Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1042981.pdf
Größe
238 kB
Erstellt
10.11.15, 12:00
Aktualisiert
12.01.16, 14:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-02080
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Verwaltungsausschuss
Ratsversammlung
20.01.2016
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Oberbürgermeister
Betreff
Bericht der Geschäftsführung der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
(LWB) zur Umsetzung der Eigentümerziele der LWB
Der Bericht der LWB zur Umsetzung der Eigentümerziele wird zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
siehe Anlagen
Anlagen:
VI-DS-02080-Begründung
VI-DS-02080-Anlage Bericht Umsetzung EZ LWB
Umsetzung der Eigentümerziele der LWB
Begründung
Mit dem Ratsbeschluss RBV-900/11 vom 24.08.2011 wurden für die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) qualifizierte Eigentümerziele beschlossen,
welche durch den Ratsbeschluss RBV-1989/14 am 19.03.2014 nochmals ergänzt worden sind.
Hinsichtlich der Umsetzung fordert der Ratsbeschluss RBV-900/11 im Jahr 2015 eine
erstmalige Evaluation, deren Ergebnisse der Ratsversammlung zur Kenntnis zu geben
sind.
Im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses 2014 hat die Geschäftsführung
der LWB gegenüber dem Gesellschaftervertreter ausführlich über die Umsetzung der
Eigentümerziele berichtet. Dieser Bericht wird der Ratsversammlung nunmehr als Information zur Kenntnis gegeben.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Beschlusses zum Wohnungspolitischen Konzept
sind die Eigentümerziele der LWB im weiteren Verfahren hinsichtlich etwaiger Anpassungsbedarfe nochmals zu bewerten. Über einen sich daraus ergebenden Anpassungs- oder Ergänzungsbedarf des Eigentümerzielkataloges wird die Ratsversammlung informiert bzw. eine entsprechende Beschlussfassung der Ratsversammlung herbeigeführt.
Anlage
Bericht der LWB zur Umsetzung der Eigentümerziele
Stadt Leipzig
Seite 1 von 1
Vorbereitung einer Informationsvorlage für den Stadtrat bzgl.
der Umsetzung der Eigentümerziele für die LWB;
Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Berichterstattung zur Umsetzung der Eigentümerziele für die LWB
Zuarbeit der LWB für den OBM als Gesellschaftervertreter der LWB mbH
Stand 13.11.2015
Seite 1 von 24
Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Inhaltsverzeichnis
1
Ausgangslage ................................................................................................................ 3
2
Einbindung der Eigentümerziele in die Strategische Unternehmensplanung .................. 4
3
Berichterstattung zur Umsetzung der Eigentümerziele ................................................... 5
3.1
Sachziele ................................................................................................................ 6
3.1.1
Sachziel 1.1 - Wohnraumversorgung einkommensschwacher Haushalte und
Sozialmanagement......................................................................................................... 6
3.1.2
Sachziel 1.2 – Partner bei der Stadt- und Quartiersentwicklung ......................13
3.1.3
Sachziel 1.3 – Ökologische Bestandsanpassung unter Beachtung der
Sozialverträglichkeit ......................................................................................................17
3.1.4
Sachziel 1.4 – Vorantreiben von Modellprojekten ............................................18
3.1.5
Sachziel 1.5 – Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung in der Stadt
Leipzig und der Region Leipzig .....................................................................................20
3.2
Finanzziele .............................................................................................................21
3.2.1
Finanzziel 1.1 – Erreichung von Wirtschaftlichkeit und Stabilität .....................21
3.2.2
Finanzziel 2.2 – Rückführung des Bürgschaftsvolumens auf unter 300 Mio.
EUR bis zum Jahr 2012.................................................................................................22
3.3
Ergänzende Ziele gemäß Ratsbeschluss vom 19.03.2014 .....................................23
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
1
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Ausgangslage
Am 24.08.2011 hat die Ratsversammlung mit der Vorlage DS-Nr. V/1370 die
Eigentümerziele für die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) beschlossen
(RBV-900/11). Diese wurden mit Beschlussfassung zur Vorlage V/A 413/13 am 19.03.2014
ergänzt (RBV-1989/14). In Umsetzung der Ratsbeschlüsse wurden am 23.09.2011 und
07.05.2014 entsprechende Gesellschafterbeschlüsse gefasst.
Die Eigentümerziele sehen vor, dass im Jahr 2015 erstmalig eine Evaluierung der
Umsetzung der Eigentümerziele erfolgen soll. „…Die Ergebnisse sind der Ratsversammlung
nach Vorlage des Jahresabschlusses 2014 zur Kenntnis zu geben. Über etwaige
zwischenzeitlich auftretende erhebliche Zielabweichungen sowie deren Hintergründe ist der
Verwaltungsausschuss zu informieren.“1
Mit Schreiben vom 12.10.2015 beauftragte der Gesellschaftervertreter die Geschäftsführung
mit der Erstellung einer aussagefähigen Zuarbeit als Grundlage für eine schriftliche
Informationsvorlage für die Ratsversammlung zur Umsetzung der Eigentümerziele für die
LWB.
Entsprechend wird in der Vorlage zur Umsetzung der Eigentümerziele aus Sicht der LWB
berichtet. Die in der Vorlage verwendeten Begrifflichkeiten orientieren sich am
Wohnungspolitischen Konzept. Zu Erläuterungszwecken ist die diesbezügliche Anlage des
Wohnungspolitischen Konzeptes dieser Vorlage beigefügt. Die Berichtsstruktur in dieser
Vorlage folgt der Struktur der Beschlussfassung der Ratsversammlung zu den
Eigentümerzielen für die LWB, in welcher die einzelnen Zielstellungen durch Vorgehensziele
konkretisiert werden.
1
RBV-900/11, Beschlusspunkt 3
Seite 3 von 24
Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
2
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Einbindung der Eigentümerziele in die Strategische Unternehmensplanung
Gemäß den Vorgaben aus den Eigentümerzielen wurden diese auf Unternehmensebene in
ein strategisches Unternehmenskonzept übersetzt.
Abbildung 1 – Systematik der Zielbildung; Quelle: DS-Nr. V/1370, S. 4
Die am 08.06.2012 vom Aufsichtsrat der LWB beschlossene Strategische
Unternehmensplanung 2022 (UP 2022), wurde dem Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung
am 05.09.2012 vorgestellt. Die Strategische Unternehmensplanung bildet die Grundlage für
die jährlichen Wirtschaftsplanungen. Die Gesellschafterversammlung wurde jeweils im
Zusammenhang mit der Vorstellung des Jahresabschlusses zur Umsetzung der
Eigentümerziele informiert. Erhebliche Zielabweichungen waren nicht zu verzeichnen, so
dass eine diesbezügliche Information an den Verwaltungsausschuss nicht erforderlich war.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
3
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Berichterstattung zur Umsetzung der Eigentümerziele
Die Eigentümerziele definieren Sach- und Finanzziele für die LWB. Vor dem Hintergrund,
dass es zur angemessenen Erfüllung der Sachziele eines wirtschaftlich stabilen
Unternehmens bedarf, wurde das Erreichen der finanz- und betriebswirtschaftlichen
Zielvorgaben unter Vorrang gestellt.2
1. Sachziele
2. Finanzziele
Ergebnisziele gemäß Ratsbeschluss vom 24.08.2011
1.1. Wohnraumversorgung
einkommensschwacher Haushalte und
Sozialmanagement
2.1 Wirtschaftliche Stabilisierung
„Die LWB übernimmt eine wichtige Rolle am
Leipziger Wohnungsmarkt, auch bei der
Versorgung einkommensschwacher
Haushalte mit Wohnraum (Bedarfsgruppen:
z. B. Großfamilien, Senioren und KdUEmpfänger nach dem SGB II + SGB XII). Sie
leistet in den Stadtteilen, in denen sie
Wohnungsbestände besitzt, ihren Beitrag,
der sozialräumlichen Segregation
gegenzusteuern.“
„Primäre Finanzziele sind das Erreichen der
Wirtschaftlichkeit und die Stabilisierung der
Gesellschaft.“
1.2 Stadt- und Quartiersentwicklung
2.2 Reduzierung Bürgschaftsobligo
„Die LWB ist ein zentraler Partner bei der
Stadt- und Quartiersentwicklung.“
„Die LWB wird entsprechend des Konzeptes
zur Reduzierung des Bürgschaftsobligos die
besicherten Kredite bis zum Jahr 2012 unter
300 Mio. EUR zurückführen.“
-
Zielcashflow 1 ab dem Jahr 2014 > Null
-
Jahresergebnis ab dem Jahr 2014 > Null
(marktübliche Verzinsung)
1.3 Ökologische Bestandsanpassung
unter Beachtung der Sozialverträglichkeit
„Der Wohnungsbestand wird unter
Beachtung der Sozialverträglichkeit den
ökologischen Herausforderungen
entsprechend bedarfsgerecht angepasst.
