Daten
Kommune
Leipzig
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1049279.pdf
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Erstellt
06.01.16, 12:00
Aktualisiert
23.03.16, 09:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-02252
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Fachausschuss Kultur
Ratsversammlung
23.03.2016
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Kultur
Betreff
4. Leipziger Kulturforum - Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein
Zwischenbericht
1. Die Ratsversammlung nimmt den Bericht zum 4. Leipziger Kulturforum zur Kenntnis.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
siehe Anlage
Anlagen:
Sachverhalt
Tagesordnung
ausgewählte weiterführende Ergebnisse
Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum
4. Leipziger Kulturforum, 5. Oktober 2015, Festsaal, Neues Rathaus:
"Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht"
Die Ratsversammlung vom 17. November 2011 erteilte dem Kulturdezernat den Auftrag, ein
jährliches Leipziger Kulturforum unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters zu initiieren (RBV998/11, V/A 144/11). Das Kulturforum erörtert aktuelle kulturpolitische Fragestellungen mit breiter
Beteiligung von KulturexpertInnen. Das Kulturforum ist ein Ort kritischer und offener Debatten.
Informationsvorlagen (V-DS-2213, V-DS-3842) sowie die Website der Stadt Leipzig dokumentieren
die Inhalte der bis dato geführten Diskussionen des Forums.
Das 4. Leipziger Kulturforum fand am 5. Oktober 2015 im Neuen Rathaus statt und behandelte das
Thema "Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht." In einem dichten
Parcours aus sechs Impulsvorträgen (Anlage) wurden die Herausforderungen und Akzente der
Kulturentwicklungsplanung bis 2020 aus verschiedenen Blickwinkeln skizziert: Der Perspektive der
Verwaltung, der wissenschaftlichen Analyse, der städtischen Kulturbetriebe und der freien Kultur.
Von den ca. 90 eingeladenen Persönlichkeiten des kulturellen Lebens der Stadt Leipzig waren
etwa 60 der Einladung gefolgt (Anlage). Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass das Forum einen
gesamten Nachmittag andauerte und die Eingeladenen beruflich stark eingebunden sind, darf
dieser Zuspruch als Erfolg gewertet werden.
Das Thema des Forums war komplex und bewusst als vorläufige "Zwischenbilanz" formuliert. Die
städtische Kulturverwaltung, die kommunalen Museen, das Kulturwissenschaftliche Institut der
Universität Leipzig und RepräsentantInnen der freien Kultur hatten in den zurückliegenden
Monaten Evaluationsprozesse begonnen, um die Ergebnisse in die Fortschreibung des Kulturentwicklungsplans bis 2020 einzubringen. Das Kulturforum diente der Reflexion dieser
Evaluationen und eröffnete zugleich die Möglichkeit, Schnittstellen und Parallelen in den einzelnen
Prozessen zu identifizieren sowie Erkenntnisse abzugleichen.
Die einzelnen Beiträge werden folgend thesenhaft pointiert auf den Punkt gebracht.
Weiterführende Zusammenfassungen einzelner Beiträge sind als Anlage beigefügt (Anlage).
1. Zwischenbericht: Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung der Stadt Leipzig
Michael Faber, Bürgermeister für Kultur der Stadt Leipzig
Die Kulturentwicklungsplanung 2020 ist eine Fortschreibung. Sie nimmt wesentliche Schwerpunkte
des Kulturentwicklungsplans 2008 – 2015 auf und ergänzt sie um neue Aspekte. Ein Schwerpunkt
des Kulturentwicklungsplans 2020 wird sein, mehr Verbindungen zwischen den Einrichtungen zu
schaffen – egal, ob es städtische Einrichtungen sind oder ob sie vom Bund, vom Land oder einem
Anderen getragen werden. Gemeinsam kann eine höhere Wirkkraft entfaltet werden. Außerdem
soll der Kulturentwicklungsplan 2020 berücksichtigen, dass Leipzig inzwischen eine wachsende
Stadt ist.
2. Aktuelle Debatte: Migration und Integration – Herausforderungen für die Kultur?
Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration
Bisher hat das Thema Integration in Sachsen auf staatlicher Ebene kaum eine Rolle gespielt; die
Aufgabe wurde vor allem ehrenamtlich bewältigt. Das hat sich geändert. Es wurde eine integrative
Förderrichtlinie aufgelegt, und es können Fördermittel für integrative Maßnahmen, auch kulturelle
Projekte, beantragt werden. Frau Köpping fordert Akteure auf, selbst aktiv zu werden, Bedarfe und
Interessen der Flüchtlinge abzufragen und kulturelle Projekte zu entwickeln.
