Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1047624.pdf
Größe
6,2 MB
Erstellt
09.02.15, 12:00
Aktualisiert
02.05.16, 15:23
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-01039
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordost
Ratsversammlung
18.05.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld)
Beschlussvorschlag:
1. Das programmübergreifende "Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK
Schönefeld)" konkretisiert den Teil C des gesamtstädtischen "Integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes Leipzig 2020 (INSEK)" für das Schwerpunktgebiet Schönefeld und wird
als städtebauliches Entwicklungskonzept für Schönefeld im Sinne des BauGB (§1 Abs. 6 Nr. 11)
sowie der VwV StBauE des Freistaates Sachsen vom 20.08.2009 (Abschnitt A Punkt 2.2)
beschlossen.
2. Das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld ist der Masterplan für das vernetzte
Handeln von Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung. Im Zuge der Umsetzung des STEK
werden alle Maßnahmen mit den Ämtern und Akteuren abgestimmt, weiter konkretisiert,
entsprechend für die zukünftigen Haushaltsdiskussionen, beginnend für den Haushalt 2017/18,
innerhalb der bestehenden Eckwerte der Ämter angemeldet und ggf. notwendige Beschlüsse
herbeigeführt. Die erfolgreiche Umsetzung ist abhängig von der personellen und finanziellen
Mitwirkung der verschiedenen Akteure.
Schönefeld ist als neues Fördergebiet aufgenommen worden, ohne dass es auch eine Aufstockung
der Mittel gegeben hätte. Dies hat zur Folge, dass intensiv und modellhaft über Optimierungen
nachgedacht werden muss. Das bezieht sich auf die Möglichkeit finanzieller Kooperationen
zwischen Stadt und Privaten und die Optimierung der Steuerung durch Übernahme von Leistungen
durch Akteure des Stadtteils.
3. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zur Umsetzung des "Integrierten
Stadtteilentwicklungskonzepts Schönefeld (STEK Schönefeld)"
- zukünftig weitere Fördermöglichkeiten in den verschiedenen Fachbereichen gezielt entsprechend
der vorhandenen Möglichkeiten zu erschließen,
- die Umsetzung des STEK Schönefeld im Rahmen der bestehenden Arbeitsstrukturen der
Stadtteilkoordination zu steuern (V: Dezernat für Stadtentwicklung und Bau/ Amt für
Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung),
- den Umsetzungsstand in regelmäßigen Abständen unter Beteiligung der Ämter und Akteure zu
evaluieren und das Konzept nach Bedarf fortzuschreiben.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur.
Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. (siehe
Anlage Prüfkatalog)
Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze
(siehe Anlage Prüfkatalog)
Sachverhalt:
siehe Anlage
Anlagen:
Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld)
Begründung
Anlass
Das INSEK Leipzig 2020 fordert im Teil C „Stadtentwicklungsstrategie“ auf Seite C 32 zum
fachübergreifenden Schwerpunktraum der Stadtentwicklung Schönefeld, dass die einzelnen
Maßnahmen unter Berücksichtigung des Maßnahmeplans Schönefeld aus dem Jahr 2002
planerisch noch weiter vertieft und in ein konkretes Handlungskonzept integriert werden müssen.
Mit Beschluss vom 29.02.2012 ist Schönefeld Aufwertungsgebiet im Förderprogramm
Stadtumbau Ost. Grundlage für den Einsatz der Fördermittel des Stadtumbau Ost in Schönefeld
ist das 2012 im Sinne des §171b Abs. 2 beschlossene Städtebauliche Entwicklungskonzept
Stadtumbau
Ost
Leipzig
(SEKo-SUO,
Beschluss
Nr. 1134/12).
Das
Integrierte
Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld) erweitert den städtebaulichen
Horizont des SEKo-SUO um weitere bedarfsbezogene Handlungsfelder. Parallel und in Abgleich
dazu erfolgte die Konkretisierung des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Stadtumbau Ost
Leipzig (SEKO-SUO) für die Aufwertungsgebiete Leipzig West, Georg-Schumann-Straße und
Schönefeld. Hierfür befindet sich eine separate Vorlage zur Beschlussfassung im Verfahren.
Ziel
Ziel des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes ist es, gezielte Impulse für eine
zukunftsfähige Entwicklung des - gemäß Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (SEKo) –
benachteiligten Stadtteils zu setzen. Der STEK Schönefeld soll über den Stadtumbau Ost hinaus
als Grundlage für die Akquisition weiterer finanzieller Ressourcen und Förderungen dienen.
Prozess
Die Erarbeitung erfolgte im Zeitraum von September 2013 bis November 2014 in einem
Beteiligungsprozess der verschiedenen Fachämter, lokalen Akteure sowie der Bürgerschaft.
Hierzu wurden vorhandene städtische Koordinierungs- und Beteiligungsstrukturen genutzt sowie
Beteiligungsstrukturen im Stadtteil erweitert und neu aufgebaut.
Ergebnis
Im Ergebnis liegt das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld vor. Im Kapitel 6 –
Handlungsprogramm – sind Impulsmaßnahmen dargestellt, die zur prioritären Umsetzung
innerhalb des Programms Stadtumbau Ost vorgesehen sind. Diese sind Bestandteil der o.g.
Fortschreibung SEKo-SUO innerhalb des Bewilligungsrahmens für das Aufwertungsgebiet
Schönefeld. Zudem wird die Prüfung weiterer Fördermöglichkeiten empfohlen. Es wird daher
derzeit ein gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept zur Beantragung von Fördermitteln
im Rahmen der Richtlinie ESF Nachhaltige soziale Stadtentwicklung 2014 – 2020 erarbeitet. Das
Konzept wird dem Stadtrat in einer separaten Vorlage ebenso zum Beschluss vorgelegt.
Finanzielle Auswirkungen und Umsetzung
Das STEK Schönefeld stellt die inhaltliche Vordiskussion und Schwerpunktsetzung für den
Einsatz der Ressourcen der Fachämter sowie für den Einsatz von Fördermitteln dar. Somit
kommt dem STEK Schönefeld eine indirekte Haushaltswirkung zu. Für den Doppelhaushalt
2015/2016 sind auf Grundlage des SEKo-SUO bereits Haushaltsansätze zur Umsetzung von
Maßnahmen vorgesehen (vgl. Handlungsprogramm Kapitel 6). Im Zuge der Umsetzung des
STEK werden alle Maßnahmen mit den Ämtern und Akteuren abgestimmt, entsprechend für die
zukünftigen Haushaltsdiskussionen, beginnend für den Haushalt 2017/18, innerhalb der
bestehenden Eckwerte der Ämter angemeldet und ggf. notwendige Beschlüsse herbeigeführt. In
den Beschlussvorlagen werden die Folgekosten der Maßnahmen betrachtet.
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Schönefeld unter Beibehalt oder Reduzierung der
finanziellen Volumen für Stadterneuerungsvorhaben als neues Schwerpunktgebiet ausgewiesen
wurde. Somit muss die Mitwirkung sowohl finanziell als auch personell beteiligter Fachämter im
Rahmen der bestehenden Arbeitsstrukturen der Stadtteilkoordinierung geprüft werden. Bezogen
auf die Steuerung des Gesamtvorhabens bedarf es einer intensiven Abstimmung und
Zusammenarbeit von Stadtteilöffentlichkeit und Verwaltung. Dies beinhaltet auch, dass neue
Formen und Wege für das Geschäftsstraßenmanagement gefunden werden müssen. Die
Maßnahmeliste im Konzeptanhang wird im Umsetzungsprozess laufend fortgeschrieben und
konkretisiert.
x
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten
anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach
Durchführung
der
Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
x
nein
wenn ja,
x
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für den Erhalt bzw.
die Neuschaffung von Arbeitsplätzen
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
verbessert
gesichert
verschlechtert
Begründung
keine
in Vorlage
Auswirkung
Seite 1
negative
Auswirkung
keine
Auswirkung
1 Arbeitsplatzsituation
2 Ausbildungsplatzsituation
3 finanzielle Situation der
Unternehmen: sie wird
durch städtische
Entscheidung (z. B. zu
Steuern, Gebühren,
Preisen für Gas-WasserStrom)
4 Bedeutung des
Vorhabens für
wirtschaftliche
Entwicklung
positive Auswirkung
hoch
mittel
5 Finanzierung
Drittmittel/
Fördermittel
private Mittel
ja
1)
niedrig
nein
ja
Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
nein
finanzielle
Folgewirkungen
für die Stadt
ja
nein
keine
Auswirkung
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine
ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien
mit Kindern aus.
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
Indikatoren
verbessert
auf
bisherigen
Niveau
hat stattgefunden
ist
vorgesehen
verschlechtert
keine
Auswirkung
Begründung in
Vorlage Seite 1
1 Vorschulische Bildungs-
und Betreuungsangebote
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
2 Schulische
Bildungsangebote,
Ausbildung und Studium
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
3 Wohnbedingungen für
Kinder, Jugendliche und
Familien (Angebot,
Attraktivität, Vielfalt,
Infrastruktur)
4 Kultur- und
Freizeitangebote,
Möglichkeiten zum Spielen,
Sporttreiben und Treffen
sowie Naturerfahrungen
für Kinder, Jugendliche
und Familien
5 Gesundheit und Sicherheit
von Kindern und
Jugendlichen/Schutz vor
Gefahren
6 Integration von Kindern
und Jugendlichen mit
Behinderungen oder
Migrationshintergrund
7 Finanzielle Bedingungen
von Familien
Indikator
8 Beteiligung von Kindern,
Jugendlichen und Familien
bei der zu treffenden
Entscheidung
1)
Stad
t
Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
ist nicht vorgesehen
Begründung in
Vorlage, Seite 1
STEK Schönefeld –
Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld
Lesefassung
Stand 26.11.2015
Inhalt
1. Einführung .................................................................................................................... 3
2. Integrierte Stadtentwicklung(splanung) in Leipzig: Ableitung des STEK aus dem
SEKo/INSEK Leipzig 2020 ................................................................................................... 6
Beschlusslage und Auftrag ............................................................................................................................................ 6
Funktion ................................................................................................................................................................................ 8
Inhalt ...................................................................................................................................................................................... 8
Beteiligung und Prozess ................................................................................................................................................. 9
3. Profil Leipzig-Schönefeld 2014: 3=1 ............................................................................. 11
Bevölkerung, demografischer Wandel, Soziales ................................................................................................ 12
Bildung, soziale Infrastruktur und Kultur ............................................................................................................ 19
Wohnen, Stadtumbau und Denkmalschutz .......................................................................................................... 26
Handel und Wirtschaft .................................................................................................................................................. 31
Klima und Energie .......................................................................................................................................................... 36
Wohnumfeld und öffentlicher Raum ...................................................................................................................... 40
Verkehr und Mobilität ................................................................................................................................................... 43
Netzwerk, Kooperation und Teilhabe, Image ...................................................................................................... 47
Fazit: Chancen und Risiken ......................................................................................................................................... 50
Zusammenfassung .......................................................................................................................................................... 54
4. SCHÖNefeld – Leitbild, Qualitäten und Ziele ................................................................ 55
Leitbild................................................................................................................................................................................. 55
Ziele....................................................................................................................................................................................... 55
5. Handlungsfelder und Maßnahmen für das Aufwertungsgebiet Schönefeld .................. 58
Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld ...................................................................................... 58
Handlungsfeld 2 – Gorkistraße.................................................................................................................................. 61
Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft ................................................................................................. 64
Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft ................................................................................................................... 71
Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität ................................................................................................................. 75
Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess, Aktivierung und Koordinierung .. 79
6. Handlungsprogramm vorrangige Maßnahmen............................................................. 82
STEK Schönefeld
1
7. Beteiligung, Steuerung und Umsetzung ....................................................................... 85
8. Evaluation und Monitoring.......................................................................................... 87
9. Übersicht Material ...................................................................................................... 88
Anlagen .......................................................................................................................... 90
Anlage 1: Maßnahmeübersicht.................................................................................................................................. 91
Anlage 2: Zusammensetzung Vergabegremium Verfügungsfonds............................................................. 98
Anlage 3: Ableitung Zielaussagen............................................................................................................................. 99
STEK Schönefeld
2
1. Einführung
Das Stadtteilentwicklungskonzept für Leipzig-Schönefeld, kurz STEK Schönefeld, ist das
Ergebnis der Kooperation der aktiven Partner aus dem Stadtteil sowie den Vertretern der
verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung. Seit Beginn der Bearbeitung stimmten alle
Beteiligten überein, dass eine gemeinsame Strategie für die Stadtteilentwicklung
unverzichtbar ist. Das Konzept entstand vor dem Hintergrund eines stetig anhaltenden
gesamtstädtischen
Bevölkerungswachstums,
das
die
Diskussionen
bestimmt,
Interpretationen beeinflusst und viele Akteure in einen Strategiewechsel drängt. Die
Entwicklung in Schönefeld dürfe aber nicht sich selbst überlassen werden. Wichtige
entscheidende (neue) Impulse und Orientierungen würden gebraucht. Es ging und geht
in Schönefeld im Gefühl der Verantwortung für den Stadtteil von Anfang an darum, auf
der Grundlage gemeinsam bestätigter Zielaussagen die Handlungsschwerpunkte neu
auszutarieren. Dies zeigen auch die in den verschiedenen Veranstaltungen und
Gesprächen thematisierten Chancen und Risiken sowie die daraus entstandenen Ideen
für die Zukunft Schönefelds.
Wie sehen die Risiken für den Stadtteil aus? Schönefeld könnte seine vielfältigen
Entwicklungsmöglichkeiten verpassen und seine Position in Leipzig nicht im möglichen
Umfang verbessern. Z. B. beim Wohnen: Der Immobilienmarkt führt Investitionen derzeit
in großem Umfang auch nach Schönefeld. Es könnten dabei die Chancen nicht genutzt
werden, das Angebot für unterschiedliche Nachfrager zu differenzieren, Möglichkeiten für
altersgerechtes Wohnen zu sichern, Wohnen energetisch zukunftssicher zu machen,
Eigentum für unterschiedliche Nachfragegruppen zu ermöglichen oder auch preiswertes
Wohnen zu sichern. Insgesamt würde die Chance auf eine langfristige Marktfähigkeit
verpasst. Z. B. Soziales: Die Probleme im sozialen Bereich sind zweifellos im Stadtteil
umfangreich vorhanden und auch aus gesamtstädtischer Sicht nicht akzeptabel, so lebt
beispielsweise die Hälfte der Kinder in Schönefeld in Bedarfsgemeinschaften und die
Bildungsempfehlungen sind stadtweit z. T. in der Schlussgruppe. Es sollte nicht der
Wohnort bereits über die Zukunftschancen der Kinder entscheiden können. Die
Überalterung in Schönefeld-Ost wird zur Überforderung des ehrenamtlichen Netzes
führen. Eine Verstärkung oder Verfestigung dieser Entwicklung schwächt den Stadtteil
insgesamt. Z.
B.
Gorkistraße:
Trotz
guter
Rahmenbedingungen halten
sich
die
Eigentümer mit Investitionen zurück. Ohne neue Nutzungen werden die Lagen zwischen
den Supermarktstandorten unattraktiv.
In der Erarbeitung des Konzeptes entstanden die Überlegungen, wie sich der Stadtteil
zukünftig in Leipzig positionieren sollte:
STEK Schönefeld
3
·
als ein vielfältiger und wachsender Wohn- und Bildungsstandort Schönefeld mit
hoher Lebensqualität und attraktivem Wohnumfeld für alle Generationen –im
Sinne des Wohnungspolitischen Konzeptes (Stand 06/2015)
·
als ein wettbewerbsfähiger Wirtschafts- und Versorgungsstandort Schönefeld
·
als ein klimagerechter und energieeffizienter Stadtteil Schönefeld
·
als integrativer und kooperativer Bürgerstadtteil Schönefeld
Das Konzept ist grundsätzlich orientiert an der Entwicklung der Stärken und Potenziale
sowie an einem Ausgleich insbesondere der sozialräumlichen Benachteiligungen. Der
Konsens war groß, dass keine grundsätzliche Neuorientierung z. B. der städtebaulichen
Entwicklung erforderlich sei. Es wird zudem kein alles entscheidender Impuls von außen
erwartet (auch wenn eine Entwicklung des benachbarten Postbahnhofareals sich sehr
günstig auswirken würde!). Die wichtigsten Entwicklungsthemen und Handlungsfelder für
Schönefeld „aus eigener Kraft“ sind:
·
Entwicklung des Schlossareals und der alten Ortslage
·
Entwicklung der Gorkistraße als Hauptachse des Stadtteils
·
Entwicklung Schönefelds zu einem Wohnstandort mit großer Angebotsvielfalt
·
Aufwertung der Bildungslandschaft
·
Verbesserung des Beitrags von Schönefeld zum Klimaschutz und zur Anpassung
an den Klimawandel
·
Zusammenhalt der Träger im Quartier, Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben
Dabei bedarf Schönefeld der Unterstützung von „außen“. Es werden Finanzmittel,
vielfältige Aktivitäten und viele „gute Worte“ benötigt. Für viele dieser Aufgaben wird es
keine öffentlichen Mittel oder eine Förderung z. B. aus dem Programm Stadtumbau Ost
geben können. Doch kommt es darauf an, dass die engagierten Partner in Schönefeld –
von den Bürgervereinen über die Wohnungswirtschaft, die weiteren Unternehmen im
Stadtteil und die politischen Vertreter bis zu den sozialen Einrichtungen – mit ihrem
Engagement weiterhin einen großen Teil der für die erfolgreiche Zukunft des Stadtteiles
wünschenswerten Aktivitäten tragen. Auch innerhalb der Stadtverwaltung und bei den
Fördermittelverwaltern wird diese Kooperation notwendig sein, um den Stadtteil
langfristig stärken zu können. Im Umgang mit sozialräumlichen Problemlagen ist eine
gesamtstädtisch begründeter Einsatz erforderlich. Die Zusammenführung der einzelnen
Schwerpunkte und die Moderation des Gesamtprozesses ist hierbei die Aufgabe der
Stadt.
Schönefeld ist einer der attraktivsten, vielleicht noch nicht vollständig „entdeckten“
Stadtteile Leipzigs. Wie wenige andere Stadtteile ist er noch in der Lage, das
Versprechen der „Leipziger Freiheit“ tatsächlich einzulösen. Er hat nicht nur einen
STEK Schönefeld
4
attraktiven öffentlichen Raum. Er verfügt über ein Schloss, über musikhistorische
Kleinode, über einmalige Architekturhighlights – und auch ein veritables Angebot bestens
angenommener Wohnungen in einem stabilen Wohngebiet aus den 1950er bis 1970er
Jahren. Er verfügt noch über einige Flächen, die offen für eine Entwicklung und für
Engagement sind. Sein vielleicht festzustellender Mangel an einem ausgeprägten Image
ermöglicht Neudeutungen, Neuinterpretation, auch Neuland für viele, die etwas wollen
und für sich auch umsetzen können. Er bietet im besten Sinn Raum für Lebensentwürfe
zur
Erprobung
genauso
wie
für
das
Wohnen
in
aller
Ruhe
in
zentrumsnaher
Abgeschiedenheit, sowohl für die Schönefelder als auch für die „Neu-“Schönefelder. Ganz
nach Wunsch! Kommen Sie nach Schönefeld, Sie sind herzlich willkommen!
STEK Schönefeld
5
2. Integrierte Stadtentwicklung(splanung) in Leipzig: Ableitung des STEK aus dem
SEKo/INSEK Leipzig 2020
Beschlusslage und Auftrag
Im Rahmen der Erarbeitung des STEP Wohnungsbau und Stadterneuerung mit
teilräumlichen Analysen wurden mit dem Maßnahmenplan Schönefeld 2002 bereits
Handlungsgrundlagen und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Erst mit dem Integrierten
Stadtentwicklungskonzept (SEKo Leipzig 2020, neu: INSEK1) konnte jedoch eine
wirksame räumliche Schwerpunktsetzung und eine Erneuerungsstrategie für das Gebiet
fixiert
werden.
Das
INSEK/SEKo
Leipzig
2020
ist
die
ressortübergreifende
Stadtentwicklungsstrategie für die Stadt Leipzig und wurde am 20. Mai 2009 von der
Ratsversammlung beschlossen (RBIV-1595/09) beschlossen. Im INSEK/SEKo werden
sektorale Planungen, wie Stadtentwicklungspläne und ämterbezogene Fachplanungen,
miteinander
verknüpft
und
daraus
inhaltliche
Ziele
sowie
räumliche
Handlungsschwerpunkte abgeleitet. Einige Maßnahmen konnten in Schönefeld seitdem
insbesondere aus dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost im Rückbaugebiet
„Leipzig“ sowie im Aufwertungsgebiet „Südost“ gefördert werden.
Auf der Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK/SEKo Leipzig
2020) wurde entsprechend den Vorgaben des Fördermittelgebers für das Bund-LänderProgramm „Stadtumbau Ost“ neben der Aktualisierung der Gebietsziele, der geplanten
Einzelmaßnahmen und der Durchführungszeiträume insbesondere auch eine Anpassung
der
Fördergebietsgrenzen
erforderlich.
Diese
erfolgte
mit
dem
städtebaulichen
Entwicklungskonzept Stadtumbau Ost (SEKO-SUO) als Fördergebietskonzept, das am 29.
Februar 2012 von der Ratsversammlung für den Einsatz des Bund-Länder-Programms
Stadtumbau Ost gemäß BauGB § 171b Abs. 1 beschlossen wurde (Beschluss Nr. RBV1134/12). Mit dem SEKO-SUO wurde auch das Aufwertungsgebiet „Schönefeld“ mit
einem
Maßnahmekonzept
als
Gesamtmaßnahme
beschlossen.
Auf
Basis
des
Förderantrages im Rahmen der Programmausschreibung des Freistaates Sachsen 2012
für die Programme der Städtebaulichen Erneuerung wurde das Aufwertungsgebiet
Schönefeld per Zuwendungsbescheid vom 25.09.2012 in die gebietsbezogene Förderung
des Programms Stadtumbau Ost aufgenommen. Die Aussagen des SEKO-SUO wurden
mit
der
Erarbeitung
eines
Handlungskonzeptes
vom
14.02.2013
für
den
Fortsetzungsantrag 2013 präzisiert.
1
Entsprechend den Vorgaben des Landes wird zukünftig für das gesamtstädtische integrierte
Stadtentwicklungskonzept die neue Abkürzung – INSEK – verwendet.
STEK Schönefeld
6
Die Abgrenzung des Fördergebietes bezieht sich auf die mit den dargestellten
städtebaulichen
Missständen
„Schwerpunktraum
mit
begründete
Schwerpunktsetzung
Handlungspriorität
aufgrund
für
Schönefeld
als
Wirkung“
im
teilräumlicher
INSEK/SEKo Leipzig 2020: „Fast alle Fachkonzepte benennen für Schönefeld eine hohe
Handlungspriorität.
städtebaulich
und
Wichtige
Handlungsansätze
denkmalpflegerisch
liegen
wichtigen
neben
der
Strukturen
Erhaltung
der
Aufbau
von
im
funktionierenden Netzwerkstrukturen, der fachübergreifenden Stärkung der Gorkistraße,
der Beschäftigungsförderung sowie der Unterstützung von Bildungseinrichtungen und
kulturellen Initiativen. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung der Freiräume entlang
der Parthe sowie die Stärkung von Verflechtungen mit Schönefeld-Ost von Bedeutung.
[...] Angesichts der demografischen und sozialen Veränderungsprozesse liegen die
Handlungsansätze in der Anpassung von Wohnungen, Wohnumfeld und Infrastruktur an
die älter werdende Bevölkerung und einen Generationenwechsel. Darüber hinaus geht es
um die stärkere Verflechtung mit dem westlich gelegenen Schönefeld. [...] Für die
Unterstützung
von
Stabilisierungsprozessen
in
Schönefeld
ist
eine
integrierte
Magistralenentwicklung entlang der Gorkistraße von besonderer Bedeutung. Besonderer
Handlungsbedarf besteht in der Reduzierung der Luft- und Lärmbelastung, der baulichen
Stabilisierung sowie der funktionalen Stärkung der Zentrenbereiche.“ Zur Umsetzung:
„Ein
konzentrierter
eingeschätzt,
öffentlicher
wenn
er
intensiv
Ressourceneinsatz
mit
wird
Investitionen
der
als
erfolgversprechend
örtlich
vertretenden
Wohnungswirtschaft abgestimmt wird sowie eine enge Zusammenarbeit mit den örtlich
aktiven Netzwerken erfolgt. Dazu sind entsprechende Stadtteilmanagementstrukturen
erforderlich. Darüber hinaus müssen Maßnahmen so ausgerichtet sein, dass sie nicht zur
Destabilisierung und damit Entwertung der öffentlichen Investitionen im benachbarten
Leipziger Osten führen.“2
Die Problemsituation erfordert einen umfassenden integrierten Erneuerungsansatz, um
die Entwicklungsnachteile des Stadtteiles zu verringern. Während in den großen
Schwerpunktgebieten der Erneuerung im Leipziger Osten, Leipziger Westen und Grünau
die Bündelung verschiedener Mittel und Ressourcen zur Verbesserung der Situation und
Verringerung des Rückstandes gegenüber der Gesamtstadt erfolgreich beitragen konnte,
war dies trotz großen Handlungsbedarfes in Schönefeld noch nicht möglich. So verbleibt
Schönefeld weiterhin hinter seinen Möglichkeiten und weist – wie auch weiterhin die
genannten Gebiete – eine Reihe von Benachteiligungen gegenüber der Gesamtstadt auf.
Trotz teilweise veränderter Rahmenbedingungen der Stadtteilentwicklung (steigendes
Bevölkerungswachstum
mit
Rückgang
des
Wohnungsleerstandes
vs.
ansteigender
Überalterung und weiterhin hohem Anteil Transferleistungsempfänger) besteht weiterhin
Handlungsbedarf und eine Überprüfung und Anpassung der Ziele, Strategien und
2
Stadt Leipzig (2009): SEKo Leipzig 2020, (S. C-32/235).
STEK Schönefeld
7
Maßnahmen wird erforderlich. Gleichzeitig ist es zu erwarten, dass die für Investitionen z.
B. in den Gebäudebestand oder den öffentlichen Raum verfügbaren öffentlichen Mittel
aufgrund der Rahmendaten des Haushalts stetig sinken werden. Als besondere
Herausforderung stand daher von Beginn an, dass mit der Ausweisung des neuen
Stadterneuerungsgebietes keine adäquate Steigerung der Finanzausstattung einherging.
Dies
erfordert
intensiv
neue
Dialoge
und
Wege,
um
mit
einer
geringeren
Finanzausstattung wahrnehmbare Erfolge generieren zu können.
Das SEKo-SUO von 2012 konkretisiert die Forderung des INSEK Leipzig 2020 nach einer
Vertiefung und integrierten Betrachtung der Maßnahmen3 wie folgt: „Die Überführung in
eine Gesamtstrategie für Schönefeld durch ein „Integriertes Stadtteilkonzept Schönefeld“
ist
vorgesehen.“4
Diesen
Prozess
leistet
die
Erstellung
dieses
integrierten
Stadtteilentwicklungskonzeptes Schönefeld (STEK) 2014.
Funktion
Das STEK Schönefeld erfüllt mehrere Funktionen. Es führt die verschiedenen Fachthemen
und Lebensbereiche zusammen, bündelt die Sichtweisen von Fachleuten und Akteuren
aus dem Stadtteil, zeigt den Bewohner/-innen und Akteuren, aus dem Stadtteil, was mit
gemeinsamen Kräften verbessert werden soll, hilft der Politik, die Prioritäten zu setzen
und
die
wirkungsvollsten
Maßnahmen
zu
bestimmen,
dient
der
Verwaltung
als
fachplanerische Grundlage und zur Einwerbung von Fördermitteln.
Inhalt
Das STEK Schönefeld stellt vor dem Hintergrund eines integrierten Handlungsansatzes
übergreifende Handlungsbedarfe, Strategien und Maßnahmen(-vorschläge) dar, die sich
aus der Situation im Stadtteil ergeben. Es umfasst daher programmübergreifend auch
Handlungsfelder
und
Maßnahmen,
die
nicht
über
das
Bund-Länder-Programm
Stadtumbau Ost umgesetzt werden sollen resp. können. Das STEK beinhaltet bereits
laufende Maßnahmen,
Projektideen,
deren
kurz-, mittelUmsetzung
in
und langfristig
Abhängigkeit
geplante Maßnahmen
verfügbarer
Finanzmittel
sowie
und
Förderprogramme durch die Stadtverwaltung, andere öffentliche Institutionen und lokale
Akteure erfolgen könnte. Insbesondere die Projektideen bedürfen daher einer weiteren
Konkretisierung im Zuge der Umsetzung des Konzeptes bzw. im Rahmen weiterer
Konzepte. Dies betrifft vorrangig nicht-investive Maßnahmevorschläge in den Bereichen
Bildung, Beschäftigungsförderung und Unterstützung von lokalen Unternehmen.
Zur Erarbeitung des STEK Schönefeld wurden neben dem INSEK/ SEKo 2020 und SEKo-
3
Vgl. INSEK Leipzig 2020, Teil C „Stadtentwicklungsstrategie“, Seite C 32: Hier wird die Forderung abgeleitet,
dass die einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung des Maßnahmeplans Schönefeld von 2002 planerisch
noch weiter vertieft und in ein konkretes Handlungskonzept integriert werden müssen.
4
Vgl. SEKo-SUO, 2012, S. 25.
STEK Schönefeld
8
SUO weitere überwiegend gesamtstädtische Planungsgrundlagen herangezogen (vgl.
Kap. 9, Material/Quellen). Zeitgleich wurde im Rahmen des KfW-Programms 432
„Energetische Stadtsanierung“ für einen Teilbereich des Aufwertungsgebietes Schönefeld5
zum thematischen Schwerpunkt Klimaschutz und Energieeffizienz das „Integrierte
Quartierskonzept
Leipzig-Alt-Schönefeld
quartiersbezogenes
Konzept
zur
(IQ
energetischen
Energie
Alt-Schönefeld)“
Stadtsanierung
im
als
Altbaubereich
bearbeitet. So soll auch den neuen Klimaschutz- und energiepolitischen Zielen der Stadt
Leipzig Rechnung getragen werden6. Das Bearbeitungsgebiet umfasst im Wesentlichen
den Bereich Alt-Schönefeld. Die Ergebnisse sind in das vorliegende Konzept eingeflossen.
Seit
April
2015
übernimmt
ein
energetisches
Sanierungsmanagement
konkrete
Beratungsaufgaben im Bearbeitungsgebiet Alt-Schönefeld.
In der zum Großteil zeitgleich und in Abstimmung zum STEK Schönefeld erarbeiteten
„Konkretisierung des SEKo-SUO für das Aufwertungsgebiet Schönefeld“ wurden mit
Arbeitsstand von Februar 2014 aus dem STEK stadtumbaurelevante Maßnahmen
berücksichtigt und in der Aktualisierung der Maßnahmeübersicht abgeglichen.
Mit Abschluss des STEK Schönefeld hat der Erarbeitungsprozess des Teilhabe-Plans und
damit die fokussierte Diskussion über einen Baustein für ein inklusives Gemeinwesen
begonnen – nämlich der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Der Begriff
„inklusives Gemeinwesen“ beschreibt die programmatische und strategische Zielsetzung,
Bedingungen im örtlichen Gemeinwesen zu schaffen, die es allen Menschen - unabhängig
vom Alter, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung, der Hautfarbe, Herkunft oder
Geschlechtsidentität - ermöglichen, selbstbestimmt und gleichberechtigt leben und
gesellschaftlich teilhaben zu können. Aufgrund des teilräumlichen Ansatzes wird im
vorliegenden
Konzept
vom
Ansatz
eines
inklusiven
bzw. inklusiv
ausgerichteten
Sozialraumes gesprochen. Die bereits berücksichtigten und benannten Ansätze für einen
inklusiv ausgerichteten Sozialraum sind im Zuge der nun folgenden Umsetzung weiter zu
konkretisieren sowie Schnittstellen, u.a. im Teilhabe-Prozess, zu sondieren.
Beteiligung und Prozess
Der Bearbeitungsprozess zum Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld war von einer
frühzeitigen und weitgehenden Kooperation mit den Stadtteilakteuren sowie den
beteiligten Ämtern geprägt. Auf Seiten der Verwaltung fand die Abstimmung in mehreren
„Quartiersgesprächen“ statt. Zur Einbeziehung der lokalen Akteure wurden eine Vielzahl
von
Einzelgesprächen
und
Konsultationen
sowie
auf
der
Stadtteilebene
eine
Workshopreihe zu den Themen Wirtschaft/Gorkistraße, Wohnen, Soziales und Kultur,
Energie und Klima durchgeführt. Es ist gelungen, mit der Arbeitsgemeinschaft „Pro
5
Festlegung des Fördergebietes durch Beschluss des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Stadtumbau Ost
vom 29. Februar 2012 (SEKO-SUO, Beschluss Nr. RBV-1134/12)
6
Vgl. Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014-2020.
STEK Schönefeld
9
Schönefeld“ (AG Pro Schönefeld) eine Akteursgruppe mit Vertretern aus den Vereinen
„BV Schönefeld e. V.“ und „Wir für Schönefeld e. V“ sowie weiteren Stadtteilakteuren zu
bilden und für die aktive Beteiligung an der Erarbeitung und Umsetzung des STEK
Schönefeld zu gewinnen. Sie wird auch zukünftig ein wichtiger Ansprechpartner vor Ort
sein. Dabei ist es das Ziel, die Netzwerkstrukturen zu stärken und im Sinne einer
integrierten Stadtteilentwicklung auch über den jeweiligen Fach-, Zielgruppen- oder
Aufgabenbezug stadtteilbezogen zu erweitern.
STEK Schönefeld
10
3. Profil Leipzig-Schönefeld 2014: 3=1
Das Fördergebiet „Aufwertungsgebiet Schönefeld“ besteht vorrangig aus Wohn- und
Mischgebieten als Teilgebieten der beiden Ortsteile Schönefeld-Abtnaundorf (OT 10, ohne
Abtnaundorf und ohne Gebiete westlich der Schönefelder Allee) und Schönefeld-Ost (OT
11, ohne Gewerbegebiet Leipzig-Nordost und ohne Gebiete nördlich der Bautzner
Straße). Das Fördergebiet besteht somit aus drei strukturellen Einheiten, die für sich sehr
unterschiedlich sind, aber einheitlich als der Stadtteil Schönefeld wahrgenommen werden
und ihn entscheidend charakterisieren:
•
Alte
Ortslage
Schönefeld
rund
um
die
Ossietzkystraße
mit
Schlossanlage,
Rathausgebäude und Gedächtniskirche als identifikations- und stadtbildprägendes
Ensemble
•
Alt-Schönefeld
als
gründerzeitlich
geprägter
Stadtteil
mit
hohem
Anteil
von
architektonisch und städtebaulich wertvollen Zeilenbauten der 1920er und 1930er
Jahre rund um die Geschäftsstraße Gorkistraße
•
Schönefeld-Ost
als
überwiegend
seit
den
frühen
1960ern
in
mehreren
Erweiterungsstufen errichtete Großwohnsiedlung im industriellen Wohnungsbau mit
dem Permoser Eck als prägendem zentralen Bereich.
Aufgrund der strukturellen Unterschiede resp. der internen Homogenität in den
Teilräumen zwischen dem Bereich Alt-Schönefeld/Ortslage (im OT 10 SchönefeldAbtnaundorf) und Schönefeld-Ost (im OT 11) wurde aus fachlichen Gründen entschieden,
über die Betrachtung des gesamten Aufwertungsgebietes Schönefeld hinaus die Gebiete
statistisch entsprechend der Gebietsgliederung der Stadt Leipzig einzeln zu betrachten.