Neue Wohnstandorte stehen im Einklang mit
einer nachhaltigen integrierten Siedlungsund Stadtentwicklung.“
1.4 Modellprojekte
„Im Rahmen der Bestandsentwicklung
verfolgt die LWB auch das Ziel
Modellprojekte voranzutreiben.“
2
RBV-900/11, Präambel
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
1.5 Sicherung von Wertschöpfung und
Beschäftigung
„Im Rahmen des rechtlich Zulässigen leistet
die
LWB
durch
entsprechende
Auftragsvergaben
einen
Beitrag
zur
Sicherung
von
Wertschöpfung
und
Beschäftigung in Stadt und Region Leipzig“
Ergänzende Ziele gemäß Ratsbeschluss vom 19.03.2014
1. Im Falle der Veräußerung bewohnter Gebäude ist immer dann eine Sozialcharta mit dem
neuen Eigentümer zu vereinbaren, wenn es sich um Objekte mit einem Wohnbestand ab 8
Wohneinheiten handelt.
2. Sollte die Geschäftsführung bzw. der Aufsichtsrat der LWB den Verkauf eines oder
mehrerer Mehrfamilienhäuser mit bestehenden Mietverhältnissen beschließen, so werden
die Mieter sofort schriftlich gebeten, binnen eines halben Jahres ein gemeinsames
Kaufangebot zu unterbreiten. In einem solchen Schreiben ist auf Beratungsangebote
hinzuweisen.
3. Für die LWB wird ein Kernbestand von mindestens 36.000 WE in der Stadt Leipzig
dauerhaft festgeschrieben. Es ist anzustreben, dass die Erweiterung des
Wohnungsbestandes vorrangig in jenen Stadtbezirken erfolgt, in denen der Anteil der LWBWohnungen unter 5 Prozent liegt.
4. Modernisierungsmaßnahmen der LWB sollten im mietpreisgünstigen oder mittelpreisigen
Bestand grundsätzlich nur in dem Maße durchgeführt werden, dass die Bestände auch nach
der Sanierung im gleichen Marktsegment gehalten werden können.
5. Die Stadtverwaltung legt dem Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau - beginnend im
2. Halbjahr 2014 - einmal im Jahr eine Vorlage mit allen Abgängen (Verkauf, Abriss) sowie
den Zugängen (Neubau und Ankäufe) von unbebauten Grundstücken und Wohneinheiten
der LWB vor.
Den Ergebniszielen gemäß Ratsbeschluss vom 24.08.2011 wiederum wurden
Vorgehensziele zugeordnet. Die nachfolgende Berichterstattung orientiert sich an diesen.
3.1
3.1.1
Sachziele
Sachziel 1.1 - Wohnraumversorgung einkommensschwacher Haushalte und
Sozialmanagement
Vorgehensziel 1.1.1
„Die LWB sorgt für den Erhalt und die Bereitstellung von stadtweit preiswertem Wohnraum in
allen Wohnungsgrößen im marktfähigen und gängigen Bestand, differenziert nach
Wohnraum, der den Angemessenheitskriterien der Richtlinie „Kosten der Unterkunft“ in der
jeweils geltenden Fassung und sonstigem preisgünstigem Wohnraum entspricht. Die LWB
wird hierfür mindestens einen Anteil einkommensschwacher Haushalte mit vergleichsweise
preiswertem Wohnraum versorgen, der dem zweifachen ihres Marktanteils entspricht Seite 6 von 24
Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
gemessen an der Gesamtzahl der Leipziger Haushalte. Als preiswerter Wohnraum gelten
Wohnungen bis zu einem Mietzins entsprechend der jeweiligen KdU-Richtlinie zuzüglich
10%.”
Hierauf basierend wurde mit dem Gesellschafterbeschluss 04/2011 die Berechnungsformel
zur Ermittlung des durch die LWB vorzuhaltenden Anteils an preiswerten Wohnungen am
Gesamtbestand der LWB wie folgt konkretisiert: (Marktanteil in % der LWB x 2) x Anzahl des
durch die LWB bewirtschafteten Kernbestandes.
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.1
Zum Stichtag 31.07.2015 umfasst der Kernbestand der LWB 34.732 Wohnungen und
entspricht damit einem Marktanteil von ca. 11 %. Unter Anwendung der obigen Formel sind
damit durch die LWB mindestens 7.641 Wohnungen im preiswerten Segment vorzuhalten.
Gemäß Wohnungspolitischem Konzept wird das preisgünstige Segment für Leipzig definiert
„über die jeweiligen Angemessenheitsgrenzen der Bedarfe für Unterkunft und Heizung für
Grundsicherungsempfängerinnen und -empfänger zuzüglich 10 %. Abhängig von der
Haushaltsgröße liegt dieser Wert aktuell zwischen 4,96 EUR/m² und 5,19 EUR/m²
(Nettokaltmiete).“3
Zum Stichtag 31.07.2015 hält die LWB ca. 22.790 Wohnungen im Bestand, deren Sollmiete
unterhalb von 5,19 EUR/qm liegt. Die Verteilung dieser Bestände im Stadtgebiet
veranschaulicht nachfolgende Tabelle (Näherungsrechnung).
Anzahl Wohnungen
(Näherungsrechnung)
Stadtbezirk
Gruppe Sollmieten Wohnungen in EUR / qm
<= 5,19
> 5,19
Mitte
3.800
4.615
Nordost
5.379
540
Ost
4.509
678
Südost
2.791
821
Süd
1.356
2.824
319
247
3.327
73
Alt-West
921
1.173
Nordwest
144
495
Nord
248
473
22.792
11.940
Südwest
West
Gesamt
Tabelle 1 – Stadträumliche Verortung Preisgünstiges Wohnen (Näherungswerte), Stand 31.07.2015
3
Wohnungspolitisches Konzept (Stand 30.09.2015), S. 18
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Verortung des gesamten Mietangebotes
in den unterschiedlichen Preisgruppen.
