Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1019790.pdf
Größe
1,4 MB
Erstellt
17.12.14, 12:00
Aktualisiert
02.02.16, 12:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. DS-00832/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Zuständigkeit
Bestätigung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
14.04.2015
1. Lesung
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
14.04.2015
1. Lesung
Fachausschuss Umwelt und Ordnung
21.04.2015
1. Lesung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
23.04.2015
1. Lesung
Fachausschuss Kultur
24.04.2015
1. Lesung
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
28.04.2015
2. Lesung
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
28.04.2015
2. Lesung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
28.04.2015
2. Lesung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
07.05.2015
2. Lesung
Fachausschuss Kultur
08.05.2015
2. Lesung
Ratsversammlung
20.05.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das "Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020
(SEKo)" unter dem Titel "Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK)"
entsprechend dem in der Begründung vorgeschlagenen Verfahren fortzuschreiben.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur.
Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. (siehe
Anlage Prüfkatalog)
Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze
(siehe Anlage Prüfkatalog)
Sachverhalt:
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (SEKo), das 2009 vom Stadtrat beschlossen wurde (RB
IV-1595/09), formuliert eine fachübergreifende Stadtentwicklungsstrategie für Leipzig. Auf Basis der
Vernetzung sektoraler Planungen (Stadtentwicklungspläne und Fachplanungen) benennt es
inhaltliche und stadträumliche Ziele und Handlungsschwerpunkte. Dies ist u.a. eine Voraussetzung
zur Beantragung von Fördermitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen sowie der EU.
In der Praxis hat sich das Integrierte Stadtentwicklungskonzept als wichtige Grundlage u.a. für
- die strategische Ausrichtung kommunalen Handelns,
- das fachübergreifende, integrierte Arbeiten der Verwaltung,
- die Stadtteilkonzepte in den Schwerpunkträumen und
- die Akquisition städtebaulicher Fördermittel
erwiesen. In anderen Bereichen, zum Beispiel der Prioritätensetzung in der mittelfristigen
Investitionsplanung, blieb die Wirkung des SEKo dagegen begrenzt.
Das SEKo versteht sich nicht als statisches Produkt, sondern als kontinuierlicher Prozess der
Weiterentwicklung, des Monitorings und der Umsetzung. So erfolgten bisher drei
Teilfortschreibungen:
•
Erarbeitung des Fachkonzeptes Hochschulen und Forschungseinrichtungen (RB V-980/11),
•
Fortschreibung des Fachkonzeptes Kommunale Bildungslandschaft (RB V -2074/14),
•
Erarbeitung des Fachkonzeptes Energie und Klimaschutz und eines Fachteils Brachen (noch
nicht abgeschlossen).
Mit dieser Vorlage wird eine Gesamtfortschreibung des SEKo in den Jahren 2015 – 2017 mit der
Bezeichnung „Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK)“ vorgeschlagen. Das
Sächsische Staatsministerium des Inneren (SMI) hat nach Beschlussfassung des SEKo im Jahr
2009 die Kurzbezeichnungen für gesamtstädtische integrierte Stadtentwicklungskonzepte von SEKo
in INSEK geändert. Der Begriff SEKo wird vom SMI nur noch für Entwicklungskonzepte auf
teilräumlicher Ebene verwendet. Für die Fachkonzepte wurde beim Freistaat der Begriff Fachteil
eingeführt. Um Verwirrungen bei der Verwendung unterschiedlicher Begrifflichkeiten zukünftig zu
vermeiden, wird vorgeschlagen für die Fortschreibung statt SEKo die Kurzbezeichnung INSEK und
statt Fachkonzept den Begriff Fachteil zu verwenden.
