Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1046769.pdf
Größe
9,5 MB
Erstellt
30.11.15, 12:00
Aktualisiert
02.05.16, 12:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-02150
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südwest
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Alt-West
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
Ratsversammlung
23.03.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020
Beschlussvorschlag:
1. Die Ratsversammlung beschließt das ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020 in den
Grenzen gemäß Lageplan – Anlage 1.
2. Die Ratsversammlung beschließt das gebietsbezogene integrierte Handlungskonzept (GIHK) –
Anlage 2.
3. Die Ratsversammlung nimmt die Gesamtkosten in Höhe von 2,042 Mio. € für den Zeitraum 20162020 zur Kenntnis.
4. Die Ratsversammlung nimmt den zugrundeliegenden Kosten- und Finanzierungsplan für den
Zeitraum 2016-2020 wie folgt zur Kenntnis:
Gesamtkosten:
2,042 Mio. €, davon
•
ESF-Mittel SMI:
1,940 Mio. €
•
Eigenmittel Stadt Leipzig: 0,102 Mio. €.
Die erforderlichen Haushaltsansätze/Eigenanteile werden in der Haushaltsplanung bis 2020
berücksichtigt.
5. Bei positiver Fördermittelbescheidung werden, sofern notwendig, gemäß der Wertgrenzen nach
Hauptsatzung gesonderte Beschlussvorlagen zu den Einzelmaßnahmen in die jeweils zuständigen
Gremien eingebracht.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
Seite 2/5
Finanzielle Auswirkungen
nein
X
Kostengünstigere Alternativen geprüft
Folgen bei Ablehnung
X
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
Finanzhaushalt
nein
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur
Begründung
nein
nein
X
X
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
2016
2020
1939900
PSP 1.100.51.1.1.08
Innenauftrag 106400000181
SK 31410000
Aufwendungen
2016
2020
2042000
PSP 1.100.51.1.1.08
Innenauftrag 106400000181
SK 42711200
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
X
von
nein
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme zu
erwarten
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
X
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
X
Seite 3/5
Seite 4/5
Sachverhalt:
0 Anlass
Der Freistaat Sachsen fördert in der aktuellen Strukturfondsperiode erstmalig aus dem
Europäischen Sozialfonds (ESF) Vorhaben zur nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung auf der
Grundlage der Richtlinie „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 bis 2020“ des
Sächsischen Staatsministeriums des Innern vom 9. März 2015 (veröffentlicht im Sächsischen
Amtsblatt Nr. 13/2015 vom 26.03.2015).
Mit den Zuwendungen aus der o.g. Förderrichtlinie können niedrigschwellige, informelle Projekte
zur sozialen Eingliederung und Integration in Beschäftigung von Menschen in sozial
benachteiligten Stadtgebieten unterstützt werden. Die Zuwendung wird im Rahmen der
Projektförderung als Anteilsfinanzierung, d.h. als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt und
beträgt bis zu 95 Prozent der förderfähigen Ausgaben.
Formale Fördervoraussetzungen sind:
1. Abgrenzung eines sozial benachteiligten Stadtgebietes als ESF-Fördergebiet.
Maßgeblich dabei ist die SGB II-Quote, die zum Stichtag 31.12.2013
über dem Landesdurchschnitt (12,9 %) liegen muss.
2. Das geplante Fördergebiet muss einen sozialräumlichen Zusammenhang bilden.
3. Das geplante Fördergebiet muss sich mit aktiven Städtebaufördergebieten
und/oder neu beantragten EFRE-Stadtentwicklungsgebieten überschneiden.
4. Die Vorhaben müssen in einem gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzept
(GIHK) dargestellt sein.
5. Das GIHK muss in „einem offenen, transparenten und kooperativen Verfahren mit den
betroffenen Fachämtern und den im geplanten Fördergebiet aktiven Einrichtungen und
Organisationen erarbeitet“ und vom Stadtrat beschlossen worden sein.
Gefördert werden im Einzelnen:
a) frühkindliche und familienbezogene Angebote, Lernhilfen und qualifizierte Freizeitangebote zur
Vermittlung von Grund-, Schlüssel-, Bildungs- sowie Umweltkompetenzen insbesondere an
sozial oder anderweitig benachteiligte Kinder/Jugendliche im außerschulischen Bereich
(informelle Kinder- und Jugendbildung);
b) Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung konkreter Problemlagen
durch gemeinsames Lernen und Handeln (Bürgerbildung) sowie Vermittlung von auch am
Arbeitsmarkt nutzbaren Grund-, Schlüssel- und Bildungskompetenzen (lebenslanges Lernen);
c) Beratungs- und Betreuungsangebote sowie der Aufbau von Netzwerken und Bürgerprojekten
zur sozialen Integration und besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf (soziale
Eingliederung) sowie Vorhaben zur Integration in das Arbeitsleben, wie beschäftigungswirksame Vorhaben für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen, die durch Tätigkeiten
außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen (Integration in Beschäftigung).
d) Unterstützung von lokal agierenden Unternehmen, die einen Beitrag zur Beschäftigungsförderung und zur sozialen Integration im Quartier leisten durch Beratung und Netzwerkbildung
(Wirtschaft im Quartier)
e) Koordinierende, qualitätssteuernde und aktivierende Vorhaben, administrative Unterstützung der
Projektträger, Vorhaben zur Einbeziehung der Bewohner und Fortschreibung des GIHK
(begleitende Maßnahmen).
Auf der Grundlage des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes -SEKo Leipzig 2020- (RBIV1595/09 vom 20.05.2009) bereitet sich die Stadt Leipzig seit Ende 2012 auf die neue EUFörderperiode 2014 bis 2020 vor. Dokumentiert ist dieser ressortübergreifende Erarbeitungs- und
Abstimmungsprozess in der Vorlage RBV-1721/13 vom 10.07.2013 „Grobkonzept zur
Ausgestaltung der EU-Förderperiode 2014-2020“.
Darüber hinaus wird auf den Stadtratsbeschluss vom 11.11.2015 zum EFRE-Fördergebiet
Leipziger Westen 2016-2020 verwiesen (Vorlage VI-DS-01686). Die Antragsstellung auf Grundlage
des beschlossenen Handlungskonzepts war erfolgreich. Der Rahmenbescheid mit der Zusicherung
der beantragten Fördermittel wird der Stadt Leipzig am 14.12.2015 durch den sächsischen
Staatsminister des Innern, Markus Ulbig, überreicht.
Mit Blick auf die Erreichung der Entwicklungsziele für den Leipziger Westen sollen die Programme
EFRE- und ESF-Stadtentwicklung zusammenwirken. Deshalb überlagert das geplante ESFFördergebiet sowohl das neue EFRE-Fördergebiet, als auch die beiden aktiven
Städtebaufördergebiete Stadtumbau Ost – Aufwertung Leipzig West und SOP Georg-SchwarzStraße. Während durch das EFRE-Programm vorwiegend energetische Sanierungsmaßnahmen
an der öffentlichen Gebäudeinfrastruktur und die Neuanlage oder Umgestaltung von
Grünbereichen gefördert werden, ergänzt der ESF diese Infrastrukturmaßnahmen durch
Investitionen in die Förderung des Humankapitals des Gebietes, also in die Verbesserung des
Bildungsniveaus und der Beschäftigungsfähigkeit der (potentiellen) Nutzer dieser neugeschaffenen
oder aufgewerteten Infrastruktur. Ein gutes Beispiel dafür ist der sog. Bürgerbahnhof Plagwitz, ein
neuer, aus EFRE-Mitteln finanzierter Grünbereich. Auf diesem Standort und im unmittelbaren
Umfeld sollen mehrere informelle Bildungs- und Integrationsprojekte von freien Trägern, gefördert
aus ESF, durchgeführt werden. Damit sind zugleich eine Bespielung und die soziale Kontrolle
dieses Areals sichergestellt.
1 Ableitung der geplanten ESF-Fördergebiete aus dem SEKo Leipzig 2020
Die Stadt Leipzig beantragt für zwei sozial benachteiligte Stadtquartiere, gelegen im Leipziger
Westen und in Schönefeld, Zuwendungen aus der o.g. ESF-Förderrichtlinie.
Die beiden neuen Fördergebiete leiten sich ab aus dem SEKo Leipzig 2020. In Teil C –
Stadtentwicklungsstrategie (Fortschreibung 2014) werden beide Gebiete weiterhin als
Schwerpunkträume der Stadtentwicklung definiert, in denen die integrierte Stadtteilentwicklung mit
präzisierter Schwerpunktsetzung fortzuführen ist.
Im Rahmen des Umsetzungsberichtes 2012 zum SEKo erfolgte eine fachübergreifende
Betrachtung der kleinräumigen sozioökonomischen Situation der Stadt Leipzig. Mithilfe der sog.
Sozialraumanalyse wurden die sozialräumlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Ortsteilen
herausgearbeitet. Die Ortsteile mit hohem Handlungsbedarf aufgrund bestehender sozialer
Problemlagen (s. Karte) konzentrieren sich räumlich nach wie vor im Osten (NeustadtNeuschönefeld, Volkmarsdorf und Schönefeld-Abtnaundorf) und im Westen (Altlindenau, Lindenau,
Neulindenau). Diese Ortsteile sind gekennzeichnet durch eine hohe Arbeitslosigkeit und einen
hohen Anteil an Einwohnern, die auf SGB II-Leistungen angewiesen sind. Darüber hinaus weisen
sie eine zum Teil problematische Bildungssituation und eine gering ausgeprägte Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben der Stadt auf.
Integriertes Stadtentwicklungskonzept (SEKo Leipzig 2020) – Umsetzungsbericht 2012, Leipzig 2013, S. 13
2 Gebietsspezifische Beschlusslagen, Abstimmungs- und Beteiligungshintergrund
Neben dem SEKo Leipzig 2020 formuliert der Konzeptionelle Stadtteilplan Leipziger Westen (KSP
West 2009; RBV 389/10 vom 19.05.2010) die grundsätzliche räumliche Entwicklungsstrategie für
das neue ESF-Gebiet Leipziger Westen.
In Fortführung des Abstimmungsprozesses zum Grobkonzept 2013 wurde seit Anfang 2014 eine
vertiefende Betrachtung der Bedarfe und Potentiale auf Stadtteilebene und eine Konkretisierung
der Handlungsziele in Einzelmaßnahmen vorgenommen.
Die Erarbeitung des GIHK für das ESF-Gebiet Leipziger Westen (s. Anlage) erfolgte gemeinsam
mit Vertretern der Fachämter, des Jobcenters und einer Vielzahl von privaten Stadtteilakteuren
(insb. Vereine und Initiativen). Hierzu wurden die vorhandenen Koordinierungs- und
Beteiligungsstrukturen, die für die Umsetzung der Programme URBAN II 2000-2006, EFREStadtentwicklung 2007-2013, ESF-Stärken vor Ort 2009-2011, ESF-Lernen vor Ort 2012-2014 und
Stadtumbau Ost (seit 2013) im Leipziger Westen aufgebaut wurden, genutzt und bedarfsorientiert
weiterentwickelt. Die Stadtteilakteure wurden vor allem durch zwei Projektideenaufrufe in 10/2014
und in 3/2015, im weiteren über den Quartiersrat, den Planungsraum-Arbeitskreis der freien Träger
der Kinder- und Jugendhilfe, den Unternehmerstammtisch sowie über Direktansprache durch das
Stadtumbaumanagement Leipziger Westen, das Magistralenmanagement Georg-Schwarz-Straße
und den Koordinator Wirtschaft in die Konzepterstellung eingebunden. Bei der Auswahl der
Projektideen wurde auf eine angemessene Berücksichtigung der Zielgruppe der Flüchtlinge und
Asylsuchenden geachtet.
Die konzeptionellen Grundlagen für die Handlungsfelder „informelle Kinder- und
Jugendbildung“ und „Bürgerbildung/lebenslanges Lernen“ wurden durch die ehemalige
Planungsraum-Koordinatorin des AfJFB für den Leipziger Westen im Rahmen des ESFBundesprogramms „Lernen vor Ort“ unter enger Beteiligung der betroffenen Fachämter und des
o.g. Planungsraum-Arbeitskreises erarbeitet. Auf der Grundlage dieses Fachkonzeptes hat das
ASW im Oktober 2014 ein Interessenbekundungsverfahren zur Auswahl geeigneter Projektideen
gestartet und im Rahmen von zwei Aufrufen freie Träger aus dem Leipziger Westen zur
Einreichung von Projektideen aufgefordert. Insgesamt sind 39 Anträge eingegangen, davon
wurden 35 für die qualitative Wertung zugelassen. Die Bewertung erfolgte entlang eines
Kriterienkatalogs und einer Punkte-Matrix durch eine Jury aus Vertreter/-innen der Fachämter und
des Quartiersrates. Im Ergebnis erhielt jede Projektidee eine Durchschnittspunktzahl, die aus dem
Mittelwert der Punktevergaben der Fachämter und des Quartiersrates (Verhältnis 50:50) gebildet
wurde. Anschließend wurden 19 Projektideen (s. Anlage GIHK – Vorhabensblätter 2.1), die eine im
Vorfeld festgelegte Mindestpunktzahl erreicht haben, in das GIHK aufgenommen und zur
Förderung vorgeschlagen.
Die Darstellung der Problemlagen sowie der Angebots- und Defizitanalyse im Handlungsfeld
„Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung“ stützt sich maßgeblich auf gebietsbezogene
Daten des Jobcenters, gebietsbezogene Ausarbeitungen des Kommunalen Eigenbetriebes
Engelsdorf und Erfahrungen des Jobpoints im Stadtteilladen Leipziger Westen. Die beiden
Projektideen (s. Anlage GIHK – Vorhabensblätter 2.2) wurden von Know-How-Trägern aus dem
Gebiet eingereicht und nach intensiver Abstimmung mit Ref. Beschäftigungspolitik, Ref. Migration
und Integration, Jobcenter und Quartiersrat als Fördervorhaben in das GIHK aufgenommen.
Die Konzipierung des Handlungsfeldes „Wirtschaft im Quartier“ erfolgte in enger Zusammenarbeit
mit dem Amt für Wirtschaftsförderung und dem vom ASW beauftragten Koordinator Wirtschaft
Leipziger Westen. Aufgrund der komplexen Problemlagen und Bedarfe wurden neben der
Auswertung des vorhandenen Datenmaterials der Stadtverwaltung und der Kammern verstärkt
Expertenmeinungen von im Gebiet ansässigen Akteuren einbezogen. Hier sind zu nennen:
Jobpoint Leipziger Westen, Unternehmerstammtisch Leipziger Westen, Beraterin des
Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes für den Leipziger Westen,
Beraterinnen des BIC, Leipzig School of Design sowie Social Impact Lab. Die beiden Projektideen
(s. Anlage GIHK – Vorhabensblätter 2.3) wurden von Know-How-Trägern aus dem Gebiet
eingereicht und nach intensiver Abstimmung mit Amt für Wirtschaftsförderung, Ref.
Beschäftigungspolitik und Quartiersrat als Fördervorhaben in das GIHK aufgenommen.
Den „begleitenden Maßnahmen“ wird als Fördergegenstand eine koordinierende, vernetzende und
qualitätssteuernde Rolle zuteil. Die zur Förderung vorgeschlagenen Stadtteilmanagements
„Wirtschaft“ und „soziale Integration“ sollen das vorhandene, jedoch ausschließlich auf die
städtebauliche Entwicklung des Gebiets ausgerichtete Stadtumbaumanagement verstärken und
durch
die
Erweiterung
um
die
Kompetenzfelder
„Unternehmensund
Beschäftigungsentwicklung“ und „Bürgerbildung und soziale Integration von Migranten/-innen“ zu
einem Quartiersmanagement mit ganzheitlichem
Ansatz verhelfen. Das STM „soziale
Integration“ ist darüber hinaus ein Beitrag zur Unterstützung des Sozialamts und des Ref.
Migration und Integration bei der Koordinierung der dezentralen Unterbringung und der
gesellschaftlichen Integration von Asylsuchenden auf Stadtteilebene. Die Projektabstimmung
erfolgte in enger Kooperation mit den beiden zuvor genannten Fachstellen sowie mit der
Planungsraumkoordinatorin „Kinder- und Jugendbildung“ des AfJFB für den Leipziger Westen.
Neben den beiden o.g. STM-Vorhaben soll eine „Technische Programmbegleitung“ in enger
Abstimmung mit dem ASW die einzelnen Projektträger vor Ort bei der administrativen Umsetzung
ihrer Fördervorhaben gemäß den Vorgaben des ESF-Programms unterstützen (s. Anlage GIHK –
Vorhabensblätter 2.4).
3 Zielstellung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des GIHK ESF Leipziger Westen
Seit 2001 werden im Leipziger Westen Städtebauförderprogramme in Kombination mit aus EUMitteln finanzierten Stadtentwicklungsprogrammen (URBAN II, ESF-Bundesprogramm „Stärken
vor Ort“, EFRE-Stadtentwicklung 2007-2013 des Freistaates Sachsen) für eine integrierte Stadtteilentwicklung eingesetzt. Trotz sichtbarer Erfolge in der städtebaulichen Erneuerung und den enormen Einwohnerzuwächsen ist der Anteil von Menschen mit sozioökonomischen Problemlagen und
geringen Bildungserfolgen nach wie vor hoch. Die Sozialindikatoren stagnieren im Gebiet seit Jahren auf hohem Niveau. Dies äußert sich insbesondere in der im Vergleich zum Landesdurchschnitt
(12,9 %) und auch zur Gesamtstadt (16,6 %) überdurchschnittlich hohen SGB II-Quote von 29,1 %
zum Stichtag 31.12.2013. Im Leipziger Westen waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 9.035 Personen davon betroffen.
Die Abmilderung der sozialen Segregation und die Vielfalt der Lebensmodelle sind wichtige
Leitgedanken für die Auswahl von Maßnahmen. Dabei steht der Leipziger Westen vor der
Herausforderung die Interessen unterschiedlicher Bevölkerungsschichten, Akteursgruppen und der
lokalen Wirtschaft bei der Umsetzung der Stadtteilentwicklungsstrategie miteinander in Einklang zu
bringen. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Integration der Flüchtlinge und
Asylsuchenden sowie der anderen Migrantengruppen dar.
Ziel des GIHK ist die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten für alle
benachteiligten Bevölkerungsgruppen im Leipziger Westen und der Abbau der vorhandenen
sozialräumlichen Disparitäten durch ein Bündel von niederschwelligen, informellen Vorhaben in
den Bereichen Bildung, soziale Integration und Wirtschaft, maßgeblich getragen von Akteuren aus
dem Stadtteil. Diese Vorhaben werden begleitet und in bestehende Netzwerke eingebunden durch
zusätzliche Koordinations- und Beratungsstrukturen, die unter
dem Dach des
Quartiersmanagements im Stadtteilladen Karl-Heine-Straße 54 bereitgestellt werden. Damit wird
die nachhaltige Verankerung der neuen Angebote im Gebiet und deren Verstetigung unterstützt.
Die Projekte sind im Teil B des GIHK in standardisierten Vorhabensblättern einzeln dargestellt und
leiten sich ab aus der im A-Teil des GIHK enthaltenen Angebots- und Defizitanalyse. Sie stehen
oftmals im Zusammenhang mit baulichen Maßnahmen, die aus den Bund-Länder-Programmen zur
Städtebauförderung, aus der EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN II oder aus den EFREStadtentwicklungsprogrammen des SMI gefördert wurden oder noch gefördert werden sollen bzw.
ergänzen diese.
Insgesamt sollen mit dem neuen ESF-Stadtentwicklungsprogramm im Leipziger Westen 26
Einzelvorhaben im Gesamtumfang von 2,042 Mio. € gefördert werden - 19 im Bereich Bildung, 4 in
den Bereichen Beschäftigung und Wirtschaft sowie 3 Koordinationsprojekte im Bereich
„begleitende Maßnahmen“. Davon werden 1,940 Mio. € aus Fördermitteln des Freistaates
Sachsen finanziert (95 %), der Eigenanteil der Stadt Leipzig beträgt für dieses Programm nur 5 %,
also 0,102 Mio. €. Insgesamt sollen ca. 1.750 Teilnehmer/-innen die Vorhaben durchlaufen (s.
Anlage GIHK – Projektübersicht letzte Seite).
4 Kosten- und Finanzierungsplanung
- Ausgabenübersicht nach Vorhaben (in TEUR)
Nr.
Vorhaben / Träger
Projekt- Gesamtlaufzeit
ausgaben
(Monate)
ESFEigenanteil
Zuschuss
Stadt (5 %)
Land (95 %)
1
„Sport und Technik“ / VDI GaraGe
gGmbH
24
18
17
1
2
„Stadterkundung mit Flüchtlingen“ /
Die Blicke der Anderen GbR
15
18
17
1
3
„Quartiersküche“ / ANNALINDE
gGmbH
24
55
53
2
4
„Mobiles Familienlassenzimmer“ /
PLAN L gGmbH
24
66
63
3
5
„Sprachtraining für Migranten/-innen“ /
RAA Leipzig e.V. SALVE
24
66
63
3
6
„MAQAM – Ankommen im LW“ /
Mütterzentrum Leipzig e.V.
24
100
95
5
7
„SKOUT - Sport und Kultur“ / RAA
e.V. OFT Helmholtzschule
24
52
49
3
8
„KAOS Wochenendakademie“ /
Kindervereinigung Leipzig e.V.
24
49
47
2
9
„Handwerk u. Upcycling-Akademie“ /
KunZstoffe e.V.
24
56
53
3
10
„Gemeinsam Lernen im Quartier“ /
Stiftung „Ecken wecken“
24
21
20
1
11
„G.E.O.R.G – Das Herz Leutzschs“ /
Tüpfelhausen e.V.
12
63
60
3
12
„Reparieren statt Wegwerfen“ /
leben.lernen.leipzig e.V.
24
40
38
2
13
„Kulturwerkstatt Babel“ / Haus
Steinstraße e.V.
24
63
60
3
14
„KIMUNAUTEN“ / UNIKATUM
Kindermuseum gGmbH
24
32
31
1
15
„Voneinander Lernen im Stadtteil“ /
Autodidaktische Initiative e.V.
24
60
57
3
16
„Strohballenhausbau mit. Flüchtl.“ /
KIWEST Bauspielplatz Leipzig e.V.
12
50
48
2
17
„Lehmbauangebot“ / KIWEST Bauund Aktivspielplatz Leipzig e.V.
18
17
16
1
18
„Intern. Begegn.zentrum Zolle 11“ /
Engagiert für Flüchtlinge in Lpz. e.V.
24
15
14
1
19
„Interkultureller Garten“ / ANNALINDE
gGmbH
24
69
66
3
20
„jobpoint basic“ / N.N.
Auftragsvergabe Stadt
18
239
227
12
21
„Beschäftigungsnahes Migrantennetzwerk“ / N.N. Auftragsverg. Stadt
18
199
189
10
22
„Unternehmensnetzwerk Design“ /
N.N. Auftragsvergabe Stadt
36
150
142
8
23
„Netzwerk Soziale Unternehmen“ /
N.N. Auftragsvergabe Stadt
36
150
142
8
24
„STM Wirtschaft“ / N.N.
Auftragsvergabe Stadt
36
150
142
8
25
„STM Soz. Integration“ / N.N.
Auftragsvergabe Stadt
36
150
142
8
26
„Admin. Begleitung d. Projektträger“ /
N.N. Auftragsvergabe Stadt
45
94
89
5
2.042*
1.940
102
Gesamt
*Diese Ausgaben in Höhe von 2.042 TEUR sind in den Haushalt der Stadt einzuordnen.
Sofern der Fördermittelgeber keine Fördermittel bereitstellt, werden die geplanten Vorhaben nicht umgesetzt.
Wenn die Fördermittelzuweisung geringer ausfällt als beantragt, erfolgt eine entsprechende Anpassung des
Vorhabenplans ohne Mehrbelastung für den städtischen Haushalt.
- Ausgabenübersicht nach Jahresscheiben (TEUR)
Gesamt
2016
2017
2018
2019
2020
Gesamtausgaben
2.042
559
941
411
110
21
Zuschuss ESF
1.940
531
894
390
105
20
102
28
47
21
5
1
Eigenmittel Stadt/ASW
- Einordnung der Ausgaben in den städtischen Haushalt nach Jahresscheiben (TEUR)
Gesamt
2016
2017
2018
2019
2020
2.042
559
941*
411*
110*
21*
437
437
Für Vorhaben-Nr. 1-26
Sachkonto 42711200 -SOLL-*
Innenauftrag 106400000181
Sachkonto 42711200 -ISTInnenauftrag 106400000181
* Anpassung des Haushaltsplans 2017/2018
- Einordnung der Einnahmen in den städtischen Haushalt nach Jahresscheiben (TEUR)
Gesamt
2016
2017
2018
2019
2020
1.940
531
894*
390*
105*
20*
308
308
Für Vorhaben-Nr. 1-26
Sachkonto 31410000 -SOLL-*
Innenauftrag 106400000181
Sachkonto 31410000 -ISTInnenauftrag 106400000181
* Anpassung des Haushaltsplans 2017/2018
- Einordnung der Eigenmittel in den städtischen Haushalt nach Jahresscheiben (TEUR)
Gesamt
2016
2017
2018
2019
2020
102
28
47*
21*
5*
1*
129
129
Für Vorhaben-Nr. 1-26
Innenauftrag 106400000181
-SOLL-*
Innenauftrag 106400000181
-IST-
* Anpassung des Haushaltsplans 2017/2018
Die jährliche Bereitstellung der Eigenmittel erfolgt aus dem Budget des ASW. Die Eigenmittel
wurden direkt auf dem PSP-Element 1.100.51.1.1.08 geplant und sollen unterjährig über den
Innenauftrag 106400000181 bewirtschaftet werden.
Anlagen
- Lageplan mit Abgrenzung des ESF-Fördergebietes Leipziger Westen
- Gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept (GIHK)
Fördergebietsgrenze
ESF Leipziger Westen
Legende
Gebietsabgrenzung
2014- 2020
Stand: 10/2015
Maßstab 1:20.000
Kartengrundlage: Amt für
Geoinformation und Bodenordnung
ZAROF.
Richtlinie Nachhaltige soziale Stadtentwicklung
ESF 2014-2020
Gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept (GIHK)
für das ESF-Gebiet Leipziger Westen
ZAROF. GmbH
Stadt- und Regionalentwicklung
Kathrin Rieger
Tel.: 0341/ 21 72 910
Fax: 0341/ 21 72 911
Email: rieger@zarof-gmbh.de
www.zarof-gmbh.de
Moschelesstraße 7
04109 Leipzig
Im Auftrag der Stadt Leipzig
Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung
Stand 22. Januar 2016
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Inhaltsverzeichnis
Teil 1 – Allgemeiner Teil ........................................................................................................................... 3
1.1 Ausgangssituation ........................................................................................................................... 3
1.2 Kooperativer Ansatz bei der Konzepterstellung .............................................................................. 3
1.3 Ist-Situation und sozialräumlicher Zusammenhang des Fördergebietes ........................................ 4
1.3.1 Lage im Stadtraum.................................................................................................................. 4
1.3.2 Demografische Situation ........................................................................................................ 5
1.3.3 Soziale Situation ..................................................................................................................... 7
1.3.4 Situation der Haushalte .......................................................................................................... 8
1.3.5 Bildungsituation ..................................................................................................................... 9
1.3.6 Situation Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt .................................................................. 10
1.4 Ableitung der Zielstellung des Fördergebietes aus dem INSEK ..................................................... 12
1.5 Angebots- und Defizitanalyse sowie geplante Vorhaben .............................................................. 14
1.5.1 Handlungsfeld Bildung.......................................................................................................... 14
1.5.2 Handlungsfeld Soziale Integration/Beschäftigungsförderung .............................................. 18
1.5.3 Handlungsfeld Wirtschaft ..................................................................................................... 20
1.5.4 Handlungsfeld Begleitende Maßnahmen ............................................................................. 22
1.6 Verknüpfung mit Maßnahmen der investiven Stadtentwicklung .................................................. 24
1.7 Strategien zur Verstetigung erfolgreicher Ansätze ........................................................................ 24
1.8 Konzept der Zielgruppenansprache ............................................................................................... 25
Teil 2 – Vorhabensteil ............................................................................................................................ 26
2.1 Vorhabensblätter - Informelle Kinder- u. Jugendbildung; Bürgerbildung ..................................... 26
2.2 Vorhabensblätter - Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung....................................... 65
2.3 Vorhabensblätter - Wirtschaft im Quartier ................................................................................... 70
2.4 Vorhabensblätter - Begleitende Maßnahmen ............................................................................... 74
Anlage - Übersicht der geplanten Vorhaben
2
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Teil 1 – Allgemeiner Teil
1.1 Ausgangssituation
Seit 2001 werden im Leipziger Westen Städtebauförderprogramme in Kombination mit aus EUMitteln finanzierten Stadtentwicklungsprogrammen (EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN II, ESFBundesprogramm „Stärken vor Ort“, EFRE-Stadtentwicklung 2007-13 des Freistaates Sachsen) für
eine integrierte Stadtteilentwicklung eingesetzt. Trotz sichtbarer Erfolge in der städtebaulichen Erneuerung und den deutlichen Einwohnerzuwächsen ist der Anteil von Menschen mit wirtschaftlichen
und sozialen Problemlagen nach wie vor hoch. Die entsprechenden Indikatoren stagnieren im Gebiet
seit Jahren auf hohem Niveau. Dies äußert sich insbesondere in der im Vergleich zum Landesdurchschnitt (12,9 %) und auch zur Gesamtstadt (16,6 %) überdurchschnittlich hohen SGB-II-Quote von
29,1 % zum Stichtag 31.12.2013. Im Leipziger Westen waren zu diesem Zeitpunkt 9.035 Personen
davon betroffen.
1.2 Kooperativer Ansatz bei der Konzepterstellung
Das vorliegende Handlungskonzept wurde im Zeitraum Oktober 2014 bis Oktober 2015 unter maßgeblicher Beteiligung der im Gebiet tätigen Akteure und Einrichtungen erarbeitet und mit dem Quartiersrat Leipziger Westen, einem bürgergetragenen Stadtteilgremium, kontinuierlich abgestimmt.
In die Erarbeitung des GIHK war eine Vielzahl aktiver Stadtteilakteure involviert. Verantwortlich für
die Antragstellung und die Programmumsetzung ist die Stadt Leipzig, vertreten durch das Amt für
Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) im Dezernat für Stadtentwicklung und Bau.
Das Stadtumbaumanagement Leipziger Westen bildet die Schnittstelle aller Akteure (Stadtverwaltung, Politik, Wirtschaft, Bewohner, Vereine, Initiativen…) und unterstützt das ASW bei der partizipativen Planung und Umsetzung der Programmziele. Die räumliche Nähe zu den Beteiligten der Stadtteilentwicklung wurde gezielt mit der dauerhaften Präsenz im Stadtteilladen direkt im Antragsgebiet
gesucht. Dadurch gelang es, eine Vielzahl an inhaltlichen Inputs aufzunehmen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, die dem dynamischen Wachstum des Leipziger Westens der letzten Jahre
Rechnung tragen sollen. Dabei geht es immer um einen integrierten Ansatz, um die Verbindung städtebaulicher und wirtschaftlicher Aspekte mit den Bedürfnissen der Stadtgesellschaft.
Das Stadtumbaumanagement ist außerdem verantwortlich für die Organisation und Koordination des
Quartiersrates, welcher seit Mai 2013 als zusätzliches direktes Gremium der Stadtteilakteure arbeitet. Im Quartiersrat werden Projekte und Vorhaben von Beteiligten vorgestellt und abgestimmt, Anfragen zu städtischen Projekten gestellt und über Maßnahmen des Verfügungsfonds entschieden.
Der Quartiersrat besteht gegenwärtig aus 32 Bürgerinnen und Bürgern. Die meisten wohnen
und/oder arbeiten im Leipziger Westen. Viele engagieren sich zudem ehrenamtlich in Vereinen und
Initiativen, in der Stadtteilpolitik oder in den Seniorenbüros. Damit deckt der Quartiersrat ein breites
Spektrum an Zielgruppen im Stadtteil ab, die über die „Sitzverteilung" repräsentiert werden sollen: Es
gibt 8 sogenannte Bürgersitze und insgesamt 10 Sitze für die Bereiche Wirtschaft, Soziales, Kultur,
Kinder/Jugendliche, Senioren, Sport, Flüchtlinge/Asylsuchende, Vereine, sowie Stadtbezirke Südwest
und Altwest. Der Quartiersrat ergänzt die Arbeit der Stadtbezirksbeiräte, die sich überwiegend mit
Vorgängen des Stadtrates beschäftigen.