Anderenfalls werden spezifische (und vielfach gegenläufige) Unterschiede nivelliert und
gehen der Analyse verloren. Dabei sind die nicht zum Aufwertungsgebiet, aber zu den
Ortsteilen gehörenden „Restgebiete“ – wie der dörfliche Bereich Abtnaundorf oder das
gesamte Gewerbegebiet Nordost – strukturell sehr verschieden, so dass sie für die
Problemanalyse und Bewertung z. B. bei der Bevölkerungsentwicklung vernachlässigt
werden können. Im folgenden werden die Bezeichnungen Alt-Schönefeld und SchönefeldOst aus Gründen der Lesefreundlichkeit synonym zu den Bezeichnungen der wie oben
beschrieben Teilflächen der OT 10 und 11 verwendet.
In der öffentlichen Wahrnehmung verbindet das Fördergebiet vor allem die Abwesenheit
eines
Images,
Situationen
ein
an
geringer
allen
Bekanntheitsgrad
Eingangsbereichen:
und
problematische
ausgedehnte
städtebauliche
Industriebrachen,
Maßstabssprünge, undefinierte Straßenräume, Leerstände und unsanierte Gebäude in
einer ungewohnt hohen Anzahl bei einer vergleichsweise hohen Geschlossenheit im
STEK Schönefeld
11
Inneren.
Auch wenn zunächst die drei städtebaulich unterschiedlich strukturierten Teilbereiche nur
wenig
miteinander
verbunden
zu
sein
erscheinen,
so
kann
doch
von
einem
Identitätsgebiet gesprochen werden, das es gemeinsam zu entwickeln gilt.
Das Fördergebiet umfasst eine Fläche von 170,34 ha.
Bevölkerung, demografischer Wandel, Soziales
Schönefeld-Abtnaundorf hat in den 1990er Jahren, wie fast alle innerstädtischen
Wohnquartiere, stark an Einwohnern verloren. Im Vergleich zu 1991 verringerte sich die
Einwohnerzahl bis Mitte der 2000er um etwa 30%. Seit 2006 wächst die Bevölkerung
wieder stetig, bis 2013 um über 22%, ohne allerdings wieder die Werte von Anfang der
1990er Jahre erreichen zu können. Im Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf leben Ende 2013
11.177 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Durch die Zuzüge der letzten Jahre ist der Anteil
an jüngeren Bevölkerungsgruppen deutlich gestiegen. Mit einem Durchschnittsalter von
39,1 Jahren ist die Bevölkerung jünger als im Durchschnitt der Stadt Leipzig mit 43,8
Jahren7. Die Gruppe der 18- bis 35-Jährigen stellt die deutliche Mehrheit der
Zuwandernden, wobei die der Anteil der Außenwanderung (über die Stadtgrenzen)
deutlich wächst.8 Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren wird bereits bis 2017 in
Schönefeld-Abtnaundorf um mehr als 400 Personen ansteigen.
Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost 2000–2013
7
Stadt Leipzig (2013): Statistischer Quartalsbericht IV/2013: „In Schönefeld-Abtnaundorf kamen 169 Kinder
zur Welt, das sind 49 (= 41 Prozent) mehr als 2012.“, S. 2
8
vgl. Monitoringbericht Wohnen 2013, S. 16
STEK Schönefeld
12
Im Teilgebiet Schönefeld-Ost dagegen schrumpft die Bevölkerung seit Anfang der 1990er
Jahre kontinuierlich: 1991 bis 2012 hat Schönefeld-Ost rund ein Viertel an Einwohnern
verloren, auch wenn von 2011 bis 2013 wieder ein Gewinn zu verzeichnen ist (von 9.025
auf 9.190 Einwohner). Der Bevölkerungsrückgang geht mit einer Steigerung des
Durchschnittsalters der Bevölkerung einher. Es liegt mit 53,9 Jahren deutlich über dem
Durchschnitt der Stadt Leipzig von 43,6 Jahren (und wird dabei nur von Grünau-Ost
übertroffen). Der leicht positive Wanderungssaldo verteilt sich hier auf alle Altersgruppen
unter 65 Jahren. Bei den Älteren (ab 65 J.) besteht dagegen ein negatives Saldo.9
Abb. 2: Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen 2006/2012 – Aufwertungsgebiet Schönefeld
In
der
Bevölkerungsvorausschätzung
201310
wird
angenommen,
dass
sich
das
Zuwanderungsgeschehen weiterhin sehr dynamisch auf Alt-Schönefeld konzentrieren
wird (3. Rang bei „überdurchschnittlich wachsenden Ortsteilen [größer als der städtische
Durchschnitt]“). Es werden bis 2017 1.900 Einwohner zusätzlich erwartet! In SchönefeldOst wird sich eine Stabilisierung mit der Tendenz zu einem weiteren Rückgang ergeben,
9
vgl. Monitoringbericht Wohnen 2013, S. 16
Stadt Leipzig: Bevölkerungsvorausschätzung 2013 – Ergebnisbericht, S. 23
10
STEK Schönefeld
13
ohne dass sich die Struktur grundsätzlich ändert (Tendenz zu „kein Wachstum unter den
unterdurchschnittlich wachsenden Ortsteilen“).
Aktuell 2013:
JQ Leipzig: 18,8
AQ Leipzig: 32,3
Abb. 3: Bevölkerungsstruktur, Jugend-/Altenquote 2000–2013 – Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost11
Als Indikatoren werden zusätzlich eine Jugend- und eine Altenquote benannt, bei denen
die Unterschiede deutlich werden: Schönefeld-Ost hat eine um 49 Prozentpunkte höhere
Altenquote als der Leipziger Durchschnitt, dafür ist die Jugendquote 4,8 Prozentpunkte
niedriger. Alt-Schönefeld zeigt ein entgegengesetztes, aber weniger extremes Bild:
- 10,4 bei der Alten-, + 2,0 Prozentpunkte bei der Jugendquote. Dabei nimmt die
Altersgruppe der 20- bis unter 35-Jährigen einen Anteil von 29,7% ein, in Schönefeld-Ost
sind 41,5 % über 65 Jahre und sogar ein Drittel der Bewohner über 70 Jahre alt! Es wird
hier erwartet, dass der Anteil der über 65-Jährigen wieder zu sinken beginnt
(„Generationswechsel“).
Gerade unter den älteren Bewohnern (ab 55 Jahren) befindet sich dabei ein höherer
Anteil von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen (Schwerbehinderte nach SGB IX
mit gültigem Ausweis). Dementsprechend ist der Anteil der schwerbehinderten Personen
an der Gesamteinwohnerzahl in Schönefeld-Ost mit 14% deutlich höher als in AltSchönefeld mit 7,5% und in der Gesamtstadt mit 8,5%.12
Im Aufwertungsgebiet wohnen insgesamt mehr Menschen mit einfacheren schulischen
und beruflichen Abschlüssen als in der Gesamtstadt. In den Teilgebieten spiegelt sich das
durchschnittliche Alter wider: In Schönefeld-Ost ist der Anteil von Personen mit
11
Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten, Kap. 3.1
Stadt Leipzig (2013): Seniorenspezifische Daten Leipzig, S. 45 und 49 sowie aktuelle Daten Ordnungsamt/
Einwohnerregister/ Kommunaler Sozialverband Sachsen zum 31.12.2013.
12
STEK Schönefeld
14
abgeschlossener Berufsausbildung höher als in Alt-Schönefeld, wo auch der Abitur- und
Hochschulabschluss-Anteil
höher,
stadtweit
gesehen
aber
noch
immer
unterdurchschnittlich ist.
Die Zahl der Einwohner mit Migrationshintergrund ist in Schönefeld höher als in der
Gesamtstadt,
aber
deutlich
niedriger
als
z.
B.
in
Neustadt-Neuschönefeld
oder
Volkmarsdorf. Mit 10,2 % Bewohnern mit Migrationshintergrund im Altbau (darin 5,9 %
Ausländer) und 6,3 % Bewohnern mit Migrationshintergrund in Schönefeld-Ost (bei 3,3
% Ausländern) liegt das Aufwertungsgebiet insgesamt im Mittelfeld, Schönefeld-Ost
deutlich unter dem Durchschnitt. Im dritten Quartal 2015 werden ca. 60 Asylbewerber/innen und Geduldete die Stöckelstraße 62, eine Unterkunft für gemeinschaftliches
Wohnen, beziehen. Aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen erwartet die Stadt Leipzig auch
für die folgenden Jahren ansteigende Zuweisungen von Asylbewerber/-innen, die
gesamtstädtisch untergebracht werden müssen.
In Schönefeld-Ost wohnen über die Hälfte der Einwohner in 1-Personen-Haushalten,
mehr als ein Drittel in 2-Personen-Haushalten. In Alt-Schönefeld ist der erste Wert noch
höher, jedoch wohnen die weiteren Personen häufiger in größeren Haushalten. Dies weist
ebenfalls auf das niedrigere Durchschnittsalter sowie eine andere Familiensituation hin.
Der Anteil der Bezieher von Transferleistungen liegt in beiden Ortsteilen weit über dem
städtischen Durchschnitt von 16,7 (2013): In Alt-Schönefeld erhalten 26,7 von 100
Erwerbsfähigen ALG II, in Schönefeld-Ost 24,9, wobei hervorzuheben ist, dass der Anteil
von Sozialgeldempfängern bei 41 von 100 Kindern im Alter von unter 15 Jahren liegt – in
Alt-Schönefeld sogar bei 48,5! Fast die Hälfte der Kinder wächst damit in finanziell
prekären Verhältnissen auf.
In der Gruppe der Arbeitslosen liegt der Anteil der Leistungsempfänger nach SGB II mit
83,4 und 86,8 % in beiden Gebieten und der Anteil der Langzeitarbeitslosen in
Schönefeld-Ost mit 36,3 % über dem jeweiligen städtischen Durchschnitt von 78,6 und
32 %. In der Gruppe der unter 25-jährigen Arbeitslosen weist Schönefeld-Abtnaundorf
mit 13,1 % den stadtweit höchsten Anteil auf (ø Leipzig: 9 %)!13
13
Stadt Leipzig (2014): Statistischer Quartalsbericht II/2014, S. 35. „Die Jugendarbeitslosigkeit ist in
Schönefeld-Abtnaundorf am höchsten. Dort betrug der Anteil der unter 25-jährigen Arbeitslosen an allen
Arbeitslosen 13,1 Prozent Ende 2013.“
STEK Schönefeld
15
Abb. 4: Arbeitslosigkeit 2006–2013 – Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost
Die Arbeitslosenzahlen gingen leipzigweit zurück: In Alt-Schönefeld mit minus 40% seit
2000 und in Schönefeld-Ost immerhin noch ca. 12,5 %. Trotzdem liegen die Werte mit
11,2 und 11,1 % (Anteil an Einwohnern 15-65 J.) insgesamt weit über dem städtischen
Durchschnitt von 7,9 %.
Abb. 5: Gegenüberstellung Anteil Arbeitslose, Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter an den
Erwerbsfähigen 2000–2013 in Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost
Bei der Zahl der Beschäftigten lässt sich dagegen eine positive Entwicklung feststellen.
STEK Schönefeld
16
Abb. 6: Entwicklung Arbeitslosigkeit 2000–2013, Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost, Aufwertungsgebiet
und Vergleich Leipzig Gesamtstadt
Die Zahl der Arbeitslosen sank in Alt-Schönefeld zwischen 2008 und 2012 um 17 %, die
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs um 30 %. Die Zahl der
Personen in Bedarfsgemeinschaften wuchs dagegen um 3,2 %. Die problematischen
Werte gerade zu den ALG-II-Leistungsempfängern blieben (in beiden Gebieten) weit
oberhalb
des
städtischen
Durchschnitts!
Positiv
zu
vermerken
ist
die
Teilhabe
Schönefelds an den für die Gesamtstadt positiven Trends wie Einwohnerzuwachs und
Anstieg
der
Zahl
der
sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten
sowie
der
damit
verbundene Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Es ist aber festzustellen, dass in der
Gesamtstadt die positive Entwicklung schneller verläuft als in Schönefeld. So beträgt der
Rückgang der arbeitslosen ALG-II-Empfänger in der Gesamtstadt von 2011 zu 2012 8 %,
in Schönefeld aber nur 6,4 %.
Auch im Stadtteil Schönefeld ist ein Anteil der ALG-II-Empfänger erwerbstätig und
bezieht trotzdem ergänzende oder aufstockende Leistungen zum Lohn aus einem
(Teilzeit- oder Vollzeit-)Beschäftigungsverhältnis, weil das Einkommen zur Sicherung des
Lebensunterhalts
nicht
ausreicht.
Hier
liegen
leider
keine
stadtbezirks-
oder
ortsteilbezogenen Daten vor. In der Gesamtstadt liegt dieser Anteil bei 32,7 % der ALGII-Empfänger.14
Die
HH-Nettoeinkommen
sind
im
Altbaubereich
deutlich
unter
dem
städtischen
Durchschnitt, in -Ost liegen sie leicht darüber. Hier sichert vorrangig Erwerbseinkommen
oder Renten-/Pensionsbezug eine stabile Einkommenssituation.
14
Bundesagentur für Arbeit (2014): Erwerbstätige Arbeitslosengeld II-Bezieher Mai 2014, Region Leipzig
(Stadt)
STEK Schönefeld
17
Auf Grundlage der Ergebnisse der Schulaufnahmeuntersuchung konnte festgestellt
werden,
dass
Schulanfänger/-innen
in
Alt-Schönefeld
und
Schönefeld-Ost
in
ausgewählten Entwicklungsbereichen (Feinmotorik, Grobmotorik, Sprache) sich auf dem
Niveau
im
gesamtstädtischen
Durchschnitt
bewegen.
Auffällig
sind
dagegen
die
außergewöhnlich niedrigen Werte im Bereich der Gesundheitsvorsorge bei Kindern aus
Schönefeld-Ost: Beim Vorsorgestatus (U2-U9) kann für 27,3 % der Kinder kein Nachweis
vorgelegt
werden
(stadtweit
Durchimmunisierungsraten
höchster
bezüglich
Wert).
ausgewählter
Zum
Impfungen
Impfstatus:
liegt
bei
Die
den
Schulanfängern in Schönefeld-Ost stadtweit am niedrigsten. Welche Folgen hier zu
erwarten sind, ist unklar und es bedarf einer eingehenden Prüfung. Es könnte auf
benachteiligende Lebensverhältnisse hindeuten, die sich sozialräumlich niederschlagen.15
Große Abweichungen zum städtischen Durchschnitt werden auch bei der Betrachtung der
Bildungsempfehlungen zum Übergang ins Gymnasium in Alt-Schönefeld festgestellt
(2012/2013): Schönefeld-Ost mit der Astrid-Lindgren-Grundschule liegt mit 50 % im
Leipziger Durchschnitt von 49,7%16. An der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule in AltSchönefeld erhielten dagegen nur 25,9 % der Schülerinnen und Schüler eine gymnasiale
Bildungsempfehlung!
Der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss lag 2013
erfreulicherweise bei 0 % und damit weiterhin unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt
von 11 %! Bereits 2012 lag der Anteil in der 20. Oberschule nur bei 8,5 %.17
Abb. 7: Anteil Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an der Gesamtzahl der Bedarfsgemeinschaften 2006–2011,
Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost und Vergleich Leipzig Gesamtstadt
Bei der Jugendkriminalität ist die Entwicklung zwischen 2010 und 2012 uneinheitlich. In
15
16
17
Stadt Leipzig (2013): Daten und Fakten zur Kindergesundheit in der Stadt Leipzig 2013, S. 36 ff.
Stadt Leipzig (2013): Sozialreport 2012, S. 91f.
Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten, Kap. 7.4
STEK Schönefeld
18
Alt-Schönefeld liegt der Anteil von Straftätern bei den Einwohnern von 14 bis unter 21
Jahren um 4,5 (2010), 0,3 (2011) und 3,4 Prozentpunkte (2012) zumeist deutlich über
dem städtischen Durchschnitt. Für Schönefeld-Ost liegen diese Werte bei 0,7 (2010) und
1,4 (2011) Prozentpunkte über, 2012 aber 1,6 Prozentpunkte unter dem städtischen
Durchschnitt (2012: 10,6).
Fazit:
Es wird auch zukünftig eine starke Zuwanderung in das Aufwertungsgebiet stattfinden. Sie
konzentriert sich auf Alt-Schönefeld mit einer bereits hohen Jugendquote und einem höherem
Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Der hohe Anteil der Transferleistungsempfänger
verdeutlicht benachteiligende sozialräumliche Problemlagen gerade für Kinder und Jugendliche und
steht auch für viele „Aufstocker“ in prekären Arbeitsverhältnissen. In Schönefeld-Ost hingegen
zeigt sich die Bevölkerungsentwicklung stabil mit Tendenz zu einem Rückgang und gleichbleibend
hohem Durchschnittsalter sowie einem höheren Anteil von Menschen mit schweren Behinderungen.
Zukünftig werden gesamtstädtisch steigende Zahlen von Asylbewerber/-innen erwartet.
Stärken:
•
starkes und stabiles Bevölkerungswachstum (in Alt-Schönefeld), stabile Wohnbevölkerung in
Schönefeld-Ost
•
starker Anteil junger Altersgruppen in Alt-Schönefeld
Herausforderungen:
•
deutliche
Überalterung
(dadurch
hohe
soziale
Homogenität)
in
Zusammenspiel
mit
prognostizierter Altersarmut in Schönefeld-Ost
•
hoher Anteil von Arbeitslosen und Transferleistungsempfängern, verstärkt in Alt-Schönefeld
•
hoher Anteil von Kindern in Bedarfsgemeinschaften und mit Sozialgeldbezug, schwächere
Gesundheitsvorsorge Kinder in Schönefeld-Ost
•
hoher Anteil Alleinerziehende Alt-Schönefeld
•
gesamtstädtisch steigende Zahl Asylbewerber/-innen
•
höhere Jugendkriminalität Alt-Schönefeld
•
geringere Bildungsempfehlungen Alt-Schönefeld
•
niedrigere Schulabschlüsse und Berufsabschlüsse
•
niedrigere HH-Nettoeinkommen in Alt-Schönefeld
Bildung, soziale Infrastruktur und Kultur
Bildungseinrichtungen: Schulen
Im
Aufwertungsgebiet
Schönefeld
steht
eine
substantielle
Verbesserung
der
Bildungslandschaft bevor: 2014 hat entsprechend des Beschlusses der Ratsversammlung
STEK Schönefeld
19
vom 11.12.2013 die Baumaßnahme an den leerstehenden Schulgebäuden an der
Gorkistraße 15 und 25 mit dem Ziel der Schaffung eines vierzügig geführten
Gymnasiums begonnen. Die Übergabe ist für das Schuljahr 2016/2017 vorgesehen.
Vorab werden ab dem Schuljahr 2014/2015 die ersten Jahrgänge übergangsweise im
ehemaligen Gustav-Fechner-Gymnasium geführt.
Damit wird das Aufwertungsgebiet Schönefeld wieder über ein Gymnasium verfügen.
Derzeit besteht das Schulangebot aus zwei Grundschulen (21. Schule/Clara-WieckSchule, Stöckelstraße
45;
Astrid-Lindgren-Grundschule, Volksgartenstr. 16),
einer
Oberschule (20. Schule, Bästleinstraße 14) und der Förderschule Schloss Schönefeld
(Zeumerstr. 1, freie Trägerschaft). Angrenzend an das Aufwertungsgebiet können die in
freier Trägerschaft betriebene BIP-Kreativitätsgrundschule Leipzig sowie das BIPKreativitätsgymnasium Leipzig in der Torgauer Straße 114 besucht werden.
Alle Schulstandorte im Aufwertungsgebiet Schönefeld sind stabil und werden zukünftig
für die Schulversorgung benötigt. Während die Astrid-Lindgren-Grundschule bereits 2014
mit 14 Klassen die Richtkapazität erreicht hat, wird die 21. Schule/Clara-Wieck-Schule
diese Größe voraussichtlich 2017 erreichen. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen
werden zumindest bis 2033 beide Schulen deutlich über der Richtkapazität betrieben
werden müssen, wobei diese für die Astrid-Lindgren-Grundschule ab 2020 kontinuierlich
um vier Klassen jährlich überschritten wird.18
Der
aktuelle
bauliche
Aufwertungsgebiet
muss
Zustand
als
der
Schulen
mangelhaft
in
öffentlicher
beschrieben
werden.
Trägerschaft
Die
Gebäude
im
des
ehemaligen Gustav-Fechner-Gymnasiums, die 20. Oberschule sowie die Astrid-LindgrenGrundschule sind unsaniert und entsprechen weder den aktuellen Energieeffizienzerfordernissen noch aktuellen pädagogischen Konzepten. An der 21. Schule/Clara-WieckSchule wurde der Brandschutz optimiert sowie mit der Sanierung von Fassadenbereichen
und
Fenstern
nur
Instandsetzung
des
Barrierefreiheit
ist
die
Gebäudehülle
Gebäudeinneren
nicht
erfolgt.
modernisiert.
sowie
An
der
die
20.
Eine
Modernisierung
vollständige
Oberschule
Herstellung
wurden
und
von
2014
Brandschutzmaßnahmen durchgeführt.
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Auslastung oberhalb der Kapazitätsgrenzen
über fast 20 Jahre besteht hier bei allen Bestandsschulen dringendster Handlungsbedarf.
Im Mai 2014 wurde von der Ratsversammlung die Fortschreibung 2014 des Fachkonzepts
Bildungslandschaft beschlossen, das aktuelle Rahmenbedingungen und Ziele sowie
räumliche Handlungsschwerpunkte für die Bildungslandschaft in Leipzig beschreibt. Die
Schaffung kinder-, jugend- und familienfreundlicher Lebensbedingungen soll auch künftig
in Leipzig als aktive Bildungs- und Gesellschaftspolitik ausgestaltet sein. Aufgrund der
18
Angaben AfJFB/Schulentwicklungsplanung 6/2014: Zur Bedarfsentwicklung der 20. Oberschule und des
Schönefelder Gymnasiums liegen noch keine Aussagen vor.
STEK Schönefeld
20
unterschiedlichen sozialen, demografischen und baulichen Situation sowie der aktuellen
Entwicklungsprozesse
in
den
Stadtteilen
lassen
sich
unterschiedliche
Schwerpunktbereiche identifizieren, in denen die gesamtstädtischen Ziele differenziert
umgesetzt werden sollen. Für Schönefeld wird eine nach Ortsteilen differenzierte
Zielsetzung definiert: Alt-Schönefeld wird als „Schwerpunktraum mit besonderem
Integrationsbedarf“ gekennzeichnet, in dem aufgrund des sozialräumlichen Bedarfs
„insbesondere Investitionen zu tätigen (sind), die vor dem Hintergrund einer veränderten
Aufgabenstellung
die
Angebote
von
Kitas
und
Schulen
ergänzen.“19
In
der
Maßnahmenliste wird explizit für den Stadtbezirk Nordost die Priorität für die Sanierung
der
21.
Schule/Clara-Wieck-Schule
hervorgehoben.
Schönefeld-Ost
wird
als
„Schwerpunktraum für den Infrastruktur-Umbau“ dargestellt, in dem Netzanpassungen
(an
den
Bedarf)
bei
gleichzeitiger
Infrastrukturaufwertung
der
verbleibenden
Einrichtungen vorgenommen werden sollen. Modernisierungsinvestitionen in Kitas sollen
hier besonders geprüft werden.
Einrichtungen/Angebote für Kinder und Jugendliche
Im
gesamten
Planungsraum
Ost
bestand
im
Dezember
2013
bei
den
Kindertageseinrichtungen für Bildung, Betreuung und Erziehung eine Auslastung der
Kapazitäten von 97 %. In Schönefeld-Ost und Schönefeld-Abtnaundorf bestanden 837
und 342 Plätze20. Weitere Einrichtungen entstehen an der Clara-Wieck-Straße und der
Bästleinstraße, um für die wachsende Zahl der Kinder in Schönefeld das Angebot zu
erweitern. Mit Inbetriebnahme der Neubauvorhaben ist für Schönefeld der Bedarf an
Kindertagesstätten vorerst gedeckt.
Die Kinderhilfe Leipzig e. V. betreibt im Zentrum von Schönefeld-Ost am Schulzeweg zur
Kinder- und Jugendarbeit den Offenen Kinder- und Jugendtreff „Kirsche“. Er hat sich in
den vergangenen Jahren als beliebter Treff für Kinder- und Jugendliche etabliert. Mit der
Umgestaltung der Freifläche Fritz-Siemon-Straße und des verbesserten Sport- und
Spielbereichs wird die Qualität des Angebotes weiter erhöht. Das Gebäude ist dringend
sanierungsbedürftig.21
An der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule und an der 20. Oberschule werden als
Angebot der Jugendsozialarbeit jeweils eine/n Schulsozialarbeiter/in durch die Stadt
Leipzig
gefördert.
An
der
20.
Oberschule
wurde
der
Stundenumfang
des
Schulsozialarbeiters um 0,2 VzÄ (Träger: RAA) zum Beginn des Schuljahres 2013/14
erhöht, um das Projekt „Fünf Schulen. Ein Ziel.“ zu unterstützen.
In direkter Nachbarschaft zum Aufwertungsgebiet Schönefeld befindet sich CVJM-Haus an
19
20
21
Fachkonzept Bildungslandschaft, S. B4-11 und B4-2 (Tabelle)
Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten, Kap. 7.1
Aktuell finden erste Sicherungsmaßnahmen statt.
STEK Schönefeld
21
der Schönefelder Allee mit einer Kita sowie einem Angebot der Jugendsozialarbeit und
offenen Jugendhilfe z. B. im Jugendcafé. Der CVJM ist auch Träger der Schulsozialarbeit
an der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule. Ebenfalls ist der CVJM Träger der Mobilen
Jugendsozialarbeit, die in den Ortsteilen Schönefeld-Abtnaundorf und Schönefeld-Ost
Kinder- und Jugendliche betreut.
Für
die
Einrichtung
weiterer
Freizeitangebote
besteht
derzeit
aus
Sicht
der
Jugendhilfeplanung kein Bedarf.
Einrichtungen/Angebote/Dienstleistungen für Senioren
Spezielle Angebote z. B. Seniorenfreizeiteinrichtungen oder Begegnungsstätten seitens
der Stadt Leipzig bestehen nicht.
Seit Mitte 2010 befindet sich als gemeinschaftliches Projekt des Stadtverbandes der
Volkssolidarität Leipzig e. V. und der LWB mbH das „Betreute Wohnen zu Hause in den
Schönefelder Hochhäusern“ sowie eine Begegnungsstätte in der Volksgartenstraße
26/28. Das Konzept „Betreutes Wohnen zu Hause“ unterstützt mit Begegnungsangeboten
ältere Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags, ohne dass sie ihr vertrautes
Wohnumfeld verlassen müssen (Fritz-Siemon-Straße 26/Volksgartenstraße 26 und 28,
396 WE).22
Die Wohnungsgenossenschaft BGL betreibt mit ihrem BGL Nachbarschaftshilfeverein e. V.
mit Unterstützung aus der Immobilienwirtschaft einen Treffpunkt in der Waldbaurstraße
9. Volkssolidarität und Nachbarschaftshilfeverein arbeiten bei der Gestaltung der
Angebote zusammen.
Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. bietet mit dem Service-Wohnen „Am Mariannenpark“ ein
weiteres Angebot für betreutes Wohnen in Alt-Schönefeld in der Robert-Blum-Straße 7-9
(32 Ein- und Zweiraumwohnungen). Für Schönefeld-Ost halten das DRK gemeinsam mit
der Wohnungsgenossenschaft Pro Leipzig eG mit dem Servicewohnen „Bästleinstraße“ in
der
Bästleinstraße
8
(131
Ein-,
Zwei-
und
Dreiraumwohnungen)
sowie
der
Plegedienstleister Krabbes in der Bertolt- Brecht- Straße 1 mit der Wohnanlage "Am
Sonneneck" (62 Zweiraumwohnungen) ein solches Angebot bereit.
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Betreutem Wohnen oder wohnungsnahen
Dienstleistungen entwickelt sich sowohl über weitere Baumaßnahmen als auch über
Unternehmen ein Angebot, das auch in Schönefeld präsent ist.
Im
Rahmen
des
Stadtentwicklung:
BMBF-Forschungsprojektes
„Wohnen
Anforderungen
seniorenorientierte
an
eine
im
Alter
im
Kontext
Entwicklung
der
des
22
Weitere Angebote: Service-Wohnen am Mariannenpark (Robert-Blum-Straße 7-9, 32 WE), „Am Sonneneck“
(Bertolt-Brecht-Straße 1, 62 WE (in Bau), „Schönefeld“ (Gorkistraße 101-103, 29 WE), Servicewohnen
„Schönefeld“ (Bästleinstraße 8, 131 WE); Quelle: Stadt Leipzig (2013): Betreutes Wohnen und Servicewohnen
im Alter, S. 29, 35-38
STEK Schönefeld
22
Wohnungsbestands von Wohnungsunternehmen (WASta)“, das 2009-2012 u. a. vor Ort
in Kooperation mit der LWB mbH und der WG Kontakt e. G. mit einem Praxistest in
Schönefeld-Ost durchgeführt wurde, entstanden Ideen für konkrete Maßnahmen, die nun
z. B. mit der Einrichtung von Teilstücken eines barrierefreien Wegenetzes zwischen
Poserstraße und Julian-Marchlewski-Straße umgesetzt werden. Die vorgeschlagenen
umfassenden Maßnahmen zur Barrierefreiheit vor allem im Wohnungsbestand können
aus Kostengründen nicht im vorgesehenen Umfang realisiert werden.
Von den Trägern wurde aktuell keine defizitäre Situation für den Betreuungs- oder
Beratungsbedarf signalisiert. Aufgrund der schwer einschätz- und nicht voraussehbaren
Entwicklung von Pflegebedürftigkeit und Unterstützungsbedarf gerade bei Hochaltrigen
ist es erforderlich, die Bedarfsentwicklung sorgfältig zu beobachten. Auch vor dem
Hintergrund eines möglicherweise weiter steigenden Durchschnittsalters ist eine sich
ändernde Bedarfslage in Betracht zu ziehen. Es ist hier darauf hinzuweisen, dass massive
Defizite bei barrierefreien Wohnungen und der barrierefreien Ausstattung des öffentlichen
Raums und der öffentlichen Verkehrsmittel Hemmnisse für ältere Menschen darstellen
(können).
Einrichtungen/Angebote/Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen
Menschen mit Behinderungen benötigen besondere Unterstützung und Aufmerksamkeit
beim Lernen, Wohnen und Arbeiten. In Schönefeld kümmern sich verschiedene
Einrichtungen um ihre besonderen Bedürfnisse und verfolgen dabei das Ziel, den
Teilhabeanspruch umfassend umzusetzen.
In Alt-Schönefeld tritt inbesondere der Schloss Schönefeld e.V., der sich die Integration
und Förderung von Menschen mit geistiger und Schwerstmehrfachbehinderung zur
Aufgabe
gemacht
hat,
mit
seinen
vielfältigen
Angeboten
hervor.
Zwei
Tochterunternehmen, die „Lernen plus gGmbH Schloss Schönefeld“ als freier Träger der
Schule für geistig Behinderte im Schloss und dem benachbarten Neubau sowie die
„Wohnen
plus
gGmbH
Schloss
Schönefeld
Schloss“
als
Träger
weiterer
Betreuungsangebote (u.a. der tagespädagogischen Betreuung in der Robert-Blum-Straße
17a) unterstützen den Schlossverein. Mit der Sanierung des Torbogenhauses entstehen
am
Schloss
weitere
Wohnmöglichkeiten
für
Menschen
mit
Behinderungen.
In
unmittelbarer Nähe bietet zudem das Christliche Sozialwerk mit dem Wohnheim „St.
Raphael42 Menschen Wohnraum und Raum für Gemeinschaft“ in der Löbauer Straße 21.
In Schönefeld-Ost betreibt der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe die „Wohnstätte
Losinskiweg“ sowie das benachbarte „Wohnprojekt Schönefeld“ (sozialtherapheutische
Wohnstätte)
in
Verbindung
mit
der
„Außenwohngruppe
Zugvögel“
in
der
Volksgartenstraße 18.
STEK Schönefeld
23
Soziokulturelle Angebote
Im
Übergangsbereich
zwischen
Alt-Schönefeld
und
-Ost
befindet
sich
an
der
Shukowstraße 56 die zentral gelegene und über den öffentlichen Personennachverkehr
(ÖPNV) sehr gut erreichbare Stadtbibliothek, die das einzige städtische Kulturangebot in
Schönefeld darstellt und auch einige Veranstaltungen für den Stadtteil anbietet. Mit dem
„Grünen
Tor
an
der
Gorkistraße“
wurde
2013/2014
die
Grünfläche
vor
der
Stadtteilbibliothek aufgewertet und gleichzeitig ein Platz für regelmäßige Veranstaltungen
geschaffen.
Mit dem Schloss Schönefeld e. V. hat sich ein aktiver Verein etabliert, der jährlich
wiederkehrende
Veranstaltungen
(z.
B.
das
Kinderfest,
den
Weihnachtsmarkt)
organisiert. Daneben veranstaltet die Chursäschischen Kapelle Leipzig jährlich am
Schloss die „Schönefelder Schlosskonzerte“ als wichtiges kulturelles Angebot. Aufgrund
der besonderen Qualität von Angebot und Standort werden damit auch stadtweit
Besucher für Schönefeld gewonnen. Zudem finden in der benachbarten Gedächtniskirche
der ev.-luth. Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost gelegentlich Musikveranstaltungen
statt.
Seitens des Bürgervereins „Wir für Schönefeld“ wird regelmäßig mit großem Zuspruch
das „Schönefelder Frühlingsfest“ (in Zusammenarbeit mit der AG „Handel, Handwerk und
Gewerbe“ Schönefeld, dem CVJM Leipzig und den Schönefelder Kirchgemeinden) im
Mariannenpark durchgeführt und aktuell mit dem „Schönefelder Kulturkreis“ eine
soziokulturelle Veranstaltungsreihe vorbereitet.
Der
Bürgerverein
Schönefeld
e.
V.
organisiert
in
den
Vereinsräumen
an
der
Ossietzkystraße u. a. umfangreiche Begegnungs- und Beratungsangebote, eine Aktion
Nachbarschaftshilfe sowie Angebote von der Schönefelder Kleiderkammer über die
Erarbeitung einer Stadtteilchronik bis zu einer AG Handel, Handwerk und Gewerbe im
Stadtteil.
Der CVJM bietet auf seinem Gelände an der Schönefelder Allee vielfältige offene Treffund Begegnungsmöglichkeiten sowie Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche
sowie für Familien und Erwachsene, so z. B. einen Winterspielplatz, das Jugendcafé, eine
Tanzgruppe, Jungen- und Mädchengruppen, spezielle Veranstaltungen und Sportgruppen.
Im Rahmen der Workshops wurde deutlich, dass sowohl ein Treffangebot als auch die
Neueinrichtung einer Veranstaltungsstätte für kulturelle Aktivitäten als Bedarf gesehen
werden.
Angebote der Kirchen und Religionsgemeinschaften
Evangelisch-Lutherische Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost mit ihren Ortsteilen
Leipzig Mockau, Thekla und Schönefeld
STEK Schönefeld
24
In
den
Standorten
Pfarrhaus
(neben
der
Gedächtniskirche)
und
Gemeindehaus
(Ossietzkystraße 22) in Schönefeld betreibt die Gemeinde verschiedene Freizeit- und
Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene (Gesprächskreis,
Strickcafé, Frauenkreis, Seniorentanz und Besuchsdienste).