Für die Fortschreibung gibt es mehrere Gründe:
•
Die soziodemographischen Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert. 2009
befand sich Leipzig in der Übergangsphase von den Schrumpfungsprozessen der 90er Jahre zu
einer stabilen Stadtentwicklung mit leichtem Wachstum. Heute hat Leipzig als die am zweitstärksten
wachsende Großstadt in der Bundesrepublik einen Einwohnergewinn von mehr als 10.000 Personen
jährlich. Die Arbeitslosigkeit hat sich fast halbiert. Auch wenn viele Unsicherheiten in der Prognose
bestehen, in welcher Intensität die Zuzüge anhalten werden, muss sich Leipzig strategisch auf
veränderte Handlungsschwerpunkte in einer wachsenden Stadt einstellen.
•
In fast allen Fachteilen besteht Fortschreibungsbedarf. Nicht nur die aktuell laufende
Fortschreibung des Wohnungspolitischen Konzeptes muss in das INSEK integriert werden, sondern
auch die Fortschreibung des Kulturentwicklungsplans, des Sportentwicklungsplans, des neuen
Stadtentwicklungsplans Verkehr und Öffentlicher Raum, der Anpassungsbedarf an den Klimawandel
und vieles mehr. Die sich daraus ergebenden Wechselwirkungen zwischen den Fachteilen, aber
auch die Auswirkungen auf die Stadtentwicklungsstrategie und die räumliche Schwerpunktsetzung,
können nur in einer Gesamtfortschreibung ausreichend berücksichtigt werden. Zugleich ergibt sich
nur mit einer Gesamtfortschreibung die Chance einer Integration neuer Themen.
•
Gemäß der Programmausschreibung des Freistaates Sachsen für die Programme der
Städtebaulichen Erneuerung vom 22.05.2014 sind ein aktuelles gesamtstädtisches integriertes
Stadtentwicklungskonzept sowie daraus abgeleitete, auf kontinuierliche Fortschreibung angelegte
teilräumliche Fördergebietskonzepte Fördervoraussetzung. Dabei ergibt sich die Erforderlichkeit
einer Fortschreibung nicht aus einer zeitlichen Regelmäßigkeit, sondern ist anlassbezogen. Der
Freistaat Sachsen hat als Erfahrungswert im Rahmen der Städtebauförderkonferenz vom 8.5.2014
in Dresden geäußert, dass Integrierte Stadtentwicklungskonzepte mindestens alle 10 Jahre
fortgeschrieben werden müssen, wenn sie als aktuelle Grundlage für die Beantragung von
Städtebaufördermitteln dienen sollen. Mit Blick auf den umfassenden Arbeitsprozess, der innerhalb
einer Legislaturperiode erfolgen sollte, erscheint der aktuelle Zeitpunkt für den Start eines
Fortschreibungsprozesses sinnvoll.
Der geplante Fortschreibungsprozess wurde in der AG Integrierte Stadtentwicklung intensiv
diskutiert. Die daraus resultierenden Vorschläge zur inhaltlichen Orientierung und zum Prozess
finden sich im Anhang zur Begründung.
Folgen bei Ablehnung:
Bei Ablehnung der Vorlage kann die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
(SEKo) nicht begonnen werden. Ein aktuelles Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) ist
Zuwendungsvoraussetzung für die Programme der städtebaulichen Förderung (s.o.). Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass auf Grund der grundlegenden demographischen Veränderungen in
Leipzig gegenüber 2009 das aktuelle SEKo nicht mehr als Grundlage der Fördermittelbeantragung
akzeptiert wird. Um mögliche Nachteile für die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt abzuwenden,
ist eine Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes geboten.
Anlagen:
Vorschlag zur inhaltlichen Orientierung und zum Prozess
Anlage 1: Entwurf Fortschreibung Ziele
Anlage 2: Zeitplan für die Fortschreibung
BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 20.05.2015
zu 18.9. Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Vorlage: DS-00832/14
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das "Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020
(SEKo)" unter dem Titel "Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK)"
entsprechend dem in der Begründung vorgeschlagenen Verfahren fortzuschreiben.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen
Leipzig, den 21. Mai 2015
Seite: 1/1
D:\DOC\01\01\34\58Anlagen\01\Pruefkatalog_Strategische_Ziele.pdf
Vorschlag zur inhaltlichen Orientierung und zum Prozess
Der geplante Fortschreibungsprozess zum INSEK wurde in der AG Integrierte Stadtentwicklung
intensiv diskutiert. Die daraus resultierenden Vorschläge zu Inhalten und Arbeitsstrukturen sind in
diese Vorlage eingeflossen.