Anzahl
Wohnungen
Stadtbezirk
Sollmiete Wohnungen
<= 4,00
Mitte
4,01-4,50
4,51-5,00
5,51-6,00
6,01-7,00
159
570
1.916
4.266
1.061
7
540
3.776
1.416
180
Ost
573
3.180
514
912
8
Südost
124
583
517
2.321
67
Süd
317
532
315
2.586
357
24
119
423
152
1.536
1.073
639
19
40
456
1.430
149
Nordwest
66
538
36
Nord
40
637
42
8.792
15.168
1.900
Nordost
Südwest
West
Alt-West
Gesamt
1.351
7.005
> 7,0
443
73
516
Tabelle 2 - Stadträumliche Verortung des gesamten Mietangebotes der LWB (Näherungswerte), Stand 31.07.2015
Vorgehensziel 1.1.2
„Die LWB sorgt für den Erhalt und die Herstellung eines akzeptablen Bauzustandes auch im
preiswerten Segment, damit durch energiesparende Bauausstattungsmerkmale
(energetische Sanierung) eine Finanzierung der Betriebskosten gegeben ist.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.2
Die Planungen der LWB sehen im Rahmen der gegebenen finanziellen und personellen
Ressourcen und unter Berücksichtigung der sich aus den jeweiligen Bauzuständen
ergebenen Erfordernisse die schrittweise Sanierung und Modernisierung des Bestandes vor.
Hierbei werden Energieeinsparpotenziale unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben
berücksichtigt.
Mit dem Pilotprojekt „energetische Sanierung Kreuzstraßenviertel“ wurde nach Möglichkeiten
gesucht, mit dem Einsatz von minimalinvestiven Maßnahmen möglichst mietneutral
energetisch zu sanieren. Dieses Ziel wurde weitestgehend realisiert. Die für die
Bauabschnitte 1 und 2.1 vorgenommenen Auswertungen zeigen, dass die
Modernisierungsumlage – in Abhängigkeit des Nutzerverhaltens – durch die geringeren
Nebenkosten größtenteils kompensiert werden.
Die mit den Sanierungen im Kreuzstraßenviertel gewonnen Erfahrungen fließen in die
Sanierung vergleichbarer Bestände.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Als weitere Sanierungen im preisgünstigen Segment seien die Sanierung der Saalfelder
Straße 19 – 27 und der Karl-Liebknecht-Straße 77 und 109 genannt.
Vorgehensziel 1.1.3 a)
„Die LWB gewährleistet eine Versorgung im preiswerten Segment für besondere
Personengruppen, insbesondere einkommensschwache Haushalte und Haushalte, die sich
nicht selbst am Markt versorgen können und hält eine Angebotsreserve für diesen
Personenkreis vor.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.3 a)
Vor dem Hintergrund des in 2014 außer Kraft getretenen Sächsischen
Belegungsrechtsgesetzes (SächsBelRG) wurde im Februar 2014 zwischen dem Sozialamt
und der LWB ein neuer Kooperationsvertrag geschlossen, in welchen die inhaltlichen
Regelungen des Vorgängervertrages auf Basis des SächsBelRG übernommen wurden.
Hierdurch werden Haushalte bei der Wohnungssuche unterstützt, die sich nicht selbst mit
preiswertem oder angemessenem Wohnraum versorgen können; die vom Jobcenter oder
der Stadt Leipzig aufgefordert sind, sich um die Absenkung der Unterkunftskosten zu
bemühen oder die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen.
Monatlich stehen hierüber dem Sozialamt ca. 100 Wohnungen zur Vermittlung zur
Verfügung.
Vorgehensziel 1.1.3 b)
„Die LWB leistet einen Beitrag zur Versorgung für senioren- und behindertengerechten
Wohnraum. Die LWB wird dazu bei Bedarf im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch kurzfristige
Maßnahmen zur Wohnungsanpassung, insbesondere für Menschen mit Behinderung,
Senioren oder kinderreiche Haushalte zu realisieren.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.3 b)
Die LWB ist Partner des „Positionspapiers altenfreundliches Wohnen 2011“, in welchem
Qualitätstandards für altenfreundliches Wohnen definiert und entsprechende Leitlinien zur
Stärkung des altenfreundlichen Wohnens formuliert werden.
Gemäß den dort formulierten Kriterien hält die LWB derzeit ein Angebot von rd. 13.500
altenfreundlichen Wohnungen (rd. 39 % des LWB Bestandes) und rd. 100 rollstuhlgerechten
Wohnungen in ihrem Bestand. Auf das seniorenspezifische Angebot in 16 Wohnanlagen der
LWB macht die Broschüre „Zuhause älter werden“ aufmerksam. Neben einer
altenfreundlichen Ausstattung wird hier das Angebot abgerundet durch entsprechende
Serviceangebote.
Sofern im Bestand möglich, werden bei Sanierungsmaßnahmen altenfreundliche
Umbaumaßnahmen berücksichtigt. So erfolgte z.B. bei der Sanierung im Kreuzstraßenviertel
ein seniorenfreundlicher Umbau von Leerwohnungen im Erdgeschoss.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Auch erfolgen, sofern bautechnisch realisierbar, kleinteilige seniorenfreundliche
Umbaumaßnahmen auf Mieterwunsch. Die LWB bietet ihren Mietern diesbezüglich im
Rahmen des Sozialmanagements entsprechende Beratungen zu Wohnungsanpassungen
und Wohnen im Alter an.
Mehrmals jährlich werden für große Familien – sofern dies baulich möglich ist – Wohnungen
zusammengelegt. Als prominentes Beispiel sei hier die Schaffung geeigneten Wohnraums
für die Familie mit den Leipziger Vierlingen in Reudnitz genannt.
Vorgehensziel 1.1.3 c)
„Die LWB unterbreitet darüber hinaus ein Wohnungsangebot, das das mittlere und
höherpreisige Segment einschließt und gewährleistet so ein Wohnraumangebot für alle
Bevölkerungsgruppen.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.3 c)
Der Status-quo des gesamten Mietangebotes per 31.07.2015 ist in Tabelle 2 „Stadträumliche
Verortung des gesamten Mitangebotes“ abgebildet.
Mit dem Mietwohnungsneubau am Wintergartenareal sollen 98 Wohnungen und
Boardinghouseappartments mit durchschnittlichen Sollmieten ohne Betriebskosten von 10,32
EUR/qm bzw. 16,00 EUR/qm (Boardinghouse) geschaffen werden. Bei den in die
Investitionskalkulation eingeflossenen Mietpreisen wird den gegenüber Sanierungen höheren
Baukosten Rechnung getragen.
Vorgehensziel 1.1.4
„Die LWB bemüht sich um Stabilität der Mietpreiskonditionen in bereits vermieteten
Wohnraum bei einkommensschwachen Haushalten.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.4
Grundsätzlich ist die LWB vor dem Hintergrund datenschutzrechtlicher Regelungen nicht
informiert über die konkrete Einkommenssituation ihrer Mieter. Nur im Zusammenhang mit
der Vermietung von Wohnraum erfolgt eine Abfrage zur Einkommenssituation, deren weitere
Entwicklung nicht nachverfolgt wird. Ob ein Haushalt Unterstützungsleistungen erhält ist
seitens der LWB nur dann bekannt, wenn die Mietzahlungen direkt durch das Amt an die
LWB erfolgen oder aber der Mieter solche gegenüber der LWB offen legt.
Sofern bekannt, versucht die LWB bei den Mietentwicklungen die Einkommenssituation der
Mieter zu berücksichtigen, um Härtefälle zu vermeiden. Zudem steht den Mietern der LWB
die Beratung des Sozialmanagements zur Verfügung.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Grundsätzlich betreibt die LWB eine Strategie der moderaten Mietsteigerung im Bestand.
Von 2012 bis 2015 sind die Mieten im Bestand der LWB im Durchschnitt um 0,22 EUR / qm
(4,6 %) gesteigert wurden. Im Jahr 2014 betrug die durchschnittliche Miete 4,98 EUR / qm.
Vorgehensziel 1.1.5
„Eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialamt, Abteilung soziale Wohnhilfen, und die
Aufrechterhaltung der Vermittlungsmodalitäten wird von der LWB gewährleistet.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.5
Siehe hierzu die Erläuterungen zu Ergebnisziel 1.1.3 a).
Daneben bietet das Sozialmanagement den Mietern der LWB zur Vermittlung
weiterführender Hilfen u.a. Kontakte zu den entsprechenden Ämtern der Stadt Leipzig.
Aufgrund steigender Flüchtlingszahlen besteht zudem zunehmender Bedarf zur
Unterbringung von Asylsuchenden. Seitens der LWB erfolgt die Vermietung von Wohnungen
an Asylsuchende bereits seit mehr als 10 Jahren. Aufgrund der seit Mitte des Jahres 2013
steigenden Nachfrage, hat die LWB eine separate Sprechstunde für Wohnung suchende
Asylbewerber im LWB-Kiosk Konradstraße initiiert. Unterstützt wird diese monatliche
Sprechstunde von Sozialbearbeitern des Asylbewerberheimes in der Torgauer Straße und
dem Verein Internationaler Frauen. Aktuell sind ca. 570 Wohnungen an Mieter mit laufendem
Asylverfahren vermietet.
Vorgehensziel 1.1.6
„Die LWB führt das Sozialmanagement im Rahmen der präventiven Hilfe als frühzeitige
Alarmfunktion (Beratung und Betreuung von Mietern mit spezifischen Problemlagen) fort, bei
Bedarf auch als Weitervermittlung der Haushalte an das bestehende Hilfesystem der Stadt
Leipzig.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.6
Im Bereich Sozialmanagement der LWB sind aktuell 7 Mitarbeiter tätig. Neben
Hilfestellungen in finanziellen Problemlagen bietet die LWB ihren Mietern spezifische
Beratungen durch die Seniorenbeauftrage und die Familienbeauftragte.
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Anzahl von jungen Mietern mit
Mietzahlungsproblemen hat die LWB in 2013 eine Broschüre mit Tipps und Hinweisen rund
um das Thema Wohnen speziell für junge Mieter aufgelegt. In Kooperation mit dem Verein
Eduventis – Bildung erleben e.V. erfolgte in 2014 der Start des Projektes „Der Totale
Wohnsinn“ – die erste „Wohnschule“ Sachsens. Das Trainingsangebot richtet sich an
unterschiedliche Bildungseinrichtungen und findet im Rahmen von Projektunterricht statt. Ziel
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
ist es, mit einem Mix aus Theorievermittlung und praktischen Übungen junge Leute fit zu
machen für die erste eigene Wohnung. Das Projekt „Der totale Wohnsinn" steht allen
künftigen Mietern offen und ist nicht auf den LWB-Bestand begrenzt.
Vorgehensziel 1.1.7
„Weitere Maßnahmen zur Dämpfung von Segregation sind:
-
Markbeeinflussung an einzelnen Großsiedlungsstandorten
-
Erhalt preisgünstiger Wohnungsangebote in Stadtteilen im Aufwertungsprozess.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.7
Wesentliche Grundlage für die Umsetzung des Zieles Wohnraumversorgung und
Sozialmanagement ist das Bestandsmanagement der LWB generell. Der Sozialauftrag wird
durch die Bereitstellung sozialverträglichen Wohnraumes und gezieltes „Up- und
Downgrading“ der Bestände erfüllt. Die LWB ist bestrebt, das Verhältnis zwischen den
Beständen im preisgünstigen und im höherpreisigen Segment konstant zu halten und
übererfüllt hiermit die Vorgaben der Eigentümerziele bezüglich der Vorhaltung von
Wohnraum für Haushalte, welche keinen freien Zugang zum Wohnungsmarkt haben.
Preisgünstige Wohnungen werden sowohl im sanierten als auch im teilsanierten Bestand
angeboten. Werden Bestände im preiswerten Segment saniert, wird darauf geachtet, dass
die Mieten dieser Bestände in der Regel auch nach Sanierung noch immer KdU-kompatibel
sind, sofern dies die für die erforderliche Sanierung anfallenden Baukosten zulassen. Zudem
werden sanierte Bestände in mittleren Lagen für ALG II-Berechtigte geöffnet. Durch die
Bewegung der Bestände im Up- und Downgrading wird hierbei zudem die soziale
Durchmischung befördert (siehe hierzu u.a. auch die Erläuterungen zu Vorgehensziel 1.1.2)
Für die Großwohnsiedlungen erfolgt derzeit die Erarbeitung einer Konzeption zur weiteren
Vorgehensweise der notwendigen Sanierungen.
Vorgehensziel 1.1.8
„Die LWB gewährleistet die Übermittlung von Daten zum Bestand (z. B. Freimeldungen,
Überlassung, Wohnmerkmale und Leerbestände) an die Stadt Leipzig, u. a. in Verbindung
mit der laufenden Wohnungsmarktbeobachtung und der Erarbeitung des Miet- und
Betriebskostenspiegels.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.1.8
Die LWB wirkt unter anderem regelmäßig an der Erarbeitung des Mietspiegels als auch des
Betriebskostenspiegels mit. Ebenso hat die LWB die Aktualisierung des
Wohnungspolitischen Konzeptes unterstützt. Daten zum Bestand wurden z.B. auch im
Zusammenhang der aktiven Mitwirkung der LWB in konkreten Projekten zur Umsetzung des
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
aktualisierten Energie- und Klimaschutzprogrammes der Stadt Leipzig 2014 – 2020 zur
Verfügung gestellt.
3.1.2
Sachziel 1.2 – Partner bei der Stadt- und Quartiersentwicklung
Vorgehensziel 1.2.1
„Die LWB unterstützt die Stadt- und Quartiersentwicklung durch gezielte Maßnahmen der
Sanierung, des Rückbaus und des Verkaufs. Dies erfolgt im Einzelnen durch:
1. Umsetzung der Maßnahmen auf Grundlage des SEKo und in enger Abstimmung mit dem
Dezernat VI
2. Vermeidung des Abrisses städtebaulich und denkmalpflegerisch wertvoller Gebäude,
3. Bereitstellung geeigneter Grundstücke für Zwischennutzungen und
4. innerstädtische Eigentumsbildung.
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.2.1
Beispielhaft zu Punkt 1 sei der in 2013 abgeschlossene Rückbau von 291 Wohnungen in
Grünau genannt. Die Rückbaumaßnahmen erfolgten in Kooperation mit weiteren
Eigentümern vor Ort und in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig mit der Zielstellung der
Aufwertung des Standortes. Aktuell wird eine Konzeption zur weiteren Sanierungsstrategie in
den Großwohnsiedlungen in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig entwickelt.
Im Hinblick auf Punkt 2 sei angeführt, dass mindestens seit Beschlussfassung der
Eigentümerziele kein Abriss derartiger Gebäude durch die LWB erfolgt ist. Die LWB bemüht
sich um den Erhalt städtebaulich und denkmalpflegerisch wertvoller Gebäude in ihrem
Bestand durch die Durchführung entsprechender Sanierungsmaßnahmen. Beispielhaft sei
hier der Erhalt der denkmalgeschützten Gartenstadt Alt Lößnig genannt oder als aktuelles
Sanierungsbeispiel die Gletschersteinstraße 53, mit deren Sanierung im November diesen
Jahres begonnen wird.
Zu Punkt 3 kann berichtet werden, dass die LWB mit dem ASW aktuell für 47 Grundstücke
Gestattungsvereinbarungen abgeschlossen hat. Mindestens einmal jährlich erfolgt zwischen
LWB und ASW eine Abstimmung zur weiteren Vorgehensweise. Bis dahin besteht für diese
Grundstücke eine Verwertungssperre und sie werden für öffentliche Zwecke (Spielplätze,
Gemeinschaftsgärten, Begrünungsprojekte, Baulückennutzung, Reservehaltung zur
Stadtteilentwicklung) zwischengenutzt.
Mit ihren Veräußerungsaktivitäten von bisher 37 Objekten (mit 247 Wohnungen) an
Selbstnutzer hat die LWB entsprechend der Eigentümerziele (Punkt 4) zur Eigentumsbildung
beigetragen. Zudem wurden drei Wohnanlage in Leutzsch, Eutritzsch und Stötteritz mit
zusammen 390 Wohnungen im Einzelvertrieb sukzessive mieternah veräußert. Der Vertrieb
startete 1995. Die letzte Wohnung wurde in 2015 veräußert.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Vorgehensziel 1.2.2
„Zur Stadt- und Quartiersentwicklung gehören perspektivisch auch Investitionen in
Wohnungsneubauten. Voraussetzung hierfür ist die Realisierung eines positiven
Zielcashflows (EZ 2.1; VZ 2.1.1). Mit dem Wohnungsneubau sollen die EZ 1.1 und EZ 1.3
unterstützt werden.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.2.2
Die aktuell geltende Strategische Unternehmensplanung 2022 sieht entsprechende
Neubaumaßnahmen vor, welche neben den hierbei verfolgten Stadtentwicklungszielen auch
für die Portfoliodiversifizierung und zur Stabilisierung des Vermögens und der
Wirtschaftlichkeit der LWB erforderlich sind.
In 2016 wird mit dem Bau von 98 Wohneinheiten am Wintergartenareal begonnen
(Wohngebäude B und C). Für weitere Neubauprojekte wurden Potenzialflächen im Bestand
der LWB identifiziert. Diesbezüglich befindet sich die LWB in enger Abstimmung mit der
Stadt Leipzig.
Vorgehensziel 1.2.3
„Sowohl bei Modernisierungs- als auch bei Neubaumaßnahmen sind Belange der Baukultur
und Architekturqualität, insbesondere im Falle von Standorten mit herausragendem und/oder
stadtbildprägendem Charakter, im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren zu
berücksichtigen.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.2.3
Beispielhaft sei hier die Neubebauung des Wintergartenareals genannt, für welches in 2010
in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig ein städtebaulicher Ideenwettbewerb
durchgeführt wurde, welcher Grundlage für die weitere Entwicklung des Areals war.
Zielstellung hierbei war eine ansprechende Gestaltung und Aufwertung des „Tors in die
Ostvorstadt“.
In 2014 hat die LWB in Kooperation mit dem ASW eine Online Architekturwerkstatt
durchgeführt mit der Zielstellung, Anregungen für neue Wohnformen bzw. Wohnmodule zur
flexiblen Raumnutzung zu generieren, welche in Varianten auf unterschiedliche Standorte
mit ihren spezifischen städtebaulichen Anforderungen übertragen werden können.
Vorgehensziel 1.2.4
„Die LWB unterstützt die Stadt Leipzig bei der Realisierung von öffentlichen Baumaßnahmen
in ausgesuchten Stadtquartieren (ggf. in Eigenschaft als Bauträger bei der Sanierung bzw.
beim Neubau von Kindertagesstätten).“
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.2.4
Beispielhaft sei hier die in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt erfolgte Entwicklung
eines Masterplanes für das Zentrum Schönefeld-Ost genannt. Hierbei wurden u.a. die
Zielstellungen verfolgt, einen zentralen Bereich in Schönefeld-Ost zu schaffen, die sozialen
Angebote und Einkaufsmöglichkeiten für die Bewohner zu verbessern und den STEP
Einzelhandel der Stadt Leipzig zu unterstützen. Die Veräußerung der entwickelten
Grundstücke erfolgt mit Nutzungsbindung.
Genannt sei weiterhin die Unterstützung der Stadt Leipzig bei der Schaffung von
Kindertageseinrichtungen. So wurde über die Bereitstellung von Flächen über
Erbpachtverträge die Herstellung von rund 650 Kitaplätzen ermöglicht. Auch sei an dieser
Stelle erwähnt, dass die LWB seit 2004 Tagesmütter und –väter mit einer
Anschubfinanzierung unterstützt. Aktuell sind ca. 50 Wohnungen im LWB-Bestand an
Tagesmütter /-väter vermietet. Unter der Annahme, dass jeweils die maximale Anzahl an
Kindern betreut wird, entspricht dies rd. 250 Betreuungsplätzen im Bestand der LWB. In
2015 hat die LWB mit dem Eigenneubau der Kindertagesstätte in der Elsterstraße
2a/Zentralstraße begonnen, dessen Fertigstellung in 2016 erfolgt. Für weitere potenzielle
Kita-Eigenneubauten wurden infrage kommende Standorte eruiert, welche mit den
städtischen Ämtern abzustimmen sind. Die aktuell noch geltende strategische
Unternehmensplanung der LWB sieht Kita-Eigenneubauten nicht vor.
Ebenso hat die LWB die Stadt Leipzig bei der Unterbringung von Asylbewerbern in
Gemeinschaftsunterkünften durch die Bereitstellung entsprechender Objekte
(Liliensteinstraße 15A – 220 Plätze, Markranstädter Straße 16 - 18 – 45 Plätze sowie
Pittlerstraße 5 bis 7 – 36 Plätze) unterstützt.
Mit der Könneritzstraße 58 wird aktuell ein weiteres Objekt für eine mögliche Unterbringung
von Asylbewerbern geplant. Diesbezüglich laufen die Abstimmungen mit den zuständigen
Ämtern der Stadt Leipzig (Bauordnungsamt, Sozialamt, Brandschutzamt etc.) und der hierfür
neu eingerichteten Koordinierungsstelle.
Vorgehensziel 1.2.5
„Die LWB übernimmt im Rahmen des Quartiersmanagements Aufgaben und kooperiert mit
der Stadtverwaltung sowie mit örtlichen Organisationen und Vereinen.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.2.5
Mit der Ansiedlung von sozial oder kulturell tätigen Vereinen und Einrichtungen leistet die
LWB einen Beitrag zur Quartiersentwicklung. So werden derzeit rund 45 Wohn- und
Gewerbeeinheiten kaltmietkostenfrei bzw. mit reduzierten Kaltmieten an Vereine und soziale
Einrichtungen vermietet, wie z.B. an den Verein Internationaler Frauen, Freiwilligen-Agentur,
Bürgerverein Schönefeld, Diakonie (zur Unterstützung des Projektes „Funke“), Verein
Leseladen, Verein ALEG. Weiterhin sind derzeit rd. 55 weitere Gewerbeeinheiten an
Kulturschaffende und sozial tätige Einrichtungen vermietet.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Auch durch den Abschluss von Erbpachtverträgen mit in der Regel Einzelpersonen bzw.
Vereinen mit sozialen Nutzungsabsichten trägt die LWB zur Quartiersentwicklung bei. Aktuell
bestehen 27 Erbpachtverträge mit Laufzeiten von 33 bzw. 99 Jahren. Beispielhaft sei hier
das Projekt „Block 99“ genannt, das in 2013 in enger Abstimmung zwischen den Akteuren,
dem ASW und der LWB zum Abschluss kam. Dabei wurde bzw. wird von den Akteuren das
Ansinnen verfolgt, in Neustadt-Neuschönefeld ein vielschichtiges kulturelles Zentrum zu
etablieren. Über die Objekte Ludwigstraße 70, Hermann-Liebmann-Str. 86,88,90,92 und
Hildegardstraße 49, 51 wurde ein Erbpachtvertrag mit einer Laufzeit von 33 Jahren und einer
Ankaufoption innerhalb der 33 Jahre zum gültigen Verkehrswert und Lebenshaltungsindex
geschlossen. Von der Ankaufoption wurde bisher von einem der Akteure Gebrauch gemacht.