Der kooperative Ansatz ist in der Stadtteilentwicklung Leipziger Westen seit URBAN II gängige Praxis.
Daher war es auch bei der Erstellung des ESF-GIHK von Anfang an das Bestreben des ASW, die lokalen
Akteure frühzeitig über das geplante ESF-Programm zu informieren und als Kooperationspartner aktiv
in den Erarbeitungsprozess einzubinden.
Bereits 2013 hat das städtische Amt für Jugend, Familie und Bildung mithilfe des ESFBundesprogramms „Lernen vor Ort“ einen Arbeitskreis „Kinder- und Jugendbildung“ für den
Planungsraum Leipziger Westen eingerichtet und begonnen gemeinsam mit den freien Trägern ein
3
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Planungsraumkonzept zu erarbeiten. Dieses 2014 fertiggestellte Konzept bildete die Blaupause für
das im Oktober 2014 erarbeitete und mit den Fachämtern und dem Quartiersrat Leipziger Westen
abgestimmte Teilkonzept „Bildung“ als Fachbeitrag für das ESF-GIHK. Auf der Grundlage dieses
Teilkonzepts hat das ASW im Zeitraum 13.10.2014 - 21.11.2014 über die eigene Internetseite
www.leipziger-westen.de und die facebook-Seite des Stadtteilladens Leipziger Westen einen ersten
Aufruf zur Einreichung von Projektideen an die Vereine und Initiativen im Leipziger Westen gerichtet.
Im Vorfeld bzw. parallel dazu erfolgte eine Vorstellung und Diskussion des
Interessenbekundungsverfahrens im Quartiersrat Leipziger Westen (am 08.09. und 06.10.2014),
sowie im Planungsraum-Arbeitskreis der Kinder- und Jugendhilfeträger aus dem Leipziger Westen (am
15.10.2014). Im Zeitraum 09.03.2015 – 17.04.2015 wurde ein zweiter Projektaufruf geschaltet,
diesmal explizit zum Vorhabensbereich „Lebenslanges Lernen/Bürgerbildung“ mit besonderem Fokus
auf die Zielgruppe der Flüchtlinge und Asylsuchenden. Beide Projektaufrufe wurden neben den
Informationen in den o.g. Stadtteilgremien auch über die Stadteilzeitung 3Viertel und via E-Mailing an
ca. 90 im Stadtteil aktive Vereine, Initiativen sowie Schulen und Kindertagesstätten herangetragen.
Für die Handlungsfelder „Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung“ und „Wirtschaft im
Quartier“ wurde im Februar 2015 eine Arbeitsgruppe aus Vertreter/-innen der städtischen
Fachämter, des Jobcenters und des Kommunalen Eigenbetriebes Leipzig-Engelsdorf gebildet und mit
der Erarbeitung der jeweiligen ESF-Teilkonzepte begonnen. Nach einer intensiven Arbeits- und
Abstimmungsphase, ebenfalls unter Einbindung von Know-How-Trägern aus dem Stadtteil (z.B.
jobpoint, Social Impact Lab und Leipzig School Of Design), konnte die AG Ende Oktober 2015 vier
geeignete Vorhaben identifizieren und für die Aufnahme in das GIHK vorschlagen. Die Thematik der
Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden wurde dabei angemessen berücksichtigt.
Der Konzeptentwurf wurde am 10.08.2015 und am 16.11.2015 mit dem Quartiersrat Leipziger
Westen ausführlich diskutiert. Im Ergebnis dieses Abstimmungsprozesses erhielten die zur Förderung
vorgeschlagenen Projekte allesamt ein positives Votum.
1.3 Ist-Situation und sozialräumlicher Zusammenhang des Fördergebietes
Die Ist-Situation im Leipziger Westen soll Aufschluss über die vorherrschende Benachteiligung geben
und sie anhand von unterschiedlichen Ausprägungen belegen. Neben einer beschreibenden Darstellung sollen vor allem Daten und Zahlen die Situation verdeutlichen.
1.3.1 Lage im Stadtraum
Das geplante ESF-Gebiet (Abb.1) überlagert die aktiven Städtebaufördergebiete Stadtumbau Ost –
Aufwertungsgebiet Leipzig West und Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (SOP) Georg-Schwarz-Straße
sowie das geplante EFRE-Gebiet Leipziger Westen. Es umfasst eine Fläche von ca. 700 ha und erstreckt sich über die Ortsteile Altlindenau, Neulindenau, Lindenau und Plagwitz sowie Teile von
Kleinzschocher und den südlichen Zipfel von Leutzsch.
Das geplante ESF-Gebiet stellt den Kernbereich der gründerzeitlichen Stadterweiterung im Leipziger
Westen dar und bildet einen sozialräumlichen Zusammenhang. Es ist geprägt von einer weitgehend
erhaltenen geschlossenen Blockrandbebauung, die Ende des 19. Jahrhunderts planmäßig als Arbeiterwohnquartiere angelegt wurde und vor allem in Plagwitz und Lindenau stark mit gewerblichen
Nutzungen durchsetzt war. Heute präsentiert sich der Leipziger Westen als ein heterogener Wohnund Arbeitsstandort mit einem Nebeneinander von noch entwicklungsbedürftigen und relativ stabilen Bereichen unterschiedlicher Dynamik. In der starken Durchmischung von gewerblichen, sozialen
und kulturellen Nutzungen sowie den großen gewerblichen Brachflächen liegt das besondere Entwicklungspotenzial. Das geplante ESF-Gebiet grenzt im Nordosten an den Leipziger Auenwald, östlich
an den konsolidierten Ortsteil Schleußig und südlich an den Übergangsbereich zum eher vorstädtisch
geprägten Großzschocher. Im Westen umschließt das Gebiet die an die Bahnstrecke Leipzig-Zeitz-Gera
angrenzenden Gewerbebereiche und bildet eine Schnittstelle zur Großwohnsiedlung Grünau und zum
4
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Entwicklungsbereich Lindenauer Hafen. Nördlich schließen sich die Duncker-Siedlung, Kleingartenanlagen sowie die konsolidierten Bereiche des Ortsteils Leutzsch an.
Abbildung 1: Lageplan ESF-Gebiet Leipziger Westen
1
1.3.2 Demografische Situation
Die Bevölkerungsentwicklung (Tab.1) in Leipzig sowie auch im Leipziger Westen verläuft in den letzten
Jahren sehr positiv. Die Zuwächse sind zum Teil auf die Aufwertungserfolge der letzten Jahre zurückführen, sie sind aber auch eine Folge des Angebotes an vergleichsweise günstigem Wohnraum, der
Kultur und des Images des Leipziger Westens. Darüber hinaus ist dieser Prozess in die gesamtstädtische Entwicklung eingebettet, die historisch bedingt ist, aber auch durch die anhaltende Reurbanisierung und die generelle positive Bevölkerungsentwicklung Leipzigs mit bestimmt wird.
Neben Einwohnergewinnen zeigen die Bevölkerungsdaten (Tab. 2), dass der Leipziger Westen (36,9 J.)
im Vergleich zur Gesamtstadt (43,2 J.) ein deutlich jüngeres Durchschnittsalter aufweist. Auch liegen
die Anteile an Migrant/-innen (Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund) mit 13,3% über
dem städtischen Durchschnitt. Insbesondere die Ortsteile Altlindenau (14,9%), Lindenau (14,6%)und
Plagwitz (11,4%) beherbergen einen großen Anteil Migrant/-innen. Im Vergleich zu 2013 wuchs der
Anteil im Ortsteil Altlindenau in 2014 um 17,7%, womit der Ortsteil Platz 6 im gesamtstädtischen
Vergleich einnimmt.2 Aufgrund des starken Flüchtlingszustroms kann in 2015 und in den kommenden
Jahren von einem anhaltenden Anstieg an Migrant/-innen ausgegangen werden.
1
Stadt Leipzig, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung – Gebietskarte ESF-Fördergebiet Leipziger Westen
2014-2020 (Stand:2015)
2
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Statistischer Quartalsbericht II/2015
5
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Für den Leipziger Westen hat das zur Folge, dass ein erhöhter Bedarf an Integrationsarbeit besteht.
Neben einer sozialen Teilhabe sind weitere Barrieren in der Sprache und dem Kennenlernen neuer
Kulturen zu sehen. Zudem besteht ein erhöhter Bedarf in der Überführung der Migranten/-innen in
den Arbeitsmarkt.
Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung
3
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerzahlen
Stadt Leipzig
2000
2005
2010
2014
479.996
489.335
508.775
551.871
Tabelle 2: Bevölkerungsdaten
Leipziger Westen
28.608
32.562
35.658
42.973
4
Bevölkerungsdaten (Stand: 31.12.2014)
Kennziffer
Stadt Leipzig
Leipziger Westen
EW gesamt
551.871
42.973
- männliche
269.544
21.617
- weiblich
282.327
21.356
Durchschnittsalter
43,2
36,9
<6
32.792
3.206
6 - <15
37.317
2.878
15 - >18
10.089
758
18 - <25
43.444
4.328
25 - <65
311.847
27.018
65 - <75
56.043
2.098
ab 75
60.339
2.687
Deutsche
514.480
39.118
Migranten
59.738
5.693
Ausländer
37.391
3.855
Deutsche mit MH**
22.347
1.838
Migrantenrate
10,8
13,3
Ausländerquote
6,8
9,0
Anhand der Bevölkerungsbewegung (Tab. 3) zeigt sich, dass der Leipziger Westen sich zu einem
Wohnstandort für Menschen mit niedrigerem Einkommen entwickelt hat (siehe 3.1.4 Haushaltsnettoeinkommen). Die Geburtenquote ist mit 16,0 (Geburten auf 1.000 EW) sehr hoch und liegt somit
weit über dem städtischen Durchschnitt von 11,3. Zudem liegt der Wanderungssaldo (ZuzügeWegzüge) auf einem Niveau, auf dem die Zuzüge außerhalb und innerhalb von Leipzig, die Wegzüge
überschreiten.
5
Tabelle 3: Bevölkerungsbewegung
Bevölkerungsbewegung
Kennziffer
Lebendgeborene
Geburten auf 1000 EW. (in %)
Stadt Leipzig
6.241
11,3
Leipziger Westen
687
16,0
3
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
5
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
4
6
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Sterbefälle
Saldo Geburten-Sterbefälle
Zuzüge über die Stadtgrenze
Wegzüge über die Stadtgrenze
Innerstädtische Zuzüge
Innerstädtische Wegzüge
Umzüge im Gebiet
Wanderungssaldo
5.889
+352
35.381
22.448
51.448
+12.933
443
+244
3.827
2.069
6.533
6.392
2.224
+1.899
1.3.3 Soziale Situation
Die SGB II-Quote liegt im Leipziger Westen mit 27,2 % (2014) deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 19,0 % (Tab. 4). Somit weist das Gebiet Probleme in Hinblick auf Beschäftigung und Teilhabe am Erwerbsleben auf. Diese Form der Konzentration und Abkopplung verhindert zunehmend
die Teilhabe am sozialen und wirtschaftlichen Leben und stellt eine beachtliche Benachteiligung für
das Quartier dar. Neben den ALG-II Empfänger/-innen zeigt die Anzahl an Sozialgeldempfänger/-innen
auf, dass ein großer Anteil von Erwerbsfähigen von Transferleistungen abhängig ist. Es ist anzunehmen, dass hiervon vor allem Elternteile von Familien (Alleinverdiener), Freiberufler und Kleinstunternehmer/-innen betroffen sind. Die Quote für Hilfebedürftigkeit gibt Aufschluss darüber, wie groß der
Anteil an Personen ist, die von Sozialhilfe abhängig sind. Für das geplante ESF-Gebiet ergibt sich, dass
ca. 23 % der Bewohner/-innen als hilfebedürftig einzustufen sind. Die Diskrepanz zu den 27,2 % ergibt
sich dadurch, dass ein bestimmter Anteil der Sozialgeldempfänger/-innen einer Erwerbsarbeit nachgeht und ihr Gehalt demnach nur „aufstocken“.
Tabelle 4: SGB II-Quote
6
SGB II-Quote
Kennziffer
Stadt Leipzig
Empfänger von SGB II
69.355
je 100 Erwerbsfähige (in %)
19,0
Empfänger von ALG II
51.175
je 100 Erwerbsfähige (in %)
14,0
Empfänger von Sozialgeld insg.
17.885
Quote d. hilfebedürftigen Personen (in %)
16,6
Leipziger Westen
8.732
27,2
6.557
20,4
2.175
22,9
Die vom Jobcenter Leipzig zur Verfügung gestellten Daten verdeutlichen die Situation und zeigen,
dass der Leipziger Westen einen großen Anteil an Leistungsempfängern/-innen aufweist. Besonders
auffällig sind hierbei die Anteile der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Über ein Viertel der Leistungsempfänger/-innen (26,5 % ist <18; siehe Tab.5) sind unter 18 Jahre alt und wachsen somit in von
Armut geprägten Verhältnissen auf. Daraus resultiert eine Kinder- und Jugendarmut, die sich auf die
einzelnen Biografien der unter 18 Jährigen auswirkt. Vor allem in diesem Bereich besteht ein enormer
Handlungsbedarf. Zudem weisen ca. 38 % der Leistungsempfänger/-innen im erwerbsfähigen Alter
(zwischen 18 und 64) keine Berufsausbildung auf (Tab. 6). Bei der Betrachtung der 18 bis 24 Jährigen
wird dieser Wert mit 66,87 % (von 655 weisen 438 keine Berufsausbildung auf) sogar noch überschritten und ist ein deutliches Signal dafür, dass hier große Bedarfe bestehen (Tab. 6). Neben der
Kinder- und Jugendarmut ist der Übergang in die Erwerbsarbeit und die Vermittlung von Ausbildungsstellen als weitere Bedarfe festzuhalten.
6
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
7
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Tabelle 5: Jobcenter Leipzig – Kunden im Leipziger Westen
7
Jobcenter – Kunden Leipziger Westen*(Stand: April 2015)
Kennziffer
Leipziger Westen*
Kunden gesamt
9.675
<15
2.276
15 - <18
290
18 - <25
655
25 - <65
6.406
<65
48
*Daten des Jobcenter Leipzig sind ortsteilbezogen (Grundgesamtheit LW= 62.815)
Tabelle 6: Jobcenter Leipzig – Berufsausbildung der Kunden
8
Jobcenter Leipzig – Kunden Leipziger Westen* (Stand: April 2015)
Berufsausbildung
KennzifAnzahl
Berufsausbildung (BA)
fer
Kunden keine BA
schulische
betriebliche/
Studium
BA
außerbetriebl. BA
15 - <18
290
257
18 – <25
655
438
53
76
6
25 - <65
6.406
2.269
377
2.761
722
*Daten des Jobcenter Leipzig sind ortsteilbezogen (Grundgesamtheit LW= 62.815)
unbestimmt
33
82
277
1.3.4 Situation der Haushalte
Im Leipziger Westen dominieren die 1- und 2-Personen-Haushalte. Insgesamt machen sie 84 % der
vorkommenden Haushalte im geplanten ESF-Gebiet aus (Tab. 7). Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsdaten ergibt sich das Bild, dass im Leipziger Westen vor allem Singles, Paare und Alleinerziehende im erwerbsfähigen Alter wohnhaft sind (Bezug auf das Durchschnittsalter von 36,9 J. siehe Tab. 2).
Eine mögliche Erklärung für die Dominanz der kleineren Haushalte liegt in der städtebaulichen Historie des Leipziger Westens. Als traditioneller Arbeiterstandort weist das geplante ESF-Gebiet nur einen
geringen Anteil an großen Wohnungen auf.
Tabelle 7: Haushaltsgröße – Stadt Leipzig und Leipziger Westen
9
Haushalte im Vergleich(Stand: 31.12.2014)
Kennziffer
StadtLeipzig
Haushalte* gesamt
310.402
1-Personen-HH
51,8
2-Pers.-HH
30,3
3-Pers.-HH
10,5
HH mit 4 u. mehr Pers.
7,5
Durchschn. HH-Größe
1,76
*nur Haushalte von Personen mit Hauptwohnsitz
Leipziger Westen
25.622
59,9
24,1
9,2
6,8
1,66
Das Haushaltsnettoeinkommen spiegelt dann die zuvor schon beschriebenen Sachverhalte wider. Die
Haushalte im geplanten ESF-Gebiet bringen durchschnittlich ein Einkommen von 1.242 € pro Monat.Sie liegen damit unter dem städtischen Durchschnitt von 1.549 € (Median 2013). Anhand der
hohen SGB-II Quote ergibt sich, dass hier für viele Haushalte das Arbeitslosengeld-II (ALG-II) die
Haupteinkommensquelle für die Sicherung des Lebensunterhalts darstellt. Der hohe Anteil an 1- bis
7
Jobcenter Leipzig – Kundendaten Leipziger Westen (Stand 2015)
Jobcenter Leipzig – Kundendaten Leipziger Westen (Stand 2015)
9
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
8
8
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
2-Personen-Haushalten verschärft diese Situation und birgt ein zusätzliches Risiko. Insbesondere Familien oder Alleinerziehende sind davon betroffen, wenn nur ein oder gar kein Elternteil einer Erwerbsarbeit nachgeht.
Tabelle 8: Haushaltsnettoeinkommen
10
Haushaltsnettoeinkommen
Kommunale Bürgerumfrage der Stadt Leipzig 2013nach Ortsteilen*
Kennziffer
Haushaltsnettoeinkommen in € (Median)
Stadt Leipzig
1.549
Plagwitz
1.266
Lindenau
1.192
Neulindenau
1.096
Altlindenau
1.329
Kleinzschocher
1.329
1.3.5 Bildungssituation
Die Auswirkungen der sozioökonomischen Problemlagen wirken sich ebenfalls auf die Bildungsbeteiligung und die Biografien der Kinder und Jugendlichen aus. Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund sind in Leipzig als Nutzergruppe an frühkindlichen und vorschulischen Angeboten stark unterrepräsentiert. Etwa ein Drittel dieser Kinder werden eingeschult ohne Fördermöglichkeiten im
Rahmen der Kinderbetreuung in Anspruch genommen zu haben11 (Stadt Leipzig 2014b: 60-61). Ergebnisse der Schulaufnahmeuntersuchung durch das Gesundheitsamt zeigen für das geplante ESFGebiet über dem städtischen Durchschnittswert liegende Testergebnisse in den Befundkategorien
„Verhalten“ und „Sprache“. Den höchsten Wert an emotional-psychosozialen Verhaltensauffälligkeiten erzielten Kinder aus dem Ortsteil Neulindenau. Über 40 % der Kinder aus den Ortsteilen Lindenau
und Altlindenau waren hingegen auffällig im Bereich der Sprachentwicklung. Dies kann verschiedene
gesellschaftliche Ursachen haben, wie mangelnde Ansprache, eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten und nicht ausreichende Deutschkenntnisse der Eltern.
Die sozialräumliche Selektivität des geplanten ESF-Gebietes gegenüber der Gesamtstadt setzt sich bei
der erhöhten Anzahl an Rückstellungen bei Einschulungen fort und lässt sich u. a. über die geringeren
gymnasialen Bildungsempfehlungen in der Klassenstufe 4 (Tab. 9) und der hohen Bildungsbeteiligung
im Hauptschulbildungsgang an Oberschulen nachweisen. Zu den größten Herausforderungen der
Leipziger Bildungslandschaft gehört die hohe Anzahl an Schülern/-innen ohne Abschluss an Oberschulen (Tab. 10). An der Schule am Adler lag die Quote 2014 bei 10 %, an der Helmholtzschule und
der 57. Schule waren sogar fast ein Drittel der Schüler/innen ohne Abschluss (30 %). In der Geschlechterbetrachtung fällt auf, dass Jungen größere Probleme bei den oben genannten Bildungsübergängen und -erfolgen aufweisen als Mädchen.
Es besteht ein deutlicher Handlungsbedarf in dem Zugang und Ausbau der frühkindlichen und vorschulischen Angebote. Darüber hinaus besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Integration
der Eltern, deren Sprachkenntnisse und der Ausbildung der Kinder. Doch nicht allein die Kinder mit
Migrationshintergrund sind davon betroffen, die hohe SGB-II Quote und die daraus resultierende
Kinder- und Jugendarmut haben einen großen Einfluss auf den schulischen und beruflichen Werdegang. Die Daten des Jobcenters (Tab. 11) belegen, dass ein Großteil der Kunden im Leipziger Westen
einen Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife besitzt. Andere Bildungswege sind stark unterrepräsentiert, weil die Förderung der Kinder und Jugendlichen von Anfang an ausbleibt.
10
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen -- Kommunale Bürgerumfrage 2013. S. 22, 28
Stadt Leipzig, Amt für Jugend, Familie und Bildung – Bildungsreport Leipzig 2014. S.60-61
11
9
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Tabelle 9: Bildungsempfehlung Gymnasium Leipziger Westen
Schulen
12
Bildungsempfehlung Gymnasium
der Grundschulen im Leipziger Westen (in %)
2012
2013
Schule am Alder
Erich-Zeigner-Schule
46. Schule
157. Schule
172. Schule
32,3
55,4
41,7
61,3
51
Tabelle 10: Schulabgänger ohne Abschluss im Leipziger Westen
2014
35,1
68,7
41
32
50,8
42,1
61,1
71,4
53,3
51,5
13
Schulabgänger ohne Abschluss im Leipziger Westen (in %)
Schulen
2012
2013
2014
Schule am Alder
Helmholtzschule
(+ Außenstelle 57. Schule)
11,3
23,7
12,3
27,1
Tabelle 11: Schulabschluss der Jobcenter-Kunden im Leipziger Westen
10,0
30,0
14
Jobcenter Leipzig – Kunden Leipziger Westen* (Stand: April 2015)
Schulabschluss
Kennziffer
15 - <18
18 - <25
25 - <65
Keinen Schulabschluss
9
41
141
Hauptschule
88
197
1.658
Mittlere Reife
97
180
2.096
Fachhochschulreife/Fachabitur
9
29
343
Abitur
34
54
328
Schulabschluss der Förderschule
14
28
192
Qualifizierender/erweiterter Haupt6
20
106
schulabschluss
Abgänge 11-13 ohne Abschluss
7
Keine Zuordnung/unbestimmt
33
106
1.535
Anzahl Kunden
290
655
6.406
*Daten des Jobcenter Leipzig sind ortsteilbezogen (Grundgesamtheit LW= 62.815)
1.3.6 Situation Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt
Leipzig hat in den letzten Jahren eine auf niedrigem Niveau positive wirtschaftliche Entwicklung genommen. Bei Betrachtung der Firmen der Industrie- und Handelskammer (Tab. 12) lässt sich ein positiver Trend verzeichnen. Hierbei handelt es um eine stadtweite Entwicklung, von der auch der Leipziger Westen profitiert. Zu beachten ist, dass es sich hierbei insbesondere um Freiberufler bzw. Kleinstund Kleinunternehmen handelt, vor allem Dienstleister aus dem Bereich Kreativwirtschaft.
12
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
14
Jobcenter Leipzig – Kundendaten Leipziger Westen (Stand 2015)
13
10
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Tabelle 12: Entwicklung Unternehmenszahlen
15
Firmen der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig
2009
2011
2013
Leipzig
38.431
41.514
42.678
Plagwitz
1.415
1.535
1.605
Kleinzschocher
456
520
521
Lindenau
573
655
665
Altlindenau
955
1.029
1.146
Neulindenau
512
548
583
Diese Unternehmen signalisieren einen erhöhten Unterstützungsbedarf an finanziellen Mitteln, was
die Beteiligung am Mittelstandsförderprogrammes (MISTA) der Stadt Leipzig verdeutlicht. Gemessen
an der Bevölkerungszahl und der Anzahl an vorhandenen Unternehmen weist Plagwitz die meisten
Anträge auf (siehe Abb.2) auf. Neben der Förderung von Innovationen wurden hier vor allem Existenzgründungen und Unternehmenserweiterungen gefördert.
Abbildung 2: MISTA – räumliche Auswertung der Anträge
16
Die Wirtschaftsstruktur des Leipziger Westens (Tab. 13) zeigt auf, dass der Leipziger Westen dem
stadtweiten Trend hin zur Dienstleistungsökonomie folgt und ähnlich stark in den verschiedenen
Segmenten vertreten ist. Die Gespräche mit dem Amt für Wirtschaftsförderung bestätigen diese
Struktur, indem sie den Leipziger Westen als das „Epizentrum“ für Kultur- und Kreativschaffende umschreiben. Signifikant für diese „kreative Szene“ ist der hohe Anteil an Kleinstunternehmen und Freiberuflern (ca. 90 %). Oftmals ist die Wirtschaftsleistung so gering, dass ein großer Bedarf an Beratungs- und Unterstützungsleistungen besteht17.
18
Tabelle 13: Wirtschaftsstruktur – Stadt Leipzig und Leipziger Westen
Wirtschaftsstruktur
(Stand 31.12.2014)
Kennziffer
Firmen insgesamt
- Verarbeitendes Gewerbe
- Baugewerbe
- Handel
- Verkehr und Lagerei
- Gastgewerbe
Stadt Leipzig
42.645
1.152
2.058
8.089
1.226
1.933
Leipziger Westen
4.006
145
246
698
106
211
15
Leipzig Informationssystem Stadtdaten Wirtschaft (statistik.leipzig.de) (Stand 2015)
Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung – Mittelstandsförderprogramm (MISTA) (Stand 2015)
17
Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung – Kreativwirtschaft (Experteninterview: E. Hauck 2015)
18
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
16
11
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
- Information und Kommunikation
- Finanz- und Versicherungs-DL
- Grundstücks- und Wohnungswesen
- Freiberufler, wiss. und techn. DL
- Sonstige wirtschaftliche DL
- Sonstige DL
Handwerksbetriebe insgesamt
- Bau- und Ausbaugewerbe
- Metallgewerbe
- Gesundheits- u. Körperpflege, chem. u. Reinigungsgewerbe
*DL = Dienstleistungen
2.809
2.218
2.170
9.272
6.105
2.479
5.127
1.118
1.393
857
300
114
167
870
607
248
461
82
132
71
Die positive wirtschaftliche Entwicklung hat offensichtlich noch nicht genügend Einfluss auf den lokalen Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungsquote des Leipziger Westens liegt mit 48,4 % (Stand: 30.06.2014)
unter dem städtischen Durchschnitt (54,8 %) und die Arbeitslosenquote mit 9,9 % (Stand:
31.12.2014) deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 7,2 % (siehe Tab. 14). Die hohe Anzahl
der ALG-II und Sozialgeldempfänger/-innen hat die Schieflage auf dem Arbeitsmarkt bereits aufgegriffen und verdeutlicht die vorhandene Ist-Situation im Leipziger Westen. Neben dem Anteil an Personen, denen generell der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt wird, gibt es einen großen Anteil an Erwerbstätigen, die Transferleistungen beziehen.
Tabelle 14: Arbeitsmarkt Eckdaten – Stadt Leipzig und Leipziger Westen
19
Beschäftigten- und Arbeitslosenquote im Vergleich
Kennziffer
Stadt Leipzig
Leipziger Westen
SV-pfl. Beschäftigte (am Wohnort) 30.06.14
200.297
Männer
101.429
Frauen
98.868
Beschäftigtenquote 1)
54,8
Arbeitslose 31.12.14
26.241
Männer
14.452
Frauen
11.789
Langzeitarbeitslose
8.903
Arbeitslosenquote
7,2
1) Beschäftigte auf 100 Erwerbsfähige
15.546
8.141
7.405
48,4
3.168
1.818
1.350
1.096
9,9
1.4 Ableitung der Zielstellung des Fördergebietes aus dem INSEK
Als Basis für die Ableitung der Zielstellungen wurde, unter Zuhilfenahme der zuvor erarbeiteten Erkenntnisse, das integrierte Stadtentwicklungskonzept SEKo Leipzig 2020 (INSEK) herangezogen.
Das INSEK dient als Orientierungsrahmen für die Entwicklung der Stadt Leipzig. Es bietet fächerübergreifende Aussagen zu Schwerpunkträumen, Strategien zur Ortsteilentwicklung sowie verschiedene
Fachkonzepte. Die Stadt Leipzig ist stets darum bemüht, die Stadtentwicklung den gegenwärtigen und
zukünftigen Rahmenbedingungen anzupassen. Die stets vorhandenen Folgen des Strukturwandels,
der demografische Wandel, die Herausforderung einer Dienstleistungsökonomie sowie die Digitalisierung (u.a.) sind Faktoren, die sich auf die Infrastruktur, das Wohnen und das soziale Zusammenleben
der Stadtgesellschaft auswirken20.
19
20
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen – Quartiersbezogene Daten Leipziger Westen (Stand 2014)
Stadt Leipzig 2009: SEKo 2020. S. 6
12
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Aus diesem Grund weist das INSEK Schwerpunkträume aus, um kleinteilig und niederschwellig die
Probleme vor Ort mit lokalen Akteuren und Partnern anzugehen21. Der Leipziger Westen wird hierbei
als Schwerpunktraum mit teilräumlicher Wirkung ausgewiesen. Denn die Beschäftigungssituation ist
nach wie vor problematisch und durch eine hohe (Langzeit-) Arbeitslosigkeit sowie einen hohen Anteil an Leistungsempfängern/-innen und geringfügige Beschäftigungen gekennzeichnet (Stadt Leipzig
2009: 26). Außerdem stuft das INSEK den Leipziger Westen als Ort mit sozialen Problemlagen ein22.
Neben diesen und weiteren Disparitäten ergeben sich aus dem INSEK und den Ausarbeitungen des
GIHK folgende Zielstellungen für den Leipziger Westen:
Tabelle 15: Zielstellungen lt. INSEK
Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung INSEK
-
23
Verbesserung der Rahmenbedingungen für die
Schaffung von Arbeitsplätzen,
Steigerung der Attraktivität als Wohn- und Lebensort,
Reduzierung der Arbeitslosigkeit und Stärkung
der sozialen Integration,
Fachkräftesicherung und Ausbau des Lehrstellenangebotes.
Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung GIHK
-
-
-
Wirtschaft INSEK
-
24
Wirtschaft GIHK
Aktive Beratung von Einzelhändlern,
Entwicklung und Unterstützung von Handlungsansätzen und alternativen Konzepten für unterversorgte Gebiete.
-
-
Bildung und Soziales INSEK
-
-
-
Aufbau von stadtteilbezogenen Kooperationen
zwischen den Schulen und Unternehmen zur Berufsorientierung und Verbesserung des Übergangs von Schule in Ausbildung,
Beratung und Unterstützung von SGB II Empfängern und Schaffung eines niedrigschwelligen Zugangs zu Beschäftigung; v.a. im ESF-Gebiet
Beratung und Unterstützung von Migranten/innen
Entwicklung von Kooperationen und Netzwerken
für Arbeitssuchende und Existenzgründer.
25
Schaffung von Bildungsangeboten für lebenslanges Lernen (u.a. durch den Aufbau von Familienzentren),
Standortausbau von Schulen und Kitas,
Öffnung der Kitas und Schulen für Integrationsfunktionen,
Aufbau von integrierten Handlungskonzepten mit
Sozialraumorientierung zum Abbau von Disparitäten,
Aufbau von Bewohnern getragenen Strukturen,
Beteiligung von Bürgern/-innen.
Weitere Unterstützung der Kreativwirtschaft,
Vernetzung von Kleinstunternehmen und Freiberuflern zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit,
Förderung der unternehmerischen Selbständigkeit von Migranten und Asylsuchenden
Bildung und Soziales GIHK
-
-
Angebote zur individuelle Unterstützung von
Eltern und Förderung von Kindern, v.a. in Bedarfsgemeinschaften sowie Familien mit Migrationshintergrund und Flüchtlingsfamilien
Angebote und Beratungen zu Fragen der gesunden kindlichen Entwicklung und Ernährung,
Angebote zur Sprachförderung,
Informelle Bildungsangebote außerhalb der Schule,
Angebote für die Bewusstseinsbildung für die
Themen Bildung und lebenslanges Lernen.
Bei Betrachtung der Zielstellungen des INSEK für den Leipziger Westen wird deutlich, dass die Handlungsfelder Wirtschaft, Beschäftigung und Bildung bereits sehr gut berücksichtigt und ausgeführt
sind. Die sozial-räumliche Analyse des GIHK verdeutlicht hier noch einmal den gegenwärtigen Handlungsbedarf und untersetzt die Zielstellungen mit weiteren bzw. spezifizierten Bedarfen.
21
ebd. S. 6, 78
ebd. S. 42
23
ebd. S. 26-27
24
Stadt Leipzig 2009: SEKo 2020. S. 54
25
Stadt Leipzig 2009: SEKo 2020. S. 54
22
13
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Insgesamt spielen vor allem wirtschaftliche und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Hinzu kommt die
zunehmende Integrationsfunktion, die dem Leipziger Westen zugeschrieben wird. In all diesen Bereichen besteht Handlungsbedarf, um die Disparitäten im Leipziger Westen allmählich abzubauen.
An diesem Entwicklungsstand kann das vorliegende GIHK ansetzen und aufzeigen, wie die gegenwärtigen Problemlagen anzugehen sind. Mithilfe von niederschwelligen Vorhaben in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und Wirtschaft wird es möglich sein, einerseits einen Beitrag für den Abbau der
vorhandenen sozialräumlichen Disparitäten zu leisten und andererseits die Herausforderungen im
Kontext der Flüchtlingsthematik konstruktiv zu bewältigen.
1.5 Angebots- und Defizitanalyse sowie geplante Vorhaben
Im folgenden Kapitel werden die vorhandenen Strukturen und Angebote zur Integration der Zielgruppen sowie die Lücken in der lokalen Angebotsstruktur untersucht und Vorhaben zur Beseitigung bzw.
Abmilderung der Defizite vorgeschlagen. Es wird dabei als sinnvoll erachtet, die einzelnen Handlungsfelder getrennt voneinander abzuhandeln. Die Ausarbeitungen bauen auf den raumbezogenen und
statistischen Auswertungen auf. Zudem fließen die Erkenntnisse aus der Befragung der Experten/innen mit ein.
1.5.1 Handlungsfeld Bildung
Fördergegenstand und Zielgruppe
Unter dem Handlungsfeld Bildung werden die folgenden Fördergegenstände zusammengefasst (gemäß der RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 – 2020, II B 2a und 2b): a) informelle Kinder und Jugendbildung sowie b) Bürgerbildung/lebenslanges Lernen. Dabei sollen die folgenden Zielgruppen bedient werden: sozial oder anderweitig benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie sozial
benachteiligte Erwachsene (u.a. Alleinerziehende, Einkommensschwache, Migranten/-innen, Langzeitarbeitslose). Im Bereich a) sollen frühkindliche und familienbezogene Angebote, Lernhilfen und
Maßnahmen qualifizierter Freizeitgestaltung zur Vermittlung von Grund-, Schlüssel- und Bildungskompetenzen im Rahmen der Förderung geschaffen werden. Der Bereich b) sieht vor, dass vor allem
Kompetenzen vermittelt werden, welche die Motivation zur Teilnahme an Bildung (lebenslanges Lernen) fördern. Darüber hinaus sollen die Betroffenen bei der Bewältigung von konkreten Problemlagen unterstützt werden.
Problemlagen und Bedarfe
Die vorherigen Betrachtungen haben gezeigt, dass die Problemlagen und Bedarfe im Leipziger Westen
sehr vielschichtig sind. In den Bereichen a) und b) lassen sich folgende Ausprägungen der räumlichen
Analyse festhalten (Tab. 15 und 16):
Tabelle 15: Problemlagen und Bedarfe im Bereich informelle Kinder- und Jugendbildung
Fördergegenstand A: informelle Kinder – und Jugendbildung
Problemlagen
Entwicklungsstörungen im Bereich Sprachentwick-
Bedarfe
- Abbau von Sprachdefiziten durch frühkindliche,
lung, unzureichende Deutschkenntnisse sowie emo-
sprachpädagogische Förderung (insbesondere Mig-
tional-psychosoziale Verhaltensauffälligkeiten bei
ranten/-innen und Flüchtlinge)
Kindern im Vorschulalter (Anteil an Personen mit
Migrationshintergrund; Flüchtlingskinder, hohe SGB-
- Familienbildungs- und Fortbildungsangebote zum
Thema „gesundes Aufwachsen von Kindern“
II Quote)
Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von
- individuelle und bedarfsorientierte Stärkung der
14
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der
vorhanden Potenziale
Grundschule zum Gymnasium, Probleme beim
Übergang Schule-Beruf/Ausbildung)
Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/innen ohne Abschluss)
Tabelle 16: Problemlagen und Bedarfe im Bereich Bürgerbildung/ lebenslanges Lernen
Fördergegenstand B: Bürgerbildung und lebenslanges Lernen
Problemlagen
Bedarfe
Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbst-
- Wertschätzung und Anerkennung
vertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs,
- angemessenes Sozialverhalten
steigende Mutlosigkeit (hohe SGB-II Quote; Anzahl
- Stärkung der eigenen Identität
Kunden des Jobcenters; hohe Arbeitslosigkeit)
Abnehmendes Interesse an Bildungsangeboten;
- Anreize und Motivation zur Wahrnehmung
Verlust an Qualifikation
- Grund- und Schlüsselqualifikationen, die auch am
Arbeitsmarkt nutzbar sind
Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an
- Teilhabe am sozialen Leben
Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
- Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten
Angebotsanalyse
Das geplante ESF-Gebiet weist eine dichte Bildungsinfrastruktur (Kindertagesstätten, vier Grundschulen, drei Oberschulen, zwei Gymnasien, eine Förderschule, ein berufliches Schulzentrum) auf, die
derzeit entsprechend der Bevölkerungsentwicklung erweitert wird. An allen Oberschulen, Gymnasien
und der einen Förderschule werden sowohl Ganztagsangebote als auch Schulbibliotheken und/oder
zusätzliche Leseräume vorgehalten. Bei den Grundschulen boten im Schuljahr 2013/2014 nur zwei
der vier Schulen GTA an, an der 46. Grundschule (Neulindenau) und Grundschule am Adler (Plagwitz)
gibt es diese zusätzlichen schulischen Angebote nicht.
Neben den institutionalisierten Lerngelegenheiten wie Kita, Hort und Schule gibt es auch viele nonformale und informelle Bildungsangebote im Antragsgebiet, dazu zählen Angebote der Jugendhilfe,
der Kunst und Kultur sowie des Sports. Zahlreiche freie Träger der Jugendhilfe sind im Gebiet ansässig, die u. a. Angebote der Kinder- und Jugendförderung gemäß §§ 11 – 14 und 16 SGB VIII vorhalten.
Ein überwiegender Teil dieser Angebote hat einen stadtweiten Bezug – insbesondere bei den Themen
Medien, Kultur, Jugendschutz und Arbeitsweltbezug – ein anderer Teil wirkt stärker in den Stadtteil
hinein. Zu den letztgenannten Angeboten gehören drei Offene Freizeittreffs, Spielmobilarbeit auf fünf
Plätzen, Mobile Jugendarbeit sowie die Arbeit im Familienzentrum.
Im ESF-Gebiet bietet die Stadtteilbibliothek „Georg-Mauer“ in Plagwitz eine wohnortnahe Versorgung
der Bürger/-innen mit Literatur. Darüber hinaus fungiert sie als Bildungspartner in allen Phasen des
lebenslangen Lernens.
Zudem sind im ESF-Gebiet sechs Sportvereine ansässig, die kommunale Sportanlagen langfristig zur
eigenständigen Pflege und Betreibung übernommen haben. Sie bilden die „Anker“ für organisierte
und qualifizierte Sport- und Bewegungsangebote. Durch verfügbare Infrastruktur sind sie in der Lage,
ihren Mitglieder/-innen eigenverantwortlich entwickelte zielgruppenorientierte Sport- und Bewegungsangebote zu ermöglichen, die weiter ausbaufähig sind. Sie engagieren sich für soziale Integration, Persönlichkeitsentwicklung, Wertevermittlung und Gesundheitsbewusstsein in der heranwachsenden Generation.
Darüber hinaus sind verschiedene Netzwerke und Interessengemeinschaften aktiv, die an der Entwicklung des Leipziger Westens mitarbeiten. Als aktives Stadtteilgremium ist der Planungsraum15
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Arbeitskreis der Kinder- und Jugendhilfeträger im Leipziger Westen zu nennen, der die Vernetzung
unterschiedlicher bildungsrelevanter Inhalte sowie den Austausch von Informationen zum Ziel hat.
Die vielfältige Trägerlandschaft und die tragfähigen Netzwerke ermöglichen es, zusätzliche Impulse zu
setzen, um die soziale Infrastruktur durch niederschwellige Projekte zu verbessern.
Defizitanalyse
Die zahlreichen Angebote und vorhandenen Strukturen skizzieren ein positives Bild des Leipziger
Westens. Doch allein mithilfe dieser Strukturen können die Problemlagen nicht vollständig angegangen und bewältigt werden. Die Überlagerung bestehender mit neuen Problemlagen (insbesondere
durch die Zunahme von Migranten/-innen und Asylsuchenden im Gebiet) weisen auf die Notwendigkeit hin, verstärkt Anstrengungen in Form integrierter Maßnahmen anzusetzen, um eine Chancengerechtigkeit in der Bildungslandschaft herzustellen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei unterstützenden, informell ausgestalteten Maßnahmen zu, aufgrund der höheren Effektivität und der geringeren Zugangsschwellen dieser Lernform26. Denn je vielfältiger und offener ausgestaltet Angebote
der Teilhabe sind, desto größer ist der Aufbau an Erfahrungen und Kompetenzen. Diese Überlagerung
der Problemlagen betrifft dabei nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern hat im gleichen Maße
Einfluss auf die Teilhabe und Bildung der Erwachsenen und Migranten/-innen im Antragsgebiet. Daher wird es im Bereich „informelle Kinder und Jugendbildung“ nötig sein, zusätzliche niederschwellige
Angebote im Bereich der individuellen Unterstützung von Eltern mit Kleinkindern anzubieten. Zudem
wird es als sinnvoll erachtet, dass sich Eltern bezüglich der gesunden Ernährung von Kindern informieren und Familienangebote besuchen können. Weitere Angebote fehlen im Bereich der niederschwelligen Förderung von Sprach-, Sozial- und Lernkompetenzen von Kindern (mit und ohne Migrationshintergrund) sowie im Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen.
Die Bereiche Bürgerbildung und lebenslanges Lernen erfordern eine erhöhte Konzentration auf den
Erhalt und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit sowie der politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe. Dabei ist festzustellen, dass Angebote in den Bereichen der Bewusstseinsbildung für die Themen Bildung und lebenslanges Lernen kaum vorhanden sind. Es wird nötig sein,
Angebote zu schaffen, die sich mit der Steigerung der Lernmotivation und möglichen Anreizen zur
Teilnahme an Bildungsangeboten auseinandersetzen. Hinzu kommen fehlende Angebote im Bereich
der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe, die eine Aktivierung und Befähigung der Zielgruppe zu
bürgerschaftlichen, sozialen und sportlichen Teilhabe vorsieht. Ein weiterer wichtiger Aspekt wird die
Gemeinwesensarbeit sein, wo Projekte zur sozialen und quartiersbezogenen Integration von Migranten/-innen sowie zum interkulturellen Dialog im Quartier benötigt werden.
Geplante Vorhaben
Im Bereich Bildung wurde bereits im 4. Quartal 2014 damit begonnen, ein Interessenbekundungsverfahren für die freien Träger im Leipziger Westen aufzulegen. Gesucht wurden innovative Vorhaben,
die mit zusätzlichen, niederschwelligen und non-formalen Bildungsangeboten bestehende Bedarfe
aufgreifen. Im Rahmen von zwei Projektaufrufen (1. Call vom 13.10.-21.11.2014; 2. Call 9.3.17.4.2015), veröffentlicht auf www.leipziger-westen.de, der facebook-Seite des Stadtteilladens
Leipziger Westen und in der Stadtteilzeitung 3Viertel, konnten Vereine und private Initiativen aus
dem Gebiet ihre Projektidee formgebunden im ASW einreichen. Insgesamt sind 39 Projektanträge
eingegangen, davon wurden 35 Anträge für die qualitative Wertung zugelassen. Vier Anträge mussten
ausgeschlossen werden, da sie die formalen und inhaltlichen Mindestanforderungen nicht erreicht
haben. Die qualitative Wertung erfolgte entlang eines Kriterienkatalogs und einer Punkte-Matrix
durch eine Jury aus Vertretern/-innen der Fachämter und des Quartiersrates. Im Ergebnis erhielt jede
der 35 Projektideen eine Durchschnittspunktzahl, die aus dem Mittelwert der Punktevergaben der
26
BMBF 2006 - Berichtssystem Weiterbildung IX. Integrierter Gesamtbericht zur Weiterbildungssituation in
Deutschland
16
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Fachämter und der Arbeitsgruppe des Quartiersrates (Verhältnis 50:50) gebildet wurde. Anschließend
wurden 19 Projektideen, die eine im Vorfeld festgelegte Mindestpunktzahl (75% von der rechnerisch
möglichen Höchstpunktzahl) erreicht haben, für die Aufnahme in das Handlungskonzept zur Förderung vorgeschlagen. Im Einzelnen sind dies folgende Projektideen:
Träger
VDI GaraGe gGmbH
Die Blicke der Anderen GbR
ANNALINDE gGmbH
PLAN L gGmbH
RAA Leipzig e.V.
Mütterzentrum
Leipzig e.V.
RAA Leipzig e.V. OFT
Helmholtzclub
Kindervereinigung
Leipzig e.V.
kunZstoffe – urbane
Ideenwerkstatt e.V.
Stiftung „Ecken wecken“
Tüpfelhausen e.V.
Leben.lernen.leipzig
e.V.
Haus Steinstraße e.V.
UNIKATUM Kindermuseum gGmbH
Autodidaktische
Initiative e.V.
KIWEST Bau- und
Aktivspielplatz
Leipzig e.V.
KIWEST Bau- und
Aktivspielplatz
Leipzig e.V.
Initiative „Engagiert
für Flüchtlinge in
Leipzig“ e.V.
ANNALINDE gGmbh
Projekttitel
Sport und Technik
„Die Blicke der Anderen“: Stadterkundungen mit Flüchtlingen
Quartiersküche
Mobiles
Familienklassenzimmer
Sprachtrainingsangebote für Migranten/innen
MAQAM – Ankommen
im Leipziger Westen
SKOUT – Sport und
Kultur: Orientieren,
Unterstützen, Teilhaben
KAOS WochenendAkademie
Handwerk und Upcycling- Akademie
Gemeinsames Lernen
im Quartier
G.E.O.R.G. – Das Herz
Leutzschs
Reparieren statt Wegwerfen – Nachhaltiges
Engagement im LW
Kulturwerkstatt Babel –
für DAZ Schüler und
Familien
KIMUNAUTEN – Kinder
(und Eltern) machen
Kindermuseum
Voneinander Lernen im
Stadtteil
Wir bauen unser gemeinsames Haus
Lehmbauangebot auf
dem Bauspielplatz
Internationales Begegnungszentrum Zolle 11
Interkultureller Garten
Zielgruppe/-n
Kinder
Flüchtlinge
Migranten/-innen
Familien
Jugendliche
Erwachsene
Schüler/-innen
Eltern
Migranten/-innen
Migranten/-innen
Kinder
Jugendliche
Inhaltliche
Schwerpunkte
Verknüpfung von Sport und Technik
Stadterkundungen
Zeichnen & Kunst
Dokumentation mit Buch
Ernährung
Haushaltswirtschaft
Vorfeldmaßnahmen
drohender Schulverweigerung
Deutsche Sprache und Radfahren
lernen
Erziehungskompetenzen und Orientierungshilfe für junge Mütter/Väter
…in Sport und Vereine vermitteln
Schüler/-innen
Aufzeigen von Berufsperspektiven
Jugendliche
Erwachsene
Erwachsene
Handwerk
Nachhaltigkeit
Mitwirkung stärken
Schüler/-innen
Familien
Migranten/-innen
Kinder
Jugendliche
Ernährung
Nachhilfe
Gartenpflege
Nachhaltigkeit
Kreativität
Umwelt
Förderung der Verständigung
Schüler/-innen
Eltern
Kinder
Aktive Mitwirkung im Museum
Kreativität
Jugendliche
Erwachsene
Bürger/innen
Flüchtlinge
Asylsuchende
Kinder
Gemeinschaftliches Lernen (Workshops)
Unter Anleitung: Bau eines Strohballenhauses
Migranten/-innen
Flüchtlinge
Bürger/innen
Migranten/-innen
Flüchtlinge
Bürger/innen
Kreativität und motorische Fähigkeiten draußen entwickeln
Workshops
gemeinsames kochen
Vernetzung
Urban Gardening am Plagwitzer
Bahnhof
17
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Der niederschwellige und alternative Charakter der Projekte lässt sich nicht mit Bundes- und Landesprogrammen vereinbaren. Die Sozialraumorientierung ist wiederum sehr speziell und findet auf
Kommunalebene ebenfalls nicht statt. Mithilfe dieser Richtlinie und den o.g. Vorhaben wird es ermöglicht, die Bildungsindikatoren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund anzugehen und die Entwicklung des Fördergebietes nachhaltig positiv zu beeinflussen.
1.5.2 Handlungsfeld Soziale Integration/Beschäftigungsförderung
Fördergegenstand und Zielgruppe
Das Handlungsfeld Soziale Integration/Beschäftigungsförderung umfasst den Vorhabensbereich „Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung“ (RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 20142020, II B 2 c). Hier sollen Langzeitarbeitslose, Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen,
sozial benachteiligte Erwachsene, Behinderte, Alleinerziehende, ältere Menschen über 50 Jahren und
junge Erwachsene (bis einschließlich 25 Jahren) von zusätzlichen, niederschwelligen und gebietsbezogenen Angeboten profitieren. Zudem werden künftig stärker als bisher die Migranten und Asylsuchende einbezogen.
Im Rahmen dieses Förderbausteins sollen Maßnahmen durchgeführt werden, die sich mit der Entwicklung von Beratungs- und Betreuungsangeboten sowie dem Aufbau von Netzwerken und Bürgerprojekten zur sozialen Integration und der Vereinbarkeit von Familien und Beruf auseinandersetzen
(„soziale Eingliederung“). Das Handlungsfeld „Integration in Beschäftigung“ soll Vorhaben umfassen,
die vor allem am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen zugutekommt. Die Durchführung von Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit soll zum Erhalt und zur Verbesserung der
Beschäftigungsfähigkeit beitragen.
Problemlagen und Bedarfe
Die räumliche und statistische Auswertung skizziert den Leipziger Westen als einen städtischen Raum,
der nach wie vor mit wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen zu kämpfen hat. In der nachfolgenden Tabelle werden die wichtigsten Aussagen bezüglich der Probleme und Bedarfe in diesem Handlungsfeld zusammengefasst dargestellt (Tab. 18).
Tabelle 18: Problemlagen und Bedarfe im Bereich Beschäftigung
Fördergegenstand C: Soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung
Problemlagen
Bedarfe
Verfestige Langzeitarbeitslosigkeit sowie fehlender
- Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen
Zugang zum Erwerbssystem und fehlendes Bewusst-
- Einbindung in soziale Strukturen durch regelmäßige
sein die aktuelle Situation und Lebensphase aktiv
Tätigkeiten und geregelte Arbeitszeiten
und bewusst wahrzunehmen
Beratungs- und Betreuungsangebote
(ALG-II Quote)
- zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten
Zunehmender Anteil an Migranten und Asylsuchen-
- für Förderstrategien
de mit Bedarf an Integration in Beschäftigung
- für Qualifizierungs- u. Weiterbildungsmöglichkeiten
Erhöhtes soziales Konfliktpotenzial sowie fehlende
- Aufbau von Soft Skills zum Leben in Deutschland
Beratungsangebote für Migranten/-innen (Überlage-
- Verbesserung der Einstellung zu sich, seinem Umfeld
rung von sozialen und wirtschaftlichen Problemlagen + erhöhter Ausländeranteil)
und seinen Mitmenschen
- Krisenintervention
- Umsetzung stadtteilbezogener Patenschaftsmodelle
18
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
Beratungs- und Betreuungsangebote
- zur Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen
- Hilfestellungen in Alltagsfragen
- Unterstützung bei Kinderbetreuungsangeboten
- Umgang mit Behörden
- Rechtsfragen
Fehlende Beratungsangebote im Bereich der Berufs-
- Vermittlung von Informationen zu den infrage kom-
und Ausbildungsorientierung (Anteil an Jugendlichen
menden Ausbildungsberufen sowie beruflichen Tä-
und jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss)
tigkeiten
- Beratung zu arbeitsmarktrelevanten Potenzialen für
die (weitere) Entwicklung von berufsrelevanten
Kompetenzen
- Förderung des Übergangs von der Schule in das
Erwerbsleben
Angebotsanalyse
Die in 4.1 dargestellten freien Träger der Jugendhilfe sowie die Sportvereine leisten in gleichem Maße
einen Beitrag für die soziale Eingliederung der oben genannten Zielgruppe, und benötigen diesbezügliche keine weiteren Ausführungen.
Das Jobcenter, die Arbeitsagentur und der Kommunale Eigenbetrieb Leipzig/Engelsdorf (KEE) sind
weiterhin wichtige Akteure in diesem Themenfeld.
Auf Stadtteilebene stellt der jobpoint Leipziger Westen die wichtigste Anlaufstelle für arbeitssuchende Menschen aus dem Stadtteil dar. Der jobpoint agiert als niederschwelliges Angebot für alle Arbeitssuchenden, die freiwillig kommen und Unterstützung bei der Integration in Beschäftigung benötigen. Neben einer individuellen Beratung kann durch Einzelcoachings der Zugang zum 1. Arbeitsmarkt verbessert werden. Der Vorteil des jobpoint ergibt sich aus seiner zentralen Lage im Gebiet und
seiner Eingliederung in den Stadtteilladen Leipziger Westen.
Darüber hinaus gibt es im Stadtteil verankerte Projekte, die sich mit der o.g. Zielgruppe befassen. Das
Projekt „Arbeit statt Strafe“ dient der sozialen Integration von straffällig gewordenen Jugendlichen
und jungen Erwachsenen und das alternative Schulprojekt „TAKE-OFF“ der Zukunftswerkstatt Leipzig
e.V. arbeitet mit schulverweigernden Jugendlichen. Des Weiteren bietet das Jugendbeschäftigungsprojekt „Netz kleiner Werkstätten“ benachteiligten, ausbildungs- und arbeitslosen jungen Menschen
zwischen 15 und 25 Jahren sinnvolle Beschäftigungen zur beruflichen Orientierung an.
Die lokalen (Bürger-) Vereine im Leipziger Westen stellen eine weitere wichtige Säule in dem Bereich
der sozialen Eingliederung dar, da sie es arbeitslosen Menschen ermöglichen Grund- und Schlüsselkompetenzen in vielfältigen Themengebieten zu erwerben.
Defizitanalyse
Angebote für die Teilhabe, Beschäftigung, Bildung und Qualifizierung sind zwar im Gebiet vorhanden,
sind aber kaum imstande den sozialen Zusammenhalt und die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt im vollen Umfang zu gewährleisten. Eine intensive Auseinandersetzung mit der o.g. Zielgruppe
ist zwingend notwendig. Es werden vernetzte, integrative Angebote benötigt, um vor allem die Langzeitarbeitslosen, die Migranten und Asylsuchenden bei der Integration in Beschäftigung zu unterstützen. Notwendig sind Angebote vor Ort, die sozialraum- und lebensweltorientiert wirken, um die
Chance zu erhöhen, die benachteiligten Zielgruppen auch tatsächlich zu erreichen. Mithilfe der Sozialraumorientierung und Methoden der aufsuchenden Beratung können die Zielgruppen unter Einbeziehung lokaler Akteure (Vereine, Stadtteilladen usw.) in ihrem sozialen Umfeld agieren und lernen.
Zudem haben sie stets niederschwellige Angebote und Ansprechpartner in der Nähe, die für sie zur
19
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Verfügung stehen. Dieser Ansatz wird auch dazu führen, dass eine bedarfsorientierte kleinräumliche
Vernetzung innerhalb des Stadtteils erreicht werden kann und damit die Angebote aufeinander abgestimmt wirksam werden können.
Geplante Vorhaben
Der Vorhabensbereich „Soziale Eingliederung /Integration in Beschäftigung“ wird durch Akteure im
Stadtteil unterstützt, die z.T. bereits auf Erfahrungen zurückgreifen können, die für die Entwicklung
von innovativen Vorhaben genutzt und weiterentwickelt werden können. Dazu zählt in erster Linie
der jobpoint, der im Stadtteilladen einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratung und Integration in
Beschäftigung ermöglicht. Der Ansatz des jobpoint ist auf die besonders zu unterstützenden Zielgruppen (Migranten und Asylsuchende, Jugendliche ohne Schulabschluss und SGB II Empfänger/innen)
auszurichten und die Angebote entsprechend weiter auszubauen. Zur Erreichung dieser Zielgruppen
müssen Instrumente und Methoden der aufsuchenden Beratung zum Einsatz kommen. Zudem sollen
die Bedarfe der ansässigen Unternehmen für die Integrationsarbeit aufgenommen werden. Das Matching zwischen betrieblichen Bedarfen und den Angeboten steht im besonderen Fokus. Dies schließt
auch Angebote ein, die zur beruflichen Orientierung im Rahmen von Praktika, Schnupperarbeiten u.a.
unterbreitet werden können. Neben dem erweiterten „jobpoint basic“ als offenes Angebot steht die
Vernetzung von Migranten/-innen und Asylsuchenden mit dem Ziel der Förderung von beruflichen
Kompetenzen in Zusammenarbeit mit Unternehmen vor Ort im Mittelpunkt der Überlegungen. Dazu
wurde eine Projektidee entwickelt, die ein wirtschaftsnahes Migrantennetzwerk aufbaut und nachhaltig in seiner Entwicklung unterstützt.
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Die geplanten Vorhaben grenzen sich inhaltlich von den Zielstellungen des Bundesprogrammes „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und des Bundesprogrammes zur Eingliederung langzeitarbeitsloser
Leistungsberechtigter ab. Gefördert werden im Rahmen des Bundesprogrammes „Soziale Teilhabe am
Arbeitsmarkt“ sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse, die wettbewerbsneutral und im öffentlichen Interesse liegen. Zielgruppe sind hier erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit den Förderschwerpunkten gesundheitliche Einschränkungen und Bedarfsgemeinschaften mit minderjährigen
Kindern. Das Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter hat das
Ziel, langzeitarbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte nachhaltig in den allgemeinen Arbeitsmarkt berufliche einzugliedern und zu qualifizieren.
Die geplanten Projekte beinhalten niederschwellige Angebote zur Integration in Beschäftigung und
Existenzgründung sowie die soziale Eingliederung von Anwohnern/-innen im Leipziger Westen. Es
beinhaltet keine der in den Bundesprogrammen aufgeführten Zielstellungen.
1.5.3 Handlungsfeld Wirtschaft
Fördergegenstand und Zielgruppe
Das Handlungsfeld Wirtschaft wird in der Richtlinie II B 2d unter dem Vorhabensbereich „Wirtschaft
im Quartier“ abgebildet und ist auf die Unterstützung von lokal agierenden Unternehmen gerichtet,
die durch Beratung und Netzwerkbildung einen Beitrag zur Beschäftigungsförderung und zur sozialen
Integration im Quartier leisten. In diesem Sinne richtet sich die Förderung an Unternehmen und
Netzwerke sowie Netzwerkmanager, die dazu beitragen, die Quartiersentwicklung im Leipziger Westen positiv zu beeinflussen.
Problemlagen und Bedarfe
Die räumliche und statistische Betrachtung des Leipziger Westens skizziert vor allem einen benachteiligten Wirtschaftsraum, der durch Kleinst- und Kleinunternehmen sowie eine Vielzahl von Freiberuflern in den Bereichen Dienstleistung und Kreativwirtschaft gekennzeichnet ist. Darüber hinaus zeigt
20
ZAROF.
GIHK ESF Leipziger Westen
sich jedoch eine positive Entwicklung im Bereich der Unternehmenszahlen, wie auch bei der Inanspruchnahme des Mittelstandsförderprogrammes (MISTA) der Stadt Leipzig.
Die konkreten Problemlagen und Bedarfe sind sehr komplex und allein durch Auswertung von Sekundärdaten nicht belegbar. In den Ausarbeitungen wurde daher verstärkt auf die Expertengespräche mit
dem Amt für Wirtschaftsförderung und die Gespräche mit den lokalen Strukturen vor Ort zurückgegriffen (Stadtumbaumanagement Leipziger Westen, jobpoint, etc.).
Tabelle 19: Problemlagen und Bedarfe im Bereich Wirtschaft
Fördergegenstand D: Wirtschaft
Problemlagen
Hohe Anzahl an SGB-II Empfänger/innen
(SGB-II Quote)
Bedarfe
- Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung sowie
der Vernetzung im Quartier
Hohe Anzahl an Selbstständigen und Kleinstunter-
- Beratungs- und Betreuungsleistungen
nehmern die Transferleistungen beziehen (kleinteili-
- Anlaufstellen
ge Wirtschaftsstruktur)
- Förderungsmöglichkeiten aufzeigen
- Vernetzung fördern
Netzwerkarmut
- Aufbau von Netzwerken
- Identifizierung von Handlungsfeldern
- konkrete Ansprechpartner/innen
Angebotsanalyse
Der Stadtteilladen Leipziger Westen, der vom ASW betrieben wird, stellt eine zentrale Anlaufstelle für
Bürger/-innen und Unternehmen im Stadtteil dar. Das Stadtumbaumanagement hat dort ein Vor-OrtBüro zur Steuerung von Stadtteilerneuerungsprozessen. Die Themenfelder Wirtschaft und Beschäftigung werden gegenwärtig durch individuelle Beratungs- und Coaching-Angebote des Koordinators
Wirtschaft bzw. des jobpoints bedient. Diese Angebote wurden mit Hilfe des EFRE-Programms
„Nachhaltige Stadtentwicklung 2007-2013 aufgebaut und nach Auslaufen der Förderung durch städtische Eigenmittel in deutlich reduziertem Umfang weiter finanziert.
Eine erste Netzwerkstruktur lässt sich am „Unternehmerstammtisch Leipziger Westen“ festmachen,
der durch den Koordinator Wirtschaft organisiert und moderiert wird. Dieses Netzwerk für kleine
Unternehmen und Freiberufler hat sich inzwischen weiter gefestigt und sieht sich als Austauschplattform mit dem Ziel Synergien für die Unternehmen zu entwickeln. Je nach Thema und Tagesordnung
werden die gastgebenden Unternehmen vorgestellt, Fachreferenten eingeladen, Probleme im Stadtteil angesprochen, neue Projekte vorgestellt und Entwicklungen angestoßen.
Mit der Social Impact gGmbH hat sich 2014 ein Unternehmen im Leipziger Westen niedergelassen,
das an gründende soziale Unternehmen Stipendien vergibt und somit den Aufbau eines sozialen Unternehmertums im Stadtteil fördert. Dabei unterstützt dieser Akteur die soziale Wirtschaftsstruktur
und ist als wichtiger Partner für die zukünftige Entwicklung des Leipziger Westens anzusehen.
Somit existieren Strukturen im Leipziger Westen, angestoßen durch vorangegangene Förderungen,
aber auch aus Eigenmotivation heraus, die die wirtschaftliche Entwicklung des Leipziger Westens
weiter voranzubringen.
Defizitanalyse
Die vorhandenen Strukturen und Angebote spiegeln die wirtschaftliche Situation im Antragsgebiet
sehr gut wider. Eine derartige Vernetzung, welche einen Beitrag zur Beschäftigungsförderung
und/oder zur sozialen Eingliederung ermöglicht, existiert bisher nur in Ansätzen. Die Wirtschaftsstruktur befindet sich noch im Aufbau und benötigt gerade im derzeitigen Entwicklungsstand intensive Unterstützungen, um mögliche Synergieeffekte auch tatsächlich entwickeln zu können.
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ZAROF.
Der jobpoint, der Koordinator Wirtschaft und die Beratungsangebote des Amts für Wirtschaftsförderung im BIC Leipzig leisten einen großen Beitrag für die Entwicklung und Vernetzung von Kleinen Unternehmen. Nichtsdestotrotz ist die Wirtschaftsstruktur vor allem im Bereich der Kreativwirtschaft
sehr kleinteilig und oftmals abhängig von Transferleistungen. Im Bereich der Beratungsdienstleistungen besteht daher noch ein großes Defizit, da die Anliegen oft sehr speziell sind und sich mit Themen
bezüglich der Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit, fachspezifischen Informationen, Fördermitteln, Weiterbildungsangeboten, etc. auseinandersetzen.
Darüber hinaus bestehen deutliche Bedarfe bei der fachspezifischen Vernetzung und deren Ausstrahlungseffekte für das Quartier.
