Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1049228.pdf
Größe
77 kB
Erstellt
05.01.16, 12:00
Aktualisiert
27.01.16, 15:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-02097-VSP-01
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Bestätigung
Migrantenbeirat
Vorberatung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
11.02.2016
Vorberatung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
16.02.2016
Vorberatung
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
16.02.2016
Vorberatung
Ratsversammlung
24.02.2016
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Allgemeine Verwaltung
Betreff
Evaluierung und Fortschreibung des Gesamtkonzeptes zur Integration der
Migrantinnen und Migranten in Leipzig
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Nachteilig für die Stadt
Leipzig.
Rechtswidrig und/oder
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
X Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
1.
Eine Evaluierung des Gesamtkonzepts zur Integration der Migrantinnen und Migranten in
Leipzig wird für 2017 geplant.
2.
Parallel legt die Verwaltung bis zum II. Quartal 2016 eine Übersicht von Schwerpunktthemen
und einen aktuellen Sachstand aus der Umsetzungspraxis des Gesamtkonzeptes vor; dies erfolgt
unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen im Bereich Migration und Asyl.
3.
Bei der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wird das Thema
Integration als fachübergreifende Herausforderung behandelt.
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4.
Der Durchführung der folgenden konkreten Maßnahmen, die vom o.g. Konzept abgeleitet
sind, dringenden aktuellen Bedarfen entsprechen und dem übergeordneten Ziel „Willkommenskultur“
zuzuordnen sind, wird zugestimmt:
4.1
Bedarfsgerechte finanzielle Absicherung des Projektes SprInt: Die mit der Verabschiedung
des o.g. Konzepts beschlossene und inzwischen angehobene Finanzierung des Sprach- und
Integrationsmittlungsdienstes (SprInt) wird jährlich dem tatsächlichen Bedarf in festgelegten
Einsatzbereichen angepasst (vgl. dazu auch die schriftliche Antwort auf die Anfrage Nr. VI-F01956).
4.2
Intensivierung der Fortbildung städtischer Bediensteter (Fremdsprachen und interkulturelle
Kompetenz): Für 2016 wird eine Verdoppelung der Teilnehmendenzahlen bei den vom
Personalamt angebotenen Fortbildungen zum Erwerb / Verbesserung v.a. von
Englischkenntnissen und Interkultureller Kompetenz angestrebt.
4.3
Erhöhung des Anteils der Azubis und der Beschäftigten mit Migrationshintergrund: Für das
Ausbildungsjahr 2016/17 wird eine Verdoppelung der Azubis mit Migrationshintergrund
angestrebt. Um auch unabhängig davon die Anzahl der Beschäftigten mit
Migrationshintergrund zu erhöhen, werden bei Stellenausschreibungen für Stellen mit
häufigem Kontakt mit Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund Fremdsprachenkenntnisse
und interkulturelle Kompetenz regelmäßig in das Anforderungsprofil aufgenommen.
4.4
Beschilderung in Englisch für die Verwaltungsgebäude: Beginnend 2016 werden alle
Beschilderungen – v.a. im Neuen Rathaus, dem Stadthaus, dem Technischen Rathaus und
den Bürgerämtern sukzessive zweisprachig (Deutsch – Englisch) gestaltet.
4.5
Städtischer Internet-Auftritt in Englisch: Beginnend 2016 wird der Internet-Auftritt unter
www.leipzig.de sukzessive um eine englische Fassung ausgewählter Seiten ergänzt.
4.6
Mehrsprachiges Informationsmaterial: Vor der Veröffentlichung von Flyern, Handzetteln,
wichtigen Hinweisen u.ä. durch städtische Ämter, Referate, Eigenbetriebe und
Beteiligungsunternehmen wird stets die Notwendigkeit geprüft, diese auch in Fremdsprachen
zu übersetzen.
4.7
Willkommenszentrum: Entsprechend dem Prüfauftrag vom 19.11.2015 wird bis Ende des 1.
