ohne Vorkenntnisse
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
*die Suchtberatungsstelle verfügt über eine Töpferwerkstatt und eine Holzwerkstatt
*Unterbringung von Migrant/-innen direkt im Stadtteil bzw. angrenzend
aktuell bis zu 80 Prozent
Männer, die keine geregelte Tagesstruktur aufgrund fehlender Beschäftigungsmöglichkeiten haben
*zudem Problemanzeige Betreiber dezentrales Wohnen hinsichtlich Suchtmittelkonsum bzw. zu
beobachtender Suchtmittelkonsum im öffentlichen Raum (angrenzende Parkanlage), kulturell anders
geprägter Umgang mit Suchtmitteln (z. B. Alkohol), keine interkulturell ausgerichtete
Suchtmittelprävention
Ziele
*Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch
gemeinsames Lernen und Handeln sowie Vermittlung von am Arbeitsmarkt nutzbaren Grund-,
Schlüssel- und Bildungskompetenzen durch handwerkliche Tätigkeiten bzw. praktische Erprobung;
Angebote zur Tagesstrukturierung und Suchtprävention
*jährlich 6 Durchläufe = 240 Tage/ Jahr = ca. 60 Teilnehmende (Töpferei/ Holzwerkstatt)
Tagesstrukturierung/ Suchtprävention/ praktisch-handwerkliche Erprobung
*aus der Gruppe der Teilnehmenden
insgesamt 6 bis 9 Personen als Anleiter/-in für zukünftige
Kurse
Umsetzung
*in beiden Handwerksbereichen kann montags bis donnerstags von 13.00 bis 16.00 Uhr gearbeitet
werden
*pro Woche gibt es die Möglichkeit für insgesamt 10 Personen wechselnd im Bereich Holz oder Ton
tätig zu werden (die Werkstätten sind räumlich so ausgelegt, dass max. je 5 Personen gleichzeitig
arbeiten können); diese 10 Personen arbeiten insgesamt 8 Wochen, um Fähigkeiten und Fertigkeiten
zu schulen; danach ist ein personeller Wechsel angestrebt, insgesamt werden 6 Durchgänge pro Jahr
angeboten
*aus der Gruppe der Teilnehmenden
Motivierung/ Qualifizierung von mind. 1 Personen als
Anleiter/-in für zukünftige Kurse (insgesamt 6 bis 9 Personen)
*die Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung von 1,00 Euro pro Arbeitsstunde; die
zukünftigen Anleiter/-innen von 1,50 Euro pro Arbeitsstunde
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
53
Den Teilnehmenden wird anhand praktisch-handwerklichen Tätigwerdens die Möglichkeit des
Ankommens und der Integration geboten. Die Kursorientierung (über einen längeren Zeitraum) schult
wesentliche Kompetenzen, die Bestandteile von Beschäftigungsfähigkeit sind (z. B.
Tagesstrukturierung,
Suchtmittelfreiheit,
psychische
Gesundheit,
Selbstmanagement,
Eigenverantwortung oder auch die Lernfähigkeit); ferner findet eine praktische Erprobung von
handwerklich-künstlerischen Tätigkeiten statt
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Gemeinwesenorientierung und Gemeinwesenarbeit sind wichtige Anliegen; die Voraussetzungen für
Begegnung und Miteinander unterschiedlicher Menschen (kulturell, religiös, Lebensentwurf …) sind
gegeben.
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsort ist im ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben.
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
aufgrund der Lage des Durchführungsortes als auch der Kooperation mit weiteren Einrichtungen im
Stadtteil ist eine 2/3-Zugehörigkeit der Teilnehmenden zum ESF-Gebiet gegeben
eine sozialräumliche Vernetzung ist geplant mit den Einrichtungen des dezentralen FlüchtlingWohnens, dem Arbeitskreis Ost sowie den angestrebten ESF-Vorhaben „Ankommen im Alltag“ und
„mobiler JobCoach“
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
im Stadtteil bzw. unmittelbar angrenzend werden nach aktuellen Planungen bis 2020 ca. 1.000
Migrant/-innen in verschiedenen Wohnformen untergebracht: sie werden direkt auf das Angebot
aufmerksam gemacht und in Kooperation mit den kommunalen Sozialarbeiter/-innen und Netzwerken
(z. B. AK Ost) werden die Möglichkeiten des Projektes beworben
die Ansprache erfolgt direkt bzw.
im weiteren Verlauf durch Peergroup-Werbung; hier besteht bereits Kontakt zu den Sozialarbeiter/innen
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Zusätzlichkeit des Vorhabens in Abgrenzung zur kommunalen Kernaufgabe Suchtberatung und –
behandlung; derzeit keine interkulturellen Angebote im Bereich Suchtmittelfreiheit/ Suchtprävention in
der gesamten Stadt; Bedarf jedoch stark wachsend
durch die qualifizierten Mitarbeiter/-innen der
Suchtberatungsstelle kann eine gelingende Integration von Migrant/-innen, insbesondere in Hinblick
auf Tagesstrukturierung und Suchtmittelfreiheit gelingen, da hier insbesondere methodisch wie
pädagogisch geschultes Personal vor Ort agiert
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes- und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert und auf das Fördergebiet Schönefeld
bezogen; ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Sanierung der Suchtberatungsstelle in Vorbereitung (außerhalb SUO), bildet ein „Tor“ nach
Schönefeld
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Erfahrungen im Bereich interkultureller Suchtprävention werden verstärkt nachgefragt
Projekt dient
hier als Anschubfinanzierung; die Kommune prüft – nach erfolgreicher Projektumsetzung – die
Verstetigung des Ansatzes aus Haushalts- oder weiteren Fördermitteln
Beachtung von Nachhaltigkeit:
Die Werkstattbereiche sind ausgestattet und werden tagsüber für Therapiezwecke genutzt.
