Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1045100.pdf
Größe
74 kB
Erstellt
25.11.15, 12:00
Aktualisiert
14.02.16, 22:58
Stichworte
Inhalt der Datei
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Verwaltungsstandpunkt Nr. 01976-NF-001-VSP-02
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Alt-West
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
Ratsversammlung
24.02.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Verringerung der Gefährdungslage für Fußgänger am Theater der Jungen Welt
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Nachteilig für die Stadt
Leipzig.
Rechtswidrig und/oder
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
X Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Die Verwaltung empfiehlt folgenden Alternativvorschlag:
Alternativvorschlag:
Die Verbesserung der Querungsbedingungen unmittelbar am Theater der Jungen Welt wird als
Bestandteil des Integrierten Verkehrskonzepts Leipzig-Altlindenau Anfang 2016 öffentlich mit den
Akteuren vor Ort diskutiert und im Ergebnis Lösungsvorschläge erarbeitet.
Zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit für den direkten Bereich des Lindenauer Markts
wird die Anordnung einer Tempo-20-Zone als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich statt der
vorhandenen Tempo-30-Zone geprüft. Im Bereich der nördlichen Fahrbahn wird eine definierte
Querungsstelle mittels des Einbaus von Fahrradbügeln von parkenden Fahrzeugen freigehalten.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
Der Stadtbezirksbeirat Altwest beantragt, die Gefährdung für querende Fußgänger - insbesondere
Kindergruppen - im Bereich des Theaters der Jungen Welt zu verringern. Vorgeschlagen wird der
Einbau von Rüttelstreifen oder Fahrbahnschwellen zur Verringerung der Geschwindigkeit im
Kurvenbereich Odermannstraße/Demmeringstraße/Rietschelstraße/Lindenauer Markt und die
Einrichtung einer Fußgängersignalanlage.
Von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird als Ergänzung des Antrags vorgeschlagen, dass die
Stadtverwaltung zur Entwicklung einer abgestimmten und kurzfristig umsetzbaren Lösung einen
Workshop u. a. mit den Akteuren vor Ort unter Einbeziehung der Arbeitsgruppe Schulwegsicherheit
durchführt.
In der Tat ist im Bereich Odermannstraße/Demmeringstraße/Rietschelstraße/Lindenauer Markt
unmittelbar am Theater der Jungen Welt keine sichere Querung für Fußgänger möglich. Dort ist
derzeit auch keine Querungsstelle, sondern zur Unterbindung des Querens Geländer vorhanden.
Diese wären auch direkt vor dem Theatereingang erforderlich, sind aber wegen der Gewährleistung
der Feuerwehrzufahrt nicht realisierbar.
Das Theater der Jungen Welt befindet sich vor dem Beginn einer Tempo-30-Zone. Die baulich
vorhandenen Bordabsenkungen, d.h. die planerisch vorgesehenen Querungsstellen, liegen
innerhalb der Zone, ebenso wie die Fußwegbeziehungen zwischen Haltestelle und Theater. Auf der
Südseite des Lindenauer Marktes ist zur Erleichterung der Querung eine Gehwegnase vorhanden.
Abgesehen vom Gleisbereich der Straßenbahn, der vom übrigen Verkehr nicht befahren wird, ist
jeweils nur ein Fahrstreifen zu queren, ehe die nächste sichere Aufstellfläche erreicht wird.
In Tempo-30-Zonen sind besondere Maßnahmen zum Schutz der Fußgänger entbehrlich, denn die
Ausweisung geschwindigkeitsbeschränkter Zonen ist bereits das am besten geeignete Mittel, die
Sicherheit für die Fußgänger in Wohn- und Geschäftsbereichen herzustellen. Neue Signalanlagen
und Fußgängerüberwege sind dementsprechend in geschwindigkeitsreduzierten Zonen nicht
zulässig.
