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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1042763.pdf
Größe
69 kB
Erstellt
12.11.15, 12:00
Aktualisiert
19.01.17, 21:21

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Inhalt der Datei

Einwohneranfrage Nr. VI-EF-02102 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Ratsversammlung 16.12.2015 Zuständigkeit mündliche Beantwortung Eingereicht von Prof. Dr. med. Rolf Haupt, Vorsitzender des Vereins Luther-Melanchton-Denkmal e.V. Betreff Wiedererrichtung Luther-Melanchton-Denkmal Sachverhalt: Sehr geehrte Damen und Herren, am 19.03. 2014 hat die Ratsversammlung der Stadt Leipzig einstimmig(!) beschlossen, das 1943 für Kriegszwecke zerstörte Luther- Melanchthon-Denkmal wieder zu errichten. Der Verein strebt entsprechend Satzung eine Wiedererrichtung des von Johannes Schilling geschaffenen Denkmals auf dem Johannisplatz an. Mit seinem Anliegen findet der Verein viel Zustimmung in der Leipziger Bevölkerung und große Aufmerksamkeit über Leipzig hinaus. Besonders Menschen, die sich der Reformation verbunden wissen und mit großem Interesse auf die geplanten Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum blicken, bereiten Reisen an die Stätten der Reformation vor, ob nach Wittenberg, Eisenach, Eisleben oder Leipzig und fragen nach Erinnerungsstätten der Reformation. So stellte die L VZ unter dem 14. April ( S. 13) diesen Jahres in einem längeren Beitrag fest: "Reformationsjubiläum : Leipzig will Drehscheibe für Pilger werden" Im Blickfang dieses Artikels ist das Luther - Melanchthon - Denkmal, das der Verein wieder errichten will, gleichsam als Werbeikone für das Reformationsgedenken in Leipzig, abgebildet. Der Oberbürgermeister begrüßte die Initiative des Vereins, der sich schon 2005 gegründet hat und seitdem intensiv für sein Anliegen wirbt, als Zeichen bürgerschaftliehen Engagements und als Chance, die Wurzeln und die Geschichte der Reformation in Leipzig, auch im Blick auf die zu erwartenden Feierlichkeiten anlässlich des Reformationsjubiläums 2017, sichtbar zu machen. Aus der Niederschrift der Sitzung : "In diesem Sinn errichtet die Stadt ein Denkmal, finanziert durch den Verein in geeigneter Form an einem geeigneten innerstädtischen Standort. Die Stadtverwaltung legt bis 31.12.2014 einen Umsetzungsvorschlag vor und leitet danach in Zusammenarbeit mit dem Verein Luther - Melanchton - Denkmal e. V. einvernehmlich die erforderlichen städtebaulichen Planungen und Verfahren ein. Im Falle der Realisierung auf dem Johannisplatz ist auch der Verein Johanniskirchturm e.V. einzubeziehen. Die Realisierung erfolgt bis zum Juni 2019, dem 500. Jahrestag von Luthers Disputation auf der Pleißenburg." (Befindet sich auf dem Areal des heutigen Neuen Rathauses.) Über die Ratsversammlung berichtete die LVZ am 20.03. 2014 S. 14. Unter dem 30.01.2015 mahnte der Verein in einem Schreiben an Kulturbürgermeister Faber den im Stadtratsbeschluss vorgegebenen Termin 31.12.2014 an, da bis dahin die geforderten Umsetzungsvorschläge nicht vorlagen. Das sei bedingt, antwortete Kulturbürgermeister Faber, durch die verzögerte Neukonstituierung des Sachverständigenforums "Kunst im öffentlichen Raum". Ein Gesprächstermin nach Neukonstituierung stellte er in Aussicht. In einem Gespräch bei Herrn Faber am 02.04.2015 wurden die unterschiedlichen Standpunkte des Vereins und der Stadt ( im Kern : das Sachverständigenforum will keine Replik des Denkmals) zur Sprache gebracht. Der Verein machte klar, dass es bezüglich des Aufstellungsortes (Johannisplatz) und des alten Denkmalsockels Kompromissbereitschaft gibt. Das Gespräch diente der Vorbereitung einer Anhörung des Vereins im Sachverständigen - forum, die schließlich am 29.06.2015 stattgefunden hat. Hier konnte der Verein seine Positionen darstellen. Es wurde ausgeführt, warum sich der Verein für die Figurengruppe von Schilling entschieden hat. Die Figurengruppe Luther - Melanchthon zeigt die Reformatoren im Gespräch und plädiert zugleich für die Bedeutung des Dialoges seit Beginn der Reformation und in gesellschaftlichen Prozessen, von denen letztlich die Demokratie lebt. Das Denkmal erinnert zugleich an einen bedeutenden Bildhauer, der mit der Gestaltung des Denkmals ein Zeichen setzen wollte, das weit über seine Zeit hinaus verstanden werden kann. Letztendlich will der Verein auch ein Zeichen setzen gegen die brutale Zerstörung von Kunstwerken für Kriegszwecke durch die Nazis. Die in der Anhörung folgende Diskussion hat allerdings den Verein darin bestärkt, von der ursprünglichen Variante "Replik" nicht ohne Not abzuweichen. Ein in Aussicht gestelltes auswertendes Gespräch mit Herrn Faber über die Anhörung hat bisher nicht stattgefunden. Der Verein hat versprochen, das geplante Denkmal gänzlich aus eigenen Mitteln zu finanzieren ( ca. 300.000 - €). Dazu ist Planungssicherheit bei der Sponsorenwerbung unbedingt erforderlich. Im Blick auf das Fertigstellungsdatum 2019 gerät der Verein zeitlich unter Druck. So fragt der Verein, wann er mit einer vom Geist des Dialoges geprägten Entscheidung rechnen kann, die auf das bürgerschaftliche Engagement des Vereins zugeht und dem Stadtratsbeschluss von 2014 gerecht wird. Der Verein verbindet die Anfrage mit der dringenden Bitte, nun zeitnah Planungssicherheit zu schaffen. Es wäre keinem gedient, wenn die Arbeit des Vereins ins Leere laufen würde.