Anmerkung, Kulturdezernat: Das Thema interkulturelle Teilhabe wird im Kulturentwicklungsplan
2020 verstärkt ausformuliert.
1
Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum
3. Expertenbefragung: Zur Situation der Kultur in Leipzig – Positionen von Akteuren
Jun.- Prof. Dr. Nina Tessa Zahner, Kulturwissenschaftliches Institut, Universität Leipzig
Im Zeitraum zwischen März und August 2015 fanden mit 16 ExpertInnen des kulturellen Feldes in
Leipzig Befragungen zu Besonderheiten und Herausforderungen der Kultur in Leipzig statt. Die
Gespräche wurden mit LeiterInnen der kulturellen Eigenbetriebe sowie der freien Kultur aller
Sparten entlang offener Leitfragen geführt.1 Kultur wurde von den Befragten als wesentlich für das
Image der Stadt, als Motor des Stadtwachstums und als Integrationsfaktor einer wachsenden, sich
zunehmend differenzierenden Stadtgesellschaft begriffen. Fast alle Befragten wünschen sich vor
diesem Hintergrund, dass Kultur als größte Stärke der Stadt mehr Anerkennung erfährt sowie eine
stärkere Vermarktung von Leipzig als (dynamischer) Kulturstadt mit pluraler Kulturlandschaft und
großen Leuchttürmen erfolgt.
4. Ausblick und Diskussion: Museumskonzeption 2020
Dr. Volker Rodekamp für die städtischen Museen
Die Leipziger Museumslandschaft hat in den 1990er Jahren Weichenstellungen erfahren, die nach
der Jahrtausendwende zu einer deutlichen neuen Positionierung der Museen führte. Dies belegen
sowohl der Publikumszuspruch wie auch die breite, internationale Presseresonanz. Diese
Entwicklung wurde aus der Perspektive der Museen allerdings nicht ausreichend durch das
Stadtmarketing begleitet. Hier gilt es, das museale Wertepotenzial verstärkt zu kommunizieren.
Die in leitender Position für die Museen Tätigen wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bringen Engagement und Wissen, Ideen und eine ausgeprägte Kooperationsfähigkeit mit, um die
neuen musealen Plattformen mit Leben zu erfüllen. Doch dieser Verantwortung und diesem
Engagement steht eine permanent angespannte Finanzsituation entgegen. Hier gilt es, in den
kommenden Jahren gegen zu steuern.
5. Bericht und Diskussion: Kongress kultur | standort.bestimmung
Falk Elstermann, Leipzig Plus Kultur e.V.
Im September 2015 fand der internationale Kongress kultur | standort.bestimmung statt, der aus
einem Zusammenschluss der Freien Szene in Leipzig heraus konzipiert wurde und 38 nationale
und internationale ExpertInnen in Leipzig versammelte, um Herausforderungen und Perspektiven
der Freien Szene in Panels und Workshops vergleichend zu erörtern. Dieses Forum wurde ganz
maßgeblich mit Mitteln der Stadt Leipzig gefördert, da leider der Freistaat kein Förderengagement
zeigte. Als Ergebnis für Leipzig wird u.a. die Einrichtung eines „Runden Tisches“ vorgeschlagen,
der VertreterInnen der Freien Szene, der Kulturverwaltung und der Kulturpolitik zusammenbringen
soll, um in regelmäßigen Abständen aktuelle kulturpolitische Fragestellungen zu diskutieren.
Anmerkung, Kulturdezernat: Das Leipziger Kulturforum ist u.a. ein solcher Ort der Diskussionen.
6. Bilanz und Diskussion: Kulturförderung, KEP Soziokultur und kulturelle Bildung
Susanne Kucharski-Huniat, Kulturamt der Stadt Leipzig
Die Stadt Leipzig hat die kommunale Förderung der freien Kultur in den vergangenen Jahren
erheblich gesteigert. Zwischen 2008 und 2015 haben sich die ausgereichten Fördermittel für die
freie Kultur fast verdoppelt und sind von 2,7 Mio auf 5,2 Mio Euro gestiegen. Mit dem
Finanzvolumen von 2012 hätten beispielsweise alle im Jahr 2008 gestellten Förderanträge
bewilligt werden können. Auch konnten einzelne Projektförderungen in institutionelle Förderungen
übergehen. Zukünftig wird eine Dynamisierung verankert: Das Budget zur Förderung der freien
Kultur wird ab 2016 auf der Basis der Vorjahressumme jeweils um 2,5 % erhöht. Eine solche
Dynamisierung ist deutschlandweit einmalig; sie wird auch im Kulturentwicklungsplan 2020
verankert.
