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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1047624.pdf
Größe
6,2 MB
Erstellt
09.02.15, 12:00
Aktualisiert
02.05.16, 15:23

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Ratsversammlung Beschlussvorlage Nr. VI-DS-01039 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Zuständigkeit Dienstberatung des Oberbürgermeisters Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordost Ratsversammlung 18.05.2016 Beschlussfassung Eingereicht von Dezernat Stadtentwicklung und Bau Betreff Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld) Beschlussvorschlag: 1. Das programmübergreifende "Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld)" konkretisiert den Teil C des gesamtstädtischen "Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Leipzig 2020 (INSEK)" für das Schwerpunktgebiet Schönefeld und wird als städtebauliches Entwicklungskonzept für Schönefeld im Sinne des BauGB (§1 Abs. 6 Nr. 11) sowie der VwV StBauE des Freistaates Sachsen vom 20.08.2009 (Abschnitt A Punkt 2.2) beschlossen. 2. Das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld ist der Masterplan für das vernetzte Handeln von Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung. Im Zuge der Umsetzung des STEK werden alle Maßnahmen mit den Ämtern und Akteuren abgestimmt, weiter konkretisiert, entsprechend für die zukünftigen Haushaltsdiskussionen, beginnend für den Haushalt 2017/18, innerhalb der bestehenden Eckwerte der Ämter angemeldet und ggf. notwendige Beschlüsse herbeigeführt. Die erfolgreiche Umsetzung ist abhängig von der personellen und finanziellen Mitwirkung der verschiedenen Akteure. Schönefeld ist als neues Fördergebiet aufgenommen worden, ohne dass es auch eine Aufstockung der Mittel gegeben hätte. Dies hat zur Folge, dass intensiv und modellhaft über Optimierungen nachgedacht werden muss. Das bezieht sich auf die Möglichkeit finanzieller Kooperationen zwischen Stadt und Privaten und die Optimierung der Steuerung durch Übernahme von Leistungen durch Akteure des Stadtteils. 3. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zur Umsetzung des "Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts Schönefeld (STEK Schönefeld)" - zukünftig weitere Fördermöglichkeiten in den verschiedenen Fachbereichen gezielt entsprechend der vorhandenen Möglichkeiten zu erschließen, - die Umsetzung des STEK Schönefeld im Rahmen der bestehenden Arbeitsstrukturen der Stadtteilkoordination zu steuern (V: Dezernat für Stadtentwicklung und Bau/ Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung), - den Umsetzungsstand in regelmäßigen Abständen unter Beteiligung der Ämter und Akteure zu evaluieren und das Konzept nach Bedarf fortzuschreiben. Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. (siehe Anlage Prüfkatalog) Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze (siehe Anlage Prüfkatalog) Sachverhalt: siehe Anlage Anlagen: Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld) Begründung Anlass Das INSEK Leipzig 2020 fordert im Teil C „Stadtentwicklungsstrategie“ auf Seite C 32 zum fachübergreifenden Schwerpunktraum der Stadtentwicklung Schönefeld, dass die einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung des Maßnahmeplans Schönefeld aus dem Jahr 2002 planerisch noch weiter vertieft und in ein konkretes Handlungskonzept integriert werden müssen. Mit Beschluss vom 29.02.2012 ist Schönefeld Aufwertungsgebiet im Förderprogramm Stadtumbau Ost. Grundlage für den Einsatz der Fördermittel des Stadtumbau Ost in Schönefeld ist das 2012 im Sinne des §171b Abs. 2 beschlossene Städtebauliche Entwicklungskonzept Stadtumbau Ost Leipzig (SEKo-SUO, Beschluss Nr. 1134/12). Das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld) erweitert den städtebaulichen Horizont des SEKo-SUO um weitere bedarfsbezogene Handlungsfelder. Parallel und in Abgleich dazu erfolgte die Konkretisierung des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Stadtumbau Ost Leipzig (SEKO-SUO) für die Aufwertungsgebiete Leipzig West, Georg-Schumann-Straße und Schönefeld. Hierfür befindet sich eine separate Vorlage zur Beschlussfassung im Verfahren. Ziel Ziel des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes ist es, gezielte Impulse für eine zukunftsfähige Entwicklung des - gemäß Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (SEKo) – benachteiligten Stadtteils zu setzen. Der STEK Schönefeld soll über den Stadtumbau Ost hinaus als Grundlage für die Akquisition weiterer finanzieller Ressourcen und Förderungen dienen. Prozess Die Erarbeitung erfolgte im Zeitraum von September 2013 bis November 2014 in einem Beteiligungsprozess der verschiedenen Fachämter, lokalen Akteure sowie der Bürgerschaft. Hierzu wurden vorhandene städtische Koordinierungs- und Beteiligungsstrukturen genutzt sowie Beteiligungsstrukturen im Stadtteil erweitert und neu aufgebaut. Ergebnis Im Ergebnis liegt das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld vor. Im Kapitel 6 – Handlungsprogramm – sind Impulsmaßnahmen dargestellt, die zur prioritären Umsetzung innerhalb des Programms Stadtumbau Ost vorgesehen sind. Diese sind Bestandteil der o.g. Fortschreibung SEKo-SUO innerhalb des Bewilligungsrahmens für das Aufwertungsgebiet Schönefeld. Zudem wird die Prüfung weiterer Fördermöglichkeiten empfohlen. Es wird daher derzeit ein gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept zur Beantragung von Fördermitteln im Rahmen der Richtlinie ESF Nachhaltige soziale Stadtentwicklung 2014 – 2020 erarbeitet. Das Konzept wird dem Stadtrat in einer separaten Vorlage ebenso zum Beschluss vorgelegt. Finanzielle Auswirkungen und Umsetzung Das STEK Schönefeld stellt die inhaltliche Vordiskussion und Schwerpunktsetzung für den Einsatz der Ressourcen der Fachämter sowie für den Einsatz von Fördermitteln dar. Somit kommt dem STEK Schönefeld eine indirekte Haushaltswirkung zu. Für den Doppelhaushalt 2015/2016 sind auf Grundlage des SEKo-SUO bereits Haushaltsansätze zur Umsetzung von Maßnahmen vorgesehen (vgl. Handlungsprogramm Kapitel 6). Im Zuge der Umsetzung des STEK werden alle Maßnahmen mit den Ämtern und Akteuren abgestimmt, entsprechend für die zukünftigen Haushaltsdiskussionen, beginnend für den Haushalt 2017/18, innerhalb der bestehenden Eckwerte der Ämter angemeldet und ggf. notwendige Beschlüsse herbeigeführt. In den Beschlussvorlagen werden die Folgekosten der Maßnahmen betrachtet. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Schönefeld unter Beibehalt oder Reduzierung der finanziellen Volumen für Stadterneuerungsvorhaben als neues Schwerpunktgebiet ausgewiesen wurde. Somit muss die Mitwirkung sowohl finanziell als auch personell beteiligter Fachämter im Rahmen der bestehenden Arbeitsstrukturen der Stadtteilkoordinierung geprüft werden. Bezogen auf die Steuerung des Gesamtvorhabens bedarf es einer intensiven Abstimmung und Zusammenarbeit von Stadtteilöffentlichkeit und Verwaltung. Dies beinhaltet auch, dass neue Formen und Wege für das Geschäftsstraßenmanagement gefunden werden müssen. Die Maßnahmeliste im Konzeptanhang wird im Umsetzungsprozess laufend fortgeschrieben und konkretisiert. x Finanzielle Auswirkungen nein wenn ja, Kostengünstigere Alternativen geprüft nein ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung Folgen bei Ablehnung nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)? nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Im Haushalt wirksam Ergebnishaushalt von bis Höhe in EUR wo veranschlagt Erträge Aufwendungen Finanzhaushalt Einzahlungen Auszahlungen Entstehen Folgekosten oder Einsparungen? Folgekosten Einsparungen wirksam Zu Lasten anderer OE nein von wenn ja, bis Höhe in EUR (jährlich) wo veranschlagt Ergeb. HH Erträge Ergeb. HH Aufwand Nach Durchführung der Maßnahme Ergeb. HH Erträge zu erwarten Ergeb. HH Aufwand (ohne Abschreibungen) Ergeb. HH Aufwand aus jährl. Abschreibungen Auswirkungen auf den Stellenplan Beantragte Stellenerweiterung: Beteiligung Personalrat x nein wenn ja, x nein ja, Vorgesehener Stellenabbau: Prüfkatalog Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für den Erhalt bzw. die Neuschaffung von Arbeitsplätzen Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten: verbessert gesichert verschlechtert Begründung keine in Vorlage Auswirkung Seite 1 negative Auswirkung keine Auswirkung 1 Arbeitsplatzsituation 2 Ausbildungsplatzsituation 3 finanzielle Situation der Unternehmen: sie wird durch städtische Entscheidung (z. B. zu Steuern, Gebühren, Preisen für Gas-WasserStrom) 4 Bedeutung des Vorhabens für wirtschaftliche Entwicklung positive Auswirkung hoch mittel 5 Finanzierung Drittmittel/ Fördermittel private Mittel ja 1) niedrig nein ja Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt. nein finanzielle Folgewirkungen für die Stadt ja nein keine Auswirkung Prüfkatalog Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten: Indikatoren verbessert auf bisherigen Niveau hat stattgefunden ist vorgesehen verschlechtert keine Auswirkung Begründung in Vorlage Seite 1 1 Vorschulische Bildungs- und Betreuungsangebote (Qualität, Vielfalt, Erreichbarkeit, Quantität/Umfang) 2 Schulische Bildungsangebote, Ausbildung und Studium (Qualität, Vielfalt, Erreichbarkeit, Quantität/Umfang) 3 Wohnbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien (Angebot, Attraktivität, Vielfalt, Infrastruktur) 4 Kultur- und Freizeitangebote, Möglichkeiten zum Spielen, Sporttreiben und Treffen sowie Naturerfahrungen für Kinder, Jugendliche und Familien 5 Gesundheit und Sicherheit von Kindern und Jugendlichen/Schutz vor Gefahren 6 Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund 7 Finanzielle Bedingungen von Familien Indikator 8 Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Familien bei der zu treffenden Entscheidung 1) Stad t Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt. ist nicht vorgesehen Begründung in Vorlage, Seite 1 STEK Schönefeld – Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld Lesefassung Stand 26.11.2015 Inhalt 1. Einführung .................................................................................................................... 3 2. Integrierte Stadtentwicklung(splanung) in Leipzig: Ableitung des STEK aus dem SEKo/INSEK Leipzig 2020 ................................................................................................... 6 Beschlusslage und Auftrag ............................................................................................................................................ 6 Funktion ................................................................................................................................................................................ 8 Inhalt ...................................................................................................................................................................................... 8 Beteiligung und Prozess ................................................................................................................................................. 9 3. Profil Leipzig-Schönefeld 2014: 3=1 ............................................................................. 11 Bevölkerung, demografischer Wandel, Soziales ................................................................................................ 12 Bildung, soziale Infrastruktur und Kultur ............................................................................................................ 19 Wohnen, Stadtumbau und Denkmalschutz .......................................................................................................... 26 Handel und Wirtschaft .................................................................................................................................................. 31 Klima und Energie .......................................................................................................................................................... 36 Wohnumfeld und öffentlicher Raum ...................................................................................................................... 40 Verkehr und Mobilität ................................................................................................................................................... 43 Netzwerk, Kooperation und Teilhabe, Image ...................................................................................................... 47 Fazit: Chancen und Risiken ......................................................................................................................................... 50 Zusammenfassung .......................................................................................................................................................... 54 4. SCHÖNefeld – Leitbild, Qualitäten und Ziele ................................................................ 55 Leitbild................................................................................................................................................................................. 55 Ziele....................................................................................................................................................................................... 55 5. Handlungsfelder und Maßnahmen für das Aufwertungsgebiet Schönefeld .................. 58 Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld ...................................................................................... 58 Handlungsfeld 2 – Gorkistraße.................................................................................................................................. 61 Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft ................................................................................................. 64 Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft ................................................................................................................... 71 Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität ................................................................................................................. 75 Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess, Aktivierung und Koordinierung .. 79 6. Handlungsprogramm vorrangige Maßnahmen............................................................. 82 STEK Schönefeld 1 7. Beteiligung, Steuerung und Umsetzung ....................................................................... 85 8. Evaluation und Monitoring.......................................................................................... 87 9. Übersicht Material ...................................................................................................... 88 Anlagen .......................................................................................................................... 90 Anlage 1: Maßnahmeübersicht.................................................................................................................................. 91 Anlage 2: Zusammensetzung Vergabegremium Verfügungsfonds............................................................. 98 Anlage 3: Ableitung Zielaussagen............................................................................................................................. 99 STEK Schönefeld 2 1. Einführung Das Stadtteilentwicklungskonzept für Leipzig-Schönefeld, kurz STEK Schönefeld, ist das Ergebnis der Kooperation der aktiven Partner aus dem Stadtteil sowie den Vertretern der verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung. Seit Beginn der Bearbeitung stimmten alle Beteiligten überein, dass eine gemeinsame Strategie für die Stadtteilentwicklung unverzichtbar ist. Das Konzept entstand vor dem Hintergrund eines stetig anhaltenden gesamtstädtischen Bevölkerungswachstums, das die Diskussionen bestimmt, Interpretationen beeinflusst und viele Akteure in einen Strategiewechsel drängt. Die Entwicklung in Schönefeld dürfe aber nicht sich selbst überlassen werden. Wichtige entscheidende (neue) Impulse und Orientierungen würden gebraucht. Es ging und geht in Schönefeld im Gefühl der Verantwortung für den Stadtteil von Anfang an darum, auf der Grundlage gemeinsam bestätigter Zielaussagen die Handlungsschwerpunkte neu auszutarieren. Dies zeigen auch die in den verschiedenen Veranstaltungen und Gesprächen thematisierten Chancen und Risiken sowie die daraus entstandenen Ideen für die Zukunft Schönefelds. Wie sehen die Risiken für den Stadtteil aus? Schönefeld könnte seine vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten verpassen und seine Position in Leipzig nicht im möglichen Umfang verbessern. Z. B. beim Wohnen: Der Immobilienmarkt führt Investitionen derzeit in großem Umfang auch nach Schönefeld. Es könnten dabei die Chancen nicht genutzt werden, das Angebot für unterschiedliche Nachfrager zu differenzieren, Möglichkeiten für altersgerechtes Wohnen zu sichern, Wohnen energetisch zukunftssicher zu machen, Eigentum für unterschiedliche Nachfragegruppen zu ermöglichen oder auch preiswertes Wohnen zu sichern. Insgesamt würde die Chance auf eine langfristige Marktfähigkeit verpasst. Z. B. Soziales: Die Probleme im sozialen Bereich sind zweifellos im Stadtteil umfangreich vorhanden und auch aus gesamtstädtischer Sicht nicht akzeptabel, so lebt beispielsweise die Hälfte der Kinder in Schönefeld in Bedarfsgemeinschaften und die Bildungsempfehlungen sind stadtweit z. T. in der Schlussgruppe. Es sollte nicht der Wohnort bereits über die Zukunftschancen der Kinder entscheiden können. Die Überalterung in Schönefeld-Ost wird zur Überforderung des ehrenamtlichen Netzes führen. Eine Verstärkung oder Verfestigung dieser Entwicklung schwächt den Stadtteil insgesamt. Z. B. Gorkistraße: Trotz guter Rahmenbedingungen halten sich die Eigentümer mit Investitionen zurück. Ohne neue Nutzungen werden die Lagen zwischen den Supermarktstandorten unattraktiv. In der Erarbeitung des Konzeptes entstanden die Überlegungen, wie sich der Stadtteil zukünftig in Leipzig positionieren sollte: STEK Schönefeld 3 · als ein vielfältiger und wachsender Wohn- und Bildungsstandort Schönefeld mit hoher Lebensqualität und attraktivem Wohnumfeld für alle Generationen –im Sinne des Wohnungspolitischen Konzeptes (Stand 06/2015) · als ein wettbewerbsfähiger Wirtschafts- und Versorgungsstandort Schönefeld · als ein klimagerechter und energieeffizienter Stadtteil Schönefeld · als integrativer und kooperativer Bürgerstadtteil Schönefeld Das Konzept ist grundsätzlich orientiert an der Entwicklung der Stärken und Potenziale sowie an einem Ausgleich insbesondere der sozialräumlichen Benachteiligungen. Der Konsens war groß, dass keine grundsätzliche Neuorientierung z. B. der städtebaulichen Entwicklung erforderlich sei. Es wird zudem kein alles entscheidender Impuls von außen erwartet (auch wenn eine Entwicklung des benachbarten Postbahnhofareals sich sehr günstig auswirken würde!). Die wichtigsten Entwicklungsthemen und Handlungsfelder für Schönefeld „aus eigener Kraft“ sind: · Entwicklung des Schlossareals und der alten Ortslage · Entwicklung der Gorkistraße als Hauptachse des Stadtteils · Entwicklung Schönefelds zu einem Wohnstandort mit großer Angebotsvielfalt · Aufwertung der Bildungslandschaft · Verbesserung des Beitrags von Schönefeld zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel · Zusammenhalt der Träger im Quartier, Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben Dabei bedarf Schönefeld der Unterstützung von „außen“. Es werden Finanzmittel, vielfältige Aktivitäten und viele „gute Worte“ benötigt. Für viele dieser Aufgaben wird es keine öffentlichen Mittel oder eine Förderung z. B. aus dem Programm Stadtumbau Ost geben können. Doch kommt es darauf an, dass die engagierten Partner in Schönefeld – von den Bürgervereinen über die Wohnungswirtschaft, die weiteren Unternehmen im Stadtteil und die politischen Vertreter bis zu den sozialen Einrichtungen – mit ihrem Engagement weiterhin einen großen Teil der für die erfolgreiche Zukunft des Stadtteiles wünschenswerten Aktivitäten tragen. Auch innerhalb der Stadtverwaltung und bei den Fördermittelverwaltern wird diese Kooperation notwendig sein, um den Stadtteil langfristig stärken zu können. Im Umgang mit sozialräumlichen Problemlagen ist eine gesamtstädtisch begründeter Einsatz erforderlich. Die Zusammenführung der einzelnen Schwerpunkte und die Moderation des Gesamtprozesses ist hierbei die Aufgabe der Stadt. Schönefeld ist einer der attraktivsten, vielleicht noch nicht vollständig „entdeckten“ Stadtteile Leipzigs. Wie wenige andere Stadtteile ist er noch in der Lage, das Versprechen der „Leipziger Freiheit“ tatsächlich einzulösen. Er hat nicht nur einen STEK Schönefeld 4 attraktiven öffentlichen Raum. Er verfügt über ein Schloss, über musikhistorische Kleinode, über einmalige Architekturhighlights – und auch ein veritables Angebot bestens angenommener Wohnungen in einem stabilen Wohngebiet aus den 1950er bis 1970er Jahren. Er verfügt noch über einige Flächen, die offen für eine Entwicklung und für Engagement sind. Sein vielleicht festzustellender Mangel an einem ausgeprägten Image ermöglicht Neudeutungen, Neuinterpretation, auch Neuland für viele, die etwas wollen und für sich auch umsetzen können. Er bietet im besten Sinn Raum für Lebensentwürfe zur Erprobung genauso wie für das Wohnen in aller Ruhe in zentrumsnaher Abgeschiedenheit, sowohl für die Schönefelder als auch für die „Neu-“Schönefelder. Ganz nach Wunsch! Kommen Sie nach Schönefeld, Sie sind herzlich willkommen! STEK Schönefeld 5 2. Integrierte Stadtentwicklung(splanung) in Leipzig: Ableitung des STEK aus dem SEKo/INSEK Leipzig 2020 Beschlusslage und Auftrag Im Rahmen der Erarbeitung des STEP Wohnungsbau und Stadterneuerung mit teilräumlichen Analysen wurden mit dem Maßnahmenplan Schönefeld 2002 bereits Handlungsgrundlagen und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Erst mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (SEKo Leipzig 2020, neu: INSEK1) konnte jedoch eine wirksame räumliche Schwerpunktsetzung und eine Erneuerungsstrategie für das Gebiet fixiert werden. Das INSEK/SEKo Leipzig 2020 ist die ressortübergreifende Stadtentwicklungsstrategie für die Stadt Leipzig und wurde am 20. Mai 2009 von der Ratsversammlung beschlossen (RBIV-1595/09) beschlossen. Im INSEK/SEKo werden sektorale Planungen, wie Stadtentwicklungspläne und ämterbezogene Fachplanungen, miteinander verknüpft und daraus inhaltliche Ziele sowie räumliche Handlungsschwerpunkte abgeleitet. Einige Maßnahmen konnten in Schönefeld seitdem insbesondere aus dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost im Rückbaugebiet „Leipzig“ sowie im Aufwertungsgebiet „Südost“ gefördert werden. Auf der Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK/SEKo Leipzig 2020) wurde entsprechend den Vorgaben des Fördermittelgebers für das Bund-LänderProgramm „Stadtumbau Ost“ neben der Aktualisierung der Gebietsziele, der geplanten Einzelmaßnahmen und der Durchführungszeiträume insbesondere auch eine Anpassung der Fördergebietsgrenzen erforderlich. Diese erfolgte mit dem städtebaulichen Entwicklungskonzept Stadtumbau Ost (SEKO-SUO) als Fördergebietskonzept, das am 29. Februar 2012 von der Ratsversammlung für den Einsatz des Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost gemäß BauGB § 171b Abs. 1 beschlossen wurde (Beschluss Nr. RBV1134/12). Mit dem SEKO-SUO wurde auch das Aufwertungsgebiet „Schönefeld“ mit einem Maßnahmekonzept als Gesamtmaßnahme beschlossen. Auf Basis des Förderantrages im Rahmen der Programmausschreibung des Freistaates Sachsen 2012 für die Programme der Städtebaulichen Erneuerung wurde das Aufwertungsgebiet Schönefeld per Zuwendungsbescheid vom 25.09.2012 in die gebietsbezogene Förderung des Programms Stadtumbau Ost aufgenommen. Die Aussagen des SEKO-SUO wurden mit der Erarbeitung eines Handlungskonzeptes vom 14.02.2013 für den Fortsetzungsantrag 2013 präzisiert. 1 Entsprechend den Vorgaben des Landes wird zukünftig für das gesamtstädtische integrierte Stadtentwicklungskonzept die neue Abkürzung – INSEK – verwendet. STEK Schönefeld 6 Die Abgrenzung des Fördergebietes bezieht sich auf die mit den dargestellten städtebaulichen Missständen „Schwerpunktraum mit begründete Schwerpunktsetzung Handlungspriorität aufgrund für Schönefeld als Wirkung“ im teilräumlicher INSEK/SEKo Leipzig 2020: „Fast alle Fachkonzepte benennen für Schönefeld eine hohe Handlungspriorität. städtebaulich und Wichtige Handlungsansätze denkmalpflegerisch liegen wichtigen neben der Strukturen Erhaltung der Aufbau von im funktionierenden Netzwerkstrukturen, der fachübergreifenden Stärkung der Gorkistraße, der Beschäftigungsförderung sowie der Unterstützung von Bildungseinrichtungen und kulturellen Initiativen. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung der Freiräume entlang der Parthe sowie die Stärkung von Verflechtungen mit Schönefeld-Ost von Bedeutung. [...] Angesichts der demografischen und sozialen Veränderungsprozesse liegen die Handlungsansätze in der Anpassung von Wohnungen, Wohnumfeld und Infrastruktur an die älter werdende Bevölkerung und einen Generationenwechsel. Darüber hinaus geht es um die stärkere Verflechtung mit dem westlich gelegenen Schönefeld. [...] Für die Unterstützung von Stabilisierungsprozessen in Schönefeld ist eine integrierte Magistralenentwicklung entlang der Gorkistraße von besonderer Bedeutung. Besonderer Handlungsbedarf besteht in der Reduzierung der Luft- und Lärmbelastung, der baulichen Stabilisierung sowie der funktionalen Stärkung der Zentrenbereiche.“ Zur Umsetzung: „Ein konzentrierter eingeschätzt, öffentlicher wenn er intensiv Ressourceneinsatz mit wird Investitionen der als erfolgversprechend örtlich vertretenden Wohnungswirtschaft abgestimmt wird sowie eine enge Zusammenarbeit mit den örtlich aktiven Netzwerken erfolgt. Dazu sind entsprechende Stadtteilmanagementstrukturen erforderlich. Darüber hinaus müssen Maßnahmen so ausgerichtet sein, dass sie nicht zur Destabilisierung und damit Entwertung der öffentlichen Investitionen im benachbarten Leipziger Osten führen.“2 Die Problemsituation erfordert einen umfassenden integrierten Erneuerungsansatz, um die Entwicklungsnachteile des Stadtteiles zu verringern. Während in den großen Schwerpunktgebieten der Erneuerung im Leipziger Osten, Leipziger Westen und Grünau die Bündelung verschiedener Mittel und Ressourcen zur Verbesserung der Situation und Verringerung des Rückstandes gegenüber der Gesamtstadt erfolgreich beitragen konnte, war dies trotz großen Handlungsbedarfes in Schönefeld noch nicht möglich. So verbleibt Schönefeld weiterhin hinter seinen Möglichkeiten und weist – wie auch weiterhin die genannten Gebiete – eine Reihe von Benachteiligungen gegenüber der Gesamtstadt auf. Trotz teilweise veränderter Rahmenbedingungen der Stadtteilentwicklung (steigendes Bevölkerungswachstum mit Rückgang des Wohnungsleerstandes vs. ansteigender Überalterung und weiterhin hohem Anteil Transferleistungsempfänger) besteht weiterhin Handlungsbedarf und eine Überprüfung und Anpassung der Ziele, Strategien und 2 Stadt Leipzig (2009): SEKo Leipzig 2020, (S. C-32/235). STEK Schönefeld 7 Maßnahmen wird erforderlich. Gleichzeitig ist es zu erwarten, dass die für Investitionen z. B. in den Gebäudebestand oder den öffentlichen Raum verfügbaren öffentlichen Mittel aufgrund der Rahmendaten des Haushalts stetig sinken werden. Als besondere Herausforderung stand daher von Beginn an, dass mit der Ausweisung des neuen Stadterneuerungsgebietes keine adäquate Steigerung der Finanzausstattung einherging. Dies erfordert intensiv neue Dialoge und Wege, um mit einer geringeren Finanzausstattung wahrnehmbare Erfolge generieren zu können. Das SEKo-SUO von 2012 konkretisiert die Forderung des INSEK Leipzig 2020 nach einer Vertiefung und integrierten Betrachtung der Maßnahmen3 wie folgt: „Die Überführung in eine Gesamtstrategie für Schönefeld durch ein „Integriertes Stadtteilkonzept Schönefeld“ ist vorgesehen.“4 Diesen Prozess leistet die Erstellung dieses integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes Schönefeld (STEK) 2014. Funktion Das STEK Schönefeld erfüllt mehrere Funktionen. Es führt die verschiedenen Fachthemen und Lebensbereiche zusammen, bündelt die Sichtweisen von Fachleuten und Akteuren aus dem Stadtteil, zeigt den Bewohner/-innen und Akteuren, aus dem Stadtteil, was mit gemeinsamen Kräften verbessert werden soll, hilft der Politik, die Prioritäten zu setzen und die wirkungsvollsten Maßnahmen zu bestimmen, dient der Verwaltung als fachplanerische Grundlage und zur Einwerbung von Fördermitteln. Inhalt Das STEK Schönefeld stellt vor dem Hintergrund eines integrierten Handlungsansatzes übergreifende Handlungsbedarfe, Strategien und Maßnahmen(-vorschläge) dar, die sich aus der Situation im Stadtteil ergeben. Es umfasst daher programmübergreifend auch Handlungsfelder und Maßnahmen, die nicht über das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost umgesetzt werden sollen resp. können. Das STEK beinhaltet bereits laufende Maßnahmen, Projektideen, deren kurz-, mittelUmsetzung in und langfristig Abhängigkeit geplante Maßnahmen verfügbarer Finanzmittel sowie und Förderprogramme durch die Stadtverwaltung, andere öffentliche Institutionen und lokale Akteure erfolgen könnte. Insbesondere die Projektideen bedürfen daher einer weiteren Konkretisierung im Zuge der Umsetzung des Konzeptes bzw. im Rahmen weiterer Konzepte. Dies betrifft vorrangig nicht-investive Maßnahmevorschläge in den Bereichen Bildung, Beschäftigungsförderung und Unterstützung von lokalen Unternehmen. Zur Erarbeitung des STEK Schönefeld wurden neben dem INSEK/ SEKo 2020 und SEKo- 3 Vgl. INSEK Leipzig 2020, Teil C „Stadtentwicklungsstrategie“, Seite C 32: Hier wird die Forderung abgeleitet, dass die einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung des Maßnahmeplans Schönefeld von 2002 planerisch noch weiter vertieft und in ein konkretes Handlungskonzept integriert werden müssen. 