Geplante Vorhaben
Die geplanten Vorhaben im Bereich „Wirtschaft im Quartier“ stehen unter der Zielsetzung einer professionellen Netzwerkarbeit. Es existieren zwar verschiedenste Kooperationen, die jedoch bei Weitem noch nicht die Potenziale einer professionellen Netzwerkarbeit nutzen können. Daher sollen im
Zuge dieser Richtlinie zwei Netzwerke mit unterschiedlicher Ausrichtung aufgebaut werden, um die
Vernetzung zu fördern und mögliche Synergien anzuregen. Die fachlichen Ausrichtungen lauten wie
folgt: ein Netzwerk für soziale Unternehmen, ein Netzwerk für die Design-Branche.
Das „Netzwerk für soziale Unternehmen“ soll den gegenwärtigen Trend sozialer Unternehmen im
Leipziger Westen festigen und weiter ausbauen. Denn soziale Unternehmen und soziale Aspekte wirtschaftlichen Handelns benötigen eine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Zusätzlich sollen Beratungsdienstleistungen und Workshops angeboten werden, die dazu dienen, den Aufbau von
sozialen Unternehmen zu begleiten und fördern. Mithilfe dieser Maßnahme wird die Wirtschaftsstruktur im Leipziger nachhaltig und sozial beeinflusst werden.
Ein „Design-Netzwerk“ soll Einfluss auf die Kreativwirtschaft im Leipziger Westen nehmen. Das Ziel
soll sein, den Wirtschaftsfaktor Kreativwirtschaft weiter auszubauen und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu wird es nötig sein, die Teilnehmer/-innen besser mit den KMU der Region zu
vernetzen, um größere Wertschöpfungsketten aufbauen zu können. Mithilfe von Informationsveranstaltungen, Workshops, einer gezielten Ansprache sowie fachbezogenen Vorträgen soll die Wirtschaftsstruktur nachhaltig verbessert werden.
Kohärenz zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen
Die sozialräumliche, kleinteilige und auch inhaltliche Ausrichtung lässt sich nicht mit Bundes- und
Landesprogrammen, wie auch Kommunalaufgaben, vereinbaren. Das Amt für Wirtschaftsförderung
bietet zwar Beratungsdienstleistungen im Bereich der Kreativwirtschaft an, ist dabei aber stadtweit
ausgerichtet und nicht auf den Leipziger Westen fokussiert. Die derzeit vorhandenen Ressourcen
reichen bei Weitem nicht aus, den Unterstützungsbedarf im Leipziger Westen zu decken. Zudem sind
sie nicht imstande, die Vernetzung mit mittelständischen Unternehmen und die Förderung der Wirtschaftsstruktur im Stadtteil nachhaltig zu entwickeln und damit zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Leipziger Westens beizutragen.
1.5.4 Handlungsfeld Begleitende Maßnahmen
Fördergegenstand und Zielgruppe
Den „begleitenden Maßnahmen“ wird als Fördergegenstand eine vernetzende, qualitätssteuernde
und begleitende Rolle zuteil. Dabei sollen unter dem Dach des Quartiersmanagements drei Koordinations- und Beratungsprojekte installiert werden, die gemäß der Richtlinie II B 2e, die Vorhaben der
anderen Fördergegenstände begleiten und administrativ unterstützen. Die Information und Beteiligung der Stadtteilbewohner/-innen und anderen Gebietsakteure an der Umsetzung und Fortschreibung des GIHK steht besonders im Fokus. Diese Themen und Aufgaben eines Stadtteilmanagements
bieten möglicherweise auch Ansatzpunkte für eine transnationale Zusammenarbeit.
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GIHK ESF Leipziger Westen
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Problemlagen und Bedarfe
Die Problemlagen und Bedarfe sind daher in diesem Förderbereich sehr vielfältig. Viele der Problemlagen zielen auf die administrative Unterstützung im Umgang mit ESF-Projekten ab, die anhand der
Vielzahl von Vorhaben sehr unterschiedlich sein können. Andere Bedarfe ergeben sich aus den zuvor
schon beschriebenen Problemlagen und erfordern eine fachliche Begleitung und ein Mentoring der
künftigen Projektträger. .
Eine wesentliche Herausforderung ist es, die geplanten Projekte in der Umsetzungsphase stringent
auf die gemeinsame Zielerreichung und Umsetzung der Strategie im Leipziger Westen auszurichten
und nicht singulär im Stadtteil zu agieren. Die Synergien, z.B. in der Zielgruppenansprache oder Spezifizierung der konkreten Angebote können nur durch ein Management erkannt und gefördert werden,
welches die Gesamtübersicht über die Einzelprojekte hat und diese entsprechend in ihrer Abstimmung fördert.
Darüber hinaus wird es notwendig sein, dass Beratungsdienstleistungen angeboten und weitere Entwicklungen angestoßen werden.
Angebots- und Defizitanalyse
Derzeit existiert keine ausreichende Unterstützungs- und Koordinierungsstruktur im Leipziger Westen, welche imstande ist, die zukünftigen Betreuungsbedarfe in den unterschiedlichen Handlungsfeldern abzudecken. Zur Begleitung und Koordinierung der Beteiligungsprozesse im Kontext von baulichen Maßnahmen steht das Stadtumbaumanagement zur Verfügung. Diese Kapazitäten sind jedoch
nicht auf soziale Fragen und die Themenbereiche Bildung, Beschäftigung und Wirtschaft ausgerichtet.
Eine Begleitung der Projektträger und die Sicherstellung der Kongruenz zum Programm sowie Einbettung dieser neuen Angebote in vorhandene Strukturen sind in allen Teilkonzepten dringend notwendig. Darüber hinaus wird es als erforderlich erachtet, dass eine Beratungsstruktur zur administrativen
Unterstützung der zahlreichen nichtstädtischen Vorhabensträger eingerichtet wird (i.S. einer technischen Programmbegleitung).
Geplante Vorhaben
Im Vorhabensbereich „begleitende Maßnahmen“ ist die Durchführung von drei Vorhaben geplant,
welche die Entwicklung und Umsetzung der Richtlinie Nachhaltige soziale Stadtentwicklung begleiten
sollen. Unter dem Dach des Stadtteilladens und in Erweiterung zum vorhandenen Gebietsmanagement sollen ein Stadtteilmanagement (STM) Wirtschaft, ein STM Soziale Integration und eine technische Programmbegleitung eingerichtet werden. Das STM Wirtschaft kümmert sich um die Koordinationsaufgaben im Bereich „Wirtschaft im Quartier“ und um die Umsetzungsbegleitung der Netzwerke.
Darüber hinaus werden Beratungsdienstleistungen für die KU-Förderung sowie für Wirtschaftsinteressierte, Existenzgründer, etc. angeboten. Zudem wird eine Qualifizierung des Unternehmerstammtisches angestrebt, wobei die Einbindung bzw. die Vernetzung mit anderen KMU-Netzwerken stattfinden soll.
Das STM Soziale Integration wird die Vorhaben in den Bereichen „Bürgerbildung“ und „Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung“ inhaltlich begleiten sowie zudem als Schnittstelle zu den
stadtweit agierenden Koordinator/-innen für die Integration der Flüchtlinge und Asylsuchenden auf
Stadtteilebene fungieren und die bestehenden Angebote im Gebiet vernetzen und unterstützen helfen.
Die technische Programmbegleitung ist verantwortlich für die administrative Unterstützung der Projektträger sowie für die programmbezogene Öffentlichkeitsarbeit.
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Die Projekte im Bereich Bildung werden durch das Stadtteilmanagement Wirtschaft, das Stadtumbaumanagement, die technische Programmbegleitung und durch Akteure der RAA Leipzig e.V. (Verein
für Interkulturelle Arbeit, Jugendhilfe und Schule e.V.) betreut. Sie kümmern sich dabei um die Aktivierung der Bewohnerschaft sowie um die Initiierung von Projekten, welche das Zusammenleben im
Leipziger Westen fördern und die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
1.6 Verknüpfung mit Maßnahmen der investiven Stadtentwicklung
Diesem Abschnitt wird ein besonderer Stellenwert zu teil. Im geplanten ESF-Gebiet Leipziger Westen
sind bereits seit Mitte der 1990er Jahre eine Vielzahl an Städtebauförderprogrammen sowie auch
integrierten Stadtentwicklungsprogrammen (URBAN II, EFRE Nachhaltige Stadtentwicklung 20072013) umgesetzt worden, aktuell laufen noch die Programme Stadtumbau Ost und Aktive Stadt- und
Ortsteilzentren. Einige Projektträger/innen haben bereits Fördermittel aus den vor genannten Programmen für bauliche Maßnahmen erhalten und damit die Grundlage für ihr gegenwärtiges Engagement aufgebaut. Die ANNALINDE gGmbH greift bei ihren beiden Projektvorhaben auf Flächen zurück,
die erst mithilfe von Fördermitteln aus dem SUO-Verfügungsfonds Leipziger Westen hergerichtet
wurden. Die VDI – GaraGe gGmbH hat sich mittlerweile als Bildungseinrichtung im Quartier etabliert,
das alte Fabrikgebäude wurde dabei anteilig aus Städtebaufördermitteln und Vergabe-ABM-Mitteln
saniert. Die Projekträume und der Schulhof des Helmholtzclubs wurden mit Fördermitteln des URBAN
II-Programms unterstützt und das Gebäude des kunZstoffe e.V. wurde anteilig mit Fördermitteln aus
dem Verfügungsfonds des SOP-Programms Georg-Schwarz-Straße gefördert. Aktuelle Förderbeispiele
stehen im Zusammenhang mit der Umgestaltung des ehemaligen Güterbahnhofs Plagwitz zu einem
Grünzug. Dabei werden Flächen für Bürgerprojekte bereitgestellt. Auf dieser Fläche ist auch das Vorhaben von KIWEST angesiedelt. Weitere Verknüpfungspunkte werden in der Instandsetzung der Trikotagen-Fabrik in der Lützner Str. 91 und der Georg-Maurer-Bibliothek in der Zschocherschen Straße 10
gesehen. Die Trikotagen-Fabrik wird Räume für gewerbliche Ansiedlungen sowie Veranstaltungen
bieten und die Georg-Maurer-Bibliothek wird nach der Sanierung eine neue Qualität aufweisen und
als Ort für bildungsrelevante Maßnahmen mit zur Verfügung stehen.
Neben den vergangenen und gegenwärtigen Förderungen steht der Verfügungsfonds Leipziger Westen, der sich aus SUO- und SOP-Fördermitteln zusammensetzt, jedem ESF-Vorhabensträger für bauliche Maßnahmen zur Verfügung.
1.7 Strategien zur Verstetigung erfolgreicher Ansätze
Für die Verstetigung erfolgreicher Ansätze sind zwei Ausprägungen besonders wichtig, der Mehrwert
der Projektvorhaben für das gesamte ESF-Gebiet und der Erhalt der Maßnahmen über die Förderungsdauer hinaus. Daher wird es von Anfang an sehr wichtig sein, dass die Träger/-innen sich mit
Strategien auseinandersetzen, um eine spätere Verstetigung ihrer Arbeit zu gewährleisten.
Die Strategien der möglichen Fortführung gestalten sich dabei sehr unterschiedlich. Es besteht zum
einen die Möglichkeit, dass neu geschaffene Orte erhalten bleiben. Im Fall von ANNALINDE („interkultureller Garten“) und Tüpfelhausen („G.E.O.R.G. – Das Herz Leutzschs“) geht es um den Erhalt der
zuvor genutzten Flächen. Die bewirtschafteten Gartenflächen weiter zu nutzen und pflegen zu können, spricht für die Fortführung der Projekte. Zudem identifizieren sich die Teilnehmer/-innen bereits
mit diesen Orten und können, sofern das Interesse weiterhin besteht, ihre Arbeit dort fortsetzen. Im
Fall von KIWEST besteht die Möglichkeit, die Arbeit mit den Baustoffen fortzuführen bzw. das geschaffene Objekt in weiterer Zusammenarbeit auszubauen, zu verändern und zu qualifizieren. Die Quartiersküche von ANNALINDE sieht vor, im Anschluss an das Projekt einen eigenen Laden aufzubauen.
Der Aufbau eines Ladens bietet langfristig das Potenzial, die Arbeit sowie die bereits gesammelten
Erfahrungen auszubauen und im Programmgebiet zu verstetigen.
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Eine weitere Möglichkeit besteht in der Fortführung der Angebote und der Übernahme in den Regelbetrieb. Die Leistungen, die während der Förderdauer angeboten wurden (z.B. Sport und Technik der
GaraGe), stehen dann weiterhin für interessierte Teilnehmer/-innen zur Verfügung.
Der Helmholtzclub strebt die Qualifizierung des Ehrenamtes an. Eine vereinsübergreifende Vernetzung bietet die Möglichkeit, ein Netz aus Ehrenamtlichen aufzubauen, welches finanzier- und organisierbar bleibt und die Fortführung des Vorhabens gewährleistet.
Des Weiteren bietet die inhaltliche Ebene eine wichtige Form der Verstetigung an. Die Qualifizierung
der Teilnehmer/innen führt dazu, dass sich Bildungseffekte einstellen, das Handeln beeinflusst wird,
eine Vernetzung stattfindet und Beziehungen aufgebaut werden. Die Teilnehmer/innen werden selbst
zu Multiplikatoren und tragen zur Verstetigung bei, indem sie ihre neu erworbenen Kenntnisse in
ihren Alltag übernehmen.
Neben diesen projektbezogenen Herangehensweisen gibt es die Möglichkeit, die Arbeit der Träger/innen dahingehend vorzubereiten, dass der Übergang erleichtert wird. Die Verknüpfung des Vorhabens mit einer investiven Förderung aus dem Verfügungsfonds Leipziger Westen kann die Weichen
für eine positive Entwicklung stellen. Andererseits werden den künftigen Trägern/-innen die beiden
Stadtteilmanager/-innen „Wirtschaft“ und „soziale Integration“ zur Verfügung stehen, welche sie in
ihrer Arbeit unterstützen und sehr daran interessiert sind, dass die Arbeit auch nach Ende der Förderungsdauer fortgesetzt wird.
1.8 Konzept der Zielgruppenansprache
Die Zielgruppenansprache obliegt den jeweiligen Trägern/-innen der Vorhaben. Hierbei kann ein
Großteil der Träger/-innen auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken, wobei die Arbeit meist auf
Quartiersebene stattgefunden hat. Durch diese Erfahrung sind die Akteure sehr gut in das Quartier
und somit auch in das Programmgebiet Leipziger Westen eingebunden. Sie verfügen über eine gute
Kontaktbasis zu den spezifischen Zielgruppen. Sie sind mit der Zielgruppe vertraut und oftmals auch
Experten/-innen auf dem Gebiet der Gemeinwesensarbeit. Darüber hinaus sind sie untereinander
sehr gut vernetzt und pflegen oftmals Kooperationen zu weiteren Trägern/-innen oder öffentlichen
Einrichtungen.
Neben der Erfahrung und der Vernetzung vor Ort betreiben die meisten Träger/innen eine eigene
Website und können auf physische Strukturen (Büroräume, Jugendclubs, usw.) sowie bereits existierende Angebote im Stadtteil zurückgreifen. Somit besteht die Möglichkeit die potenziellen Teilnehmer/-innen auf unterschiedliche Art und Weise zu erreichen. Die klassische Ansprache wird dabei
zunehmend durch den Auftritt in sozialen Medien unterstützt.
Die Träger/-innen sind bereits gut aufgestellt und kennen gute Möglichkeiten ihre Zielgruppen zu
erreichen. Hinzu kommt die Arbeit der Stadtteilmanager/-innen, die die Arbeit der Träger/-innen
unterstützen und weiter ausbauen möchten. In manchen Bereichen wird es notwendig sein, dass die
Kooperationen mit Einrichtungen ausgeweitet und intensiviert werden. Viele Projekte sehen die Ansprache von benachteiligten Kindern und Jugendlichen, also Schülern/-innen, und deren Eltern vor.
Die Zusammenarbeit mit den Schulen und dem Jobcenter wird daher von entscheidender Qualität
sein. Denn der Mehrwert und der Erfolg der Projekte richten sich nach der Teilnahme der entsprechenden Zielgruppe und der Umsetzung der Vorhaben. Hierbei können die Stadteilmanager/-innen
als Vermittler auftreten und Kooperationen mithilfe der entsprechenden Fachämter der Stadt Leipzig
aufbauen.
Weitere Möglichkeiten in der Ansprache der Zielgruppen bestehen über den Stadtteilladen sowie den
Quartiersrat Leipziger Westen. Der Stadtteilladen kann als Anlaufstelle und Wegweiser genutzt werden und die Mitglieder/-innen des Quartiersrats als Multiplikatoren und Unterstützer der Vorhaben.
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ZAROF.
Teil 2 – Vorhabensteil
2.1 Vorhabensblätter – Kinder- und Jugendbildung; Bürgerbildung
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 1, Projektträger: VDI – GaraGe gGmbH, Projektname: Sport und Technik!
1.
Name
Sport und Technik!
2.
Träger des Vorhabens
VDI – GaraGe gemeinnützige GmbH, Karl-Heine-Straße 97, 04229 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld:
Informelle Kinder- und Jugendbildung,
4.
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche von 12 – 17 Jahre (mit/ohne Migrationshintergrund)
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Im Rahmen von Workshops wie „Fußball“, „Radsport“ und „Automobilsport“ sollen den Kindern und Jugendlichen Grund-,
Schlüssel- und Bildungskompetenzen unter dem Aspekt „Sport und Technik“ auf interessante, praxisorientierte,
wissensfördernde und aktive Weise vermittelt werden. Der Bereich „Sport“ spielt immer mehr durch seine ständigen
technischen Innovationen eine Vorreiterrolle, wenn es bspw. um Entwicklungen im Bereich der Werkstoffe, der
Elektrotechnik, der Motorentechnik, der Sicherheitstechnik etc. geht. Das Projekt will niederschwellig an 3 ausgewählten
Team- und Einzelsportarten zum einem aufzeigen, welche Techniken bzw. Technologien im Sport entwickelt wurden und
werden sowie Einzug in den Technikalltag gezogen haben und zum anderen soll mit Bezug auf den Sport die
Teamkompetenz gefördert, das Sozialverhalten geschult, Empathie für Andersdenkende und Toleranz gelebt werden. Die
Umsetzung erfolgt in 3 Gruppen zu je 10 Personen, die sich aus Jungs und Mädchen zusammensetzen. Entsprechend des
Bedarfs ist eine individuelle Betreuung vorgesehen (3 Std. pro TN), um auf individuelle Bedürfnisse und Erfordernisse
einzugehen und hier unterstützend zu wirken. Die Exkursionen führen unter anderem zum Porsche-Werk.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder und Jugendliche zur niederschwelligen Förderung von Sozial- und Lernkompetenzen und zum Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen. Das
Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
-Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium, Probleme beim Übergang Schule-Beruf/Ausbildung) und
- Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/-innen ohne Abschluss)
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Das Gebäude der VDI – GaraGe befindet sich in zentraler Lage in der Karl-Heine-Straße 97 und bietet als Sozialisationsort für
die Projektzielgruppe eine optimale Adresse. Der Standort ist sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
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GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Durch langjährige Kooperationen insbesondere mit der Helmholtzschule bestehen Kontakte zur anvisierten Nutzergruppe.
Weitere Kooperationspartner werden angefragt (z. B.: Schule am Adler, Nachbarschaftsschule, Helmholtz-Schulclub, OFT
„Am Adler“).
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden?
In einem auf den Kontakt mit Technik ausgerichteten Lern- und Lehrzentrum können Jugendliche die Erlebnis- und Lebenswelt Technik in einem Gebäude mit ca. 3.800 m³ Fläche und der Faszination erleben. Die Schwerpunkte liegen in der neuartigen Vermittlung von Kompetenzen in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft. In den Werkstätten und
Laboratorien, Ausstellungs- und Seminarflächen können die Besucher/innen unter fachlicher Anleitung tüfteln. Der Träger
richtet sich nicht an eine feste Zielgruppe, sondern bietet ein breites Programm: vom KITA-Kind über Schüler von Grund-,
Förder- und Oberschulen, über Gymnasiasten und Berufsschülern bis hin zu Studierenden. Neu an dem beantragten Projekt
ist, dass technische Grundlagen über den Sport vermittelt werden. Somit wird er zusätzlich einer Zielgruppe zugänglich, die
sonst eher nicht erreicht werden kann.
- Welche Lücken schließt das Vorhaben?
„Sport“ wird als häufigste Freizeitbeschäftigung genannt, egal ob organisiert im Verein und/oder „unorganisiert“ mit Freunden/-innen in der Freizeit. Mit den Workshops werden praxisnah fachliche, methodische und soziale Kompetenzen sowie
die Lernmotivation gefördert. Die Teilnehmenden werden überwiegend aus sozial benachteiligten Familien stammen. Ebenso sollen Toleranz, das Miteinander und die Schaffung gemeinsamer Grundwerte erlebt und gelebt werden. Die Zielgruppe
sind die Grundschüler/innen, für die die Grundsteine für eine erste berufliche Orientierung gelegt und sie dabei unterstützt
werden sollen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Vorhaben ist keine
Pflichtaufgabe der Kommune.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Vorhaben befindet sich im SUO-Gebiet Aufwertung Leipzig West. Die Sanierung des Gebäudes wurde anteilig aus Städtebaufördermitteln und Vergabe-ABM-Mitteln unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Der Träger wird das Thema Sport und Technik in seinen Angebotskatalog aufnehmen.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
-Zahl der TN unter 18 Jahren = 30 pro Jahr
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 –05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
17.690,50 € / davon 13.504,20 € Personalkosten
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GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 2, Projektträger: Die Blicke der Anderen GbR, Projektname: Die Blicke der Anderen
1.
Name
Die Blicke der Anderen
2.
Träger des Vorhabens
Die Blicke der Anderen GbR
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Flüchtlinge, die sich derzeit im Asylverfahren befinden oder bereits den Flüchtlingsstatus anerkannt bekommen haben.
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Das ganze Projekt umfasst einen Zeitraum von 14 Monaten, in dem 3 Projektdurchgänge für je 4 Monate durchgeführt
werden (incl. Vor- und Nachbereitungszeit). Am Ende des Projektes steht ein gemeinsames Buch mit dem Titel „Die Blicke
der Anderen“. Es ist geplant, dass sich eine Gruppe von Asylbewerbern/-innen und Flüchtlingen zu ausgewählten Orten im
Leipziger Westen 4 mal/Monat trifft. Im ersten Durchgang wird es sich um eine arabischsprachige und eine
russischsprachige Gruppe handeln. Die Gruppenzusammensetzung wird aber im Gesamtverlauf variabel gehalten. Begleitet
werden die Gruppen von einem Guide, einem/-er Dolmetscher/-in sowie ehrenamtlichen Begleitern/-innen aus der Gegend.
Die Koordinatoren organisieren die Touren. Auf den Ausflügen lernen die Teilnehmenden einen Ort, ein Projekt oder eine
Begebenheit durch einen Guide kennen und können in ein Gespräch treten. Anschließend nähern sie sich dem Ort
künstlerisch.
Es steht den Teilnehmenden frei, ob sie gerne malen, zeichnen, Kollagen erstellen, fotografieren oder auch Texte über den
Ort erstellen und widmen sich dann etwa eine Stunde dieser Beschäftigung. Sie werden sogar gefragt, ob sie selbst als Guide
mitmachen wollen.
Grundlegendes Ziel ist, dass die Teilnehmenden in unmittelbare Berührung mit ihrer Umgebung kommen, Orte und Menschen kennenlernen und Beziehungen aufbauen, ihre eigenen Fähigkeiten ausbauen und demonstrieren und somit auch
ohne Sprache einen Weg der Kommunikation und aus der Isolation finden. Die Guides geben ihnen Input, Informationen
und neue Ideen und Eindrücke, die Dolmetscher/innen bilden nicht nur sprachlich sondern auch menschlich eine Brücke
zwischen den Teilnehmenden und den anderen Partizipierenden. Die Kunsttherapeutin (eine der Koordinatoren) sorgt daneben dafür, dass der therapeutische Aspekt genug Beachtung bekommt. Ehrenamtliche, interessierte Bewohner/innen
begleiten das Projekt, welches ihnen und den Teilnehmenden die Chance gibt, sich auf einer anderen Ebene kennen zu
lernen.
Geplant ist auch einen Ausflug pro Woche zu unternehmen. Die Ausflugsorte sollen sie inspirieren, ihnen Bezugspunkte
geben und gleichzeitig eine Hilfe sein, sich besser in der Stadt zurechtzufinden. Alle künstlerischen Erzeugnisse werden in
Form eines Internetblogs (verschiedensprachig) und eines Buches gesammelt. Am Ende des Projekts wird eine Ausstellung
organisiert, bei der den Teilnehmenden auch die Bücher mit den gesammelten Werken überreicht werden.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Aufgrund des starken Flüchtlingsstroms wird es in den kommenden Jahren einen starken Anstieg von Migrant/-innen geben.
Für den Leipziger Westen wird damit auch ein erhöhter Bedarf an Integrationsarbeit bestehen.
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GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Dieses Projekt ist auf die Bedürfnisse der neu hinzu gekommenen Flüchtlinge und Asylbewerber im Leipziger Westen zugeschnitten. Folgende Ideen für Orte sind bereits auf der Liste:
- Nathanaelkirche mit „Blick vom Turm“ (Führung, Konzertbesuch),
- Philippuskirche (sehr offener Träger mit vielen Angeboten),
- Kleingartenverein (als Stück deutscher Kultur),
- Theater der Jungen Welt (Vorstellung besuchen, „meet and greet“ mit Schauspielern),
- Fußballclub TuS Leutzsch,
- „Bei Omi zu Hause“ - Kontakt mit Bevölkerung,
- Stammtischgespräch etc.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Asylsuchenden und Flüchtlinge stammen aus zentralen Unterbringungen innerhalb des Leipziger Westens. Das betrifft
auch die Personen, die dezentral im Leipziger Westen untergebracht sind. Die Teilnehmenden werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Mit dem Pilotprojekt, welches in der Magistrale Georg-Schwarz-Straße von August bis Oktober 2014 stattfand (http://georgschwarz-strasse.blogspot.de/), konnten bereits Kontakte zu Asylbewerberheimen im Leipziger Westen geknüpft werden.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Eine Stadterkundungstour wie diese gab es bisher nur mittels des oben genannten Pilotprojektes. Das Projekt wurde gut von
den Teilnehmenden angenommen und der Wunsch geäußert, es zu wiederholen. Der unmittelbare Austausch mit Bürgern
des Stadtteils, anderen Akteuren und Institutionen ist ein Angebot, was es sonst so nicht gibt.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Es gehört nicht zur
Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt ist in den Fördergebieten Stadtumbau Ost - Aufwertung Leipzig West und SOP Georg-Schwarz-Straße verortet.
Die vorgesehenen Stationen wurden teilweise aus Städtebaufördermitteln oder EFRE-Mitteln URBAN II/ EFREStadtentwicklung gefördert.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Die Teilnehmenden werden zu Multiplikatoren und es wird zum Abschluss des Projekts evaluiert, wie das Projekt weiter
geführt werden kann.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN über 18 Jahre = 18
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = 15
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 08/2017
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
18.078,00 € / davon 13.800,00 € Personalkosten
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ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 3, Projektträger: ANNALINDE gGmbH, Projektname: ANNALINDE Quartiersküche
1.
Name
ANNALINDE Quartiersküche
2.
Träger des Vorhabens
ANNALINDE gGmbH, Lützner Straße 108, Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung,
4.
Zielgruppe
Langzeitarbeitslose, Einkommensschwache, am Sozial- und Arbeitsmarkt Benachteiligte
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
In der ANNALINDE Quartiersküche werden 24 benachteiligte Erwachsene für die Dauer von zwei Jahren gemeinsam zweimal
wöchentlich einen Mittagstisch betreiben. Sie kochen unter Anleitung eines Kochs und der Betreuung durch eine
pädagogische Kraft für sich selbst und für bis zu 35 andere Gäste. In Teilgruppen planen sie dafür eigenständig die Menüs,
kalkulieren Waren, kaufen bei regionalen Produzenten ein, ernten in der Gärtnerei und geben nach dem gemeinsamen
Zubereiten das Essen an die Gäste aus. Mit diesem Projekt soll eine wohnortnahe und niederschwellige Maßnahme
umgesetzt werden, die sozial Benachteiligte bei der Bewältigung verschiedener Problemlagen durch gemeinsames Handeln
und gemeinwesenorientiertes Lernen unterstützt. Die Teilnehmenden werden im Antragsgebiet dazu befähigt, das
persönliche Leben und die Nachbarschaft bzw. ihren Stadtteil kompetent und aktiv zu gestalten sowie soziale Defizite
innerhalb des Lebensumfeldes zu überwinden. Problemlagen, bei dem das Projekt unterstützen kann, sind (haus)wirtschaftliche Schwierigkeiten, Gesundheitsprobleme wie unregelmäßige und ungesunde Ernährung, durch
Arbeitslosigkeit mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, das
abnehmende Interesse an Bildungsangeboten und daraus der resultierende Verlust an Qualifikation sowie die geringe
Teilnahmemöglichkeiten an Kulturangeboten. Das Projekt vermittelt den Teilnehmenden Kompetenzen in der
Alltagsbewältigung, führt in die Prinzipien einer gesunden Ernährung ein und fördert deren Beschäftigungsfähigkeit durch
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für benachteiligte Erwachsene zur niederschwelligen Förderung von
- Wertschätzung und Anerkennung, angemessenes Sozialverhalten, Stärkung der eigenen Identität sowie
- Teilhabe am sozialen Leben, Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten.
Das Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, steigende Mutlosigkeit u.
- Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Die Umsetzung erfolgt zunächst im RUDI, Merseburger Straße 48, 04177 Leipzig. Das Projekt soll flexibel gehalten werden.
Weitere Lokalitäten in der Umgebung von Lützner Straße bzw. Georg-Schwarz-Straße sind im Gespräch. Es wird langfristig
eine sozialunternehmerische Zusammenarbeit zwischen lokaler Gastronomie, ökologischen Erzeugern und Vermarktern
sowie Bildungsträgern und damit eine integrative Entwicklung im Stadtteil erwartet.
Die daraus entwickelten Kompetenzen unter den beteiligten Akteuren und Unterstützern werden kontinuierlich gebündelt
und eine stadtteilbezogene Vernetzung aufgebaut. Das Projekt wird innerhalb des benachteiligten Stadtgebietes Leipziger
Westen verortet sein. Für die Zielgruppe ist der Projektstandort leicht mit ÖPNV zu erreichen.
30
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Die Teilnehmerakquise erfolgt über bestehende Kooperationen und Kontakte wie die zu Outlaw gGmbH, FAIRbund e.V. oder
das Suchtzentrum Leipzig gGmbH. Außerdem verfügt der Träger bereits über eigene Vorerfahrungen.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Als gemeinnützige Organisation betreibt ANNALINDE gGmbH einen Gemeinschaftsgarten. Diese sog. „Gärtnerei“ in der
Lützner Straße 108 wurde wieder belebt, indem der Träger Gemüse nach den Maßstäben des ökologischen Landbaus kultiviert hat und dort ein soziales Miteinander sowie wechselseitiges Lernen gelebt wird. Angeboten werden Gartenarbeitstage,
Workshops, Kooperationen mit Schulen, Kindergärten und Organisationen. Mit dem ESF-Projekt sollen erstmals gezielt sozial
Benachteiligte, wie Langzeitarbeitslose und Einkommensschwache niedrigschwellig unterstützt werden. Neben der besonderen Zielgruppe sind das gemeinsame Zubereiten von Speisen und die eigenständige Bewirtschaftung des Küchenbetriebes
weitere neue Projektbausteine des Trägers.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und im benachteiligten Stadtteil verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Vorhaben zählt nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Die Herrichtung der Projektflächen wurde anteilig mit Fördermitteln aus dem SUO-Verfügungsfonds unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Das Angebot wird anschließend weiterentwickelt. Es wird ein eigenständiger Laden in der Georg-Schwarz-Straße eingerichtet und dadurch Menschen, die sonst schwer den Zugang in den Arbeitsmarkt gefunden haben, integriert und ggf. eingestellt werden.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
relevant,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN über 18 Jahre: 24
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: 16
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
55.334,40 € / davon 42.240,00 € Personalkosten
31
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 4, Projektträger: PLAN L gGmbH, Projektname: Mobiles Familienzimmer
1.
Name
Mobiles Familienzimmer
2.
Träger des Vorhabens
PLAN L gemeinnützige GmbH
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Informelle Kinder- und Jugendbildung
4.