1. Inhaltliche Orientierung für die Fortschreibung
1.1
Aktualisiertes Zielsystem als Arbeitsgrundlage
Der Stadtrat hat eine interfraktionelle Arbeitsgruppe beauftragt, die bestehenden Leitgedanken
und Zielbereiche des SEKo zu diskutieren und weiter zu schärfen (RB V-321/10). Das Ergebnis
dieser Diskussion wurde 2012 mit der Broschüre „Leipzig wächst nachhaltig“ vorgelegt. Dabei
wurde deutlich, dass – wenn uns die Balance zwischen einer wachsenden und einer nachhaltigen
Stadt gelingen soll – die Ziele des INSEK noch stärker auf eine nachhaltige Entwicklung
ausgerichtet werden müssen.
Unter Einbindung der Ergebnisse aus den öffentlichen Veranstaltungen von „Leipzig weiter
denken“ und in intensiver Diskussion mit dem Koordinierungskreis der Leipziger Agenda 21 ist
eine aktualisierte Fassung des Zielsystems entstanden (vgl. Anlage). Dieses aktualisierte
Zielsystem, auf dem auch das Arbeitsprogramm 2020 aufbaut, soll als inhaltliche Orientierung für
die Fortschreibung dienen.
1.2
Struktur und Inhalte des zukünftigen INSEK
Das 2009 beschlossene SEKo orientiert sich in seiner Grundstruktur an einer Arbeitshilfe des
Sächsischen Staatsministerium des Inneren (SMI) von 2005 und besteht aus drei Bausteinen:
•
Ermittlung der soziodemographischen Rahmenbedingungen,
•
Erarbeitung von – derzeit 12 – Fachteilen,
•
Vernetzung der Fachteile zu einer integrierten Stadtentwicklungsstrategie mit Zielen,
Schwerpunkträumen und Umsetzungsstrategie.
Dieser grundsätzliche Aufbau hat sich bewährt und soll auch in der Fortschreibung beibehalten
werden. Dies wird auch von der Publikation „Stadtentwicklungskonzepte als Steuerungsinstrument
der Städtebauförderung – eine vergleichende Betrachtung im Freistaat Sachsen“ der empirica AG
(Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, Dresden 2013) bestätigt, in der das
Leipziger SEKo/INSEK als gelungenes Beispiel eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
darstellt wird.
Inhaltlich soll die Fortschreibung mit Blick auf das aktualisierte Zielsystem vor allem:
–
die veränderte demographische und soziale Entwicklung und die damit verbundenen
Herausforderungen einer wachsenden Stadt sowie
–
die bessere Verankerung von Schwerpunkten einer nachhaltigen Entwicklung,
aufgreifen. Darüber hinaus sind die unter dem Begriff „Smart Cities“ laufenden Diskussionen zur
Integration von Informations- und Kommunikationssystemen in die verschiedenen technischen
Systeme und Infrastrukturen gezielt aufzugreifen, als Grundlage für neuartige Lösungen in
Bereichen wie Klimaschutz und Energie, Mobilität, Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit. Dabei
spielt die Zusammenarbeit und die strategische Abstimmung mit kommunalen Unternehmen der
Daseinsfürsorge eine wichtige Rolle. Das INSEK ist Voraussetzung für die Akquisition dieser
neuen Förderungen.
