Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1042942.pdf
Größe
135 kB
Erstellt
22.07.15, 12:00
Aktualisiert
26.01.16, 17:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-01663
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Fachausschuss Umwelt und Ordnung
Ratsversammlung
20.01.2016
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Betreff
Investitionsbedarf für Spielplatzneu- und -ersatzbauten - Umsetzung des
Beschlusses V/A 573 zum Antrag A-00095/14
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
Investitionsbedarf für Spielplatzneu- und -ersatzbauten
Vorbemerkung:
Die Erhaltung und Weiterentwicklung der städtischen Spielplätze als Teil der sozialen Infrastruktur
ist ein wesentliches Anliegen des Amtes für Stadtgrün und Gewässer.
Es ist Element der Umsetzung des strategischen kommunalpolitischen Zieles, eine ausgeglichene
Altersstruktur durch ein an den Bedürfnissen der Kinder, Jugendlichen und Familien mit Kindern
ausgerichtetes Handeln zu fördern.
Der Neubau von Spielplätzen war zuletzt Gegenstand mehrerer Beschlüsse:
•
Ratsversammlung 20.11.2014 zum Antrag A-00545/14 "Errichtung eines Spielplatzes in
Großzschocher"
•
Ratsversammlung 18.03.2015 zum Antrag A115/15/16 "Spielplatz-Neubauinvestitionen" in
den Haushaltssatzungen für 2015 und 2016
•
Mit dem Beschluss vom 20.11.2014 zum Antrag 00095/14 "Investitionsbedarf für
Spielplatzneu- und -ersatzbauten" beschloss der Stadtrat: "Das Ergebnis der Bedarfsanalyse wird
mit einem jährlichen Investitionsbedarf für Neubauvorhaben untersetzt und fließt beginnend 2015
jährlich in die Haushaltsplanungen ein."
Diese Vorlage vermittelt den Sachstand.
Leitidee
Die konzeptionelle Leitidee "Spielen in der Stadt" bringt zum Ausdruck, dass Spielen
altersgruppenübergreifend in vielen öffentlichen und privaten Räumen einer Stadt stattfindet. Sie
steht dafür, dass das Spielen im gesamten Raum über Spielplätze hinaus in seinem Wert erkannt
wird. Spielen ist die ganz spezifische Form und Möglichkeit von Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen sich mit sich selbst und ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, zu begreifen (in
körperlicher wie geistiger Hinsicht), zu erkennen, auszuprobieren, zu erforschen und dabei auch zu
verändern. Gespielt wird überall - nicht nur auf Spiel- oder Bolzplätzen, sondern im gesamten
bebauten und unbebauten Stadtraum. Auch die Freiflächen an Schulen und
Betreuungseinrichtungen sind für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem Wohngrün
wesentliche Sozialisationsbereiche.
In Ergänzung dazu hat ebenfalls das nähere Wohnumfeld eine hervorzuhebende Bedeutung. Hier
sind insbesondere Straßen, Plätze, Höfe, Parks und Spielplätze zu nennen. Auch die Landschaft
selbst und geeignete, mitunter nur befristet nutzbare im Wandel befindliche Flächen gehören dazu.
Für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen müssen
daher Spiel- und Erfahrungsräume so gestaltet sein, dass sie anregend, vielseitig und gut erreichbar
sind.
In diesem Sinne sind Spielplätze gleichrangiger Teil der sozialen Infrastruktur Leipzigs. Die
Erhaltung der knappen, dafür geeigneten Flächenressourcen und die Stärkung einer vielfältigen
Nutzbarkeit über alle Altersgruppen, Einwohnerschichten und Herkünfte hinweg ist von großer
Bedeutung für eine Stadt mit einer wachsenden Zahl von Kindern und Jugendlichen.
Analyse
In den letzten fünf Jahren wurde eine erste flächendeckende Analyse in Form von Spielpässen
erarbeitet. Darin werden für ein jeweiliges Einzugsgebiet, welches Teil des Stadtteils ist und den
Radius von Kindern im Alter von etwa 10 Jahren zugrunde legt, anhand von sechs
Freiraumtypologien (Wohngrün; Kindertagesstätten; Schulen; öffentliche Grünflächen; Sportflächen;
Wald, Gärten, Brachen, Straßen) die Spielangebote verbal eingeschätzt. Die Bearbeitung einer
ersten Fassung ist weitgehend abgeschlossen.
Das Material wird im laufenden Anwendungsprozess fortgeschrieben. Dies erfolgt vor allem als
Grundlage grünstruktureller und bauleitplanerischer Entscheidungen und bei der
Investitionsvorbereitung für städtische Grünflächen.
Wichtig ist dabei die langfristige Erhaltung gerade auch der differenzierten Struktur geeigneter
Grünflächen mit ihrem hohen Spielwert über die jeweils akuten, flächenkonkurrierenden
Nutzungsabsichten hinaus. Anderenfalls wüchse die Zahl der Einzugsgebiete, in denen auch
langfristig kein städtisches Flächenpotential zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Spielfunktion
mehr zur Verfügung stünde.
