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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1026451.pdf
Größe
8,7 MB
Erstellt
08.05.15, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 13:17

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Ratsversammlung Neufassung Nr. VI-DS-01018-NF-001 Status: öffentlich Beratungsfolge: Gremium Termin Ratsversammlung 20.05.2015 Zuständigkeit Beschlussfassung Eingereicht von Dezernat Stadtentwicklung und Bau Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Betreff Fortschreibung 1/2015 des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK): "Fachkonzept Energie und Klimaschutz", "Fachteil Brachen" Beschluss: 1. Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz (Anlage 1 ) wird beschlossen. 2. Der Fachteil Brachen (Anlage 2) wird beschlossen. 3. In Teil C Stadtentwicklungsstrategie des INSEK (bisher SEKo) werden die in Anlage 1.4 aufgeführten Punkte ergänzt. Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. (siehe Anlage Prüfkatalog) Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze (siehe Anlage Prüfkatalog) Seite 1/5 Sachverhalt: Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) Hinweis: Diese Vorlage beinhaltet eine Teilfortschreibung des 2009 beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Leipzig 2020 (SEKo) mit dem Fachkonzept Energie und Klimaschutz und dem Fachteil Brachen. Parallel zu dieser Vorlage ist eine Vorlage im Verfahren, die die Gesamtfortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes bis 2017 zum Gegenstand hat (DS-008832/14). Mit der Vorlage zur Gesamtfortschreibung wird vorgeschlagen, das Stadtentwicklungskonzept unter dem Titel „Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK)“ fortzuschreiben. Fachkonzept Energie und Klimaschutz Bereits mit dem Stadtratsbeschluss 2009 (RBIV-1595) wurde der Prüfauftrag einer stärkeren Integration der Themen Energie und Klimaschutz in das INSEK erteilt. Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz ist mittlerweile u.a. Zuwendungsvoraussetzung für die EU-Förderperiode 2014-2020 sowie die Städtebauförderprogramme des Bundes und des Freistaates Sachsen. Die EFRE-Richtlinie Nachhaltige Stadtentwicklung 2014-2020 fordert für die Antragstellung von Maßnahmen in Fördergebieten, die der Verringerung des CO2-Ausstoßes im Handlungsfeld Energieeffizienz dienen, die Ableitung dieser Maßnahmen aus einem Fachteil „Klimaschutz, Klimaanpassung und Energieeffizienz“ zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Diese Zuwendungsvoraussetzung wird mit den vorgelegten Fachkonzept erfüllt. Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz befasst sich ausschließlich mit dem Thema Energie und Klimaschutz. Ziele und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sind im Fachkonzept Freiraum und Umwelt enthalten und werden im Zuge der Gesamtfortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes fortgeschrieben. Fachteil Brachen Das Sächsische Staatsministerium des Innern hatte per Informationsschreiben vom 3. September 2014 die neuen Zuwendungsvoraussetzungen ab 2015 zur Brachenrevitalisierung mitgeteilt. Demnach muss die Brache, deren Entwicklung zu Förderung beantragt wird, in einem Fachteil Brachen des integrierten gesamtstädtischen Entwicklungskonzept enthalten sein. Der Antrag zur Förderung muss sich auf den Fachteil Brachen beziehen und mit den Inhalten im Einklang stehen. Die Beantragung von Brachenrevitalisierungen hat für Leipzig Relevanz im Rahmen der EFREFördermittelakquise zur Nachhaltigen Stadtentwicklung für die Strukturfondsperiode 2014-2020 sowie im Landesbrachenprogramm des Freistaates Sachsen. Im integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) fehlt bis jetzt eine ganzheitliche Strategie zum Umgang mit Brachflächen. Der Fachteil Brachen soll hierfür die Grundlage legen und zugleich die Fördervoraussetzungen erfüllen. Angesichts der sehr kurzen Erarbeitungszeit wurde an Stelle eines Fachkonzeptes ein kürzer gefasster „Fachteil“ erarbeitet. Der Fachteil Brachen enthält als Anlage eine Flächenübersicht für wichtige Brachen in den Schwerpunktgebieten der Stadtentwicklung, aus denen Flächen zur Beantragung von Förderung zur Brachflächenrevitalisierung ausgewählt werden. Die geforderten Angaben für diese Flächen, wie z.B. zum Umsetzungskonzept und zur Finanzierung, werden aus dem INSEK und dem Fachteil Brachen abgeleitet und in gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepten dargelegt. Die Flächenübersicht soll im Rahmen der Gesamtfortschreibung des INSEK (bis 2017) weiter ausgearbeitet und in ein Konzept zum gesamtstädtischen Flächenmanagement integriert werden. Folgen bei Ablehnung Bei Ablehnung der Vorlage können keine Fördermittel für die Brachflächenrevitalisierung oder für Maßnahmen im Handlungsfeld Energieeffizienz im Rahmen von EFRE, Stadtumbau Ost und des Landesbrachenprogrammes akquiriert werden. Gemäß Sächsischem Staatsministerium des Innern sind das Fachkonzept Energie und Klimaschutz und ein Fachteil Brachen im INSEK Fördervoraussetzung. Seite 2/5 Anlagen: 1. Fachkonzept Energie und Klimaschutz 1.1 – Kurzfassung Fachkonzept 1.2 – Langfassung Fachkonzept 1.3 – Karten 1.4 – Überleitung in Teil C des Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2. Fachteil Brachen Seite 3/5 BESCHLUSSAUSFERTIGUNG Ratsversammlung vom 20.05.2015 zu 18.12. Fortschreibung 1/2015 des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK): "Fachkonzept Energie und Klimaschutz", "Fachteil Brachen" Vorlage: VI-DS-01018-NF-001 Beschluss: 1. Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz (Anlage 1 ) wird beschlossen. 2. Der Fachteil Brachen (Anlage 2) wird beschlossen. 3. In Teil C Stadtentwicklungsstrategie des INSEK (bisher SEKo) werden die in Anlage 1.4 aufgeführten Punkte ergänzt. Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen Leipzig, den 21. Mai 2015 Seite: 1/1 Anlage 1.1 SEKo Leipzig – Kurzfassung 1 2 . F AC H K O N Z E P T E N E R G I E U N D K L I M AS C H U T Z Im Fachkonzept Energie und Klimaschutz werden in den Handlungsfeldern Kommunale Gebäude, Wohngebäude und Gewerbe, Technische Infrastruktur / Energieversorgung, Stadtstruktur / Mobilität Herausforderungen, Ziele sowie räumliche Schwerpunkte einer klimagerechten Stadtentwicklung benannt. Im Fokus stehen dabei Energie und Klimaschutz. Ziele und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel finden sich im Fachkonzept Freiraum und Umwelt. Die Stadt Leipzig hat seit 1990 einen umfangreichen Strukturwandel vollzogen. Bis zum Jahr 2008 konnte deshalb ein starker Rückgang der CO²-Emissionen beobachtet werden (5,53 t pro Kopf und Jahr). Dies ist neben der tiefgreifenden Umstrukturierung der Wirtschaft vor allem auf die Errichtung energieeffizienter Kraftwerke, der Erneuerung der Heizungssysteme, Sanierung des Altbaubestandes und der Umstellung auf klimaschonende Energieträger zurückzuführen. Das gesamtstädtische Ziel, die CO2-Emissionen von 1990 bis 2010 um 50 % zu halbieren, konnte in Folge dieser Entwicklung bereits 2008 erreicht werden. Im Jahr 2011 stiegen erstmals die Pro-Kopf Emissionen deutlich auf 6,62 t pro Jahr an. Dies liegt zum einen an einer Umstellung der Berechnungsmethodik, aber auch die positive wirtschaftliche Entwicklung und die Korrektur der Einwohnerzahl in Folge des Zensus 2011 hatten großen Einfluss auf die Ergebnisse. Besondere Herausforderung ist in Leipzig die Unterstützung der energetischen Sanierung im denkmalgeschützten überwiegend gründerzeitlich geprägten Altbaubestand, der in den 90er Jahren in großen Teilen saniert wurde und für den in den nächsten Jahren sukzessive eine zweite Sanierungswelle zu erwarten ist. Aber auch die weitere energetische Ertüchtigung der kommunalen Liegenschaften sowie weitere Maßnahmen, die in Richtung einer nachhaltigen Mobilität zielen, sind wichtige Handlungsfelder der Zukunft. Im Fachkonzept werden folgende Ziele zur Umsetzung einer klimagerechten Stadtentwicklung genannt:  Unterstützung von Eigentümern und Mietern bei der Energieeinsparung im Gebäudebestand  Verringerung des Energieverbrauchs bei allen größeren Neubauvorhaben  Berücksichtigung von energetischen Aspekten in Gewerbegebieten  Förderung einer multimodalen, umweltfreundlichen Mobilität  Ausbau der effizienten Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung  Steigerung der Nutzung von regenerativer Energie  Deutliche Absenkung des Endenergiebedarfs sowie Reduzierung des Energieverbrauchs der kommunalen Liegenschaften  Umsetzung und Weiterentwicklung des Passivhausstandards  Erhöhung der Energieeffizienz in der Stadtbeleuchtung. Aufgrund der unterschiedlichen baulichen Situation (z.B. Sanierungsstand, Denkmalschutz, Gebäudestruktur), der sozialen und demographischen Situation lassen sich unterschiedliche Schwerpunktbereiche identifizieren, in denen die gesamtstädtischen Ziele differenziert umgesetzt werden müssen (s. Karte B 12.1). Diese räumlichen Schwerpunkte sind: – Teile des Leipziger Ostens, des Leipziger Westens und der Magistrale Georg-SchumannStraße aufgrund der sehr hohen baulichen Dichte, des großen Anteils gründerzeitlicher Bebauung mit energetischem Sanierungsbedarf und dem Bestand an teilweise brachliegenden historischen Gewerbe- und Industriebauten und Brachen; 1 Anlage 1.1 SEKo Leipzig – Kurzfassung – – – Das Leipziger Zentrum mit der sehr hohen städtebaulichen Dichte, großen Energiebedarfen (Kühlung, Heizung, Beleuchtung) durch überwiegend gewerblich genutzte Bausubstanz und kulturell genutzte Solitärbauten; Schönefeld, insbesondere mit seine Siedlungsbauten der 20er/30er Jahre und den Großsiedlungsbauten in Schönefeld Ost, die einen breit gefächerten Sanierungsstand aufweisen; Großwohnsiedlungen in Grünau und Paunsdorf in denen trotz überwiegend sanierter Bausubstand Handlungsbedarf in kleinteiligen Optimierungsmaßnahmen z.B. der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur besteht. Die Umsetzungsstrategie folgt im Einklang mit den Gesamtzielen des SEKo – Leipzig 2020. Für die identifizierten Schwerpunkträume werden sukzessive Stadtteil und Quartierskonzepte erstellt, die die Aussagen zur klimagerechten