1
Dem INSEK muss dabei aus Sicht der Ämter eine bessere Balance zwischen langfristigen
Visionen und einer kurz- bis mittelfristigen Umsetzungsorientierung gelingen. Dazu sind
insbesondere Möglichkeiten zur Erhöhung der Verbindlichkeit des INSEK zu prüfen. Die stärkere
Einbindung des Dezernates Finanzen, die bessere Implementierung des INSEK in mittelfristige
Investitionsprogramme und Fachplanungen der Fachämter, insbesondere auch bei
budgetübergreifenden Ansätzen und Projekten, verbunden mit einem Fördermittelmanagement
zur Einsparung kommunaler Mittel sowie die enge Verknüpfung mit dem Arbeitsprogramm 2020
sind dafür wichtige Voraussetzungen. Letztlich dient das INSEK dem integrierten Handeln, also
dem Zusammenführen von Projekten und der Schaffung von Synergien. Und es leistet
Argumentationsgrundlagen für die Ableitung und Beschreibung des Mehrwertes von
fachübergreifenden Projekten und Maßnahmen.
Die Fachteile werden aktualisiert. Je nach Konzept ist hier eine unterschiedliche Arbeitstiefe
erforderlich. Dabei werden neue Themen in das INSEK eingebunden sowie Querschnittsthemen
aufgegriffen (z.B. Integration von Migranten und Migrantinnen, Gleichstellung von Frauen und
Männern, Flächen/Liegenschaften) und für die Städtebauförderung wichtige Schwerpunkte vertieft
(z.B. Klimaschutz/wandelanpassung, Mobilität, Flächenmanagement). Die Wechselwirkungen
zwischen den Fachteilen werden noch stärker thematisiert.
Die Stadtentwicklungsstrategie wird darauf aufbauend fortgeschrieben. Im Mittelpunkt stehen
die stadträumlichen Aussagen. Dies umfasst insbesondere eine Überprüfung der
Schwerpunkträume, die Integration von Kernaussagen der Stadtteilkonzepte, Schlussfolgerungen
zu zukünftigen Einsatzgebieten von Fördermitteln und zur Weiterentwicklung der
Fördergebietskulisse sowie detailliertere Aussagen für alle Ortsteile. Besonderer Wert wird auf
eine starke Umsetzungsorientierung gelegt.
2.
Vorschlag zum Prozess
2.1.
Zeitplanung
Bedingung für die Gesamtfortschreibung des INSEK ist ein strukturierter, längerfristiger
Arbeitsprozess, verbunden mit der Bereitstellung personeller und finanzieller Ressourcen.
Vorgeschlagen wird, den Arbeitsprozess grob in drei Phasen zu gliedern:
•
die Bilanzphase bis Herbst 2015,
•
die Kernarbeitsphase bis Ende 2016,
•
und die Abstimmung und Beschlussfassung in der ersten Jahreshälfte 2017.
Bilanzphase 2015
Das INSEK Leipzig ist als Prozess zu verstehen, wonach die formulierten Vorstellungen für die
Zukunftsentwicklung einer stetigen Überprüfung, Rückkopplung und Neuformulierung - auch im
Sinn einer Weiterentwicklung an sich wandelnde Rahmenbedingungen - bedürfen. Im ersten
Schritt soll deshalb 2015 der bisherige INSEK-Prozess bilanziert werden. Es gilt, die Stärken und
Schwächen herauszuarbeiten. Fragestellungen sind u.a.: Wie wirkt das INSEK? Wie integriert und
verbindlich ist das INSEK? Wie hoch ist die Umsetzungsrelevanz des INSEK?
Als einzelnen Schritte der Bilanzphase sind vorgesehen:
•
Ermittlung und Aktualisierung der soziodemographischen Rahmenbedingungen und
Ableitung von soziodemographischen Thesen,
2
•
•
•
Bilanzierung der Fachteile und der Stadtentwicklungsstrategie sowie Abstimmung zur
Einbeziehung neuer Themen zusammen mit den Fachämtern in verschiedenen
Ämterworkshops. Dies erfordert eine Reaktivierung der fachteilbezogenen Arbeitsgruppen,
Einzelgespräche mit wichtigen Akteuren (Verwaltung, Politik und Vertreter der
Stadtgesellschaft),
Gespräche mit den städtischen Tochterunternehmen der städtischen Daseinsvorsorge.
Am Ende der Bilanzphase beginnt der öffentliche Beteiligungsprozess. Die Ergebnisse und
Schlussfolgerungen aus der Bilanzphase münden in einen Bericht, der inhaltliche und strukturelle
Empfehlungen für die Fortschreibung des INSEK Leipzig und der dazugehörigen
Prozessgestaltung formuliert. Dieser Bericht ist Basis für die Kernarbeitsphase in 2016 und wird
als Informationsvorlage in den Stadtrat eingebracht.
Kernarbeitsphase 2016
Die Kernarbeitsphase lässt sich im Detail erst im Ergebnis der Bilanzphase beschreiben, weil die
Ergebnisse Einfluss auf die inhaltlichen und methodischen Schwerpunkte haben werden.
Basierend auf der Prämisse, dass der grundsätzliche Aufbau des INSEK erhalten bleibt, umfasst
die Kernarbeitsphase folgende Arbeitsschritte:
•
umfassende Fortschreibung bzw. punktuelle Anpassung der Fachteile je nach Aktualität,
•
Vernetzung der Fachteile untereinander und mit Querschnittsthemen, Entscheidung über
die Art und Weise der Darstellung letzterer im INSEK,
•
Fortschreibung der fachübergreifenden Stadtentwicklungsstrategie,
•
Aktualisierung der teilräumlichen Aussagen, u.a. zu den fachübergreifenden
Schwerpunkträumen der Stadtentwicklung,
•
Fortschreibung der Umsetzungsstrategie, u.a. Ausrichtung auf die städtebaulichen
Förderprogramme und zukünftige EU-Strukturförderung,
•
strategische Abstimmungen mit den kommunalen Unternehmen.
Die Zeitplanung für den Arbeitsprozess INSEK findet sich in Anlage 2.
2.2
Arbeitsstruktur
Mit Blick auf den bisherigen SEKo-Prozess (2009) kann festgestellt werden, dass die Arbeit in den
ämter- und dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppen gut funktioniert hat, die Einbindung der
Verwaltungsspitze über die Lenkungsgruppe aber zu optimieren ist.
Daher werden für den zukünftigen Arbeitsprozess folgende Strukturen vorgeschlagen:
Arbeitsebene:
•
AG INSEK: Die AG INSEK ist besetzt mit Mitarbeitern des Stadtplanungsamtes und des
Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung. Sie organisiert und steuert den
Gesamtprozess und stimmt die wesentliche Schritte im Regeltermin INSEK mit der
Bürgermeisterin für Stadtentwicklung und Bau und den Amtsleitern des ASW und des
Stadtplanungsamtes ab.
•
AGs der Fachteile: Die Arbeitsgruppen zu den einzelnen Fachteilen bestehen aus
Vertretern der beteiligten Fachämter sowie – fallweise – Vertretern von Trägern öffentlicher
Belange. Sie bilanzieren den Umsetzungsstand und schreiben die Fachteile fort. Die
Moderation der AGs erfolgt durch die Mitglieder der AG INSEK, ggf. auch über externe
3
•
•
Beauftragte.
INSEK-Workshops (AG Integrierte Stadtentwicklung): Die AG Integrierte Stadtentwicklung,
die in den letzten Jahren die Umsetzung des SEKo begleitet hat, ist mit Vertretern von ca.
20 Fachämtern besetzt. Die AG wird in Form von fachübergreifenden INSEK-Workshops
weiter arbeiten. Dabei werden die Fachteile untereinander im Hinblick auf Konflikte und
Synergien abgestimmt und zur Stadtentwicklungsstrategie zusammengeführt. Gleichzeitig
werden die Vorlagen und umsetzungsrelevanten Schritte erarbeitet.
Im Strategieforum wird unter der Federführung der Bürgermeisterin für Stadtentwicklung
und Bau die räumliche Entwicklungsstrategie des INSEK, die in den INSEK-Workshops
aus der Verschneidung der Fachteile entwickelt wird, mit den Amtsleitern der räumlich
planenden Ämter abgestimmt.
In der Bilanzphase liegt der Arbeitsschwerpunkt beim internen Kreis der „Arbeitsgruppe INSEK“.
Die Kernarbeitsphase ist die Hautarbeitsphase gemeinsam mit den Fachämtern. Dabei werden im
Rahmen der Erarbeitung und Vernetzung der Fachteile zur Stadtentwicklungsstrategie personelle
Ressourcen aus allen beteiligten Fachämtern benötigt.
Entscheidungsebene:
•
Projektgruppe 2020: Die strategischen Abstimmungen zur Umsetzung der Ziele und
Maßnahmen aus dem Arbeitsprogramm 2020 erfolgen unter Federführung des
Geschäftsbereichs OBM in der Projektgruppe 2020, die zur Umsetzung des
Arbeitsprogramms 2020 neu installiert wurde. An der Projektgruppe 2020 nehmen
regelmäßig Vertreter aus den Bereichen Finanzen, Agenda 21, Organisationsentwicklung,
4
•
•
•
2.3
Kommunalwirtschaft,
Stadtentwicklung,
Wirtschaftsförderung,
Soziales
und
Grundsatzfragen sowie die Geschäftsstelle 2020 teil. Anlassbezogen sind darüber hinaus
auch Fachämter, Personalvertretungen, Eigenbetriebe/Beteiligungen sowie externe Dritte
vertreten. Durch diese Verknüpfung soll zugleich eine höhere Verbindlichkeit erreicht sowie
die Ausrichtung auf die Zielsetzung des Arbeitsprogramms 2020 sichergestellt werden.
Bürgermeisterklausuren: Eine regelmäßige Diskussion des Arbeitsstandes soll in den 2 mal
jährlich stattfindenden Bürgermeisterklausuren geführt werden.
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau: Im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
soll regelmäßig über den Stand der Fortschreibung berichtet werden (einmal pro Quartal).
Zwischenstände des INSEK werden durch Vorlagen in die Dienstberatung des
Oberbürgermeisters eingebracht sowie den betroffenen Fachausschüssen des Stadtrates
vorgetragen.
Beteiligung von Akteuren und Öffentlichkeit
Als Grundgerüst werden folgende Beteiligungselemente vorgeschlagen, die den
Fortschreibungsprozess des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts begleiten. Der Schwerpunkt
der Beteiligung liegt aufgrund des Abstraktionsgrades des INSEK auf Akteuren und
Multiplikatoren, aber auch Bürger- und Bürgerinnen finden ausreichend Möglichkeit, sich über den
Prozessfortschritt zu informieren und einzubringen. Für den Beteiligungsprozess wird das Format
von Leipzig weiter denken genutzt.
Auftaktveranstaltung
Als Auftakt ist eine einmalige, halbtägige Veranstaltung Herbst 2015 unter Federführung des OBM
5
vorgesehen, die ein öffentlichkeitswirksames Signal zur Fortschreibung des INSEK setzt. Die
Veranstaltung richtet sich an Akteure und interessierte Bürgerinnen und Bürger, mit denen die
Empfehlungen zur Fortschreibung des INSEK aus der Bilanzphase und die Konsequenzen des
aktuellen Bevölkerungswachstums diskutiert werden sollen. Dabei werden Schwerpunkte
herausgearbeitet, die bei der INSEK-Fortschreibung vertieft, aber auch im weiteren
Beteiligungsprozess aufgegriffen werden.
Fachforum Stadtentwicklung
Die Kernarbeitsphase begleitet ein regelmäßiges Akteursgremium – das Fachforum Integrierte
Stadtentwicklung – unter Leitung der Bürgermeisterin für Stadtentwicklung und Bau statt. Im
Fachforum werden gezielt wesentliche Ergebnisse und fachübergreifende, strategische
Weichenstellungen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung diskutiert und mit Vertretern von
Politik und stadtgesellschaftlich wichtigen Akteursgruppen abgestimmt. Angedacht sind 4-5
Sitzungen, an denen neben Vertretern der Fraktionen ca. 30 - 40 Personen teilnehmen, die das
Themenspektrum des INSEK – Wohnen, Wirtschaft, Wissenschaft, Freiraum/Sport,
Umwelt/Klima, Bildung, Soziales, Kultur und Verkehr – abdecken. Im Idealfall kristallisiert sich aus
dem Fachforum auch ein regelmäßiges Gremium für Stadtentwicklungsfragen und für die
Umsetzung des INSEK nach 2017 heraus.
Werkstattgespräche
Die Werkstattgespräche dienen dazu, begleitend zum Erarbeitungsprozess des INSEK einzelne
Aspekte und Fachthemen mit einem Kreis interessierter Bürger und Bürgerinnen,
Fachöffentlichkeit und Multiplikatoren zu diskutieren. Von Frühjahr bis Herbst 2016 sind ca. 7
Abende mit maximal 30 – 35 Teilnehmern und als Veranstaltungsort das Stadtbüro angedacht. Die
Veranstaltungen sind bewusst mit einer relativ kleinen Teilnehmerzahl konzipiert, um einen
Werkstattcharakter zu gewährleisten. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl muss eine
Anmeldung und eine Auswahl der Teilnehmer erfolgen. Themen, die mit deutlich größerem
Teilnehmerkreis öffentlich diskutiert werden sollen, können auch in dem Format der Zukunftsreihe
von Leipzig weiter denken aufgegriffen werden.
Stadtgebietsforen
Zwischenergebnisse des INSEK werden in vier stadtgebietsbezogenen Foren im Herbst 2016
diskutiert. Die vier Stadtgebiete umfassen je 2-3 Stadtbezirke. Der Teilnehmerkreis setzt sich
zusammen aus Vertretern der Stadtbezirksbeiräte, der Ortschaftsräte, Bürgervereine /
Heimatvereine, Initiativen und von Multiplikatoren in den Stadtteilen, die zu den Stadtgebietsforen
gezielt eingeladen werden. Die Ergebnisse fließen in die Raumentwicklungsstrategie des INSEK
ein.
Online Beteiligung
Für den INSEK-Prozess wird eine Möglichkeit zur Online-Beteiligung angeboten. Wie, mit welchen
Formaten und in welchem Umfang dies erfolgen kann, wird zu einem späteren Zeitpunkt
entschieden.
Optionales Beteiligungselement (in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Ressourcen):
Future Labs
Mit dem Beteiligungsformat future.labs sollen – in Anlehnung an die positiven Erfahrungen bei
Stadtentwicklungskonzept Wien – auf kreative und zukunftsorientierte Weise neue Perspektiven
und Positionen zu Leipzig spezifischen Zukunftsthemen erarbeitet werden.
Für unterschiedliche Interessengruppen in Leipzig wird eine Laborstruktur bereitgestellt, die
6
thematisch befüllt und von den Nutzern weitgehend eigenständig gestaltet sowie umgesetzt
werden soll.
Innerhalb der themenbezogenen Labore werden Ideen zur Stadtentwicklung erarbeitet, deren
Zeithorizont über dem des INSEK hinausreicht. Beispielhaft kann das Themenspektrum von der
Strategie zur postfossilen Energieversorgung der Stadt bis hin zu den stadtentwicklungsrelevanten
Potentialen Leipzigs als Bürgerstadt reichen.
Die Struktur sowie Zielgruppen der future.labs sind dementsprechend noch relativ offen und
flexibel. Bei der Entwicklung und Koordinierung des Beteiligungselementes wird eine Kooperation
mit wissenschaftlichen Einrichtungen der Stadt Leipzig angestrebt. Zeitlich ist die Durchführung
der future.labs im Sommer 2016 geplant.
3.
Finanzen
Insgesamt werden Kosten in Höhe von 195.000 € im Zeitraum 2015 – 2017 für die Fortschreibung
des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes angesetzt. Im Rahmen dieser Kosten sollen die
Bilanzierung des Prozesses, die Unterstützung bei der Erarbeitung der Fachteile und der
Stadtentwicklungsstrategie, die Moderation von Veranstaltungen sowie für die Beteiligung von
Akteuren und der Öffentlichkeit finanziert werden.
Grundsätzlich ist die Aufstellung und anlassbezogene Fortschreibung von integrierten
Entwicklungskonzepten gemäß der Verwaltungsvorschrift Städtebauliche Erneuerung (VwVStBauE), in der derzeit gültigen Fassung vom 20.8.2009 förderfähig (vgl. Abschnitt B.7 i.V.m.
Abschnitt B.11.3) und Bestandteil der begonnenen Gesamtmaßnahme im Rahmen der Umsetzung
des Förderprogramms Stadtumbau Ost.
Die Förderung erfolgt in Höhe von 130.000 €, der städtische Eigenanteil in Höhe von 65.000 €
wird bereitgestellt über Haushaltsmittel des Stadtplanungsamtes, die an das ASW übertragen
werden. Davon sind im Haushaltsplan 2015/2016 Eigenanteile in Höhe von 60 T€ und Erträge in
Höhe von 120 T€ geplant. Die Ansätze für 2017 sind in der Haushaltsplanung für 2017
anzumelden.
Anlage 1: Entwurf Fortschreibung Ziele
Anlage 2: Zeitplan für die Fortschreibung
7
Anlage 1
8
Anlage 2
9
Finanzielle Auswirkungen
nein
Kostengünstigere Alternativen geprüft
x
Folgen bei Ablehnung
nein
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
nein
x
nein
x
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
2015
2016
2017
2015
2016
2017
40.000
80.000
10.000
1.100.51.1.1.08
Innenauftrag
106400000129
SK 31410000
2015
2016
2017
2015
2016
2017
60.000
120.000
15.000
1.100.51.1.1.08
Innenauftrag
106400000129
SK 42711200
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten
anderer OE
x
von
nein
wenn ja,
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach
Durchführung
der
Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
x
nein
wenn ja,
x
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
RV
Stand der Umsetzung der Beschlüsse
zur Vorlage Nr. DS-00832/14 vom 20.05.2015
Beschluss der Ratsversammlung vom 20.05.2015
Beschluss- Nr. DS-00832/14
Eingereicht von Dezernat VI
Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Stand vom 28.09.2015
noch nicht begonnen
umgesetzt
aufgehoben
✘ in Arbeit
geändert
Dezernat VI
Datum/Unterschrift (en)
Sachstand:
Die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wird dieses Jahr vorbereitet und in der
Kernarbeitsphase 2016 inhaltlich fortgeschrieben. Die Beschlussfassung der Fortschreibung im Stadtrat ist
für 2017 vorgesehen.
Derzeit wird eine Bilanzierung des 2009 beschlossenen Stadtentwicklungskonzeptes erarbeitet. Im
Rahmen der Bilanzierung werden Gespräche mit den Fraktionen, Vertretern der Verwaltung und der
Zivilgesellschaft geführt.
Stadt Leipzig
01.15/046/11.08
Die Ergebnisse der Bilanzierung und wesentliche Ergebnisse aus der öffentlichen Auftaktveranstaltung am
20. November 2015 münden in einen Bericht, der inhaltliche und strukturelle Empfehlungen für die
Fortschreibung des INSEK Leipzig und der dazugehörigen Prozessgestaltung formuliert, und der dem
Stadtrat zur Kenntnis gegeben wird.