Zielgruppe
Die Zielgruppe des Projekts sind alle Schüler/innen der Grund- und Oberschulen im Leipziger Westen, die mindestens eines
der folgenden Merkmale zeigen:
- schuldistanziertes, aktiv und passiv schulverweigerndes Verhalten,
- Schulsuspendierung und von Suspendierung bedroht,
- verhaltensbedingt nicht bzw. nicht erfolgreich im Klassenverband unterrichtbar und führbar,
- Konflikte im familiären Umfeld, die sich auf den Schulalltag auswirken.
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Das mobile Familienzimmer ist ein außerschulisches und eher präventiv angelegtes Projekt, welches Kindern und Jugendlichen mit bereits deutlichen Problemlagen offen steht. Schüler/innen, deren schulischer Erfolg gefährdet ist, da sie die Anforderungen beim Einhalten von Regeln und Arbeitsstrukturen nicht ausreichend erfüllen können, sollen mit aktiver Unterstützung ihrer Eltern diese Kompetenzen im Familienklassenzimmer erwerben. Die Eltern werden gemäß der Methode der
Mehrfamilienarbeit aktiv in diese Veränderungsprozesse eingebunden. Das Projekt wird ganztägig im Co-Team von einer
Lehrkraft der Schule und einem systemisch ausgebildeten Mitarbeiter von PLAN L gGmbH in Schulen im Leipziger Westen
durchgeführt. An räumlichen Ressourcen muss nur ein Raum für die Arbeit in der entsprechenden Schule vorhanden sein.
Das Familienklassenzimmer, an dem 8 bis 10 Familien gleichzeitig teilnehmen können, findet einmal wöchentlich am Vormittag statt, ansonsten besuchen die Kinder den regulären Unterricht. Es setzt sich aus Kindern verschiedener Klassen und
Jahrgängen zusammen, wobei mindestens ein Elternteil im Familienklassenzimmer anwesend sein soll. Die Teilnahme dauert in der Regel etwa 4 bis 5 Monate (12 – 14 Termine in einem Schuljahr). Die Eltern der Kinder sind während des Vormittags anwesend und dafür verantwortlich, dass ihre Kinder die Regeln des Unterrichts und der Schule akzeptieren. Vor dem
konkreten Start des Projekts ist eine Vorlaufzeit von ca. 4 – 5 Wochen erforderlich, um mit der kooperierenden Schule geeignete Teilnehmer/innen auszuwählen, die Eltern zu einem gemeinsamen Informationsabend einzuladen, Vorgespräche zu
führen usw.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Eine Senkung der hohen Schulabbrecherquote - insbesondere an Oberschulen mit insgesamt 11,0 % (Stand: 2013) - gehört
zu den größten Herausforderungen der Stadt Leipzig. Im Leipziger Westen ergibt sich bei Betrachtung von drei Oberschulen
ein durchschnittlich prozentualer Anteil von 13,7 % an Schülern/-innen ohne Abschluss, an der Helmholtz-Oberschule sind
es sogar 27,1 % der Schüler/innen (vgl. S. 9). Das Projekt würde diesen Defiziten im Leipziger Westen gezielter entgegenwirken können.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Mit dem mobilen Charakter des Projektes kann eine örtliche Flexibilität im Leipziger Westen erreicht werden. In dem beantragten Umfang ist eine Umsetzung eines Familienklassenzimmers je Schulhalbjahr an einer Schule im Leipziger Westen
realisierbar.
32
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Der Träger verfügt als anerkannter freier Träger der Jugendhilfe über umfangreiche Erfahrungen in der Arbeit an der Schnittstelle Jugendhilfe-Schule zur Reintegration schuldistanzierter Jugendlicher. Im Fördergebiet kooperiert der Träger bereits mit
der Heinrich-Pestalozzi-Schule und es bestehen Kontakte zur Helmholtz-Oberschule.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der Träger bietet Hilfen zur Erziehung an sowie (Re-)Integration im Bildungsbereich und unterstützt die gesamte Familie in
ihrer jeweiligen Lebenssituation und deren Umfeld. Durch den integrierten Ansatz in einer Schule können präventive Maßnahmen zur Senkung der Schulabbrecherquote im Fördergebiet durchgeführt werden. Damit unterscheidet sich das Angebot von herkömmlichen Projekten. Im Fördergebiet kann es damit zu positiven Entwicklungen bezüglich sogenannter bildungsferner und anderweitig benachteiligter Haushalte zu Bildung und Schule kommen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Fördergebiet Leipziger Westen verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Die Projektinhalte gehören nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt ist im SUO-Gebiet Aufwertung Leipzig West verortet und wird Räume nutzen, die zum Teil aus Städtebaufördermitteln bzw. Mitteln aus URBAN II/ EFRE-Stadtentwicklung gefördert wurden.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Im positivsten angenommenen Fall wird dieses Angebot als Regelangebot in der Leipziger Bildungslandschaft installiert.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = 32 bis 40 Schüler/innen (in 2 Jahren)
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
65.552,40 € / davon 50.040,00 € Personalkosten
33
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 5, Projektträger: RAA Leipzig e.V., Projektname: Sprachtrainingsangebote für Migrant/-innen
1.
Name
Sprachtrainingsangebote für Migrantinnen und Migranten
2.
Träger des Vorhabens
RAA Leipzig e.V., Beratungsstelle SALVE, Odermannstr. 19, 04177 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Migrantinnen
- 4 niederschwellige Frauensprachkurse = 32 Teilnehmerinnen,
- 4 Fahrradkurse für Frauen = 24 Teilnehmerinnen,
- allgemeine Sprachtrainingsmaßnahmen (Alphabetisierung, Anfänger, Fortgeschrittene)
= 100 Teilnehmer/-innen in unterschiedlichen Leistungskursen
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Besonders Migrantinnen haben oft noch mit von der Mehrheitsgesellschaft abweichenden traditionellen Geschlechterrollen
zu leben, sind oftmals isoliert vom öffentlichen Leben. Ein Teil von ihnen kann aufgrund der Familiensituation nicht an
Integrationskursen teilnehmen oder verfügt noch nicht über die Berechtigung zur Teilnahme. Unter Leitung einer
ausgebildeten DaF-Lehrerin werden Sprachtrainingsangebote (keine Integrationskurse) für Migranten/-innen aus Dritt- und
EU-Staaten angeboten, wobei gezielt die Zielgruppe der Migrantinnen erreicht werden soll. In ein kontinuierliches
Spracherwerbsangebot eingebunden sind spezifische Angebote für Frauen mit Migrationshintergrund zum Erlernen und
Üben der deutschen Sprache im Rahmen eines Frauentreffs, von jährlich zwei Sprachkursen speziell für Frauen mit Bedarf
einer Kinderbetreuung. Es ist geplant, folgende Angebote regelmäßig stattfinden zu lassen:
a) Sprachkurse unabhängig vom Integrationskurs in 4 Niveaustufen
Alphabetisierung (2 Std./Woche), Anfänger 1+2 (10 Std./Woche) und Fortgeschrittene
(4 – 6 Std./Woche).
b) Niederschwelliges Sprachtraining im Rahmen eines Frauentreffs
2 Std./Woche Sprachtraining außerhalb der Beratungszeiten,
c) Sprachtraining in Kopplung mit Erlernen des Fahrradfahrens für Frauen
2 mal/Jahr für je 30 Stunden.
In der Zeit wird eine Mitarbeiterin für die Kinderbetreuung eingesetzt. Innerhalb der unterschiedlichen Niveaustufen werden die Gruppen offen gehalten, so dass ein Einsteigen und Unterbrechen jederzeit möglich ist. Themen in den Sprachkursen sind unter anderem: Arztbesuche, Gang zu den Ämtern, Mobil in Leipzig, Wohnungssuche, Finanzen, Einkaufen etc.. Des
Weiteren soll bei einem Fahrradkurs, der sich ebenfalls speziell an Frauen richtet, die Technik des Radfahrens mit Verkehrseinweisung beigebracht werden. Gerade Frauen mit Migrationshintergrund erzählen oft, dass sie nicht Fahrradfahren erlernt
hätten oder sich zu unsicher fühlten, ein Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel zu benutzen. Das Fahrradfahren kann aber
gerade im Alltag eine Erleichterung schaffen, erhöht individuelle Freiräume, ermöglicht Unabhängigkeit und fördert berufliche Chancen.
34
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Für neu zuziehende Migrantenfamilien oder nachziehende Familienangehörige (meist Frauen und Kinder) stellen die ersten
beiden Jahre in Deutschland die schwierigste Zeit dar. Das Spektrum der Zielgruppe reicht von nicht alphabetisiert, Unkenntnis der lateinischen Schriftzeichen bis zu Personen mit höheren Bildungsabschlüssen. Mit Erlangung von Grundlagen
der Sprache werden erste Hürden für eine Integration abgebaut und erst eine Nutzung verschiedener weiterer Angebote im
Stadtteil ermöglicht.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Träger kennt sich mit den Bedürfnissen und Problemlagen der Zielgruppe durch seine seit 2005 existierende offene
Beratungsstelle für die Migranten/-innen in der Odermannstraße19, Leipzig gut aus.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen werden zu 90 % im ESF-Fördergebiet wohnen.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
In Zusammenarbeit mit den im Stadtteil befindlichen Einrichtungen der Migrantenhilfe wird das Angebot unterbreitet. Seit
2005 hat der Träger mittlerweile einen festen Klientenstamm von ca. 450 Personen aufgebaut.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der RAA Leipzig e.V. ist ein anerkannter gemeinnütziger Verein, der die Schwerpunkte seiner Arbeit in den Bereichen Jugendhilfe, Schule und der Interkulturellen Arbeit setzt. Er hat unter anderem eine Beratungsstelle für Migrant/-innen in der
Odermannstraße 19 im Leipziger Westen, die viel von der Zielgruppe aufgesucht wird. Aufgrund des starken Flüchtlingszustroms, besteht für den benachteiligten Stadtteil Leipziger Westen ein erhöhter Bedarf an sprachfördernder Betreuung.
Somit leistet das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur besseren Integration von Migrant/-innen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Fördergebiet Leipziger Westen verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Die Projektinhalte gehören nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Die Herrichtung der Projekträume wurde anteilig mit Fördermitteln aus dem SUO-Verfügungsfonds unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Es ist geplant, das Sprachangebot über die Dauer der Förderung hinausweiterzuführen.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- 4 niederschwellige Frauensprachkurse je 8 Teilnehmerinnen = 32
- 4 Fahrradkurse für Frauen je 6 Teilnehmerinnen = 24
- Allgemeine Sprachtrainingsmaßnahmen (Alphabetisierung, Anfänger, Fortgeschrittene) = 100 über längere Zeiträume in
unterschiedlichen Leistungskursen
9.
Beginn/Ende des Vorhaben
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
65.956,09 € / davon 50.348,16 € Personalkosten
35
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 6, Projektträger: Mütterzentrum Leipzig e.V., Projektname: MAQAM–Ankommen im Leipziger
Westen
1.
Name
MAQAM – Ankommen im Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
Mütterzentrum Leipzig e.V., Familienzentrum „Treffpunkt Linde“, Walter-Heinze-Str. 22 HH, 04229 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung,
4.
Zielgruppe
Eltern und Alleinerziehende mit Migrationshintergrund
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Das Modellprojekt richtet sich an Eltern mit Kindern zwischen 4 Monaten und 6 Jahren. Da die Entwicklung des kindlichen
Selbstbewusstseins und der kindlichen Identität eng zusammenhängt mit der gelingenden Ankunft und Einbindung der
Eltern in Deutschland, zielt das Projekt unter Anwendung von niederschwelliger Beratung, partizipativer Methoden und des
Empowerment-Ansatzes auf die Aktivierung und Stärkung der Potentiale der Familien mit Migrationshintergrund. Es besteht
aus folgenden offenen Angeboten:
- Informelles Bildungsangebot für Familien mit Migrationshintergrund mit Kleinkindern, in Form eines Krabbel- und
Spieltreffs (voraussichtlich montags und donnerstags, 9.30 – 11.30 Uhr) – Eltern lernen beispielsweise durch Lieder und
Reime, Finger- und Bewegungsspiele die sprachliche und kognitive Entwicklung ihrer Kinder zu fördern und diese auf den
Besuch der KITA oder Tagespflege vorzubereiten;
- Informelles Bildungsangebot für Familien mit Migrationshintergrund mit Kindern von 3 bis 6 Jahren, in Form eines
Familientreffs (voraussichtlich donnerstags 16.00 – 18.00 Uhr)
- Es finden Gelegenheiten zum Austausch unter den Eltern statt, sie finden Unterstützung beim Bildungsübergang ihrer
Kinder in die Grundschule,
- Eltern lernen Aktivitäten kennen, durch die sie die feinmotorische, kognitive und sprachliche Entwicklung ihrer
Vorschulkinder auf den bevorstehenden Schulbesuch fördern können;
- Psycho-Soziales Beratungsangebot für Familien mit Migrationshintergrund: Es werden Einzelberatungen und Begleitungen
zu Ämtern angeboten, außerdem Tipps, wo es weiterführende Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie
Freizeitangebote im Leipziger Westen gibt.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Vor dem Hintergrund steigender Zahlen von Migranten in Leipzig sind dringend neue Konzepte notwendig, die ergänzend zu
den bestehenden Integrationsangeboten in den Arbeitsmarkt langfristig hinwirken. Der Träger trägt wesentlich dazu bei,
Migrantenfamilien in den Stadtteil zu integrieren und erfüllt einen Bildungsauftrag, der bereits im integrierten Handlungskonzept mit beschrieben wurde.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektträger hat seinen Standort in zentraler Lage im ESF-Gebiet. Es ist sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
36
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Seit 10 Jahren betreibt das Mütterzentrum im Leipziger Westen ein Familienzentrum mit angeschlossener KITA. Über die
ersten Kontakte zur Zielgruppe wurde der Bedarf an einem spezifischen Angebot für Familien mit Migrationshintergrund
immer mehr sichtbar.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken
schließt das Vorhaben?
Das Mütterzentrum Leipzig e.V. als anerkannter Träger der Jugendhilfe setzt sich seit 1990 für die Familien in Leipzig ein. Sie
fungiert mit ihren Projekten gewissermaßen als Großfamilienersatz im urbanen Umfeld und haben mit ihrer offenen
Treffstruktur Angebote entwickelt, welche die Potenziale und Ressourcen der Familien sieht und fördert. Der Durchführungsort „Treffpunkt Linde“ verfügt über geeignete Räume. Das Mütterzentrum ist ebenso in der interkulturellen Familienbildung tätig und konnte seit 2009 bereits verschiedene interkulturelle Modellprojekte erfolgreich durchführen. 2013 erhielt
der Verein für sein Engagement in der interkulturellen Familienbildung den Sächsischen Integrationspreis. Infolge der Protestbewegungen und Bürgerkriege in den arabischen Ländern zeichnet sich ein hoher Anstieg der Migrant/-innen ab. Diese
in sich sehr heterogene Gruppe an Neuzuwanderern hat einen großen Bedarf an Orientierung und Angeboten, die die Inklusion in die deutsche Gesellschaft unterstützen. Besonders Migrant/-innen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren – der Phase
der Familiengründung – besitzt den größten Anteil der Zugewanderten. Daraus leitet sich ein hoher Bedarf an niederschwelligen und ressourcenorientierten Angeboten – wie dieses hier - ab.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Fördergebiet Leipziger Westen verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Die Projektinhalte gehören nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Vorhaben befindet sich im SUO-Gebiet Aufwertung Leipzig West und wurde mit Fördermitteln des SEP und des URBAN
II-Programms unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Die Nachhaltigkeit dieses interkulturellen Projekts ist durch die Zusammenarbeit mit der angeschlossenen KITA, die geplante
Erweiterung der Netzwerkarbeit und nicht zuletzt durch die Bildungsprozesse in den am Projekt beteiligten Familien gesichert.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = Kinder sind die Nutznießer,
- Zahl der TN über 18 Jahre = 30 bis 40 Erziehungsberechtigte pro Jahr (plus Kinder)
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = ca. 30 Erziehungsberechtigte (plus Kinder).
9.
Beginn/Ende des Vorhabens:
02/2017 bis 01/2019
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
99.953,00 € / davon 76.300,00 € Personalkosten
37
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 7, Projektträger: Helmholtzclub, Projektname: SKOUT – Sport und Kultur: Orientieren,
Unterstützen, Teilhaben
1.
Name
SKOUT – Sport und Kultur: Orientieren, Unterstützen, Teilhaben
2.
Träger des Vorhabens
RAA Leipzig e.V., Helmholtzclub, Helmholtzstraße 6, 04179 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Informelle Kinder- und Jugendbildung
4.
Zielgruppe
Orientierungsveranstaltungen (offene Angebote) = ca. 200 Jugendliche,
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Eine aktiv verbrachte Freizeit, die Einbindung in Vereins- oder ähnliche Strukturen, die Auseinandersetzung mit Menschen,
die gleiche Interessen, aber evtl. einen ganz anderen Hintergrund haben, fördern die persönliche Entwicklung. Kultur und
Sport bauen Brücken in die Mehrheitsgesellschaft hinein und verhindern, dass Jugendliche aus benachteiligten Milieus
ausschließlich auf das eigene soziale Umfeld zurück geworfen bleiben. Kinder und Jugendliche, die bisher aufgrund
milieubedingter oder sprachlicher Barrieren nicht an Kultur- und Sportangeboten teilnehmen, sollen bei einer aktiven und
sinnvollen Freizeitgestaltung unterstützt werden. Es werden in Zusammenarbeit mit den Anbietern barrierearme Zugänge zu
vorhandenen Freizeitangeboten im Fördergebiet für die Jugendlichen geschaffen. Die sog. „Skouts“ stehen jedem
Teilnehmenden für die ersten Monate als Ansprechpartner zur Verfügung und helfen bei Problemen und Unsicherheiten. Sie
organisieren auch den Erfahrungsaustausch an den Schulen und in den Clubs, sodass erfolgreich teilnehmende Jugendliche
gleich zu Multiplikatoren für Gleichaltrige werden können. Die Skouts arbeiten eng mit den Anbietern zusammen und
nutzen vorhandene Angebote in den Vereinen, um nachhaltig wirksame Maßnahmen zu finden, die auch nach Projektende
noch finanzier- und organisierbar sind. Eine besondere Rolle spielt dabei die Weiterentwicklung des Ehrenamts und, wo
sinnvoll und möglich, die Schaffung ressourcenschonender vereinsübergreifender Strukturen. Es werden 2 Skouts
eingesetzt, die eine sozialwissenschaftliche/sozialpädagogische Grundqualifikation haben und sich durch
Organisationsgeschick und Kommunikationsfähigkeit auszeichnen.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Im Fördergebiet besteht zwar ein reichhaltiges Kultur- und Sportangebot, die Teilhabe sozial benachteiligter Jugendlicher ist
jedoch weit unterdurchschnittlich. Das Projekt soll den Zugang zu den kulturellen und sportlichen Vereinen für Jugendliche
aus dem sozial benachteiligten Familien erleichtern.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich in zentraler Lage des ESF-Gebiets und ist sehr gut mit ÖPNV erreichbar. Die Angebote der
angeschlossenen Projektpartner sind über das gesamte ESF-Gebiet verstreut.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Es gibt eine traditionell enge Zusammenarbeit mit der Helmholtzschule. Die Schule unterstützt das Projekt, indem sie Informationsveranstaltungen ermöglicht. Über den ebenfalls vom RAA e.V. getragenen offenen Jugendtreff an der Schule am
Adler sowie über die Beratungsstelle SALVE e.V. können ebenfalls Jugendliche erreicht werden. Die Leipziger Sportlöwen e.V.
und andere Sportvereine werden sukzessive mit einbezogen.
38
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der Träger ist im Leipziger Westen verortet und im Umgang mit Jugendlichen erfahren. Er bietet während des Projektes
bedarfsgerechte Unterstützungsmaßnahmen an: z.B. Hol- und Bringdienste, Umgang mit Bildungsgutscheinen, Organisation
von Materialtools etc. Der Träger ist ein offener Jugendclub und wird vor allem von Schülern/-innen der Helmholtzschule
und Jugendlichen aus dem Stadtteil besucht. Im Angebot sind neben der offenen Arbeit ein Mittagstisch, verschiedene
Arbeitsgruppen, Spiel- und Sportangebote sowie Ausflüge. Ziel des Projekts ist, mittels Skouts die vorhandenen Barrieren
zwischen Jugendlichen und vor Ort tätigen Vereinen gezielt abzubauen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Fördergebiet Leipziger Westen verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Die Projektinhalte gehören nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Die Herrichtung der Projekträume und des angrenzenden Schulhofs wurde mit Fördermitteln des URBAN II-Programms
unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Alle im Projekt aufgebauten Unterstützungsstrukturen sollen langfristig von einem Netz ehrenamtlicher Personen getragen
werden, die in den Vereinen angesiedelt sind und mit überschaubarem Aufwand arbeiten.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren: 100
- Zahl der TN über 18 Jahre: nur vereinzelt
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: vereinzelt
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
51.868,27 € / davon 39.594,10 € Personalkosten
39
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage 2 – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 8, Projektträger: Kindervereinigung Leipzig e.V., Projektname: KAOS-Wochenend-Akademie
1.
Name
KAOS-Wochenend-Akademie
2.
Träger des Vorhabens
Kindervereinigung Leipzig e.V., Frohburger Straße 33 c, 04277 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Informelle Kinder- und Jugendbildung
4.
Zielgruppe
- Kinder der Klassenstufe 5 an Oberschulen (Helmholtz, 56., Schule am Adler) und Förderschulen, die
im Fördergebiet wohnen.
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Benachteiligte Kinder, die in ihrem Elternhaus nur wenig motivierende Perspektiven vermittelt bekommen, treffen am
Samstagvormittag in ca. dreistündigen Veranstaltungen auf erfolgreiche Erwachsene, die mit Begeisterung von ihrem Beruf
und Leben erzählen. Erfolgreich bedeutet keine Reduktion auf die materielle Perspektive, sondern die Vermittlung von
Wegen zu einem gelingenden Leben. Das Erzählen wird ergänzt durch das Machen, das Sehen und Erleben, das entweder in
den Werkstätten der Kulturwerkstatt, aber auch an den anderen, noch zu findenden Projektorten stattfindet. Jeweils 10
Kinder der Klassenstufe 5 nehmen in 3 Projektzeiträumen für je 5 Monate an den Veranstaltungen teil. Ein begleitendes
Programm sichert den Kontakt zu den Eltern. Es wird eine Projektseite eingerichtet, auf der der Ablauf dokumentiert wird.
Jedes Kind erhält einen Tablett-PC, da sie die Dokumentation selbst mit leisten werden. Das Erlernen des kompetenten
Umgangs mit Medien ist Teil des Projekts. Um die Verbindung zu den Eltern zu halten, werden diese drei Mal in jeder Phase
eingeladen, für die Teilnehmenden zu kochen. Die Mahlzeiten werden gemeinsam mit den Kindern eingenommen und
bieten die Möglichkeit für zwanglosen Austausch. Die vortragenden Erwachsenen agieren im Projekt als Ehrenamtliche. Sie
werden durch die Projektleitung gecoacht, um mit den Kindern auf Augenhöhe umzugehen.
Phase 1:
Phase 2:
Phase 3:
Phase 4:
Phase 5:
Phase 6:
Vorbereitung, TN-Auswahl, Dozentengewinnung, Evaluation (4 Monate)
Durchführung (5 Monate, nicht in den Sommerferien = 7 Monate)
Zwischenauswertung
2. Durchführung (Teilnehmende aus Phase 2 und Hinzugekommene)
3. Durchführung des Projekts
Projektabrechnung, Sachbericht, Dokumentation.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder und Jugendliche zur niederschwelligen Förderung von Sozial- und Lernkompetenzen und zum Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen. Das
Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium, Probleme beim Übergang Schule-Beruf/Ausbildung) und
- Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/-innen ohne Abschluss)
Die pädagogischen Kräfte der Kulturwerkstatt verfügen über langjährige Erfahrungen im Vermitteln von Bildung auf freiwilliger Basis. Das Aufzeigen von beruflichen Perspektiven der Schüler/innen wird sich langfristig auf die sozialräumliche Entwicklung des Stadtteils auswirken. Es werden vorrangig Kinder sein, die aus benachteiligten Familien stammen.
40
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Die Kulturwerkstatt KAOS hat ihre Werkstätten und Mehrzweckräume in der Wasserstraße 18, an der östlichen Grenze des
ESF-Gebietes. Der Standort ist gut erreichbar mit ÖPNV.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen des Vorhabens werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Die Kinder werden von den Lehrern/-innen und Sozialarbeitern/-innen der kooperierenden Schulen und Einrichtungen im
Stadtteil ausgewählt, bzw. vorgeschlagen. Freiwilligkeit ist dabei oberstes Prinzip. Ausgewählt werden Kinder, die motiviert
und interessiert sind, aber auf Grund des sozialen Hintergrundes kaum Förderung erfahren.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Die Ausstattung der Kulturwerkstatt mit ihren Werkstätten für Theater, Kunst, Handwerk, Medien, Technik und Musik sowie
das Büro kann für das Projekt genutzt werden. Der Träger verfügt darüber hinaus über einen Bus für bis zu 8 Personen,
sowie ein weiteres Fahrzeug für Exkursionen. Inspiriert von den seit 1998 erfolgreich agierenden holländischen IMCWeekendschools bietet der Träger für den Leipziger Westen ein Pilotprojekt an. Den Kindern wird auf lange Sicht eine persönliche und künftige berufliche Perspektive aufgezeigt.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im benachteiligten Stadtteil verortet und eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm
ist ausgeschlossen. Es ist keine Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Der Projektort befindet sich im Fördergebiet Stadtumbau Ost - Aufwertung Leipzig West. Die vorgesehene Station wurde
teilweise aus Städtebaufördermitteln oder EFRE-Mitteln URBAN II/ EFRE-Stadtentwicklung gefördert.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Es werden Kontakte zu lokalen Unternehmen gepflegt und als Netzwerk für den Berufseinstieg oder zur Gewinnung von
Praktikumsplätzen nutzbar gemacht. Kooperationen mit dem Unternehmerstammtisch Leipziger Westen, dem Projekt „Unternehmen machen Schule“ der IHK und dem Projekt „Joblinge“ werden angestrebt. Durch das Kennenlernen der Kulturwerkstatt ist eine Absenkung der Hemmschwelle zur Nutzung von Angeboten der kulturellen Bildung durch die Zielgruppe
zu erwarten. Eine Anschlussfinanzierung wird parallel gesucht.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren: 30
- Zahl der TN über 18 Jahre: eher keine
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: eher keine
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
49.082,61 € / davon 37.467,64 €
41
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 9, Projektträger: kunZstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V., Projektname: Handwerk und
Upcycling-Akademie
1.
Name
Handwerk und Upcycling-Akademie
2.
Träger des Vorhabens
kunZstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V.
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Jugendliche ab 15 Jahre und Erwachsene
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Den Teilnehmenden sollen mit Workshops Grundlagen und Techniken aus verschiedenen Handwerken näher gebracht
werden und damit eng verbunden den Begriff eines nachhaltigen Wirtschaftens. Die Module werden sich jeweils über drei
Monate erstrecken. Die Workshop-Leiter/innen kommen sowohl aus dem kunZstoffe-Verein als auch aus der näheren
Umgebung und haben ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. Sie sind Produktdesigner/-innen, Schneider/-innen, Tischler/innen, Siebdrucker/-innen, Keramiker/-innen, Pädagogen/-innen und Fotografen/-innen, die ihr Handwerk zu ihrer
Existenzgrundlage gemacht haben. Sie alle eint der ressourcenbewusste Umgang mit Materialien und sie nutzen, wenn
möglich, Restmaterialien bei ihrer Arbeit. Folgende Kurse werden stattfinden:
- Holzhandwerk (u.a.: Materialkunde, holzverbindende Techniken),
- Lochkamera, Dunkelkammer, Cyanotypie, Grundkurs Fotografie,
- Siebdruckverfahren,
- Herstellen funktionaler Möbel aus gefundenen Materialien,
- Keramikkurse,
- Schneiderhandwerk,
- Upcycling mit Papier, Textilien, Kunststoffen, Gummi und Metall,
- projektabschließende Ausstellungen.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für benachteiligte Erwachsene zur niederschwelligen Förderung von
- Wertschätzung und Anerkennung, angemessenes Sozialverhalten, Stärkung der eigenen Identität sowie
- Teilhabe am sozialen Leben, Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten.
Das Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, steigende Mutlosigkeit u.
- Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich in der Georg-Schwarz-Str. 7, im nördlichen Teil des ESF-Gebiets. Er ist für die Teilnehmer/innen sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet Leipziger haben.
42
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Es wird ein Kooperationsnetzwerk genutzt, in dem die Partner aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen und somit
Zugang zu einer Vielzahl potentieller Teilnehmer haben werden (s.u. die Benennung der Kooperationspartner).
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der Träger hat Räumlichkeiten im Gebäude Georg-Schwarz-Straße 7 gefunden, welches für 99 Jahre auf Erbpacht übernommen wurde. Das führte zu einer Errichtung eines Werkstätten-Hauses, in dem angstfreies – da keinen Verwertungszwängen ausgesetztes – Ausprobieren durch Manufakturisten ermöglicht wird. Bei Bedarf kann auf andere Räume von
befreundeten Projekten wie Zipfel e.V. (GSS 10), autodidaktische Initiative (GSS 19), Cafe Kaputt (Merseburger Str. 102),
Wohnungsgesellschaft Central LSW33 (GSS 11), Pandechaion (soziale Betreuung Asylbewerberheim Georg-Schwarz-Str. 31)
aber auch deren Hinterhöfe, Außenwerkstätten oder hinZundkunZ ausgewichen werden. Eine Zusammenarbeit mit Handwerker/-innen, Designer/-innen etc. konnte bisher aus Kostengründen nur als Idee aufgegriffen werden. Es wäre eine einzigartige Gelegenheit für interessierte Teilnehmende, den Experten im Rahmen von Workshops über die Schulter schauen zu
dürfen. Es würde für manche von ihnen neue Perspektiven für die spätere Berufsentscheidung eröffnen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Projekt gehört nicht
zu den Pflichtaufgaben der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Die Sanierung des Gebäudes wurde anteilig aus Fördermitteln des SOP-Programms Georg-Schwarz-Straße unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Da die meisten der Workshop-Leiter/innen mit dem vermittelten Handwerk auf selbstständiger Basis im Berufsleben stehen,
finden über die reine Kenntnisvermittlung hinausgehende Interaktionen statt wie z. B. Beratungen hinsichtlich der Chancen,
Fallstricke, Mut und Durchhaltevermögen einer möglicherweise angestrebten Selbstständigkeit. Oder einer Umorientierung
auf eine Ausbildung/Umschulung auf ein bestimmtes Handwerk („Das Handwerk braucht Nachwuchs“). Schon der Zweck
des Vereins beinhaltet das nachhaltige Wirken, das sich auf Umwelt und Arbeitswelt bezieht. Weitere Angebote von kleineren Workshops sind durchaus geplant.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
darauf orientiert,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = 50
- Zahl der TN über 18 Jahre = 200
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = 170 - 180
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
56.670,60 € / davon 43.260,00 € Personalkosten
43
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 10, Projektträger: Stiftung Ecken wecken, Projektname: Gemeinsam Lernen im Quartier
1.
Name
Gemeinsam Lernen im Quartier
2.
Träger des Vorhabens
Stiftung „Ecken wecken“
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung,
4.