Stadtentwicklung weiter vertiefen. Notwendige Maßnahmen und deren Finanzierung können durch verschiedenste Unterstützungsprogramme realisiert werden. Dafür werden u.a. Mittel aus der EU-Förderperiode 20142020, den Städtebauförderprogrammen des Bundes und Freistaates Sachsen beantragt. Weiterhin ist, aufgrund deutlich abgesenkter Förderquantitäten für die Region Leipzig z.B. im EFRE 2014-2020, ein zusätzliches Ausweichen auf neue Programme mit attraktiven Förderrahmenbedingungen geboten. Leipzig kann hier erneut die Rolle eines Pioniers/Vorreiters übernehmen, in dem es sich - wie bei der Stadterneuerung seit Beginn der 90er Jahre, frühzeitig um den Zugang zu den neuen Förderprogrammen bemüht und sich zusätzliche Finanzierungsquellen für Projekte im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung erschließt. Hierzu zählen u.a. Modellprogramme der KfW, sowie neue EU-Förderprogramme wie „Horizon 2020 - Smart Cities und Communities“, Interreg IVc, URBACT usw. 2 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12. ENERG I E U N D K L I M AS C H U T Z 1 2 . 1 . AL L G E M E I N E AN G AB E N Weltweit werden in Städten und Gemeinden 80 % aller Treibhausgase emittiert. Auch die Folgen des Klimawandels treffen insbesondere die Kommunen. Die Stadt Leipzig hat sich deshalb bereits 1994 den Klimaschutzzielen des Klima-Bündnis e. V. verpflichtet. Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen auf 2,5 t pro Einwohner und Jahr gesenkt werden. Im Jahr 2011 betrug der Endenergieverbrauch in Leipzig 10.918 GWh. Dabei wurden 3,4 Mio t CO2 emittiert. Aufgeteilt nach Sektoren entfallen 1,2 Mio t auf den Verkehr, 1,2 Mio t auf die Wirtschaft und 1 Mio t auf die Haushalte (Energie- und CO2-Bilanz 2011). Eine langfristige Minderung ist nur durch abgestimmte Ansätze möglich, die eine Reduzierung des Verbrauchs und parallel die weitestgehende Ablösung fossiler Energieträger zum Ziel hat, die den Gegebenheiten von Bestandsquartieren, Großwohnsiedlungen und Neubauflächen Rechnung tragen, Gewerbe und Industriegebiete in die Betrachtung integrieren und die kommunale sowie technische Infrastruktur und den Verkehr durch innovative und vorbildliche Maßnahmen auf die Klimaschutzziele ausrichtet. Die Fachkonzepte Wohnen sowie Freiraum und Umwelt (Fokus: Klimaanpassung) treffen bereits einzelne Aussagen zur klimagerechten Stadtentwicklung. Den Schwerpunkt dieses Fachkonzepts bildet eine gesamtstädtische Gebäudebestandsanalyse, welche aufgrund der baulichen Vielfalt unterschiedliche Strategien bzw. Handlungsfelder erfordert sowie eine Analyse der Energieinfrastruktur (Fokus: Klimaschutz u. Energieeffizienz). Die ermittelten Potenziale werden hinsichtlich ihrer Wirkung den jeweiligen Unterthemen: bedarfsgerechte Energieversorgung/Infrastruktur, Steigerung der Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien (u. a. Photovoltaik, Solarthermie, Speicherung), Sanierung der Bausubstanz (u. a. Wohngebäude, kommunale Gebäude) sowie Mobilität zugeordnet. Die formulierten kommunalen Ziele des Klimaschutzes und der Energieeffizienz werden in verschiedenste Handlungsfelder überführt und zu räumlichen Schwerpunkten mit Maßnahmebündeln untersetzt. Dadurch entsteht ein flexibles Instrument, um Unterstützungsprogramme für die notwendigen Maßnahmen gezielt einzusetzen. Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz ist u. a. Zuwendungsvoraussetzung für die EU-Förderperiode 2014 - 2020 sowie die Städtebauförderprogramme des Bundes und des Freistaates Sachsen. Die EFRE-Richtlinie Nachhaltige Stadtentwicklung 2014 - 2020 fordert z. B. für die Antragstellung von Maßnahmen in Fördergebieten, die der Verringerung des CO2-Ausstoßes im Handlungsfeld Energieeffizienz dienen, die Ableitung dieser Maßnahmen aus einem Fachteil „Klimaschutz, Klimaanpassung und Energieeffizienz“ zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Verwendete  Grundlagen    Arbeitsstruktur Energie- und Klimaschutzkonzept 2011 Energie- und Klimaschutzprogramm 2014 – 2020 (EKSP) Gebäude- und Wohnungsverzeichnis der Stadt, Generalisierte Grunddaten des Zensus 2011, Wärmebedarfskennwerte der Netz Leipzig GmbH Fachkonzept Klima im Stadtentwicklungskonzept Leipziger Osten  Arbeitsgruppe bestehend aus: Amt für Umweltschutz, Stadtplanungsamt, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Stadtwerke Leipzig GmbH, Netz Leipzig GmbH  Workshops mit ausgewählten Vertretern der Stadtgesellschaft aus Arbeitsgruppen des European Energy Award (eea) B 12 - 1 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 1 2 . 