Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1045007.pdf
Größe
2,7 MB
Erstellt
05.11.15, 12:00
Aktualisiert
29.02.16, 16:52
Stichworte
Inhalt der Datei
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Informationsvorlage Nr. VI-DS-02067
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Jugendhilfeausschuss
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
Eingereicht von
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Betreff
Jugend in Leipzig 2015 - Ergebnisse einer Befragung von Schülerinnen und
Schülern
Der Abschlussbericht "Jugend in Leipzig - Ergebnisse einer Befragung von Schülerinnen und
Schülern" wird zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur.
Jugend in Leipzig 2015 – Ergebnisbericht
Jugend in Leipzig 2015
Ergebnisse einer Befragung von
Schülerinnen und Schülern
LEIPZIGER STATISTIK UND STADTFORSCHUNG
Jugend in Leipzig – Ergebnisse einer Befragung 2015 [08/2015]
Herausgeber:
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen in Kooperation mit dem
Amt für Jugend, Familie und Bildung
Verantwortlich:
Dr. Ruth Schmidt, Leiterin des Amtes für Statistik und Wahlen und
Dr. Nicolas Tsapos, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung
Autoren:
Falk Abel, Johannes Heinemann, Kerstin Lehmann,
Dr. Andrea Schultz, Kira Lamperti (Amt für Statistik und Wahlen)
Mario Bischof (Amt für Jugend, Familie und Bildung)
Konzeptionelle Mitarbeit: Thomas Ehlert und Dr. Heike Förster (Amt für Jugend, Familie und Bildung)
Verlag:
Druckerei:
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
Stadt Leipzig, Hauptamt
Redaktionsschluss:
01.10.2015
Gebühr:
15,- € (zuzüglich Versandkosten)
Alle Rechte vorbehalten.
Es ist nicht gestattet, ohne ausdrückliche Genehmigung des Amtes für Statistik und Wahlen diese
Veröffentlichung oder Teile daraus für gewerbliche Zwecke zu vervielfältigen oder in elektronische
Systeme einzuspeichern. Die Vervielfältigung dieser Veröffentlichung oder von Teilen daraus ist für
nicht gewerbliche Zwecke mit Angabe der Quelle gestattet.
Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen können wie folgt bezogen werden:
Postbezug (zuzüglich Versandkosten):
Stadt Leipzig
Amt für Statistik und Wahlen
04092 Leipzig
Statistischer Auskunftsdienst:
Fon
Fax
E-Mail
Direktbezug:
Stadt Leipzig
Amt für Statistik und Wahlen
Burgplatz 1, Stadthaus, Raum 228
(0341) 123 2847
(0341) 123 2845
statistik-wahlen@leipzig.de
Internet www.leipzig.de/statistik
www.leipzig.de/wahlen
Zeichenerklärung:
0
= Ergebnis gleich Null oder Zahl ist kleiner als die Hälfte der verwendeten
Einheiten
.
= zu geringe Fallzahl der Teilgruppe
davon
= Summe der Einzelpositionen ergibt Gesamtsumme (Aufgliederung)
darunter = nur ausgewählte Einzelpositionen (Ausgliederung)
Liebe Leserinnen und Leser,
Für die strategische Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe ist es unverzichtbar,
sich mit Daten der amtlichen Statistik und empirischen Befunden auseinanderzusetzen. Sowohl die Fachpraxis als auch die Jugendhilfepolitik sind auf fundierte
Analysen zur Lebenswelt junger Menschen angewiesen.
Eine systematische Erfassung von Daten, Kennziffern und Selbsteinschätzungen zu
Freizeitpräferenzen, Werten und Normen von jungen Menschen sowie zu deren
spezifischen Problemlagen und Zukunftsplänen ist nach wie vor ein wichtiger
Baustein für die effektive Steuerung der Leistungsangebote und Maßnahmen im
Bereich der Kinder- und Jugendförderung und wird über den vorliegenden
Jugendbericht den Fachkräften der sozialen Arbeit, der Politik und der interessierten
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Im Mittelpunkt der vorliegenden fünften Auflage dieser Jugendberichterstattung, die
in enger Kooperation zwischen dem Amt für Jugend, Familie und Bildung und dem
Amt für Statistik und Wahlen konzipiert und durchgeführt wurde, stehen erneut die
Angebote und Maßnahmen der Kinder- und Jugendförderung - mit einem speziellen
Fokus auf Mediennutzung und Sport, die arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit
sowie der Kinder- und Jugendschutz. Darüber hinaus wurden die Themenkomplexe
Lebenszufriedenheit, Selbstbild und Werteorientierung sowie Ausbildung und
Berufswahl hinterfragt. An ausgewiesenen Stellen erlauben deutschlandweite
Vergleichsstudien eine Einordnung der Leipziger Ergebnisse.
Die nachfolgend dargelegten Ergebnisse basieren auf den Angaben von mehr als
2200 Schülerinnen und Schülern. Ihnen gilt unser herzlicher Dank. Angesichts einer
durchgängig hervorragenden Rücklaufquote in allen befragten Schularten stützt sich
der Ergebnisbericht somit auf eine valide Datenbasis. Drei Viertel der ausgewählten
Schülerinnen und Schüler haben sich im Einverständnis mit ihren Eltern beteiligt.
Die erhobenen Sozialindikatoren zeigen Problemlagen auf, verdeutlichen im
Zeitvergleich aber auch, was sich in den letzten Jahren positiv verändert hat. Viele
Meinungsfragen lassen zudem einen Blick in die Lebenswelt der jungen Menschen
zu. Durch die Fülle an Grafiken, Tabellen und Karten bietet die Jugendstudie
Information und Inspiration zugleich.
Wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen und Entdecken vieler neuer Erkenntnisse.
Prof. Dr. Thomas Fabian
Bürgermeister und Beigeordneter für
Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Ulrich Hörning
Bürgermeister und Beigeordneter für
Allgemeine Verwaltung
Inhaltsverzeichnis
Ausgewählte Ergebnisse ..........................................................................................................................3
Methodische Vorbemerkungen ................................................................................................................5
1. Lebenszufriedenheit, Selbstbild und Werteorientierung ............................................................9
1. 1 Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen.......................................9
1. 2 Lebensziele und Werteorientierungen .........................................................................................14
1. 3 Einstellungen zum Zusammenleben mit Ausländern ...................................................................16
2. Schule und Lernen .......................................................................................................................19
2.1 Familienkonstellationen und besuchte Schulart ...........................................................................19
2.2 Angestrebte Abschlüsse ..............................................................................................................21
2.3 Nutzung von Nachhilfe .................................................................................................................23
2.4 Fernbleiben von der Schule .........................................................................................................25
2.5 Schwierigkeiten innerhalb des Systems Schule ..........................................................................26
3. Ausbildungs-, Studien- und Berufswahl ....................................................................................29
3.1 Pläne für die Zeit nach der Schule ...............................................................................................29
3.2 Berufs- und Studienorientierung an allgemeinbildenden Schulen ...............................................35
3.2.1 Ratgeber zur Studien- und Berufsorientierung – allgemeinbildende Schulen .............................35
3.2.2 Informationsquellen zur Studien- und Berufsorientierung
– allgemeinbildende Schulen .......................................................................................................38
3.2.3 Angebote zur Studien- und Berufsorientierung – allgemeinbildende Schulen ............................39
3.2.4 Nachfrage nach weiteren Informationen zur
Studien- und Berufsorientierung – allgemeinbildende Schulen ...................................................41
3.3 Berufs- und Studienorientierung an berufsbildenden Schulen ....................................................42
3.3.1 Ratgeber zur Studien- und Berufsorientierung – berufsbildende Schulen...................................42
3.3.2 Informationsquellen zur Studien- und Berufsorientierung
– berufsbildende Schulen .............................................................................................................43
3.3.3 Angebote zur Studien- und Berufsorientierung – berufsbildende Schulen ..................................45
3.3.4 Nachfrage nach weiteren Informationen zur Studien- und Berufsorientierung
– berufsbildende Schulen .............................................................................................................46
4. Freizeit und Sport .........................................................................................................................49
4.1 Verfügbare Freizeit .......................................................................................................................49
4.2 Das eigene Geld – Taschengeld und Jobs von Schülerinnen und Schülern ...............................53
4.3 Nutzungshäufigkeit von Freizeitmöglichkeiten .............................................................................56
4.4 Freizeitsport ..................................................................................................................................59
4.5 Jugendtreffs und soziokulturelle Zentren .....................................................................................63
4.6 Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung ................................................................................66
5. Mediennutzung..............................................................................................................................69
5.1 Mediennutzung in der Freizeit ......................................................................................................69
5.2 Mediennutzung für die Schule ......................................................................................................73
6. Außerschulische Problemlagen, Benachteiligung und Suchtmittelkonsum .........................75
6.1 Belastungen durch persönliche Probleme ...................................................................................75
6.2 Sich benachteiligt fühlen ..............................................................................................................80
6.3 Alkohol, Zigaretten, Drogen und Beruhigungsmittel ....................................................................82
Anhang ..................................................................................................................................................95
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
1
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Ausgewählte Ergebnisse der Befragung „Jugend in Leipzig 2015“
Lebenszufriedenheit, Lebensziele und Werteorientierung
• Die Lebenszufriedenheit der Jugendlichen ist ähnlich hoch wie 2010. 72 Prozent der Befragten sind mit
ihrem Leben „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Im Norden und im Zentrum ist der Anteil zufriedener
Jugendlicher am höchsten.
• Mit den Beziehungen zu ihren Freunden (Anteil „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ 86 Prozent), ihrer
Wohnsituation (85 Prozent) und der Beziehung zur Mutter (83 Prozent) sind die Jugendlichen
besonders zufrieden. Zufriedener als 2010 sind die Jugendlichen vor allem mit ihren
Freizeitmöglichkeiten und mit dem Geld, das sie zur Verfügung haben. Den größten Einfluss auf die
allgemeine Lebenszufriedenheit hat in allen Altersgruppen die Zufriedenheit mit den Beziehungen zu
Freunden.
• Bei den eigenen Lebenszielen sind den Jugendlichen Freundschaften, Familie und das Leben
genießen gleichermaßen wichtig. Im Vergleich zu 2010 sind Gesundheitsbewusstsein und politischpartizipative Ziele wichtiger geworden.
• Insgesamt sind die Jugendlichen positiver gegenüber Ausländern eingestellt als die Leipziger
Erwachsenenbevölkerung. Wenn Vorbehalte gegenüber Ausländern bestehen, dann sind sie eher
kultureller Natur oder betreffen den Lebensstil. Bedenken wegen Konkurrenzsituationen auf dem
Arbeitsmarkt spielen demgegenüber kaum eine Rolle.
Bildungsbeteiligung, Schulabschlüsse, Nachhilfe und schulische Problemlagen
• In Abhängigkeit von der besuchten Schulart unterscheiden sich die Familienkonstellationen der
Schüler/innen deutlich. An Gymnasien nehmen die traditionellen Familienformen mit keinen oder
wenigen Geschwistern eine dominante Rolle ein. Alleinerziehende und Patchwork-Familien sind an
Oberschulen dagegen häufiger anzutreffen. Dieser Trend bestand schon 2010, hat sich seither jedoch
noch verstärkt.
• Der angestrebte Schulabschluss ist vielfach mit der besuchten Schulart verknüpft, dennoch strebt ein
Viertel der Oberschüler/innen die allgemeine Hochschulreife an. Knapp drei Viertel der
Förderschüler/innen möchten den (qualifizierten) Hauptschulabschluss oder einen Realschulabschluss
schaffen.
• Jede/r fünfte Befragte nimmt im laufenden Schuljahr Nachhilfe in Anspruch. Am häufigsten tun dies
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten.
• 27 Prozent der befragten Schüler/innen geben an, bereits die Schule geschwänzt zu haben.
Schüler/innen, die erhebliche Fehlquoten aufweisen, können in der Regel jedoch nicht mit einer
Befragung erreicht werden. Zwischen den Gymnasien und den Oberschulen ist kaum ein Unterschied
beim Schulabsentismus festzustellen. Am seltensten geben Jugendliche von Förderschulen an, jemals
die Schule geschwänzt zu haben (18 Prozent).
• Jede/r Zweite hat Schwierigkeiten in der Schule durch Überforderung. Dieses Gefühl belastet vor
allem Mädchen und Schüler/innen von Gymnasien. Mädchen fühlen sich tendenziell häufiger
überfordert als Jungen, diese leiden wiederum häufiger unter Gewalt an Schulen.
Pläne für die Zeit nach der Schule, Studien- und Berufsorientierung
• Im Anschluss an die Schulzeit plant gut die Hälfte der Schüler/innen den direkten Weg in eine
Ausbildung oder ein Studium. Jede/r fünfte Schüler/in möchte zunächst andere Erfahrungen sammeln,
zum Beispiel über Freiwilligendienste, Jobs oder Auslandsaufenthalte/Reisen.
• Freiwilligendienste werden vor allem von Schülerinnen an Gymnasien avisiert. Bei allen anderen
Schularten ist die Bereitschaft zu dieser Art des bürgerschaftlichen Engagements deutlich geringer
ausgeprägt.
• Jede/r dritte Schüler/in der Abschlussklasse an Oberschulen plant, eine weiterführende Schule zu
besuchen. Nur noch 36 Prozent der Vorabschlussklassen an Gymnasien möchten direkt im Anschluss
an die Schulzeit studieren. Dafür möchten 40 Prozent zunächst andere Erfahrungen sammeln
(Freiwilligendienste, jobben, Auslandsjahr/reisen etc.).
• Für die Studien- und Berufsorientierung sind die Familie und Freunde die wichtigsten Ratgeber. Zudem
wird das Wissen von Unternehmensmitarbeitern sehr häufig als hilfreich angesehen.
• Das Internet ist für die Studien- und Berufsorientierung die Informationsquelle Nr. 1. Broschüren und
Flyer werden vielfach zur Studien- und Berufsorientierung genutzt, aber nur circa jeder Dritte findet sie
hilfreich.
• Die Angebote zur Berufs- und Studienwahl erreichen an den allgemeinbildenden und berufsbildenden
Schulen sehr hohe Bekanntheitsgrade. Der Girls’ Day wird stärker genutzt als der Boys’ Day.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
3
• Bei den Fragen, welcher Beruf zu einem passt und welche Berufe gute Zukunftschancen haben,
besteht der größte Bedarf nach weiteren Informationen.
Freizeitumfang, Taschengeld, Freizeitverhalten, Sport sowie Nutzung von Einrichtungen
• Im Mittel haben die Schüler/innen täglich knapp 5 Stunden Freizeit zur Verfügung. Schüler/innen
beruflicher Gymnasien haben den geringsten Freizeitumfang, Schüler/innen der Berufsvorbereitung
den höchsten. Der Freizeitumfang von Schülerinnen und Schülern an Gymnasien und Oberschulen ist
in den Klassen 7 und 8 fast gleich, erst in den höheren Klassen haben Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten weniger freie Zeit.
• Jugendliche dürfen im Durchschnitt abends länger außer Haus bleiben als noch 2010. Die Regeln für
Jungen und Mädchen haben sich dabei nahezu angeglichen.
• An allgemeinbildenden Schulen erhalten mehr als 80 Prozent der Schüler/innen Taschengeld. Ein
vergleichsweise hohes Taschengeld lässt jedoch nicht immer auf eine gute finanzielle Situation der
Jugendlichen schließen. Ein Viertel der Schüler/innen verdient zudem eigenes Geld.
• Ihre Freizeit nutzen die Jugendlichen vornehmlich zum Ausruhen und Erholen und zum Freunde
treffen. Familienunternehmungen haben im Vergleich zu 2010 an Bedeutung gewonnen. Schüler/innen
an Ober- und Förderschulen betätigen sich seltener musisch und künstlerisch in ihrer Freizeit als
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten.
• Fast zwei Drittel der Befragten treiben mehrmals in der Woche Sport. Die Häufigkeit des Sporttreibens
nimmt bei den älteren Schülerinnen und Schülern ab. Jungen treiben zudem häufiger Sport als
Mädchen. Sind die Eltern nur eingeschränkt oder gar nicht erwerbstätig, treiben Jugendliche seltener
Sport und sind auch häufiger gar nicht sportlich aktiv.
• Jeder 11. Befragte sucht regelmäßig einen Jugendtreff auf. Jugendliche mit persönlichen
Problemlagen und Benachteiligungen suchen vergleichsweise häufiger einen Jugendtreff auf und
können somit dort betreut werden.
• Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung bestehen für die Schüler/innen am ehesten durch einen
Mangel an freier Zeit und durch zu wenig Geld.
Mediennutzung
• Das Handy bzw. Smartphone dominiert die Mediennutzung der Jugendlichen: 92 Prozent der
Jugendlichen nutzen es mindestens einmal täglich. Computerspiele und Tablet-PCs werden häufiger
von männlichen Befragten genutzt.
• Klassische Print-Medien haben bei der jungen Generation deutlich weniger Bedeutung. Fast die Hälfte
liest nie Tageszeitungen, 31 Prozent lesen nie Zeitschriften.
• Smart-Phones sind bereits mit 14 Jahren weit verbreitet. Danach steigen die Nutzungsquoten nicht
weiter an.
• Neun von zehn Schülerinnen und Schülern nutzen den Computer für schulische Zwecke, am
häufigsten Elftklässler/innen an Gymnasien, am seltensten die Schüler/innen in berufsvorbereitenden
Maßnahmen.
Außerschulische Problemlagen, Benachteiligungen, Suchtmittelkonsum
• Am häufigsten sorgen sich die Jugendlichen um ihre persönliche Zukunft; Mädchen wesentlich häufiger
als Jungen. Circa jeder vierte Jugendliche hat dauerhafte Auseinandersetzungen mit den Eltern,
Mädchen fast doppelt so häufig wie Jungen. Jeder elfte Junge hatte schon Konflikte mit der Polizei
oder dem Gericht.
• Benachteiligungen werden nur selten zum Ausdruck gebracht, am ehesten wegen des eigenen
Wohnstandortes. Bewohnerinnen und Bewohner in den nördlichen Stadtgebieten, im nördlichen
Bereich von Grünau sowie im inneren Osten fühlen sich eher räumlich benachteiligt.
• 15 Prozent der 12- bis 17-Jährigen trinken regelmäßig Alkohol, das sind 2 Prozentpunkte mehr als im
bundesweiten Durchschnitt. An Gymnasien ist der Alkoholkonsum verbreiteter als an anderen Schulen.
Ab 16 Jahre ist eine deutliche Zunahme des Rauschtrinkens zu beobachten - dennoch liegen die
Werte für Leipzig unter dem Bundesdurchschnitt.
• Jeder zehnte Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren raucht (fast) täglich. Im bundesweiten
Durchschnitt trifft das tägliche Rauchen auf 5 Prozent dieser Altersgruppe zu.
• Die am stärksten verbreiteten illegalen Drogen unter Leipziger Jugendlichen sind Cannabis, Haschisch
und Marihuana. 19 Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben diese Substanz mindestens einmal
konsumiert, das ist ein Anstieg um 6 Prozentpunkte seit 2010. Deutschlandweit liegt dieser Wert bei 8
Prozent (2014). Andere illegale Drogen werden von den Jugendlichen wesentlich seltener konsumiert.
2 Prozent aller befragten Schüler/innen geben an, mindestens einmal Crystal konsumiert zu haben.
4
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Methodische Vorbemerkungen
Das Amt für Statistik und Wahlen führt seit dem Jahr 1991 im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt
Leipzig kommunale Bürgerumfragen durch. Rechtliche Grundlage der Befragungen bildet die am
08.07.2015 im Leipziger Stadtrat beschlossene „Satzung über die kommunalen Erhebungen der Stadt
Leipzig“.
In den Jahren 1993, 2000, 2006 und 2010 wurden als Teilstudien der kommunalen Bürgerumfragen in
Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend, Familie und Bildung gesonderte Erhebungen zu
wechselnden, jugendrelevanten Themenstellungen ab dem 12. Lebensjahr erstellt. Dabei wurden
Schülerinnen und Schüler in Klassen ausgewählter Leipziger Oberschulen, Gymnasien, berufsbildender
Schulen und Förderschulen mit Unterstützung der Sächsischen Bildungsagentur in den Klassen befragt.
Durch dieses Vorgehen konnten Jugendliche, die die Schule bereits verlassen hatten, nicht
berücksichtigt werden. Eine Ausnahme bildete die Befragung 2010. Hier wurden parallel zur
Schülerbefragung junge Leipzigerinnen und Leipziger zwischen 18 und 27 Jahren schriftlich-postalisch
befragt, die aus dem Einwohnerregister mittels Stichprobenverfahren ermittelt worden waren.
Für die aktuelle Befragung von 2015 wurden wiederum Schülerinnen und Schüler in Klassen
ausgewählter Leipziger Oberschulen, Gymnasien, berufsbildender Schulen und Förderschulen befragt
(Abb. 0-1). Eine schriftlich-postalische Umfrage unter volljährigen, jungen Erwachsenen fand nicht statt.
Dies zog bei Zeitvergleichen methodische Konsequenzen nach sich. Im Ergebnisbericht 2010 gingen nur
Datensätze von 12- bis 17-Jährigen Schülerinnen und Schülern in die Berechnungen ein, da für die
volljährigen Jugendlichen die Datensätze der parallel stattgefundenen schriftlich-postalischen Umfrage
genutzt wurden. Da 2015 wiederum nur Schülerinnen und Schülern in den Schulen befragt wurden,
beziehen sich die ausgewiesenen Ergebnisse für die Gesamtgruppe auf alle befragten Schülerinnen und
Schüler, also auch auf die volljährigen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit der Studie von 2010 wurden
daher alle Vergleichswerte mit dem Datensatz 2010 nochmals neu berechnet, sodass auch die
Ergebnisse für die Gesamtgruppe die volljährigen Schülerinnen und Schüler beinhalten. Bei
Vergleichen zu 2010 weichen die ausgewiesenen Ergebnisse also von den Darstellungen im
Ergebnisbericht 2010 ab.
Die Durchführung und Auswertung der Studie erfolgte in kooperativer Zusammenarbeit zwischen dem
Amt für Statistik und Wahlen und dem Amt für Jugend, Familie und Bildung.
Inhaltliche Schwerpunkte
Der Fragebogen enthielt sowohl neue als auch bereits etablierte Fragen, die insgesamt die
Lebenswirklichkeit der Jugendlichen in Leipzig widerspiegeln. Zu folgenden Themenbereichen konnten
sich die Befragten äußern:
Tab. 0-1: Themenbereiche der Befragung
erstrebenswerte Lebensziele und Wertorientierungen
Zufriedenheitseinschätzungen und Zukunftsaspekte
Pläne für die Zeit nach der Schule
Informationsquellen zur Berufs- und Studienwahl
Sport und andere Freizeitaktivitäten, Freizeitumfang
Hinderungsgründe für gewünschte Freizeitaktivitäten
Medien- und Handynutzung
Nutzung von Jugendtreffs
Nutzung von Nachhilfeangeboten
Einstellungen zu Ausländern
angestrebter Schulabschluss
familiäre Situation, Geschwister, Berufstätigkeit der Eltern
weitere demografische Angaben
Belastung durch diverse persönliche Probleme
Benachteiligung wegen Stadtteil, Sprache, Geschlecht, Schule
Konsum von Alkohol, Zigaretten und Drogen
Weiterhin hatten die Befragten auf der letzten Seite des Fragebogens noch Platz für spontane Hinweise
oder Bemerkungen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
5
Stichprobenauswahl und Rücklauf
Die Jugendbefragung wurde aus Kostengründen erneut in Klassenverbänden ausgewählter Schulen
durchgeführt. Der Bruttostichprobenumfang von 3 000 wurde entsprechend der tatsächlichen Verteilung
der Schüler/innen auf die Schultypen und Klassenstufen aufgeteilt. Anschließend wurden zu jeder
Schulart konkrete Schulen und in den Schulen bestimmte Klassen ausgewählt. Da immer ganze Klassen
mit einer bestimmten Klassenstärke in die Befragung einbezogen wurden, erhöhte sich der Umfang der
Bruttostichprobe in der Summe auf 3 298. Neben staatlichen Schulen wurden auch Schulen in freier
Trägerschaft in die Befragung einbezogen.
Abb. 0-1: Einbezogene Schulen und Schularten in den jeweiligen Planungsräumen, sowie Zuordnung
der Ortsteile zu Planungsräumen
Grünau:
60 Schönau
61 Grünau-Ost
62 Grünau-Mitte
63 Grünau-Siedlung
64 Lausen-Grünau
65 Grünau-Nord
66 Miltitz
22
23
30
12
13
14
15
94
Ost/Nordost:
01 Zentrum-Ost
10 SchönefeldAbtnaundorf
11 Schönefeld-Ost
20 NeustadtNeuschönefeld
21 Volkmarsdorf
Mitte/Süd:
00 Zentrum
02 Zentrum-Südost
03 Zentrum-Süd
04 Zentrum-West
05 Zentrum-Nordwest
40 Südvorstadt
6
Anger-Crottendorf
Sellerhausen-Stünz
Reudnitz-Thonberg
Mockau-Süd
Mockau-Nord
Thekla
Plaußig-Portitz
Seehausen
41
42
43
44
Connewitz
Marienbrunn
Lößnig
Dölitz-Dösen
Nord:
06 Zentrum-Nord
80 Möckern
81 Wahren
82 Lützschena-Stahmeln
83 Lindenthal
90 Gohlis-Süd
91 Gohlis-Mitte
92 Gohlis-Nord
93 Eutritzsch
95 Wiederitzsch
Ost/Südost:
24 Paunsdorf
25 Heiterblick
26 Mölkau
27 Engelsdorf
28 Baalsdorf
29 Althen-Kleinpösna
31 Stötteritz
32 Probstheida
33 Meusdorf
34 Liebertwolkwitz
35 Holzhausen
52 Kleinzschocher
53 Großzschocher
54 KnautkleebergKnauthain
55 HartmannsdorfKnautnaundorf
70 Lindenau
71 Altlindenau
72 Neulindenau
73 Leutzsch
74 Böhlitz-Ehrenberg
75 BurghausenRückmarsdorf
West:
50 Schleußig
51 Plagwitz
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Ausgefüllt wurden 2 255 Fragebögen, das entspricht einer Teilnahmequote von 75 Prozent. Ausfallursachen waren einerseits eine fehlende Einwilligung der Eltern und andererseits die Verweigerung der
Befragung durch die Schüler/innen selbst. Die Befragung fand zeitlich verzögert im Mai 2015 statt.
Dadurch konnten Gymnasiasten der 12. Klasse nicht mehr befragt werden. Bei vier Fragebögen war
zudem keine Zuordnung zu einer Schulart möglich. In Tab. 0-3 ist die Verteilung der Interviews auf die
verschiedenen Schularten bzw. Klassenstufen dargestellt.
Tab. 0-2: Zahl der angestrebten und auswertbaren Fragebögen nach Schulart
angestrebte
Schüleranzahl
Klassenstufen
Oberschule
Gymnasium
Berufs-/Fachoberschule,
berufliches Gymnasium
Förderschule
Fragebögen ohne Kennung
Summe
7 bis 10
Soll: 7 bis 12; Ist: 7 bis 11
1.,2. und 3. Ausbildungsjahr
7 bis 10
800
1100
1000
100
3000
Fragebögen
Prozent
auswertbar
(Rücklaufquote)
660
83
950
86
570
57
71
4
2255
71
75
Tab. 0-3: Verteilung der auswertbaren Fragebögen nach Schulart und Klassenstufe
Oberschule, 7. Klasse
Oberschule, 8. Klasse
Oberschule, 9. Klasse
Oberschule, 10. Klasse
Gymnasium, 7. Klasse
Gymnasium, 8. Klasse
Gymnasium, 9. Klasse
Gymnasium, 10. Klasse
Gymnasium, 11. Klasse
Berufliches Gymnasium
Berufsausbildung
berufsvorbereitende Maßnahme
Förderschule
keine Zuordnung möglich
Summe
Befragte
Anteil (Prozent)
167
205
220
68
168
188
226
173
195
142
297
131
71
4
2255
7,4
9,1
9,8
3,0
7,5
8,3
10,0
7,7
8,6
6,3
13,2
5,8
3,1
0,2
100
Zeitlicher Ablauf
Die Befragung der Schüler/innen erfolgte im Zeitraum zwischen dem 07. Mai und dem 01. Juni 2015. In
Abstimmung mit den Direktoren der jeweils einzubeziehenden Schulen wurden Unterrichts- bzw. Freistunden genutzt, um die Befragung vor Ort im Gruppenverband durchzuführen. Vorher waren die Eltern
der minderjährigen Schülerinnen und Schüler in einem Elternbrief über die Befragung informiert und um
ihr Einverständnis zur Beteiligung ihres Kindes gebeten worden. Geschulte Erhebungsbeauftragte
(Mitarbeiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung sowie des Amtes für Statistik und Wahlen)
gaben zu Beginn der Befragung eine kurze Einführung und teilten die Fragebögen an die teilnahmeberechtigten Kinder und Jugendlichen aus. Falls Fragen auftraten, klärte der Erhebungsbeauftragte
diese am Platz des Schülers/ der Schülerin. In nahezu allen Fällen reichte die geplante Unterrichtsstunde für das Ausfüllen des Fragebogens aus. Der Erhebungsbeauftragte beaufsichtigte das Einwerfen
der ausgefüllten Fragebögen in eine dafür vorgesehene Versandtasche. Nach Einwurf des letzten
Fragebogens versah er die versiegelte Versandtasche mit entsprechenden Codierungen, um die
Zuordnung zu Schulart, Klassenstufe und Planungsraum sicherzustellen.
Lesehinweise
Obwohl die Ergebnisermittlung mit hoher Genauigkeit erfolgt, sind die angeführten Werte in der Regel
gerundet. Deswegen können bei der Addition von Einzelwerten in Tabellenzeilen oder -spalten, wo die
Gesamtsumme 100 Prozent ergeben müsste, formal Abweichungen von 100 auftreten. In Diagrammen,
die ebenfalls auf den genau berechneten Ergebnissen basieren, können (in Folge der Rundung scheinStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
7
bar) gleiche Werte durch unterschiedlich große Balken oder Kreissegmente dargestellt sein. Bei Fragen
mit Mehrfachnennungen ergibt die Addition der Einzelwerte in der Regel nicht 100 Prozent. Wenn die
Summe der Fallzahlen von Teilgruppen nicht den Umfang der Gesamtgruppe ergibt, ist das auf fehlende
Antworten (missing values) bei den Merkmalen zurückzuführen, die die Teilgruppen abgrenzen. Liegen
für Teilgruppen weniger als 30 Datensätze vor, werden grundsätzlich keine Ergebnisse ausgewiesen.
Die Teilgruppe „Berufliches Gymnasium“ schließt Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulen ein.
Im Fragebogen wurde die Postleitzahl des Wohnortes, in dem der Befragte wohnt, ermittelt. Diese
Postleitzahl war Basis für die Darstellung ausgewählter Befragungsergebnisse in Karten. In den Karten
sind zudem die Grenzen der sechs Planungsräume des Amtes für Jugend, Familie und Bildung zur
räumlichen Orientierung dargestellt. Die Planungsräume werden zur Steuerung von Angeboten der
Kinder- und Jugendförderung genutzt. Eine Zuordnung von Ortsteilen zu Planungsräumen ist Abb. 0-1
zu entnehmen. Da sich die Postleitzahlen nicht an den Ortsteilgrenzen der Stadt Leipzig orientieren,
durchschneiden Planungsraumgrenzen mitunter die Grenzen der Postleitzahlgebiete. Da für einige
Postleitzahlengebiete zu wenige Daten für eine Auswertung vorlagen, wurden in den entsprechenden
Fällen jeweils zwei Postleitzahlengebiete zusammengelegt und gemeinsam ausgewertet (Abb. 0-2).
Abb. 0-2: Postleitzahlgebiete und Planungsräume
8
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
1.
Lebenszufriedenheit, Selbstbild und Werteorientierung
1.1.
Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit einzelnen
Lebensbereichen
Die Lebenszufriedenheit der Jugendlichen in Leipzig ist auf einem ähnlich
hohen Niveau wie schon 2010. 72 Prozent aller befragten Jugendlichen geben
an, mit dem eigenen Leben „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ zu sein (vgl. Abb.
1-1). Im Vergleich zur Leipziger Bevölkerung ab 18 Jahren (durchschnittlich
78 Prozent Zufriedene) sind die Jugendlichen allerdings etwas weniger
zufrieden. Wie aus Abb. 1-2 hervorgeht, sinkt die Lebenszufriedenheit bis zum
18. Lebensjahr und steigt erst danach kontinuierlich an.
Die Lebenszufriedenheit
der Jugendlichen ist hoch
72 Prozent sind mit ihrem
Leben „sehr zufrieden“
oder „zufrieden“
Abb. 1-1: Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt nach Alter und Schulart im Zeitvergleich
(Anteile „vollkommen/sehr zufrieden“ und „eher zufrieden“)
Anteile „vollkommen/sehr zufrieden“
und „eher zufrieden“
2010
2015
54
48
Gesamt
17
23
48
41
Oberschule (7. und 8. Klasse)
24
32
72
73
72
77
77
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
56
55
Oberschule (9. und 10. Klasse)
54
53
21
22
75
75
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
55
51
18
17
68
73
Gymnasium (11. Klasse)
55
55
12
16
71
67
10
68
69
7
67
67
64
68
70
64
berufliches Gymnasium
48
Berufsausbildung
45
59
20
60
22
52
43
berufsvorbereitende Maßnahme
21
46
41
Förderschule
16
18
29
2015: eher zufrieden
2010: eher zufrieden
Abb. 1-2:
21
23
71
2015: sehr zufrieden
2010: vollkommen zufrieden
Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt; Anteil „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ aus
Jugendstudie 2015 (12 bis 20 Jahre) und Kommunaler Bürgerumfrage 2014 (21 bis 30 Jahre);
(in Prozent, geglättete Werte)
Lebenszufriedenheit Anteil "sehr
zufrieden" und "zufrieden"
100 %
80 %
60 %
40 %
20 %
0%
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
Alter in Jahren
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
9
Im Vergleich der einzelnen Schularten und Altersklassen zeigt sich, dass die
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 7. und 8. Klasse am zufriedensten
sind. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zufriedenheit bei ihnen allerdings
sukzessive ab. So ist der Anteil „sehr zufriedener“ und „zufriedener“
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 11. Klasse schon 10 Prozentpunkte
niedriger als in der 7./8. Klasse (Abb. 1-1).
Im Zeitvergleich zeigt sich außerdem, dass der Anteil der sehr zufriedenen
Jugendlichen leicht rückläufig ist. Dies betrifft vor allem die Jugendlichen auf
beruflichen Gymnasien und in der Berufsausbildung. Schülerinnen und
Schüler dieser Schularten kreuzten in diesem Jahr häufiger ein „eher
zufrieden“ an, als noch 2010.
Im Norden der Stadt ist
der Anteil zufriedener
Jugendlicher am höchsten
Wie aus Abb. 1-3 hervorgeht, ist die Lebenszufriedenheit der Jugendlichen im
Stadtgebiet ungleich verteilt. So ist der Anteil der Jugendlichen, die mit ihrem
Leben insgesamt zufrieden und sehr zufrieden sind in Teilen des
Planungsraums West mit 56 Prozent vergleichsweise gering. Auch im
Leipziger Osten und Südosten sind die Jugendlichen mit ihrem Leben
insgesamt unterdurchschnittlich zufrieden. Höhere Anteile Zufriedener gibt es
hingegen im Norden der Stadt und in der Mitte. Diese Gebiete weisen in der
Spitze Zufriedenheitswerte von bis zu 84 Prozent aus.
Abb. 1-3: Zufriedenheit mit dem eigenen Leben insgesamt:
Anteil sehr zufrieden und zufrieden (in Prozent)
Mit den Beziehungen zu
ihren Freunden, ihrer
Wohnsituation und der
Beziehung zur Mutter
sind die Jugendlichen
besonders zufrieden
Die allgemeine Lebenszufriedenheit ist das Ergebnis vieler verschiedener
Aspekte mit denen man in seinem Leben mehr oder weniger zufrieden sein
kann. Die Jugendlichen sollten deshalb auch ihre Zufriedenheit mit
verschiedenen Lebensbereichen angeben. Die Beziehungen zu Freunden, die
eigene Wohnsituation und das Verhältnis zur Mutter sind die Lebensbereiche,
mit denen die Jugendlichen insgesamt am zufriedensten sind. Sorgen
bereiten ihnen dagegen die Zensuren: nur 43 Prozent sind mit den eigenen
Zensuren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“.
Zu den Lebensbereichen im Detail: mit dem Geld, das sie zur Verfügung
haben, sind immerhin knapp zwei Drittel der befragten Jugendlichen „sehr
10
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
zufrieden“ und „zufrieden“. Auch im Vergleich zu 2010 entwickelt sich die
Zufriedenheit positiv (vgl. Abb. 1-4).
Jüngere Befragte sind insgesamt zufriedener als Ältere. Vor allem materielle
Ansprüche, die mit dem Alter stärker steigen als das finanzielle Budget, sind
dafür sicherlich verantwortlich. Insbesondere bei Befragten, die sich in der
Berufsausbildung befinden und deutlich häufiger bereits in der eigenen
Wohnung leben, ist das Geld knapp. Von ihnen sind nur noch weniger als ein
Drittel mit dem Geld zufrieden, das sie zur Verfügung haben. Die
Auszubildenden sind zudem die einzige Gruppe, bei der die Zufriedenheit im
Vergleich zu 2010 zurückgegangen ist.
Mit den Beziehungen zu Freunden besteht insgesamt eine sehr hohe
Zufriedenheit über alle Altersklassen und Schularten. Die Jugendlichen, die
momentan eine Berufsausbildung oder eine berufsvorbereitende Maßnahme
absolvieren, sind mit diesem Lebensbereich unterdurchschnittlich zufrieden.
Die Auflösung sehr enger und gewachsener Klassenverbände beim Übergang
zur Berufsausbildung kann ein Grund für die unterdurchschnittliche Zufriedenheit gerade in dieser Gruppe sein.
Im Zeitvergleich ist die Zufriedenheit mit diesem Lebensbereich nahezu unverändert. Nur bei den Jugendlichen in Berufsausbildung bzw. berufsvorbereitender Maßnahme und bei Förderschülern zeigen sich leichte Rückgänge.
Die Zufriedenheit mit dem
Geld, das die
Jugendlichen zur
Verfügung haben nimmt
im Vergleich zu 2010 zu
86 Prozent der
Jugendlichen sind mit
ihren Beziehungen zu
Freunden „sehr
zufrieden“ oder
„zufrieden“
Das Verhältnis zur Mutter wird von der überwiegenden Mehrheit der Jugendlichen sehr positiv beurteilt. Lediglich die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten
der 11. Klasse und Förderschüler urteilen hier etwas zurückhaltender.
Beide Gruppen zeigen im Zeitvergleich auch leichte Rückgänge, wohingegen
die Zufriedenheit der Jugendlichen insgesamt auf einem ähnlich hohen Niveau
liegt, wie schon 2010.
Das Verhältnis zum Vater wird von den Jugendlichen insgesamt etwas
schlechter eingeschätzt. 74 Prozent der Befragten sind mit dem Verhältnis
zum Vater „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ (Mutter: 83 Prozent). Insbesondere
bei Jugendlichen, die mit einem alleinerziehenden Elternteil zusammenwohnen geben nur 51 Prozent an, „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ mit dem
Verhältnis zu ihrem Vater zu sein.
Die Zufriedenheit mit dem Verhältnis zum Vater ist zudem stärker vom Alter
der Jugendlichen abhängig: Die jüngeren Befragten der 7. und 8. Klasse sind
überdurchschnittlich, die Jugendlichen der 9. und 10. Klasse unterdurchschnittlich zufrieden mit dem Verhältnis zu ihrem Vater.
Im Vergleich zur Befragung 2010 sind die Jugendlichen aktuell etwas
zufriedener.
Die Zufriedenheit mit den Zensuren ist verglichen mit den übrigen abgefragten
Lebensbereichen gering. Nur 43 Prozent der befragten Jugendlichen sind mit
ihren Zensuren „sehr zufrieden“ und „zufrieden“. Unterdurchschnittlich ist die
Zufriedenheit vor allem bei den Oberschülern der 7. und 8. Klasse sowie bei
den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ab Klasse 9 und den Befragten von
beruflichen Gymnasien. Die Mehrheit der befragten Jugendlichen, die momentan eine Berufsausbildung oder eine berufsvorbereitende Maßnahme absolvieren und die Mehrheit der Förderschülerinnen und Förderschüler sind
hingegen mit ihren Zensuren zufrieden.
Die Zufriedenheit mit den eigenen Zensuren geht im Vergleich zu 2010 insgesamt leicht zurück. Bei den Oberschülerinnen und Oberschülern der
Klassen 7 und 8 geht der Anteil der Jugendlichen die „sehr zufrieden“ und
„zufrieden“ sind besonders deutlich – um 10 Prozentpunkte – zurück. Das
umgekehrte Bild zeigt sich bei den Förderschülerinnen und Förderschülern.
Hier steigt im Vergleich zu 2010 die Zufriedenheit deutlich an.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Das Verhältnis zum Vater
wird etwas zurückhaltender eingeschätzt als
das zur Mutter
Die Zufriedenheit mit den
eigenen Zensuren ist
gering
Vor allem
Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten und
Schülerinnen und Schüler
von beruflichen
Gymnasien sind damit
weniger zufrieden
11
Abb. 1-4: Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen nach Alter und Schulart im Zeitvergleich
(Anteile „vollkommen/sehr zufrieden“ und „eher zufrieden“)
Wie zufrieden bist Du mit…
dem Geld, mit dem Du
auskommen musst?
62
56
Gesamt
Oberschule (7. und 8. Klasse)
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
Oberschule (9. und 10. Klasse)
53
Gymnasium (11. Klasse)
Berufsausbildung
berufsvorbereitende
Maßnahme
Förderschule
73
70
79
73
63
51
43
31
39
45
37
66
59
deinem Verhältnis
zu deinem Vater?
Gesamt
Oberschule (7. und 8. Klasse)
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
Oberschule (9. und 10. Klasse)
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
Gymnasium (11. Klasse)
berufliches Gymnasium
Berufsausbildung
berufsvorbereitende
Maßnahme
Förderschule
86
87
88
89
88
86
86
89
88
85
85
88
86
81
78
86
82
94
85
89
70
63
64
62
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
berufliches Gymnasium
den Beziehungen
zu Freunden?
deinen Zensuren?