4 Vgl. SEKo-SUO, 2012, S. 25. STEK Schönefeld 8 SUO weitere überwiegend gesamtstädtische Planungsgrundlagen herangezogen (vgl. Kap. 9, Material/Quellen). Zeitgleich wurde im Rahmen des KfW-Programms 432 „Energetische Stadtsanierung“ für einen Teilbereich des Aufwertungsgebietes Schönefeld5 zum thematischen Schwerpunkt Klimaschutz und Energieeffizienz das „Integrierte Quartierskonzept Leipzig-Alt-Schönefeld quartiersbezogenes Konzept zur (IQ energetischen Energie Alt-Schönefeld)“ Stadtsanierung im als Altbaubereich bearbeitet. So soll auch den neuen Klimaschutz- und energiepolitischen Zielen der Stadt Leipzig Rechnung getragen werden6. Das Bearbeitungsgebiet umfasst im Wesentlichen den Bereich Alt-Schönefeld. Die Ergebnisse sind in das vorliegende Konzept eingeflossen. Seit April 2015 übernimmt ein energetisches Sanierungsmanagement konkrete Beratungsaufgaben im Bearbeitungsgebiet Alt-Schönefeld. In der zum Großteil zeitgleich und in Abstimmung zum STEK Schönefeld erarbeiteten „Konkretisierung des SEKo-SUO für das Aufwertungsgebiet Schönefeld“ wurden mit Arbeitsstand von Februar 2014 aus dem STEK stadtumbaurelevante Maßnahmen berücksichtigt und in der Aktualisierung der Maßnahmeübersicht abgeglichen. Mit Abschluss des STEK Schönefeld hat der Erarbeitungsprozess des Teilhabe-Plans und damit die fokussierte Diskussion über einen Baustein für ein inklusives Gemeinwesen begonnen – nämlich der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Der Begriff „inklusives Gemeinwesen“ beschreibt die programmatische und strategische Zielsetzung, Bedingungen im örtlichen Gemeinwesen zu schaffen, die es allen Menschen - unabhängig vom Alter, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung, der Hautfarbe, Herkunft oder Geschlechtsidentität - ermöglichen, selbstbestimmt und gleichberechtigt leben und gesellschaftlich teilhaben zu können. Aufgrund des teilräumlichen Ansatzes wird im vorliegenden Konzept vom Ansatz eines inklusiven bzw. inklusiv ausgerichteten Sozialraumes gesprochen. Die bereits berücksichtigten und benannten Ansätze für einen inklusiv ausgerichteten Sozialraum sind im Zuge der nun folgenden Umsetzung weiter zu konkretisieren sowie Schnittstellen, u.a. im Teilhabe-Prozess, zu sondieren. Beteiligung und Prozess Der Bearbeitungsprozess zum Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld war von einer frühzeitigen und weitgehenden Kooperation mit den Stadtteilakteuren sowie den beteiligten Ämtern geprägt. Auf Seiten der Verwaltung fand die Abstimmung in mehreren „Quartiersgesprächen“ statt. Zur Einbeziehung der lokalen Akteure wurden eine Vielzahl von Einzelgesprächen und Konsultationen sowie auf der Stadtteilebene eine Workshopreihe zu den Themen Wirtschaft/Gorkistraße, Wohnen, Soziales und Kultur, Energie und Klima durchgeführt. Es ist gelungen, mit der Arbeitsgemeinschaft „Pro 5 Festlegung des Fördergebietes durch Beschluss des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Stadtumbau Ost vom 29. Februar 2012 (SEKO-SUO, Beschluss Nr. RBV-1134/12) 6 Vgl. Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014-2020. STEK Schönefeld 9 Schönefeld“ (AG Pro Schönefeld) eine Akteursgruppe mit Vertretern aus den Vereinen „BV Schönefeld e. V.“ und „Wir für Schönefeld e. V“ sowie weiteren Stadtteilakteuren zu bilden und für die aktive Beteiligung an der Erarbeitung und Umsetzung des STEK Schönefeld zu gewinnen. Sie wird auch zukünftig ein wichtiger Ansprechpartner vor Ort sein. Dabei ist es das Ziel, die Netzwerkstrukturen zu stärken und im Sinne einer integrierten Stadtteilentwicklung auch über den jeweiligen Fach-, Zielgruppen- oder Aufgabenbezug stadtteilbezogen zu erweitern. STEK Schönefeld 10 3. Profil Leipzig-Schönefeld 2014: 3=1 Das Fördergebiet „Aufwertungsgebiet Schönefeld“ besteht vorrangig aus Wohn- und Mischgebieten als Teilgebieten der beiden Ortsteile Schönefeld-Abtnaundorf (OT 10, ohne Abtnaundorf und ohne Gebiete westlich der Schönefelder Allee) und Schönefeld-Ost (OT 11, ohne Gewerbegebiet Leipzig-Nordost und ohne Gebiete nördlich der Bautzner Straße). Das Fördergebiet besteht somit aus drei strukturellen Einheiten, die für sich sehr unterschiedlich sind, aber einheitlich als der Stadtteil Schönefeld wahrgenommen werden und ihn entscheidend charakterisieren: • Alte Ortslage Schönefeld rund um die Ossietzkystraße mit Schlossanlage, Rathausgebäude und Gedächtniskirche als identifikations- und stadtbildprägendes Ensemble • Alt-Schönefeld als gründerzeitlich geprägter Stadtteil mit hohem Anteil von architektonisch und städtebaulich wertvollen Zeilenbauten der 1920er und 1930er Jahre rund um die Geschäftsstraße Gorkistraße • Schönefeld-Ost als überwiegend seit den frühen 1960ern in mehreren Erweiterungsstufen errichtete Großwohnsiedlung im industriellen Wohnungsbau mit dem Permoser Eck als prägendem zentralen Bereich. Aufgrund der strukturellen Unterschiede resp. der internen Homogenität in den Teilräumen zwischen dem Bereich Alt-Schönefeld/Ortslage (im OT 10 SchönefeldAbtnaundorf) und Schönefeld-Ost (im OT 11) wurde aus fachlichen Gründen entschieden, über die Betrachtung des gesamten Aufwertungsgebietes Schönefeld hinaus die Gebiete statistisch entsprechend der Gebietsgliederung der Stadt Leipzig einzeln zu betrachten. Anderenfalls werden spezifische (und vielfach gegenläufige) Unterschiede nivelliert und gehen der Analyse verloren. Dabei sind die nicht zum Aufwertungsgebiet, aber zu den Ortsteilen gehörenden „Restgebiete“ – wie der dörfliche Bereich Abtnaundorf oder das gesamte Gewerbegebiet Nordost – strukturell sehr verschieden, so dass sie für die Problemanalyse und Bewertung z. B. bei der Bevölkerungsentwicklung vernachlässigt werden können. Im folgenden werden die Bezeichnungen Alt-Schönefeld und SchönefeldOst aus Gründen der Lesefreundlichkeit synonym zu den Bezeichnungen der wie oben beschrieben Teilflächen der OT 10 und 11 verwendet. In der öffentlichen Wahrnehmung verbindet das Fördergebiet vor allem die Abwesenheit eines Images, Situationen ein an geringer allen Bekanntheitsgrad Eingangsbereichen: und problematische ausgedehnte städtebauliche Industriebrachen, Maßstabssprünge, undefinierte Straßenräume, Leerstände und unsanierte Gebäude in einer ungewohnt hohen Anzahl bei einer vergleichsweise hohen Geschlossenheit im STEK Schönefeld 11 Inneren. Auch wenn zunächst die drei städtebaulich unterschiedlich strukturierten Teilbereiche nur wenig miteinander verbunden zu sein erscheinen, so kann doch von einem Identitätsgebiet gesprochen werden, das es gemeinsam zu entwickeln gilt. Das Fördergebiet umfasst eine Fläche von 170,34 ha. Bevölkerung, demografischer Wandel, Soziales Schönefeld-Abtnaundorf hat in den 1990er Jahren, wie fast alle innerstädtischen Wohnquartiere, stark an Einwohnern verloren. Im Vergleich zu 1991 verringerte sich die Einwohnerzahl bis Mitte der 2000er um etwa 30%. Seit 2006 wächst die Bevölkerung wieder stetig, bis 2013 um über 22%, ohne allerdings wieder die Werte von Anfang der 1990er Jahre erreichen zu können. Im Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf leben Ende 2013 11.177 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Durch die Zuzüge der letzten Jahre ist der Anteil an jüngeren Bevölkerungsgruppen deutlich gestiegen. Mit einem Durchschnittsalter von 39,1 Jahren ist die Bevölkerung jünger als im Durchschnitt der Stadt Leipzig mit 43,8 Jahren7. Die Gruppe der 18- bis 35-Jährigen stellt die deutliche Mehrheit der Zuwandernden, wobei die der Anteil der Außenwanderung (über die Stadtgrenzen) deutlich wächst.8 Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren wird bereits bis 2017 in Schönefeld-Abtnaundorf um mehr als 400 Personen ansteigen. Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost 2000–2013 7 Stadt Leipzig (2013): Statistischer Quartalsbericht IV/2013: „In Schönefeld-Abtnaundorf kamen 169 Kinder zur Welt, das sind 49 (= 41 Prozent) mehr als 2012.“, S. 2 8 vgl. Monitoringbericht Wohnen 2013, S. 16 STEK Schönefeld 12 Im Teilgebiet Schönefeld-Ost dagegen schrumpft die Bevölkerung seit Anfang der 1990er Jahre kontinuierlich: 1991 bis 2012 hat Schönefeld-Ost rund ein Viertel an Einwohnern verloren, auch wenn von 2011 bis 2013 wieder ein Gewinn zu verzeichnen ist (von 9.025 auf 9.190 Einwohner). Der Bevölkerungsrückgang geht mit einer Steigerung des Durchschnittsalters der Bevölkerung einher. Es liegt mit 53,9 Jahren deutlich über dem Durchschnitt der Stadt Leipzig von 43,6 Jahren (und wird dabei nur von Grünau-Ost übertroffen). Der leicht positive Wanderungssaldo verteilt sich hier auf alle Altersgruppen unter 65 Jahren. Bei den Älteren (ab 65 J.) besteht dagegen ein negatives Saldo.9 Abb. 2: Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen 2006/2012 – Aufwertungsgebiet Schönefeld In der Bevölkerungsvorausschätzung 201310 wird angenommen, dass sich das Zuwanderungsgeschehen weiterhin sehr dynamisch auf Alt-Schönefeld konzentrieren wird (3. Rang bei „überdurchschnittlich wachsenden Ortsteilen [größer als der städtische Durchschnitt]“). Es werden bis 2017 1.900 Einwohner zusätzlich erwartet! In SchönefeldOst wird sich eine Stabilisierung mit der Tendenz zu einem weiteren Rückgang ergeben, 9 vgl. Monitoringbericht Wohnen 2013, S. 16 Stadt Leipzig: Bevölkerungsvorausschätzung 2013 – Ergebnisbericht, S. 23 10 STEK Schönefeld 13 ohne dass sich die Struktur grundsätzlich ändert (Tendenz zu „kein Wachstum unter den unterdurchschnittlich wachsenden Ortsteilen“). Aktuell 2013: JQ Leipzig: 18,8 AQ Leipzig: 32,3 Abb. 3: Bevölkerungsstruktur, Jugend-/Altenquote 2000–2013 – Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost11 Als Indikatoren werden zusätzlich eine Jugend- und eine Altenquote benannt, bei denen die Unterschiede deutlich werden: Schönefeld-Ost hat eine um 49 Prozentpunkte höhere Altenquote als der Leipziger Durchschnitt, dafür ist die Jugendquote 4,8 Prozentpunkte niedriger. Alt-Schönefeld zeigt ein entgegengesetztes, aber weniger extremes Bild: - 10,4 bei der Alten-, + 2,0 Prozentpunkte bei der Jugendquote. Dabei nimmt die Altersgruppe der 20- bis unter 35-Jährigen einen Anteil von 29,7% ein, in Schönefeld-Ost sind 41,5 % über 65 Jahre und sogar ein Drittel der Bewohner über 70 Jahre alt! Es wird hier erwartet, dass der Anteil der über 65-Jährigen wieder zu sinken beginnt („Generationswechsel“). Gerade unter den älteren Bewohnern (ab 55 Jahren) befindet sich dabei ein höherer Anteil von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen (Schwerbehinderte nach SGB IX mit gültigem Ausweis). Dementsprechend ist der Anteil der schwerbehinderten Personen an der Gesamteinwohnerzahl in Schönefeld-Ost mit 14% deutlich höher als in AltSchönefeld mit 7,5% und in der Gesamtstadt mit 8,5%.12 Im Aufwertungsgebiet wohnen insgesamt mehr Menschen mit einfacheren schulischen und beruflichen Abschlüssen als in der Gesamtstadt. In den Teilgebieten spiegelt sich das durchschnittliche Alter wider: In Schönefeld-Ost ist der Anteil von Personen mit 11 Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten, Kap. 3.1 Stadt Leipzig (2013): Seniorenspezifische Daten Leipzig, S. 45 und 49 sowie aktuelle Daten Ordnungsamt/ Einwohnerregister/ Kommunaler Sozialverband Sachsen zum 31.12.2013. 12 STEK Schönefeld 14 abgeschlossener Berufsausbildung höher als in Alt-Schönefeld, wo auch der Abitur- und Hochschulabschluss-Anteil höher, stadtweit gesehen aber noch immer unterdurchschnittlich ist. Die Zahl der Einwohner mit Migrationshintergrund ist in Schönefeld höher als in der Gesamtstadt, aber deutlich niedriger als z. B. in Neustadt-Neuschönefeld oder Volkmarsdorf. Mit 10,2 % Bewohnern mit Migrationshintergrund im Altbau (darin 5,9 % Ausländer) und 6,3 % Bewohnern mit Migrationshintergrund in Schönefeld-Ost (bei 3,3 % Ausländern) liegt das Aufwertungsgebiet insgesamt im Mittelfeld, Schönefeld-Ost deutlich unter dem Durchschnitt. Im dritten Quartal 2015 werden ca. 60 Asylbewerber/innen und Geduldete die Stöckelstraße 62, eine Unterkunft für gemeinschaftliches Wohnen, beziehen. Aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen erwartet die Stadt Leipzig auch für die folgenden Jahren ansteigende Zuweisungen von Asylbewerber/-innen, die gesamtstädtisch untergebracht werden müssen. In Schönefeld-Ost wohnen über die Hälfte der Einwohner in 1-Personen-Haushalten, mehr als ein Drittel in 2-Personen-Haushalten. In Alt-Schönefeld ist der erste Wert noch höher, jedoch wohnen die weiteren Personen häufiger in größeren Haushalten. Dies weist ebenfalls auf das niedrigere Durchschnittsalter sowie eine andere Familiensituation hin. Der Anteil der Bezieher von Transferleistungen liegt in beiden Ortsteilen weit über dem städtischen Durchschnitt von 16,7 (2013): In Alt-Schönefeld erhalten 26,7 von 100 Erwerbsfähigen ALG II, in Schönefeld-Ost 24,9, wobei hervorzuheben ist, dass der Anteil von Sozialgeldempfängern bei 41 von 100 Kindern im Alter von unter 15 Jahren liegt – in Alt-Schönefeld sogar bei 48,5! Fast die Hälfte der Kinder wächst damit in finanziell prekären Verhältnissen auf. In der Gruppe der Arbeitslosen liegt der Anteil der Leistungsempfänger nach SGB II mit 83,4 und 86,8 % in beiden Gebieten und der Anteil der Langzeitarbeitslosen in Schönefeld-Ost mit 36,3 % über dem jeweiligen städtischen Durchschnitt von 78,6 und 32 %. In der Gruppe der unter 25-jährigen Arbeitslosen weist Schönefeld-Abtnaundorf mit 13,1 % den stadtweit höchsten Anteil auf (ø Leipzig: 9 %)!13 13 Stadt Leipzig (2014): Statistischer Quartalsbericht II/2014, S. 35. „Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Schönefeld-Abtnaundorf am höchsten. Dort betrug der Anteil der unter 25-jährigen Arbeitslosen an allen Arbeitslosen 13,1 Prozent Ende 2013.“ STEK Schönefeld 15 Abb. 4: Arbeitslosigkeit 2006–2013 – Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost Die Arbeitslosenzahlen gingen leipzigweit zurück: In Alt-Schönefeld mit minus 40% seit 2000 und in Schönefeld-Ost immerhin noch ca. 12,5 %. Trotzdem liegen die Werte mit 11,2 und 11,1 % (Anteil an Einwohnern 15-65 J.) insgesamt weit über dem städtischen Durchschnitt von 7,9 %. Abb. 5: Gegenüberstellung Anteil Arbeitslose, Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter an den Erwerbsfähigen 2000–2013 in Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost Bei der Zahl der Beschäftigten lässt sich dagegen eine positive Entwicklung feststellen. STEK Schönefeld 16 Abb. 6: Entwicklung Arbeitslosigkeit 2000–2013, Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost, Aufwertungsgebiet und Vergleich Leipzig Gesamtstadt Die Zahl der Arbeitslosen sank in Alt-Schönefeld zwischen 2008 und 2012 um 17 %, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs um 30 %. Die Zahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften wuchs dagegen um 3,2 %. Die problematischen Werte gerade zu den ALG-II-Leistungsempfängern blieben (in beiden Gebieten) weit oberhalb des städtischen Durchschnitts! Positiv zu vermerken ist die Teilhabe Schönefelds an den für die Gesamtstadt positiven Trends wie Einwohnerzuwachs und Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie der damit verbundene Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Es ist aber festzustellen, dass in der Gesamtstadt die positive Entwicklung schneller verläuft als in Schönefeld. So beträgt der Rückgang der arbeitslosen ALG-II-Empfänger in der Gesamtstadt von 2011 zu 2012 8 %, in Schönefeld aber nur 6,4 %. Auch im Stadtteil Schönefeld ist ein Anteil der ALG-II-Empfänger erwerbstätig und bezieht trotzdem ergänzende oder aufstockende Leistungen zum Lohn aus einem (Teilzeit- oder Vollzeit-)Beschäftigungsverhältnis, weil das Einkommen zur Sicherung des Lebensunterhalts nicht ausreicht. Hier liegen leider keine stadtbezirks- oder ortsteilbezogenen Daten vor. In der Gesamtstadt liegt dieser Anteil bei 32,7 % der ALGII-Empfänger.14 Die HH-Nettoeinkommen sind im Altbaubereich deutlich unter dem städtischen Durchschnitt, in -Ost liegen sie leicht darüber. Hier sichert vorrangig Erwerbseinkommen oder Renten-/Pensionsbezug eine stabile Einkommenssituation. 14 Bundesagentur für Arbeit (2014): Erwerbstätige Arbeitslosengeld II-Bezieher Mai 2014, Region Leipzig (Stadt) STEK Schönefeld 17 Auf Grundlage der Ergebnisse der Schulaufnahmeuntersuchung konnte festgestellt werden, dass Schulanfänger/-innen in Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost in ausgewählten Entwicklungsbereichen (Feinmotorik, Grobmotorik, Sprache) sich auf dem Niveau im gesamtstädtischen Durchschnitt bewegen. Auffällig sind dagegen die außergewöhnlich niedrigen Werte im Bereich der Gesundheitsvorsorge bei Kindern aus Schönefeld-Ost: Beim Vorsorgestatus (U2-U9) kann für 27,3 % der Kinder kein Nachweis vorgelegt werden (stadtweit Durchimmunisierungsraten höchster bezüglich Wert). ausgewählter Zum Impfungen Impfstatus: liegt bei Die den Schulanfängern in Schönefeld-Ost stadtweit am niedrigsten. Welche Folgen hier zu erwarten sind, ist unklar und es bedarf einer eingehenden Prüfung. Es könnte auf benachteiligende Lebensverhältnisse hindeuten, die sich sozialräumlich niederschlagen.15 Große Abweichungen zum städtischen Durchschnitt werden auch bei der Betrachtung der Bildungsempfehlungen zum Übergang ins Gymnasium in Alt-Schönefeld festgestellt (2012/2013): Schönefeld-Ost mit der Astrid-Lindgren-Grundschule liegt mit 50 % im Leipziger Durchschnitt von 49,7%16. An der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule in AltSchönefeld erhielten dagegen nur 25,9 % der Schülerinnen und Schüler eine gymnasiale Bildungsempfehlung! Der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss lag 2013 erfreulicherweise bei 0 % und damit weiterhin unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 11 %! Bereits 2012 lag der Anteil in der 20. Oberschule nur bei 8,5 %.17 Abb. 7: Anteil Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an der Gesamtzahl der Bedarfsgemeinschaften 2006–2011, Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost und Vergleich Leipzig Gesamtstadt Bei der Jugendkriminalität ist die Entwicklung zwischen 2010 und 2012 uneinheitlich. In 15 16 17 Stadt Leipzig (2013): Daten und Fakten zur Kindergesundheit in der Stadt Leipzig 2013, S. 36 ff. Stadt Leipzig (2013): Sozialreport 2012, S. 91f. Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten, Kap. 7.4 STEK Schönefeld 18 Alt-Schönefeld liegt der Anteil von Straftätern bei den Einwohnern von 14 bis unter 21 Jahren um 4,5 (2010), 0,3 (2011) und 3,4 Prozentpunkte (2012) zumeist deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Für Schönefeld-Ost liegen diese Werte bei 0,7 (2010) und 1,4 (2011) Prozentpunkte über, 2012 aber 1,6 Prozentpunkte unter dem städtischen Durchschnitt (2012: 10,6). Fazit: Es wird auch zukünftig eine starke Zuwanderung in das Aufwertungsgebiet stattfinden. Sie konzentriert sich auf Alt-Schönefeld mit einer bereits hohen Jugendquote und einem höherem Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Der hohe Anteil der Transferleistungsempfänger verdeutlicht benachteiligende sozialräumliche Problemlagen gerade für Kinder und Jugendliche und steht auch für viele „Aufstocker“ in prekären Arbeitsverhältnissen. In Schönefeld-Ost hingegen zeigt sich die Bevölkerungsentwicklung stabil mit Tendenz zu einem Rückgang und gleichbleibend hohem Durchschnittsalter sowie einem höheren Anteil von Menschen mit schweren Behinderungen. Zukünftig werden gesamtstädtisch steigende Zahlen von Asylbewerber/-innen erwartet. Stärken: • starkes und stabiles Bevölkerungswachstum (in Alt-Schönefeld), stabile Wohnbevölkerung in Schönefeld-Ost • starker Anteil junger Altersgruppen in Alt-Schönefeld Herausforderungen: • deutliche Überalterung (dadurch hohe soziale Homogenität) in Zusammenspiel mit prognostizierter Altersarmut in Schönefeld-Ost • hoher Anteil von Arbeitslosen und Transferleistungsempfängern, verstärkt in Alt-Schönefeld • hoher Anteil von Kindern in Bedarfsgemeinschaften und mit Sozialgeldbezug, schwächere Gesundheitsvorsorge Kinder in Schönefeld-Ost • hoher Anteil Alleinerziehende Alt-Schönefeld • gesamtstädtisch steigende Zahl Asylbewerber/-innen • höhere Jugendkriminalität Alt-Schönefeld • geringere Bildungsempfehlungen Alt-Schönefeld • niedrigere Schulabschlüsse und Berufsabschlüsse • niedrigere HH-Nettoeinkommen in Alt-Schönefeld Bildung, soziale Infrastruktur und Kultur Bildungseinrichtungen: Schulen Im Aufwertungsgebiet Schönefeld steht eine substantielle Verbesserung der Bildungslandschaft bevor: 2014 hat entsprechend des Beschlusses der Ratsversammlung STEK Schönefeld 19 vom 11.12.2013 die Baumaßnahme an den leerstehenden Schulgebäuden an der Gorkistraße 15 und 25 mit dem Ziel der Schaffung eines vierzügig geführten Gymnasiums begonnen. Die Übergabe ist für das Schuljahr 2016/2017 vorgesehen. Vorab werden ab dem Schuljahr 2014/2015 die ersten Jahrgänge übergangsweise im ehemaligen Gustav-Fechner-Gymnasium geführt. Damit wird das Aufwertungsgebiet Schönefeld wieder über ein Gymnasium verfügen. Derzeit besteht das Schulangebot aus zwei Grundschulen (21. Schule/Clara-WieckSchule, Stöckelstraße 45; Astrid-Lindgren-Grundschule, Volksgartenstr. 16), einer Oberschule (20. Schule, Bästleinstraße 14) und der Förderschule Schloss Schönefeld (Zeumerstr. 1, freie Trägerschaft). Angrenzend an das Aufwertungsgebiet können die in freier Trägerschaft betriebene BIP-Kreativitätsgrundschule Leipzig sowie das BIPKreativitätsgymnasium Leipzig in der Torgauer Straße 114 besucht werden. Alle Schulstandorte im Aufwertungsgebiet Schönefeld sind stabil und werden zukünftig für die Schulversorgung benötigt. Während die Astrid-Lindgren-Grundschule bereits 2014 mit 14 Klassen die Richtkapazität erreicht hat, wird die 21. Schule/Clara-Wieck-Schule diese Größe voraussichtlich 2017 erreichen. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen werden zumindest bis 2033 beide Schulen deutlich über der Richtkapazität betrieben werden müssen, wobei diese für die Astrid-Lindgren-Grundschule ab 2020 kontinuierlich um vier Klassen jährlich überschritten wird.18 Der aktuelle bauliche Aufwertungsgebiet muss Zustand als der Schulen mangelhaft in öffentlicher beschrieben werden. Trägerschaft Die Gebäude im des ehemaligen Gustav-Fechner-Gymnasiums, die 20. Oberschule sowie die Astrid-LindgrenGrundschule sind unsaniert und entsprechen weder den aktuellen Energieeffizienzerfordernissen noch aktuellen pädagogischen Konzepten. An der 21. Schule/Clara-WieckSchule wurde der Brandschutz optimiert sowie mit der Sanierung von Fassadenbereichen und Fenstern nur Instandsetzung des Barrierefreiheit ist die Gebäudehülle Gebäudeinneren nicht erfolgt. modernisiert. sowie An der die 20. Eine Modernisierung vollständige Oberschule Herstellung wurden und von 2014 Brandschutzmaßnahmen durchgeführt. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Auslastung oberhalb der Kapazitätsgrenzen über fast 20 Jahre besteht hier bei allen Bestandsschulen dringendster Handlungsbedarf. Im Mai 2014 wurde von der Ratsversammlung die Fortschreibung 2014 des Fachkonzepts Bildungslandschaft beschlossen, das aktuelle Rahmenbedingungen und Ziele sowie räumliche Handlungsschwerpunkte für die Bildungslandschaft in Leipzig beschreibt. Die Schaffung kinder-, jugend- und familienfreundlicher Lebensbedingungen soll auch künftig in Leipzig als aktive Bildungs- und Gesellschaftspolitik ausgestaltet sein. Aufgrund der 18 Angaben AfJFB/Schulentwicklungsplanung 6/2014: Zur Bedarfsentwicklung der 20. Oberschule und des Schönefelder Gymnasiums liegen noch keine Aussagen vor. STEK Schönefeld 20 unterschiedlichen sozialen, demografischen und baulichen Situation sowie der aktuellen Entwicklungsprozesse in den Stadtteilen lassen sich unterschiedliche Schwerpunktbereiche identifizieren, in denen die gesamtstädtischen Ziele differenziert umgesetzt werden sollen. Für Schönefeld wird eine nach Ortsteilen differenzierte Zielsetzung definiert: Alt-Schönefeld wird als „Schwerpunktraum mit besonderem Integrationsbedarf“ gekennzeichnet, in dem aufgrund des sozialräumlichen Bedarfs „insbesondere Investitionen zu tätigen (sind), die vor dem Hintergrund einer veränderten Aufgabenstellung die Angebote von Kitas und Schulen ergänzen.“19 In der Maßnahmenliste wird explizit für den Stadtbezirk Nordost die Priorität für die Sanierung der 21. Schule/Clara-Wieck-Schule hervorgehoben. Schönefeld-Ost wird als „Schwerpunktraum für den Infrastruktur-Umbau“ dargestellt, in dem Netzanpassungen (an den Bedarf) bei gleichzeitiger Infrastrukturaufwertung der verbleibenden Einrichtungen vorgenommen werden sollen. Modernisierungsinvestitionen in Kitas sollen hier besonders geprüft werden. Einrichtungen/Angebote für Kinder und Jugendliche Im gesamten Planungsraum Ost bestand im Dezember 2013 bei den Kindertageseinrichtungen für Bildung, Betreuung und Erziehung eine Auslastung der Kapazitäten von 97 %. In Schönefeld-Ost und Schönefeld-Abtnaundorf bestanden 837 und 342 Plätze20. Weitere Einrichtungen entstehen an der Clara-Wieck-Straße und der Bästleinstraße, um für die wachsende Zahl der Kinder in Schönefeld das Angebot zu erweitern. Mit Inbetriebnahme der Neubauvorhaben ist für Schönefeld der Bedarf an Kindertagesstätten vorerst gedeckt. Die Kinderhilfe Leipzig e. V. betreibt im Zentrum von Schönefeld-Ost am Schulzeweg zur Kinder- und Jugendarbeit den Offenen Kinder- und Jugendtreff „Kirsche“. Er hat sich in den vergangenen Jahren als beliebter Treff für Kinder- und Jugendliche etabliert. Mit der Umgestaltung der Freifläche Fritz-Siemon-Straße und des verbesserten Sport- und Spielbereichs wird die Qualität des Angebotes weiter erhöht. Das Gebäude ist dringend sanierungsbedürftig.21 An der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule und an der 20. Oberschule werden als Angebot der Jugendsozialarbeit jeweils eine/n Schulsozialarbeiter/in durch die Stadt Leipzig gefördert. An der 20. Oberschule wurde der Stundenumfang des Schulsozialarbeiters um 0,2 VzÄ (Träger: RAA) zum Beginn des Schuljahres 2013/14 erhöht, um das Projekt „Fünf Schulen. Ein Ziel.“ zu unterstützen. In direkter Nachbarschaft zum Aufwertungsgebiet Schönefeld befindet sich CVJM-Haus an 19 20 21 Fachkonzept Bildungslandschaft, S. B4-11 und B4-2 (Tabelle) Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten, Kap. 7.1 Aktuell finden erste Sicherungsmaßnahmen statt. STEK Schönefeld 21 der Schönefelder Allee mit einer Kita sowie einem Angebot der Jugendsozialarbeit und offenen Jugendhilfe z. B. im Jugendcafé. Der CVJM ist auch Träger der Schulsozialarbeit an der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule. Ebenfalls ist der CVJM Träger der Mobilen Jugendsozialarbeit, die in den Ortsteilen Schönefeld-Abtnaundorf und Schönefeld-Ost Kinder- und Jugendliche betreut. Für die Einrichtung weiterer Freizeitangebote besteht derzeit aus Sicht der Jugendhilfeplanung kein Bedarf. Einrichtungen/Angebote/Dienstleistungen für Senioren Spezielle Angebote z. B. Seniorenfreizeiteinrichtungen oder Begegnungsstätten seitens der Stadt Leipzig bestehen nicht. Seit Mitte 2010 befindet sich als gemeinschaftliches Projekt des Stadtverbandes der Volkssolidarität Leipzig e. V. und der LWB mbH das „Betreute Wohnen zu Hause in den Schönefelder Hochhäusern“ sowie eine Begegnungsstätte in der Volksgartenstraße 26/28. Das Konzept „Betreutes Wohnen zu Hause“ unterstützt mit Begegnungsangeboten ältere Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags, ohne dass sie ihr vertrautes Wohnumfeld verlassen müssen (Fritz-Siemon-Straße 26/Volksgartenstraße 26 und 28, 396 WE).22 Die Wohnungsgenossenschaft BGL betreibt mit ihrem BGL Nachbarschaftshilfeverein e. V. mit Unterstützung aus der Immobilienwirtschaft einen Treffpunkt in der Waldbaurstraße 9. Volkssolidarität und Nachbarschaftshilfeverein arbeiten bei der Gestaltung der Angebote zusammen. Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. bietet mit dem Service-Wohnen „Am Mariannenpark“ ein weiteres Angebot für betreutes Wohnen in Alt-Schönefeld in der Robert-Blum-Straße 7-9 (32 Ein- und Zweiraumwohnungen). Für Schönefeld-Ost halten das DRK gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Pro Leipzig eG mit dem Servicewohnen „Bästleinstraße“ in der Bästleinstraße 8 (131 Ein-, Zwei- und Dreiraumwohnungen) sowie der Plegedienstleister Krabbes in der Bertolt- Brecht- Straße 1 mit der Wohnanlage "Am Sonneneck" (62 Zweiraumwohnungen) ein solches Angebot bereit. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Betreutem Wohnen oder wohnungsnahen Dienstleistungen entwickelt sich sowohl über weitere Baumaßnahmen als auch über Unternehmen ein Angebot, das auch in Schönefeld präsent ist. Im Rahmen des Stadtentwicklung: BMBF-Forschungsprojektes „Wohnen Anforderungen seniorenorientierte an eine im Alter im Kontext Entwicklung der des 22 Weitere Angebote: Service-Wohnen am Mariannenpark (Robert-Blum-Straße 7-9, 32 WE), „Am Sonneneck“ (Bertolt-Brecht-Straße 1, 62 WE (in Bau), „Schönefeld“ (Gorkistraße 101-103, 29 WE), Servicewohnen „Schönefeld“ (Bästleinstraße 8, 131 WE); Quelle: Stadt Leipzig (2013): Betreutes Wohnen und Servicewohnen im Alter, S. 29, 35-38 STEK Schönefeld 22 Wohnungsbestands von Wohnungsunternehmen (WASta)“, das 2009-2012 u. a. vor Ort in Kooperation mit der LWB mbH und der WG Kontakt e. G. mit einem Praxistest in Schönefeld-Ost durchgeführt wurde, entstanden Ideen für konkrete Maßnahmen, die nun z. B. mit der Einrichtung von Teilstücken eines barrierefreien Wegenetzes zwischen Poserstraße und Julian-Marchlewski-Straße umgesetzt werden. Die vorgeschlagenen umfassenden Maßnahmen zur Barrierefreiheit vor allem im Wohnungsbestand können aus Kostengründen nicht im vorgesehenen Umfang realisiert werden. Von den Trägern wurde aktuell keine defizitäre Situation für den Betreuungs- oder Beratungsbedarf signalisiert. Aufgrund der schwer einschätz- und nicht voraussehbaren Entwicklung von Pflegebedürftigkeit und Unterstützungsbedarf gerade bei Hochaltrigen ist es erforderlich, die Bedarfsentwicklung sorgfältig zu beobachten. Auch vor dem Hintergrund eines möglicherweise weiter steigenden Durchschnittsalters ist eine sich ändernde Bedarfslage in Betracht zu ziehen. Es ist hier darauf hinzuweisen, dass massive Defizite bei barrierefreien Wohnungen und der barrierefreien Ausstattung des öffentlichen Raums und der öffentlichen Verkehrsmittel Hemmnisse für ältere Menschen darstellen (können). Einrichtungen/Angebote/Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen Menschen mit Behinderungen benötigen besondere Unterstützung und Aufmerksamkeit beim Lernen, Wohnen und Arbeiten. In Schönefeld kümmern sich verschiedene Einrichtungen um ihre besonderen Bedürfnisse und verfolgen dabei das Ziel, den Teilhabeanspruch umfassend umzusetzen. In Alt-Schönefeld tritt inbesondere der Schloss Schönefeld e.V., der sich die Integration und Förderung von Menschen mit geistiger und Schwerstmehrfachbehinderung zur Aufgabe gemacht hat, mit seinen vielfältigen Angeboten hervor. Zwei Tochterunternehmen, die „Lernen plus gGmbH Schloss Schönefeld“ als freier Träger der Schule für geistig Behinderte im Schloss und dem benachbarten Neubau sowie die „Wohnen plus gGmbH Schloss Schönefeld Schloss“ als Träger weiterer Betreuungsangebote (u.a. der tagespädagogischen Betreuung in der Robert-Blum-Straße 17a) unterstützen den Schlossverein. Mit der Sanierung des Torbogenhauses entstehen am Schloss weitere Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen. In unmittelbarer Nähe bietet zudem das Christliche Sozialwerk mit dem Wohnheim „St. Raphael42 Menschen Wohnraum und Raum für Gemeinschaft“ in der Löbauer Straße 21. In Schönefeld-Ost betreibt der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe die „Wohnstätte Losinskiweg“ sowie das benachbarte „Wohnprojekt Schönefeld“ (sozialtherapheutische Wohnstätte) in Verbindung mit der „Außenwohngruppe Zugvögel“ in der Volksgartenstraße 18. STEK Schönefeld 23 Soziokulturelle Angebote Im Übergangsbereich zwischen Alt-Schönefeld und -Ost befindet sich an der Shukowstraße 56 die zentral gelegene und über den öffentlichen Personennachverkehr (ÖPNV) sehr gut erreichbare Stadtbibliothek, die das einzige städtische Kulturangebot in Schönefeld darstellt und auch einige Veranstaltungen für den Stadtteil anbietet. Mit dem „Grünen Tor an der Gorkistraße“ wurde 2013/2014 die Grünfläche vor der Stadtteilbibliothek aufgewertet und gleichzeitig ein Platz für regelmäßige Veranstaltungen geschaffen. Mit dem Schloss Schönefeld e. V. hat sich ein aktiver Verein etabliert, der jährlich wiederkehrende Veranstaltungen (z. B. das Kinderfest, den Weihnachtsmarkt) organisiert. Daneben veranstaltet die Chursäschischen Kapelle Leipzig jährlich am Schloss die „Schönefelder Schlosskonzerte“ als wichtiges kulturelles Angebot. Aufgrund der besonderen Qualität von Angebot und Standort werden damit auch stadtweit Besucher für Schönefeld gewonnen. Zudem finden in der benachbarten Gedächtniskirche der ev.-luth. Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost gelegentlich Musikveranstaltungen statt. Seitens des Bürgervereins „Wir für Schönefeld“ wird regelmäßig mit großem Zuspruch das „Schönefelder Frühlingsfest“ (in Zusammenarbeit mit der AG „Handel, Handwerk und Gewerbe“ Schönefeld, dem CVJM Leipzig und den Schönefelder Kirchgemeinden) im Mariannenpark durchgeführt und aktuell mit dem „Schönefelder Kulturkreis“ eine soziokulturelle Veranstaltungsreihe vorbereitet. Der Bürgerverein Schönefeld e. V. organisiert in den Vereinsräumen an der Ossietzkystraße u. a. umfangreiche Begegnungs- und Beratungsangebote, eine Aktion Nachbarschaftshilfe sowie Angebote von der Schönefelder Kleiderkammer über die Erarbeitung einer Stadtteilchronik bis zu einer AG Handel, Handwerk und Gewerbe im Stadtteil. Der CVJM bietet auf seinem Gelände an der Schönefelder Allee vielfältige offene Treffund Begegnungsmöglichkeiten sowie Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie für Familien und Erwachsene, so z. B. einen Winterspielplatz, das Jugendcafé, eine Tanzgruppe, Jungen- und Mädchengruppen, spezielle Veranstaltungen und Sportgruppen. Im Rahmen der Workshops wurde deutlich, dass sowohl ein Treffangebot als auch die Neueinrichtung einer Veranstaltungsstätte für kulturelle Aktivitäten als Bedarf gesehen werden. Angebote der Kirchen und Religionsgemeinschaften Evangelisch-Lutherische Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost mit ihren Ortsteilen Leipzig Mockau, Thekla und Schönefeld STEK Schönefeld 24 In den Standorten Pfarrhaus (neben der Gedächtniskirche) und Gemeindehaus (Ossietzkystraße 22) in Schönefeld betreibt die Gemeinde verschiedene Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene (Gesprächskreis, Strickcafé, Frauenkreis, Seniorentanz und Besuchsdienste). Katholischen Pfarrei Heilige Familie Die katholische Pfarrei Heilige Familie ist in der Ossietzkystrasse 60 ansässig und verfügt am Standort über eine Pfarrkirche, das Gemeindezentrum, das Pfarrbüro und das Pfarrhaus. Teil des Gemeindelebens sind vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche, Chor, Familienkreis, Caritaskreis sowie Angebote für Senioren. Vietnamesisch-Buddhistische Gemeinde in Leipzig und Umgebung e. V. Etwas außerhalb des Aufwertungsgebietes, noch im Ortsteil Schönefeld-Ost, soll mit dem Tempel in der Kamenzer Straße 1 der erste Pagodenneubau der neuen Bundesländer errichtet werden. „Die Pagode soll von Feng-Shui-Gärten umgeben und Andachtsstelle für Buddhisten aus ganz Ostdeutschland und darüber hinaus sein.“23 Fazit: Obwohl der Neuaufbau des Gymnasiums Schönefeld einen positiven Entwicklungsimpuls bringen wird, steht dem der umfangreiche Sanierungsbedarf aller öffentlichen Bildungseinrichtungen im Gebiet gegenüber. Die (sozio-)kulturellen und Bildungsangebote bedürfen eines Ausbaus für verschiedene Bevölkerungsgruppen, der gegenseitigen Abstimmung und Intensivierung. Stärken: • Soziale und Bildungsangebote vom Schlossverein • Standort Stadtteilbibliothek • Neuaufbau Gymnasium Schönefeld • Gute Versorgung mit Kitas Herausforderungen: • geringes Begegnungs- und Freizeitangebot für Senioren und Familien • geringes Angebot Kultur- und Freizeiteinrichtungen • geringe Anzahl aktiver Träger im Bereich Kultur/Soziales • geringe Vernetzung der Akteure der Bildungslandschaft und weiterer Akteure • schwer einschätzbare Entwicklung des Unterstützungsbedarfs der älteren Bewohnerschaft • mangelhafte Sanierungsstände sozialer Infrastruktur 23 Pressemeldung vom 18.08.2009 bei mephisto 97,6: „Sachsens erste vietnamesisch-buddhistische Pagode“; http://mephisto976.de/news/alt/sachsens-erste-vietnamesisch-buddhistische-pagode-16047 (Zugriff 08.06.2014) STEK Schönefeld 25 Wohnen, Stadtumbau und Denkmalschutz Wohnen Im gründerzeitlich geprägten Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf dominieren mit einem 92prozentigen Anteil Altbauten den Bestand (ca. 7.000 WE), wobei 60 % vor 1918 als gründerzeitlicher Mietwohnungsbau am Blockrand und 32 % meist in Zeilenbauweise mit städtebaulich anspruchsvoller Raumbildung in der Zwischenkriegszeit entstanden. Der Anteil unsanierter Gebäude (Baualter vor 1945) lag 2010 bei 11 %. Im Rahmen der ersten Programmphase Fördergebiet Leipzig Stadtumbau Maßnahmen Ost sowohl wurden in im Programmteil Schönefeld-Abtnaundorf Rückbau als auch im in Schönefeld-Ost durchgeführt. Im Altbau wurden zwischen 2003 und 2007 insgesamt 192 WE in ruinösen Gebäuden insbesondere im Karree Clara-Wieck-/Löbauer-/Stöckelstraße und im Bereich der Schreiber-/Schmidt-Rühl-Straße abgerissen. Die Flächen stellen heute hochwertige Entwicklungspotenziale dar. Danach veränderte eine geringe Bautätigkeit den WE-Bestand nur marginal. Die Leerstandsquote lag 2012 bei deutlich überdurchschnittlichen 17,7 %. Abb. 8: Altersstruktur Wohnungsbestand 2011 Schönefeld-Abtnaundorf/Schönefeld-Ost In Schönefeld-Ost sind 86% der WE seit 1962 und verstärkt seit 1974 mit umfassender Durchgrünung und einer Vielzahl von Gemeinbedarfseinrichtungen in der Zeit der DDR neu entstanden. Aufgrund der durch Bevölkerungsrückgang entstandenen Leerstände wurde nach 2004 der Bestand maßvoll angepasst. Durch Rückbau von 392 WE in drei Hochhäusern des Typs PH 16 rund um die Permoser Straße wurde der Bestand zwischen 2004 und 2006 reduziert. Betrug die Anzahl der WE in Schönefeld-Ost 2000 noch 6.067 WE, so sind 2012 noch 5.882 WE im Bestand. Die Fluktuation lag mit 7 % deutlich unter dem Durchschnitt der Leipziger Großsiedlungen von 12 % (2010) – ebenso wie die STEK Schönefeld 26 Leerstandsquote von nur 7,1 % (2012), aktuell sogar deutlich darunter.24 Aktuelle Erhebungen von 2013 zeigen einen Leerstand im Aufwertungsgebiet von ca. 9 % und damit leicht oberhalb des Wertes der Gesamtstadt von ca. 8 % (2012)25. Das deutliche Bevölkerungswachstum von 5,5 % seit 2006, das sich ausschließlich im Altbaubestand ergeben hat, schlägt sich damit folgerichtig in einem niedrigeren Leerstand von ca. 13 % in Alt-Schönefeld nieder. SUO Aufwertung Schönefeld Leerstand Wohneinheiten in % 0% - 25% 26% - 50% 51% - 75% 76% - 100% keine Daten Grenze Aufwertungsgebiet Schönefeld Maßstab:1:9.000 Stand: Februar 2014 0 125 250 500 750 Meter Abb. 9: Leerstand Wohnungen 2013 – Aufwertungsgebiet Schönefeld Abb. 10: Leerstand Wohnungen 2013 – Ortsteile, nach Sanierungsgrad 24 Trotz unterschiedlicher Erhebungsmethodik der Stadt Leipzig bis 2012 und der DSK GmbH 2013 kann im Aufwertungsgebiet hier von einem deutlichen Entwicklungstrend in Richtung eines Leerstandsrückgangs ausgegangen werden. 25 Monitoringbericht 2013, S. 31 STEK Schönefeld 27 Abb. 11: Sanierungsstand Wohnungen 2013 – Ortsteile Bis 2013 ist der Sanierungsgrad im Aufwertungsgebiet weiter fortgeschritten. Bei insgesamt 11.437 erfassten Wohnungen im Aufwertungsgebiet sind 2,4 % teilsaniert und ein knappes Prozent (0,95 %) unsaniert. 63 % der unsanierten Bestände stehen auch leer (es sind absolut aber nur 69 WE). Unsanierte Bestände konzentrieren sich auf den Stannebeinplatz und die Gorkistraße mit dem kurzen Abschnitt Löbauer Straße gegenüber des Schulstandortes sowie rund um das Schloss Schönefeld. Zudem sind die öffentlichen Gebäude der sozialen Infrastruktur überwiegend unsaniert (Schulbauten, Turnhallen). Der hohe Sanierungsgrad ist auch begründet durch den Entwicklungsstand der Gebäude in Schönefeld-Ost. Mit Ausnahme eines nur teilsanierten Blocks an Seipelweg und Shukowstraße ist die Phase der Gebäudesanierung des DDR-Bestandes nahezu abgeschlossen. Die Notwendigkeit für weitere umfassende Investitionen in diese Bestände z. B. für eine (evtl. weitergehende) energetische Sanierung resp. Grundrissänderungen für andere Mieterzielgruppen wird kurz- bis mittelfristig nicht gesehen, ist aber letztlich (wie in allen Bestandssegmenten) von der jeweiligen Marktentwicklung abhängig26. So wird für die Sanierung der Bestände der LWB aktuell ein stadtweites Sanierungskonzept erarbeitet. 26 vgl. Workshop Wohnen am 05.12.2013 STEK Schönefeld 28 SUO Aufwertung Schönefeld Sanierungsstatus keine Daten Neubau Neubau im Bau teilsaniert unsaniert saniert in der Sanierung abgerissen Grenze Aufwertungsgebiet Schönefeld Maßstab:1:9.000 Stand: Februar 2014 0 125 250 500 750 Meter Abb. 12: Sanierungsstand Gebäude 2013 – Aufwertungsgebiet Schönefeld Leerstände in Gewerbeeinheiten sind verstärkt in den gründerzeitlichen Nebenlagen in Alt-Schönefeld (z. B. in Dimpfel- und Taubestraße) sowie am Stannebeinplatz zu finden (vgl. Abb. 12: Leerstand GE-Einheiten 2013). Das Geschehen an Baugenehmigungen und Fertigstellungen mit Stand 2012 ist als moderat einzuschätzen, wobei für Schönefeld-Ost für 2012 116 WE als Zugang zu vermelden waren (Genehmigung 2012: 6 WE). Neben den kleinteiligen Eigentumsverhältnissen in den gründerzeitllichen Bereichen wird Schönefeld durch eine Gruppe großer Vermieter geprägt. Dies sind die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft und die conwert-Immobiliengruppe, die ein ganzes Quartier als „Schönefelder Höfe“ betreibt. Die Wohnungsbestände in Schönefeld-Ost gehören überwiegend der LWB, der Wohnungsbaugenossenschaft Kontakt e. G. und der Wohnungsgenossenschaft UNITAS e. G. Die Wohnungen in Alt-Schönefeld sind durchschnittlich größer als die „Neubau-Wohnungen“ in -Ost. Die Miethöhe (monatliche Grundmiete) ist 2011 in beiden Teilgebieten etwa gleich hoch und liegt mit 4,78 bzw. 4,82 €/qm unter dem Leipziger Durchschnitt von 5,00 €/qm27. Der Immobilienmarkt schätzt Schönefeld 2013 insgesamt als „mittlere Wohnlage“ ein (bei vier Abstufungen: Top-Wohnlage, gute, mittlere und einfache Wohnlage)28. Die 27 Stadt Leipzig (2012): Ortsteilkatalog 2012, S. 8/48/52; aktueller Monitoringbericht stellt für 2013 für die Stadt Leipzig einen Gesamtdurchschnitt von 5,08 EUR/m2 fest und stellt in der Grafik für Alt-Schönefeld bei „unter 4,60 EUR/m2“ einen Mietrückgang dar. Schönefeld-Ost wird unverändert unter „4,60 bis unter 5,00 €/m2“ eingruppiert (vgl. S. 39, Grafik durchschnittliche Nettokaltmiete (Bestandsmiete) 2013) 28 capital.de, 18.04.2013 STEK Schönefeld 29 durchschnittliche Nettokaltmiete der aktuellen Angebote liegt mit ca. 4,40–4,80 EUR/m2 unter dem Leipziger Durchschnitt (Alt-Schönefeld: leicht steigend). Im Wohnungsmarktbarometer 2012 wird für Schönefeld überwiegend eine gleich bleibende Nachfrage erwartet29. Viele Bewohnerinnen und Bewohner hegen Umzugsabsichten: in Alt-Schönefeld mit 47 % fast doppelt so viele wie in Schönefeld-Ost (24 %)30. Denkmalschutz Der überwiegende Teil der Gebäude in der Alten Ortslage sowie in Alt-Schönefeld sind denkmalrechtlich geschützt. Eine besondere Bedeutung haben das Schloss und Rittergut Schönefeld von 1871-1876 (Sachgesamtheit Schloss und Rittergut Schönefeld mit den Einzeldenkmalen ehemaliges Gut Schönefeld mit Herrenhaus, Gutsverwalterhaus, Torhaus, Stall, Einfriedung, Hofpflaster und Torpfeiler sowie Zufahrtsallee mit Kastanien und Park (Gartendenkmal)) sowie die gegenüberliegende Gedächtniskirche (1816-1820) mit Friedhof und Grabmalpyramide mit Pfarrhaus (1823).31 Im Fachkonzept Denkmalpflege des SEKo sind entsprechend ihrer Bedeutung die Gorkistraße und die Alte Ortslage als Prioritätsbereich 1 aufgelistet.32 „Ziel innerhalb des ersten Prioritätsbereichs ist es, denkmalpflegerisch wertvolle und identitätsprägende Strukturen mit einem besonders hohen Handlungsbedarf innerhalb weitgehend homogener Bereiche zu stabilisieren. Hierbei sollten sich gezielte Maßnahmen und Förderungen auf die Stabilisierung Einzelobjekte (z. B. stadträumliche bedeutender stadträumlicher Schlüsselobjekte, Eck- und Situationen und Platzsituationen) beziehen.“ Neben einer positiven Qualitätseinschätzung für den Bestand bestehen durch günstige Abschreibungsregelungen für Investitionen in Baudenkmale gute Voraussetzungen für eine kontinuierliche Erneuerungstätigkeit im Altbaubereich33. Fazit: Städtebaulich untergliedert sich Schönefeld in drei für sich homogene Gebiete: Schönefeld-Ost mit seinen Beständen überwiegend aus den 1960/70er Jahren, Alt-Schönefeld mit einem hohem Anteil gründerzeitlicher Gebäude mit vielen Denkmalen sowie die Alte Ortslage rund um das Schloss. Das Schlossensemble ist sehr wertvoll und stellt weiterhin ein großes Potenzial dar. Der Leerstand in Alt-Schönefeld sinkt durch die anhaltende Zuwanderung kontinuierlich. Eine Diversifizierung der Angebotsstruktur des weitestgehend sanierten Bestandes ist aber dringend notwendig und kann z. B. auch durch Neubauvorhaben ergänzt werden. Die Gorkistraße benötigt mit ihren Leerständen besondere Aufmerksamkeit. 29 30 31 32 33 Stadt Leipzig (2013): Wohnungsmarktbarometer 2012, S. 11 Stadt Leipzig (2012): Ortsteilkatalog 2012, S. 48/52 Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: Denkmalliste zu Leipzig. Stadt Leipzig (2009): SEKO , S. B9-6 Erhöhte Abschreibung bei Baudenkmalen nach § 7i und bei selbstgenutzten Baudenkmalen nach 10f EStG STEK Schönefeld 30 Stärken: • besonderer Denkmalwert Schlossensemble, gesamte Alte Dorflage • hohe städtebauliche Qualitäten: geschlossene Altbauviertel Gründerzeit und Zwischenkriegszeit • besondere Identitätswerte durch Denkmale, musikhistorische und Architekturhighlights • konsolidierte Bestände mit stabiler Mieterschaft (geringe Fluktuation) in Schönefeld-Ost • preiswertes und attraktives Wohnungsangebot mit sehr guter Erreichbarkeit und in SchönefeldOst sehr guter Versorgungslage • hochwertige Potenziale für Nachverdichtung • bereits erfolgreiche Stadtumbaumaßnahmen: Platzgestaltung, Schulsanierung, Rückbau • hochwertige Grün- und Freiraumangebote in der Nachbarschaft zu den Wohngebieten Herausforderungen: • Leerstand Wohnen und Geschäftsräume in Alt-Schönefeld • unsanierte Schlüsselobjekte an Stadtteileingängen mit großer städtebaulicher und identitätsprägender Wirkung (Stannebeinplatz, Löbauer Straße, Zeumerstraße) • zusammenhängende Brachengrundstücke und untergenutzte Grundstücke • geringe Vielfalt des Wohnungsangebotes: sowohl für Familien als auch nach den Ansprüchen an Altersgerechtigkeit • hohe Fluktuation im Wohnungsbestand, große Umzugsneigung in Alt-Schönefeld Handel und Wirtschaft Mit dem Stadtentwicklungsplan (STEP) Zentren verfolgt die Stadt Leipzig seit 1999 das Ziel der Sicherung, Stärkung und Entwicklung multifunktionaler Versorgungsbereiche in den Wohnquartieren. Der STEP Zentren unterstützt die Entwicklung eines Zentrensystems, das den Anforderungen einer ausgewogenen Versorgung für alle Bevölkerungsgruppen ebenso gerecht wird wie der Bedeutung der Zentren als Identifikationspunkte urbanen Lebens. Damit leistet er auch einen Beitrag zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung wichtiger Geschäftsstraßen und Magistralen. Der STEP Zentren wurde 2009 von der Ratsversammlung beschlossen. Die aktuelle Fortschreibung, die nach entsprechender frühzeitiger Beteiligung und Diskussion (Workshop Bürger und Vereine 24.08.2012, Sitzung Stadtbezirksbeirat Nordost 04.12.2013) zwischenzeitlich wegen anhängiger Klageverfahren vor dem OVG Bautzen ruhte, wurde 2015 wieder aufgenommen. Ziel ist es, zielgenau zwischen neuen rechtlichen Anforderungen und inhaltlichen Steuerungszielen austarieren zu können. Das Aufwertungsgebiet Schönefeld liegt im Versorgungsraum Ost des STEP Zentren. Priorität für die Entwicklung der Zentrenstruktur im Versorgungsraum Ost hat die weitere Stärkung des STEK Schönefeld innerstädtischen Zentrengefüges und die Stabilisierung der 31 Nahversorgungslagen, die auch die Magistrale Gorkistraße einschließt. In Schönefeld beschreiben die Einstufungen D-Zentrum und Nahversorgungslage das Zentrengefüge. 34 Die Gorkistraße wird in einen nördlichen und südlichen Bereich unterteilt. Dabei besitzt die nördliche Gorkistraße aufgrund ihrer integrierten Lage und Mittenfunktion für die Schönefelder Ortsteile Entwicklungspriorität und wird als D-Zentrum ausgewiesen. Die südliche Gorkistraße wird mit ihrem kleinteiligen Versorgungsbesatz als Nahversorgungslage eingestuft und soll als solche bestandsorientiert gesichert werden. Zwei D-Zentren in Schönefeld-Ost übernehmen unterschiedliche Versorgungsfunktionen: Julian-Marchlewski-Straße Großsiedlung und Straßenanschluss. mit breitem Nahversorgungsangebot Permoserstraße/Bästleinstraße mit inmitten übergeordnetem ÖPNV- der und 35 Während der Bearbeitungszeit dieses Konzeptes wird auf die aus der Bürgerschaft vielfach gewünschte weitere Ergänzung des Einzelhandelsangebotes in Schönefeld durch eine vorgezogene Änderung des noch gültigen STEP Zentren eingegangen und Möglichkeiten der Neuordnung aufgezeigt. Mit Beschluss der Ratsversammlung wird das D-Zentrum Permoserstraße frühzeitig neu abgegrenzt und als zu schützender zentraler Versorgungsbereich festgelegt (Beschluss vom 18.06.2014).36 Mit der aktuellen Fortschreibung des STEP Zentren sollen die Rahmenbedingungen für die zentralen Bereiche und dabei insbesondere für die Gorkistraße (soweit planungsrechtlich möglich) gesichert und die planungsrechtliche Investitionssicherheit für bereits erfolgte und geplante Vorhaben gewährleistet bleiben. 34 Stadt Leipzig (2009): STEP Zentren 2009, S. 34. ebd., S. 36ff. 36 Stadt Leipzig (2014): Teilfortschreibung STEP Zentren 2014, S.3: „Hier stehen mehrere Flächenpotenziale infolge des Stadtumbaus und betrieblich nicht mehr genutzter Areale für eine funktionale und gestalterische Neuordnung des Zentrums zur Verfügung. (…) Da nunmehr das Grundstück des ehemaligen REWE-Marktes an der Bästleinstraße 4 als Kita-Standort entwickelt und auf dem südlich gelegenen Areal der LWB eine Seniorenwohnanlage geplant wird, kann die Abgrenzung des Zentrums im Norden angepasst, d. h. zurückgenommen werden. Der Rückbau ermöglicht gleichzeitig, neben dem bereits vorhandenen Flächenpotenzial für einen Drogeriemarkt, ein neues Flächenpotenzial für ein Ansiedlungsvorhaben mit einem Lebensmittel-Markt in das Zentrum aufzunehmen. Die Abgrenzung und Bezeichnung des Zentrums „Permoserstraße“ werden entsprechend angepasst.“ 35 STEK Schönefeld 32 SUO Aufwertung Schönefeld Leerstand Gewerbe in % 0% 33% 50% 100% keine Daten/keine Gewerbeeinheiten Grenze Aufwertungsgebiet Schönefeld Maßstab:1:9.000 Stand: Februar 2014 0 125 250 500 750 Meter Abb. 13: Leerstand GE-Einheiten 2013 im Aufwertungsgebiet Schönefeld Insgesamt ist durch die unterdurchschnittliche Einkommenssituation in Alt-Schönefeld eine schwächere Kaufkraft vorhanden. Die traditionelle Geschäftsstraße Gorkistraße weist zum Auftakt am Stannebeinplatz größere Leerstände auf, die im Zusammenhang mit der Flächenentwicklung an der Waldbaurstraße und einer Verlagerung der Kundenwege stehen könnten. Offensichtlich hat sich die Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch die Aufwertungsmaßnahme Stannebeinplatz noch nicht kurzfristig auf die Investitionsbereitschaft der Eigentümer auswirken können. STEK Schönefeld 33 Abb. 14: Einzelhandel nach Hauptwarengruppen Gorkistraße (mit Nebenstraßen, eigene Erhebung 6/2014) Über die gesamte Länge der Gorkistraße bis zur Ossietzkystraße (und direkten Nebenlagen) wurden 199 Gewerbeeinheiten erfasst. Dabei war mit 44 GE ein Leerstand von ca. 22 % festzustellen, 30 GE (zwei Drittel) davon vermutlich nicht marktaktiv. Davon waren nur ca. die Hälfte in vollständig leerstehenden Gebäuden gelegen. Das bedeutet, dass sich der nicht-marktaktive Leerstand auch in Gebäuden in gutem Zustand befindet, bei denen die Eigentümer die Hoffnung auf eine Vermietung aufgegeben haben. Hier könnten sich insgesamt gute Ansätze für eine Eigentümermobilisierung ergeben. An der Gorkistraße sinkt die Diversität des Branchenmixes und damit 37 die wahrgenommene Angebotsqualität (Trading-down-Effekt). Zudem wird das Fehlen spezifischer und gesamtstädtisch attraktiver Angebote kritisiert. Eine abgestimmte Vermarktung oder ein organisierter Auftritt der Anbieter der Gorkistraße besteht nicht. Die weiteren Angebote sind als Center (Sonnenwall) organisiert oder durch große Anbieter geprägt. Positiv zu vermerken ist, dass im nördlichen Bereich der Gorkistraße (Löbauer/Gorkistraße) in Kürze der Rewe-Markt komplett neu errichtet sowie perspektivisch parallel die ÖPNV-Erschließung (Bau eines neuen Haltestellenbereich mit umfassender Umgestaltung des Straßenraumes) und die Freiflächenqualität verbessert werden soll. Der südliche Pol der Gorkistraße (Waldbaurstraße) soll durch weitere Angebote gefestigt werden (z. B. Neubau Wohn- und Geschäftshaus für Arztpraxen, Büros, Wohnen), in Schönefeld-Ost wird der zentrale Bereich Permoserstraße durch neue Angebote erweitert und weggefallene Angebote ersetzt, ebenso wie der Standort Sonnenwall von einem 37 Eigene Erhebungen im Mai 2014 STEK Schönefeld 34 kürzlich eröffneten, neuen Discounterstandort profitiert. Seitens der Bürgervereine wird angemerkt, dass insbesondere die Gorkistraße unter wachsenden Leerständen, ausbleibenden Investitionen in den Gebäudebestand und letztlich an einem undefinierten Image leidet. Auch wenn die erfolgten Aufwertungen des Stannebeinplatzes und des Stöckelplatzes positive Impulse gesetzt haben, fehlen wirksame Aktivitäten der privaten Seite. Aufgrund der Unsicherheit über die Entwicklung der Gorkistraße würden seitens der Inhaber keine ausreichenden Investitionen mehr getätigt. Es wird auch kritisch angemerkt, dass die Eigentümer von Gebäuden bei Leerständen nicht ansprechbar oder nicht handlungsbereit sind. Die Entwicklung der Wirtschaft im Aufwertungsgebiet lässt sich nur mit wenigen verfügbaren Daten Beschäftigten) überwiegend beschreiben. lässt sich Betriebe Nach feststellen, des Anzahl dass Handels der das und der Betriebe Areal als (ohne Angaben starker Dienstleistungen zu Wohnstandort sowie einige Handwerksbetriebe beherbergt. Zwischen 2010 und 2012 hat sich die Anzahl der Handelsbetriebe signifikant (von 144 auf 127) sowie zwischen 2009 und 2011 auch die Verkaufsfläche insbesondere im Altbau deutlich verringert. Dies wird aus den Erhebungen zum STEP Zentren sowie seitens der Bürgervereine aus der lokalen Sicht bestätigt. Weitere Aussagen – wie z. B. das Wachstum der Zahl der Handwerksbetriebe von 70 (2010) auf 90 (2012) – können von brancheninternen oder weiteren spezifischen Gründen beeinflusst werden und würden eine detailliertere Untersuchung erfordern. Das Aufwertungsgebiet hat direkte und kurze Zugänge zu bestehenden und zukünftigen Gewerbegebieten/Arbeitsstätten außerhalb der Gebietsgrenzen, die ein vielfältiges und gut erreichbares Arbeitsplatzangebot darstellen: • Gewerbepark Nordost, Wissenschaftspark Industrie- Permoser und Straße, Gewerbegebiet Standort Bautzner Postbank Straße-Ost, Rohrteichstraße sowie Gewerbegebiet Zschortauer Straße (vgl. STEP Gewerbliche Bauflächen): Diese Gebiete sind aus dem Aufwertungsgebiet in wenigen Minuten erreichbar und stellen ein äußerst vielseitiges Arbeitsplatzangebot zwischen hochwertiger Dienstleistung und einfacher Logistik dar. Schönefeld verfügt damit über einen Vorteil gegenüber anderen Stadtteilen. Die genannten Gebiete üben – außer entsprechende Zulieferungsverkehre – keinen direkten negativen Einfluss auf die Schönefelder Wohnqualität aus. • In der öffentlichen Wahrnehmung prägend und das Stadtteilimage belastend sind jedoch die Postbahnhofs derzeit und Hauptverkehrsstraßen brachliegenden der als und Paketpost verfallende, großflächigen Areale des die sich Rohrteichstraße, brandgeschädigte und ehemaligen an zwei mindergenutzte Störzonen der städtischen Öffentlichkeit präsentieren. Von Nordosten dominiert die Brachfläche der ehemaligen Wollkämmerei den Ortsteileingang. Die genannten STEK Schönefeld 35 Flächen stellen erhebliche Entwicklungspotenziale mit positiver Wirkung auch für die benachbarten Wohngebiete Schönefelds dar. Fazit: Das gesamte Aufwertungsgebiet ist durch ein differenziertes Netz von Versorgungsangeboten und kleinteiligen Arbeitsstätten gekennzeichnet, benötigt aber dringend einen sorgsamen Entwicklungsprozess zur Weiterentwicklung und Stärkung der Gorkistraße als Geschäftsstraße. In seiner direkten Umgebung befinden sich große bestehende und sich entwickelnde Gewerbegebiete/Arbeitsstätten mit einem vielseitigen Arbeitsplatzangebot. Stärken: • Nähe zu Arbeitsstätten z. B. im Gewerbegebiet Nordost oder im Wissenschaftspark Leipzig/Permoserstraße • Wachstum der Beschäftigtenzahlen Herausforderungen: • geringere Kaufkraft in Alt-Schönefeld und sinkende Kaufkraft in beiden Quartieren • schwache Magistrale Gorkistraße mit geringer Angebotsqualität außerhalb der Pole, schwache Eigentümeraktivität • ungenügende stadtteilbezogene Unterstützung der ansässigen Klein- und Kleinstunternehmen • fehlendes Image des gesamten Gebietes Klima und Energie Klimaschutz und Klimaanpassung sind – wie die Stadtteilentwicklung insgesamt – eine umfassende Gemeinschaftsaufgabe und erfordern zielgerichtete Aktivitäten sowohl auf der städtischen Ebene als auch auf den Entscheidungsebenen von städtischen Unternehmen. Ergänzend zu übergeordneten und gesamtstädtischen Strategien werden Maßnahmen vielfach auf der teilräumlichen Ebene im Stadtteil von Wohnungseigentümern und -mietern, Verkehrsteilnehmern und von Wirtschaftsakteuren in wirksames Handeln umgesetzt. Handlungsstrategien müssen in besonderer Weise die spezifischen Anforderungen und Bedingungen auf der lokalen Ebene berücksichtigen. Dabei sind sowohl die sozialräumlichen Bedingungen als auch die Besonderheiten der städtebaulichen Struktur, der Anforderungen des Denkmalschutzes – insbesondere in AltSchönefeld, dessen Mehrzahl der Gebäude als Kulturdenkmale geschützt sind – sowie der Struktur des lokalen Gebäude- und Wohnungsbestandes in die Entwicklung von Handlungsstrategien einzubeziehen. Die im „Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020: Auf dem STEK Schönefeld 36 Weg zur europäischen Energie- und Klimaschutzkommune“ (Beschluss vom 18.05.2014) vereinbarten Schönefeld Zielaussagen auf eine und Maßnahmen besondere treffen Situation: auch „Der im Aufwertungsgebiet flächendeckende Leipziger Sanierungsstand aus den 1990er Jahren, der keine energetische Optimierung aufweist und gleichzeitig von einem hohen Anteil an historischen Gebäuden geprägt ist, stellt die Stadt Leipzig vor besondere Herausforderungen“. Schönefeld bietet aufgrund seiner Lage und Struktur besondere Potenziale für eine klimagerechte Stadtteilentwicklung. Die zentrumsnahe Lage, ein verträgliches Maß baulicher Dichte, die gute ÖPNV-Anbindung sowie die umgebenden Grünflächen sind gute Voraussetzungen, um im Sinne des Leitbilds „Stadt der kurzen Wege“ und „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ eine klimagerechte Stadtteilentwicklung anzustoßen. Dazu ist zum einen eine Diversifizierung und Aufwertung des Wohnungsangebots und zum anderen die Entwicklung von Brachflächen in energieeffizienter und nachhaltiger Bauweise vorzusehen. Im Altbaubestand sowie an den Gemeinbedarfseinrichtungen besteht darüber hinaus ein Nachholbedarf an energetischen Sanierungsmaßnahmen. Eine gut integrierte, interdisziplinäre Beratungskette zur Energieeinsparung (beginnend bei Initialberatungen und fortgesetzt bei Moderationsaufgaben in der Umsetzung) ist nötig, um einen neuen Impuls für die nächste Sanierungswelle zu initiieren. Dieser Beratungsprozess muss durch entsprechend Bauherrenmappe bereits und zielgruppenspezifisiche vorhandene das Informationsangebote, Solarkataster, Materialien begleitet sowie werden. neu wie zu „Dabei z. B. die entwickelnde gilt es auch, einkommensschwache Haushalte zu berücksichtigen und in Kooperation mit den Wohnungsbaugenossenschaften und -gesellschaften sozialverträgliche Sanierungsstrategien zu entwickeln, die den Gebäudebestand langfristig sichern und eine Abkopplung von steigenden Energiepreisen ermöglichen“38. In Anlehnung an das „Energie- und Klimaschutzprogramm 2014“ sollen auch in Schönefeld Maßnahmen in folgenden Bereichen umgesetzt werden: • Klimaschutz in Berücksichtigung Stadtentwicklung Belange bei und Bauleitplanung: Freiraumentwicklung, Bauleitplanung/Genehmigungsverfahren, Beratung Eigentümer, Stadtklima • Kommunale Gebäude geringinvestiven und Anlagen: Maßnahmen, Energieeffizienzsteigerung Klimaanpassung, Betrieb, mit Einsatz hoch- und erneuerbarer Energien • Ver- und Entsorgung: Untersuchung Potenziale zur Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien • Mobilität: Ausbau und Vernetzung Umweltverbund, Mobilitätsstationen 38 Vgl. Stadt Leipzig (2014): „Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020, Auf dem Weg zur europäischen Energie- und Klimaschutzkommune“, S. 18 STEK Schönefeld 37 • Kommunikation/Kooperation: Moderationsangebote Öffentlichkeitsarbeit, Eigentümer/Mieter/Betreiber, Beratungs- Mobilisierung, und Kooperation Wohnungsunternehmen, Bürgerinitiativen. Im Rahmen der Bearbeitung des „Integrierten Quartierskonzepts Leipzig-Alt-Schönefeld (IQ Energie Alt-Schönefeld)“ wurde auf der Grundlage einer energetischen Quartiersanalyse ein Zieleinsparszenario für den westlichen Teil des Aufwertungsgebietes Schönefeld erarbeitet. Die Analyse umfasst die Betrachtung des Gebäudebestandes, der technischen Infrastruktur und Energieversorgung, der Verkehrssituation und der Energieund CO2-Bilanz sowie die Ermittlung der potenziellen Energieeinsparung und der Potenziale der erneuerbaren Energien. Um das Zieleinsparszenario, für das konkrete Zielgrößen nach zeitlichen Zielhorizonten formuliert werden, zu erreichen, werden Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung mit einer Umsetzungsstrategie (Finanzierung und Controlling) verknüpft. Eine stichprobenartige Befragung der Eigentümer lässt vermuten, dass bei einem Großteil des Bestandes in Alt-Schönefeld keine oder bereits vor mehr als 15 Jahren energetische Sanierungsmaßnahmen (z.B. Dach, Fenster, Heizungsanlage) durchgeführt wurden. Hier bestehen also umfangreiche Möglichkeiten, in der nun anstehenden „zweiten Sanierung“ durch Investitionen z. B. zu einer Senkung des Wärmebedarfs durch Verbesserung des Wärmeschutzes der Gebäudehüllen sowie einer nachhaltigen Wärmeversorgung durch Erhöhung der Effizienz der Gebäudeheizung und den anteiligen Einsatz erneuerbarer Energien zu gelangen. Aus Sicht der Mieter muss zumindest eine „Warmmietenneutralität“ erreicht werden, für Vermieter eine Erhöhung der Kaltmiete die Amortisation der Investition über einen absehbaren Zeitraum sichern. Noch ist die Marktsituation nicht von einem besonderen Interesse der Wohnungssuchenden an der Art der Energieversorgung und dem Wärmestandard der Gebäude geprägt. Hier bestehen zukünftig Möglichkeiten zur Differenzierung der Angebotssituation – v. a. bei steigenden Energiepreisen. Die flächenhafte Versorgung über Fernwärme aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung stellt nach den aktuellen Regeln der Energieeinsparverordnung und Förderkonditionen eine schon sehr gute (ökologische) Wärmeversorgung für das Quartier dar. Neue und innovative Versorgungskonzepte auf der Blockebene sind bei geringen Absatzmengen an Wärme in Alt-Schönefeld daher nicht per se wirtschaftlich erfolgversprechend. Das ist jedoch die Momentaufnahme und es wird erforderlich auch bei der Fernwärmeversorgung neue Wege zu gehen. Es gilt neue technische Möglichkeiten zu erwägen, welche die Einbindung erneuerbarer Energien (z.B. LowEx-Fernwärme mit Absenkung der Netztemperatur) sowie die mittelfristige Netz-Integration von Wärmeinsel-Lösungen (z. B. Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung) zulassen und diese mit neuen Technologien (z. B. thermische bzw. elektrische Speicher, Brennstoffzelle, Smart-Grid) zu kombinieren. Eine STEK Schönefeld 38 enge Zusammenarbeit von Versorgern, Eigentümern und Experten ist Voraussetzung, um die vorhandenen Einsparpotenziale heben zu können. Als größter Marktakteur kommt den Stadtwerken Leipzig (SWL) hier eine besondere Rolle zu, denn knapp 60% der Gebäude in Alt-Schönefeld werden aktuell mit Fernwärme versorgt. Der Sektor Gebäudewärme nimmt mit ca. 45 % den größten Teil der errechneten CO2-Emissionen ein. Die Absenkung des Wärmebedarfs durch die Sanierung der Gebäudehüllen ist daher gerade für Eigentümer die wichtigste Voraussetzung, um die Heizwärme bezahlbar zu halten – besonders im Mietbereich. Die Einbindung von Eigentümern in die Erarbeitung des IQ Energie Alt-Schönefeld zeigt, dass bei den Einzeleigentümern unterschiedliche Interessenlagen vorherrschen, für die individuelle Lösungen in einer Beratung durch ein qualifiziertes Sanierungsmanagement gefunden werden müssen. Im Rahmen der „zweiten Sanierung“ können mittelfristig in den Alt-Schönefelder Wohnungsbeständen positive Ergebnisse der energetischen Sanierung resp. der Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden. Maßnahmen im Bereich Mobilität, Stadtklima und klimagerechte Stadtentwicklung (z. B. Grün- und Freiraumentwicklung) können im gründerzeitlich strukturierten Bestand und aufgrund der günstigen stadtstrukturellen Voraussetzungen Alt-Schönefelds sehr gut im Quartier umgesetzt werden und sind dafür geeignet, dass Schönefeld zur Erreichung der städtischen Klimaziele beitragen kann. Fazit: Es bestehen große Chancen der Umsetzung von Maßnahmen des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung in der kompakten urbanen Struktur Alt-Schönefelds: Bei einem Großteil der Gebäude steht die „zweite Sanierung“ bevor. Neben den CO2-Einsparzielen sind jedoch auch die soziale und wirtschaftliche Situation im Stadtteil sowie die Entwicklung der Energiekosten zu berücksichtigen. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen im Umbau oder Neubau erfordert daher die Umsetzung der Maßnahmen unbedingt eine entsprechende Abwägung der verschiedenen Belange sowie bei Bedarf eine öffentliche Unterstützung. Stärken: • Dichter Stadtteil mit großem Maßnahmenpotenzial • Vielzahl von Gebäuden mit der Notwendigkeit zur Durchführung der sog. „zweiten Sanierung“ • Brachflächen mit Potenzial für energieeffizienten Neubau oder dauerhafte Begrünungen • Möglichkeit zur Entwicklung stadtweit modellhafter Ansätze im KfW-Untersuchungsgebiet AltSchönefeld i.V.m. Einsatz eines energetischen Sanierungsmanagements zur Initial- und Folgeberatung von Eigentümern • Zukunftsfähigkeit des Wohnungsbestandes Herausforderungen: • Stadtklima: teilweise problematische Wärmeinseln (Überhitzung) STEK Schönefeld 39 • Eingeschränkte Möglichkeiten (Investitionsumfang) sowie teilweise fehlende Sensibilität/Bereitschaft seitens der Eigentümer zur energetischen Sanierung aufgrund der fehlenden Möglichkeit einer wirtschaftlichen Refinanzierung im Stadtteil Wohnumfeld und öffentlicher Raum Freiraum/ Grünflächen/ Wohnumfeld Das Aufwertungsgebiet Schönefeld wird durch die häufig genannte Insellage charakterisiert. Sie ergibt sich zum einen durch prägende Verkehrswege wie die Adenauerallee, Schönefelder Allee oder auch die Torgauer Straße sowie durch große Gewerbegebiete. Es grenzt aber ebenso und zum Teil über die Verkehrswege hinweg an hochwertige Grünräume, z. B.: • den Mariannenpark am westlichen Ortsrand (mit 22,3 Hektar eine der größten sowie landschaftsarchitektonisch und historisch bedeutsamen Parkanlagen in Leipzig) • den Abtnaundorfer Park Landschaftsschutzgebiet im entlang nördlichen der Bereich Parthe und (beide damit gehören zum zum wichtigsten Grünverbundsystem im Nordosten Leipzigs) • den Volksgarten Schönefeld sowie • mehrere Kleingartenanlagen verschiedener Vereine im nördlichen, südlichen und südöstlichen Bereich. Die Freiraumsituation innerhalb der drei Bereiche Schönefelds wird durch die unterschiedlichen baulichen Strukturen geprägt: Befinden sich in der alten Ortslage größere private Garten- und Brachflächen mit zum Teil hochwertigem und altem Baumbestand im Übergang zur Parthenaue, so dominiert in Schönefeld-Ost das öffentliche und halböffentliche Grün der Großwohnsiedlung der Moderne mit einem kleinteiligen Wegesystem, das den Fuß- und Radverkehr weitgehend vom fließenden und ruhenden Autoverkehr trennt. In Alt-Schönefeld sind sowohl die oft versiegelten privaten Innenhofbereiche der Zwischenkriegszeit gründerzeitlichen zugeordneten Strukturen halbprivaten als auch Vorgärten die den und Zeilen der gemeinschaftlichen Grünräume an den Rückseiten mit eigenen Spielflächen vertreten. Dieser Struktur folgend fehlen innerhalb von Alt-Schönefeld öffentliche Freiflächen ebenso wie Spiel- und Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche. Im Fachkonzept Freiraum und Umwelt des SEKo werden bereits für die Ortsteile Schönefeld/Abtnaundorf und Schönefeld-Ost Problemintensität und Handlungsbedarf festgestellt: Luft und Lärm: hoch/hoch; Boden und Stadtklima: mittel/mittel; Freiraum STEK Schönefeld 40 und Erholung: hoch/mittel39. Die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner in beiden Ortsteilen schätzt lt. Kommunaler Bürgerumfrage demgegenüber die Qualität der Grünanlagen im Wohnumfeld, eine dezidiert „sehr unzufriedene Position“ wird nur unter 10 % der Schönefelder eingenommen. Über den gesamten Bereich verteilt finden sich Brachflächen, die unterschiedlich zugänglich sind, so z. B. im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße als qualitativ hochwertiges Flächenpotenzial mit hohem Koordinationsbedarf aufgrund einer kleinteiligen Grundstücks- und Eigentumsstruktur. In Schönefeld-Ost bestehen aufgrund des vorhandenen, überwiegend leicht zugänglichen Freiraumangebotes für alle Altersgruppen wohnungsnahe Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Ausstattungsqualität ist dagegen sehr unterschiedlich zu bewerten (überwiegend Rasenflächen, Wäschetrockenplätze, vereinzelt Spielgeräte). Gerade im Bereich Schönefeld-Ost sind private Investitionen seitens der Eigentümer zur Verbesserung der Nutzungsqualität erforderlich. Das „Grüne Tor“ an der Schnittstelle zwischen Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost gegenüber der Stadtbibliothek sowie die neugestalteten Stadtplätze an der Gorkistraße tragen bereits zur Aufwertung Schönefelds bei. Im Bereich Fritz-SiemonStraße wurden mit dem Sport- und Spielbereich und dem Generationenpark Volksgartenstraße weitere Maßnahmen der Stadt Leipzig umgesetzt. Öffentliche Spielplatzangebote für Kinder sind damit derzeit nur außerhalb des Aufwertungsgebietes im Mariannenpark, Volksgarten, im Abtnaundorfer Park oder am Rotheplatz verfügbar. Gerade aufgrund der randlichen Lage der großen Verkehrsachsen bestehen Erreichbarkeitsprobleme des grundsätzlich attraktiven Freiraumangebotes im Umfeld des Aufwertungsgebietes. Querungshilfen an der Adenauerallee oder der Schönefelder Allee erleichtern die Zugänglichkeit zumindest an wichtigen Schnittstellen des Stadtteilwegenetzes. Sportanlagen sind ausschließlich den Kitas, Schulen und freien Trägern resp. dem Vereinssport zugeordnet und sind daher nicht öffentlich nutzbar. Dazu bieten sich bei allen Nachteilen der Erreichbarkeit die Parkanlagen und Grünräume der Umgebung an. Insbesondere der Bereich der Parthenaue mit seinen weitläufigen Verbindungen ist für Erholungssuchende sehr gut geeignet. Sportangebote werden zum Teil auch in Sporthallen in benachbarten Stadtteilen angeboten (z. B. CVJM in der 16. Oberschule). Ebenso werden Angebote in Schönefeld stadtweit genutzt: SV Lok Mitte, TUS Leipzig Mockau etc. in der Halle der 21. Grundschule/Clara-Wieck-Schule. Das Sportprogramm 2015 trifft für das Aufwertungsgebiet Schönefeld keine Aussagen. 39 SEKo: Karte 3.2, Problemintensität nach Ortsteilen STEK Schönefeld 41 Öffentlicher Raum Die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität wird stark vom baulichen Zustand und der Ausstattungsqualität des öffentlichen Raums geprägt. Gerade im gründerzeitlichen Straßenraster mit nahezu ausschließlicher Wohnnutzung in Alt-Schönefeld (z. B. Dimpfelstraße, Steigerung der Akzentuierung Clara-Wieck-Straße) Aufenthaltsqualität der sind die Kreuzungsbereiche zur städtebaulichen Pflanzung von wünschenswert. Strukturierung Straßenbäumen Der bauliche und oder die Zustand der Straßen, Rad- und Gehwege ist in vielen Bereichen mangelhaft (löchriger, welliger Straßenbelag, unterschiedliches Material bei Reparaturstellen), die Aufteilung des Straßenraums ist durch z. T. nicht mehr vollständige Farbmarkierungen kaum noch wirksam. Die Wegebeziehungen für Fuß- und Radverkehr, z. B. entlang des Kohlweges als Verbindungsachse zwischen Alt-Schönefeld und Schönefeld Ost, sind z.T. nur ungenügend ausgebaut. Fahrradbügel oder ausgewiesene Radstellflächen sind nicht vorhanden. Demgegenüber stehen noch flächig vorhandenes Kleinpflaster mit Granitborden und durch Großpflaster an Hausdurchfahrten strukturierte Fußwege sowie intakte, gepflasterte Fahrbahnen als erhaltenswerte historische und den Stadtraum positiv prägende Strukturelemente. Das bestehende Wegenetz im Stadtteil ist überwiegend nicht barrierefrei und erfordert einen höheren Aufwand bei mobilitätseingeschränkten Personen, auch wenn an den Haltestellen des ÖPNV sowie in Schönefeld-Ost neue Angebote geschaffen werden (sollen) (vgl. auch Handlungsfeld Mobilität). Lärm Im Rahmen der Arbeiten am Lärmaktionsplan der Stadt Leipzig wurden Überschreitungen der Grenzwerte Tag und Nacht (2012) durch Kfz-Verkehr und Straßenbahnen bei gleichzeitiger Betroffenheit von 10 Personen/100m lediglich an der Löbauer Straße zwischen Gorki- und Volksgartenstraße festgestellt. Hohe Lärmbelastungen, welche nicht die im Lärmaktionsplan benannten Auslösewerte von 70 dB (A) tags und 60 dB (AG) nachts überschreiten, sind zudem an folgenden Hauptverkehrsstraßen in Schönefeld berechnet worden: Schönefelder Allee, Ossietzkystraße (auch Straßenbahn), Gorkistraße (auch Straßenbahn), Stannebeinplatz, Adenauerallee, Löbauer Straße, Volksgartenstraße. Auf der Maßnahmenseite des Lärmaktionsplans wurde nur eine „langfristige Maßnahme“ mit der geringsten Priorität benannt: Straßensanierung Schönefelder Allee vom Stannebeinplatz bis zur Einmündung Löbauer Straße. Außerhalb des Gebiets wird der Schutz des Mariannenparks sowie der Parthenaue als „Ruhiges Gebiet“ aufgeführt, wobei STEK Schönefeld 42 hier der Schutz der „innerstädtischen Erholungsfläche“ vor der Zunahme des Lärms gesehen wird40. Als kostengünstige Lösung werden Geschwindigkeitsbeschränkungen und Nutzungseinschränkungen genannt. „Die verstärkte Anordnung von Tempo 30 auch an Hauptverkehrsstraßen an den im Lärmaktionsplan ausgewiesenen Belastungsschwerpunkten, ggf. beschränkt auf die Nachtstunden, ist ein wirksames Mittel der Lärmminderung, das zudem nicht vom Vorbehalt der Finanzierbarkeit abhängig ist.“ Da dabei eine Vielzahl von Randbedingungen und möglichen Seiteneffekten zu beachten ist, kann eine solche Anordnung nur nach einer gründlichen straßenverkehrsrechtlichen Prüfung erfolgen. Dabei sind geeignete Maßnahmen zur Überwachung und Durchsetzung vorzusehen.41 Fazit: Die wichtigen Freiraumangebote für Schönefeld stehen zwar für hohe Qualität und Bekanntheit, liegen aber meist außerhalb des Gebietes. Es geht darum, bei Bedarf die Erreichbarkeit z. B. des Mariannenparks zu verbessern und neue, neben öffentlichen auch vielfach private Spiel-, Begegnungs- und Freiraumangebote sowohl in den Innenhöfen der Gründerzeit und der 1920er Jahre als auch in den Plattenbaubeständen sowie auf vorhandenen Brachflächen zu ergänzen. Stärken: • hochwertiges und nahe gelegenes Grün- und Freiflächenangebot • öffentliche und private Brachflächen in Alt-Schönefeld mit Entwicklungspotenzial Herausforderungen: • Defizit wohnungsnaher öffentlicher Freiflächen insbesondere im verdichteten Alt-Schönefeld, ebenso wie Spiel- und Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche und generationenübergreifender Treffpunkte • Erreichbarkeitswiderstände durch ungeschützte, unattraktive Zugangsbereiche • Störungswirkung Lärmemission Straßenverkehr/ÖPNV • Barrierewirkung großer Verkehrstrassen wie z. B. Schönefelder Allee, Adenauerallee oder Torgauer Straße Verkehr und Mobilität Straßenbahn und Bus Trotz seiner Insellage ist Schönefeld ein zentrumsnaher, sehr gut erreichbarer und 40 41 Stadt Leipzig (2013): Lärmaktionsplan, Karte 4 „Ruhige Gebiete“ Stadt Leipzig (2014): Entwurf STEP Verkehr und öffentlicher Raum – Fortschreibung, S. 17 STEK Schönefeld 43 erschlossener Stadtteil: entweder über das gut ausgebaute Straßenhauptnetz oder mit der Straßenbahnlinie 1 (in 9 min. vom Stöckelplatz zum Hbf) sowie die Linie 3, die den östlichen Gebietsrand erschließt. Zudem fahren die tangentialen Buslinien 70 und 90 (sowie 77) weitere dezentrale Ziele an42. Derzeit sind größere Baumaßnahmen weder im Straßenhauptnetz noch im Nebennetz in Vorbereitung. An der Kreuzung Gorki-/Löbauer Straße soll – in Abhängigkeit verfügbarer Mittel – im Nachgang zum Neubau des ReweSupermarkts eine komplette Neuordnung des Verkehrsknotenpunktes (barrierefreie Haltestelleninsel) stattfinden. Für eine potenzielle Erweiterung des Straßenbahnnetzes ist im STEP Verkehr und öffentlicher Raum eine Trassenfreihaltung aufgenommen, die von der Gorkistraße über die Löbauer Straße, Bautzner Straße und die Braunstraße zum SBahnhaltepunkt „Thekla“ der Linie S4 am Gewerbegebiet Nordost führt. Insbesondere für den Bereich Schönefeld-Ost würde diese Erweiterung eine weitere Verbesserung einer klima- und nutzerfreundlichen verkehrlichen Erschließung bedeuten. Die Gorkistraße verfügt über eine exzellente Anbindung, was offenbar auch ihren Handelskern schwächt, weil damit auch andere Zentren sehr gut erreichbar werden. Der Verlust an Kaufkraft an höherrangige Zentren bewegt sich aber im üblichen Bereich. Motorisierter Individualverkehr (MIV)/Carsharing Die Verfügbarkeit von einem oder mehreren Privat- oder Dienst-Pkw ist mit ca. zwei Dritteln der Haushalte in beiden Ortsteilen gleich und höher als in der gesamten Stadt43. Das bedeutet aber auch, dass ca. 33 % der Haushalte autofrei sind und anders mobil sein wollen. Die Pkw-Eigner in Alt-Schönefeld sind höchst unzufrieden mit der Stellplatzsituation in der Wohnumgebung: 86 % schätzen sie aufgrund des geringen Gesamtangebots als sehr schlecht, schlecht oder teils-teils ein, wogegen im aufgelockerteren Schönefeld-Ost die Stellplatzsituation zu 66 % als gut oder sehr gut eingeschätzt wird. Allerdings hat seit 2008 in Schönefeld-Abtnaundorf der Bestand an Pkw um 15 % zugenommen, in Schönefeld-Ost ist er um ca. 3 % zurückgegangen. Für Schönefeld-Abtnaundorf wird wie beschrieben von einem weiteren Bevölkerungszuwachs ausgegangen, der sich kurz- und mittelfristig auch in einem steigenden Problemdruck im ruhenden Verkehr äußern wird. Eine besondere Situation der Überlagerung von Stellplatzbedarfen und Grund für die oben beschriebene Unzufriedenheit besteht im Umfeld des Postbank- Verwaltungsgebäudes gegenüber des Stannebeinplatzes. Zwar besteht hier ein schnell erreichbarer Haltepunkt für Bus und Straßenbahn, viele Beschäftigte reisen jedoch mit dem Auto an und suchen Stellplätze in den Seitenstraßen des Stannebeinplatzes und 42 Tramlinien 1 und 3: Takt Hauptzeiten 10 min., Nebenzeiten 15 min und seltener; Buslinie 70 und 90: Hauptzeiten 10 min., Nebenzeiten und Wochenenden, 15 min und seltener; Buslinie 77 (Fliederhof–Stünz): Hauptzeiten 60 min. außer sonntags. 43 Gesamtstadt 38 % der Haushalte: Stand 2012, S. 49, Angaben aus der Kommunalen Bürgerumfrage 2013 (Vorabzug Stand 30.09.2014) STEK Schönefeld 44 konkurrieren dort mit der Bewohnerschaft um Stellplätze. Eine Ausweitung des Stellplatzangebotes ist nicht als realistisch zu betrachten, so dass insbesondere in Alt-Schönefeld Möglichkeiten einer vorausschauenden Parkraumbewirtschaftung geprüft (Flächensicherung) und als stadtverträgliche Nutzungsalternative die Angebotsqualität des Umweltverbundes und seiner Schnittstellen verbessert werden sollten. Stationsgebundene Carsharing-Standorte befinden sich zentral in der Shukowstraße und außerhalb des Gebietes in der südlich gelegenen, aber in wenigen Straßenbahn-Minuten erreichbaren Eisenbahnstraße. Seitens der Betreiber wird weiteres Potenzial in Schönefeld gesehen und aktuell werden auch weitere Standorte geprüft. Stellplätze mit Vorrang oder Ladetechnik für Fahrzeuge der E-Mobilität sind bisher nicht vorgesehen. Im Rahmen des Erarbeitungsprozesses wird geprüft, ob die Gorkistraße resp. Stannebeinplatz oder Löbauer Straße als Standort der im Stadtgebiet geplanten Mobilitätsstationen (Kombination von Stellplätzen für je zwei E- und Car-SharingFahrzeuge, Fahrrad Nextbike, Fahrradbügel und Info-Stele und Bike&Ride) geeignet ist. Radverkehr Der Ausstattungsgrad mit Fahrrädern ist in den beiden Ortsteilen mit der PkwVerfügbarkeit vergleichbar. Zwei Drittel der Haushalte verfügen über ein oder mehrere Fahrräder, wobei der Anteil in Alt-Schönefeld etwas höher ausfällt. Sie werden allerdings nur eingeschränkt benutzt: Nur 5 resp. 8 % fahren täglich, jeweils über 60 % fahren seltener als „mehrmals im Monat“ oder nie mit dem Fahrrad, obwohl die Räder ja verfügbar sind. Es ist etwas überraschend, dass in Schönefeld-Ost z. B. in der Freizeit und zum Einkaufen häufiger das Rad benutzt wird als in Alt-Schönefeld, wo mehrheitlich das Auto gewählt wird. Auf dem Weg in die Innenstadt spielt das Rad trotz Distanz unter 5 km für die Schönefelderinnen und Schönefelder eine untergeordnete Rolle. Eine Ursache könnte in der Einschätzung der Qualität der Radverkehrsanlagen gesehen werden: In Alt-Schönefeld sind damit 45 % der Bürgerinnen und Bürger sehr unzufrieden, unzufrieden oder teils-teils – in Schönefeld-Ost immerhin noch 38 %. Die Abstellmöglichkeiten werden in Alt-Schönefeld tendenziell eher negativ bewertet. Dementsprechend wird auch mehrheitlich eingeschätzt, dass in Leipzig nicht genug für den Radverkehr getan wird. Das Aufwertungsgebiet ist über die Parthe-Mulde-Radroute entlang der Parthenaue in das übergeordnete Radwegenetz sehr gut eingebunden. Als Teil einer übergeordneten ost/west-orientierten Radwegeverbindung vom Wissenschaftszentrum Torgauer Straße in Richtung Mariannenpark weist der kurze Fuß-/Radweg-Abschnitt der Bertolt-BrechtStraße Baumängel auf, die eine Radnutzung erschweren. Zudem hat die Max-Lingner- STEK Schönefeld 45 Straße im Bereich des Rettungsweges großes Potenzial für eine Netzeinbindung in Schönefeld-Ost. Das Wegenetz in Schönefeld-Ost eignet sich sehr gut für die Ausweitung der umweltfreundlichen Nahmobilität. Hier sind Netzlücken zu erkunden und vor allem barrierefrei zu schließen. Zusätzlich wird durch den neuen Gymnasiumsstandort sowie die Interimsnutzung an der Löbauer Straße eine Veränderung der Radverkehrssituation aufgrund des Schülerverkehrs auf der Gorki-, Löbauer und Volksgartenstraße sowie konkret an der Einmündung Ossietzkystraße auftreten, für die Lösungen der Verkehrsführung in der lokalen Situation sowie der umwelt- und klimafreundlichen Organisation frühzeitig entwickelt werden müssen. Der Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 formuliert als Zielsetzung für die gesamte Stadt: „Die Stadt Leipzig möchte „Radverkehr als System“ entwickeln, um den Anteil des Radverkehrs im Alltagsverkehr dauerhaft zu erhöhen.“44 Für das Aufwertungsgebiet sieht es in 2. Priorität folgende Maßnahmen vor45: • Maßnahme Nr. 59: Volksgartenstraße zwischen Permoser Straße bis Löbauer Straße – Prüfauftrag Schutzstreifen Radverkehr • Maßnahme Nr. 60: Volbedingstraße/Ossietzkystraße/Volksgartenstraße: von Berthastraße bis Löbauer Straße Bau einer Radverkehrsanlage • Maßnahme Nr. 94: Schönefelder Allee, zwischen Stannebeinplatz und Löbauer Straße: Straßenausbau mit Anlage Radfahrstreifen Die verbesserte Einbindung des Kohlweges in das Radverkehrsnetz (Beseitigung von Barrieren) sowie Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung für den Radverkehr sollen geprüft werden, um eine schnelle und autoverkehrsarme Verbindung vom Nordosten (mit Verbindung zur Bennigsenstraße und über den geplanten „Urbanen Wald“ in das Zentrum) als Alternative zur stark befahrenen und im weiteren Verlauf südlich der Bahntrasse ohne Radweg geführten Hermann-Liebmann-Straße anzubieten. Fazit: Schönefeld ist sehr gut im städtischen Netz mit Bus und Straßenbahn erreichbar, zukünftig soll der Anteil des Umweltverbundes und hier insbesondere des Radverkehrs aber noch deutlich gesteigert werden. Mobilitätskonzepte zur Lösung der Stellplatzproblematik in Alt-Schönefeld sind erforderlich und der zukünftige Schülerverkehr mit Rad am Gymnasium in der Gorkistraße zu beobachten. Familien mit Kindern sowie Ältere stellen zudem hohe Anforderungen an eine barrierearme Gestaltung des Wegenetzes in Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost. 44 Stadt Leipzig (2012): Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 der Stadt Leipzig, S. 15 Stadt Leipzig (2012): Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 der Stadt Leipzig, Anlage 4: Maßnahmeliste zur Netzentwicklung inklusive Prioritäten (Tabelle) 45 STEK Schönefeld 46 Stärken: • Hervorragende Erschließungsqualität durch Straßenbahn und Bus, umfangreiche Fahrradverfügbarkeit in den Haushalten • Im Vergleich zu Alt-Schönefeld eine positivere Einschätzung und Erfahrung des Verkehrsmittels Rad in Schönefeld-Ost • Große Potenziale zur Steigerung des Radverkehrs und eines besseren Ergebnisses im Modal Split Herausforderungen: • noch zu geringer Umfang alternativer Mobilitätsangebote, um als Standortvorteil wirksam werden zu können und Stellplatzproblematik in Alt-Schönefeld zu lösen • schwierige Verkehrssituation Gorkistraße für den Schülerverkehr mit dem Rad am zukünftigen Gymnasium • Parkplatzmangel • ungenügende Berücksichtigung der Anforderungen von Barrierearmut/-freiheit im öffentlichen Wegenetz und an Haltestellen Netzwerk, Kooperation und Teilhabe, Image Während der Bearbeitung dieses STEK konnte eine sehr gute Kooperation mit der eigens für die Begleitung des Stadtteilentwicklungsprozesses gebildeten „Arbeitsgemeinschaft Pro Schönefeld“ aufgebaut werden. Als günstige Rahmenbedingung ergab sich, dass die beiden Schönefelder Bürgervereine bereits z. T. langjährig im Stadtteil mit umfangreichen Angeboten agieren sowie vertrauensvoll und in eingeübter Weise mit Partnern im Netzwerk kooperieren. Die Arbeit des „Bürgervereins Schönefeld e. V.“ und des Vereins „Wir für Schönefeld e. V.“ wird u. a. ergänzt durch den Schloss Schönefeld e. V., den Offenen Treff „Kirsche“ der Kinderhilfe Leipzig e. V., den BGL Nachbarschaftshilfeverein e. V., die soziale Arbeit des CVJM und der Volkssolidarität sowie die Aktivitäten der Kirchen (Ev.-luth. Matthäuskirchgemeinde Leipzig-Nordost, Pfarrgemeinde Heilige Familie) und der großen Wohnungsgesellschaften. Begleitet durch weiteres ehrenamtliches Engagement und politische Aktivitäten sind sie die wichtigen Knotenpunkte des Schönefelder Stadtteillebens. Die Vernetzung aller genannten Akteure und der gegenseitige Informationsaustausch wurde in den Gesprächen jedoch noch als ungenügend eingestuft. Für die zukünftige Zusammenarbeit wird daher ein regelmäßiger Austausch gewünscht, der zugleich die bereits hohe Auslastung der Akteure berücksichtigt. Vorstellbar ist dies in Form eines verstärkten projektbezogenen und informellen Austauschs, STEK Schönefeld jährlichen Treffen oder über die vorhandenen Online47 Plattformen. Als stadtteilbezogene Publikationen haben sich der „Schönefelder Bote“ des BV Schönefeld e. V. und die vereinseigenen Webpräsenzen etabliert: www.wfs-ev.de und www.bv-schoenefeld.de. Der Prozess der Beteiligung, die Koordinierung der Aktivitäten und die Organisation des Austausches bedarf einer externen Unterstützung. Das Image des Stadtteils Schönefeld wurde in den Workshops und Arbeitsgesprächen sehr häufig thematisiert. Der überwiegende Teil der Akteure im Bearbeitungsprozess ist davon überzeugt, dass der Stadtteil „sich unter Wert verkauft“ und die Vielzahl von Potenzialen und Optionen nicht ausreichend bekannt seien. Als „Nicht-Image“ werde das Bild bei „den Leipzigern“ eingeschätzt und als ungerechtfertigt empfunden. Es gehe nun darum „Schönefeld näher an die Stadt zu bringen“. Die Beteiligung am politischen Leben findet für die Mehrzahl der Bürger in der Ausübung ihres Wahlrechtes statt. Die Wahlbeteiligung kann damit auch als ein Indikator für die politische und soziale Integration angesehen werden und korreliert stark mit Bildung, Einkommen und der sozialen Position (Bertelsmann-Stiftung/IfD Allensbach)46. Bei der Bundestagswahl im September 2013 fanden 67,9 % der Leipziger Wahlberechtigten – der niedrigste Wert aller deutschen Großstädte über 500.000 Einwohnern – den Weg zu den Wahllokalen, in Schönefeld-Ost nahezu gleich viel mit 67,3 % und in SchönefeldAbtnaundorf nur 56,3 %. In Leipzig liegen nur Grünau-Nord (54,6 %) und traditionell als Schlusslicht das benachbarte Volkmarsdorf mit einer Beteiligung von 46,7 % noch deutlich darunter. Bei der Kommunalwahl im Mai 2014 (Stadtratswahl) blieb die allgemeine Wahlbeteiligung mit 41,8 % auf dem Stand von 2009 und der OBM-Wahl 2013. In Alt-Schönefeld gingen nur 31,1 % zur Wahl (Schlusslichtgruppe mit Mockau-Süd, Grünau-Nord und Volkmarsdorf) und brachten der NPD mit 7,3 % den stadtweit höchsten Erfolg. Schönefeld-Ost liegt in der Wahlbeteiligung mit 40,6 % wieder auf Stadtdurchschnitt. Die NPD holte hier mit 5,8 % ihr zweitbestes Ergebnis (gleichauf mit Mockau-Süd)47. Im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage 2013 wurde nach der Zufriedenheit mit dem Wohnviertel gefragt. Grundsätzlich sind 86 % (Schönefeld-Abtnaundorf) resp. 94 % (Schönefeld-Ost) mit dem Wohnviertel zufrieden (sehr zufrieden/zufrieden/teils-teils). Es wurde aber auch die Einschätzung der Wohnviertelentwicklung erkundet. Im Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf wird die Entwicklung von der Hälfte der Bewohner als kritisch eingeschätzt: 51% sagen, der Ortsteil sei attraktiv gewesen – aber jetzt nicht mehr, der Ortsteil sei es nie gewesen oder habe sich sogar noch verschlechtert. 