Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1032938.pdf
Größe
7,5 MB
Erstellt
24.11.15, 12:00
Aktualisiert
05.05.17, 18:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-01580
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
20.012016
Fachausschuss Kultur
Fachausschuss Finanzen
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Alt-West
Eingereicht von
Dezernat Kultur
Dezernat Finanzen
Betreff
Bestätigung von überplanmäßigen Auszahlungen nach § 79 (1) SächsGemO im HHJahr 2016 und einer überplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung gemäß § 81
SächsGemO im HH Jahr 2016 (kw 2017) zur Kofinanzierung der Ertüchtigung,
Sanierung und des Umbaus der Halle 7 auf dem Gelände der Baumwollspinnerei mit
dem Ziel der Schaffung einer kulturellen Gemeinbedarfseinrichtung
Beschlussvorschlag:
1. Dem Vorhaben der Ertüchtigung, Sanierung und des Umbaus der Halle 7 auf dem Gelände der
Baumwollspinnerei zum Zweck der Schaffung einer kulturellen Gemeinbedarfseinrichtung zur
Ansiedlung des Naturkundemuseums Leipzig, des LOFFT e.V. und des LTT e.V. wird zugestimmt.
2. Das Vorhaben wird in die Fortschreibung des am 29.02.2012 beschlossenen
Stadtumbaukonzeptes aufgenommen und damit Bestandteil der Maßnahmeliste für das
Aufwertungsgebiet Leipzig West.
3. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme (ohne Umsetzung Konzept NKM) in Höhe von
11.751.653,00 € brutto mit einem Anteil von max. 6.659.270,00 € Finanzhilfen aus dem BundLänder-Programm Stadtumbau Ost, einem städtischen Eigenanteil in Höhe von 3.329.653,00 € und
einer Finanzierung durch den gegenwärtigen Eigentümer in Höhe von 1.762.748,00 € werden zur
Kenntnis genommen.
4. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern eine
Städtebauliche Vereinbarung zur Finanzierung des Vorhabens abzuschließen. Die Vereinbarung
regelt die Absichtserklärung des Freistaates Sachsen, Fördermittel entsprechend Verfügbarkeit in
kommenden Haushaltsjahren bereitzustellen.Die Stadt Leipzig verhandelt mit dem Freistaat
Sachsen mit dem Ziel einer vollständigen Refinanzierung der Finanzhilfen bis 2018.
5. Die Stadt Leipzig finanziert bis zur Verfügbarkeit der Finanzhilfen diese Mittel vor.
Für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 werden im Haushalt der Stadt Leipzig Auszahlungen gem. §
79 (1) SächsGemO sowohl für den kommunalen Eigenanteil als auch zur Vorfinanzierung der
geplanten Einzahlungen aus Finanzhilfen im PSP-Element 7.0000380.740 (ASW) in folgender Höhe
bestätigt:
2016:
kommunaler Eigenanteil:
Vorfinanzierung Finanzhilfen:
gesamt:
1.408.581,00 €
2.817.161,00 €
4.225.742,00 €
2017 mit Haushaltsaufstellung einzuplanen:
kommunaler Eigenanteil:
1.921.054,00 €
Vorfinanzierung Finanzhilfen:
3.842.109,00 €
gesamt:
5.763.163,00 €
6. Die im Doppelhaushalt 2015/2016 planmäßig mit je 250.000 € (in 2015 und 2016) veranschlagten
Haushaltsmittel für die Maßnahme Theaterhaus im PSP-Element 7.0001383.740 (Kulturamt) werden
zur Deckung des Eigenanteils (gesamt) der Stadt Leipzig bestätigt und der Maßnahme 2016 im
PSP-Element 7.0000380.740 (ASW) überplanmäßig gem. § 79 (1) SächsGemO zur Verfügung
gestellt.
Die Deckung der weiteren überplanmäßigen Ausgaben gem. § 79 (1) SächsGemO für 2016 in Höhe
3.725.742,00 € erfolgt aus der Kostenstelle 1098700000 - unterjährige Finanzierung ohne Deckung
FH (Invest) - Sachkonto 78170000. Bei Realisierung der Einzahlungen aus Finanzhilfen werden
diese dann wieder der Liquidität zugeführt.
7. Im Jahr 2016 wird gemäß §81 SächsGemO überplanmäßig eine Verpflichtungsermächtigung
(kassenwirksam 2017) in Höhe von 5.736.163,00€ bereitgestellt. Die Deckung erfolgt aus dem PSPElementen 7.0000583.700 (Planung investiver Vorhaben VTA) in Höhe von 500.000 €,
7.0000497.700 (Rekonstruktion LSA – VTA) in Höhe von 300.000 € und 7.0000384.700 (EUProgramm EFRE Ost -ASW) in Höhe von 400.000 €. Die Deckung der verbleibenden erforderlichen
Verpflichtungsermächtigung in 2016 in Höhe von 4.536.163 € wird noch benannt.
8. Die im Haushaltsjahr 2017 ff entsprechend Anlage 5 anfallenden Folgekosten werden zunächst
zur Kenntnis genommen. Über eine zusätzliche Bereitstellung ist im Rahmen der Haushaltsplanung
2017 (einschließlich mittelfristiger Planung) zu entscheiden. Die Mittel sind dann entsprechend durch
das Fachamt anzumelden.
9. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit der Leipziger Baumwollspinnerei
Verwaltungsgesellschaft mbH einen Überlassungsvertrag über die Einrichtung für einen Zeitraum
von 15 Jahren nach Nutzungsübergabe an die Stadt Leipzig zur Nutzung als
Gemeinbedarfseinrichtung im Sinne einer kulturellen Nutzung abzuschließen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
nein
x
Kostengünstigere Alternativen geprüft
x
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur
Begründung
nein
Folgen bei Ablehnung
nein
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Einzahlungen
2016
2018
6.659.270 7.0000380.705
Auszahlungen
2016
2015
2017
2016
2016
2017
4.225.742 7.0000380.740
- 500.000 7.0001383.740
5.763.163 7.0000380.740
Folgekosten
2017
2017
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
VE
2016
Zu Lasten anderer OE
5.736.163
- 500.000
- 300.000
-400.000
4.536.163
(kw 2017)
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
150.000 Ausstattung LOFFT
x
nein
von
bis
7.0000380.740
7.0000583.700
7.0000497.700
7.0000384.700
noch zu benennen
wenn ja,
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme zu
erwarten
Ergeb. HH Erträge
2017
2018
2020
2032
2019
2031
07/2017
12/2017
68.558,77 €
274.235,04 €
3.769.268,76 €
190.148,58 €
60.327,00 €
Nutzungspauschale
64.575,00 €
verbrauchsabhängige
Kosten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
63.000,00 €
Managementgebühr
2018
2019
p.a. 120.654,00 €
Nutzungspauschale
p.a. 129.150,00 €
verbrauchsabhängige
Kosten
p.a. 126.000,00 €
Managementgebühr
1.100.28.1.0.01.01.12
(Nutzungsentgelte)
1.100.28.1.0.01.01.12
2020
2031
p.a. 144.734,00 €
Nutzungspauschale
p.a. 245.500,00 €
verbrauchsabhängige
Kosten
p.a. 126.000,00 €
Managementgebühr
p.a. 72.376,00 €
Nutzungspauschale
01/2032
06/2032
p.a. 122.750,00 €
verbrauchsabhängige
Kosten
p.a. 63.000,00 €
Managementgebühr
laufende
Betriebskosten
ab
07/2032
ff.