Im Nachmittagsbereich stehen die Werkstätten leer. Eine Öffnung zum Gemeinwesen sowie zur
Gemeinwesenarbeit insgesamt ist auch zentraler Bestandteil gelingender Integration von
Einrichtungen im Stadtteil, so dass die Möglichkeit für eine niedrigschwellige Beschäftigung und
gleichzeitig die gemeinwesenorientierte Arbeit des Trägers zu einer nachhaltigen Nutzung der
bestehenden Ressourcen beiträgt.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
54
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Nutzung vorhandener Ressourcen im Sinne Gemeinwohlorientierung/ Gemeinwesenarbeit
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
erwerbslose Migrant/-innen zu aktivieren, im Bereich der Suchtprävention zu sensibilisieren und durch
handwerklich-praktische Erprobung zu integrieren, stärkt deren Teilhabechancen
voraussichtliche Ergebnisse (nur Kurse, Workshops von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
60
Zahl der TN über 18 Jahre,
die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen
haben
20
Beginn/ Ende des Vorhabens:
10.2016 bis 09.2017
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
33.500 €/ davon 27.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
55
Schönefeld aktiv - Bürger/-innen bilden Gemeinwesen
Träger des Vorhabens:
n. n. (Ausschreibung)
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
soziale Eingliederung/ Integration in Beschäftigung
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ o relevant/ x darauf orientiert
Aufbau von (bürgerschaftlichen) Netzwerken und Beratung von Trägern, Vereinen, Initiativen und
Bürger/-innen zum Ansatz eines inklusiven Gemeinwesens mit dem Ziel der Stabilisierung bzw.
Verbesserung des sozialen Klimas im Stadtteil: aufnehmende Gesellschaft; Migrant/-innen
(Flüchtlinge), Menschen mit Behinderungen, Junge und Alte
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf orientiert
Zielgruppe:
in Vereinen organisierte und nicht organisierte Stadtteilbewohner/-innen mit besonderen
Anforderungen: Menschen mit Migrationshintergrund, Kinder und ihre Familien, ältere Menschen,
Menschen mit Behinderung, Menschen mit geringem Einkommen, bildungsbewusste Menschen mit
mittlerem und höheren Einkommen zur Verringerung von Barrieren, Verbesserung der
Chancengerechtigkeit, bedarfsgerechte Anpassung von Angeboten
Art des Vorhabens:
Geschlossenes Kursangebot mit Qualifizierungsbausteinen
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Ausgegangen wird in diesem Vorhaben von der Problemanalyse, dass einerseits Stadtteilbewohner/innen mit besonderen Anforderungen noch Barrieren vorfinden, keine bzw. nur in geringem Umfang
bedarfsgerechte Angebote vorfinden und somit insgesamt Chancengerechtigkeit nicht in vollem
Umfang gegeben ist. Andererseits steht die Herausforderung, dass grundsätzlich nur wenige Bürger
an den Entwicklungsprozessen in Schönefeld Anteil nehmen, sich ehrenamtlich engagieren und
aktuelle Handlungsbedarfe aufgreifen, um sich in Vereinen und Organisationen selbst zu organisieren
und an gesellschaftlichen Prozessen aktiv mitzuwirken - ein Defizit, dass von allen an der Erarbeitung
des GIHK beteiligten Akteuren immer wieder genannt wurde.
Aus den Bedarfen im Stadtteil kristallisierten sich folgende Themenbereiche heraus: Stärkung der
politischen und (inter-)kulturellen Bildung (u.a. vor dem Hintergrund Migration), Schaffung und
Belebung eines soziokulturellen Treffpunktes, Qualifizierung vorhandener Angebote.
Ziele
Ziel des Vorhabens ist es, Strukturen im Stadtteil zu festigen bzw. zu entwickeln, die niedrigschwellige
Begegnungs- und Treffmöglichkeiten selbsttragend organisieren und mit ihrer Arbeit zu einem
inklusiven Gemeinwesen im Stadtteil beitragen.
Der Vorhabensträger soll hierfür einerseits bestehende Angebote/ Vorhaben qualifiziert begleiten und
andererseits weiteres bürgerschaftliches Engagement aktivieren und bündeln. Er greift aktuelle Ideen
im soziokulturellen Bereich auf, entwickelt gemeinsam mit engagierten Bürger/innen umsetzbare
Vorhaben, begleitet die Aktiven in der Umsetzung und bei der Ergebnissicherung.
Es sollen dafür, u.a. in Zusammenarbeit mit den Bürgervereinen, gezielt Personen angesprochen
werden, die aufgrund ihrer persönlichen Lebenslage von benachteiligenden Faktoren betroffen sind,
um sie in verschiedene Projekte einzubinden und ihnen so einerseits gesellschaftliche Teilhabe zu
ermöglichen und andererseits zu befähigen, als Multiplikator/-innen den Ansatz eines inklusiven
Gemeinwesens/ Sozialraumes fortzuführen.
Der Vorhabensträger bietet den Engagierten entsprechend ihres Bedarfes kleine Lerneinheiten in
Form von Workshops an, die sie für die ehrenamtliche Arbeit in den beiden Handlungsfeldern
benötigen; mögliche Themen: Projektmanagement, Netzwerkbildung/ Netzwerkarbeit, gelingende
Kommunikation etc. Die Teilnehmenden erhalten ein Trägerzertifikat, das sie in Bewerbungsprozesse
auf dem Arbeitsmarkt integrieren können.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
56
Zur gelingenden Verstetigung werden besonders geeignete Personen zur Teilnahme an einer
Multiplikatoren-Schulung motiviert. Sie vermittelt den Aktivierten notwendige Kenntnisse über
Selbstorganisationsprozesse und deren Management.