20 % geben an, der Ortsteil sei attraktiv oder noch auf dem Wege. 10 % nehmen immerhin eine Verbesserung wahr. In Schönefeld-Ost sind 42 % der Ansicht, der Stadtteil sei attraktiv und z. T. verbessere er sich noch. Hier äußerten nur 22 % der Befragten eine kritische 46 vgl. Petersen, Hierlemann, Vehrkamp, Wratil (2013): Gespaltene Demokratie – Politische Partizipation und Demokratiezufriedenheit vor der Bundestagswahl 2013, Gütersloh 47 Stadt Leipzig (2014): Stadtratswahl 2014 STEK Schönefeld 48 Einschätzung. Bemerkenswert ist bei beiden Ortsteilen die Veränderung in der Einschätzung der Entwicklung gegenüber 2011: In Schönefeld-Abtnaundorf verschärfte sich die kritische Sicht, die positive Sicht ging zurück (von 27 auf 20 %) und der Anteil ohne Meinung stieg auf fast ein Fünftel. In Schönefeld-Ost stieg der Anteil derjenigen, die eine negative Entwicklung sehen, um 14 Punkte auf 27 %! Fazit: Die bestehenden bürgerschaftlichen Arbeitsstrukturen sind stabil und im Stadtteil anerkannt. Ihre Vernetzung untereinander soll verbessert werden. Zukünftig werden die Akteure noch intensiver in der Stadtteilentwicklung bei der Umsetzung von Projekten und im Engagement auf der lokalen Ebene zur Unterstützung gefragt sein. Zugleich sind die Belastungsgrenzen der ehrenamtlichen Arbeit zu berücksichtigen. Die im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage ermittelte Einschätzung der Quartiersentwicklung durch die Bewohnerschaft ist deutlich kritischer geworden. Stärken: • aktive bürgerschaftliche Strukturen im Stadtteil • Bereitschaft zur vertrauensvollen Kooperation • wachsende Relevanz auf der kommunalpolitischen Agenda Herausforderungen: • Geringe Anzahl aktive Träger im Bereich Kultur/Soziales • Unzureichende Vernetzung der verschiedenen Akteure • Geringe Identifikation, sinkende Gebietszufriedenheit, wachsender und überdurchschnittlicher Anteil Umzugsabsichten in Alt-Schönefeld • mangelhafte soziale und politische Teilhabe: geringe Wahlbeteiligung und hoher rechtsextremer Anteil in Alt-Schönefeld STEK Schönefeld 49 Fazit: Chancen und Risiken Schönefeld wird auch mittelfristig ein wachsender Stadtteil sein, der insbesondere in den Altbaubereichen neue Bewohnerinnen und Bewohner anziehen wird. Gebäude werden saniert, Neubauten errichtet und Versorgungsangebote erweitert und modernisiert. Ein Gymnasium wird die Konkurrenzsituation und die Entwicklungspotenziale des Stadtteils deutlich aufwerten. Es besteht jedoch die ungünstige Perspektive, dass sich die vorhandenen sozialen Probleme gerade in den Bereichen Bildung, Ausbildung, Beschäftigung, Einkommen und demografischer Wandel verschärfen. Dies und betrifft die sozialräumliche insbesondere Problemkonzentration die Zielgruppen Kinder und weiterhin Jugendliche, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderungen und Senioren. Hier geht es um benachteiligende Lebensumstände für die Integration in Ausbildung und Berufsleben, um Verfestigung von Armut und der Abstieg von gering verdienenden Gruppen am Ende des Berufslebens in prekäre Einkommensverhältnisse und Altersarmut. Dies findet seine Entsprechung in einem dringenden und umfassenden baulichen Sanierungsbedarf öffentlicher Einrichtungen wie Schulgebäuden und Turnhallen. Bei einer geringen Zahl von kulturellen Angeboten, von eingeschränkten Freizeit- und Begegnungsangeboten werden an die vorhandenen ehrenamtlichen Strukturen höchste Anforderungen gestellt, die mit dem derzeitigen Entwicklungsstand nur unzureichende Handlungsmöglichkeiten bieten. Besondere Herausforderungen (z. B. dezentrale Unterbringung in der Stöckelstraße, soziale Unterstützungsbedarfe) und Problemlagen können dazu führen, dass die bestehenden ehrenamtlichen Strukturen überfordert werden. Im Rahmen der Gespräche und des Workshops Soziales und Kultur wurden insbesondere Defizite bei den Angeboten der Erwachsenen-/Bürgerbildung und des lebenslangen Lernens, den Beratungs- (Familienhilfe, Hilfen zur Erziehung) sowie Veranstaltungsangeboten für Familien und den Angeboten der Gesundheits-/Suchtberatung gesehen. Darüber hinaus fehlen stadtteilbezogene Angebote der Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderung. Damit verbunden ist die Gefahr der geringeren sozialen (und auch politischen) Teilhabe, die den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil und letztlich in der gesamten Stadt gefährdet sowie einen erhöhten Finanzbedarf für kommunale Pflichtaufgaben erzeugt. Ein weiterer Zuzug einkommensschwacher Bevölkerung ist aufgrund des günstigen Mietpreisniveaus sowie eines verfügbaren Angebotes in verschiedenen Segmenten zu erwarten und könnte eine dauerhafte gesamtstädtische Segregation befördern. Diese Fragen werden sich in Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost in spezifischer, nach sozialen Gruppen STEK Schönefeld unterschiedlicher Weise ausprägen, sich aber sozialräumlich 50 konzentrieren. Städtebauliche Missstände sind aufgrund der bisher konsequenten Investitionsbereitschaft der großen Wohnungsbauunternehmen überwiegend nur im privaten Altbaubereich und hier im Bereich der Ortseingänge, der Magistrale Gorkistraße und im gründerzeitlichen Wohnungsbestand festzustellen. Derzeit sind einige wichtige Vorhaben im Aufwertungsgebiet von privater und öffentlicher Seite in Vorbereitung. Bei einem Verlust des Vertrauens in das weitere Marktgeschehen werden die Mängel der Angebotsstruktur „Schlüsselobjekten“ verfestigt. benötigt Gerade die dringend Gorkistraße eine mit integrierte ihren unsanierten Entwicklung, die die Einzelhandelsstruktur, die Aufenthaltsqualität im Öffentlichen Raum und die Entwicklung des Gebäudebestandes umfasst und eine Belebung zum Ziel hat. Bauliche Mängel im öffentlichen Raum, bei der sozialen Infrastruktur sowie die geringe Ausstattungsqualität in vielen Straßenzügen wirken als Lagenachteile. In Schönefeld-Ost können Probleme des Wohnens, insbesondere in der Wohnungsausstattung (Barrierefreiheit) bei einer stark wachsenden Klientel der Hochaltrigen auftreten, die potenziell besondere Ansprüche an Mobilität und Betreuung entwickelt, sowie im öffentlichen Raum, der verstärkt Aufenthalts- und Begegnungsfunktionen zu übernehmen hat und Mobilität auch für bewegungseingeschränkte Personen zu den wohnungsnahen Versorgungseinrichtungen absichern muss. Viele Wohnungsbestände sind bereits in den 1990er Jahren saniert worden und müssen sich nun rentabel tragen. Mit dem derzeitigen Bestand kann das Ziel einer gemischten und langfristig tragfähigen Bewohnerstruktur nicht erreicht werden. Angebote für Familien oder junge Zielgruppen sind derzeit unterrepräsentiert. Umfangreiche Investitionen sind lt. Aussagen der Wohnungsunternehmen kurz- und mittelfristig zu erwarten, wenn die Marktsituation diese erfordert. Von daher wird eine erhöhte Verantwortung für die Qualität des öffentlichen Raumes von der Stadtverwaltung erwartet, der sie nur in Kooperation mit der Wohnungswirtschaft und den ehrenamtlichen Unterstützern im Stadtteil nachkommen kann. Es besteht insgesamt – bei auch einigen positiven Ansätzen – das Risiko, dass sich Schönefeld als sozialer und städtebaulicher Problembereich weiter festigt und bei wachsender Bevölkerung an der aktuell positiven Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich (und für Schönefeld-Ost beim Bevölkerungszuwachs) weiterhin nur unterdurchschnittlich teilnimmt. Aufgrund des noch kostengünstigen Wohnungsangebotes besteht zudem die Gefahr, dass Haushalte aus stärker prosperierenden Stadtteilen aus Mangel an Alternativen in mietpreisgünstige Bestände nach Schönefeld ausweichen, ggf. auch verdrängt werden. Dies wird eine ungünstige Wirkung auf das Investitionsverhalten der Eigentümer sowie auf potenzielle Zuzügler haben und eine Abwärtsspirale begründen. Das vielfach beklagte „Nicht-Image“ besteht genau darin, dass die vorhandenen Qualitäten und Potenziale des Gebietes unterschätzt oder übersehen werden. STEK Schönefeld 51 Die Chancen des Aufwertungsgebietes liegen insbesondere in seinen attraktiven und imageprägenden Bereichen rund um das Schloss Schönefeld und in der alten Ortslage Schönefeld, den entwicklungsfähigen Zwischennutzungen sowie in den Flächenpotenzialen benachbarten Grün- für und Neubau Freiräumen. und Die geschlossenen und denkmalgeschützten Siedlungsbereiche in Alt-Schönefeld sind zudem attraktive Wohnstandorte, die dazu noch über Sanierungsobjekte und die Flächenpotenziale verfügen, auf denen bisher fehlende Wohnungsmarktsegmente für Familien mit zukunftssicheren Energieeffizienzstandards Raum finden können. Schönefeld eignet sich aufgrund hervorragenden energieeffiziente der kompakten ÖPNV-Erschließung Mobilitätsangebote gründerzeitlichen besonders sowie für dezentrale Baustrukturen und umweltfreundliche Energieproduktionsformen der und in Nahversorgungsnetzen. Diese stehen z.T. jedoch in direkter Konkurrenz zur Fernwärme. In Schönefeld-Ost Eigentumsstrukturen (sowie mit in einigen größeren Lagen in Beständen Alt-Schönefeld) einzelner ermöglichen die Wohnungsunternehmen Investitionsrahmen, die gute Voraussetzungen bieten, Energieeffizienzsteigerungen mit maßvollen Mietpreissteigerungen besser in Ausgleich zu bringen. Zusätzlich zum positiven Beitrag Schönefelds zu einer gesamtstädtischen CO2-Reduktion wird die langfristige Marktfähigkeit des Wohnungsangebotes in den verschiedenen Segmenten als besondere Chance gesehen. Ein ausreichendes Angebot von Bildungseinrichtungen sowie die Stadtteilbibliothek stellen eine Präsenz öffentlicher Infrastruktur sicher, obwohl bisher keine Einrichtung über die Grenzen des Stadtteiles hinaus Bedeutung genießt (Ausnahmen außerhalb des Gebiets: Mariannenpark; Schwimmhalle Nordost, 25-m-Becken; Sommerbad 48 Schönefeld ). Die Gorkistraße hat Flächenpotenziale im Leerstand, städtebauliche Qualitäten und räumliche Anknüpfungspunkte zur Verbesserung der Erreichbarkeit und Entwicklungsansätze, die sie auf der gesamten Länge zu einer identitätsprägenden und unverwechselbaren Magistrale werden lassen kann, die als ideelle Mitte für alle drei Teile des Aufwertungsgebietes wirken kann. Die Erreichbarkeit des Gebietes ist hervorragend. Sie kann intern noch verbessert werden, indem die einzelnen Teilgebiete z. B. durch einen akzentuierteren Grünbereich am Kohlweg miteinander verschränkt werden und Netze sowie die Zugänge insbesondere für den Radverkehr noch qualifiziert werden. Die gute Anbindung an das Umland, an die Innenstadt, an andere Stadtteile sowie zu weiteren hochwertigen Mobilitätsangeboten (Fernverkehrsanbindung Hauptbahnhof, Flughafen) ist noch zu wenig bekannt (oder es wirken negative Umfeldfaktoren hemmend). Die Nähe zu sehr vielfältigen Arbeitsstätten sowie 48 die angrenzenden Potenzialflächen für Unternehmensansiedlungen machen Sportprogramm Leipzig 2015 (2007), Sportstättenentwicklungsplanung, S. 283 STEK Schönefeld 52 Schönefeld zu einem weiterhin interessanten Wohnstandort. Die bestehenden guten Arbeitszusammenhänge mit der Wohnungswirtschaft sind eine gute Grundlage, um auf die umfangreichen Herausforderungen des demografischen Wandels im Wohnungsbestand, im öffentlichen Raum und der sozialen Infrastruktur reagieren zu können. Hier können zudem Kontakte zu ehrenamtlichen Strukturen und sozialen Einrichtungen vertieft werden, um die erforderlichen intergenerativen Kooperationen zu intensivieren und den Ansatz eines inklusiven Sozialraums zu befördern. Die aktuell positiven Rahmenbedingungen der gesamtstädtischen Entwicklung sowie der Neubau des Gymnasiums Schönefeld – als bedeutendstem öffentlichen Investitionsvorhaben im gesamten Stadtbezirk Nordost – bieten das Potenzial, die Zuwanderung in die innerstädtischen Bereiche verstärkt nach Schönefeld zu lenken. Es sind Angebote für verschiedene Nutzergruppen im gesamten Aufwertungsgebiet vorhanden. Aufgrund der zu erwartenden demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren wird Zuwanderung auch zukünftig weiterhin sowohl im Bestand in Schönefeld-Ost als auch in Alt-Schönefeld erfolgen. Entsprechend einer aktuellen Untersuchung zum Wohnungsbausegment Industrieller Wohnungsbau der DDR in Leipzig werden auch zukünftig überwiegend ältere Personen in das preisgünstige Marktsegment in SchönefeldOst ziehen49. Dies ist dringend bei der Bestandsentwicklung zu berücksichtigen, stellt aber auch eine Wachstums- und Stabilisierungschance für Schönefeld-Ost dar. Es kommt darauf an, die Zuwanderung für alle Interessierten (mit dem Ziel einer mittleren Wohnlage) mit einem vielfältigeren Wohnungsangebot, einer breit gefächerten und hochwertigen Bildungslandschaft, kulturellen Angeboten und einer attraktiven Versorgungssituation sowie einem positiven Image langfristig abzusichern (und dabei junge Familien als Neu-Schönefelder zu gewinnen). Entgegen der seitens der Wohnungswirtschaft geäußerten Absicht, vorerst keinen Neubau vorzusehen, wird zur Diversifizierung des Bestandes und zum Ausbau gemischter Bewohnerstrukturen in Schönefeld-Ost ein Umbau oder eine Ergänzung notwendig sein. Vieles ist aktuell angestoßen, aber der Wendepunkt ist noch nicht erreicht. Nicht zuletzt liegt in der Schwerpunktsetzung und der Entwicklung neuer Konzepte wie diesem ein großes Potenzial, den Stadtteil positiv zu entwickeln und dabei neue Bündnisse zu schließen. Im Rahmen der Kooperation bei der Bearbeitung des Konzeptes im Stadtteil wurde 49 „Plattenbauwohnungen sind ein vergleichsweise preiswertes Wohnungsmarktsegment. Ihre Bewohner leben in überwiegend kleineren und mittleren Wohnungen. Die Bewohnerstruktur ist durch einen hohen Anteil älterer bzw. einkommensschwächerer Personen gekennzeichnet. (…) Als Zuzugsziel wird der Plattenbau selten favorisiert. Am ehesten interessieren sich ältere Personen dafür, die bereits zuvor eine Plattenbauwohnung bewohnten. Plattenbaubewohner sind vergleichsweise standorttreu und suchen die neue Wohnung oftmals im Wohngebiet. Umzugsgründe bei Plattenbaubewohnern sind – entsprechend ihrer Altersstruktur – vergleichsweise häufig gesundheitlicher Art. Aus den Befragungsergebnissen der Bürgerumfrage 2012 ist somit ein Bedarf an altersgerechten Wohnungen im Plattenbau ableitbar.“ Falk Abel, Andrea Schultz: Gebäudetyp Plattenbau – Wer wohnt dort, wer zieht hin, wer weg, wer bleibt? In: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen: Statistischer Quartalsbericht III/2013, S. 19ff. STEK Schönefeld 53 deutlich, dass die Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung im vorhandenen Netzwerk sehr weitreichend ist. Die Zusammenarbeit verlief hochmotiviert, vertrauensvoll und an Zielen und vorhandenen Ressourcen orientiert. Diese Kooperation und Unterstützung ist unverzichtbar gerade bei Maßnahmen gegen die sozialräumlichen Probleme und Defizite sowie erforderlich gegen die fehlenden Angebote im soziokulturellen und intergenerativen Bereich. Trotzdem wird es nötig sein, Netzwerk- und Managementstrukturen zu etablieren (oder auszubauen), die Unterstützung liefern und Kontinuität sichern (bauliche und soziale resp. soziokulturelle Aufgaben). Zusammenfassung Das Aufwertungsgebiet Schönefeld verfügt über erhebliche Probleme im städtebaulichen, funktionalen, sozialen Entwicklungsperspektive und bei soziokulturellen vielversprechenden Bereich mit einer Entwicklungsansätzen. unsicheren Dringende Handlungsbedarfe bestehen in den Zukunftsfeldern: • Bevölkerung, demografischer Wandel, Soziales • Bildung und Kultur, Soziale Infrastruktur • Wohnen, Stadtumbau und Denkmalschutz • Handel und Wirtschaft • Klima und Energie • Wohnumfeld und öffentlicher Raum • Verkehr und Mobilität • Netzwerk und Kooperation, Image, Teilhabe Eine integrierte Stadtteilentwicklung bietet die größten Chancen, auf den – wie oben beschrieben – vorhandenen großen Potenzialen des Stadtteiles aufzubauen, die Stärken zu stärken, Risiken und benachteiligende Bedingungen zu verringern und in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren im Stadtteil bei angemessener Förderung zu erfolgreichen Maßnahmen zu gelangen sowie die Leistungsfähigkeit des Stadtteils zur Steigerung der Attraktivität und Resilienz der Stadt Leipzig beizutragen. STEK Schönefeld 54 4. SCHÖNefeld – Leitbild, Qualitäten und Ziele Leitbild Schönefeld ist ein einzigartiger und vielfältiger Stadtteil der Stadt Leipzig an der Parthenaue mit einer hohen Lebensqualität und bedeutenden historischen Zeugnissen der Musikstadt Leipzig rund um das Schlossensemble mit der Gedächtniskirche und dem ehemaligen Rathaus. Der Stadtteil bietet als attraktiver und klimafreundlicher Wohnstandort für junge Familien bis zu Senioren wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten, vielfältige Versorgungs- und Bildungsangebote vom Kindergarten bis zum Gymnasium und kurze Wege in die Leipziger Innenstadt ebenso wie zu naheliegenden Arbeitsstätten. Schönefeld bietet Freiraum: hochwertige Landschaftsschutzgebiete, historische Parkanlagen, wohnungsnahes Grün ebenso wie Kleingärten und Räume für eigene Aktivitäten – im Ehrenamt oder als Unternehmer. Die Gorkistraße ist als Geschäftsstraße der lebendige Markt und ideelles Zentrum des sich seiner Traditionen und seiner Verantwortung für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung bewussten Leipziger Stadtteils, der sich mit der Kraft der Bürgerinnen und Bürger auch für künftige Generationen den sich wandelnden Herausforderungen aktiv und kooperationsbereit stellt. Ziele Die Stadt Leipzig ist darum bemüht, für die Entwicklung des Stadtteiles positive Rahmenbedingungen zu schaffen und städtische Ressourcen entsprechend der räumlichen Schwerpunktsetzung des INSEK (SEKo Leipzig 2020) vorrangig im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung einzusetzen. Um eine erfolgreiche Entwicklung anzustoßen, ist eine gute und vertrauensvolle Kooperation mit der Bürgerschaft, den Unternehmen, Haus- unverzichtbar. Das und von Wohnungseigentümern der Ratsversammlung und weiteren beschlossene Verantwortlichen INSEK umfasst ein umfangreiches und vor dem Hintergrund einer ortsteil- und fachbezogenen Untersuchung und ressortübergreifenden Bearbeitung hinreichend detailliertes Zielsystem, aus dem sich die Schwerpunktsetzung für Schönefeld zwingend ergibt. Im Rahmen der Bearbeitung des STEK Schönefeld wurden die Ziele und Handlungsfelder des nach dem SEKO-SUO vertieften „Handlungskonzeptes für das Aufwertungsgebiet Schönefeld“ aufgegriffen, aktualisiert, fortgeschrieben und aufgrund des über das Programm Stadtumbau Ost hinausgehenden integrierten Konzeptansatzes erweitert. STEK Schönefeld 55 Dabei konnten die Ziele sowie die Maßnahmen innerhalb der Handlungsfelder aufgrund der grundsätzlich erhaltenen Strategieansätze mit erforderlichen Aktualisierungen fortgeschrieben werden. Bereits umgesetzte Vorhaben werden nachrichtlich genannt, um die Zusammenhänge zur aktuellen Gesamtmaßnahme nachvollziehbar zu halten. Es werden aufgrund des integrierten Ansatzes auch Maßnahmen aufgeführt, die nicht aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“ gefördert werden können. Zielübersicht in Verknüpfung mit Handlungsfeldern (HF): • Stabilisierung der positiven Einwohnerentwicklung, Stärkung des Anteils von Familien, attraktive Wohnangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen (1, 3) • Anpassung der Quartiere an den demografischen Wandel: generationengerechter (und damit familienfreundlicher) Stadtumbau, Entwicklung angemessener und nachfragegerechter Vielfalt des Wohnungsangebotes und Aufwertung des öffentlichen Raums; ausreichender, bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum (3) • Aufwertung des Wohnumfeldes, Qualifizierung von Freizeit- und Sportangeboten, Erhöhung der Freiraumqualität und Verbesserung der Anbindung an die umliegenden Freiraumstrukturen (1, 3, 5) • Aufwertung der Bildungslandschaft sowie Stärkung sozialer, gesundheitsförderlicher und kultureller Angebote im Stadtteil, Ausbau und Vernetzung von sozialen Unterstützungsangeboten, Stärkung des Ansatzes eines inklusiven Sozialraums (1, 3, 4, 6) • Entwicklung weiterer bedarfsgerechter Angebote der sozialen Infrastruktur (1, 3, 4, 6) • Stärkung Schönefelds als attraktiven Bildungsstandort (1, 3, 4) • Qualifizierung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit (4) • Erhöhung der Energieeffizienz zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel (5) • Entwicklung eines klimagerechten und barrierearmen/-freien Mobilitätsangebotes (5) • Erhalt, Entwicklung, Revitalisierung und Nachverdichtung der städtebaulichen Strukturen (1, 2, 3, 5) • Entwicklung und Profilierung der Gorkistraße (als Identifikationskern des Stadtteils) als multifunktionale Geschäftsstraße, Sicherung wohnungsnaher Versorgungsangebote (2) • Unterstützung lokaler Unternehmen (3) • Stärkung der Permoserstraße als wichtiges Versorgungszentrum (3) • Stärkung der Verflechtungen innerhalb des Gebietes (insbesondere zwischen Alt- STEK Schönefeld 56 Schönefeld und Schönefeld-Ost) und mit anderen Stadtteilen (1, 2, 3, 5) • Starke Bürger– starker Stadtteil: Aktivierung, Stärkung und Vernetzung des Engagements der Stadtteilakteure, soziale Inklusion, Teilhabe am kulturellen, politischen und sozialen Leben, Stärkung der Stadtteilidentität und des Images (1, 4) • Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des Stadtteils (alle) In einem integrierten Ansatz der Stadtteilentwicklung werden zur Erreichung der Entwicklungsziele sektorale und räumliche Schwerpunkte in den Handlungsfeldern und Maßnahmen miteinander verknüpft. Aufgrund der besonderen Entwicklungspriorität wurden die Alte Ortslage/Schloss Schönefeld und die Gorkistraße als Wirtschafts- und Versorgungsstandort vor allem im öffentlichen Raum als räumliche Handlungsschwerpunkte herausgestellt. Die weiteren Handlungsschwerpunkte beziehen sich auf sektorale Herausforderungen, die hier verdichtet und mit Maßnahmen unterlegt werden: Bildungslandschaft, Wohnen und Nachbarschaft, Klima und Mobilität sowie Prozess, Aktivierung und Koordinierung (unter dem Titel „Starke Bürger/starker Stadtteil). Handlungsfelder: Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld Handlungsfeld 2 – Gorkistraße Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil STEK Schönefeld 57 Abb. 15: Handlungsfelder 5. Handlungsfelder und Maßnahmen für das Aufwertungsgebiet Schönefeld Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld Zu den besonderen Qualitäten des Aufwertungsgebietes Schönefeld gehören die in weiten Teilen geschlossene und fast vollständig denkmalgeschützte Bausubstanz der Gründerzeit, der sich anschließenden herausragenden Zeugnisse der Baukunst der Zwischenkriegszeit Baustrukturen der Schlossensemble sowie alten mit die gemischten, Ortslage historischem auch Schönefeld. Rathaus, denkmalpflegerisch Hier bestechen Postgebäude, bedeutsamen insbesondere Alter das Wassermühle, Gedächtniskirche, Pfarrhaus, Friedhof und Grabmalpyramide bis hin zu den beiden Schulgebäuden an der Gorkistraße. Die bereits mit Hilfe von Stadtumbau-Ost-Mitteln begonnene Revitalisierung und Entwicklung des Schlossensembles soll insbesondere im Umfeld weiterhin gestärkt werden. Darüber hinaus bildet die Gedächtniskirche als Hochzeitsort von Clara Wieck und Robert Schumann perspektivisch eine Station des Notenrades. Insbesondere der klassizistische Innenraum soll durch Schaffung eines STEK Schönefeld 58 geregelten Zugangs für Besucher besser erlebbar werden. 50 Für die Entwicklung des Aufwertungsgebietes haben das Schloss und die Alte Ortslage eine existenzielle Entwicklung des Bedeutung. Die behutsame Schlossensembles soll und prioritär denkmalpflegerisch fortgesetzt werden sorgfältige durch eine Verbesserung der Wegweisung und Entwicklung der touristischen Nutzung der Ortslage und seiner wertvollen Destinationen, die sich auch in einer Aufwertung des Images von Schönefeld insgesamt zeigen wird. Die überwiegende Nutzung des Gebäudeensembles als gesamtstädtisch bedeutsamer Bildungsstandort stellt hier für Schönefeld eine zusätzliche Qualität, aber auch vor dem Hintergrund des Ziels eines inklusiven Sozialraums eine besondere Herausforderung Koordinierungskreises zwischen und Verantwortung Schlossverein, Kirche, dar. Der Aufbau Stadtverwaltung, eines LWB und Bürgervereinen als Arbeitsstruktur wird als unverzichtbar eingeschätzt. Die angestrebte Verdichtung und standortverträgliche bauliche Entwicklung in der alten Ortslage soll fortgesetzt werden. Dazu ist die Sanierung und Wiederbelebung bislang unsanierter Gebäude, insbesondere in den städtebaulich markanten Lagen zu unterstützen. Auch hier bestehen durch Umgestaltung von Wohnungsgrundrissen Möglichkeiten zur Diversifizierung des Wohnungsbestandes und damit zu einer Erhöhung der Attraktivität für unterschiedliche Bewohnergruppen. Für die Neubebauung des derzeit brachliegenden Bereiches an der Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße sind Konzepte für selbstgenutztes Eigentum ebenso wie für den Mietwohnungsbau und kooperative Wohnformen zu entwickeln, die sich mit innovativen Ideen, hocheffizienter Energieversorgung und einer hochwertigen Gestaltung des öffentlichen Raums an junge Familien und/oder Neu-Schönefelder (in kurzer Distanz zum neu entstehenden Gymnasium) richten. Modernisierungs- und Instandsetzungs- sowie Sicherungs- und Ordnungsmaßnahmen sollen bei Bedarf unterstützt werden. Der Einsatz von Mitteln der Wohnungsbauförderung – wenn verfügbar – ist zu prüfen. Zwischennutzungen können dazu beitragen, die Standortentwicklung zu stützen. Wichtige Maßnahmen: • Denkmalgerechte und behindertengerechte Sanierung Torhaus inkl. Außenanlagen/Schloss Schönefeld Zeumerstraße 1 (in Umsetzung) Das Schloss Schönefeld mit seinem Ensemble ist ein historischer und für die Identität des Stadtteils zentraler Bereich. Im Hauptgebäude sowie im Neubauflügel ist eine Förderschule untergebracht, in einem Nebengebäude ein Kindergarten. Der Betreiber 50 Das „Notenrad“ ist eine von drei Routen der Notenspur-Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, stadtweit musikhistorisch bedeutsame Orte miteinander zu verbinden und erlebbar zu machen. Das Notenrad beschreibt dabei einen ca. 40 km langen Radwanderweg und befindet sich derzeit in der Planungsphase. STEK Schönefeld 59 der Förderschule, die Lernen Plus gGmbH Schloss Schönefeld, plant eine denkmalgerechte und behindertengerechte Sanierung und Umbau des großen Torhauses, in dem u. a. eine Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen entstehen soll. Auch die Außenanlagen sollen barrierefrei gestaltet und aufgewertet werden. • Neuordnung und Neugestaltung Schlossumfeld: Im Eingangsbereich zum Schloss Schönefeld befindet sich das Ensemble Ossietzkystraße 41 mit ruinösen Gebäuden, die bisher wesentlich zum schlechten Gesamteindruck beigetragen haben. Hier soll die stadträumliche Qualität wiederhergestellt werden. Die Erlebbarkeit der Pyramide, der Gedächtniskirche und des Gesamtensembles sowie die touristische vorhandener Erschließung Flächenpotenziale sollen und verbessert werden. städtebaulicher Unter Missstände Einbeziehung sowie durch Umbaumaßnahmen soll die Zugangssituation deutlich verbessert werden. • Entwicklung Alte Wassermühle Am Schönefeld: Standort sind der Hausmeisterstützpunkt und Betriebshof der LWB angesiedelt. Bei einer zukünftigen Entwicklung wird angestrebt, der Historie des Standortes angemessen Rechnung zu tragen. • Revitalisierung Ratskeller: Für den ehemaligen gastronomisch genutzten Ratskeller werden derzeit Nachnutzungsoptionen untersucht. Die Stadtteilbewohner/innen favorisieren auch für die Zukunft eine Ansiedlung von Gastronomie. • Hinweis weitere Maßnahmen: Im räumlichen Schwerpunkt der Alten Ortslage/ des Schlosses bestehen enge Verknüpfungen zu weiteren Maßnahmen insbesondere aus den folgenden thematischen Handlungsfeldern: HF 3 - Modernisierung und Instandsetzung sowie Sicherung von städtebaulich/ denkmalpflegerisch wertvollen Gebäuden; HF 5 - Konzept zur energieeffizienten Neubebauung Brachflächen im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße; HF 6 - Koordinierungskreis Schloss Schönefeld. STEK Schönefeld 60 Handlungsfeld 2 – Gorkistraße Besondere Maßnahmen zur Revitalisierung einer Geschäftsstraße zu einem lebendigen, wohnungsnahen Versorgungsstandort können nur in enger Kooperation mit den handlungsbereiten Beteiligten erfolgreich durchgeführt werden. Erfahrungen in anderen Geschäftsstraßen haben gezeigt, dass in erster Linie die Akteure im Stadtteil selbst, insbesondere die Gewerbetreibenden, die Eigentümer und die Vereine aktiv werden müssen und sie aber in ihren Aktivitäten begleitet werden sollten. Es geht darum, einen individuellen und passenden, auch städtebaulichen Weg zu entwickeln, der die eigenen Stärken ausbaut und einzigartige Ansätze (neu er-)findet. Dabei kann als Organisationshilfe ein Unternehmen oder ein „Kümmerer“ zur Unterstützung eingesetzt werden, um den Prozess anzustoßen, lauffähig zu halten und Aufgaben zu bündeln. Die Vielzahl nicht-marktaktiver Leerstände (44 Einheiten in der Einkaufsstraße und den direkt angrenzenden Bereichen) deutet darauf hin, dass eine Entwicklungsperspektive noch unklar bleibt. Für die Einrichtung eines Verfügungsfonds muss abgesichert sein, dass die aktive Bürgerschaft die Bereitschaft zur Mitwirkung im Vergabeteam besitzt. Nur dann kann der Verfügungsfonds – unter Begleitung eines Vergabeteams mit Vertretung u. a. der Bürgervereine – zur Unterstützung kleinerer Aktivitäten im investiven (z. B. zur Ladengeschäftsaufbereitung) und im nicht-investiven Bereich vorbereitet werden.51 Die Sanierung und Revitalisierung von Gebäuden entlang der Gorkistraße hat Priorität. Zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität und zur integrierten Entwicklung des Wirtschaftsund Versorgungsstandorts Gorkistraße wurden mit dem Stannebein- und dem Stöckelplatz bereits zwei Impulsmaßnahmen