Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1043122.pdf
Größe
242 kB
Erstellt
15.10.15, 12:00
Aktualisiert
21.03.16, 16:45
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Petition Nr. VI-P-01978
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Petitionsausschuss
04.12.2015
Vorberatung
Ratsversammlung
16.12.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Petitionsausschuss
Betreff
Petition zur Umbenennung eines Teiles der Simildenstraße in "Frau Krause ihre
Straße"
Beschlussvorschlag:
Der Petition wird nicht abgeholfen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Die Straßenumbenennung fällt in den Aufgabenbereich des Stadtrates. Eine Umbenennung in „Frau
Krause ihre Straße“ wird allerdings von den Mitgliedern des Petitionsausschusses abgelehnt.
Legitime Zwecke der Straßenumbenennung sind die Pflege örtlicher Traditionen und die Ehrung
verdienter Bürger. Nach den Ausführungen des Petenten handelt es sich bei „Frau Krause“ um eine
verdiente Bürgerin, zudem konnte sie wie beschrieben im Rahmen ihrer Wirkungsstätte zur Pflege
der örtlichen Tradition beitragen.
Der Petent begründete die Umbenennung der Straße mit dem außerordentlichen sozialen
Engagement und Einsatz von Frau Krause während ihrer Beschäftigung als
Kellnerin/Geschäftsführerin in der beschriebenen Lokalität. Trotz ihrem unstrittigen wichtigen
Einfluss auf die umliegenden Gemeinde ist eine Straßenumbenennung in „Frau Krause ihre Straße“
nicht möglich. Es kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden, ob „Frau Krause“ eine überregionale
von der Allgemeinheit anerkannte Persönlichkeit ist. Aus diesem Grund ist es fraglich, ob es
tatsächlich um eine „verdiente Bürgerin“ handelt.
Der Namensvorschlag ist weiterhin grammatikalisch fragwürdig. Der verschlagene Name suggeriert
ggf. keine öffentliche Straße, sondern eine private nicht gewidmete Straße. Die Struktur und Form
des Straßennamens hebt sich sehr von den vorhandenen Straßen im Leipziger Stadtgebiet ab. Des
Weiteren hält der Straßenname nicht die aufgestellten Richtlinien der AG Straßenbenennung ein.
Nach Einschätzung des Ausschusses könnte eine Umbenennung aus den genannten Gründen zu
Verwechslungen und Irritationen führen.
BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 16.12.2015
zu 10.1
Petition zur Umbenennung eines Teiles der Simildenstraße in "Frau
Krause ihre Straße"
Vorlage: VI-P-01978
Beschluss:
Der Petition wird nicht abgeholfen.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen
Protokollnotiz: Das Verfahren zur Beteiligung von SBB bei derartigen Sachverhalten wird geprüft.
Leipzig, den 17. Dezember 2015
Seite: 1/1
VI-P-1978
Petition zur Umbennung eines Teiles der Simildenstraße in "Frau Krause ihre Straße"
Einreicher: Thomas Kumbernuß
Hiermit wird die Umbennung der Simildenstraße zwischen Simildenstraße und Selneckerstraße in
"Frau Krause ihre Straße" beantragt. Die Umbenennung samt Verteilung neuer Hausnummern soll
einschließlich der Eckhäuser Simildenstraße/Ecke Simildenstraße erfolgen, wobei die Ehre der
Hausnummer "Frau Krause ihre Straße 1" dem Eckhaus "Simildenstraße 8" zu Teil wird.
Begründung:
Mit der Umbennung dieses Abschnittes der Simildenstraße wird nicht nur ein langexistierendes
Paradoxum der Leipziger Straßenbeschilderung, einem Fauxpas schildbürgergleichen Ausmaßes,
Abhilfe geschafft, nein, vielmehr ehrt die Stadt Leipzig einer der einfühlsamsten und
warmherzigsten Personen Connewtz' des ausgehenden 20. Jahrhunderts wenn nicht gar DER
einfühlsamsten und warmherzigsten Person aus dem auch in der Ratsversammlung innig
geliebten südlichsten Stadtteil unserer geschätzten Heimatstadt überhaupt. Fast endlos wäre eine
Gästeliste, würden die Namen derer genannt werden, die in der damals noch unter der Banner
"Marienburg" laufenden Gaststätte bei Frau Hannelore Krause, von allen ob ihres großen Herzens
nur "Mutter Krause" genannt, nicht nur den legendären Käse fanden, runtergespült mit einem frisch
gezapften Bier, sondern auch Trost und Seelsorge. Kurz: Für viele wurde die "Marienburg" zu
einem zweiten zu Hause, einem zu Hause fern von missmutigen Ehemännern und -frauen, fern
von quengelnden Kindern, einem zu Hause, das seinem Namen gerecht wurde. Doch wenn der
Tag am hellsten, ist die Nacht am nächsten! Der Himmel verdunkelte sich und ein Schatten ergriff
mit eisigen Klauen die Herzen vieler Menschen, nicht nur in und aus Connewitz. Ob ihrer
Gesundheit zapfte Mutter Krause nach mehr als 22 Jahren Ende 1999 ihr letztes Bier in der
Marienburg. Jedoch wurde die Gastwirtschaft baldigst weitergeführt, Hannelore Krause ehrend nun
unter dem Namen "Frau Krause". Ohne zu übertreiben kann gesagt werden, dass Generationen
Connewitzer und Connewitzerinnen sowie ihren Gästen die Geschichten über Mutter Krause
Legende sind, weitergegeben von Mund zu Mund beim legendären Käse, runtergespült mit einem
frisch gezapften Bier. So wird es Zeit, endlich dem Spuk ein Ende zu setzen und der
Simildenstraße, welche da abzweigt von der Simildenstraße an der Ecke "Frau Krause" und sich
einem Gebirgspfad gleich steil zur Paul-Gerhard-Kirche emporschwingt, schließlich ihr Ende
findend in der Selneckerstraße, ge- und berechtigterweise den Namen zu verleihen, der ihr zur
Ehre und zum Andenken zusteht ? "Frau Krause ihre Straße"!