Erhaltung
Trotz dieses breit gefassten Ansatzes bei der Betrachtung der Orte zum Spielen behalten die
öffentlichen Spielplätze ihre zentrale Bedeutung. In vielen Einzugsbereichen sind und bleiben sie
sogar das tragende Element der Spielfunktion im öffentlichen Raum. Dies wird neben der zu
beobachtenden hohen Nutzungsdichte auch durch Äußerungen und Forderungen aus Bürgerschaft
und Politik deutlich.
Absolute Priorität hat für die Stadtverwaltung die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit des
bestehenden Netzes vorhandener städtischer Spielplätze und deren Weiterentwicklung
entsprechend aktueller Anforderungen.
Dies erfolgt bei Bewertung eines möglichst effektiven Mitteleinsatzes und unter Beachtung der
aktuellen sowie der zu erwartenden Nutzungsintensität.
Auf der Grundlage des Beschlusses der Ratsversammlung BS/RBV-1148/12 „Programm zur
Instandhaltung und Entwicklung öffentlicher Spielplätze“ vom 29.02.2012 werden jährlich für die
Erneuerung von Spielplatzausstattungen 250 T€ investiert.
Da mit dieser Summe der tatsächliche Bedarf nicht gedeckt werden kann, erfolgte mit der Annahme
des Änderungsantrages A 083/15/16 vom 15.01.2015 zum Entwurf des Doppelhaushaltes für die
Haushaltsjahre 2015 und 2016 eine Erhöhung des Budgets auf 300 T€.
Neubau- und Ersatzneubaumaßnahmen im Zeitraum 2015 - 2019
Obwohl eine große Zahl öffentlicher Spielplätze vorhanden ist und erhebliche Anstrengungen zu
deren Erhaltung notwendig sind, wird auch immer wieder der Neubau und Ersatzneubau ganzer
Spielplätze und Spielbereiche erforderlich werden.
Dies ergibt sich zum Teil aus geänderten demografischen Bedingungen, aus weiterentwickelten
grünstrukturellen und bauleitplanerischen Chancen und Anforderungen sowie aus den Ergebnissen
der engen Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen, Einwohnern und Politikern. Dabei spielen
noch viele weitere Faktoren mit, welche jeweils aktuell vor einer Investitionsentscheidung
abzuwägen sind:
Gerade die oftmals im Einzugsbereich fehlenden Angebote für ältere Kinder und Jugendliche haben
hohe Priorität, zumal diese Angebote auch von Erwachsenen genutzt werden und hier ein Ort
vorhanden ist, an dem sich verschiedenste Altersgruppen sozialer und ethnischer Herkünfte treffen,
spielen und kommunizieren. Allerdings stellen solche Standorte komplizierte Anforderungen
bezüglich Größe, bauordnungsrechtlicher Genehmigungsfähigkeit, Erreichbarkeit und
Immissionsschutz.
Ferner müssen in ausgewogener Weise sowohl das Spielangebot in den Wohngebieten mit aktuell
sehr hoher Wohndichte als auch die angestrebte Erhaltung und Stärkung der Wohnfunktion in
Gebieten mit aktuell geringer Nutzerdichte im Blick behalten werden.
Bei Vorhaben, welche durch Fördermittel oder Spenden teilfinanziert werden, wird wiederum eine
städtische Investitionstätigkeit eher in Betracht kommen, wenn auch alle anderen Rahmenbedingungen stimmen. Und nicht zuletzt ist der Handlungsbedarf auf Grund geänderter technischer
und rechtlicher Anforderungen zu beachten.
Aus all dem ergibt sich, dass der Abwägungsprozess zu den notwendigen Investitionen in den
Spielplatzneubau bzw. -ersatzneubau jeweils in der Haushaltsplanung aktuell erfolgen muss und
nicht mit einer einfachen Matrix für einen sehr langen Zeitraum möglich ist. Der Erhalt vorhandener
Spielplätze und der Ersatzneubau am vorhandenen Standort bei entsprechender Notwendigkeit
werden Priorität behalten. Der Einsatz der knappen Finanzmittel mit dem Effekt einer substanziellen
Verbesserung für möglichst viele Nutzer steht im Mittelpunkt.
Folgende Neubau- und Ersatzneubaumaßnahmen werden zzt. vorbereitet. Die Aussagen zum
Zeitraum 2017 bis 2019 gelten vorbehaltlich einer entsprechenden Beschlussfassung zu den
jeweiligen Haushaltsplänen. Als Jahresangabe wurde der voraussichtliche Baubeginn benannt.
Planung und ggf. die Realisierung in Abschnitten einschließlich Fertigstellungs- und
Entwicklungspflege erfolgen über mehrere Jahre.