Als weiteres Beispiel sei die in 2013 erfolgte Ersteigerung eines Miteigentumsanteils am
Grundstück Demmeringstraße 30 durch die LWB genannt, wodurch dessen Vermietung an
das Theater der Jungen Welt gesichert werden konnte. Das Grundstück wird durch das
Theater der Jungen Welt als Abstellfläche für Transportfahrzeuge und als Standort der
Spielstädte „Theaterbus“ genutzt, in der jährlich ca. 40 Aufführungen stattfinden.
Die LWB hat die Aktualisierung des Wohnungspolitischen Konzeptes unter Federführung des
Dezernates Stadtentwicklung und Bau sowohl finanziell mit 10.000 EUR als auch durch
aktive Mitarbeiter in den durch das Dezernat initiierten Workshops unterstützt.
Ebenso wirkt die LWB an der Umsetzung des aktualisierten Energie- und
Klimaschutzprogrammes der Stadt Leipzig 2014 – 2020 mit.
Auch die vom Dezernat Stadtentwicklung und Bau initiierte Wanderungsbefragung, welche
die Eruierung von Gründen von Zu- und Umzügen innerhalb der Stadt Leipzig zum
Gegenstand hatte, wurden durch die LWB sowohl finanziell (2.000 EUR) als auch durch
Mitwirkung an der inhaltlichen Gestaltung der Fragebögen unterstützt.
Mit der Arbeit ihrer Berufshausmeister und ihrem Serviceteam unterstützt die LWB das
Dezernat Umwelt, Ordnung und Sport bei dem Erhalt bzw. der Herstellung von Ordnung und
Sauberkeit in den Quartieren. Hierzu tragen auch die kostenlose Bereitstellung von
Containern für die LWB Mieter zur Beseitigung von Sperrmüll bei; ebenso kostenlose
Pflanzaktionen für die Mieter der LWB oder die Mitwirkung der LWB Mitarbeiter bei der
Verschönerung von Grünanlagen in den Quartieren mit LWB Beständen und das Reinigen
und Verschönern von Wohnanlagen der LWB durch gemeinsame Aktionen von LWB
Mietarbeitern und Mietern an Wochenenden. Mit der professionellen Pflege der ca. 12.300
Bäume im Bestand leistet die LWB zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in der
Stadt.
Auch mit der Bereitstellung und Pflege von rd. 200 Kinderspielplätzen in ihren Wohnanlagen
trägt die LWB zur Attraktivität der Quartiere bei.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Seit 2009 führt die LWB in Kooperation mit dem Jugendhaus Leipzig das Projekt „StreetartOpen-Air-Gallery“ durch. Hierbei wird die Zielstellung verfolgt, eine positive Kommunikation
zwischen jungen Künstlern der Graffiti-und Streetart-Szene, ihren Mitmenschen und der
LWB zu unterstützen und die Jugendlichen verantwortlich in das Stadtgeschehen und die
Entwicklung der Quartiere einzubinden. Mit der Schaffung legaler Plattformen für junge
Künstler soll zur Reduzierung illegaler Graffitis beigetragen werden. Als Streetart-Fläche
wurde z.B. auch der Bauzaun rund um das Wintergartenareal genutzt. Daneben organisiert
die LWB auch mit anderen Vereinen Graffiti-Projekte.
In Grünau ist die LWB seit 2013 Sponsorpartner des Heizhauses, welches vom urban souls
e.V. leipzig betrieben wird. Mit seinen vielfältigen Angeboten für Kinder, Jugendliche,
Erwachsene und Senioren trägt der Verein zur Stabilisierung und Steigerung der Attraktivität
des Quartiers Grünau bei.
3.1.3
Sachziel 1.3 – Ökologische Bestandsanpassung unter Beachtung der
Sozialverträglichkeit
Vorgehensziel 1.3.1
„Die LWB bemüht sich um eine ökologische Bewirtschaftung und Weiterentwicklung ihrer
Bestände, sowie um Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Entwicklung neuer
Wohnstandorte entsprechend des Handlungsschwerpunktes "Klimaschutz und
Energieeffizienz" des Stadtentwicklungsplans (STEP) Wohnungsbau. Maßnahmen, von
denen im Ergebnis nachhaltig positive Effekte sowohl die Entwicklung der Nebenkosten, als
auch der Bewirtschaftungskosten insgesamt ausgehen, ist dabei Vorrang einzuräumen.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.3.1
Die Neubau- bzw. Sanierungsmaßnahmen der LWB erfolgen innerhalb der aktuell geltenden
gesetzlichen Regelungen.
Vor dem Hintergrund ihres Sozialauftrages verfolgt die LWB bei Sanierungen im Bestand
eher die Strategie, mit möglichst kleininvestiven und damit mietfreundlichen Maßnahmen
eine möglichst hohe energetische Wirkung zu erzielen. Ein wesentlicher
Energieeinspareffekt bei vergleichsweise geringem Aufwand kann z.B. durch eine
verbesserte Steuerung der Anlagentechnik erzielt werden. Hiermit verbindet die LWB auch
den Gedanken, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln energetische Sanierungen
möglichst großflächig umzusetzen, anstatt nur für einzelne Objekte kostenintensive
energetisch ausgereizte Maßnahmen zu planen. Nach Ansicht der LWB ist auf diesem Wege
auch der für die Stadt Leipzig größere Klimanutzen zu erzielen.
Mit der energetischen Sanierung des Kreuzstraßenviertels wurde ein Modellprojekt mit der
Zielstellung gestartet, durch geringinvestive energetische Maßnahmen die wirtschaftlich
erforderliche Modernisierungsumlage möglichst durch die Reduzierung von Nebenkosten zu
kompensieren. Diese Zielstellung wurde – in Abhängigkeit vom Mieterverhalten –
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
weitestgehend erreicht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auf weitere baulich
vergleichbare Wohnanlagen angewendet werden.
Vorgehensziel 1.3.2
„Die LWB unterstützt die Stadt Leipzig bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen
für die energetische Sanierung.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.3.2
Die LWB hat an der Erstellung des SEKo „Fachkonzept Energie und Klimaschutz“
mitgewirkt. Auch für den Entwurf des Energie- und Klimaschutzprogrammes der Stadt
Leipzig 2014 – 2020 stand die LWB als Austauschpartner zur Verfügung und ist in einigen
der dort aufgeführten Maßnahmen als Partner bei der Umsetzung involviert.
Vorgehensziel 1.3.3
„Die LWB leistet einen Beitrag zur alternativen Energiegewinnung, z. B. durch Errichtung und
Betrieb von Photovoltaikanlagen auf eigenen Bestandsimmobilien.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.3.3
In 2012 wurden 20 weitere Solarstromanlagen errichtet, so dass aktuell 48
Solarstromanlagen auf LWB Wohngebäuden betrieben werden, welche jährlich 1.405 Mwh
Strom erzeugen. In 2015 wurde auf dem Neubau des LWB Unternehmenssitzes eine
Solarstromanlage in Betrieb genommen, welche jährlich ca. 8.000 Kwh Strom erzeugt. Des
Weiteren befindet sich auf den Dächern von Wohnhäusern der LWB eine
Bürgersolarstromanlage.
3.1.4
Sachziel 1.4 – Vorantreiben von Modellprojekten
Vorgehensziel 1.4.1
„Die LWB initiiert unter der Prämisse, dass wirtschaftliche Ziele nicht konterkariert werden,
Modell- und Kooperationsprojekte, wie seniorengerechte Quartiere, energieeffiziente
Wohnquartiere, (betreute) Wohngemeinschaften für junge Erwachsene.“
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.4.1
Mit dem Modellprojekt „Energetische Sanierung Kreuzstraßenviertel“ wurden Möglichkeiten
zur möglichst mietneutralen energetischen Sanierung getestet (siehe weiterführende
Erläuterungen hierzu unter der Berichterstattung zu 1.1.2, 1.1.3 b, 1.3.1).