Von der Arbeitsgruppe Schulwegsicherheit wird die Querungssituation direkt auf dem Lindenauer
Markt als sicher eingeschätzt. Bei einem gemeinsamen Termin von Vertretern der Arbeitsgruppe
Schulwegsicherheit mit Mitarbeitern des Theaters der Jungen Welt wurde deutlich gemacht, dass
unsichere Fußgänger und Kinder – sei es allein oder in der Gruppe - unmittelbar am Theater der
Jungen Welt nicht queren sollen, sondern die sichere, allerdings mit Umwegen verbundene Querung
über den Lindenauer Markt nutzen sollen. Da die Kindergruppen lt. Aussage des Theaters der
Jungen Welt im Normalfall in Begleitung Erwachsener unterwegs sind, sollten die Begleiter dafür
Sorge tragen, dass nicht unmittelbar im Bereich des Theaters gequert wird.
Zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit wird für den direkten Bereich des Lindenauer
Markts die Anordnung einer Tempo-20-Zone als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich statt der
vorhandenen Tempo-30-Zone geprüft.
Es ist bekannt, dass im Bereich der nördlichen Fahrbahn häufig parkende Fahrzeuge die Querung
erschweren. Deshalb ist es vorgesehen, dort eine definierte Querungsstelle mittels des Einbaus von
Fahrradbügeln von parkenden Fahrzeugen freizuhalten.
Im Kreuzungsbereich Odermannstraße/Demmeringstraße/Rietschelstraße/Lindenauer Markt wäre
wegen der vorhandenen eingeschränkten Sichtbeziehungen unter Beachtung einer notwendigen
Bevorrechtigung des ÖPNV unter den gegenwärtigen Verkehrsbedingungen eine sichere Querung
nur durch den Bau einer Lichtsignalanlage herstellbar. In Anbetracht der fehlenden
Sichtbeziehungen wäre der Bau einer Fußgängersignalanlage unmittelbar vor dem Theater jedoch
nicht möglich. Vielmehr müsste eine Vollsignalisierung der gesamten Kreuzung erfolgen. Unter dem
Gesichtspunkt der Gewährleistung des Straßenbahnverkehrs müsste wegen fehlender Stauräume
aber auch die Einmündung Odermannstraße in die Signalisierung einbezogen werden. Damit
entstünde ein verkehrstechnisch kaum beherrschbarer und überdimensionierter Doppelknoten, der
aufgrund der Umfeldbedingungen (enge Straßenräume, Geschäfte) nicht zu einer höheren
Verkehrssicherheit beitrüge. Eine Lichtsignalanlage kann deshalb nicht errichtet werden.
Ein Einbau von Fahrbahnunebenheiten als Maßnahme der Verkehrsberuhigung stellt eine
Behinderung der Rettungsfahrzeuge dar. Auch Radfahrer sind gefährdet, da sie im Dunkeln durch
zu spätes bzw. Nichterkennen stürzen könnten. Außerdem kann das Bremsen und wieder
Beschleunigen an sowie das Überfahren der Fahrbahnunebenheiten zur Erhöhung des Lärmpegels
führen, was nach der Realisierung oft zu Beschwerden der Anlieger führt. Der Einbau von Schwellen
wird aus den genannten Gründen in Leipzig nicht praktiziert.
Derzeit wird von der Verwaltung ein Integriertes Verkehrskonzept Leipzig-Altlindenau mit dem
Schwerpunkt Lindenauer Markt erarbeitet. In diesem Zusammenhang werden eine Reihe von
Vorschlägen zur Verbesserung der verkehrlichen Abläufe im Bereich des Lindenauer Marktes und in
dessen
Umfeld
untersucht.
Auch
eine
Umgestaltung
des
Kreuzungsbereichs
Odermannstraße/Demmeringstraße/Rietschelstraße/Lindenauer Markt ist ein zu diskutierender und
entwickelnder Punkt des Konzeptes.
Eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Weiterbearbeitung des Konzeptes ist ab
Anfang 2016 vorgesehen.