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
Sachverhalt:
siehe Anlage
x
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Anlagen:
- Anlage 1 - Begründung
- Anlage 2 - Standortprüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
- Anlage 3 - Voraussichtliche Mehrkosten LOFFT und LTT ab 07/2017
- Anlage 4 - Zu planende Nutzung der bisher noch nicht mit Nutzungen überplanten Flächen in der
Halle 7
- Anlage 5 - Übersicht Planung Betriebskosten nach Fertigstellung Halle 7
BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 20.01.2016
zu 19.1
Bestätigung von überplanmäßigen Auszahlungen nach § 79 (1)
SächsGemO im HH-Jahr 2016 und einer überplanmäßigen
Verpflichtungsermächtigung gemäß § 81 SächsGemO im HH Jahr 2016
(kw 2017) zur Kofinanzierung der Ertüchtigung, Sanierung und des
Umbaus der Halle 7 auf dem Gelände der Baumwollspinnerei mit dem Ziel
der Schaffung einer kulturellen Gemeinbedarfseinrichtung
Vorlage: VI-DS-01580
Beschluss:
1. Dem Vorhaben der Ertüchtigung, Sanierung und des Umbaus der Halle 7 auf dem Gelände
der Baumwollspinnerei zum Zweck der Schaffung einer kulturellen
Gemeinbedarfseinrichtung zur Ansiedlung des Naturkundemuseums Leipzig, des LOFFT
e.V. und des LTT e.V. wird zugestimmt.
2. Das Vorhaben wird in die Fortschreibung des am 29.02.2012 beschlossenen
Stadtumbaukonzeptes aufgenommen und damit Bestandteil der Maßnahmeliste für das
Aufwertungsgebiet Leipzig West.
3. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme (ohne Umsetzung Konzept NKM) in Höhe von
11.751.653,00 € brutto mit einem Anteil von max. 6.659.270,00 € Finanzhilfen aus dem
Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost, einem städtischen Eigenanteil in Höhe von
3.329.653,00 € und einer Finanzierung durch den gegenwärtigen Eigentümer in Höhe von
1.762.748,00 € werden zur Kenntnis genommen.
4. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern
eine Städtebauliche Vereinbarung zur Finanzierung des Vorhabens abzuschließen. Die
Vereinbarung regelt die Absichtserklärung des Freistaates Sachsen, Fördermittel
entsprechend Verfügbarkeit in kommenden Haushaltsjahren bereitzustellen.Die Stadt
Leipzig verhandelt mit dem Freistaat Sachsen mit dem Ziel einer vollständigen
Refinanzierung der Finanzhilfen bis 2018.
5. Die Stadt Leipzig finanziert bis zur Verfügbarkeit der Finanzhilfen diese Mittel vor.
Für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 werden im Haushalt der Stadt Leipzig Auszahlungen
gem. § 79 (1) SächsGemO sowohl für den kommunalen Eigenanteil als auch zur
Vorfinanzierung der geplanten Einzahlungen aus Finanzhilfen im PSP-Element
7.0000380.740 (ASW) in folgender Höhe bestätigt:
2016:
kommunaler Eigenanteil:
Vorfinanzierung Finanzhilfen:
gesamt:
1.408.581,00 €
2.817.161,00 €
4.225.742,00 €
2017 mit Haushaltsaufstellung einzuplanen:
kommunaler Eigenanteil:
1.921.054,00 €
Vorfinanzierung Finanzhilfen: 3.842.109,00 €
gesamt:
5.763.163,00 €
Seite: 1/2
6. Die im Doppelhaushalt 2015/2016 planmäßig mit je 250.000 € (in 2015 und 2016)
veranschlagten Haushaltsmittel für die Maßnahme Theaterhaus im PSP-Element
7.0001383.740 (Kulturamt) werden zur Deckung des Eigenanteils (gesamt) der Stadt Leipzig
bestätigt und der Maßnahme 2016 im PSP-Element 7.0000380.740 (ASW) überplanmäßig
gem. § 79 (1) SächsGemO zur Verfügung gestellt.
Die Deckung der weiteren überplanmäßigen Ausgaben gem. § 79 (1) SächsGemO für 2016
in Höhe 3.725.742,00 € erfolgt aus der Kostenstelle 1098700000 - unterjährige
Finanzierung ohne Deckung FH (Invest) - Sachkonto 78170000. Bei Realisierung der
Einzahlungen aus Finanzhilfen werden diese dann wieder der Liquidität zugeführt.
7. Im Jahr 2016 wird gemäß §81 SächsGemO überplanmäßig eine Verpflichtungsermächtigung
(kassenwirksam 2017) in Höhe von 5.736.163,00€ bereitgestellt. Die Deckung erfolgt aus
dem PSP-Elementen 7.0000583.700 (Planung investiver Vorhaben VTA) in Höhe von
500.000 €, 7.0000497.700 (Rekonstruktion LSA – VTA) in Höhe von 300.000 € und
7.0000384.700 (EU-Programm EFRE Ost -ASW) in Höhe von 400.000 €. Die Deckung der
verbleibenden erforderlichen Verpflichtungsermächtigung in 2016 in Höhe von 4.536.163 €
wird noch benannt.
8. Die im Haushaltsjahr 2017 ff entsprechend Anlage 5 anfallenden Folgekosten werden
zunächst zur Kenntnis genommen. Über eine zusätzliche Bereitstellung ist im Rahmen der
Haushaltsplanung 2017 (einschließlich mittelfristiger Planung) zu entscheiden. Die Mittel
sind dann entsprechend durch das Fachamt anzumelden.
9. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit der Leipziger Baumwollspinnerei
Verwaltungsgesellschaft mbH einen Überlassungsvertrag über die Einrichtung für einen
Zeitraum von 15 Jahren nach Nutzungsübergabe an die Stadt Leipzig zur Nutzung als
Gemeinbedarfseinrichtung im Sinne einer kulturellen Nutzung abzuschließen.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 5 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen
Leipzig, den 21. Januar 2016
Seite: 2/2
Begründung
ANLAGE 1
Ziel und Entwicklungskonzeption
In den letzten 15 Jahren hat sich die einmalige historische Fabrikstadt der einst größten
Baumwollspinnerei auf dem Festland des Kontinents zu einem der international
anerkanntesten Kunststandorte entwickelt. Insbesondere Galerien und Ateliers von 120
Künstlerinnen und Künstlern prägen die Nutzung und führten zur mittlerweile überregionalen
Bedeutung des Standortes. In der Zwischenzeit haben sich Einrichtungen der Bereiche
Tanz, Kino und Theater ebenfalls auf dem Gelände angesiedelt.
Im Jahr 2008 hat sich der Stadtrat mit Beschluss RBIV-1106/08 für die kommunale
Unterstützung des Konzeptes auf dem Gelände der ehemaligen der Baumwollspinnerei
ausgesprochen. In der Folge kam es zu mehreren Gesprächen und Vereinbarungen im
Standort- und Tourismusmarketing.
Die Stadt Leipzig plant nunmehr mit der Ansiedlung des Naturkundemuseums Leipzig und
der Spielstätten von LOFFT und Leipziger Tanztheater sowie der Nutzung von Flächen
durch das Theater der Jungen Welt, den Standort weiter aufzuwerten.
Das letzte große ungenutzte Gebäude der Spinnerei, die Halle 7, bietet mit seinen rund
10.000 qm Nutzfläche die Möglichkeit, die starke Ausrichtung der Spinnerei auf bildende
Kunst um weitere Angebote in den Bereichen Theater, Tanz und Performance zu erweitern.
Zu guter Letzt gelingt es auch, mit der Halle 7 ein einmaliges Kulturdenkmal unserer
industriellen Baugeschichte zu erhalten und vor allem durch die Ansiedlung des
Naturkundemuseums Leipzig einer neuen nachhaltigen Nutzung zu zuführen.
Hintergrund
In Umsetzung des Grundsatzbeschlusses Nr. DBV-644/13 vom 16.04.2013 zur Realisierung
eines städtisch geförderten freien Theaterzentrums prüfte das Dezernat Kultur mögliche
Standorte auf ihre Eignung und Machbarkeit.
Im Ergebnis wurde in der Haushaltsklausur des Oberbürgermeisters im Mai 2014 die durch
den Beigeordneten für Kultur eingebrachte Vorlage „Vorhaben freies Theaterhaus im
Leipziger Westen“, die einen möglichen Neubau auf dem Freigelände Josephkonsum
favorisierte und damit einen Standort für ein freies Theaterzentrum, welcher LOFFT,
Leipziger Tanztheater, Schaubühne Lindenfels und Lindenfels Westflügel in unmittelbarer
Nachbarschaft vereint, eingehend diskutiert.
Das Vorhaben „Theaterhaus Josephkonsum“ wurde intensiv auf seine
Realisierungsmöglichkeit geprüft, insbesondere die vom potentiellen Investor vorgelegten
Kostenschätzungen zur Errichtung und Betreibung eines freien Theaterhauses einschließlich
der Erwartungen hinsichtlich des Einsatzes von Städtebaufördermitteln und des künftigen
Mietzinses.
Nach der Betrachtung der anfallenden Kosten wurde entschieden, das das Projekt
„Theaterhaus Josephkonsum“ nicht weiter verfolgt wird. Es wurde festgelegt, dass weiterhin
ein alternativer Standort für das LOFFT zu suchen ist.
Im Juli 2014 hat sich der Geschäftsführer der Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft
mbH, Bertram Schultze, an den Oberbürgermeister mit dem Vorschlag gewandt, die Halle 7
auf dem Spinnereigelände als Spielstätte für das LOFFT auszubauen.
Nachfolgend wurde in die Haushaltsklausur des Oberbürgermeisters und der Beigeordneten
vom 25./26.09.2014 durch den Beigeordneten Kultur die Vorlage „Beförderung des Ausbaus
Seite 1
der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei als Spielstätte für LOFFT – Bereitstellung eines
Eigenanteils durch die Stadt Leipzig sowie Übernahme von Folgekosten“ eingebracht.
Im Dezember 2014 wurde seitens der Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft
ein Funktionslayout zur Sanierung der Halle 7 vorgelegt, das neben LOFFT nun auch eine
dauerhafte Ansiedlung des Leipziger Tanztheaters sowie die Vermietung von Proben- und
Lagerräumen an den städtischen Eigenbetrieb Theater der Jungen Welt vorsieht.
Auf dieser Grundlage erfolgten Abstimmungen der Verwaltung mit dem Investor zu den
Konditionen von Umbau, Sanierung und Nutzung der Halle 7 sowie zum weiteren Vorgehen.
In der Zwischenzeit wurde die Ansiedlung des Naturkundemuseum Leipzig in die
Konzeptentwicklung aufgenommen.
Für das Naturkundemuseum Leipzig war im Jahr 2012 ein Masterplan für die künftige
Entwicklung vorgelegt worden. Begleitend waren mehrere Standorte für eine Neuansiedlung
des Museums auf Eignung untersucht worden. Der jetzige Standort Lortzingstraße 3 und der
ehemalige Bowlingtreff auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz waren vertieft geprüft worden.
Im Ergebnis wurden beide Standorte jeweils unter der Voraussetzung einer
Flächenerweiterung als geeignet angesehen. Auf Grund der für die beiden Standorte
ermittelten Kosten für die Neuausrichtung von jeweils über 17 Mio. €, die absehbar im
städtischen Haushalt nicht dargestellt werden können, wurde dem Stadtrat mit der Vorlage
„Grundsatzbeschluss Naturkundemuseum Leipzig“ vorgeschlagen, dass der jetzige Standort
baulich ertüchtigt und modernisiert wird. Ein ergänzender Neubau sollte nicht errichtet
werden. Aus der Beratung der Vorlage in den relevanten Fachausschüssen des Stadtrates
sind mehrere Anträge im Verfahren, deren Inhalte weit über den Vorschlag der Verwaltung
hinausgehen. Die Vorlage wurde deshalb von der Verwaltung aus dem Verfahren
genommen. Durch das Amt für Gebäudemanagement wurde die grundsätzliche Eignung der
Halle 7 für das Naturkundemuseum geprüft. Das Prüfergebnis ist positiv, es fließt in die
Aktualisierung der Vorlage „Grundsatzbeschluss Naturkundemuseum Leipzig“ ein, die
parallel zur o.g. Vorlage in das Verfahren geht.
Mit der grundhaften Sanierung und Ertüchtigung der gesamten Halle 7 werden auch die
Flächen für das Naturkundemuseum hergerichtet. Verlässliche Kosten für die Einrichtung
des Museums können erst auf der Grundlage des Konzeptes ermittelt werden.
Das inhaltliche Konzept für das Naturkundemuseum am neuen Standort muss erst noch
erarbeitet werden. Die Federführung dafür hat der/die neue Direktor/in. Die Stelle ist zurzeit
unbesetzt, sie wird unmittelbar nach der Standortentscheidung ausgeschrieben werden.
Nutzungskonzept
Mit dem Naturkundemuseum Leipzig, dem LOFFT und dem Leipziger Tanztheater (LTT) und
dem Theater der Jungen Welt (TdJW) gibt es vier etablierte und erfolgreiche Akteure, die
relevante Flächen der Halle 7 nutzen sollen. Bisher leiden all diese Einrichtungen unter
Platzproblemen bzw. ungenügenden Rahmenbedingungen an verschiedenen Standorten.
Seit vielen Jahren drängen die Einrichtungen unterstützt von Politik und Bürgerschaft auf
eine nachhaltige Lösung ihrer räumlichen Probleme. Neben der räumlichen Verbesserung
für die einzelnen Einrichtungen bietet sich nun die Möglichkeit des Agierens unter einem
Dach, was ganz neue Spielräume und Synergien schafft und für zusätzliche Attraktivität
sorgen kann.