Die Ergebnisse des 4. Leipziger Kulturforums werden synthetisiert, um diese für den Kulturentwicklungsplan 2020 fruchtbar zu machen, der Anfang 2016 finalisiert wird.
1 Mit einem Vertreter der freien Musikkultur konnte bis zum Präsentationstag im Oktober 2015 leider kein
Interview realisiert werden.
2
Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht
5. Oktober 2015, 14 Uhr – 17.45 Uhr
Neues Rathaus, Festsaal, Raum 257
Martin-Luther-Ring 4-6
04109 Leipzig
14.00 – 14.05 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
Michael Faber, Bürgermeister für Kultur Stadt Leipzig
14.05 – 14.30 Uhr
Aktuelle Debatte: Migration und Integration – Herausforderungen für die Kultur?
Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Dresden
14.30 – 14.45 Uhr
Zwischenbericht: Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung der Stadt Leipzig
Michael Faber, Bürgermeister für Kultur Stadt Leipzig
14.45 – 15.30 Uhr
Expertenbefragung: Zur Situation der Kultur in Leipzig – Positionen von Akteuren
Prof. Dr. Nina Tessa Zahner, Kulturwissenschaftliches Institut, Universität Leipzig
15.30 – 16.00 Uhr
Pause
16.00 – 16.30 Uhr
Ausblick und Diskussion: Museumskonzeption 2020
Dr. Volker Rodekamp für die städtischen Museen Leipzig
16.30 – 17.00 Uhr
Bericht und Diskussion: Kongress kultur | standort.bestimmung
Falk Elstermann, Leipzig Plus Kultur e.V.
17.00 – 17.30 Uhr
Bilanz und Diskussion: Kulturförderung, KEP Soziokultur und kulturelle Bildung
Susanne Kucharski-Huniat, Kulturamt Stadt Leipzig
17.30 – 17.45 Uhr
Résumé
Michael Faber, Bürgermeister für Kultur Stadt Leipzig
1
Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht
5. Oktober 2015, Festsaal, Neues Rathaus
Einladungsliste
Uwe Albrecht
Dr. Stefan Altner
Yadegar Asisi
Ulrike Bernard
Steffen Birnbaum
Volker Bremer
Prof. Dr. Ulrich Brieler
Antje Brodhun
Torsten Buß
Prof. Dr. Ana Dimke
Dorothea Dubrau
Axel Dyck
Franziska Eißner
Falk Elstermann
Jürgen Ernst
Michael Faber
Dr. Thomas Fabian
Thomas Farken
Michael Fernau
Prof. Dr. Josef Focht
Dirk Förster
Ute E. Gabelmann
Mandy Gehrt
Dr. Christian Geltinger
Dr. Gabriele Goldfuß
Marco Götze
Prof. Dr. Gesine Grande
Stojan Gugutschkow
Annegret Hänsel
Prof. Josef Haslinger
Stefan Heilig
Lutz Hirschmann
Dr. Wolfgang Hocquél
Dr. Skadi Jennicke
Uta Johannes
Burkhard Jung
Prof. Dr. Jörg Junhold
Stadt Leipzig Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Thomanerchor Leipzig
Asisi Visual Culture GmbH
AG Soziokultur
Initiative Leipzig + Kultur e.V.
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Stadt Leipzig, Referat Wissenspolitik
Stadt Leipzig, Dezernat Kultur
Schauspiel Leipzig
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Fraktion SPD
Galerie KUB / artpa e.V.
Sprecher, Initiative Leipzig + Kultur e.V.
Mendelssohn-Haus
Stadt Leipzig, Dezernat Kultur
Stadt Leipzig, Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit
AG Jour Fixe Kulturelle Bildung
Deutsche Nationalbibliothek
GRASSI Museum für Musikinstrumente
LOFFT e.V.
Fraktion SPD
Fraktion Die Linke
Oper Leipzig
Stadt Leipzig, Referat Internationales
Fraktion Die Linke
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur
Stadt Leipzig, Referat Migration und Integration
UNIKATUM Kindermuseum
Deutsches Literaturinstitut Leipzig
Jazzclub Leipzig e.V.