Quartals 2016 ein Umsetzungsvorschlag vorgelegt.
Begründung:
zu Beschlusspunkt 1:
Bereits mit der Verabschiedung des Gesamtkonzepts zur Integration der Migrantinnen und
Migranten in Leipzig (vgl. RB V-1458/12 vom 12.12.2012) ging die Stadtverwaltung die
Selbstverpflichtung ein, dieses nicht nur umzusetzen, sondern auch zu evaluieren und
fortzuschreiben. Insofern bedarf es hierzu keines weiteren Beschlusses.
Aktueller Stand: Im September 2014 hat der Stadtrat den ersten Umsetzungsbericht zum
Gesamtkonzept (DS 00067/14) zur Kenntnis genommen. Zur Zeit wird vom Amt für Statistik und
Wahlen und dem Referat für Migration und Integration der Druck des Berichts „Migranten in Leipzig
2015“ vorbereitet, der seit dem Jahr 2000 im Dreijahresrhythmus erscheint. Neu ist diesmal, dass
die bisherige Struktur verändert und den Handlungsfeldern aus dem o.g. Gesamtkonzept angepasst
wird und als Integrationsindikatorenbericht gestaltet wird. Dies ermöglicht es – dort, wo
entsprechende Daten erhoben und verfügbar sind – Integration messbar zu machen und
Integrationsfortschritte in den verschiedenen Lebensbereichen im Zeitverlauf darzustellen.
Hinzu kommt, dass für das Frühjahr 2016 erstmalig eine Migrantenbefragung in Vorbereitung ist, die
einen Einblick in die soziodemografischen und sozioökonomischen Situation der
Migrantenbevölkerung der Stadt erlauben soll und somit eine wichtige Grundlage für die Planung
und Ausrichtung von Integrationsmaßnahmen sein wird.
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Eine über diese Aktivitäten im Kontext des Gesamtkonzepts hinausgehende Evaluierung und
Fortschreibung im Jahr 2016, zumal in Verbindung mit einem breit angelegten
Beteiligungsverfahren, das schon bei der Erstellung des Konzepts ca. ein Jahr in Anspruch
genommen hat, ist angesichts der Mobilisierung aller vorhandener Ressourcen zur Bewältigung der
Flüchtlingssituation nicht zu realisieren.
zu Beschlusspunkt 3:
Bereits bei der Erarbeitung des SEKo wurde das Thema berücksichtigt, allerdings dem Fachkonzept
Soziales zugeordnet. Bei der Bilanzierung des SEKo und den Vorbereitungsarbeiten zu seiner
Fortschreibung als INSEK wurde die Integration der Migrantinnen und Migranten in Leipzig als eines
der fachübergreifenden, prioritär zu behandelnden Themen identifiziert. Dabei werden die
Asylsuchenden – wie schon bislang praktiziert – stets impliziert.
zu Beschlusspunkt 4:
Alle hier vorgeschlagenen Maßnahmen sind aus den im Gesamtkonzept definierten
Handlungsbedarfen und -empfehlungen abgeleitet und bedürfen angesichts der aktuellen
Flüchtlingssituation einer prioritären Behandlung – einerseits als Instrumente zur besseren
Information, Orientierung und Kommunikation, ohne die Verwaltungssprache Deutsch „ersetzen“ zu
wollen (Maßnahmen 3.1, 3.4, 3.5 und 3.6), und andererseits als mittel- und langfristiger Beitrag zur
zielgruppenbezogenen Absicherung der Dienstleistungsqualität der Stadtverwaltung unter
besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen einer vielfältigen Stadtgesellschaft
(Maßnahmen 3.2, 3.3, 3.7).
In ihrer Gesamtheit dienen die Maßnahmen dem erklärten Ziel „Interkulturelle Öffnung der
Verwaltung“ und können relativ kurzfristig sichtbare Zeichen für eine praktizierte Willkommenskultur
in Leipzig setzen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
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