74
71
75
77
84
81
69
66
75
70
69
73
74
68
71
69
62
54
67
69
43
46
38
48
44
44
48
47
39
34
39
38
30
32
52
59
51
51
60
44
deinem Verhältnis
zu deiner Mutter?
83
84
82
85
87
87
82
82
84
84
78
85
85
84
84
83
85
82
77
84
den Möglichkeiten
der Freizeitgestaltung?
70
65
78
74
73
76
72
63
75
67
64
62
56
57
57
54
68
61
74
69
deiner Wohnsituation?
Gesamt
Oberschule (7. und 8. Klasse)
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
Oberschule (9. und 10. Klasse)
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
Gymnasium (11. Klasse)
berufliches Gymnasium
Berufsausbildung
berufsvorbereitende
Maßnahme
Förderschule
85
82
89
89
92
90
86
85
88
89
85
74
80
82
75
68
75
75
83
83
Die Zufriedenheit mit den Freizeitmöglichkeiten ist im Vergleich zu 2010
nochmals angestiegen. 70 Prozent der Jugendlichen sind hier „sehr zufrieden“
und „zufrieden“. Tendenziell sind jüngere Schüler etwas zufriedener als ältere
12
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Schüler. Die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 11. Klasse,
Schülerinnen und Schüler in der Berufsausbildung und Befragte in berufsvorbereitenden Maßnahmen sind nur unterdurchschnittlich zufrieden.
Im Zeitvergleich nimmt der Anteil Zufriedener um 5 Prozentpunkte zu. Diese
positive Entwicklung lässt sich (mit Ausnahme der Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten der 7. und 8. Klasse) in allen betrachteten Altersgruppen und
Schularten finden.
Die eigene Wohnsituation stellt für 85 Prozent der befragten Jugendlichen
einen Lebensbereich dar, mit dem sie „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ sind.
Eine Ausnahme bilden hier die Jugendlichen, die aktuell eine Berufsausbildung absolvieren. Etwa ein Viertel dieser Jugendlichen wohnt nicht mehr
bei den Eltern. Die Ausbildungsvergütung führt hier sicherlich häufiger zu
Kompromissen bei der Wohnungssuche. Man wohnt dann zwar in den
eigenen vier Wänden, aber möglicherweise nicht immer in der Traumwohnung.
Der Zeitvergleich zeigt, dass die Zufriedenheit mit der Wohnsituation im
Vergleich zu 2010 leicht zunimmt.
Nimmt man an, dass die Gesamtzufriedenheit (vgl. Abb. 1-1) ein Ergebnis der
Zufriedenheit einzelner Lebensbereiche (vgl. Abb. 1-4) und Lebensumstände
ist, so stellt sich die Frage welche Lebensbereiche bzw. Lebensumstände am
meisten zur Lebenszufriedenheit beitragen.
Um diese Frage zu beantworten, wurden zwei Regressionsmodelle gerechnet.
In Modell 1 wurden ausschließlich die Zufriedenheiten mit den einzelnen
Lebensbereichen aufgenommen. Im Modell 2 sind zusätzlich soziodemografische Variablen enthalten, die die Lebensumstände der Jugendlichen repräsentieren (vgl. Kasten rechts).
Als Ergebnis zeigt sich, dass soziodemografische Merkmale wie das Alter,
aber auch die konkreten Lebensumstände nur einen geringen Einfluss auf die
Gesamtzufriedenheit haben, denn die Hinzunahme dieser Variablen im Modell
2 verbessert die Erklärungskraft nur geringfügig.
Um zu prüfen, ob die Zusammenhänge für die unterschiedlichen Altersgruppen gleichermaßen gelten, wurde das Modell 2 auch für einzelne Altersgruppen berechnet. Dabei zeigt sich, dass die Erklärungskraft des Modells bei
den 12 bis 14-Jährigen deutlich höher ist, als für die Jugendlichen ab 15
Jahren. Mit zunehmendem Alter erklärt sich die Lebenszufriedenheit also
offensichtlich stärker mit nicht im Modell betrachteten Einflussfaktoren.
Vergleicht man nun die Modelle – auch für die drei betrachteten Altersklassen
– so lässt sich eindeutig zeigen: den größten Einfluss auf die Lebenszufriedenheit insgesamt hat die Zufriedenheit mit den Beziehungen zu Freunden.
Je zufriedener die befragten Jugendlichen mit den Beziehungen zu ihren
Freunden sind, desto zufriedener sind sie auch mit ihrem Leben insgesamt.
Den zweitstärksten Einfluss hat die Zufriedenheit mit der Beziehung zur
eigenen Mutter – dies ändert sich erst ab der Volljährigkeit, hier gewinnt die
Beziehung zum Vater an Wichtigkeit.
Der Einfluss der Zufriedenheit mit den eigenen Zensuren auf die Lebenszufriedenheit insgesamt ist hingegen vor allem bei den jüngeren Befragten
ausgeprägt und nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Die Lebensumstände, so zeigt Modell 2, haben hingegen keinen signifikanten
Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der Jugendlichen. Ob also ein Jugendlicher Geschwister hat oder keine, ob seine Eltern zusammenleben oder nicht,
ob sie erwerbstätig sind oder nicht und auch die Höhe des Taschengeldes
haben rein statistisch betrachtet keinen signifikanten Einfluss auf die
Beurteilung der eigenen Lebenszufriedenheit.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Die Möglichkeiten der
Freizeitgestaltung werden
positiver eingeschätzt als
2010
Mit der eigenen
Wohnsituation sind die
Jugendlichen sehr
zufrieden
Variablen in Modell 1: Zufriedenheit mit: dem Geld mit
dem du auskommen musst,
mit den Beziehungen zu den
Freunden, mit dem Verhältnis
zur Mutter, mit dem Verhältnis
zum Vater, mit den eigenen
Zensuren, mit den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
und mit der eigenen Wohnsituation.
Zusätzliche
Variablen
in
Modell 2: Geschlecht, Alter,
Höhe des Taschengeldes,
Zahl der Geschwister, der
Status des Zusammenlebens
mit den Eltern, der Arbeitsstatus Eltern und die Zuversichtlichkeit, den Schulabschluss zu schaffen.
Den größten Einfluss auf
die Lebenszufriedenheit
der Jugendlichen hat die
Zufriedenheit mit den
Beziehungen zu
Freunden
Die Lebensumstände
haben keinen
signifikanten Einfluss auf
die Lebenszufriedenheit
13
1.2.
Lebensziele und Werteorientierungen
Die Lebensziele der befragten Jugendlichen können mit „Freundschaften,
Familie, Leben genießen“ zusammengefasst werden.
Neben dem hohen Stellenwert, den Freundschaftsbeziehungen auf die
Zufriedenheit der Jugendlichen haben, zeigt sich die Wichtigkeit des Sozialen
auch bei den Zielen, die die Jugendlichen anstreben (Abb. 1-5).
Abb. 1-5:
Lebensziele und Werteorientierung im Zeitvergleich
(Anteil der Befragten, denen das jeweilige Ziel „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ist)
2015 nach Altersgruppen
12-14 15-17
18+
Freundschaften pflegen
96
96
96
97
96
eine Familie haben, in der man sich
wohlfühlt
96
93
95
96
97
das Leben genießen
96
95
96
95
96
87
86
84
90
83
77
81
81
82
für andere da sein, auch wenn man auf
etwas verzichten muss
86
85
84
gesundheitsbewusst leben
76
81
84
berufliche Karriere machen
nach Sicherheit streben
77
75
77
77
80
Gesetz und Ordnung respektieren
75
78
81
74
66
73
75
75
73
72
74
66
68
71
63
59
69
62
58
59
59
59
57
64
52
55
58
50
42
39
20
19
15
74
73
einen hohen Lebensstandard haben
73
eine Familie gründen, Kinder haben*
68
70
seine Phantasie und Kreativität entwickeln
sich umweltbewusst verhalten
viel Geld haben
Mitspracherecht in Staat und Gesellschaft
haben
55
45
dem Leben seinen Lauf lassen, es kommt
sowieso alles, wie es kommen muss
sich politisch engagieren
44
36
19
15
2015
2010
* 2010 anders abgefragt
Von den vorgegebenen Zielen, die man im Leben anstreben kann, wird das
pflegen von Freundschaften – wie schon bei der Befragung 2010 – mit am
Wichtigsten eingeschätzt. 96 Prozent aller befragten Jugendlichen geben an,
dass ihnen dieses Ziel „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ist.
Auch eine Familie zu haben in der man sich wohlfühlt, ist für fast alle
Befragten „sehr wichtig“ oder „wichtig“.
14
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Das eher hedonistische Ziel „das Leben genießen“ wird ebenfalls von
96 Prozent der befragten Jugendlichen als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ eingeschätzt.
Bei den drei wichtigsten Zielen gibt es weder im Zeitvergleich, noch bei den
Altersgruppen nennenswerte Unterschiede.
Wichtig sind den
Jugendlichen vor allem
Freundschaften, Familie
und Genuss
Prosoziales Verhalten spiegelt sich auch im Lebensziel „für andere da sein,
auch wenn man auf etwas verzichten muss“ wider. Für 86 Prozent ist dies
„sehr wichtig“ oder „wichtig“.
Deutliche Veränderungen im Vergleich zu 2010, aber auch deutliche Unterschiede in den Altersgruppen der 2015er-Befragung zeigen sich dann beim
Lebensziel „gesundheitsbewusst leben“. Im Vergleich zu 2010 nimmt der
Anteil der befragten Jugendlichen, die dieses Ziel in ihrem Leben „sehr
wichtig“ oder „wichtig“ finden um 8 Prozentpunkte zu.
Dieser Bedeutungszugewinn zeigt sich in allen Altersgruppen. Für die 12- bis
14-Jährigen ist das eigene Gesundheitsbewusstsein sogar wichtiger, als „für
andere da zu sein“. Der Trend zur Hinwendung zum eigenen Körper und
dessen permanenter Selbstvermessung („Quantified self“) lässt sich damit
auch aus den Daten der Jugendstudie 2015 ablesen.
Ähnlich hohe Bedeutungszugewinne im Vergleich zur Befragung 2010 haben
noch die Ziele „Mitspracherecht in Staat und Gesellschaft haben“ und „dem
Leben seinen Lauf lassen, es kommt sowieso alles, wie es kommen muss“.
Umweltbewusstes Verhalten und politisches Engagement ist den Jugendlichen zudem etwas wichtiger als noch vor 5 Jahren.
Um die vergleichsweise große Zahl an abgefragten Lebenszielen auf wenige
markante Ziele zu reduzieren, wurde mit den Lebenszielen eine Faktorenanalyse gerechnet. Als Ergebnis dieser Rechnung lassen sich insgesamt
5 gruppierte Lebensziele beschreiben, die in Tab. 1-1 dargestellt sind.
Älteren Jugendlichen sind demnach Beruf, Karriere, Materialismus sowie
Familie und Kinder vergleichsweise wichtig – sie stehen damit schon mit
einem Bein im Erwachsenenleben.
Engagement und Partizipation sind Lebensziele vor allem von Gymnasiasten,
wohingegen Oberschülern eher Genuss, Kreativität und Freundschaft wichtig
sind.
Gesundheitsbewusstsein
ist den Jugendlichen
deutlich wichtiger als
noch vor 5 Jahren
Auch politischpartizipative Ziele steigen
in ihrer Bedeutung im
Vergleich zu 2010
Älteren Jugendlichen
sind Beruf, Karriere und
Materialismus wichtiger
als den Jüngeren
Tab. 1-1: Gruppierte Lebensziele der Jugendlichen nach Geschlecht und Schulart
(Ergebnis der Faktorenanalyse)
Lebensziele
(1) einen hohen Lebensstandard haben
(2) berufliche Karriere machen
(3) viel Geld haben
(1) sich umweltbewusst verhalten
(2) gesundheitsbewusst leben
(3) nach Sicherheit streben
(4) Gesetz und Ordnung respektieren
(1) eine Familie gründen, Kinder haben
(2) eine Familie haben, in der man sich
wohlfühlt
(1) Freundschaften pflegen
(2) für andere da sein, auch wenn man auf
etwas verzichten muss
(3) seine Phantasie und Kreativität entwickeln
(4) das Leben genießen
(5) dem Leben seinen Lauf lassen, es kommt
sowieso alles, wie es kommen muss
(1) Mitspracherecht in Staat und Gesellschaft
haben
(2) sich politisch engagieren
Gruppierte
Lebensziele
Beruf,
Karriere,
Materialismus
Das Ziel verfolgen
am ehesten…
männliche Jugendliche
Schüler/in berufsvorbereitender Maßnahmen
Sicherheit,
Gesundheit,
Nachhaltigkeit
weibliche Jugendliche
Familie und
Kinder
weibliche Jugendliche
Förderschule
Das Ziel verfolgen
eher nicht…
weibliche Jugendliche
Gymnasium
männliche Jugendliche
Schüler/in berufsvorbereitender Maßnahmen
männliche Jugendliche
berufliches Gymnasium
Schüler/in berufsvorbereitender Maßnahmen
Genuss,
Kreativität,
Freundschaft
weibliche Jugendliche
männliche Jugendliche
Oberschule
Förderschule
Engagement
und
Partizipation
männliche Jugendliche
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Gymnasium
weibliche Jugendliche
Schüler/in berufsvorbereitender Maßnahmen
15
1.3.
Einstellungen zum Zusammenleben mit Ausländern
Welche Einstellungen haben die Jugendlichen zum Zusammenleben zwischen
Deutschen und Ausländern? Gibt es Vorbehalte gegenüber Ausländern und
wenn ja, gibt es dabei Unterschiede nach dem Alter der Jugendlichen und der
besuchten Schulart?
Abb. 1-6: Zustimmung zu Aussagen zum Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern nach Alter
und Schulart (Anteile „stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“)
(1) Die in Leipzig lebenden Ausländer
sind keine kulturelle Bereicherung
für unsere Stadt.*
Gesamt
28
22
Oberschule (7. und 8. Klasse)
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
(2) Durch die vielen Ausländer in Leipzig
fühlt man sich zunehmend als Fremder in
in seiner Stadt.
42
28
16
9
Oberschule (9. und 10. Klasse)
36
33
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
17
9
Gymnasium (11. Klasse)
12
11
berufliches Gymnasium
17
16
Berufsausbildung
38
berufsvorbereitende Maßnahme
37
50
Förderschule
32
(3) Ausländer nehmen die Arbeitsplätze
in Leipzig weg.
Gesamt
Oberschule (7. und 8. Klasse)
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
36
(4) Die Ausländer sollten ihren Lebensstil
an den der Deutschen anpassen.
38
12
41
18
27
7
Oberschule (9. und 10. Klasse)
16
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
5
Gymnasium (11. Klasse)
4
berufliches Gymnasium
1
Berufsausbildung
45
47
26
27
47
54
13
berufsvorbereitende Maßnahme
48
24
Förderschule
46
32
(5) Die Ausländer machen die Arbeit, die
die Deutschen nicht erledigen wollen.
(6) Man sollte den Ausländern jede politische
Betätigung in Deutschland untersagen.
Gesamt
17
Oberschule (7. und 8. Klasse)
16
17
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
14
5
Oberschule (9. und 10. Klasse)
10
22
15
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
16
2
Gymnasium (11. Klasse)
13
2
berufliches Gymnasium
Berufsausbildung
berufsvorbereitende Maßnahme
Förderschule
21
19
4
11
21
24
21
25
* Damit alle Statements die gleiche Richtung haben, wurde das Statement 1 umkodiert
16
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Um diese Fragen zu beantworten, erhielten die Jugendlichen insgesamt sechs
Aussagen zum Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern. Die Ergebnisse sind in Abb. 1-6 dargestellt. Je länger der Balken/je höher die Prozentzahl desto kritischer ist die entsprechende Gruppe gegenüber Ausländern
eingestellt.
Die Ergebnisse machen deutlich:
(1) Die mit Abstand am ausländerfreundlichsten eingestellte Gruppe sind
die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Der Anteil, der den
ausländerkritisch-formulierten Aussagen zustimmt, ist unter ihnen
teilweise nur halb so hoch wie unter den Befragten insgesamt. Dabei
gibt es kaum Unterschiede nach ihrem Alter.
(2) Die Jugendlichen mit den größten Vorbehalten gegenüber Ausländern
sind die Befragten, die momentan eine berufsvorbereitende
Maßnahme absolvieren.
(3) Die Zustimmung zu der Aussage „Die Ausländer sollten ihren
Lebensstil an den der Deutschen anpassen“ ist am größten. Gut jeder
dritte Jugendliche stimmt dieser Aussage „voll und ganz“ oder „eher“
zu. Zumindest bei den Nicht-Gymnasiasten ist zudem umstritten, ob
die Ausländer eine kulturelle Bereicherung für die Stadt sind. Die
Hälfte der Jugendlichen in berufsvorbereitenden Maßnahmen verneint
dies. Gleichzeitig ist die Sorge davor, dass die Ausländer den
Deutschen Arbeitsplätze wegnehmen, nur sehr gering ausgeprägt.
Dies zeigt, dass die Vorbehalte gegenüber Ausländern vorrangig
kulturelle und weniger ökonomische Gründe haben.
Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten sind
Ausländern gegenüber
am positivsten eingestellt
Wenn Vorbehalte
gegenüber Ausländern
bestehen, dann sind sie
vor allem kultureller und
nicht ökonomischer
Natur
Tab. 1-2: Einstellung gegenüber Ausländern bzw. Migranten auf einer Skala von „sehr positiv“ bis
„sehr negativ“ Anteile und Mittelwerte, sowie Vergleich mit der Kommunalen Bürgerumfrage
2014 (18 bis 85-jährige Befragte)
positivste
Einstellung
gegenüber
Ausländern
sehr positive
Einstellung
(1)
Befragte
Anzahl
Gesamt:
2159
davon:
männlich
991
weiblich
1153
davon:
12 bis 14 Jahre
701
15 bis 17 Jahre
1069
18 Jahre und älter
381
darunter nach Alter und Schulart:
346
Oberschule (7. und 8. Klasse)
341
Gymnasium (7. und 8. Klasse)
276
Oberschule (9. und 10. Klasse)
391
Gymnasium (9. und 10. Klasse)
192
Gymnasium (11. Klasse)
134
berufliches Gymnasium
284
Berufsausbildung
129
berufsvorbereitende Maßnahme
62
Förderschule
Zum Vergleich Kommunale Bürgerumfrage
Gesamt 2014:
1183
davon:
18 bis 34 Jahre
304
35 bis 49 Jahre
268
50 bis 64 Jahre
289
65 bis 85 Jahre
298
positive
Einstellung
(2)
teils/teils
(3)
negative
Einstellung
(4)
negativste
Einstellung
gegenüber
Ausländern
sehr negative
Einstellung
(5)
Mittelwert
Index
(1-5)
18
47
Prozent
26
8
1
2,5
18
18
47
48
26
26
8
8
2
1
2,5
2,5
23
18
7
44
49
48
24
24
36
7
8
10
2
1
0
2,5
2,5
2,7
20
28
16
23
17
10
7
9
16
39
49
38
60
66
59
41
30
24
27
20
31
15
15
28
40
40
32
12
4
14
2
2
2
13
19
19
3
0
1
1
0
0
0
2
8
2,6
2,3
2,7
2,3
2,3
2,5
2,8
2,9
2,9
9
47
33
12
0
2,7
13
10
6
3
55
49
38
40
20
32
42
44
11
9
14
12
0
0
1
1
2,5
2,6
2,8
2,8
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
17
Insgesamt sind die
Jugendlichen Ausländern
gegenüber eher positiv
eingestellt
Ausnahmen sind
Befragte in berufsvorbereitenden Maßnahmen
und Förderschülerinnen
bzw. Förderschüler
Die Einzelaussagen zum Zusammenleben von Deutschen und Ausländern
wurden abschließend zu einem Index zusammengefasst. Für diesen Index
wurden auf Befragtenebene die Angaben zu den Statements 1 bis 4 und 6
addiert und anschließend durch die Zahl der Statements (5) dividiert. Zur
besseren Lesbarkeit wurde die Richtung des Indexes umkodiert, sodass er
eine Spannweite von 1 (positivste Einstellung gegenüber Ausländern) bis
5 (negativste Einstellung gegenüber Ausländern) annehmen kann. Der
Skalenmittelpunkt von 3 steht für eine ambivalente Haltung.
Wie aus Tab. 1-2 hervorgeht, liegt der Mittelwert für alle befragten Jugendlichen bei 2,5 und tendiert damit eher in Richtung positive Einstellung gegenüber Ausländern.
Die oben bereits beschriebenen Unterschiede nach Alter bzw. Schulart lassen
sich ebenfalls nachweisen. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 9. und
10. Klasse sind Ausländern gegenüber am positivsten eingestellt. Jugendliche
in berufsvorbereitenden Maßnahmen und Förderschülerinnen bzw. Förderschüler haben im Vergleich dazu eine deutlich negativere Einstellung gegenüber Ausländern.
Ein Vergleich mit den Ergebnissen der Kommunalen Bürgerumfrage 2014
unter 18- bis 85-jährigen Leipzigerinnen und Leipzigern zeigt, dass die
Jugendlichen insgesamt einen niedrigeren Indexwert erreichen als die
erwachsene Bevölkerung, das heißt sie sind weltoffener und toleranter
eingestellt. Der Indexwert liegt auf einem ähnlichen Niveau wie bei den 18- bis
34-jährigen Leipzigerinnen und Leipzigern.
Die Förderschülerinnen und Förderschüler (Mittelwert 2,9) und Jugendlichen
in berufsvorbereitenden Maßnahmen (2,9) ähneln in ihrem Indexwert
hingegen eher der arbeitslosen Erwachsenenbevölkerung (2,9).
Aus der Karte in Abb. 1-7 geht hervor, dass die Gebiete in denen der Anteil
Jugendlicher mit eher negativen Einstellungen gegenüber Ausländern höher
ist vor allem im Westen und Osten liegen (mit dem höchsten Wert von
17 Prozent in Teilen Grünaus). Im Zentrum und der Südvorstadt liegt der
Anteil an Jugendlichen mit ausländerfeindlichen Einstellungen hingegen bei
null Prozent.
Abb. 1-7: Anteil der Jugendlichen mit sehr negativer und negativer
Einstellung gegenüber Ausländern (in Prozent)
18
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
2.
Schule und Lernen
Schulen nehmen in den Bildungsbiografien der Jugendlichen eine Schlüsselstellung ein. Daraus resultiert gleichzeitig die Aufgabe aber auch die Chance,
Hindernisse beim Zugang und der Gestaltung von Bildungswegen aus dem
Weg zu räumen und individuelle Bildungsmöglichkeiten zu verbessern. Nachfolgend werden Indikatoren der Bildungsbeteiligung in Beziehung zu verschiedenen Kontextfaktoren des Aufwachsens betrachtet und die Einschätzung der
jungen Menschen zu Problemen in der Schule, zu Unterstützungsmaßnahmen
und zum Thema Fernbleiben von der Schule analysiert.
2.1.
Familienkonstellationen und besuchte Schulart
Soziale Strukturen, Familien und Lebensformen befinden sich seit einiger Zeit
im Wandel. Mit dem modernen Begriff Familie wird jede Erwachsenen-KindGemeinschaft bezeichnet. Hierzu zählen Ehepaare, nichteheliche Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit minderjährigen
Kindern in einem Haushalt.
In Deutschland hängen familiäre und sozioökonomische Verhältnisse eng mit
der Bildungsbeteiligung und mit dem Kompetenzerwerb von Kindern und Jugendlichen zusammen. Materielle Armut stellt dabei einen der großen Risikofaktoren für die Bildungsbiografie dar. Nicht zuletzt verweisen (inter-) nationale
Studien immer wieder auf einen starken Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft (z. B. PISA- und IGLU-Studien1).
Bei der Berechnung des NettoBesonders Familien, in denen nur ein oder kein Elternteil erwerbstätig ist, sind
häufig von relativer Armut bedroht. Ein hohes Risiko von materieller Armut betroffen zu sein, tragen demnach Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil, da hier eine erwachsene Person in der Regel das Familieneinkommen
allein erwirtschaften muss. Nach Daten der Kommunalen Bürgerumfrage verfügten Paare mit Kind(ern) 2014 über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen2 von 3 118 Euro; während es bei Alleinerziehenden 1 555 Euro betrug. Während bei Paaren mit Kind(ern) die Haupteinnahmequelle zu
95 Prozent das Erwerbseinkommen ist, waren Alleinerziehende überdurchschnittlich häufig auf Leistungen aus dem SGB II angewiesen; dies betraf
2014 jede Vierte bzw. jeden Vierten. Das Nettoäquivalenzeinkommen, welches die wirtschaftliche Situation des Haushalts auf die Anzahl der Personen
bezieht und damit verschiedene Haushaltstypen vergleichbar macht, zeigt
erhebliche Unterschiede. So lag das Nettoäquivalenzeinkommen von Paaren
mit Kind(ern) bei 1 581 Euro, während es in Haushalten von Alleinerziehenden
mit 1 062 Euro sehr viel geringer ausfiel.
Im Folgenden werden die Bedingungen des Aufwachsens, wie die familiäre
Situation und die Berufstätigkeit der Eltern, in Bezug auf die Bildungsbeteiligung der befragten Schülerinnen und Schüler genauer betrachtet.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten wohnen mit ihren Eltern zusammen
(53 Prozent), weitere 21 Prozent leben in einem Haushalt mit nur einem Elternteil und 16 Prozent in einer Familie mit einem Elternteil und dessen Partner. Ein kleinerer Anteil von 6 Prozent lebt in einer eigenen Wohnung. Bei den
Großeltern, in einem Internat, einer Wohngemeinschaft oder „woanders“ leben
die restlichen Befragten.
Nach besuchter Schulart zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Familienkonstellationen. An Gymnasien nehmen die traditionellen Familienformen eine
dominante Rolle ein. Hier liegt der Indexwert (siehe Kasten) mit 122 ähnlich
hoch wie bei der letzten Befragung (2010: 127). Jugendliche aus PatchworkFamilien (87) und von alleinerziehenden Eltern (84) sind hier anteilig deutlich
seltener vertreten. Ein anderes Bild zeigt sich an Oberschulen. Zum einen fällt
1
SOLGA, H. UND DOMBROWSKI, R. (2009): Soziale Ungleichheit in schulischer und außerschulischer
Bildung. Stand der Forschung und Forschungsbedarf. Bildung und Qualifizierung. Hans Böckler Stiftung.
Arbeitspapier 171. Düsseldorf.
2
Medianeinkommen
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
äquivalenzeinkommens erhält
jedes Haushaltsmitglied ein
Bedarfsgewicht. Der Haushaltsvorstand zählt 1,0, jede
weitere Person über 14 Jahre
0,5 und unter 14-Jährige 0,3.
Eine vierköpfige Familie mit
zwei Erwachsenen und zwei
Kindern unter 14 Jahren hat
somit ein Bedarfsgewicht von
2,1 (1+0,5+0,3+0,3). Bei einem
Haushaltsnettoeinkommen von
2 500 Euro beliefe sich das
Nettoäquivalenzeinkommen für
jedes bedarfsgewichtete Haushaltsmitglied auf 1 190 Euro.
Der Indexwert verdeutlicht die
ungleiche Verteilung der Schüler nach Schularten in Abhängigkeit ihrer Familiensituation.
Ein Wert über 100 bedeutet,
dass es überdurchschnittlich
viele Schüler mit der entsprechenden Familiensituation an
der Schule gibt. Ein Wert unter
100 zeigt an, dass Schüler mit
dem Familienkontext unterrepräsentiert sind.
Beispiel: 52,9 Prozent aller
Schüler wohnen mit beiden
Elternteilen zusammen, an den
Gymnasien trifft dies jedoch
auf 64,6 Prozent zu. D.h. diese
Familiensituation ist an Gymnasien um 22 Prozent häufiger
vertreten. Daraus ergibt sich
ein Index von 122 (städtischer
Durchschnitt = 100).
19
Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten leben größtenteils in klassischen
Familienkonstellationen;
Kinder von Alleinerziehenden besuchten hingegen seltener ein Gymnasium
der Indexwert der klassischen Familie mit 90 besonders niedrig aus, zum anderen erreichen die Angaben für Patchwork-Familien (140) und Alleinerziehende (126) die höchsten Werte der Befragung. Dieser Trend bestand bereits
2010, fiel damals allerdings mit 128 resp. 119 schwächer aus. Die Förderschulen liegen mit Indexwerten für Jugendliche aus Patchwork-Familien (111)
und von Alleinerziehenden (122) ebenfalls weit über der Gesamtgruppe, obwohl auch die traditionelle Familie hier durchschnittlich häufig vertreten ist
(103). Andere Wohnformen sind an dieser Schulart dafür quasi nicht vorhanden. An berufsbildenden Schulen sind hingegen alle familiären Wohnformen
unterdurchschnittlich vertreten. Da an diesen Schulen bereits zahlreiche Schülerinnen und Schüler die Volljährigkeit erreicht haben, leben sie überdurchschnittlich häufig in eigenen Wohnungen. Diese Wohnform ist an berufsbildenden Schulen die zweithäufigste.
Abb. 2-1: Form des Zusammenlebens (Auswahl) und besuchte Schulart
in einer Familie ...
mit meinen Eltern:
122 (127)
(99) 90
103 (93)
mit einem Elternteil und dessen Partner:
(91) 87
140 (128)
111 (121)
mit nur einem Elternteil:
(97) 84
126 (119)
122 (138)
40
60
80
100
120
140
160
Indexwert
Gymnasium
Oberschule
Förderschule
Werte in Klammern ( ) = 2010
Abb. 2-2: Größe der Familie/Geschwisterzahl und besuchte Schulart
Einzelkind:
110 (113)
(39) 94
(52) 57
einen Bruder / eine Schwester:
108 (108)
(94) 95
(57) 85
zwei Geschwister:
102 (91)
103 (113)
119 (139)
Drei Geschwister und mehr:
(72) 65
117
(110)
164 (240)
40
60
80
100
120
140
160
180
Indexwert
Gymnasium
Oberschule
Förderschule
Werte in Klammern ( ) = 2010
Eine ähnliche Differenzierung liefert auch die Analyse der Familiengröße nach
der Anzahl der Geschwister. Insgesamt sind 18 Prozent der Befragten Einzelkinder, der Großteil hat eine Schwester oder einen Bruder (45 Prozent). Zwei
Geschwister haben 22 Prozent und 16 Prozent leben in einer Familie mit drei
oder mehr Geschwistern. Nach einzelnen Schularten analysiert treten große
20
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Unterschiede zutage. So sind Schülerinnen und Schüler aus kinderreichen
Familien deutlich seltener an Gymnasien zu finden (Index=65) als an anderen
Schularten. Besonders an Förderschulen (164) sind sie überproportional häufig vertreten. Familien mit ein oder zwei Kindern stellen hingegen an Gymnasien die große Mehrheit der Schülerschaft. Insgesamt leben zwei Drittel von
ihnen in Familien in diesen Größen. Die Indexwerte sind mit 110 und 108 entsprechend hoch. An den anderen Schularten sind diese Familiengrößen anteilig durchweg seltener vertreten. Am schwächsten ist die Ausprägung an Förderschulen mit einem Indexwert 57 für Einzelkinder und 85 für zwei Kinder.
Kinder aus kinderreichen
Familien besuchen deutlich seltener ein Gymnasium als Kinder aus Einund Zweikindfamilien;
dafür lernen sie überdurchschnittlich häufig an
Förderschulen
Befragt nach der Erwerbstätigkeit der Eltern wird deutlich, dass bei mehr als
der Hälfte der Befragten beide Elternteile Vollzeit berufstätig sind. Bei einem
Drittel arbeitet ein Elternteil Vollzeit und bei den restlichen 15 Prozent ist kein
Elternteil in Vollzeit beschäftigt. Bei der Gegenüberstellung von Bildungsbeteiligung und der Berufstätigkeit der Eltern sind ebenfalls Unterschiede festzustellen. So sind bei Schülerinnen und Schülern an Gymnasien häufiger beide
Eltern (Indexwert von 112) oder ein Elternteil (104) Vollzeit berufstätig. An Förderschulen liegt ein gegenteiliges Bild vor. Hier arbeiten anteilsmäßig besonders selten beide Elternteile in Vollzeit (Index von 49). Hingegen sind besonders häufig beide Eltern nicht in Vollzeit tätig (249). An Oberschulen liegt eine
ähnliche Verteilung wie an Förderschulen vor, allerdings mit sehr viel schwächerer Ausprägung. Auch an den Oberschulen kommt es seltener vor, dass
beide Eltern Vollzeit berufstätig sind (84), während häufiger kein Elternteil in
Vollzeit arbeitet (155).
Abb. 2-3: Berufstätigkeit der Eltern und besuchte Schulart
beide Elternteile in Vollzeit:
112 (103)
(88) 84
(69) 49
ein Elternteil in Vollzeit:
104 (95)
(100) 98
107 (115)
kein Elternteil in Vollzeit:
(102) 51
155 (144)
249 (164)
0
50
100
Indexwert
Gymnasium
Oberschule
150
200
250
300
Förderschule
Werte in Klammern ( ) = 2010
Wie schon in der Untersuchung von 2010 muss auch 2015 konstatiert werden,
dass in Leipzig Kinder aus kinderreichen Familien und Kinder aus Haushalten
mit nur einem Elternteil deutlich seltener den Übergang auf ein Gymnasium
schaffen als andere Kinder. Auf der anderen Seite besuchen sie anteilig häufiger eine Förderschule. Angesichts der Ergebnisse verfestigt sich das Bild,
dass der Leipziger Bildungslandschaft eine soziale Selektivität zugrunde liegt
und nicht alle Kinder ihre Chancen adäquat nutzen können. Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch der Bildungsreport Leipzig 2014. Hier finden sich
weiterführende Betrachtungen und Analysen zu sozialräumlichen Disparitäten
in der Leipziger Bildungslandschaft.
2.2.
Die bereits in der Studie
‚Jugend in Leipzig 2010‘
festgestellte soziale
Selektivität des Bildungssystems in Leipzig besteht
auch 2015 noch
unverändert
Angestrebte Abschlüsse
Der maßgebliche Indikator für Schulerfolg ist das Abschlusszertifikat eines
Bildungsgangs. An den allgemeinbildenden Schulen in Sachsen kann der
(qualifizierende) Hauptschulabschluss, der Realschulabschluss und die allgeStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
21
Mehr als 60 Prozent der
Befragten streben die
allgemeine Hochschulreife an; das trifft auf fast
alle Befragten an den
Gymnasien zu aber
auch auf jede bzw. jeden
Vierten einer Oberschule
meine Hochschulreife erreicht werden. An Förderschulen können grundsätzlich ebenfalls Haupt- und Realschulabschlüsse abgelegt werden, dies trifft
allerdings nicht auf alle Einrichtungen zu. Weiterhin werden spezielle Abschlusszeugnisse mit den Schwerpunkten geistige Entwicklung bzw. Lernförderung an den entsprechenden Institutionen ausgestellt.
Der angestrebte Schulabschluss ist vielfach mit der besuchten Schulart verknüpft, dadurch sind spätere Bildungswege aber keinesfalls vorgezeichnet
oder festgelegt. Verschiedene Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen
oder Schulen des Zweiten Bildungswegs bieten ebenfalls die Möglichkeit, allgemeinbildende Abschlüsse abzulegen.
Abb. 2-4: Angestrebter Schulabschluss nach Schulart (in Prozent)
24
38
62
99
73
36
31
27
5
Gesamt
Gymnasium
Abitur
(qualifizierenden) Hauptschulabschluss
Oberschule
Förderschule
Realschulabschluss
Abschlusszeugnis Förderschule
Bei der vorliegenden Befragung drücken die Antworten der Schülerinnen und
Schüler ein deutliches Streben nach hohen formalen Abschlüssen aus. So
streben mehr als 60 Prozent der Befragten die allgemeine Hochschulreife an.
Dies trifft auf fast alle Gymnasiastinnen und Gymnasiasten zu (99 Prozent)
aber auch auf jeweils fast jeden vierten Befragten einer Oberschule. Dort ist
der Realschulabschluss das erklärte Ziel von 73 Prozent der Schülerschaft.
An den untersuchten Förderschulen wollen 36 Prozent einen (qualifizierenden) Hauptschulabschluss und 38 Prozent einen Realschulabschluss ablegen.
Die reale Verteilung von Abschlüssen zeigt in den letzten Jahren ein weniger
positives Bild. So verließen an den Gymnasien im Abschlussjahr 2014 88 Prozent die Schule mit einem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife. An Oberschulen erreichten 73 Prozent der Absolventinnen und Absolventen einen
Realschulabschluss, weitere 17 Prozent absolvierten die Schule mit einem
(qualifizierenden) Hauptschulabschluss und jede bzw. jeder Zehnte verließ
ohne Abschluss eine Oberschule. Die Leipziger Förderschulen verließen
80 Prozent aller Abgängerinnen und Abgänger ohne mindestens einen Hauptschulabschluss.
Die meisten Schülerinnen und Schüler blicken
ihrem angestrebten Abschluss sehr zuversichtlich oder zuversichtlich
entgegen; Jungen häufiger als Mädchen
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Leipziger Schülerinnen und Schüler ihrem Abschluss größtenteils zuversichtlich entgegen sehen. 72 Prozent
der Jugendlichen, die sehr zuversichtlich oder zuversichtlich gestimmt sind,
stehen 2 Prozent gegenüber, die das Erreichen ihres Schulabschlusses als
düster oder sehr düster einschätzen. Jungen sind dabei etwas häufiger zuversichtlich als Mädchen (74 zu 70 Prozent) und mit zunehmendem Alter steigt
gleichzeitig das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Bei den 12- und 13Jährigen liegt der Wert bei 62 Prozent und nimmt sukzessive mit den Altersjahren und der Annäherung an den Abschluss zu. Bei den mindestens 17Jährigen wird mit 78 Prozent ein Maximum erreicht.
Nach Schularten betrachtet sind die Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen am häufigsten zuversichtlich, hier geben 76 Prozent an,
ihrem Abschluss positiv entgegenzublicken. Die Werte an Gymnasien und
Oberschulen sind mit 72 und 71 Prozent fast identisch. Die geringste Zuversicht in das Erreichen der selbst gesteckten Ziele haben die Jugendlichen an
den Förderschulen. Hier sind lediglich 62 Prozent der Schülerinnen und Schü-
22
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
ler (sehr) zuversichtlich, den von ihnen angestrebten Abschluss am Ende der
Schulzeit auch zu erlangen.
Die Betrachtung der angestrebten Abschlüsse untermauert ebenfalls die Erkenntnisse aus Kapitel 2.1 über die soziale Selektivität bei der Bildungsbeteiligung. Jugendliche, die mit beiden Eltern zusammen wohnen, streben deutlich
häufiger die allgemeine Hochschulreife an als Jugendliche, die in PatchworkFamilien oder bei Alleinerziehenden aufwachsen. Das gleiche Bild zeigt sich
bei der Erwerbstätigkeit der Eltern und bei der Anzahl der Geschwister. Am
seltensten streben Befragte, die in großen Familien und in Familien leben, in
denen kein Elternteil Vollzeit erwerbstätig ist, das Abitur an. Auf der anderen
Seite zeigen diese Schülerinnen und Schüler die geringste Zuversicht in das
Erreichen des angestrebten Schulabschlusses. Nur 60 Prozent geben an,
dem Abschluss (sehr) zuversichtlich entgegenzublicken. Bei Kindern, deren
Eltern beide in Vollzeit arbeiten, trifft dies auf 76 Prozent zu.
Die angestrebten Abschlüsse untermauern
das Bild der sozialen
Selektivität
Abb. 2-5: Angestrebter Schulabschluss und Bedingungen des
Aufwachsens (in Prozent)
Wohnsituation:
bei Eltern
69
bei Elterteil mit Partner
31
52
bei einem Elternteil
48
56
44
Arbeit Eltern:
beide Vollzeit
71
einer Vollzeit
29
63
keiner Vollzeit
37
37
63
Anzahl Geschwister:
keine
66
34
ein
66
34
zwei
61
drei oder mehr
39
50
0
20
50
40
allgemeine Hochschulreife
2.3.
60
80
10 0
anderer Abschluss
Nutzung von Nachhilfe
Für viele Kinder und Jugendliche ist Nachhilfe ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags geworden. Schätzungen gehen davon aus, dass 1,1 Millionen Kinder in Deutschland regelmäßigen und kostenpflichtigen Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen. Demzufolge nimmt jede bzw. jeder vierte
17-Jährige im Laufe ihrer bzw. seiner Schullaufbahn bezahlte Nachhilfe in Anspruch, für die Eltern jährlich zwischen 940 Millionen und 1,5 Milliarden Euro
ausgeben3. Diese Situation ist durchaus kritisch zu hinterfragen, da bei weitem
nicht alle Elternhäuser in der Lage sind Mittel für zusätzlichen Nachhilfeunterricht aufzubringen und sich somit bestehende Disparitäten verstärken können.
Der aktuellen Leipziger Umfrage zufolge nimmt jede bzw. jeder fünfte Befragte
im laufenden Schuljahr Nachhilfeangebote in Anspruch, der Großteil in konventioneller Form, 10 Prozent nutzt Online-Angebote. Bei der Altersstruktur
und der Nutzung von Nachhilfe zeigen sich klare Schwerpunkte bei den 14bis 16-Jährigen. Am häufigsten bejahen 14-Jährige die Frage (23 Prozent).
Jüngere (18 Prozent) und vor allem ältere Schülerinnen und Schüler (16 Prozent) nehmen seltener Nachhilfe als der Durchschnitt.
