Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1054352.pdf
Größe
77 kB
Erstellt
25.02.16, 12:00
Aktualisiert
20.05.16, 09:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-02305-VSP-01
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Jugendbeirat
Zuständigkeit
Vorberatung
Fachausschuss Umwelt und Ordnung
17.05.2016
1. Lesung
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
31.05.2016
Vorberatung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
02.06.2016
Vorberatung
Jugendhilfeausschuss
06.06.2016
Vorberatung
Ratsversammlung
22.06.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Betreff
Strategien zur Eindämmung sowie Verhinderung einer Zunahme politisch und
extremistisch motivierter Gewalt in unserer Stadt
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Alternativvorschlag
x Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Sachstandsbericht
Sachverhalt:
Der Vorschlag zur Diskussion über das Thema der politisch motivierten Gewalt in Leipzig ist bereits
im Verwaltungshandeln. Der Oberbürgermeister initiierte die Entwicklung eines Diskussionsforums,
in welchem unter Einbeziehung der Bürgerschaft Lösungsvorschläge zur Eindämmung und
Verhinderung politisch und extremistisch motivierter Gewalt diskutiert und zusammengefasst werden
sollte.
Es wird folgende Verfahrensweise vorgeschlagen:
1. Gefördert über den Wettbewerb „Zukunftsstadt“ wurde am 5. April d. J. Unter dem Dach von
„Leipzig weiter Denken“ eine Bürgerveranstaltung im Rahmen des Dialogs zum INSEK-Prozess
durchgeführt. Das Thema war mit „Leipzig – Heimat für alle? Herausforderungen für das
Zusammenleben in unserer wachsenden Stadt“ überschrieben. Im Rahmen von Tischdiskussionen
mit Bürgerinnen und Bürgern wurde stark darauf gezielt, die Integrationsdebatte nicht nur auf
Geflüchtete zu beziehen, sondern auch ganz ausdrücklich auf jene, die sich an den Rand der
Gesellschaft gedrängt fühlen. Erst diese Zusammenschau ermögliche einen Konsens der
Stadtgesellschaft, der Ausgrenzung und Radikalisierung verhindert.
2. Die für das Thema relevanten Ergebnisse dieser Diskussionen werden aufgenommen und in
verschiedenen Formaten weiter diskutiert. Dies soll vor allem in Stadtteilen ermöglicht werden. Dazu
bedarf es einer inhaltlichen und strategischen Untersetzung, um eine qualifizierte und
lösungsorientierte Diskussion führen zu können.
Eine thematische Begleitung des Extremismusthemas erfolgt mit Unterstützung der Sächsischen
Landeszentrale für politische Bildung. Die beauftragten Moderatoren nehmen daher die Anregungen
aus der Auftaktveranstaltung auf, diskutieren mit den Akteuren und Bürgern vor Ort diskutieren und
unterbreiteten Lösungsvorschläge für die weitere öffentliche Diskussion. Das Amt für
Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW), das Amt für Jugend, Familie und Bildung
(AfJFB) – Zentrum für demokratische Bildung –, das Ordnungsamt (OA), die Polizei sowie weitere
Partner aus der Wissenschaft bzw. engagierte Bürger unterstützen diesen Prozess.
3. Die Stadtverwaltung in Leipzig, freie Träger, ehrenamtlich Engagierte, staatliche Einrichtungen u.
a. sind seit den 90er Jahren mit unterschiedlichen Gewaltphänomenen konfrontiert, auf die mit
vielfältig initiierten Maßnahmen, Projekten und Maßnahmepaketen reagiert wurde. Dabei konnten
z. B. Erfolge bei der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus erzielt werden, so dass inzwischen
eine hohe Sensibilität und Alltagsaufmerksamkeit gegeben ist. Die jetzige Gesamtbetrachtung und bewertung macht jedoch deutlich, dass das aktuelle Maßnahmenbündel bzw. die entwickelte
Präventionslandschaft bei den heterogenen Formen urbaner Gewalt in Leipzig an Grenzen stößt.
Der Kommunale Präventionsrat Leipzig initiiert deshalb aktuell in seinem Netzwerk ein
Forschungsvorhaben zu den „Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig“. Darüber hinaus werden derzeit
Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der AG Extremismusprävention geprüft. Der Kommunale
Präventionsrat Leipzig richtete bereits im Jahr 2005 die Arbeitsgruppe Extremismusprävention ein
und verdeutlichte durch diese Schwerpunktsetzung den erkannten Handlungsbedarf. Diese
Arbeitsgruppe erarbeitet eine kommunale Strategie in Form eines „Präventionskonzeptes
Extremismus in der Stadt Leipzig“.
Die Extremismusprävention wurde zudem mehrfach in der Sicherheitskonferenz des KPR als
Tagesordnungspunkt oder als selbständiges Veranstaltungsthema aufgerufen, zuletzt bei der
25. Sicherheitskonferenz (2009) und der 29. Sicherheitskonferenz (2013). Dabei ging es jeweils um
die Vorstellung des aktuellen Lagebildes, die Darstellung und Bewertung bestehender Maßnahmen
und die Erörterung von Handlungsbedarf – jeweils unter Einbeziehung einer Vielzahl von Gästen
und Experten sowie Vertretern der Fraktionen.