Zielgruppe
- Erwachsene, Eltern/Alleinerziehende, Personen mit/ohne Migrationshintergrund (ab 20 Jahre männlich und weiblich)
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Mit der Teilnahme von Schulungen sollen Kompetenzen wie kooperatives Lernen und quartiersbezogenes Erarbeiten von
Verhandlungsstrategien anhand von Rollenspielen angeeignet werden. Die Workshops bauen sich folgendermaßen auf:
- Basismodul „Gemeinsam Lernen im Quartier“ (8 Treffen je 4 Std.),
- „Meine Familie, meine Nachbarn, mein Quartier“ (6 Treffen je 4 Std.), Fokus: Starke Nachbarschaften bilden,
- „Stadt gemeinsam gestalten“ (6 Treffen je 4 Std.), Fokus: Erfolgreiche Koproduktion zwischen Verwaltung und Bürgern
lernen,
- „Präsentation & Moderation“ (6 Treffen je 4 Std.), Fokus: Eigene Ideen professionell darstellen und Gruppenprozesse
steuern,
- „Tue Gutes und rede darüber“ (4 Treffen je 4 Std.), Fokus: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Vereine/Institutionen,
- „Social Media“ (2 Treffen je 4 Std.), Fokus: Sinn, Anwendung und Gefahren.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Mit dem Handlungsfeld „Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung“ sollen wohnortnahe und niederschwellige Maßnahmen
durchgeführt werden, die Initiativen unterstützen bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch gemeinorientiertes
Lernen unterstützen. Durch das praxisorientierte Angebot des Trägers werden sozial benachteiligte Erwachsene im Antragsgebiet dazu befähigt, das persönliche Leben und die Nachbarschaft bzw. ihren Stadtteil kompetent und aktiv mitzugestalten
sowie soziale Defizite innerhalb des Lebensumfeldes zu überwinden.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Die Workshops werden im zentralen Bereich des ESF-Gebietes Leipziger Westen (unter anderem im Stadtteilladen Leipziger
Westen in der Karl-Heine-Straße 54) durchgeführt.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Es gibt bereits Kontakte zu den anvisierten Teilnehmenden, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit dem Asylbewerberheim in der Markranstädter Straße16/18 sowie mit der IBBP (Initiative Bürgerbahnhof Plagwitz) und dem Quartiersrat
Leipziger Westen.
44
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Die Stiftung fördert eine bürgerbezogene, aktive und selbstverantwortliche Mitgestaltung der Stadt. Sie ist mit Blick auf ihre
Zwecke (Brachen wieder zu neuem Leben erwecken sowie Förderung ökologischer Mobilität) operativ und fördernd tätig.
Mit dem Vorhaben „Gemeinsam Lernen im Quartier“ bietet sie den Teilnehmenden ein Angebot, welches die persönliche
Entwicklung mit verantwortlichem Handeln für das Gemeinwohl verbindet. Ein solches bürgergetragenes Angebot gab es
bisher noch nicht und soll zunächst als Modellprojekt gestartet werden. Gerade vor dem Hintergrund einer sicher länger
anhaltenden Flüchtlingswelle, kommt dieser Art von persönlich-sozialer Persönlichkeitsentwicklung eine besondere Bedeutung zu – mit Blick auf die Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Quartier.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im benachteiligten Stadtteil verortet und eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm
ist ausgeschlossen. Es ist keine Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt ist im Fördergebiet Stadtumbau Ost - Aufwertung Leipzig West verortet. Die vorgesehenen Projekträume wurden teilweise aus Städtebaufördermitteln oder Mitteln aus EFRE-Stadtentwicklung gefördert.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Die Stiftung möchte das Vorhaben für einen Zeitraum von 2 Jahren als Modellprojekt entwickeln. Es sollen Grundlagen
gelegt werden, um in Folgedurchläufen der Module das Wissen und die Vorarbeiten aus dem Modellprojekt zu nutzen und
den Folgeaufwand reduzieren zu können. Damit soll die Basis gelegt werden, um den Bewohnern und Initiativen im Leipziger Westen auch langfristig eine entsprechende Kompetenzentwicklung anbieten zu können. Bürger/-innen, die vor Ort
konstruktiv und nachhaltig ihr Quartier mitgestalten, werden besonders in Zeiten verstärkten Zusammentreffens unterschiedlicher Kulturen und Religionen dringend benötigt.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren: keine
- Zahl der TN über 18 Jahre: 40 TN
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: 25
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
21.129,33 € / davon 16.129,26 € Personalkosten
45
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 11, Projektträger: Tüpfelhausen e.V., Projektname: G.E.O.R.G – Das Herz Leutzschs
1.
Name
G.E.O.R.G – Das Herz Leutzschs
2.
Träger des Vorhabens
Tüpfelhausen – Das Familienportal e.V., Spittastraße 3, 04177 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Informelle Kinder- und Jugendbildung
4.
Zielgruppe
Kinder von 4 bis 12 Jahren
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Viele Eltern und Alleinerziehende im Leipziger Westen stehen vor Erziehungsproblemen, haben Schwierigkeiten ihren
Bildungsaufgaben gerecht zu werden. Alleinerziehenden fehlen Netzwerke und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Im
Projekt werden folgende Kurse/Veranstaltungen und Rundgänge angeboten:
- Workshops in 12 Einheiten, um ein Grundwissen an Erziehungs- und Bildungsaufgaben zu vermitteln („100 Dinge, die eine
Familie wissen muss“). Es werden Handouts entwickelt und verteilt. Sie gehen insbesondere an Personen mit
Migrationshintergrund, denen spezifische örtliche Bildungsfragen nicht bekannt sind. Zudem wird auf ein bewährtes
Fachpersonal, wie Hebammen, Erziehungshelfer und Pädagogen zurückgegriffen,
- In einem 2 x pro Woche, je 3 Stunden dauernden Kurs wird der Zielgruppe eine gesunde und nachhaltige saisonale
Ernährung ihrer Kinder vermittelt. Dies unter besonderer Berücksichtigung einkommensschwacher Familien,
- Es wird ganzjährig eine Gartenfläche im Quartier angemietet und zum gezielten Anbau von Gemüse genutzt. Ergänzt wird
es mit Rundgängen bei schon bestehenden Angeboten anderer Träger im Quartier, unter anderem auf der Leutzscher
Streuobstwiese und im Leutzscher Holz.
- Es wird ein monatlich stattfindender Stammtisch für Alleinerziehende und Familien eingerichtet (mit/ohne
Migrationshintergrund),
- Bei Bedarf wird für Eltern/Alleinerziehende von Schulanfängern/-innen 2 mal pro Woche ein auf 3 Monate begrenzter Kurs
für den Schulanfang 2016 angeboten,
- Offenes Angebot: Ein extra großer Holztisch soll als Ort für Ideen und Gespräche angeschafft werden. Er soll ein
verbindendes Element und ein Treffpunkt für alle Teilnehmenden werden,
- Wöchentliche Angebote von Nachhilfekursen, die sich an die individuellen Bedürfnisse insbesondere der deutschen
Sprache und Grammatik richten.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder zur niederschwelligen Förderung von Sozial- und Lernkompetenzen und zum
Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen. Das Vorhaben wird
einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium, Probleme beim Übergang Schule-Beruf/Ausbildung) und
- Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/-innen ohne Abschluss)
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich in der Georg-Schwarz-Straße 116, an der nördlichen Grenze des ESF-Gebiets. Der Standort
ist für die Teilnehmenden sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
46
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Der Träger engagiert sich schon seit vielen Jahren stationär mit einem Familienzentrum für Kinder, Jugendliche und Familien
im Leipziger Westen.
Durch die jahrelange Arbeit im Quartier gibt es eine solide Kontaktbasis zu den Zielgruppen. Der Träger ist mit den anderen
Vereinen und Akteuren im Leipziger Westen gut vernetzt. Zudem betreibt er ein hauseigenes Familienportal
www.tuepfelhausen.de.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der Träger hat sich über eigene Projekte vor Ort und über Social Media ein großes Netzwerk in Familienarbeit im Raum
Leipziger Westen aufgebaut. Das Netzwerk schließt eine mögliche Zusammenarbeit mit den Flüchtlingsheimen im Leipziger
Westen, dem Bürgerverein Leutzsch e.V., der BSG Chemie e.V. und vielen anderen Akteuren mit ein. Dadurch wird ein erleichterter Zugang zu den Angeboten bei der Klientel geschaffen, die sonst schwer erreichbar ist. Für die Projektinhalte
besteht ein großer Bedarf (siehe GIHK, Allgemeiner Teil), der bisher nicht durch Regelangebote gedeckt werden konnte. Die
Angebote setzen niederschwellig an, besonders da, wo es noch keine spezifischen Angebote gibt.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Es gehört nicht zur
Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt ist in dem Fördergebiet SOP Georg-Schwarz-Straße verortet.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Die dafür angemietete Gartenfläche wird auch nach Ablauf der Förderung durch den Träger weiter unterhalten, wodurch die
Nachhaltigkeit des Projekts gewährleistet bleibt.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = 220
- Zahl der TN über 18 Jahre = 80
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = 40.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2017
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
63.695,29 € / davon 48.622,36 € Personalkosten
47
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 12, Projektträger: leben.lernen.leipzig e.V., Projektname: Reparieren statt Wegwerfen
1.
Name
Reparieren statt Wegwerfen – Nachhaltiges Engagement im Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
leben.lernen.leipzig e.V., Merseburger Straße 102 HH, Leipzig (Café kaputt)
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
- Jugendliche (16 bis 25 Jahre) mit/ohne Migrationshintergrund,
- Erwachsene (vor allem Erwerbslose, Senioren, Erwachsene mit Migrationshintergrund)
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
In dem Reparaturcafé wird die Vermittlung von Reparaturwissen und das praktische Reparieren stärker mit Lerninhalten zu
Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und globaler Gerechtigkeit verknüpft. Folgende Maßnahmen sollen angeboten werden:
- Bildungsworkshops für benachteiligte Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
- Konzeption einer Ausstellung zu Nachhaltigkeit, Ressourcenknappheit, globaler Gerechtigkeit und
Postwachstumsökonomie, gemeinsam mit den Teilnehmenden,
- Erstellung eines Reparatur-Anleitungs-Katalogs als Print-Version und einer online frei abrufbaren Version
(www.reparieren-in-leipzig.de),
- Kulturelle Events und Spezialveranstaltungen im Café kaputt.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Bei den Angeboten geht es vor allem darum, praktisches Reparaturwissen in Beziehung zu den Themenfeldern „globale
Gerechtigkeit“ und „Nachhaltigkeit“ zu vermitteln, um bei den Teilnehmenden Handlungsspielräume bezüglich eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen zu erweitern. Der Träger möchte im Leipziger Westen langfristig einen Ort etablieren, an
dem gemeinschaftlich eine Kultur der Reparatur gelebt wird und Menschen zu einem nachhaltigen Lebensstil mit Bildungsangeboten angeregt werden. Anstöße zur Hinterfragung, dass gerade in den einflussreichen so genannten „Industrieländern“ viele Denk- und Handlungsstrukturen geändert werden müssen, sollen gegeben werden. Bezüglich des niedrigschwelligen Charakters und dennoch sehr sinnvollen Bildungsinhaltes reiht es sich in das gebietsbezogene Handlungskonzept des
Leipziger Westen gut ein.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich im nördlichen Bereich des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut mit ÖPNV
erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmer/-innen des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Einige der 20 Ehrenamtler/-innen, die sich unter anderem als Reparatur-Experten/-innen in den Sprechstunden des Reparaturcafés derzeit engagieren, sind erwerbslos. Viele identifizieren sich stark mit dem Café kaputt und können als Multiplikatoren die Maßnahmen in ihrem Umkreis bewerben und gleichzeitig an den Maßnahmen für Erwachsene teilnehmen. Durch
die derzeit erwerbslosen Ehrenamtlichen wurde dem Träger zurückgemeldet, dass das Mitwirken im Café kaputt sehr positive Wirkung zeigte, wie z. B.: Strukturierung des Alltags, Wertschätzung und Erweiterung ihres Wissens, sozialer Austausch
48
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
und langfristiger Kontaktaufbau zu anderen Menschen ihres Stadtteils, Wertschätzung der Mitgestaltung ihres Stadtteils
u.v.m. Die Zielgruppe wird auch durch bestehende Nutzer/innen erreicht sowie durch bestehende Netzwerke und Kooperationspartner/innen.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Seit 2014 werden vom Antragsteller themenbezogene, regelmäßige Reparatursprechstunden angeboten (Heimwerken,
Textil, Elektronik). Der Träger hat dafür eigene Räume in der Merseburger Straße im Leipziger Westen. Die Projektkoordination besteht aus drei Personen, die einschlägige Qualifikationen im Bereich des Projektmanagements und/oder der pädagogischen Workshopleitung vorweisen. Außerdem gibt es ein bestehendes und sich erweiterndes Team von ehrenamtlichen
Reparaturexperten/-innen im Projekt aus unterschiedlichsten sozio-kulturellen Hintergründen. Dem Träger ist es ein Anliegen, nicht nur praktisches Reparaturwissen weiter zu geben, sondern darüber hinaus den Nutzer/innen Gestaltungskompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung im Rahmen von Workshops, Erstellen eines Reparatur-Anleitungs-Katalogs (später
für alle zugänglich) und Events zu vermitteln. Das hier beantragte Projekt geht zufolge über das offene Angebot der Reparatursprechstunden hinaus und wird als Alleinstellungsmerkmal stärker ausgebaut.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Es gehört nicht zur
Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Der dafür vorgesehene Projektstandort wurde teilweise aus dem SOP-Verfügungsfonds Georg-Schwarz-Straße gefördert.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Über die starke Vernetzung in der Stadt wie auch überregional soll das Weiterbestehen des Projekts über die Projektlaufzeit
hinaus langfristig gesichert werden. Ökologische und soziale Nachhaltigkeit will der Träger als Wert und als Indikator von
Erfolg etablieren, d.h. nur nachhaltiges Denken ist zukunftsfähiges Denken, nur ein ressourcenschonender Umgang ist zukunftsfähig.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
darauf orientiert,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren: etwa 80
- Zahl der TN über 18 Jahre: 260 (liegt der Schwerpunkt)
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: mit mehr als 50 % derer ist auf jeden Fall zu
rechnen, die die offenen Angebote und Bildungsworkshops nutzen werden.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
40.243,20 € / davon 30.720,00 €
49
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 13, Projektträger: Haus Steinstraße e. V., Projektname: Kulturwerkstatt Babel
1.
Name
Kulturwerkstatt Babel
2.
Träger des Vorhabens
Haus Steinstraße e.V., Steinstraße 18, 04275 Leipzig
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
3.
- Informelle Kinder- und Jugendbildung,
4.
Zielgruppe
- ca. 15 – 26 Schüler/-innen für eine DAZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache),
(turnusmäßig deren Familienangehörige mit ca. 80 – 100 Personen, temporär: Anwohner/innen)
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Dieses Kulturprojekt richtet sich besonders an ausländische Kinder, Jugendliche und ihre Familien und Menschen mit Migrationshintergrund. Dabei wird mit den Schulen eng kooperiert. Insbesondere Lernhilfen zur Überwindung schulischer Schwierigkeiten (meist sprachlich bedingt) und die Bewältigung konkreter Problemlagen (oft die ganze Familie betreffend) sollen im
Fokus stehen. In der Projektphase werden regelmäßige Sprechzeiten eingeführt und der Kontakt zu den Wohnstätten aufgebaut und aufrecht gehalten.
Folgende Angebote sind geplant (kurz zusammengefasst):
a) Kunstwerkstatt „FARBEN-Klänge“ - Kinder und Jugendliche experimentieren einmal/Woche mit Farben, die sie aus
Pigmenten und gesammelten Pflanzen selbst herstellen. Der Wechsel mit Musik, Klängen und werden ausgestellt.
TN: Kinder und Jugendliche (8 – 10 Personen)
b) Theaterwerkstatt „Sprachspiel“ - Mit dem Theater wird 1 mal/Woche der spielerische Umgang mit Sprache angeregt,
Vertrauensspiele und Sensibilitätsübungen sowie der kulturelle Austausch fördert das Verständnis füreinander.
TN: Kinder und Jugendliche (6 – 12 Personen)
c) „Skulpturenwerkstatt“ -Mit verschiedenen Materialien werden 1 mal/Woche handwerklich-praktische Fähigkeiten
entwickelt. Die daraus entstandenen Skulpturen werden ebenfalls bei einer Ausstellung präsentiert.
TN: Kinder und Jugendliche (6 – 10 Personen)
d) Schulprojektwoche und anschließendes Interkulturelles Fest - Für 1 Woche im April 2016 sollen die Kinder in ihren
interaktiven Beziehungen im Rahmen von Workshops gestärkt sowie Toleranz und kulturelle Kompetenzen gefördert
werden. Ein Fest stellt den Abschluss dar, in der die Projektergebnisse präsentiert und gemeinsam für die kulinarische
Ausrichtung des Fests gesorgt wird.
TN: Kinder und Jugendliche (ca. 80)
e) Einrichtung eines Elternstammtisches -Einmal im Monat soll im Rahmen von Begegnungen das Kennenlernen unter den
Eltern gefördert und die Sprachbarrieren im weitesten Sinne abgemildert werden. Angeboten werden außerdem Informationsveranstaltungen und Workshops mit niederschwelligen kulturellen Freizeitangeboten.
TN: offenes Angebot
f) Stadtrallye - zweimal/Jahr werden Orientierungsgänge organisiert, die zu Anlaufstellen mit kulturellen und anderen
Angeboten führen. Als weiteres ist die Erarbeitung einer multimedialen Webseite geplant, die sich als Informations- und
Austauschplattform für Fragen, Probleme und Erfahrungen von Migranten bewähren wird.
TN: Kinder und Jugendliche (ca. 20 Personen)
50
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder und Jugendliche zur niederschwelligen Förderung von Sozial- und Lernkompetenzen und zum Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen. Das
Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium, Probleme beim Übergang Schule-Beruf/Ausbildung) und
- Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/-innen ohne Abschluss)
- Entwicklungsstörungen im Bereich Sprachentwicklung, unzureichende Deutschkenntnisse
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Das Projekt wird in der Helmholtzschule (zentral im Gebiet gelegen) und in der Kulturwerkstatt KAOS (an der östlichen Gebietsgrenze gelegen) durchgeführt. Beide Standorte sind sehr gut bzw. gut mit ÖPNV für die Teilnehmenden erreichbar. Der
Träger möchte im Leipziger Westen langfristig einen Ort etablieren, an dem niederschwellige Sprachbildungsmöglichkeiten
der Kinder, Jugendliche und ihre Familien mit Migrationshintergrund angeboten werden können.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
In ihrer 24jährigen Arbeit als soziokulturelles Zentrum und freier Träger der Jugendhilfe hat der Träger mit DAZ-Klassen und
unterschiedlichsten Kooperationspartnern bereits erfolgreich zusammen gearbeitet. Die Zielgruppenansprache wird abgesichert sein.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der Träger bietet im allgemeinen Kursangebote an, sowie Projekte in den Werkstätten Theater, Tanz, Musik, Malerei, Grafik,
Buchdruck, Keramik, Basteln und Bauen, Medien und Politische Bildung. Sie initiieren außerdem Beteiligungsprojekte und
bieten Seminare für Multiplikatoren an. Der Träger steht mit all seinen Möglichkeiten zur Entdeckung eigener kultureller
Ausdrucksformen jeder/-m offen. In dem Projekt soll oberstes Ziel die Ermöglichung von Inklusion und Integration sein. Das
Angebot soll demzufolge um Themen wie Integration erweitert/ergänzt werden.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Vorhaben ist keine
Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt ist im SUO-Gebiet Aufwertung Leipzig West verortet und wird Räume nutzen, die zum Teil aus Städtebaufördermitteln bzw. Mitteln aus URBAN II/ EFRE-Stadtentwicklung gefördert wurden.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Die Kontakte der Teilnehmer/-innen, Kooperationspartner/innen sowie die Kontaktstrukturen werden fortbestehen und
weiter genutzt. Die Teilnehmer/-innen werden durch die Methoden der Inklusion am kulturellen Leben der Stadt teilnehmen und sich integrieren können.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = siehe oben, Nr. 4
- Zahl der TN über 18 Jahre = Nr. 4
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = Nr. 4.
51
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 07/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
62.840,70 € / davon 47.970,00 € Personalkosten
52
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 14, Projektträger: UNIKATUM Kindermuseum gGmbH, Projektname: KIMUnauten
1.
Name
KIMUnauten – Kinder machen Kindermuseum
2.
Träger des Vorhabens
UNIKATUM Kindermuseum gGmbH, Zschochersche Straße 26, 04229 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Informelle Kinder- und Jugendbildung
4.
Zielgruppe
Kinder im Grundschulalter ab der 3. Klasse bis zu Jugendlichen im Alter von 16 Jahren
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Die Kinder werden jeweils in Zweiergruppen zu möglichst festen Wochentagen (Dienstag bis Freitag von 15 bis 17 Uhr) zu
KIMUnauten im Kindermuseum ausgebildet. Sie lernen den Betrieb kennen, Besucher zu betreuen, bringen eigene Ideen
ein, sammeln Ideen für Ferienangebote oder Geburtstage und stellen kleine Führungsbausteine zusammen. Nach einer
Kennenlernphase des Betriebsverlaufs können die Kinder als KIMUnauten aktiv selbst mitwirken. Die KIMUnauten erhalten
einen Ausweis und können das Kindermuseum im Zeitraum ihrer Teilnahme als betreuten Nachmittagstreff,
Hausaufgabencafé usw. für sich eintrittsfrei nutzen. Für die aktive Mitwirkung (eigenes kleines Angebot, aktive
Besucherbetreuung) erhalten sie Referenzzeugnisse. Die aktive Mitwirkung wird jedoch nicht eingefordert, auch die passive
Teilnahme und die Nutzung als Treff- und Hausaufgabencafé ist dauerhaft erlaubt. Die Ausweise werden monatlich
aktualisiert. Teilnehmende, die das Angebot nicht mehr nutzen, scheiden automatisch aus, können sich jedoch neu
anmelden. Das Kindermuseum stellt auf diesem Wege seine Räume als betreuten Freizeittreff mit Spielcafé und der
Themenvielfalt der interaktiven Ausstellungen mit gleichzeitiger Möglichkeit, das Kindermuseum aktiv mit zu gestalten und
zu betreiben zur Verfügung.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder und Jugendliche zur niederschwelligen Förderung von Sozial- und Lernkompetenzen und zum Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen. Das
Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium, Probleme beim Übergang Schule-Beruf/Ausbildung) und
- Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/-innen ohne Abschluss)
- Entwicklungsstörungen im Bereich Sprachentwicklung, unzureichende Deutschkenntnisse
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich im östlichen Teil des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Kinder werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Kontakte zu Schulen im Projektgebiet bestehen bereits. Besonders sozial benachteiligte Kinder sollen vorwiegend über die
Schulen und Eltern dahin gehend angesprochen werden, sodass die Eltern im Angebot ein inhaltlich wirkendes Betreuungsangebot sehen und dieses gern in Anspruch nehmen.
53
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Das UNIKATUM Kindermuseum gestaltet seit 2010 schuljährlich wechselnde Mitmachausstellungen für Kinder mit den
Eltern. Ca. 10.000 Besucher/-innen pro Jahr besuchen die Ausstellungen. Die bisherigen Themen beschäftigten sich mit
finanzieller Bildung, interkulturellem Leben, der Sprachenvielfalt, dem Phänomen der Zeit und der Welt der Gefühle. Die
intensivere Begleitung von Kindern und ihre Integrierung in den Alltagbetrieb eines Kindermuseums hat innovative Ansätze.
Derartige Mitmachangebote wurden bisher gern angenommen. Das zeigt sich insbesondere durch die Mehrzahl an Schüler/innen, die in einem Sommer-Workshop bei der Erstellung von Ausstellungsinhalten mitmachten.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Kindermuseum ist
ein fast ausschließlich ehrenamtlicher Betrieb.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Vorhaben liegt im SUO-Aufwertungsgebiet Leipzig West.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Es ist geplant, die KIMUnauten als Teilbetrieb dauerhaft zu etablieren und aus dem in den 2 Jahren gewonnen Teilnehmerstamm mit kleinen Teilnehmergebühren bzw. mit Finanzierung über Jugendhilfemittel in die Verstetigung zu gehen.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = 80,
- Zahl der TN über 18 Jahre = die Eltern/Erziehungsberechtigte, die die Kinder begleiten (werden nicht registriert),
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = ca. 60.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens:
08/2016 bis 07/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
32.488,00 € / davon 24.800,00 € Personalkosten
54
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 15, Projektträger: Autodidaktische Initiative e.V., Projektname: Voneinander Lernen im Stadtteil
1.
Name
Voneinander Lernen im Stadtteil
2.
Träger des Vorhabens
Autodidaktische Initiative e.V., Georg-Schwarz-Straße 19, 04177 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Jugendliche und Erwachsene, Eltern und Alleinerziehende, Personen mit/ohne Migrationshintergrund
5.
Art des Vorhabens
- Kurse, Workshops (mehr als 8 Stunden)
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Der methodische Ausgangspunkt des Projektes ist, dass Menschen vor allem dann ein positives Verhältnis zu Bildung
entwickeln, wenn diese als persönlich sinnvoll wahrgenommen wird, den eigenen Interessen und Fähigkeiten entspricht,
ohne Leistungsdruck stattfindet, und mit sozialer Anerkennung der erworbenen oder bereits bestehenden Fähigkeiten
verbunden ist. Während des Projektverlaufs wird aller 6 Monate eine Gruppe von 8 – 12 Personen sich regelmäßig treffen
und Kenntnisse und Fähigkeiten untereinander vermitteln. Fast jeder bringt Fähigkeiten aus momentanen oder
zurückliegenden Berufserfahrungen (egal ob Handwerk oder Bürotätigkeit) aus der Jugend, aus sozialen Aktivitäten oder
Hobbys mit, die auch für andere Menschen interessant und vermittelbar sind. Aus der Gruppe heraus werden
Multiplikatoren gewonnen, mit ihnen werden persönliche, als auch gruppenbezogene Etappenlernpläne mit angestrebten
Lernzielen entwickelt. Die Teilnehmenden haben sicher viele eigene Ideen. Die Gruppe gibt Feedback zum Vorgehen der
Einzelnen, freie Rede wird erprobt und Erfahrungen ausgetauscht. Es finden dabei Exkursionen statt zu Vereinen, lokalen
Betrieben, Stadtgärten, Stadtteilbibliotheken, Werkstätten u. a.
Es werden des Weiteren Kooperationspartner mit eingebunden, die spezifisches Wissen vor Ort ermitteln können (z.B.:
Annalinde gGmbH, Nachbarschaftsgärten e.V., privater Schrebergarten). Des Weiteren wird eine Lernplattform aufgebaut,
die letzten Endes als Such-und-Find-Anzeige genutzt werden kann (z.B.: „suche Spanisch-Übersetzerin für einen Spanischen
Kochkurs“, „Tausche PC-Reparatur gegen Hilfe bei der Erstellung eines Antrages“). Als sog. Aufwärmphase wird unter
anderem die Teilnahme an einem der „Stadt-Karawanen“ ermöglicht, die bereits durch den Träger koordiniert wird. Zur
Qualitätssicherung und Begleitung wird eine 50-%-sozialpädagogische Stelle eingerichtet.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für benachteiligte Erwachsene zur niederschwelligen Förderung von
- Wertschätzung und Anerkennung, angemessenes Sozialverhalten, Stärkung der eigenen Identität sowie
- Teilhabe am sozialen Leben, Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten.
Das Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, steigende Mutlosigkeit u.
- Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
Der Träger will weiter gehende Angebote schaffen, die den Bildungseffekt erhöhen können und gleichzeitig ein „miteinander
und voneinander Lernen“ in einer heterogenen Gruppe ermöglichen und im Stadtteil stärken. Dies erfolgt auf gänzlich freiwilliger Basis für die Bürger des Stadtteils untereinander.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich im nördlichen Teil des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut mit ÖPNV
erreichbar.
55
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 90 % ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Neben den Netzwerkmöglichkeiten (Aushänge im Schaufenster der ADI, Georg-Schwarz-Straßen-Newsletter, diversen Online-Verteilern, wie www.kreuzer.de u.a.) wird das Projekt auch persönlich in den einzelnen Initiativen vorgestellt. Es werden
kleinere, sich zu einem speziellen Thema treffende Gruppen als Kontakte genutzt: Rentner/innen (als Multiplikatoren) über
das Projekt „Stadtgeschichte(n) für Junggebliebene“, Migranten/-innen und Asylsuchende: Pandechaion e.V., Transferleistungsempfänger/innen über die Erwerbsloseninitiative Leipzig e.V..
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Für die Angebote steht seit April 2014 eine von Dienstag bis Freitag von 11 – 17 Uhr geöffnete und kostenlos nutzbare räumliche Infrastruktur, mit Computerarbeitsplätzen, Bücherregalen, WLAN, Küche etc. zur Verfügung (Georg-Schwarz-Straße 19,
04177 Leipzig). Das Bildungsvorhaben der Initiative hat einen stark inklusiven Charakter und richtet sich bewusst an unterschiedliche Gruppen von Menschen: Studierende, Schul- und Studienabgänger, Arbeitssuchende, Menschen ohne Schulabschluss oder ohne Hochschulzugangsberechtigung, Jugendliche, Senioren sowie Geflüchtete. Der hier vorliegende Antrag
wurde geschrieben, um über den bisherigen Rahmen der ADI hinausgehende konzeptionelle, personelle und finanzielle
Ressourcen zur Verfügung stellen zu können, die für die erfolgreiche Realisierung des Projektes unabdingbar sind. Insbesondere der Anspruch der ADI, ein inklusiver Bildungsraum für jeden zu sein, soll damit realisiert werden.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Es ist keine Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt ist im SOP-Gebiet Georg-Schwarz-Straße verortet. Die vorgesehenen Projekträume wurden aus Städtebaufördermitteln gefördert.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Durch die Einbindung der am Projekt „Voneinander lernen im Stadtteil“ beteiligten Menschen und der damit bestehenden
Netzwerke im Viertel wird ein nachhaltiger Austausch aller Beteiligten ermöglicht. Die Ausrichtung einer Verankerung über
die Projektzeit hinaus ist das Ziel des Antragsstellers.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
darauf orientiert,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = 0
- Zahl der TN über 18 Jahre = 45
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = 45.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
59.752,83 € / davon 45.612,85 Personalkosten
56
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 16, Projektträger: KIWEST e.V., Projektname: Wir bauen unser gemeinsames Haus
1.
Name
Wir bauen unser gemeinsames Haus
2.
Träger des Vorhabens
KIWEST Bau- und Aktivspielplatz Leipzig e.V., Sitz ab 2016 auf dem Plagwitzer Bahnhof
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Erwachsene mit/ohne Migrationshintergrund
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Gemeinsam mit den Bürgern/-innen aus dem Leipziger Westen, Asylbewerbern/innen sowie anerkannten Flüchtlingen aus
der Gemeinschaftsunterkunft in der Markranstädter Straße 16/18 wird ein Strohballenhaus auf der Fläche des Bauspielplatzes auf dem Bürgerbahnhof Plagwitz errichtet. Methodisch verläuft es in Form von 3 aufeinander aufbauenden Workshops
unter Anleitung eines erfahrenen Fachmannes. Die 10 bis 15 Teilnehmenden müssen nicht notgedrungen dieselben sein,
sondern können wechseln. Die Betreuung der Teilnehmenden durch eine/n sozial-pädagogische/n Mitarbeiter/in wird eher
geringfügig und bei Bedarf eingesetzt. Langfristiges Ziel ist, Barrieren des Miteinanders über gemeinsame Projekte abzubauen.
Der Ablauf des Projektes ist eingebettet in weitere Angebote auf der Fläche des Bürgerbahnhofs. Es werden durch die Kooperationspartner Pandechaion Herberge e.V., Westwand e.V., ANNALINDE gGmbH, Pfadfinder und Stiftung Ecken wecken z.
B. gemeinsames Kochen in der Mittagspause, gemeinsames Grillen etc. durchgeführt. Derartige Angebote würden im Wesentlichen ehrenamtlich realisiert.
Der Bürgerbahnhof Plagwitzer Bahnhof entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem großen Bürgerprojekt, auf deren
Fläche gemeinnützige Vorhaben ineinandergreifen.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für benachteiligte Erwachsene zur niederschwelligen Förderung von
- Wertschätzung und Anerkennung, angemessenes Sozialverhalten, Stärkung der eigenen Identität sowie
- Teilhabe am sozialen Leben, Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten.
Das Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, steigende Mutlosigkeit u.
- Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich im westlichen Teil des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut fußläufig bzw.
mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Kontakte zur Zielgruppe besteht bereits durch die jahrelange pädagogische Arbeit auf dem Bauspielplatz „Wilder Westen“ des KIWEST e.V.
57
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Der KIWEST e.V. organisiert seit 2009 den Bau- und Aktivspielplatz „Wilder Westen“, ein Angebot der Offenen Kinder- und
Jugendarbeit. Neben offenen niederschwelligen Nachmittags- und Ferienangeboten unterstützt ein pädagogisches Team die
Nutzer/-innen bei der Schaffung eigener Objekte aus Recycling- und Naturmaterialien. Mit der Nutzung des Bauspielplatzes
durch die Kinder mit Migrationshintergrund, gibt es auch Kontakte zu der erwachsenen Zielgruppe. Ein gemeinsam errichtetes Haus stiftet Identität und fördert das Selbstbewusstsein der Mithelfenden. Das gemeinsame Errichten eines Gemeinschaftshauses ist neuartig und würde das Zugehörigkeitsgefühl im Fördergebiet sehr verstärken.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und im benachteiligten Stadtteil verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Vorhaben zählt nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Vorhaben ist auf dem Grünzug Plagwitzer Bahnhof, einem der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Leipziger Westen,
dessen letzter Bauabschnitt im neuen EFRE-Programm zur Förderung beantragt wird, verortet. Der bereits in der letzten
Förderperiode fertiggestellte Bereich für Bürgerprojekte kann durch das Vorhaben mit genutzt werden.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Das entstandene Haus kann dauerhaft durch die einzelnen Gruppen des Bürgerbahnhofs Plagwitz sowie durch Bewohner/innen der Gemeinschaftsunterkunft Markranstädter Straße 16/18 genutzt werden.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
relevant,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = keine
- Zahl der TN über 18 Jahre = 30 bis 45,
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = mind. 30.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 06/2017
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
50.100 € (investives ESF-Projekt mit hohem Anteil an Sachkosten)
58
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 17, Projektträger: KIWEST e.V., Projektname: Lehmbauangebot auf dem Bauspielplatz
1.
Name
Lehmbauangebot auf dem Bauspielplatz
2.
Träger des Vorhabens
KIWEST Bau- und Aktivspielplatz Leipzig e.V. (zieht im Jahr 2016 auf den Bürgerbahnhof Plagwitz)
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Informelle Kinder- und Jugendbildung
4.
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 14 Jahren
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Die Kinder und Jugendlichen aus der näheren und weiteren Nachbarschaft können aus Lehm, Sand, Wasser und evtl. Stroh,
Weidenzweigen eigene Konstruktionen errichten, Oberflächen kunstvoll gestalten und eigene kleine Objekte modellieren.
Dabei werden sie pädagogisch und fachkundig begleitet. Matschen, Schmieren und Klecksen ist für die sensuelle
Entwicklung von Kindern wichtig, wird ihnen aber in ihrem sozialen Umfeld nur selten ermöglicht. Das Hantieren mit
organischem Material stellt einen positiven Kontrast zur medialen Erlebnis- und schulischen Leistungswelt der Kinder dar
und wirkt psychologisch ausgleichend (sensuelles und motorisches Lernen). Es findet ein positiver Gruppenprozess statt, in
dem die Kinder sich aufeinander beziehen und sich und die anderen als Künstler/innen erleben können. Insbesondere
interkulturelle Integration kann in einem solchen sozialen und kreativen Prozess einfacher gelingen (soziales Lernen). Das
Projekt bietet zudem in jeder Altersgruppe handwerkliche und technische Herausforderungen und Lernbereiche.
Angefangen von der richtigen Mischung für Konstruktionen und Oberflächen über verschiedene Unterkonstruktionen aus
Weiden, Holz oder Draht bis zur Verarbeitung des Materials und der Oberflächengestaltung ergeben sich vielfältige
Möglichkeiten zur Bildung von technischen Kompetenzen (handwerkliches Lernen). Das Projekt wird von Mitarbeitern/innen des Bauspielplatzes „Wilder Westen“ durchgeführt, die sich mit Unterstützung des Lehmbaustudios
„Lehmolandia“ inhaltlich weitergebildet haben. Es entsteht so ein permanenter Lehmbau-Bereich.
Ablaufplan:
- 01.06.2016 Workshop mit „Lehmolandia“
- 01.07.2016 Lieferung Lehm und Sand
- Juni bis November 2016 Lehmbausaison
- April bis Oktober 2017 Lehmbausaison
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder und Jugendliche zur niederschwelligen Förderung von Sozial- und Lernkompetenzen und zum Erwerb von Grund- und Schlüsselkompetenzen zur autonomen Bewältigung von Alltagsanforderungen. Das
Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Probleme bei Bildungsübergängen (Rückstellung von Einschulung, geringe Quoten beim Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium, Probleme beim Übergang Schule-Beruf/Ausbildung) und
- Geringe Bildungserfolge (hoher Anteil an Schülern/-innen ohne Abschluss)
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich im westlichen Teil des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut fußläufig bzw.
mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Kinder werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
59
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Es bestehen gute Kontakte zu Horten der Schule am Adler, der Helmholtzschule und der Förderschule Fritz Gietzelt. Auch
Kinder von der benachbarten Flüchtlingsunterkunft Markranstädter Straße 16/18 können das Lehmbauangebot in Absprache mit der sozialen Betreuung des Pandechaion e.V. nutzen.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken
schließt das Vorhaben?
Der KIWEST e.V. organisiert seit 2009 den Bau- und Aktivspielplatz „Wilder Westen“, ein Angebot der Offenen Kinder- und
Jugendarbeit. Neben offenen niederschwelligen Nachmittags- und Ferienangeboten unterstützt ein pädagogisches Team die
Nutzer/-innen bei der Schaffung eigener Objekte aus Recycling- und Naturmaterialien. Das ganzjährige Angebot wird durch
die Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendclubs, Kindertagesstätten und Horten ergänzt. Neu ist, dass dieses Lehmbauangebot gestalterische Elemente von Kindern auf dem neuen Plagwitzer Bahnhof mit einfließen lässt.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und der Förderung
nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und im benachteiligten Stadtteil verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Vorhaben zählt nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Vorhaben ist auf dem Grünzug Plagwitzer Bahnhof, einem der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Leipziger Westen,
dessen letzter Bauabschnitt im neuen EFRE-Programm zur Förderung beantragt wird, verortet. Der bereits in der letzten
Förderperiode fertiggestellte Bereich für Bürgerprojekte kann durch das Vorhaben mitgenutzt werden.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Über das Jahr 2017 hinaus soll das Angebot fortgeführt werden. Dies ist relativ einfach umsetzbar, da die Baustoffe Lehm
und Sand zum größten Teil jahrzehntelang weiterverwendet werden können.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
relevant,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung
darauf orientiert.
8.
voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Stunden)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = 200 (Kinder u. Jugendliche von 1 bis 14 Jahre)
- Zahl der TN über 18 Jahre = keine
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = keine.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 11/2017
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
17.030,00 € / davon 13.000,00 € Personalkosten
60
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 18, Projektträger: Engagiert für Flüchtlinge e.V., Projektname: Internat. Begegnungszentrum
Zolle 11
1.
Name
Internationales Begegnungszentrum Zolle 11
2.
Träger des Vorhabens
Engagiert für Flüchtlinge e.V., Angerstraße 19, 04177 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Benachteiligte Erwachsende mit und ohne Migrationshintergrund, Geflüchtete
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Mittelpunkt des Projekts sind die Räume in der Zollschuppenstraße 11 am Bürgerbahnhof Plagwitz, die eine Anlaufstelle für
Begegnungen bieten sollen. Die Vereinsräume werden derzeit noch nicht voll genutzt. Die Nachbarschaft, die sich
überwiegend eine aktive Willkommenskultur in Leipzig wünscht, hat dort die Möglichkeit, diese mit zu gestalten.
Ressentiments, Vorbehalte und Vorurteile lassen sich im Kontakt abbauen, alle Beteiligten können durch interkulturellen
Austausch ihren Horizont und ihre Kompetenzen erweitern. Die Räume werden für folgende Zwecke genutzt:
- als Ort der Begegnung mit der Nachbarschaft
- als Gemeinschaftsräume der Flüchtlingsunterkunft Markranstädter Straße 16/18,
- als Ort der Denkumkehr, denn Flüchtlinge sind grundsätzlich auf externe Solidarität angewiesen und in der Situation, Hilfe
zu benötigen. Sie haben aber hier auch die Möglichkeit, ihre Interessen und Kompetenzen zur Verfügung zu stellen.
Es sind folgende Aktivitäten geplant:
- Sprachkurse und Sprachtandem (russisch, arabisch, kurdisch, serbokroatisch, albanisch, 2 Std./Woche),
- Sprachkurse speziell für minderjährige Jugendliche, die unbegleitet geflüchtet sind (5 x 2 Std./Woche)
- Deutsch-Lern-Treffs (2 Std./Woche) und Frauensport (1 – 2 x/Woche),
- Internationale Jugend-, Mütter-, Bastel- und Jam-Session-Treffs, Filmabende (4 Std./Monat),
- Haar-Tag - Leipziger Frisör/-innen spenden ihr Handwerk für GU-Bewohner/-innen (6 Std. aller 3 Monate),
- Begegnungscafés und -feste (2 Std./Woche),
- Workshops der Initiative interACTion zur Stärkung der Medienkompetenz von der TN (3 Std./Woche),
- Raumgestaltung & Instandhaltung durch die Teilnehmenden in Kooperation mit Leipziger Handwerksbetrieben,
- Einzelworkshops, wie: Gesundheitsvorsorge, Ernährung, Zeichnen, Fotografie, Mitorganisieren von Veranstaltungen u.a.).
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für benachteiligte Erwachsene zur niederschwelligen Förderung von
- Wertschätzung und Anerkennung, angemessenes Sozialverhalten, Stärkung der eigenen Identität sowie
- Teilhabe am sozialen Leben, Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten.
Das Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, steigende Mutlosigkeit u.
- Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich im westlichen Teil des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut fußläufig oder
mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
61
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Die Initiative (die jetzt ein Verein ist) besitzt ein breites Netz an Unterstützern/-innen, Kooperationspartnern/-innen und
persönlichen Kontakten zu Flüchtlingen. Über diese Kontakte kann die Zielgruppe erreicht werden.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken
schließt das Vorhaben?
Der Antragsteller engagiert sich bereits seit anderthalb Jahren als Initiative „Engagiert für Flüchtlinge in Leipzig“ mit dem
Ziel, Flüchtlinge in Leipzig zu unterstützen. Sie stehen mit den Mitarbeitern/-innen der Gemeinschaftsunterkünfte in Kontakt
und vermitteln interessierte Bürger/-innen, die Deutschkurse anbieten möchten sowie Sachspenden an die Unterkünfte. Die
Initiative ist also nicht nur selbstständiger Akteur in der Leipziger Flüchtlingsarbeit, sondern dient mittlerweile vielen anderen Akteuren, Ehrenamtlichen, wie Mitarbeitern/-innen der Gemeinschaftsunterkünfte als Anlaufstelle für Anfragen und als
Vermittler. Ein Verein hat sich daraus mittlerweile gegründet.
Etwa 60 Asylsuchende und Flüchtlinge leben in der Gemeinschaftsunterkunft in 11 unabhängigen Wohnungen und verfügen
kaum über Gemeinschaftsräume. Mit dem neuen Angebot können die Bewohner/-innen sich in der Zollschuppenstraße 11
treffen, kulturelle und sprachliche Barrieren zwischen Herkunftsgruppen abbauen, das Gemeinschaftsgefühl stärken und
gemeinsame Ideen entwickeln. Insbesondere die jungen Erwachsenen und Jugendlichen, die mangels Gemeinschaftsaktivitäten schwer zueinander Zugang finden, könnten die Gemeinschaftsräume zum Kennenlernen und zur gemeinsamen Entfaltung nutzen. Es fällt gerade bei der Arbeit mit Geflüchteten auf, wie isoliert diese leben und wie wenig sie in Kontakt mit
ihren deutschen Mitbürgern/-innen kommen. Es liegt also auf der Hand, dass fremdenfeindliche Stimmungen viel weniger
auf negativen Erfahrungen als vielmehr auf Unkenntnis und Vorurteilen basiert. Mit diesem Projekt soll diesem Zustand
aktiv entgegen getreten und ein Raum geschaffen werden, der einlädt, aufeinander zuzugehen und gemeinsam Ideen umzusetzen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im ESF-Fördergebiet verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Eigenmittel konnten bisher nur im Rahmen von ehrenamtlichen Tätigkeiten und über Spenden erbracht werden.
Die Projektinhalte gehören nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Vorhaben befindet sich im SUO-Gebiet Aufwertung Leipzig West.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Mittels der stärker werdenden Vernetzung während des Projektverlaufes zu diversen weiteren Bildungsangeboten und
anderen ansässigen Institutionen im Leipziger Westen, die sich mit dem Thema „Flüchtlinge“ beschäftigen, ist die Voraussicht einer Weiterentwicklung von Angeboten auch nach Ende dieses Projektes absehbar.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
für regelmäßige Angebote (Deutschkurs, Jam-Session, Frauensport etc.):
- Zahl der TN unter 18 Jahren: 20 – 30,
- Zahl der TN über 18 Jahre: 20 – 30,
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: 20
für die unregelmäßigen Angebote (Workshops, Feste etc.):
- Zahl der TN unter 18 Jahren: 20,
- Zahl der TN über 18 Jahre: 60,
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben: offenes Angebot
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
15.358,44 € / davon 11.724,00 € Personalkosten
62
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Bildung
Nr. 19, Projektträger: ANNALINDE gGmbH, Projektname: ANNALINDE Interkultureller Garten
1.
Name
ANNALINDE Interkultureller Garten
2.
Träger des Vorhabens
ANNALINDE gGmbH, Lützner Straße 108, 04177 Leipzig
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Lebenslanges Lernen und Bürgerbildung
4.
Zielgruppe
Asylbewerber/-innen und Flüchtlinge, die in den zentralen und dezentralen Unterkünften im Leipziger Westen wohnen
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Es werden zwei Mal wöchentliche Treffen und monatliche Workshops für Flüchtlinge angeboten, die entweder auf dem
Gemeinschaftsgarten der ANNALINDE in der Zschocherschen Straße oder auf der Fläche am Plagwitzer Bahnhof stattfinden.
Mit der regelmäßigen Zusammenkunft aller Teilnehmenden entsteht mit dem Medium „Gartenbau“ ein niederschwelliger,
partizipativer Prozess der Kommunikation. Sie erleben den Gemeinschaftsgarten als Ort des gleichberechtigten Lernens und
Handelns. Durch die Möglichkeit sich selbst und die eigenen Erfahrungen in den Gemüseanbau einzubringen, können die
Teilnehmenden auf diesem Gebiet Selbstvertrauen entwickeln. Dazu gehört auch die Ernte und Mitnahme des angebauten
Gemüses, aber auch das regelmäßige gemeinsame Kochen und Essen im Gemeinschaftsgarten. Beginnend mit dem Frühjahr
2016 werden die Teilnehmenden die Teilfläche am Bürgerbahnhof Plagwitz mit beplanen und urbar machen. Im Rahmen
von Workshops soll die physische und soziokulturelle Mobilität erhöht und Möglichkeiten des persönlichen Engagements
und der Abdeckung des Grundbedarfs aufgezeigt werden. Beispielsweise wird die Fahrradselbsthilfewerkstatt der
Nachbarschaftsgärten in der Josephstraße 27 besucht und unter Anleitung vor Ort können Fahrräder selbst zusammen
gebaut oder – wenn schon vorhanden – Fahrräder repariert werden. Da auch dies ein im Stadtteil stark vernetzter Ort mit
hoher interkultureller Durchmischung ist, bietet der Workshop außerdem einen Anknüpfungspunkt an die vitale
Gemeinschaft des Stadtteilgebiets. Weitere geplante Orte sind: Umsonstladen (Gießerstr. 16), der Wollzirkel (GeorgSchwarz-Straße 112), der Stadtgarten H17 (Hähnelstr. 17), Casablanca e.V. (Josephstr. 11) etc.. Zusätzlich sind im Sommer
sog. „Mundraub“-Ausflüge geplant, bei denen an öffentlichen Orten Obst geerntet und anschließend verarbeitet wird.
Mit diesem Konzept werden Asylsuchende, Flüchtlinge und die Bewohner des Leipziger Westens zusammengeführt und das
Gemeinschaftsleben und Kennenlernen fremder Kulturen gefördert. Der Austausch untereinander wird Potentiale aufdecken, langfristig bestehende Vorurteile gegenüber dem „Fremden“ gemindert und neue Perspektiven können aufgezeigt
werden.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des
Stadtgebietes ein?
Es handelt sich um ein Angebot für benachteiligte Erwachsene zur niederschwelligen Förderung von
- Wertschätzung und Anerkennung, angemessenes Sozialverhalten, Stärkung der eigenen Identität sowie
- Teilhabe am sozialen Leben, Bereitschaft (aktiv) den Stadtteil mit zu gestalten.
Das Vorhaben wird einen konkreten Beitrag leisten zur Abmilderung der Problemlagen:
- Mangelnde Kommunikation, Anerkennung, Selbstvertrauen und Strukturierung des Tagesablaufs, steigende Mutlosigkeit u.
- Durch geringe Einkommen geringere Teilnahme an Angeboten im Bereich Kultur, Sport, etc.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich in zentraler Lage im ESF-Gebiet und ist von den Teilnehmenden sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
63
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Aufgrund bereits durchgeführter kleinerer Projekte bestehen schon Kontakte zur Gemeinschaftsunterkunft in der GeorgSchwarz-Straße 31 (betrieben von Pandechaion e.V.). Weitere Teilnehmende werden aus den Unterkünften in der Markranstädter Straße 16/18 und Naumburger Straße 37 gewonnen.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Als gemeinnützige Organisation betreibt ANNALINDE gGmbH einen Gemeinschaftsgarten in der Lützner Straße 108. Die
Menschen, welche als Flüchtlinge in den de-/zentralen Unterbringungen beherbergt werden, erfahren den jeweiligen Stadtteil oft nur punktuell – vor allem in Verbindung mit Behördengängen oder Besuchen beim Arzt. Diese Lücken sollen mit
diesem Projekt geschlossen werden. Da die gesetzlichen Leistungen zum Lebensunterhalt gem. AsylbLG nicht immer ausreichen, um alle Grundbedürfnisse zu gewährleisten, besteht auch hier ein Handlungsbedarf um alternative, nicht-monetäre
Möglichkeiten der Versorgung aufzuzeigen.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und im benachteiligten Stadtteil verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Das Vorhaben zählt nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Die Herrichtung der Projektflächen wurde anteilig mit Fördermitteln aus dem SUO-Verfügungsfonds unterstützt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Nach Projektende bestehen mit dem regelmäßigen Anbau und den Ernten im Gemeinschaftsgarten weiterhin Beteiligungsmöglichkeiten.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte
neutral/relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
darauf orientiert,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Std.)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = keine
- Zahl der TN über 18 Jahre = 16
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = offenes Angebot
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2018
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
69.168,00 € / davon 52.800,00 € Personalkosten
64
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
2.2 Vorhabensblätter - Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Beschäftigung und soziale Integration
Nr. 20, Projektträger: Stadt Leipzig, ASW, Projektname: jobpoint basic
1.
Name
jobpoint basic
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW – Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
Soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung, ggf. Soziale Innovation
4.
Zielgruppe
a) SGB II – Langzeitbezieher (auch sog. Erwerbsaufstocker)
b) SGB II – Leistungsbezieher (U25)
c) SGB II - Leistungsbezieher mit Migrationshintergrund
d) SGB III / Nichtleistungsbezieher
e) Asylbewerber/-innen
5.
Art des Vorhabens
Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Mit dem Quartiersprojekt „jobpoint basic“ soll die Beschäftigungsquote im Stadtteil erhöht und die auffallend hohe Zahl von
Menschen in Abhängigkeit von sozialstaatlichen Transfereinkommen verringert werden.
Es sollen sowohl die SGB II-Langzeitleistungsempfänger, die ausschließlich von Regelleistungen leben, als auch die sog.
Erwerbsaufstocker und die Nichtleistungsempfänger, die im Regelfall über den Rechtskreis SGB III betreut werden, angesprochen werden. Aufgrund der möglichen Langfristigkeit der Angebote können intrinsisch motivierte Teilnehmende (TN)
zusätzlich zu den klassischen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten wohnortnahe und in ihrem Lebensumfeld eingebundene
Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Parallel dazu werden Kleinstbetriebe aus dem Quartier gewonnen zur Arbeitserprobung.
Die betroffenen Bürger/-innen sollen ermuntert werden, Erwerbsarbeit stärker in den Fokus ihrer Lebensperspektive zu
nehmen. Das Projekt entwickelt für die Betroffenen individuell angepasste und bedarfsbezogene Unterstützungsleistungen
und befähigt sie, diese für sich eigenständig weiter zu veredeln. Über Workshops, Einzelberatungen, Freizeitangebote, Empowermentsessions sollen eigene Potentiale, Talente und Fähigkeiten identifiziert und genutzt werden. Es soll Mut machen,
die eigene Handlungskompetenz zur eigenständigen Positionierung auf dem Arbeitsmarkt zu entdecken, auszubauen und zu
erproben. Da die Menschen über ihren Leistungsbezug oft in systemischen Zwängen und systemisch bedingten Handlungsmustern gefangen sind, wird versucht, gleich ganze Bedarfsgemeinschaften bzw. das familiäre Umfeld in die Aktivierungsstrategien mit einzubinden. Damit wird ein auf Freiwilligkeit beruhender komplementärer Ansatz zu den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten geboten, da es für das Jobcenter (JC) stets schwierig ist – aufgrund der eigenen organisatorischen Abläufe – ganze Bedarfsgemeinschaften in Maßnahmen zuzuweisen. Zu diesem Zwecke werden sowohl Beratungs- und
Coachingangebote in den Räumlichkeiten vorgehalten, als auch aufsuchende Angebote unterbreitet.
Eine besondere Fokussierung erfährt die Zielgruppe der U 25 mit den vordergründig markanten vermittlungshemmenden
Merkmalen der fehlenden Schul- und / oder Berufsausbildung. Hier werden die oft tiefer liegenden Gründe in den Blick
genommen. So ist das Projekt u.a. vorbereitet auf individuelle Verhaltensmuster, die beispielsweise delinquentes Verhalten
verursachen: Heimbiografien, eine aus der Ursprungsfamilie vorgelebte Alltagskultur, die nicht auf Erwerbsarbeit ausgerichtet war, Alkoholprobleme, Misshandlungen, Schulden. Auf der intrapersonellen Ebene werden TN mit Autonomie- und
Identitätsdefiziten, mit Überlebensängsten, Erfahrungen um die eigene Schwäche, Verlorenheitsgefühlen erwartet, die sich
oft katalysatorisch in erhöhter Gewaltbereitschaft äußern.
Eine weitere Fokussierung erfährt die Zielgruppe der Asylbewerber mit Bleibeperspektive. Diese Menschen haben in der
Regel noch keinen SGB II-Status. Ein Teil von ihnen wird erfolgreich das Asylverfahren durchlaufen. Hervorzuheben ist bei
dieser Zielgruppe eine grundsätzlich höhere Erwerbsneigung. So erfolgen Unterstützungsleistungen, wie Orientierungsgespräche über das Leben und Arbeiten in Deutschland, zur Vermittlung von berufs- und arbeitsmarktbezogenen DeutschKenntnissen, zur Begleitung durch die sozialstaatlichen Institutionen und zur Vermittlung von Regeln, Rechten und Pflichten
am Arbeitsmarkt. Im ersten Halbjahr 2016 laufen zu unterschiedlichen Zeitpunkten die sog. Einstiegskurse für Asylbewerber
mit Bleibeperspektive durch das Sonderprogramm der Bundesagentur für Arbeit gem. § 421 SGB III aus. Hier werden alle
diejenigen Asylbewerber gefördert, die eine hohe Wahrscheinlichkeit haben erfolgreich das Asylverfahren zu durchlaufen
(ausschließlich Menschen aus Syrien, Irak, Eritrea und Iran) und die bis zum 31.12.2015 in diese Sprachkurse mit 320 UStd.
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GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
eingestiegen sind. Theoretisch könnten diese Menschen anschließend in einen sog. Sprach- und Integrationskurs, der über
das BAMF gefördert wird, eintreten. Voraussetzungen wären: Erfolgreiches Asylbewerberverfahren, passendes Angebot
(nahtloser Übergang). Für all die Menschen, die
- bis zum 31.12.15 nicht in die Einstiegskurse eingetreten sind,
- ab dem 01.01.2016 in der Stadt Zuflucht gewährt bekommen und eine Bleibeperspektive haben,
- nicht aus den nicht sicheren Herkunftsländern kommen sowie
- aus anderen Gründen keinen Platz in den Integrationskursen bekommen und noch keinen SGB II-Status haben,
gibt es in Leipzig noch Angebotslücken, die jobpoint basic auf Stadtteilebene ein Stück weit mit schließen helfen soll.
Etwas mehr als 12% der SGB II-Bestandskunden im Leipziger Jobcenter sind Leistungsbezieher mit Migrationshintergrund.
Bedarfsgemeinschaften mit erwerbsfähigen Leistungsberechtigten und mit Migrationshintergrund weisen in der Regel eine
statische, unflexible Struktur auf, die mit spezifischen Sozialisationsschwächen – begründet in einer tiefen Verankerung in
das familiäre, religiös-kulturelle Milieu -und besonderen ökonomischen Risiken verbunden sind. Auch hier wird das Projekt
über die Mitarbeiter bedarfsreaktiv vertiefende Integrationsangebote unterbreiten können.
Überblick zum Maßnahmenkatalog als jobpoint basic-Angebote für die oben beschriebenen Zielgruppen:
Langzeitleistungsbezieher mit und ohne Erwerbsaufstockung sowie die Nichtleistungsempfänger
Aufsuchende Beratung mit Beratungsbus / mobilen Einheiten von denjenigen, die sich bisherigen Angeboten völlig
entziehen
Niedrigschwellige Seminare und Workshops (Empowerment, Berufsfindung, Infoseminare zum lokalen
Arbeitsmarkt)
Einrichtung und Begleitung von selbstgesteuerten Selbsthilfegruppen zu unterschiedlichen Themen (gem. des
Ansatzes „Werkakademie“), Projektarbeiten,
Regelmäßige Coaching- und Gesprächsangebote auf freiwilliger Basis
Vermittlung von Praktika, Exkursionen, Arbeitgeberkontakte
Zielgruppe U 25 (Aktivierung von Jugendlichen)
Über Aktivierungsangebote, wie „Fit in den Tag“ (Frühstück) „Fit for Life“ (Sport, Bewegung), „Relax now“ (Anti-GewaltTraining, Stressbewältigung) „3000 Schritte“ (Spaziergänge durch die Stadt zum Kennenlernen) u.ä., versucht das Projekt
Jugendliche zu erreichen. Mit denjenigen, die erreicht werden, sollen bedarfsreaktiv und in Nachrangigkeit zu den Regelangeboten bzw. Pflichtleistungen gem. SGB VIII sowohl sozialintegrative Angebote (Sozialclearing zur Wohnsituation - weil
Konflikte im Milieu, nie Urlaub, Stress mit Jobcenter, psycholog. Clearing - weil wenig Kontakte, keine Perspektive, oft krank,
wenig Abwechslung, Vitalitäts-Checks, Gesundheitsorientierung, Ernährungsbegleitung, Haushalts- und Budgetplanungen,
Suchtberatungen, Schuldnerprävention, Einzelfallhilfe) als auch Beschäftigung fördernde + qualifizierende Angebote (allg.
Grundlagen in Lesen, Schreiben Rechnen, Allgemeinbildung, Förderung von berufsbezogenen Qualifikationen und Sprachkenntnissen, Berufs- und Arbeitsmarktfokussierungen, Trainings von SQ, Analyse von Qualifikationsabschlüssen, Mobilitätstrainings, Exkursionen, betriebliche Erprobungen, Bewerbungs- und Jobcoachings, Betreuung nach Aufnahme mögl. Beschäftigungen) gewährleistet werden.
Zielgruppe der Asylbewerber mit Bleibeperspektive
Orientierungsgespräch I: Leben in Deutschland (Werte, Unterbringung, Behörden, Umgang mit Fluchterfahrung)
Orientierungsgespräch II: Das deutsche Sozialsystem (Sprachförderung, SGB II: Recht und Pflichten)
Orientierungsgespräch III: Aufenthalt und Arbeitsgenehmigung: Infos zum deutschen Arbeitsmarkt
Orientierungsgespräch IV: Arbeiten in Deutschland (Anerkennung von Qualifikationen, Übersetzungen)
Sprachstandsfeststellungen in den Stufen A1 – B1 GER / Berufsbezogene Sprachförderung in Lerngruppen
Eignungsanalyse und Psychologisches Clearing
Bewerbungs- und Zielcoaching für den Arbeitsmarkt / Vermittlung
Leistungsbezieher mit Migrationshintergrund
Hier soll versucht werden die gesamte Bedarfsgemeinschaft (BG) oder zumindest mehrere Mitglieder einer BG für den
Beratungs- und Unterstützungsprozess zu gewinnen. Meilensteine für den individuellen Entwicklungsprozess wären:
Sicherstellen einer regelmäßigen Teilnahme (1 – 2 Mal wöchentlich)
Interkulturelle Aufarbeitung von Barrieren (soziale, kulturelle, religiöse Prägung, Rollenbilder)
Empowerment (Bewusstwerden der eigenen Möglichkeiten zur Überwindung der Situation der Arbeitslosigkeit)
Biografiearbeit + Potenzialanalyse
Supported Employment: Betrieblicher Erprobung und begleitende Unterstützung – interkulturelle Moderation,
Sprachmittler, unbürokratische Kompetenzfeststellungen - bis zur Vermittlung).
Alle Unterstützungsleistungen finden vor Ort und in einem für die Familie geschützten Rahmen statt.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebietes ein?
Der jobpoint basic entwickelt gemeinsam mit den zu akquirierenden Betrieben des Stadtteils entsprechende Angebote und
Produktformen mit nachgelagerten Handlungsempfehlungen für das Jobcenter. Gleichzeitig verstehen sich diese Dienstleistungen als Komplementärangebote zu den bestehenden Beratungsstrukturen wie die der RAA e.V. und andere.
Darüber hinaus werden dafür die bestehenden Beratungsstrukturen und Netzwerke genutzt (u.a. Unternehmerstammtisch
Leipziger Westen, Kammerstrukturen - HWK und IHK, weitere sozial-integrative Strukturen (Vereine, etc.)).
-
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ZAROF.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Etwa 80% der Unternehmen im Quartier haben eine Betriebsgröße von 1 bis 50 Beschäftigten (davon größtenteils Kleinststrukturen). Unter anderem aufgrund des Ausbaus an Arbeitsplätzen erlebt Leipzig seit einigen Jahren einen Zuzugsboom: In
den letzten 5 Jahren gewann die Stadt ca. 50.000 Einwohner hinzu. In diese Dynamik sollen verstärkt die bis dato abgehängten Bürger/-innen aus dem Leipziger Westen gezielter mit eingebunden werden. Bei allen Zielgruppen steht die Vermittlung
von betrieblichen Arbeitserfahrungen und Kompetenzbilanzierungen in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes im Fokus.
Der Projektstandort befindet sich in zentraler Lage des ESF-Gebietes und ist für die TN sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden des Vorhabens werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Es wird mit innovativen Formen der Ansprache und der TN-Gewinnung experimentiert: Haus- und Quartiersbesuche über
Projektmobilität per Fahrrad und/oder Beratungsbus; Versuch, Betroffene zu Beteiligten zu machen, um Milieuzugänge zu
erleichtern. Es wird auf attraktive Angebote gesetzt und auf Multiplikatoreneffekte, bei denen die Menschen proaktiv von
sich aus um Beteiligung nachfragen. Es soll eine Internetseite eingerichtet und über Postkarten und Flyer kommuniziert und
beworben werden.
-
Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Die Vorteilsübersetzung ergibt sich aus der Niedrigschwelligkeit der Angebote, der auf Freiwilligkeit basierenden Beteiligung, der bedarfsbezogenen Unmittelbarkeit und in Flexibilität in der Hemmnisbearbeitung der komplexen Profillagen bei
den Zielgruppen hinsichtlich der Inhalte und der Zeiten, der Methoden verbunden mit der aufsuchenden Beratung und
einer stadtteilbezogenen Projektmobilität. Das Projekt stellt somit eine Ergänzung zu den starren Regelinstrumenten sowie
zu deren Zuweisungspraxis dar, die i. d. R. nicht auf Freiwilligkeit beruhen und die von den Betroffenen oft als Bevormundung empfunden werden. Für die Zielgruppe der Asylbewerber mit Bleibeperspektive schließt sich eine Lücke, da die seit
dem 01.03.2015 hinzukommenden erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) mit einem Aufenthaltsstatus nach § 25 Abs.
5 AufenthG nicht zur Teilnahme an Integrationskursen berechtigt sind (§ 44 AufenthG).
-
Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen, d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit
der Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist niederschwellig angelegt und auf das Fördergebiet Leipziger Westen bezogen. Es ist im benachteiligten
Stadtteil verortet, eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen. Es ist keine Pflichtaufgabe der Stadt.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Der Projektstandort befindet sich im SUO-Gebiet Aufwertung Leipzig West.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Durch die zunehmende Vernetzung während des Projektverlaufes zu diversen weiteren Angeboten und anderen ansässigen
Institutionen im Leipziger Westen, die sich mit dem Thema beschäftigen, ist die Weiterführung absehbar.