3
Jede bzw. jeder fünfte
Befragte nimmt im laufenden Schuljahr Nachhilfe. Am häufigsten tun
dies Gymnasiastinnen
und Gymnasiasten
KLEMM, K. UND KLEMM, A. (2010): Ausgaben für Nachhilfe – teurer und unfairer Ausgleich für fehlende
individuelle Förderung. Wirksame Bildungsinvestitionen. Bertelsmann Stiftung. Gütersloh.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
23
Differenzen gibt es auch
nach Familiengröße und
der zu Hause gesprochenen Sprache
Nach Schularten sind es vor allem Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, die
zum Nachhilfeunterricht gehen (26 Prozent) und zwar am häufigsten in den
Klassenstufen 9 und 10. Der Abstand zu den anderen Schularten fällt mit
mehr als sechs Prozentpunkten sehr deutlich aus. Schülerinnen und Schüler
von Förderschulen (17 Prozent), Oberschulen (17 Prozent) und berufsbildenden Schulen (11 Prozent) nehmen seltener Nachhilfe. An letzteren sind
die Beruflichen Gymnasien ein Ausnahmefall. Hier nimmt ein Drittel der Befragten Nachhilfeangebote in Anspruch.
Die Nachhilfesituation unterscheidet sich auch nach der Zahl der Geschwister.
So bekommt jedes vierte Einzelkind bezahlte Nachhilfe, während dies bei
Großfamilien mit vier Kindern nur noch auf 13 Prozent zutrifft. Auch bei einer
Betrachtung nach Muttersprache gibt es Differenzen. Von den Befragten, die
zu Hause Deutsch sprechen, nehmen weniger als 20 Prozent Nachhilfeangebote in Anspruch. Von den Schülerinnen und Schülern, die zu Hause
überwiegend eine andere Sprache sprechen, sind es hingegen 8 Prozentpunkte mehr.
Abb. 2-6: Nutzung von Nachhilfe nach Schularten und Klassenstufen
(in Prozent)
Berufliches Gymnasium
32
Gymasium Klassen 9 und 10
26
Gymasium Klasse 11
26
Gymasium Klassen 7 und 8
25
Oberschule Klassen 7 und 8
18
Förderschule alle Klassen
Oberschule Klassen 9 und 10
Die Leipziger Schülerinnen
und Schüler mit Nachhilfe
bekommen im Schnitt 1,8
Stunden Zusatzunterricht in
der Woche;
Jungen nehmen tendenziell
seltener Nachhilfe aber dafür
ist ihr Stundenumfang
größer
17
15
Die Nachhilfeschülerinnen und -schüler bekommen meistens eine (44 Prozent) oder zwei zusätzliche Stunden (39 Prozent) in der Woche. Drei Stunden
(12 Prozent) oder sogar mehr (6 Prozent) sind seltener der Fall. Der Mittelwert
ergibt 1,8 Stunden pro Woche. Obwohl Jungen tendenziell seltener Nachhilfe
nehmen, ist die Anzahl der Stunden höher (1,9 Stunden die Woche) als bei
Mädchen (1,7). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Altersklassen. 12- und
13-Jährige nehmen zwar seltener Nachhilfe, wenn der Fall doch eintritt, dann
mit zwei Stunden die Woche einen hohen Satz. In den anderen Fällen können
nur geringe Unterschiede festgestellt werden.
Eine Spannweite gibt es auch im räumlichen Vergleich, wobei hier sowohl die
Unterschiede in der Nutzung von Nachhilfe (Abb. 2-6), als auch die räumliche
Auswahl der befragten Schulen zu beachten sind. Zu den Ergebnissen: der
minimale Wert liegt in Grünau-Mitte. Hier nehmen lediglich 7 Prozent der Befragten Nachhilfe in Anspruch; die höchsten Werte liegen hingegen im Waldstraßenviertel und im Zentrum-Nord. Hier gibt in der Befragung jede bzw. jeder Dritte an, Nachhilfeunterricht zu besuchen. Weiterhin hohe NachhilfeAnteile zeigen die Ortsteile entlang des Auwaldes von BurghausenRückmarsdorf bis in die Südvorstadt. Interessanterweise liegt der Wert für
Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler aus Grünau-Nord und Schönau ebenfalls in der Spitzengruppe (mit 29 Prozent). Besonders selten bekommen die
Kinder und Jugendlichen Nachhilfe, die in den Ortsteilen im Osten und Nordosten Leipzigs wohnen. In Volkmarsdorf, Anger-Crottendorf, SellerhausenStünz, Paunsdorf und Heiterblick liegen die Anteile bei maximal 12 Prozent
und damit deutlich unter dem städtischen Durchschnitt.
24
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Mit Ganztagsangeboten (GTA) besteht für die Schulen die Möglichkeit, einen
Beitrag zum Ausgleich bestehender sozialer Ungleichheiten zu leisten. Das
Bildungsziel ist die Steigerung der schulischen Lernleistungen unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.
Mit unterrichtsergänzenden leistungsdifferenzierten Maßnahmen wie zum Beispiel Förderkursen in den Kernfächern, Angeboten zur Leseförderung, zu
Hausaufgabenhilfe, Konzentrationstraining oder Förderkursen zum Abbau von
Teilleistungsschwächen kann hier eine Alternative zu kommerzieller, privater
Nachhilfe geboten werden.
2.4.
Fernbleiben von der Schule
Es wird davon ausgegangen, dass bundesweit weit mehr als jede zweite
Schülerin bzw. jeder zweite Schüler dem Unterricht bereits (mindestens) einmal ohne legitimierenden Grund ferngeblieben ist. Als besonders problematisch sind jene Fälle einzuschätzen, bei denen durch wiederholte erhebliche
Fehlquoten die Gefahr besteht, dass sie der Schule langsam entgleiten4. Das
Fernbleiben von der Schule kann verschiedene Gründe haben. Grob kann
Schulabsentismus in drei Kategorien eingeteilt werden. Dabei handelt es sich
(1) um das von Schulunlust der Schülerin bzw. des Schülers initiierte Schulschwänzen, das (2) angstindizierte Fernbleiben und das (3) Zurückhalten
durch Erwachsene. Mischformen der drei Kategorien kommen ebenso vor5.
Ein methodisches Problem ergibt sich aus den Rahmenbedingungen der Befragung. Schülerinnen und Schüler, die erhebliche Fehlquoten aufweisen und
die einen fortgeschrittenen Schulabsentismus aufweisen, können in der Regel
nicht mit einer Befragung erreicht werden, die in der Schule zu regulären Unterrichtszeiten stattfindet. Unter diesen Gesichtspunkten ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Anteil von Schulschwänzerinnen und -schwänzern
(beträchtlich) höher ausfällt, als es die Befragungsdaten nahelegen.
Bei der Leipziger Befragung geben 27 Prozent an, bereits die Schule geschwänzt zu haben. Das trifft auf Jungen häufiger zu als auf Mädchen (28 zu
26 Prozent) und steigert sich mit zunehmendem Alter. Von den 12- und 13Jährigen haben lediglich 7 Prozent bereits einmal die Schule geschwänzt, bei
den 16-Jährigen sind es schon 35 Prozent. Das Maximum liegt bei den Volljährigen mit 43 Prozent. Bei Betrachtung der einzelnen Schularten ist zwischen den Gymnasien und den Oberschulen kaum ein Unterschied festzustellen. Bei beiden Schularten liegen die Werte knapp über 20 Prozent. Am
seltensten geben Jugendliche von Förderschulen an, jemals die Schule geschwänzt zu haben (18 Prozent), am häufigsten tritt dies bei Schülerinnen und
Schülern von berufsbildenden Schulen auf (43 Prozent).
Bei der Wohnsituation sind zum einen Unterschiede zwischen dem Zusammenleben mit beiden Eltern (23 Prozent Schule geschwänzt) und Patchwork-Familien (30 Prozent) oder Alleinerziehenden (28 Prozent) festzustellen.
Zum anderen beeinflusst offensichtlich auch die Anzahl der Geschwister das
Fernbleiben von der Schule. Ohne Geschwister oder mit einem Bruder bzw.
Schwester liegt der Anteil der Schwänzerinnen und Schwänzer bei 24 Prozent, bei drei oder mehr Geschwistern liegt er zehn Prozentpunkte höher.
Gut ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Schullaufbahn bereits die Schule geschwänzt haben, hat das auch innerhalb der letzten zwei
Wochen vor der Befragung getan. Auf alle Befragten bezogen bedeutet dies
zwar nur einen Anteil von weniger als 6 Prozent, das Ausmaß ist mit einem
Mittelwert von 4,3 geschwänzten Stunden in den letzten zwei Unterrichtswochen allerdings nicht unerheblich. Jungen haben in den letzten beiden Wo-
Mehr als jede bzw. jeder
Vierte gibt an, bereits
einmal unentschuldigt
dem Unterricht ferngeblieben zu sein
Bei Fragen zum
Schwänzen gibt es
kaum Unterschiede
zwischen Oberschulen
und Gymnasien
Ein Fünftel der Schwänzerinnen und Schwänzer
ist auch in den zwei
Wochen vor der Befragung dem Unterricht
ferngeblieben; im Mittelwert wurden dabei
4,3 Unterrichtsstunden
geschwänzt; Jungen
schwänzen häufiger und
länger als Mädchen
4
RICKING, H. (2006): Wenn Schüler dem Unterricht fernbleiben. Schulabsentismus als pädagogische
Herausforderung. Bad Heilbrunn.
5
MEYER, C. (2010): Schulabsentismus. Eine Reflexion über die Bedingungen gelingender Kooperationen
zwischen Jugendhilfe und Schule. München.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
25
chen dabei häufiger und länger (25 Prozent 6 und 4,6 Schulstunden) als Mädchen (19 Prozent und 3,9 Schulstunden) geschwänzt. Bei den Schularten zeigen Oberschulen und Gymnasien mit 3,2 Schulstunden identische Werte. An
berufsbildenden Schulen liegt der Stundenumfang der letzten zwei Wochen
mit 5,5 geschwänzten Schulstunden beträchtlich höher. Dies betrifft vor allem
die Jugendlichen aus den Berufsvorbereitungsjahren mit 7,1 geschwänzten
Stunden im Mittel.
Nach Wohnsituation ist der Stundenumfang bei Kindern und Jugendlichen, die
mit beiden Elternteilen zusammenleben, geringer (2,9 Stunden) als bei den
Gleichaltrigen aus Patchwork-Familien und von Alleinerziehenden (je
6,3 Stunden). Der betroffene Anteil hingegen liegt bei den Gruppen zwischen
22 und 25 Prozent und fällt damit ähnlich hoch aus. Die Erwerbstätigkeit der
Eltern hat wiederum einen Effekt auf das Schulschwänzen. Bei Kindern, von
denen kein Elternteil in Vollzeit erwerbstätig ist, fällt sowohl der Anteil mit
34 Prozent, als auch das Pensum des Schwänzens mit 5,2 Stunden am
höchsten aus.
Im innerstädtischen Vergleich zeigt sich, dass vor allem Schülerinnen und
Schüler, die im innenstadtnahen Bereich wohnen bereits unentschuldigt der
Schule ferngeblieben sind. Diese Frage wurde hier von jeder Dritten bzw. jedem Dritten bejaht. Besonders niedrig fielen die Angaben hier am östlichen
und nordöstlichen Stadtrand aus.
2.5.
Schwierigkeiten innerhalb des Systems Schule
Nach Schwierigkeiten gefragt, mit denen sich die Leipziger Schülerinnen und
Schüler in den letzten zwei Jahren konfrontiert sahen, zeigt sich, dass die Jugendlichen mit vielfältigen Problemen konfrontiert sind und sich in einer
Drucksituation befinden, die sich aus dem Gefühl von Überforderung, schlechten Noten, Stress mit Lehrkräften und zu hohen Erwartungen der Eltern zusammensetzt. Die Leipziger Schülerinnen und Schüler sehen sich von einer
Mischung aus schulinternen (schlechte Noten, Lehrerstress und Sitzenbleiben) und externen (Überforderung, Elternerwartungen) Schwierigkeiten
konfrontiert (Tab. 2-1).
So gibt fast die Hälfte der Befragten an, dass sie Probleme mit einem Gefühl
der Überforderung hat. Fast genauso viele zeigen sich wegen schlechter Noten besorgt. Stress mit Lehrkräften bereitet noch einem Drittel der Befragten
Schwierigkeiten, ein Viertel hat Probleme mit zu hohen Erwartungen der Eltern oder Benachteiligung durch Lehrerinnen und Lehrer. Sitzenbleiben, Mobbing und körperliche Gewalt sind ebenso belastende Situationen, wurden bei
der aktuellen Befragung aber nicht so häufig als akute Probleme angegeben.
Diese Schwierigkeiten verteilen sich nicht gleich auf Geschlechter, Schularten
und Altersjahrgänge, sondern zeigen spezifische Ausprägungen.
Das Gefühl von Überforderung ist beispielsweise für Mädchen deutlich häufiger ein ernsthaftes Problem als für Jungen. So geben 59 Prozent der Schülerinnen, aber nur 36 Prozent der Schüler an, mit Überforderung Schwierigkeiten zu haben. Ebenso fühlen sich Gymnasiastinnen und Gymnasiasten
häufiger überfordert als Jugendliche anderer Schularten. Weiterhin nimmt das
Gefühl mit dem Alter zu. Der mit Abstand höchste Wert wird an den elften
Klassen der allgemeinbildenden Gymnasien und an beruflichen Gymnasien
angegeben. Zwei Drittel fühlten sich in diesen Schularten in den letzten beiden
Schuljahren überfordert.
Auch von zu hohen Erwartungen der Eltern fühlen sich Mädchen häufiger belastet als Jungen. Das trifft auch auf Angst vor dem Sitzenbleiben und Mob6
26
Bezogen auf die Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Schullaufbahn bereits die Schule geschwänzt
haben.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
bing durch Gleichaltrige zu. Probleme mit schlechten Noten und Benachteiligung von Lehrerseite zeigen sich geschlechtsunabhängig. Körperliche
Gewalt erweist sich hingegen als Jungenproblem.
Tab. 2-1: Schwierigkeiten in der Schule nach Geschlecht und Schulart
7
8
körperliche
Gewalt
6
Mobbing durch
andere Schüler
5
Angst vor Sitzenbleiben
4
zu hohe Erwartungen der
Eltern
Benachteiligung durch
Lehrer
3
Stress mit Lehrern
Ja
davon:
männlich
weiblich
davon:
Gymnasium
Oberschule
berufsbildende Schule
Förderschule
2
schlechte Noten
Schwierigkeit
1
Gefühl der
Überforderung
Rang
48
47
35
Prozent
24
23
19
12
6
36
59
48
47
37
34
21
26
23
22
17
21
10
14
9
3
54
43
46
38
46
51
46
31
37
35
35
30
26
26
17
35
25
19
23
15
16
26
16
24
9
16
12
21
3
7
7
27
Typische Schwierigkeiten nach Schulart sind nicht zweifelsfrei zu identifizieren, es zeigen sich aber Tendenzen. So wird das oben angesprochene Gefühl
der Überforderung vor allem an den Gymnasien bejaht. Auch Benachteiligung
durch Lehrerinnen und Lehrer wird an Gymnasien und berufsbildenden Schulen relativ häufig angegeben. Bei den Oberschulen gibt jede bzw. jeder zweite
an, Schwierigkeiten mit schlechten Noten zu haben. Ebenso ist hier die Angst
vor dem Sitzenbleiben am stärksten ausgeprägt. Förderschülerinnen und Förderschüler sehen sich sehr häufig mit zu hohen Erwartungen ihrer Eltern konfrontiert, haben aber gleichzeitig die geringsten Werte bei der Angst vor
schlechten Noten oder dem Gefühl der Überforderung. Dies deckt sich mit der
hohen Zufriedenheit der Förderschülerinnen und Förderschüler mit den eigenen Zensuren (vgl. Kap. 1).
Auch wenn viele Schülerinnen und Schülern nicht von Mobbing und körperliche Gewalt betroffen sind, stimmt es bedenklich, dass vor allem an den befragten Förderschulen diese Probleme überdurchschnittlich häufig benannt
werden. So hatte an diesen Schulen jede bzw. jeder Vierte in den letzten beiden Schuljahren Schwierigkeiten mit körperlicher Gewalt. Weitere 21 Prozent
leiden unter Mobbing von Mitschülerinnen und Mitschülern. Hier ist es wichtig,
präventive Angebote und Projekte bereitzustellen und gezielt einzusetzen und
für eine höhere Sensibilisierung zu sorgen.
Jede bzw. jeder Zweite
hat Schwierigkeiten in
der Schule durch Überforderung;
das Gefühl belastet vor
allem Mädchen und
Schülerinnen und
Schüler von Gymnasien
Mädchen fühlen sich
tendenziell häufiger
überfordert als Jungen;
diese leiden wiederum
häufiger unter Gewalt;
viele Schulprobleme
betreffen beide Geschlechter gleich stark
Körperliche Gewalt und
Mobbing spielen insgesamt keine große Rolle,
kommen aber vor allem
an Förderschulen
überdurchschnittlich
häufig vor
Eine Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler bei der Bewältigung dieser und
anderer Schwierigkeiten zu unterstützen, bieten unter anderem die Angebote
der Schulsozialarbeit. Neben konkreter Hilfe bei individuellen Problemlagen
hilft sie das Klassen- und Schulklima zu verbessern sowie Eigeninitiative, soziale Kompetenz und Mitbestimmung zu befördern. Schulsozialarbeit gibt es in
Leipzig aktuell an 50 Schulstandorten, überwiegend an Ober- und Förderschulen sowie bei den Berufsvorbereitungsjahren an berufsbildenden Schulen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
27
28
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
3.
Studien- und Berufswahl
Schule soll auf das Leben vorbereiten, sie soll zum selbstständigen Arbeiten
anleiten und zum lebenslangen Lernen motivieren. Hier werden auch die
Grundlagen für einen erfolgreichen Übergang in das Berufsleben gelegt. Eine
frühzeitige, praxisbezogene und systematische Berufsorientierung unterstützt
einen gelingenden Übergang in das Berufsleben.
Die Befragungsergebnisse geben einen Einblick, welche Pläne die Schülerinnen und Schüler verfolgen, wie sich die Studien- und Berufsorientierung mit
dem Heranrücken des allgemeinbildenden Schulabschlusses entwickelt und
welche Möglichkeiten zur Studien- und Berufswahl genutzt und für hilfreich
eingeschätzt werden.
3.1.
Pläne für die Zeit nach der Schule
Eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen, ist für die Mehrheit der
befragten Schülerinnen und Schüler erklärtes Ziel nach Beendigung der
Schule (Abb. 3-1). Der geradlinige Weg in einen beruflichen Bildungsweg wird
von mehr als der Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler angestrebt.
Nicht direkt mit dem beruflichen Bildungsweg beginnen, sondern zunächst
andere Erfahrungen sammeln, sei es über einen Freiwilligendienst, jobben zu
gehen oder etwas anderes zu tun (zum Beispiel Reisen und erholen, Auslandsjahr bzw. work and travel), plant jede/r Fünfte (19 Prozent). Der Besuch
einer weiterführenden Schule, um einen höheren allgemeinbildenden
Abschluss zu erreichen, nimmt sich jede/r Elfte (9 Prozent) vor. 16 Prozent der
Schülerinnen und Schüler – verstärkt in den 7. und 8. Klassen – sind noch
unentschlossen.
In Abhängigkeit von der besuchten Schulart gibt es nennenswerte
Unterschiede (Tab. 3-1). Die duale Berufsausbildung wird von 40 Prozent der
Oberschülerinnen und -schüler angestrebt. Unter den Gymnasiasten forcieren
9 Prozent eine Ausbildung, aber 45 Prozent ein Studium. Gut jede/r fünfte (22
Prozent) Oberschüler/in plant, eine weiterführende Schule zu besuchen, die in
der Regel mit dem Abschluss Abitur oder Fachabitur verbunden ist und somit
die Voraussetzung für ein Studium legt.
Den geradlinigen Weg in
eine Ausbildung oder ein
Studium streben 53 Prozent an
Jede/r fünfte Schüler/in
möchte zunächst andere
Erfahrungen sammeln,
zum Beispiel über
Freiwilligendienste, Jobs
oder Auslandsaufenthalte/ Reisen
Abb. 3-1: Pläne für die Zeit nach der Schule (in Prozent)*
Studium
29
Ausbildung
24
weiterführende Schule
9
arbeiten, jobben
5
Freiwilligendienst
berufsvorbereitende
Maßnahme
anderes
weiß nicht
6
2
8
16
* nur Schüler/innen allgemeinbildender Schulen, beruflicher Gymnasien und der Berufsvorbereitung
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
29
Ausbildung
Studium
Freiwilligendienst
weiß nicht
anderes
9
2
24
29
5
6
16
8
10
8
1
1
29
24
28
27
7
7
4
8
15
14
6
10
22
2
18
2
0
8
40
9
26
9
45
3
6
5
10
3
10
0
15
17
31
3
12
3
4
2
40
27
5
5
10
7
1
7
1
4
19
64
51
2
3
7
3
6
13
6
9
4
arbeiten,
jobben
berufsvorbereitende
Maßnahme
Befragte
Anzahl
Gesamt 2015:*
2132
davon:
963
männlich
1151
weiblich
davon mit Schulart:
633
Oberschule
931
Gymnasium
61
Förderschule
Berufsbildende Schulen (ohne
265
Berufsausbildung)
davon:
138
berufliches Gymnasium
127
berufsvorbereitende Maßn.
weiterführende
Schule
Tab. 3-1: Pläne für die Zeit nach der Schule
Prozent
* nur Schüler/innen allgemeinbildender Schulen, beruflicher Gymnasien und der Berufsvorbereitung
Freiwilligendienste werden
vor allem von
Gymnasiastinnen avisiert
Freiwilligendienste und andere Erfahrungen zu sammeln (Auslandsjahr, work
and travel) sind bei den Gymnasiasten sehr beliebt und werden von 22 Prozent für die Zeit nach der Schule geplant. In den Oberschulen geben dagegen
nur 6 Prozent an, zunächst andere Erfahrungen sammeln zu wollen. Davon
die Hälfte (also 3 Prozent), möchte direkt nach der Schulzeit einen Freiwilligendienst übernehmen. Damit ist die Nachfrage nach Freiwilligendiensten
bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten (10 Prozent) gut dreimal so hoch wie
bei den Oberschülerinnen und Oberschülern. Mädchen möchten sich doppelt
so häufig über diese Form bürgerschaftlich engagieren, wie Jungen. Von
Förderschülerinnen und Förderschülern werden Freiwilligendienste faktisch
gar nicht avisiert. Trotz der Bestrebungen auf Bundesebene, auch jungen
Menschen mit mittleren und geringen Bildungsabschlüssen einen besseren
Zugang zu Freiwilligendiensten zu ermöglichen1, werden sie in Leipzig nach
wie vor verstärkt von Gymnasiasten (6 Prozent), insbesondere Gymnasiastinnen (13 Prozent), nachgefragt.
Der Anteil unentschlossener Schülerinnen und Schüler ist im Bereich der
Förderschulen mit 31 Prozent besonders hoch und auch berufsvorbereitende
Maßnahmen werden mit 8 Prozent am ehesten angestrebt.
Hinzuweisen ist zudem auf die Studierneigung der Schülerinnen und Schüler
beruflicher Gymnasien (und Fachoberschulen). 51 Prozent planen direkt nach
Abschluss des (Fach-) Abiturs ein Studium zu beginnen. Weitere 19 Prozent
planen den direkten Weg in eine Ausbildung.
Schülerinnen und Schüler berufsvorbereitender Maßnahmen streben zu fast
zwei Drittel unmittelbar im Anschluss eine Ausbildung an. 7 Prozent wollen
anschließend eine weiterführende Schule besuchen. Der Anteil von Schülerinnen und Schülern dieser Maßnahmen, die unentschlossen sind oder zunächst
andere Erfahrungen sammeln wollen, ist im Vergleich zu den Schülern
anderer Schularten geringer.
Mit jeder Klassenstufe
möchten mehr Oberschüler
eine weiterführende Schule
besuchen
Mit jeder Klassenstufe reift bei immer mehr Oberschülerinnen und Oberschülern die Absicht, nach der Schule einen höheren Bildungsabschluss zu
erreichen (Abb. 3-2). Von den Zehntklässlern plant schließlich jeder Dritte,
nach der mittleren Reife eine weiterführende Schule zu besuchen. Das sind
7 Prozentpunkte weniger als noch 2010 (Abb. 3-2). In den neunten Klassen
der Oberschulen ist die Absicht, einen höheren Bildungsabschluss zu
1
30
BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND (Hrsg.)(2011): Endbericht der
Evaluation des Bundesprogramms „Freiwilligendienste machen kompetent“. Berlin.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
erreichen dagegen höher als 2010. Das ist genau der Jahrgang, der von den
strengeren Regelungen für den Übertritt auf ein Gymnasium betroffen war.2
In den unteren Klassenstufen der Oberschule (7. und 8. Klasse) geben 15
bzw. 16 Prozent an, direkt nach der Schule studieren zu wollen. Ein Studium
direkt im Anschluss an die Schule wäre jedoch nur möglich, wenn die
Schülerinnen und Schüler auf ein Gymnasium wechseln, was bei einem
entsprechendem Leistungsniveau nach jeder Klassenstufe möglich ist.
Abb. 3-2: Anteil Oberschüler mit Absicht zum Besuch einer weiterführenden
Schule nach Klassenstufe im Zeitvergleich (in Prozent)
40 %
30 %
Jede/r dritte Schüler/in der
Abschlussklasse an
Oberschulen plant, eine
weiterführende Schule zu
besuchen
20 %
2015
2010
10 %
0%
7.
8.
9.
10. Klasse
Abb. 3-3: Anteil unentschlossener Oberschüler und Gymnasiasten nach
Klassenstufe im Zeitvergleich (in Prozent)
50 %
Unentschlossene Oberschüler 2015
Unentschlossene Gymnasiasten 2015
40 %
Unentschlossene Oberschüler 2010
Unentschlossene Gymnasiasten 2010
30 %
Im Vergleich zu 2010 wissen
mehr Gymnasiasten der
höheren Klassen noch nicht,
was sie nach der Schulzeit
machen wollen
20 %
10 %
0%
7.
8.
9.
10.
11.
12. Klasse
Für den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine berufliche Ausbildung oder ein Studium gilt es, aus den bestehenden vielfältigen
Möglichkeiten die individuell passende auszuwählen. Die gefassten Pläne für
die Zeit nach der Schule entwickeln sich jedoch erst nach und nach. An den
Oberschulen nimmt der Anteil von Schülerinnen und Schülern, die noch nicht
wissen, was sie nach der Schule machen wollen, von 21 Prozent in
Klassenstufe 7 auf 1 Prozent in Klassenstufe 10 deutlich ab (Abb. 3-3). Im
2
Anmerkung: Seit dem Schuljahr 2009/2010 wurde der Notendurchschnitt für die gymnasiale
Bildungsempfehlung auf 2,0 erhöht. Anschließend sank die Übergangsquote auf das Gymnasium wieder.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
31
Vergleich zur Jugendstudie 2010 hat die Entschlossenheit für die weitere
Lebensplanung nach der Schule somit zugenommen.
Prinzipiell sind in den Gymnasien etwas mehr Schüler/innen noch
unentschlossen. Zwar liegen für die Abschlussklassen keine Informationen
vor, dennoch zeigen die Zahlen, dass die Unentschlossenheit auch in den
höheren Klassen noch recht verbreitet ist. Von der Vorabschlussklasse
(11. Klasse) wissen 13 Prozent noch nicht, was sie nach der Schule, also in
gut einem Jahr, machen wollen (Abb. 3-3).
Deutlich mehr Förderschüler
als 2010 wissen nicht, was
sie nach der Schulzeit
machen wollen
Für die Förderschüler/innen ist eine Auswertung nach Klassenstufen aufgrund
zu geringer Fallzahlen nicht möglich. Für die Gesamtgruppe kann jedoch
festgestellt werden, dass der Anteil unentschlossener Förderschüler mit
26 Prozent deutlich über dem Vergleichswert von 2010 liegt. Damals gaben
nur 6 Prozent an, noch nicht zu wissen, welche Pläne sie für die Zeit nach der
Schule haben. In der Jugendstudie 2010 wurde dies entsprechend positiv
festgehalten. Worin die Gründe für diesen evidenten Unterschied liegen, kann
aus den vorliegenden Untersuchungsdaten nicht abgeleitet werden.
Die konkreten Pläne für die Zeit nach der Schule verfestigen sich also erst im
Laufe der Schulzeit. Daher ist es sinnvoll, die Absichten der Schülerinnen und
Schüler höherer Schulklassen näher zu betrachten. Da die Abschlussklassen
aufgrund des Befragungszeitraums im Frühjahr/Sommer 2015 nur noch
unzureichend befragt werden konnten (insbesondere die Abiturienten),
werden hier die Vorabschlussklassen in den Blick genommen.
Mehr als die Hälfte aller befragten Neuntklässler an Oberschulen plant, nach
der mittleren Reife eine Ausbildung zu absolvieren. Jeder Vierte möchte eine
weiterführende Schule besuchen und jeder Neunte ist noch unentschlossen
(Abb. 3-4). Im Vergleich zu 2010 gibt es kaum nennenswerte Unterschiede.
Jedoch ist der Anteil von Schülerinnen und Schülern, die eine weiterführende
Schule besuchen möchten, höher als noch 20103.
Abb. 3-4: Pläne für die Zeit nach der Schule – Oberschüler 9. Klasse (in Prozent)
52
Ausbildung absolvieren
48
25
weiterführende Schule
etwas anderes
Freiwilligendienst
arbeiten/jobben, um Geld zu verdienen
18
5
3
3
1
2
7
berufsvorbereitende Maßnahme
1
1
Studium
1
Wehr-/Zivildienst*
weiß ich noch nicht
5
5
11
11
2015
2010
* seit 2011 ausgesetzt
Gymnasiasten wollen
häufiger als noch 2010
zunächst andere
Erfahrungen sammeln;
der direkte Weg in ein
Studium wird seltener
forciert
Die befragten Elftklässler an Gymnasien geben ein sehr differenziertes Bild zu
ihren Plänen nach der Schulzeit ab (Abb. 3-5). Nur noch gut jeder Dritte gibt
an, nach der Schule direkt ein Studium zu beginnen. 2010 planten noch mehr
als die Hälfte ein Studium im Anschluss an die Schule. Der Wunsch,
(zunächst) andere Erfahrungen zu sammeln, hat also deutlich zugenommen,
3
32
Anmerkung: Für die befragten 9. Klassenstufen galten beim Übergang auf die weiterführenden Schulen
erstmalig die schärferen Bedingungen für eine gymnasiale Bildungsempfehlung.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
genauso wie die Unentschlossenheit. Gut jeder fünfte Befragte gibt an, nach
der Schule zunächst etwas anderes zu tun. Angegeben wurden (in der Reihenfolge der Nennungen): Auslandsaufenthalt/ Auslandsjahr, reisen und/ oder
erholen, work and travel, Praktikum, Au Pair. Weitere 13 Prozent möchten
einen Freiwilligendienst verrichten. Das sind 3 Prozentpunkte mehr als 20104.
Insgesamt möchten also mindestens 40 Prozent der Elftklässler vor Beginn
der beruflichen Qualifizierung andere Erfahrungen sammeln (Freiwilligendienste, etwas anderes oder jobben). Im Vergleich zu 2010 hat dieser Wunsch
deutlich zugenommen. Auch der Anteil unentschlossener Elftklässler ist im
Zeitvergleich deutlich gestiegen, und zwar von 1 Prozent auf nunmehr 12 Prozent. Dieses Ergebnis verdeutlicht ebenfalls die vielfältigen Möglichkeiten, die
Abiturienten offen stehen und somit eine Unentschlossenheit erst ermöglichen.
Mindestens 40 Prozent der
Elftklässler an Gymnasien
möchten nach der Schulzeit
zunächst andere Erfahrungen
sammeln
Abb. 3-5: Pläne für die Zeit nach der Schule – Gymnasiasten 11. Klasse (in Prozent)
36
Studium
53
22
etwas anderes
8
13
Freiwilligendienst
10
12
14
Ausbildung absolvieren
5
arbeiten/jobben, um Geld zu verdienen
weiterführende Schule
berufsvorbereitende Maßnahme
1
-
1
-
Wehr-/Zivildienst*
weiß ich noch nicht
11
12
1
2015
2010
* seit 2011 ausgesetzt
Aber nicht nur die Möglichkeiten, sich vor dem Übergang zur beruflichen
Qualifizierung auszuprobieren bzw. Erfahrungen zu sammeln, können von den
befragten Schülerinnen und Schülern in unterschiedlicher Weise genutzt
werden, auch das Anstreben höchster berufsqualifizierender Abschlüsse
werden vom familiären Kontext beeinflusst. Ursächlich entscheidet jedoch
bereits der Übergang in die Sekundarstufe 1 über die späteren Qualifizierungschancen. Wie Kapitel 2 zeigt, haben die Familienkontexte einen nachweislichen Einfluss auf die Zugehörigkeit zur besuchten Schulart. Die
folgenden Analysen zur Studierneigung verdeutlichen also die Folgen der
selektiven Strukturen des allgemeinbildenden Schulsystems. Denn prinzipiell
ermöglicht nur das Abitur, direkt nach Abschluss der Schule zu studieren. Die
Studierneigung5 der Schülerinnen und Schüler ist also ein Indikator, der zeigt,
dass sich ein selektives allgemeines Bildungssystem bei den späteren
Chancen, auf geradlinigem Weg hohe berufsqualifizierende Abschlüsse zu
erreichen, fortsetzt.
Familienkontexte haben
Einfluss auf die Schullaufbahn und setzen sich
beim Anstreben höchster
beruflicher Abschlüsse
fort
In Anlehnung an die Ergebnisse in Kap. 2 wirken sich also klassische Familienstrukturen und Erwerbstätigkeiten ebenfalls positiv auf die Studier4
5
Zu berücksichtigen ist, dass seit 2011 die Wehrpflicht ausgesetzt ist. Eine Verschiebung von
Ersatzdiensten (Zivildienst) hin zum Freiwilligendienst ist dennoch aus den Zahlen nicht abzuleiten. Für
die Gesamtgruppe hat sich gezeigt, dass die Mädchen deutlich stärker an Freiwilligendiensten interessiert
sind (+3,7 Prozentpunkte im Verglich zu 2010). Bei den Jungen stieg das Interesse an
Freiwilligendiensten um 2,5 Prozentpunkte auf aktuell 3,5 Prozent.
Bei den nachfolgenden Ausführungen wird der Anteil von Schülern, der angibt, direkt nach der Schule ein
Studium zu beginnen, als „Studierneigung“ bezeichnet. Diese entspricht nicht dem gesamten Anteil an
Schülerinnen und Schülern, die letztlich ein Studium beginnen werden.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
33
neigung aus. Die in Abb. 3-6 dargestellten Verhältnisse unterstreichen, dass
Schülerinnen und Schüler, die gemeinsam mit beiden Eltern leben, deutlich
häufiger planen, direkt im Anschluss an die Schule ein Studium zu beginnen.
Haben sich die leiblichen Eltern getrennt oder leben sie aus anderen Gründen
nicht (mehr) zusammen, so ist es für die Studierneigung irrelevant, ob ein/e
neue/r Partner/in im Haushalt lebt oder nicht. Bei Kindern und Jugendlichen
eines alleinerziehenden und alleinlebenden Elternteils liegt die Studierneigung
auf gleichem Niveau wie bei Kindern, deren Elternteil eine/n neue/n Partnerin
hat. In beiden Gruppen liegt die Studierneigung gut 10 Prozentpunkte unter
der Gruppe mit traditionellen Familienkontexten (beide Eltern leben zusammen im Haushalt).
Schülerinnen und Schüler,
die in einem fremdsprachlichen Haushalt aufwachsen,
haben eine leicht überdurchschnittliche Studierneigung
Einzelkinder planen häufiger ein Studium direkt nach der Schule. Weitere
Geschwister haben zunächst wenig Einfluss auf die Studierneigung. Ab zwei
weiteren Geschwistern (also drei Kinder in der Familie) nimmt die Studierneigung deutlich ab und liegt mehr als 10 Prozentpunkte unter der von Einzelkindern. Die Erwerbssituation der Eltern hat ebenfalls einen erkennbaren Einfluss auf die Studierneigung. Sind beide Eltern in Vollzeit berufstätig, verdoppelt sich die Studierneigung im Vergleich zu Schülern, bei denen beide
Elternteile nicht vollzeiterwerbstätig sind. Wenig Einfluss hat hingegen der
sprachliche Hintergrund. Wird zu Hause hauptsächlich eine Fremdsprache gesprochen, ist die Studierneigung sogar leicht überdurchschnittlich. 14 Prozent
der Fremdsprachler mit Studierneigung (entspricht 5 Prozent der Gesamtgruppe) steht aufgrund ihrer derzeitigen Schullaufbahn der direkte Weg zu
einem Studium faktisch jedoch nicht offen.
Abb. 3-6: Pläne direkt nach der Schulzeit: Beginn eines Studiums (in Prozent)
Zusammenleben
im Haushalt mit…
33 %, dar.
2 % Oberschüler
22 %, dar.
3 % Oberschüler
21 %, dar.
4% Oberschüler
beiden Elternteilen
einem Elternteil und Partner
bei einem Elternteil
Erwerbssituation
der Eltern
27 %, dar.
3 % Oberschüler
32 %, dar.
2 % Oberschüler
einer in Vollzeit
beide in Vollzeit
Anzahl
Geschwister
34 %, dar.
3 % Oberschüler
30 %, dar.
3 % Oberschüler
keine Geschwister, Einzelkind
hauptsächlich
gesprochene
Sprache im
Haushalt
27 %, dar.
2 % Oberschüler
deutsch
34
ein Geschwister
17 %, dar.
6 % Oberschüler
keiner in Vollzeit
22 %, dar.
2 % Oberschüler
zwei und mehr Geschwister
32 %, dar.
5 % Oberschüler
andere Sprache
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Die geäußerten Pläne der befragten Schülerinnen und Schüler für die
unmittelbare Zeit nach der Schule können zudem Hinweise auf das zu
erwartende Nachfragepotenzial für bestimmte berufliche Ausbildungswege
geben. Die erfolgte Hochrechnung kann jedoch nur als eine Quantifizierung
von Absichtsbekundungen interpretiert werden und ist mit den entsprechenden Unsicherheiten verbunden. Da die Pläne der Schülerinnen und Schüler an
Oberschulen und Gymnasien je nach Klassenstufe einer gewissen Dynamik
unterliegen und sich erst mit der Zeit verfestigen, wurden für die Hochrechnung nur die geäußerten Pläne der jeweiligen vorletzten Klassenstufe zu
Grunde gelegt. Für Förderschüler konnte aufgrund zu geringer Fallzahlen
keine Analyse erfolgen.
Die Ergebnisse der erfolgten Prognose sind in Tab. 3-2 verzeichnet. Auf der
Grundlage der angestrebten weiteren Bildungskarriere ergibt sich somit für
das Ausbildungsjahr 2016 aus den Oberschulen ein Bedarf an deutlich über
400 Plätzen an weiterführenden Schulen. Angesichts dessen, dass viele
Oberschüler/innen auch noch unentschlossen sind, könnte diese Zahl weiter
steigen. Rund 900 Oberschüler/innen und weitere rund 200 Abiturientinnen
und Abiturienten planen eine Ausbildung. Hinzuweise ist auch auf die Nachfrage nach rund 250 Plätzen für einen Freiwilligendienst, der insbesondere bei
den Abiturienten besteht. Eine berufsvorbereitende Maßnahme wird nur von
wenigen Oberschülerinnen und -schülern nachgefragt.
Die Absichtsbekundungen
der Neunt- und Elftklässler
lassen Hochrechnungen
über das Nachfragevolumen im Ausbildungsjahr
2016 zu
Tab. 3-2: Erwartetes Mindest-Potenzial für den Abschlussjahrgang 2016 anhand der Pläne für die unmittelbare Zeit nach der Schule der Vorabschlussklassen an Oberschulen und Gymnasien
Geplant ist ….
Gymnasiasten
auf eine weiterführende Schule zu gehen.
0
eine berufsvorbereitende Maßnahme zu besuchen.
0
eine Ausbildung zu absolvieren.
189
ein Studium zu beginnen.
551
erst einmal arbeiten/jobben, um Geld zu verdienen
79
ein Freiw. soziales Jahr o. anderen Freiwilligendienst zu verrichten.
197
etwas anderes
331
weiß ich noch nicht
189
Schüler insgesamt*
1 536
Oberschüler
418
15
867
15
30
46
76
190
1 658
insgesamt
418
15
1 056
567
109
243
407
379
3 194
*Statistisches Landesamt Sachsen (Schüler im Schuljahr 2014/2015)
3.2.
Berufs- und Studienorientierung an allgemeinbildenden Schulen
3.2.1.
Ratgeber zur Studien- und Berufsorientierung allgemeinbildende Schulen
Wichtigster Ratgeber für die Studien- und Berufsorientierung sind aus
Schülersicht die Familie und Freunde (Abb. 3-7 und 3-8). In allen Schularten
übernehmen die Familie und Freunde bei circa 90 Prozent der Schülerinnen
und Schüler eine Beratungsfunktion für die Studien- und Berufsorientierung.
Bereits in der 7. Klasse haben 8 von 10 Schülerinnen und Schülern schon mit
der Familie oder Freunden über die spätere berufliche Entwicklung gesprochen. Den Eltern kommt dabei die wichtigste Funktion zu. In den meisten
Fällen werden die Gespräche mit den Eltern auch als hilfreich erachtet, denn
zwischen 80 und 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler geben eine
positive Beurteilung ab. Gespräche mit Geschwistern oder anderen Verwandten werden in ähnlicher Größenordnung als hilfreich eingeschätzt.
Freunde nehmen im Prozess der Studien- und Berufsorientierung ebenfalls
eine hilfreiche Beratungsfunktion ein.
Der Familie und
Freunden kommt die
stärkste Bedeutung bei
der Studien- und
Berufsorientierung zu
Mitarbeiter/innen der Bundesagentur für Arbeit sowie Mitarbeiter aus Unternehmen können den Schülerinnen und Schülern durch ihr Experten- bzw.
Fachwissen qualifizierte Beratungen anbieten. Die Möglichkeiten werden in
den Oberschulen ab der 8./9. Klasse und in den Gymnasien ab der 9./10.
Klasse in Größenordnungen genutzt. Oberschülerinnen und Oberschüler
nutzen die Berufsberatung der Bundesagentur häufiger als Gymnasiastinnen
Die klassische Berufsberatung und Kontakte zu
Unternehmen finden
ab Klasse 8/9 (Oberschulen)
bzw. 9/10 (Gymnasien) statt
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
35
und Gymnasiasten. In den Vorabschlussklassen haben bis zum
Befragungszeitpunkt 52 Prozent der Schüler/innen an Gymnasien und 73
Prozent an Oberschulen die Berufsberatung der Bundesagentur in Anspruch
genommen. Förderschüler/innen, für die keine Aussagen nach Klassenstufe
getroffen werden können, nutzen diese professionelle Beratung im
Durchschnitt etwas seltener. Wurde die Berufsberatung der Arbeitsagentur
genutzt, bewerten 70 Prozent der Oberschüler/ innen diese als hilfreich. Bei
den Gymnasiasten sind es jedoch nur 56 Prozent.
Abb. 3-7: Genutzte Ratgeber für die Studien- und Berufswahl
allgemeinbildende Schulen (in Prozent)
Familie und Freunde*
Pädagogisches Personal**
100
100
90
90
80
80
70
Gymnasium nach Klassenstufe
70
60
60
Oberschule nach Klassenstufe
50
40
50
40
Durchschnitt - Förderschule
30
30
Durchschnitt - Gymnasium
20
20
10
10
Durchschnitt - Oberschule
60
50
50
40
40
30
30
20
20
10
10
0
0
10. Klasse
9. Klasse
11. Klasse
11. Klasse
60
10. Klasse
70
9. Klasse
70
11. Klasse
80
10. Klasse
80
9. Klasse
90
8. Klasse
90
7. Klasse
100
8. Klasse
Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit
100
7. Klasse
Mitarbeiter aus Unternehmen
8. Klasse
11. Klasse
10. Klasse
9. Klasse
8. Klasse
7. Klasse
7. Klasse
0
0
* Eltern, Geschwister, andere Verwandte, Freunde; ** Lehrer/in, Schulsozialarbeiter/in, Mitarbeiter/in in einem Jugendzentrum, Jugendtreff
Das Wissen von
Unternehmensmitarbeitern
nutzen am ehesten
Gymnasiasten – eine große
Mehrheit findet diese
Gespräche hilfreich
36
Gespräche mit Mitarbeiter/innen aus Unternehmen werden vergleichsweise
selten genutzt, am ehesten von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. In den
10. Klassen der Gymnasien geben 56 Prozent an, diese Beratungsmöglichkeit
zu nutzen. Damit nutzen die Zehntklässler an Gymnasien häufiger die Beratung von Unternehmensmitarbeitern als von Berufsberatern der Bundesagentur. In den Oberschulen und Förderschulen ist dies nicht so. Dort ist
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
jeweils der Nutzeranteil bei der klassischen Berufsberatung der Bundesagentur höher. Oberschüler/innen der 9. Klassen (38 Prozent) und Förderschüler/innen (13 Prozent) können also deutlich seltener als Gymnasiasten
das Wissen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Unternehmen nutzen.
Dieser unterschiedliche Wissenszugang ist insofern von besonderer
Relevanz, da circa 80 Prozent der Nutzer/innen die Gespräche mit
Unternehmensmitarbeitern als hilfreich erachten. Damit erreichen
Unternehmensmitarbeiter ein ähnlich gutes Urteil wie Familienangehörige.
Etwas seltener informieren sich die Schülerinnen und Schüler bei pädagogischen Mitarbeitern. Die stärkste Bedeutung kommt dabei den Lehrerinnen
und Lehrern zu. In den Förderschulen erreichen die Lehrer/innen einen
ähnlich hohen Nutzungsgrad wie Familienmitglieder (außer Eltern) und
Freunde. Am Gymnasium nutzt dagegen nur knapp jeder Dritte die Möglichkeit, mit Lehrern über die eigenen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten zu
sprechen. In den elften Klassen hat dennoch mehr als die Hälfte der
Gymnasiasten mit pädagogischen Mitarbeitern über die Berufs- und Studienwahl gesprochen. Mehr als zwei Drittel der Gymnasiasten betrachtet Gespräche mit Lehrer/innen als hilfreich. Lehrer/innen werden als Ratgeber für
die Berufs- und Studienorientierung somit seltener als Unternehmensmitarbeiter/innen als hilfreich erachtet, aber häufiger als die Berufsberater/ innen der
Bundesagentur. Anderes pädagogisches Personal (Schulsozialarbeiter oder
Mitarbeiter in Jugendeinrichtungen) wird für berufsorientierende Gespräche
vergleichsweise selten, am ehesten jedoch von Förderschülern, genutzt.
In den Förderschulen haben
die Lehrerinnen und Lehrer
eine große Bedeutung für die
Berufsorientierung
Abb. 3-8: Nutzung und Bewertung von Ratgebern für die Studien- und Berufswahl
allgemeinbildende Schulen (in Prozent)
wurde genutzt:
hat den Nutzern geholfen:
84
87
86
Eltern
77
89
0
56
Freunde
75
76
46
53
0
55
Geschwister, andere Verwandte
84
86
51
48
0
34
Berufsberater/-in der Agentur für Arbeit
56
38
70
31
0
31
Lehrer/-in
67
47
81
51
0
29
28
Mitarbeiter/-in aus Unternehmen
82
79
13
0
11
Schulsozialarbeiter/-in
48
18
63
27
Mitarbeiter/-in im Jugendzentrum,
Jugendtreff
0
Gymnasium
4
9
11
45
48
Oberschule
Förderschule*
0
* Für die Förderschüler können aufgrund zu geringer Fallzahlen keine Aussagen getroffen werden, welche Ratgeber ihnen geholfen haben.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
37
3.2.2.
Informationsquellen zur Studien- und Berufsorientierung allgemeinbildende Schulen
Das Internet ist für die
Studien- und
Berufsorientierung die
Informationsquelle Nr. 1
Das Internet ist für Schülerinnen und Schüler aller Schularten die Informationsquelle Nr. 1 für die Studien- und Berufswahl, 80 Prozent und mehr nutzen
es zur Studien- und Berufsorientierung (Abb. 3-9). Angesichts der in Kap. 5
dargelegten Ergebnisse zur Mediennutzung unterstreicht dieser Befund die
Bedeutung des Internets in der heutigen Lebenswelt der Schülerinnen und
Schüler. Neben dem Internet ganz allgemein werden spezielle Internetseiten,
wie Websites zur Berufs- und Studienorientierung, Websites von Hochschulen
oder Berufsschulen und Websites von Unternehmen – in Abhängigkeit des
eingeschlagenen
Bildungsweges –
entsprechend
häufig
verwendet
(Abb. 3-10). Soziale Netzwerke haben als Informationsquelle zur Studien- und
Berufsorientierung eine etwas geringere Bedeutung; am ehesten wird dieses
Kommunikationsmittel von Förderschülerinnen und Förderschülern (40 Prozent) zu diesem Zweck genutzt. Blogs und Foren finden in allen allgemeinbildenden Schularten nur wenig Anwendung. Die App zur Studien- und
Berufsorientierung wird ebenfalls am ehesten von Förderschülern genutzt
(24 Prozent).
Das Internet wird als
hilfreiche Informationsquelle
angesehen
Das Internet wird nicht nur von fast jeder Schülerin/jedem Schüler zur Studienund Berufsorientierung genutzt, die überwiegende Mehrheit beschreibt es
auch als hilfreiche Informationsquelle. Fast 9 von 10 Nutzern stellen dem
Internet als allgemeine Informationsquelle zur Studien- und Berufsorientierung
ein positives Urteil aus. Damit erreicht es ähnlich gute Bewertungen wie Gespräche mit Eltern und Familienangehörigen. Auch gezielte Informationsangebote im Internet, also spezielle Homepages, werden von vielen als
hilfreich erachtet.
Abb. 3-9: Genutzte Informationsquellen für die Studien- und Berufswahl - allgemeinbildende Schulen
(in Prozent)
Alles rund ums Internet*
Traditionelle Medien**
Einrichtungen (BIZ)***
100
100
100
90
90
90
80
80
80
70
70
70
60
60
60
Oberschule nach Klassenstufe
50
50
40
Gymnasium nach Klassenstufe
40
40
30
Durchschnitt - Oberschule
30
30
20
Durchschnitt - Förderschule
20
20
10
Durchschnitt - Gymnasium
10
10
50
0
7.
8.
9.
10.
11.
Klasse
0
7.
8.
9.
10.
11.
Klasse
0
7.
8.
9.
10.
11.
Klasse
* Internet, Internetseiten zur Berufs- und Studienorientierung, Homepage von Hochschulen, Berufsschulzentren, Homepage von Unternehmen,
Soziale Netzwerke, Blogs, Foren, App zur Berufsorientierung; ** Broschüren, Flyer, Tageszeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, TV;
*** Berufsinformationszentrum
Broschüren und Flyer
werden vielfach zur Studienund Berufsorientierung
genutzt, aber nur ca. jeder
Dritte findet sie hilfreich
38
Das Berufsinformationszentrum (BIZ) wird in den Abschlussklassen der
allgemeinbildenden Schulen am stärksten genutzt und erreicht dort einen
Nutzungsgrad von gut 60 Prozent. Zwei Drittel bis drei Viertel der Nutzer
betrachten die Angebote des BIZ als hilfreich.
Die traditionellen Informationsmedien, wie Broschüren, Zeitungen/Zeitschriften
oder Radio und Fernsehen, haben einen sehr hohen Nutzungsgrad. Insbesondere Broschüren und Flyer sind weit verbreitet und werden durchschnittlich
von 70 bis knapp 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler genutzt. Dieses
Informationsmedium ist jedoch nur selten hilfreich. Nur 3 bis 4 von 10 LeserinStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
nen und Lesern schätzen Broschüren als hilfreich ein. Die anderen traditionellen Medien (Zeitschriften/Zeitungen und Radio/Fernsehen) werden zwar deutlich weniger genutzt, erhalten jedoch insgesamt etwas bessere Bewertungen.
An die guten Bewertungen des Internets reichen aber auch sie nicht heran.
Abb. 3-10: Nutzung und Bewertung von Informationsquellen für die Studien- und Berufswahl
allgemeinbildende Schulen (in Prozent)
wurde genutzt:
hat den Nutzern geholfen:
78
82
80
Internet
88
89
0
69
71
Broschüren, Flyer
34
29
77
0
39
Internetseiten zur Berufs- und
Studienorientierung
76
79
34
26
0
38
Berufsinformationszentrum (BiZ)
68
45
75
37
0
35
Homepage von Hochschulen,
Berufsschulzentren
81
22
21
72
0
34
Homepage von Unternehmen
80
80
40
27
0
19
Tageszeitungen, Zeitschriften
58
57
15
25
0
18
66
Soziale Netzwerke
30
70
40
0
15
13
Rundfunk, TV
65
61
19
0
11
9
8
Blogs, Foren
70
54
Gymnasium
6
App zur Berufsorientierung
0
Oberschule
11
24
Förderschule*
57
70
0
* Für die Förderschüler können aufgrund zu geringer Fallzahlen keine Aussagen getroffen werden, welche Informationsquellen ihnen geholfen haben.
3.2.3.
Angebote zur Studien- und Berufsorientierung allgemeinbildende Schulen
Die verschiedenen Angebote zur Berufs- und Studienwahl (Abb. 3-11) erreichen bei den Schülerinnen und Schülern der allgemeinbildenden Schulen hohe Bekanntheitsgrade. Durchgängig sind die aufgeführten Angebote bei ungefähr 9 von 10 Schülerinnen und Schülern bekannt. Genutzt werden die Angebote jedoch in ganz unterschiedlicher Art und Weise. Viele Angebote werden
erst von älteren Schülern genutzt.
In allen Schularten ist das Schülerpraktikum am weitesten verbreitet, wobei
ein Betriebspraktikum gemäß der sächsischen Schulordnungen verpflichtend
ist.6 Mehr als drei Viertel der Schüler/innen, die ein Praktikum absolviert
haben, erachten es als hilfreich. Das Ferienpraktikum erhält ähnlich gute
Bewertungen, auch wenn diese freiwillige Möglichkeit, erste Kontakte zur
Berufswelt zu finden, recht wenig genutzt wird.
Den Kontakt zur potenziellen Ausbildungsstelle oder zu zukünftigen Arbeitgebern finden durchschnittlich ein Drittel der Schülerinnen und Schüler (jeweils
Alle Angebote zur Berufsund Studienwahl erreichen
an allgemeinbildenden
Schulen hohe
Bekanntheitsgrade
6
gem. §12 der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über allgemeinbildende
Gymnasien und die Abiturprüfung im Freistaat Sachsen, § 19 der Verordnung des Sächsischen
Staatsministeriums für Kultus über Mittel- und Abendmittelschulen im Freistaat Sachsen sowie § 23a der
Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über Förderschulen im Freistaat Sachsen
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
39
in Abhängigkeit des entsprechenden Bildungsweges) über Unternehmensbesichtigungen, Studieninformationstage oder Ausbildungs-/Jobmessen.
Abb. 3-11: Bekanntheitsgrad von Angeboten für die Studien- und Berufswahl
allgemeinbildende Schulen (in Prozent)
98
98
Ferienjob/Nebenjob
93
98
98
Unternehmensbesichtigungen/Tag der
offenen Tür in Unternehmen
93
97
98
Praktikum während der Schule
93
97
97
Studieninformationstage/Tag der offenen
Tür an Hochschulen
93
97
97
Ferienpraktikum
92
97
97
Ausbildungs-/ Studienmesse, Jobmesse
93
96
Girls` Day, Boys` Day
90
90
96
96
Angebote von Hochschulen (z.B. Seminare,
Schnupperstudium, Ferienhochschule)
93
95
95
95
Seminare/Informationsveranstaltungen des
BiZ
Gymnasium
Oberschule
Förderschule
88
Schau Rein! Woche der offenen
Unternehmen in Sachsen
91
92
Abb. 3-12: Nutzung und Bewertung von Angeboten für die Studien- und Berufswahl
allgemeinbildende Schulen (in Prozent)
wurde genutzt:
hat den Nutzern geholfen:
77
52
Praktikum während der Schule
86
56
64
71
34
Unternehmensbesichtigungen/Tag
der offenen Tür in Unternehmen
Studieninformationstage/Tag der
offenen Tür an Hochschulen
0
77
30
29
0
33
72
11
64
19
0
31
Ausbildungs-/ Studienmesse,
Jobmesse
59
37
65
34
0
30
Girls` Day, Boys` Day
47
50
22
41
0
28
Ferienjob/Nebenjob
63
24
71
17
25
Seminare/Informationsveranstaltun
gen des BiZ
Angebote von Hochschulen (z.B.
Seminare, Schnupperstudium,
Ferienhochschule)
0
54
20
59
27
0
16
64
9
43
17
0
14
Ferienpraktikum
Schau Rein! Woche der offenen
Unternehmen in Sachsen
21
21
11
20
Gymnasium
Oberschule
78
80
0
14
45
Förderschule*
* Für die Förderschüler können aufgrund zu geringer Fallzahlen keine Aussagen getroffen werden, welche Angebote ihnen geholfen haben.
40
13
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Mehrheitlich werden diese Angebote als hilfreich angesehen. Bei Unternehmensbesichtigungen liegt der Anteil positiver Bewertungen durchgängig
bei über 70 Prozent. Auch mit dem Girls’ Day bzw. Boys’ Day werden ähnlich
viele Schülerinnen und Schüler erreicht, wobei Mädchen dieses Angebot
etwas stärker nutzen als Jungen. Als hilfreich erachten dieses Angebot jedoch
nur zwischen 40 und 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler. Die Bewertungen der Jungen unterscheiden sich dabei nicht von denen der Mädchen.
3.2.4.
Schülerpraktika werden als
hilfreich erachtet
Der Girls’ Day wird stärker
genutzt als der Boys’ Day
Nachfrage nach weiteren Informationen zur Studien- und
Berufsorientierung - allgemeinbildende Schulen
Trotz einer Fülle an Informationsquellen und Angeboten, die auch genutzt
werden, gibt die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler
allgemeinbildender Schulen an, dass ihnen Informationen zur Studien- und
Berufswahl fehlen (Abb. 3-13). Während in den höheren Klassen der Oberschulen der Bedarf nach weiteren Informationen tendenziell abnimmt, gibt es
bei den Gymnasiasten eine gegenläufige Entwicklung. Mit jeder Klassenstufe
steigt bei den Schülerinnen und Schülern der Gymnasien die Erkenntnis, dass
ihnen Informationen für die Studien- und Berufswahl fehlen. In den 11 Klassen
geben 9 von 10 Schülerinnen und Schülern an, Informationen zu vermissen,
um eine Entscheidung für die spätere Studien- oder Berufswahl zu treffen.
Auch der Durchschnittswert aller Klassenstufen lässt erkennen, dass
Gymnasiastinnen
und
Gymnasiasten
am
häufigsten
weiteren
Informationsbedarf haben (88 Prozent).
Vielen Gymnasiasten fehlen
Informationen zur Berufsund Studienorientierung umso mehr, je näher der
Schulabschluss rückt
Abb. 3-13: Anteil Schülerinnen und Schüler, denen Informationen zur
Studien- und Berufswahl fehlen – allgemeinbildende Schulen
(in Prozent)
100
95
90
85
88
Gymnasium
84
Oberschule
80
75
D - Gymnasium
74
70
D - Oberschule
65
D - Förderschule
60
55
50
7. Klasse 8. Klasse 9. Klasse 10. Klasse 11. Klasse
Am ehesten fühlen sich Förderschüler/innen ausreichend informiert, aber auch
von ihnen geben 74 Prozent an, dass bestimmte Informationen fehlen. Oberschüler/innen erreichen mit 84 Prozent zwar einen ähnlichen Wert wie
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, durch die abnehmende Tendenz in den
höheren Klassen muss die Bewertung hier jedoch anders ausfallen. Ab
Klassenstufe 9 fühlen sich zunehmend mehr Oberschüler/innen ausreichend
informiert, dennoch geben auch in der Abschlussklasse knapp zwei Drittel an,
weitere Informationen zu benötigen.
Informationsdefizite bestehen
vor allem bei den Fragen,
welcher Beruf zu einem
passt und welche Berufe
gute Zukunftschancen haben
Am häufigsten haben Schülerinnen und Schüler aller Schularten Informationsdefizite, um herauszufinden, welcher Beruf zu ihnen passt. Von den
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten geben dies sogar 60 Prozent an, bei den
Oberschülerinnen und Oberschülern 50 Prozent. Ähnlich groß ist die VerunStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
41
sicherung, welche Berufe gute Zukunftschancen haben. Insofern bestehen bei
den beiden grundlegenden Fragestellungen zur Studien- und Berufswahl auch
die größten Schwierigkeiten, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.
Informationsdefizite werden aber auch bei allgemeinen Informationen zum
Ausdruck gebracht, wie zu generellen Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten,
zu freien Praktika- oder Ausbildungsstellen, zu Beratungsmöglichkeiten oder
zu Bewerbungshilfen. Jeweils zwischen 20 und 30 Prozent der Schülerinnen
und Schüler an Gymnasien und in etwas geringerem Maße auch an
Oberschulen benötigen zu diesen Themen weitere Informationen.
Abb. 3-14: Fehlende Informationen zur Studien- und Berufswahl – allgemeinbildende Schulen
(in Prozent)
60
welcher Beruf zu mir passt
50
52
51
welche Berufe gute Zukunftschancen haben
48
46
34
welche Berufe in meiner Region nachgefragt werden
28
22
30
Informationen über angebotene Praktikumsstellen
27
26
29
welche Ausbildungswege/Studienarten es überhaupt gibt
20
11
23
an wen ich mich mit meinen Fragen wenden kann
16
19
22
Informationen über offene Ausbildungsstellen
34
28
22
Informationen rund um die Bewerbung
22
11
14
Informationen über Veranstaltungen (z.B. Messen), bei
denen ich mich informieren kann
10
11
Gymnasium
3
weitere
3.3.
2
Oberschule
2
Förderschule
Berufs- und Studienorientierung an berufsbildenden Schulen
3.3.1. Ratgeber zur Studien- und Berufsorientierung – berufsbildende
Schulen
Schüler/innen berufsbildender Schulen haben die
verschiedenen Ratgeber zur
Berufs- und Studienorientierung bereits häufiger
genutzt
42
Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen haben sich tendenziell
bereits stärker mit der Berufs- und Studienorientierung auseinandergesetzt.
Zwar sind auch für sie die Eltern die am häufigsten genannten Ratgeber,
wenn es um die weitere berufliche Lebensplanung geht; professionelle Berufsund Studienorientierung wurde von ihnen jedoch schon deutlich häufiger
genutzt. Die Berufsberater/innen der Bundesagentur für Arbeit stehen in der
Rangfolge, der am häufigsten genutzten Ratgeber bei den Schülerinnen und
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Schülern der beruflichen Gymnasien (und Fachoberschulen) und bei den
Auszubildenden auf Rang 2, bei Schülerinnen und Schülern berufsvorbereitender Maßnahmen auf Rang 3. Zum Vergleich: Bei den allgemeinbildenden
Schulen landet die professionelle Berufsberatung auf Rang 4 (Gymnasium)
bzw. 5 (Oberschule und Förderschule) bei den bereits genutzten Ratgebern.
Die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit erachten die Schülerinnen
und Schülern berufsbildender Schulen etwas häufiger als hilfreich als die
Schüler/innen allgemeinbildender Schulen. Am positivsten fällt das Urteil bei
Schüler/innen berufsvorbereitender Maßnahmen (BvB’ler) aus, fast drei Viertel
geben an, dass die Berufsberatung der Bundesagentur ihnen geholfen hat.
Dennoch wird der Rat von Familienangehörigen (insbesondere Eltern) und
Freunden häufiger als hilfreich erachtet. Ausgesprochen positive Bewertungen
erhalten Gespräche mit Unternehmensmitarbeitern. Mehr als 80 Prozent der
jungen Menschen bewertet sie als hilfreich. Der Nutzungsgrad ist jedoch
– ähnlich wie bei den allgemeinbildenden Schulen – eingeschränkt. Nur ca.
jeder Dritte hat die Möglichkeit, sich bei Unternehmensmitarbeitern zu
informieren.
Berufsberater/innen der
Bundesagentur für Arbeit und
Schulsozialarbeiter/innen
werden am häufigsten von
BvB’lern zu Rate gezogen
und auch als hilfreich
erachtet
Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen haben für Schülerinnen und
Schüler in berufsvorbereitenden Maßnahmen eine stärkere Bedeutung. Ihr
Rat wird von circa drei Viertel der BvB‘ler als hilfreich erachtet.
Abb. 3-15: Nutzung und Bewertung von Ratgebern für die Studien- und Berufswahl
berufsbildende Schulen (in Prozent)
wurde genutzt:
hat den Nutzern geholfen:
85
87
88
Eltern
89
91
79
65
67
70
66
Berufsberater/-in der Agentur für Arbeit
73
61
76
63
Freunde
85
71
81
62
81
54
Geschwister, andere Verwandte
86
85
60
49
75
74
73
59
Lehrer/-in
65
45
85
37
37
Mitarbeiter/-in aus Unternehmen
81
81
31
53
29
Schulsozialarbeiter/-in
57
17
Mitarbeiter/-in im Jugendzentrum,
Jugendtreff
77
40
8
19
8
berufliches Gymnasium
berufsorientierende Maßnahmen
Ausbildung
Liegen keine ausreichenden Fallzahlen vor, werden Werte nicht ausgewiesen (siehe Vorbemerkungen).
3.3.2. Informationsquellen zur Studien- und Berufsorientierung –
berufsbildende Schulen
Das Internet wird von den Schülerinnen und Schülern berufsbildender Schulen
nochmals stärker als Mittel zur Berufs- und Studienorientierung genutzt, als in
den allgemeinbildenden Schulen. 90 Prozent und mehr nutzen es im Allgemeinen. Weiterhin werden spezielle Internetseiten – in Abhängigkeit vom eingeschlagenen Bildungsweg – zu Rate gezogen. Nahezu alle Internetnutzer
konnten über dieses Medium an hilfreiche Informationen gelangen.
An berufsbildenden Schulen
wird das Internet zur Berufsund Studienorientierung von
90 Prozent und mehr genutzt
Bei Broschüren und Flyern ist das Meinungsbild gespalten. Zwar wird dieses
traditionellen, kompakte Informationsmedium auch von Schülerinnen und
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
43
Schülern berufsbildender Schule stark genutzt, jedoch erachten es nur die
Schüler/innen beruflicher Gymnasien (und Fachoberschulen) in der Mehrzahl
als hilfreich. Schülerinnen und Schülern berufsvorbereitender Maßnahmen
und Auszubildenden haben Broschüren und Flyer mehrheitlich nicht weitergeholfen.
Der Nutzungsgrad des Berufsinformationszentrums (BIZ) fällt ebenfalls recht
unterschiedlich aus. Nur gut jede/r zweite angehende/r (Fach-)abiturient/in hat
es bisher genutzt. Angehende (Fach-)abiturienten konzentrieren sich bei der
Studien- und Berufsorientierung stärker auf relevante Internetseiten. Bei
Schülerinnen und Schülern berufsvorbereitender Maßnahmen und bei Auszubildenden haben etwas mehr (circa zwei Drittel) das BIZ genutzt. In der
Bewertung rangiert das BIZ als hilfreiche Informationsquelle hinter dem
Internet, aber vor den Informationsbroschüren und Flyern.
Abb. 3-16: Nutzung und Bewertung von Informationsquellen für die Studien- und Berufswahl
berufsbildende Schulen (in Prozent)
wurde genutzt:
hat den Nutzern geholfen:
95
95
94
93
90
96
Internet
78
81
75
Broschüren, Flyer
56
28
38
76
Homepage von Hochschulen,
Berufsschulzentren
24
92
60
40
78
62
Internetseiten zur Berufs- und
Studienorientierung
80
78
82
37
49
54
Berufsinformationszentrum (BiZ)
65
66
64
73
73
53
Homepage von Unternehmen
87
85
57
59
91
17
15
Tageszeitungen, Zeitschriften
22
60
16
Soziale Netzwerke
40
87
22
Rundfunk, TV
11
12
10
Blogs, Foren
5
11
13
80
berufliches Gymnasium
3
App zur Berufsorientierung
19
13
berufsorientierende Maßnahmen
Ausbildung
Liegen keine ausreichenden Fallzahlen vor, werden Werte nicht ausgewiesen (siehe Vorbemerkungen).
Tageszeitungen und Radio/Fernsehen dienen nur selten der Studien- und
Berufsorientierung. Von den weiteren online-Informationsquellen werden
soziale Netzwerke von Schülerinnen und Schülern berufsvorbereitender Maßnahmen in Größenordnungen (40 Prozent) genutzt. Ein ähnlich hoher
Nutzungsgrad konnte bereits für die Förderschülerinnen und Förderschüler
festgestellt werden. Über die App zur Berufsorientierung informieren sich
ebenfalls die BvB’ler mit 19 Prozent am ehesten.
44
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
3.3.3. Angebote zur Studien- und Berufsorientierung – berufsbildende
Schulen
Die verschiedenen Angebote zur Studien- und Berufswahl (Abb. 3-17) sind
nahezu allen Schülerinnen und Schülern berufsbildender Schulen bekannt.
Bekanntheitswerte unter 95 Prozent sind nur für den Girls‘ Day/ Boys‘ Day
(92 Prozent) und die Schau Rein! Woche der offenen Unternehmen
(89 Prozent) festzuhalten.
Nahezu allen Schülerinnen
und Schülern berufsbildender
Schulen sind die vielfältigen
Angebote zur Berufs- und
Studienorientierung bekannt
Abgesehen von den Angeboten des BIZ nutzen die Schülerinnen und Schüler
der berufsbildenden Schulen alle in Abb. 3-17 angegebenen Angebote deutlich stärker als die Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen.
Abb. 3-17: Nutzung und Bewertung von Angeboten für die Studien- und Berufswahl
berufsbildende Schulen (in Prozent)
wurde genutzt:
hat den Nutzern geholfen:
80
81
92
Praktikum während der Schule
88
71
84
80
69
Ausbildungs-/ Studienmesse, Jobmesse
71
46
64
60
58
Studieninformationstage/Tag der offenen
Tür an Hochschulen
86
16
37
32
70
49
Unternehmensbesichtigungen/Tag der
offenen Tür in Unternehmen
75
37
37
79
80
47
Ferienjob/Nebenjob
68
33
87
43
68
34
33
34
Ferienpraktikum
80
92
85
28
Schau Rein! Woche der offenen
Unternehmen in Sachsen
36
24
16
47
28
Girls` Day, Boys` Day
32
22
29
Angebote von Hochschulen (z.B.
Seminare, Schnupperstudium,
Ferienhochschule)
Seminare/Informationsveranstaltungen
des BiZ
43
24
12
12
berufliches Gymnasium
18
28
22
berufsorientierende Maßnahmen
Ausbildung
60
Liegen keine ausreichenden Fallzahlen vor, werden Werte nicht ausgewiesen (siehe Vorbemerkungen).
Der höchste Nutzungsgrad lässt sich wiederum für das verpflichtende
Schülerpraktikum feststellen. Die Schülerinnen und Schüler der
berufsbildenden Schulen geben zu über 80 Prozent an, ein solches absolviert
zu haben – mit vielfach guten Bewertungen. Circa 80 Prozent der angehenden
(Fach-)abiturienten und Auszubildenden erachtet das Schülerpraktikum als
hilfreich für die Studien- und Berufswahl. Etwas seltener bewerten die BvB’ler
ihr Schülerpraktikum als hilfreich, jedoch erfährt es auch von gut 70 Prozent
dieser Gruppe positive Bewertungen. Ähnlich positive Bewertungen erhält
auch das Ferienpraktikum, obwohl diese Möglichkeit deutlich weniger
Schüler/innen nutzen – ungefähr ein Drittel an berufsbildenden Schulen. Von
BvB’lern wird auch ein Ferienjob vergleichbar gut bewertet.
Nahezu allen Schülerinnen
und Schülern berufsbildender
Schulen sind die vielfältigen
Angebote zur Berufs- und
Studienorientierung bekannt
Ausbildungs-/ Studien- und Jobmessen (69 Prozent) sowie Studieninformationstage an Hochschulen (58 Prozent) werden mehrheitlich von angehenden
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
45
(Fach-)abiturienten genutzt. 80 Prozent und mehr bewerten diese Angebote
im Nachgang als hilfreich.
Weniger gute Bewertungen erhalten dagegen die Schau Rein! Woche und der
Girls‘ Day bzw. Boys‘ Day. Weniger als die Hälfte der Nutzer bewertet diese
Angebote als hilfreich.
3.3.4. Nachfrage nach weiteren Informationen zur Studien- und
Berufsorientierung – berufsbildende Schulen
8 von 10 der angehenden (Fach-)Abiturienten geben an, dass ihnen Informationen für die Studien- und Berufswahl fehlen. BvB’ler und Auszubildende
fühlen sich dagegen etwas häufiger ausreichend informiert. Dennoch hat die
Mehrheit aller Schülerinnen und Schüler weiterhin Bedarf an zusätzlichen
Informationen. Dieser Informationsbedarf wird mit steigendem formalem
Bildungsniveau größer – ein Zusammenhang der bereits für die allgemeinbildenden Schulen festgestellt wurde.
Abb. 3-18: Anteil Schülerinnen und Schüler, denen Informationen zur
Studien- und Berufswahl fehlen - berufsbildende Schulen
(in Prozent)
83
70
61
berufliches Gymnasium
Mehr als die Hälfte der angehenden (Fach-)abiturienten
benötigen weitere Informationen, um herauszufinden, welcher Beruf zu
einem passt
berufsvorbereitende Maßnahme
Ausbildung
Ähnlich wie an den allgemeinbildenden Schulen werden auch an den
berufsbildenden Schulen am ehesten weitere Informationen oder Hilfen
nachgefragt, um herauszufinden, welcher Beruf zu einem passt und welche
Berufe gute Zukunftschancen haben. Zwar ist der entsprechende Anteil in den
berufsbildenden Schulen geringer, dennoch sei darauf hingewiesen, dass
selbst unter den Auszubildenden, die sich mit ihrer dualen Ausbildung bereits
vielfach auf einen zu ergreifenden Beruf festgelegt haben, die Verunsicherung
noch recht groß. Jede/r Dritte von ihnen hat offensichtlich noch nicht
herausgefunden, welcher Beruf eigentlich zu ihm oder ihr passt.
Noch größer ist der Informationsbedarf unter angehenden (Fach-)abiturienten.
54 Prozent benötigen weitere Informationen, um herauszufinden, welcher
Beruf den eigenen Neigungen und Fähigkeiten entspricht. Damit unterscheiden sich die angehenden (Fach-)abiturienten kaum von den Gymnasiastinnen
und Gymnasiasten.
Generell fragen die Schülerinnen und Schüler beruflicher Gymnasien (und
Fachoberschulen) deutlich häufiger weitere Informationen nach. Abgesehen
von Informationen zu offenen Ausbildungsstellen sind sie diejenigen
Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen, die am häufigsten
Informationsdefizite angeben. Auch diesbezüglich gibt es also Parallelen zu
den allgemeinbildenden Schulen, auch wenn die Nachfrage nach zusätzlichen
Informationen bei nahezu allen in Abb. 3-19 dargestellten Informationsbereichen bei den Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen
etwas geringer ist.
46
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Abb. 3-19: Fehlende Informationen zur Studien- und Berufswahl –
berufsbildende Schulen (in Prozent)
54
welcher Beruf zu mir passt
36
31
43
welche Berufe gute Zukunftschancen
haben
38
37
37
welche Berufe in meiner Region
nachgefragt werden
27
28
31
welche Ausbildungswege/Studienarten
es überhaupt gibt
11
11
24
an wen ich mich mit meinen Fragen
wenden kann
16
10
22
Informationen über offene
Ausbildungsstellen
29
18
17
Informationen über angebotene
Praktikumsstellen
7
11
15
Informationen rund um die Bewerbung
11
8
9
Informationen über Veranstaltungen (z.B.
Messen), bei denen ich mich informieren
kann
weiteres
5
6
4
2
2
berufliches Gymnasium
berufsvorbereitende Maßnahme
Ausbildung
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
47
48
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
4.
Freizeit und Sport
Die Freizeit von Schülerinnen und Schülern ist viel mehr als die Zeit, über die
der Einzelne frei verfügen kann. Sie ist dafür da, um außerhalb der formalen
Bildung in der Schule, Erlebnisse und Erfahrungen zu sammeln sowie Freundschaften und Beziehungen zu Gleichaltrigen zu pflegen. Freizeit fördert somit
die eigene Persönlichkeitsentwicklung und bietet einen Raum, um Selbstbestimmtheit und Selbstverwirklichung auszuprobieren.1 Sport und Bewegung
in der Freizeit fördern die motorischen Fähigkeiten, stärken und unterstützen
die gesundheitliche Entwicklung, aber auch soziale Kompetenzen.
Wie sich Leipziger Schülerinnen und Schüler ihre Freizeit unter bestimmten
Rahmenbedingungen gestalten, welchen Freizeitaktivitäten die größte Bedeutung zukommt, wie die Teilhabe an (städtischen) Angeboten ist und welche
Trends zu erkennen sind wird im folgenden Kapitel vorgestellt.
4.1.
Verfügbare Freizeit
Im Mittel haben Leipziger Schülerinnen und Schüler 4,9 Stunden Freizeit am
Tag. Das ist minimal weniger als 2010 (8 Minuten), der Wert liegt aber nicht
unter dem Niveau von 2006. Eine deutschlandweite Studie2 unter Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren, hat einen Freizeitumfang von 4,2 Stunden
ermittelt. Die Vergleichbarkeit ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen
methodischen Ansätze eingeschränkt.3
Im Mittel haben die
Schülerinnen und Schüler
täglich knapp 5 Stunden
Freizeit zur Verfügung
Der individuelle Freizeitumfang hängt sicherlich von vielen Faktoren ab. Aus
der vorliegenden Erhebung wird deutlich, dass Unterschiede je nach Alter und
schulischer Situation bestehen. Zunächst zeigt Abb. 4-1, dass der Freizeitumfang bei den Schülerinnen und Schülern mit zunehmendem Alter leicht
ansteigt, was mit der Ausweitung der Abende zu erklären ist. Aus Abb. 4-3
und Abb. 4-4 geht hervor, dass mit steigendem Alter Schülerinnen und
Schüler länger abends unterwegs sein dürfen.
Abb. 4-1: Mittlerer täglicher Freizeitumfang nach Alter
8h
2006
2010
2015
6h
4h
4,7
5,0
4,7
5,0
5,1
4,9
5,2
5,1
4,7
2h
0h
12-13
14-15
16-17 Jahre
1
KNAPP, G. (2012): Jugendsozialarbeit als Lernort zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. Projektbericht. Paderborn. S. 4.
REIHHARDT, U. (2014): Freizeitmonitor 2014. Hamburg.
3
In der zitierten Studie wurden auf der Grundlage einer repräsentativen Zufallsstichprobe persönliche Interviews durchgeführt. In der Leipziger
Studie wurde hingegen in Schulklassen befragt. Dies führte zu einer hohen Ausschöpfungsquote vor allem bei Personen, die üblicherweise
schwieriger durch Befragungen zu erreichen sind und einen überdurchschnittlich hohen Freizeitumfang angeben (z.B. Förderschüler).
2
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
49
Während noch über die Hälfte (58 Prozent) der 12- und 13-Jährigen unter der
Woche bis spätestens 19:00 Uhr zu Hause sein müssen, gilt das bei den 16und 17-Jährigen nur noch für jeden Elften. Jede/r Dritte darf in diesem Alter
bereits frei darüber entscheiden, wann er/sie abends nach Hause kommt. Ein
Zuwachs an Freizeit ist somit auch eine Konsequenz dieser zunehmenden
Selbstbestimmung. Damit wächst der Freizeitumfang an, wenngleich zu
erwarten ist, dass die schulische Belastung nicht weniger, sondern eher mehr
wird und auch andere Aktivitäten, zum Beispiel Jobben, zunehmend Zeit in
Anspruch nehmen.
Der Freizeitumfang von
Schüler/innen der
verschiedenen Schularten
gleicht sich an
Der eingeschlagene Bildungsweg beeinflusst ebenso den Freizeitumfang,
wobei die Gründe nicht ausschließlich nur auf die gewählte Schulform
zurückzuführen sein dürften, sondern auch auf außerschulische Aktivitäten.
Beispielsweise haben Schüler/innen, die Nachhilfe (vor Ort) in Anspruch
nehmen, eine knappe halbe Stunde weniger Freizeit pro Tag zur Verfügung.
Wie in Abb. 4-2 zu sehen, hat sich der Freizeitumfang von Schülerinnen und
Schülern in Abhängigkeit vom eingeschlagenen Bildungsweg in den letzten
Jahren verändert. Während 2006 und auch noch 2010 Schülerinnen und
Schüler der Gymnasien ein bis zwei Stunden weniger Freizeit zur Verfügung
hatten als Oberschüler/innen und Förderschüler/innen, hat sich der Freizeitumfang der Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen mittlerweile
weiter angenähert. 2015 haben Gymnasiasten nur noch 40 Minuten Freizeit
pro Tag weniger zur Verfügung als Oberschüler/innen. In den Klassenstufen 7
und 8 haben Schüler/innen an Gymnasien noch fast genauso viel freie Zeit
wie an Oberschulen.
Am höchsten ist der Freizeitumfang demgegenüber bei Schüler/innen
berufsvorbereitender Maßnahmen.
Schüler/innen beruflicher
Gymnasien haben den
geringsten Freizeitumfang
Schüler/innen beruflicher Gymnasien (inkl. Fachoberschulen) haben von den
betrachteten Schularten die wenigste Freizeit. Ihr Freizeitumfang hat sich seit
2010 zudem deutlich reduziert. Schülerinnen und Schüler beruflicher Gymnasien (und Fachoberschulen) haben somit fast eine Stunde weniger Freizeit pro
Tag als Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Verglichen mit den Elftklässlern
an Gymnasien verbleibt eine Differenz von knapp 20 Minuten. Der geringere
Freizeitumfang mag auch daran liegen, dass (Fach-)abiturienten an den
weiterführenden Schulen etwas häufiger und auch länger jobben gehen.
32 Prozent haben einen Nebenjob, also 4 Prozentpunkte mehr als bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 11. Klasse.
Abb. 4-2: Mittlerer täglicher Freizeitumfang nach Schulart
8h
2006
2010
2015
6,9
6h
6,7
6,2 6,1
5,5 5,6
5,4
5,3
4h
4,2
4,5 4,6
4,9 4,8
4,3
4,7 4,6
4,5
3,8
2h
0h
Oberschule
50
Gymnasium
Förderschule berufsbildende
Schulen,
davon:
Berufsausbildung
berufl.
Gymnasium
Berufsvorbereitung
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Wie lange Jugendliche abends außer Haus bleiben dürfen, entscheiden
prinzipiell die Eltern. Das Jugendschutzgesetz regelt nur die maximale Anwesenheit an bestimmten Orten (beispielsweise Gaststätten, Diskotheken,
Kino). Im Vergleich zu 2010 hat sich die Zeitspanne, wann die Jugendlichen
abends zu Hause sein müssen, zumindest für die Jüngeren verlängert. 2010
gaben noch 70 Prozent der 12- bis 13-Jährigen an, wochentags bis spätestens 19:00 Uhr zu Hause zu sein. 2015 waren es nur noch 58 Prozent.
Auch am Wochenende und in den Ferien haben sich in den letzten Jahren für
die jüngeren Befragten die Regeln gelockert. Während 2010 noch knapp drei
Viertel (74 Prozent) der Befragten bis 21:00 Uhr zu Hause sein mussten, gilt
dies aktuell nur noch für 59 Prozent. Auch bei den Schülerinnen und Schülern
ab 14 Jahre ist eher eine Lockerung der abendlichen Ausgehzeit festzustellen.