Bund Bildender Künstler Leipzig e.V.
Kulturstiftung Leipzig
Fraktion Die Linke
Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung
Stadt Leipzig
Zoo Leipzig GmbH
2
Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
Stefan Kache
Annette Körner
Michael Körner
Johanna Krümpelbeck
Susanne Kucharski-Huniat
Jörg Kühne
Prof. Martin Kürschner
Christian Linke
Beate Locker
Enrico Lübbe
Jochem Lunebach
Ansbert Maciejewski
Dr. Gesine Märtens
Peter Matzke
Susanne Metz
Constanze Müller
Claudius Nießen
Andrea Niermann
Nils Oberstadt
Leena Pasanen
Rüdiger Pusch
Sophie Renz
Heike Richter-Beese
Dr. Volker Rodekamp
Karin Rolle
Prof. Dr. Marc Rölli
Heiko Rosenthal
Katharina Schenk
Prof. Ulf Schirmer
Ronald Schiller
Dr. Hans-Werner Schmidt
Prof. Dr. U. Johannes Schneider
Prof. Dr. Beate Schücking
Prof. Andreas Schulz
Bertram Schultze
Dr. Dettloff Schwerdtfeger
Nanette J. Snoep
W.-Dietrich Speck von Sternburg
Jean-Christophe Tailpied
Dr. Olaf Thormann
Harriet Völker
Dr. Carla Wagner
Michael Weickert
Julia Weigold
Rita Werner
Matthias Wiedemann
Anja-Christine Winkler
Martin C. Winter
Jun.-Prof. Dr. Nina Tessa Zahner
Jürgen Zielinski
Oliver Zille
Franciska Zólyom
Club Distillery
Fraktion Die Grünen
Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung
Universität Leipzig, Institut für Kulturwissenschaften
Stadt Leipzig, Kulturamt
Fraktion AfD
HS f. Musik u. Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy"
Stadt Leipzig, Dezernat Kultur
Stadt Leipzig, Kulturamt
Schauspiel Leipzig
Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt
Fraktion CDU
Fraktion die Grünen
Stadt Leipzig, Dezernat Kultur
Leipziger Städtische Bibliotheken
Initiative Leipzig + Kultur e.V.
Universität Leipzig, Deutsches Literaturinstitut Leipzig
Fraktion CDU
Fraktion CDU
Leipziger DOK-Filmwochen GmbH
Kristallpalast Varieté
Initiative Leipzig + Kultur e.V.
Volkshochschule Leipzig
Stadtgeschichtliches Museum
Stadt Leipzig, Dezernat Kultur
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Stadt Leipzig, Dezernat f. Umwelt, Ordnung, Sport
Fraktion SPD
Oper Leipzig
Naturkundemuseum Leipzig
Museum der bildenden Künste
Universität Leipzig, Universitätsbibliothek
Universität Leipzig
Gewandhaus zu Leipzig
Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltung
Bach-Archiv Leipzig
GRASSI Museum für Völkerkunde
Mäzen
Institut Francais Leipzig + Dresden
GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Stadt Leipzig, Kulturamt
Volkshochschule Leipzig
Fraktion CDU
Stadt Leipzig, Kulturamt
Stadt Leipzig, Kulturamt
Musikschule Leipzig "Johann Sebastian Bach"
Initiative Leipzig Kultur e.V.
Gedenkstätte für Zwangsarbeit e.V.
Universität Leipzig, Institut für Kulturwissenschaften
Theater der Jungen Welt
Leipziger Buchmesse
Galerie für Zeitgenössische Kunst
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Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht
5. Oktober 2015, Festsaal, Neues Rathaus
Ausgewählte weiterführende Ergebnisse:
1. Expertenberfragung: Zur Situation der Kultur in Leipzig – Positionen von Akteuren
Jun.- Prof. Dr. Nina Tessa Zahner, Kulturwissenschaftliches Institut, Universität Leipzig
Im Zeitraum zwischen März und August 2015 fanden mit 16 ExpertInnen des kulturellen Feldes in
Leipzig Befragungen zu Besonderheiten und Herausforderungen der Kultur in Leipzig statt. Die
Gespräche wurden mit LeiterInnen der kulturellen Eigenbetriebe sowie der freien Kultur aller
Sparten1 entlang offener Leitfragen geführt.