2015
Spielplatz Seehausen
In zwei Abschnitten werden hier 163 T€ für den Neubau eines Spielbereiches mit verschiedenen
Angeboten für Kinder ab etwa 10 Jahre und für Jugendliche realisiert. Eine gemeinsame Nutzung
mit Mitgliedern des anliegenden Sportvereins und eine generationsübergreifende Nutzung sind
besonders gut möglich.
Für Seehausen und angrenzende Einzugsbereiche entsteht damit ein verbessertes Spielangebot,
welches in engem Zusammenwirken mit Einwohnern, örtlichen Politikern, Kindern und Jugendlichen
entwickelt wird.
Mit einem Baubeginn wird noch 2015 gerechnet.
2016
Spielbereich Rittergutsstraße nördlich des Auensee
Hier werden für etwa 200 T€ in einem gut geeigneten Gelände am Übergang zwischen
Auenlandschaft und den Wohngebieten Stahmeln und Wahren ergänzende Tobe-, Spiel- und
Kommunikationsmöglichkeiten vor allem für ältere Kinder und Jugendliche geschaffen, da diese
Altersgruppe auf dem vorhandenen Spielplatz am Auensee kaum Spielmöglichkeiten findet und ein
vor vielen Jahren dort auch vorhandener desolater Volleyballplatz seinerzeit zurückgebaut wurde.
Eine generationsübergreifende Nutzung wird auch hier besonders gut möglich sein. Die
Einbeziehung Jugendlicher und junger Erwachsener aus den angrenzenden Wohngebieten wird
über das Kinderbüro e. V. im Kontakt zu den lokalen Partnern koordiniert. Zzt. laufen die
Vermessungsarbeiten, Baugrunduntersuchungen und die naturschutzfachlichen Bewertungen.
2017
Spielbereich "Zur Alten Bäckerei" in Großzschocher
Entsprechend des Ratsbeschlusses V/A 526 zur Anfrage 00545/14 vom 20.11.2014 wird in diesem
kleinen waldartigen, dicht mit Gehölzen bestandenem Areal durch die Anlage eines erschließenden
Pfades und die Einrichtung unkonventioneller Möglichkeiten das "Spielen am Wege" ermöglicht. In
einem zweiten Teilbereich wird eine größere Rasenfläche aufgewertet, dass für das aktive
Bewegungsspiel ein im Wohngebiet bisher fehlendes Angebot entsteht. Damit wird für ca. 200 T€
ein Spielwert geschaffen, welcher die klassischen Spielangebote in Großzschocher gut ergänzt und
dabei die ganze Bandbreite von den kleinen Kindern bis zu den Senioren ansprechen kann.
Als lokaler Partner wird eine Zusammenarbeit im Planungsprozess mit der 56. Oberschule unweit
des Standortes angestrebt. Momentan laufen die Vermessungsarbeiten und Abstimmungen mit
weiteren Ämtern bezüglich der zu erwartenden Entwicklung auf den Nachbargrundstücken.
2018
Spielbereich Landsberger Straße / Max-Liebermann-Straße
Auf einer günstig gelegenen größeren öffentlichen Grünfläche sollen für ca. 200 T€ eine deutliche
Verbesserung der Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche und attraktivere Angebote zum
Sich-Treffen, Sitzen, Kommunizieren für alle Schichten der Bevölkerung geschaffen werden.
Insbesondere für das aktive Bewegungsspiel, dessen Bedeutung in allen aktuellen Umfragen erneut
unterstrichen wurde, bestehen hier einzigartige Potentiale.
Im Einzugsbereich aus dem Ortsteil Gohlis-Nord, dem Ostteil von Möckern und dem Nordteil von
Gohlis-Mitte gibt es keine vergleichbaren Spielmöglichkeiten. Diese Ortsteile befinden sich in einer
Phase der dynamischen Aufwertung der Wohnfunktion, des Zuzuges und des demografischen
Wandels von Teilbereichen mit überdurchschnittlichem Altersdurchschnitt hin zur Wieder
entdeckung durch Familien, so dass diese Aufwertung entsprechend dringlich ist.
2019
Spielplatz an der Etzoldschen Sandgrube
Der Spielplatz ist absehbar so verschlissen, dass ein Ersatzneubau für ca. 200 T€ erforderlich ist,
bei dem eine höhere funktionale, gestalterisch und pädagogische Qualität erreicht wird.
Insbesondere auch Angebote für ältere Kinder und Jugendliche und eine bessere Verzahnung mit
der angrenzenden Grünanlage verknüpfen zukünftig aktives Bewegungsspiel mit Kommunikation
und Besinnlichkeit. Gerade so wird auch die generationsübergreifende Nutzung erleichtert.
Im Einzugsbereich der Ortsteile Stötteritz und Probstheida, aber auch durch die Kombination mit
dem für Leipzig seltenen Element "Berg" bis in die westlichen Teile von Mölkau und Holzhausen
ausstrahlend, erfolgt damit ein Schritt zur Entwicklung der sozialen Infrastruktur des Leipziger
Südostens.
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten
anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach
Durchführung
der
Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau: