Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1054460.pdf
Größe
66 kB
Erstellt
26.02.16, 12:00
Aktualisiert
05.05.17, 18:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Einwohneranfrage Nr. VI-EF-02430
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
23.03.2016
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Beate Roch
Betreff
Entwicklung von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Leipzig
Sachverhalt:
Am 29. Januar trafen sich Erzieher*innen, Sozialpädagogen und Pädagoginnen, Lehrer*innen und
viele andere Fachkräfte, die sich mit der Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen beschäftigen - hier in diesem Raum. Bereits zum 8. Mal fand die Fachtagung unter dem
Thema „Emotionale Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen“ statt. Neben der Vorstellung
neuer wissenschaftlicher Ergebnisse und Untersuchungen bietet diese Veranstaltung für uns die
Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Probleme aufzuzeigen und gemeinsam nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen. Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungsarbeit findet heute für uns
oft unter mehr als prekären Verhältnissen statt. Veränderungen sind dringend geboten, wenn wir
nicht riskieren wollen, dass diese Bereiche immer mehr zu Reparaturgebieten werden. Glauben Sie:
Die Teilnehmer*innen der Fachtagung engagieren sich in ihrer Tätigkeit oft bis an ihre psychischen
und physischen Möglichkeiten. Unsere – in den Arbeitskreisen – entwickelten Ideen zu Verbesserungsmöglichkeiten bedürfen aber nicht nur unseres Engagement – dafür sind Gelingensbedingungen zu schaffen, die in den Aufgaben- und Kompetenzbereich der politischen Vertreter und
staatlichen Institutionen fallen. Aus diesem Grunde sollten auch Kommunal- und Landespolitiker*innen, Vertreter*innen aus der Stadtverwaltung und der Bildungsagentur zumindest in der Auswertungsrunde teilnehmen. Diese konnte nicht stattfinden, da die Vertreter der Fraktionen und der
Stadtverwaltung der Einladung nicht gefolgt waren.
Für uns Teilnehmer*innen offenbart sich hier eine Haltung, die wir nicht akzeptieren können. Welche Wertschätzung und (Nicht-) Anerkennung uns gegenüber widerspiegelt sich in diesem Fernbleiben? Dabei werden ja – in offiziellen Reden – die Ferngebliebenen nicht müde, auf die Bedeutung von Erziehung und Bildung zu verweisen.
Schwerpunkt der Fachtagung war die Vorstellung der Studie von Studierenden der HTWK Leipzig
"Die Entwicklung von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Leipzig GrünauNord mit deren Auswirkungen auf die (sozial)pädagogische Arbeit in den Systemen"
Drei Hypothesen waren Gegenstand der Untersuchung:
Hypothese 1:
Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Zunahme differenter Verhaltens- und psychischer Auffälligkeiten beobachtbar.
Hypothese 2:
Durch die Zunahme der psychischen Auffälligkeiten ist die Realisierung des Bildungsauftrages in
den Jugend- und Bildungssystemen gefährdet.
Hypothese 3:
Fachkräfte verfügen über Gestaltungsvorstellungen, welche dieser Entwicklung entgegenwirken
könnten.
Fragen:
1. Wie schätzen Sie, ausgehend von den drei Hypothesen, die Situation in Leipzig ein?
2. Sollten Sie den Hypothesen 1 und 2 in Ihrer Einschätzung zustimmen, wie kann dieser
Entwicklung entgegengewirkt werden?
3. Wie kann es gelingen, Politik, Verwaltung und Fachkräfte zusammenzubringen, um gemeinsame
Lösungswege zu entwickeln?
Ich bitte um die öffentliche Beantwortung meiner Einwohnerfrage in der nächstmöglichen Stadtratssitzung.