Jugendliche dürfen im
Durchschnitt abends länger
außer Haus bleiben als
noch 2010
Abb. 4-3: Wann musst du in der Regel abends zu Hause sein? – wochentags in der Schulzeit (in Prozent)
12- bis 13-Jährige
14- bis 15-Jährige
16- bis 17-Jährige
29
34
bis 18 Uhr
29
bis 19 Uhr
36
21
bis 20 Uhr
bis 21 Uhr
nach 21 Uhr oder
später
kann frei entscheiden
bis 21 Uhr
2015
2010
2
1
19
24
bis 19 Uhr
26
25
bis 20 Uhr
15
4
4
15
16
bis 18 Uhr
13
10
nach 21 Uhr oder
später
14
12
3
3
bis 19 Uhr
6
7
bis 20 Uhr
14
15
bis 21 Uhr
18
15
27
nach 21 Uhr oder
später
10
7
15
16
kann frei entscheiden
bis 18 Uhr
19
32
kann frei entscheiden
42
Abb. 4-4: Wann musst du in der Regel abends zu Hause sein? – am Wochenende und in den Ferien
(in Prozent)
12- bis 13-Jährige
14- bis 15-Jährige
16- bis 17-Jährige
40
55
bis 20 Uhr
bis 21 Uhr
bis 22 Uhr
bis 23 Uhr
nach 23 Uhr oder
später
kann frei entscheiden
18
19
bis 21 Uhr
12
10
11
16
19
22
bis 22 Uhr
2
4
bis 23 Uhr
2015
2010
1
1
27
12
21
24
bis 20 Uhr
nach 23 Uhr oder
später
7
10
5
8
kann frei entscheiden
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
bis 20 Uhr
3
3
bis 21 Uhr
3
5
bis 22 Uhr
9
9
bis 23 Uhr
9
8
nach 23 Uhr oder
später
36
20
kann frei entscheiden
16
22
61
53
51
Zwischen den Schularten bestehen auch Unterschiede. Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten dürfen häufiger frei darüber entscheiden, wann sie nach Hause
kommen. Bereits in der 7. und 8. Klassenstufe haben wochentags 18 Prozent
und am Wochenende bzw. in den Ferien gut ein Drittel (36 Prozent) diese
Freiheit. In den entsprechenden Klassenstufen der Oberschulen trifft dies
wochentags jedoch nur auf 8 Prozent, am Wochenende und in den Ferien
noch auf gut ein Viertel (27 Prozent) zu. Ab der 9./10. Klassenstufe unterscheiden sich Gymnasiasten nicht mehr von Oberschülern.
Die Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen ist 2015 nahezu gegeben.
Wenn überhaupt dürfen Jungen in den Ferien und am Wochenende etwas
häufiger selbst entscheiden, wann sie nach Hause kommen. Im Vergleich zu
2010 haben sich die Regeln für beide Geschlechter somit deutlich
angeglichen. 2010 durften Jungen in der Regel noch länger abends
ausbleiben als Mädchen (Abb. 4-5 und Abb. 4-6).
Jungen und Mädchen
dürfen 2015 etwa gleich
lange draußen bleiben
Abb. 4-5: Wann müssen Jungen und Mädchen abends zu Hause sein? – wochentags in der
Schulzeit (in Prozent)
2015 weiblich
2015 männlich
2010 weiblich
2010 männlich
34
32
26
24
22
21
17
14
18
15
14
13
13
12
19
18 18
10
10
11 10
11
11
7
bis 18 Uhr
bis 19 Uhr
bis 20 Uhr
bis 21 Uhr
nach 21 Uhr oder
später
kann frei
entscheiden
Abb. 4-6: Wann müssen Jungen und Mädchen abends zu Hause sein? – am Wochenende und in den
Ferien (in Prozent)
2015 weiblich
2015 männlich
2010 weiblich
2010 männlich
56
51
35
32
23
23
17
14 13
12
8
bis 20 Uhr
52
15
11 12
12
7
bis 21 Uhr
5
bis 22 Uhr
7
7
bis 23 Uhr
7
8
10 10
6
nach 23 Uhr oder
später
kann frei
entscheiden
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
4.2.
Das eigene Geld – Taschengeld und Jobs von Schülerinnen und
Schülern
Taschengeld: Gut drei Viertel der befragten Schülerinnen und Schüler
erhalten Taschengeld. Durchschnittlich liegt das Taschengeld bei 43 Euro im
Monat, also bei circa 10 Euro in der Woche. Taschengeld dient dazu, den
selbstständigen Umgang mit Geld zu lernen und die finanzielle Unabhängigkeit zu „trainieren“. In Abhängigkeit vom Alter und der besuchten Schulart
variiert der Anteil taschengeldbeziehender Jugendlicher. Am Gymnasium
erhalten 89 Prozent der Schüler/innen Taschengeld, an Oberschulen 86 Prozent und an Förderschulen 80 Prozent. Die Höhe des gezahlten Taschengeldes hat sich seit 2010 nicht erhöht, für einige Gruppen hat sich der Mittelwert sogar verringert (Tab. 4-1).
An allgemeinbildenden
Schulen erhalten mehr als
80 Prozent der Schüler/innen
Taschengeld
Abb. 4-7: Anteil Schülerinnen und Schüler, die Taschengeld erhalten und/oder
eigenes Geld verdienen (in Prozent)
89
87
87
Taschengeld
Verdienst
87
78
59
45
25
11
Gesamt
12/ 13 Jahre
15
18
20
14 Jahre
15 Jahre
16 Jahre
ab 17 Jahre
Tab. 4-1: Monatliches Taschengeld der Schülerinnen und Schüler nach Merkmalen*
insgesamt: 43 Euro (46 Euro), davon mit Geschlecht:
Mädchen
Jungen
44 Euro
41 Euro
(43 Euro)
(48 Euro)
darunter mit Alter:
14 und 15 Jahre
12 und 13 Jahre
16 und 17 Jahre
24 Euro
30 Euro
54 Euro
(19 Euro)
(34 Euro)
(56 Euro)
davon mit Schulart:
Gymnasium
Berufsbildende Schule
Oberschule
Förderschule
33 Euro
35 Euro
89 Euro
37 Euro
(35 Euro)
(26 Euro)
(95 Euro)
(26 Euro)
davon:
davon:
7./8. Klasse: 29 Euro (23 Euro) 7./8. Klasse: 22 Euro (21 Euro)
9./10. Klasse: 40 Euro (49 Euro) 9./10. Klasse: 37 Euro (28 E.)
11. Klasse: 53 Euro (48 Euro)**
Einzelkind
43 Euro
davon:
Ausbildung: 143 Euro (133 Euro)
berufl. Gymnasium/FO: 74 Euro (74 E.)
Berufsvorbereitung: 61 Euro (68 Euro)
davon mit Größe der Familie/ Anzahl der Geschwister:
ein Bruder/ eine
Schwester
zwei Geschwister
drei und mehr Geschwister
39 Euro
39 Euro
59 Euro
(50 Euro)
beide Eltern in Vollzeit
48 Euro
(47 Euro)
(38 Euro)
davon mit Erwerbstätigkeit der Eltern:
ein Elternteil in Vollzeit
40 Euro
(47 Euro)
kein Elternteil in Vollzeit
33 Euro
(52 Euro)
(44 Euro)
(29 Euro)
* Mittelwerte der Taschengeldbeträge von Schülerinnen und Schülern, die Taschengeld erhalten, **2010: 11. und 12. Klasse
kursive Beträge in Klammern = 2010
Im Ergebnisbericht 2010 wurden die Durchschnittsbeträge aller Schülerinnen und Schüler dargestellt, d.h. wurde kein
Taschengeld gezahlt, ging die Person mit 0 Euro in die Berechnungen ein. Die Ergebnisse weichen daher voneinander ab.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
53
Mit Beginn der Ausbildung verliert das Taschengeld an Bedeutung. Nur noch
27 Prozent der Berufsschüler (in Lehrausbildung) erhalten Taschengeld. Wird
ihnen jedoch Taschengeld gezahlt, handelt es sich in der Regel um höhere
Beträge. Im Durchschnitt liegt es monatlich bei 143 Euro.
Jugendliche in Leipzig
erhalten oftmals weniger
Taschengeld als vom
Deutschen Jugendinstitut
empfohlen
Der Betrag des monatlichen Taschengeldes steigt prinzipiell mit steigendem
Lebensalter an. Die durchschnittlich gezahlten Beträge liegen im Übrigen
recht nah an den Empfehlungen des Deutschen Jugendinstituts4. Dennoch
erhalten in Leipzig tendenziell mehr Kinder ein Taschengeld, das unterhalb
der Empfehlungen des Jugendinstituts liegt. Für die 12- bis 13-jährigen
Jugendlichen empfiehlt das Institut ein monatliches Taschengeld von 20 bis
25 Euro. Ein Viertel der Leipziger Taschengeldempfänger in dieser Altersgruppe liegt innerhalb der empfohlenen Spanne. 52 Prozent der Taschengeldbezieher erhalten jedoch geringere Beträge. Bei 85 Prozent der 12- bis 13Jährigen liegt das Taschengeld zwischen 10 und 50 Euro. 5 Prozent erhalten
Taschengeldbeträge über 50 Euro, was deutlich über den Empfehlungen liegt.
Für die 14- bis 15-jährigen Jugendlichen empfiehlt das Deutsche Jugendinstitut ein Taschengeld zwischen 25 und 37,50 Euro. Ein knappes Viertel
erhält ein Taschengeld in diesem Bereich. 54 Prozent erhalten weniger als
25 Euro. Die Taschengeldbeträge streuen im Vergleich zur jüngeren Altersgruppe deutlich breiter. Knapp 80 Prozent erhalten zwischen 15 und 75 Euro.
Monatliche Beträge über 100 kommen nur sehr selten (weniger als 2 Prozent)
vor.
Für die 16- bis 17-jährigen Jugendlichen gilt eine Taschengeldempfehlung von
37,50 bis 60 Euro. Knapp jeder dritte Jugendliche erhält einen Taschengeldbetrag in der empfohlenen Höhe, 48 Prozent erhalten jedoch weniger. Jeder
11. Jugendliche (9 Prozent) erhält mehr als 100 Euro.
Mädchen erhalten etwas
mehr Taschengeld als
Jungen, 2010 lagen noch
die Jungen vor
Unterschiede bei der Höhe des Taschengeldes gibt es in Abhängigkeit von
den Familienkonstellationen. Auch an den allgemeinbildenden Schulen variiert
die mittlere Höhe des Taschengelds leicht. Oberschüler/innen erhalten in der
vergleichbaren Klassenstufe ein höheres Taschengeld als Gymnasiastinnen
und Gymnasiasten, obwohl im Vergleich zu 2010 teilweise eine Annäherung
stattgefunden hat. Zwischen den Geschlechtern ist die Gleichberechtigung
ebenfalls fortgeschritten. Während Jungen 2010 im Durchschnitt noch 5 Euro
mehr als Mädchen erhielten, liegen jetzt sogar die Mädchen leicht vorn.
In Abhängigkeit von der Anzahl der Geschwister treten größere Differenzen
auf, die zunächst keinen klaren Zusammenhang aufzeigen. Einzelkinder
(43 Euro) erhalten einen höheren Taschengeldbetrag als Jugendliche mit
einem oder zwei Geschwistern (39 Euro). Diese Beobachtung ist einleuchtend, denn das Haushaltsbudget muss auf mehrerer „Köpfe“ aufgeteilt
werden. Jugendliche mit drei und mehr Geschwistern (59 Euro) erhalten
jedoch wieder deutlich mehr Taschengeld. Ein Erklärungsversuch kann anhand der Struktur dieser Gruppe liegen. Jugendliche mit drei und mehr Geschwistern haben einen überdurchschnittlichen Altersdurchschnitt. 38 Prozent
von ihnen sind 17 Jahre und älter. Das sind 6 bis 8 Prozentpunkte mehr als
bei Einzelkindern und Jugendlichen mit ein bis zwei Geschwistern. Ebenfalls
überdurchschnittlich ist der Anteil derjenigen, die bei einem Elternteil mit
neuem Partner leben. Auf 21 Prozent der Jugendlichen mit drei und mehr
Geschwistern trifft diese Familiensituation zu. Bei Einzelkindern und bei
Jugendlichen mit einem Geschwisterteil leben nur 12 Prozent bei einem
Elternteil mit neuem Partner. Das bedeutet, dass sich die hohe Anzahl an
Geschwistern aus der Familienkonstellation „Patchwork-Familie“ ergibt. Klar
ist in diesem Zusammenhang jedoch nicht, ob die Anzahl der angegebenen
Geschwister auch eventuelle Stiefgeschwister beinhaltet, die gar nicht im
4
54
LANGMEYER, A. UND W INKLHOFER, U. (2014): Taschengeld und Gelderziehung – Eine Expertise
zum Thema Kinder und ihr Umgang mit Geld mit aktualisierten Empfehlungen zum
Taschengeld. Deutsches Jugendinstitut. München. S. 58
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
selben Haushalt leben. Abgesehen davon steht die Bewertung der eigenen
finanziellen Situation den höheren Taschengeldbeträgen entgegen, denn
Jugendliche mit drei und mehr Geschwistern sind deutlich häufiger mit dem
„Geld, mit dem sie auskommen müssen“ „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“. 18 Prozent von ihnen geben eine derartige Bewertung ab. Bei
Jugendlichen mit weniger oder keinen Geschwistern liegt dieser Wert um 4 bis
6 Prozentpunkte niedriger. Auch finanzielle Problemlagen und Probleme mit
beträchtlichen Schulden kommen bei Jugendlichen mit drei und mehr
Geschwistern etwas häufiger vor.
Schlussfolgernd lässt die Höhe des Taschengeldes also nur teilweise auf die
finanzielle Situation der Jugendlichen schließen, sondern sie ist vielmehr
Ausdruck für die eigenverantwortliche Verwaltung eines monatlichen Budgets.
Denn offensichtlich haben höhere Taschengeldbeträge zumindest in der hier
betrachteten Gruppe der kinderreichen Familien auch die Folge, dass die
Jugendlichen selbst mehr aus „eigener Tasche“ bezahlen müssen und eine
höhere finanzielle Verantwortung tragen.
Ein vergleichsweise hohes
Taschengeld lässt nicht auf
eine gute finanzielle
Situation der Jugendlichen
schließen
Eigener Verdienst: Ein Viertel der befragten Schülerinnen und Schüler verdienen eigenes Geld, sei es durch Schülerjobs oder durch ein eigenes Ausbildungsentgelt bzw. Ausbildungsbeihilfen. Gemäß Jugendschutzgesetz dürfen
Schüler/-innen ab 13 Jahre unter bestimmten Voraussetzungen arbeiten
gehen. Die Arbeitszeit ist zunächst auf zwei Stunden täglich begrenzt.
Schüler/innen ab 15 Jahren dürfen auch in den Ferien bis zu vier Wochen
jeweils acht Stunden täglich arbeiten. Dabei sind bestimmte Arbeitszeitregeln
einzuhalten.
Ein Viertel der Schülerinnen und Schüler
verdient eigenes Geld
Tab. 4-2: Monatlicher Verdienst der Schülerinnen und Schüler nach Merkmalen*
25 Prozent mit Verdienst, im Mittel: 240 Euro (236 Euro), davon mit Geschlecht:
Mädchen
Jungen
26 Prozent mit Verdienst, im Mittel: 220 Euro (230 Euro) 25 Prozent mit Verdienst, im Mittel: 265 Euro (241 Euro)
darunter mit Alter:
12 und 13 Jahre
14 und 15 Jahre
16 und 17 Jahre
11 Prozent mit Verdienst, im Mittel:
30 Euro (32 Euro)
16 Prozent mit Verdienst, im Mittel:
23 Prozent mit Verdienst, im Mittel:
65 Euro (78 Euro)
160 Euro (201 Euro)
davon mit Schulart:
Oberschule
Gymnasium
Berufsbildende Schule
Förderschule
16 Prozent mit Verdienst, im 18 Prozent mit Verdienst, im
51 Prozent mit Verdienst, im Mittel:
Mittel: 77 Euro (66 Euro)
Mittel: 86 Euro (66 Euro)
399 Euro (347 Euro)
14
davon:
davon:
davon:
Prozent
7./8. Klasse: 55 Euro (66 Euro)
7./8. Klasse: 41 Euro (40 Euro) Ausbildung: 448 Euro (400 Euro)
mit
9./10. Klasse: 112 Euro (65 Euro) 9./10. Klasse: 61 Euro (61 Euro) berufl. Gymnasium/FO: 191 Euro (189 Euro) Verdienst
11. Klasse: 152 Euro (130 Euro)** Berufsvorbereitung: 382 Euro (127 Euro)
*Mittelwerte des Verdienstes von Schülerinnen und Schüler, die jobben gehen, ** 2010: 11. und 12. Klasse
kursive Beträge in Klammern = 2010
Im Ergebnisbericht 2010 wurden die Durchschnittsbeträge aller Schülerinnen und Schüler dargestellt, d.h. liegt kein eigener
Verdienst vor, ging die Person mit 0 Euro in die Berechnungen ein. Die Ergebnisse weichen daher voneinander ab.
Entsprechend dieser rechtlichen Rahmenbedingungen nimmt der Anteil
jobbender Schülerinnen und Schüler von Lebensjahr zu Lebensjahr zu.
11 Prozent, also jeder Neunte der 12- bis 13-jährigen Schüler/innen geben an,
eigenes Geld zu verdienen. Im Durchschnitt verdienen sie 30 Euro monatlich,
was über dem durchschnittlichen Taschengeld dieser Altersgruppe liegt.
Anschließend steigt der Anteil jobbender Schüler/innen sukzessive, der durchschnittliche Verdienst sogar stark an. Gut nachvollziehen lässt sich der Anstieg des Verdienstes bei den Klassenstufen der allgemeinbildenden Schulen.
Sowohl an den Oberschulen als auch an Gymnasien steigen die Verdienste
auf über 100 Euro in den Vorabschlussklassen und Abschlussklassen an.
Prinzipiell gehen Gymnasiasten häufiger jobben als Oberschüler. 21 Prozent
der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus den Klassenstufen 9 und 10
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Gymnasiast/innen gehen
häufiger jobben als
Oberschüler/innen
55
geben an, eigenes Geld zu verdienen, bei Oberschüler/innen derselben
Klassenstufen sind es nur 14 Prozent.
Im Vergleich zu 2010 hat die Höhe des Verdienstes bei den jüngeren Klassen
der befragten allgemeinbildenden Schulen eher abgenommen, dafür bei den
Abschluss- und Vorabschlussklassen jedoch deutlich zugenommen. Möglicherweise hat dies auch saisonale Gründe aufgrund unterschiedlicher Befragungszeiträume (Frühsommer 2015 vs. Herbst 2010).
An berufsbildenden Schulen entspricht der eigene Verdienst in vielen Fällen
dem Ausbildungsentgelt oder der Ausbildungsbeihilfe (insbesondere bei
berufsvorbereitenden Maßnahmen).
4.3.
Nutzungshäufigkeit von Freizeitmöglichkeiten
Der Alltag von Leipziger Jugendlichen und somit auch ihre Freizeit werden
wesentlich durch die Nutzung von neuen Medien bestimmt. Ausführungen
zum zeitlichen Umfang der typischen neuen Medien sind Kap. 5 zu entnehmen. Nachfolgend werden die „traditionellen“ Freizeitbeschäftigungen der
Jugendlichen thematisiert.
Die Freizeit dient dem
Ausruhen und Erholen
Ausruhen und Erholen steht für viele Jugendliche nach der Schule auf dem
Programm. Fast jede/r Dritte ruht sich täglich mehr als zwei Stunden aus,
jede/r Neunte sogar mehr als 4 Stunden. Demgegenüber gibt es jedoch auch
Jugendliche, die seltener als einmal in der Woche Zeit zum Ausruhen und
Erholen finden (11 Prozent) (Abb. 4-8 und 4-9). Inwieweit die Erholungszeit
dennoch mit eventuellen Tätigkeiten, zum Beispiel Medienkonsum, gefüllt ist,
kann anhand der vorliegenden Daten nicht beantwortet werden. Der zeitliche
Umfang des Erholens und gleichzeitig des Medienkonsums (Kap. 5) deuten
jedoch stark darauf hin, dass es hierbei zeitliche Überschneidungen geben
muss. Ausruhen und Erholen ist somit nicht gleichzusetzen mit einem reinen
„Nichtstun“.
Abb. 4-8: Häufige Freizeitbeschäftigungen (in Prozent)
ausruhen und erholen
30
26
28
48
mit Freunden abhängen
23
33
6
43
27
Lesen (Zeitschriften, Bücher, auch EBooks, Comics)
44
12
11
24
23
gemeinsam mit der Familie etwas
unternehmen
9
4
andere künstlerische Betätigungen
(zeichnen, Theater spielen, tanzen, ...)
5
8
8
6
2015: täglich, mehr als 2 Stunden
2015: täglich, weniger als 2 Stunden
2015: mehrmals die Woche
15
17
9
14
56
24
15
12
ein Instrument erlernen, selbst
musizieren, singen
28
13
13
2010: täglich
2010: mehrmals die Woche
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
In Abhängigkeit von der besuchten Schulart bestehen Unterschiede bei der
Erholungszeit. Insgesamt knapper bemessen ist die Erholungszeit für Gymnasiasten sowohl in Sekundarstufe I als auch in Sekundarstufe II. In der Sekundarstufe II reduzieren sich schließlich auch in den meisten anderen Bildungswegen die Zeiten fürs Ausruhen und Erholen. Bei fast der Hälfte der Berufsschüler/innen und Schüler/innen beruflicher Gymnasien (inkl. Fachoberschulen) sind Ausruh- und Erholungszeiten nicht mehr täglich vorhanden. Die
Größenordnung bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten (in Sek. I und II) ist
vergleichbar.
Gymnasiasten, Schüler/innen
beruflicher Gymnasien und
Auszubildende haben seltener Zeit zum Ausruhen und
Erholen
Im Vergleich zu 2010 (damals hieß das Item „chillen, ausruhen“) hat der Anteil
an Schülerinnen und Schülern, die täglich Zeit zum Ausruhen haben, in fast
allen betrachteten Teilgruppen zugenommen. In den Klassenstufen 7 und 8 an
Gymnasien gaben 2010 noch 46 Prozent an, täglich auszuruhen oder zu
chillen. 2015 stieg dieser Anteil auf 57 Prozent an, das sind 11 Prozentpunkte
mehr. Noch stärker hat sich die Erholungszeit in den Klassenstufen 9 und 10
der Oberschulen ausgeweitet. Der Anteil Oberschüler/innen mit täglicher
Erholungszeit ist von 54 Prozent (2010) auf 67 Prozent (2015) angestiegen.
Auch bei den Schülerinnen und Schülern beruflicher Gymnasien hat sich der
Anteil täglicher Erholungssuchender um 12 Prozentpunkte erhöht.
Abb. 4-9: Ausruh- und Erholungszeiten (in Prozent)
Anteil „täglich“
2015
2010
Oberschule, Kl. 7 und 8
Gymasium, Kl. 7 und 8
Gymasium, Kl. 11
18
7
5
9
berufl. Gymnasium
8
27
25
täglich, mehr als 4 Stunden
täglich, weniger als 2 Stunden
einmal pro Woche
53
9
57
46
67
54
7
9
51
43
30
9
9
53
47
32
8
8
52
45
6 4
55
42
12
61
58
35
20
51
9
30
20
11
4
32
34
17
8
22
22
18
20
26
27
16
11
27
30
14
Berufsausbildung
Berufsvorbereitung
21
17
9
Oberschule, Kl. 9 und 10
Gymasium, Kl. 9 und 10
18
12
20
8
täglich, 2 bis 4 Stunden
mehrmals die Woche
seltener/nie
„Mit Freunden abhängen“ ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Freizeitbeschäftigung. Freunde zu haben und mit ihnen gemeinsam Zeit zu verbringen, stärkt die soziale und emotionale Entwicklung sowie die Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen.5 29 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler verbringen täglich Zeit mit ihren Freunden. Damit landet
das Treffen von Freunden auf Rang 2 der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen. Im Vergleich zu 2010 (damals hieß das Item „Freunde treffen“) gibt es
kaum nennenswerte Änderungen.
Zeit mit Freunden zu
verbringen ist wichtig;
29 Prozent treffen ihre
Freunde täglich
Die Lesehäufigkeit hat sich seit 2010 leicht reduziert. Dennoch gibt es
nennenswerte Veränderungen nach Schularten. Während das tägliche Lesen
bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten von 37 Prozent (2010) auf
28 Prozent (2015) deutlich abgenommen hat, lesen Oberschülerinnen und
Oberschüler etwas häufiger täglich (2010: 14 Prozent, 2015: 19 Prozent).
Gemeinsame Familienunternehmungen haben in ihrer Bedeutung zugenommen. Während 2010 nur 19 Prozent aller befragten Schülerinnen und Schüler
5
Familienunternehmungen
haben für die Jugendlichen
an Bedeutung gewonnen
vgl. z.B. REINDERS, H. (2003): Freundschaften im Jugendalter (Friendships in Adolescence).
In: FTHENAKIS, E. W. UND TEXTOR, M. R. (Hrsg.): Das Online-Familienhandbuch. Online verfügbar unter:
http://www.familienhandbuch.de
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
57
mehrmals wöchentlich etwas mit der Familie unternommen haben, trifft dies
nun auf 38 Prozent der Befragten zu.
Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten betätigen
sich häufiger musisch und
künstlerisch in der Freizeit
Der Anteil Jugendlicher, der in der Freizeit ein Instrument erlernt oder anderen
künstlerischen Betätigungen nachgeht, ist auf dem Niveau von 2010 verblieben. Hinzuweisen ist auf die deutlichen Unterschiede zwischen den allgemeinbildenden Schularten. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Gymnasiastinnen
und Gymnasiasten betätigen sich mindestens einmal wöchentlich in ihrer
Freizeit auf musische Art und Weise, indem sie ein Instrument erlernen, selbst
musizieren oder singen. An Oberschulen sind es dagegen nur 32 Prozent, an
Förderschulen 31 Prozent. Auch andere künstlerische Betätigungen, wie
zeichnen, Theater spielen oder tanzen, werden von Gymnasiasten (48 Prozent) häufiger regelmäßig ausgeübt (mindestens einmal pro Woche). An
Oberschulen und Förderschulen liegt der entsprechende Anteil um circa
10 Prozentpunkte niedriger.
Neben den Freizeitbeschäftigungen, die vielfach täglich oder häufig wiederkehrend ausgeübt werden, wurden die Befragten auch nach Beschäftigungen
gefragt, die eher in unregelmäßigen Abständen und üblicherweise auch seltener ausgeübt werden. Auskunft über die Ergebnisse gibt Abb. 4-10. Vergleiche zu 2010 sind aufgrund eines geänderten Antwortmodells an dieser
Stelle nicht möglich.
5 Prozent der
Jugendlichen nehmen
wöchentlich an politischen
Veranstaltungen/
Demonstrationen statt
Die höchste (unregelmäßige) Nutzungsintensität hat das Kino. Fast alle
Befragten schauen sich zumindest gelegentlich hier einen Film an. 12 Prozent
suchen sogar wöchentlich ein Kino auf. Zur Disko bzw. auf eine Party gehen
22 Prozent der Befragten wöchentlich. Ein Jugendtreff wird von jedem 11. Befragten (9 Prozent) regelmäßig, d.h. einmal in der Woche aufgesucht. In einen
Schulclub gehen 7 Prozent der Befragten regelmäßig. Angesichts der aktuell
regelmäßig stattfindenden Demonstrationen in der Innenstadt kann festgehalten werden, dass 5 Prozent der Befragten wöchentlich an politischen Veranstaltungen, Demos oder Aktionen teilnehmen, weitere 26 Prozent seltener.
Knapp jeder dritte der Befragten hat also mindestens einmal an derartigen
Veranstaltungen teilgenommen.
Abb. 4-10: Gelegentliche Freizeitbeschäftigungen
ins Kino gehen 2 10
zur Disco gehen, Parties feiern
6
83
in einen Schulclub gehen
43
51
26
14
12
mehrmals die Woche
58
40
42
an politischen Veranstaltungen/Demos/Aktionen
23
teilnehmen
5 4
35
56
Musikveranstaltungen in Clubs und
2 5
soziokulturellen Zentren besuchen
in einen Jugendtreff gehen
42
16
Kultureinrichtungen wie Museen und Theater
13
besuchen
4
69
78
81
einmal pro Woche
seltener
nie
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
4.4.
Freizeitsport
Häufigkeit des Sporttreibens: Die meisten Schülerinnen und Schüler treiben
mehrmals pro Woche oder täglich Sport (64 Prozent). Als Sportverweigerer
können nur 4 Prozent bezeichnet werden, 15 Prozent sind seltener als einmal
pro Woche Sport sportlich aktiv. Aufgrund eines veränderten Fragemodells
können die Daten über die Häufigkeit sportlicher Aktivität nicht direkt mit
denen der Jugendstudie 2010 verglichen werden.
Die jüngeren Schülerinnen und Schüler treiben am häufigsten Sport
(88 Prozent der 12- bis 13-Jährigen mindestens einmal in der Woche oder
öfter). Mit zunehmendem Alter geht die Häufigkeit der sportlichen Aktivität
zurück, was am größeren Zeitaufwand für Schule und Hausaufgaben liegen
könnte. Insbesondere der Anteil derer, die nur gelegentlich Sport treiben
(seltener als einmal pro Woche) wird größer. Mit zunehmender Adoleszenz
sinkt also nicht der Anteil der Sporttreibenden, sondern nur die Häufigkeit der
sportlichen Aktivitäten. Von den befragten volljährigen Schülerinnen und
Schülern sind zwar 96 Prozent sportlich aktiv, jedoch treiben nur noch 55
Prozent mehrmals in der Woche Sport (Gesamtgruppe 64 Prozent).
Besonders das (fast) tägliche Sporttreiben ist in dieser Altersgruppe selten
(14 Prozent).
Fast zwei Drittel der
Befragten treiben mehrmals
in der Woche Sport
Die Häufigkeit des
Sporttreibens nimmt bei
den älteren Schülerinnen
und Schülern ab
Abb. 4-11: Häufigkeit sportlicher Aktivität nach Altersgruppen (in Prozent)
4
15
3
9
3
12
19
15
18
4
16
5
22
18
21
nie
seltener
41
42
43
einmal pro Woche
39
39
mehrmals die Woche
(fast) täglich
23
Gesamt
27
26
23
14
12, 13 Jahre 14, 15 Jahre 16, 17 Jahre 18 Jahre und
älter
Der Anteil sportlich aktiver Schülerinnen und Schüler variiert bei der
Betrachtung verschiedener Kriterien. Tab. 4-3 stellt die Häufigkeit sportlicher
Betätigung in verschiedenen Gruppen dar. Über- oder unterdurchschnittliche
Aktivität wird immer im Vergleich zur Gesamtgruppe betrachtet. Ist eine
Teilgruppe häufiger oder seltener als der Durchschnitt regelmäßig sportlich
aktiv (mindestens einmal in der Woche), dann ist dies farbig markiert.
Überdurchschnittliche Aktivität ist zudem mit einem Plus, unterdurchschnittliche sportliche Aktivität mit einem Minus gekennzeichnet.
Überdurchschnittlich aktiv sind demnach männliche oder besonders junge
Jugendliche in der Altersgruppe 12 und 13. Mädchen treiben seltener Sport
als Jungen. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten betätigen sich außerschulisch häufiger sportlich als Schüler/innen anderer allgemeinbildender
Schulen. Schüler/innen berufsbildender Schulen treiben seltener regelmäßig
Sport.
Wie schon 2010 treiben männliche Schüler mehr Sport als weibliche.
86 Prozent aller männlichen Jugendlichen sind einmal pro Woche oder
häufiger sportlich, bei den weiblichen Jugendlichen sind es nur 76 Prozent,
also 10 Prozentpunkte weniger. Dieser geschlechterspezifische Unterschied
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Jungen treiben häufiger
Sport als Mädchen
59
entwickelt sich jedoch erst mit zunehmendem Alter, was in Abb. 4-12
dargestellt ist. Bei den 12- bis 13-Jährigen treiben Jungen und Mädchen noch
in vergleichbarem Umfang regelmäßig Sport (weniger als 2 Prozentpunkte
Differenz), bei den über 18-Jährigen liegt die Differenz schließlich bei
19 Prozentpunkten.
Tab. 4-3: Häufigkeit sportlicher Aktivität (in Prozent) nach verschiedenen Faktoren
(fast) täglich
mehrmals
die Woche
einmal pro
Woche
seltener
nie
Summe:
min. 1x die
Woche
23
41
18
15
4
82
30
17
43
38
13
21
10
19
3
4
86
76
=
-
27
26
23
14
42
43
39
39
19
15
18
21
9
12
16
22
3
3
4
5
88
84
80
74
+
=
=
-
24
29
46
37
18
16
10
15
3
4
88
82
+
=
16
38
19
23
5
73
-
27
37
14
13
9
78
=
24
44
17
12
3
85
=
27
35
18
15
5
80
=
20
40
19
16
5
79
=
3
3
6
84
83
75
=
=
-
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
12 bis 13 Jahre
14 bis 15 Jahre
16 bis 17 Jahre
18 Jahre und älter
davon mit Schulart:
Gymnasium
Oberschule
Berufsbildende
Schule
Förderschule
davon mit Wohnsituation:
bei Eltern
bei Elternteil mit
Partner
bei einem Elternteil
davon Eltern mit Berufstätigkeit:
beide Vollzeit
26
42
16
13
einer Vollzeit
22
41
20
13
keiner Vollzeit
18
36
21
19
* = = Veränderung gegenüber „Gesamt“ geringer als 5 Prozentpunkte
+ = größer um 5 bis 9 Prozentpunkte
- = kleiner um 5 bis 9 Prozentpunkte
über- oder unterdurchschnittlich
aktiv*
Abb. 4-12: Anteil Jugendliche, die einmal pro Woche und öfter Sport treiben
nach Geschlecht (in Prozent)
89
89
85
87
84
80
77
Jungen - mindestens einmal pro Woche
Mädchen - mindestens einmal pro Woche
65
Gesamt - mindestens einmal pro Woche
12, 13 Jahre
Männliche Jugendliche
spielen am liebsten
Fußball
60
14, 15 Jahre
16, 17 Jahre
18 Jahre und älter
Beliebte Sportarten: Auch bei den ausgeübten Lieblingssportarten gibt es
Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Während Fußball bei den
männlichen Jugendlichen der Lieblingssport ist, bevorzugen die weiblichen
Jugendlichen Sportarten wie Turnen, Gymnastik oder Tanzen. Fußball steht
bei den Mädchen erst an achter Stelle. Gleichermaßen beliebt bei beiden
Geschlechtern sind sonstige Ballsportarten wie zum Beispiel Volleyball,
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Basketball oder Hockey auf Platz 2 und Fitness (jeweils Rangplatz 3). Bei den
anderen Lieblingssportarten gehen die Meinungen wieder auseinander
(Tab. 4-4).
Den größten Geschlechterunterschied gibt es beim Reiten: Reiten ist ein
typischer Mädchensport. Nur 5 Prozent der Jugendlichen, die Reiten als ihren
Lieblingssport angegeben haben, sind männlich.
Ballsportarten und
Fitness sind bei beiden
Geschlechtern beliebt
Tab. 4-4: Die beliebtesten Sportarten aller Jugendlichen
(in Prozent, Basis: Befragte, die einen Lieblingssport angegeben haben; in Klammern
Rangplatz der Sportarten nach Geschlecht)
beliebteste Sportart
davon:
männlich
86 (1)
51 (2)
45 (3)
8 (10)
27 (6)
47 (5)
58 (4)
29 (8)
48 (7)
5 (15)
27 (11)
71 (9)
42 (12)
44 (13)
83 (14)
51
Gesamt
Fußball
sonstige Ballsportarten
Fitness
Turnen/Gymnastik/Tanzen
Laufen
Radsport
Kampfsport
Schwimmsport
Trendsportarten/Skaten
Reiten
Leichtathletik
Tischtennis
Wassersport
Klettern
Outdoorsport
Sonstiges
18
17
12
11
8
7
6
5
3
3
3
2
1
1
0
3
weiblich
14 (8)
49 (2)
55 (3)
92 (1)
73 (4)
53 (6)
42 (9)
71 (5)
52 (11)
95 (7)
73 (10)
29 (14)
58 (12)
56 (13)
17 (15)
49
Sportanbieter: Der jeweilige Anbieter, über den der Lieblingssport betrieben
wird, beeinflusst die Häufigkeit mit der die Schülerinnen und Schüler Sport
treiben, was in Abb. 4-13 dargestellt ist. Diejenigen, die im Verein Sport
treiben, sind am häufigsten mehrmals pro Woche (inklusive „(fast) täglich“)
sportlich aktiv (85 Prozent). Am seltensten treiben Jugendliche Sport, wenn
sie diesen selbst organisieren. Eine Vereinsmitgliedschaft befördert also
deutlich eine häufige sportliche Aktivität.
Jugendliche, die ihren Sport
in einem Verein betreiben,
sind häufiger sportlich aktiv
Abb. 4-13: Anbieter und Sporthäufigkeit (in Prozent)
Gesamt
23
im Verein
35
selbst organisiert
17
privater Sportanbieter
als Ganztagsangebot (GTA)
41
15
50
35
21
7
18
12 3
23
52
44
34
mehrmals die Woche
25
22
(fast) täglich
einmal pro Woche
5
seltener
15
Erwerbstätigkeit der Eltern und Sporttreiben: Die Häufigkeit des Sporttreibens
hängt auch von der Erwerbstätigkeit der Eltern ab. Generell gilt, dass mit
zunehmender Erwerbstätigkeit beider Elternteile die Regelmäßigkeit des
Sporttreibens steigt (Abb. 4-14).
Die Kinder erwerbstätiger
Eltern sind sportlich aktiver
Das bedeutet also andererseits, dass bei eingeschränkter oder fehlender
Erwerbstätigkeit beider Elternteile, Jugendliche seltener regelmäßig sportlich
aktiv sind (täglich oder mehrmals pro Woche). Vor allem der Anteil derer, die
seltener als einmal pro Woche oder nie Sport treiben, ist in dieser Gruppe
deutlich erhöht. Der Anteil der „Sportverweigerer“ (nie Sport treiben) ist mit
6 Prozent doppelt so hoch wie in den anderen Gruppen (3 Prozent).
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
61
Abb. 4-14:
Häufigkeit sportlicher Aktivität nach Erwerbstätigkeit der Eltern
(in Prozent)
4
3
3
15
13
13
18
6
19
16
20
nie
21
41
seltener
einmal pro Woche
42
41
36
mehrmals die Woche
(fast) täglich
23
26
22
18
Gesamt
beide Vollzeit
einer Vollzeit
keiner Vollzeit
Tab. 4-5: Sportanbieter nach verschiedenen Faktoren
45
als Ganztagsangebot
(GTA)
2
privater
Sportanbieter
12
51
40
2
2
8
15
38
42
55
53
39
31
4
2
2
2
8
9
16
18
33
37
44
49
54
46
30
2
3
4
12
9
11
32
42
56
51
43
40
2
3
2
13
10
11
35
44
47
51
41
37
2
2
4
13
13
8
34
45
51
im Verein
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
12 bis 13 Jahre
14 bis 15 Jahre
16 bis 17 Jahre
18 Jahre und älter
davon mit Schulart:
Gymnasium
Oberschule
Förderschule
davon mit Wohnsituation:
bei Eltern
bei Elterteil mit Partner
bei einem Elternteil
davon Eltern mit Berufstätigkeit:
beide Vollzeit
einer Vollzeit
keiner Vollzeit
= 5 bis 9 Prozentpunkte mehr
= 10 oder mehr Prozentpunkte mehr
= 5 bis 9 Prozentpunkte weniger
= 10 oder mehr Prozentpunkte weniger
Ganztagsangebote werden
auch von Jugendlichen,
deren Eltern nur eingeschränkt oder gar nicht
erwerbstätig sind, wenig
genutzt
62
selbst
organisiert
40
Jugendliche, deren Eltern nur eingeschränkt oder gar nicht erwerbstätig sind,
sind auch seltener in einem Sportverein organisiert (37 Prozent, Gesamtgruppe: 45 Prozent, siehe Tab. 4-6). Die Mitgliedschaft in einem Sportverein
hat – wie bereits erläutert – einen wesentlichen Einfluss auf eine regelmäßige
sportliche Betätigung. Auch über private Anbieter organisieren Schülerinnen
und Schüler, deren Eltern nur eingeschränkt oder gar nicht erwerbstätig sind,
seltener ihren Freizeitsport, stattdessen werden Ganztagsangebote häufiger
genutzt (4 Prozent, andere jeweils 2 Prozent). Dennoch ist die Nutzung der
mit öffentlichen Mitteln geförderten Ganztagsangebote gering, das gilt im
Übrigen für alle Betrachtungsgruppen. Gerade für Jugendliche mit geringem
Haushaltseinkommen stellen Ganztagsangebote eine Möglichkeit dar,
kostenfrei oder für einen geringen eigenen Beitrag die sportliche Aktivität zu
erhöhen. Bisher organisieren Jugendliche, deren Eltern nur eingeschränkt
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
oder gar nicht erwerbstätig sind, in der Regel ihren Sport selbst (51 Prozent,
insgesamt: 40 Prozent, Tab. 4-6).
4.5.
Jugendtreffs und soziokulturelle Zentren
Jeder 11. Jugendliche sucht regelmäßig (also mindestens einmal in der
Woche) einen Jugendtreff auf. Von den entsprechenden Schülerinnen und
Schülern wurde eine Vielzahl an besuchten Einrichtungen, also offenen Freizeittreffs und soziokulturellen Zentrum, aufgeführt.
Jeder 11. Befragte sucht
regelmäßig einen
Jugendtreff auf
In Abhängigkeit vom Alter, der besuchten Schulart, der Wohn- und Familiensituation sowie der Erwerbstätigkeit der Eltern sind unterschiedlich hohe
Nutzungsquoten für Jugendtreffs festzustellen (Abb. 4-15).