Konkret soll im Erdgeschoss und im 1. OG ein modernen Ansprüchen genügendes
Naturkundemuseum entstehen. Ein Großteil der ebenfalls ca. 2.000 qm großen Fläche des
2. Obergeschosses nimmt Probebühnen des Theater der Jungen Welt sowie Büro- und
Archivflächen aller drei Akteure auf. Im 2.000 qm großen 3. Obergeschoss, unter dem
begrünten Dach der Halle 7, sollen ein Foyer mit dem Aufführungssaal des LOFFT, eine
angegliederte Werkstatt- und Probebühne, Künstlergarderoben und sonstige notwendige
Nutzflächen entstehen. Daneben werden die Tanzsäle und Umkleideräume des LTT
angesiedelt. Das Foyer wird gemeinsam genutzt und gastronomisch bespielt. Ca. 700 qm im
2. Obergeschoss stehen bei Bedarf zusätzlich für das Naturkundemuseum zur Verfügung.
Seite 2
Da das Konzept für das Naturkundemuseum erst noch erarbeitet werden muss, werden die
Flächen für das Museum im Erdgeschoss, 1. OG und gegebenenfalls 2. OG bei der jetzigen
Sanierung und dem Umbau des Gebäudes 7 lediglich brandschutztechnisch ertüchtigt. Im
ca. 2.000 qm großen Untergeschoss der Halle 7 gibt es nach Süden gut belichtete Flächen,
die teilweise als Depotflächen für das Naturkundemuseum, aber auch als Werkstätten und
Ateliers genutzt werden könnten. In der Nordachse können Lager und Archive angesiedelt
werden. Auch diese Flächen werden brandschutztechnisch ertüchtigt und stehen zum
weiteren Innenausbau zur Verfügung.
Die Gebäudehülle des Objektes wird saniert. Das Naturkundemuseum erhält einen
separaten Eingang und eine Freifläche von ca. 300 m² vor dem Gebäude.
Der bisherige Nutzer Bimbo-Town zieht aus der Halle 7 aus und beabsichtigt und ist mit dem
Betreiber der Baumwollspinnerei zur Umsiedlung seines Projektes innerhalb des Geländes
der Baumwollspinnerei im Gespräch.
Stadt, Eigentümer und künftige neue Nutzer sind sich darüber einig, dass es zur
Etablierung der Kultureinrichtungen an dem Standort Halle 7 auf der Spinnerei
gemeinsamer Anstrengungen bedarf. Insbesondere die Themen verkehrliche
Anbindung, kindgerechte Umfeldgestaltung und die Aufenthaltsqualität auf dem
Gelände werden begleitend bearbeitet.
Überlassung des Gebäudes
Die Halle 7 befindet sich im Eigentum der Leipziger Baumwollspinnerei
Verwaltungsgesellschaft mbH. Sie wird durch die Eigentümerin saniert und umgebaut und
der Stadt Leipzig für 15 Jahre zur Nutzung überlassen. Im Grundbuch der Halle 7 wird die
künstlerisch kulturelle Nutzungen neben dem Gemeinnutz auf die Dauer von 15 Jahren
gesichert. Andere zukünftige Nutzungsbelegungen der Stadt Leipzig werden im Rahmen
weiterer schriftlicher Vereinbarungen zwischen der Stadt und der Spinnerei gefasst. Die
Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH wird der Stadt Leipzig die anfallenden
Betriebs-/Neben- und Verwaltungskosten berechnen.
Kosten
Die Kosten der Maßnahme (ohne Umsetzung Konzept NKM) betragen insgesamt
11.751.653,00 € brutto.
Kostengruppe
Gesamtkosten in €
KG 200 – Herrichten und Erschließung
190.154
KG 300 – Bauwerk - Baukonstruktion
5.820.359
KG 400 – Bauwerk – Technische Anlagen
3.132.207
KG 500 - Außenanlagen
338.733
KG 700 - Baunebenkosten
2.270.200
Summe
11.751.653
Finanzierung
Die maximale Förderung beträgt 85 % der
Berücksichtigung des Unrentierlichkeitsgrundsatzes.
zuwendungsfähigen
Die maximale Höhe der Finanzhilfen beläuft sich auf 2/3 der Förderung.
Seite 3
Kosten
unter
Der voraussichtliche Finanzierungsplan stellt sich wie folgt dar:
Gesamtkosten
zuwendungsfähige Kosten
Fördersatz 85 %
Finanzhilfen des Bundes/Landes (2/3)
kommunale Eigenmittel
Eigenmittel der Eigentümerin
(15 % der Gesamtkosten)
11.751.653 €
11.751.653 €
9.988.905 €
6.659.270 €
3.329.635 €
1.762.748 €
2016
2.817.161 €
2017
3.842.109 €
Gesamt
6.659.270 €
745.642 €
1.017.106 €
1.762.748 €
Zuschuss Stadt
1.408.581 €
1.921.054 €
3.329.635 €
Gesamt
4.971.384 €
6.780.269 €
11.751.653 €
Fördermittel
Zuschuss Investor
VE kassenwirksam
5.763.163 €
2016
2017
Gesamt
Zuschuss Stadt gesamt
inkl. Vorfinanzierung Fördermittel
4.225.742 €
5.763.163 €
9.988.905 €
dav.: Fördermittel, die refinanziert werden
2.817.161 €
3.842.109 €
6.659.270 €
Das Kostenrisiko durch Kostenerhöhungen sollte nach Möglichkeit und Verfügbarkeit im
selben Verhältnis Fördermittel / kommunale Mittel / Eigenmittel der Eigentümerin aufgeteilt
werden. Die Bereitstellung weiterer Fördermittel ist in diesem Fall mit dem Fördermittelgeber
zu klären.
Die Stadt Leipzig schließt mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern eine
Städtebauliche Vereinbarung zur Finanzierung des Vorhabens ab. Die Vereinbarung regelt
die Absichtserklärung des Freistaates Sachsen, Mittel entsprechend Verfügbarkeit
bereitzustellen. Da der Zeitpunkt der Mittelverfügbarkeit nicht festgelegt werden kann, wird
die Stadt Leipzig die Fördermittel vorfinanzieren. Die Stadt Leipzig verhandelt mit dem
Freistaat Sachsen mit dem Ziel, die Refinanzierung der Finanzhilfen bis 2018 zu sichern.
Eine Fördervoraussetzung ist, dass das Vorhaben Bestandteil des Stadtumbaukonzeptes
wird, das am 29.02.2012 beschlossen worden ist. Die Fortschreibung des
Stadtumbaukonzeptes und der Maßnahmelisten für die drei Aufwertungsgebiete ist in
Vorbereitung und soll voraussichtlich im IV. Quartal 2015 beschlossen werden.
Der Baubeginn an der Halle 7 soll im I. Quartal 2016 erfolgen. Es wird von einer Bauzeit von
ca. 18 Monaten (ohne NKM) ausgegangen. Aus diesem Grund ist im Haushaltsjahr 2016
eine überplanmäßige Auszahlung und eine VE mit kw 2017 erforderlich, sowohl zur
vollständigen Finanzierung des kommunalen Eigenanteils als auch zur Vorfinanzierung der
erwarteten Finanzhilfen.
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Die Einbauten Belüftungssystem und Theaterboden werden Bestandteil der Rekonstruktion
der Halle 7 sein. Es wird davon ausgegangen, dass nicht mit dem Bau realisierte
Spezialausstattungen für das LTT in Höhe von ca. 45.000 € durch den freien Träger selbst
aufgebracht werden.
Für den Theaterbetrieb des LOFFT e. V. ist die Wiederherstellung der hochwertigen
technischen Ausstattung analog der bisherigen Spielstätte am Lindenauer Markt
unabdingbar. Die dortigen Einbauten verbleiben nach Auszug des LOFFT beim Theater der
Jungen Welt und sind für die Nutzung der Halle 7 auf diese zugeschnitten als
Neuanschaffungen einzubringen. Ein geschätzter Kostenrahmen konnte noch nicht
verlässlich ermittelt werden, da hier für die veränderten Räumlichkeiten umfangreiche
Kostenvoranschläge notwendig wären. Die Kosten müssen von der Stadt Leipzig
übernommen und mit Aufstellung des Haushaltes 2017/2018 für 2017 zusätzlich angemeldet
werden.
Im Doppelhaushalt 2017/2018 sind außerdem die Mittel für die Umsetzung des Konzeptes
des Naturkundemuseums einzuordnen, welches 2016 erarbeitet werden soll, s. Vorlage
Grundsatzbeschluss NKM.
=> Finanzielle Auswirkungen im Investitionshaushalt 2016 - 2017 (ohne Umsetzung Konzept
NKM)
2016
Zuschuss Stadt (mit
Vorfinanzierung)
bereits veranschlagte
Planansätze 2015/2016
2017
4.225.742,00 €
5.763.163,00 €
9.988.905,00 €
500.000,00 €
500.000,00 €
Folgekosten - Ausstattung
LOFFT
Mehrauszahlungen
2016 - 2017
Gesamt
3.725.742,00 €
150.000,00 €
150.000,00 €
5.913.163,00 €
10.638.905,00
Folgekosten der Nutzung der Halle 7 im Ergebnishaushalt 2017 ff.
Mit Nutzungsbeginn der Halle 7 ab 07/2017 müssen entsprechend auch Nutzungs- bzw.
Betriebskosten in den Haushaltsplänen 2017/2018 eingestellt und auch mittelfristig
berücksichtigt werden. Eine Aufstellung der künftigen Nutzungskosten (Verbrauchs-,
Wartungs-, Gebäudekosten) ist aus der Anlage 5 ersichtlich und wurde durch den
Eigentümer kalkuliert u.a. auf der Grundlage von Vergleichs-/Erfahrungswerten der
Nutzungen auf dem Gelände der Baumwollspinnerei. Ein reeller Vergleich mit den jetzigen
Betriebs- und Verbrauchskosten der künftigen Nutzer ist nicht möglich, da die Einschätzung
der Betriebskosten nach Sanierung von vielen Faktoren abhängig ist und somit gegenwärtig
nur Richtwerte sein können. Darüber hinaus fallen Objektmanagementkosten von jährlich
126.000 € an.
Für die Jahre 2017/2018 werden voraussichtlich folgende Aufwendungen/Erträge (aus
Vermietung) anfallen:
07/2017 - 12/2017
Aufwendungen
Erträge (Nutzungsentgelte LOFFT,
Tanztheater und Theater der
Jungen Welt)
Zuschussbedarf
Seite 5
2018
187.902,00 €
375.804,00 €
68.558,77 €
137.117,52 €
119.343,23 €
238.686,48 €
Folgen bei Ablehnung
Das Sächsische Staatsministerium des Innern (SMI) hat die Förderung zur Schaffung einer
kulturellen Gemeinbedarfseinrichtung in der Halle 7 der Baumwollspinnerei positiv bewertet.
Eine entsprechende Städtebauliche Vereinbarung zur Mittelbereitstellung wird zwischen SMI
und der Stadt Leipzig abgeschlossen. Wenn die Maßnahme nicht zeitnah begonnen wird,
kann mit einer Bereitstellung von Fördermitteln in dieser Größenordnung für die Einrichtung
neuer Spielstätten für LOFFT und LTT in den Folgejahren nicht mehr gerechnet werden. Die
Standortfrage für das Naturkundemuseum wäre weiter ungelöst.
Anlagen
- Anlage 1 - Begründung
- Anlage 2 - Standortprüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
- Anlage 3 - Voraussichtliche Mehrkosten durch Nutzung der Baumwollspinnerei Halle 7
- Anlage 4 - Zu planende Nutzung der bisher noch nicht mit Nutzungen überplanten Flächen
in der Halle 7
- Anlage 5 - Übersicht Planung Betriebskosten nach Fertigstellung Halle 7
Seite 6
Prüfung der baulichen Eignung
der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
zur dauerhaften Unterbringung eines modernen Naturkundemuseums Leipzig
Auftraggeber: Stadt Leipzig
Dezernat IV Kultur
02.4 Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur
Herr Michael Faber
Neues Rathaus
Martin-Luther-Ring 4-6
04109 Leipzig
Verfasser:
Stadt Leipzig
Dezernat VI Stadtentwicklung und Bau
65.02 Amt für Gebäudemanagement, Strategische Planung
Technisches Rathaus
Prager Straße 118-136
04317 Leipzig
Dipl.-Ing. Architektin Claudia König
Tel.: +49 341 123 73 88
Fax.: +49 341 123 73 70
mail: claudia.koenig@leipzig.de
Leipzig, den 15.07.2015
Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
Inhalt
1.
Historie der Leipziger Baumwollspinnerei
3
2.
Baugeschichte der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
3
3.
Baubeschreibung der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
4
4.
Bauschäden am Bestand der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
5
5.
Derzeitige Nutzung/ bisherige Planung
5
6.
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
6.6
6.7
Standortprüfung
Bauliche Eignung
Erfüllung des Raumprogramms
– Funktionszuordnung/ Grundriss Erdgeschoss
– Funktionszuordnung/ Grundriss 1. Obergeschoss
– Gegenüberstellung Raumprogrammflächen
Inhaltliche Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten
Zugänglichkeit und Erschließung
Attraktivität des Standortes
Entwicklung der Besuchszahlen
Eigentumssituation und nachhaltige Nutzung
5
5
5
6
7
8
9
9
9
9
9
7.
Fazit
9
8.
Quellen
10
2 von 10
Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
1.
Historie der Leipziger Baumwollspinnerei
Die zwischen 1884 und 1907 auf einem ca. 10 ha großen Grundstück im Leipziger Westen errichtete Fabrikstadt mit Arbeiterwohnungen, Gartensiedlung und eigenem Kindergarten war die größte Baumwollspinnerei
Kontinentaleuropas und ist noch heute komplett erhalten.
Seit der Beendigung der Baumwollgarnproduktion im Jahr 1992 vollzieht sich am Standort ein ständiger Wandel.
Vor allem Künstler, aber auch Handwerker, Architekten, Händler u.a. bezogen seitdem ihre Ateliers, Werkstätten und Büros etc. auf dem Gelände. Ende 2004 gelang es der Spinnerei, die Aufmerksamkeit der Leipziger
Galeristen auf sich zu lenken.
Das zunehmende internationale Interesse an der Leipziger Kunst lockte weitere Akteure in die einzigartigen Räume der denkmalgeschützter Industriearchitektur.
So ist die HALLE 14 als nicht-kommerzielles Zentrum für zeitgenössische Kunst ein einzigartiger, unabhängiger Schauplatz, Denkraum und Kommunikationsort für internationale Gegenwartskunst.
Der Britische Guardian wählte die Spinnerei 2012 zum Kulturreiseziel Nr. 1 in Deutschland. 1
2.
Baugeschichte der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
Das vierte Spinnereigebäude (Halle 7) wurde 1906/07 von Max Pommer (1847 - 1915), Königlich Sächsischer Baurat und Bauunternehmer geplant und erbaut.
Unter ihm entstanden um die Jahrhundertwende die ersten Eisenbetonbauten in ' Hennebique - Bauweise' in Mitteldeutschland. Das Prinzip dieser, nach Francoise Hennebique benannten Konstruktionsmethode ist das
Wirken von Decken, Trägern und Stützen als Verbundsystem. Der Vorteil gegenüber Eisenkonstruktionen sind die Feuerbeständigkeit des Eisenbetons und die Wirtschaftlichkeit. Die von den Stützen, welche im oberen
Bereich T-förmig armiert sind, bis hinein in die Plattendecke führende Bewehrung wurde statisch genau berechnet und dimensioniert. So konnten möglichst schlanke Stützenquerschnitte und eine hohe Tragfähigkeit der
Konstruktion bei Spannweiten bis zu 16 m erreicht werden. Die Verankerung im Mauerwerk der Außenwände erfolgte durch schwalbenschwanzförmige Auflager.
Pommer erlangte als erster Deutscher die Lizens zur Errichtung von 'Hennebique - Konstruktionen' und erbaute zwischen 1898 und 1906 mehrere Bauten in dieser Weise.
Die Notendruckerei C.G. Röder in der Perthestraße Leipzig wurde 1898 von Pommer als erste 'Hennebique - Konstruktion' errichtet. Es folgten weitere in Leipzig, z.B. 1899 das Geschäftshaus Robert Gruner am Brühl 4,
1906 die Druckerei Brandstetter und eben 1907 das vierte Spinnereigebäude.1
Lageplan
Luftbild
1
aus: 3m Bauzentrale: Leipziger Baumwollspinnerei, Halle 7, 4. Spinnerei, Dokumentation Bestand
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Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
3.
Baubeschreibung der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
Baukörper:
Das Gebäude besitzt vier Normalgeschosse und ist komplett unterkellert. Die Außenabmessung beträgt ca. 34,20 m x 67,60 m.
Konstruktion:
Das Gebäude wurde in Skelettbauweise als Stahlbetonverbundkonstruktion errichtet. Das vorwiegende Stützenraster besitzt ein Hauptachsmaß von 7,00 m.
Die gemauerten Außenwände der Straßen und Hoffassade sind neben der vorwiegenden Anordnung der Fenster in Dreiergruppen auch durch Profilierung des Außenputzes gegliedert. An der westlichen Giebelwand
befand sich ein Anbau aus den 60-er Jahren, der 2003 abgebrochen wurde. Die Fassade war ursprünglich durch Fensteröffnungen gegliedert.
Erschließung:
Über zwei Treppenhäuser an der Längsseite zum Hof/ zur Südseite und der westlichen Ecke zur Straßenseite, wo sich auch ein Aufzug befindet, erschließt man die Etagen. Der Hauptzugang erfolgt vom Hof über das
Treppenhaus der benachbarten Halle 6.
Innenraum:
An der östlichen Giebelwand zu Halle 6 befindet sich im Gebäudeinneren ein über alle Geschosse führender, turmartiger Technik- und Klimabau, welcher neben seiner ehemaligen technischen Nutzung der zusätzlichen
Gebäudeaussteifung dient.
Dach:
Das Flachdach besitzt eine Dachdeckung aus Bitumenbahnen und geht zur Straßenseite in ein Steildach mit neun liegenden Dachfenstern über. 1
Innenraum
Straßenfassade
1
aus: 3m Bauzentrale: Leipziger Baumwollspinnerei, Halle 7, 4. Spinnerei, Dokumentation Bestand
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Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
4.
Bauschäden am Bestand der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei
Eine Dokumentation gibt Übersicht über die vorhandenen Bauschäden.
Genannt seien hier die schadhafte Dachdeckung und -entwässerung, Feuchteschäden an Decken, Stützen und Unterzügen wie Betonabplatzungen, Stahlkorrosion und Risse sowie verschlissene Fenster, defekter
Außenputz/ Gesimse und verwittertes Mauerwerk.
Die vorgefundenen Bauschäden entsprechen dem üblichen Zustand eines seit längerem leerstehenden vergleichbaren Gebäudes. Der Sanierungsaufwand wird als angemessen eingeschätzt.
Im Rahmen der Instandsetzungsmaßnahmen ist eine fachgerechte Betonsanierung durchzuführen.
5.
Derzeitige Nutzung/ bisherige Planung
Die Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei ist derzeit noch weitgehend ungenutzt. Lediglich das Erdgeschoss ist gefüllt mit skurrilen Kunstwerken und Attraktionen des englischen Aktionskünstlers Jim Whiting, dessen
„Bimbotown“ jedoch nur wenige Male im Jahr geöffnet ist.
Zum Zeitpunkt dieser Prüfung laufen bereits Planungen zur Umnutzung des Gebäudes.
Die vorliegende Entwurfsplanung sieht die Etablierung eines Theaterhauses vor, wobei Räumlichkeiten für das LOFFT - ein national und international anerkannter Koproduzent, Veranstalter und Gastspielort für
zeitgenössischen Tanz, post-dramatisches Theater und Performance Art -, für das LTT - Leipziger Tanztheater, eine Ausbildungsstätte für modernen und Klassischen Tanz - und für das TdJW - Theater der Jungen Welt,
einem Stadttheater für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien untergebracht werden sollen.
Konkret sind im 3. Obergeschoss für das LOFFT ein Theatersaal mit Werkstattbühne, Magazin, Garderoben und anderen Nebenräumen und für das LTT drei Studios mit Garderoben und anderen Nebenräumen
vorgesehen. Außerdem ist ein gemeinsames Foyer mit Terrasse, Wartebereich und Bar geplant.
Im 2. Obergeschoss befinden sich für das TdJW drei Proberäume mit Lager, Garderoben und anderen Nebenräumen sowie weitere Nebenräume für LOFFT und LTT.
Im Erdgeschoss geht der vorliegende Planstand von einer Wiederbelebung von „Bimbotown“ aus.
Freibleibend und ohne konkrete Nutzung sind ca. 600 m² im 2. Obergeschoss, das komplette 1. Obergeschoss mit ca. 2.000 m² sowie diverse Flächen im Kellergeschoss von ca. 600 m².
6.
6.1
Standortprüfung
Bauliche Eignung
Der Skelettbau in Stahlbetonverbundbauweise mit seinem Stützenraster im Hauptachsmaß von 7 m ist prinzipiell gut zur Einordnung eines Museums geeignet.
Bei einer zulässigen Verkehrslast von 5 kN/m² ist die Aufstellung von Ausstellungsvitrinen, Sammlungs- und Bibliotheksschränken nach Ermittlung der konkreten Lasten mit dem Statiker abzustimmen.
Die Denkmalschutzeigenschaften des Gebäudes stehen der geplanten Nutzung nicht entgegen.
Die erforderlichen brandschutztechnischen Ertüchtigungen sind mit einem üblichen Aufwand erzielbar.
Um die Ausstellungsstücke anforderungsgemäß vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, schlägt der Verfasser eine „Haus-in-Haus“-Konzeption vor.
6.2
Erfüllung des Raumprogramms
Der Masterplan Naturkundemuseum Leipzig ermittelt eine erforderliche Programmnutzfläche von insgesamt 3.430 m².
In dieser Fläche sind noch keine Verkehrs- und technischen Funktionsflächen enthalten.
Die gemäß Planstand Entwurfsplanung Theaterhaus zur Verfügung stehende Gesamtfläche von ca. 3.200 m² ist damit zur Integration des Naturkundemuseums nicht ausreichend. Erschwerend kommt die Aufteilung der
Fläche auf 1. und 2. Obergeschoss und Kellergeschoss hinzu sowie die fehlende Möglichkeit einer Adressbildung ohne eigenen Zugang im Erdgeschoss.
Die auf Grundlage dieses Zwischenergebnisses geführten Gespräche zwischen Herrn Kulturbürgermeister Fabian, Herrn Schultze, Geschäftsführer der Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH, und
Herr Whiting, Aktionskünstler „Bimbotown“, führte zu einer einvernehmlichen Klärung des Raummangels durch die Andienung von Ersatzflächen für „Bimbotown“ auf dem Gelände der Baumwollspinnerei, so dass
nunmehr das komplette Erd- und 1. Obergeschoss für die Einordnung des Naturkundemuseums zur Verfügung stehen
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Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
Die vorliegende Flächenstudie stellt die mögliche Funktionszuordnung dar:
Grundriss Erdgeschoss
6 von 10
Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
Grundriss 1. Obergeschoss
7 von 10
Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
Gegenüberstellung der Raumprogrammflächen:
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Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
6.3
Inhaltliche Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten
Größe und Raumzuschnitt der Gesamtfläche sind für die Einordnung des Naturkundemuseums komfortabel.
Ausstellungs-, Depot- und Arbeitsräume können lokal getrennt und gleichzeitig am Ort konzentriert hergestellt werden können.
Eine Vergrößerung der Sonderausstellungsfläche auf eine marktfähige Größe von ca. 500 m² ist möglich.
Der Museumsauftakt erfolgt durch einen eigenen Zugang über die westliche Giebelseite der Halle 7. Das moderne Entree mit seinen dienenden Funktionen (Foyer/ Kasse/ Garderobe/ WC/ Shop/ Café) leitet über die
doppelt geschosshohe Zentralinszenierung direkt in die Sonder- und Dauerausstellungsbereiche über.
Durch eine standortgerechte Konzeptanpassung kann nach Meinung des Verfassers ein authentisches und lebendiges Naturkundemuseum Leipzig entstehen.
6.4
Zugänglichkeit und Erschließung
Sämtliche Etagen der Halle 7 der Baumwollspinnerei werden zukünftig durch einen Aufzug barrierefrei zugänglich.
Der Standort ist durch den ÖPNV (Straßenbahnen 8, 14 und 15 sowie S-Bahn) erschlossen. Das Erfordernis einer späteren Busverbindung sollte geprüft werden.
Für den Individualverkehr stehen ausreichend Parkflächen zur Verfügung.
6.5
Attraktivität des Standortes
Im Gebäude besteht die prinzipielle Möglichkeit zur Erweiterung durch zusätzliche Flächen im 2. Obergeschoss und im Kellergeschoss.
Die Akzeptanz eines Standortes außerhalb der Innenstadt ist stark abhängig von dessen kulturellen und gastronomischen Angeboten sowie von seinem Freizeitwert im Innen- und Außenbereich.
Der Verfasser empfiehlt eindringlich die Bespielung der dem Eingang vorgelagerten Fläche durch das Naturkundemuseum - hier soll die Natur von innen nach außen strahlen.
Synergien durch die Nachbarschaften zu den bildenden und darstellenden Künsten können sich z.B. in Angebotsverknüpfungen, Zusatznutzungen und gemeinsamen Veranstaltungen etablieren.
6.6
Entwicklung der Besuchszahlen
Um langfristig stabile Besuchszahlen zu erzielen, ist eine markante Neukonzeption der Dauerausstellung unter Berücksichtigung veränderter Rezeptionsgewohnheiten sowie eine Vergrößerung der
Sonderausstellungsflächen zur Etablierung zeitgemäßer Wanderausstellungen von existentieller Bedeutung.
Mit einer realistisch erscheinenden Besuchsquote von ca. 25 % der Einwohnerzahl wird eine Besuchszahl von ca. 140.000 einschließlich Veranstaltungsbesuchern angestrebt. Diese Einschätzung teilen die Verfasser des
Masterplans Naturkundemuseum Leipzig mit dem Sachverständigenrat des Naturkundemuseums.
6.7
Eigentumssituation und nachhaltige Nutzung
Wie zwischen der Stadt Leipzig und der Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH vereinbart, soll nach Ablauf der ersten 15 Jahre Überlassung der Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei an die Stadt
Leipzig eine weitergehende und langfristige Nutzung durch die Stadt geregelt werden. Die genauen Modalitäten sind zum Prüfungszeitraum noch nicht verhandelt.
Die von den durch die Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH beauftragten Planern bisher erarbeitete Kostenindikation zur Etablierung eines Theaterhauses in der Halle 7 der Leipziger
Baumwollspinnerei muss bezüglich der Integration des Naturkundemuseums Leipzig erweitert werden. Dies ist ebenfalls zum Zeitpunkt der Prüfung noch nicht erfolgt.
7.
Fazit
Im Gesamtkontext der beschriebenen Rahmenbedingungen kann der Verfasser die Integration eines modernen Naturkundemuseums Leipzig in die Halle 7 der Leipziger Baumwollspinnerei empfehlen.
9 von 10
Stadt Leipzig I Prüfung Halle 7 Baumwollspinnerei für Naturkundemuseum
8.
Quellen
–
Arbeitsgemeinschaft Kultur, Dr. Susanne C. Meyer, Gössel und Partner, Peter Gössel, planios GbR, Dipl.-Biol. Norbert Niedernostheide: Masterplan Naturkundemuseum Leipzig, Berlin, Bremen, Bramsche, März September 2012
–
Arbeitsgemeinschaft Kultur, Dr. Susanne C. Meyer, Gössel und Partner, Peter Gössel: Folgegutachten Masterplan Naturkundemuseum Leipzig Standortvergleich, Berlin, Bremen, November 2012 - Januar 2013
–
Bauplan Architekten und Ingenieure, Dipl.-Ing. Bodo Lewin, Dipl.-Ing. Thomas Reichel: Studie zum Kostenrahmen der jeweiligen Standorte Lortzingstr. 3 und Wilhelm-Leuschner-Platz 1, Leipzig, 04.03.2014
–
3m Bauzentrale Architekten + Ingenieure: Leipziger Baumwollspinnerei, Halle 7, 4. Spinnerei, Dokumentation Bestand, Bauschäden Dachgeschoss, Dach, Fassade, Leipzig, Oktober 2013
–
Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH (Hrsg.): Spinnerei from cotton to culture, Leipzig, 2015
–
Weis & Volkmann: Theaterhaus Halle 7 der Baumwollspinnerei, Leipzig, 09.07.2015
10 von 10
ANLAGE 4
Zu planende Nutzung der bisher noch nicht mit Nutzungen überplanten
Flächen in der Halle 7
In der Halle 7 stehen im Haus selbst ca. 600 qm und im Kellergeschoss maximal 1.800 qm noch
nicht beplanter Flächen zur Verfügung.
Vorzugsweise sollten diese als Depotflächen genutzt werden. Vordringlich soll das Depot des
Sportmuseums in der Halle 7 untergebracht werden, wobei es möglich wäre, einen Teil dieses
Sammlungsbestandes im Haus selbst innerhalb eines Schaudepots zu zeigen.