2 . B E S T AN D S AN AL Y S E 12.2.1. Entwicklungen seit 1990 und Status Quo Die Stadt Leipzig hat seit 1990 einen umfangreichen Strukturwandel vollzogen. Bis zum Jahr 2008 konnte deshalb ein starker Rückgang der Emissionen beobachtet werden. Dies ist neben der tiefgreifenden Umstrukturierung der Wirtschaft vor allem auf die Errichtung energieeffizienter Kraftwerke, der Erneuerung der Heizungssysteme, Sanierung des Altbaubestandes und der Umstellung auf klimaschonende Energieträger zurückzuführen. Das gesamtstädtische Ziel, die CO2-Emissionen von 1990 bis 2010 um 50 % zu halbieren, konnte in Folge dieser Entwicklung bereits 2008 erreicht werden. Ab dem Jahr 2011 wird nun jährlich die Entwicklung beobachtet. Im Jahr 2011 stiegen nun erstmals die Pro-Kopf-Emissionen deutlich auf 6,62 t pro Jahr an. Dies liegt zum einen an einer Umstellung der Berechnungsmethodik, aber auch die positive wirtschaftliche Entwicklung und die Korrektur der Einwohnerzahl in Folge des Zensus 2011 hatten großen Einfluss auf die Ergebnisse. Die Emissionswerte des Verkehrs können wegen der neuen Methodik nicht direkt miteinander verglichen werden. Abb. 1: Entwicklung der jährlichen CO2-Emissionen von 1990 bis 2011 (ohne CO2-Äquivalente, klimabereinigt, variierende Methodiken (rot gestrichelt).1 12.2.1.1. Kommunale Gebäude Seit den 1990er Jahren hat sich der Energieverbrauch der kommunalen Gebäude stark reduziert. Neben der Verringerung des Gebäudebestandes und einer schrittweisen Umstellung der Energieträger konzentrierte sich die Stadtverwaltung auf Energiesparprogramme für Schulen und Kindereinrichtungen, Energieanlagen-Contracting, Energiespar-Contracting und die Sanierung bzw. Instandsetzung der Gebäudesubstanz. Insbesondere die CO2-Emissionen sanken durch die Maßnahmen deutlich von 25.000 Tonnen pro Jahr auf 1.228 im Jahr 2012. Mit der Energieleitlinie von 2011 (RBV-784/11) und dem Beschluss zum Passivhausstandard für stadteigene und städtisch genutzte Gebäude (RBIV-1138/08) wurde diese Entwicklung aufgegriffen und durch Maßgaben zur energetischen und CO2-armen Gebäudesanierung und für Neubauvorhaben untersetzt. In Folge der Beschlusslage sind das Wilhelm-Ostwald-Gymnasium im Passivhausstandard saniert und die Erich-Kästner-Schule, die Pablo-NerudaSchule, die 3. Grundschule sowie zwei Feuerwachen im selben Standard neu errichtet worden. Seit 2012 werden bauliche Maßnahmen durch den gezielten Einkauf von aktuell 50 % zertifizierten Strom aus erneuerbaren Energien (RBV-1381) und 3 % Biogas (RBV-983/11) flankiert. 1 Die Datenlage von 1994 ermöglichte keine genauere Aufschlüsselungen zwischen Wirtschaft, Verkehr und Haushalten. B 12 - 2 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Abb. 2: Energieverbrauch kommunaler Einrichtungen je Energieträger 1992 - 2013 12.2.1.2. Wohngebäude und Gewerbe Methodik der Auswertung des Wohngebäudebestandes 1984 - 1990 Anhand des Gebäude- und Wohnungsverzeichnisses der Stadt Leipzig und des TABULA-Verfahrens des Institutes für Wohnen und Umwelt (IWU 2011) Darmstadt, konnten Gebäudeenergiekenndaten des Wohngebäudebestandes ermittelt werden. Daraus wurde der Heizwärmebedarf auf Ebene der statistischen Blöcke für die Wohngebäude der Stadt Leipzig errechnet (zur Berechnungsmethodik und Datenlücken siehe Anhang). Für Gewerbebauten und -flächen wurden aufgrund fehlender detaillierterer Datenbestände mit pauschalen Kenngrößen (45 W/m² und 1500 Volllaststunden pro Jahr) die Wärmebedarfe für alle Gebäude, aufgeteilt in Wohn- und Wirtschaftsgebäude, berechnet. Innerhalb eines Gebäudetyps kann es dabei starke Abweichungen einzelner Objekte geben. Abb. 3: Heizwärmebedarf relevanter Gebäudetypen in Leipzig nach Sanierungsstand und Baujahr (IWU 2011) B 12 - 3 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Gründerzeit Leipzig ist überwiegend von einem gründerzeitlichen Wohngebäudebestand aus der Zeit zwischen 1870 – 1918 geprägt. Die Mehrzahl der Häuser befindet sich in kleinteiligem Privateigentum, deren Eigentümer zum überwiegenden Teil nicht in Leipzig wohnen. Seit Beginn der 1990er Jahre wurde bis heute ein erheblicher Anteil der stadtweit vorhandenen Bausubstanz saniert2, jedoch ohne auf eine energetische Ertüchtigung zu fokussieren. Sie hat entsprechend einen überwiegend mittleren, z.T. hohen Heizwärmebedarf (s. Abb. 3 und Karte 12.2). Blöcke mit im Schnitt hohem Heizwärmebedarf finden sich gehäuft im Leipziger Osten und im Leipziger Westen. Aufgrund der Sozialstruktur, des erzielbaren Mietpreisniveaus sowie aufgrund des erheblichen Sanierungsbedarfs und eingeschränkt handlungsfähiger Eigentümer sind hier vielschichtige Investitionshemmnisse zu verzeichnen. Siedlungsbauten vor 1948 Die Bestände bzw. vollständige Ensembles wurden meist in den 90er Jahren saniert oder teilsaniert. Sie sind häufig durch Fernwärme erschlossen. Aufgrund der offenen Baustruktur, geringer städtebaulicher Dichte und der im Vergleich zur Gründerzeit sparsamen Massivbauweise weisen die Gebäude in den Analysen einen vergleichsweise hohen Heizwärmebedarf auf. Laut Betriebskostenspiegel der Stadt Leipzig zeichnen sich die Altbauten zwischen 1919 – 1945 allerdings in den Betriebskosten für die Heizung im Vergleich zur Gründerzeit durch deutlich geringere Heizkosten aus (Stadt Leipzig, Betriebskosten in Leipzig 2012). Die Wohnanlagen sind überwiegend im Eigentum der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft, von Genossenschaften oder von institutionellen Privateigentümern. Ähnlich sind auch die Bauten zwischen 1958 – 1968 zu bewerten. Sie zeichnen sich allerdings durch einen deutlich geringeren