Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1060433.pdf
Größe
74 kB
Erstellt
22.04.16, 12:00
Aktualisiert
14.06.16, 17:08
Stichworte
Inhalt der Datei
Einwohneranfrage Nr. VI-EF-02726
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
18.05.2016
Zuständigkeit
schriftliche Beantwortung
Eingereicht von
Matthias Zimmermann
Betreff
Stadtentwicklung - Migration in der Stadt Leipzig
Sachverhalt:
Lt. LVZ wurden im vergangenen Jahr insgesamt 4.230 neue Flüchtlinge in Leipzig aufgenommen –
vier Mal mehr als 2014. Im Januar 2016 lebten so 5.383 Asylbewerber in den Unterkünften der
Stadt. Zusammen mit den 1.853 Menschen, die Anfang Januar 2016 noch in den Erstaufnahmen
warteten, leben somit derzeit knapp 9.800 Flüchtlinge in Leipzig. Dazu kommen 2.220 Migranten, die
nach Sozialgesetzbuch II registriert sind – weil sie beispielsweise schon einer eigenen Arbeit
nachgehen. Die „Leipziger Flüchtlinge“ kommen aus 27 verschiedenen Ländern, einige waren zuvor
auch staatenlos.
Erklärtes Ziel der Stadt Leipzig ist eine durch die gesamte Stadtgesellschaft getragene Integration
von Migranten in deren Vielschichtigkeit wie Ausländern und Deutschen mit Migrationshintergrund
sowie Asylbewerbern und Flüchtlingen. Trotzdem ist die Verteilung von Asylbewerberheimen,
Erstaufnahmeeinrichtungen und sogenannten Gewährleistungswohnungen augenscheinlich ebenso
ungleich auf die Stadtteile verteilt, wie die Migrationsrate insgesamt in den einzelnen Stadtbezirken
und Ortsteilen von Leipzig. Extreme wie Zentrum Süd-Ost mit bis zu 30% Migrationsanteil und
Südvorstadt und Connewitz mit ca. 7% (hier sollte man eigentlich gemessen an der dort wohnenden
Klientel die höchsten Migrationsanteil vermuten) sind keine Seltenheit. Ein Ergebnis dieser der
Integration entgegenstehenden Entwicklung ist die Bildung von Parallelgesellschaften wie z.B. in der
Eisenbahnbahnstraße und, sich derzeit abzeichnend, in Teilen der Georg-Schumann-Straße.
Entsprechende Begleiterscheinungen sind aus anderen deutschen und europäischen Städten
bekannt. Meist entstehen hier soziale Brennpunkte, die es zu verhindern gilt.
Zu dieser Problematik habe ich bezüglich Leipzig folgende Fragen:
1. Warum konnte es in Leipzig zu solchen ungleichen Entwicklungen kommen?
2. Welche Maßnahmen will der OBM ergreifen, um dieser ungleichen Entwicklung künftig
entgegenzuwirken?
3. Bund und Länder verteilen die Asylbewerber nach dem Königsteiner Schlüssel. Dieser ist zwar
teilweise steuerbezogen, im Ansatz könnte aber aus meiner Sicht eine ähnliche Regelung in
Leipzig Sinn machen.
Stehen einer Quoten-Aufteilung von Flüchtlingen, Asylbewerbern und sich neu in Leipzig
ansiedelnder Migranten auf die einzelnen Stadtbezirke objektive Gründe entgegen? Wenn ja,
welche?
4. Wie ist die derzeitige aktuelle prozentuale Aufteilung jeweils an
- Bewohnern in Asylbewerberheimen,
- Bewohnern in Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen und
- Bewohnern in Gewährleistungswohnungen
gemessen an der Einwohnerzahl der jeweiligen Stadtbezirke?