Die Untersuchung zielte darauf ab zu rekonstruieren, welche Aspekte Akteure des Kulturlebens als
RepräsentantInnen von städtischen Institutionen bzw. Sparten der freien Kultur für wesentlich im
Rahmen der Fortschreibung der Kulturentwicklungsplanung der Stadt Leipzig halten. Es ging um
die Einschätzungen und Schlüsse der Akteure selbst und die Diagnosen und Prognosen, die aus
Akteursperspektive für die Kulturentwicklungsplanung abgeleitet werden.
Kurzzusammenfassung:
• Kultur wurde von den Befragten als wesentlich für das Image der Stadt, als Motor des Stadtwachstums und als Integrationsfaktor einer wachsenden, sich zunehmend differenzierenden
Stadtgesellschaft begriffen.
• Fast alle Befragten wünschen sich vor diesem Hintergrund, dass Kultur als größte Stärke der
Stadt mehr Anerkennung (auch finanziell) erfährt sowie eine stärkere Vermarktung von Leipzig als
(dynamischer) Kulturstadt mit pluraler Kulturlandschaft und großen Leuchttürmen stattfindet.
• Es wird auf kulturelle Vielfalt als Nebeneinander von Innovation und Tradition gesetzt, die
Anerkennung eines breiten Kulturbegriffs durch Politik und Verwaltung gefordert, eine verstärkte
Ansprache neuer Zielgruppen unternommen und die Möglichkeit der verstärkten Partizipation von
Bürgern und kulturellen Akteuren an (kultur-)politischen Entscheidungsprozessen gewünscht.
• Akteure sehen die Aufgabe der städtischen Kulturpolitik vor allem darin, die Rahmenbedingungen
zu schaffen, damit sich eine qualitativ hochwertige, vielfältige Kulturlandschaft entfalten kann.
Hierzu sollten die Förderpolitik, aber auch die Zusammenarbeit verschiedener politischer Ressorts
immer wieder überprüft werden.
• Kultur wird als Querschnittaufgabe begriffen, denn kommunale Kulturpolitik ist immer auch
Stadtpolitik, Bildungspolitik, Wirtschafts-, Tourismus-und Standortpolitik, Integrations- und
1Mit einem Vertreter der freien Musikkultur konnte bis zum Präsentationstag im Oktober 2015 leider kein
Interview realisiert werden.
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Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
Sozialpolitik. Hinsichtlich des KEP besteht der Wunsch, diesen spartenspezifischer auszuarbeiten
und konkrete Ziele und Maßnahmen zu formulieren, um den KEP wirkungsvoller zu gestalten. Eine
stärkere Beteiligung der kulturellen Akteure scheint hier wünschenswert.
2. Bericht und Diskussion: Kongress kultur | standort.bestimmung
Falk Elstermann, Leipzig Plus Kultur e.V.
Im September 2015 fand der internationale Kongress kultur | standort.bestimmung statt, der aus
einem Zusammenschluss der Freien Szene in Leipzig heraus konzipiert wurde und 38 nationale
und internationale ExpertInnen in Leipzig versammelte, um Herausforderungen und Perspektiven
der Freien Szene in Panels und Workshops vergleichend zu erörtern.
Als Ergebnis für Leipzig wird u.a. die Einrichtung eines "Runden Tisches" vorgeschlagen, der
nachfolgend modellhaft skizziert wird:
Skizze:
3. Bilanz und Diskussion: Kulturförderung, KEP Soziokultur und kulturelle Bildung
Susanne Kucharski-Huniat, Kulturamt der Stadt Leipzig
Die Stadt Leipzig hat die kommunale Förderung der freien Kultur in den vergangenen Jahren
erheblich gesteigert. Auch wurden zahlreiche investive Zuschüsse gewährt sowie Sanierungsmaßnahmen an Liegenschaften des Kulturamtes, in denen freie Träger untergebracht sind,
durchgeführt. Zwischen 2008 und 2015 haben sich die ausgereichten Fördermittel für die freie
Kultur fast verdoppelt und sind von 2,7 Mio auf 5,2 Mio Euro gestiegen. Zukünftig wird eine
Dynamisierung verankert: Das Budget zur Förderung der freien Kultur wird ab 2016 auf der Basis
der Vorjahressumme jeweils um 2,5 % erhöht.
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Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
Folien:
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Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
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Informationsvorlage: 4. Leipziger Kulturforum – Anlage
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