Katholischen Pfarrei Heilige Familie
Die katholische Pfarrei Heilige Familie ist in der Ossietzkystrasse 60 ansässig und verfügt
am Standort über eine Pfarrkirche, das Gemeindezentrum, das Pfarrbüro und das
Pfarrhaus. Teil des Gemeindelebens sind vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche,
Chor, Familienkreis, Caritaskreis sowie Angebote für Senioren.
Vietnamesisch-Buddhistische Gemeinde in Leipzig und Umgebung e. V.
Etwas außerhalb des Aufwertungsgebietes, noch im Ortsteil Schönefeld-Ost, soll mit dem
Tempel in der Kamenzer Straße 1 der erste Pagodenneubau der neuen Bundesländer
errichtet werden. „Die Pagode soll von Feng-Shui-Gärten umgeben und Andachtsstelle für
Buddhisten aus ganz Ostdeutschland und darüber hinaus sein.“23
Fazit:
Obwohl der Neuaufbau des Gymnasiums Schönefeld einen positiven Entwicklungsimpuls bringen
wird, steht dem der umfangreiche Sanierungsbedarf aller öffentlichen Bildungseinrichtungen im
Gebiet gegenüber. Die (sozio-)kulturellen und Bildungsangebote bedürfen eines Ausbaus für
verschiedene Bevölkerungsgruppen, der gegenseitigen Abstimmung und Intensivierung.
Stärken:
•
Soziale und Bildungsangebote vom Schlossverein
•
Standort Stadtteilbibliothek
•
Neuaufbau Gymnasium Schönefeld
•
Gute Versorgung mit Kitas
Herausforderungen:
•
geringes Begegnungs- und Freizeitangebot für Senioren und Familien
•
geringes Angebot Kultur- und Freizeiteinrichtungen
•
geringe Anzahl aktiver Träger im Bereich Kultur/Soziales
•
geringe Vernetzung der Akteure der Bildungslandschaft und weiterer Akteure
•
schwer einschätzbare Entwicklung des Unterstützungsbedarfs der älteren Bewohnerschaft
•
mangelhafte Sanierungsstände sozialer Infrastruktur
23
Pressemeldung vom 18.08.2009 bei mephisto 97,6: „Sachsens erste vietnamesisch-buddhistische Pagode“;
http://mephisto976.de/news/alt/sachsens-erste-vietnamesisch-buddhistische-pagode-16047 (Zugriff
08.06.2014)
STEK Schönefeld
25
Wohnen, Stadtumbau und Denkmalschutz
Wohnen
Im gründerzeitlich geprägten Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf dominieren mit einem 92prozentigen Anteil Altbauten den Bestand (ca. 7.000 WE), wobei 60 % vor 1918 als
gründerzeitlicher Mietwohnungsbau am Blockrand und 32 % meist in Zeilenbauweise mit
städtebaulich anspruchsvoller Raumbildung in der Zwischenkriegszeit entstanden. Der
Anteil unsanierter Gebäude (Baualter vor 1945) lag 2010 bei 11 %. Im Rahmen der
ersten
Programmphase
Fördergebiet
Leipzig
Stadtumbau
Maßnahmen
Ost
sowohl
wurden
in
im
Programmteil
Schönefeld-Abtnaundorf
Rückbau
als
auch
im
in
Schönefeld-Ost durchgeführt. Im Altbau wurden zwischen 2003 und 2007 insgesamt 192
WE in ruinösen Gebäuden insbesondere im Karree Clara-Wieck-/Löbauer-/Stöckelstraße
und im Bereich der Schreiber-/Schmidt-Rühl-Straße abgerissen. Die Flächen stellen heute
hochwertige Entwicklungspotenziale dar. Danach veränderte eine geringe Bautätigkeit
den
WE-Bestand
nur
marginal.
Die
Leerstandsquote
lag
2012
bei
deutlich
überdurchschnittlichen 17,7 %.
Abb. 8: Altersstruktur Wohnungsbestand 2011 Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost
In Schönefeld-Ost sind 86% der WE seit 1962 und verstärkt seit 1974 mit umfassender
Durchgrünung und einer Vielzahl von Gemeinbedarfseinrichtungen in der Zeit der DDR
neu entstanden. Aufgrund der durch Bevölkerungsrückgang entstandenen Leerstände
wurde nach 2004 der Bestand maßvoll angepasst. Durch Rückbau von 392 WE in drei
Hochhäusern des Typs PH 16 rund um die Permoser Straße wurde der Bestand zwischen
2004 und 2006 reduziert. Betrug die Anzahl der WE in Schönefeld-Ost 2000 noch 6.067
WE, so sind 2012 noch 5.882 WE im Bestand. Die Fluktuation lag mit 7 % deutlich unter
dem Durchschnitt der Leipziger Großsiedlungen von 12 % (2010) – ebenso wie die
STEK Schönefeld
26
Leerstandsquote von nur 7,1 % (2012), aktuell sogar deutlich darunter.24
Aktuelle Erhebungen von 2013 zeigen einen Leerstand im Aufwertungsgebiet von ca. 9 %
und damit leicht oberhalb des Wertes der Gesamtstadt von ca. 8 % (2012)25. Das
deutliche Bevölkerungswachstum von 5,5 % seit 2006, das sich ausschließlich im
Altbaubestand ergeben hat, schlägt sich damit folgerichtig in einem niedrigeren
Leerstand von ca. 13 % in Alt-Schönefeld nieder.
SUO Aufwertung
Schönefeld
Leerstand
Wohneinheiten in %
0% - 25%
26% - 50%
51% - 75%
76% - 100%
keine Daten
Grenze Aufwertungsgebiet
Schönefeld
Maßstab:1:9.000
Stand: Februar 2014
0
125
250
500
750
Meter
Abb. 9: Leerstand Wohnungen 2013 – Aufwertungsgebiet Schönefeld
Abb. 10: Leerstand Wohnungen 2013 – Ortsteile, nach Sanierungsgrad
24
Trotz unterschiedlicher Erhebungsmethodik der Stadt Leipzig bis 2012 und der DSK GmbH 2013 kann im
Aufwertungsgebiet hier von einem deutlichen Entwicklungstrend in Richtung eines Leerstandsrückgangs
ausgegangen werden.
25
Monitoringbericht 2013, S. 31
STEK Schönefeld
27
Abb. 11: Sanierungsstand Wohnungen 2013 – Ortsteile
Bis 2013 ist der Sanierungsgrad im Aufwertungsgebiet weiter fortgeschritten. Bei
insgesamt 11.437 erfassten Wohnungen im Aufwertungsgebiet sind 2,4 % teilsaniert und
ein knappes Prozent (0,95 %) unsaniert. 63 % der unsanierten Bestände stehen auch
leer (es sind absolut aber nur 69 WE). Unsanierte Bestände konzentrieren sich auf den
Stannebeinplatz und die Gorkistraße mit dem kurzen Abschnitt Löbauer Straße
gegenüber des Schulstandortes sowie rund um das Schloss Schönefeld. Zudem sind die
öffentlichen Gebäude der sozialen Infrastruktur überwiegend unsaniert (Schulbauten,
Turnhallen).
Der hohe Sanierungsgrad ist auch begründet durch den Entwicklungsstand der Gebäude
in Schönefeld-Ost. Mit Ausnahme eines nur teilsanierten Blocks an Seipelweg und
Shukowstraße
ist
die
Phase
der
Gebäudesanierung
des
DDR-Bestandes
nahezu
abgeschlossen. Die Notwendigkeit für weitere umfassende Investitionen in diese
Bestände
z.
B.
für
eine
(evtl.
weitergehende)
energetische
Sanierung
resp.
Grundrissänderungen für andere Mieterzielgruppen wird kurz- bis mittelfristig nicht
gesehen, ist aber letztlich (wie in allen Bestandssegmenten) von der jeweiligen
Marktentwicklung abhängig26. So wird für die Sanierung der Bestände der LWB aktuell
ein stadtweites Sanierungskonzept erarbeitet.
26
vgl. Workshop Wohnen am 05.12.2013
STEK Schönefeld
28
SUO Aufwertung
Schönefeld
Sanierungsstatus
keine Daten
Neubau
Neubau im Bau
teilsaniert
unsaniert
saniert
in der Sanierung
abgerissen
Grenze Aufwertungsgebiet
Schönefeld
Maßstab:1:9.000
Stand: Februar 2014
0
125
250
500
750
Meter
Abb. 12: Sanierungsstand Gebäude 2013 – Aufwertungsgebiet Schönefeld
Leerstände in Gewerbeeinheiten sind verstärkt in den gründerzeitlichen Nebenlagen in
Alt-Schönefeld (z. B. in Dimpfel- und Taubestraße) sowie am Stannebeinplatz zu finden
(vgl. Abb. 12: Leerstand GE-Einheiten 2013).
Das Geschehen an Baugenehmigungen und Fertigstellungen mit Stand 2012 ist als
moderat einzuschätzen, wobei für Schönefeld-Ost für 2012 116 WE als Zugang zu
vermelden waren (Genehmigung 2012: 6 WE).
Neben den kleinteiligen Eigentumsverhältnissen in den gründerzeitllichen Bereichen wird
Schönefeld durch eine Gruppe großer Vermieter geprägt. Dies sind die Leipziger
Wohnungs- und Baugesellschaft und die conwert-Immobiliengruppe, die ein ganzes
Quartier als „Schönefelder Höfe“ betreibt. Die Wohnungsbestände in Schönefeld-Ost
gehören überwiegend der LWB, der Wohnungsbaugenossenschaft Kontakt e. G. und der
Wohnungsgenossenschaft
UNITAS
e.
G.
Die
Wohnungen
in
Alt-Schönefeld
sind
durchschnittlich größer als die „Neubau-Wohnungen“ in -Ost. Die Miethöhe (monatliche
Grundmiete) ist 2011 in beiden Teilgebieten etwa gleich hoch und liegt mit 4,78 bzw.
4,82 €/qm unter dem Leipziger Durchschnitt von 5,00 €/qm27.
Der Immobilienmarkt schätzt Schönefeld 2013 insgesamt als „mittlere Wohnlage“ ein
(bei vier Abstufungen: Top-Wohnlage, gute, mittlere und einfache Wohnlage)28. Die
27
Stadt Leipzig (2012): Ortsteilkatalog 2012, S. 8/48/52; aktueller Monitoringbericht stellt für 2013 für die
Stadt Leipzig einen Gesamtdurchschnitt von 5,08 EUR/m2 fest und stellt in der Grafik für Alt-Schönefeld bei
„unter 4,60 EUR/m2“ einen Mietrückgang dar. Schönefeld-Ost wird unverändert unter „4,60 bis unter 5,00 €/m2“
eingruppiert (vgl. S. 39, Grafik durchschnittliche Nettokaltmiete (Bestandsmiete) 2013)
28
capital.de, 18.04.2013
STEK Schönefeld
29
durchschnittliche Nettokaltmiete der aktuellen Angebote liegt mit ca. 4,40–4,80 EUR/m2
unter
dem
Leipziger
Durchschnitt
(Alt-Schönefeld:
leicht
steigend).
Im
Wohnungsmarktbarometer 2012 wird für Schönefeld überwiegend eine gleich bleibende
Nachfrage erwartet29. Viele Bewohnerinnen und Bewohner hegen Umzugsabsichten: in
Alt-Schönefeld mit 47 % fast doppelt so viele wie in Schönefeld-Ost (24 %)30.
Denkmalschutz
Der überwiegende Teil der Gebäude in der Alten Ortslage sowie in Alt-Schönefeld sind
denkmalrechtlich geschützt. Eine besondere Bedeutung haben das Schloss und Rittergut
Schönefeld von 1871-1876 (Sachgesamtheit Schloss und Rittergut Schönefeld mit den
Einzeldenkmalen
ehemaliges
Gut
Schönefeld
mit
Herrenhaus,
Gutsverwalterhaus,
Torhaus, Stall, Einfriedung, Hofpflaster und Torpfeiler sowie Zufahrtsallee mit Kastanien
und Park (Gartendenkmal)) sowie die gegenüberliegende Gedächtniskirche (1816-1820)
mit Friedhof und Grabmalpyramide mit Pfarrhaus (1823).31
Im Fachkonzept Denkmalpflege des SEKo sind entsprechend ihrer Bedeutung die
Gorkistraße und die Alte Ortslage als Prioritätsbereich 1 aufgelistet.32 „Ziel innerhalb des
ersten Prioritätsbereichs ist es, denkmalpflegerisch wertvolle und identitätsprägende
Strukturen
mit
einem
besonders
hohen
Handlungsbedarf
innerhalb
weitgehend
homogener Bereiche zu stabilisieren. Hierbei sollten sich gezielte Maßnahmen und
Förderungen
auf
die
Stabilisierung
Einzelobjekte
(z.
B.
stadträumliche
bedeutender
stadträumlicher
Schlüsselobjekte,
Eck-
und
Situationen
und
Platzsituationen)
beziehen.“
Neben einer positiven Qualitätseinschätzung für den Bestand bestehen durch günstige
Abschreibungsregelungen für Investitionen in Baudenkmale gute Voraussetzungen für
eine kontinuierliche Erneuerungstätigkeit im Altbaubereich33.
Fazit:
Städtebaulich untergliedert sich Schönefeld in drei für sich homogene Gebiete: Schönefeld-Ost mit
seinen Beständen überwiegend aus den 1960/70er Jahren, Alt-Schönefeld mit einem hohem Anteil
gründerzeitlicher Gebäude mit vielen Denkmalen sowie die Alte Ortslage rund um das Schloss. Das
Schlossensemble ist sehr wertvoll und stellt weiterhin ein großes Potenzial dar. Der Leerstand in
Alt-Schönefeld sinkt durch die anhaltende Zuwanderung kontinuierlich. Eine Diversifizierung der
Angebotsstruktur des weitestgehend sanierten Bestandes ist aber dringend notwendig und kann
z. B. auch durch Neubauvorhaben ergänzt werden. Die Gorkistraße benötigt mit ihren Leerständen
besondere Aufmerksamkeit.
29
30
31
32
33
Stadt Leipzig (2013): Wohnungsmarktbarometer 2012, S. 11
Stadt Leipzig (2012): Ortsteilkatalog 2012, S. 48/52
Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: Denkmalliste zu Leipzig.
Stadt Leipzig (2009): SEKO , S. B9-6
Erhöhte Abschreibung bei Baudenkmalen nach § 7i und bei selbstgenutzten Baudenkmalen nach 10f EStG
STEK Schönefeld
30
Stärken:
•
besonderer Denkmalwert Schlossensemble, gesamte Alte Dorflage
•
hohe städtebauliche Qualitäten: geschlossene Altbauviertel Gründerzeit und Zwischenkriegszeit
•
besondere Identitätswerte durch Denkmale, musikhistorische und Architekturhighlights
•
konsolidierte Bestände mit stabiler Mieterschaft (geringe Fluktuation) in Schönefeld-Ost
•
preiswertes und attraktives Wohnungsangebot mit sehr guter Erreichbarkeit und in SchönefeldOst sehr guter Versorgungslage
•
hochwertige Potenziale für Nachverdichtung
•
bereits erfolgreiche Stadtumbaumaßnahmen: Platzgestaltung, Schulsanierung, Rückbau
•
hochwertige Grün- und Freiraumangebote in der Nachbarschaft zu den Wohngebieten
Herausforderungen:
•
Leerstand Wohnen und Geschäftsräume in Alt-Schönefeld
•
unsanierte
Schlüsselobjekte
an
Stadtteileingängen
mit
großer
städtebaulicher
und
identitätsprägender Wirkung (Stannebeinplatz, Löbauer Straße, Zeumerstraße)
•
zusammenhängende Brachengrundstücke und untergenutzte Grundstücke
•
geringe Vielfalt des Wohnungsangebotes: sowohl für Familien als auch nach den Ansprüchen an
Altersgerechtigkeit
•
hohe Fluktuation im Wohnungsbestand, große Umzugsneigung in Alt-Schönefeld
Handel und Wirtschaft
Mit dem Stadtentwicklungsplan (STEP) Zentren verfolgt die Stadt Leipzig seit 1999 das
Ziel der Sicherung, Stärkung und Entwicklung multifunktionaler Versorgungsbereiche in
den
Wohnquartieren.
Der
STEP
Zentren
unterstützt
die
Entwicklung
eines
Zentrensystems, das den Anforderungen einer ausgewogenen Versorgung für alle
Bevölkerungsgruppen
ebenso
gerecht
wird
wie
der
Bedeutung
der
Zentren
als
Identifikationspunkte urbanen Lebens. Damit leistet er auch einen Beitrag zum Erhalt
und zur nachhaltigen Nutzung wichtiger Geschäftsstraßen und Magistralen. Der STEP
Zentren wurde 2009 von der Ratsversammlung beschlossen. Die aktuelle Fortschreibung,
die nach entsprechender frühzeitiger Beteiligung und Diskussion (Workshop Bürger und
Vereine 24.08.2012, Sitzung Stadtbezirksbeirat Nordost 04.12.2013) zwischenzeitlich
wegen anhängiger Klageverfahren vor dem OVG Bautzen ruhte, wurde 2015 wieder aufgenommen. Ziel ist es, zielgenau zwischen neuen rechtlichen Anforderungen und inhaltlichen Steuerungszielen austarieren zu können.
Das Aufwertungsgebiet Schönefeld liegt im Versorgungsraum Ost des STEP Zentren.
Priorität für die Entwicklung der Zentrenstruktur im Versorgungsraum Ost hat die weitere
Stärkung
des
STEK Schönefeld
innerstädtischen
Zentrengefüges
und
die
Stabilisierung
der
31
Nahversorgungslagen, die auch die Magistrale Gorkistraße einschließt. In Schönefeld
beschreiben die Einstufungen D-Zentrum und Nahversorgungslage das Zentrengefüge. 34
Die Gorkistraße wird in einen nördlichen und südlichen Bereich unterteilt. Dabei besitzt
die nördliche Gorkistraße aufgrund ihrer integrierten Lage und Mittenfunktion für die
Schönefelder Ortsteile Entwicklungspriorität und wird als D-Zentrum ausgewiesen. Die
südliche
Gorkistraße
wird
mit
ihrem
kleinteiligen
Versorgungsbesatz
als
Nahversorgungslage eingestuft und soll als solche bestandsorientiert gesichert werden.
Zwei D-Zentren in Schönefeld-Ost übernehmen unterschiedliche Versorgungsfunktionen:
Julian-Marchlewski-Straße
Großsiedlung
und
Straßenanschluss.
mit
breitem
Nahversorgungsangebot
Permoserstraße/Bästleinstraße
mit
inmitten
übergeordnetem
ÖPNV-
der
und
35
Während der Bearbeitungszeit dieses Konzeptes wird auf die aus der Bürgerschaft
vielfach gewünschte weitere Ergänzung des Einzelhandelsangebotes in Schönefeld durch
eine vorgezogene Änderung
des noch
gültigen
STEP Zentren
eingegangen
und
Möglichkeiten der Neuordnung aufgezeigt. Mit Beschluss der Ratsversammlung wird das
D-Zentrum Permoserstraße frühzeitig neu abgegrenzt und als zu schützender zentraler
Versorgungsbereich festgelegt (Beschluss vom 18.06.2014).36
Mit der aktuellen Fortschreibung des STEP Zentren sollen die Rahmenbedingungen für die
zentralen Bereiche und dabei insbesondere für die Gorkistraße (soweit planungsrechtlich
möglich) gesichert und die planungsrechtliche Investitionssicherheit für bereits erfolgte
und geplante Vorhaben gewährleistet bleiben.
34
Stadt Leipzig (2009): STEP Zentren 2009, S. 34.
ebd., S. 36ff.
36
Stadt Leipzig (2014): Teilfortschreibung STEP Zentren 2014, S.3: „Hier stehen mehrere Flächenpotenziale
infolge des Stadtumbaus und betrieblich nicht mehr genutzter Areale für eine funktionale und gestalterische
Neuordnung des Zentrums zur Verfügung. (…) Da nunmehr das Grundstück des ehemaligen REWE-Marktes an
der Bästleinstraße 4 als Kita-Standort entwickelt und auf dem südlich gelegenen Areal der LWB eine
Seniorenwohnanlage geplant wird, kann die Abgrenzung des Zentrums im Norden angepasst, d. h.
zurückgenommen werden. Der Rückbau ermöglicht gleichzeitig, neben dem bereits vorhandenen
Flächenpotenzial für einen Drogeriemarkt, ein neues Flächenpotenzial für ein Ansiedlungsvorhaben mit einem
Lebensmittel-Markt in das Zentrum aufzunehmen. Die Abgrenzung und Bezeichnung des Zentrums
„Permoserstraße“ werden entsprechend angepasst.“
35
STEK Schönefeld
32
SUO Aufwertung
Schönefeld
Leerstand Gewerbe in %
0%
33%
50%
100%
keine Daten/keine
Gewerbeeinheiten
Grenze Aufwertungsgebiet
Schönefeld
Maßstab:1:9.000
Stand: Februar 2014
0
125
250
500
750
Meter
Abb. 13: Leerstand GE-Einheiten 2013 im Aufwertungsgebiet Schönefeld
Insgesamt ist durch die unterdurchschnittliche Einkommenssituation in Alt-Schönefeld
eine schwächere Kaufkraft vorhanden.
Die traditionelle Geschäftsstraße Gorkistraße weist zum Auftakt am Stannebeinplatz
größere Leerstände auf, die im Zusammenhang mit der Flächenentwicklung an der Waldbaurstraße und einer Verlagerung der Kundenwege stehen könnten. Offensichtlich hat
sich
die
Verbesserung
der
Aufenthaltsqualität
durch
die
Aufwertungsmaßnahme
Stannebeinplatz noch nicht kurzfristig auf die Investitionsbereitschaft der Eigentümer
auswirken können.
STEK Schönefeld
33
Abb. 14: Einzelhandel nach Hauptwarengruppen Gorkistraße (mit Nebenstraßen, eigene Erhebung 6/2014)
Über die gesamte Länge der Gorkistraße bis zur Ossietzkystraße (und direkten
Nebenlagen) wurden 199 Gewerbeeinheiten erfasst. Dabei war mit 44 GE ein Leerstand
von ca. 22 % festzustellen, 30 GE (zwei Drittel) davon vermutlich nicht marktaktiv.
Davon waren nur ca. die Hälfte in vollständig leerstehenden Gebäuden gelegen. Das
bedeutet, dass sich der nicht-marktaktive Leerstand auch in Gebäuden in gutem Zustand
befindet, bei denen die Eigentümer die Hoffnung auf eine Vermietung aufgegeben haben.
Hier könnten sich insgesamt gute Ansätze für eine Eigentümermobilisierung ergeben.
An
der
Gorkistraße
sinkt
die
Diversität
des
Branchenmixes
und
damit
37
die
wahrgenommene Angebotsqualität (Trading-down-Effekt). Zudem wird das Fehlen
spezifischer und gesamtstädtisch attraktiver Angebote kritisiert. Eine abgestimmte
Vermarktung oder ein organisierter Auftritt der Anbieter der Gorkistraße besteht nicht.
Die weiteren Angebote sind als Center (Sonnenwall) organisiert oder durch große
Anbieter geprägt.
Positiv zu vermerken ist, dass im nördlichen Bereich der Gorkistraße (Löbauer/Gorkistraße) in Kürze der Rewe-Markt komplett neu errichtet sowie perspektivisch
parallel die ÖPNV-Erschließung (Bau eines neuen Haltestellenbereich mit umfassender
Umgestaltung des Straßenraumes) und die Freiflächenqualität verbessert werden soll.
Der südliche Pol der Gorkistraße (Waldbaurstraße) soll durch weitere Angebote gefestigt
werden (z. B. Neubau Wohn- und Geschäftshaus für Arztpraxen, Büros, Wohnen), in
Schönefeld-Ost wird der zentrale Bereich Permoserstraße durch neue Angebote erweitert
und weggefallene Angebote ersetzt, ebenso wie der Standort Sonnenwall von einem
37
Eigene Erhebungen im Mai 2014
STEK Schönefeld
34
kürzlich eröffneten, neuen Discounterstandort profitiert.
Seitens der Bürgervereine wird angemerkt, dass insbesondere die Gorkistraße unter
wachsenden Leerständen, ausbleibenden Investitionen in den Gebäudebestand und
letztlich an einem undefinierten Image leidet. Auch wenn die erfolgten Aufwertungen des
Stannebeinplatzes und des Stöckelplatzes positive Impulse gesetzt haben, fehlen
wirksame Aktivitäten der privaten Seite. Aufgrund der Unsicherheit über die Entwicklung
der Gorkistraße würden seitens der Inhaber keine ausreichenden Investitionen mehr
getätigt. Es wird auch kritisch angemerkt, dass die Eigentümer von Gebäuden bei
Leerständen nicht ansprechbar oder nicht handlungsbereit sind.
Die Entwicklung der Wirtschaft im Aufwertungsgebiet lässt sich nur mit wenigen
verfügbaren
Daten
Beschäftigten)
überwiegend
beschreiben.
lässt
sich
Betriebe
Nach
feststellen,
des
Anzahl
dass
Handels
der
das
und
der
Betriebe
Areal
als
(ohne
Angaben
starker
Dienstleistungen
zu
Wohnstandort
sowie
einige
Handwerksbetriebe beherbergt. Zwischen 2010 und 2012 hat sich die Anzahl der
Handelsbetriebe signifikant (von 144 auf 127) sowie zwischen 2009 und 2011 auch die
Verkaufsfläche insbesondere im Altbau deutlich verringert. Dies wird aus den Erhebungen
zum STEP Zentren sowie seitens der Bürgervereine aus der lokalen Sicht bestätigt.
Weitere Aussagen – wie z. B. das Wachstum der Zahl der Handwerksbetriebe von 70
(2010) auf 90 (2012) – können von brancheninternen oder weiteren spezifischen
Gründen beeinflusst werden und würden eine detailliertere Untersuchung erfordern.
Das Aufwertungsgebiet hat direkte und kurze Zugänge zu bestehenden und zukünftigen
Gewerbegebieten/Arbeitsstätten außerhalb der Gebietsgrenzen, die ein vielfältiges und
gut erreichbares Arbeitsplatzangebot darstellen:
•
Gewerbepark
Nordost,
Wissenschaftspark
Industrie-
Permoser
und
Straße,
Gewerbegebiet
Standort
Bautzner
Postbank
Straße-Ost,
Rohrteichstraße
sowie
Gewerbegebiet Zschortauer Straße (vgl. STEP Gewerbliche Bauflächen): Diese
Gebiete sind aus dem Aufwertungsgebiet in wenigen Minuten erreichbar und stellen
ein äußerst vielseitiges Arbeitsplatzangebot zwischen hochwertiger Dienstleistung und
einfacher Logistik dar. Schönefeld verfügt damit über einen Vorteil gegenüber
anderen
Stadtteilen.
Die
genannten
Gebiete
üben
–
außer
entsprechende
Zulieferungsverkehre – keinen direkten negativen Einfluss auf die Schönefelder
Wohnqualität aus.
•
In der öffentlichen Wahrnehmung prägend und das Stadtteilimage belastend sind
jedoch
die
Postbahnhofs
derzeit
und
Hauptverkehrsstraßen
brachliegenden
der
als
und
Paketpost
verfallende,
großflächigen
Areale
des
die
sich
Rohrteichstraße,
brandgeschädigte
und
ehemaligen
an
zwei
mindergenutzte
Störzonen der städtischen Öffentlichkeit präsentieren. Von Nordosten dominiert die
Brachfläche der ehemaligen Wollkämmerei den Ortsteileingang. Die genannten
STEK Schönefeld
35
Flächen stellen erhebliche Entwicklungspotenziale mit positiver Wirkung auch für die
benachbarten Wohngebiete Schönefelds dar.
Fazit:
Das gesamte Aufwertungsgebiet ist durch ein differenziertes Netz von Versorgungsangeboten und
kleinteiligen
Arbeitsstätten
gekennzeichnet,
benötigt
aber
dringend
einen
sorgsamen
Entwicklungsprozess zur Weiterentwicklung und Stärkung der Gorkistraße als Geschäftsstraße. In
seiner
direkten
Umgebung
befinden
sich
große
bestehende
und
sich
entwickelnde
Gewerbegebiete/Arbeitsstätten mit einem vielseitigen Arbeitsplatzangebot.
Stärken:
•
Nähe zu Arbeitsstätten z. B. im Gewerbegebiet Nordost oder im Wissenschaftspark Leipzig/Permoserstraße
•
Wachstum der Beschäftigtenzahlen
Herausforderungen:
•
geringere Kaufkraft in Alt-Schönefeld und sinkende Kaufkraft in beiden Quartieren
•
schwache Magistrale Gorkistraße mit geringer Angebotsqualität außerhalb der Pole, schwache
Eigentümeraktivität
•
ungenügende stadtteilbezogene Unterstützung der ansässigen Klein- und Kleinstunternehmen
•
fehlendes Image des gesamten Gebietes
Klima und Energie
Klimaschutz und Klimaanpassung sind – wie die Stadtteilentwicklung insgesamt – eine
umfassende Gemeinschaftsaufgabe und erfordern zielgerichtete Aktivitäten sowohl auf
der
städtischen
Ebene
als
auch
auf
den
Entscheidungsebenen
von
städtischen
Unternehmen. Ergänzend zu übergeordneten und gesamtstädtischen Strategien werden
Maßnahmen
vielfach
auf
der
teilräumlichen
Ebene
im
Stadtteil
von
Wohnungseigentümern und -mietern, Verkehrsteilnehmern und von Wirtschaftsakteuren
in wirksames Handeln umgesetzt. Handlungsstrategien müssen in besonderer Weise die
spezifischen Anforderungen und Bedingungen auf der lokalen Ebene berücksichtigen.
Dabei sind sowohl die sozialräumlichen Bedingungen als auch die Besonderheiten der
städtebaulichen Struktur, der Anforderungen des Denkmalschutzes – insbesondere in AltSchönefeld, dessen Mehrzahl der Gebäude als Kulturdenkmale geschützt sind – sowie der
Struktur des lokalen Gebäude- und Wohnungsbestandes in die Entwicklung von
Handlungsstrategien einzubeziehen.
Die im „Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020: Auf dem
STEK Schönefeld
36
Weg zur europäischen Energie- und Klimaschutzkommune“ (Beschluss vom 18.05.2014)
vereinbarten
Schönefeld
Zielaussagen
auf
eine
und
Maßnahmen
besondere
treffen
Situation:
auch
„Der
im
Aufwertungsgebiet
flächendeckende
Leipziger
Sanierungsstand aus den 1990er Jahren, der keine energetische Optimierung aufweist
und gleichzeitig von einem hohen Anteil an historischen Gebäuden geprägt ist, stellt die
Stadt Leipzig vor besondere Herausforderungen“. Schönefeld bietet aufgrund seiner Lage
und Struktur besondere Potenziale für eine klimagerechte Stadtteilentwicklung. Die
zentrumsnahe Lage, ein verträgliches Maß baulicher Dichte, die gute ÖPNV-Anbindung
sowie die umgebenden Grünflächen sind gute Voraussetzungen, um im Sinne des
Leitbilds „Stadt der kurzen Wege“ und „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ eine
klimagerechte Stadtteilentwicklung anzustoßen. Dazu ist zum einen eine Diversifizierung
und Aufwertung des Wohnungsangebots und zum anderen die Entwicklung von
Brachflächen
in
energieeffizienter
und
nachhaltiger
Bauweise
vorzusehen.
Im
Altbaubestand sowie an den Gemeinbedarfseinrichtungen besteht darüber hinaus ein
Nachholbedarf
an
energetischen
Sanierungsmaßnahmen.
Eine
gut
integrierte,
interdisziplinäre Beratungskette zur Energieeinsparung (beginnend bei Initialberatungen
und fortgesetzt bei Moderationsaufgaben in der Umsetzung) ist nötig, um einen neuen
Impuls für die nächste Sanierungswelle zu initiieren. Dieser Beratungsprozess muss
durch
entsprechend
Bauherrenmappe
bereits
und
zielgruppenspezifisiche
vorhandene
das
Informationsangebote,
Solarkataster,
Materialien
begleitet
sowie
werden.
neu
wie
zu
„Dabei
z.
B.
die
entwickelnde
gilt
es
auch,
einkommensschwache Haushalte zu berücksichtigen und in Kooperation mit den
Wohnungsbaugenossenschaften
und
-gesellschaften
sozialverträgliche
Sanierungsstrategien zu entwickeln, die den Gebäudebestand langfristig sichern und eine
Abkopplung von steigenden Energiepreisen ermöglichen“38.
In Anlehnung an das „Energie- und Klimaschutzprogramm 2014“ sollen auch in
Schönefeld Maßnahmen in folgenden Bereichen umgesetzt werden:
•
Klimaschutz
in
Berücksichtigung
Stadtentwicklung
Belange
bei
und
Bauleitplanung:
Freiraumentwicklung,
Bauleitplanung/Genehmigungsverfahren,
Beratung
Eigentümer, Stadtklima
•
Kommunale
Gebäude
geringinvestiven
und
Anlagen:
Maßnahmen,
Energieeffizienzsteigerung
Klimaanpassung,
Betrieb,
mit
Einsatz
hoch-
und
erneuerbarer
Energien
•
Ver- und Entsorgung: Untersuchung Potenziale zur Energieeinsparung und Einsatz
erneuerbarer Energien
•
Mobilität: Ausbau und Vernetzung Umweltverbund, Mobilitätsstationen
38
Vgl. Stadt Leipzig (2014): „Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020, Auf dem Weg
zur europäischen Energie- und Klimaschutzkommune“, S. 18
STEK Schönefeld
37
•
Kommunikation/Kooperation:
Moderationsangebote
Öffentlichkeitsarbeit,
Eigentümer/Mieter/Betreiber,
Beratungs-
Mobilisierung,
und
Kooperation
Wohnungsunternehmen, Bürgerinitiativen.
Im Rahmen der Bearbeitung des „Integrierten Quartierskonzepts Leipzig-Alt-Schönefeld
(IQ Energie Alt-Schönefeld)“ wurde auf der Grundlage einer energetischen Quartiersanalyse ein Zieleinsparszenario für den westlichen Teil des Aufwertungsgebietes Schönefeld erarbeitet. Die Analyse umfasst die Betrachtung des Gebäudebestandes, der
technischen Infrastruktur und Energieversorgung, der Verkehrssituation und der Energieund CO2-Bilanz sowie die Ermittlung der potenziellen Energieeinsparung und der
Potenziale der erneuerbaren Energien. Um das Zieleinsparszenario, für das konkrete
Zielgrößen nach zeitlichen Zielhorizonten formuliert werden, zu erreichen, werden
Maßnahmen
zum
Klimaschutz
und
zur
Klimafolgenanpassung
mit
einer
Umsetzungsstrategie (Finanzierung und Controlling) verknüpft.
Eine stichprobenartige Befragung der Eigentümer lässt vermuten, dass bei einem Großteil
des Bestandes in Alt-Schönefeld keine oder bereits vor mehr als 15 Jahren energetische
Sanierungsmaßnahmen (z.B. Dach, Fenster, Heizungsanlage) durchgeführt wurden. Hier
bestehen also umfangreiche Möglichkeiten, in der nun anstehenden „zweiten Sanierung“
durch Investitionen z. B. zu einer Senkung des Wärmebedarfs durch Verbesserung des
Wärmeschutzes der Gebäudehüllen sowie einer nachhaltigen Wärmeversorgung durch
Erhöhung der Effizienz der Gebäudeheizung und den anteiligen Einsatz erneuerbarer
Energien
zu
gelangen.
Aus
Sicht
der
Mieter
muss
zumindest
eine
„Warmmietenneutralität“ erreicht werden, für Vermieter eine Erhöhung der Kaltmiete die
Amortisation der Investition über einen absehbaren Zeitraum sichern. Noch ist die
Marktsituation nicht von einem besonderen Interesse der Wohnungssuchenden an der Art
der Energieversorgung und dem Wärmestandard der Gebäude geprägt. Hier bestehen
zukünftig Möglichkeiten zur Differenzierung der Angebotssituation – v. a. bei steigenden
Energiepreisen.
Die flächenhafte Versorgung über Fernwärme aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung
stellt nach den aktuellen Regeln der Energieeinsparverordnung und Förderkonditionen
eine schon sehr gute (ökologische) Wärmeversorgung für das Quartier dar. Neue und
innovative Versorgungskonzepte auf der Blockebene sind bei geringen Absatzmengen an
Wärme in Alt-Schönefeld daher nicht per se wirtschaftlich erfolgversprechend. Das ist
jedoch die Momentaufnahme und es wird erforderlich auch bei der Fernwärmeversorgung
neue Wege zu gehen. Es gilt neue technische Möglichkeiten zu erwägen, welche die
Einbindung
erneuerbarer
Energien
(z.B.
LowEx-Fernwärme
mit
Absenkung
der
Netztemperatur) sowie die mittelfristige Netz-Integration von Wärmeinsel-Lösungen (z.
B. Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung) zulassen und diese mit neuen Technologien (z. B.
thermische bzw. elektrische Speicher, Brennstoffzelle, Smart-Grid) zu kombinieren. Eine
STEK Schönefeld
38
enge Zusammenarbeit von Versorgern, Eigentümern und Experten ist Voraussetzung, um
die vorhandenen Einsparpotenziale heben zu können. Als größter Marktakteur kommt
den Stadtwerken Leipzig (SWL) hier eine besondere Rolle zu, denn knapp 60% der
Gebäude in Alt-Schönefeld werden aktuell mit Fernwärme versorgt. Der Sektor
Gebäudewärme nimmt mit ca. 45 % den größten Teil der errechneten CO2-Emissionen
ein. Die Absenkung des Wärmebedarfs durch die Sanierung der Gebäudehüllen ist daher
gerade für Eigentümer die wichtigste Voraussetzung, um die Heizwärme bezahlbar zu
halten – besonders im Mietbereich.
Die Einbindung von Eigentümern in die Erarbeitung des IQ Energie Alt-Schönefeld zeigt,
dass bei den Einzeleigentümern unterschiedliche Interessenlagen vorherrschen, für die
individuelle Lösungen in einer Beratung durch ein qualifiziertes Sanierungsmanagement
gefunden werden müssen. Im Rahmen der „zweiten Sanierung“ können mittelfristig in
den
Alt-Schönefelder
Wohnungsbeständen
positive
Ergebnisse
der
energetischen
Sanierung resp. der Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden.
Maßnahmen im Bereich Mobilität, Stadtklima und klimagerechte Stadtentwicklung (z. B.
Grün- und Freiraumentwicklung) können im gründerzeitlich strukturierten Bestand und
aufgrund der günstigen stadtstrukturellen Voraussetzungen Alt-Schönefelds sehr gut im
Quartier umgesetzt werden und sind dafür geeignet, dass Schönefeld zur Erreichung der
städtischen Klimaziele beitragen kann.
Fazit:
Es bestehen große Chancen der Umsetzung von Maßnahmen des Klimaschutzes und der
Klimafolgenanpassung in der kompakten urbanen Struktur Alt-Schönefelds: Bei einem Großteil der
Gebäude steht die „zweite Sanierung“ bevor. Neben den CO2-Einsparzielen sind jedoch auch die
soziale und wirtschaftliche Situation im Stadtteil sowie die Entwicklung der Energiekosten zu
berücksichtigen. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen im Umbau oder Neubau erfordert
daher die Umsetzung der Maßnahmen unbedingt eine entsprechende Abwägung der verschiedenen
Belange sowie bei Bedarf eine öffentliche Unterstützung.
Stärken:
•
Dichter Stadtteil mit großem Maßnahmenpotenzial
•
Vielzahl von Gebäuden mit der Notwendigkeit zur Durchführung der sog. „zweiten Sanierung“
•
Brachflächen mit Potenzial für energieeffizienten Neubau oder dauerhafte Begrünungen
•
Möglichkeit zur Entwicklung stadtweit modellhafter Ansätze im KfW-Untersuchungsgebiet AltSchönefeld i.V.m. Einsatz eines energetischen Sanierungsmanagements zur Initial- und
Folgeberatung von Eigentümern
•
Zukunftsfähigkeit des Wohnungsbestandes
Herausforderungen:
•
Stadtklima: teilweise problematische Wärmeinseln (Überhitzung)
STEK Schönefeld
39
•
Eingeschränkte Möglichkeiten (Investitionsumfang) sowie teilweise fehlende Sensibilität/Bereitschaft seitens der Eigentümer zur energetischen Sanierung aufgrund der fehlenden
Möglichkeit einer wirtschaftlichen Refinanzierung im Stadtteil
Wohnumfeld und öffentlicher Raum
Freiraum/ Grünflächen/ Wohnumfeld
Das
Aufwertungsgebiet
Schönefeld
wird
durch
die
häufig
genannte
Insellage
charakterisiert. Sie ergibt sich zum einen durch prägende Verkehrswege wie die
Adenauerallee, Schönefelder Allee oder auch die Torgauer Straße sowie durch große
Gewerbegebiete. Es grenzt aber ebenso und zum Teil über die Verkehrswege hinweg an
hochwertige Grünräume, z. B.:
•
den Mariannenpark am westlichen Ortsrand (mit 22,3 Hektar eine der größten sowie
landschaftsarchitektonisch und historisch bedeutsamen Parkanlagen in Leipzig)
•
den
Abtnaundorfer
Park
Landschaftsschutzgebiet
im
entlang
nördlichen
der
Bereich
Parthe
und
(beide
damit
gehören
zum
zum
wichtigsten
Grünverbundsystem im Nordosten Leipzigs)
•
den Volksgarten Schönefeld sowie
•
mehrere Kleingartenanlagen verschiedener Vereine im nördlichen, südlichen und
südöstlichen Bereich.
Die
Freiraumsituation
innerhalb
der
drei
Bereiche
Schönefelds
wird
durch
die
unterschiedlichen baulichen Strukturen geprägt: Befinden sich in der alten Ortslage
größere private Garten- und Brachflächen mit zum Teil hochwertigem und altem
Baumbestand im Übergang zur Parthenaue, so dominiert in Schönefeld-Ost das
öffentliche und halböffentliche Grün der Großwohnsiedlung der Moderne mit einem
kleinteiligen Wegesystem, das den Fuß- und Radverkehr weitgehend vom fließenden und
ruhenden Autoverkehr trennt. In Alt-Schönefeld sind sowohl die oft versiegelten privaten
Innenhofbereiche der
Zwischenkriegszeit
gründerzeitlichen
zugeordneten
Strukturen
halbprivaten
als auch
Vorgärten
die den
und
Zeilen
der
gemeinschaftlichen
Grünräume an den Rückseiten mit eigenen Spielflächen vertreten. Dieser Struktur
folgend fehlen innerhalb von Alt-Schönefeld öffentliche Freiflächen ebenso wie Spiel- und
Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche.
Im Fachkonzept Freiraum und Umwelt des SEKo werden bereits für die Ortsteile
Schönefeld/Abtnaundorf und Schönefeld-Ost Problemintensität und Handlungsbedarf
festgestellt: Luft und Lärm: hoch/hoch; Boden und Stadtklima: mittel/mittel; Freiraum
STEK Schönefeld
40
und Erholung: hoch/mittel39.
Die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner in beiden Ortsteilen schätzt lt.
Kommunaler
Bürgerumfrage
demgegenüber
die
Qualität
der
Grünanlagen
im
Wohnumfeld, eine dezidiert „sehr unzufriedene Position“ wird nur unter 10 % der
Schönefelder eingenommen.
Über den gesamten Bereich verteilt finden sich Brachflächen, die unterschiedlich
zugänglich sind, so z. B. im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße als qualitativ
hochwertiges
Flächenpotenzial
mit
hohem
Koordinationsbedarf
aufgrund
einer
kleinteiligen Grundstücks- und Eigentumsstruktur. In Schönefeld-Ost bestehen aufgrund
des
vorhandenen,
überwiegend
leicht
zugänglichen
Freiraumangebotes
für
alle
Altersgruppen wohnungsnahe Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Ausstattungsqualität ist
dagegen
sehr
unterschiedlich
zu
bewerten
(überwiegend
Rasenflächen,
Wäschetrockenplätze, vereinzelt Spielgeräte). Gerade im Bereich Schönefeld-Ost sind
private Investitionen seitens der Eigentümer zur Verbesserung der Nutzungsqualität
erforderlich. Das „Grüne Tor“ an der Schnittstelle zwischen Alt-Schönefeld und
Schönefeld-Ost gegenüber der Stadtbibliothek sowie die neugestalteten Stadtplätze an
der Gorkistraße tragen bereits zur Aufwertung Schönefelds bei. Im Bereich Fritz-SiemonStraße
wurden
mit
dem
Sport-
und
Spielbereich
und
dem
Generationenpark
Volksgartenstraße weitere Maßnahmen der Stadt Leipzig umgesetzt.
Öffentliche Spielplatzangebote für Kinder sind damit
derzeit nur außerhalb
des
Aufwertungsgebietes im Mariannenpark, Volksgarten, im Abtnaundorfer Park oder am
Rotheplatz verfügbar.
Gerade
aufgrund
der
randlichen
Lage
der
großen
Verkehrsachsen
bestehen
Erreichbarkeitsprobleme des grundsätzlich attraktiven Freiraumangebotes im Umfeld des
Aufwertungsgebietes. Querungshilfen an der Adenauerallee oder der Schönefelder Allee
erleichtern
die
Zugänglichkeit
zumindest
an
wichtigen
Schnittstellen
des
Stadtteilwegenetzes.
Sportanlagen sind ausschließlich den Kitas, Schulen und freien Trägern resp. dem
Vereinssport zugeordnet und sind daher nicht öffentlich nutzbar. Dazu bieten sich bei
allen Nachteilen der Erreichbarkeit die Parkanlagen und Grünräume der Umgebung an.
Insbesondere der Bereich der Parthenaue mit seinen weitläufigen Verbindungen ist für
Erholungssuchende sehr gut geeignet. Sportangebote werden zum Teil auch in
Sporthallen in benachbarten Stadtteilen angeboten (z. B. CVJM in der 16. Oberschule).
Ebenso werden Angebote in Schönefeld stadtweit genutzt: SV Lok Mitte, TUS Leipzig
Mockau etc. in der Halle der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule.
Das Sportprogramm 2015 trifft für das Aufwertungsgebiet Schönefeld keine Aussagen.
39
SEKo: Karte 3.2, Problemintensität nach Ortsteilen
STEK Schönefeld
41
Öffentlicher Raum
Die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität wird stark vom baulichen Zustand und der
Ausstattungsqualität des öffentlichen Raums geprägt. Gerade im gründerzeitlichen
Straßenraster mit nahezu ausschließlicher Wohnnutzung in Alt-Schönefeld (z. B.
Dimpfelstraße,
Steigerung
der
Akzentuierung
Clara-Wieck-Straße)
Aufenthaltsqualität
der
sind
die
Kreuzungsbereiche
zur
städtebaulichen
Pflanzung
von
wünschenswert.
Strukturierung
Straßenbäumen
Der
bauliche
und
oder
die
Zustand
der
Straßen, Rad- und Gehwege ist in vielen Bereichen mangelhaft (löchriger, welliger
Straßenbelag, unterschiedliches Material bei Reparaturstellen), die Aufteilung des
Straßenraums ist durch z. T. nicht mehr vollständige Farbmarkierungen kaum noch
wirksam. Die Wegebeziehungen für Fuß- und Radverkehr, z. B. entlang des Kohlweges
als Verbindungsachse zwischen Alt-Schönefeld und Schönefeld Ost, sind z.T. nur
ungenügend ausgebaut. Fahrradbügel oder ausgewiesene Radstellflächen sind nicht
vorhanden.
Demgegenüber
stehen
noch
flächig
vorhandenes
Kleinpflaster
mit
Granitborden und durch Großpflaster an Hausdurchfahrten strukturierte Fußwege sowie
intakte, gepflasterte Fahrbahnen als erhaltenswerte historische und den Stadtraum
positiv prägende Strukturelemente.
Das bestehende Wegenetz im Stadtteil ist überwiegend nicht barrierefrei und erfordert
einen höheren Aufwand bei mobilitätseingeschränkten Personen, auch wenn an den
Haltestellen des ÖPNV sowie in Schönefeld-Ost neue Angebote geschaffen werden
(sollen) (vgl. auch Handlungsfeld Mobilität).
Lärm
Im Rahmen der Arbeiten am Lärmaktionsplan der Stadt Leipzig wurden Überschreitungen
der Grenzwerte Tag und Nacht (2012) durch Kfz-Verkehr und Straßenbahnen bei
gleichzeitiger Betroffenheit von 10 Personen/100m lediglich an der Löbauer Straße
zwischen Gorki- und Volksgartenstraße festgestellt. Hohe Lärmbelastungen, welche nicht
die im Lärmaktionsplan benannten Auslösewerte von 70 dB (A) tags und 60 dB (AG)
nachts überschreiten, sind zudem an folgenden Hauptverkehrsstraßen in Schönefeld
berechnet worden: Schönefelder Allee, Ossietzkystraße (auch Straßenbahn), Gorkistraße
(auch
Straßenbahn),
Stannebeinplatz,
Adenauerallee,
Löbauer
Straße,
Volksgartenstraße.
Auf der Maßnahmenseite des Lärmaktionsplans wurde nur eine „langfristige Maßnahme“
mit
der
geringsten
Priorität
benannt:
Straßensanierung
Schönefelder
Allee
vom
Stannebeinplatz bis zur Einmündung Löbauer Straße. Außerhalb des Gebiets wird der
Schutz des Mariannenparks sowie der Parthenaue als „Ruhiges Gebiet“ aufgeführt, wobei
STEK Schönefeld
42
hier der Schutz der „innerstädtischen Erholungsfläche“ vor der Zunahme des Lärms
gesehen wird40.
Als
kostengünstige
Lösung
werden
Geschwindigkeitsbeschränkungen
und
Nutzungseinschränkungen genannt. „Die verstärkte Anordnung von Tempo 30 auch an
Hauptverkehrsstraßen an den im Lärmaktionsplan ausgewiesenen Belastungsschwerpunkten,
ggf.
beschränkt
auf
die
Nachtstunden,
ist
ein
wirksames
Mittel
der
Lärmminderung, das zudem nicht vom Vorbehalt der Finanzierbarkeit abhängig ist.“ Da
dabei eine Vielzahl von Randbedingungen und möglichen Seiteneffekten zu beachten ist,
kann eine solche Anordnung nur nach einer gründlichen straßenverkehrsrechtlichen
Prüfung erfolgen. Dabei sind geeignete Maßnahmen zur Überwachung und Durchsetzung
vorzusehen.41
Fazit:
Die wichtigen Freiraumangebote für Schönefeld stehen zwar für hohe Qualität und Bekanntheit,
liegen aber meist außerhalb des Gebietes. Es geht darum, bei Bedarf die Erreichbarkeit z. B. des
Mariannenparks zu verbessern und neue, neben öffentlichen auch vielfach private Spiel-,
Begegnungs- und Freiraumangebote sowohl in den Innenhöfen der Gründerzeit und der 1920er
Jahre als auch in den Plattenbaubeständen sowie auf vorhandenen Brachflächen zu ergänzen.
Stärken:
•
hochwertiges und nahe gelegenes Grün- und Freiflächenangebot
•
öffentliche und private Brachflächen in Alt-Schönefeld mit Entwicklungspotenzial
Herausforderungen:
•
Defizit wohnungsnaher öffentlicher Freiflächen insbesondere im verdichteten Alt-Schönefeld,
ebenso
wie
Spiel-
und
Aufenthaltsflächen
für
Kinder
und
Jugendliche
und
generationenübergreifender Treffpunkte
•
Erreichbarkeitswiderstände durch ungeschützte, unattraktive Zugangsbereiche
•
Störungswirkung Lärmemission Straßenverkehr/ÖPNV
•
Barrierewirkung großer Verkehrstrassen wie z. B. Schönefelder Allee, Adenauerallee oder
Torgauer Straße
Verkehr und Mobilität
Straßenbahn und Bus
Trotz seiner Insellage ist Schönefeld ein zentrumsnaher, sehr gut erreichbarer und
40
41
Stadt Leipzig (2013): Lärmaktionsplan, Karte 4 „Ruhige Gebiete“
Stadt Leipzig (2014): Entwurf STEP Verkehr und öffentlicher Raum – Fortschreibung, S. 17
STEK Schönefeld
43
erschlossener Stadtteil: entweder über das gut ausgebaute Straßenhauptnetz oder mit
der Straßenbahnlinie 1 (in 9 min. vom Stöckelplatz zum Hbf) sowie die Linie 3, die den
östlichen Gebietsrand erschließt. Zudem fahren die tangentialen Buslinien 70 und 90
(sowie 77) weitere dezentrale Ziele an42. Derzeit sind größere Baumaßnahmen weder im
Straßenhauptnetz noch im Nebennetz in Vorbereitung. An der Kreuzung Gorki-/Löbauer
Straße soll – in Abhängigkeit verfügbarer Mittel – im Nachgang zum Neubau des ReweSupermarkts eine komplette Neuordnung des Verkehrsknotenpunktes (barrierefreie
Haltestelleninsel) stattfinden. Für eine potenzielle Erweiterung des Straßenbahnnetzes ist
im STEP Verkehr und öffentlicher Raum eine Trassenfreihaltung aufgenommen, die von
der Gorkistraße über die Löbauer Straße, Bautzner Straße und die Braunstraße zum SBahnhaltepunkt „Thekla“ der Linie S4 am Gewerbegebiet Nordost führt. Insbesondere für
den Bereich Schönefeld-Ost würde diese Erweiterung eine weitere Verbesserung einer
klima- und nutzerfreundlichen verkehrlichen Erschließung bedeuten.
Die Gorkistraße verfügt über eine exzellente Anbindung, was offenbar auch ihren
Handelskern schwächt, weil damit auch andere Zentren sehr gut erreichbar werden. Der
Verlust an Kaufkraft an höherrangige Zentren bewegt sich aber im üblichen Bereich.
Motorisierter Individualverkehr (MIV)/Carsharing
Die Verfügbarkeit von einem oder mehreren Privat- oder Dienst-Pkw ist mit ca. zwei
Dritteln der Haushalte in beiden Ortsteilen gleich und höher als in der gesamten Stadt43.
Das bedeutet aber auch, dass ca. 33 % der Haushalte autofrei sind und anders mobil
sein wollen. Die Pkw-Eigner in Alt-Schönefeld sind höchst unzufrieden mit der
Stellplatzsituation in der Wohnumgebung: 86 % schätzen sie aufgrund des geringen
Gesamtangebots
als
sehr
schlecht,
schlecht
oder
teils-teils
ein,
wogegen
im
aufgelockerteren Schönefeld-Ost die Stellplatzsituation zu 66 % als gut oder sehr gut
eingeschätzt wird. Allerdings hat seit 2008 in Schönefeld-Abtnaundorf der Bestand an
Pkw um 15 % zugenommen, in Schönefeld-Ost ist er um ca. 3 % zurückgegangen. Für
Schönefeld-Abtnaundorf wird wie beschrieben von einem weiteren Bevölkerungszuwachs
ausgegangen, der sich kurz- und mittelfristig auch in einem steigenden Problemdruck im
ruhenden Verkehr äußern wird.
Eine besondere Situation der Überlagerung von Stellplatzbedarfen und Grund für die
oben
beschriebene
Unzufriedenheit
besteht
im
Umfeld
des
Postbank-
Verwaltungsgebäudes gegenüber des Stannebeinplatzes. Zwar besteht hier ein schnell
erreichbarer Haltepunkt für Bus und Straßenbahn, viele Beschäftigte reisen jedoch mit
dem Auto an und suchen Stellplätze in den Seitenstraßen des Stannebeinplatzes und
42
Tramlinien 1 und 3: Takt Hauptzeiten 10 min., Nebenzeiten 15 min und seltener; Buslinie 70 und 90:
Hauptzeiten 10 min., Nebenzeiten und Wochenenden, 15 min und seltener; Buslinie 77 (Fliederhof–Stünz):
Hauptzeiten 60 min. außer sonntags.
43
Gesamtstadt 38 % der Haushalte: Stand 2012, S. 49, Angaben aus der Kommunalen Bürgerumfrage 2013
(Vorabzug Stand 30.09.2014)
STEK Schönefeld
44
konkurrieren dort mit der Bewohnerschaft um Stellplätze.
Eine Ausweitung des Stellplatzangebotes ist nicht als realistisch zu betrachten, so dass
insbesondere in Alt-Schönefeld Möglichkeiten einer vorausschauenden Parkraumbewirtschaftung geprüft (Flächensicherung) und als stadtverträgliche Nutzungsalternative die
Angebotsqualität des Umweltverbundes und seiner Schnittstellen verbessert werden
sollten.
Stationsgebundene Carsharing-Standorte befinden sich zentral in der Shukowstraße und
außerhalb des Gebietes in der südlich gelegenen, aber in wenigen Straßenbahn-Minuten
erreichbaren
Eisenbahnstraße.
Seitens
der
Betreiber
wird
weiteres
Potenzial
in
Schönefeld gesehen und aktuell werden auch weitere Standorte geprüft.
Stellplätze mit Vorrang oder Ladetechnik für Fahrzeuge der E-Mobilität sind bisher nicht
vorgesehen. Im Rahmen des Erarbeitungsprozesses wird geprüft, ob die Gorkistraße
resp. Stannebeinplatz oder Löbauer Straße als Standort der im Stadtgebiet geplanten
Mobilitätsstationen (Kombination von Stellplätzen für je zwei E- und Car-SharingFahrzeuge, Fahrrad Nextbike, Fahrradbügel und Info-Stele und Bike&Ride) geeignet ist.
Radverkehr
Der Ausstattungsgrad mit Fahrrädern ist in den beiden Ortsteilen mit der PkwVerfügbarkeit vergleichbar. Zwei Drittel der Haushalte verfügen über ein oder mehrere
Fahrräder, wobei der Anteil in Alt-Schönefeld etwas höher ausfällt. Sie werden allerdings
nur eingeschränkt benutzt: Nur 5 resp. 8 % fahren täglich, jeweils über 60 % fahren
seltener als „mehrmals im Monat“ oder nie mit dem Fahrrad, obwohl die Räder ja
verfügbar sind. Es ist etwas überraschend, dass in Schönefeld-Ost z. B. in der Freizeit
und zum Einkaufen häufiger das Rad benutzt wird als in Alt-Schönefeld, wo mehrheitlich
das Auto gewählt wird. Auf dem Weg in die Innenstadt spielt das Rad trotz Distanz unter
5 km für die Schönefelderinnen und Schönefelder eine untergeordnete Rolle. Eine
Ursache könnte in der Einschätzung der Qualität der Radverkehrsanlagen gesehen
werden: In Alt-Schönefeld sind damit 45 % der Bürgerinnen und Bürger sehr
unzufrieden, unzufrieden oder teils-teils – in Schönefeld-Ost immerhin noch 38 %. Die
Abstellmöglichkeiten werden in Alt-Schönefeld tendenziell
eher negativ bewertet.
Dementsprechend wird auch mehrheitlich eingeschätzt, dass in Leipzig nicht genug für
den Radverkehr getan wird.
Das Aufwertungsgebiet ist über die Parthe-Mulde-Radroute entlang der Parthenaue in das
übergeordnete Radwegenetz sehr gut eingebunden. Als Teil einer übergeordneten ost/west-orientierten Radwegeverbindung vom Wissenschaftszentrum Torgauer Straße in
Richtung Mariannenpark weist der kurze Fuß-/Radweg-Abschnitt der Bertolt-BrechtStraße Baumängel auf, die eine Radnutzung erschweren. Zudem hat die Max-Lingner-
STEK Schönefeld
45
Straße im Bereich des Rettungsweges großes Potenzial für eine Netzeinbindung in
Schönefeld-Ost. Das Wegenetz in Schönefeld-Ost eignet sich sehr gut für die Ausweitung
der umweltfreundlichen Nahmobilität. Hier sind Netzlücken zu erkunden und vor allem
barrierefrei zu schließen.
Zusätzlich wird durch den neuen Gymnasiumsstandort sowie die Interimsnutzung an der
Löbauer
Straße
eine
Veränderung
der
Radverkehrssituation
aufgrund
des
Schülerverkehrs auf der Gorki-, Löbauer und Volksgartenstraße sowie konkret an der
Einmündung Ossietzkystraße auftreten, für die Lösungen der Verkehrsführung in der
lokalen Situation sowie der umwelt- und klimafreundlichen Organisation frühzeitig
entwickelt werden müssen.
Der Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 formuliert als Zielsetzung für die gesamte
Stadt: „Die Stadt Leipzig möchte „Radverkehr als System“ entwickeln, um den Anteil des
Radverkehrs im Alltagsverkehr dauerhaft zu erhöhen.“44
Für das Aufwertungsgebiet sieht es in 2. Priorität folgende Maßnahmen vor45:
•
Maßnahme Nr. 59: Volksgartenstraße zwischen Permoser Straße bis Löbauer Straße –
Prüfauftrag Schutzstreifen Radverkehr
•
Maßnahme
Nr.
60:
Volbedingstraße/Ossietzkystraße/Volksgartenstraße:
von
Berthastraße bis Löbauer Straße Bau einer Radverkehrsanlage
•
Maßnahme Nr. 94: Schönefelder Allee, zwischen Stannebeinplatz und Löbauer
Straße: Straßenausbau mit Anlage Radfahrstreifen
Die verbesserte Einbindung des Kohlweges in das Radverkehrsnetz (Beseitigung von
Barrieren) sowie Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung für den Radverkehr sollen
geprüft werden, um eine schnelle und autoverkehrsarme Verbindung vom Nordosten (mit
Verbindung zur Bennigsenstraße und über den geplanten „Urbanen Wald“ in das
Zentrum) als Alternative zur stark befahrenen und im weiteren Verlauf südlich der
Bahntrasse ohne Radweg geführten Hermann-Liebmann-Straße anzubieten.
Fazit:
Schönefeld ist sehr gut im städtischen Netz mit Bus und Straßenbahn erreichbar, zukünftig soll der
Anteil des Umweltverbundes und hier insbesondere des Radverkehrs aber noch deutlich gesteigert
werden. Mobilitätskonzepte zur Lösung der Stellplatzproblematik in Alt-Schönefeld sind erforderlich
und der zukünftige Schülerverkehr mit Rad am Gymnasium in der Gorkistraße zu beobachten.
Familien mit Kindern sowie Ältere stellen zudem hohe Anforderungen an eine barrierearme
Gestaltung des Wegenetzes in Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost.
44
Stadt Leipzig (2012): Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 der Stadt Leipzig, S. 15
Stadt Leipzig (2012): Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 der Stadt Leipzig, Anlage 4: Maßnahmeliste
zur Netzentwicklung inklusive Prioritäten (Tabelle)
45
STEK Schönefeld
46
Stärken:
•
Hervorragende Erschließungsqualität durch Straßenbahn und Bus, umfangreiche Fahrradverfügbarkeit in den Haushalten
•
Im Vergleich zu Alt-Schönefeld eine positivere Einschätzung und Erfahrung des Verkehrsmittels
Rad in Schönefeld-Ost
•
Große Potenziale zur Steigerung des Radverkehrs und eines besseren Ergebnisses im Modal
Split
Herausforderungen:
•
noch zu geringer Umfang alternativer Mobilitätsangebote, um als Standortvorteil wirksam
werden zu können und Stellplatzproblematik in Alt-Schönefeld zu lösen
•
schwierige Verkehrssituation Gorkistraße für den Schülerverkehr mit dem Rad am zukünftigen
Gymnasium
•
Parkplatzmangel
•
ungenügende Berücksichtigung der Anforderungen von Barrierearmut/-freiheit im öffentlichen
Wegenetz und an Haltestellen
Netzwerk, Kooperation und Teilhabe, Image
Während der Bearbeitung dieses STEK konnte eine sehr gute Kooperation mit der eigens
für die Begleitung des Stadtteilentwicklungsprozesses gebildeten „Arbeitsgemeinschaft
Pro Schönefeld“ aufgebaut werden. Als günstige Rahmenbedingung ergab sich, dass die
beiden
Schönefelder
Bürgervereine
bereits
z.
T.
langjährig
im
Stadtteil
mit
umfangreichen Angeboten agieren sowie vertrauensvoll und in eingeübter Weise mit
Partnern im Netzwerk kooperieren. Die Arbeit des „Bürgervereins Schönefeld e. V.“ und
des Vereins „Wir für Schönefeld e. V.“ wird u. a. ergänzt durch den Schloss Schönefeld e.
V.,
den
Offenen
Treff
„Kirsche“
der
Kinderhilfe
Leipzig
e.
V.,
den
BGL
Nachbarschaftshilfeverein e. V., die soziale Arbeit des CVJM und der Volkssolidarität
sowie die Aktivitäten der Kirchen (Ev.-luth. Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost,
Pfarrgemeinde Heilige Familie) und der großen Wohnungsgesellschaften. Begleitet durch
weiteres ehrenamtliches Engagement und politische Aktivitäten sind sie die wichtigen
Knotenpunkte des Schönefelder Stadtteillebens. Die Vernetzung aller genannten Akteure
und der gegenseitige Informationsaustausch wurde in den Gesprächen jedoch noch als
ungenügend eingestuft. Für die zukünftige Zusammenarbeit wird daher ein regelmäßiger
Austausch
gewünscht,
der
zugleich
die
bereits
hohe
Auslastung
der
Akteure
berücksichtigt. Vorstellbar ist dies in Form eines verstärkten projektbezogenen und
informellen
Austauschs,
STEK Schönefeld
jährlichen
Treffen
oder
über
die
vorhandenen
Online47
Plattformen. Als stadtteilbezogene Publikationen haben sich der „Schönefelder Bote“ des
BV Schönefeld e. V. und die vereinseigenen Webpräsenzen etabliert: www.wfs-ev.de und
www.bv-schoenefeld.de. Der Prozess der Beteiligung, die Koordinierung der Aktivitäten
und die Organisation des Austausches bedarf einer externen Unterstützung.
Das Image des Stadtteils Schönefeld wurde in den Workshops und Arbeitsgesprächen
sehr häufig thematisiert. Der überwiegende Teil der Akteure im Bearbeitungsprozess ist
davon überzeugt, dass der Stadtteil „sich unter Wert verkauft“ und die Vielzahl von
Potenzialen und Optionen nicht ausreichend bekannt seien. Als „Nicht-Image“ werde das
Bild bei „den Leipzigern“ eingeschätzt und als ungerechtfertigt empfunden. Es gehe nun
darum „Schönefeld näher an die Stadt zu bringen“.
Die Beteiligung am politischen Leben findet für die Mehrzahl der Bürger in der Ausübung
ihres Wahlrechtes statt. Die Wahlbeteiligung kann damit auch als ein Indikator für die
politische und soziale Integration angesehen werden und korreliert stark mit Bildung,
Einkommen und der sozialen Position (Bertelsmann-Stiftung/IfD Allensbach)46. Bei der
Bundestagswahl im September 2013 fanden 67,9 % der Leipziger Wahlberechtigten –
der niedrigste Wert aller deutschen Großstädte über 500.000 Einwohnern – den Weg zu
den Wahllokalen, in Schönefeld-Ost nahezu gleich viel mit 67,3 % und in SchönefeldAbtnaundorf nur 56,3 %. In Leipzig liegen nur Grünau-Nord (54,6 %) und traditionell als
Schlusslicht das benachbarte Volkmarsdorf mit einer Beteiligung von 46,7 % noch
deutlich darunter.
Bei der Kommunalwahl im Mai 2014 (Stadtratswahl) blieb die allgemeine Wahlbeteiligung
mit 41,8 % auf dem Stand von 2009 und der OBM-Wahl 2013. In Alt-Schönefeld gingen
nur
31,1
%
zur
Wahl
(Schlusslichtgruppe
mit
Mockau-Süd,
Grünau-Nord
und
Volkmarsdorf) und brachten der NPD mit 7,3 % den stadtweit höchsten Erfolg.
Schönefeld-Ost liegt in der Wahlbeteiligung mit 40,6 % wieder auf Stadtdurchschnitt. Die
NPD holte hier mit 5,8 % ihr zweitbestes Ergebnis (gleichauf mit Mockau-Süd)47.
Im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage 2013 wurde nach der Zufriedenheit mit
dem Wohnviertel gefragt. Grundsätzlich sind 86 % (Schönefeld-Abtnaundorf) resp. 94 %
(Schönefeld-Ost) mit dem Wohnviertel zufrieden (sehr zufrieden/zufrieden/teils-teils). Es
wurde aber auch die Einschätzung der Wohnviertelentwicklung erkundet. Im Ortsteil
Schönefeld-Abtnaundorf wird die Entwicklung von der Hälfte der Bewohner als kritisch
eingeschätzt: 51% sagen, der Ortsteil sei attraktiv gewesen – aber jetzt nicht mehr, der
Ortsteil sei es nie gewesen oder habe sich sogar noch verschlechtert. 20 % geben an, der
Ortsteil sei attraktiv oder noch auf dem Wege. 10 % nehmen immerhin eine
Verbesserung wahr. In Schönefeld-Ost sind 42 % der Ansicht, der Stadtteil sei attraktiv
und z. T. verbessere er sich noch. Hier äußerten nur 22 % der Befragten eine kritische
46
vgl. Petersen, Hierlemann, Vehrkamp, Wratil (2013): Gespaltene Demokratie – Politische Partizipation und
Demokratiezufriedenheit vor der Bundestagswahl 2013, Gütersloh
47
Stadt Leipzig (2014): Stadtratswahl 2014
STEK Schönefeld
48
Einschätzung.
Bemerkenswert
ist
bei
beiden
Ortsteilen
die
Veränderung
in
der
Einschätzung der Entwicklung gegenüber 2011: In Schönefeld-Abtnaundorf verschärfte
sich die kritische Sicht, die positive Sicht ging zurück (von 27 auf 20 %) und der Anteil
ohne Meinung stieg auf fast ein Fünftel. In Schönefeld-Ost stieg der Anteil derjenigen, die
eine negative Entwicklung sehen, um 14 Punkte auf 27 %!
Fazit:
Die bestehenden bürgerschaftlichen Arbeitsstrukturen sind stabil und im Stadtteil anerkannt. Ihre
Vernetzung untereinander soll verbessert werden. Zukünftig werden die Akteure noch intensiver in
der Stadtteilentwicklung bei der Umsetzung von Projekten und im Engagement auf der lokalen
Ebene zur Unterstützung gefragt sein. Zugleich sind die Belastungsgrenzen der ehrenamtlichen
Arbeit zu berücksichtigen. Die im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage ermittelte Einschätzung
der Quartiersentwicklung durch die Bewohnerschaft ist deutlich kritischer geworden.
Stärken:
•
aktive bürgerschaftliche Strukturen im Stadtteil
•
Bereitschaft zur vertrauensvollen Kooperation
•
wachsende Relevanz auf der kommunalpolitischen Agenda
Herausforderungen:
•
Geringe Anzahl aktive Träger im Bereich Kultur/Soziales
•
Unzureichende Vernetzung der verschiedenen Akteure
•
Geringe Identifikation, sinkende Gebietszufriedenheit, wachsender und überdurchschnittlicher
Anteil Umzugsabsichten in Alt-Schönefeld
•
mangelhafte
soziale
und
politische
Teilhabe:
geringe
Wahlbeteiligung
und
hoher
rechtsextremer Anteil in Alt-Schönefeld
STEK Schönefeld
49
Fazit: Chancen und Risiken
Schönefeld wird auch mittelfristig ein wachsender Stadtteil sein, der insbesondere in den
Altbaubereichen neue Bewohnerinnen und Bewohner anziehen wird. Gebäude werden
saniert, Neubauten errichtet und Versorgungsangebote erweitert und modernisiert. Ein
Gymnasium wird die Konkurrenzsituation und die Entwicklungspotenziale des Stadtteils
deutlich aufwerten.
Es besteht jedoch die ungünstige Perspektive, dass sich die vorhandenen sozialen
Probleme gerade in den Bereichen Bildung, Ausbildung, Beschäftigung, Einkommen und
demografischer
Wandel
verschärfen. Dies
und
betrifft
die
sozialräumliche
insbesondere
Problemkonzentration
die Zielgruppen
Kinder
und
weiterhin
Jugendliche,
Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen
mit Behinderungen und Senioren. Hier geht es um benachteiligende Lebensumstände für
die Integration in Ausbildung und Berufsleben, um Verfestigung von Armut und der
Abstieg von gering verdienenden Gruppen am Ende des Berufslebens in prekäre
Einkommensverhältnisse und Altersarmut. Dies findet seine Entsprechung in einem
dringenden und umfassenden baulichen Sanierungsbedarf öffentlicher Einrichtungen wie
Schulgebäuden und Turnhallen. Bei einer geringen Zahl von kulturellen Angeboten, von
eingeschränkten Freizeit- und Begegnungsangeboten werden an die vorhandenen
ehrenamtlichen Strukturen höchste Anforderungen gestellt, die mit dem derzeitigen
Entwicklungsstand
nur
unzureichende
Handlungsmöglichkeiten
bieten.
Besondere
Herausforderungen (z. B. dezentrale Unterbringung in der Stöckelstraße, soziale
Unterstützungsbedarfe) und Problemlagen können dazu führen, dass die bestehenden
ehrenamtlichen Strukturen überfordert werden. Im Rahmen der Gespräche und des
Workshops Soziales und Kultur wurden insbesondere Defizite bei den Angeboten der
Erwachsenen-/Bürgerbildung
und
des
lebenslangen
Lernens,
den
Beratungs-
(Familienhilfe, Hilfen zur Erziehung) sowie Veranstaltungsangeboten für Familien und den
Angeboten
der
Gesundheits-/Suchtberatung
gesehen.
Darüber
hinaus
fehlen
stadtteilbezogene Angebote der Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderung.
Damit verbunden ist die Gefahr der geringeren sozialen (und auch politischen) Teilhabe,
die den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil und letztlich in der gesamten Stadt
gefährdet sowie einen erhöhten Finanzbedarf für kommunale Pflichtaufgaben erzeugt. Ein
weiterer
Zuzug
einkommensschwacher
Bevölkerung
ist
aufgrund
des
günstigen
Mietpreisniveaus sowie eines verfügbaren Angebotes in verschiedenen Segmenten zu
erwarten und könnte eine dauerhafte gesamtstädtische Segregation befördern.
Diese Fragen werden sich in Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost in spezifischer, nach
sozialen
Gruppen
STEK Schönefeld
unterschiedlicher
Weise
ausprägen,
sich
aber
sozialräumlich
50
konzentrieren.
Städtebauliche
Missstände
sind
aufgrund
der
bisher
konsequenten
Investitionsbereitschaft der großen Wohnungsbauunternehmen überwiegend nur im
privaten Altbaubereich und hier im Bereich der Ortseingänge, der Magistrale Gorkistraße
und im gründerzeitlichen Wohnungsbestand festzustellen. Derzeit sind einige wichtige
Vorhaben im Aufwertungsgebiet von privater und öffentlicher Seite in Vorbereitung. Bei
einem Verlust des Vertrauens in das weitere Marktgeschehen werden die Mängel der
Angebotsstruktur
„Schlüsselobjekten“
verfestigt.
benötigt
Gerade
die
dringend
Gorkistraße
eine
mit
integrierte
ihren
unsanierten
Entwicklung,
die
die
Einzelhandelsstruktur, die Aufenthaltsqualität im Öffentlichen Raum und die Entwicklung
des Gebäudebestandes umfasst und eine Belebung zum Ziel hat. Bauliche Mängel im
öffentlichen Raum, bei der sozialen Infrastruktur sowie die geringe Ausstattungsqualität
in vielen Straßenzügen wirken als Lagenachteile. In Schönefeld-Ost können Probleme des
Wohnens, insbesondere in der Wohnungsausstattung (Barrierefreiheit) bei einer stark
wachsenden Klientel der Hochaltrigen auftreten, die potenziell besondere Ansprüche an
Mobilität
und
Betreuung
entwickelt,
sowie
im
öffentlichen
Raum,
der
verstärkt
Aufenthalts- und Begegnungsfunktionen zu übernehmen hat und Mobilität auch für
bewegungseingeschränkte Personen zu den wohnungsnahen Versorgungseinrichtungen
absichern muss. Viele Wohnungsbestände sind bereits in den 1990er Jahren saniert
worden und müssen sich nun rentabel tragen. Mit dem derzeitigen Bestand kann das Ziel
einer gemischten und langfristig tragfähigen Bewohnerstruktur nicht erreicht werden.
Angebote
für
Familien
oder
junge
Zielgruppen
sind
derzeit
unterrepräsentiert.
Umfangreiche Investitionen sind lt. Aussagen der Wohnungsunternehmen kurz- und
mittelfristig zu erwarten, wenn die Marktsituation diese erfordert. Von daher wird eine
erhöhte Verantwortung für die Qualität des öffentlichen Raumes von der Stadtverwaltung
erwartet, der sie nur in Kooperation mit der Wohnungswirtschaft und den ehrenamtlichen
Unterstützern im Stadtteil nachkommen kann.
Es besteht insgesamt – bei auch einigen positiven Ansätzen – das Risiko, dass sich
Schönefeld als sozialer und städtebaulicher Problembereich weiter festigt und bei
wachsender Bevölkerung an der aktuell positiven Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich
(und für Schönefeld-Ost beim Bevölkerungszuwachs) weiterhin nur unterdurchschnittlich
teilnimmt. Aufgrund des noch kostengünstigen Wohnungsangebotes besteht zudem die
Gefahr, dass Haushalte aus stärker prosperierenden Stadtteilen aus Mangel an
Alternativen in mietpreisgünstige Bestände nach Schönefeld ausweichen, ggf. auch
verdrängt werden. Dies wird eine ungünstige Wirkung auf das Investitionsverhalten der
Eigentümer sowie auf potenzielle Zuzügler haben und eine Abwärtsspirale begründen.
Das vielfach beklagte „Nicht-Image“ besteht genau darin, dass die vorhandenen
Qualitäten und Potenziale des Gebietes unterschätzt oder übersehen werden.
STEK Schönefeld
51
Die Chancen des Aufwertungsgebietes liegen insbesondere in seinen attraktiven und
imageprägenden Bereichen rund um das Schloss Schönefeld und in der alten Ortslage
Schönefeld,
den
entwicklungsfähigen
Zwischennutzungen
sowie
in
den
Flächenpotenzialen
benachbarten
Grün-
für
und
Neubau
Freiräumen.
und
Die
geschlossenen und denkmalgeschützten Siedlungsbereiche in Alt-Schönefeld sind zudem
attraktive
Wohnstandorte,
die
dazu
noch
über
Sanierungsobjekte
und
die
Flächenpotenziale verfügen, auf denen bisher fehlende Wohnungsmarktsegmente für
Familien mit zukunftssicheren Energieeffizienzstandards Raum finden können. Schönefeld
eignet
sich
aufgrund
hervorragenden
energieeffiziente
der
kompakten
ÖPNV-Erschließung
Mobilitätsangebote
gründerzeitlichen
besonders
sowie
für
dezentrale
Baustrukturen
und
umweltfreundliche
Energieproduktionsformen
der
und
in
Nahversorgungsnetzen. Diese stehen z.T. jedoch in direkter Konkurrenz zur Fernwärme.
In
Schönefeld-Ost
Eigentumsstrukturen
(sowie
mit
in
einigen
größeren
Lagen
in
Beständen
Alt-Schönefeld)
einzelner
ermöglichen
die
Wohnungsunternehmen
Investitionsrahmen, die gute Voraussetzungen bieten, Energieeffizienzsteigerungen mit
maßvollen Mietpreissteigerungen besser in Ausgleich zu bringen. Zusätzlich zum
positiven Beitrag Schönefelds zu einer gesamtstädtischen CO2-Reduktion wird die
langfristige Marktfähigkeit des Wohnungsangebotes in den verschiedenen Segmenten als
besondere Chance gesehen.
Ein ausreichendes Angebot von Bildungseinrichtungen sowie die Stadtteilbibliothek
stellen eine Präsenz öffentlicher Infrastruktur sicher, obwohl bisher keine Einrichtung
über die Grenzen des Stadtteiles hinaus Bedeutung genießt (Ausnahmen außerhalb des
Gebiets:
Mariannenpark;
Schwimmhalle
Nordost,
25-m-Becken;
Sommerbad
48
Schönefeld ). Die Gorkistraße hat Flächenpotenziale im Leerstand, städtebauliche
Qualitäten und räumliche Anknüpfungspunkte zur Verbesserung der Erreichbarkeit und
Entwicklungsansätze, die sie auf der gesamten Länge zu einer identitätsprägenden und
unverwechselbaren Magistrale werden lassen kann, die als ideelle Mitte für alle drei Teile
des Aufwertungsgebietes wirken kann.
Die Erreichbarkeit des Gebietes ist hervorragend. Sie kann intern noch verbessert
werden, indem die einzelnen Teilgebiete z. B. durch einen akzentuierteren Grünbereich
am Kohlweg miteinander verschränkt werden und Netze sowie die Zugänge insbesondere
für den Radverkehr noch qualifiziert werden. Die gute Anbindung an das Umland, an die
Innenstadt, an andere Stadtteile sowie zu weiteren hochwertigen Mobilitätsangeboten
(Fernverkehrsanbindung Hauptbahnhof, Flughafen) ist noch zu wenig bekannt (oder es
wirken negative Umfeldfaktoren hemmend). Die Nähe zu sehr vielfältigen Arbeitsstätten
sowie
48
die
angrenzenden
Potenzialflächen
für
Unternehmensansiedlungen
machen
Sportprogramm Leipzig 2015 (2007), Sportstättenentwicklungsplanung, S. 283
STEK Schönefeld
52
Schönefeld zu einem weiterhin interessanten Wohnstandort.
Die bestehenden guten Arbeitszusammenhänge mit der Wohnungswirtschaft sind eine
gute Grundlage, um auf die umfangreichen Herausforderungen des demografischen
Wandels im Wohnungsbestand, im öffentlichen Raum und der sozialen Infrastruktur
reagieren zu können. Hier können zudem Kontakte zu ehrenamtlichen Strukturen und
sozialen
Einrichtungen
vertieft
werden,
um
die
erforderlichen
intergenerativen
Kooperationen zu intensivieren und den Ansatz eines inklusiven Sozialraums zu
befördern.
Die aktuell positiven Rahmenbedingungen der gesamtstädtischen Entwicklung sowie der
Neubau
des
Gymnasiums
Schönefeld
–
als
bedeutendstem
öffentlichen
Investitionsvorhaben im gesamten Stadtbezirk Nordost – bieten das Potenzial, die
Zuwanderung in die innerstädtischen Bereiche verstärkt nach Schönefeld zu lenken. Es
sind
Angebote
für
verschiedene
Nutzergruppen
im
gesamten
Aufwertungsgebiet
vorhanden. Aufgrund der zu erwartenden demografischen Entwicklung in den nächsten
Jahren wird Zuwanderung auch zukünftig weiterhin sowohl im Bestand in Schönefeld-Ost
als auch in Alt-Schönefeld erfolgen. Entsprechend einer aktuellen Untersuchung zum
Wohnungsbausegment Industrieller Wohnungsbau der DDR in Leipzig werden auch
zukünftig überwiegend ältere Personen in das preisgünstige Marktsegment in SchönefeldOst ziehen49. Dies ist dringend bei der Bestandsentwicklung zu berücksichtigen, stellt
aber auch eine Wachstums- und Stabilisierungschance für Schönefeld-Ost dar. Es kommt
darauf an, die Zuwanderung für alle Interessierten (mit dem Ziel einer mittleren
Wohnlage) mit einem vielfältigeren Wohnungsangebot, einer breit gefächerten und
hochwertigen
Bildungslandschaft,
kulturellen
Angeboten
und
einer
attraktiven
Versorgungssituation sowie einem positiven Image langfristig abzusichern (und dabei
junge
Familien
als
Neu-Schönefelder
zu
gewinnen).
Entgegen
der
seitens
der
Wohnungswirtschaft geäußerten Absicht, vorerst keinen Neubau vorzusehen, wird zur
Diversifizierung des Bestandes und zum Ausbau gemischter Bewohnerstrukturen in
Schönefeld-Ost ein Umbau oder eine Ergänzung notwendig sein. Vieles ist aktuell
angestoßen, aber der Wendepunkt ist noch nicht erreicht. Nicht zuletzt liegt in der
Schwerpunktsetzung und der Entwicklung neuer Konzepte wie diesem ein großes
Potenzial, den Stadtteil positiv zu entwickeln und dabei neue Bündnisse zu schließen.
Im Rahmen der Kooperation bei der Bearbeitung des Konzeptes im Stadtteil wurde
49
„Plattenbauwohnungen sind ein vergleichsweise preiswertes Wohnungsmarktsegment. Ihre Bewohner leben
in überwiegend kleineren und mittleren Wohnungen. Die Bewohnerstruktur ist durch einen hohen Anteil älterer
bzw. einkommensschwächerer Personen gekennzeichnet. (…) Als Zuzugsziel wird der Plattenbau selten
favorisiert. Am ehesten interessieren sich ältere Personen dafür, die bereits zuvor eine Plattenbauwohnung
bewohnten. Plattenbaubewohner sind vergleichsweise standorttreu und suchen die neue Wohnung oftmals im
Wohngebiet. Umzugsgründe bei Plattenbaubewohnern sind – entsprechend ihrer Altersstruktur –
vergleichsweise häufig gesundheitlicher Art. Aus den Befragungsergebnissen der Bürgerumfrage 2012 ist somit
ein Bedarf an altersgerechten Wohnungen im Plattenbau ableitbar.“ Falk Abel, Andrea Schultz: Gebäudetyp
Plattenbau – Wer wohnt dort, wer zieht hin, wer weg, wer bleibt? In: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und
Wahlen: Statistischer Quartalsbericht III/2013, S. 19ff.
STEK Schönefeld
53
deutlich, dass die Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung im vorhandenen Netzwerk
sehr weitreichend ist. Die Zusammenarbeit verlief hochmotiviert, vertrauensvoll und an
Zielen und vorhandenen Ressourcen orientiert. Diese Kooperation und Unterstützung ist
unverzichtbar gerade bei Maßnahmen gegen die sozialräumlichen Probleme und Defizite
sowie erforderlich gegen die fehlenden Angebote im soziokulturellen und intergenerativen
Bereich. Trotzdem wird es nötig sein, Netzwerk- und Managementstrukturen zu
etablieren (oder auszubauen), die Unterstützung liefern und Kontinuität sichern (bauliche
und soziale resp. soziokulturelle Aufgaben).
Zusammenfassung
Das Aufwertungsgebiet Schönefeld verfügt über erhebliche Probleme im städtebaulichen,
funktionalen,
sozialen
Entwicklungsperspektive
und
bei
soziokulturellen
vielversprechenden
Bereich
mit
einer
Entwicklungsansätzen.
unsicheren
Dringende
Handlungsbedarfe bestehen in den Zukunftsfeldern:
•
Bevölkerung, demografischer Wandel, Soziales
•
Bildung und Kultur, Soziale Infrastruktur
•
Wohnen, Stadtumbau und Denkmalschutz
•
Handel und Wirtschaft
•
Klima und Energie
•
Wohnumfeld und öffentlicher Raum
•
Verkehr und Mobilität
•
Netzwerk und Kooperation, Image, Teilhabe
Eine integrierte Stadtteilentwicklung bietet die größten Chancen, auf den – wie oben
beschrieben – vorhandenen großen Potenzialen des Stadtteiles aufzubauen, die Stärken
zu stärken, Risiken und benachteiligende Bedingungen zu verringern und in enger
Zusammenarbeit mit den Akteuren im Stadtteil bei angemessener Förderung zu
erfolgreichen Maßnahmen zu gelangen sowie die Leistungsfähigkeit des Stadtteils zur
Steigerung der Attraktivität und Resilienz der Stadt Leipzig beizutragen.
STEK Schönefeld
54
4. SCHÖNefeld – Leitbild, Qualitäten und Ziele
Leitbild
Schönefeld ist ein einzigartiger und vielfältiger Stadtteil der Stadt Leipzig an der Parthenaue mit einer hohen Lebensqualität und bedeutenden historischen Zeugnissen der
Musikstadt Leipzig rund um das Schlossensemble mit der Gedächtniskirche und dem
ehemaligen
Rathaus.
Der
Stadtteil
bietet
als
attraktiver
und
klimafreundlicher
Wohnstandort für junge Familien bis zu Senioren wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten,
vielfältige Versorgungs- und Bildungsangebote vom Kindergarten bis zum Gymnasium
und kurze Wege in die Leipziger Innenstadt ebenso wie zu naheliegenden Arbeitsstätten.
Schönefeld
bietet
Freiraum:
hochwertige
Landschaftsschutzgebiete,
historische
Parkanlagen, wohnungsnahes Grün ebenso wie Kleingärten und Räume für eigene
Aktivitäten – im Ehrenamt oder als Unternehmer. Die Gorkistraße ist als Geschäftsstraße
der lebendige Markt und ideelles Zentrum des sich seiner Traditionen und seiner
Verantwortung
für
Klimaschutz
und
Klimafolgenanpassung
bewussten
Leipziger
Stadtteils, der sich mit der Kraft der Bürgerinnen und Bürger auch für künftige
Generationen den sich wandelnden Herausforderungen aktiv und kooperationsbereit
stellt.
Ziele
Die Stadt Leipzig ist darum bemüht, für die Entwicklung des Stadtteiles positive
Rahmenbedingungen
zu
schaffen
und
städtische
Ressourcen
entsprechend
der
räumlichen Schwerpunktsetzung des INSEK (SEKo Leipzig 2020) vorrangig im Rahmen
der
integrierten
Stadtentwicklung
einzusetzen.
Um
eine
erfolgreiche
Entwicklung
anzustoßen, ist eine gute und vertrauensvolle Kooperation mit der Bürgerschaft, den
Unternehmen,
Haus-
unverzichtbar.
Das
und
von
Wohnungseigentümern
der
Ratsversammlung
und
weiteren
beschlossene
Verantwortlichen
INSEK
umfasst
ein
umfangreiches und vor dem Hintergrund einer ortsteil- und fachbezogenen Untersuchung
und ressortübergreifenden Bearbeitung hinreichend detailliertes Zielsystem, aus dem sich
die Schwerpunktsetzung für Schönefeld zwingend ergibt.
Im Rahmen der Bearbeitung des STEK Schönefeld wurden die Ziele und Handlungsfelder
des nach dem SEKO-SUO vertieften „Handlungskonzeptes für das Aufwertungsgebiet
Schönefeld“ aufgegriffen, aktualisiert, fortgeschrieben und aufgrund des über das
Programm Stadtumbau Ost hinausgehenden integrierten Konzeptansatzes erweitert.
STEK Schönefeld
55
Dabei konnten die Ziele sowie die Maßnahmen innerhalb der Handlungsfelder aufgrund
der
grundsätzlich
erhaltenen
Strategieansätze
mit
erforderlichen
Aktualisierungen
fortgeschrieben werden. Bereits umgesetzte Vorhaben werden nachrichtlich genannt, um
die Zusammenhänge zur aktuellen Gesamtmaßnahme nachvollziehbar zu halten. Es
werden aufgrund des integrierten Ansatzes auch Maßnahmen aufgeführt, die nicht aus
dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“ gefördert werden können.
Zielübersicht in Verknüpfung mit Handlungsfeldern (HF):
•
Stabilisierung der positiven Einwohnerentwicklung, Stärkung des Anteils von Familien,
attraktive Wohnangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen (1, 3)
•
Anpassung der Quartiere an den demografischen Wandel: generationengerechter
(und
damit
familienfreundlicher)
Stadtumbau,
Entwicklung
angemessener
und
nachfragegerechter Vielfalt des Wohnungsangebotes und Aufwertung des öffentlichen
Raums; ausreichender, bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum (3)
•
Aufwertung des Wohnumfeldes, Qualifizierung von Freizeit- und Sportangeboten,
Erhöhung der Freiraumqualität und Verbesserung der Anbindung an die umliegenden
Freiraumstrukturen (1, 3, 5)
•
Aufwertung der Bildungslandschaft sowie Stärkung sozialer, gesundheitsförderlicher
und kultureller Angebote im Stadtteil, Ausbau und Vernetzung von sozialen
Unterstützungsangeboten, Stärkung des Ansatzes eines inklusiven Sozialraums (1, 3,
4, 6)
•
Entwicklung weiterer bedarfsgerechter Angebote der sozialen Infrastruktur (1, 3, 4,
6)
•
Stärkung Schönefelds als attraktiven Bildungsstandort (1, 3, 4)
•
Qualifizierung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit (4)
•
Erhöhung der Energieeffizienz zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
(5)
•
Entwicklung eines klimagerechten und barrierearmen/-freien Mobilitätsangebotes (5)
•
Erhalt,
Entwicklung,
Revitalisierung
und
Nachverdichtung
der
städtebaulichen
Strukturen (1, 2, 3, 5)
•
Entwicklung und Profilierung der Gorkistraße (als Identifikationskern des Stadtteils)
als
multifunktionale
Geschäftsstraße,
Sicherung
wohnungsnaher
Versorgungsangebote (2)
•
Unterstützung lokaler Unternehmen (3)
•
Stärkung der Permoserstraße als wichtiges Versorgungszentrum (3)
•
Stärkung der Verflechtungen innerhalb des Gebietes (insbesondere zwischen Alt-
STEK Schönefeld
56
Schönefeld und Schönefeld-Ost) und mit anderen Stadtteilen (1, 2, 3, 5)
•
Starke Bürger–
starker Stadtteil:
Aktivierung, Stärkung
und Vernetzung
des
Engagements der Stadtteilakteure, soziale Inklusion, Teilhabe am kulturellen,
politischen und sozialen Leben, Stärkung der Stadtteilidentität und des Images (1, 4)
•
Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des Stadtteils (alle)
In einem integrierten Ansatz der Stadtteilentwicklung werden zur Erreichung der
Entwicklungsziele sektorale und räumliche Schwerpunkte in den Handlungsfeldern und
Maßnahmen miteinander verknüpft. Aufgrund der besonderen Entwicklungspriorität
wurden die Alte Ortslage/Schloss Schönefeld und die Gorkistraße als Wirtschafts- und
Versorgungsstandort
vor
allem
im
öffentlichen
Raum
als
räumliche
Handlungsschwerpunkte herausgestellt. Die weiteren Handlungsschwerpunkte beziehen
sich auf sektorale Herausforderungen, die hier verdichtet und mit Maßnahmen unterlegt
werden: Bildungslandschaft, Wohnen und Nachbarschaft, Klima und Mobilität sowie
Prozess, Aktivierung und Koordinierung (unter dem
Titel
„Starke Bürger/starker
Stadtteil).
Handlungsfelder:
Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld
Handlungsfeld 2 – Gorkistraße
Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft
Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft
Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität
Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil
STEK Schönefeld
57
Abb. 15: Handlungsfelder
5. Handlungsfelder und Maßnahmen für das Aufwertungsgebiet Schönefeld
Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld
Zu den besonderen Qualitäten des Aufwertungsgebietes Schönefeld gehören die in
weiten Teilen geschlossene und fast vollständig denkmalgeschützte Bausubstanz der
Gründerzeit, der sich anschließenden herausragenden Zeugnisse der Baukunst der
Zwischenkriegszeit
Baustrukturen
der
Schlossensemble
sowie
alten
mit
die
gemischten,
Ortslage
historischem
auch
Schönefeld.
Rathaus,
denkmalpflegerisch
Hier
bestechen
Postgebäude,
bedeutsamen
insbesondere
Alter
das
Wassermühle,
Gedächtniskirche, Pfarrhaus, Friedhof und Grabmalpyramide bis hin zu den beiden
Schulgebäuden an der Gorkistraße. Die bereits mit Hilfe von Stadtumbau-Ost-Mitteln
begonnene Revitalisierung und Entwicklung des Schlossensembles soll insbesondere im
Umfeld weiterhin gestärkt werden. Darüber hinaus bildet die Gedächtniskirche als
Hochzeitsort von Clara Wieck und Robert Schumann perspektivisch eine Station des
Notenrades. Insbesondere der klassizistische Innenraum soll durch Schaffung eines
STEK Schönefeld
58
geregelten Zugangs für Besucher besser erlebbar werden.
50
Für die Entwicklung des Aufwertungsgebietes haben das Schloss und die Alte Ortslage
eine
existenzielle
Entwicklung
des
Bedeutung.
Die
behutsame
Schlossensembles
soll
und
prioritär
denkmalpflegerisch
fortgesetzt
werden
sorgfältige
durch
eine
Verbesserung der Wegweisung und Entwicklung der touristischen Nutzung der Ortslage
und seiner wertvollen Destinationen, die sich auch in einer Aufwertung des Images von
Schönefeld insgesamt zeigen wird. Die überwiegende Nutzung des Gebäudeensembles als
gesamtstädtisch bedeutsamer Bildungsstandort stellt hier für Schönefeld eine zusätzliche
Qualität, aber auch vor dem Hintergrund des Ziels eines inklusiven Sozialraums eine
besondere
Herausforderung
Koordinierungskreises
zwischen
und
Verantwortung
Schlossverein,
Kirche,
dar.
Der
Aufbau
Stadtverwaltung,
eines
LWB
und
Bürgervereinen als Arbeitsstruktur wird als unverzichtbar eingeschätzt.
Die angestrebte Verdichtung und standortverträgliche bauliche Entwicklung in der alten
Ortslage soll fortgesetzt werden. Dazu ist die Sanierung und Wiederbelebung bislang
unsanierter
Gebäude,
insbesondere
in
den
städtebaulich
markanten
Lagen
zu
unterstützen. Auch hier bestehen durch Umgestaltung von Wohnungsgrundrissen
Möglichkeiten zur Diversifizierung des Wohnungsbestandes und damit zu einer Erhöhung
der Attraktivität für unterschiedliche Bewohnergruppen. Für die Neubebauung des derzeit
brachliegenden Bereiches an der Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße sind Konzepte für
selbstgenutztes Eigentum ebenso wie für den Mietwohnungsbau und kooperative
Wohnformen
zu
entwickeln,
die
sich
mit
innovativen
Ideen,
hocheffizienter
Energieversorgung und einer hochwertigen Gestaltung des öffentlichen Raums an junge
Familien
und/oder
Neu-Schönefelder
(in
kurzer
Distanz
zum
neu
entstehenden
Gymnasium) richten.
Modernisierungs- und Instandsetzungs- sowie Sicherungs- und Ordnungsmaßnahmen
sollen bei Bedarf unterstützt werden. Der Einsatz von Mitteln der Wohnungsbauförderung
– wenn verfügbar – ist zu prüfen. Zwischennutzungen können dazu beitragen, die
Standortentwicklung zu stützen.
Wichtige Maßnahmen:
•
Denkmalgerechte und behindertengerechte Sanierung Torhaus inkl. Außenanlagen/Schloss Schönefeld Zeumerstraße 1 (in Umsetzung)
Das Schloss Schönefeld mit seinem Ensemble ist ein historischer und für die Identität
des Stadtteils zentraler Bereich. Im Hauptgebäude sowie im Neubauflügel ist eine
Förderschule untergebracht, in einem Nebengebäude ein Kindergarten. Der Betreiber
50
Das „Notenrad“ ist eine von drei Routen der Notenspur-Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, stadtweit
musikhistorisch bedeutsame Orte miteinander zu verbinden und erlebbar zu machen. Das Notenrad beschreibt
dabei einen ca. 40 km langen Radwanderweg und befindet sich derzeit in der Planungsphase.
STEK Schönefeld
59
der
Förderschule,
die
Lernen
Plus
gGmbH
Schloss
Schönefeld,
plant
eine
denkmalgerechte und behindertengerechte Sanierung und Umbau des großen
Torhauses, in dem u. a. eine Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen
entstehen soll. Auch die Außenanlagen sollen barrierefrei gestaltet und aufgewertet
werden.
•
Neuordnung
und
Neugestaltung
Schlossumfeld:
Im
Eingangsbereich
zum
Schloss Schönefeld befindet sich das Ensemble Ossietzkystraße 41 mit ruinösen
Gebäuden, die bisher wesentlich zum schlechten Gesamteindruck beigetragen haben.
Hier soll die stadträumliche Qualität wiederhergestellt werden.
Die Erlebbarkeit der Pyramide, der Gedächtniskirche und des Gesamtensembles sowie
die
touristische
vorhandener
Erschließung
Flächenpotenziale
sollen
und
verbessert
werden.
städtebaulicher
Unter
Missstände
Einbeziehung
sowie
durch
Umbaumaßnahmen soll die Zugangssituation deutlich verbessert werden.
•
Entwicklung
Alte
Wassermühle
Am
Schönefeld:
Standort
sind
der
Hausmeisterstützpunkt und Betriebshof der LWB angesiedelt. Bei einer zukünftigen
Entwicklung wird angestrebt, der Historie des Standortes angemessen Rechnung zu
tragen.
•
Revitalisierung
Ratskeller:
Für
den
ehemaligen
gastronomisch
genutzten
Ratskeller werden derzeit Nachnutzungsoptionen untersucht. Die Stadtteilbewohner/innen favorisieren auch für die Zukunft eine Ansiedlung von Gastronomie.
•
Hinweis weitere Maßnahmen: Im räumlichen Schwerpunkt der Alten Ortslage/ des
Schlosses bestehen enge Verknüpfungen zu weiteren Maßnahmen insbesondere aus
den
folgenden
thematischen
Handlungsfeldern:
HF
3
-
Modernisierung
und
Instandsetzung sowie Sicherung von städtebaulich/ denkmalpflegerisch wertvollen
Gebäuden; HF 5 - Konzept zur energieeffizienten Neubebauung Brachflächen im
Bereich
Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße;
HF
6
-
Koordinierungskreis
Schloss
Schönefeld.
STEK Schönefeld
60
Handlungsfeld 2 – Gorkistraße
Besondere Maßnahmen zur Revitalisierung einer Geschäftsstraße zu einem lebendigen,
wohnungsnahen
Versorgungsstandort
können
nur in
enger Kooperation
mit den
handlungsbereiten Beteiligten erfolgreich durchgeführt werden. Erfahrungen in anderen
Geschäftsstraßen haben gezeigt, dass in erster Linie die Akteure im Stadtteil selbst,
insbesondere die Gewerbetreibenden, die Eigentümer und die Vereine aktiv werden
müssen und sie aber in ihren Aktivitäten begleitet werden sollten. Es geht darum, einen
individuellen und passenden, auch städtebaulichen Weg zu entwickeln, der die eigenen
Stärken
ausbaut
und
einzigartige
Ansätze
(neu
er-)findet.
Dabei
kann
als
Organisationshilfe ein Unternehmen oder ein „Kümmerer“ zur Unterstützung eingesetzt
werden, um den Prozess anzustoßen, lauffähig zu halten und Aufgaben zu bündeln. Die
Vielzahl nicht-marktaktiver Leerstände (44 Einheiten in der Einkaufsstraße und den direkt
angrenzenden Bereichen) deutet darauf hin, dass eine Entwicklungsperspektive noch
unklar bleibt. Für die Einrichtung eines Verfügungsfonds muss abgesichert sein, dass die
aktive Bürgerschaft die Bereitschaft zur Mitwirkung im Vergabeteam besitzt. Nur dann
kann der Verfügungsfonds – unter Begleitung eines Vergabeteams mit Vertretung u. a.
der Bürgervereine – zur Unterstützung kleinerer Aktivitäten im investiven (z. B. zur
Ladengeschäftsaufbereitung) und im nicht-investiven Bereich vorbereitet werden.51 Die
Sanierung und Revitalisierung von Gebäuden entlang der Gorkistraße hat Priorität.
Zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität und zur integrierten Entwicklung des Wirtschaftsund
Versorgungsstandorts
Gorkistraße
wurden
mit
dem
Stannebein-
und
dem
Stöckelplatz bereits zwei Impulsmaßnahmen im öffentlichen Raum seitens der Stadt
Leipzig durchgeführt. Im nördlichen Bereich der Gorkistraße/Löbauer Straße soll der
Straßenraum ebenfalls zukünftig zur Einrichtung einer barrierefreien Haltestellenanlage
umgebaut werden. Die Einordnung von identitätsprägenden städtebaulichen Elementen
(wie z. B. die besondere Gestaltung der Mündungsbereiche in der Gorkistraße) soll die
Entwicklung der Geschäftsstraße gestalterisch und funktional unterstützen. Der Erhalt
städtebaulich bedeutsamer und denkmalpflegerisch wichtiger Gebäude z. B. an den
Eingangsbereichen ist gerade zur Profilierung des Stadtteiles und zur Entwicklung einer
positiven Aufbruchstimmung der lokalen Akteure eine wichtige Aufgabe.
Die Geschäftsstraße Gorkistraße soll auch funktional zu einem leistungsfähigen Standort
aufgewertet
werden.
Dazu
gehört
auch
die
Entwicklung
von
übergeordneten
Bildungseinrichtungen wie dem neuen Gymnasium. Der Standort Gorkistraße erhält hier
zusätzlich durch einen Neubau des REWE-Supermarktes erhebliche Entwicklungsimpulse.
Die Erreichbarkeit des Gebietes ist mit vielen Verkehrsmitteln hervorragend. Sie kann
51
Vgl. Anlage 2
STEK Schönefeld
61
intern noch verbessert werden, indem z. B. durch einen akzentuierteren Grünbereich am
Kohlweg die Zugangsmöglichkeiten insbesondere für den Radverkehr noch qualifiziert
werden. Eine stärkere Verflechtung der beiden Gebiete Alt-Schönefeld und SchönefeldOst kann zu einer Stärkung der Gorkistraße als „ideeller Mittelpunkt“ beitragen und zur
besseren Auslastung der jeweiligen Angebote führen. Zudem können Verbesserungen der
Erreichbarkeit des neuen Schulstandortes an der Gorkistraße zur Belebung der nördlichen
Gorkistraße beitragen.
Es soll zudem geprüft werden, wie Maßnahmen zur Lärmminderung die Aufenthaltsqualität steigern können: hier insbesondere Geschwindigkeitsbeschränkungen und Durchfahrtseinschränkungen.
Im Rahmen des Erarbeitungsprozesses wurde die „AG Pro Schönefeld“ beteiligt, um die
Zielaussagen und Maßnahmenvorschläge aus Sicht des Stadtteils zu kommentieren. In
den
beteiligten
Vereinen
wurden
nahezu
übereinstimmende
Aussagen
und
zur
Priorisierung der Entwicklung der Gorkistraße und Ossietzkystraße getroffen.