im öffentlichen Raum seitens der Stadt Leipzig durchgeführt. Im nördlichen Bereich der Gorkistraße/Löbauer Straße soll der Straßenraum ebenfalls zukünftig zur Einrichtung einer barrierefreien Haltestellenanlage umgebaut werden. Die Einordnung von identitätsprägenden städtebaulichen Elementen (wie z. B. die besondere Gestaltung der Mündungsbereiche in der Gorkistraße) soll die Entwicklung der Geschäftsstraße gestalterisch und funktional unterstützen. Der Erhalt städtebaulich bedeutsamer und denkmalpflegerisch wichtiger Gebäude z. B. an den Eingangsbereichen ist gerade zur Profilierung des Stadtteiles und zur Entwicklung einer positiven Aufbruchstimmung der lokalen Akteure eine wichtige Aufgabe. Die Geschäftsstraße Gorkistraße soll auch funktional zu einem leistungsfähigen Standort aufgewertet werden. Dazu gehört auch die Entwicklung von übergeordneten Bildungseinrichtungen wie dem neuen Gymnasium. Der Standort Gorkistraße erhält hier zusätzlich durch einen Neubau des REWE-Supermarktes erhebliche Entwicklungsimpulse. Die Erreichbarkeit des Gebietes ist mit vielen Verkehrsmitteln hervorragend. Sie kann 51 Vgl. Anlage 2 STEK Schönefeld 61 intern noch verbessert werden, indem z. B. durch einen akzentuierteren Grünbereich am Kohlweg die Zugangsmöglichkeiten insbesondere für den Radverkehr noch qualifiziert werden. Eine stärkere Verflechtung der beiden Gebiete Alt-Schönefeld und SchönefeldOst kann zu einer Stärkung der Gorkistraße als „ideeller Mittelpunkt“ beitragen und zur besseren Auslastung der jeweiligen Angebote führen. Zudem können Verbesserungen der Erreichbarkeit des neuen Schulstandortes an der Gorkistraße zur Belebung der nördlichen Gorkistraße beitragen. Es soll zudem geprüft werden, wie Maßnahmen zur Lärmminderung die Aufenthaltsqualität steigern können: hier insbesondere Geschwindigkeitsbeschränkungen und Durchfahrtseinschränkungen. Im Rahmen des Erarbeitungsprozesses wurde die „AG Pro Schönefeld“ beteiligt, um die Zielaussagen und Maßnahmenvorschläge aus Sicht des Stadtteils zu kommentieren. In den beteiligten Vereinen wurden nahezu übereinstimmende Aussagen und zur Priorisierung der Entwicklung der Gorkistraße und Ossietzkystraße getroffen. Wichtige Maßnahmen: Aufwertung des öffentlichen Raumes • Neugestaltung Stannebeinplatz und Stöckelplatz (umgesetzt): Die Aufwertung der beiden genannten historischen Plätze an der Gorkistraße ist ein wichtiger Meilenstein für die Aufwertung und Identität des Stadtteils Schönefeld. Beide Maßnahmen konnten in enger Abstimmung mit den Bürgervereinen geplant und bereits 2012 mit Mitteln des Programms Stadtumbau Ost, Fördergebiet Südost, umgesetzt werden. • Grünes Tor Gorkistraße – Grün- und Freiflächengestaltung vor Stadtteilbibliothek und am Losinskiweg (umgesetzt): Der zentrale Bereich an der Schnittstelle von Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost weist noch starke städtebauliche und funktionale Mängel auf. In diesem Bereich wird ein REWESupermarkt neu errichtet, eine Grundschule (Astrid-Lindgren-Schule) sowie ein zwischengenutztes Schulgebäude (ehem. Gustav-Fechner-Gymnasium) sind vorhanden und weisen starken Sanierungsbedarf auf. Die Grün- und Freifläche vor der Stadtteilbibliothek zwischen Shukowstraße, Losinskiweg und Gorkistraße wurde aufgewertet und neu gestaltet. Das auch für die Bibliothek als Veranstaltungsfläche vorbereitete Areal eröffnet als „grünes Tor“ den Zugang zu den beiden Wohnquartieren Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost. • Neuordnung Haltestellenbereich Gorkistraße/Löbauer Straße: Mittelfristig ist es geplant, die derzeit getrennten Haltestellen von Bus und Straßenbahn Löbauer STEK Schönefeld 62 Straße zu einer Haltestelleninsel in der Gorkistraße zusammen zu führen und behindertengerecht auszubauen. • Prüfung Aufwertung öffentlicher Raum Gorkistraße/Schulweg: Ab Knotenpunkt Löbauer Straße bis zum neuen Gymnasium sollen die Möglichkeiten zur Aufwertung des öffentlichen Raums der Gorkistraße geprüft und insbesondere die Thematik der Radverkehrsführung betrachtet werden, ggf. im Zusammenhang mit einer Erneuerung der Gehwege. • Einrichtung einer „Mobilitätsstation“ in der Gorkistraße entweder am Stannebeinplatz oder im Bereich Gorki-/Löbauer Straße. Derzeit befinden sich stadtweit mehrere Standorte im Auswahlverfahren, darunter die Standorte in der Gorkistraße. Mobilitätsstationen sind Verknüpfungspunkte des Verkehrsträgers ÖPNV mit mind. zwei weiteren Verkehrsträgern (z.B. Fahrradverleih, Car-Sharing) sowie einer E-Ladestation. Durch die Einrichtung einer Mobilitätsstation würde die Gorkistraße funktional gestärkt sowie ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der umweltfreundlichen Mobilität im Stadtteil geleistet. • Aufwertung nahezu Einmündungsbereiche einmalige Einmündung von städtebauliche Nebenstraßen Die Dimpfel-/Taubestraße: Situation der auf Magistralen wiederholten in Leipzig spitzwinklingen kann zur identitätsprägenden Rückgewinnung von überwiegend dem Autoverkehr gewidmeten Straßenräumen genutzt werden. Hier können für Fußgänger die Aufenthaltsqualitäten verbessert und Flächen z. B. für eine temporäre gastronomische Nutzung neu gewonnen werden. Ideen zur Aufwertung können über die Erarbeitung einer städtebaulichen Studie als Auftakt generiert werden. Stärkung der Gorkistraße als „multifunktionales Band“ • Arbeitsprozess Entwicklung Wirtschafts- und Versorgungsstandort Gorkistraße und Umsetzungsbegleitung: Es ist die zentrale Aufgabe, die Akteure an der Gorkistraße, insbesondere die Gewerbetreibenden, die Hauseigentümer und die stadtteilbezogenen Vereine und Initiativen zur Entwicklung der Geschäftsstraße zu aktivieren, zu vernetzen und bei Aktivitäten zu unterstützen. Entlang der Magistrale sollen Leerstände abgebaut werden und sich kleinteilige, multifunktionale Gewerbenutzungen, darunter Gastronomie ansiedeln. Das nördliche und südliche Ende der nördlichen Gorkistraße Bereich gibt können es dabei dabei Entwicklungspole Potenziale für sein. Insbesondere Nachverdichtungen, die im die Schnittstellenfunktionen zwischen Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost stärken können. Für die Entwicklung ist ein Aktionsplan mit Arbeitsschritten und Handlungsempfehlungen gemeinsam mit dem Akteursnetzwerk zu erarbeiten. Eine wichtige STEK Schönefeld Maßnahme wird die Leerstandskartierung in Abstimmung mit den 63 Eigentümerzielen bilden. Die Umsetzung dieses Aktionsplanes Gorkistraße soll im Rahmen des Stadtumbaumanagements begleitet und durch Maßnahmen wie „Aktivierung und Beratung von Eigentümern“ unterstützt werden. Die Händler/Gewerbetreibenden auf der Gorkistraße sollen bei Bedarf ergänzend über Fördermöglichkeiten der Wirtschaftsförderung und sonstige Investitionsbeihilfen informiert und beraten werden. Hier sind Maßnahmen der Unterstützung der ansässigen Unternehmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes mit Aktivitäten der Beschäftigungsförderung und -sicherung sowie der sozialen Integration zu verbinden. Als Instrumente könnten der Verfügungsfonds eingesetzt werden oder konkrete KMUBeihilfen. • Neuordnung im Bereich Gorkistraße/Löbauer Straße durch Abriss und Neubau Einzelhandelsstandort (in Umsetzung): Nach Abriss des bestehenden Standortes soll ein Neubau mit anspruchsvoller städtebaulicher und architektonischer Gestaltung sowie einer Bäckerei/ Café enstehen. • Hinweis weitere Maßnahmen: Im räumlichen Schwerpunkt der Gorkistraße bestehen enge Verknüpfungen zu weiteren Maßnahmen insbesondere aus den folgenden thematischen Handlungsfeldern: HF 3 - Modernisierung und Instandsetzung sowie Sicherung von städtebaulich/ denkmalpflegerisch wertvollen Gebäuden, HF 3 - Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg/Shukowstraße/Schulzeweg – verbesserte Durchwegung, Maßnahmen zur Lärmminderung an den Hauptverkehrsstraßen, Unterstützung von lokalen Unternehmen, HF 5 - Gorkistraße 15 und 25 – Aufbau des Gymnasiums Schönefeld, HF 6- Verfügungsfonds. Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft In der Bevölkerungsvorausschätzung 2013 wird angenommen, dass sich das Zuwanderungsgeschehen sehr dynamisch auf Alt-Schönefeld konzentrieren wird und in Schönefeld-Ost sich eine Stabilisierung mit der Tendenz zu einem weiteren Rückgang ergeben wird, ohne dass sich die Struktur grundsätzlich ändert. Die Fortsetzung der Zuwanderung wird den Stadtteil insgesamt stärken und die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur voll in Anspruch nehmen. Zu einer nachhaltigen Stabilisierung als gemischter Stadtteil ohne sozialräumliche Disparitäten ist es erforderlich, den Stadtteil für eine breitere Nachfrage weiterzuentwickeln, um eine weitere Verfestigung sozialer Problemlagen zu vermeiden. Es wird auch von einem hohen Anteil von Kindern in den zuwandernden STEK Schönefeld Familien ausgegangen. Dies betrifft die Diversifizierung des 64 Wohnungsangebotes z. B. für selbstgenutztes Wohnen, für junge Familien, für intergenerative Anforderungen ebenso wie eine Verbesserung des Bildungs- und kulturellen Angebotes oder der Qualität der zentralen Bereiche usw. Der Entwicklung ist der Ansatz eines inklusiven Sozialraums zugrunde zu legen. Weiterhin ist es das Ziel, dass sich sowohl die alteingesessenen als auch neuen Bewohnerinnen und Bewohner auch mittel- und langfristig im Stadtteil wohlfühlen, an seiner Entwicklung umfassend teilhaben und diese unterstützen. Diese weitgehende Leistung der Inklusion verschiedener Gruppen und Individuen mit ihren speziellen Eigenschaften betrifft auch die Möglichkeiten zu sozialer Teilhabe – am kulturellen, politischen oder sozialen Leben und insbesondere in den Bildungseinrichtungen – und soll aktiv unterstützt werden. Der demografische Wandel führt zu erheblichen Anforderungen an die Anpassung und Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes, der Versorgungsstruktur, des öffentlichen Raums und seiner Funktion als Verkehrsraum, der sozialen Infrastruktur und der quartiersbezogenen Angebote der Gesundheitswirtschaft. Nicht zuletzt steigen die Anforderungen an die kulturellen Angebote sowie die Strukturen auf dem Arbeitsmarkt (nicht nur für Ältere). Es werden in Schönefeld größere, flexiblere und altersgerecht ausgestattete Wohnungen behindertengerechte Angebote, ebenso gebraucht die erlauben, es wie intergenerative selbstbestimmt mit und mehreren Generationen in der Nachbarschaft zu wohnen und dabei bei Bedarf Serviceleistungen in Anspruch nehmen zu können. Im Bereich Schönefeld-Ost wird nach den Planungen der Wohnungsunternehmen zukünftig kein Rückbau stattfinden. Eine sinnvolle Nachverdichtung zur notwendigen Ergänzung nicht vorhandener Angebotssegmente kann die Attraktivität und Stabilität des Standortes erhöhen. Es ist von besonderer Bedeutung, den öffentlichen Raum in Schönefeld-Ost kontinuierlich umzugestalten, um den Anforderungen verschiedener Altersgruppen im Wohnumfeld gerecht zu werden. Der anstehende Umbau des Versorgungsbereiches Permoserstraße (vgl. S. 29f) und der angrenzenden Flächen (Projekt Seniorenwohnen, Neubau Kita Poserstraße) erfordert eine hohe städtebauliche Qualität sowie eine hohe Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes. Aufgrund seiner identitätsstiftenden Wirkung für Schönefeld-Ost werden Wettbewerbe oder wettbewerbsähnliche Verfahren zur Entwicklung städtebaulich und architektonisch hochwertiger Lösungen empfohlen (vgl. Verfahren Gorkistraße/Löbauer Straße). Aktuell besteht die Möglichkeit, den Entwicklungsprozess für eine Neuordnung zu beschleunigen. Das Grundstück des ehemaligen REWE-Marktes an der Bästleinstraße 4 wurde zum Kita-Standort entwickelt. Auf dem südlich gelegenen Areal zum Permoser Eck wird eine Seniorenwohnanlage gebaut. Vorhandene Flächenpotenziale können nun für die Ansiedlung eines neuen Lebensmittel-Marktes und eines Drogeriemarktes STEK Schönefeld 65 entwickelt werden. Weitere größere Baumaßnahmen sind mittelfristig dann nicht mehr zu erwarten. Aufgrund der Verwerfungen des Arbeitsmarktes der letzten beiden Jahrzehnte ist zu erwarten, dass einkommensschwache Haushalte nach Eintritt in das Rentenalter verstärkt auf preisgünstige Wohnungsangebote zurückgreifen müssen. Eine besondere Herausforderung wird es sein, die Attraktivität der Bestände in Schönefeld-Ost auch für weitere als die klassischen Nachfragegruppen für den „Alt-Neubau“ zu erhöhen und gleichzeitig das Spektrum von Betreuungseinrichtungen nachfragegerecht zu erweitern. Der öffentliche Raum muss auch von mobilitätseingeschränkten Personen sicher genutzt werden können. Es sind gleichwertige Mobilitätschancen zu sichern. Grün- und Freiraumangebote sind sicher erreichbar zu gestalten. Für Kinder und Jugendliche sind wohnungsnahe Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten zu ergänzen. Es ist von besonderer Bedeutung, dass auch im öffentlichen Raum von Schönefeld-Ost eine Aufwertung sowohl der zentralen Bereiche erfolgt als auch geeignete Plätze der Begegnung und des Aufenthalts geschaffen werden, die den Anforderungen von Familien, Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen sowie Senioren gerecht werden. Dabei sind auch Möglichkeiten zur Förderung der Bewegung umzusetzen. Durch eine verbesserte Anbindung des Stadtteils an die benachbarte Parthenaue mit dem Mariannenpark und dem Abtnaundorfer Park sowie an die umliegenden Kleingartenanlagen sollen die vorhandenen Freiraumstrukturen im Leipziger Nordosten zur Steigerung der Lebensqualität im Stadtteil näher gebracht werden. Die Übergänge sollen weiter optimiert und in das interne Wegesystem integriert werden. Dabei sollen bestehende Vernetzungsbausteine wie Radwegnetze berücksichtigt werden. Gastronomische Einrichtungen Freiraumangebotes sowie können der die Attraktivität und Bekanntheit Attraktionen Schönefelds erhöhen (z. B. des am Mariannenpark, Ratskeller Schönefeld). Auch für die Attraktivität und soziale Stabilität des Stadtteils insgesamt sollen soziale Beratungs- und kulturelle (Veranstaltungs-)Angebote überprüft und bedarfsgerecht ausgebaut werden. Maßnahmen der Qualifizierung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit sollen (vor dem Hintergrund positiver Erfahrungen im Leipziger Osten) verfügbar gemacht und so umgesetzt werden, dass neben der individuellen Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt ebenfalls Impulse für die Stadtteilentwicklung in Schönefeld gewonnen werden. Dabei rücken gerade die kleinen Unternehmen der lokalen Ökonomie und ihre Potenziale zur Sicherung und Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen in den Vordergrund. STEK Schönefeld 66 Wichtige Maßnahmen: Aufwertung des Wohnumfeldes, Schaffung von Begegnungsräumen und Bewegungsangeboten • Sport- und Spielbereich brachliegenden ehemaliges Fritz-Siemon-Straße Rückbaufläche an Bauarbeiterhotel der sowie (umgesetzt): Fritz-Siemon-Straße vorhandene Auf einer (Abbruchstandort Freiflächen) sowie den sanierungsbedürftigen Außenanlagen des Jugendclubs „Kirsche“ ist 2014 ein Sportund Spielbereich für Kinder und Jugendliche entstanden. Am Jugendclub wurde als neuer Standort für einen Bolzplatz im Stadtteil eine attraktive Ballspielfläche für verschiedene Ballsportarten Trainingsplatz für Parcour realisiert. und Auf den Rückbauflächen Freizeitfitnessübungen für ältere wurde ein Kinder und Jugendliche geschaffen. Durch die Maßnahmen wird auch die örtliche Sozialarbeit des angrenzenden Kinder- und Jugendtreffs „Kirsche“ unterstützt. Der Sport- und Spielbereich bildet Teil eines Grünzuges im Wohngebiet entlang der Fritz-SiemonStraße bis zur Volksgartenstraße. Interaktion • Generationenpark Brach- und Volksgartenstraße Grünflächen wurde Auf (umgesetzt): ebenso 2014 durch den den benachbarten Rückbau von Resterschließungsflächen ohne Funktion (nach Gebäuderückbau) und in Vernetzung mit den vorhandenen quartiersbezogener Grünzug Erholungsmöglichkeiten Quartiers neu Grünflächen zur geschaffen. mit sowie dem Sport- und Spielbereich generationsübergreifenden funktionalen und Unterschiedliche gestalterischen Spiel- und Spiel- Aufwertung ein und des Erholungsangebote (Tischtennisplatte, Schachspiel, Kletterspielgerät, Bouleplatz, Freiraumfitnessgeräte, Sitzbereiche) erhöhen im öffentlichen Freiraum für Jung und Alt entlang einer verbindenden Rad- und Fußwegebeziehung im Wohngebiet die Aufenthaltsqualität und tragen zur Begegnung bei. Durch Geländemodellierung, Ansaaten, Stauden- und Gehölzpflanzungen sowie die Erschließung durch ergänzende (behindertengerechte) Wegeverbindungen wird das Quartier deutlich aufgewertet. • Schaffung eines öffentlichen Spielbereiches und Begegnungsortes in AltSchönefeld: Für die gründerzeitlichen Wohnblöcke, z. B. entlang der Dimpfel- und Taubestraße, ist eine Aufwertung des unmittelbaren Wohnumfeldes und eine Vernetzung des Frei- und Grünflächenangebots einer der Schlüssel für eine Steigerung der Attraktivität des Wohnbereiches. Daher sollen die vorhandenen Brachflächenpotenziale für die Schaffung zusätzlicher Spiel- und Aufenthaltsbereiche genutzt werden. Mit den zwei direkt gegenüberliegenden geplanten Neubauvorhaben für eine Kita und ein Seniorenwohnen auf den Brachflächen entlang der Clara-WieckStraße entsteht so bspw. die Möglichkeit, intergenerative Angebote und Treffpunkte STEK Schönefeld 67 zu schaffen und diese auch öffentlich zugänglich zu machen. • Barrierefreie Wohnumfeldgestaltung Schönefeld-Ost: Die Durchwegung und Zugänge im Wohngebiet Schönefeld-Ost sollen zur Herstellung eines alters- und familienfreundlichen Mobilitätsangebotes im Wohnquartier (z. B. durch Bordsteinabsenkungen) barrierefrei gestaltet und aufgewertet werden. Dabei sollen die Ergebnisse aus dem BMBF-Forschungsprojekt „Wohnen im Alter im Kontext der Stadtentwicklung: Anforderungen an eine seniorenorientierte Entwicklung des Wohnungsbestands von Wohnungsunternehmen (WASta)“ aufgenommen werden. Eine Impulsmaßnahme aus dem Projekt ist die barrierefreie-/arme Wohnumfeldgestaltung von der Poserstraße bis zur Julian-Marchlewski-Straße. • Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg/Shukowstraße/Schulzeweg – verbesserte Durchwegung: Die Wegequalität am Kohlweg soll sowohl für Fuß- als auch Radverkehr als stadtteilverbindender Trasse erhöht werden. Diese Maßnahme soll durch Ersatz-/Baumpflanzungen am Kohlweg flankiert werden. Zusätzlich sollen die Grün- und Nebenanlagen an der Shukowstraße/Schulzeweg für eine Stärkung der Übergangsbereiche zum Bereich Alt-Schönefeld/Gorkistraße und höhere Aufenthaltsqualität aufgewertet werden. Dazu soll ebenfalls beitragen, die Zugänge der öffentlich zugänglichen, aber zum Teil privaten Stellplatzanlagen an der Shukowstraße zu qualifizieren. • Wohnortnahe Treffmöglichkeiten Bästlein-/Poserstraße: Für den wachsenden Anteil von Menschen mit eingeschränkter Mobilität sollen wohnortnahe Treffpunkte sowohl im öffentlichen Raum als auch z.B. in Form eines Cafés eingerichtet werden. • Maßnahmen zur Lärmminderung an den Hauptverkehrsstraßen: Zur Erhöhung der Wohn- und Aufenthaltsqualität sollen mögliche Maßnahmen zur Lärmminderung für die Hauptverkehrsstraßen, darunter auch Gorkistraße, geprüft werden. Dies sind z.B. Geschwindigkeitsreduzierungen, Ausschluss Lkw-Transitverkehre mit Ausgangsoder Zielpunkt Gewerbegebiet Nordost (Verlagerung auf Adenauerallee/Torgauer Straße). Sanierung und Revitalisierung von Gebäuden und Brachflächen • Modernisierung und Instandsetzung städtebaulich/denkmalpflegerisch Instandsetzung und Modernisierung sowie bedeutsamen von städtebaulich und Sicherung von Gebäuden: Die denkmalpflegerisch bedeutsamen Gebäuden soll bei Bedarf finanziell unterstützt werden. Dabei sind die Ziele der energetischen Sanierung zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollen gefährdete Gebäude von denkmalpflegerischem Wert und städtebaulicher Bedeutung als Erste-Hilfe-Maßnahmen gesichert und erhalten werden. Priorität haben dabei die STEK Schönefeld 68 in der Sicherungsliste der Stadt Leipzig aufgeführten Gebäude (z. B. Taubestraße 10). • Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen sowie leerstehender Objekte: Vorhandene Brachflächenpotenziale z.B. in Alt-Schönefeld im Bereich Lazarusstraße, Schreiber-/Schmidt-Rühl-Straße sowie leer stehende Gebäude, z.B. in der Gorkistraße sollen im Sinne eines generationen- und klimagerechten Stadtumbaus wieder genutzt werden und somit zur Erhöhung der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit Schönefelds beitragen. Schaffung eines vielfältigen Wohnangebotes und Stärkung der Nachbarschaft • Schaffung intergenerativer sowie inklusiver Wohn-/Begegnungsangebote: Zur Erweiterung des Wohnungsangebotes sowie des Begegnungsangebotes für verschiedene Zielgruppen im Stadtteil soll ein Projekt zum generationenübergreifenden und gemeinschaftlichen Wohnen und Leben aufgebaut werden. Es soll über seine intergenerative Ausrichtung Alleinerziehende und Kinder, Senioren sowie evtl. Menschen mit Behinderung unter einem Dach verbinden. Es sollen Veranstaltungen für die Nachbarschaft und den Stadtteil durchgeführt werden und eine intensive Kooperation z.B. mit einer Kita oder einer Grundschule aufgebaut werden. Der Ansatz eines inklusiven Sozialraums soll auch im Rahmen von kleineren Einzelprojekten und Kooperationen unterstützt werden. • Diversifizierung des Wohnungsangebotes z. B. für selbstgenutztes Wohnen, für junge Familien und für intergenerative Anforderungen. Dafür eignen sich insbesondere auch Neubauvorhaben, da sich dabei neue Wohnkonzepte, auch für kooperatives und bezahlbares Wohnen, einfacher umsetzen lassen. Vgl. auch das Konzept zur Neubebauung /Schreiberstraße Stadthäusern mit und einer der Brachflächen innovativen kooperativen im Mischung Wohnformen, Bereich von sowie Schmidt-Rühl- Mietwohnungsneubau, die Nachverdichtungs- möglichkeiten auf weiteren Brachflächen in der alten Ortslage. • Aufbau von gemeinschaftlichen Organisationsformen zur gemeinsamen Umsetzung von Maßnahmen durch verschiedene Vorhabenträger, z.B. kooperative Wohnformen oder Energieversorgung. • Altersfreundliche Anpassung von Wohngebäuden/Schaffung von altengerechten Es Wohnformen: Beteiligung der soll in einem Wohnungsunternehmen gesonderten geprüft Arbeitsprozess werden, welche unter Maßnahmen erforderlich sind, um den Wohnungsbestand an die Bedürfnisse der älteren Generation anzupassen. Wohnungsunternehmen Die unter Umsetzung Berücksichtigung erfolgt der über Aussagen die aus großen dem Positionspapier altenfreundliches Wohnen in Leipzig sowie der Ergebnisse aus dem STEK Schönefeld 69 WASta-Projektzusammenhang, insbesondere im Quartier Schönefeld-Ost. Es wird dabei Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle behinderten- und altenfreundliches Wohnen angestrebt. Die Anforderungen von Menschen mit Behinderungen sind dabei ebenso zu berücksichtigen. Sicherung einer wohnortnahen Versorgung • Neuordnung des D-Zentrums „Permoser Straße“ durch Entwicklung von Flächenpotenzialen für den Einzelhandel sowie weiterer Angebote in der Umgebung (z.B. Neubau Kita in der Bästleinstraße, Seniorenwohnen in der Poserstraße) zur Versorgung von Schönefeld-Ost. • Nahversorgung mit Lebensmitteln in Alt-Schönefeld: Ein besonderer Wunsch der Stadtteilbewohner/-innen im Wohngebiet westlich und nördlich der Gorkistraße ist es, einen Nahversorger für Lebensmittel zu etablieren. Dabei sind die Vorgaben des STEP Zentren zu berücksichtigen, so dass sich der Nahversorger bevorzugt entlang der Gorkistraße ansiedeln soll. Unterstützung von lokalen Unternehmen • Beratungsangebote und Netzwerke für KMU: Im Stadtteil ansässige und lokal agierende Unternehmen sollen bei ihren Bemühungen unterstützt werden, zusätzliche Beschäftigungsangebote zu schaffen, soziale Integrationsleistungen zu übernehmen oder die Nahversorgung im Quartier zu verbessern. Hierfür sollen entsprechende Beratungsangebote geschaffen, ein Netzwerk zwischen den Wirtschaftsakteuren aufgebaut sowie weitere Aktivitäten zur Verbesserung des lokalen Wirtschaftsstandortes unternommen werden. • Investitionsbeihilfen für kleinere Unternehmen der lokalen Ökonomie: Für wirtschaftlich benachteiligte KMU soll der Einsatz von Beihilfen geprüft werden. Strukturen überprüfen, Engagement stärken und ausbauen • Qualifizierung Angebote Volkssolidarität Schönefeld-Ost sowohl für Veranstaltungen, z.B. in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro Nord-Ost in Mockau, als auch Pflegedienstleistungen. Anforderungen von Menschen Bei der mit Gestaltung Behinderungen der Angebote sowie sind Menschen die mit Migrationshintergrund zu berücksichtigen. • Überprüfung, Qualifizierung und Ausweitung soziokulturelle Veranstaltungsangebote: Die vorhandenen Angebote wie z. B. Stadtteilbibliothek, Stadtteilfest Mariannenpark, sollen erhalten und gestärkt sowie weitere Veranstaltungsangebote in Zusammenarbeit mit den ansässigen Bürgervereinen und STEK Schönefeld 70 neuen Initiativen etabliert werden. Die Etablierung eines entsprechenden Ortes ist in gemeinsamem Engagement mit den Akteuren vor Ort zu prüfen. Außerdem sollen über vorhandene Fachförderungen hinaus, unterjährig und kurzfristig auch kleine Projekte, Veranstaltungen und Initiativen außerhalb der bestehenden Institutionen unterstützt werden (z.B. über Verfügungsfonds), um das kulturelle und soziale Angebot zu stärken. Alle Angebote sollen die Bedürfnisse von Familien mit Kindern, Menschen mit Migrationshintergrund, Senioren und Menschen mit Behinderungen berücksichtigen. • Koordination Migration/ Integration: Mit der dezentralen Unterbringung in der Stöckelstraße sowie perspektivisch weiterem Zuzug von Migrant/-innen werden besondere Anforderungen an die bestehenden ehrenamtlichen Netzwerke und die soziale Betreuung vor Ort gestellt. Eine weitere Vernetzung, Unterstützung von Projekten und Initiativen soll daher geprüft werden. • Stärkung des freiwilligen Engagements: Die Stadtteilbewohner/-innen sollen für ehrenamtliche Tätigkeiten in Zusammenarbeit mit den lokalen Vereinen und z.B. der Freiwilligen-Agentur sensibilisiert und motiviert werden. Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft Die Analyse der Bildungssituation im Stadtteil hat verdeutlicht, dass die Problemlage im Bereich Soziales und Bildung eine besondere Schwerpunktsetzung für die Aufwertung der Bildungslandschaft und der Gemeinbedarfseinrichtungen in der Stadtteilentwicklung erfordert. Geringe Einkommen und schwächere Bildungsabschlüsse sowie deutlich unterdurchschnittliche Bildungsempfehlungen für den Gymnasiumsbesuch signalisieren, dass Chancengerechtigkeit Selbstverständlichkeit gleichberechtigte ist. in Es Teilhabe geht aller benachteiligten darum, – trotz Schönefelder Stadtquartieren der keine Benachteiligung Schülerinnen und – eine Schüler am Bildungssystem zu erreichen, um die Voraussetzungen für eine berufliche und letztlich soziale Integration zu schaffen. Bei der schulischen Ausbildung ist eine besondere Priorität und integrierte Umsetzung von Maßnahmen – bei Bedarf auch zusätzliche Angebote sozialpädagogischer Betreuung – erforderlich. Die formale schulische Bildung soll im Sinne eines lebensbegleitenden Lernens mit non-formalen (z. B. Angebote der Kinder- und Jugendförderung) und informellen Bildungsprozessen verbunden werden. Zur lebensbegleitenden Weiterbildungen, Bildung Angebote, die gehören Eltern in zudem ihrer allgemeine Erziehungs- und und berufliche Vorbildfunktion unterstützen, und Unterstützungsangebote in verschiedenen Lebenslagen. Die Vielfalt und die Qualität des Bildungsangebotes haben bei der Wohnortwahl insbesondere junger STEK Schönefeld 71 Familien ein besonderes Gewicht. Insgesamt soll bei der Entwicklung der Bildungslandschaft der Ansatz eines inklusiven Gemeinwesens verfolgt werden. Der Aufbau des neuen Gymnasiums an der Gorkistraße stellt dabei einen besonderen Impuls für die Bildungslandschaft und den Wohnstandort für Familien dar, der durch den Aufbau unterstützender Strukturen zu flankieren ist. Die vorhandenen kulturellen und sozialen Angebote sollen unterstützt und gestärkt werden. Weitere zielgerichtete Angebote sind in intensiver Kooperation der Schulen und Akteure im Stadtteil und mit der Sächsischen Bildungsagentur – Regionalstelle Leipzig zu entwickeln und umzusetzen. Hierbei muss die Bereitschaft der Akteure geprüft werden. Neben Angeboten zur Berufsorientierung und der Berufsvorbereitung für Jugendliche und junge Erwachsene sollen auch die Chancen für die Arbeitsmarktintegration von Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen verbessert werden. Wichtige Maßnahmen: Sanierung von Schulen und OFT • Gorkistraße Umsetzung): 15 An und der 25 – Aufbau nördlichen des Gymnasiums Gorkistraße werden Schönefeld die (in leerstehenden, gründerzeitlichen Schulgebäude Gorkistraße 15 und 25 saniert und um einen Neubau ergänzt, um das neue Gymnasium Schönefeld zu bilden. Die Maßnahme wird aus Mitteln des Schulhausbaus durch das Fachamt finanziert. Das Gymnasium soll zum Schuljahr 2016/17 bezogen werden. Bereits jetzt wird in der Außenstelle bilingualer Unterricht in Form von englischsprachigen Sachfachmodulen angeboten, eine weitere Vertiefung des Profils wird angestrebt. • Sanierung 20. Schule/Oberschule inkl. Turnhalle und Außenanlagen: Die in Schönefeld-Ost an der Bästleinstraße gelegene 20. Schule/Oberschule muss vollständig erneuert werden. In einem ersten Schritt wurde eine Teilmaßnahme zur Verbesserung des Brandschutzes umgesetzt. Die Sanierung von Dach, Fassade und Fenster sowie die Neugestaltung der Außenanlagen (nach Ergänzung eines neuen Sportfeldes) soll beginnend 2017 eingeordnet werden. Aufgrund der zu erwartenden Auslastung ist eine frühzeitige Komplettsanierung dringend erforderlich. • Sanierungsmaßnahmen „Campus Schönefeld“: Das Gebäude der Astrid- Lindgren-Grundschule bedarf aufgrund des mittelfristig zu erwartenden hohen Auslastungsgrades sowie aufgrund des Bauzustandes einschließlich der Außenanlagen einer vollständigen Sanierung. Erste energetische Sanierungsmaßnahmen sind beginnend ab 2017 vorgesehen. Die Turnhalle soll auch für den Vereinssport verfügbar gemacht werden. Für das ebenso unsanierte Gebäude des ehemaligen STEK Schönefeld 72 Gustav-Fechner-Gymnasiums wurden Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt, um in den nächsten Jahren schulische Interimsnutzungen zu ermöglichen. Mittelfristig sind jedoch dauerhafte Nutzungsperspektiven zu entwickeln und entsprechende Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. • Fortsetzung Sanierungsmaßnahmen 21. Schule/Clara-Wieck-Schule: Die Gebäudehülle wurde bereits mit der Sanierung von Fassadenbereichen und Fenstern modernisiert. Brandschutzmaßnahmen wurden über Fachfördermittel durchgeführt. Es ist aufgrund des mittelfristig zu erwartenden hohen Auslastungsgrades erforderlich, das Gebäude auch im Innern vollständig zu sanieren, barrierefrei zu gestalten (beginnend 2017) und für weitere Funktionen im Stadtteil zu ertüchtigen. • Sanierung Offener Jugendtreff „Kirsche“, Schulzeweg 11: Zur Aufrechterhaltung des Betriebes und des fachlichen Angebotes ist eine bauliche und energetische Sanierung des Gebäudes notwendig. Aufgrund der wachsenden sozialräumlichen Problemsituation sowie der Zahl der im Stadtteil wohnenden Kinder und Jugendlichen ist eine Stabilisierung der Angebote gerade im Bereich Schönefeld-Ost erforderlich. Aufbau von Kooperationsstrukturen und Erweiterung von Angeboten • Kooperation Schule/Stadtteil: Bildungsakteuren Stadtteilakteuren der ein formalen starkes Es und ist das Ziel, non-formalen Netzwerk aufzubauen. zwischen Bildung den sowie Beispielsweise lokalen weiteren über eine Kooperationsvereinbarung sollen gemeinsame Ziele festgelegt werden und ein regelmäßiger Austausch organisiert werden. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten genutzt werden, gemeinsam mit außerschulischen Partnern Ganztagsangebote zu entwickeln. • Fortführung „Koordinator für Jugend und Bildung“: Das Netzwerk der Bildungsakteure soll weiterhin über einen Koordinator organisiert und gesteuert werden. Es ist Ziel, eine bessere Vernetzung und Koordination der Bildungs- und Jugendeinrichtungen sowie deren Angeboten im Stadtteil zu erreichen und auf die spezifischen Erfordernisse im Stadtteil einzugehen. • Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche: Qualifizierte Freizeitsowie weitere Angebote im informellen Bildungsbereich zur Vermittlung von Bildungskompetenzen für Kinder, auch bereits im frühkindlichen Bereich, und Jugendliche sollen vor dem Hintergrund der sozialräumlichen Ausgangslage gestärkt und erweitert werden. • Angebote zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung: Schüler sollen beim Übergang von Schule und Beruf unterstützt und beraten werden. Dafür ist es auch Ziel, die Kooperationen STEK Schönefeld zwischen Schule und Unternehmen auszubauen. Auf 73 bestehende stadtweite Angebote soll zurückgegriffen und diese bei Bedarf erweitert werden. • Vernetzung Träger und Angebote Schönefeld innerhalb des Planungsraumes: Vor allem im Bereich der Bildungsberatung und auch der soziokulturellen Angebote soll es zur Abstimmung und Qualifizierung der Angebote eine stärke Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen im Planungsraum geben. Stärkung des lebensbegleitenden Lernens • Erweiterung der Angebote für ein lebenslanges Lernen: Angebote und Projekte, die ein lebenslanges Lernen der Stadtteilbewohnerinnen und –bewohner ermöglichen, sollen ausgebaut werden. Besondere Unterstützung sollen Menschen bei Bewältigung konkreter Problemlagen erfahren, die eine der weitere Beschäftigungsmöglichkeit oder Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verhindern. • Schaffung von Angeboten zur politischen und kulturellen Bildung zur Erhöhung der interkulturellen Kompetenz: Es ist Ziel, auf neue gesellschaftliche Herausforderungen, wie z.B. die Aufnahme von Flüchtlingen oder die stärke Präsenz von Migrant/-innen in der Nachbarschaft insgesamt, adäquat reagieren zu können. • Angebote zur Stärkung der sozialen Teilhabe und Einbeziehung in Beschäftigung: Es sollen Projekte unterstützt und Netzwerke aufgebaut werden, die die Bewohnerinnen und Bewohner in verschiedenen Lebenslagen und -situationen begleiten sowie sie bestärken, an sozialen Aktivitäten und am Arbeitsmarkt teilzunehmen, um soziale Ausgrenzung zu vermeiden und abzubauen. • Weitere Maßnahmen zur Qualifizierung/Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit und der Integration in den Arbeitsmarkt: Beschäftigungssuchende sollen beraten werden, ergänzende Maßnahmen, Bildungsangebote und Coaching zur Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit sollen angeboten werden. Die Besonderheiten der verschiedenen Zielgruppen sind zu berücksichtigen. Stärkung der Elternmitwirkung • Aufbau Familienzentrum (Neubau/Sanierung): Es ist Ziel, niedrigschwellige Angebote zur Förderung und Unterstützung von Kindern, auch bereits im frühkindlichen Bereich, und Familien aufzubauen, z.B. an einer bereits bestehenden Einrichtung. • Aufbau von Angeboten zur Familienberatung, zur Stärkung der Erziehungskompetenz (evtl. Ergänzung Maßnahmen Ambulante Erzieherische STEK Schönefeld 74 Hilfen 52 ), Gesundheits- und Suchtberatung: Neben der Vereinbarung von verbindlichen Erziehungs- und Bildungszielen soll es Unterstützungs- und Elternbildungsangebote geben, und so die Eltern für ihre Erziehungsaufgaben weiter befähigt werden. Zudem Erziehungskompetenz sollen gestärkt die Eltern werden, um in ihrer so eine gesundheitsbezogenen ebenso angestrebte gesundheitsfördernde Bildungsarbeit an Schulen zu unterstützen. Hierbei wird eine enge Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Gesundheit bzw. dem Gesunde Städte Netzwerk angestrebt. Insgesamt sollen Familien bei verschiedenen Frage- und Problemstellungen Hilfe erfahren. Angebote der Suchtberatung/-prävention ergänzen das Unterstützungs- und Hilfesystem. Besonderes Augenmerk ist auf die spezifischen Bedürfnisse von Migrantenfamilien zu richten. Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität Die Vermeidung von CO2-Emissionen durch eine verbesserte Energieeffizienz und die Anpassung an den Klimawandel sind grundsätzliche Ziele der Stadt Leipzig. AltSchönefeld soll dabei u. a. als Modellgebiet dienen, um integrierte Maßnahmen zum Thema Klimaschutz und -folgenanpassung insbesondere im bezahlbaren und kleinteiligen privaten Wohnungsbestand durchzuführen (Ziel: „Warmmietenneutralität“53). Beratung, Aktivierung und Kooperation mit den Gebäude- und Grundstückseigentümern werden im Vordergrund stehen. Weitere Handlungsfelder kommen hinzu, wie z. B. die Förderung einer klima- und anwohnerfreundlichen Mobilität, einer energieeffizienten kommunalen Infrastruktur und Gebäuden sowie einer ausreichenden Durchgrünung, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Besondere Potenziale liegen hierfür auch in den Brachflächen mit Schwerpunkt im Stadtumbaubereich Alte Ortslage und Schreiberstraße. Bereits 2005 wurden mit dem Beschluss des „Klimaschutzprogramms“ (Stadtratsbeschluss Nr. IV-238/05 vom 23. Februar 2005) verbindliche Ziele zur Energieeinsparung sowie zum regenerativen Energieeinsatz festgeschrieben. Diese werden beständig fortgeschrieben und angepasst. Mit dem aktuellen „Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020“ werden eine Vielzahl von Zielsetzungen und ein Arbeitsprogramm mit einem Maßnahmekatalog benannt, die z. B. über die (im 4. Quartal 2014 abgeschlossene) Erstellung des „Integrierten Quartierskonzepts Leipzig-Alt-Schönefeld“ oder über die Erarbeitung eines Fachkonzepts 52 Es gibt bereits einen Verbund AFT+: Caritasverband Leipzig e. V. sind Jugendhaus Leipzig e. V., Plan L und Triade GbR 53 Mieter müssen zwar z. B. nach einer energetischen Sanierung eine höhere Grundmiete zahlen, die eingesparten Betriebskosten führen aber zu einer unveränderten „Warmmiete“, d. h. die Summe aus erhöhter Kaltmiete und verringerten Betriebskosten bleibt gleich. STEK Schönefeld 75 Energie und Klimaschutz für das INSEK/SEKo auch für das Aufwertungsgebiet Schönefeld Aussagen zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Ressourcenverbrauchs treffen. Es sollen übergreifende Maßnahmen und Handlungsansätze zur Reduzierung des Energieverbrauchs durch eine Vernetzung der einzelnen Handlungsfelder bis 2020 umgesetzt werden: Klimaschutz in Stadtentwicklung und Bauleitplanung, kommunale Gebäude und Anlagen, Ver- und Entsorgung/Stadttechnik, Mobilität sowie interne Organisation der Stadtverwaltung und Kommunikation/Kooperation. Im Rahmen des IQ Leipzig-Alt-Schönefeld wurden Potenzialanalysen, Szenarien und Maßnahmen sowie ein Umsetzungskonzept für die Bereiche Gebäudebestand, Energieversorgung, Straßenbeleuchtung, Mobilität, Stadtklima/Grün- und Freiräume erarbeitet. Wichtige Maßnahmen: Ausbau der Beratung und Kommunikationsstrukturen • Energetisches Sanierungskonzept Alt-Schönefeld (umgesetzt): Für Alt- Schönefeld wurde – kofinanziert aus dem KfW-Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ und mit Unterstützung der Städtebauförderung sowie der Stadt Leipzig – für einen Teil des Aufwertungsgebiets das Konzept „IQ Energie AltSchönefeld“ erarbeitet. Dieses Konzept dient als Grundlage für alle Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und Einsparung von Energie in Alt-Schönefeld. • Energetisches Sanierungsmanagement Alt-Schönefeld (laufend): Die Umsetzung der Maßnahmen des energetischen Sanierungskonzepts Alt-Schönefeld soll durch ein energetisches Sanierungsmanagement (ESM) vorbereitet und angeschoben sowie in der Umsetzung moderiert werden. Hohe Priorität haben dabei Pilotprojekte sowie die Beratung und Aktivierung von Eigentümern. Die Finanzierung wird über das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ unterstützt. • Koordinierungsstelle für die Erhöhung der Wirksamkeit der Energieberatung für einkommensschwache Haushalte: Energieberatungen sollen auf die speziellen Bedarfe einkommensschwacher Haushalte angepasst werden. Der stadtweite Ausund Aufbau soll geprüft werden. Optimierung der Energieeffizienz bei Gebäuden • Energetische, klimagerechte Gebäudesanierung: Die energetische und klimagerechte Sanierung von privaten Gebäuden soll mit Hilfe von vorhandenen Fördermitteln unterstützt werden. Zu berücksichtigen sind dabei die Belange des Denkmalschutzes STEK Schönefeld sowie der Erhalt preisgünstigen Wohnraums. Die 76 Handlungsmöglichkeiten und -prioritäten im vorhandenen Spannungsfeld zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten wurden im IQ Energie AltSchönefeld verankert und müssen in der Umsetzung abgewogen werden. • Konzept zur energieeffizienten Neubebauung Brachflächen im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße: Es wurde durch den Rückbau von ruinöser Altbausubstanz eine große zusammenhängende Freifläche geschaffen. Diese Fläche eignet sich aufgrund ihrer Größe und zentralen Lage besonders für eine energieeffiziente Neubebauung mit einer Ausrichtung auf junge Familien. Dazu ist ein städtebauliches Konzept zu erarbeiten und mit den Eigentümern abzustimmen. Zur Energieversorgung sind die im Sanierungskonzept erarbeiteten Varianten auf ihr praktisches Umsetzungspotenzial zu überprüfen. • Energetische Sanierung von sozialer Infrastruktur: Die energetische Sanierung aller Kitas, Schulen und OFT bei nachgewiesener Wirtschaftlichkeit soll geprüft werden (vgl. Handlungsfeld Bildungslandschaft). Dazu gehört u.a. die Überprüfung der Beleuchtung in den Gemeinbedarfseinrichtungen. Energieerzeugung/ Einsatz erneuerbarer Energien • Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien: Es sollen auf Basis des Sanierungskonzeptes konkrete Einsatzmöglichkeiten (in Verbindung mit bestehendem Fernwärmenetz und auch gebäudekonkret) mit Unterstützung durch das Sanierungsmanagement geprüft werden. Vorrangig sind dies die Einbindung von erneuerbaren Energien in Verbindung in ein LowEx- Fernwärmenetz, Solarthermie zur Ablösung fossiler Energieträger besonders bei der Warmwasserbereitung, die Installation von Photovoltaik auf Dächern privater und öffentlicher Gebäude. • Prüfung des Ausbaus von dezentraler Energieversorgung: Bei lokaler Stromerzeugung durch Photovoltaik oder Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung soll immer die Variante der Eigenstromnutzung durch die Mieter in die Entscheidungsfindung und bei positivem Bescheid der Mieterschaft durch das ESM und den Netzbetreiber geprüft und unterstützt werden. • Entwicklung von Kooperationen bei Energieversorgung: z. B. Bildung von Energiegenossenschaften zur gemeinsamen Abnahme von Energie und/ oder zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Durchführung von Klimaanpassungsmaßnahmen • stadtklimatisch wirksame Wiedernutzung und Zwischennutzung freigelegter Flächen und Brachflächen: Auf Grundlage eines Konzepts können Teilbereiche auch als Spielbereiche/Grün- und Freiflächen vorübergehend oder dauerhaft für eine STEK Schönefeld 77 stadtklimatische Verbesserung gestaltet und genutzt werden (z. B. Umgestaltung Schreiberstraße zu verkehrsberuhigtem Bereich, Platzgestaltung). • Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Quartiersstruktur gegenüber Wetterextremen (u. a. wassergebundene Decken bei Neugestaltung von Fußwegen in Blockinnenbereichen, Fassadenbegrünungsprogramm, Eigentümerberatung, Erhöhung des Anteils an Vegetation, Aufwertung Wegeführung bspw. westliche Löbauer Straße oder Zittauer Straße als „Grüne Achse“, Einordnung von Straßenbegleitgrün, z. B. am Kohlweg, in der Schreiberstraße, nördl. Schmidt-RühlStraße), Gestaltung der Blockinnen-/Hofbereiche als klimatische Pufferzonen Ausbau der klimafreundlichen Mobilität und öffentlicher Raum • klimafreundliche Mobilität/Ausbau Radwegenetz: Zudem sollen Maßnahmen zur Förderung einer klimafreundlichen Mobilität (z. B. Einrichtung von Car-Sharing-Stationen resp. Mobilitätsstationen oder CO2-neutraler Schulverkehr) umgesetzt werden. Ein Ausbau der Radverkehrsstrecken Radverkehrsentwicklungsplanes 2010-2020 wird entsprechend angestrebt und soll des darüber hinausgehend geprüft werden, z. B. Ausbau Ost-West-Verbindung: Verbesserung Bertolt-Brecht-Straße, verbesserter Schutz Radverkehr in Löbauer/Zittauer Straße; Ausbau Nord-Süd-Verbindung: Gorkistraße, verbesserter Einrichtung Schutz Radstreifen Radverkehr Schönefelder Kohlweg; Anlage Allee und Schutzstreifen Radverkehr auf der Volksgartenstraße (stadtauswärtige Richtung) von Einmündung Permoser Straße bis Löbauer Straße: Mit dem Aufbau des neuen Gymnasiumsstandortes an der Gorkistraße und des temporären Schulbetriebs im ehemaligen Gustav-Fechner-Gymnasium wird der Radverkehr durch Schüler aufgrund des übergreifenden Einzugsbereiches deutlich zunehmen und zeitlich gebündelt (in Zeiten des Berufsverkehrs) auftreten. Es ist daher für die Schulwegsicherheit notwendig, auch in der stadtauswärtigen Richtung den Radverkehr besser zu schützen. • Schaffung von Stellplatzanlagen für (Elektro-)Fahrräder, -Anhänger etc. in den einzelnen Wohngebieten. • Car-Sharing-Angebote im öffentlichen Raum/Mobilitätsstationen: Mobilitätsstationen ermöglichen den einfachen Umstieg zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern und erhöhen somit den Anteil des Umweltverbundes. • Verkehrskonzept „Schule Gorkistraße“ – Modell: CO2-neutraler Schulverkehr: Für den neuen Schulstandort ist in Zusammenarbeit mit den schulischen Akteuren ein nachhaltiges Mobilitätskonzept zu erarbeiten, das über die klassische Erschließung über den MIV hinausgeht. Dabei sind insbesondere die deutliche Verbesserung der STEK Schönefeld 78 Erreichbarkeit für den Fuß- und Radverkehr ebenso wie innovative Mobilitätsansätze (Elektromobilität, Carsharing für das Kollegium etc.) zu berücksichtigen. • Modernisierung Straßenbeleuchtung: Im Rahmen des Energetischen Sanierungskonzepts wurden Maßnahmen zu einer energieeffizienten Sanierung der kommunalen Infrastruktur (z. B. Stadtbeleuchtung über LED-Systeme) untersucht, die Umsetzung muss in Zusammenarbeit mit den Fachämtern der Stadterwaltung geprüft und verfolgt werden. Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess, Aktivierung und Koordinierung Die lokalen Akteure aus Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Eigentümer, Initiativen und Einrichtungen sowie der Wirtschaft sind Hauptträger der Entwicklung des Stadtteils. Es ist notwendig, Beteiligung und Teilhabe sowie die Handlungskompetenz der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und zu unterstützen. Die Voraussetzungen durch die Gründung der AG Pro Schönefeld, als Plattform der Zusammenarbeit der Bürgervereine, von politischen Vertreter/-innen und Stadtteilakteuren, sind sehr positiv. Es sollen unter Beteiligung aller handlungsfähigen Einrichtungen intensiv mögliche Vernetzungspotenziale untersucht und genutzt werden, um die Voraussetzungen für die aktive Teilhabe zu verbessern. Dies betrifft die transparente Kommunikation über geplante Vorhaben in der Entwicklung des Stadtteiles ebenso wie die gleichberechtigte Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben und die Kooperation bei bürgerschaftlich getragenen Projekten. Eine Unterstützung dieses Prozesses durch Bereitstellung personeller Ressourcen soll im Rahmen der Umsetzung des Stadtumbauprozesses sowie der Umsetzung des IQ Energie Alt-Schönefeld erfolgen. In Verbindung mit der Entwicklung der Gorkistraße als Geschäftsstraße kann ein Prozess der Stärkung der Stadtteilidentität und des Images angestoßen werden, der anschließend auf den gesamten Stadtteil übertragen werden kann. Im Einzelnen soll ein Koordinierungskreis Schloss Schönefeld zur gemeinsamen Entwicklung des Kulturstandortes aufgebaut werden. Im Bereich Soziales und Kultur soll von Trägern und Interessierten eine Kooperationsvereinbarung als Willenserklärung der Einrichtungen unterzeichnet werden. Neben der Durchführung eines jährlichen Treffens aller Unterzeichner sollen bedarfsgerecht zielgerichtete und themenbezogene Workshops durchgeführt werden, um die Kooperation und Ideenentwicklung zu vertiefen. Seitens der Stadt Leipzig sollen zur Aufwertung der Position des Stadtteiles die räumliche Schwerpunktsetzung STEK Schönefeld für Schönefeld und die Möglichkeit der Umsetzung der 79 Gesamtmaßnahme als Anlass genommen werden, Modellvorhaben und Pilotprojekte zu akquirieren, die in den genannten Bereichen zu Verbesserungen führen und das Stadtteilimage Schönefelds als ein Ort für Neues und Aktuelles, aber auch Bewährtes, aufbauen und entwickeln können (z. B. zu Infrastruktur und Mobilität, Kultur und Soziales, Bildung, Stadttechnik, Wirtschaftsentwicklung, Klimaschutz, Sport, Partizipation etc.). Wichtige Maßnahmen: • Erstellung integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (umgesetzt): Für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils sollen Ziele und eine integrierte Handlungsstrategie gemeinsam mit den lokalen Akteuren erarbeitet werden (vgl. vorliegendes Konzept). • Stadtumbaumanagement, Aktivierung und Beratung von Eigentümern/innen (laufend): Hier geht es um die Begleitung und Koordinierung des Gesamtprozesses, begleitende Öffentlichkeitsarbeit, die Aktivierung und Beratung von Dritten bei stadtumbaubezogenen Maßnahmen (Eigentümer/-innen). Private Eigentümer/-innen von Gebäuden und Freiflächen sollen gezielt aufgesucht und im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung und Sanierung ihrer Gebäude und Grundstücke beraten werden. Dazu soll auf ein stadtweites Beratersystem zurückgegriffen werden, das derzeit ausgebaut wird. • Netzwerk- und Strukturaufbau: Einrichtung einer festen Arbeitsstruktur von Trägern und Interessierten zur Vertiefung der Kooperation sowohl untereinander als auch mit der Bürgerschaft und der gemeinschaftlichen Ideenentwicklung • Koordinierungskreis Schloss Schönefeld zur gemeinsamen Entwicklung des Kultur- und Bildungsstandortes. • Nutzung der Beratungskapazitäten Kompetenzzentrums interdisziplinäres und (Arbeitstitel: qualifiziertes des im Netzwerk Netzwerk aus Aufbau Leipziger befindlichen Freiheit): Fachberatern als Ein erweiterte Komponente des Stadtumbaumanagements unterstützt die Gebäudeeigentümer und Nutzergruppen bei Investitionsentscheidungen bezüglich baulicher, energetischer, immobilienwirtschaftlicher Fragestellungen sowie zu den Themen der Finanzierung und Förderung u.a. im Rahmen des Stadtumbau Ost. Ziel des Netzwerkes ist es, bezahlbare, nachhaltige Wohnungsmarktangeboten und zu vielfältige, etablieren. Bei neben rein der Beratung renditeorientierten sollen u.a. die Anforderungen von Menschen mit Beeinträchtigungen für ein selbstbestimmtes Wohnen Berücksichtigung finden. • Verfügungsfonds: Es soll ein Verfügungsfonds zur Unterstützung der Entwicklung STEK Schönefeld 80 des Gesamtgebietes eingerichtet werden. Über den Verfügungsfonds können kleinere Maßnahmen und sozial-kulturelle Projekte (mit)finanziert werden. Dazu wird ein lokales Gremium gebildet, das über die Ausreichung der Mittel entscheidet, sofern lokale Akteure sich intensiv in den Prozess der Antragstellung und Entscheidung einbringen. Das Vergabegremium soll sich aus den in Anlage 2 dargestellten Akteuren zusammensetzen. • Stärkung stadtteilbezogene Publikationen: Zur gegenseitigen Information sollen Publikationen, wie z. B. der Schönefelder Bote, gestärkt und weitere Online-Angebote ausgebaut werden. • Begleitinformationen und Selbstevaluierung STEK Schönefeld 81 6. Handlungsprogramm vorrangige Maßnahmen Die Auflistung aller Maßnahmen in den Handlungsfeldern und in der Maßnahmenübersicht umfasst die für eine positive Entwicklung des Stadtteiles und die Heranführung an die Entwicklung der Gesamtstadt erforderlichen Vorhaben, die mit dem Ziel einer integrierten und ausgewogenen Stadtteilentwicklung zusammengestellt wurden. Die Ausgangsbedingungen für die Realisierung der Maßnahmen sind jedoch unterschiedlich und beeinflussen ihre Umsetzungswahrscheinlichkeit. Daher wurde jede aufgeführte Maßnahme eingeschätzt hinsichtlich des von ihrer Realisierung ausgehenden Impulses für die Entwicklung des Stadtteiles (Zielbeitrag), der vorhandenen Finanzierungs- und Fördermöglichkeit, Kooperation/ Beteiligte sowie ihres Planungsstandes (vgl. Anlage 1). Im Ergebnis wurde eine Auswahl von Maßnahmen getroffen, die aus derzeitiger Sicht zeitlich und inhaltlich vorrangig im Fördergebiet umgesetzt werden soll. Im Arbeitsprozess erfolgt eine fortlaufende Neubewertung dieser Auswahl. Einige der für die Entwicklung Schönefelds erforderlichen Maßnahmen können nicht über das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost im Rahmen der Städtebauförderung gefördert werden – weder investive noch nicht-investive Maßnahmen. Für einen großen Teil der Maßnahmen kann zum jetzigen Zeitpunkt der Abstimmung innerhalb der Stadtverwaltung, mit den Akteuren im Stadtteil sowie der Einrichtungen des Freistaates keine verlässliche Finanzierungs- und Umsetzungsperspektive genannt werden. Fachämter haben bereits vor Beginn der Erarbeitung des STEK eigene/andere Prioritäten z. T. aufgrund differierender Konzepte, umzusetzender (und nicht hinreichender) Budgets oder einer anderen fachlichen Prioritätensetzung bzw. einer anderen Prioritätenplanung. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. aus dem ESF) müssen nun zur Umsetzung des STEK erschlossen werden. Es wurden die in der Finanzierung über das Städtebauförderprogramm Stadtumbau Ost geplanten und mit verantwortlichen Projektträgern verknüpften Maßnahmen in einem Handlungsprogramm zusammengestellt. Für die weiteren Maßnahmen wird seitens des Amtes für Stadterneuerung angestrebt, in einem und Wohnungsbauförderung Abstimmungsprozess in Folge in der der Stadtverwaltung bereits eingeführten „Quartiersgespräche“/„Ämterrunden“ die Maßnahmen zügig zu konkretisieren und die Finanzierung sukzessive über eine Verankerung in der jeweiligen Haushaltsplanung der verantwortlichen Fachämter zu sichern. Es ist das Ziel, in einer ämterübergreifenden Kooperation den Mitteleinsatz zu optimieren und eine möglichst hohe Wirkung entsprechend der in einem integrierten Ansatz zusammengestellten Maßnahmen zu erzielen. In der zum Großteil zeitgleich und in Abstimmung erarbeiteten „Konkretisierung des STEK Schönefeld 82 SEKo-SUO für das Aufwertungsgebiet Schönefeld“ wurden mit Arbeitsstand von Februar 2014 aus dem STEK stadtumbaurelevante Maßnahmen berücksichtigt und in der Aktualisierung der Maßnahmeübersicht abgeglichen. Diese Maßnahmen sollen vorrangig umgesetzt werden: Handlungsprogramm HF 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld • Denkmalgerechte und behindertengerechte Sanierung Torhaus inkl. Außenan- lagen/Schloss Schönefeld Zeumerstraße 1 Handlungsprogramm HF 2 – Gorkistraße • Arbeitsprozess Entwicklung Wirtschafts- und Versorgungsstandort Gorkistraße und Umsetzungsbegleitung Handlungsprogramm HF 3 – Wohnen und Lebensqualität • Sport- und Spielbereich Fritz-Siemon-Straße (umgesetzt) • Generationenpark Volksgartenstraße (umgesetzt) • Barrierefreie Wohnumfeldgestaltung Schönefeld-Ost • Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg/Shukowstraße/Schulzeweg • Sicherung sowie Instandsetzung/Modernisierung von städtebaulich/denkmalpflegerisch bedeutsamen Gebäuden (in Umsetzung) • Diversifizierung des Wohnungsangebotes im Umbau oder Neubau z. B. für selbstgenutztes Wohnen, für junge Familien, für intergenerative Anforderungen Handlungsprogramm HF 4 – Bildungslandschaft • Neuaufbau des Gymnasiums Schönefeld (in Umsetzung) • „Campus Schönefeld“ - Sanierung Astrid-Lindgren-Grundschule/Gebäude inkl. Sporthalle und Außenanlagen • Netzwerkaufbau Handlungsprogramm HF 5 – Klima und Mobilität • Energetisches Sanierungskonzept Alt-Schönefeld, Sanierungsmanagement • Energetische, klimagerechte Gebäudesanierungen • energieeffiziente Neubebauung von Brachflächen im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße STEK Schönefeld 83 Handlungsprogramm HF 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess, Aktivierung und Koordinierung • Erstellung Integriertes Entwicklungskonzept Schönefeld • Stadtumbaumanagement, Aktivierung und Beratung der Eigentümerschaft • Netzwerk- und Strukturaufbau zur Steigerung der Teilhabe • Koordinierungskreis Schloss Schönefeld • Leipzig Spezial: Netzwerk Leipziger Freiheit (Arbeitstitel) • Verfügungsfonds • Begleitinformationen und Selbstevaluierung STEK Schönefeld 84 7. Beteiligung, Steuerung und Umsetzung Das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld bezieht sich auf das INSEK (SEKo) Leipzig 2020 und ist aus ihm abgeleitet (vgl. Kap. 2). Die Umsetzung des STEK Schönefeld ist dementsprechend in die Umsetzungsstrukturen des INSEK (SEKo) 2020 in der Stadt Leipzig insbesondere in den Schwerpunkträumen eingebunden. „Der Umsetzung des SEKo liegen die formulierten Prioritäten im Gesamtkonzept zugrunde und sind damit Basis für das mittelfristige kommunale Handeln. Diese Fokussierung ermöglicht eine Bündelung von Mitteln und Ressourcen, um einen größtmöglichen Erfolg bei der Bewältigung der Aufgaben der nächsten Jahre zu erreichen. Für die Schwerpunktbereiche der Stadterneuerung wurden und werden im Dezernat Stadtentwicklung und Bau vertiefende Konzepte erarbeitet und dadurch der Fördermitteleinsatz koordiniert und konzentriert. Diese Koordinierung soll nicht nur die Städtebauförderungs- und EU-Programme, sondern auch die jeweiligen Fachprogramme umfassen.