Heizwärmebedarf (s. Abb. 3) und einen hohen Anteil wohnhafter Senioren aus, die Mieten liegen im Leipziger Durchschnitt. Großsiedlungen 1969 - 1990 Die Großsiedlungen befinden sich – außer in den Grünauer Wohnkomplexen 7 und 8 - überwiegend im Eigentum der LWB und der Genossenschaften. Zum Teil wurden die Gebäude in den 1990er Jahren mit Wohnungsbaufördermitteln umfangreich saniert (Haustechnik, Fenster, Heizsystem, Wärmedämmung, Dach und Fassaden). Die Auswertung der Analyse (s. Abb. 3) hat ergeben, dass die Großsiedlungen aufgrund ihrer Bauweise im Vergleich zum gesamten Gebäudebestand einen vergleichsweise niedrigen Heizwärmebedarf aufweisen. Die Bestände sind zum großen Teil an die Fernwärme angeschlossen. Der Altersschnitt liegt deutlich über dem Leipziger Durchschnitt. Die Mieten sind im Vergleich zur Gesamtstadt eher als unterdurchschnittlich einzuordnen. Alte Ortslagen und Einfamilienhäuser Es handelt sich überwiegend um freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser am Stadtrand, die als privat bewohntes Eigentum genutzt werden. Die bautypologisch bedingte geringe städtebauliche Dichte impliziert gleichzeitig eine im Verhältnis geringere Wärmedichte als z. B. bei Stadtquartieren der Gründerzeit, bei jedoch sehr hohem objektbezogenen Heizwärmebedarf aufgrund der Gebäudekubatur. Im Verhältnis zur Gesamtstadt leben nur ca. 10 % der Haushalte im eigenen Haus. Des Weiteren verzeichnen diese Siedlungen ein höheres Durchschnittsalter und Personenanzahl je Haushalt. 2 Alle Sanierungen zwischen 1990 und 2000 sind unter energetischen Aspekten als teilsaniert definiert. Sanierungen vor 1990 werden in der Betrachtung als energetisch unsaniert angenommen. B 12 - 4 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12.2.1.3. Technische Infrastruktur /Energieversorgung Energieversorgung Die Energieversorgungsstruktur in Leipzig ist durch die leitungsgebundenen Endenergien Strom, Fern-/Nahwärme und Erdgas sowie die nicht leitungsgebundenen Endenergien Heizöl, Kraftstoffe und feste Brennstoffe repräsentiert. Wesentliche Energieerzeugungsanlagen sind das Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk Nord (Fernwärme und Strom) sowie das Kraftwerk Lippendorf (extern; Fernwärmelieferung) und einige kleinere Spitzenlast-Heizwerke der Stadtwerke Leipzig. Neben einer Vielzahl von zumeist Erdgas-Heizungsanlagen und einigen kleineren Blockheizkraftwerken (Nahwärme und Strom) sind nach 1990 eine Vielzahl Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien entstanden (Windkraft, Solarstrom, Solarwärme, oberflächennahe Geothermie/Wärmepumpen und Biomasse). 28 % des Wärmebedarfs aller Leipziger wurden im Jahr 2011 durch Fernwärme gedeckt. Der spezifische Wärmebedarf pro Gebäude (und damit auch der Fernwärmeabsatz) ist durch die zunehmende energetische Sanierung stetig sinkend. Zur Sicherung des wirtschaftlichen Betriebes des Gesamtnetzes ist der Ausbau und die Verdichtung des Netzes von großer Bedeutung. Reichlich 8 % der in Leipzig verbrauchten Wärme wird noch durch dezentrale Kohleöfen und Heizölanlagen bereitgestellt. Im Gegensatz zu anderen verfügbaren Wärmeträgern, wie z. B. Fernwärme, stoßen diese Stoffe bei der Herstellung der gleichen Menge Wärme mehr als die doppelte Menge an CO2 aus. Im Bereich der Erneuerbaren Energien sind Zuwächse insbesondere bei neuen Eigenheimen u. a. aufgrund gesetzlicher Vorgaben zu verzeichnen. Insgesamt werden 3,4 % des Stromverbrauchs regenerativ erzeugt. 0,4 % des Wärmeverbrauchs werden durch Solarthermie, Umweltwärme und Holz produziert. Das Potenzial von Bestandsdachflächen für die Umwandlung von Sonnenenergie ist nur zu einem Bruchteil ausgenutzt. Stadtbeleuchtung Die Straßenbeleuchtung der Stadt Leipzig setzt sich aus ca. 58.600 Lampen zusammen. Ca. 91 % davon sind Natriumdampfhochdrucklampen. Insbesondere in Bezug auf die Farbwiedergabe, aber auch auf den Energiebedarf entsprechen diese Leuchtmittel nicht mehr dem Stand der Technik. Bei Neuanlagen setzt die Stadt Leipzig inzwischen grundsätzlich LED-Technik ein. Um die Stromkosten von jährlich ca. 3,7 Mio. € zukünftig zu senken, wird auf effiziente Technik und Dimmung der Lampen gesetzt. 12.2.1.4. Stadtstruktur und Mobilität Zwischen 2003 und 2008 haben die zurückgelegten Wege mit dem Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß zugenommen. Die Kfz-Nutzung wurde dagegen geringer. Der Pkw-Besitz ist zwischen 2003 und 2008 zurückgegangen (von 424 auf 402 Pkw/1.000 Einwohner), der Anteil nicht motorisierter Haushalte auf 42 % angestiegen. Auch die Autonutzung ist seit 2003 erstmals zurückgegangen. Nur noch knapp 40 % aller Wege in der Stadt werden als Fahrer oder Mitfahrer mit dem Auto zurückgelegt. Kürzere Wege aufgrund der Stärkung der Innenstadtquartiere, der Zuwachs bei den weniger autoorientierten Alters- und Bevölkerungsgruppen sowie eine stärkere Hinwendung von jüngeren Menschen zu einem kosten- und umweltbewussten, modernen multimodalen Verkehrsverhalten werden als Ursachen für diese Veränderungen genannt. Eine aktuelle Analyse und Beschreibung des Status Quo