Abb. 4-15: Regelmäßige* Jugendtreffbesucher nach Merkmalen (in Prozent)
Gesamt
9
Gymnasium
5
Schulart
Oberschule
14
Förderschule
22
Berufsausbildung
berufl. Gymnasium
4
2
Berufsvorbereitung
16
Wohnsituation
bei Eltern
8
bei Elterteil mit Partner
15
bei einem Elternteil
eigene Wohnung/WG
8
3
Erwerbstätigkeit
der Eltern
woanders
beide Vollzeit
einer Vollzeit
keiner Vollzeit
9
6
10
15
* mindestens einmal die Woche
Folgende Gruppen gehen häufiger regelmäßig (mind. einmal in der Woche) in
einen Jugendtreff:
- Jugendliche im Alter zwischen 14 und 15
- Schülerinnen und Schüler der Förder- und Oberschulen
- Jugendliche, deren Eltern beide keiner Vollzeit-Erwerbstätigkeit
nachgehen
- Jugendliche, die in einer Patchwork-Familie leben
- Jugendliche, die viele Geschwister haben
- etwas mehr Jungen als Mädchen
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
63
Tab. 4-6: Jugendliche Problemlagen und Besuchsquote von Jugendtreffs
Problemlage:**
Jugendliche, die mit
Problemen konfrontiert
sind oder sich benachteiligt
fühlen, suchen häufiger
Jugendtreffs auf
-
Erfahrung körperlicher Gewalt in der Schule
großen Ärger mit Gleichaltrigen
Probleme mit der Polizei oder dem Gericht
Tätliche Auseinandersetzungen, Schlägereien
Schwierigkeiten durch eine Schwangerschaft oder
einen Schwangerschaftsabbruch
sehr starkes Benachteiligungsempfinden aufgrund
des Stadtteils, indem der Befragte lebt
sehr starkes Benachteiligungsempfinden aufgrund
der Muttersprache
sehr starkes Benachteiligungsempfinden aufgrund
des Geschlechts
sehr starkes Benachteiligungsempfinden aufgrund
der besuchten Schule
Anteil regelmäßiger*
Jugendtreffbesucher
21 Prozent
16 Prozent
19 Prozent
25 Prozent
(18 Prozent)
20 Prozent
32 Prozent
27 Prozent
28 Prozent
*mindestens einmal wöchentlich
** An dieser Stelle wird jede Problemlage separat betrachtet. Tatsächlich gibt es jedoch
Überschneidungen, da etliche Schülerinnen und Schüler von mehreren Problemlagen
gleichzeitig betroffen sind.
Gemäß § 1 SGB VIII ist es Aufgabe der Jugendhilfe, „junge Menschen in ihrer
individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und dazu beizutragen,
Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen.“ Anhand der Tab. 4-7 kann
nachvollzogen werden, dass von den Schülerinnen und Schülern, die Benachteiligungen empfinden oder in bestimmte Problemlagen geraten sind, überdurchschnittlich viele regelmäßig in einen Jugendtreff gehen. Daher lässt sich
einerseits feststellen, dass Jugendtreffs eher von Jugendlichen angenommen
werden, für die Unterstützungsbedarf besteht. Die Jugendtreffs kümmern sich
somit bevorzugt um Jugendliche mit besonderen Problemlagen. Andererseits
muss auch festgehalten werden, dass trotz überdurchschnittlicher Nutzung die
Mehrzahl der Jugendlichen mit Problemlagen oder Benachteiligungen keinen
Jugendtreff aufsucht. Denn die Nutzungsquoten liegen – in Abhängigkeit von
der Problemlage – meist unter 30 Prozent.
Abb. 4-16: Gründe gegen den Besuch eines Jugendtreffs oder soziokulturellen Zentrums
(in Prozent, Mehrfachnennungen)
77
kein Interesse
73
31
keine Zeit
42
27
Angebote nicht attraktiv
39
25
kenne keine Jugendtreffs*
19
21
keine Freunde, die mitkommen
28
21
kenne keine soziokulturellen Zentren**
schlechter Ruf (z. B. Drogen, Rechts- oder
Linksextreme)
19
21
2010
11
ungünstige Lage
etwas anderes
2015
20
5
8
*2010 „kenne keine Clubs, ** 2010 nicht erfragt
64
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Um die Gründe für die Nichtnutzung von Jugendtreffs zu ermitteln, wurden die
Jugendlichen gefragt, aus welchen Gründen sie keinen Jugendtreff bzw. kein
soziokulturelles Zentrum aufsuchen. Die am häufigsten gegebene Antwort
lautet: „kein Interesse“ (Abb. 4-16). Auch 2010 war dies der häufigste Hinderungsgrund zum Aufsuchen eines Jugendtreffs. Mehr als drei Viertel der Nichtnutzer geben fehlendes Interesse an. Der Aspekt „keine Zeit“ landet auch
2015 in der Rangfolge auf Platz 2, wird jedoch nur noch von knapp jedem
Dritten benannt. Unattraktive Angebote bemängeln 27 Prozent, 2010 wurde
diese Kritik noch von 39 Prozent der Nichtnutzer angebracht. Die Unkenntnis
von Jugendtreffs bzw. soziokulturellen Zentren hindert circa jeden vierten bis
fünften Nichtnutzer am Besuch. Auch der schlechte Ruf von Einrichtungen hat
mit 19 Prozent eine nennenswerte Relevanz dafür, diese nicht aufzusuchen.
Mangelndes Interesse
oder keine Zeit sind die
am häufigsten genannten
Gründe, keinen
Jugendtreff aufzusuchen
Die angegebenen Gründe unterscheiden sich hinsichtlich der betrachteten
Gruppen relativ wenig. Unabhängig von Alter und Geschlecht: mangelndes
Interesse ist bei allen Befragungsgruppen die Top-Antwort. Bei den Jungs
nennen 81 Prozent der Nicht-Nutzer diesen Grund, bei den Mädchen 73 Prozent. Somit ist das Potenzial für neue Nutzer als gering zu erachten, denn
wenn prinzipiell kein Interesse vorherrscht, erscheint eine Mobilisierung von
bisherigen Nicht-Nutzern schwierig. Gleiches gilt für den Aspekt „keine Zeit“.
Anders verhält es sich hinsichtlich der Attraktivität der Angebote. Denn das
Angebot können die Einrichtungen am Bedarf der Schüler/innen ausrichten.
Aktuell bemängeln 29 Prozent (2010: 45 Prozent) der Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten, die keinen Jugendtreff und kein soziokulturelles Zentrum
aufsuchen, unattraktive Angebote, bei den Oberschüler/innen sind es 25 Prozent (2010: 35 Prozent) und bei den Förderschülerinnen und Förderschülern
14 Prozent (2010: 25 Prozent). Im Vergleich zu 2010 werden also deutlich
seltener die Angebote der Einrichtungen als nicht attraktiv gewertet, die
Angebotsausrichtung der Jugendtreffs spricht aktuell offensichtlich deutliche
breitere Kreise an, als noch vor 5 Jahren.
Tab. 4-7: Häufigste Gründe gegen einen Besuch von Jugendtreffs und soziokulturellen Zentren
Befragte
Gesamt
davon:
männlich
weiblich
davon:
12-13 Jahre
14-15 Jahre
16-17 Jahre
darunter mit Schultyp:
Oberschule
Gymnasium
Förderschule
Berufsvorbereitung
am häufigsten
genannter Grund
kein Interesse
am zweithäufigsten
genannter Grund
keine Zeit
am dritthäufigsten
genannter Grund
Angebot nicht attraktiv
kein Interesse
kein Interesse
keine Zeit/Angebote nicht attraktiv
keine Zeit
kenne keine Jugendtreffs
kein Interesse
kein Interesse
kein Interesse
keine Zeit
keine Zeit
keine Zeit
kenne keine Jugendtreffs
Angebot nicht attraktiv
kenne keinen JT/ Angebot nicht
attraktiv
kein Interesse
kein Interesse
kein Interesse
kein Interesse
keine Zeit
kenne keine Jugendtreffs
keine Zeit
Angebot nicht attraktiv
Angebot nicht attraktiv
keine Zeit
kenne keine Jugendtreffs
schlechter Ruf
Sind bestimmte Problemlagen vorhanden, kann die Jugendhilfe, unter anderem durch niedrigschwellige Angebote in Jugendtreffs oder soziokulturellen
Zentren benachteiligte Jugendliche fördern. Exemplarisch wurden in Abb. 4-17
für Nicht-Nutzer von Einrichtungen mit einer ausgewählten Problemlage (hier:
Probleme mit der Polizei oder dem Gericht) die angegebenen Hinderungsgründe dargestellt. Meist genannter Grund ist auch bei diesen Schülerinnen
und Schülern das fehlende Interesse. Dennoch gibt es Unterschiede: Jugendtreffs sind in dieser Gruppe deutlich häufiger bekannt. Nur 14 Prozent der
entsprechenden Nicht-Nutzer kennen keinen Jugendtreff. Überdurchschnittlich
häufig geben diese Befragten jedoch an, ein schlechter Ruf der Einrichtung
sei für sie ein Grund dort nicht hinzugehen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Auch bei Jugendlichen in
Problemlagen ist
mangelndes Interesse der
häufigste Grund, keinen
Jugendtreff aufzusuchen
65
Abb. 4-17: Gründe gegen den Besuch eines Jugendtreffs oder soziokulturellen
Zentrums bei Jugendlichen, die Probleme mit der Polizei und/oder mit
dem Gericht haben (in Prozent, Mehrfachnennungen)
Anteil in Gesamtgruppe
kein Interesse
77
74
keine Zeit
31
31
schlechter Ruf (z. B. Drogen,
Rechts- oder Linksextreme)
28
19
Angebote nicht attraktiv
27
27
keine Freunde, die
mitkommen
20
21
kenne keine Jugendtreffs
14
25
ungünstige Lage
14
11
kenne keine soziokulturellen
Zentren
14
21
etwas anderes
4.6.
Ein Mangel an Zeit und
Geld wird von vielen als
Einschränkung in der
Freizeit wahrgenommen
7
Probleme mit der Polizei und/oder
einem Gericht
5
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung
Angesichts der eingangs beschriebenen Bedeutung der freien Zeit für die Entwicklung eines jungen Menschen sollte es auch möglich sein, die Freizeit
möglichst unbeeinträchtigt und entsprechend den eigenen Interessen und
Neigungen auszuleben. Leider geht das nicht immer. Welche Einschränkungen und Probleme die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit beziehungsweise bei ihrer Freizeitgestaltung haben, wird nachfolgend thematisiert.
Abb. 4-18: Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung
(in Prozent, Mehrfachnennungen)
41
ich habe zu wenig Freizeit
36
36
ich habe zu wenig Geld
39
32
ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe
27
31
32
ich weiß nicht, wo was los ist
es gibt zu wenig interessante
Freizeitangebote in Leipzig
25
33
17
meine Eltern verbieten mir manches
19
es fehlen Clubs, in denen man sich treffen
kann
10
18
ich habe Angst vor Prügeleien, Überfällen
usw.
meine Eltern haben keine Zeit für mich
etwas anderes
8
12
2015
2010
5
7
10
14
Zu wenig freie Zeit und zu wenig Geld sind die beiden am häufigsten
genannten Einschränkungen, wenn es um die Gestaltung der eigenen Freizeit
geht. Im Vergleich zu 2010 wird ein Mangel an Freizeit etwas häufiger beklagt,
66
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
obwohl die tatsächlich zur freien Verfügung stehende Zeit kaum abgenommen
hat. Damit hat der Mangel an Freizeit den Aspekt „zu wenig Geld“ von Rang 1
der häufigsten Freizeiteinschränkungen verdrängt. Zu wenig Geld für Freizeitbeschäftigungen zu haben, wird 2015 etwas seltener als noch 2010 thematisiert. Etwas zugenommen hat die Unwissenheit über die eigenen Interessen.
Jede/r Dritte gibt mittlerweile an, selbst nicht so genau zu wissen, wozu er
oder sie Lust hat. Deutlich abgenommen hat dagegen die Kritik an zu wenigen
Freizeitangeboten in Leipzig. Nur noch jeder Vierte bemängelt zu wenige
Freizeitangebote, 2010 kritisierte dies noch jeder Dritte. Durch fehlende Clubs
sieht sich nur noch jeder 10. in seinen Freizeitmöglichkeiten eingeschränkt
(2010: ca. jeder Fünfte). Auch die Angst vor Prügeleien und Überfällen ist von
12 Prozent (2010) auf 8 Prozent (2015) gesunken.
Zu wenige Freizeitangebote werden nur noch
von jedem Vierten
beklagt
Die sechs am häufigsten genannten Einschränkungen werden in Abb. 4-19 für
ausgewählte Gruppen dargestellt.
Abb. 4-19: Ausgewählte Beeinträchtigungen der Freizeit nach Alter und Bildungsweg (in Prozent)
ich habe zu wenig Freizeit
41
41
38
28
28
Oberschule
29
28
30
33
26
30
30
61
58
55
53
47
50
67
37
56
17
21
47
ich weiß nicht, wo was los ist
es gibt zu wenig interessante
Freizeitangebote in Leipzig
32
35
33
32
25
14 bis 15 Jahre
32
33
25
16 bis 17 Jahre
Gymnasium
32
33
Oberschule
31
31
39
37
Förderschule
Berufsvorbereitung
24
29
35
34
31
28
19
15
25
23
31
25
meine Eltern verbieten mir
manches
31
28
12 bis 13 Jahre
berufl. Gymnasium
48
43
38
berufl. Gymnasium
Berufsausbildung
42
48
26
17
Berufsausbildung
Berufsvorbereitung
31
46
Gymnasium
38
36
39
30
30
25
22
23
43
37
16 bis 17 Jahre
ich weiß selbst nicht, wozu ich
Lust habe
24
34
33
14 bis 15 Jahre
Förderschule
2015
2010
31
26
12 bis 13 Jahre
ich habe zu wenig Geld
2015
2010
24
28
21
26
35
15
16
39
23
26
21
25
31
18
40
26
26
28
34
42
18
3
3
27
22
12
11
35
33
47
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
9
12
67
Schüler/innen beruflicher
Gymnasien und
Auszubildende klagen
besonders häufig über zu
wenig freie Zeit
Ein Mangel an freier Zeit wird von der Mehrzahl der Schüler/innen an
beruflichen Gymnasien (und Fachoberschulen) sowie von Berufsschülerinnen
und –schülern beklagt. Auch Gymnasiastinnen und Gymnasiasten klagen
überdurchschnittlich häufig über zu wenig Freizeit. Tatsächlich haben diese
Schülerinnen und Schüler auch weniger freie Zeit zur Verfügung (siehe Abb.
4-2, S. 52). Alle drei Gruppen beklagen heute häufiger als noch 2010 den zu
geringen Freizeitumfang, insbesondere die Schülerinnen und Schüler
beruflicher Gymnasien.
Zu wenig Geld für die Freizeitgestaltung beklagen vor allem ältere Jugendliche, also die Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen. An den
allgemeinbildenden Schulen geben die Förderschüler/innen am häufigsten
dieses Problem an (vgl. auch die Ausführungen des Kap. 2.1 und 6.1).
Selbst nicht zu wissen, wozu man eigentlich Lust hat, bedeutet Langeweile
und Lustlosigkeit. Insbesondere die jüngeren Schülerinnen und Schüler
zeigen diesbezüglich Probleme an. An den Oberschulen und Förderschulen
gibt fast die Hälfte an, unter dieser Situation in der Freizeit zu leiden.
Unwissenheit darüber, wo was los ist, beklagt circa jeder Dritte. Die Unterschiede zwischen den betrachteten Gruppen sind gering. Insgesamt zu
wenige Freizeitangebote in Leipzig bemängeln deutlich weniger Schülerinnen
und Schüler als noch 2010, insbesondere bei den älteren Schülerinnen und
Schülern ist offensichtlich die große Mehrheit mit den Angeboten vor Ort
zufrieden.
68
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
5.
Mediennutzung
Jugendliche wachsen heute mit einer sehr großen Medienvielfalt auf. Die
Nutzung des mobilen Internets auf Smartphones ist für die „Digital Natives“
der aktuellen Jugendgeneration selbstverständlich und drängt herkömmliche
Medien wie Fernsehen, Musik und Radio zurück bzw. lässt andere, wie
Zeitschriften und Zeitungen in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Um
diese Entwicklung genauer zu untersuchen, wurden den Jugendlichen eine
Reihe von Fragen zu ihrer Medien- bzw. Handynutzung vorgelegt.
Die Mediennutzung unter
Jugendlichen ändert sich
rasant
5.1. Mediennutzung in der Freizeit
Das Handy bzw. Smartphone dominiert die Mediennutzung der Jugendlichen
(Abb. 5-1). Mit 46 Prozent geben knapp die Hälfte der Befragten insgesamt
an, es täglich mehr als 4 Stunden zu nutzen. 92 Prozent der Jugendlichen
nutzen das Handy/Smartphone mindestens einmal täglich. Bei den weiblichen
Befragten liegt dieser Wert mit 95 Prozent sogar noch etwas höher.
An zweiter Stelle folgt das Internet. Das hohe Zeitbudget, dass Handy/
Smartphone und Internet beanspruchen hängt sicher damit zusammen, dass
Übergänge zwischen Smartphone- und Internetnutzung fließend sind – das
Gerät (Smartphone) also nicht ohne Inhalt (Internet) auskommt.
Den dritten und vierten Platz bei der Freizeitgestaltung belegen mit Musik und
Fernsehen eher traditionelle Mediengattungen. Die Unterschiede zwischen
den Geschlechtern sind hier nur sehr gering. Bei der Tablet-Nutzung und den
Computerspielen hingegen liegen die männlichen Befragten eindeutig vorn.
Bemerkenswert ist dabei der im Vergleich zu den männlichen Befragten deutlich niedrigere „Gamer-Anteil“ bei den weiblichen Jugendlichen: 11 Prozent
von ihnen spielen mindestens einmal täglich Computer-/Konsolen-/ oder
Onlinespiele. Bei den männlichen Befragten liegt dieser Anteil fast sechsmal
so hoch (62 Prozent).
Das Handy bzw.
Smartphone dominiert
die Mediennutzung der
Jugendlichen: 92 Prozent
der Jugendlichen nutzen
es mindestens einmal
täglich
Computerspiele und
Tablet-PCs werden
häufiger von männlichen
Befragten genutzt
Abb. 5-1: Mediennutzung in der Freizeit (Gesamt) und tägliche Nutzer nach Geschlecht (in Prozent)
tägliche Nutzer
männweiblich
lich
Handy/Smartphone
46
Internet
31
MP3/Musik-CDs/Vinyl
9
Tablet-PC
9
18
22
13
13
14
Radio
4 6
17
Bücher
4 7
9
3 10
Zeitschriften
2 11
22
18
13
8
7
24
19
5 4 6
19
11
16
23
8
7
89
95
9
91
87
10
56
59
7
53
56
25
40
30
24
62
11
19
22
31
17
14
26
18
11
5
3
5
3
13
6
14
11
23
32
11
30
31
täglich, mehr als 4 Stunden
täglich, weniger als 2 Stunden
einmal pro Woche
nie
4
21
11
15
4
21
19
12
Computer-/Konsolen-/Onlinespiele
Tageszeitungen
18
36
20
Fernsehen
Computer (offline)
28
25
45
40
31
täglich, 2 bis 4 Stunden
mehrmals die Woche
seltener
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
69
Print-Medien werden
von den Jugendlichen
kaum genutzt: 45 Prozent nutzen keine
Tageszeitungen, 31 Prozent keine Zeitschriften
Radio und Bücher sind im Gegensatz dazu eher Medien der weiblichen
Jugendlichen.
Deutlich abgeschlagen in der Gunst der Jugendlichen sind die herkömmlichen
Print-Medien. So nutzen 45 Prozent aller Jugendlichen nie Tageszeitungen,
31 Prozent nie Zeitschriften.
Besonderes Augenmerk soll nachfolgend auf Medien gerichtet werden, die
mindestens täglich genutzt werden. Die Reihenfolge nach den Anteilen
Nutzung „mindestens einmal täglich“ nach unterschiedlichen Altersgruppen
bzw. Schularten ist in Tab. 5-1 dargestellt.
Hierbei wird deutlich, dass das Handy/Smartphone tatsächlich in allen
Teilgruppen (ausgenommen die Befragten in der Berufsausbildung) das am
häufigsten genutzte Medium ist. Das Internet ist ebenfalls in fast allen
Gruppen auf Platz zwei.
Musikhören ist bei Oberschülerinnen und Oberschülern der 7./8. Klasse,
Befragten in der Berufsausbildung und Förderschülerinnen bzw. Förderschülern jeweils etwas weniger populär als bei den Jugendlichen insgesamt. Dafür
sehen diese drei Gruppen häufiger täglich fern.
Computerspiele werden von Ober- und Förderschülerinnen und -schülern,
sowie von Schülerinnen und Schülern in berufsvorbereitenden Maßnahmen
und im beruflichen Gymnasium stärker genutzt.
Über alle betrachteten Teilgruppen zeigt sich, dass Tageszeitungen und
Zeitschriften die beiden letzten Plätze in der Rangfolge einnehmen. Die
Unterschiede zwischen Zeitschriften und Tageszeitungen sind dabei marginal.
Tab. 5-1: Rangfolge der Mediennutzung nach Alter und Schulart
Oberschule Gymnasium
(7./8.
(7./8.
Klasse)
Klasse)
Oberschule
(9./10.
Klasse)
Gymnasium
(9./10.
Klasse)
Berufsausbildung
berufsvorbereitende
Maßnahme
Förderschule
Handy/
Smartphone
Handy/
Smartphone
Handy/
Smartphone
Handy/
Smartphone
Handy/
Smartphone
Internet
Handy/
Smartphone
Handy/
Smartphone
Handy/
Smartphone
Internet
Internet
Internet
Internet
Internet
Handy/
Smartphone
Internet
Internet
Fernsehen
Fernsehen
MP3/MusikCDs/Vinyl
MP3/MusikCDs/Vinyl
MP3/MusikCDs/Vinyl
MP3/MusikCDs/Vinyl
MP3/MusikCDs/Vinyl
Fernsehen
MP3/MusikCDs/Vinyl
Internet
MP3/MusikCDs/Vinyl
Fernsehen
Fernsehen
Fernsehen
Fernsehen
Fernsehen
MP3/MusikCDs/Vinyl
Fernsehen
MP3/MusikCDs/Vinyl
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Tablet-PC
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Tablet-PC
Radio
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Radio
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Tablet-PC
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Tablet-PC
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Tablet-PC
Tablet-PC
Tablet-PC
Tablet-PC
Tablet-PC
Radio
Bücher
Radio
Radio
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Radio
Computer-/
Konsolen-/
Onlinespiele
Radio
Radio
Bücher
Radio
Computer
(offline)
Bücher
Bücher
Bücher
Bücher
Bücher
Bücher
Computer
(offline)
Computer
(offline)
Bücher
Computer
(offline)
Computer
(offline)
Computer
(offline)
Computer
(offline)
Computer
(offline)
Computer
(offline)
Zeitschriften
Zeitschriften
Zeitschriften
Tageszeitungen
Tageszeitungen
Zeitschriften
Tageszeitungen
Zeitschriften
Zeitschriften
Tageszeitungen
Tageszeitungen
Tageszeitungen
Zeitschriften
Zeitschriften
Tageszeitungen
Zeitschriften
Tageszeitungen
Tageszeitungen
Gymnasium berufliches
(11. Klasse) Gymnasium
*dargestellt sind die Anteile für die Nutzung der jeweiligen Medienart „mindestens einmal täglich“, absteigend sortiert; je
weiter oben die Medienart steht, von desto mehr Schülerinnen und Schülern der Gruppe wird sie verwendet; ein weißes Feld
bedeutet: gleicher Rangplatz wie Gesamtgruppe, grün steht für: höherer Rangplatz für die betrachtete Medienart im Vergleich
zur Gesamtgruppe; rot bedeutet: niedrigerer Rangplatz für die betrachtete Medienart im Vergleich zur Gesamtgruppe
Die Unterschiede nach Alter bzw. Schulart sind also insgesamt gering.
Lediglich in zwei Gruppen treten Rangverschiebungen von mehr als zwei
Plätzen im Vergleich zur Gesamtgruppe auf: Gymnasiastinnen und
70
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Gymnasiasten der 11. Klasse ist Radiohören (deutlich) wichtiger, Förderschülerinnen bzw. Förderschülern hingegen das Fernsehen.
Die Handy- bzw. Smartphone-Nutzung führt das Mediennutzungsverhalten der
Jugendlichen an. Aber was genau machen die Jugendlichen mit dem Gerät?
Die am häufigsten genutzten Funktionen an den mobilen Geräten sind die
Nutzung von Communities bzw. sozialen Netzwerken (zum Beispiel Facebook
und WhatsApp): 86 Prozent nutzen ihr Handy täglich, um über soziale
Netzwerke zu kommunizieren, sowie das Surfen im Internet und Musik hören
(vgl. Abb. 5-2). Bei diesen drei Funktionen ist der Anteil derjenigen, die diese
Funktion mindestens einmal täglich nutzen unter den weiblichen Jugendlichen
größer als unter den männlichen Jugendlichen.
Insgesamt gibt es zwei Funktionen, die die männlichen Befragten deutlich
häufiger mindestens täglich nutzen: Videos schauen und Handyspiele spielen.
Auch Newsletter-Abonnements, die Nutzung als Navigationsgerät und als
Fernseher ist unter den männlichen Jugendlichen etwas weiter verbreitet. Bei
allen übrigen Funktionen ist der Anteil der weiblichen Nutzerinnen jeweils
höher als der Anteil der männlichen Nutzer.
Abb. 5-2:
Soziale Medien wie
Facebook und
Messenger wie
WhatsApp werden bei
den SmartphoneFunktionen am
häufigsten genutzt
Männliche Befragte
nutzen das Handy
häufiger zum Spielen
und um Videos zu
schauen
Nutzung von Handy-/Smartphone-Funktionen (Gesamt) und tägliche Nutzer
nach Geschlecht (in Prozent)
tägliche Nutzer
männweiblich
lich
Communities übers Handy nutzen
(z.B. Facebook, WhatsApp)
35
mit dem Handy im Internet surfen
22
mit dem Handy Musik hören
Videos anschauen
20
9
15
SMS schicken/bekommen
5 5
10
Fotos/Filme machen
5 5
12
Handyspiele spielen
5
19
39
24
18
4 5
18
mit dem Handy Radio hören
Handy als Navigationssystem
benutzen
37
23 3
5
13
13
33
7
7
15
7
53
35
26
32
18
23
16
28
17
42
21
15
25
28
16
15
15
5
4
9
7
3
4
4
2
18
11
20
23
10
12
21
76
8
26
46
19
9
täglich, mehr als 4 Stunden
täglich, weniger als 2 Stunden
einmal pro Woche
nie
71
41
77
72
47
Servicemeldungen abrufen (z.B.
22 11
zu Veranstaltungen/Wetter)
Newsletter übers Handy
bekommen
7
72
62
11
23
24 4
6
34
41
91
3 7
3 12
10
80
16
29
20
8
15
26
5
8
28
22
7 2
mit dem Handy fernsehen
26
24
Weckfunktion nutzen
angerufen werden/anrufen
25
40
5
täglich, 2 bis 4 Stunden
mehrmals die Woche
seltener
Smartphone-Funktionen, die von mehr als der Hälfte der Jugendlichen nicht
genutzt werden, sind Fernsehen und Radio hören. Auch Newsletter-Empfang bzw. die Nutzung als Navigationsgerät sind eher selten genutzte Funktionen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
71
Mit 14 Jahren tritt bei der
Smartphone-Nutzung
bereits ein gewisser
Sättigungseffekt ein
Für Videos und
Handyspiele wird das
Smartphone von den
älteren Jugendlichen
seltener genutzt
Für die am häufigsten genutzten Handy-/Smartphone-Funktionen gibt
Abb. 5-3 Aufschluss darüber, ob es auch Unterschiede nach dem Alter der
befragten Jugendlichen gibt.
Sowohl für die Nutzung von Communities und Messenger-Diensten wie
Facebook und WhatsApp, aber auch für das Surfen im Internet und das Musik
hören mit dem Smartphone zeigt sich: Mit 14 Jahren hat die Nutzung bereits
ein Niveau erreicht, das sich bei den 15- und 16-Jährigen Jugendlichen kaum
noch steigert.
Ein anderer Effekt zeigt sich beim Videos anschauen und beim Spielen von
Mobile Games: hier nehmen die Anteile für die tägliche Nutzung mindestens
ab dem 14. Lebensjahr kontinuierlich ab.
Obwohl das früher sehr populäre Verschicken von SMS mittlerweile nur noch
eine untergeordnete Rolle spielt und von kostenlosen Messenger-Diensten
wie WhatsApp fast ersetzt wurde, geben über alle Altersgruppen etwa 20 Prozent der Jugendlichen an, mindestens einmal am Tag eine SMS zu verschicken oder zu empfangen.
Auch die ursprünglich dem Mobil-Telefon zugedachte Hauptfunktion, das
Telefonieren, wird heute nur noch von einer Minderheit mindestens einmal
täglich genutzt. Ob die niedrigen Nutzeranteile bei den 14-Jährigen zukünftig
Normalität werden, also ein Vorbote des weiteren Bedeutungsverlusts von
Telefongesprächen zugunsten von Messenger-Diensten sind, können nur
zukünftige Studien zeigen.
Abb. 5-3: Nutzung ausgewählter Handy-/Smartphone-Funktionen nach Alter (Anteile für Nutzung
mindestens einmal täglich; in Prozent)
Anteile Nutzung mindestens täglich
100
90
82
80
50
40
30
85
74
74
64
71
53
70
48
61
38
34
28
77
41
29
21
24
30
28
26
20
10
88
77
58
38
88
77
67
70
60
85
23
21
19
20
21
22
12, 13
14
15
Alter der Jugendlichen
16
ab 17
0
Communities übers Handy nutzen
Musik hören
Handyspiele spielen
SMS schicken/bekommen
im Internet surfen
Videos anschauen
angerufen werden/anrufen
Neben den Alterseffekten lassen sich anhand der Befragungsdaten bei der
Mediennutzung auch (sozial-)räumliche Unterschiede nachweisen, wobei hier
sowohl die Unterschiede in der Mediennutzung, als auch die räumliche
Auswahl der befragten Schulen zu beachten sind.
Der Anteil der Jugendlichen, der mindestens täglich entweder Computer-/
Konsolen-/Online-/ und/oder Handyspiele spielt ist im Stadtgebiet demnach
ungleich verteilt. Für die Stadt insgesamt liegt dieser Anteil bei 49 Prozent.
Besonders hoch sind die Anteile im Nordosten, sowie im Westen und in Teilen
Grünaus, mit Anteilswerten von bis zu 65 Prozent. In den zentrumsnahen
Ortsteilen, sowie nördlich und südlich des Zentrums liegen die Anteile
hingegen bei unter 40 Prozent.
72
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
5.2. Mediennutzung für die Schule
Computer und Laptop sind für die Jugendlichen nicht nur Spielgerät, sondern
Computer und Laptop
im schulischen Alltag bei Hausaufgaben und dem Erstellen von Referaten
sind auch für den
bzw. Präsentationen ein unerläßliches Arbeitsmittel.
schulischen Alltag
mittlerweile unverzichtbar
Für die Internetrecherche, das Verfassen von Texten und das Anfertigen von
Präsentationen oder Referaten spielen Computer eine sehr wichtige Rolle.
Neun von zehn Schülerinnen und Schülern nutzen den Computer für diese
schulischen Aufgaben. Lediglich 4 Prozent der Jugendlichen verzichten
beispielsweise ganz auf die Internetrecherche (vgl. Abb. 5-4).
Demgegenüber geben 13 Prozent an, den PC (fast) täglich, weitere 37 Prozent immerhin noch mehrmals in der Woche zur Internetrecherche zu nutzen.
Auch für das Schreiben von Texten - mit Smartphone und Tablet etwas mühsam – sind Computer nach wie vor erforderlich.
Deutlich seltener nutzen die Jugendlichen den PC für Berechnungen und für
Lernprogramme.
Die hohe Affinität der Mädchen und jungen Frauen zur Nutzung von Computer Bei weiblichen Befragten
und Internet wird auch bei der schulischen Nutzung deutlich: In 4 der 6 abge- ist die Nutzungshäufigkeit des Computers
fragten Nutzungsbereichen sind die Anteile für die Nutzung mindestens einmal für schulische Zwecke
pro Woche bei den weiblichen Jugendlichen höher, als bei den männlichen höher
Jugendlichen.
Die Nutzungshäufigkeit von Computern für die Schule hängt allerdings nicht
nur vom Geschlecht, sondern auch vom Alter bzw. der Schulform ab
Je älter Schülerinnen
(Tab. 5-2). Sowohl für die Oberschule, als auch für das Gymnasium zeigt sich:
und Schüler der
je älter die Jugendlichen werden, desto häufiger wird der Computer auch für
Oberschule und des
schulische Belange genutzt.
Gymnasiums werden,
desto häufiger nutzen sie
Die höchsten Nutzeranteile für Internetrecherchen, für das Verfassen von
den Computer für die
Texten und zum Austausch von Hausaufgaben mit dem Computer haben die
Schule
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der Klasse 11.
Abb. 5-4: Computernutzung für die Schule (Gesamt) und tägliche Nutzer nach Geschlecht (in Prozent)
tägliche Nutzer
männweiblich
lich
um im Internet etwas
nachzulesen, zu recherchieren
um Texte zu schreiben
um dich im Internet oder über
Email über Hausaufgaben
auszutauschen
um eine Präsentation oder ein
Referat zu erstellen
13
5
37
16
7
23
21
3 10
24
15
21
44
27
57
38
25
(fast) täglich
einmal pro Woche
nie
4
12
30
22
für Berechnungen 1 4 7
um ein Lernprogramm zu nutzen
25
8
49
69
70
79
42
45
42
44
32
38
16
10
6
6
mehrmals die Woche
seltener
Die Schülerinnen und Schüler von beruflichen Gymnasien kommen bei diesen
drei genannten Aktivitäten auf Nutzeranteile, die nur leicht darunter liegen. Für
die Erstellung von Referaten und Präsenationen nutzen diese Schülerinnen
und Schüler den Computer in der Woche insgesamt am häufigsten.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
73
Am häufigsten nutzen die
Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten der 11. Klasse
den Computer für schulische
Zwecke, am seltensten die
Schülerinnen und Schüler in
berufsvorbereitenden
Maßnahmen
Befragte
Gesamt 2015:
davon mit Schulart bzw. Alter:
Oberschule (7./8. Klasse)
Gymnasium (7./8. Klasse)
Oberschule (9./10. Klasse)
Gymnasium (9./10. Klasse)
Gymnasium (11. Klasse)
berufliches Gymnasium
Berufsausbildung
Berufsvorbereitende Maßnahme
Förderschule
74
um ein Lernprogramm
zu nutzen
für Berechnungen
um eine Präsentation
oder ein Referat zu
erstellen
um dich im Internet
oder über Email über
Hausaufgaben
auszutauschen
um Texte zu schreiben
Computernutzung für die Schule: Anteile für die Befragten, die den Computer für die
entsprechende Aufgabe mindestens einmal pro Woche nutzen nach Alter und Schularten
um im Internet etwas
nachzulesen, zu
recherchieren
Tab. 5-2:
Deutlich unterdurchschnittlich ist die Nutzung hingegen bei Schülerinnen und
Schülern in der Berufsausbildung, in berufsvorbereitenden Maßnahmen und in
Förderschulen. Lediglich bei der Nutzung für Berechnungen sind bei diesen
3 Gruppen ähnliche Nutzeranteile zu verzeichnen.
Bei den Förderschülerinnen und Förderschülern fällt der im Vergleich zu den
übrigen Schülern etwas höhere Anteil an wöchentlichen Nutzern auf, die den
Computer im Zusammenhang mit einem Lernprogramm nutzen.
Prozent
75
44
43
35
13
6
66
78
75
90
94
87
63
48
49
32
40
40
55
66
60
38
30
35
31
42
42
52
65
64
41
18
26
32
31
39
39
42
46
32
22
25
15
11
12
12
11
14
14
15
13
7
9
5
5
5
3
6
6
14
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
6.
Außerschulische Problemlagen, Benachteiligung und
Suchtmittelkonsum
Im nachfolgenden Kapitel werden persönliche Probleme der Jugendlichen
sowie der Konsum von legalen Suchtmitteln und illegalen Substanzen behandelt.
6.1. Belastungen durch persönliche Probleme
Zu dieser Thematik waren die Jugendlichen gebeten, von 11 vorgegebenen
Problemfeldern diejenigen zu benennen, von denen sie in den letzten zwei
Jahren persönlich betroffen waren. Abb. 6-1 stellt die Ergebnisse für die Gesamtgruppe und nach Geschlecht dar, Abb. 6-2 ausgewählte einzelne Problemfelder nach Schulart und Klassenstufen und Abb. 6-3 zeigt die Problemfelder der Jugendlichen nach ihrer Wohnsituation.
Abb. 6-1: Persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können (in Prozent)
42
Schwierigkeiten damit, dass du eigentlich nicht wusstest,
was aus dir später mal werden soll
48
36
24
dauerhafte Auseinandersetzungen mit deinen Eltern
finanzielle Probleme, so dass du z. B. wegen Geldmangel
nicht an Unternehmungen mit Freunden teilnehmen konntest
großen Ärger mit Gleichaltrigen
Probleme durch Scheidung oder Trennung deiner Eltern
Probleme durch eine schwere Krankheit
Schwierigkeiten, weil du keine Freunde hattest
Probleme mit der Polizei und/oder einem Gericht
tätliche Auseinandersetzungen/Schlägereien
Probleme mit beträchtlichen Schulden
Schwierigkeiten durch eine Schwangerschaft oder einen
Schwangerschaftsabbruch
30
16
18
21
14
12
15
10
12
14
11
10
11
8
7
9
5
7
5
9
5
3
6
3
3
3
1
2
1
0
10
Gesamt
weiblich
männlich
20
30
40
Mit großem Abstand werden an erster Stelle Schwierigkeiten bei der
Berufsorientierung und Persönlichkeitsentwicklung genannt. 42 Prozent aller
Befragten geben an, nicht genau zu wissen, was später einmal aus ihnen
werden soll. Die Sorge um ihre persönliche Entwicklung, ob privat oder
beruflich, belastet die heutigen Jugendlichen ganz besonders stark. 2010
benannten noch 32 Prozent dieses Problem, was einen Anstieg von
10 Prozentpunkten innerhalb von fünf Jahren bedeutet. Insbesondere die
Mädchen machen sich deutlich größere Sorgen um ihre Zukunft als Jungen.
Ausgehend von 34 Prozent (2010) gibt aktuell fast jedes zweite Mädchen
(48 Prozent) an, dass es für sie ein Problem darstelle, nicht genau zu wissen,
was später einmal aus ihr wird. Das bedeutet einen Anstieg von
14 Prozentpunkten. Bei den Jungen gab es im selben Zeitraum dagegen
einen geringeren Anstieg um 7 Prozentpunkte. Damit unterstützen diese
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
50
60
Am meisten sorgen sich
die Jugendlichen um ihre
persönliche Zukunft;
Mädchen wesentlich
häufiger als Jungen
75
Ergebnisse der Leipziger Jugendstudie auch die geschlechterspezifischen
Unterschiede aus der Adoleszensforschung. Mädchen und Jungen gehen mit
schwierigen Lebenssituationen unterschiedlich um. Während Mädchen zu
Grübeleien und quälenden Gedanken in Stresssituationen neigen, würden
Jungen eher zerstreuende Tätigkeiten suchen. Auch die Prävalenz von
Angsterkrankungen ist bei Mädchen höher.1
Schülerinnen und Schüler der oberen Gymnasialklassen, für die die Entscheidung für ein Studium bzw. eine Berufsausbildung immer näher rückt, sorgen
sich deutlich häufiger darum, was später einmal aus ihnen werden soll, als die
Vergleichsklassen (vgl. auch Kap. 3.2.4 und 3.3.4). Schüler der 7. und 8. Klassen machen sich darüber noch seltener Gedanken. Von den Berufsschülerinnen und -schülern haben, zumindest zum Befragungszeitraum,
knapp zwei Drittel keine Zukunftssorgen zum Ausdruck gebracht.
Abb. 6-2: Ausgewählte persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können, nach Schulart und
Klasse (in Prozent)
Oberschule
7./8. Klasse
Schwierigkeiten
du eigentlich
nicht
Gymnasium
Oberschule damit,
Gymnasiumdass
Gymnasium
Berufsberufliches
7./8. Klasse
9./10. Klasse 9./10. Klasse
11. Klasse
ausbildung
Gymnasium
wusstest, was aus dir später mal werden soll
Berufsvorbereitung
Schwierigkeiten damit, dass du eigentlich nicht wusstest, was aus dir später mal werden soll
70
60
62
50
46
40
30
37
20
10
0
Oberschule 7,8
56
46
45
37
30
dauerhafte
Auseinandersetzungen mit deinen
Eltern
Gymasium 7,8
Oberschule 9,10
Gymasium 9,10
Gymasium 11
Berufsausbildung
berufl. Gymnasium
Berufsvorbereitung
70
dauerhafte Auseinandersetzungen mit deinen Eltern
60
50
40
30
20
25
10
0
Oberschule 7,8
70
28
28
finanzielle Probleme,
du z.21B. wegen
24 so dass
21
16
Geldmangel nicht an Unternehmungen mit
Freunden teilnehmen konntest
Gymasium 7,8
Oberschule 9,10
Gymasium 9,10
Gymasium 11
Berufsausbildung
berufl. Gymnasium
31
Berufsvorbereitung
finanzielle Probleme, so dass du z.B. wegen Geldmangel nicht an Unternehmungen mit Freunden teilnehmen konntest
60
50
40
42
30
großen Ärger mit Gleichaltrigen
20
16
10
0
10
Oberschule 7,8
8
Gymasium 7,8
Oberschule 9,10
11
Gymasium 9,10
16
Gymasium 11
Berufsausbildung
33
23
berufl. Gymnasium
Berufsvorbereitung
70
großen Ärger mit Gleichaltrigen
60
50
40
Probleme mit der Polizei und/oder einem Gericht
30
20
10
16
0
Oberschule 7,8
14
10
Gymasium 7,8
Oberschule 9,10
14
Gymasium 9,10
9
Gymasium 11
7
Berufsausbildung
13
berufl. Gymnasium
18
Berufsvorbereitung
70
Probleme mit der Polizei und/oder einem Gericht
60
50
40
30
20
3
10
0
7
Oberschule 7,8
Oberschule 9,10
1
76
4
4
Gymasium 9,10
Gymasium 11
8
Gymasium 7,8
19
9
7
Berufsausbildung
berufl. Gymnasium
Berufsvorbereitung
HERPERTZ-DAHLMANN B, BÜHREN K, REMSCHMIDT H (2013): Growing up is hard - mental disorders in
adolescence. Deutsches Ärzteblatt International. 110(25), S. 432-40.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Mit großem Abstand folgen auf Rang 2 der am häufigsten genannten
Probleme dauerhafte Auseinandersetzungen mit den Eltern, die fast jeder
vierte Befragte als Problemfeld beklagt.
Und auch hier sind es insbesondere die Mädchen, die das Zusammenleben
mit ihren Eltern fast doppelt so häufig wie Jungs in den vergangenen zwei
Jahren als (sehr) belastend empfunden haben.
Nach der Wohnsituation betrachtet (Abb. 6-3), haben Jugendliche, die mit
ihren leiblichen Eltern zusammenwohnen, deutlich weniger dauerhaften Stress
(18 Prozent) als Jugendliche in anderen Familienkonstellationen. Dort zum
Beispiel, wo ein Elternteil einen neuen Partner hat, gibt es deutlich mehr Konflikte im häuslichen Zusammenleben (34 Prozent), ebenso auch in einer alleinerziehenden Familie (30 Prozent).
Auch von den Jugendlichen, die in großen Familien mit drei und mehr Geschwistern leben, sieht sich circa jeder Fünfte ständigen Auseinandersetzungen mit den Eltern ausgesetzt (Tab. 6-1).
Circa jeder vierte Jugendliche hat dauerhafte
Auseinandersetzungen
mit den Eltern, Mädchen
fast doppelt so häufig wie
Jungen
Finanzielle Probleme, zum Beispiel dass durch Geldmangel nicht an Unternehmungen mit Freunden teilgenommen werden kann, beklagt circa jeder
Fünfte der Befragten. Auch hier wieder Mädchen häufiger als Jungen.
Nach Schulart und Klasse betrachtet, zeigt Abb. 6-2 deutlich, dass insbesondere die Schülerinnen und Schüler in der Berufsausbildung und in der
Berufsvorbereitung weit überdurchschnittlich angeben, mit ihrem finanziellen
Budget nicht auszukommen. Bei den Befragten der beruflichen Gymnasien
liegt dieser Anteil ebenfalls noch über dem Durchschnittswert. Und auch circa
jeder Dritte der volljährigen Schülerinnen und Schüler empfindet seine finanziellen Möglichkeiten als (sehr) belastend. Mit Abstand die größten Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer finanziellen Situation haben junge Bewohnerinnen und
Bewohner von WG´s. Weit über die Hälfte von ihnen, und damit dreimal so
häufig wie der Durchschnitt, geben an, finanzielle Probleme zu haben. Hier
kommen zu den bereits genannten altersrelevanten Ausgaben noch die
regelmäßig wiederkehrenden Fixkosten für Miete und Lebensunterhalt hinzu.
Jugendliche, die in alleinerziehenden Familien leben, beklagen Geldmangel
doppelt so häufig, wie Jugendliche, die bei ihren leiblichen Eltern wohnen, was
auf die eingangs bereits dargelegten Einkommensunterschiede in den
Familien zurückzuführen ist. Auch von den Jugendlichen mit drei und mehr
Geschwistern benennt circa jeder Fünfte finanzielle Probleme.
Finanzielle Probleme hat
circa jeder fünfte
Jugendliche, vor allem
Kinder von Alleinerziehenden und aus
Großfamilien
Insgesamt gesehen stellen sich jedoch die meisten Jugendlichen auf ihre
finanzielle Situation ein, denn Probleme mit beträchtlichen Schulden (ein
weiteres nachgefragtes Item) haben nur sehr wenige (3 Prozent).
Jeder Achte der jugendlichen Befragten gibt an, sich durch die Scheidung
oder Trennung der Eltern belastet zu fühlen. Bei den Jugendlichen, deren
Eltern getrennt sind oder die mit einem Elternteil zusammenleben, geben dies
29 Prozent an. Ist bereits ein/e neue/r Partner/-in in die Familie gekommen,
trifft dies aber auch noch auf 21 Prozent zu.
Insgesamt gesehen, gibt jede/r Achte an, großen Ärger mit Gleichaltrigen zu
haben, von den Mädchen ist es jede Siebente, von den Jungen nur jeder
Zehnte. Vergleichsweise häufig treten derartige Konflikte bei Schülerinnen und
Schülern der 7. und 8. Klassen der Oberschule (16 Prozent) und der Berufsvorbereitung (18 Prozent) auf.
7 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, bereits Probleme mit der
Polizei und/oder einem Gericht zu haben, 5 Prozent mit tätlichen Auseinandersetzungen/Schlägereien. Jungen eher als Mädchen (jeder elfte Junge hatte
bereits Berührung mit Polizei/Justiz). Bei den Schülerinnen und Schülern in
der Berufsvorbereitung trifft dies auf circa jede/n Fünfte/n zu. Tätliche
Auseinandersetzungen/Schlägereinen kommen bei Jungen doppelt so häufig
vor wie bei Mädchen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Jungen haben eher als
Mädchen schon
Probleme mit Polizei
oder Gericht gehabt bzw.
waren in tätliche
Auseinandersetzungen
verwickelt
77
Abb. 6-3: Persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können, nach Wohnsituation (in Prozent)
Schwierigkeiten damit, dass du
eigentlich nicht wusstest, was aus dir
später mal werden soll
dauerhafte Auseinandersetzungen
mit deinen Eltern
finanzielle Probleme
24
42
18
18
finanzielle Probleme, so dass du z. B.
41
wegen Geldmangel34nicht an
dauerhafte Auseinandersetzungen
mit
Unternehmungen 30
mit Freunden
deinen Eltern
49
teilnehmen konntest
22
35
11
41
ass du eigentlich
dir später mal
ll
24
56
26
47
großen Ärger mit Gleichaltrigen
0
10
20
30
40
29
Probleme durch Scheidung oder
deiner
Eltern
10
20
30
40
600 Trennung
50
Probleme durch eine
Krankheit
10
60 schwere
20
30
40
50
0
12
11
21
Probleme durch eine schwere Krankheit
29
8
9
8
14
11
13
22
Schwierigkeiten,
0
20
30
weil du 10
keine Freunde
hattest
Probleme mit der Polizei
50 und/oder
60
einem Gericht
0
10
20
30
40
7
40
tätliche
Auseinandersetzungen/Schlägereien
10
20
30
40
50 0
60
7
6
8
60
4
10
tätliche
9 Auseinandersetzungen/Schlägereien
6
9
6
4
5
13
Probleme mit beträchtlichen Schulden
0
10
20
30
40
50
50
5
4
8
u keine Freunde Probleme
mit der Polizei und/oder einem
t
Gericht
9
60
9
3
14
Probleme durch Scheidung oder
14 Trennung deiner Eltern
50
10
12
12
mit Gleichaltrigen
17
Schwierigkeiten durch eine
Schwangerschaft oder einen
060
10
20
30
40
Schwangerschaftsabbruch
9
50
60 0
10
20
30
40
50
6
Gesamt
3
1
bei Eltern
1
1
4
Schwierigkeiten durch eine 2
Schwangerschaft oder einen
Schwangerschaftsabbruch 1
bei Elternteil mit Partner
großen Ärger mit Gleicha
bei einem Elternteil
htlichen Schulden
4
7
4
4
78
0
eigene Wohnung/WG
woanders
1
10
20
30
40
50
Stadt10
Leipzig,20Amt für30
Statistik40und Wahlen
[Jugend
in Leipzig 2015]
0 60
50
60
tätliche
Auseinandersetzungen/
Schlägereien
Probleme durch eine
schwere Krankheit
Schwierigkeiten durch
Schwangerschaft/
Schwangerschaftsabbruch
Schwierigkeiten, weil keine
Freunde
12
18
3
42
7
5
10
1
7
12
13
14
9
12
12
13
12
10
10
20
37
2
1
4
5
29
41
52
42
3
5
9
9
4
3
6
6
7
9
12
10
1
1
1
2
6
6
9
6
11
15
11
17
12
13
11
15
11
13
35
22
2
2
6
3
43
41
44
29
4
7
10
6
2
6
7
10
8
12
10
10
1
1
2
1
6
7
8
7
12
13
14
12
12
12
14
21
25
2
3
6
42
41
44
6
7
8
4
5
6
9
10
9
1
1
2
6
7
10
12
11
14
16
12
12
12
15
15
17
20
22
3
2
2
5
43
42
46
38
7
5
5
10
3
4
6
8
12
8
10
10
2
1
2
1
7
5
10
8
13
13
12
16
18
18
3
3
42
47
7
6
4
6
10
10
1
1
7
10
finanzielle Probleme
Probleme mit
beträchtlichen Schulden
Probleme mit
Polizei/Gericht
Schwierigkeiten, nicht zu
wissen, was später mal aus
einem werden soll
Probleme durch Scheidung/
Trennung deiner Eltern
12
großen Ärger mit
Gleichaltrigen
dauerhafte
Auseinandersetzungen mit
Eltern
Tab. 6-1: Persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können (in Prozent)
Prozent
Befragte
Gesamt:
24
davon:
15
12 und 13 Jahre
24
14 und 15 Jahre
30
16 und 17 Jahre
20
ab 18 Jahre
davon Schulart:
22
Gymnasium
26
Oberschule
23
berufsbild. Schule
25
Förderschule
davon Arbeit Eltern:
21
beide Vollzeit
26
einer Vollzeit
30
keiner Vollzeit
davon Anzahl der Geschwister:
24
keine
21
ein
24
zwei
28
drei oder mehr
davon Sprache zu Hause:
23
deutsch
29
andere Sprache
Abb. 6-4: Anzahl persönlicher Probleme, die Jugendliche belasten können
(in Prozent)
Gesamt
32
männlich
weiblich
30
40
25
39
29
30
12 und 13 Jahre
45
44
14 und 15 Jahre
32
35
16 und 17 Jahre
26
ab 18 Jahre
25
31
keine Probleme
24
29
27
33
ein Problem
Mädchen fühlen sich
wesentlich häufiger als
Jungs mehrfach belastet
36
47
42
mindestens 2 Probleme
Probleme durch eine schwere Krankheit beklagt jeder zehnte jugendliche
Befragte, wobei hier nicht differenziert wurde nach eigener Krankheit oder
Krankheit im Familien- oder Freundeskreis.
Insgesamt gesehen gibt circa ein Drittel aller Jugendlichen an, keinerlei Probleme zu haben (Abb. 6-4). Entsprechend sehen sich zwei Drittel der JugendStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
79
lichen mit mindestens einem der vorgegebenen Problemfelder im Alltag konfrontiert. Geschlechterspezifisch betrachtet fühlen sich Mädchen häufiger als
Jungs sogar mehrfachbelastet (mindestens 2 Problemfelder). Die Differenz
beträgt 14 Prozentpunkte. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Anzahl der
Jugendlichen mit Mehrfachbelastung.
6.2. Sich benachteiligt fühlen
Neben den außerschulischen Problemfeldern wurden die Jugendlichen auch
zu empfundenen Benachteiligungen befragt. Die Ergebnisse können nicht mit
einer Diskriminierungserfahrung gleichgesetzt werden, sondern geben lediglich das subjektive Empfinden wieder.
Abb. 6-5 zeigt die Ergebnisse der vorgegebenen Benachteiligungsarten für die
Gesamtgruppe und Tab. 6-2 für einzelne Teilgruppen.
Die überwiegende
Mehrheit der
Jugendlichen fühlt sich
nicht benachteiligt
Zunächst zeigen die beiden Darstellungen, dass sich die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen in keinerlei Hinsicht benachteiligt fühlt. Auf einer Skala
von 1 = „sehr stark“ bis 5 = „überhaupt nicht“ konnten sie entsprechend antworten und die errechneten Mittelwerte bewegen sich überwiegend zwischen
4 und 5, also zwischen „wenig“ und „überhaupt nicht“.
Abb. 6-5: Benachteiligung hinsichtlich... (in Prozent)
Mittelwert
des Stadtteils, in dem du wohnst 3 11 11
der Schule, in die du gehst
5 8
deines Geschlechts
Fühlen sich Jugendliche
benachteiligt, dann
wegen des Stadtteils, in
dem sie wohnen, und der
Schule, in die sie gehen
20
10%
teils/teils
4,4
65
4,6
77
33 11
0%
etwas
4,1
53
3 5 14
deiner Muttersprache
sehr stark
22
81
20%
30%
40%
wenig
50%
60%
4,7
70%
80%
90%
100%
überhaupt nicht
Fühlen sich Jugendliche benachteiligt, dann ist es an erster Stelle wegen des
Stadtteils, in dem sie wohnen. Knapp die Hälfte der Befragten sieht sich
mindestens ein „wenig“ dadurch benachteiligt; „sehr stark“ allerdings nur
3 Prozent.
Abb. 6-6 stellt den Anteil sich räumlich „sehr stark“ und „etwas“ benachteiligt
fühlender Jugendlicher in einer Leipzig-Karte dar. Insbesondere die Bewohnerinnen und Bewohner in den nördlichen Stadtgebieten, im nördlichen Bereich
von Grünau sowie im inneren Osten empfinden eher Benachteiligungen
aufgrund ihres eigenen Wohnquartiers.
Schülerinnen und Schüler, die in Mitte und Süd wohnen bzw. im mittleren
Westen sowie in Bereichen im mittleren Osten/Südosten, fühlen sich dagegen
wesentlich weniger durch ihr Wohnquartier benachteiligt.
Benachteiligungen werden also in Stadträumen mit sozialstrukturellen
Defiziten eher wahrgenommen (Teile des Leipziger Ostens sowie Grünau).
Weiterhin treten aber auch Gebiete mit eher ungünstiger Anbindung an das
Stadtzentrum (nördliche Stadtgebiete) durch ein überdurchschnittliches
Benachteiligungsempfinden hervor. Das Benachteiligungsgefühl könnte daher
sowohl mit sozialräumlichen als auch mit infrastrukturellen Gründen in
Zusammenhang gebracht werden.
80
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Abb. 6-6: Benachteiligung hinsichtlich des Stadtteils, in dem ich wohne
(nach Postleitzahlgebieten, in Prozent)
Tab. 6-2: Benachteiligungen hinsichtlich...
des Stadtteils,
in dem du wohnst
deines
Geschlechts
der Schule,
in die du gehst
Mittelwerte von 1 = „sehr stark“ bis 5 = „überhaupt nicht“
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
12 und 13 Jahre
14 und 15 Jahre
16 und 17 Jahre
ab 18 Jahre
davon Schulart:
Gymnasium
Oberschule
berufsbildende Schule
Förderschule
davon Arbeit Eltern:
beide Vollzeit
einer Vollzeit
keiner Vollzeit
davon Anzahl Geschwister:
keine
ein
zwei
drei und mehr
davon Sprache zu Hause:
deutsch
andere Sprache
deiner
Muttersprache
4,1
4,7
4,6
4,4
4,2
4,1
4,6
4,7
4,7
4,5
4,4
4,4
4,2
4,1
4,0
4,1
4,6
4,7
4,6
4,7
4,6
4,6
4,5
4,7
4,4
4,4
4,4
4,4
4,3
4,0
4,0
3,4
4,8
4,5
4,7
3,8
4,7
4,6
4,6
3,9
4,5
4,3
4,4
3,7
4,1
4,1
4,0
4,7
4,7
4,4
4,6
4,6
4,5
4,5
4,4
4,2
4,2
4,1
4,1
4,0
4,7
4,7
4,7
4,5
4,6
4,6
4,6
4,5
4,4
4,4
4,4
4,3
4,1
4,0
4,7
4,1
4,6
4,5
4,4
4,3
Circa ein Drittel der jugendlichen Befragten nennen die Schule, in die sie gehen, als Benachteiligungsgrund, in den meisten Fällen wird jedoch wiederum
nur wenig oder teilweise Benachteiligung empfunden. Insbesondere FörderStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
81
Förderschüler/innen
fühlen sich aufgrund der
Schule, auf die sie
gehen, aber auch
aufgrund ihres
Geschlechts häufiger
benachteiligt
schülerinnen und -schüler empfinden diese Benachteiligung, aber auch die
Jugendlichen, die eine Berufsvorbereitung absolvieren.
Eine Benachteiligung hinsichtlich des Geschlechts empfindet insgesamt knapp
jeder vierte Jugendliche, meist jedoch auch nur wenig. Jungen und Mädchen
antworten geschlechterspezifisch deutlich differenziert. Während sich 29 Prozent der Mädchen – überwiegend wenig – benachteiligt fühlen, trifft dies nur
auf 17 Prozent der Jungen zu. Von Förderschülerinnen und Förderschülern
wird überdurchschnittlich häufig ein Benachteiligungsgefühl aufgrund des
Geschlechts angegeben. Ein Drittel der männlichen Förderschüler fühlen sich
deshalb benachteiligt. Bei Förderschülerinnen ist das Benachteiligungsgefühl
am stärksten ausgeprägt. Genaue Häufigkeitsangaben können aufgrund zu
geringer Fallzahlen allerdings nicht gemacht werden.
Durch ihre Muttersprache sehen sich Jugendliche insgesamt am wenigsten
diskriminiert. Ein deutlich unterschiedliches Empfinden ist dabei hinsichtlich
der Sprache, die zu Hause gesprochen wird, nachweisbar. Auch in Haushalten, in denen hauptsächlich deutsch gesprochen wird, geben 16 Prozent der
Jugendlichen an, sich durch die Muttersprache benachteiligt zu fühlen. In
Haushalten, in denen eine andere Sprache gesprochen wird, trifft dies auf
40 Prozent der Befragten zu. Jedoch werden auch dann meist nur „wenig“
oder „teils/teils“ Benachteiligungen empfunden.
6.3. Alkohol, Zigaretten, Drogen und Beruhigungsmittel
Alkohol, Tabak und Drogen gefährden die Gesundheit. Bei jungen Menschen,
die sich in ihrer körperlichen und persönlichen Entwicklung befinden, kann der
regelmäßige Missbrauch psychoaktiver Substanzen körperliche und seelische
Schäden anrichten, die letztlich auch eine Sucht zur Folge haben können.
Neben den bundesweiten Maßnahmen werden auch in der Stadt Leipzig Maßnahmen, Projekte und Initiativen entwickelt, die versuchen, frühzeitig und zielgerichtet eingesetzt, den Einstieg in ein drogen- und suchtgeprägtes Leben
gar nicht erst beginnen zu lassen, Schaden zu minimieren bzw. den Ausstiegsprozess zu begleiten. Mit den Sucht- und Drogenpolitischen Leitlinien,
die der Leipziger Stadtrat am 19.06.2013 beschlossen hat, verfügt die Stadt
Leipzig über bewährte Grundlagen zur Suchtprävention und klare Handlungsschwerpunkte für die kommenden Jahre.
Der „Suchtbericht 2014“2, herausgegeben von der Stadt Leipzig, stellt fest,
dass die größte Gruppe (circa 55 Prozent) derjenigen, die sich in Leipzig in
Suchtberatungsstellen beraten und behandeln ließen, primär ein Alkoholproblem haben. 39 Prozent aller Fälle wurden vordergründig wegen einer
Drogenabhängigkeit betreut bzw. behandelt. Die Mehrzahl der Hilfesuchenden
sind Erwachsene. Jugendliche unter 21 Jahren suchen selten Beratungsstellen auf.
Nachfolgend wird untersucht, inwieweit verschiedene Suchtmittel unter Leipziger Jugendlichen bekannt sind und konsumiert werden.
Alkohol
15 Prozent der 12- bis 17Jährigen trinken
regelmäßig Alkohol, das
sind 2 Prozentpunkte
mehr als im bundesweiten
Durchschnitt
Knapp zwei Drittel aller Leipziger Jugendlichen haben in den vergangenen
drei Monaten Alkohol getrunken. Mit zunehmendem Alter steigt der Alkoholkonsum. Gelegentliches Trinken, also dreimal im Monat oder weniger, gibt fast
die Hälfte der Befragten an, insbesondere ab 14 Jahre. Fast jeder Fünfte der
Jugendlichen aller Altersgruppen trinkt regelmäßig alkoholische Getränke,
also mindestens einmal pro Woche. Von den 12-/13-Jährigen sind es bereits
4 Prozent. Mit zunehmendem Alter nimmt auch der regelmäßige Alkoholkonsum zu, von den Volljährigen betrifft dies mehr als jeden Dritten. Der regelmäßige Alkoholkonsum der 12- bis 17-Jährigen liegt in Leipzig mit 15 Prozent
geringfügig über dem bundesweiten Durchschnitt (Abb. 6-7).
2
82
STADT LEIPZIG (Hrsg.): Suchtbericht 2014. Leipzig.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Abb. 6-7: Häufigkeit des Alkoholkonsums in den letzten 3 Monaten (in Prozent)
gar nicht
GesamtGesamt
gelegentlich
(höchstens dreimal pro Monat)
Gesamt
35
regelmäßig
(mindestens einmal pro Woche)
Gesamt
46
13 Jahre
12 12
undund
13 Jahre
12 und74
13 Jahre
14 14
undund
15 Jahre
15 Jahre
40 14 und 15 Jahre
5014 und 15 Jahre
16 und 17 Jahre
5116 und 17 Jahre
17 Jahre
16 16
undund
17 Jahre
23
ab 1818
Jahre
und älter
12 12
bis bis
17 Jahre
17 Jahre
in Leipzig
Leipzig*
12 17
bisJahre
17 Jahre
12 bis
in Deutschland
20143
bundesweit*
*
12 und 13 Jahre 4
22
18 und älter
13
45
12 bis 17 Jahre
bundesweit*
0
10
20
30
40
50
60
70
80
38
0
10
20
30
10
26
18 und älter
49
12 bis 17 Jahre
Leipzig*
40
19
37
12 bis 17 Jahre
Leipzig
15
12Tage
bis 17 Jahre
30
Prävalenz
bundesweit
13 in den letzten
40
50
60
70
wöchentl. Konsum
12 Monaten
0
80
20
40
60
80
Abb. 6-8 stellt den Anteil der Schülerinnen und Schüler, die in den letzten
3 Monaten gar keinen Alkohol getrunken haben, nach Schultyp im Zeitvergleich dar.
Abb. 6-8: Anteil von Jugendlichen, die in den letzten 3 Monaten gar keinen Alkohol getrunken
haben, nach Schulart im Zeitvergleich (in Prozent)
90
80
Nichttrinker 2010
79
70
Nichttrinker 2015
60
61
50
56
62
46
40
30
36 35
31
20
23
29 29
22 25
21
10
12 13
11
50
10 13
Förderschule
Berufsvorbereitende
Maßnahme
Berufsausbildung
berufliches Gymnasium
Gymnasium
Klasse 11
Gymnasium
Klasse 9 und 10
Oberschule
Klasse 9 und 10
Gymnasium
Klasse 7 und 8
Oberschule
Klasse 7 und 8
Gesamt
0
Wie oben bereits festgestellt, hat circa ein Drittel der Befragten im letzten
Quartal keinen Alkohol getrunken, wobei kaum eine Veränderung zum Vergleichsjahr 2010 vorliegt. In den Klassenstufen 7 und 8 hat sich im Zeitvergleich der Anteil der „Nichttrinker“ verringert, bei den Gymnasiasten dieser
Klassenstufe deutlich. Es trinken also 2015 mehr Schüler/innen der 7./8. Klassen Alkohol als 2010. Ab Klassenstufe 9/10 nimmt, unabhängig vom Schultyp,
3
ORTH, B., TÖPPICH, J. (2015): Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland
2014. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends. Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung. Köln.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
83
An Gymnasien ist der
Alkoholkonsum
verbreiteter als an
anderen Schulen
der Anteil der Abstinenten deutlich ab. Bei den Gymnasiasten Klassenstufe 11
ist dieser Anteil am geringsten, ebenso wie bei Schülerinnen und Schülern in
der Berufsausbildung. Im beruflichen Gymnasium steigt der Anteil der
Abstinenten im Zeitvergleich deutlich um 10 Prozentpunkte (Abb. 6-8).
Abb. 6-9: Alkoholkonsum in den letzten 3 Monaten nach Art (in Prozent)
Cocktails/Longdrinks
69
Likör, Schnaps/Weinbrand
67
16
15
Bier
60
13
Bier-Mischgetränke
59
15
Wein/Sekt
58
23
10 3
12
14
5
10 2
16
8 2
15
gar nicht
weniger als einmal im Monat
ein- bis dreimal im Monat
ein- oder zweimal pro Woche
drei- oder viermal pro Woche
(fast) jeden Tag
3
Diejenigen, die im angegebenen Zeitraum Alkohol zu sich genommen haben,
trinken vorwiegend Wein/Sekt (42 Prozent), Bier-Mischgetränke (41 Prozent)
und Bier (40 Prozent). Bei regelmäßigem (wöchentlichem) Alkoholkonsum
werden am ehesten Bier und Bier-Mischgetränke getrunken.
Abb. 6-10 stellt den Konsum alkoholischer Getränke in den letzten 3 Monaten
nach Geschlecht, Alter und Schultyp dar.
Jungs trinken demnach wesentlich häufiger als Mädchen Alkohol, insbesondere Wein/Sekt und Bier. Während diese Getränke von circa der Hälfte der
Jungen getrunken werden, trifft dies auf jedes dritte Mädchen zu. Mädchen
trinken etwas häufiger als Jungen Bier-Mischgetränke. Jeder dritte der Befragten, sowohl Jungs als auch Mädchen, hat schon hochprozentige Getränke wie
Likör, Schnaps bzw. Weinbrand getrunken.
Mit 16/17 Jahren steigt der
Alkoholkonsum deutlich an;
bei den 12- bis 13-Jährigen
hat jeder Sechste in den
letzten drei Monaten
Wein/Sekt getrunken
Mit 16/17 Jahren nimmt der Alkoholkonsum deutlich zu und zwar unabhängig
von der vorgegebenen alkoholischen Getränkeart. Über die Hälfte der genannten Altersgruppe trinkt Bier, Bier-Mischgetränke oder Wein/Sekt. Aber
auch schon jeder Sechste der 12- und 13-Jährigen hat in den vergangenen
drei Monaten bereits Wein bzw. Sekt, jeder Achte Bier-Mischgetränke und
jeder Zehnte Bier konsumiert.
Nach Schultyp betrachtet, trinken weit über die Hälfte der Schülerinnen und
Schüler der berufsbildenden Schulen alkoholische Getränke, vor allem Bier,
aber auch hochprozentige Alkoholika sowie Cocktails oder Longdrinks.
Alkoholische Getränke sind bei Gymnasiasten häufiger verbreitet als bei
Oberschülern und auch Förderschüler greifen vor allem zu Bier und BierMischgetränken. Nach Klassenstufen betrachtet, trinken insbesondere die
Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse überdurchschnittlich häufig
Wein/Sekt bzw. Bier-Mischgetränke.
84
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Abb. 6-10: Alkoholkonsum in den letzten 3 Monaten nach Geschlecht, Alter, Schulart und Klassenstufe
(in Prozent)
60
50
51
49
40
42
40
30
33
33 33 32
32
31
20
41 42 40
36
25
10
0
Bier
Wein/Sekt
Likör,
Schnaps/Weinbrand
Gesamt
Cocktails/
Longdrinks
weiblich
Bier-Mischgetränke
männlich
70
60
62
50
59
59
57
53
53 54
51
45
40
42
39
30
36
32
20
21
17
10
10
18
8
12
6
0
Bier
Wein/Sekt
12 und 13 Jahre
Likör,
Schnaps/Weinbrand
14 und 15 Jahre
Cocktails/
Longdrinks
Bier-Mischgetränke
16 und 17 Jahre
ab 18 Jahre
60
56
50
54
53
53
52
44
40
38 37
38
30
33
31
33
30
21
27
26
20
21
20
10
12
12
0
Bier
Wein/Sekt
Gymnasium
Likör,
Schnaps/Weinbrand
Oberschule
Cocktails/
Longdrinks
Bier-Mischgetränke
berufsbildende Schule
Förderschule
Anteil der Befragten ab Klassenstufe 9
70
60
64
56 56
50
40
43
59
60
53
52
41
52
52
48
47
62
57 58
45
60
49
56
51
48
42
38
30
49 47
32
27
20
27 26
10
0
Bier
Oberschule 9,10
Wein/Sekt
Gymasium 9,10
Likör,
Schnaps/Weinbrand
Gymasium 11
Berufsausbildung
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Cocktails/
Longdrinks
Bier-Mischgetränke
berufl. Gymnasium
Berufsvorbereitung
85
Ab 16 Jahre ist eine
deutliche Zunahme des
Rauschtrinkens zu
beobachten - dennoch
liegen die Werte für
Leipzig unter dem
Bundesdurchschnitt
Eine spezifische Form des Alkoholmissbrauchs insbesondere bei Jugendlichen ist das Rauschtrinken. 39 Prozent der Leipziger Jugendlichen haben mit
dieser Art des exzessiven Trinkens bereits Erfahrungen, Mädchen etwa
gleichermaßen wie Jungen.
Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Rauschtrinker. 5 Prozent der 12und 13-jährigen Leipzigerinnen und Leipziger haben bereits bei einer Gelegenheit 5 oder mehr alkoholische Getränke zu sich genommen, circa zwei
Drittel davon würden es auch wieder tun.
Ein deutlicher Anstieg des exzessiven Trinkens ist ab 16 Jahren zu
beobachten. Von den 16- und 17-Jährigen hat bereits mehr als jeder Zweite
derartige Erfahrungen gemacht. Bei den volljährigen Schülerinnen und
Schülern trifft dies auf fast drei Viertel zu.
Wird das Rauschtrinken der Leipziger Jugendlichen in den letzten drei
Monaten betrachtet, ist der Unterschied der 16- und 17-Jährigen (26 Prozent)
zu den 12- bis 15-Jährigen (8 Prozent) mehr als dreimal so hoch (Abb. 6-11).
Verglichen mit einer bundesweiten Erhebung ist das Rauschtrinken in Leipzig
weniger verbreitet (Abb. 6-11).
Insgesamt gesehen geben 78 Prozent aller Jugendlichen an, dass sie es
wieder tun würden. Dies sind 6 Prozentpunkte mehr als in der Vergleichsstudie von 2010.
Tab. 6-3: Konsum von 5 oder mehr alkoholischen Getränken bei einer Gelegenheit
ja, in den
letzten 3
Monaten
nein
ja, ist aber
schon länger
her
Prozent
Befragte
Falls ja, würdest du es wieder tun?
ja
nein
Gesamt 2015:
61
19
20
78
22
davon:
männlich
61
21
18
80
20
weiblich
62
16
22
76
24
davon:
12 und 13 Jahre
95
1
3
64
36
14 und 15 Jahre
75
10
14
77
23
16 und 17 Jahre
48
26
26
76
24
ab 18 Jahre
29
37
34
80
20
davon mit Schulart:
Gymnasium
69
16
15
79
21
Oberschule
72
12
16
74
26
berufsbildende Schule
35
31
33
79
21
Förderschule
80
5
16
77
23
Gesamt 2010:
63
*
*
72
28
* diese beiden Teilfragen wurde in der Umfrage 2010 anders gestellt und sind daher nicht vergleichbar
Abb. 6-11: Konsum von 5 oder mehr alkoholischen Getränken bei einer
Gelegenheit im Vergleich (in Prozent)
8
Leipzig*
26
12 bis 15 Jahre
16 und 17 Jahre
6
Deutschland**
35
0
5
10
15
20
25
30
35
40
* Konsum in den letzten 3 Monaten in Leipzig
4
**Konsum in den letzten 30 Tagen in Deutschland
4
86
ORTH, B., TÖPPICH, J. (2015): Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland
2014. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends. Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung. Köln.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Woher bekommen die Jugendlichen den Alkohol? Die Frage ist insbesondere
vor dem Hintergrund des Jugendschutzgesetzes relevant. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Verantwortung der Händler und insbesondere auch der
Eltern zum Teil nicht jugendbewusst wahrgenommen wird. Abbildung 6-12 gibt
Aufschluss.
Abb. 6-12: Beschaffungsquellen für Alkohol (in Prozent)
Gesamt
Supermarkt
Supermarkt
Spätverkauf
Spätverkauf
12 und 13 Jahre
6
Supermarkt
11 Supermarkt
Spätverkauf
3
Spätverkauf
12 Spätverkauf
21
Eltern
16 und 17 Jahre
52
Supermarkt
Disco/Bar/Kneipe
Disco/Bar/Kn… 31 Disco/Bar/Kn… 0
Eltern
14 und 15 Jahre
36
Eltern
47
Supermarkt
72
86
Spätverkauf
27
30
Disco/Bar/Kn… 34 Disco/Bar/Kn…
Disco/Bar/Kn… 5
Eltern
ab 18 Jahre
Eltern
52
Eltern
32
68
21
Einzelhandelsgeschäft
Einzelhandel… 16
Einzelhandel… 1
Einzelhandel… 5
Einzelhandel… 17 Einzelhandel… 34
Tankstellen-Shop
Tankstellen-…14
Tankstellen-… 3
Tankstellen-… 3
Tankstellen-…15
Freunde Freunde
50
woanders,…8
woanders
0
Freunde
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Freunde
52
0
10
56 Freunde
woanders,… 4
woanders,… 16
woanders,…14
10
Freunde
49
Tankstellen-… 31
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0
10
39
woanders,… 3
20
30
Die Hälfte derjenigen, die in den letzten drei Monaten Alkohol getrunken hat,
beschafft ihn sich jeweils aus dem Supermarkt und von Freunden; circa ein
Drittel jeweils von den Eltern und in der Disco/Bar/Kneipe. Jeder Fünfte von
ihnen kauft alkoholische Getränke im Spätverkauf. Aber auch Einzelhandelsgeschäfte und Tankstellenshops sind Quellen, die von Jugendlichen für den
Alkoholkauf genutzt werden.
Nach Altersgruppen betrachtet, erhält jeweils circa die Hälfte der 12- bis 15Jährigen Alkoholkonsumenten derartige Getränke von den Eltern oder trinkt
bei Freunden. 11 Prozent bzw. 12 Prozent der 14- und 15-Jährigen kaufen die
alkoholischen Getränke im Supermarkt bzw. Spätverkauf. Gemäß Jugendschutzgesetz ist jedoch der Verkauf erst an Personen ab 16 Jahren gestattet.
Bei Spirituosen und branntweinhaltigen Mischgetränken sogar erst ab
18 Jahren. 16-/17-Jährige trinken darüber hinaus überdurchschnittlich häufig
bei Freunden alkoholische Getränke und von den Volljährigen circa zwei
Drittel in der Disco, Bar oder Kneipe.
40
50
60
70
80
90
100
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Supermarkt und Freunde
sind Hauptquellen zur
Alkoholbeschaffung für
Jugendliche
Circa die Hälfte der 12bis 15-Jährigen, die
Alkohol trinken, erhält ihn
von Eltern oder sie
trinken gemeinsam mit
Freunden
Rauchen
Laut Statistischem Bundesamt5 war im Jahr 2013 das Rauchen bzw. Krankheiten, die im Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können, die häufigste Todesursache in Deutschland. Durch gezielte Aufklärungskampagnen, erweiterte Präventionsmaßnahmen, sukzessive
Erhöhung der Tabaksteuer oder auch das Werbeverbot für die Zigarettenindustrie wird die Bevölkerung ständig auf die Gefahren des Rauchens und
die damit zusammenhängenden gesundheitlichen Folgen hingewiesen und
aufgeklärt.
Positiv ist dabei zu konstatieren, dass bundesweit der Anteil der Nichtraucher
insgesamt in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. 2013 lag er bei
76 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Gleichzeitig wird aber festgestellt,
dass der Anteil der Nichtraucher in den jüngeren Altersjahrgängen am niedrigsten ist. Das spricht für Präventionsmaßnahmen bereits in den Jugendjahren.
Wie sieht nun die Situation unter den Leipziger Jugendlichen aus? Knapp drei
Viertel der Jugendlichen hat in den letzten drei Monaten nie geraucht. Im
Vergleich zu 2010 hat sich der Anteil der Nie-Raucher6 damit deutlich erhöht
(Abb. 6-13). Jeder Siebente greift 2015 gelegentlich zur Zigarette, jeder Achte
raucht (fast) täglich. Mädchen rauchen häufiger als Jungen.
5
6
STATISTISCHES BUNDESAMT (2013): Mikrozensus 2013.
hier: Drei-Monats-Prävalenz
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
87
Abb. 6-13: Häufigkeit des Rauchens in den letzten 3 Monaten (in Prozent)
Gesamt 2015
73
männlich
77
weiblich
5 222 11
70
5 4 42
12 und 13 Jahre
Mit zunehmendem Alter
nimmt auch der
Tabakkonsum zu
15
93
14 und 15 Jahre
2 2
80
16 und 17 Jahre
5 33
65
ab 18 Jahre
6 5 4
56
6 443
Gymnasium
4 2 3 2 13
57
6 3 43
Förderschule
27
80
Gesamt 2010
525
68
0%
10%
20%
nie
ein- bis dreimal im Monat
drei- oder viermal pro Woche
30%
17
5 5 32 5
75
berufliche Schule
8
27
81
Oberschule
Jeder zehnte
Jugendliche zwischen 12
und 17 Jahren raucht
(fast) täglich
5 4 3 2 13
4 4 32
40%
50%
60%
70%
80%
9
19
90%
100%
weniger als einmal im Monat
ein- oder zweimal pro Woche
fast jeden Tag
Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum
Rauchverhalten Jugendlicher in Deutschland stellt für die Altersgruppe der 12bis 17-Jährigen fest, dass 5 Prozent von ihnen in den letzten 30 Tagen täglich
geraucht haben7. Für Leipzig trifft dies doppelt so häufig, also auf 10 Prozent
zu (fast täglich innerhalb der letzten 3 Monate).
Mit steigendem Alter nimmt auch der Zigarettenkonsum zu. Bei den Schülerinnen und Schüler der beruflichen Schulen bzw. den Volljährigen (jeweils 27
Prozent) steigt der Anteil derjenigen, die (fast) täglich rauchen, bereits deutlich
auf 27 Prozent an.
Drogen und Beruhigungsmittel
Als Drogen werden psychoaktive Substanzen bezeichnet, also Substanzen,
die die Psyche des Menschen direkt beeinflussen. Dazu gehören neben den
legalen Drogen Alkohol und Tabak auch illegale Drogen wie zum Beispiel
Cannabis, Heroin, Kokain oder Ecstasy. Der regelmäßige Missbrauch illegaler
Drogen kann neben körperlichen und gesundheitlichen Schäden bei den
Betroffenen zu Abhängigkeiten des Einzelnen führen. In der Folge können
auch soziale Beeinträchtigungen durch die indirekten Auswirkungen auf
Familie, Freunde und das soziale Umfeld auftreten.
7
88
ORTH, B., TÖPPICH, J. (2015): Rauchen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland 2014.
Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends. Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung. Köln.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Abb. 6-14: Erfahrungen mit verschiedenen Drogen (in Prozent)
Welche Drogen hast du irgendwann schon einmal probiert?
30
24
21
2010
20
2015
10
3
4
3
3
2
3
2
2
1
1
1
1
0
Cannabis/
Haschisch/
Marihuana
Ecstasy
Kokain
Speed
Crystal
GHB
("K.-o.Tropfen")
Heroin
Hast du schon Cannabis/Haschisch/Marihuana
probiert?
Hast du schon Ecstasy, Kokain, Speed, Crystal
oder Heroin probiert?
(Anteil nach Altersgruppen)
(Anteil nach Altersgruppen, die mindestens schon eine
der Drogen konsumiert haben)
50
50
34
46
40
40
30
30
20
13
20
4
10
10
0
1
3
5
9
12 und 13
Jahre
14 und 15
Jahre
16 und 17
Jahre
ab 18 Jahre
0
12 und 13
Jahre
14 und 15
Jahre
16 und 17
Jahre
ab 18 Jahre
In der vorliegenden Studie wurden die Schülerinnen und Schüler nach ihrer
Kenntnis und dem eventuellem Gebrauch von illegalen Drogen befragt. Dazu
waren verschiedene Drogenarten aufgeführt.
Fast alle Jugendlichen geben an, die genannten Substanzen zu kennen und,
mit Ausnahme von Cannabis/Haschisch/Marihuana, haben ebenso sehr viele
diese Substanzen noch nie probiert.
Cannabis (bzw. die Produkte aus der Cannabispflanze Haschisch und Marihuana) ist die von den Jugendlichen am häufigsten konsumierte illegale
Droge. Fast jeder Vierte von ihnen hat damit bereits Erfahrungen gemacht
(Abb. 6-14). Schaut man sich die Altersjahrgänge an, probieren einige bereits
mit 12 bis 13 Jahren dieses Rauschmittel aus (4 Prozent). Die Grafik zeigt
deutlich, wie das Experimentieren mit verschiedenen Substanzen mit
steigendem Alter zunimmt. Mit 14 bis 15 Jahren hat jeder Achte Cannabis
konsumiert, von den 16- bis 17-Jährigen ist es jeder Dritte und bei den
volljährigen Schülerinnen und Schülern 46 Prozent.
Fast alle Jugendliche
kennen Drogen, aber die
meisten haben sie noch
nie probiert; mit Cannabis
jedoch hat knapp jeder
Vierte bereits
Erfahrungen gemacht
Die anderen aufgeführten illegalen Drogen werden von den Jugendlichen
hingegen deutlich seltener konsumiert. Die Einzelprävalenzen liegen jeweils
unter 5 Prozent. Dennoch steigt mit zunehmendem Alter der Anteil Jugendlicher, die bereits mit diesen Substanzen Erfahrungen gemacht haben. Unter
den befragten volljährigen Schülerinnen und Schülern haben schließlich
9 Prozent mindestens einmal Ecstasy, Kokain, Speed, Crystal oder Heroin
probiert.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
89
Abb. 6-15: Häufigkeit des Konsums von Cannabis/Haschisch/Marihuana im
Zeitvergleich (in Prozent)
Leipzig
Im Leipziger Zeitvergleich ist der Anteil
derjenigen, die mindestens einmal im
Leben Cannabis
konsumiert haben, bei
den 12- bis 17-Jährigen
um 6 Prozentpunkte
gestiegen, bei den
Volljährigen bewegt er
sich auf gleichem
Niveau
Deutschland
2010
8
2015
2012
54
55
81
87
92
46
45
Der Cannabis-Konsum
von 12- bis 17-Jährigen
ist in Leipzig höher als
im Bundesdurchschnitt
19
13
12 bis 17
Jahre
8
ab 18
Jahre
12 bis 17
Jahre
ab 18
Jahre
mindestens einmal im Leben
12 bis 17
Jahre
noch nie
Abb. 6-15 gibt Aufschluss über die Häufigkeit des Konsums von Produkten
aus der Hanfpflanze im Zeitvergleich und nach Altersgruppen in Leipzig sowie
im gesamtdeutschen Maßstab. Dabei ist festzustellen, dass die überwiegende
Mehrheit der Jugendlichen diese Substanz „noch nie“ konsumiert hat. Dies
trifft auf die Leipziger Werte ebenso zu wie auf die bundesweiten.