“ 54 Mit der ämterübergreifenden AG Integrierte Stadtentwicklung wird die Umsetzung des SEKo und der auf die Schwerpunkte bezogenen teilräumlichen Konzepte weiterhin auf der Steuerungsebene im Dezernat Stadtentwicklung und Bau fachlich begleitet und koordiniert. So wurde die Erarbeitung des STEK Schönefeld parallel zur Entwicklung weiterer Konzepte in der Umsetzung des SEKo 2020 intensiv abgestimmt. Daneben wurden vier Sitzungen als „Quartiersgespräche“ geführt, bei denen der jeweilige Arbeitsstand und mögliche Beiträge der vertretenen Ämter während einer Umsetzung des STEK Schönefeld abgefragt wurden. Zusätzlich wurden zu relevanten Fragen mehrere Einzelgespräche mit den Ämtern durchgeführt. Die Umsetzung der Maßnahmen und die weitere Fortschreibung soll weiterhin in dieser Arbeitsstruktur mit einem regelmäßigen Einberufungsturnus erfolgen. Das ASW wird bei entsprechender Mittelverfügbarkeit die Prozesssteuerung und Koordination sowie die Entscheidungsvorbereitung bei der Umsetzung des Programms Stadtumbau Ost übernehmen. In Rückkopplung zur AG Integrierte Stadtentwicklung wird (entsprechend SEKO55) die Bürger- und Akteursbeteiligung, die Qualitätssicherung (vgl. Kap. 9), die Kopplung von Fördermitteln und evtl. die Anwendung neuer Finanzierungsmodelle vom ASW in enger Kooperation mit den beteiligten Ämtern übernommen. Im Rahmen der Umsetzung soll nach Möglichkeit auf die kommunale Liegenschaftspolitik und die Gesellschafterziele für städtische Tochterunternehmen (z. B. LWB mbH) Einfluss 54 55 SEKO 2020, S. C-33 vgl. SEKO 2020, S. C 34/35 STEK Schönefeld 85 genommen werden. Es wird regelmäßig ein Kooperationsbericht zur Information für die Verwaltung und Politik erarbeitet. Um die Herausforderungen des integrierten Arbeitens erfolgreich meistern zu können, wird die Anbindung an die Dienstberatung des OBM und an die Bürgermeister gebraucht. Bei der Bearbeitung des STEK Schönefeld war es einerseits beabsichtigt, neben den eigenen Recherchen Informationen für eine möglichst umfassende und aktuelle Analyse und Bewertung der Ausgangssituation im Stadtteil zusammenzustellen und zum anderen eine frühzeitige aktive Teilhabe der Bürgervereine und weiterer Interessierter am Erarbeitungsprozess zu ermöglichen. Zur Einbeziehung der lokalen Akteure wurden eine Vielzahl von Einzelgesprächen und Konsultationen sowie auf der Stadtteilebene eine Workshopreihe durchgeführt, die die lokalen Kompetenzen in die Bearbeitung des Konzeptes einbinden konnten und die Inhalte in die bestehenden Institutionen und Netzwerke einspeisten. Auf der Fördergebietsebene soll die Zusammenarbeit mit der eigens geschaffenen „Arbeitsgemeinschaft Pro Schönefeld“ der relevanten Bürgervereine (bei Aktivität seitens der AG und der Verfügbarkeit entsprechender personeller Ressourcen in der Verwaltung) fortgesetzt werden. Hierzu soll neben regelmäßigen Abstimmungsgesprächen gemeinsam eine jährlich tagende Stadtteilkonferenz zur Information, Kooperation und Vernetzung einberufen werden. Zusätzlich sind fachbezogene Arbeitskreise in der Umsetzungsphase erforderlich (vgl. auch Maßnahmenliste): Koordinierungskreis Schloss, Arbeitsgespräche Wohnen (mit den großen Wohnungsunternehmen und Eigentümervertretern) sowie die jährliche Zusammenkunft der Träger und Einrichtungen für Soziales und Kultur. Zusätzlich sollten die vorhandenen Gremien der Vereine genutzt und vernetzt werden. Auf der Projektebene sind ggf. fachübergreifende Teams aus den Beteiligten zu bilden, die weitere Partner einbinden. Hier sind aus der Ortskenntnis heraus die Netzwerke des Stadtteils zu nutzen und zu stärken. Als Maßnahmen sind sowohl die Beauftragung eines Stadtumbaumanagement als auch die Bereitstellung von weiteren Beratungsleistungen vorgesehen. Diese Kapazitäten sind für die Umsetzung der Maßnahmen entsprechend der Handlungsfelder auf der Ebene eines „Gebietsmanagements“ im Aufwertungsgebiet sehr hilfreich. In der Umsetzung des KfW-Quartierskonzeptes sollen zusätzlich Ressourcen für eine Sanierungsberatung gewonnen werden, die in einem Kerngebiet vorwiegend Eigentümeraktivierung und beratung für energetische Maßnahmen betreiben soll. Entsprechend des integrierten Ansatzes des Fördergebietskonzeptes sollen weitere angepasste Finanzierungsquellen für die STEK-Umsetzung wie z. B. ESF akquiriert werden. STEK Schönefeld 86 8. Evaluation und Monitoring Bestandteil des STEK Leipzig-Schönefeld ist ein Monitoring- und Evaluierungskonzept, bei dem einerseits Entwicklungen im Gebiet beobachtet und andererseits Prozesserfolge bewertet werden. Das Monitoring hält die Projektverläufe fest und stellt sie den Zielsetzungen des STEK Schönefeld gegenüber. Mithilfe dieses Beobachtungssystems werden anhand von regelmäßig erhobenen Daten (z. B. Bevölkerungsstruktur und -veränderung, Bautätigkeit, Leerstand) die Veränderungen im Gebiet dokumentiert. Sowohl Erfolge als auch Handlungsbedarfe können so identifiziert werden. Die Fortschreibung und Aktualisierung des Monitorings ist fester Bestandteil des jährlichen Arbeitsprogramms bei der Umsetzung des STEK Schönefeld sein. Gegenstand der Evaluierung des STEK Schönefeld sind die vor Ort formulierten Ziele der Gebietsentwicklung, Angemessenheit wesentliche der Maßnahmenfortschritte, Förderbedingungen sowie Erfolgsfaktoren, eventuelle Verfahrens- die und Umsetzungshemmnisse. Die Evaluierung gibt den beteiligten Akteuren Auskunft über Stärken und Schwächen und hilft, den Arbeitserfolg realistisch einzuschätzen. Sie wird jährlich im laufenden Prozess im Rahmen der gesamtstädtischen Evaluierung der Städtebauförderung durchgeführt und erfolgt in Form einer dokumentierten Reflexionsveranstaltung. Darüber hinaus wird die Gebietsentwicklung im Rahmen weiterer gesamtstädtischer Monitoring- und Evaluierungsprozesse bewertet. STEK Schönefeld 87 9. Übersicht Material Quellen/Material Petersen, Hierlemann, Vehrkamp, Wratil (2013): Gespaltene Demokratie – Politische Partizipation und Demokratiezufriedenheit vor der Bundestagswahl 2013, Gütersloh Stadt Leipzig (2002): Maßnahmenplan Schönefeld Stadt Leipzig (2007): Sportprogramm Leipzig 2015, Sportstättenentwicklungsplanung Stadt Leipzig (2009): Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (SEKo) Stadt Leipzig (2009): Integriertes Handlungskonzept für Leipzig-Schönefeld (Grobkonzept) Stadt Leipzig (2009): Stadtentwicklungsplan (STEP) Zentren 2009 Stadt Leipzig (2011): Positionspapier altenfreundliches Wohnen in Leipzig Stadt Leipzig (2012): Radverkehrsentwicklungsplan 2010–2020 der Stadt Leipzig Stadt Leipzig (2012): Schulentwicklungsplan Stadt Leipzig (2012): Ortsteilkatalog 2012 – Strukturdaten der Ortsteile und Stadtbezirke Stadt Leipzig (2012): Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadtumbau Ost Leipzig (SEKO-Stadtumbau Ost) Stadt Leipzig (2012): Fachplan Kinder- und Jugendförderung Stadt Leipzig (2012): Gesamtkonzept zur Integration der Migrantinnen und Migranten in Leipzig Stadt Leipzig (2013): Bevölkerungsvorausschätzung 2013 Stadt Leipzig (2013): Bundestagswahl am 22. September 2013 Ergebnisse und Analysen Stadt Leipzig (2013): Daten und Fakten zur Kindergesundheit in der Stadt Leipzig 2013. Stadt Leipzig (2013): Integriertes Stadtentwicklungskonzept (SEKo) – Umsetzungsbericht 2012 Stadt Leipzig (2013): Lärmaktionsplan Stadt Leipzig (2013): Planungsraumsteckbrief 2013 - Planungsraum Innerer Osten Stadt Leipzig (2013): Sozialreport 2012 Stadt Leipzig (2013): Statistischer Quartalsbericht IV/2013 Stadt Leipzig (2013): Suchtbericht Stadt Leipzig (2013): Wohnungsmarktbarometer 2013 Stadt Leipzig (2013): Betreutes Wohnen und Servicewohnen im Alter Stadt Leipzig (2013): Seniorenspezifische Daten Leipzig. Strukturdaten der Stadtbezirke und Ortsteile 2013. Stadt Leipzig (2014): Fortschreibung Stadtentwicklungsplan Verkehr und Öffentlicher Raum (in Bearbeitung) Stadt Leipzig (2014): Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 – 2020, Auf dem Weg zur europäischen Energie- und Klimaschutzkommune Stadt Leipzig (2014): Statistisches Jahrbuch 2014 Stadt Leipzig (2014): Statistischer Quartalsbericht II/2014 Stadt Leipzig (2014): Stadtentwicklungskonzept (STEP) Zentren, Zentren- und Einzelhandelskonzept der Stadt Leipzig, Teilfortschreibung 2014 Stadt Leipzig (n. v./2013): Stadtentwicklungsplan Zentren, Zentren- und Einzelhandelskonzept Fortschreibung 2013 (in Bearbeitung) STEK Schönefeld 88 Stadt Leipzig (2015): Wohnungspolitisches Konzept der Stadt Leipzig, Fortschreibung 2015 (Entwurf, Stand: 19.06.15) Monitoringberichte 2001-2013: Wohnungsmarktentwicklung – Stadterneuerung – Stadtumbau. Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Stadt Leipzig STEK Schönefeld 89 Anlagen STEK Schönefeld 90 Maßnahme + hoch o mittel - niedrig Handlungsfeld 1 – Alte Ortslage/Schloss Schönefeld Denkmal- und behindertengerechte Sanierung Torhaus incl. Außenanlagen / Schloss Schönefeld Zeumerstraße 1 Neuordnung und Neugestaltung Schlossumfeld: Aufwertung Ensemble Ossietzkystraße 41, Verbesserung der touristischen Infrastruktur und Erlebbarkeit der Pyramide, der Gedächtniskirche und des Gesamtensembles Entwicklung Alte Wassermühle Schönefeld Revitalisierung Ratskeller + + + + o o o + o o - o - o - x Neugestaltung Stannebeinplatz und Stöckelplatz Grünes Tor an der Gorkistraße - Grün- und Freiflächengestaltung vor Stadtteilbibliothek u. am Losinskiweg Neuordnung Haltestellenbereich Gorkistraße/Löbauer Straße Aufwertung öffentlicher Raum Gorkistraße/Schulweg Einrichtung Mobilitätsstation in der Gorkistraße (Stannebeinplatz umgesetzt, Löbauer Straße geplant); Bike&Ride Aufwertung Einmündungsbereiche Dimpfel-/Taubestraße Arbeitsprozess Entwicklung Wirtschafts- und Versorgungsstandort Gorkistraße und Umsetzungsbegleitung (z.B. Leerstandsaktivierung) Aufwertung des Schnittstellenbereiches Alt-Schönefeld/ Schönefeld Ost: Neuordnung im Bereich Gorkistraße/ Löbauer Straße u.a. durch Abriss und Neubau Einzelhandelsstandort Entwicklung Gewerbeflächen Waldbaurstraße vorhanden sehr gut in Aussicht mittel nicht vorh. schwierig Privat/ Stadtteilakteure ASW: and./ StadtumRealisierweitere bau Ost barkeit Fin. 2012-2020 notwendig Umsetzung Planung Idee/ Konz. + + hoch o mittel - niedrig Handlungsfeld 2 – Gorkistraße vorhanden sehr gut in Aussicht mittel nicht vorh. schwierig Stadt sonstige öffentl. Träger x x x x in Umsetzung x (x) x kurz- bis mittelfristig x mittelfristig x in Prüfung x x x Umsetzung Planung Idee/ Konz. + + + + + + + + + o + o o - - - + o + o o - - - + o/+ o o/+ + + + + + - o - x x umgesetzt x x umgesetzt x x x (x) x x mittelfristig x prüfen, mittelfristig z.T. umgesetzt, mittelfristig prüfen, langfristig z.T. in Umsetzung, kurzfristig z.T. umgesetzt, mittelfristig fortlaufend x x x (x) x x x (x) x x (x) x x x Anlage 1: Maßnahmeübersicht STEK Schönefeld Handlungsfeld Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/ stand lichkeit Beteiligte 91 STEK Schönefeld Handlungsfeld Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/ stand lichkeit Beteiligte Maßnahme + hoch o mittel - niedrig Handlungsfeld 3 – Wohnen und Nachbarschaft Sport- und Spielbereich Fritz-Siemon-Straße Generationenpark Volksgartenstraße Schaffung öffentlicher Spielbereich und Begegnungsort in AltSchönefeld Umsetzung barrierefreie Umgestaltung des Wohnumfeldes Großsiedlungsbauten Schönefeld - Ost als alters- und familienfreundliches Wohnquartier, z.B. aus ExWost-Projekt WASta "Wohnen im Alter im Kontext der Stadtentwicklung" zwischen J.-Marchlewski-Str. u. Umsetzung barrierefreie Umgestaltung des Wohnumfeldes, z.B. Programm Bordsteinabsenkungen vorhanden sehr gut in Aussicht mittel nicht vorh. schwierig + + + + + + + + + + - - + o -/o + -/+ o -/+ o o - - o o - - o - - - Maßnahmen zur Lärmminderung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität an den Hauptverkehrsstraßen o - - - Instandsetzung/Modernisierung von städtebaulich/denkmalpflegerisch bedeutsamen Gebäuden + + o - Sicherung städtebaulich und denkmalpflegerisch bedeutsamer Gebäude + + - - + - - - + + + + wohnortnahe Treffmöglichkeiten Bästlein-/Poserstraße Schaffung und Belebung von Begegnungsräumen Wiedernutzung/-belebung Leerstände (z.B. Gorkistraße) Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen an der Clara-Wieck-Straße (Neubau Kita) sonstige öffentl. Träger Privat/ Stadtteilakteure ASW: and./ StadtumRealisierweitere bau Ost barkeit Fin. 2012-2020 notwendig Umsetzung Planung Idee/ Konz. + Aufwertung Grün- und Nebenanlagen Kohlweg, Shukow-/ Schulzeweg (verbesserte Durchwegung) Stadt x x umgesetzt x x umgesetzt x x x x x x x x x x x x x x x x (x) x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x prüfen, mittelfristig z.T. in Umsetzung, kurz- bis mittelfristig z.T. umgesetzt, weit. prüfen prüfen, mittelfristig prüfen, kurzbis mittelfr. prüfen, mittelfristig prüfen, mittelfristig fortl. Prüfung und Umsetzung fortl. Prüfung und Umsetzung fortlaufende Prüfung in Umsetzung 92 STEK Schönefeld Handlungsfeld Maßnahme Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen zur Wohnnutzung Robert-Blum-Straße Wiedernutzung freigelegter Flächen und Brachflächen Schaffung intergenerativer sowie inklusiver Wohn- und Begegnungsangebote Diversifizierung des Wohnungsangebotes z. B. für selbstgenutztes Wohnen, für junge Familien, für intergenerative Anforderungen Aufbau von gemeinschaftlichen Organisationsformen zur Umsetzung von Maßnahmen Altersfreundliche Anpassung von Wohngebäuden, Schaffung von altengerechten Wohnformen Neuordnung des D-Zentrums "Permoser Straße" Abriss Einzelhandelsstandort und Neubau Kita Bästleinstraße Nahversorgung mit Lebensmitteln in Alt-Schönefeld Beratungsangebote und Netzwerke für KMU Investitionsbeihilfen für kleinere Unternehmen der lokalen Ökonomie Qualifizierung Angebote Volkssolidarität Schönefeld-Ost Überprüfung, Qualifizierung und Ausweitung soziokultureller Veranstaltungsangebote, z. B. Stadtteilbibliothek, Stadtteilfest Mariannenpark Koordination Migration/ Integration Stärkung des freiwilligen Engagements Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/ stand lichkeit Beteiligte Stadt sonstige öffentl. Träger Privat/ Stadtteilakteure x + + + o + o o - o o - - + o o o o o - - + o o - + + + o o + + + - - - - + o - - + - - - o / o - + o o - + o o - + + - - ASW: and./ StadtumRealisierweitere bau Ost barkeit Fin. 2012-2020 notwendig x in Umsetzung x x x (x) x kurzfristig x x x (x) x x x x x x x x x x x x fortlaufende Prüfung (u.a. HF 6) fortlaufende Prüfung (u.a. HF 6) fortlaufende Prüfung fortlaufende Prüfung in Umsetzung umgesetzt x x x x x x x x x x x x x x x x x x (x) x x fortlaufende Prüfung prüfen, kurzbis mittelfr. prüfen, kurzbis mittelfr. kurzfristig prüfen, kurzbis mittelfristig prüfen, kurzbis mittelfr. fortl. prüf. (u.a. HF 6) 93 STEK Schönefeld Handlungsfeld Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/ stand lichkeit Beteiligte Maßnahme + hoch o mittel - niedrig Handlungsfeld 4 – Bildungslandschaft vorhanden sehr gut in Aussicht mittel nicht vorh. schwierig + + + Sanierung 20. Schule/Oberschule, inkl. Sporthalle und Außenanlagen + o o - + + + - + - - - + o o - + -/o o - + + + + + -/o o - + -/o - - + / + o + -/o - - Schaffung von Angeboten zur politischen und kulturellen Bildung zur Erhöhung der interkulturellen Kompetenz + -/o - - Angebote zur Stärkung der sozialen Teilhabe und Einbeziehung in Beschäftigung + -/o o - Weitere Maßnahmen zur Qualifizierung/ Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit und der Integration in den Arbeitsmarkt + -/o - - Aufbau Familienzentrum: Aufbau niedrigschwelliger Angebote zur Förderung und Unterstützung von Kindern und Familien + - - - Aufbau von Angeboten zur Familienberatung, Stärkung der Erziehungskompetenz, Gesundheits- und Suchtberatung + -/o o - Kooperation Schule/Stadtteil Fortführung "Koordinator für Jugend und Bildung" Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche Angebote Berufsorientierung und Berufsvorbereitung Vernetzung Träger und Angebote Schönefeld mit anderen Einrichtungen innerhalb des Planungsraumes Erweiterung der Angebote für lebenslanges Lernen ASW: and./ StadtumRealisierweitere bau Ost barkeit Fin. 2012-2020 notwendig x + Sanierung Offener Jugendtreff „Kirsche“, Schulzeweg 11 Privat/ Stadtteilakteure Umsetzung Planung Idee/ Konz. Gorkistraße 15 und 25: Neuaufbau des Gymnasiums Schönefeld „Campus Schönefeld“: Sanierung Astrid-LindgrenGrundschule/ Gebäude ehem. Fechner-Gymnasium inkl. Sporthalle und Außenanlagen Fortsetzung Sanierungsmaßnahmen an der 21. Grundschule Stadt sonstige öffentl. Träger x in Umsetzung x (x) x mittelfristig x (x) x mittelfristig x prüfen, mittelfristig mittelfristig x x (x) x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x prüfen, kurzbis mittelfr. x x x prüfen, kurzbis mittelfr. x prüfen, mittelfristig x prüfen, kurzbis mittelfr. x x x x x x x (x) x x x x prüfen, kurzfristig in Umsetzung prüfen, kurzfristig prüfen, kurzfristig kurzfristig prüfen, kurzbis mittelfr. prüfen, kurzbis mittelfr. 94 STEK Schönefeld Handlungsfeld Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/ stand lichkeit Beteiligte Maßnahme + hoch o mittel - niedrig Handlungsfeld 5 – Klima und Mobilität Energetisches Sanierungskonzept Alt-Schönefeld (Integriertes Quartierskonzept Alt-Schönefeld) vorhanden sehr gut in Aussicht mittel nicht vorh. schwierig Energetische, klimagerechte Gebäudesanierung Konzept zur energieeffizienten Neubebauung Brachflächen, z. B. im Bereich Schmidt-Rühl-/Schreiberstraße Energetische Sanierung von sozialer Infrastruktur Anpassung technischer Infrastruktur Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien Prüfung des Ausbaus von dezentraler Energieversorgung Entwicklung von Kooperationen bei Energieversorgung/ Energiegemeinschaften Stadtklimatisch wirksame Wiedernutzung und Zwischennutzung freigelegter Flächen und Brachflächen (z.B. Platzgestaltung) Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Quartiersstruktur ggü. Wetterextremen (z. B. Straßenbegleitgrün, Entsiegelung, Fassadenbegrünung) klimafreundliche Mobilität, Ausbau Radwegenetz Schaffung von Stellplatzanlagen für Räder, Pedelec etc. im Wohngebiet sonstige öffentl. Träger Privat/ Stadtteilakteure ASW: and./ StadtumRealisierweitere bau Ost barkeit Fin. 2012-2020 notwendig Umsetzung Planung Idee/ Konz. + + + + + + + + + - - - + o o - + + o + + - - - o - o - + o - - + - - - o o - - + o - - o o - - + o - - o o - - o o - - Energetisches Sanierungsmanagement Alt-Schönefeld Koordinierungsstelle für die Erhöhung der Wirksamkeit der Energieberatung für einkommensschwache Haushalte Stadt x x x umgesetzt x x x in Umsetzung x prüfen, mittelfristig fortl. Prüfg./ Umsetzg. in Umsetzung x Car-Sharing-Angebote im öffentlichen Raum/Mobilitätsstationen x x x x x x x x x x x x (x) x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x fortl. Prüfg./ Umsetzg. fortl. Prüfg./ Umsetzg. fortl. Prüfg./ Umsetzg. fortl. Prüfg./ Umsetzg. fortl. Prüfg./ Umsetzg. x prüfen, mittelfristig x fortl. Prüfg./ Umsetzg. x fortl. Prüfg./ Umsetzg. x x fortl. Prüfg./ Umsetzg. x x fortl. Prüfg./ Umsetzg. (x) 95 STEK Schönefeld Handlungsfeld Finanzier- KooperaPlanungsZielbeitrag ungsmögtion/ stand lichkeit Beteiligte Maßnahme Verkehrskonzept „Schule Gorkistraße“ – Modell: CO2-neutraler Schulverkehr Modernisierung Straßenbeleuchtung: LED-Systeme Sicherung barrierearmer Mobilität (z.B. Haltestellenumbau) Vertiefende Untersuchung zu Energie und Klimaschutz in Schönefeld-Ost o - - - o - - - o - o - + o o o vorhanden sehr gut in Aussicht mittel nicht vorh. schwierig Stadtumbaumanagement: Koordinierung des Gesamtprozesses Öffentlichkeitsarbeit, Aktivierung und Beratung von Dritten (Eigentümern/-innen) Netzwerk- und Strukturaufbau: Einrichtung eines festen Arbeitskreises von Trägern und Interessierten zur Vertiefung der Kooperation und Ideenentwicklung Koordinierungskreis Schloss Schönefeld zur gemeinsamen Entwicklung des Kultur- und Bildungsstandortes Verfügungsfonds (investiv/ nicht-investiv) Verfügungsfonds (nicht-investiv) Stärkung stadtteilbezogene Publikationen Begleitinformationen und Selbstevaluierung umgesetzt oder in Umsetzung, Handlungsprogramm Maßnahme Handlungsprogramm x x Privat/ Stadtteilakteure ASW: and./ StadtumRealisierweitere bau Ost barkeit Fin. 2012-2020 notwendig (x) x fortl. Prüfg./ Umsetzg. x x x x x x (x) x fortl. Prüfg./ Umsetzg. fortl. Prüfg./ Umsetzg. kurz- bis mittelfristig Umsetzung Planung Idee/ Konz. Erstellung Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld Leipzig Spezial (Arbeitstitel: Netzwerk Leipziger Freiheit) sonstige öffentl. Träger x + hoch o mittel - niedrig Handlungsfeld 6 – Starke Bürger – starker Stadtteil: Prozess, Aktivierung und Koordinierung Stadt + + + + + + + + + o/+ + o/+ + + o o + o o o + + o o + + o o + o + o + + + + x x umgesetzt x x in Umsetzung x x (x) x in Umsetzung x x (x) x in Vorbereit. x (x) x x x x prüfen, kurzfristig kurzfristig x x x x kurzfristig x kurzfristig x fortlaufend x x x (x) 96 STEK Schönefeld 97 Anlage 2: Zusammensetzung Vergabegremium Verfügungsfonds Im Rahmen der Städtebauförderung ist die intensive Einbeziehung der Stadtteilakteure vorgesehen. Mit Artikel 9 der VV Städtebauförderung 2015 vom 18.12.2014 wird die Möglichkeit eingeräumt, die Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen in den Stadtteilen mit der Einrichtung eines sog. Verfügungsfonds zu stärken. Über die Ausreichung der Mittel soll demgemäß ein lokales Gremium entscheiden. Dies ist in die VwV Städtebauliche Erneuerung des Freistaates Sachsen vom 20. August 2009 sowie die Programmausschreibung für die Programme der Städtebauförderung – Programmjahr 2015 vom 11. November 2014 übernommen. Der Verfügungsfonds kann somit nur eingerichtet werden, wenn sich lokale Akteure intensiv in den Prozess der Antragstellung und Entscheidung über die Mittelvergabe einbringen. Dazu sollen mindestens zehn Vertreter/-innen aus dem Stadtteil sowie ein/e Vertreter/-in des ASW und des Stadtumbaumanagement eingesetzt werden. In Abstimmung mit der AG Pro Schönefeld ist folgende Zusammensetzung des Vergabegremiums für den einzurichtenden Verfügungsfonds vorgesehen (je ein/e Vertreter/-in): BV Schönefeld e. V., Wir für Schönefeld e. V., CVJM, Vertreter/-in der Schulen bzw. der Elternräte, Evangelisch-Lutherische Matthäuskirchgemeinde Leipzig Nordost, Katholische Pfarrei Leipzig Schönefeld Heilige Familie, Jugendclub „Kirsche“ Kinderhilfe Leipzig e.V., Schloss Schönefeld e.V., Vertreter/-in lokale Wirtschaft, im Aufwertungsgebiet wohnhafte/r Vertreter/-in des Stadtbezirksbeirates, lokaler Akteur, ASW, Stadtumbaumanagement. STEK Schönefeld 98 Anlage 3: Ableitung Zielaussagen Zielaussagen aus INSEK (SEKo Leipzig 2020): Schönefeld als Handlungsschwerpunkt mit teilräumlicher Wirkung Entsprechend der Beschlussfassung durch den Stadtrat ist das SEKo als kontinuierlicher Prozess der Umsetzung und Weiterentwicklung zu verstehen. Mit dem SEKo Leipzig 2020 hat die Ratsversammlung der Stadt Leipzig die inhaltliche und formale Grundlage für den künftigen zielgerichteten Einsatz der kommunalen Ressourcen und der Fördermittel von Bund und Freistaat Sachsen geschaffen. Auf dieser Grundlage erfolgen seither die Beantragung und die Verwendung von Fördermitteln in den verschiedenen Programmen der städtebaulichen Erneuerung. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde in Leipzig bisher auf der Grundlage der „Arbeitshilfe zur Erstellung und Fortschreibung Städtebaulicher Entwicklungskonzepte des Freistaates Sachsen“ von Programmausschreibung 2005 2010 unter sind dem die Kürzel Konzepte „SEKo“ wie behandelt. folgt zu Seit der benennen: Gesamtstädtische Integrierte Stadtentwicklungskonzepte werden als INSEK bezeichnet. Teilräumliche Fördergebietskonzepte für die Gesamtmaßnahme des Stadtumbau Ost sind nach den Regelungen der jeweils aktuellen VV Städtebauförderung in Verbindung mit dem Baugesetzbuch als Städtebauliches Entwicklungskonzept aufzustellen. Die Grundlage für die Ziele und Handlungsschwerpunkte der aktuellen Leipziger Stadtentwicklungsstrategie bilden die „Strategischen Ziele der Kommunalpolitik“ und die planerischen Grundsätze des SEKo, die aus der „Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ abgeleitet wurden. Darauf aufbauend wurden die Ziele und Handlungsschwerpunkte der Fachkonzepte miteinander vernetzt und vier Zielbereichen zugeordnet. Die vier Zielbereiche der Stadtentwicklungsstrategie als Leitziele für die gesamte Stadt beschreiben sowohl die internationale Rolle Leipzigs als auch die Aufgaben auf der Quartiersebene56: • Nationale und internationale Bedeutung steigern • Wettbewerbsfähigkeit der Stadt stärken • Lebensqualität erhalten und verbessern • Soziale Stabilität sichern Für die Befassung mit der Stadtteilebene haben folgende Zielbereiche eine besondere 56 Stadt Leipzig: SEKo Leipzig, Teil C – Stadtentwicklungsstrategie, S. C 3 ff.. Wichtige Ergänzung dazu: „Einige wichtige Themen wie Kultur und Bildung sind kein eigener Zielbereich, sondern ziehen sich wie ein roter Faden durch alle vier Zielbereiche. Sie sind besonders wichtig, sowohl für die nationale und internationale Bedeutung als auch für die (wirtschaftliche) Wettbewerbsfähigkeit, die Lebensqualität und die soziale Stabilität in der Stadt.“ STEK Schönefeld 99 Bedeutung, an der sich die Handlungsschwerpunkte, strategischen Ziele auf Stadtteilebene und Maßnahmen orientieren: Zielbereich „Wettbewerbsfähigkeit der Stadt stärken“: • Handlungsschwerpunkt: Weiche Standortfaktoren stärken • Handlungsschwerpunkt: Fachkräftepotenzial qualifizieren und sichern • Flächen und Infrastrukturen für Industrie und Gewerbe bereitstellen • Profil der Wirtschaftsstruktur stärken Zielbereich „Lebensqualität erhalten und verbessern“: • Handlungsschwerpunkt: Infrastrukturangebot sichern und an den Bedarf anpassen • Handlungsschwerpunkt: Wohnungsmarkt und Quartiersentwicklung nachhaltig gestalten • Handlungsschwerpunkt: Erholungs- und Kulturangebote sichern und ausbauen • Handlungsschwerpunkt: Beitrag zum Klimaschutz und zur Umweltqualität Zielbereich „Soziale Stabilität sichern“ • Handlungsschwerpunkt: Benachteiligungen gezielt abbauen bzw. entgegenwirken • Handlungsschwerpunkt: Integration vielfältig unterstützen • Handlungsschwerpunkt: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche weiterentwickeln Aufgrund der komplexen Problemsituation in Schönefeld auf der räumlich-funktionalen und sozialen Ebene sind die strategischen Ziele auf die Zielbereiche „Lebensqualität erhalten und verbessern“ sowie „Soziale Stabilität sichern“ orientiert. Als Strategieelemente, die zur Erreichung der genannten Ziele sowie der angepassten lokalen Ziele dienen sollten, werden vom INSEK (SEKo Leipzig 2020) bereits folgende „fachübergreifende Strategien der Ortsteilentwicklung“ ausgeführt, die auch aktuell noch der Problemsituation im Stadtteil entsprechen. Es werden folgende Strategiebausteine besonders hervorgehoben und räumlich zugeordnet: • Integrierte Stadtteilentwicklung: Schönefeld-Abtnaundorf • Integrierte Magistralenentwicklung: Gorkistraße • Räumlich punktuelle Interventionen: Schönefeld-Ost Die weiteren Bausteine werden bei der Bewältigung der Problemlagen berücksichtigt: • Gestaltung von Anpassungsprozessen • Priorität der Anpassung der Infrastruktur an demografische Veränderungen Im INSEK (SEKo Leipzig 2020) werden bereits „Integrierte Handlungsansätze für Schönefeld“ entwickelt STEK Schönefeld und entsprechend der Zielhierarchie operationalisiert. Die 100 Gebietsabgrenzung folgt den unterschiedlichen lokalen Problemlagen und bezieht sich auf die zwei Untersuchungsräume Schönefeld im vorangegangenen STEP Wohnungsbau und Stadterneuerung (STEP W+S) im Teilplan Stadterneuerung (Alt-Schönefeld) und im Teilplan Großsiedlungen (Schönefeld-Ost). Die Gebiete wurden seitdem in das Monitoring des Stadtumbauprozesses eingebunden (vgl. Monitoringberichte 2001-2013). Parallel wurden auf der Grundlage einer detaillierten Bewertung Strategien für die Ortsteilentwicklung erarbeitet. Die Ergebnisse beider Arbeitsschritte führten zu einer Priorisierung und Festlegung der Schwerpunkträume der Stadtentwicklung. Neben den Schwerpunkträumen mit großräumiger strategischer Wirkung wurden solche mit „Handlungspriorität aufgrund teilräumlicher Wirkung“ identifiziert, in denen jeweils kommunale Ressourcen sowie verfügbare städtebauliche und fachliche Förderprogramme gezielt gebündelt werden sollen. Schönefeld (Alt-Schönefeld und Schönefeld-Ost), das mit Blick auf die demografische Entwicklung im Nordosten Leipzigs über gute Stabilisierungspotenziale an der Schnittstelle zwischen Alt- und Plattenbauquartieren verfügt, wurde als einer von vier Schwerpunkträumen mit teilräumlicher Wirkung festgelegt.57 Zielaussagen aus SEKO-Stadtumbau Ost: Aufwertungsgebiet Schönefeld Als Voraussetzung für die weitere Bewilligung von Fördermitteln für den Förderzeitraum bis 2020 musste Leipzig nach den Vorgaben des Freistaates seine Fördergebiete für das Programm Stadtumbau Ost überprüfen und neu abgrenzen. Das begleitende Fördergebietskonzept SEKO-SUO wurde mit dem Ziel fortgeschrieben, die geringer werdenden Fördermittel entsprechend einer Prioritätensetzung auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren. Im Fördergebietskonzept SEKo-SUO für Rückbau- und Aufwertungsgebiete wurde • die Gesamtmaßnahme aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK/SEKo Leipzig 2020) abgeleitet, • die mit der Gesamtmaßnahme verfolgte Zielstellung dargestellt, • die räumliche Gebietsabgrenzung beschrieben, • der geplante Realisierungszeitraum der städtebaulichen Gesamtmaßnahme und der Einzelmaßnahmen sowie deren Priorität benannt, • die Einzelmaßnahmen einschließlich einer Begründung ihrer Auswahl in einem Übersichtsplan (Maßnahmekonzept) verortet und • die voraussichtlichen Kosten (sowie die Finanzierung) der Gesamtmaßnahme und der Einzelmaßnahmen unter Berücksichtigung der kommunalen Eigenanteile ermittelt. 57 Stadt Leipzig (2009): SEKo Leipzig 2020, (S. C-32/235) STEK Schönefeld 101 Im Ergebnis wurden die Fördergebiete deutlich verkleinert und der künftige Fördermitteleinsatz auf die fachübergreifenden Schwerpunkträume des SEKo gelenkt, wobei die Fortführung bzw. Abrundung bereits laufender Aufwertungsprozesse besonders berücksichtigt wird. Dabei wurde entsprechend der Programmausschreibung des Freistaates Sachsen 2011 für die Programme der Städtebaulichen Erneuerung die Neuausrichtung der Förderstrategie sowie die Überarbeitung der Gebietskulissen mit einer Schwerpunktbildung und der Abgrenzung kleinerer Gebiete mit einem überschaubaren und realistischen Maßnahmebündel berücksichtigt. Mit dem SEKo-SUO hat die Stadt Leipzig 2012 ihre Strategie des Stadtumbaus auf der weiterhin gültigen Grundlage der im Integrierten Stadtentwicklungskonzept in Umsetzung der jeweiligen Fachpolitiken und Fachkonzepte und insbesondere des Wohnungspolitischen Konzepts und des Wohnraumversorgungskonzepts festgelegten, fachübergreifenden Schwerpunkträume mit den entsprechenden teilräumlichen städtebaulichen Vertiefungskonzepten aktualisiert58. Trotz städtebaulicher wie sozialer Defizite und dringlichem Handlungsbedarf war das im Stadtumbau Ost, Schönefeld bis Programmgebiet 2012 kein Südost liegende, Investitionsschwerpunkt. aktuelle Dies Aufwertungsgebiet sollte mit der Schwerpunktsetzung und der Ableitung des „Aufwertungsgebietes Schönefeld“ und konkreten Kernmaßnahmen mit Bezug zu den Zielen des INSEK (SEKo Leipzig 2020) geändert werden. Die Aufwertungsstrategie der Stadt Leipzig setzt insgesamt weiterhin auf den innovativen und erfolgreichen Maßnahmebaukasten, der wesentlich auf die Dynamisierung von Akteursaktivitäten abzielt und dafür ein vielfältiges Instrumentarium an Beratungs-, Organisations- und Lösungsangeboten bereitstellt. Diese werden in der Regel flankiert durch Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum und Wohnumfeld sowie ergänzende, gebietsspezifische Maßnahmen, um die innerstädtischen Gebiete in ihrer Funktion zu stärken und die kompakten Stadtstrukturen zu erhalten. Den folgenden Handlungsfeldern des SEKo-SUO wurden Maßnahmen im Aufwertungsgebiet Schönefeld zugeordnet: • SF A: Unterstützung von Akteurs- und Eigentümeraktivitäten in abgegrenzten Interventionsgebieten • SF B: Gebäudemaßnahmen (Sicherung/Modernisierung und Instandsetzung denkmalgeschützter Altbauten) • SF C: Anpassung an Gemeinbedarfseinrichtungen • SF D: Integrierte Magistralenentwicklung • SF E: Zwischennutzung von Gebäudebrachen (Wächterhäuser) 58 Das INSEK und das Wohnungspolitische Konzept der Stadt Leipzig befinden sich zum Zeitpunkt der Bearbeitung dieses ISEK in Aktualisierung. Zum Wohnungspolitischen Konzept wurde im Juni 2014 ein umfangreicher Beteiligungsprozess begonnen. STEK Schönefeld 102 • SF F: Unterstützung der innerstädtischen Wohneigentumsbildung (selbstnutzer.de) • SF G:Wiedernutzung und Zwischennutzung freigelegter Flächen und Baulücken • SF H: Stadtumbaumanagement und Beauftragte • SF J: Aufwertung Wohnumfeld (öffentlicher Raum) STEK Schönefeld 103