pro Jahr: 30 aktivierte Bürger/-innen/ Multiplikator/-innen, davon 15, die an einer MultiplikatorenSchulung (>8 h) teilnehmen
Umsetzung
*niedrigschwellige, aufsuchende Ansprache von Bewohner/-innen in Zusammenarbeit mit
Bürgervereinen und weitere Akteuren;
*Seminare für Bewohner/-innen, die zu Multiplikatoren werden, sich selbst organisieren und ihre
Nachbarn über das Engagement informieren bzw. sie dazu ermutigen, aktiv zu werden, sich weiter zu
bilden
*Seminare für Multiplikatoren in Einrichtungen, um ihnen die Beratung von Bewohner/-innen vor Ort
sowie Netzwerk- und Bürgerarbeit in ihren Einrichtungen zu erleichtern/ zu qualifizieren
*Konzeption und Umsetzung von Veranstaltungen sowie Diskussionsreihen in Zusammenarbeit mit
engagierten Bewohner/-innen und Multiplikator/-innen des Stadtteils zu verschiedenen Themen,
*Zusammenarbeit mit Projekten, Initiativen, Akteuren und Einrichtungen im Stadtteil, die bereits zu
diesen Themenkreisen Initiativen realisieren oder realisieren wollen (z. B. Stadtteilbibliothek)
*Zusammenführen von Bedarfen und Angeboten/ Erfahrungsaustausch im Stadtteil; Beratung zur
Erarbeitung und Weiterentwicklung von Angeboten für die verschiedenen Zielgruppen
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
durch Aktivierung, Lernangebote und Lernbegleitung werden Schlüsselkompetenzen an Benachteiligte
vermittelt, die eine Integration in Beschäftigung fördern sollen
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Bündelung von Themen und Aktivitäten; Zusammenwirken von Initiativen, Vereinen, Gruppen und
engagierten Personen im Fördergebiet
Netzwerkaufbau für ein inklusives Gemeinwesen mit den
Themenschwerpunkten: Flucht/ Migration/ Asyl; generationenübergreifendes Zusammenleben (u.a.
zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf); Öffnung von Schulen als Orte des lebenslangen
Lernens; Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsort ist das ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
sozialräumliche Verortung über lokale Anlaufstelle
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
Angebot mit offenen Beratungs-, Informations- und Schulungsanteilen: Einhaltung
vorgeschriebenen Teilnehmergrenzen (2/3 )
der
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Identifizieren, direkte Ansprache und Begleitung von Personen mit Multiplikatoren-Funktion im
Stadtteil
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Ausgegangen wird in diesem Vorhaben von der Problemanalyse, dass einerseits Stadtteilbewohner/innen mit besonderen Anforderungen noch Barrieren vorfinden, keine bzw. nur in geringem Umfang
bedarfsgerechte Angebote vorfinden und somit insgesamt Chancengerechtigkeit nicht in vollem
Umfang gegeben ist. Andererseits steht die Herausforderung, dass grundsätzlich nur wenige Bürger
an den Entwicklungsprozessen in Schönefeld Anteil nehmen, sich ehrenamtlich engagieren und
aktuelle Handlungsbedarfe aufgreifen, um sich in Vereinen und Organisationen selbst zu organisieren
und an gesellschaftlichen Prozessen aktiv mitzuwirken - ein Defizit, dass von allen an der Erarbeitung
des GIHK beteiligten Akteuren immer wieder genannt wurde.
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert; auf das Fördergebiet Schönefeld bezogen
*ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
57
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
in Zusammenwirken mit dem Stadtumbaumanagement: lokale Anlaufstelle im Fördergebiet und
Betreuung dieser
Belebung Leerstand im Magistralen-Bereich Gorkistraße
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
geplant ist, enge Zusammenarbeit mit bestehenden Bürgervereinen/ Initiativen, um Aufgaben und
Umsetzung/ Fortführung von Projekten vollständig an einen Bürgerverein/ Bürgerinitiative zu
übergeben
Beachtung von Nachhaltigkeit:
individuell: durch das Training verschiedener Kompetenzen bei den aktivierten Personen, die
Selbstorganisationsprozesse vorantreiben
strukturell:
durch
die
Etablierung
eines
Ortes
zur
inklusiven
Arbeit
und
für
Selbstorganisationsprozesse
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Leerstandsminimierung; Investitionen in Gebäude werden inwert gesetzt
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
standortbezogener Nachteilsausgleich: Basis und Impulse für Selbstorganisation wird geschaffen;
strukturelle Defizite in der Infrastruktur ausgeglichen
voraussichtliches Ergebnis (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
0
15
Zahl der TN über 18 Jahre,
die das Vorhaben vollständig
durchlaufen haben
12
Beginn/ Ende des Vorhabens:
01.2017 bis 12.2017
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
12.600 €/ davon 9.600 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
58
1.4 Vorhaben HF Wirtschaft im Quartier
Motivation Unternehmertum
Träger des Vorhabens:
Deutsche Angestellten Akademie DAA gGmbH, Torgauer Platz 1, 04315 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
Wirtschaft im Quartier
ESF-Grundsätze/ Querschnittsaufgaben:
Beitrag zu sozialen Innovationen
o neutral/ x relevant/ o darauf
orientiert
stadtteilorientierte, aktivierende Wirtschafts- und Unternehmensförderung für ansässige und
ansiedlungswillige (kleine) Unternehmen, Arbeit mit KU im Bereich „Organisations- und
Personalentwicklung“ als externes HR-Management (Beschäftigungsmöglichkeiten für Migrant/-innen,
Familienfreundlichkeit, Inklusion
Diversity Management)
Beitrag zu transnationaler Zusammenarbeit
x neutral/ o relevant/ o darauf
orientiert
Zielgruppe:
Klein- und Kleinstunternehmen mit Betriebsstätte im Stadtteil
Art des Vorhabens:
Beratungsangebot – stadtteilorientierte, aktivierende Wirtschafts- und Unternehmensförderung für
ansässige und ansiedlungswillige (kleine) Unternehmen; teilweise geschlossene Angebote in Form
von Lern- und Beratungseinheiten
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Ausgangslage
Unternehmen sind im Fördergebiet nur in Einzelfällen in der Stadtteilentwicklung engagiert, die
ursprüngliche AG Handel, Handwerk und Gewerbe ist in einem Zusammenschluss verschiedener
Stadtteilakteure „AG Pro Schönefeld“ aufgegangen, wodurch bislang kein besonderer Fokus auf
unternehmerische Fragestellungen gelegt werden konnte. Unternehmen sind aber unerlässliche
Partner einer gelingenden und nachhaltigen Stadtteilentwicklung, so dass hier aktivierend angesetzt
werden muss.
Gerade auch kleine Unternehmen sind mit ihrem jeweiligen Mikrostandort eng verbunden; häufig
übernehmen sie Versorgungs- und Dienstleistungsfunktionen im Gebiet. Ihre betriebswirtschaftliche
Bilanz und ihre unternehmerische Perspektive hängen umgekehrt häufig von der potenziellen
Kundschaft am Mikrostandort ab. Betriebliche Entwicklungs- oder Veränderungsprozesse sind so
häufig von „außen“ bestimmt und folgen weit seltener einer unternehmerischen Zielsetzung.
Aufgrund der jahrelangen Schrumpfung und Abwanderungen sind Gewerberäume im Fördergebiet
brachgefallen; Leerstand prägt das Erscheinungsbild der Magistralen, ebenso wie eine Vielzahl von
Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund. Andererseits erlebt Leipzig eine hohe
Wachstumsdynamik, gerade auch im Bereich Soloselbständiger, social entrepreneurs sowie
Kleingewerbetreibender. Das Fördergebiet Schönefeld mit seinen vielfältigen Potenzialen und
Freiräumen ist im Bewusstsein dieser Unternehmer/-innen aber häufig gar nicht präsent. Hier gilt es
gegenzusteuern und für mehr Vielfalt in der Unternehmensstruktur vor Ort Sorge zu tragen.
Ziele
Das Projekt zielt auf die Unterstützung von lokal agierenden Unternehmen, die einen Beitrag zur
Beschäftigungsförderung und zur sozialen Integration im Quartier leisten.
*Beratung von 75 lokal ansässigen Klein- und Kleinstunternehmen
*lokales Unternehmensnetzwerk/ Anzahl der aktivierten Unternehmen: mindestens 15 Unternehmen,
mindestens 5 thematische Treffen pro Jahr
*Belebung und Stabilisierung
der lokalen Wirtschaft und des
Geschäftsumfeldes/
Leerstandsminimierung (Schwerpunkt Magistrale Gorkistraße): Belebung von mindestens 10
Gewerberäumen rund um die Gorkistraße (in Kooperation mit dem Stadtumbaumanagement
Gorkistraße), darüber hinaus Belebung von mindestens weiteren 10 Gewerberäumen im Fördergebiet
Umsetzung
für ansässige Unternehmen (hier auch Unternehmer/-innen mit Migrationshintergrund):
*Unterstützung bei betrieblichen Entwicklungs- oder Veränderungsprozessen
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
59
*Unterstützung bei Personalbeschaffung und Personalentwicklung
*Erschließen und Sichern lokaler Beschäftigungspotenziale
*Qualifizierung der Personalpolitik durch Sensibilisierung für verschiedene Themen (z. B.
Beschäftigungsmöglichkeiten für Migrant/-innen, Familienfreundlichkeit, Inklusion, CSR) gerade auch
im Verbund mit Einrichtungen im Stadtteil (z. B. Möglichkeiten der Berufsausbildung Behinderter in
lokalen Unternehmen in Kooperation mit der Lernen plus gGmbH Schloss Schönefeld als Einrichtung
der Behindertenhilfe)
für neue Unternehmen:
*Gründungsberatung/ Gründungsbegleitung, v. a. Soloselbständige, aber auch social entrepreneurs
*Ansiedlungsberatung und -begleitung (SP Gorkistraße)
*in Kooperation mit dem Stadtumbaumanagement Leerstandsmanagement (Vermittlung von
Gewerberäumen, bevorzugt in den Gebieten um die Magistralen, vorrangig Erdgeschosslagen
Gorkistraße)
übergreifend:
*Organisation von mehrwertorientiertem, unternehmerischen Netzwerken - Aktivierung und Ausbau
der Kooperationsstrukturen zwischen lokalen KU
Beitrag zur Umsetzung des GIHK Schönefeld: Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale,
wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebiets ein? Bezug zu Zielen
aus STEK Schönefeld
*Beitrag zur Reduzierung der Arbeitslosenquote/ Erhöhung der Beschäftigung
nachrangig als qualifizierte Stabilisierung von bestehenden Unternehmen und damit auch Sicherung
von wohnortnahen Arbeitsplätzen
*Beitrag zur Verbesserung der Übergänge Oberschule/ Gymnasium oder Schule und Beruf
nachrangig, aber ggf. als Maßnahme der standortorientierten Berufsorientierung
*Förderung der lokalen Ökonomie
Stabilisierung von Unternehmen am Standort; Aktivierung und Potenzialerschließung für den Standort;
Öffnung für verschiedene Kooperationsbeziehungen
*Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit (bei Erwachsenen)
nachrangig, aber ggf. durch Qualifizierungsmaßnahmen in Bestandsunternehmen, hier auch
Mitarbeiterfortbildungen denkbar (je nach Bedarfslage des Unternehmens)
*Beitrag zur sozialen Kohäsion
Das Projekt zielt auf die Unterstützung von lokal agierenden Unternehmen, die einen Beitrag zur
Beschäftigungsförderung und zur sozialen Integration im Quartier leisten durch Beratung und
Netzwerkbildung.
*weiteres:
Standortentwicklung im Magistralen-Bereich; dadurch Qualifizierung der dortigen Nahversorgungsund Angebotsstruktur
Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang ein?
Durchführungsorte sind im ESF-Fördergebiet; die Erreichbarkeit der Zielgruppe ist gegeben
Richtet sich das Vorhaben überwiegend an Teilnehmende aus dem ESF-Fördergebiet?
alle teilnehmenden Klein- und Kleinstunternehmen haben ihre Betriebsstätte im Stadtteil
Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
*in Kooperation mit bereits aktiven Unternehmer/-innen im Stadtteil, die sich im Zusammenschluss
„Pro Schönefeld“ engagieren
*anknüpfend an erste aktivierende Befragungen im Bereich Gorkistraße durch das
Stadtumbaumanagement
*Kooperation mit dem Amt für Wirtschaftsförderung, weiteren Gründungs- und Ansiedlungsberatungen
im Stadtgebiet
*attraktives, bedarfsorientiertes Beratungsportfolio - Empfehlungskultur
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmenden sind vorhanden? Welche
Lücken schließt das Vorhaben?
Gerade Klein- und Kleinstunternehmen spielen im Prozess der Stadtteilentwicklung eine besondere
Rolle. Als KU werden sie bei der Vielzahl und Strahlkraft der Leipziger Unternehmerschaft von der
Wirtschaftsförderung der Kommune häufig nicht intensiv begleitet, weil sie einfach zu klein sind. Für
diese Zielgruppe gibt es kaum Regelangebote der Kammern und Banken. Hier setzt das Projekt an
und übernimmt mit seinem Angebot eine Brückenfunktion zwischen Regelangebot und Stabilisierung
bzw. Stärkung des Stadtteils.
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
60
Verhält sich das Vorhaben kohärent zu Bundes und Landesprogrammen? Das Vorhaben ist
keine Pflichtaufgabe der Kommune?
*Projekt ist niedrigschwellig und bedarfsorientiert konzipiert; auf das Fördergebiet Schönefeld bezogen
*ist im benachteiligten Stadtteil verortet
*Förderung aus einem anderen Bundes- oder Landesprogramm ist ausgeschlossen
*keine Pflichtaufgabe der Kommune
Ist das Vorhaben mit investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen verknüpft?
Geplant sind Investitionen in Gebäude energetische Sanierung, Investitionen in Denkmalschutz;
insbesondere hier sollen Ansiedlungsbegleitung und Ansiedlungsberatung die Inwert-Setzung
nachhaltig unterstützen.
Im Rahmen des Projektes erfolgt Prüfung zur temporären Nutzung von Gewerbe- bzw. Büroräumen
im Rahmen des Leerstandsmanagements Gorkistraße (Verknüpfung zu Stadtumbaumanagement:
Eigentümerberatung)
Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Durch die Schaffung eines Unternehmernetzwerks, das sich mittelfristig selbst organisiert, ist eine
strukturelle Verstetigung am Standort wahrscheinlich.
Beachtung von Nachhaltigkeit:
*Die Kooperation mit Unternehmer/-innen im Stadtteil vermeidet Doppelstrukturen, die nach der
Förderung ggf. verloren gehen, setzt auf die Stabilisierung und Sensibilisierung der
unternehmerischen Verantwortung für den Standort.
*Netzwerkstrukturen zwischen Unternehmer/-innen beleben die Wertschöpfungsketten
*Geschäftsstraßenentwicklung trägt zur Stadtteilentwicklung bei
*Investitionen in Gebäude werden in Wert gesetzt (z. B. in Kooperation mit Stadtumbaumanagement
und energetischer Sanierung, Investitionen in Denkmalschutz)
Beitrag zum Grundsatz Umwelt- und Ressourcenschutz:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Investitionen in Gebäude werden in Wert gesetzt (z. B. in Kooperation mit Stadtumbaumanagement
und energetischer Sanierung, Investitionen in Denkmalschutz)
Beitrag zum Grundsatz Gleichstellung, Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung:
o neutral/ x relevant/ o darauf orientiert
Standortbezogener Nachteilsausgleich gilt auch als Ansatzpunkt in der lokalen Ökonomie
benachteiligter Stadtteile. Die dort angesiedelten Unternehmen weisen häufig eine deutlich geringere
Wettbewerbsfähigkeit auf; Angebot, Umsatz und Gewinn korrespondieren mit den Benachteiligungen
der Quartiersbevölkerung. Das Projekt setzt direkt hier an und fördert so auch die Chancengleichheit
dieser KU bzw. KMU.
voraussichtliche Ergebnisse (nur Kurse, Workshops von > 8h):
Zahl TN unter 18 Jahren
Zahl TN über 18 Jahre
Zahl der TN über 18 Jahre, die
das
Vorhaben
vollständig
durchlaufen haben
75
50
Beginn/ Ende des Vorhabens:
01.2017 bis 12.2018
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
85.000 €/ davon 65.000 € Personalkosten
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
61
1.5 Vorhaben HF begleitende Maßnahmen
Stadtteilmanagement inklusives Gemeinwesen
Träger des Vorhabens:
n. n. (Ausschreibung)
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
begleitende Maßnahme
Art des Vorhabens:
Begleitende Maßnahme
- Koordinierung, Beratung, Vernetzung
- Informationsveranstaltungen
- Offenes Angebot
Zielgruppe
- Bewohner/-innen
- Projektträger/-innen
- Träger der Migrantenhilfe und Flüchtlingsunterkünfte
- Träger von Einrichtungen der Behindertenhilfe
- sonstige Vereine und Initiativen
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
Das STM „inklusives Gemeinwesen“ koordiniert und begleitet die Projektträger/-innen bei der
Vorbereitung und Umsetzung ihrer Vorhaben in den ESF-Handlungsfeldern „Kinder- und
Jugendbildung“ „Bürgerbildung“, „soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung“ sowie „Wirtschaft
im Quartier“. Dies erfolgt in enger Kooperation mit der technischen Programmbegleitung, der
Koordinatorin des Amts für Jugend, Familie und Bildung für den Planungsraum Ost/ Nordost und dem
Stadtumbaumanagement. Im Rahmen der Umsetzung des GIHK soll geprüft werden, ob ein
leerstehendes Ladenlokal in der Gorkistraße als neuer Anlaufpunkt für den Förderzeitraum
eingerichtet werden kann.
Die Unterstützung der Projekte und damit der benachteiligten Menschen vor Ort erfolgt nach dem
Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe mit dem Ziel, die Angebote und Umsetzungsstrukturen langfristig im
Gebiet zu verankern, die Kommunikationskultur im Gebiet zu fördern und dazu beizutragen, dass die
Teilhabe der benachteiligten Bewohner/-innen am politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben
verbessert wird. Ziel ist es damit auch ein Verständnis für ein inklusives Gemeinwesen im Stadtteil zu
entwickeln und damit zur Stabilisierung bzw. Verbesserung des sozialen Klimas im Stadtteil
beizutragen.