Wichtige Maßnahmen:
Aufwertung des öffentlichen Raumes
•
Neugestaltung Stannebeinplatz und Stöckelplatz (umgesetzt): Die Aufwertung
der beiden genannten historischen Plätze an der Gorkistraße ist ein wichtiger
Meilenstein für die Aufwertung und Identität des Stadtteils Schönefeld. Beide
Maßnahmen konnten in enger Abstimmung mit den Bürgervereinen geplant und
bereits 2012 mit Mitteln des Programms Stadtumbau Ost, Fördergebiet Südost,
umgesetzt werden.
•
Grünes
Tor
Gorkistraße
–
Grün-
und
Freiflächengestaltung
vor
Stadtteilbibliothek und am Losinskiweg (umgesetzt): Der zentrale Bereich an
der
Schnittstelle
von
Alt-Schönefeld
und
Schönefeld-Ost
weist
noch
starke
städtebauliche und funktionale Mängel auf. In diesem Bereich wird ein REWESupermarkt neu errichtet, eine Grundschule (Astrid-Lindgren-Schule) sowie ein
zwischengenutztes
Schulgebäude
(ehem.
Gustav-Fechner-Gymnasium)
sind
vorhanden und weisen starken Sanierungsbedarf auf.
Die Grün- und Freifläche vor der Stadtteilbibliothek zwischen Shukowstraße,
Losinskiweg und Gorkistraße wurde aufgewertet und neu gestaltet. Das auch für die
Bibliothek als Veranstaltungsfläche vorbereitete Areal eröffnet als „grünes Tor“ den
Zugang zu den beiden Wohnquartieren Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost.
•
Neuordnung Haltestellenbereich Gorkistraße/Löbauer Straße: Mittelfristig ist
es geplant, die derzeit getrennten Haltestellen von Bus und Straßenbahn Löbauer
STEK Schönefeld
62
Straße zu einer Haltestelleninsel in der Gorkistraße zusammen zu führen und
behindertengerecht auszubauen.
•
Prüfung
Aufwertung
öffentlicher
Raum
Gorkistraße/Schulweg:
Ab
Knotenpunkt Löbauer Straße bis zum neuen Gymnasium sollen die Möglichkeiten zur
Aufwertung des öffentlichen Raums der Gorkistraße geprüft und insbesondere die
Thematik der Radverkehrsführung betrachtet werden, ggf. im Zusammenhang mit
einer Erneuerung der Gehwege.
•
Einrichtung
einer
„Mobilitätsstation“
in
der
Gorkistraße
entweder
am
Stannebeinplatz oder im Bereich Gorki-/Löbauer Straße. Derzeit befinden sich
stadtweit mehrere Standorte im Auswahlverfahren, darunter die Standorte in der
Gorkistraße. Mobilitätsstationen sind Verknüpfungspunkte des Verkehrsträgers ÖPNV
mit mind. zwei weiteren Verkehrsträgern (z.B. Fahrradverleih, Car-Sharing) sowie
einer
E-Ladestation.
Durch
die
Einrichtung
einer
Mobilitätsstation
würde
die
Gorkistraße funktional gestärkt sowie ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der
umweltfreundlichen Mobilität im Stadtteil geleistet.
•
Aufwertung
nahezu
Einmündungsbereiche
einmalige
Einmündung
von
städtebauliche
Nebenstraßen
Die
Dimpfel-/Taubestraße:
Situation
der
auf Magistralen
wiederholten
in
Leipzig
spitzwinklingen
kann zur identitätsprägenden
Rückgewinnung von überwiegend dem Autoverkehr gewidmeten Straßenräumen
genutzt werden. Hier können für Fußgänger die Aufenthaltsqualitäten verbessert und
Flächen z. B. für eine temporäre gastronomische Nutzung neu gewonnen werden.
Ideen zur Aufwertung können über die Erarbeitung einer städtebaulichen Studie als
Auftakt generiert werden.
Stärkung der Gorkistraße als „multifunktionales Band“
•
Arbeitsprozess
Entwicklung
Wirtschafts-
und
Versorgungsstandort
Gorkistraße und Umsetzungsbegleitung: Es ist die zentrale Aufgabe, die Akteure
an der Gorkistraße, insbesondere die Gewerbetreibenden, die Hauseigentümer und
die stadtteilbezogenen Vereine und Initiativen zur Entwicklung der Geschäftsstraße zu
aktivieren, zu vernetzen und bei Aktivitäten zu unterstützen. Entlang der Magistrale
sollen
Leerstände
abgebaut
werden
und
sich
kleinteilige,
multifunktionale
Gewerbenutzungen, darunter Gastronomie ansiedeln. Das nördliche und südliche
Ende
der
nördlichen
Gorkistraße
Bereich
gibt
können
es
dabei
dabei
Entwicklungspole
Potenziale
für
sein.
Insbesondere
Nachverdichtungen,
die
im
die
Schnittstellenfunktionen zwischen Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost stärken können.
Für
die
Entwicklung
ist
ein
Aktionsplan
mit
Arbeitsschritten
und
Handlungsempfehlungen gemeinsam mit dem Akteursnetzwerk zu erarbeiten. Eine
wichtige
STEK Schönefeld
Maßnahme
wird
die
Leerstandskartierung
in
Abstimmung
mit
den
63
Eigentümerzielen bilden. Die Umsetzung dieses Aktionsplanes Gorkistraße soll im
Rahmen
des
Stadtumbaumanagements
begleitet
und
durch
Maßnahmen
wie
„Aktivierung und Beratung von Eigentümern“ unterstützt werden.
Die Händler/Gewerbetreibenden auf der Gorkistraße sollen bei Bedarf ergänzend über
Fördermöglichkeiten der Wirtschaftsförderung und sonstige Investitionsbeihilfen
informiert und beraten werden. Hier sind Maßnahmen der Unterstützung der
ansässigen Unternehmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes mit Aktivitäten der
Beschäftigungsförderung und -sicherung sowie der sozialen Integration zu verbinden.
Als Instrumente könnten der Verfügungsfonds eingesetzt werden oder konkrete KMUBeihilfen.
•
Neuordnung im Bereich Gorkistraße/Löbauer Straße durch Abriss und
Neubau Einzelhandelsstandort (in Umsetzung): Nach Abriss des bestehenden
Standortes soll ein Neubau mit anspruchsvoller städtebaulicher und architektonischer
Gestaltung sowie einer Bäckerei/ Café enstehen.
•
Hinweis weitere Maßnahmen: Im räumlichen Schwerpunkt der Gorkistraße
bestehen enge Verknüpfungen zu weiteren Maßnahmen insbesondere aus den
folgenden
thematischen
Handlungsfeldern:
HF
3
-
Modernisierung
und
Instandsetzung sowie Sicherung von städtebaulich/ denkmalpflegerisch wertvollen
Gebäuden,
HF
3
-
Aufwertung
Grün-
und
Nebenanlagen
Kohlweg/Shukowstraße/Schulzeweg – verbesserte Durchwegung, Maßnahmen zur
Lärmminderung
an
den
Hauptverkehrsstraßen,
Unterstützung
von
lokalen
Unternehmen, HF 5 - Gorkistraße 15 und 25 – Aufbau des Gymnasiums Schönefeld,
HF 6- Verfügungsfonds.
Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft
In
der
Bevölkerungsvorausschätzung
2013
wird
angenommen,
dass
sich
das
Zuwanderungsgeschehen sehr dynamisch auf Alt-Schönefeld konzentrieren wird und in
Schönefeld-Ost sich eine Stabilisierung mit der Tendenz zu einem weiteren Rückgang
ergeben wird, ohne dass sich die Struktur grundsätzlich ändert. Die Fortsetzung der
Zuwanderung wird den Stadtteil insgesamt stärken und die Leistungsfähigkeit der
Infrastruktur voll in Anspruch nehmen. Zu einer nachhaltigen Stabilisierung als
gemischter Stadtteil ohne sozialräumliche Disparitäten ist es erforderlich, den Stadtteil
für eine breitere Nachfrage weiterzuentwickeln, um eine weitere Verfestigung sozialer
Problemlagen zu vermeiden. Es wird auch von einem hohen Anteil von Kindern in den
zuwandernden
STEK Schönefeld
Familien
ausgegangen.
Dies
betrifft
die
Diversifizierung
des
64
Wohnungsangebotes z. B.
für
selbstgenutztes
Wohnen,
für
junge Familien, für
intergenerative Anforderungen ebenso wie eine Verbesserung des Bildungs- und
kulturellen Angebotes oder der Qualität der zentralen Bereiche usw. Der Entwicklung ist
der Ansatz eines inklusiven Sozialraums zugrunde zu legen.
Weiterhin ist es das Ziel, dass sich sowohl die alteingesessenen als auch neuen
Bewohnerinnen und Bewohner auch mittel- und langfristig im Stadtteil wohlfühlen, an
seiner Entwicklung umfassend teilhaben und diese unterstützen. Diese weitgehende
Leistung der Inklusion verschiedener Gruppen und Individuen mit ihren speziellen
Eigenschaften betrifft auch die Möglichkeiten zu sozialer Teilhabe – am kulturellen,
politischen oder sozialen Leben und insbesondere in den Bildungseinrichtungen – und soll
aktiv unterstützt werden.
Der demografische Wandel führt zu erheblichen Anforderungen an die Anpassung und
Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes, der Versorgungsstruktur, des öffentlichen
Raums und seiner Funktion als Verkehrsraum, der sozialen Infrastruktur und der
quartiersbezogenen Angebote der Gesundheitswirtschaft. Nicht zuletzt steigen die
Anforderungen an die kulturellen Angebote sowie die Strukturen auf dem Arbeitsmarkt
(nicht nur für Ältere). Es werden in Schönefeld größere, flexiblere und altersgerecht
ausgestattete
Wohnungen
behindertengerechte
Angebote,
ebenso
gebraucht
die
erlauben,
es
wie
intergenerative
selbstbestimmt
mit
und
mehreren
Generationen in der Nachbarschaft zu wohnen und dabei bei Bedarf Serviceleistungen in
Anspruch nehmen zu können.
Im Bereich Schönefeld-Ost wird nach den Planungen der Wohnungsunternehmen
zukünftig kein Rückbau stattfinden. Eine sinnvolle Nachverdichtung zur notwendigen
Ergänzung nicht vorhandener Angebotssegmente kann die Attraktivität und Stabilität des
Standortes erhöhen. Es ist von besonderer Bedeutung, den öffentlichen Raum in
Schönefeld-Ost kontinuierlich umzugestalten, um den Anforderungen verschiedener
Altersgruppen im Wohnumfeld gerecht zu werden.
Der anstehende Umbau des Versorgungsbereiches Permoserstraße (vgl. S. 29f) und der
angrenzenden Flächen (Projekt Seniorenwohnen, Neubau Kita Poserstraße) erfordert eine
hohe städtebauliche Qualität sowie eine hohe Aufenthaltsqualität des öffentlichen
Raumes. Aufgrund seiner identitätsstiftenden Wirkung für Schönefeld-Ost werden
Wettbewerbe oder wettbewerbsähnliche Verfahren zur Entwicklung städtebaulich und
architektonisch hochwertiger Lösungen empfohlen (vgl. Verfahren Gorkistraße/Löbauer
Straße). Aktuell besteht die Möglichkeit, den Entwicklungsprozess für eine Neuordnung
zu beschleunigen. Das Grundstück des ehemaligen REWE-Marktes an der Bästleinstraße
4 wurde zum Kita-Standort entwickelt. Auf dem südlich gelegenen Areal zum Permoser
Eck wird eine Seniorenwohnanlage gebaut. Vorhandene Flächenpotenziale können nun
für die Ansiedlung eines neuen Lebensmittel-Marktes und eines Drogeriemarktes
STEK Schönefeld
65
entwickelt werden. Weitere größere Baumaßnahmen sind mittelfristig dann nicht mehr zu
erwarten.
Aufgrund der Verwerfungen des Arbeitsmarktes der letzten beiden Jahrzehnte ist zu
erwarten, dass einkommensschwache Haushalte nach Eintritt in das Rentenalter
verstärkt auf preisgünstige Wohnungsangebote zurückgreifen müssen. Eine besondere
Herausforderung wird es sein, die Attraktivität der Bestände in Schönefeld-Ost auch für
weitere als die klassischen Nachfragegruppen für den „Alt-Neubau“ zu erhöhen und
gleichzeitig das Spektrum von Betreuungseinrichtungen nachfragegerecht zu erweitern.
Der öffentliche Raum muss auch von mobilitätseingeschränkten Personen sicher genutzt
werden können. Es sind gleichwertige Mobilitätschancen zu sichern. Grün- und
Freiraumangebote sind sicher erreichbar zu gestalten. Für Kinder und Jugendliche sind
wohnungsnahe Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten zu ergänzen.
Es ist von besonderer Bedeutung, dass auch im öffentlichen Raum von Schönefeld-Ost
eine Aufwertung sowohl der zentralen Bereiche erfolgt als auch geeignete Plätze der
Begegnung und des Aufenthalts geschaffen werden, die den Anforderungen von Familien,
Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen sowie Senioren gerecht werden.
Dabei sind auch Möglichkeiten zur Förderung der Bewegung umzusetzen.
Durch eine verbesserte Anbindung des Stadtteils an die benachbarte Parthenaue mit dem
Mariannenpark
und
dem
Abtnaundorfer
Park
sowie
an
die
umliegenden
Kleingartenanlagen sollen die vorhandenen Freiraumstrukturen im Leipziger Nordosten
zur Steigerung der Lebensqualität im Stadtteil näher gebracht werden. Die Übergänge
sollen weiter optimiert und in das interne Wegesystem integriert werden. Dabei sollen
bestehende Vernetzungsbausteine wie Radwegnetze berücksichtigt werden.
Gastronomische
Einrichtungen
Freiraumangebotes
sowie
können
der
die
Attraktivität
und
Bekanntheit
Attraktionen
Schönefelds
erhöhen
(z.
B.
des
am
Mariannenpark, Ratskeller Schönefeld).
Auch für die Attraktivität und soziale Stabilität des Stadtteils insgesamt sollen soziale
Beratungs- und kulturelle (Veranstaltungs-)Angebote überprüft und bedarfsgerecht
ausgebaut
werden.
Maßnahmen
der
Qualifizierung
und
Verbesserung
der
Beschäftigungsfähigkeit sollen (vor dem Hintergrund positiver Erfahrungen im Leipziger
Osten) verfügbar gemacht und so umgesetzt werden, dass neben der individuellen
Verbesserung
der
Chancen
auf
dem
Arbeitsmarkt
ebenfalls
Impulse
für
die
Stadtteilentwicklung in Schönefeld gewonnen werden. Dabei rücken gerade die kleinen
Unternehmen der lokalen Ökonomie und ihre Potenziale zur Sicherung und Schaffung von
wohnortnahen Arbeitsplätzen in den Vordergrund.
STEK Schönefeld
66
Wichtige Maßnahmen:
Aufwertung
des
Wohnumfeldes,
Schaffung
von
Begegnungsräumen
und
Bewegungsangeboten
•
Sport-
und
Spielbereich
brachliegenden
ehemaliges
Fritz-Siemon-Straße
Rückbaufläche
an
Bauarbeiterhotel
der
sowie
(umgesetzt):
Fritz-Siemon-Straße
vorhandene
Auf
einer
(Abbruchstandort
Freiflächen)
sowie
den
sanierungsbedürftigen Außenanlagen des Jugendclubs „Kirsche“ ist 2014 ein Sportund Spielbereich für Kinder und Jugendliche entstanden. Am Jugendclub wurde als
neuer Standort für einen Bolzplatz im Stadtteil eine attraktive Ballspielfläche für
verschiedene
Ballsportarten
Trainingsplatz
für
Parcour
realisiert.
und
Auf
den
Rückbauflächen
Freizeitfitnessübungen
für
ältere
wurde
ein
Kinder
und
Jugendliche geschaffen. Durch die Maßnahmen wird auch die örtliche Sozialarbeit des
angrenzenden Kinder- und Jugendtreffs „Kirsche“ unterstützt. Der Sport- und
Spielbereich bildet Teil eines Grünzuges im Wohngebiet entlang der Fritz-SiemonStraße bis zur Volksgartenstraße. Interaktion
•
Generationenpark
Brach-
und
Volksgartenstraße
Grünflächen
wurde
Auf
(umgesetzt):
ebenso
2014
durch
den
den
benachbarten
Rückbau
von
Resterschließungsflächen ohne Funktion (nach Gebäuderückbau) und in Vernetzung
mit
den
vorhandenen
quartiersbezogener
Grünzug
Erholungsmöglichkeiten
Quartiers
neu
Grünflächen
zur
geschaffen.
mit
sowie
dem
Sport-
und
Spielbereich
generationsübergreifenden
funktionalen
und
Unterschiedliche
gestalterischen
Spiel-
und
Spiel-
Aufwertung
ein
und
des
Erholungsangebote
(Tischtennisplatte, Schachspiel, Kletterspielgerät, Bouleplatz, Freiraumfitnessgeräte,
Sitzbereiche) erhöhen im öffentlichen Freiraum für Jung und Alt entlang einer
verbindenden Rad- und Fußwegebeziehung im Wohngebiet die Aufenthaltsqualität
und tragen zur Begegnung bei. Durch Geländemodellierung, Ansaaten, Stauden- und
Gehölzpflanzungen sowie die Erschließung durch ergänzende (behindertengerechte)
Wegeverbindungen wird das Quartier deutlich aufgewertet.
•
Schaffung eines öffentlichen Spielbereiches und Begegnungsortes in AltSchönefeld: Für die gründerzeitlichen Wohnblöcke, z. B. entlang der Dimpfel- und
Taubestraße, ist eine Aufwertung des unmittelbaren Wohnumfeldes und eine
Vernetzung des Frei- und Grünflächenangebots einer der Schlüssel
für eine
Steigerung der Attraktivität des Wohnbereiches. Daher sollen die vorhandenen
Brachflächenpotenziale für die Schaffung zusätzlicher Spiel- und Aufenthaltsbereiche
genutzt werden. Mit den zwei direkt gegenüberliegenden geplanten Neubauvorhaben
für eine Kita und ein Seniorenwohnen auf den Brachflächen entlang der Clara-WieckStraße entsteht so bspw. die Möglichkeit, intergenerative Angebote und Treffpunkte
STEK Schönefeld
67
zu schaffen und diese auch öffentlich zugänglich zu machen.
•
Barrierefreie Wohnumfeldgestaltung Schönefeld-Ost: Die Durchwegung und
Zugänge im Wohngebiet Schönefeld-Ost sollen zur Herstellung eines alters- und
familienfreundlichen
Mobilitätsangebotes
im
Wohnquartier
(z.
B.
durch
Bordsteinabsenkungen) barrierefrei gestaltet und aufgewertet werden. Dabei sollen
die Ergebnisse aus dem BMBF-Forschungsprojekt „Wohnen im Alter im Kontext der
Stadtentwicklung:
Anforderungen
an
eine
seniorenorientierte
Entwicklung
des
Wohnungsbestands von Wohnungsunternehmen (WASta)“ aufgenommen werden.
Eine
Impulsmaßnahme
aus
dem
Projekt
ist
die
barrierefreie-/arme
Wohnumfeldgestaltung von der Poserstraße bis zur Julian-Marchlewski-Straße.
•
Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg/Shukowstraße/Schulzeweg –
verbesserte Durchwegung: Die Wegequalität am Kohlweg soll sowohl für Fuß- als
auch Radverkehr als stadtteilverbindender Trasse erhöht werden. Diese Maßnahme
soll durch Ersatz-/Baumpflanzungen am Kohlweg flankiert werden. Zusätzlich sollen
die Grün- und Nebenanlagen an der Shukowstraße/Schulzeweg für eine Stärkung der
Übergangsbereiche
zum
Bereich
Alt-Schönefeld/Gorkistraße
und
höhere
Aufenthaltsqualität aufgewertet werden. Dazu soll ebenfalls beitragen, die Zugänge
der öffentlich zugänglichen, aber zum Teil privaten Stellplatzanlagen an der
Shukowstraße zu qualifizieren.
•
Wohnortnahe Treffmöglichkeiten Bästlein-/Poserstraße: Für den wachsenden
Anteil von Menschen mit eingeschränkter Mobilität sollen wohnortnahe Treffpunkte
sowohl im öffentlichen Raum als auch z.B. in Form eines Cafés eingerichtet werden.
•
Maßnahmen zur Lärmminderung an den Hauptverkehrsstraßen: Zur Erhöhung
der Wohn- und Aufenthaltsqualität sollen mögliche Maßnahmen zur Lärmminderung
für die Hauptverkehrsstraßen, darunter auch Gorkistraße, geprüft werden. Dies sind
z.B. Geschwindigkeitsreduzierungen, Ausschluss Lkw-Transitverkehre mit Ausgangsoder Zielpunkt Gewerbegebiet Nordost (Verlagerung auf Adenauerallee/Torgauer
Straße).
Sanierung und Revitalisierung von Gebäuden und Brachflächen
•
Modernisierung
und
Instandsetzung
städtebaulich/denkmalpflegerisch
Instandsetzung
und
Modernisierung
sowie
bedeutsamen
von
städtebaulich
und
Sicherung
von
Gebäuden:
Die
denkmalpflegerisch
bedeutsamen Gebäuden soll bei Bedarf finanziell unterstützt werden. Dabei sind die
Ziele der energetischen Sanierung zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollen
gefährdete Gebäude von denkmalpflegerischem Wert und städtebaulicher Bedeutung
als Erste-Hilfe-Maßnahmen gesichert und erhalten werden. Priorität haben dabei die
STEK Schönefeld
68
in der Sicherungsliste der Stadt Leipzig aufgeführten Gebäude (z. B. Taubestraße 10).
•
Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen sowie leerstehender
Objekte: Vorhandene Brachflächenpotenziale z.B. in Alt-Schönefeld im Bereich
Lazarusstraße, Schreiber-/Schmidt-Rühl-Straße sowie leer stehende Gebäude, z.B. in
der
Gorkistraße
sollen
im
Sinne
eines
generationen-
und
klimagerechten
Stadtumbaus wieder genutzt werden und somit zur Erhöhung der Attraktivität und
Zukunftsfähigkeit Schönefelds beitragen.
Schaffung eines vielfältigen Wohnangebotes und Stärkung der Nachbarschaft
•
Schaffung intergenerativer sowie inklusiver Wohn-/Begegnungsangebote:
Zur Erweiterung des Wohnungsangebotes sowie des Begegnungsangebotes für
verschiedene
Zielgruppen
im
Stadtteil
soll
ein
Projekt
zum
generationenübergreifenden und gemeinschaftlichen Wohnen und Leben aufgebaut
werden. Es soll über seine intergenerative Ausrichtung Alleinerziehende und Kinder,
Senioren sowie evtl. Menschen mit Behinderung unter einem Dach verbinden. Es
sollen Veranstaltungen für die Nachbarschaft und den Stadtteil durchgeführt werden
und eine intensive Kooperation z.B. mit einer Kita oder einer Grundschule aufgebaut
werden. Der Ansatz eines inklusiven Sozialraums soll auch im Rahmen von kleineren
Einzelprojekten und Kooperationen unterstützt werden.
•
Diversifizierung des Wohnungsangebotes z. B. für selbstgenutztes Wohnen, für
junge
Familien
und
für
intergenerative
Anforderungen.
Dafür
eignen
sich
insbesondere auch Neubauvorhaben, da sich dabei neue Wohnkonzepte, auch für
kooperatives und bezahlbares Wohnen, einfacher umsetzen lassen. Vgl. auch das
Konzept
zur
Neubebauung
/Schreiberstraße
Stadthäusern
mit
und
einer
der
Brachflächen
innovativen
kooperativen
im
Mischung
Wohnformen,
Bereich
von
sowie
Schmidt-Rühl-
Mietwohnungsneubau,
die
Nachverdichtungs-
möglichkeiten auf weiteren Brachflächen in der alten Ortslage.
•
Aufbau
von
gemeinschaftlichen
Organisationsformen
zur
gemeinsamen
Umsetzung von Maßnahmen durch verschiedene Vorhabenträger, z.B. kooperative
Wohnformen oder Energieversorgung.
•
Altersfreundliche Anpassung von Wohngebäuden/Schaffung von altengerechten
Es
Wohnformen:
Beteiligung
der
soll
in
einem
Wohnungsunternehmen
gesonderten
geprüft
Arbeitsprozess
werden,
welche
unter
Maßnahmen
erforderlich sind, um den Wohnungsbestand an die Bedürfnisse der älteren
Generation
anzupassen.
Wohnungsunternehmen
Die
unter
Umsetzung
Berücksichtigung
erfolgt
der
über
Aussagen
die
aus
großen
dem
Positionspapier altenfreundliches Wohnen in Leipzig sowie der Ergebnisse aus dem
STEK Schönefeld
69
WASta-Projektzusammenhang, insbesondere im Quartier Schönefeld-Ost. Es wird
dabei Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle behinderten- und altenfreundliches
Wohnen angestrebt. Die Anforderungen von Menschen mit Behinderungen sind dabei
ebenso zu berücksichtigen.
Sicherung einer wohnortnahen Versorgung
•
Neuordnung
des D-Zentrums „Permoser Straße“
durch
Entwicklung
von
Flächenpotenzialen für den Einzelhandel sowie weiterer Angebote in der Umgebung
(z.B. Neubau Kita in der Bästleinstraße, Seniorenwohnen in der Poserstraße) zur
Versorgung von Schönefeld-Ost.
•
Nahversorgung mit Lebensmitteln in Alt-Schönefeld: Ein besonderer Wunsch
der Stadtteilbewohner/-innen im Wohngebiet westlich und nördlich der Gorkistraße ist
es, einen Nahversorger für Lebensmittel zu etablieren. Dabei sind die Vorgaben des
STEP Zentren zu berücksichtigen, so dass sich der Nahversorger bevorzugt entlang
der Gorkistraße ansiedeln soll.
Unterstützung von lokalen Unternehmen
•
Beratungsangebote und Netzwerke für KMU: Im Stadtteil ansässige und lokal
agierende Unternehmen sollen bei ihren Bemühungen unterstützt werden, zusätzliche
Beschäftigungsangebote zu schaffen, soziale Integrationsleistungen zu übernehmen
oder die Nahversorgung im Quartier zu verbessern. Hierfür sollen entsprechende
Beratungsangebote geschaffen, ein Netzwerk zwischen den Wirtschaftsakteuren
aufgebaut
sowie
weitere
Aktivitäten
zur
Verbesserung
des
lokalen
Wirtschaftsstandortes unternommen werden.
•
Investitionsbeihilfen für kleinere Unternehmen der lokalen Ökonomie: Für
wirtschaftlich benachteiligte KMU soll der Einsatz von Beihilfen geprüft werden.
Strukturen überprüfen, Engagement stärken und ausbauen
•
Qualifizierung
Angebote
Volkssolidarität
Schönefeld-Ost
sowohl
für
Veranstaltungen, z.B. in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro Nord-Ost in Mockau,
als
auch
Pflegedienstleistungen.
Anforderungen
von
Menschen
Bei
der
mit
Gestaltung
Behinderungen
der
Angebote
sowie
sind
Menschen
die
mit
Migrationshintergrund zu berücksichtigen.
•
Überprüfung,
Qualifizierung
und
Ausweitung
soziokulturelle
Veranstaltungsangebote: Die vorhandenen Angebote wie z. B. Stadtteilbibliothek,
Stadtteilfest
Mariannenpark,
sollen
erhalten
und
gestärkt
sowie
weitere
Veranstaltungsangebote in Zusammenarbeit mit den ansässigen Bürgervereinen und
STEK Schönefeld
70
neuen Initiativen etabliert werden. Die Etablierung eines entsprechenden Ortes ist in
gemeinsamem Engagement mit den Akteuren vor Ort zu prüfen. Außerdem sollen
über vorhandene Fachförderungen hinaus, unterjährig und kurzfristig auch kleine
Projekte, Veranstaltungen und Initiativen außerhalb der bestehenden Institutionen
unterstützt werden (z.B. über Verfügungsfonds), um das kulturelle und soziale
Angebot zu stärken. Alle Angebote sollen die Bedürfnisse von Familien mit Kindern,
Menschen mit Migrationshintergrund, Senioren und Menschen mit Behinderungen
berücksichtigen.
•
Koordination Migration/ Integration: Mit der dezentralen Unterbringung in der
Stöckelstraße sowie perspektivisch weiterem Zuzug von Migrant/-innen werden
besondere Anforderungen an die bestehenden ehrenamtlichen Netzwerke und die
soziale Betreuung vor Ort gestellt. Eine weitere Vernetzung, Unterstützung von
Projekten und Initiativen soll daher geprüft werden.
•
Stärkung des freiwilligen Engagements: Die Stadtteilbewohner/-innen sollen für
ehrenamtliche Tätigkeiten in Zusammenarbeit mit den lokalen Vereinen und z.B. der
Freiwilligen-Agentur sensibilisiert und motiviert werden.
Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft
Die Analyse der Bildungssituation im Stadtteil hat verdeutlicht, dass die Problemlage im
Bereich Soziales und Bildung eine besondere Schwerpunktsetzung für die Aufwertung der
Bildungslandschaft und der Gemeinbedarfseinrichtungen in der Stadtteilentwicklung
erfordert. Geringe Einkommen und schwächere Bildungsabschlüsse sowie deutlich
unterdurchschnittliche Bildungsempfehlungen für den Gymnasiumsbesuch signalisieren,
dass
Chancengerechtigkeit
Selbstverständlichkeit
gleichberechtigte
ist.
in
Es
Teilhabe
geht
aller
benachteiligten
darum,
–
trotz
Schönefelder
Stadtquartieren
der
keine
Benachteiligung
Schülerinnen
und
–
eine
Schüler
am
Bildungssystem zu erreichen, um die Voraussetzungen für eine berufliche und letztlich
soziale Integration zu schaffen. Bei der schulischen Ausbildung ist eine besondere
Priorität und integrierte Umsetzung von Maßnahmen – bei Bedarf auch zusätzliche
Angebote sozialpädagogischer Betreuung – erforderlich. Die formale schulische Bildung
soll im Sinne eines lebensbegleitenden Lernens mit non-formalen (z. B. Angebote der
Kinder- und Jugendförderung) und informellen Bildungsprozessen verbunden werden.
Zur
lebensbegleitenden
Weiterbildungen,
Bildung
Angebote,
die
gehören
Eltern
in
zudem
ihrer
allgemeine
Erziehungs-
und
und
berufliche
Vorbildfunktion
unterstützen, und Unterstützungsangebote in verschiedenen Lebenslagen. Die Vielfalt
und die Qualität des Bildungsangebotes haben bei der Wohnortwahl insbesondere junger
STEK Schönefeld
71
Familien
ein
besonderes
Gewicht.
Insgesamt
soll
bei
der
Entwicklung
der
Bildungslandschaft der Ansatz eines inklusiven Gemeinwesens verfolgt werden.
Der Aufbau des neuen Gymnasiums an der Gorkistraße stellt dabei einen besonderen
Impuls für die Bildungslandschaft und den Wohnstandort für Familien dar, der durch den
Aufbau unterstützender Strukturen zu flankieren ist. Die vorhandenen kulturellen und
sozialen Angebote sollen unterstützt und gestärkt werden. Weitere zielgerichtete
Angebote sind in intensiver Kooperation der Schulen und Akteure im Stadtteil und mit
der Sächsischen Bildungsagentur – Regionalstelle Leipzig zu entwickeln und umzusetzen.
Hierbei muss die Bereitschaft der Akteure geprüft werden.
Neben Angeboten zur Berufsorientierung und der Berufsvorbereitung für Jugendliche und
junge Erwachsene sollen auch die Chancen für die Arbeitsmarktintegration von
Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen verbessert werden.
Wichtige Maßnahmen:
Sanierung von Schulen und OFT
•
Gorkistraße
Umsetzung):
15
An
und
der
25
–
Aufbau
nördlichen
des
Gymnasiums
Gorkistraße
werden
Schönefeld
die
(in
leerstehenden,
gründerzeitlichen Schulgebäude Gorkistraße 15 und 25 saniert und um einen Neubau
ergänzt, um das neue Gymnasium Schönefeld zu bilden. Die Maßnahme wird aus
Mitteln des Schulhausbaus durch das Fachamt finanziert. Das Gymnasium soll zum
Schuljahr 2016/17 bezogen werden. Bereits jetzt wird in der Außenstelle bilingualer
Unterricht in Form von englischsprachigen Sachfachmodulen angeboten, eine weitere
Vertiefung des Profils wird angestrebt.
•
Sanierung 20. Schule/Oberschule inkl. Turnhalle und Außenanlagen: Die in
Schönefeld-Ost
an
der
Bästleinstraße
gelegene
20.
Schule/Oberschule
muss
vollständig erneuert werden. In einem ersten Schritt wurde eine Teilmaßnahme zur
Verbesserung des Brandschutzes umgesetzt. Die Sanierung von Dach, Fassade und
Fenster sowie die Neugestaltung der Außenanlagen (nach Ergänzung eines neuen
Sportfeldes) soll beginnend 2017 eingeordnet werden. Aufgrund der zu erwartenden
Auslastung ist eine frühzeitige Komplettsanierung dringend erforderlich.
•
Sanierungsmaßnahmen
„Campus
Schönefeld“:
Das
Gebäude
der
Astrid-
Lindgren-Grundschule bedarf aufgrund des mittelfristig zu erwartenden hohen
Auslastungsgrades sowie aufgrund des Bauzustandes einschließlich der Außenanlagen
einer vollständigen
Sanierung. Erste
energetische Sanierungsmaßnahmen
sind
beginnend ab 2017 vorgesehen. Die Turnhalle soll auch für den Vereinssport
verfügbar gemacht werden. Für das ebenso unsanierte Gebäude des ehemaligen
STEK Schönefeld
72
Gustav-Fechner-Gymnasiums wurden Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt, um
in den nächsten Jahren schulische Interimsnutzungen zu ermöglichen. Mittelfristig
sind jedoch dauerhafte Nutzungsperspektiven zu entwickeln und entsprechende
Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
•
Fortsetzung
Sanierungsmaßnahmen
21.
Schule/Clara-Wieck-Schule:
Die
Gebäudehülle wurde bereits mit der Sanierung von Fassadenbereichen und Fenstern
modernisiert. Brandschutzmaßnahmen wurden über Fachfördermittel durchgeführt.
Es
ist
aufgrund
des
mittelfristig
zu
erwartenden
hohen
Auslastungsgrades
erforderlich, das Gebäude auch im Innern vollständig zu sanieren, barrierefrei zu
gestalten (beginnend 2017) und für weitere Funktionen im Stadtteil zu ertüchtigen.
•
Sanierung Offener Jugendtreff „Kirsche“, Schulzeweg 11: Zur Aufrechterhaltung
des Betriebes und des fachlichen Angebotes ist eine bauliche und energetische
Sanierung des Gebäudes notwendig. Aufgrund der wachsenden sozialräumlichen
Problemsituation sowie der Zahl der im Stadtteil wohnenden Kinder und Jugendlichen
ist eine Stabilisierung der Angebote gerade im Bereich Schönefeld-Ost erforderlich.
Aufbau von Kooperationsstrukturen und Erweiterung von Angeboten
•
Kooperation
Schule/Stadtteil:
Bildungsakteuren
Stadtteilakteuren
der
ein
formalen
starkes
Es
und
ist
das
Ziel,
non-formalen
Netzwerk
aufzubauen.
zwischen
Bildung
den
sowie
Beispielsweise
lokalen
weiteren
über
eine
Kooperationsvereinbarung sollen gemeinsame Ziele festgelegt werden und ein
regelmäßiger Austausch organisiert werden. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten
genutzt werden, gemeinsam mit außerschulischen Partnern Ganztagsangebote zu
entwickeln.
•
Fortführung
„Koordinator
für
Jugend
und
Bildung“:
Das
Netzwerk
der
Bildungsakteure soll weiterhin über einen Koordinator organisiert und gesteuert
werden. Es ist Ziel, eine bessere Vernetzung und Koordination der Bildungs- und
Jugendeinrichtungen sowie deren Angeboten im Stadtteil zu erreichen und auf die
spezifischen Erfordernisse im Stadtteil einzugehen.
•
Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche: Qualifizierte Freizeitsowie
weitere
Angebote
im
informellen
Bildungsbereich
zur
Vermittlung
von
Bildungskompetenzen für Kinder, auch bereits im frühkindlichen Bereich, und
Jugendliche sollen vor dem Hintergrund der sozialräumlichen Ausgangslage gestärkt
und erweitert werden.
•
Angebote zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung: Schüler sollen beim
Übergang von Schule und Beruf unterstützt und beraten werden. Dafür ist es auch
Ziel, die Kooperationen
STEK Schönefeld
zwischen
Schule und
Unternehmen
auszubauen. Auf
73
bestehende stadtweite Angebote soll zurückgegriffen und diese bei Bedarf erweitert
werden.
•
Vernetzung Träger und Angebote Schönefeld innerhalb des Planungsraumes:
Vor allem im Bereich der Bildungsberatung und auch der soziokulturellen Angebote
soll es zur Abstimmung und Qualifizierung der Angebote eine stärke Zusammenarbeit
mit anderen Einrichtungen im Planungsraum geben.
Stärkung des lebensbegleitenden Lernens
•
Erweiterung der Angebote für ein lebenslanges Lernen: Angebote und Projekte,
die ein lebenslanges Lernen der Stadtteilbewohnerinnen und –bewohner ermöglichen,
sollen ausgebaut werden. Besondere Unterstützung sollen Menschen bei
Bewältigung
konkreter
Problemlagen
erfahren,
die
eine
der
weitere
Beschäftigungsmöglichkeit oder Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verhindern.
•
Schaffung von Angeboten zur politischen und kulturellen Bildung zur
Erhöhung der interkulturellen Kompetenz: Es ist Ziel, auf neue gesellschaftliche
Herausforderungen, wie z.B. die Aufnahme von Flüchtlingen oder die stärke Präsenz
von Migrant/-innen in der Nachbarschaft insgesamt, adäquat reagieren zu können.
•
Angebote
zur
Stärkung
der
sozialen
Teilhabe
und
Einbeziehung
in
Beschäftigung: Es sollen Projekte unterstützt und Netzwerke aufgebaut werden, die
die Bewohnerinnen und Bewohner in verschiedenen Lebenslagen und -situationen
begleiten sowie sie bestärken, an sozialen Aktivitäten und am Arbeitsmarkt
teilzunehmen, um soziale Ausgrenzung zu vermeiden und abzubauen.
•
Weitere Maßnahmen zur Qualifizierung/Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit und der Integration in den Arbeitsmarkt: Beschäftigungssuchende sollen
beraten werden, ergänzende Maßnahmen, Bildungsangebote und Coaching zur
Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit sollen angeboten werden. Die Besonderheiten
der verschiedenen Zielgruppen sind zu berücksichtigen.
Stärkung der Elternmitwirkung
•
Aufbau Familienzentrum (Neubau/Sanierung): Es ist Ziel, niedrigschwellige
Angebote
zur
Förderung
und
Unterstützung
von
Kindern,
auch
bereits
im
frühkindlichen Bereich, und Familien aufzubauen, z.B. an einer bereits bestehenden
Einrichtung.
•
Aufbau
von
Angeboten
zur
Familienberatung,
zur
Stärkung
der
Erziehungskompetenz (evtl. Ergänzung Maßnahmen Ambulante Erzieherische
STEK Schönefeld
74
Hilfen
52
), Gesundheits- und Suchtberatung: Neben der Vereinbarung von
verbindlichen
Erziehungs-
und
Bildungszielen
soll
es
Unterstützungs-
und
Elternbildungsangebote geben, und so die Eltern für ihre Erziehungsaufgaben weiter
befähigt
werden.
Zudem
Erziehungskompetenz
sollen
gestärkt
die
Eltern
werden,
um
in
ihrer
so
eine
gesundheitsbezogenen
ebenso
angestrebte
gesundheitsfördernde Bildungsarbeit an Schulen zu unterstützen. Hierbei wird eine
enge Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Gesundheit bzw. dem Gesunde
Städte Netzwerk angestrebt. Insgesamt sollen Familien bei verschiedenen Frage- und
Problemstellungen Hilfe erfahren. Angebote der Suchtberatung/-prävention ergänzen
das Unterstützungs- und Hilfesystem. Besonderes Augenmerk ist auf die spezifischen
Bedürfnisse von Migrantenfamilien zu richten.
Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität
Die Vermeidung von CO2-Emissionen durch eine verbesserte Energieeffizienz und die
Anpassung an den Klimawandel sind grundsätzliche Ziele der Stadt Leipzig. AltSchönefeld soll dabei u. a. als Modellgebiet dienen, um integrierte Maßnahmen zum
Thema Klimaschutz und -folgenanpassung insbesondere im bezahlbaren und kleinteiligen
privaten Wohnungsbestand durchzuführen (Ziel: „Warmmietenneutralität“53). Beratung,
Aktivierung und Kooperation mit den Gebäude- und Grundstückseigentümern werden im
Vordergrund stehen. Weitere Handlungsfelder kommen hinzu, wie z. B. die Förderung
einer klima- und anwohnerfreundlichen Mobilität, einer energieeffizienten kommunalen
Infrastruktur und Gebäuden sowie einer ausreichenden Durchgrünung, um den Folgen
des Klimawandels entgegenzuwirken. Besondere Potenziale liegen hierfür auch in den
Brachflächen mit Schwerpunkt im Stadtumbaubereich Alte Ortslage und Schreiberstraße.
Bereits
2005
wurden
mit
dem
Beschluss
des
„Klimaschutzprogramms“
(Stadtratsbeschluss Nr. IV-238/05 vom 23. Februar 2005) verbindliche Ziele zur
Energieeinsparung sowie zum regenerativen Energieeinsatz festgeschrieben. Diese
werden beständig fortgeschrieben und angepasst. Mit dem aktuellen „Energie- und
Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020“ werden eine Vielzahl von
Zielsetzungen und ein Arbeitsprogramm mit einem Maßnahmekatalog benannt, die z. B.
über
die
(im
4.
Quartal
2014
abgeschlossene)
Erstellung
des
„Integrierten
Quartierskonzepts Leipzig-Alt-Schönefeld“ oder über die Erarbeitung eines Fachkonzepts
52
Es gibt bereits einen Verbund AFT+: Caritasverband Leipzig e. V. sind Jugendhaus Leipzig e. V., Plan L und
Triade GbR
53
Mieter müssen zwar z. B. nach einer energetischen Sanierung eine höhere Grundmiete zahlen, die
eingesparten Betriebskosten führen aber zu einer unveränderten „Warmmiete“, d. h. die Summe aus erhöhter
Kaltmiete und verringerten Betriebskosten bleibt gleich.
STEK Schönefeld
75
Energie und Klimaschutz für das INSEK/SEKo auch für das Aufwertungsgebiet Schönefeld
Aussagen zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Ressourcenverbrauchs treffen.
Es sollen übergreifende Maßnahmen und Handlungsansätze zur Reduzierung des
Energieverbrauchs durch eine Vernetzung der einzelnen Handlungsfelder bis 2020
umgesetzt werden: Klimaschutz in Stadtentwicklung und Bauleitplanung, kommunale
Gebäude und Anlagen, Ver- und Entsorgung/Stadttechnik, Mobilität sowie interne
Organisation der Stadtverwaltung und Kommunikation/Kooperation.
Im Rahmen des IQ Leipzig-Alt-Schönefeld wurden Potenzialanalysen, Szenarien und
Maßnahmen
sowie
ein
Umsetzungskonzept
für
die
Bereiche
Gebäudebestand,
Energieversorgung, Straßenbeleuchtung, Mobilität, Stadtklima/Grün- und Freiräume
erarbeitet.
Wichtige Maßnahmen:
Ausbau der Beratung und Kommunikationsstrukturen
•
Energetisches
Sanierungskonzept
Alt-Schönefeld
(umgesetzt):
Für
Alt-
Schönefeld wurde – kofinanziert aus dem KfW-Förderprogramm „Energetische
Stadtsanierung“ und mit Unterstützung der Städtebauförderung sowie der Stadt
Leipzig – für einen Teil des Aufwertungsgebiets das Konzept „IQ Energie AltSchönefeld“ erarbeitet. Dieses Konzept dient als Grundlage für alle Maßnahmen zur
Erhöhung der Energieeffizienz und Einsparung von Energie in Alt-Schönefeld.
•
Energetisches
Sanierungsmanagement
Alt-Schönefeld
(laufend):
Die
Umsetzung der Maßnahmen des energetischen Sanierungskonzepts Alt-Schönefeld
soll
durch
ein
energetisches
Sanierungsmanagement
(ESM)
vorbereitet
und
angeschoben sowie in der Umsetzung moderiert werden. Hohe Priorität haben dabei
Pilotprojekte sowie die Beratung und Aktivierung von Eigentümern. Die Finanzierung
wird über das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ unterstützt.
•
Koordinierungsstelle für die Erhöhung der Wirksamkeit der Energieberatung
für einkommensschwache Haushalte: Energieberatungen sollen auf die speziellen
Bedarfe einkommensschwacher Haushalte angepasst werden. Der stadtweite Ausund Aufbau soll geprüft werden.
Optimierung der Energieeffizienz bei Gebäuden
•
Energetische,
klimagerechte
Gebäudesanierung:
Die
energetische
und
klimagerechte Sanierung von privaten Gebäuden soll mit Hilfe von vorhandenen
Fördermitteln unterstützt werden. Zu berücksichtigen sind dabei die Belange des
Denkmalschutzes
STEK Schönefeld
sowie
der
Erhalt
preisgünstigen
Wohnraums.
Die
76
Handlungsmöglichkeiten und -prioritäten im vorhandenen Spannungsfeld zwischen
ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten wurden im IQ Energie AltSchönefeld verankert und müssen in der Umsetzung abgewogen werden.
•
Konzept
zur
energieeffizienten
Neubebauung
Brachflächen
im
Bereich
Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße: Es wurde durch den Rückbau von ruinöser
Altbausubstanz eine große zusammenhängende Freifläche geschaffen. Diese Fläche
eignet
sich
aufgrund
ihrer
Größe
und
zentralen
Lage
besonders
für
eine
energieeffiziente Neubebauung mit einer Ausrichtung auf junge Familien. Dazu ist ein
städtebauliches Konzept zu erarbeiten und mit den Eigentümern abzustimmen. Zur
Energieversorgung sind die im Sanierungskonzept erarbeiteten Varianten auf ihr
praktisches Umsetzungspotenzial zu überprüfen.
•
Energetische Sanierung von sozialer Infrastruktur: Die energetische Sanierung
aller Kitas, Schulen und OFT bei nachgewiesener Wirtschaftlichkeit soll geprüft
werden (vgl. Handlungsfeld Bildungslandschaft). Dazu gehört u.a. die Überprüfung
der Beleuchtung in den Gemeinbedarfseinrichtungen.
Energieerzeugung/ Einsatz erneuerbarer Energien
•
Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien: Es sollen auf Basis des
Sanierungskonzeptes konkrete Einsatzmöglichkeiten (in Verbindung mit bestehendem
Fernwärmenetz
und
auch
gebäudekonkret)
mit
Unterstützung
durch
das
Sanierungsmanagement geprüft werden. Vorrangig sind dies die Einbindung von
erneuerbaren Energien in Verbindung in ein LowEx- Fernwärmenetz, Solarthermie zur
Ablösung
fossiler
Energieträger
besonders
bei
der
Warmwasserbereitung,
die
Installation von Photovoltaik auf Dächern privater und öffentlicher Gebäude.
•
Prüfung
des
Ausbaus
von
dezentraler
Energieversorgung:
Bei
lokaler
Stromerzeugung durch Photovoltaik oder Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung soll
immer
die
Variante
der
Eigenstromnutzung
durch
die
Mieter
in
die
Entscheidungsfindung und bei positivem Bescheid der Mieterschaft durch das ESM
und den Netzbetreiber geprüft und unterstützt werden.
•
Entwicklung von Kooperationen bei Energieversorgung: z. B. Bildung von
Energiegenossenschaften zur gemeinsamen Abnahme von Energie und/ oder zur
Gewinnung erneuerbarer Energien.
Durchführung von Klimaanpassungsmaßnahmen
•
stadtklimatisch wirksame Wiedernutzung und Zwischennutzung freigelegter
Flächen und Brachflächen: Auf Grundlage eines Konzepts können Teilbereiche auch
als Spielbereiche/Grün- und Freiflächen vorübergehend oder dauerhaft für eine
STEK Schönefeld
77
stadtklimatische Verbesserung gestaltet und genutzt werden (z. B. Umgestaltung
Schreiberstraße zu verkehrsberuhigtem Bereich, Platzgestaltung).
•
Erhöhung
der
Widerstandsfähigkeit
der
Quartiersstruktur
gegenüber
Wetterextremen (u. a. wassergebundene Decken bei Neugestaltung von Fußwegen
in
Blockinnenbereichen,
Fassadenbegrünungsprogramm,
Eigentümerberatung,
Erhöhung des Anteils an Vegetation, Aufwertung Wegeführung bspw. westliche
Löbauer
Straße
oder
Zittauer
Straße
als
„Grüne
Achse“,
Einordnung
von
Straßenbegleitgrün, z. B. am Kohlweg, in der Schreiberstraße, nördl. Schmidt-RühlStraße), Gestaltung der Blockinnen-/Hofbereiche als klimatische Pufferzonen
Ausbau der klimafreundlichen Mobilität und öffentlicher Raum
•
klimafreundliche Mobilität/Ausbau Radwegenetz: Zudem sollen Maßnahmen zur
Förderung einer klimafreundlichen Mobilität (z. B. Einrichtung von Car-Sharing-Stationen resp. Mobilitätsstationen oder CO2-neutraler Schulverkehr) umgesetzt werden.
Ein
Ausbau
der
Radverkehrsstrecken
Radverkehrsentwicklungsplanes
2010-2020
wird
entsprechend
angestrebt
und
soll
des
darüber
hinausgehend geprüft werden, z. B. Ausbau Ost-West-Verbindung: Verbesserung
Bertolt-Brecht-Straße, verbesserter Schutz Radverkehr in Löbauer/Zittauer Straße;
Ausbau
Nord-Süd-Verbindung:
Gorkistraße,
verbesserter
Einrichtung
Schutz
Radstreifen
Radverkehr
Schönefelder
Kohlweg;
Anlage
Allee
und
Schutzstreifen
Radverkehr auf der Volksgartenstraße (stadtauswärtige Richtung) von Einmündung
Permoser
Straße
bis
Löbauer
Straße:
Mit
dem
Aufbau
des
neuen
Gymnasiumsstandortes an der Gorkistraße und des temporären Schulbetriebs im
ehemaligen Gustav-Fechner-Gymnasium wird der Radverkehr durch Schüler aufgrund
des übergreifenden Einzugsbereiches deutlich zunehmen und zeitlich gebündelt (in
Zeiten des Berufsverkehrs) auftreten. Es ist daher für die Schulwegsicherheit
notwendig, auch in der stadtauswärtigen Richtung den Radverkehr besser zu
schützen.
•
Schaffung von Stellplatzanlagen für (Elektro-)Fahrräder, -Anhänger etc. in
den einzelnen Wohngebieten.
•
Car-Sharing-Angebote
im
öffentlichen
Raum/Mobilitätsstationen:
Mobilitätsstationen ermöglichen den einfachen Umstieg zwischen den verschiedenen
Verkehrsträgern und erhöhen somit den Anteil des Umweltverbundes.
•
Verkehrskonzept „Schule Gorkistraße“ – Modell: CO2-neutraler Schulverkehr:
Für den neuen Schulstandort ist in Zusammenarbeit mit den schulischen Akteuren ein
nachhaltiges Mobilitätskonzept zu erarbeiten, das über die klassische Erschließung
über den MIV hinausgeht. Dabei sind insbesondere die deutliche Verbesserung der
STEK Schönefeld
78
Erreichbarkeit für den Fuß- und Radverkehr ebenso wie innovative Mobilitätsansätze
(Elektromobilität, Carsharing für das Kollegium etc.) zu berücksichtigen.
•
Modernisierung
Straßenbeleuchtung:
Im
Rahmen
des
Energetischen
Sanierungskonzepts wurden Maßnahmen zu einer energieeffizienten Sanierung der
kommunalen Infrastruktur (z. B. Stadtbeleuchtung über LED-Systeme) untersucht,
die Umsetzung muss in Zusammenarbeit mit den Fachämtern der Stadterwaltung
geprüft und verfolgt werden.
Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess, Aktivierung und
Koordinierung
Die lokalen Akteure aus Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Eigentümer, Initiativen und
Einrichtungen sowie der Wirtschaft sind Hauptträger der Entwicklung des Stadtteils. Es
ist notwendig, Beteiligung und Teilhabe sowie die Handlungskompetenz der Bürgerinnen
und Bürger zu stärken und zu unterstützen. Die Voraussetzungen durch die Gründung
der AG Pro Schönefeld, als Plattform der Zusammenarbeit der Bürgervereine, von
politischen Vertreter/-innen und Stadtteilakteuren, sind sehr positiv.
Es sollen unter Beteiligung aller handlungsfähigen Einrichtungen intensiv mögliche
Vernetzungspotenziale untersucht und genutzt werden, um die Voraussetzungen für die
aktive Teilhabe zu verbessern. Dies betrifft die transparente Kommunikation über
geplante Vorhaben in der Entwicklung des Stadtteiles ebenso wie die gleichberechtigte
Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben und die Kooperation bei bürgerschaftlich
getragenen
Projekten.
Eine
Unterstützung
dieses
Prozesses
durch
Bereitstellung
personeller Ressourcen soll im Rahmen der Umsetzung des Stadtumbauprozesses sowie
der Umsetzung des IQ Energie Alt-Schönefeld erfolgen.
In Verbindung mit der Entwicklung der Gorkistraße als Geschäftsstraße kann ein Prozess
der Stärkung der Stadtteilidentität und des Images angestoßen werden, der anschließend
auf den gesamten Stadtteil übertragen werden kann.
Im
Einzelnen
soll
ein
Koordinierungskreis
Schloss
Schönefeld
zur
gemeinsamen
Entwicklung des Kulturstandortes aufgebaut werden. Im Bereich Soziales und Kultur soll
von Trägern und Interessierten eine Kooperationsvereinbarung als Willenserklärung der
Einrichtungen unterzeichnet werden. Neben der Durchführung eines jährlichen Treffens
aller Unterzeichner sollen bedarfsgerecht zielgerichtete und themenbezogene Workshops
durchgeführt werden, um die Kooperation und Ideenentwicklung zu vertiefen.
Seitens der Stadt Leipzig sollen zur Aufwertung der Position des Stadtteiles die räumliche
Schwerpunktsetzung
STEK Schönefeld
für
Schönefeld
und
die
Möglichkeit
der
Umsetzung
der
79
Gesamtmaßnahme als Anlass genommen werden, Modellvorhaben und Pilotprojekte zu
akquirieren, die in den genannten Bereichen zu Verbesserungen führen und das
Stadtteilimage Schönefelds als ein Ort für Neues und Aktuelles, aber auch Bewährtes,
aufbauen und entwickeln können (z. B. zu Infrastruktur und Mobilität, Kultur und
Soziales, Bildung, Stadttechnik, Wirtschaftsentwicklung, Klimaschutz, Sport, Partizipation
etc.).
Wichtige Maßnahmen:
•
Erstellung
integriertes
Stadtteilentwicklungskonzept
Schönefeld
(umgesetzt): Für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils sollen Ziele und eine
integrierte Handlungsstrategie gemeinsam mit den lokalen Akteuren erarbeitet
werden (vgl. vorliegendes Konzept).
•
Stadtumbaumanagement, Aktivierung und Beratung von Eigentümern/innen
(laufend):
Hier
geht
es
um
die
Begleitung
und
Koordinierung
des
Gesamtprozesses, begleitende Öffentlichkeitsarbeit, die Aktivierung und Beratung von
Dritten
bei
stadtumbaubezogenen
Maßnahmen
(Eigentümer/-innen).
Private
Eigentümer/-innen von Gebäuden und Freiflächen sollen gezielt aufgesucht und im
Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung und Sanierung ihrer Gebäude und
Grundstücke
beraten
werden.
Dazu
soll
auf
ein
stadtweites
Beratersystem
zurückgegriffen werden, das derzeit ausgebaut wird.
•
Netzwerk- und Strukturaufbau: Einrichtung einer festen Arbeitsstruktur von
Trägern und Interessierten zur Vertiefung der Kooperation sowohl untereinander als
auch mit der Bürgerschaft und der gemeinschaftlichen Ideenentwicklung
•
Koordinierungskreis Schloss Schönefeld zur gemeinsamen Entwicklung des
Kultur- und Bildungsstandortes.
•
Nutzung
der
Beratungskapazitäten
Kompetenzzentrums
interdisziplinäres
und
(Arbeitstitel:
qualifiziertes
des
im
Netzwerk
Netzwerk
aus
Aufbau
Leipziger
befindlichen
Freiheit):
Fachberatern
als
Ein
erweiterte
Komponente des Stadtumbaumanagements unterstützt die Gebäudeeigentümer und
Nutzergruppen bei Investitionsentscheidungen bezüglich baulicher, energetischer,
immobilienwirtschaftlicher Fragestellungen sowie zu den Themen der Finanzierung
und Förderung u.a. im Rahmen des Stadtumbau Ost. Ziel des Netzwerkes ist es,
bezahlbare,
nachhaltige
Wohnungsmarktangeboten
und
zu
vielfältige,
etablieren.
Bei
neben
rein
der
Beratung
renditeorientierten
sollen
u.a.
die
Anforderungen von Menschen mit Beeinträchtigungen für ein selbstbestimmtes
Wohnen Berücksichtigung finden.
•
Verfügungsfonds: Es soll ein Verfügungsfonds zur Unterstützung der Entwicklung
STEK Schönefeld
80
des Gesamtgebietes eingerichtet werden. Über den Verfügungsfonds können kleinere
Maßnahmen und sozial-kulturelle Projekte (mit)finanziert werden. Dazu wird ein
lokales Gremium gebildet, das über die Ausreichung der Mittel entscheidet, sofern
lokale Akteure sich intensiv in den Prozess der Antragstellung und Entscheidung
einbringen. Das Vergabegremium soll sich aus den in Anlage 2 dargestellten Akteuren
zusammensetzen.
•
Stärkung stadtteilbezogene Publikationen: Zur gegenseitigen Information sollen
Publikationen, wie z. B. der Schönefelder Bote, gestärkt und weitere Online-Angebote
ausgebaut werden.
•
Begleitinformationen und Selbstevaluierung
STEK Schönefeld
81
6. Handlungsprogramm vorrangige Maßnahmen
Die Auflistung aller Maßnahmen in den Handlungsfeldern und in der Maßnahmenübersicht
umfasst die für eine positive Entwicklung des Stadtteiles und die Heranführung an die
Entwicklung der Gesamtstadt erforderlichen Vorhaben, die mit dem Ziel einer integrierten
und
ausgewogenen
Stadtteilentwicklung
zusammengestellt
wurden.
Die
Ausgangsbedingungen für die Realisierung der Maßnahmen sind jedoch unterschiedlich
und beeinflussen ihre Umsetzungswahrscheinlichkeit. Daher wurde jede aufgeführte
Maßnahme eingeschätzt hinsichtlich des von ihrer Realisierung ausgehenden Impulses für
die Entwicklung des Stadtteiles (Zielbeitrag), der vorhandenen Finanzierungs- und
Fördermöglichkeit, Kooperation/ Beteiligte sowie ihres Planungsstandes (vgl. Anlage 1).
Im Ergebnis wurde eine Auswahl von Maßnahmen getroffen, die aus derzeitiger Sicht
zeitlich
und
inhaltlich
vorrangig
im
Fördergebiet
umgesetzt
werden
soll.
Im
Arbeitsprozess erfolgt eine fortlaufende Neubewertung dieser Auswahl.
Einige der für die Entwicklung Schönefelds erforderlichen Maßnahmen können nicht über
das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost im Rahmen der Städtebauförderung
gefördert werden – weder investive noch nicht-investive Maßnahmen. Für einen großen
Teil der Maßnahmen kann zum jetzigen Zeitpunkt der Abstimmung innerhalb der
Stadtverwaltung, mit den Akteuren im Stadtteil sowie der Einrichtungen des Freistaates
keine
verlässliche
Finanzierungs-
und
Umsetzungsperspektive
genannt
werden.
Fachämter haben bereits vor Beginn der Erarbeitung des STEK eigene/andere Prioritäten
z. T. aufgrund differierender Konzepte, umzusetzender (und nicht hinreichender) Budgets
oder einer anderen fachlichen Prioritätensetzung bzw. einer anderen Prioritätenplanung.
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. aus dem ESF) müssen nun zur Umsetzung des
STEK erschlossen werden.
Es wurden die in der Finanzierung über das Städtebauförderprogramm Stadtumbau Ost
geplanten und mit verantwortlichen Projektträgern verknüpften Maßnahmen in einem
Handlungsprogramm zusammengestellt. Für die weiteren Maßnahmen wird seitens des
Amtes
für
Stadterneuerung
angestrebt,
in
einem
und
Wohnungsbauförderung
Abstimmungsprozess
in
Folge
in
der
der
Stadtverwaltung
bereits
eingeführten
„Quartiersgespräche“/„Ämterrunden“ die Maßnahmen zügig zu konkretisieren und die
Finanzierung sukzessive über eine Verankerung in der jeweiligen Haushaltsplanung der
verantwortlichen Fachämter zu sichern.
Es ist das Ziel, in einer ämterübergreifenden Kooperation den Mitteleinsatz zu optimieren
und eine möglichst hohe Wirkung entsprechend der in einem integrierten Ansatz
zusammengestellten Maßnahmen zu erzielen.
In der zum Großteil zeitgleich und in Abstimmung erarbeiteten „Konkretisierung des
STEK Schönefeld
82
SEKo-SUO für das Aufwertungsgebiet Schönefeld“ wurden mit Arbeitsstand von Februar
2014 aus dem STEK stadtumbaurelevante Maßnahmen berücksichtigt und in der
Aktualisierung der Maßnahmeübersicht abgeglichen.
Diese Maßnahmen sollen vorrangig umgesetzt werden:
Handlungsprogramm HF 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld
•
Denkmalgerechte
und
behindertengerechte
Sanierung
Torhaus
inkl.
Außenan-
lagen/Schloss Schönefeld Zeumerstraße 1
Handlungsprogramm HF 2 – Gorkistraße
•
Arbeitsprozess Entwicklung Wirtschafts- und Versorgungsstandort Gorkistraße und
Umsetzungsbegleitung
Handlungsprogramm HF 3 – Wohnen und Lebensqualität
•
Sport- und Spielbereich Fritz-Siemon-Straße (umgesetzt)
•
Generationenpark Volksgartenstraße (umgesetzt)
•
Barrierefreie Wohnumfeldgestaltung Schönefeld-Ost
•
Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg/Shukowstraße/Schulzeweg
•
Sicherung sowie Instandsetzung/Modernisierung von städtebaulich/denkmalpflegerisch bedeutsamen Gebäuden (in Umsetzung)
•
Diversifizierung
des
Wohnungsangebotes
im
Umbau
oder
Neubau
z.
B.
für
selbstgenutztes Wohnen, für junge Familien, für intergenerative Anforderungen
Handlungsprogramm HF 4 – Bildungslandschaft
•
Neuaufbau des Gymnasiums Schönefeld (in Umsetzung)
•
„Campus
Schönefeld“
-
Sanierung
Astrid-Lindgren-Grundschule/Gebäude
inkl.
Sporthalle und Außenanlagen
•
Netzwerkaufbau
Handlungsprogramm HF 5 – Klima und Mobilität
•
Energetisches Sanierungskonzept Alt-Schönefeld, Sanierungsmanagement
•
Energetische, klimagerechte Gebäudesanierungen
•
energieeffiziente Neubebauung von Brachflächen im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße
STEK Schönefeld
83
Handlungsprogramm HF 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess,
Aktivierung und Koordinierung
•
Erstellung Integriertes Entwicklungskonzept Schönefeld
•
Stadtumbaumanagement, Aktivierung und Beratung der Eigentümerschaft
•
Netzwerk- und Strukturaufbau zur Steigerung der Teilhabe
•
Koordinierungskreis Schloss Schönefeld
•
Leipzig Spezial: Netzwerk Leipziger Freiheit (Arbeitstitel)
•
Verfügungsfonds
•
Begleitinformationen und Selbstevaluierung
STEK Schönefeld
84
7. Beteiligung, Steuerung und Umsetzung
Das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld bezieht sich auf das INSEK
(SEKo) Leipzig 2020 und ist aus ihm abgeleitet (vgl. Kap. 2). Die Umsetzung des STEK
Schönefeld ist dementsprechend in die Umsetzungsstrukturen des INSEK (SEKo) 2020 in
der Stadt Leipzig insbesondere in den Schwerpunkträumen eingebunden.
„Der Umsetzung des SEKo liegen die formulierten Prioritäten im Gesamtkonzept
zugrunde und sind damit Basis für das mittelfristige kommunale Handeln. Diese
Fokussierung ermöglicht eine Bündelung von Mitteln und Ressourcen, um einen
größtmöglichen Erfolg bei der Bewältigung der Aufgaben der nächsten Jahre zu
erreichen. Für die Schwerpunktbereiche der Stadterneuerung wurden und werden im
Dezernat Stadtentwicklung und Bau vertiefende Konzepte erarbeitet und dadurch der
Fördermitteleinsatz koordiniert und konzentriert. Diese Koordinierung soll nicht nur die
Städtebauförderungs- und EU-Programme, sondern auch die jeweiligen Fachprogramme
umfassen.“
54
Mit der ämterübergreifenden AG Integrierte Stadtentwicklung wird die Umsetzung des
SEKo und der auf die Schwerpunkte bezogenen teilräumlichen Konzepte weiterhin auf der
Steuerungsebene
im
Dezernat
Stadtentwicklung
und
Bau
fachlich
begleitet
und
koordiniert. So wurde die Erarbeitung des STEK Schönefeld parallel zur Entwicklung
weiterer Konzepte in der Umsetzung des SEKo 2020 intensiv abgestimmt.
Daneben wurden vier Sitzungen als „Quartiersgespräche“ geführt, bei denen der jeweilige
Arbeitsstand und mögliche Beiträge der vertretenen Ämter während einer Umsetzung des
STEK Schönefeld abgefragt wurden. Zusätzlich wurden zu relevanten Fragen mehrere
Einzelgespräche mit den Ämtern durchgeführt.
Die Umsetzung der Maßnahmen und die weitere Fortschreibung soll weiterhin in dieser
Arbeitsstruktur mit einem regelmäßigen Einberufungsturnus erfolgen. Das ASW wird bei
entsprechender Mittelverfügbarkeit die Prozesssteuerung und Koordination sowie die
Entscheidungsvorbereitung
bei
der
Umsetzung
des
Programms
Stadtumbau
Ost
übernehmen. In Rückkopplung zur AG Integrierte Stadtentwicklung wird (entsprechend
SEKO55) die Bürger- und Akteursbeteiligung, die Qualitätssicherung (vgl. Kap. 9), die
Kopplung von Fördermitteln und evtl. die Anwendung neuer Finanzierungsmodelle vom
ASW in enger Kooperation mit den beteiligten Ämtern übernommen. Im Rahmen der
Umsetzung soll nach Möglichkeit auf die kommunale Liegenschaftspolitik und die
Gesellschafterziele für städtische Tochterunternehmen (z. B. LWB mbH) Einfluss
54
55
SEKO 2020, S. C-33
vgl. SEKO 2020, S. C 34/35
STEK Schönefeld
85
genommen werden.
Es wird regelmäßig ein Kooperationsbericht zur Information für die Verwaltung und Politik
erarbeitet. Um die Herausforderungen des integrierten Arbeitens erfolgreich meistern zu
können, wird die Anbindung an die Dienstberatung des OBM und an die Bürgermeister
gebraucht.
Bei der Bearbeitung des STEK Schönefeld war es einerseits beabsichtigt, neben den
eigenen Recherchen Informationen für eine möglichst umfassende und aktuelle Analyse
und Bewertung der Ausgangssituation im Stadtteil zusammenzustellen und zum anderen
eine frühzeitige aktive Teilhabe der Bürgervereine und weiterer Interessierter am
Erarbeitungsprozess zu ermöglichen.
Zur Einbeziehung der lokalen Akteure wurden eine Vielzahl von Einzelgesprächen und
Konsultationen sowie auf der Stadtteilebene eine Workshopreihe durchgeführt, die die
lokalen Kompetenzen in die Bearbeitung des Konzeptes einbinden konnten und die
Inhalte in die bestehenden Institutionen und Netzwerke einspeisten.
Auf der Fördergebietsebene soll die Zusammenarbeit mit der eigens geschaffenen
„Arbeitsgemeinschaft Pro Schönefeld“ der relevanten Bürgervereine (bei Aktivität seitens
der AG und der Verfügbarkeit entsprechender personeller Ressourcen in der Verwaltung)
fortgesetzt werden. Hierzu soll neben regelmäßigen Abstimmungsgesprächen gemeinsam
eine jährlich tagende Stadtteilkonferenz zur Information, Kooperation und Vernetzung
einberufen werden. Zusätzlich sind fachbezogene Arbeitskreise in der Umsetzungsphase
erforderlich (vgl. auch Maßnahmenliste): Koordinierungskreis Schloss, Arbeitsgespräche
Wohnen (mit den großen Wohnungsunternehmen und Eigentümervertretern) sowie die
jährliche Zusammenkunft der Träger und Einrichtungen für Soziales und Kultur.
Zusätzlich sollten die vorhandenen Gremien der Vereine genutzt und vernetzt werden.
Auf der Projektebene sind ggf. fachübergreifende Teams aus den Beteiligten zu bilden,
die weitere Partner einbinden. Hier sind aus der Ortskenntnis heraus die Netzwerke des
Stadtteils zu nutzen und zu stärken.
Als Maßnahmen sind sowohl die Beauftragung eines Stadtumbaumanagement als auch
die Bereitstellung von weiteren Beratungsleistungen vorgesehen. Diese Kapazitäten sind
für die Umsetzung der Maßnahmen entsprechend der Handlungsfelder auf der Ebene
eines „Gebietsmanagements“ im Aufwertungsgebiet sehr hilfreich. In der Umsetzung des
KfW-Quartierskonzeptes sollen zusätzlich Ressourcen für eine Sanierungsberatung
gewonnen werden, die in einem Kerngebiet vorwiegend Eigentümeraktivierung und beratung für energetische Maßnahmen betreiben soll.
Entsprechend des integrierten Ansatzes des Fördergebietskonzeptes sollen weitere
angepasste Finanzierungsquellen für die STEK-Umsetzung wie z. B. ESF akquiriert
werden.
STEK Schönefeld
86
8. Evaluation und Monitoring
Bestandteil des STEK Leipzig-Schönefeld ist ein Monitoring- und Evaluierungskonzept, bei
dem einerseits Entwicklungen im Gebiet beobachtet und andererseits Prozesserfolge
bewertet werden.