Der Cannabiskonsum der 12- bis 17-Jährigen ist in den vergangenen 5 Jahren in Leipzig um 6 Prozentpunkte auf 19 Prozent gestiegen und liegt 2015 –
verglichen mit den letzten verfügbaren Zahlen von 2012 - 11 Prozentpunkte
über dem deutschlandweiten Durchschnitt.
Bei den volljährigen Leipziger Jugendlichen bewegt sich der Cannabiskonsum
im Zeitvergleich in etwa auf gleich hohem Niveau. Fast jeder Zweite von ihnen
hat in seinem Leben mindestens einmal diese Substanz konsumiert.
Tab. 6-4: Häufigkeit des Konsums von Cannabis/Haschisch/Marihuana
noch nie im
Leben
Befragte
2015:
12 bis 17 Jahre
ab 18 Jahre
gar nicht
Konsum in den letzten 3 Monaten
mehrmals im
1 mal pro
mehrmals pro
nur selten
Monat
Woche
Woche
täglich
Prozent
81
54
6
23
7
13
3
4
1
1
1
3
1
2
Tab. 6-4 stellt für 2015 die Häufigkeit des Cannabiskonsums im bisherigen
Leben sowie in den letzten 3 Monaten nach Altersgruppen detailliert dar. Von
den 12- bis 17-Jährigen nehmen 3 Prozent mindestens einmal pro Woche
Cannabis zu sich, bei den ab 18-Jährigen trifft dies auf 6 Prozent der
Befragten zu.
Der Cannabiskonsum ist
bei Mädchen und Jungen
auf ähnlichem Niveau
Abb. 6-16 gibt einen Überblick über den Cannabiskonsum verschiedener
soziodemografischer Teilgruppen. Wurde oben festgestellt, dass Mädchen
häufiger Tabak rauchen als Jungen (7 Prozentpunkte Differenz), so bewegt
sich der Cannabiskonsum bei Jungen und Mädchen auf etwa gleichem
Niveau.
8
90
BUNDESZENTRALE FÜR GESUNDHEITLICHE AUFKLÄRUNG (2014): Der Cannabiskonsum Jugendlicher und
junger Erwachsener in Deutschland 2012. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und
Trends. Köln.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Nach Schultyp betrachtet, sind es die Schülerinnen und Schüler der beruflichen Schulen, die häufiger als andere Schüler Cannabis konsumieren. Das
trifft auch auf Jugendliche zu, die in einer eigenen Wohnung oder WG leben.
Abb. 6-16: Häufigkeit des Konsums von Cannabis/Haschisch/Marihuana
(in Prozent)
Gesamt 2015
76
9 8 3
männlich
75
9 7 43
weiblich
76
9
12 und 13 Jahre
9
96
14 und 15 Jahre
87
16 und 17 Jahre
45
66
ab 18 Jahre
10 13 5 3
54
23
Gymnasium
13 4 3
79
Oberschule
6 8 3
84
berufliche Schule
6 6
59
18
Förderschule
12 4 3
90
bei meinen Eltern
60
81
6 73
bei einem Elternteil und dessen Partner
75
9
bei einem Elternteil
73
8 9 5
in eigener Wohnung/WG
47
woanders
29
64
9
13 3 3
13
14 4 5
beide Eltern erwerbstätig
74
10 9 3
ein Elternteil erwerbstätig
75
9 9 3
kein Elternteil erwerbstätig
81
6 7
nie im Leben
gar nicht
selten
mehrmals im Monat
einmal in der Woche
mehrmals in der Woche
täglich
Tab. 6-5 gibt einen Überblick, in welchem Umfang auch andere illegale
Drogenarten konsumiert werden. Im Vergleich zum Gebrauch von Cannabis
geben insgesamt sehr wenige Jugendliche an, bereits GHB (K.-o.-Tropfen),
Heroin, Kokain, Speed, Crystal oder Ecstasy ausprobiert zu haben.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Andere illegale Drogen
werden im Vergleich zu
Cannabis wesentlich
weniger konsumiert
91
Kokain
Ecstasy
Speed
GHB
(K.-o.Tropfen)
24
2
1
Prozent
2
3
2
1
25
24
2
2
1
1
2
2
3
3
2
2
1
1
4
13
34
46
1
1
3
3
1
0
1
1
1
1
3
5
1
2
4
7
1
1
3
5
1
1
1
1
21
16
41
10
1
1
4
4
1
0
1
3
1
1
5
4
2
1
7
3
2
1
4
3
1
1
1
3
Heroin
Crystal
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
12 und 13 Jahre
14 und 15 Jahre
16 und 17 Jahre
ab 18 Jahre
davon mit Schulart:
Gymnasium
Oberschule
berufsbildende Schule
Förderschule
Cannabis/
Haschisch/
Marihuana
Tab. 6-5: Welche Drogen hast du irgendwann schon einmal probiert? (Mehrfachnennungen möglich)
Abb. 6-17 gibt einen Überblick über die Anzahl bereits konsumierter Drogen.
Jeder Fünfte hat schon mal eine Droge probiert, 4 Prozent aller Jugendlichen
haben bereits zwei und mehr verschiedene Drogen zu sich genommen. Von
den Volljährigen bzw. Berufsschülern sind es 9 bzw. 8 Prozent.
Abb. 6-17: Anzahl der Drogen, die irgendwann schon einmal probiert
wurden (in Prozent)
Jeweils 8 Prozent der
Volljährigen bzw.
Berufsschüler haben
bereits mehrere Sorten
Rauschgift probiert
Gesamt 2015
75
21
4
männlich
75
22
4
weiblich
76
20
5
12 und 13 Jahre
95
14 und 15 Jahre
86
16 und 17 Jahre
29
53
Gymnasium
58
Förderschule
3
14
34
88
eine Art
9
18
84
berufliche Schule
5
38
79
Oberschule
92
12 2
65
ab 18 Jahre
keine
4
2
8
7 4
zwei und mehr verschiedene Arten
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Anhang
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Fragebogen Jugend in Leipzig 2015
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
93
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Bürgerumfrage 2003 - Ergebnisübersicht
Tabellenverzeichnis
Seite
Methodische Vorbemerkungen ........................................................................................................ 5
Tab. 0-1
Tab. 0-2
Tab. 0-3
1.
Tab. 1-1
Tab. 1-2
Tab. 1-3
2.
Tab. 2-1
3.
Tab. 3-1
Tab. 3-2
4.
Tab. 4-1
Tab. 4-2
Tab. 4-3
Tab. 4-4
Tab. 4-5
Tab. 4-6
Tab. 4-7
5.
Tab. 5-1
Tab. 5-2
6.
Tab. 6-1
Tab. 6-2
Tab. 6-3
Tab. 6-4
Tab. 6-5
Themenbereiche der Befragung ......................................................................................................... 5
Zahl der Soll- und Ist-Interviews nach Schulart ................................................................................... 7
Verteilung der Interviews nach Schulart und Klassenstufe ................................................................. 7
Lebenszufriedenheit, Selbstbild und Werteorientierung .................................................. 9
Ursachen für die Lebenszufriedenheit der Jugendlichen .................................................................. 15
Gruppierte Lebensziele der Jugendlichen nach Geschlecht und Schulart ........................................ 17
Einstellung gegenüber Ausländern bzw. Migranten ......................................................................... 18
Schule und Lernen ............................................................................................................. 19
Schwierigkeiten in der Schule nach Geschlecht und Schulart .......................................................... 27
Ausbildungs-, Studien- und Berufswahl ........................................................................... 29
Pläne für die Zeit nach der Schule .................................................................................................... 30
Erwartetes Mindest-Potenzial für den Abschlussjahrgang 2016 ....................................................... 35
Freizeit und Sport ............................................................................................................... 49
Monatliches Taschengeld der Schülerinnen und Schüler nach Merkmalen ..................................... 53
Monatlicher Verdienst der Schülerinnen und Schüler nach Merkmalen ........................................... 55
Häufigkeit sportlicher Aktivität nach verschiedenen Faktoren........................................................... 60
Die beliebtesten Sportarten aller Jugendlichen ................................................................................. 61
Sportanbieter nach verschiedenen Faktoren .................................................................................... 62
Jugendliche Problemlagen und Besuchsquote von Jugendtreffs ..................................................... 64
Häufigste Gründe gegen einen Besuch von Jugendtreffs und soziokulturellen Zentren .................. 65
Mediennutzung ................................................................................................................... 69
Rangfolge der Mediennutzung nach Alter und Schulart .................................................................... 70
Computernutzung für die Schule... .................................................................................................... 74
Außerschulische Problemlagen, Benachteiligung und Suchtmittelkonsum .................. 75
Persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können ................................................................. 79
Benachteiligungen hinsichtlich… ... ................................................................................................... 81
Konsum von 5 oder mehr alkoholischen Getränken bei einer Gelegenheit ...................................... 86
Häufigkeit des Konsums von Cannabis/Haschisch/Marihuana ......................................................... 90
Welche Drogen hast du irgendwann schon einmal probiert?............................................................ 92
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
95
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Bürgerumfrage 2002 – Ergebnisübersicht
99
Abbildungsverzeichnis
Seite
Methodische Vorbemerkungen ........................................................................................................ 5
Abb. 0-1
Einbezogene Schulen und Schularten in den jeweiligen Planungsräumen sowie
Zuordnung der Ortsteile zu Planungsräumen ...................................................................................... 6
Postleitzahlgebiete und Planungsräume .............................................................................................. 8
Abb. 0-2
1.
Lebenszufriedenheit, Selbstbild und Werteorientierung .................................................. 9
Abb. 1-1
Abb. 1-2
Abb. 1-3
Abb. 1-4
Abb. 1-5
Abb. 1-6
Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt nach Alter und Schulart im Zeitvergleich ............................. 9
Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt .............................................................................................. 9
Zufriedenheit mit dem eigenen Leben insgesamt .............................................................................. 10
Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen nach Alter und Schulart im Zeitvergleich ........... 12
Lebensziele und Werteorientierung im Zeitvergleich ......................................................................... 14
Zustimmung zu Aussagen zum Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern
nach Alter und Schulart ...................................................................................................................... 16
Anteil der Jugendlichen mit sehr negativer und negativer Einstellung gegenüber Ausländern .......... 18
Abb. 1-7
2.
Schule und Lernen ............................................................................................................. 19
Abb. 2-1
Abb. 2-2
Abb. 2-3
Abb. 2-4
Abb. 2-5
Abb. 2-6
3.
Form des Zusammenlebens und besuchte Schulart.......................................................................... 20
Größe der Familie/Geschwisterzahl und besuchte Schulart .............................................................. 20
Berufstätigkeit der Eltern und besuchte Schulart ............................................................................... 21
Angestrebter Schulabschluss nach Schulart ...................................................................................... 22
Angestrebter Schulabschluss und Bedingungen des Aufwachsens .................................................. 23
Nutzung von Nachhilfe nach Schulart und Klassenstufen .................................................................. 24
Ausbildungs-, Studien- und Berufswahl ........................................................................... 29
Abb. 3-1
Abb. 3-2
Abb. 3-3
Abb. 3-4
Abb. 3-5
Abb. 3-6
Abb. 3-7
Abb. 3-8
Abb. 3-9
Abb. 3-10
Abb. 3-11
Abb. 3-12
Abb. 3-13
Abb. 3-14
Abb. 3-15
Abb. 3-16
Abb. 3-17
Abb. 3-18
Abb. 3-19
Pläne für die Zeit nach der Schule ..................................................................................................... 29
Anteil Oberschüler mit Absicht zum Besuch einer weiterführenden Schule
nach Klassenstufe im Zeitvergleich .................................................................................................... 31
Anteil unentschlossener Oberschüler und Gymnasiasten nach Klassenstufe im Zeitvergleich ......... 31
Pläne für die Zeit nach der Schule – Oberschüler 9. Klasse .............................................................. 32
Pläne für die Zeit nach der Schule – Gymnasiasten 11. Klasse ........................................................ 33
Pläne direkt nach der Schulzeit: Beginn eines Studiums ................................................................... 34
Genutzte Ratgeber für die Studien- und Berufswahl – allgemeinbildende Schulen ........................... 36
Nutzung und Bewertung von Ratgebern für die Studien- und Berufswahl –
allgemeinbildende Schulen................................................................................................................. 37
Genutzte Informationsquellen für die Studien- und Berufswahl – allgemeinbildende Schulen .......... 38
Nutzung und Bewertung von Informationsquellen für die Studien- und Berufswahl –
allgemeinbildende Schulen................................................................................................................. 39
Bekanntheitsgrad von Angeboten für die Studien- und Berufswahl –
allgemeinbildende Schulen................................................................................................................. 40
Nutzung und Bewertung von Angeboten für die Studien- und Berufswahl –
allgemeinbildende Schulen................................................................................................................. 40
Anteil Schülerinnen und Schüler, denen Informationen zur Studien- und Berufswahl fehlen allgemeinbildende Schulen................................................................................................................. 41
Fehlende Informationen zur Studien- und Berufswahl – allgemeinbildende Schulen ........................ 42
Nutzung und Bewertung von Ratgebern für die Studien- und Berufswahl –
berufsbildende Schulen ...................................................................................................................... 43
Nutzung und Bewertung von Informationsquellen für die Studien- und Berufswahl –
berufsbildende Schulen ...................................................................................................................... 44
Nutzung und Bewertung von Angeboten für die Studien- und Berufswahl –
berufsbildende Schulen ...................................................................................................................... 45
Anteil Schülerinnen und Schüler, denen Informationen zur Studien- und Berufswahl fehlen –
berufsbildende Schulen ...................................................................................................................... 46
Fehlende Informationen zur Studien- und Berufswahl – berufsbildende Schulen.............................. 47
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
97
Seite
4.
Freizeit und Sport ............................................................................................................... 49
Abb. 4-1
Abb. 4-2
Abb. 4-3
Abb. 4-4
Abb. 4-5
Abb. 4-6
Abb. 4-7
Abb. 4-8
Abb. 4-9
Abb. 4-10
Abb. 4-11
Abb. 4-12
Abb. 4-13
Abb. 4-14
Abb. 4-15
Abb. 4-16
Abb. 4-17
Abb. 4-18
Abb. 4-19
5.
Mediennutzung ................................................................................................................... 69
Abb. 5-1
Abb. 5-2
Abb. 5-3
Abb. 5-4
6.
Mediennutzung in der Freizeit und tägliche Nutzer nach Geschlecht ................................................ 69
Nutzung von Handy-/Smartphone-Funktionen und tägliche Nutzer nach Geschlecht ....................... 71
Nutzung ausgewählter Handy-/Smartphone-Funktionen nach Alter .................................................. 72
Anteil der Befragten, die mindestens täglich Computer-/Konsolen-/Online-/
und/oder Handyspiele spielen ........................................................................................................... 73
Außerschulische Problemlagen, Benachteiligung und Suchtmittelkonsum .................. 75
Abb. 6-1
Abb. 6-2
Abb. 6-3
Abb. 6-4
Abb. 6-5
Abb. 6-6
Abb. 6-7
Abb. 6-8
Abb. 6-9
Abb. 6-10
Abb. 6-11
Abb. 6-12
Abb. 6-13
Abb. 6-14
Abb. 6-15
Abb. 6-16
Abb. 6-17
98
Mittlerer, täglicher Freizeitumfang nach Alter ..................................................................................... 49
Mittlerer, täglicher Freizeitumfang nach Schulart ............................................................................... 50
Wann musst du in der Regel abends zu Hause sein? – wochentags in der Schulzeit ...................... 51
Wann musst du in der Regel abends zu Hause sein? – am Wochenende und in den Ferien ........... 51
Wann müssen Jungen und Mädchen abends zu Hause sein? – wochentags in der Schulzeit ......... 52
Wann müssen Jungen und Mädchen abends zu Hause sein? – am Wochenende und
in den Ferien....................................................................................................................................... 52
Anteil Schülerinnen und Schüler, die Taschengeld erhalten und/oder eigenes Geld verdienen ........ 53
Häufige Freizeitbeschäftigungen ....................................................................................................... 56
Ausruh- und Erholungszeiten ............................................................................................................ 57
Gelegentliche Freizeitbeschäftigungen ............................................................................................. 58
Häufigkeit sportlicher Aktivität nach Altersgruppen ........................................................................... 59
Anteil Jugendliche, die einmal pro Woche und öfter Sport treiben nach Geschlecht ....................... 60
Anbieter und Sporthäufigkeit ............................................................................................................. 61
Häufigkeit sportlicher Aktivität nach Erwerbstätigkeit der Eltern ....................................................... 62
Regelmäßige Jugendtreffbesucher nach Merkmalen ....................................................................... 63
Gründe gegen den Besuch eines Jugendtreffs oder soziokulturellen Zentrums............................... 64
Gründe gegen den Besuch eines Jugendtreffs oder soziokulturellen Zentrums bei Jugendlichen,
die Probleme mit der Polizei und/oder mit dem Gericht haben ......................................................... 66
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung ..................................................................................... 66
Ausgewählte Beeinträchtigungen der Freizeit nach Alter und Bildungsweg ..................................... 67
Persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können ................................................................. 75
Ausgewählte persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können, nach Schulart und Klasse . 76
Persönliche Probleme, die Jugendliche belasten können, nach Wohnsituation ............................... 78
Anzahl persönlicher Probleme, die Jugendliche belasten können .................................................... 79
Benachteiligung hinsichtlich… ........................................................................................................... 80
Benachteiligung hinsichtlich des Stadtteils, in dem ich wohne… ...................................................... 81
Häufigkeit des Alkoholkonsums in den letzten 3 Monaten ................................................................ 83
Anteil von Jugendlichen, die in den letzten 3 Monaten gar keinen Alkohol getrunken haben,
nach Schulart im Zeitvergleich .......................................................................................................... 83
Alkoholkonsum in den letzten 3 Monaten nach Art ........................................................................... 84
Alkoholkonsum in den letzten 3 Monaten nach Geschlecht, Alter, Schulart
und Klassenstufe ............................................................................................................................... 85
Konsum von 5 oder mehr alkoholischen Getränken bei einer Gelegenheit im Vergleich ................. 86
Beschaffungsquellen für Alkohol ....................................................................................................... 87
Häufigkeit des Rauchens in den letzten 3 Monaten .......................................................................... 88
Erfahrungen mit verschiedenen Drogen............................................................................................ 89
Häufigkeit des Konsums von Cannabis/Haschisch/Marihuana im Zeitvergleich............................... 90
Häufigkeit des Konsums von Cannabis/Haschisch/Marihuana ......................................................... 91
Anzahl der Drogen, die irgendwann schon einmal probiert wurden .................................................. 92
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Jugend in Leipzig 2015]
Seite 1 von 8
Jugend in Leipzig 2015
Liebe Schülerin, lieber Schüler, liebe Auszubildende, lieber Auszubildender,
wir bitten dich heute ganz herzlich, an dieser Befragung teilzunehmen. Wir, die Stadtverwaltung Leipzig, möchten erfahren, wie du
deine Zukunft gestalten willst. Es geht dabei vor allem um deine bisherige und künftige Schul- und Berufslaufbahn, um die
Möglichkeiten einer interessanten Freizeitgestaltung und um Ziele, die du in deinem Leben gern anstreben möchtest. Ebenso
wichtig sind uns aber auch ganz persönliche Probleme, die dich gegenwärtig belasten. Wir sind sehr gespannt auf deine
Antworten! Alle Angaben sind natürlich freiwillig und werden vertraulich und anonym behandelt. Gib deinen Namen deshalb bitte
nicht an.
Ein herzliches Dankeschön im Voraus für deine Mitarbeit.
Prof. Dr. Thomas Fabian
Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Noch ein technischer Hinweis:
Dieser Bogen wird maschinell ausgewertet. Markiere deine Antwort bitte in der folgenden Weise:
.
Wenn du eine Antwort korrigieren möchtest, füllst du bitte den falsch markierten Kreis und noch etwas darüber hinaus aus,
ungefähr so:
.
Ziffern sollen ungefähr so aussehen:
; Korrekturen so:
1. Wenn du einmal daran denkst, was du in deinem Leben anstreben möchtest: wie wichtig sind die folgenden Dinge für
dich?
sehr wichtig
wichtig
teils/teils
unwichtig
vollkommen
unwichtig
sehr zufrieden
zufrieden
teils/teils
unzufrieden
sehr
unzufrieden
einen hohen Lebensstandard haben
eine Familie gründen, Kinder haben
Mitspracherecht in Staat und Gesellschaft haben
sich umweltbewusst verhalten
gesundheitsbewusst leben
nach Sicherheit streben
eine Familie haben, in der man sich wohlfühlt
Freundschaften pflegen
für andere da sein, auch wenn man auf etwas
verzichten muss
Gesetz und Ordnung respektieren
seine Phantasie und Kreativität entwickeln
berufliche Karriere machen
viel Geld haben
sich politisch engagieren
das Leben genießen
dem Leben seinen Lauf lassen, es kommt
sowieso alles, wie es kommen muss
2. Wie zufrieden bist du zur Zeit mit . . .
deinem Leben insgesamt?
dem Geld, mit dem du auskommen musst?
deinen Beziehungen zu Freunden?
deinem Verhältnis zu deiner Mutter?
deinem Verhältnis zu deinem Vater?
deinen Zensuren?
den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung?
deiner Wohnsituation?
9.1
Seite 2 von 8
3. Und wie siehst du deine Zukunft?
sehr zuversichtlich
zuversichtlich
teils/teils
düster
sehr düster
kann ich nicht
beurteilen
schulisch
beruflich
privat
Jetzt einige Fragen zu deinen Freizeitaktivitäten.
4. Wie viele Stunden Freizeit hast du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur
Verfügung? (Gemeint ist die Zeit, die du dir selbst gestalten kannst.)
Stunden
5. Wie oft nutzt du folgende Medien in deiner Freizeit?
täglich,
mehr als 4
Stunden
täglich, 2
bis 4
Stunden
täglich,
mehrmals einmal pro
weniger als die
Woche
Woche
2 Stunden
seltener
nie
seltener
nie
Radio
Internet
Handy/Smartphone
Tablet-PC
Fernsehen
MP3/Musik-CD's/Vinyl
Computer-/Konsolen-/Onlinespiele
Bücher
Tageszeitungen
Computer (offline)
Zeitschriften
6. Falls du ein Handy oder ein Smartphone hast: wie häufig nutzt du folgende Funktionen?
täglich,
mehr als 4
Stunden
täglich, 2
bis 4
Stunden
täglich,
mehrmals einmal pro
weniger als die
Woche
Woche
2 Stunden
mit dem Handy Musik hören
mit dem Handy im Internet surfen
angerufen werden/anrufen
Communities übers Handy nutzen (z.B.
Facebook, WhatsApp)
Weckfunktion nutzen
Videos anschauen
Handyspiele spielen
Fotos/Filme machen
SMS schicken/bekommen
Servicemeldungen abrufen (z.B. zu
Veranstaltungen/Wetter)
Newsletter übers Handy bekommen
mit dem Handy Radio hören
Handy als Navigationssystem benutzen
mit dem Handy fernsehen
Sonstiges, und zwar:
7. Wie häufig treibst du in deiner Freizeit Sport? Damit ist nicht der Sport im Schulunterricht gemeint.
(fast) täglich
mehrmals die Woche
einmal pro Woche
seltener
nie
9.2
Seite 3 von 8
8. Welche Sportarten treibst du in deiner Freizeit? Wenn du mehrere Sportarten ausübst, schreibe bitte die beliebteste an
erster Stelle oder unterstreiche sie.
9. Gib nun bitte für deine beliebteste Sportart an, wo und bei wem du diese ausübst.
Wo hauptsächlich?
städtische
Sportstätte:
Sporthalle,
Sportplatz oder
Schwimmhalle
öffentlicher
Raum: Wege,
Parks, Seen
Bei wem hauptsächlich?
private
Anbieter:
Fitnessstudio,
Soccerworld,
Bowlinghalle
im Verein
als Ganztagsangebot (GTA)
privater
Sportanbieter
selbst
organisiert
beliebteste Sportart:
10. Außer Sport gibt es noch viele andere Freizeitmöglichkeiten. Gib an, wie oft du mit verschiedenen Freizeitaktivitäten
beschäftigt bist. Gehe bitte Zeile für Zeile durch und kreuze eine der sieben Möglichkeiten an.
täglich,
täglich, 2
mehr als
bis 4
4 Stunden Stunden
täglich,
weniger
als 2
Stunden
mehrmals
die
Woche
einmal
pro
Woche
seltener
nie
Lesen (Zeitschriften, Bücher, auch E-Books, Comics)
ein Instrument erlernen, selbst musizieren, singen
andere künstlerische Betätigungen (zeichnen, Theater
spielen, tanzen, ...)
zur Disco gehen, Parties feiern
ins Kino gehen
Kultureinrichtungen wie Museen und Theater besuchen
Musikveranstaltungen in Clubs und soziokulturellen
Zentren besuchen
mit Freunden abhängen
in einen Schulclub gehen
in einen Jugendtreff gehen
ausruhen und erholen
gemeinsam mit der Familie etwas unternehmen
an politischen Veranstaltungen/Demos/Aktionen
teilnehmen
etwas anderes, und zwar:
11. Wann musst du in der Regel abends zu Hause sein? Wenn du darüber selbst frei entscheiden kannst, brauchst du
nur ankreuzen.
:
Uhr
wochentags (in der Schulzeit) um
Ich kann darüber frei entscheiden.
:
Uhr
am Wochenende/in den Ferien um
Ich kann darüber frei entscheiden.
12. Jeder möchte gern in seiner Freizeit das machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es
verschiedene Gründe geben. Einige haben wir hier angeführt. Kreuze bitte alle an, die für dich zutreffen.
ich habe zu wenig Geld
ich habe zu wenig Freizeit
es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote in Leipzig
es fehlen Clubs, in denen man sich treffen kann
meine Eltern verbieten mir manches
meine Eltern haben keine Zeit für mich
ich habe Angst vor Prügeleien, Überfällen usw.
ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe
ich weiß nicht, wo was los ist
etwas anderes, und zwar:
9.3
Seite 4 von 8
13. Wenn du einen Jugendtreff oder ein
soziokulturelles Zentrum besuchst,
welche sind das?
14. Wenn du weder einen Jugendtreff noch ein soziokulturelles Zentrum besuchst, welche Gründe gibt es dafür?
(Mehrfachangaben möglich)
keine Zeit
kenne keine Jugendtreffs
kein Interesse
kenne keine soziokulturellen Zentren
Angebote nicht attraktiv
ungünstige Lage
schlechter Ruf (z. B. Drogen, Rechts- oder Linksextreme)
keine Freunde, die mitkommen
etwas anderes, und zwar:
15. Über wie viel Geld (Taschengeld, Verdienst durch Jobs) kannst du etwa im Monat verfügen?
Taschengeld (Wenn du kein Taschengeld bekommst, trage bitte 0 Euro ein.)
Euro
Verdienst durch Jobs (Wenn du nicht jobbst, trage bitte 0 Euro ein.)
Euro
Jetzt einige Fragen zu deiner Lebenssituation.
16. Bist du
männlich oder
weiblich?
Jahre
17. Wie alt bist du?
18. Welche Postleitzahl hat dein
Wohnort? Wenn du dir unsicher bist,
frage bitte den Betreuer.
19. Welche Sprache wird bei euch zu
Hause hauptsächlich gesprochen?
deutsch
eine andere Sprache, und zwar:
20. In welcher Lebenssituation befindest du dich? Ich lebe ...
in einer Familie mit meinen Eltern
bei den Großeltern
in einer Familie mit einem Elternteil und dessen Partner
in einer eigenen Wohnung/Wohngemeinschaft
in einer Familie mit nur einem Elternteil
nicht in einer Familie (WG, Internat, ...)
woanders und zwar:
21. Hast du
Geschwister?
nein
ja, zwei Geschwister
ja, einen Bruder bzw. eine Schwester
ja, drei oder mehr Geschwister
22. Sind deine Eltern berufstätig?
ganztags
berufstätig
nicht ganztags
berufstätig
(Teilzeit)
arbeitslos
Hausfrau/
Hausmann/ in
Elternzeit
in Ausbildung,
Studium,
Weiterbildung
Rentner/in
Mein Vater ist...
Meine Mutter ist...
23. Für Schüler einer allgemeinbildenden Schule: Welchen Schulabschluss strebst du an? (bitte nur ein Kreuz)
Abschlusszeugnis Förderschule
Realschulabschluss
(qualifizierenden) Hauptschulabschluss
Abitur
24. Wie zuversichtich bist du, dass du den angestrebten Abschluss schaffst?
sehr zuversichtlich
zuversichtlich
teils/teils
düster
sehr düster
kann ich nicht
beurteilen
9.4
weiß ich
nicht
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25. Wie häufig nutzt du den Computer oder den Laptop für die Schule?
(fast)
täglich
mehrmals einmal pro
die Woche Woche
seltener
nie
um dich im Internet oder über Email über Hausaufgaben auszutauschen
um im Internet etwas nachzulesen, zu recherchieren
um Texte zu schreiben
für Berechnungen
um eine Präsentation oder ein Referat zu erstellen
um ein Lernprogramm zu nutzen
für etwas anderes, und zwar:
26. Nimmst du in diesem Schuljahr Nachhilfe in Anspruch? Hiermit meinen wir auch Online-Angebote, wie z.B. den
Sofa-Tutor.
Nein, ich nehme keine Nachhilfe.
Ja, ich nehme Nachhilfe vor Ort
(privater Lehrer/Studieneinrichtung).
Ja, ich nehme Nachhilfe im Internet.
27. Wenn du Nachhilfe nimmst, wie viele Stunden sind das pro Woche?
1 Stunde
2 Stunden
3 Stunden
mehr als 3 Stunden
28. In der Schule können einem viele Schwierigkeiten begegnen. Wie ist das bei dir? Hattest du in den letzten zwei
Jahren in der Schule Probleme mit...
ja
nein
schlechten Noten
dem Gefühl von Überforderung
Stress mit Lehrern
Mobbing durch andere Schüler
Benachteiligung durch Lehrer
Angst vor Sitzenbleiben
Erfahrungen körperlicher Gewalt
zu hohen Erwartungen deiner Eltern
etwas anderem, und zwar:
29. Hast du schon mal die Schule geschwänzt?
ja
nein
30. Wenn ja, wie viele Unterrichtsstunden hast du in den
letzten zwei Schulwochen geschwänzt?
Habe in den letzten zwei Schulwochen nicht geschwänzt.
31. Es gibt verschiedene persönliche Probleme, die einen belasten können. Wie ist das bei dir? Hattest du in den letzten
zwei Jahren ...
ja
dauerhafte Auseinandersetzungen mit deinen Eltern?
großen Ärger mit Gleichaltrigen?
Probleme durch Scheidung oder Trennung deiner Eltern?
finanzielle Probleme, so dass du z. B. wegen Geldmangel nicht an Unternehmungen mit Freunden
teilnehmen konntest?
Probleme mit beträchtlichen Schulden?
Schwierigkeiten damit, dass du eigentlich nicht wusstest, was aus dir später mal werden soll?
Probleme mit der Polizei und/oder einem Gericht?
tätliche Auseinandersetzungen/Schlägereien?
Probleme durch eine schwere Krankheit?
Schwierigkeiten durch eine Schwangerschaft oder einen Schwangerschaftsabbruch?
Schwierigkeiten, weil du keine Freunde hattest?
9.5
nein
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32. Wie stark fühlst du dich benachteiligt hinsichtlich …
sehr stark
etwas
teils/teils
wenig
überhaupt nicht
des Stadtteils, in dem du wohnst?
deiner Muttersprache?
deines Geschlechts?
der Schule, in die du gehst?
etwas anderem, und zwar:
Abschließend noch zum Thema Alkohol, Rauchen und Drogen:
33. Wie oft hast du in den letzten drei Monaten Alkohol getrunken?
weniger als
ein- bis dreimal im ein- oder zweimal drei- oder viermal
einmal im Monat
Monat
pro Woche
pro Woche
gar nicht
(fast) jeden Tag
Bier
Wein/Sekt
Likör,
Schnaps/Weinbrand
Cocktails/Longdrinks
Bier-Mischgetränke
34. Nur für diejenigen, die in den letzten drei Monaten mindestens einmal Alkohol getrunken haben: Woher bekommst
du den Alkohol (Mehrfachnennungen möglich)?
Supermarkt
Spätverkauf
Disco/Bar/Kneipe
Einzelhandelsgeschäft
Tankstellen-Shop
Freunde
Eltern
woanders, und zwar:
35. Hast du schon mal bei einer Gelegenheit fünf oder
mehr alkoholische Getränke hintereinander getrunken?
nein
36. Wenn ja: Würdest du es wieder tun?
ja
nein
ein- bis
dreimal im
Monat
ein- oder
zweimal pro
Woche
37. Wie oft hast du in den
letzten 3 Monaten
Zigaretten geraucht?
nie
weniger als
einmal im
Monat
ja, in den letzten 3 Monaten
ja, ist aber schon länger her
drei- oder
viermal pro
Woche
fast jeden
Tag
38. Welche von den folgenden Drogen hast du irgendwann schon einmal probiert und welche konsumierst du zur Zeit
(also in den letzten 3 Monaten)?
Habe ich irgendwann schon mal
Habe ich in den letzten 3 Monaten genommen.
probiert.
kenne
einmal in mehrmals
ich
nein
ja
nur selten mehrmals
in der
täglich
im
Monat
der
Woche Woche
nicht
Cannabis/Haschisch/Marihuana
Crystal
Heroin
Kokain
Ecstasy
Speed
GHB („K.-o.-Tropfen“)
9.6
gar
nicht
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Nun zum Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern in Leipzig.
39. Inwieweit stimmst du den folgenden Aussagen zu?
voll und
ganz
eher
teils/teils
eher nicht
überhaupt
nicht
Die in Leipzig lebenden Ausländer sind eine kulturelle Bereicherung
für unsere Stadt.
Durch die vielen Ausländer in Leipzig fühlt man sich zunehmend als
Fremder in seiner Stadt.
Ausländer nehmen die Arbeitsplätze in Leipzig weg.
Die Ausländer sollten ihren Lebensstil an den der Deutschen
anpassen.
Die Ausländer machen die Arbeit, die die Deutschen nicht erledigen
wollen.
Man sollte den Ausländern jede politische Betätigung in Deutschland
untersagen.
Wenn du dich in der 7. Klassenstufe oder darüber befindest, möchten wir dir noch ein paar Fragen zu deiner Ausbildungsund Berufswahl stellen. Für die 6. Klasse ist die Befragung an dieser Stelle beendet. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auf der
letzten Seite noch die freien Zeilen nutzen.
40. Welche der folgenden Ratgeber hast du bei deiner Berufs- oder Studienwahl genutzt und welche waren eine Hilfe
für dich?
Habe ich bereits genutzt.
ja
nein
Hat mir geholfen.
ja
nein
Lehrer/-in
Eltern
Geschwister, andere Verwandte
Freunde
Schulsozialarbeiter/-in
Mitarbeiter/-in im Jugendzentrum, Jugendtreff
Berufsberater/-in der Agentur für Arbeit
Mitarbeiter/-in aus Unternehmen
jemand anderes, und zwar:
41. Welche der folgenden Informationsquellen hast du bei deiner Berufs- oder Studienwahl genutzt und welche waren
eine Hilfe für dich?
Habe ich bereits genutzt.
ja
nein
Hat mir geholfen.
ja
nein
Internet
Berufsinformationszentrum (BiZ)
Tageszeitungen, Zeitschriften
Rundfunk, TV
Broschüren, Flyer
App zur Berufsorientierung
Homepage von Unternehmen
Homepage von Hochschulen, Berufsschulzentren
Internetseiten zur Berufs- und Studienorientierung
Soziale Netzwerke
Blogs, Foren
etwas anderes, und zwar:
9.7
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42. Welche der folgenden Angebote hast du bei deiner Berufs- oder Studienwahl genutzt und welche waren eine Hilfe
für dich?
Habe ich bereits genutzt.
Kenne
ja
nein
ich nicht.
Hat mir geholfen.
ja
nein
Praktikum während der Schule
Ferienpraktikum
Ferienjob/Nebenjob
Ausbildungs/-Studienmesse, Jobmesse
Unternehmensbesichtigungen/Tag der offenen Tür in Unternehmen
Studieninformationstage/Tag der offenen Tür an Hochschulen
Girls` Day, Boys` Day
Schau Rein! Woche der offenen Unternehmen in Sachsen
Angebote von Hochschulen (z.B. Seminare, Schnupperstudium,
Ferienhochschule)
Seminare/Informationsveranstaltungen des BiZ
etwas anderes, und zwar:
43. Welche Informationen fehlen Dir für Deine Berufs- oder Studienwahl?
welche Berufe gute Zukunftschancen haben
welcher Beruf zu mir passt
welche Berufe in meiner Region nachgefragt werden
Informationen über Veranstaltungen (z.B. Messen), bei
denen ich mich informieren kann
Informationen über offene Ausbildungsstellen
an wen ich mich mit meinen Fragen wenden kann
Informationen über angebotene Praktikumsstellen
Informationen rund um die Bewerbung
welche Ausbildungswege/Studienarten es überhaupt gibt
mir fehlen keine Informationen
weitere, und zwar:
44. Was sind deine Pläne für die Zeit unmittelbar nach der Schule? Kreuze das an, was du am wahrscheinlichsten tun
wirst (nur eine Antwortmöglichkeit).
auf eine weiterführende Schule gehen
erst einmal arbeiten/jobben, um Geld zu verdienen
ein Berufsvorbereitungsjahr, ein Berufsgrundschuljahr oder
eine andere berufsvorbereitende Maßnahme besuchen
ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen anderen
Freiwilligendienst verrichten
eine Ausbildung absolvieren
weiß ich noch nicht
ein Studium beginnen
etwas anderes, und zwar:
45. Wenn du noch Lust und Zeit hast, kannst du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was dich zur
Zeit gerade besonders bewegt. Gib uns bitte auch Hinweise, ob dir die Befragung gefallen hat und ob du evtl.
Fragestellungen vermisst hast.
9.8
Veröffentlichungen
Statistisches Jahrbuch der Stadt Leipzig (jährlich) (je 25,- €)
Statistischer Quartalsbericht (vierteljährlich) (je 7,- €)
2015
Kommunale Bürgerumfrage 2014 - Ergebnisbericht (15,- €)
Ortsteilkatalog 2014 (25,- €)
Kommunale Bürgerumfrage 2014 - Schnellbericht (5,- €)
Umfrage zum Leipziger Neuseenland 2014 - Ergebnisbericht (10,- €)
Straßenabschnittsverzeichnis 2015 (7,50 €)
Klimawandel in Leipzig 2014 - Ergebnisbericht (15,- €)
2014
Wahlen 2014 – Ergebnisse und Analysen (10,- €)
Kommunale Bürgerumfrage 2013 - Ergebnisbericht (15,- €)
Die Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen können wie folgt bezogen werden:
Postbezug (zuzüglich Versandkosten):
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
04092 Leipzig
Direktbezug:
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
Burgplatz 1, Stadthaus, Raum 228
Alle Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen liegen in der Bibliothek des Amtes zur
Einsicht aus, ebenso die Veröffentlichungen des Statistischen Landesamtes des Freistaates
Sachsen, des Statistischen Bundesamtes, weiterer deutscher Städte, des Deutschen Städtetages
und andere. Die statistischen Veröffentlichungen stehen auch unter statistik.leipzig.de zum
kostenlosen Download bereit. Statistische Auskünfte erhalten Sie unter:
Fon 0341 123-2847, Fax 0341 123-2845 bzw. E-Mail statistik-wahlen@leipzig.de
Lust auf mehr? Dann besuchen Sie das Leipzig-Informationssystem LIS:
statistik.leipzig.de
Hier finden Sie stets aktuelle statistische Daten zu wichtigen Bereichen der Leipziger
Stadtentwicklung in Form von Tabellen, Diagrammen und thematischen Karten
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für den Erhalt bzw.
die Neuschaffung von Arbeitsplätzen
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
verbessert
gesichert
2 Ausbildungsplatzsituation
3 finanzielle Situation der
Unternehmen: sie wird
durch städtische
Entscheidung (z. B. zu
Steuern, Gebühren,
Preisen für Gas-WasserStrom)
negative
Auswirkung
positive Auswirkung
hoch
mittel
5 Finanzierung
ja
niedrig
nein
ja
) Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
keine
Auswirkung
Drittmittel/
Fördermittel
private Mittel
Stadt Leipzig
01.15/016/01.12
Begründung
keine
in Vorlage
Auswirkung
Seite 1
1 Arbeitsplatzsituation
4 Bedeutung des
Vorhabens für
wirtschaftliche
Entwicklung
1
verschlechtert
nein
finanzielle
keine
Folgewirkungen
Auswirkung
für die Stadt
ja
nein
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine
ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien
mit Kindern aus.
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
Indikatoren
verbessert
auf
bisherigen
Niveau
verschlechtert
keine
Auswirkung
1 Vorschulische Bildungs-
Begründung in
Vorlage Seite 1
und Betreuungsangebote
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
2 Schulische
Bildungsangebote,
Ausbildung und Studium
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
3 Wohnbedingungen für
Kinder, Jugendliche und
Familien (Angebot,
Attraktivität, Vielfalt,
Infrastruktur)
4 Kultur- und
Freizeitangebote,
Möglichkeiten zum
Spielen, Sporttreiben und
Treffen sowie
Naturerfahrungen für
Kinder, Jugendliche und
Familien
5 Gesundheit und Sicherheit
von Kindern und
Jugendlichen/Schutz vor
Gefahren
6 Integration von Kindern
und Jugendlichen mit
Behinderungen oder
Migrationshintergrund
7 Finanzielle Bedingungen
von Familien
Indikator
hat stattgefunden
ist
vorgesehen
8 Beteiligung von Kindern,
Jugendlichen und Familien
bei der zu treffenden
Entscheidung
Stadt Leipzig
01.15/016/01.12
1
) Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
ist nicht vorgesehen
Begründung in
Vorlage, Seite 1