Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1043687.pdf
Größe
67 kB
Erstellt
19.11.15, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 14:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Änderungsantrag Nr. VI-A-01787-ÄA-03
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Jugendparlament
23.11.2015
Vorberatung
Jugendbeirat
26.11.2015
Vorberatung
Fachausschuss Umwelt und Ordnung
01.12.2015
Vorberatung
Ratsversammlung
16.12.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Leipzig ohne Plastiktüten
Beschlussvorschlag:
1.
Die Verwaltung der Stadt Leipzig wird beauftragt zu prüfen, ob
a)
die ausschließliche Ausgabe von Stoff- und Papiertragetaschen bei der Zulassung zur
Teilnahme auf Markt- und Großveranstaltungen für die Händlerinnen und Händler verpflichtend
geregelt werden kann, oder
b)
Anreize für eine Selbstverpflichtung der Händlerinnen und Händler zur ausschließlichen
Ausgabe von Stoff- und Papiertragetaschen über die Zulassung zur Teilnahme auf Markt- und
Großveranstaltungen geschaffen werden können.
2.
Im Falle eines positiven Prüfergebnisses wird die Stadt beauftragt, dem Stadtrat Leipzig
einen Plan zur frühzeitigen Umsetzung mit festem Termin vorzulegen und ggf. u. a. eine ergänzende
Regelung in der Marktsatzung vorzuschlagen.
3.
Die Stadtverwaltung wird ggf. gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Stadtreinigung eine
Informationskampagne zur Vermeidung von Plastiktüten (Kunststofftüten) durch Informationsflyer,
Presseberichte, Anzeigen im Amtsblatt oder in Kooperation mit der Verbraucherzentrale initiieren.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Plastiktüten und – verpackungen benötigen je nach Kunststoff 100 - 500 Jahre um zu verrotten. Das
hat fatale Folgen für die Umwelt. Neben wachsenden Müllbergen gibt es nach Angaben des BUND
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weltweit rund 7,5 Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren und so auch auf unseren Tellern, da
Fische Plastikteile, die sich im Wasser befinden, verschlucken.
In Deutschland fallen laut dem Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit jährlich 71 Plastiktüten pro Einwohner im Durchschnitt an.
Jährlich werden ca. sechs Milliarden Plastiktüten allein in Deutschland verbraucht. Nur ein geringer
Teil davon wird recycelt oder thermisch verwertetet. Etwa 90 Prozent der Plastiktüten landen auf
Mülldeponien. Eine Plastiktüte wird im Durchschnitt nur 25 Minuten lang benutzt.
Die weltweite Bandbreite zum Verbrauch von Plastiktüten wiederum reicht von einem sehr hohen
gesellschaftlich tolerierten Verbrauch (der EU-pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 198 Plastiktüten im Jahr)
bis hin zum Verbot von Plastiktüten (in Staaten wie Ruanda oder Italien oder in Städten wie San
Francisco). In der Stadt Kiel wurde einstimmig beschlossen, dass freiwillig auf Plastiktüten und –
verpackungen verzichtet werden soll.
Auch die Ausgabe von kompostierfähigen Plastiktüten soll vermieden werden, da diese laut der
Deutschen Umwelthilfe keine ökologischen Vorteile haben, sondern stattdessen durch den Anbau
und die Verarbeitung von Pflanzen für diese Verpackungen die Böden versauern und die Tüten
selbst mit herkömmlichen Methoden nicht kompostierbar sind, sondern stattdessen nur bei einer
bestimmten Wärmeentwicklung und einer hohen Verweildauer in Kompostieranlagen.
Anlagen:
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