Außerdem soll die Sammlung des Kulturamtes aus der Halle Böhlitz-Ehrenberg hier im
Kellergeschoss untergebracht werden. Das sanierungsbedürftige Objekt in Böhlitz-Ehrenberg
befindet sich nur anteilig im Eigentum der Stadt Leipzig. Der vollständige Erwerb dieser
Liegenschaft durch die Stadt Leipzig ist im Haushalt nicht darstellbar. Bei einer Verlagerung der
Sammlung könnte der stadteigene Anteil an der Halle Böhlitz-Ehrenberg veräußert werden.
Die übrige Fläche im Kellergeschoss kann von den städtischen Museen als Depot genutzt werden.
Depotbedarf des Kulturamtes und der Museen der Stadt Leipzig an nicht
klimatisierten Flächen:
Grassimuseum für Angewandte Kunst
ca. 500 qm für Großobjekte, Präsentationselemente und Verpackungen
Stadtgeschichtliches Museum
ca. 600 qm für Großobjekte, Möbel, Bauspolien und Ausstellungstechnik
ca. 600 qm für Sammlung Sportmuseum
Museum der bildenden Künste
ca. 200 qm für Ausstattungsgegenstände
Kulturamt, Ersatz für die Lagerhalle Böhlitz-Ehrenberg:
ca. 500 qm für Kunstwerke, Spolien und Teile von Kleindenkmalen sowie als Interimslager bei
Sanierungsvorhaben
Gesamtbedarf ca. 2.400 qm
Anlage 5
Planung Betriebskosten
Umbau Halle 7 - Städtische Nutzung
Theater ab 07/2017
Naturkundemuseum ab 2020
Fläche
10.000m² NGF
Lfd. Nr
Kostenart
1 bis 4
vom 12.11.2015
Richtwert per 01.01.2017
Euro pro Jahr netto
Richtwert per 01.01.2020
Euro pro Jahr netto
Öffentliche Lasten
19.254,00
20.034,00
1
Grundsteuer
13.314,00
13.314,00
2
Straßenreinigung
1.200,00
1.300,00
3
Müllentsorgung
3.320,00
4.000,00 ggf. über Mieter direkt
4
Niederschlagswasser
1.420,00
1.420,00
Gebäude- und Haftpflichtversicherung
3.700,00
6.000,00
5 bis 6
5
Haftpflicht
6
Feuer/Sturm/Hagel/Leitungswasser
7 bis 10
1.000,00
3.200,00
5.000,00
16.000,00
16.000,00
7
Wachschutz
3.600,00
3.600,00
8
Winterdienst
2.300,00
2.300,00
9
Grünanlagenpflege
10
Hausmeister Gelände
11 bis 22
Betrieb Gesamtareal
500,00
500,00
500,00
9.600,00
9.600,00
Wartung Technische Anlagen
56.700,00
66.700,00
11
Heizung, Lüftung, Kälte, Sanitär, MSR
35.000,00
45.000,00
12
BMA
3.000,00
3.000,00
13
RWA
1.500,00
1.500,00
14
Feuerlöscher
15
MSHV/NSHV
1.500,00
1.500,00
16
Blitzschutz
17
Sicherheitsbeleuchtung
18
Aufzüge
6.000,00
6.000,00
19
Flachdach (inkl. Dachrinnenreinigung/ Abläufe)
1.500,00
1.500,00
20
Türen
2.000,00
2.000,00
21
EMA
1.000,00
1.000,00
22
Sprinkler
3.500,00
3.500,00
23 bis 24
30.000,00
Mietersache
200,00
200,00
1.500,00
1.500,00
Gebäude
19.000,00
23
Hausmeister Gebäude
10.000,00
24
Hausreinigung komplett inkl. Mietbereiche
9.000,00
25
kaufmännische Verwaltung
6.000,00
26 bis 29
Verbrauchskosten bzw. Anschlusskosten bzw.
Abrechnungskosten, Zählermiete/-wartung
15.000,00 ggf. direkt über Mieter
15.000,00 direkt über Mieter
6.000,00
129.150,00
245.500,00
26
Wärme / Kälte
76.800,00
153.600,00
27
Wasser / Schmutzwasser
15.750,00
28
Strom Allgemeinflächen (TH, Flure, Technikräume etc.)
29
Strom Mietfläche (Annahme 20.000 kwh, 0,25€/kwh)
18.900,00
6.600,00
13.000,00 direkt über Mieter
30.000,00
60.000,00 direkt über Mieter
Summe der verbrauchsunabhängigen Betriebskosten
pro Jahr
€/m²
120.654,00
1,01
144.734,00
1,21
Summe der verbrauchsabhängigen Betriebskosten pro
Jahr
129.150,00
245.500,00
€/m²
1,08
2,05
unberücksichtigt sind Preissteigerungen; Erhöhung der Kosten um ca. 2% p.a.
ANLAGE 3
Voraussichtliche Mehrkosten durch Nutzung der Baumwollspinnerei Halle 7
Leipziger Tanztheater
Das LTT betreibt derzeit als Mieter bei der Stadt (Lößnig) und bei Privat (Josephkonsum) zwei Standorte mit
insgesamt drei Probenräumen. Für Aufführungen mietet es sich an geeigneten Veranstaltungsorten ein.
Standort
m² Miete pro qm
Mietkosten p. a.
Nebenkosten p. a.
Gesamt p. a.
Lößnig
402 m² 0,56 € netto kalt plus
1,80 € Neben- und
Heizkosten
2.721,96 €
17.366 €
20.087,96 €
Josephkonsum
171 m² 10,00 € inkl. Nebenund Heizkosten
20.637,00 €
in Miete enthalten
20.637,00 €
Gesamtkosten
40.724,96 €
Halle 7
1.145 m² lt. Kostenberechnung Vorlage vom
28.07.2015
- verbrauchsabh. Kosten
- verbrauchsunabh. Kosten
- erweiterte Betriebskosten
1,08 €/m²
1,01 €/m²
1,05 €/m²
14.839 €
13.877 €
14.427 €
43.143 €
Die voraussichtliche Mehrbelastung durch die Nutzung der Baumwollspinnerei Halle 7 p. a. beträgt ca.
2.418 € gegenüber den bisherigen Standorten. Diese Kosten könnten über die jährliche institutionelle
Förderung durch das Kulturamt zur Verfügung gestellt werden.
LOFFT
Das LOFFT betreibt derzeit als Mieter beim Theater der Jungen Welt einen eigens für seine Zwecke
hergestellten Theatersaal mit Nebenräumen am Lindenauer Markt.
Standort
m² Miete pro qm
Mietkosten p. a.
Nebenkosten p. a.
Gesamt p. a.
Lindenauer Markt 559,36 m²
Theaterflächen
5,70 € netto kalt plus
2,95 € Neben- und
Heizkosten
38.260,20 €
19.800,00 €
58.060,20 €
Lindenauer Markt 127,74 m²
Bürofläche
3,05 € netto kalt plus
1,53 € Neben- und
Heizkosten
4.680,00 €
2.340,00 €
7.020,00 €
Gesamtkosten
65.080,20 €
Halle 7
1.698 m² lt. Kostenberechnung Vorlage vom
28.07.2015
- verbrauchsabh. Kosten
- verbrauchsunabh. Kosten
- erweiterte Betriebskosten
1,08 €/m²
1,01 €/m²
1,05 €/m²
22.006 €
20.580 €
21.395 €
63.981 €
Es entsteht voraussichtliche keine Mehrbelastung durch die Nutzung der Baumwollspinnerei Halle 7
gegenüber dem bisherigen Standort.