kann jedoch im Rahmen des Fachkonzeptes nicht geleistet werden. Der parallel in Arbeit befindliche Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum wird sich mit den Zielen des kommunalen Klimaschutzes auseinandersetzen. B 12 - 5 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12.2.2. Herausforderungen und Handlungsbedarf Für die kommunalen Gebäude gilt die Energieleitlinie 2011 mit konkreten Zielen für das Jahr 2020. Von besonderer Bedeutung sind das Intracting und der Passivhausstandard. Herausforderungen sind neben dem Abbau des erheblichen Sanierungsbedarfs, auch der zusätzliche Finanzierungsbedarf für ergänzende energetische Sanierungsmaßnahmen und dem Intracting. Die nun nach 20 Jahren startende nächste Sanierungswelle für den Wohngebäudebestand, insbesondere für die Gründerzeitbebauung, wird deutlich stärker unter dem Gesichtspunkt der energetischen Aufwertung des Gebäudebestandes durchgeführt werden müssen. Für die gezielte Ansprache von Eigentümern und die Initiierung von sinnvollen baulichen Maßnahmen können Kompetenzen bzw. Erfahrungen aus dem Stadtumbau bzw. der Stadterneuerung (z. B. Beratungshaus) und vorhandene Netzwerke im Stadtteil sowie in der Gesamtstadt (EEA, Wohnungsmarktakteure) genutzt werden. Besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Berücksichtigung der sozialen Situation der Nutzer aber auch auf die Baukultur, sowie auf Konzepte auf Quartiersebene zu legen. Leipzig besitzt eine Reihe von innerstädtischen Gewerbegebieten mit einer Vielzahl von kleinen Gewerbebetrieben. Ein wesentliches Problem in der Analyse sind fehlende Datengrundlagen zur Beurteilung der CO2-Einsparpotenziale im Gebäudebestand bzw. bei der technischen Versorgung mit Wärme, Kälte, Strom usw. Die kleinteilige Gewerbestruktur ist dabei eine große Herausforderung für die Strategieentwicklung, Kooperation bei Maßnahmen und der zielgerichteten Ansprache für evtl. notwendige Beratungsleistungen. Eine Chance besteht in der verstärkten Zusammenarbeit mit anderen Akteuren, wie z. B. der IHK oder der Handwerkskammer, die bereits in den Gebieten mit Gewerbetreibenden zusammenarbeiten. Leipzig hat ein ausgedehntes Fernwärmenetz (469 km, s. Karte 12.1) mit Wärme aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Herausforderung besteht darin, in den bereits mit Fernwärme erschlossenen Gebieten die Anschlussquote zu erhöhen und den Anteil dezentraler fossiler Brennstoffe weiter zu reduzieren. Eine weitere Herausforderung in der Energieversorgung wird sein, verstärkt Nahwärmeinseln außerhalb der Fernwärmegebiete zu etablieren und dafür geeignete Strukturen zum Aufbau, Betrieb und der Beteiligung durch Gebäudeeigentümer zu finden. Die Leipziger Stadtstruktur ist kompakt mit fußläufig gut erreichbaren Nahversorgungsmöglichkeiten. Insgesamt gibt es derzeit trotz anhaltendem Bevölkerungswachstum in Leipzig noch genügend Nachverdichtungspotenziale in der inneren Stadt. Das ÖPNV-Netz besitzt insgesamt eine gute Abdeckung. Die Anbindung an die Region hat sich durch den City-Tunnel verbessert. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, der zahlenmäßig besonders großen Gruppe der erwerbstätigen Personen in den mittleren Altersgruppen u. a. durch Ausbau der Infrastruktur und die Vernetzung der Angebote des Umweltverbundes attraktive Alternativen zur Autonutzung anzubieten. Mittelfristig ist eine komplette Erneuerung der Fahrzeugflotte (LVB) notwendig. Handlungsbedarf Das Thema Energieeffizienz kann in der Stadtentwicklung nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss in den Wechselwirkungen • zwischen Gebäude, Energieversorgung, Mobilität, Technischer Infrastruktur, Stadtstruktur betrachtet werden • sowie die Handlungsbedarfe in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel und • die Sozialstruktur und die baukulturelle Bedeutung der Gebäude berücksichtigen. Handlungsfelder sind entsprechend der oben genannten Herausforderungen: B 12 - 6 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz – – – – – – – der kommunale Gebäudebestand unter Berücksichtigung des Passivhausbeschlusses, Ausbau der Kommunikation mit Wohnungsbauunternehmen und kleineren Privateigentümern zur Initiierung von energetischen Sanierungsmaßnahmen, die Energieerzeugung und -versorgung (Fernwärme, Nahwärme) mit zunehmendem Anteil an regenerativer Energien und zur Integration von Fernwärmespeichern in Fernwärmenetz Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED Verknüpfung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes; Stärkung von IT-gestützten Mobilitätsangeboten zur Vernetzung des Umweltverbundes (IKT) Entwicklung von Ideen und Beratungsangeboten für die Initiierung von Maßnahmen der energetischen Sanierung in Gewerbegebieten gemeinsam mit IHK, HWK, KMU und anderen Akteuren; Dabei sind auch Lücken in den zur Verfügung stehenden Daten / Informationen zu schließen. der hohe Interdisziplinäre Steuerungsbedarf aufgrund vielschichtiger Wechselwirkungen zur Sozialstruktur und städtebaulichen Belangen der integrierten Stadt(teil)entwicklung. Betrachtungebenen Region