Das Monitoring hält die Projektverläufe fest und stellt sie den Zielsetzungen des STEK
Schönefeld gegenüber. Mithilfe dieses Beobachtungssystems werden anhand von
regelmäßig
erhobenen
Daten
(z.
B.
Bevölkerungsstruktur
und
-veränderung,
Bautätigkeit, Leerstand) die Veränderungen im Gebiet dokumentiert. Sowohl Erfolge als
auch
Handlungsbedarfe
können
so
identifiziert
werden.
Die
Fortschreibung
und
Aktualisierung des Monitorings ist fester Bestandteil des jährlichen Arbeitsprogramms bei
der Umsetzung des STEK Schönefeld sein.
Gegenstand der Evaluierung des STEK Schönefeld sind die vor Ort formulierten Ziele der
Gebietsentwicklung,
Angemessenheit
wesentliche
der
Maßnahmenfortschritte,
Förderbedingungen
sowie
Erfolgsfaktoren,
eventuelle
Verfahrens-
die
und
Umsetzungshemmnisse. Die Evaluierung gibt den beteiligten Akteuren Auskunft über
Stärken und Schwächen und hilft, den Arbeitserfolg realistisch einzuschätzen. Sie wird
jährlich im laufenden Prozess im Rahmen der gesamtstädtischen Evaluierung der
Städtebauförderung
durchgeführt
und
erfolgt
in
Form
einer
dokumentierten
Reflexionsveranstaltung.
Darüber hinaus wird die Gebietsentwicklung im Rahmen weiterer gesamtstädtischer
Monitoring- und Evaluierungsprozesse bewertet.
STEK Schönefeld
87
9. Übersicht Material
Quellen/Material
Petersen, Hierlemann, Vehrkamp, Wratil (2013): Gespaltene Demokratie – Politische Partizipation und
Demokratiezufriedenheit vor der Bundestagswahl 2013, Gütersloh
Stadt Leipzig (2002): Maßnahmenplan Schönefeld
Stadt Leipzig (2007): Sportprogramm Leipzig 2015, Sportstättenentwicklungsplanung
Stadt Leipzig (2009): Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (SEKo)
Stadt Leipzig (2009): Integriertes Handlungskonzept für Leipzig-Schönefeld (Grobkonzept)
Stadt Leipzig (2009): Stadtentwicklungsplan (STEP) Zentren 2009
Stadt Leipzig (2011): Positionspapier altenfreundliches Wohnen in Leipzig
Stadt Leipzig (2012): Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 der Stadt Leipzig
Stadt Leipzig (2012): Schulentwicklungsplan
Stadt Leipzig (2012): Ortsteilkatalog 2012 – Strukturdaten der Ortsteile und Stadtbezirke
Stadt Leipzig (2012): Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadtumbau Ost Leipzig (SEKO-Stadtumbau Ost)
Stadt Leipzig (2012): Fachplan Kinder- und Jugendförderung
Stadt Leipzig (2012): Gesamtkonzept zur Integration der Migrantinnen und Migranten in Leipzig
Stadt Leipzig (2013): Bevölkerungsvorausschätzung 2013
Stadt Leipzig (2013): Bundestagswahl am 22. September 2013 Ergebnisse und Analysen
Stadt Leipzig (2013): Daten und Fakten zur Kindergesundheit in der Stadt Leipzig 2013.
Stadt Leipzig (2013): Integriertes Stadtentwicklungskonzept (SEKo) – Umsetzungsbericht 2012
Stadt Leipzig (2013): Lärmaktionsplan
Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten
Stadt Leipzig (2013): Sozialreport 2012
Stadt Leipzig (2013): Statistischer Quartalsbericht IV/2013
Stadt Leipzig (2013): Suchtbericht
Stadt Leipzig (2013): Wohnungsmarktbarometer 2013
Stadt Leipzig (2013): Betreutes Wohnen und Servicewohnen im Alter
Stadt Leipzig (2013): Seniorenspezifische Daten Leipzig. Strukturdaten der Stadtbezirke und Ortsteile 2013.
Stadt Leipzig (2014): Fortschreibung Stadtentwicklungsplan Verkehr und Öffentlicher Raum (in Bearbeitung)
Stadt Leipzig (2014): Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020, Auf dem Weg zur
europäischen Energie- und Klimaschutzkommune
Stadt Leipzig (2014): Statistisches Jahrbuch 2014
Stadt Leipzig (2014): Statistischer Quartalsbericht II/2014
Stadt Leipzig (2014): Stadtentwicklungskonzept (STEP) Zentren, Zentren- und Einzelhandelskonzept der Stadt
Leipzig, Teilfortschreibung 2014
Stadt Leipzig (n. v./2013): Stadtentwicklungsplan Zentren, Zentren- und Einzelhandelskonzept Fortschreibung
2013 (in Bearbeitung)
STEK Schönefeld
88
Stadt Leipzig (2015): Wohnungspolitisches Konzept der Stadt Leipzig, Fortschreibung 2015 (Entwurf, Stand:
19.06.15)
Monitoringberichte 2001-2013: Wohnungsmarktentwicklung – Stadterneuerung – Stadtumbau. Dezernat
Stadtentwicklung und Bau, Stadt Leipzig
STEK Schönefeld
89
Anlagen
STEK Schönefeld
90
Maßnahme
+ hoch
o mittel
- niedrig
Handlungsfeld 1 – Alte
Ortslage/Schloss
Schönefeld
Denkmal- und behindertengerechte Sanierung Torhaus incl.
Außenanlagen / Schloss Schönefeld Zeumerstraße 1
Neuordnung und Neugestaltung Schlossumfeld: Aufwertung
Ensemble Ossietzkystraße 41, Verbesserung der touristischen
Infrastruktur und Erlebbarkeit der Pyramide, der
Gedächtniskirche und des Gesamtensembles
Entwicklung Alte Wassermühle Schönefeld
Revitalisierung Ratskeller
+
+
+
+
o
o
o
+
o
o
-
o
-
o
-
x
Neugestaltung Stannebeinplatz und Stöckelplatz
Grünes Tor an der Gorkistraße - Grün- und
Freiflächengestaltung vor Stadtteilbibliothek u. am Losinskiweg
Neuordnung Haltestellenbereich Gorkistraße/Löbauer Straße
Aufwertung öffentlicher Raum Gorkistraße/Schulweg
Einrichtung Mobilitätsstation in der Gorkistraße (Stannebeinplatz
umgesetzt, Löbauer Straße geplant); Bike&Ride
Aufwertung Einmündungsbereiche Dimpfel-/Taubestraße
Arbeitsprozess Entwicklung Wirtschafts- und
Versorgungsstandort Gorkistraße und Umsetzungsbegleitung
(z.B. Leerstandsaktivierung)
Aufwertung des Schnittstellenbereiches Alt-Schönefeld/
Schönefeld Ost: Neuordnung im Bereich Gorkistraße/ Löbauer
Straße u.a. durch Abriss und Neubau Einzelhandelsstandort
Entwicklung Gewerbeflächen Waldbaurstraße
vorhanden sehr gut
in Aussicht mittel
nicht vorh. schwierig
Privat/
Stadtteilakteure
ASW:
and./
StadtumRealisierweitere
bau Ost
barkeit
Fin.
2012-2020 notwendig
Umsetzung
Planung
Idee/ Konz.
+
+ hoch
o mittel
- niedrig
Handlungsfeld 2 –
Gorkistraße
vorhanden sehr gut
in Aussicht mittel
nicht vorh. schwierig
Stadt
sonstige
öffentl.
Träger
x
x
x
x
in
Umsetzung
x
(x)
x
kurz- bis
mittelfristig
x
mittelfristig
x
in Prüfung
x
x
x
Umsetzung
Planung
Idee/ Konz.
+
+
+
+
+
+
+
+
+
o
+
o
o
-
-
-
+
o
+
o
o
-
-
-
+
o/+
o
o/+
+
+
+
+
+
-
o
-
x
x
umgesetzt
x
x
umgesetzt
x
x
x
(x)
x
x
mittelfristig
x
prüfen,
mittelfristig
z.T.
umgesetzt,
mittelfristig
prüfen,
langfristig
z.T. in
Umsetzung,
kurzfristig
z.T.
umgesetzt,
mittelfristig
fortlaufend
x
x
x
(x)
x
x
x
(x)
x
x
(x)
x
x
x
Anlage 1: Maßnahmeübersicht
STEK Schönefeld
Handlungsfeld
Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/
stand
lichkeit Beteiligte
91
STEK Schönefeld
Handlungsfeld
Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/
stand
lichkeit Beteiligte
Maßnahme
+ hoch
o mittel
- niedrig
Handlungsfeld 3 –
Wohnen und
Nachbarschaft
Sport- und Spielbereich Fritz-Siemon-Straße
Generationenpark Volksgartenstraße
Schaffung öffentlicher Spielbereich und Begegnungsort in AltSchönefeld
Umsetzung barrierefreie Umgestaltung des Wohnumfeldes
Großsiedlungsbauten Schönefeld - Ost als alters- und
familienfreundliches Wohnquartier, z.B. aus ExWost-Projekt
WASta "Wohnen im Alter im Kontext der Stadtentwicklung"
zwischen J.-Marchlewski-Str. u.
Umsetzung barrierefreie Umgestaltung des Wohnumfeldes,
z.B. Programm Bordsteinabsenkungen
vorhanden sehr gut
in Aussicht mittel
nicht vorh. schwierig
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
-
-
+
o
-/o
+
-/+
o
-/+
o
o
-
-
o
o
-
-
o
-
-
-
Maßnahmen zur Lärmminderung und Erhöhung der
Aufenthaltsqualität an den Hauptverkehrsstraßen
o
-
-
-
Instandsetzung/Modernisierung von
städtebaulich/denkmalpflegerisch bedeutsamen Gebäuden
+
+
o
-
Sicherung städtebaulich und denkmalpflegerisch bedeutsamer
Gebäude
+
+
-
-
+
-
-
-
+
+
+
+
wohnortnahe Treffmöglichkeiten Bästlein-/Poserstraße
Schaffung und Belebung von Begegnungsräumen
Wiedernutzung/-belebung Leerstände (z.B. Gorkistraße)
Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen an der
Clara-Wieck-Straße (Neubau Kita)
sonstige
öffentl.
Träger
Privat/
Stadtteilakteure
ASW:
and./
StadtumRealisierweitere
bau Ost
barkeit
Fin.
2012-2020 notwendig
Umsetzung
Planung
Idee/ Konz.
+
Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg, Shukow-/
Schulzeweg (verbesserte Durchwegung)
Stadt
x
x
umgesetzt
x
x
umgesetzt
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
prüfen,
mittelfristig
z.T. in
Umsetzung,
kurz- bis
mittelfristig
z.T.
umgesetzt,
weit. prüfen
prüfen,
mittelfristig
prüfen, kurzbis mittelfr.
prüfen,
mittelfristig
prüfen,
mittelfristig
fortl.
Prüfung und
Umsetzung
fortl.
Prüfung und
Umsetzung
fortlaufende
Prüfung
in
Umsetzung
92
STEK Schönefeld
Handlungsfeld
Maßnahme
Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen zur
Wohnnutzung Robert-Blum-Straße
Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen
Schaffung intergenerativer sowie inklusiver Wohn- und
Begegnungsangebote
Diversifizierung des Wohnungsangebotes z. B. für
selbstgenutztes Wohnen, für junge Familien, für intergenerative
Anforderungen
Aufbau von gemeinschaftlichen Organisationsformen zur
Umsetzung von Maßnahmen
Altersfreundliche Anpassung von Wohngebäuden, Schaffung
von altengerechten Wohnformen
Neuordnung des D-Zentrums "Permoser Straße"
Abriss Einzelhandelsstandort und Neubau Kita Bästleinstraße
Nahversorgung mit Lebensmitteln in Alt-Schönefeld
Beratungsangebote und Netzwerke für KMU
Investitionsbeihilfen für kleinere Unternehmen der lokalen
Ökonomie
Qualifizierung Angebote Volkssolidarität Schönefeld-Ost
Überprüfung, Qualifizierung und Ausweitung soziokultureller
Veranstaltungsangebote, z. B. Stadtteilbibliothek, Stadtteilfest
Mariannenpark
Koordination Migration/ Integration
Stärkung des freiwilligen Engagements
Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/
stand
lichkeit Beteiligte
Stadt
sonstige
öffentl.
Träger
Privat/
Stadtteilakteure
x
+
+
+
o
+
o
o
-
o
o
-
-
+
o
o
o
o
o
-
-
+
o
o
-
+
+
+
o
o
+
+
+
-
-
-
-
+
o
-
-
+
-
-
-
o
/
o
-
+
o
o
-
+
o
o
-
+
+
-
-
ASW:
and./
StadtumRealisierweitere
bau Ost
barkeit
Fin.
2012-2020 notwendig
x
in
Umsetzung
x
x
x
(x)
x
kurzfristig
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
fortlaufende
Prüfung
(u.a. HF 6)
fortlaufende
Prüfung
(u.a. HF 6)
fortlaufende
Prüfung
fortlaufende
Prüfung
in
Umsetzung
umgesetzt
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
fortlaufende
Prüfung
prüfen, kurzbis mittelfr.
prüfen, kurzbis mittelfr.
kurzfristig
prüfen, kurzbis
mittelfristig
prüfen, kurzbis mittelfr.
fortl. prüf.
(u.a. HF 6)
93
STEK Schönefeld
Handlungsfeld
Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/
stand
lichkeit Beteiligte
Maßnahme
+ hoch
o mittel
- niedrig
Handlungsfeld 4 –
Bildungslandschaft
vorhanden sehr gut
in Aussicht mittel
nicht vorh. schwierig
+
+
+
Sanierung 20. Schule/Oberschule, inkl. Sporthalle und
Außenanlagen
+
o
o
-
+
+
+
-
+
-
-
-
+
o
o
-
+
-/o
o
-
+
+
+
+
+
-/o
o
-
+
-/o
-
-
+
/
+
o
+
-/o
-
-
Schaffung von Angeboten zur politischen und kulturellen Bildung
zur Erhöhung der interkulturellen Kompetenz
+
-/o
-
-
Angebote zur Stärkung der sozialen Teilhabe und Einbeziehung
in Beschäftigung
+
-/o
o
-
Weitere Maßnahmen zur Qualifizierung/ Stärkung der
Beschäftigungsfähigkeit und der Integration in den Arbeitsmarkt
+
-/o
-
-
Aufbau Familienzentrum: Aufbau niedrigschwelliger Angebote
zur Förderung und Unterstützung von Kindern und Familien
+
-
-
-
Aufbau von Angeboten zur Familienberatung, Stärkung der
Erziehungskompetenz, Gesundheits- und Suchtberatung
+
-/o
o
-
Kooperation Schule/Stadtteil
Fortführung "Koordinator für Jugend und Bildung"
Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche
Angebote Berufsorientierung und Berufsvorbereitung
Vernetzung Träger und Angebote Schönefeld mit anderen
Einrichtungen innerhalb des Planungsraumes
Erweiterung der Angebote für lebenslanges Lernen
ASW:
and./
StadtumRealisierweitere
bau Ost
barkeit
Fin.
2012-2020 notwendig
x
+
Sanierung Offener Jugendtreff „Kirsche“, Schulzeweg 11
Privat/
Stadtteilakteure
Umsetzung
Planung
Idee/ Konz.
Gorkistraße 15 und 25: Neuaufbau des Gymnasiums
Schönefeld
„Campus Schönefeld“: Sanierung Astrid-LindgrenGrundschule/ Gebäude ehem. Fechner-Gymnasium inkl.
Sporthalle und Außenanlagen
Fortsetzung Sanierungsmaßnahmen an der 21. Grundschule
Stadt
sonstige
öffentl.
Träger
x
in
Umsetzung
x
(x)
x
mittelfristig
x
(x)
x
mittelfristig
x
prüfen,
mittelfristig
mittelfristig
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
prüfen, kurzbis mittelfr.
x
x
x
prüfen, kurzbis mittelfr.
x
prüfen,
mittelfristig
x
prüfen, kurzbis mittelfr.
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
prüfen,
kurzfristig
in
Umsetzung
prüfen,
kurzfristig
prüfen,
kurzfristig
kurzfristig
prüfen, kurzbis mittelfr.
prüfen, kurzbis mittelfr.
94
STEK Schönefeld
Handlungsfeld
Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/
stand
lichkeit Beteiligte
Maßnahme
+ hoch
o mittel
- niedrig
Handlungsfeld 5 –
Klima und Mobilität
Energetisches Sanierungskonzept Alt-Schönefeld (Integriertes
Quartierskonzept Alt-Schönefeld)
vorhanden sehr gut
in Aussicht mittel
nicht vorh. schwierig
Energetische, klimagerechte Gebäudesanierung
Konzept zur energieeffizienten Neubebauung Brachflächen, z.
B. im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße
Energetische Sanierung von sozialer Infrastruktur
Anpassung technischer Infrastruktur
Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien
Prüfung des Ausbaus von dezentraler Energieversorgung
Entwicklung von Kooperationen bei Energieversorgung/
Energiegemeinschaften
Stadtklimatisch wirksame Wiedernutzung und
Zwischennutzung freigelegter Flächen und Brachflächen (z.B.
Platzgestaltung)
Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Quartiersstruktur ggü.
Wetterextremen (z. B. Straßenbegleitgrün, Entsiegelung,
Fassadenbegrünung)
klimafreundliche Mobilität, Ausbau Radwegenetz
Schaffung von Stellplatzanlagen für Räder, Pedelec etc. im
Wohngebiet
sonstige
öffentl.
Träger
Privat/
Stadtteilakteure
ASW:
and./
StadtumRealisierweitere
bau Ost
barkeit
Fin.
2012-2020 notwendig
Umsetzung
Planung
Idee/ Konz.
+
+
+
+
+
+
+
+
+
-
-
-
+
o
o
-
+
+
o
+
+
-
-
-
o
-
o
-
+
o
-
-
+
-
-
-
o
o
-
-
+
o
-
-
o
o
-
-
+
o
-
-
o
o
-
-
o
o
-
-
Energetisches Sanierungsmanagement Alt-Schönefeld
Koordinierungsstelle für die Erhöhung der Wirksamkeit der
Energieberatung für einkommensschwache Haushalte
Stadt
x
x
x
umgesetzt
x
x
x
in
Umsetzung
x
prüfen,
mittelfristig
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
in
Umsetzung
x
Car-Sharing-Angebote im öffentlichen Raum/Mobilitätsstationen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
x
prüfen,
mittelfristig
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
x
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
x
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
(x)
95
STEK Schönefeld
Handlungsfeld
Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/
stand
lichkeit Beteiligte
Maßnahme
Verkehrskonzept „Schule Gorkistraße“ – Modell: CO2-neutraler
Schulverkehr
Modernisierung Straßenbeleuchtung: LED-Systeme
Sicherung barrierearmer Mobilität (z.B. Haltestellenumbau)
Vertiefende Untersuchung zu Energie und Klimaschutz in
Schönefeld-Ost
o
-
-
-
o
-
-
-
o
-
o
-
+
o
o
o
vorhanden sehr gut
in Aussicht mittel
nicht vorh. schwierig
Stadtumbaumanagement: Koordinierung des
Gesamtprozesses Öffentlichkeitsarbeit, Aktivierung und
Beratung von Dritten (Eigentümern/-innen)
Netzwerk- und Strukturaufbau: Einrichtung eines festen
Arbeitskreises von Trägern und Interessierten zur Vertiefung der
Kooperation und Ideenentwicklung
Koordinierungskreis Schloss Schönefeld zur gemeinsamen
Entwicklung des Kultur- und Bildungsstandortes
Verfügungsfonds (investiv/ nicht-investiv)
Verfügungsfonds (nicht-investiv)
Stärkung stadtteilbezogene Publikationen
Begleitinformationen und Selbstevaluierung
umgesetzt oder in Umsetzung, Handlungsprogramm
Maßnahme Handlungsprogramm
x
x
Privat/
Stadtteilakteure
ASW:
and./
StadtumRealisierweitere
bau Ost
barkeit
Fin.
2012-2020 notwendig
(x)
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
x
x
x
x
x
x
(x)
x
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
fortl. Prüfg./
Umsetzg.
kurz- bis
mittelfristig
Umsetzung
Planung
Idee/ Konz.
Erstellung Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld
Leipzig Spezial (Arbeitstitel: Netzwerk Leipziger Freiheit)
sonstige
öffentl.
Träger
x
+ hoch
o mittel
- niedrig
Handlungsfeld 6 –
Starke Bürger –
starker Stadtteil:
Prozess, Aktivierung
und Koordinierung
Stadt
+
+
+
+
+
+
+
+
+
o/+
+
o/+
+
+
o
o
+
o
o
o
+
+
o
o
+
+
o
o
+
o
+
o
+
+
+
+
x
x
umgesetzt
x
x
in
Umsetzung
x
x
(x)
x
in
Umsetzung
x
x
(x)
x
in Vorbereit.
x
(x)
x
x
x
x
prüfen,
kurzfristig
kurzfristig
x
x
x
x
kurzfristig
x
kurzfristig
x
fortlaufend
x
x
x
(x)
96
STEK Schönefeld
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Anlage 2: Zusammensetzung Vergabegremium Verfügungsfonds
Im Rahmen der Städtebauförderung ist die intensive Einbeziehung der Stadtteilakteure
vorgesehen. Mit Artikel 9 der VV Städtebauförderung 2015 vom 18.12.2014 wird die
Möglichkeit eingeräumt, die Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen in den
Stadtteilen mit der Einrichtung eines sog. Verfügungsfonds zu stärken. Über die
Ausreichung der Mittel soll demgemäß ein lokales Gremium entscheiden. Dies ist in die
VwV Städtebauliche Erneuerung des Freistaates Sachsen vom 20. August 2009 sowie die
Programmausschreibung für die Programme der Städtebauförderung – Programmjahr
2015 vom 11. November 2014 übernommen.
Der Verfügungsfonds kann somit nur eingerichtet werden, wenn sich lokale Akteure
intensiv in den Prozess der Antragstellung und Entscheidung über die Mittelvergabe
einbringen.
Dazu sollen mindestens zehn Vertreter/-innen aus dem Stadtteil sowie ein/e Vertreter/-in
des ASW und des Stadtumbaumanagement eingesetzt werden.
In Abstimmung mit der AG Pro Schönefeld ist folgende Zusammensetzung des
Vergabegremiums für den einzurichtenden Verfügungsfonds vorgesehen (je ein/e
Vertreter/-in):
BV Schönefeld e. V.,
Wir für Schönefeld e. V.,
CVJM,
Vertreter/-in der Schulen bzw. der Elternräte,
Evangelisch-Lutherische Matthäuskirchgemeinde Leipzig Nordost,
Katholische Pfarrei Leipzig Schönefeld Heilige Familie,
Jugendclub „Kirsche“ Kinderhilfe Leipzig e.V.,
Schloss Schönefeld e.V.,
Vertreter/-in lokale Wirtschaft,
im Aufwertungsgebiet wohnhafte/r Vertreter/-in des Stadtbezirksbeirates,
lokaler Akteur,
ASW,
Stadtumbaumanagement.
STEK Schönefeld
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Anlage 3: Ableitung Zielaussagen
Zielaussagen
aus
INSEK
(SEKo
Leipzig
2020):
Schönefeld
als
Handlungsschwerpunkt mit teilräumlicher Wirkung
Entsprechend der Beschlussfassung durch den Stadtrat ist das SEKo als kontinuierlicher
Prozess der Umsetzung und Weiterentwicklung zu verstehen. Mit dem SEKo Leipzig 2020
hat die Ratsversammlung der Stadt Leipzig die inhaltliche und formale Grundlage für den
künftigen zielgerichteten Einsatz der kommunalen Ressourcen und der Fördermittel von
Bund und Freistaat Sachsen geschaffen. Auf dieser Grundlage erfolgen seither die
Beantragung und die Verwendung von Fördermitteln in den verschiedenen Programmen
der städtebaulichen Erneuerung.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde in Leipzig bisher auf der Grundlage der
„Arbeitshilfe zur Erstellung und Fortschreibung Städtebaulicher Entwicklungskonzepte des
Freistaates
Sachsen“
von
Programmausschreibung
2005
2010
unter
sind
dem
die
Kürzel
Konzepte
„SEKo“
wie
behandelt.
folgt
zu
Seit
der
benennen:
Gesamtstädtische Integrierte Stadtentwicklungskonzepte werden als INSEK bezeichnet.
Teilräumliche Fördergebietskonzepte für die Gesamtmaßnahme des Stadtumbau Ost sind
nach den Regelungen der jeweils aktuellen VV Städtebauförderung in Verbindung mit
dem Baugesetzbuch als Städtebauliches Entwicklungskonzept aufzustellen.
Die Grundlage für die Ziele und Handlungsschwerpunkte der aktuellen Leipziger
Stadtentwicklungsstrategie bilden die „Strategischen Ziele der Kommunalpolitik“ und die
planerischen Grundsätze des SEKo, die aus der „Leipzig-Charta zur nachhaltigen
europäischen Stadt“ abgeleitet wurden. Darauf aufbauend wurden die Ziele und
Handlungsschwerpunkte der Fachkonzepte miteinander vernetzt und vier Zielbereichen
zugeordnet. Die vier Zielbereiche der Stadtentwicklungsstrategie als Leitziele für die
gesamte Stadt beschreiben sowohl die internationale Rolle Leipzigs als auch die Aufgaben
auf der Quartiersebene56:
•
Nationale und internationale Bedeutung steigern
•
Wettbewerbsfähigkeit der Stadt stärken
•
Lebensqualität erhalten und verbessern
•
Soziale Stabilität sichern
Für die Befassung mit der Stadtteilebene haben folgende Zielbereiche eine besondere
56
Stadt Leipzig: SEKo Leipzig, Teil C – Stadtentwicklungsstrategie, S. C 3 ff.. Wichtige Ergänzung dazu: „Einige
wichtige Themen wie Kultur und Bildung sind kein eigener Zielbereich, sondern ziehen sich wie ein roter Faden
durch alle vier Zielbereiche. Sie sind besonders wichtig, sowohl für die nationale und internationale Bedeutung
als auch für die (wirtschaftliche) Wettbewerbsfähigkeit, die Lebensqualität und die soziale Stabilität in der
Stadt.“
STEK Schönefeld
99
Bedeutung,
an
der
sich
die
Handlungsschwerpunkte,
strategischen
Ziele
auf
Stadtteilebene und Maßnahmen orientieren:
Zielbereich „Wettbewerbsfähigkeit der Stadt stärken“:
•
Handlungsschwerpunkt: Weiche Standortfaktoren stärken
•
Handlungsschwerpunkt: Fachkräftepotenzial qualifizieren und sichern
•
Flächen und Infrastrukturen für Industrie und Gewerbe bereitstellen
•
Profil der Wirtschaftsstruktur stärken
Zielbereich „Lebensqualität erhalten und verbessern“:
•
Handlungsschwerpunkt: Infrastrukturangebot sichern und an den Bedarf anpassen
•
Handlungsschwerpunkt:
Wohnungsmarkt
und
Quartiersentwicklung
nachhaltig
gestalten
•
Handlungsschwerpunkt: Erholungs- und Kulturangebote sichern und ausbauen
•
Handlungsschwerpunkt: Beitrag zum Klimaschutz und zur Umweltqualität
Zielbereich „Soziale Stabilität sichern“
•
Handlungsschwerpunkt: Benachteiligungen gezielt abbauen bzw. entgegenwirken
•
Handlungsschwerpunkt: Integration vielfältig unterstützen
•
Handlungsschwerpunkt: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche weiterentwickeln
Aufgrund der komplexen Problemsituation in Schönefeld auf der räumlich-funktionalen
und sozialen Ebene sind die strategischen Ziele auf die Zielbereiche „Lebensqualität
erhalten und verbessern“ sowie „Soziale Stabilität sichern“ orientiert.
Als Strategieelemente, die zur Erreichung der genannten Ziele sowie der angepassten
lokalen Ziele dienen sollten, werden vom INSEK (SEKo Leipzig 2020) bereits folgende
„fachübergreifende Strategien der Ortsteilentwicklung“ ausgeführt, die auch aktuell noch
der Problemsituation im Stadtteil entsprechen. Es werden folgende Strategiebausteine
besonders hervorgehoben und räumlich zugeordnet:
•
Integrierte Stadtteilentwicklung: Schönefeld-Abtnaundorf
•
Integrierte Magistralenentwicklung: Gorkistraße
•
Räumlich punktuelle Interventionen: Schönefeld-Ost
Die weiteren Bausteine werden bei der Bewältigung der Problemlagen berücksichtigt:
•
Gestaltung von Anpassungsprozessen
•
Priorität der Anpassung der Infrastruktur an demografische Veränderungen
Im INSEK (SEKo Leipzig 2020) werden bereits „Integrierte Handlungsansätze für
Schönefeld“ entwickelt
STEK Schönefeld
und
entsprechend
der
Zielhierarchie operationalisiert. Die
100
Gebietsabgrenzung folgt den unterschiedlichen lokalen Problemlagen und bezieht sich auf
die zwei Untersuchungsräume Schönefeld im vorangegangenen STEP Wohnungsbau und
Stadterneuerung (STEP W+S) im Teilplan Stadterneuerung (Alt-Schönefeld) und im
Teilplan Großsiedlungen (Schönefeld-Ost). Die Gebiete wurden seitdem in das Monitoring
des Stadtumbauprozesses eingebunden (vgl. Monitoringberichte 2001-2013).
Parallel wurden auf der Grundlage einer detaillierten Bewertung Strategien für die
Ortsteilentwicklung erarbeitet. Die Ergebnisse beider Arbeitsschritte führten zu einer
Priorisierung und Festlegung der Schwerpunkträume der Stadtentwicklung. Neben den
Schwerpunkträumen
mit
großräumiger
strategischer
Wirkung
wurden
solche
mit
„Handlungspriorität aufgrund teilräumlicher Wirkung“ identifiziert, in denen jeweils
kommunale Ressourcen sowie verfügbare städtebauliche und fachliche Förderprogramme
gezielt gebündelt werden sollen. Schönefeld (Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost), das
mit
Blick auf die demografische Entwicklung
im
Nordosten
Leipzigs über gute
Stabilisierungspotenziale an der Schnittstelle zwischen Alt- und Plattenbauquartieren
verfügt, wurde als einer von vier Schwerpunkträumen mit teilräumlicher Wirkung
festgelegt.57
Zielaussagen aus SEKO-Stadtumbau Ost: Aufwertungsgebiet Schönefeld
Als Voraussetzung für die weitere Bewilligung von Fördermitteln für den Förderzeitraum
bis 2020 musste Leipzig nach den Vorgaben des Freistaates seine Fördergebiete für das
Programm
Stadtumbau
Ost
überprüfen
und
neu
abgrenzen.
Das
begleitende
Fördergebietskonzept SEKO-SUO wurde mit dem Ziel fortgeschrieben, die geringer
werdenden Fördermittel entsprechend einer Prioritätensetzung auf bestimmte Bereiche
zu
konzentrieren.
Im
Fördergebietskonzept
SEKo-SUO
für
Rückbau-
und
Aufwertungsgebiete wurde
•
die Gesamtmaßnahme aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK/SEKo
Leipzig 2020) abgeleitet,
•
die mit der Gesamtmaßnahme verfolgte Zielstellung dargestellt,
•
die räumliche Gebietsabgrenzung beschrieben,
•
der geplante Realisierungszeitraum der städtebaulichen Gesamtmaßnahme und der
Einzelmaßnahmen sowie deren Priorität benannt,
•
die Einzelmaßnahmen einschließlich einer Begründung ihrer Auswahl in einem
Übersichtsplan (Maßnahmekonzept) verortet und
•
die voraussichtlichen Kosten (sowie die Finanzierung) der Gesamtmaßnahme und der
Einzelmaßnahmen unter Berücksichtigung der kommunalen Eigenanteile ermittelt.
57
Stadt Leipzig (2009): SEKo Leipzig 2020, (S. C-32/235)
STEK Schönefeld
101
Im
Ergebnis
wurden
die
Fördergebiete
deutlich
verkleinert
und
der
künftige
Fördermitteleinsatz auf die fachübergreifenden Schwerpunkträume des SEKo gelenkt,
wobei die Fortführung bzw. Abrundung bereits laufender Aufwertungsprozesse besonders
berücksichtigt
wird.
Dabei
wurde
entsprechend
der
Programmausschreibung
des
Freistaates Sachsen 2011 für die Programme der Städtebaulichen Erneuerung die
Neuausrichtung der Förderstrategie sowie die Überarbeitung der Gebietskulissen mit
einer
Schwerpunktbildung
und
der
Abgrenzung
kleinerer
Gebiete
mit
einem
überschaubaren und realistischen Maßnahmebündel berücksichtigt.
Mit dem SEKo-SUO hat die Stadt Leipzig 2012 ihre Strategie des Stadtumbaus auf der
weiterhin gültigen Grundlage der im Integrierten Stadtentwicklungskonzept in Umsetzung
der
jeweiligen
Fachpolitiken
und
Fachkonzepte
und
insbesondere
des
Wohnungspolitischen Konzepts und des Wohnraumversorgungskonzepts festgelegten,
fachübergreifenden
Schwerpunkträume
mit
den
entsprechenden
teilräumlichen
städtebaulichen Vertiefungskonzepten aktualisiert58.
Trotz städtebaulicher wie sozialer Defizite und dringlichem Handlungsbedarf war das im
Stadtumbau
Ost,
Schönefeld
bis
Programmgebiet
2012
kein
Südost
liegende,
Investitionsschwerpunkt.
aktuelle
Dies
Aufwertungsgebiet
sollte
mit
der
Schwerpunktsetzung und der Ableitung des „Aufwertungsgebietes Schönefeld“ und
konkreten Kernmaßnahmen mit Bezug zu den Zielen des INSEK (SEKo Leipzig 2020)
geändert werden. Die Aufwertungsstrategie der Stadt Leipzig setzt insgesamt weiterhin
auf den innovativen und erfolgreichen Maßnahmebaukasten, der wesentlich auf die
Dynamisierung von Akteursaktivitäten abzielt und dafür ein vielfältiges Instrumentarium
an Beratungs-, Organisations- und Lösungsangeboten bereitstellt. Diese werden in der
Regel flankiert durch Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum und Wohnumfeld
sowie ergänzende, gebietsspezifische Maßnahmen, um die innerstädtischen Gebiete in
ihrer Funktion zu stärken und die kompakten Stadtstrukturen zu erhalten.
Den
folgenden
Handlungsfeldern
des
SEKo-SUO
wurden
Maßnahmen
im
Aufwertungsgebiet Schönefeld zugeordnet:
•
SF A: Unterstützung von Akteurs- und Eigentümeraktivitäten in abgegrenzten
Interventionsgebieten
•
SF B: Gebäudemaßnahmen (Sicherung/Modernisierung und Instandsetzung
denkmalgeschützter Altbauten)
•
SF C: Anpassung an Gemeinbedarfseinrichtungen
•
SF D: Integrierte Magistralenentwicklung
•
SF E: Zwischennutzung von Gebäudebrachen (Wächterhäuser)
58
Das INSEK und das Wohnungspolitische Konzept der Stadt Leipzig befinden sich zum Zeitpunkt der
Bearbeitung dieses ISEK in Aktualisierung. Zum Wohnungspolitischen Konzept wurde im Juni 2014 ein
umfangreicher Beteiligungsprozess begonnen.
STEK Schönefeld
102
•
SF F: Unterstützung der innerstädtischen Wohneigentumsbildung (selbstnutzer.de)
•
SF G:Wiedernutzung und Zwischennutzung freigelegter Flächen und Baulücken
•
SF H: Stadtumbaumanagement und Beauftragte
•
SF J: Aufwertung Wohnumfeld (öffentlicher Raum)
STEK Schönefeld
103