Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1043910.pdf
Größe
109 kB
Erstellt
23.11.15, 12:00
Aktualisiert
08.11.18, 10:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-01424-VSP-02
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
08.12.2015
Vorberatung
Ratsversammlung
16.12.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Durchführung des Energie- und Wassersparprojektes "Halbe-Halbe" an Leipziger
Schulen
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
x Zustimmung mit Ergänzung
Alternativvorschlag
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung empfiehlt Zustimmung zu folgender ergänzter Fassung:
1. Der Stadtrat beschließt die Durchführung des Energie- und Klimasparprojektes „Halbe- Halbe“
an Schulen in Leipzig. Projektstart zum Schuljahr 2016/2017. Es ist eine Pilotphase mit einem
Objekt ("Pilotphase") vorgeschaltet.
2. Der Oberbürgermeister wird dazu beauftragt, die Voraussetzungen zur Durchführung des
Projektes „Halbe-Halbe“ zunächst an der "Pilotschule" wie folgt zu schaffen: Einrichtung eines
PSP-Elementes „Energie- und Wassersparmaßnahmen Halbe-Halbe“ im städtischen Haushalt
beim Amt für Gebäudemanagement zum 1.1.2016.
- Die Erlöse der Kommune aus dem Projekt werden zur
Energieeinsparmaßnahmen im Amt für Gebäudemanagement gebunden.
Verwendung
Seite 1/5
für
- Schaffung von Verwaltungsvoraussetzungen zum 1.1.2016.
- Schaffung einer transparenten Datenbasis zum 1.1.2016. Beauftragung eines externen
gemeinnützigen Trägers zum 1.11.2015.
- Beantragung von Fördermitteln zum 1.10.2015.
Begründung zu 1.:
Die Verwaltung folgt dem Antrag insofern, dass sie zunächst eine Pilotphase mit einem Objekt
vorschaltet.
Zur Umsetzung:
Die Verwaltung der Stadt Leipzig hat mit dem Verfahren von Energie- und Wassersparprojekten,
wie im Projekt „Halbe-Halbe“ vorgeschlagen, bereits Erfahrungen.
In den Jahren 1997 – 2002 wurde nach dem gleichen Verfahren unter dem Begriff „Schulen sparen
Energie“ zunächst 14 Schulen und später 28 Schulen (Quelle: Bericht „Energie und
Bewirtschaftung 2002“) in einem Wettbewerb einbezogen. Dieser wurde im Jahr 2002 aus Gründen
des sehr hohen Verwaltungsaufwandes und den mit der Zeit ausgeschöpften Einsparmöglichkeiten
durch Schüler und Lehrer (hier der Einfluss auf die Stromeinsparung, da die Wärmeeinsparung
zentral geregelt ist) einvernehmlich eingestellt.
Unabhängig davon gab es weitere Initiativen zur Energieeinsparung, wie z. B. den Passivhausbeschluss, Nutzerhandbücher für Passivhausschulen oder Info.-Veranstaltungen zur Energieeinsparung für Schulhausmeister.
Nicht unerwähnt bleiben darf die Initiative der saena (Sächsische Energieagentur GmbH), die jedes
Jahr alle sächsischen Schulen anschreibt (fast 1700 - zuletzt am 14. August 2015), um ihnen ein
Bildungsangebot mit Unterrichtsmodulen und sehr gutem Informationsmaterial anzubieten.
(Quelle: Pressemitteilung der saena vom 14.08.2015).
In den letzten 2 Jahren haben je 3 Leipziger Schulen eine positive Rückmeldung gegeben.
Begründung zu 2.:
Die Umsetzung wird für das Pilotprojekt gemäß den vorgeschlagenen Punkten realisiert. Lediglich
das Einwerben von Fördermitteln, die über das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit möglich sind, sollen für das Pilotprojekt nicht eingeworben werden.
Zur Umsetzung:
Das Projekt wird entsprechend dem Vorschlag federführend durch das AGM durchgeführt.
Im Einvernehmen mit den Einreichern, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, wird zunächst ein
Pilotprojekt an einer Schule vorgeschlagen; konkret wird dies die Lene-Voigt-Schule, Willi-BredelStraße 11, 04279 Leipzig oder die Schule Portitz, Lidicestraße 12, 04349 auf Vorschlag des Amt es
für Jugend, Familie und Bildung sein. Die Schulleitungen der beiden Schulen werden zum Projekt
angefragt.
Zur Unterstützung soll ein Verein gewonnen werden, der bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der
Schulprojekte hat. Das „Unabhängige Institut für Umweltfragen“ (UfU) Berlin betreut bereits seit
einiger Zeit Schulprojekte und kann im Rahmen des atmosfair-Projektes (in diesem werden
Flugmeilen verrechnet, die für energetische/pädagogische Projekte verwendet werden können) für
die Stadt ein Jahr unentgeltlich für eine Schule tätig werden.
In einer Vereinbarung zwischen Verein und Stadt sind die Leistungen Verbrauchserfassung,
Erstellung der Baseline, Ermittlung der energetischen Potentiale, die Optimierung der Geräte- und
Haustechnik , Organisation von Terminen mit der Lehrerschaft sowie den Schülerinnen und
Schülern, Bestimmung der Einsparungen und Prämierung verantwortlich zu fassen.
Es ist vorgesehen, die Unterstützung des UfU mit den sehr guten Initiativen und Materialien der
saena zu koppeln.
Mit dem Projekt ist eine Nutzermotivation zu verbinden, indem die über das Projekt eingesparten
Energiekosten der Schule im Rahmen der Titelaussage „Halbe-Halbe“ anteilig zur Verfügung
gestellt werden. Eine Beteiligung des Hausmeisters an 10 % der Einsparung wird abgelehnt, die
Motivation des städtischen Mitarbeiters i.S. kostensparende Betreibung der Schulobjekte sollte
zum verantwortungsvollen, ergebnisorientierten Handeln gehören. Somit sollten 50% der
Einsparung in der HHS zur Deckung möglicher nicht förderfähiger Kosten verbleiben.
Haushaltsrechtlich ist dies mittels Nachbewilligung von überplanmäßigen Aufwendungen aus dem
einzurichtenden PSP-Element „Energie- und Wassersparsparmaßnahmen Halbe-Halbe“ beim AGM
über den Schulträger ins Schulbudget möglich. Über das jeweilige Schulbudget können die
Schulen in Eigenverantwortlichkeit Ausgaben tätigen.
Nach der Durchführung des Pilotprojektes wird der Aufwand/Nutzen-Effekt ermittelt und eine
Entscheidung zum weiteren Verfahren vorbereitet.