Mit dem Pilotprojekt „Photokatalytische Fassadenbeschichtung in der Karl-Liebknecht-Straße
77“ wurde geprüft, inwieweit unter Laborbedingungen ermittelte Materialeigenschaften des
aufgebrachten Putzes auch unter Praxisbedingungen zur Verbesserung der Luftqualität
vielbefahrener Straßen beitragen können. Da sich die Laborergebnisse im vorgenommenen
Praxistest nicht bestätigten, erfolgte keine Fortsetzung des Projektes. Das Projekt wurde in
Kooperation mit der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das
Bauwesen Leipzig mbH (MFPA) und dem Leibnitz-Institut für Troposphärenforschung
durchgeführt. Bei der Sanierung kam zudem ein neuartiges Dämmsystem mit
Vakuumpaneelen zum Einsatz, um dessen Dämmeigenschaften bei weniger
Materialverbrauch zu testen. Die diesbezügliche Evaluierung steht noch aus. Derzeit werden
dieses bzw. ähnliche materialsparende Dämmsysteme noch nicht industriell für den
Massenmarkt hergestellt und sind daher für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen noch zu
teuer.
Im Forschungsprojekt „10.000 Smart Meter“ ist die LWB Partner der Universität Leipzig,
Institut für Wirtschaftsinformatik (öffentlich gefördert durch SAB und unterstützt durch EUStrukturfondsmittel). Die LWB stellt Bestände zum Testen intelligenter Stromzähler zur
Verfügung. Die Auswertung der Daten erfolgt in Kooperation zwischen der Uni Leipzig,
der SWL und der LWB. Zielstellung des Projektes ist der Test, ob eine Masseninstallation
von intelligenten Zählern realisierbar ist. Hieraus sollen intelligenten Produkte abgeleitet
werden, die zur Senkung des Energieverbrauches und damit zur wirtschaftlichen Entlastung
der Mieter beitragen können.
Gemeinsam mit dem ASW führt die LWB das Modellprojekt Kooperatives Wohnen in dem
Geschosswohnungsneubau Schmidt-Rühl-Straße durch.
Vorgehensziel 1.4.2
„Die LWB unterstützt Eigentümerinitiativen im sozialen Bereich zur Unterbringung von
Haushalten mit Marktzugangsschwierigkeiten, bietet mit ihrem Sozialmanagement ihren
Mietern Beratung und Unterstützung an und vermittelt bei Bedarf weiterführende Hilfen.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.4.2
Bezüglich der Tätigkeit des Sozialmanagements der LWB sei für nähere Ausführungen u. a.
auf die Berichterstattung zum Vorgehensziel 1.1.6 verwiesen.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Hinsichtlich der Unterstützung von Eigentümerinitiativen sei auf die Berichterstattung zu dem
Vorgehensziel 1.2.5 und das Modellprojekt „Kooperatives Wohnen“ in der Schmidt-RühlStraße (Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.4.1) verwiesen.
Vorgehensziel 1.4.3
„Die Aufnahme neuer Modellprojekte erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt. Über
einzelne Projekte ist in den jeweiligen Gremien entsprechend zu informieren.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 1.4.3
Über die Projekte wurde in den Sitzungen des Aufsichtsrates bzw. der
Gesellschafterversammlung berichtet.
3.1.5
Sachziel 1.5 – Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung in der Stadt
Leipzig und der Region Leipzig
Zielstellung
„Im Rahmen des Rechtlich Zulässigen leistet die LWB durch entsprechende
Auftragsvergaben einen Beitrag zur Sicherung von Wertschöpfung und Beschäftigung in der
Stadt Leipzig und Region Leipzig.“
Berichterstattung zur Zielstellung
Neben der Berücksichtigung der einschlägigen Vergabevorschriften hat die LWB in den
zurückliegenden Jahren ihr sogenanntes „8-Punkte-Programm“ berücksichtigt, um kleineren
und mittelständischen Unternehmen der Region größere Wettbewerbschancen einzuräumen.
Damit ist durch die LWB in den Jahren 2011 bis 2014 ein Auftragsvolumen von rd. 320 Mio.
EUR in die Region Leipzig / Halle geflossen.
Auch als Arbeitgeberin und Ausbildungsunternehmen leistet die LWB einen Beitrag zur
Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region. In 2014 wurde der LWB das Zertifikat zum
audit berufundfamilie verliehen. Hiermit wurden die bereits bei der LWB vorhandenen
familienfreundlichen Arbeitsbedingungen und die weiteren gesetzten Zielstellungen zur
besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewürdigt.
Die LWB ist ein mehrfach durch die IHK ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb. Pro Jahr
starten ca. 10 Azubis ihre Ausbildung zum Immobilienfachwirt bzw. in einem Gewerk. Bei
drei zu durchlaufenden Lehrjahren sind jährlich ca. 30 Azubis bei der LWB in Ausbildung,
wobei die LWB mit einer begrenzten Anzahl an Ausbildungsplätzen auch die Vereinbarkeit
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
von Leistungssport und Berufsausbildung fördert. Zudem vergibt die LWB jährlich ca. 10
Schülerpraktika und 50 Praktika.
Die LWB ist Partner der Joblinge gAG und in Zusammenarbeit u.a. mit der Diakonie, dem
Berufsförderwerk Leipzig und dem Netz kleiner Werkstätten gibt die LWB Hilfestellung für
straffällige Jugendliche und ehemals Alkoholabhängige, um den Weg zurück in den Alltag zu
finden.
3.2
3.2.1
Finanzziele
Finanzziel 1.1 – Erreichung von Wirtschaftlichkeit und Stabilität
Vorgehensziel 2.1.1
„Die LWB erreicht bis zum Jahr 2014 nachhaltig den Zielcashflow 1, d. h. der Cashflow aus
laufender Geschäftstätigkeit nach planmäßiger Tilgung ist größer Null.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 2.1.1
In den Jahren 2011 bis 2014 hat die LWB einen Zielcashflow 1 wie nachfolgend dargestellt
realisiert:
2011
2012
2013
2014
7.112 TEUR
2.429 TEUR
5.564 TEUR
6.913 TEUR
Tabelle 3 – Entwicklung Zielcashflow 1
Für das Jahr 2015 erwartet die LWB aktuell einen Zielcashflow 1 von 5.932 TEUR.
Vorgehensziel 2.1.2
„Die LWB erwirtschaftet spätestens ab dem Jahr 2014 nachhaltig positive Jahresergebnisse,
die eine marktübliche Verzinsung gewährleisten. Die Realisierung einzelner Sachziele wird
bei der Bemessung der Verzinsung berücksichtigt.“
Berichterstattung zu Vorgehensziel 2.1.2
In den Jahren 2011 bis 2014 hat die LWB ein Jahresergebnis wie nachfolgend dargestellt
realisiert.
2011
2012
2013
2014
5.079 TEUR
15.770 TEUR
10.620 TEUR
14.394 TEUR
Tabelle 4 – Entwicklung Jahresergebnis
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Da das Jahresergebnis von Sondereinflüssen geprägt wird, nutzt die LWB als
maßgebebliche Steuerungsgröße das Geschäftsergebnis vor Steuern.
Für die Jahre 2014 und 2015 stellt sich das Geschäftsergebnis vor Steuern wie folgt dar:
2014
Plan 2015
Erwartung per
30.09.2015
9.749 TEUR
4.231 TEUR
6.341 TEUR
Tabelle 5 – Entwicklung Geschäftsergebnis vor Steuern
3.2.2
Finanzziel 2.2 – Rückführung des Bürgschaftsvolumens auf unter 300 Mio. EUR
bis zum Jahr 2012
Vorgehensziele 2.2.1, 2.2.2 und 2.2.3
„Die Rückführung der bürgschaftsbesicherten Altschulden erfolgt in Höhe der geplanten
Tilgung sowie durch Abrissmaßnahmen gemäß § 6a Altschuldenhilfegesetz für
Wohnungsunternehmen.
Die Altkredite werden planmäßig getilgt.
Das Konzept der LWB zur Rückführung von Bürgschaften wird jährlich dem aktuellen Stand
angepasst und fortgeschrieben.“
Berichterstattung zu den Vorgehenszielen 2.2.1, 2.2.2 und 2.2.3
Die Rückführung der mit Bürgschaften besicherten Darlehen erfolgt entsprechend der
Vorgehensziele. Zum Jahresende 2012 betrug das mit Bürgschaften besicherte
Kreditvolumen 284.403 TEUR. Bis zum 30.09.2015 wurde das mit Bürgschaften besicherte
Kreditvolumen auf 253.832 TEUR zurückgeführt, wovon 121.064 TEUR auf Altschulden und
132.768 TEUR auf Altkredite entfallen.
Die Altschuldenentlastung gemäß § 6a Altschuldenhilfegesetz konnte vollumfänglich
realisiert werden. Die letzte Tilgungsrate erfolgte in 2014.
Das Bürgschaftsrückführungskonzept wurde zuletzt in 2012 aktualisiert. Für die mit
Bürgschaften besicherten Darlehen bestehen feste Tilgungsraten. Da das
Bürgschaftsrückführungskonzept Stand 2012 eine Vorausschau bis 2016 enthält und
zwischenzeitlich die vereinbarten Tilgungsmodalitäten nicht verändert wurden, erfolgte keine
weitere Aktualisierung des Konzeptes.
Die Stadt Leipzig wird quartalsweise über den aktuellen Stand der mit Bürgschaften
besicherten Darlehen informiert.
Trotz Rückführung des Bürgschaftsvolumens hat sich vor dem Hintergrund der im Jahr 2013
beschlossenen Änderung der Entgeltordnung der Stadt Leipzig für die Übernahme von
Bürgschaften der Aufwand für die Zahlung der Avalprovision an die Stadt Leipzig erhöht (im
Jahr 2014 um 692 TEUR und im Jahr 2015 um 982 TEUR). Der Gesamtaufwand für
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Avalprovision beläuft sich für das Jahr 2014 auf 1.384 TEUR und für das Jahr 2015 auf
1.636 TEUR.
3.3
Ergänzende Ziele gemäß Ratsbeschluss vom 19.03.2014
Ergänzendes Ziel 1
„Im Falle der Veräußerung bewohnter Gebäude ist immer dann eine Sozialcharta mit dem
neuen Eigentümer zu vereinbaren, wenn es sich um Objekte mit einem Wohnbestand ab 8
WE handelt.“
Berichterstattung zu Ziel 1
Bei Verkäufen von Objekten mit einem Wohnungsbestand ab 8 WE wird in den
Kaufverträgen eine Sozialcharta aufgenommen.
Hiervon betroffen war bisher der Verkauf von 4 Objekten.
Ergänzendes Ziel 2
„Sollte die Geschäftsführung bzw. der Aufsichtsrat der LWB den Verkauf eines oder
mehrerer Mehrfamilienhäuser mit bestehenden Mietverhältnissen beschließen, so werden
die Mieter sofort schriftlich gebeten, binnen eines halben Jahres ein gemeinsames
Kaufangebot zu unterbreiten. In einem solchen Schreiben ist auf Beratungsangebote
hinzuweisen.“
Berichterstattung zu Ziel 2
Es wird entsprechend verfahren. Hiervon betroffen war bisher der Verkauf von 13 Objekten.
Nach erfolgtem Stadtratsbeschluss wurden die Mieter der für einen Verkauf vorgesehenen
Objekte diesbezüglich angeschrieben und gebeten, bei Kaufinteresse binnen eines halben
Jahres ein gemeinsames Kaufangebot zu unterbreiten. Fristbeginn ist hierbei das Datum des
Anschreibens an die Mieter. Im Anschreiben an die Mieter wurde auf verschiedene
Beratungsangebote hingewiesen (Mieterbund, selbstnutzer kompetenzzentrum für
wohneigentum gmbh, Haushalten e.V., Stadt Leipzig). Bisher kam kein Kauf durch Mieter
zustande. In einem Fall wurde seitens der Mieter Interesse bekundet, aber durch die
Käufergemeinschaft kein gemeinsames Kaufangebot abgegeben. In drei Fällen wurde
Kaufinteresse durch Abgabe eines gemeinsamen Kaufangebotes bekundet. In allen drei
Fällen laufen aktuell die Verkaufsverhandlungen. Der den Verkaufsverhandlungen zugrunde
liegende Verkaufspreis ist der Verkehrswert, welcher über ein Verkehrswertgutachten
ermittelt wird.
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Zuarbeit für den Gesellschaftervertreter
Umsetzung Eigentümerziele für die LWB
Ergänzendes Ziel 3
„Für die LWB wird ein Kernbestand von mindestens 36.000 WE in der Stadt Leipzig
dauerhaft festgeschrieben. Es ist anzustreben, dass die Erweiterung des
Wohnungsbestandes vorrangig in jenen Stadtbezirken erfolgt, in denen der Anteil der LWBWohnungen unter 5 Prozent liegt.“
Berichterstattung zu Ziel 3
Per 31.07.2015 umfasst der Wohnungsbestand der LWB 34.732 Wohnungen. Im Oktober
2015 wurde der Bestand der LWB durch Zukauf von 88 Wohnungen in Leipzig-Gohlis
erweitert. Mit dem am Wintergartenareal in 2016 beginnenden Neubaumaßnahmen wird der
Bestand mittelfristig um weitere 98 Wohnungen erweitert.
Inwieweit es möglich sein wird, eine Bestandserweiterung durch Neubau / Zukauf auf jene
Stadtteile zu konzentrieren, in welchen die LWB bisher keine eigenen Bestände besitzt, ist
abhängig vom bestehenden Angebot. Insgesamt müssen auch diesbezüglich jegliche
Aktivitäten dem Wirtschaftlichkeitsgebot entsprechen.
Ergänzendes Ziel 4
„Modernisierungsmaßnahmen der LWB sollten im mietpreisgünstigen oder mittelpreisigen
Bestand grundsätzlich nur in dem Maße durchgeführt werden, dass die Bestände auch nach
der Sanierung im gleichen Marktsegment gehalten werden können.“
Berichterstattung zu Ziel 4
Siehe hierzu die vorangegangenen Ausführungen, u.a. in den Berichterstattungen zu den
Zielen 1.1.7 und 1.3.1.
Ergänzendes Ziel 5
„Die Stadtverwaltung legt dem Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau - beginnend im 2.
Halbjahr 2014 - einmal im Jahr eine Vorlage mit allen Abgängen (Verkauf, Abriss) sowie den
Zugängen (Neubau und Ankäufe) von unbebauten Grundstücken und Wohneinheiten der
LWB vor.“
Berichterstattung zu Ziel 5
Diesbezüglich erfolgten seitens der LWB entsprechende Zuarbeiten an den
Gesellschaftervertreter: am 15.10.2014 zu den Grundstücksbewegungen 01.2014 bis
09.2014 und am 13.10.2015 zu den Grundstücksbewegungen 01.2015 bis 09.2015.
Eine Präsentation durch die Geschäftsführung im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
erfolgte 09.12.2014.
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