Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1050854.pdf
Größe
70 kB
Erstellt
20.01.16, 12:00
Aktualisiert
23.03.16, 09:57
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Neufassung Nr. 0517/14-ÄA-03-NF-01
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
20.01.2016
Zuständigkeit
Beschlussfassung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Naturkundemuseum Leipzig - Grundsatzbeschluss
Beschlussvorschlag:
1.
Der Masterplan (MP) Naturkundemuseum Leipzig 2012 (Anlage 3), der Standortvergleich
(Anlage 2) und die Studie zum Kostenrahmen der Standorte Bowlingtreff und Lortzingstraße werden
zur Kenntnis genommen. Die grundsätzlichen Aussagen des MP zu den Zielen, Aufgaben und
Potenzialen eines Naturkundemuseums Leipzig sind Grundlage für die Neuausrichtung.
2.
Der Bowlingtreff als möglicher Standort für das Naturkundemuseum wird verworfen.
3.
Die Verwaltung legt unverzüglich einen Zeitplan vor, wie der Standort Lortzingstr. 3 bis zum
Jahr 2020 baulich so hergerichtet wird, dass Ausstellungen und Museumsbetrieb den gegenwärtigen
Standards eines zeitgemäßen und konkurrenzfähigen Museumsbetriebes hinsichtlich Präsentation
der Sammlung, museumspädagogischer Konzeption, Betreuung und Inventarisierung der
Sammlungsbestände sowie eines attraktiven Angebots an Sonderausstellungen entsprechen (vgl.
MP, S.142 ff.). Dazu gehören das Museumsfoyer, Café, Museumsshop und mindestens ein
Veranstaltungsraum. Diese Konzeption ist bis Ende 2. Quartal 2017 mit einer Investitionsplanung zu
untersetzen, der ein Planungs-, Bau- und Finanzierungsbeschluss folgt.
4.
Der jetzige Standort Lortzingstraße 3 wird durch einen Neubau erweitert. Nur mit einem
Neubau kann die derzeitige "unerträgliche Gebäude- und Arbeitssituation" beendet werden (vgl. MP,
S. 5). Mit einem Architekturwettbewerb soll eine gestalterisch ästhetische und funktionale Lösung
gefunden werden, die den Ansprüchen eines modernen Museums gerecht wird. Grundlage ist die
Mindest-Nutzfläche (NF) von 3.430 m² (Anlage 5 und Anlage 7).
5.
Für die Erarbeitung der Aufgabenstellung und für die Vorplanung zur Sanierung des
Gebäudes sind die erforderlichen finanziellen Mittel für den Erweiterungsbau und zur
baulichen Ertüchtigung und Sanierung einzustellen.
6.
Nach Beschluss der Vorlage, wird innerhalb von 8 Wochen die Stelle des Museumsdirektors
neu ausgeschrieben. Schrittweise wird weiteres Personal bis 2016 eingestellt, wie im MP (S. 103 ff.)
gefordert.
Sachverhalt:
Das Naturkundemuseum ist historisch gewachsener Bestandteil der Museumslandschaft von
Leipzig sowohl inhaltlich als auch architektonisch. Das Naturkundemuseum Leipzig, das 2006 auf
sein 100-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, hat sich im Laufe der Jahre zu einem
bedeutenden Sammlungs-, Bildungs- und Ausstellungszentrum entwickelt.
Es verfügt über beachtliche Sammlungen in den Bereichen Geologie, Botanik, Zoologie und
Archäologie, die auch international von Bedeutung sind. Besonders hervorzuheben sind die
Dermoplastiken von Herman ter Meer.
Als mittelgroßes Museum im mitteldeutschen Raum, birgt das Museum noch sehr viel Potenzial,
dass es zu heben gilt. Die derzeitige völlig inakzeptable Situation des Naturkundemuseums Leipzig,
ergibt sich aus der problematischen Gebäudesituation, der veralteten Dauerausstellung und einer
untragbaren Depotsituation, die schon lange nicht mehr in der Lage ist, die Sammlungen
fachgerecht aufzubewahren. Dieser Kreislauf kann nur mit einer Neukonzeption und einer
Flächenerweiterung durchbrochen werden. Zeitgleich muss das Personal bis zur abgeschlossenen
Realisierung in den Bereichen Museumspädagogik, wissenschaftliche Mitarbeiter, Dokumentation
und Präparation und später das technische Personal, aufgestockt werden.
Um die prekäre Arbeits- und Gebäudesituation zu beenden, benötigt das Museum eine, den
modernen Erfordernissen des Museums angepasste Gebäudestruktur. Das Naturkundemuseum
Leipzig soll bis 2018 am jetzigen Standort Lortzingstraße 3 auf insgesamt mindestens 3.430 m²
Nutzfläche (NF) erweitert werden. Nach Fertigstellung des Erweiterungsgebäudes wird der Altbau
bis 2020 baulich ertüchtigt und so hergerichtet, dass Ausstellungen und Museumsbetrieb den
gegenwärtigen Standards eines zeitgemäßen und konkurrenzfähigen Museumsbetriebes
entsprechen.
Die dafür erforderliche Konzeption wird im MP beschrieben. Bereits vorliegende
Machbarkeitsstudien und Planungen aus vergangenen Jahren, u.a. auch des Wissenschaftlichen
Beirats des NKM, des Förderverein NKM und des Arbeitskreis NKM sowie der Universität Leipzig
und weiterer wissenschaftlicher Institutionen, sollen in die Erarbeitung einfließen. Die
Aufgabenstellung bildet die Grundlage für die anschließend zu erstellende Vorplanung.
Die Ausschreibung der Direktorenstelle wurde Ende 2013 ergebnislos abgebrochen. Allerdings unter
der Maßgabe, noch im ersten Halbjahr 2014 zu einem Beschluss zur Zukunft des Museums in der
Ratsversammlung zu gelangen. Deshalb ist diese unverzüglich mit Beschluss der Vorlage neu
auszuschreiben.
Erst mit dem Planungs- sowie Bau- und Finanzierungsbeschluss gibt es die verbindliche Sicherheit
für die dauerhafte Existenz des Museums. Nur mit dieser Verbindlichkeit können danach dringend
notwendige Kooperationsmöglichkeiten mit Forschungseinrichtungen aus der Region sowie
Drittmittelgebern ausgelotet werden.