Das STM organisiert zudem die Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung, der Stadtpolitik und
den Bewohner/-innen, Vereinen sowie weiteren Akteuren/ Initiativen des Fördergebiets im Bereich Asyl
und Teilhabeplanung (Menschen mit Behinderungen). Für den Bereich Asyl erfolgt eine fachliche
Steuerung durch das Referat für Migration und Integration (RMI), das Sozialamt (SoA) und das Amt für
Jugend, Familie und Bildung. In Zusammenarbeit mit den stadtweit agierenden Koordinatoren Asyl
des RMI und des SoA werden im Fördergebiet Informations- und Schulungsveranstaltungen für
Bewohner/-innen, Vereine und sonstige Initiativen aus Schönefeld zu aktuellen Asyl- und
Migrationsthemen, insbesondere auch zu Fragen der dezentralen Unterbringung und der Integration in
den Arbeitsmarkt, durchgeführt.
Des Weiteren unterstützt das STM die Träger und Initiativen im Gebiet bei der Strukturierung und
Weiterentwicklung neuer bzw. bestehender Angebote für die Inklusionsarbeit und befördert den
Austausch und die Vernetzung untereinander (Konfliktmanagement bzw. Stärken der
Kommunikationskultur in einzelnen Organisationen). Dazu gehört auch die Vernetzung/ Koordination
engagierter Bewohner/-innen des Stadtteils, die Hilfs- und Unterstützungsleistungen anbieten sowie
die Vernetzung der verschiedenen Bildungsakteure (im formalen, non-formalen, informellen Bereich).
Beginn/ Ende des Vorhabens:
8.2016 bis 06.2020 Das Stadtteilmanagement steht über die gesamte Laufzeit der einzelnen Projekte
im Aufgabenbereich zur Verfügung und sichert so Kontinuität und Qualität im inhaltlichen Prozess.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten bis zu 65.500 € (Vergabe incl. Personal-/ Restkosten)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
62
Technische Programmassistenz
Träger des Vorhabens:
n. n. (Ausschreibung)
Art des Vorhabens:
Technische Programmbegleitung (Dienstleistung)
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
begleitende Maßnahme
Kurzbeschreibung des Vorhabens:
*koordinierendes, qualitätssteuerndes und aktivierendes Vorhaben: z. B. durch Einrichtung eines
fördergebietsbezogenen Begleitausschusses
*administrative Unterstützung der Projektträger und Abrechnung der einzelnen ESF-Projekte
*Fortschreibung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzeptes
*Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Umsetzung/ Verfahren:
*Ausschreibung
*Kompetenz des Auftragnehmers und des für das Vorhaben geplanten Personals ist nachzuweisen
*relevante Referenzen des Auftragnehmers
*Qualitätssicherung im geplanten Vorhaben
*Aufgabenbausteine:
Administrative Unterstützung Einzelprojektträger
- Beratung bei Projektbeantragung (PRANO-Unterantrag SAB)
- Beratung bei Erstellung von Änderungsanträgen (PRANO SAB)
- Beratung Projektabrechnung auf Grundlage (PRANO-Unterantrag SAB)
Administrative Unterstützung ASW
- Erstellung Einzelprojektanträge,
- Erstellung Zuwendungsbescheide für Einzelprojektträger,
- Controlling der Einzelprojektträger bei Projektumsetzung zu Terminen, Fristen, Vorgaben
Dokumentation und Publizitätspflichten,
- Erstellung Prüfbescheide zur Erstattung von Mittelanforderungen der Einzelprojektträger ggü
ASW
- Erstellung der Auszahlungsanträge / Zwischenverwendungsnachweise (PRANO-Antrag
Kommune SAB)
- Erstellung Schlussverwendungsnachweise zu Einzelprojekten
Programmbegleitende Öffentlichkeitsarbeit
- Aufbereitung Projektinformationen für Homepage Stadt Leipzig sowie zur Veröffentlichung in
Printmedien
- Regelmäßige Dokumentation des Programmfortschritts Homepage
Beginn/ Ende des Vorhabens:
08.2016 bis 12.2020
Begründung:
Die Programmassistenz steht unabhängig von der Laufzeit der einzelnen Projekte im Aufgabenbereich
zur Verfügung. Sie unterstützt den Zuwendungsempfänger und den Projektträgern über den
Gesamtzeitraum und sichert so Kontinuität und Qualität im inhaltlichen wie im administrativen
Prozess.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten bis zu 58.300 € (Vergabe incl. Personal-/ Restkosten)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
63
Einzelvorhaben
lf d.
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Ökolöwe–Kiez wandeln
CVJM–Gesund essen
CVJM-Erziehungskompet.stärken
RAA-Über Generationen hinweg
Kinderhilfe-Sport frei!
Internat.Frauen-Ankommen im Allt.
DAA-Mobiler Jobcoach
St.Georg-Tagesstruktur dr.Handw.
Schönefeld aktiv
DAA-Motivation Unternehmertum
Stadtteilman.-inlusives Gemeinw.
Techn.Programmassistenz
Vorhaben mit Priorität 2
1
Kinderhilfe-Schulabschl.m.Motop.
2
PlanL-Mobiles Fam.-klassenzi.
3
Internat.Frauen- Ph.II: Ankommen
Richtlinie nachhaltige Soziale Stadtentwicklung
Vorhabens- Priorität Art des
bereich
Vorhabens
Ziel-gruppe Gesamt geplante
geplante Kosten für
TN-Zahl Projektdauer in
TEUR
1=Kind.-u. Jugendl.
2=Lebensl. Lernen
3=Soz. Eingliedg.
4=Wirtschaft
5=Begleit. Maßn.
1-unter 18 J.
2-über 18 J.
3-keine
1-hoch
2-mittel
1-of f en
2-geschlossen
3-nicht relev ant
Laufze it 1
Start
Finanzierung/Mittelplanung (in TEUR)
Ende
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Gesamt
Kofi-Anteil
Kommune
Dritte
mind.
5%
1
1
2
2
2
2
3
3
3
4
5
5
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
2
2
2
1
1
1
1
1
2
1
3
3
1
1
2
2
2
2
2
2
2
2 (KU)
keine
keine
Gesamt
30
30
40
50
60
140
150
60
15
75
650
96
60
210
53
66
72
209
34
13
85
65
58
1021
07/2017
01/2018
09/2016
08/2016
01/2017
09/2016
09/2016
10/2016
01/2017
01/2017
08/2016
08/2016
12/2018
12/2019
06/2020
07/2018
12/2018
08/2018
06/2020
09/2017
12/2017
12/2018
06/2020
12/2020
1
1
2
2
2
2
2
2
1
1
1
2
Gesamt
75
32
140
247
215
56
66
337
01/2017
04/2017
09/2018
06/2020
03/2019
06/2020
37
19
11
12
16
8
6
6
78
56
26
33
36
50
25
13
42
17
13
348
61
21
0
82
59
30
49
16
33
24
52
30
56
30
54
37
43
17
13
336
17
13
170
8
13
88
61
28
12
101
61
7
36
104
31
18
49
96
60
210
53
66
72
209
34
13
85
65
58
1021
5
3
10
3
3
4
10
2
1
4
3
3
51
215
56
66
337
11
3
3
17
In Abstimmung mit Fördermittelgeber und Fachämtern wurde eine Priorisierung der Maßnahmen vorgenommen und Maßnahmen mit Priorität II
als „Nachrückermaßnahmen“ innerhalb der vorgesehenen Gesamtkosten ausgewiesen.
2. Vorhabensübersicht (Formular 60888-2)
GIHK Schönefeld (Stand 05.04.2016)
Europäischer Sozialfonds im Freistaat - Förderperiode 2014-2020
Anlage 1 Übersicht der geplanten Vorhaben GIHK Schönefeld
64
Topografische Karte des
geplanten
ESF-Fördergebietes
Schönefeld
2014 - 2020
Legende
ESF-Fördergebiet
´
Stand: 04/ 2015
Maßstab 1:20.000
Kartengrundlage: Amt für
Geoinformation und Bodenordnung
Übersichtsplan
Fördergebiete
Schönefeld
Legende
ESF-Fördergebiet
Stadtumbau Ost (2012 - 2020)
Aufwertungsgebiet Schönefeld
´
Stand: 04/ 2015
Maßstab 1:20.000
Kartengrundlage: Amt für
Geoinformation und Bodenordnung
Anlage 3 (GIHK ESF Schönefeld)
Einbeziehung der Träger in das offene transparente und kooperative
Verfahren der Erstellung des GIHK
CVJM Leipzig e. V. (im Verbund mit CVJM-KITA e.V.), Schönefelder Allee 23 a, 04347 Leipzig
(Schönefeld)
Der Träger ist im ESF-Fördergebiet ansässig: Er betreibt dort ein Kinder- und Jugendhaus sowie eine
Kindertageseinrichtung; zudem ist er Träger der Schulsozialarbeit an der Clara-Wieck-Grundschule
(ebenfalls Fördergebiet). Der Träger arbeitete bereits im Modellprojekt der Stadt Leipzig „Aufsuchende
Elternarbeit in Schulen“ und war maßgeblich am Erfahrungstransfer des Vorhabens beteiligt (siehe
Abschlusspublikation: http://www.cvjmleipzig.de/fileadmin/editor/pdf/BerichtAufsuchendeElternarbeit.pdf).
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefelds eingebracht: Teilnahme an
Workshop zur Entwicklung des GIHK, Teilnahme an Fragebogen- bzw. Interviewsequenzen mit
eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
Darüber hinaus engagiert sich der Träger in der Vernetzung lokaler Akteure sowie in verschiedenen
Aktivitäten der Stadtteilentwicklung (aktuell z. B. Willkommensinitiative in Schönefeld, AG Pro
Schönefeld) und ist Teil der Kooperationsnetzwerke „Fachteam Villa e. V./ CVJM“ und „Schule mit
Zukunft Leipzig Ost“.
Kinderhilfe Leipzig e. V., Schulzeweg 11, 04347 Leipzig
Der Träger ist im ESF-Fördergebiet ansässig: Er betreibt dort einen offenen Freizeittreff (OFT). Der
OFT zeichnet sich besonders durch seine sportpädagogischen Angebote aus und hat dadurch ein
eigenes Profil entwickelt. Maßgeblich wird dieses durch den im OFT arbeitenden Sportpädagogen
kontinuierlich weiter qualifiziert. Die Einrichtung gewinnt an Profil auch durch die infrastrukturellen
Gegebenheiten - indoor: Kraftraum sowie Bewegungs-/ Tanzraum, outdoor: Multifunktionsfläche sowie
Bouleanlage.
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefelds eingebracht: Teilnahme an
Workshop zur Entwicklung des GIHK, Teilnahme an Fragebogen- bzw. Interviewsequenzen mit
eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
Darüber hinaus engagiert sich der Träger im Arbeitskreis Ost, einem Zusammenschluss von Akteuren
der Kinder-, Jugendhilfe und Berufshilfe, der sozialräumlich ausgerichtet ist und Themen der
Sozialraum-/ Gemeinwesenarbeit initiiert, umsetzt bzw. begleitet.
Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V., Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig
Der Träger arbeitet mit verschiedenen Organisationen und Fachleuten aus den Bereichen
Naturschutz, Umweltbildung, Stadtentwicklung und Kultur zusammen. Er ist Partner für Schulen mit
Ganztagsangeboten, beteiligt sich an Austauschprogrammen für Studierende und Azubis und ist
anerkannte FÖJ-Einsatzstelle. Außerdem bietet er Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement.
Der Träger hat sich an der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes IQ Alt-Schönefeld beteiligt; er hat
sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefeld eingebracht: Teilnahme an Fragebogen- bzw.
Interviewsequenzen mit eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
PLAN L gemeinnützige GmbH, Geschäftsstelle, Altranstädter Str. 17, 04229 Leipzig;
Außenstelle Scheumannstraße 4, 04347 Schönefeld
PLAN L gGmbH ist als anerkannter Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe seit 1999 in Leipzig tätig
und sitzt mit einer Außenstelle im ESF-Fördergebiet. Von hier aus werden v.a. die Leistungsangebote
des Träger für Hilfen zur Erziehung erbracht. Diese sowie die (Re-)Integration im Bildungsbereich sind
auf die Begleitung und Unterstützung der gesamten Familie in ihrer jeweiligen Lebenssituation und ihr
Umfeld ausgerichtet (systemischer Ansatz). Ziel ist es immer, die Ressourcen der Familien zu erhalten
und zu stärken und/oder konstruktive Veränderungen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zu
erwirken. In konsequenter Weiterführung des systemischen Gedankens der Befähigung von Eltern in
ihrem erzieherischen Tun wird verstärkt die Methode der Mehrfamilienarbeit in den verschiedenen
Leistungsbereichen eingesetzt.
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefelds eingebracht: Teilnahme an
Fragebogen- bzw. Interviewsequenz mit eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
Darüber hinaus engagiert sich der Träger im Planungsraumarbeitskreis Ost/ Nordost.
Internationale Frauen Leipzig e. V., Konradstraße 60a, 04315 Leipzig
Träger ist eine Migrantenselbstorganisation und seit 2008 im angrenzenden Stadtteil Volkmarsdorf
aktiv in der Ansprache und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund; er verfügt über
langjährige Erfahrungen in den Bereichen interkulturelle Arbeit und Unterstützung zur Integration; ist
Anlage 3 (GIHK ESF Schönefeld)
u. a. Mitglied im „Netzwerk Integration – Migranten in Leipzig“, „Flüchtlingssozialarbeit“ des
Sozialamtes Leipzig.
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefeld eingebracht: Teilnahme an
Fragebogen- bzw. Interviewsequenzen mit eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
RAA e. V., Peterssteinweg 3, 04107 Leipzig
Der Vorhabensträger ist zugleich Träger der Schulsozialarbeit an der 20. Oberschule in Schönefeld.
Der Verein RAA Leipzig e.V. ist Teil eines bundesweiten Netzwerkes von Regionalen Arbeitsstellen für
Bildung, Integration und Demokratie.
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefelds eingebracht: Teilnahme an
Fragebogen- bzw. Interviewsequenzen mit eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
Darüber hinaus engagiert sich der Träger im Netzwerk Planungsraum Jugend und Bildung Nord/
Nord-Ost des Amtes für Jugend, Familie, Bildung der Stadt Leipzig.
Deutsche Angestellten Akademie DAA gGmbH, Torgauer Platz 1, 04315 Leipzig
Der Träger ist im angrenzenden Stadtteil Volkmarsdorf ansässig. Er realisiert dort, auch mit
sozialräumlichem Ansatz, u. a. Informations-, Beratungs- und Integrationsangebote für (Langzeit)Arbeitslose mit und ohne Migrationshintergrund (BIWAQ-Projekte OstWerkStadt, Schnittstellen für
neue Arbeit, MehrWertQuartier, Projekte zur Integration von Migrant/-innen in Beschäftigung:
RESQUE und IQ-Netzwerk). Darüber hinaus ist der Träger zertifiziert nach „Akkreditierung- und
Zulassungsverordnung Arbeitsförderung“(AZAV). Der Träger ist ebenfalls erfahren in der Arbeit mit
der Zielgruppe kleine und Kleinstunternehmen, gerade auch im Bereich „Stärkung der lokalen
Ökonomie“, aber auch in der Arbeit mit sozialräumlichem Fokus bzw. der stadträumlich ausgerichteten
Entwicklung in Räumen mit besonderem Entwicklungsbedarf.
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefelds eingebracht: Teilnahme an
Workshop zur Entwicklung des GIHK, Teilnahme an Fragebogen- bzw. Interviewsequenz mit eigenem
Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
Ferner engagiert sich der Träger im Arbeitskreis Ost, einem Zusammenschluss von Akteuren der
Kinder-, Jugendhilfe und Berufshilfe, der sozialräumlich ausgerichtet ist und Themen der Sozialraum-/
Gemeinwesenarbeit initiiert, umsetzt bzw. begleitet.
Suchtberatungsstelle Haus Altschönefeld; Theklaer Straße 11, 04347 Leipzig (Altschönefeld)
Der Träger ist seit 1999 im Stadtteil ansässig und eine kommunale Suchtberatungs- und –
behandlungsstelle für alkoholkranke Männer (CMA).
Der Träger hat sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK Schönefelds eingebracht: Teilnahme an
Workshop zur Entwicklung des GIHK, Teilnahme an Fragebogen- bzw. Interviewsequenzen mit
eigenem Beitrag zur Erarbeitung GIHK.
Anlage 3 (GIHK ESF Schönefeld)
Träger
Sitz im
Beteiligung/ Erarbeitung bereits im
Mitwirkung
Konzept
Stadtteil Fördergebi
Prozess
Vorhaben
aktiv
et
BV Schönefeld e. V.
Wir für Schönefeld e. V.
CVJM Leipzig e. V.
RAA Verein für interkulturelle Arbeit, Jugendhilfe
und Schule e. V.
DAA
Evangelisch-Lutherische
Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost
Katholische Pfarrei Leipzig Schönefeld Heilige
Familie
Jugendclub „Kirsche“ Kinderhilfe Leipzig e. V.
Schloss Schönefeld e. V. als Trägerverein für
die Lernen Plus gGmbH FöS und die Wohnen
Plus gGmbH
Zentrum für Drogenhilfe „Haus Alt-Schönefeld“
Internationale Frauen Leipzig e. V.
Ökolöwe
Plan L gGmbH
Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V.
Internationaler Bund
Deutsches Rotes Kreuz
Volkssolidarität e.V.
Christliches Sozialwerk gGmbH Wohnheim
Sankt Raphael
Stadtbezirksbeirat Nordost (Vertreterinnen)
Städtische Bibliothek Schönefeld
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Clara-Wieck-Grundschule
Astrid-Lindgren-Grundschule
20. Oberschule
Außenstelle Gym Gorkistraße
Förderschule für geistig und körperlich
Behinderte Schloss Schönefeld e. V.
(=Schloss SF e.V.)
Kita CVJM e.V.
Kita Kinderland/Kindervereinigung Leipzig e. V.
Schulzeweg
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Sitz in
Leipzig
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Interesse
Teilnahme Kooperatio
Workshop
n
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x