-
Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern,
Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte neutral/ relevant/darauf orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
darauf orientiert,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr als 8 Stunden)
entfällt-
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
Laufzeit insgesamt 18 Monate
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten bis zu: 238.000 €
(Vergabe: incl. Personalkosten, Restkosten)
Bei diesem Projektvolumen und einer angestrebten Teilnehmerzahl von 70 Personen beträgt der durchschnittliche Kostensatz pro Teilnehmer ca. 190,00 €/Brutto bei einer Durchlaufzeit von 18 Monaten
67
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Beschäftigung und soziale Integration
Nr. 21, Projektträger: Stadt Leipzig, ASW Projektname: Beschäftigungsnahes Netzwerk für
Migrant/-innen im Leipziger Westen
1.
Name
Beschäftigungsnahes Netzwerk für Migranten/-innen im Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW – Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Beschäftigung und soziale Integration
4.
Zielgruppe
Migranten/-innen im Leipziger Westen, die an einer Beschäftigungsmöglichkeit interessiert sind
5.
Art des Vorhabens
- offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Das vorliegende Konzept soll als ein Pilotprojekt im Leipziger Westen initiiert werden. Als 1. Etappe soll über ein internationales Dienstleistungsunternehmen eine bestimmte Anzahl von Migranten/-innen für ein Projekt gewonnen werden, die
weitestgehend selbstständig vorhandene Qualifikationen und Fähigkeiten der im Leipziger Westen wohnenden und interessierten Migranten/-innen ermittelt. Mit ihnen gemeinsam werden persönliche Profile in ein selbst entwickeltes Onlineprogramm eingepflegt und für interessierte Unternehmen zur Verfügung gestellt. In der verbleibenden täglichen Arbeitszeit
erfahren die Migranten/-innen intensives Sprach- und interkulturelles Training. Parallel werden sie im Schreiben von Bewerbungen und Halten von Bewerbungsgesprächen gecoacht.
In der 2. Etappe findet auf der Grundlage der Bewerbungsaktivitäten ein bezahltes oder unbezahltes Praktikum in einem
vorzugsweise kleinen oder mittleren Unternehmen im Leipziger Westen statt. Für die Praktikumsstellen werden frühzeitig
Unternehmen (auch StartUp´s) gewonnen, die mit einem Praktikumsangebot den ökonomischen Aspekt mit dem sozialen
Engagement verbinden möchten.
Die 3. Etappe soll dazu dienen, die zurückgekehrten Teilnehmer/innen als Mentoren/-innen für nachkommende, ebenfalls
für das Projekt interessierte Migranten/-innen einzusetzen. Sie unterstützen aktiv die Arbeit des parallel neu startenden
Teams der Etappe 1 und begleiten diese. Damit werden Synergieeffekte und ein stärkeres Identitäts- und Selbstwertgefühl
erzielt und gibt den Migranten/-innen Orientierung hinsichtlich Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.
Von Beginn an soll durch das Dienstleistungsunternehmen ein Netzwerk aufgebaut werden und eine substantielle Partnerschaft mit dem Unternehmerstammtisch Leipziger Westen hergestellt und Kooperationen mit Akteuren im Fördergebiet
initiiert werden. Das Projekt hat das Ziel, die Arbeit zu verstetigen und wird auch nach der Förderperiode fortgesetzt. Das
Dienstleistungsunternehmen wird die nötige Infrastruktur dafür anbieten (Räume, Computer u.a.).
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche
Lage des Stadtgebietes ein?
Im Fördergebiet existiert ein hoher Anteil von Bewohnern/-innen mit Migrationshintergrund, der aktuell durch die starke
Zuwanderung von Asylsuchenden noch verstärkt wird. Das Projekt wird einen substanziellen Beitrag leisten der Zielgruppe
einen Zugang zur Beschäftigung und eine damit verbundene Integration zu ermöglichen.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort wird im ESF-Gebiet liegen und gut bis sehr gut für die Teilnehmenden mit ÖPNV erreichbar sein.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden werden zu 2/3 ihren Wohnsitz im ESF-Fördergebiet haben.
68
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Im Leipziger Westen gibt es einige Flüchtlingsunterkünfte, weitere sind für die nächsten Jahre geplant. Ein Interesse für ein
solches Projekt wird auf jeden Fall unter den Asylbewerbern/-innen erwartet. Bereits im Leipziger Westen wohnende, anerkannte Personen mit Migrationshintergrund werden ebenfalls zur Zielgruppe gehören. Deren Aktivierung und Gewinnung
für das Projekt kann durch die enge Zusammenarbeit mit dem RAA e.V. (Beratungsstelle Salve e.V.), dem Jobcenter Leipzig,
der Arbeitsagentur und dem vor Ort befindlichen jobpoint im Stadtteilladen Leipziger Westen mit koordiniert und betreut
werden.
Eine Kooperation mit der Stadt Leipzig, Referat für Migration und Integration, dem Sozialamt, dem Flüchtlingsrat sowie
soziale Organisationen, die bereits mit der Zielgruppe zusammenarbeiten, werden in Partnerschaften an das Vorhaben
gebunden und ermöglichen den vertrauensvollen Zugang zur Zielgruppe.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken
schließt das Vorhaben?
Das Vorhaben kann auf ein vielseitiges Netzwerk stadtteilbezogener Organisationen und Aktivitäten zugreifen, die sowohl
gesellschaftlich, sozial und vor allem auch in der Wirtschaft aktiv sind. Somit verknüpft das Vorhaben die zahlreichen Integrationsaktivitäten von gemeinnützigen Initiativen mit denen der lokalen Wirtschaft. Das Vorhaben fokussiert den Bedarf
der Integration von Migranten/-innen in die Beschäftigung (ggf. auch Selbstständigkeit), der bislang ausschließlich durch die
Arbeitsverwaltung zentral und nicht quartiersspezifisch begleitet wird.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen,
d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit der
Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Leipziger Westen verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Das Projekt würde sich in die vorhandene Infrastruktur im Gebiet und die parallel laufenden Bildungsprojekte gut einfügen
können.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Durch viele positive Beispiele und Ergebnisse aus der Arbeit des Vorhabens soll die regionale Wirtschaft zur Mitfinanzierung
des Programms nach Auslaufen der Förderperiode gewonnen werden.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern, Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte neutral/relevant/darauf
orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
darauf orientiert,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
darauf orientiert,
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr
als 8 Stunden)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = keine,
- Zahl der TN über 18 Jahre = 60
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = offenes Angebot.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens:
07/2016 bis 12/2017
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten: bis zu 199.000 EUR
(Vergabe: incl. Personalkosten, Restkosten)
69
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
2.3 Vorhabensblätter – Wirtschaft im Quartier
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Wirtschaft
Nr. 22, Projektträger: Stadt Leipzig, ASW Projektname: Design-Netzwerk Leipziger Westen
1.
Name
Errichtung eines Netzwerks für die Designbranche im Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW – Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Wirtschaft im Quartier
4.
Zielgruppe
- Klein- und Kleinstunternehmen (KU) aus der Branche „Design“ im Leipziger Westen
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Es wird ein Designnetzwerk im Leipziger Westen aufgebaut. Auf diese Weise soll die Kreativwirtschaft im Bereich Design und
deren Kooperationspartner/innen zu einem Wirtschaftsfaktor ausgebaut und Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Teilnehmer sollen noch stärker mit den KMU in der Region vernetzt werden, um größere Wertschöpfungsketten abbilden zu
können. Die Angebote sind u. a.: Unternehmensvernetzung, Informationsveranstaltungen, Workshops, direkte/gezielte
Kontaktansprachen, unternehmensbezogene Vorträge und Unterstützung bei Messeauftritten. Dafür wird eine Betreiberstruktur geschaffen, welche die beschriebenen Tätigkeitsfelder organisiert und die Angebote umsetzt.
Projektbausteine:
- Bedarfsermittlung (ca. 6 Monate)
Der Träger wird die Zielgruppe im Fördergebiet kontaktieren und ihre Vorstellungen und Interessen aufgenommen und
abgeglichen. Eine Intranet-Plattform wird aufgebaut, über die die ansässigen Designer/innen sowie infrage kommende
KU´s miteinander in Kontakt treten können.
- Analyse (ca. 6 Monate)
Aufgrund der gewonnenen Informationen und Erkenntnisse wird ein bedarfsgerechtes Unternehmensnetzwerk aufgebaut.
Erste Informationsveranstaltungen und Workshops finden statt. Je nach Organisationsstruktur müssen Mitarbeiter/innen
und Räumlichkeiten gesucht werden.
- Umsetzung (2 Jahre)
Rechtliche Rahmenbedingungen zwischen allen Akteuren des Netzwerkes und die Anmietung von Räumen werden geschaffen. Die wesentlichen Schritte zur Etablierung einer Betreibergesellschaft sollten spätestens in dieser Phase erfolgt
sein. Die Ausweitung auf transnationale Absatzmöglichkeiten wird ausgelotet. Nach einer Erprobungsphase von mind.
1 Jahr wird Bilanz gezogen und erste Anpassungen werden prozessual umgesetzt.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche
Lage des Stadtgebietes ein?
Im SEKo Leipzig 2020 ist das strategische Ziel verankert, die kreative Szene im Leipziger Westen zu stärken. Im Jahr 2011
wurde unter anderem die Kontaktstelle Kreativwirtschaft vom Bund eingerichtet, die die Akteure berät, informiert und den
Dialog befördert. Bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig besteht ebenfalls eine Clusterzuständigkeit für Kreativwirtschaft. Diese bereits vorhandenen positiven Ansätze werden im Rahmen dieses Projektes weiterhin mit genutzt. Es wird ein
Rahmen geboten, in welchem der Wirtschaftsfaktor Design sichtbarer und handlungsfähiger wird und eine Chance hat, sich
noch stärker zu etablieren und über sich hinauszuwachsen.
70
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird als ökonomischer Faktor sowie als wichtiger Impulsgeber bei Stadtentwicklungsprozessen gesehen. Die Branche „Design“ befindet sich als selbstständige Marktbranche aber noch in der Entwicklung. Ein
Sichtbarwerden von kreativ arbeitenden Design-Unternehmen und eine steigende Anzahl von Arbeitsplätzen würde bei
gezielter Unterstützung zu erwarten sein. Es ist naheliegend, das Projekt räumlich in das Fördergebiet einzugliedern, gut bis
sehr gut mit ÖPNV für die Teilnehmenden erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die KU´s werden überwiegend aus dem ESF-Fördergebiet Leipziger Westen stammen.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Der Träger des Netzwerks wird dazu befähigt sein, die Kontakte zu der Design-Branche, anderen Unternehmen sowie sonstigen infrage kommenden Institutionen aufzunehmen und damit ein auf Design orientiertes Netzwerk im Leipziger Westen zu
integrieren. Die Daten werden über ein Onlinetool erfasst, damit ist eine gezielte Zielgruppenansprache möglich.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken schließt das
Vorhaben?
Eine Konzentrierung von KU´s für Design ist im Leipziger Westen zwar vorhanden, jedoch agieren zahlreiche Freiberufler
unterhalb ihrer Möglichkeiten. Es ist schlichtweg zu schwierig, als „Einzelkämpfer“ Projekte zu akquirieren und Unternehmen von seiner/ihrer Seriosität zu überzeugen. Die Gründung größerer Büros kommt für die meisten aufgrund der jeweiligen wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht infrage. Zusätzlich zeichnet sich immer mehr projektorientiertes Zusammenarbeiten in der Kreativbranche ab. Im Gegenzug ist es den KU´s in der Region kaum bekannt, was Design leisten kann und wie
man diesen Effekt in den eigenen Entwicklungsprozess integrieren kann. Durch diese strukturbedingten Nachteile bleibt
Potenzial auf beiden Seiten ungenutzt und führt bislang zu keinem nennenswerten Mehrwert für die Region. Das Projekt
zielt auf Bündelung von Potenzialen und einer Stärkung der Design-Branche.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen,
d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit der
Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Fördergebiet Leipziger Westen verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Zielstellung sind auch Büro-Arbeitsgemeinschaften sowie Existenzgründungen und damit die Nutzung neuer Räumlichkeiten. Dies würde den Leerstand und Brachen reduzieren (z.B. Schlots Hof, der weitgehend durch Designer belebt wurde).
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Die Etablierung eines Netzwerkpools, wie z.B. die Einrichtung einer Netzwerk-Internetseite (Onlinedienst), eine flexible,
projektbezogene Arbeitsgemeinschaft / Co-Working sind Gedankenansätze, die durchaus vorstellbar sind und mittels der
Tätigkeiten des Trägers sichtbar gemacht werden sollen.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern, Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte neutral/relevant/darauf
orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
relevant.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr
als 8 Stunden)
- Zahl der TN unter 18 Jahren,
- Zahl der TN über 18 Jahre = 120
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = offenes Angebot.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2019
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten: bis zu 150.000 EUR
(Vergabe, incl. Personalkosten, Restkosten)
71
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – Wirtschaft
Nr. 23, Projektträger: NN, Projektname: Netzwerk für soziale Unternehmen im Leipziger Westen
1.
Name
Aufbau eines Netzwerkes für soziale Unternehmen im Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW – Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- Wirtschaft im Quartier
4.
Zielgruppe
Kleinst- und Kleinunternehmen im Fördergebiet Leipziger Westen, Existenzgründer/-innen
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot,
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Es soll ein Netzwerk aufgebaut werden, mit dem Ziel, den derzeitigen Trend sozialer Unternehmen im Fördergebiet zu festigen und auszubauen. Soziale Unternehmen und soziale Aspekte der Unternehmenskultur bedürfen besonderer Unterstützung. Es hat sich bisher oft gezeigt, dass idealistisch motivierte Unternehmensansätze zu frühzeitig in die Gründung gegangen sind und die Geschäftskonzepte nicht ausreichend durchdacht waren. Außerdem greifen die herkömmlichen Gründungsberatungen und sonstigen Unterstützungen für soziale Unternehmen oftmals zu kurz. Mittels auf die eines sozialen
Unternehmens zugeschnittenen Bedürfnisse sollen Beratungsdienstleistungen und Workshops angeboten und ein Netzwerk
speziell für soziale Unternehmenskultur im Leipziger Westen aufgebaut werden. Es ist davon auszugehen, dass sozial orientierte Unternehmen im Fördergebiet zukünftig einen relevanten Wirtschaftsfaktor darstellen und die Wirtschaftsstruktur im
Quartier nachhaltig mitgestalten werden. Die Stadt Leipzig wird nach Erteilung des Rahmenbescheides der Sächsischen
Aufbaubank ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren durchführen und das Projekt an einen Dritten übertragen.
Mögliche Projektbausteine sind folgende:
- Orientierungsberatungen und begleitendes Coaching,
- qualifizierende Workshops (Grundlagen zur Gründung von Sozialunternehmen im Gebiet),
- Angebote für prozessorientierte Unternehmensweiterentwicklung
- Informationsveranstaltungen,
- Aufbau eines Netzwerkes/Cluster.
7.
Beitrag des Vorhabens zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepts:
- Wie ordnet sich das Vorhaben in die soziale, wirtschaftliche, demografische und städtebauliche Lage des Stadtgebietes ein?
Der Leipziger Westen wurde mit Hilfe der URBAN-/EFRE-Förderung sowie der Gewerbehöfe zu einem innovativen Inkubator
für alternative Unternehmensansätze. Der ganzheitliche Ansatz zukunftsorientierter Unternehmen bezieht sich neben ITDurchdringung auch auf nachhaltiges Wirtschaften, demokratische sowie soziale Unternehmenskulturen. Diese experimentellen Ansätze des 21. Jahrhunderts stehen für den Wandel der Industriequartiere des vergangenen Jahrhunderts. Gleichzeitig erfolgt der Wandel in Demografie und Städtebau.
- Wie fügt sich das Vorhaben in den sozialräumlichen Zusammenhang des Stadtgebietes ein?
Der Projektstandort befindet sich in zentraler Lage des ESF-Gebietes und ist für die Teilnehmenden sehr gut mit ÖPNV erreichbar.
- Richtet sich das Vorhaben weitaus überwiegend (min. 2/3) an Teilnehmer aus dem ESF-Fördergebiet?
Die Teilnehmenden werden ihren Wohnsitz zu 2/3 aus dem ESF-Fördergebiet Leipziger Westen haben.
72
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
- Wie erfolgt die Zielgruppenansprache?
Der Träger wird Qualifikationen und Kontakte zu sozialen Unternehmen, weiteren Unternehmen sowie sonstigen infrage
kommenden Institutionen vorweisen und damit ein auf soziale Unternehmenskultur orientiertes Netzwerk im Leipziger
Westen aktivieren. Die Daten werden über ein Onlinetool erfasst, damit ist eine gezielte Zielgruppenansprache möglich.
- Welche Strukturen und Angebote zur Integration der Teilnehmer sind vorhanden? Welche Lücken
schließt das Vorhaben?
Im Fördergebiet gibt es bereits vereinzelt kleine Unternehmen, die dem sozialen Unternehmertum zuordenbar sind. Im Juli
2014 wurde eine Niederlassung der Social Impact gGmbH im Leipziger Westen gegründet, die an gründende soziale Unternehmen Stipendien vergibt und sie in ihrer Anfangsphase unterstützt. Erste Ansätze einer sog. Infrastruktur von Sozialunternehmen sind somit vorhanden und es ist davon auszugehen, dass der Trend von Unternehmensgründungen mit sozialem
Hintergrund sich im Fördergebiet fortsetzen wird.
Sozialräumlich wird Arbeiten und Leben wieder enger verknüpft, die räumlichen Trennungen und Globalisierungstendenzen
sollen zurückgeführt werden (Think global- act local). Dabei soll auch der Kapitalismus kritisch hinterfragt werden und die
soziale Säule der „sozialen Marktwirtschaft“ gestärkt werden. Der Leipziger Westen mit seinen offenen und im Wandel
befindlichen Strukturen bietet dafür den Toleranz-Spielraum.
- Verhält das Vorhaben sich kohärent (stimmig) zu vorhandenen und geplanten Bundes- und Landesprogrammen,
d.h. ist die Förderung des Vorhabens in diesen Programmen ausgeschlossen und damit die Nachrangigkeit der
Förderung nach dieser Richtlinie gewährleistet? Das Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe der Kommune?
Das Projekt ist im Leipziger Westen verortet. Eine Förderung aus einem anderen Bundes- und Landesprogramm ist ausgeschlossen.
- Ist das Vorhaben mit den investiven Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtgebiet verknüpft?
Der Projektstandort befindet sich im SUO-Gebiet Leipzig West und im geplanten EFRE-Gebiet Leipziger Westen. Durch die
Gründung, Ansiedlung und Entwicklung von Unternehmen mit sozialen Schwerpunkten werden neue Räume belegt und
Leerstand reduziert sowie Brachen entwickelt.
- Wie soll das geplante Vorhaben nach erfolgreicher Durchführung eine Verstetigung erfahren?
Durch den Austausch und die Etablierung des Netzwerkes werden im Leipziger Westen ein Ansiedlungsprofil und ein
Kristallisationskern für soziale Unternehmenskulturen geschaffen. Dieses Netzwerk soll weiter aktiv bleiben und sich entwickeln um dauerhaft den sozialen Kern der innovativen Unternehmensentwicklung darzustellen.
- Beachtung von Nachhaltigkeit (Umwelt- und Ressourcenschutz), Gleichstellung von Frauen und Männern, Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung. Die Vorhaben sind bezogen auf diese Aspekte neutral/relevant/darauf
orientiert.
Nachhaltigkeit:
neutral,
Gleichstellung:
relevant,
Chancengleichheit/Nichtdiskriminierung:
relevant.
8.
Voraussichtliches Ergebnis des Vorhabens (nur für Kurse, Workshops mit einem Umfang von mehr
als 8 Stunden)
- Zahl der TN unter 18 Jahren = keine,
- Zahl der TN über 18 Jahre = 48
- Zahl der TN über 18 Jahre, die das Vorhaben vollständig durchlaufen haben = offenes Angebot.
9.
Beginn/Ende des Vorhabens:
06/2016 bis 05/2019
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabenbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten: bis zu 150.000 EUR
(Vergabe: incl. Personalkosten, Restkosten)
73
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
2.4 Vorhabensblätter - begleitende Maßnahmen
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – begleitende Maßnahmen
Nr. 24, Projektträger: Stadt Leipzig, ASW, Projektname: Stadtteilmanagement Wirtschaft Leipziger
Westen
1.
Name
Stadtteilmanagement Wirtschaft Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW – Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zum Handlungsfeld
- begleitende Maßnahmen
4.
Zielgruppe
KMU, Kleinst- und Kleinunternehmen, Existenzgründer und Bestandsunternehmen
5.
Art des Vorhabens
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Der Leipziger Westen ist durch Kleinstunternehmerstrukturen sehr geprägt. Circa 90% der ortsansässigen Unternehmen
haben eine Größenordnung bis zu 10 Mitarbeitern und kommen größtenteils (> 55%) aus dem Dienstleistungssektor. Diese
sehr junge Unternehmerschaft muss noch erhebliche Unterstützungsangebote erhalten, damit sich diese auch mittel- und
langfristig am Markt etablieren können. Zu diesen Unterstützungsangeboten gehören:
Betreuung und Beratung für Wirtschaftsinteressierte, Existenzgründer, ansiedlungswillige Unternehmen und Bestandsunternehmen zu allgemeinen betriebswirtschaftlichen Fragen der wirtschaftsnahen Stadtentwicklung im Leipziger Westen. Die
Interessenten werden beratend unterstützt, Kontakte innerhalb der Kommune generiert, Unternehmer/innen und Existenzgründer/innen in Netzwerke eingeführt. Im Grunde soll es eine Anlaufstelle sein, die konzentriertes, wirtschaftsnahes Fachwissen aus dem Fördergebiet bereit hält und gezielte Informationen an die interessierte Personengruppe weitergibt. Für
dieses Beratungsangebot in Kombination mit Punkt 6.2, Einsatz einer gebietsbezogenen KU-Investitionsbeihilfe, werden im
ersten Jahr 60 Beratertage vorgehalten (Planansatz für das erste Jahr, danach fallend). Diese werden vorzugsweise einmal in
der Woche angeboten.
Der Einsatz einer gebietsbezogenen KU-Investitionsbeihilfe erfordert neben Beratungs- und Betreuungsqualitäten auch
Koordinations- und Moderationsfähigkeiten, die beteiligte Ämter und Institutionen dazu bewegt, dieses Förderinstrument
auch zielgruppenspezifisch ein- und umzusetzen. Das Stadtteilmanagement übernimmt hierbei – in Zusammenarbeit mit
dem Amt für Wirtschaftsförderung und der IHK bzw. Handwerkskammer zu Leipzig – die Beratungsfunktion für die Unternehmer, organisiert und moderiert Clearingrunden zur Beschlussfassung von Förderanträgen und fungiert als Katalysator
zwischen Unternehmen und Bewilligungsbehörde.
Es werden KMU-Netzwerke auf- bzw. ausgebaut. Der Unternehmerstammtisch Leipziger Westen wird für mehr Stabilität
weiterentwickelt. Er richtet sich an alle Unternehmen – A wie Augenoptik und Z wie Zimmermann - aus dem Fördergebiet
und stellt sich als Dachmarke für die Unternehmen aus diesem Gebiet dar. Dachmarke heißt hierbei, dass alle KMUNetzwerke dem Unternehmerstammtisch zugeordnet bzw. untergeordnet sind. Angegliedert werden auch neue Netzwerke,
die aus dem Vorhabensbereich d) „Wirtschaft im Quartier“ gebildet werden. Angedacht sind 5 Netzwerkveranstaltungen des
Unternehmerstammtisches pro Jahr mit etwa 100 Teilnehmenden.
Darüber hinaus sollen neue Netzwerkformate (Bsp. Unternehmerstammtisch 4.0) und Kooperationen mit anderen Institutionen entwickelt werden, die die Nachhaltigkeit dieses Angebotes unterstützen sollen. Kooperationen sollen hierbei insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung (FuE) mit Forschungseinrichtungen und Matching- und Mentoringprozesse mit mittleren Unternehmen durch Kooperationen mit anderen Wirtschaftsnetzwerken realisiert werden. Pro Jahr sind
5 Veranstaltungen geplant.
74
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Im Vorhabensbereich d) „Wirtschaft im Quartier“ ist vorgesehen, nischenorientierte KMU-Netzwerke aufzubauen und zu
etablieren. Zu ihrer Koordinierung wird durch das Stadtteilmanagement Wirtschaft ein Projektsteuerungsmanagement
aufgebaut. Dies soll schlussendlich dazu führen, dass alle wirtschaftsnahen Aktivitäten im Programmgebiet zielgerichtet
aufeinander abgestimmt sind und die angebotenen Projekte und Fördermittel (Bsp. KU-Investitionsbeihilfe) auch entsprechend effizient eingesetzt werden. Hierzu sollen einmal im Monat Abstimmungstreffen mit allen Beteiligten ausgerichtet
werden.
7. und 8. Ausführungen für „begleitende Maßnahmen“ sind nicht erforderlich.
9.
Beginn und Ende des Vorhabens
06/2016 bis 05/2019
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten
Gesamtkosten: bis zu 150.000 EUR
(Vergabe: incl. Personalkosten, Restkosten)
75
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – begleitende Maßnahmen
Nr. 25, Projektträger: Stadt Leipzig, ASW Projektname: Stadtteilmanagement Soziale Integration
Leipziger Westen
1.
Name
Stadtteilmanagement Soziale Integration Leipziger Westen
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW - Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zum Handlungsfeld
begleitende Maßnahmen
4.
Zielgruppe
- Bewohner/-innen
- Projektträger/-innen
- Träger der Migrantenhilfe und Flüchtlingsunterkünfte
5.
Art des Vorhabens
- Koordinierung, Beratung, Vernetzung
- Informationsveranstaltungen
- Offenes Angebot
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Das STM „Soziale Integration“ koordiniert und begleitet die Projektträger/-innen bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer
Vorhaben in den ESF-Handlungsfeldern „Kinder- und Jugendbildung“ „Bürgerbildung“ sowie „soziale
Eingliederung/Integration in Beschäftigung“. Dies erfolgt in enger Kooperation mit der technischen Programmbegleitung,
dem STM „Wirtschaft“, der Koordinatorin des Amts für Jugend, Familie und Bildung für den Planungsraum Leipziger Westen
und dem Stadtumbaumanagement unter dem Dach des zentral im ESF-Gebiet gelegenen Stadtteilladens Karl-Heine-Str. 54.
Die Unterstützung der Projekte und damit der benachteiligten Menschen vor Ort erfolgt nach dem Prinzip der Hilfe zur
Selbsthilfe mit dem Ziel, die Angebote und Umsetzungsstrukturen langfristig im Gebiet zu verankern, die
Kommunikationskultur im Gebiet zu fördern und dazu beizutragen, dass die Teilhabe der benachteiligten Bewohner/-innen
am politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben verbessert wird.
Das STM Soziale Integration organisiert zudem die Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung, der Stadtpolitik und den
Bewohner/-innen des Fördergebiets im Bereich Migration/Integration/ Asyl. Es erfolgt hierbei eine fachliche Steuerung
durch das Referat für Migration und Integration (RMI), das Sozialamt (SoA) und das Amt für Jugend, Familie und Bildung.
In Zusammenarbeit mit den stadtweit agierenden Koordinatoren des RMI und des SoA werden im Fördergebiet
Informations- und Schulungsveranstaltungen für Bewohner/-innen aus dem Leipziger Westen zu aktuellen Asyl- und
Migrationsthemen, insbesondere auch zu Fragen der dezentralen Unterbringung und der Integration in den Arbeitsmarkt,
durchgeführt. Des Weiteren unterstützt das STM die Träger und Initiativen im Gebiet bei der Strukturierung und
Weiterentwicklung ihrer Angebote für die Integrationsarbeit und befördert den Austausch und die Vernetzung
untereinander.
7. und 8. Ausführungen für „begleitende Maßnahmen“ sind nicht erforderlich.
9.
Beginn und Ende des Vorhabens
07/2016 bis 06/2019
10.
Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten
Gesamtkosten: bis zu 150.000 EUR
(Vergabe: incl. Personalkosten, Restkosten)
76
GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
Anlage – Beschreibung der beabsichtigten ESF-Vorhaben – begleitende Maßnahmen
Nr. 26, Projektträger: N.N., Projektname: administrative Unterstützung der Projektträger
1.
Name
Administrative Unterstützung der Projektträger
2.
Träger des Vorhabens
Stadt Leipzig, ASW - Auftragsvergabe
3.
Zuordnung zu einem Handlungsfeld
- begleitende Maßnahmen
4.
Zielgruppe
ESF-Projektträger/-innen, Ämter der Stadt Leipzig, Stadtteilmanagement, Netzwerke
5.
Art des Vorhabens
Technische Programmbegleitung
6.
Kurzbeschreibung des Vorhabens
Zur Gewährleistung einer laufenden administrativen Unterstützung und Abrechnung der einzelnen ESF-Projekte wird die
Stadt Leipzig eine Technische Programmbegleitung im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens vergeben. Derartige Leistungen werden meist von freiberuflich Tätigen erbracht. Folgende Tätigkeitsbeschreibung soll die/der zu Beauftragende
erbringen:
Administrative Unterstützung der Einzelprojektträger
- Begleitung/Beratung bei der Projektbeantragung (PRANO-Unterantrag SAB),
- Begleitung/Beratung bei der Erstellung von Änderungsanträgen (PRANO SAB),
- Begleitung/Beratung bei der Projektabrechnung (PRANO – Unterantrag SAB).
Administrative Unterstützung des ASW
- Erstellung der Einzelprojektanträge (PRANO – Antrag Kommune SAB),
- Erstellung der Zuwendungsbescheide für die Einzelprojektträger,
- Controlling der Einzelprojektträger bei der Projektumsetzung (Einhaltung Termine und Fristen, Vorgaben zur Teilnehmerdokumentation und Publizitätspflichten),
- Erstellung der Prüfbescheide zur Erstattung von Mittelanforderungen der Einzelprojektträger ggü. ASW,
- Erstellung der Auszahlungsanträge / Zwischenverwendungsnachweise (PRANO – Antrag Kommune SAB),
- Erstellung der Schlussverwendungsnachweise zu den Einzelprojekten.
Programmbezogene Öffentlichkeitsarbeit
- Aufbereitung von Projektinformationen für die Präsentation auf der Homepage www.leipziger-westen.de,
- regelmäßige Dokumentation des Programmfortschritts auf www.leipziger-westen.de.
7.
+ 8.
Bei Vorhaben im Handlungsfeld „begleitende Maßnahmen“ sind keine Ausführungen erforderlich.
9. Beginn/Ende des Vorhabens:
04/2016 bis 12/2020
10. Voraussichtliche Kosten/davon vorhabensbezogene Personalkosten:
Gesamtkosten: bis zu 94.000 EUR
(Vergabe: incl. Personalkosten, Restkosten)
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GIHK ESF Leipziger Westen
ZAROF.
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BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
zusätzliche Ratsversammlung vom 07.04.2016
Öffentlicher Teil:
zu 8.3.
ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020
Vorlage: VI-DS-02150
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beschließt das ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020 in den
Grenzen gemäß Lageplan - Anlage 1.
2. Die Ratsversammlung beschließt das gebietsbezogene integrierte Handlungskonzept (GIHK)
- Anlage 2.
3. Die Ratsversammlung nimmt die Gesamtkosten in Höhe von 2,042 Mio. € für den Zeitraum
2016-2020 zur Kenntnis.
4. Die Ratsversammlung nimmt den zugrundeliegenden Kosten- und Finanzierungsplan für den
Zeitraum 2016-2020 wie folgt zur Kenntnis:
Gesamtkosten:
2,042 Mio. €, davon
• ESF-Mittel SMI:
1,940 Mio. €
• Eigenmittel Stadt Leipzig: 0,102 Mio. €.
Die erforderlichen Haushaltsansätze/Eigenanteile werden in der Haushaltsplanung bis 2020
berücksichtigt.
5. Bei positiver Fördermittelbescheidung werden, sofern notwendig, gemäß der Wertgrenzen
nach Hauptsatzung gesonderte Beschlussvorlagen zu den Einzelmaßnahmen in die jeweils
zuständigen Gremien eingebracht.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
Leipzig, 08.04.2016
Burkhard Jung
Oberbürgermeister