Neben der stadtweiten Betrachtung wird es in Zukunft immer wichtiger werden, aufgrund der vielfältigen Verflechtungen dieses Thema auch stadtumlandbezogen zu betrachten und aufeinander zu betrachten Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. Erste Ansätze dazu werden im Grünen Ring Leipzig entwickelt. Quartier Die Wechselwirkungen zwischen den o.g. Handlungsfeldern und eine optimale Energieversorgung können nicht erst auf der Ebene der Einzelgebäude identifiziert werden. Das Quartier ist einerseits kleinräumig genug, um Handlungsbedarfe von Einzeleigentümern im Quartier zu identifizieren und andererseits groß genug, um Handlungsbedarfe in den Handlungsfeldern Mobilität, Stadtbeleuchtung und Energieversorgung feststellen zu können. Dieses Fachkonzept dient unter anderem dazu, die Quartiere mit dem stadtweit größten Handlungsbedarf zu identifizieren und die Ziele des Fachkonzepts in Quartierskonzepten zu vertiefen. 1 2 . 3 . K O N Z E P T I O N U N D H AN D L U N G S S T R AT E G I E N 12.3.1. Ziele und Handlungsschwerpunkte Im 2009 beschlossenen SEKo wurden folgende Ziele im Handlungsschwerpunkt „Klimaschutz und Umweltqualität“, die diesem Fachkonzept zugrunde liegen, formuliert : Klimaschutz und die Sicherung der Umweltqualität umfaßt ein Bündel von Maßnahmen: von der energieökologischen Gebäudeoptimierung, der Förderung regenerativer Energien, der Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegesystems, der Reduzierung der Neuversiegelung bis hin zum Hochwasserrisikomanagement und der Entwicklung der Schutzgebiete für Natur und Landschaft. • Einer energieökologisch optimierten Gebäudesanierung kommt bei stetig steigenden Energiepreisen eine zunehmende Bedeutung hinsichtlich der Akzeptanz von Wohnquartieren zu. Im Fokus sollten bei der energetischen Optimierung die stadtbildprägenden Altbaubestände, aber auch öffentliche Gebäude der Stadt Leipzig stehen. • Eine umweltfreundliche Energieversorgung wird im Rahmen der Möglichkeiten über die kommunalen Eigenbetriebe weiter unterstützt. B 12 - 7 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz • Wichtig ist es weiterhin, auf eine Veränderung des modal split hinzuwirken. Neben dem öffentlichen Nahverkehr sind die Unterstützung von Carsharing sowie die Entwicklung des Fuß- und Radwegesystems wichtige Handlungsansätze. Leipzig hat durch seine Kompaktheit und das vernetzte Grünsystem dafür gute Voraussetzungen. Zusätzliches Grün in den besonders belasteten innerstädtischen Quartieren mindert die Auswirkungen der Überwärmung und Immissionsbelastung (SEKo, S. C-8, Zielbereich Lebensqualität erhalten und verbessern). Aus den oben genannten Zielen ergeben sich folgende Handlungsschwerpunkte für das Fachkonzept sowie für die teilräumlichen Konzepte (Quartier, Stadtteil): Unterstützung von Eigentümern und Mietern bei der Energieeinsparung Dazu bedarf es einer gezielten Ansprache von Gebäudeeigentümern und Mietern, insbesondere in Quartieren mit einem überdurchschnittlichen Heizwärmebedarf. Diese können bei einer Umsetzung sinnvoller Maßnahmen z. B. mit Fördermitteln unterstützt werden. Grundlage bildet das Vorhandensein und die Nutzung von passgenauen Informations- und Beratungsangeboten sowie einer intensiven Vernetzung dieser (z. B. Internetplattform zur energetischen Sanierung, Vernetzung mit dem Technischen Bürgerbüro, Aufbau von Beratungsangeboten im Stadtteil, Vernetzung von bestehenden gesamtstädtischen Angeboten und Aufbau einer regionalen Energieagentur auch in Zusammenarbeit mit städtischen Unternehmen, Energieberatung für einkommensschwache Haushalte). Verringerung Energieverbrauch bei allen größeren Neubauvorhaben Angestrebt wird ein energetischer Standard der über der aktuellen ENEV liegt. Bei Planung von Neubaugebieten und bei Quartiersplanungen im Bestand sind u. a. die Durchführung eines Klimachecks und der Leitfaden für solaroptimierte Stadtplanung anzuwenden sowie ein Energiekonzept als Grundlage für die Kommunikation zwischen Planern, Eigentümern und Nutzern anzufertigen und umzusetzen. Wesentliche Prüfpunkte sind darin: Reduzierung des Wärmebedarfs durch verbesserten Dämmstandard, Deckung des Wärmebedarfs durch Solar- oder Geothermie. Dazu gehören auch Vorgaben hoher energetischer Standards bei Veräußerung stadteigener Grundstücke. Berücksichtigung von energetischen Aspekten in Gewerbegebieten Bei der Reaktivierung von innerstädtischen Gewerbegebieten sind ganzheitlich integrierte Lösungsansätze mit externen Partnern (z.B. KWL, SWL, Netz Leipzig GmbH, KMU usw.) anzustreben. Dabei sind insbesondere integrierte Ansätze, die den Energiebedarf und Verbrauch dezentral optimieren und ein Lastmanagement vornehmen, zu befördern. Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Sanierung fließen in die Kommunikation mit Eigentümern und Nutzern durch passgenaue Beratungsangebote ein. Bei der Neuausweisung von Gewerbegebieten wird auf eine möglichst flächensparende, energieeffiziente Bauweise geachtet und der Leitfaden solaroptimierte Stadtplanung umgesetzt. Förderung einer multimodalen, umweltfreundlichen Mobilität Leipzig hat mit seinen kompakten Stadtstrukturen und mit seiner konsequenten Politik der Innen- vor Außenentwicklung sowie einer integrierten Quartiersentwicklung in den vergangenen Jahren gute Grundlagen für eine multimodale, umweltfreundliche Mobilität. Um das Modal-Split-Ziel für den Umweltverbund zu erreichen, bedarf es eines deutlichen Ausbaus und der Vernetzung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes und eines gezielten Verkehrsmanagements. Neben der Einrichtung von Mobilitätsstationen an zentralen Haltestellen des ÖPNV wird die Einrichtung von Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Raum und auf stadteigenen Liegenschaften bei Bedarf unterstützt (s. STEP Verkehr und öffentlicher Raum). B 12 - 8 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Ausbau der effizienten Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung Die Energiewende wird auch für die Stadt Leipzig eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau, der Anpassung und Verdichtung des Fernwärmenetzes (ab 60 kWh / m²) und sofern ein Fernwärmeanschluss (auch Insellösung) nicht wirtschaftlich ist, der gezielten Unterstützung bei der Etablierung von Nahwärmenetzen in urbanen Gebieten und der Integration von Wärmespeichern. Dabei ist im Vorfeld immer zu prüfen, inwieweit kommunale Gebäude, Gewerbeobjekte u. a. als Anker für eine Quartiersversorgung genutzt werden können und dadurch neben CO2-Einsparungen auch ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Steigerung der Nutzung von regenerativer Energie Leipzig hat sich zum Ziel gesetzt, den weiteren Ausbau der Solarthermie und Photovoltaik auf Dachund Fassadenflächen, von Kurzumtriebsplantangen, der Geothermie und Umweltwärme, sowie der Verwertung von Bio- und Grünabfällen zu fördern. Neben dem Strom aus erneuerbaren Quellen ist die größere Herausforderung, den Heizwärmebedarf langfristig zu großen Teilen regenerativ zu erzeugen. Im Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 - 2020 stellt sich die Stadt Leipzig das Ziel, die produzierte erneuerbare Wärme von bisher 18 GWh auf 84 GWh bis 2020 zu erhöhen. Dabei ist die Nutzung von solarthermischen Anlagen auf die Gebiete außerhalb der Fernwärme/KWK-Anlagen zu konzentrieren. Andere Lösungen sollten nur in Betracht gezogen werden, wenn sie zu geringeren CO2-Emissionen führen. Deutliche Absenkung des Endenergiebedarfs sowie Reduzierung des Energieverbrauchs der kommunalen Liegenschaften Ziel der Stadt Leipzig ist es, den Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften gegenüber 2005 um 45% und der CO2-Emissionen um 50% bis 2020 zu reduzieren (Quelle: Energieleitlinie 2011) und den Anteil erneuerbare Energien für kommunale Gebäude auf 100 % (bei Strom) und 6 % (bei Gas) bis 2020 zu erhöhen (Quelle: EKSP 2014-2020). Neben der konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung des Passivhausstandards und noch höherwertigen Standards, dienen dazu die Maßnahmen im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms, die fortzuführen sind. Voraussetzung - insbesondere bei Sanierungsmaßnahmen - ist die umfassende Integration von Energiemanagement inklusive Energiemonitoring und -controlling in das bestehende Gebäudemanagementsystem, um dadurch eine bewusste Schwerpunktsetzung in der strategischen Gebäudesanierung zu ermöglichen. Umsetzung und Weiterentwicklung des Passivhausstandards Im Zusammenhang mit kommunalen Neubauvorhaben und umfassenden Sanierungsmaßnahmen ist im Rahmen des Energiekonzeptes der Passivhausstandard (Wärmebedarf < 15 kWh/m2/a) zu erfüllen. Mit Blick auf die CO2-Einsparziele für 2020 von EU und Bund sollten bereits jetzt vorausschauend noch effizientere Gebäude (im Niedrigstenergie oder sogar im Energie-Plus-Standard) errichtet werden. Frühzeitig können so Betriebskosten eingespart und für alle Beteiligte Erfahrungen bei den Ausführungen (bei Planung, Errichtung, Betrieb) gesammelt werden. Hinzu kommt, dass insbesondere ambitionierte und innovative Projekte durch deutlich attraktivere Förderbedingungen unterstützt werden. Erhöhung der Energieeffizienz in der Stadtbeleuchtung Die Umsetzung der Strategie zur nachhaltigen Stadtbeleuchtung Leipzigs gemäß Lichtaktionsplan durch sukzessive Umrüstung auf LED oder ähnlich energieeffiziente Techniken ist ebenfalls ein wichtiger Baustein zur Zielerreichung. Sinnvoll ist dabei, Quartiere mit einer hohe Anzahl alter Lampen (älter als 30 Jahre) als Pilotquartiere zu nutzen, um neue Techniken unter realen Bedingungen zu testen. Ein Intractingkonzept kann als Motivationsanreiz dienen und die Finanzierung sichern. Erste B 12 - 9 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Schwerpunkte werden im gesamtstädtischen Lichtaktionsplan gesetzt oder durch weitere teilräumliche Konzeptionen untersetzt. 12.3.2. Räumliche Schwerpunkte und Maßnahmebündel Aufgrund der vorliegenden Analysen, identifizierter Handlungsbedarfe und bestehender Handlungsspielräume lassen sich mehrere Bereiche für eine räumliche Schwerpunktsetzung verorten, die in der Karte dargestellt sind (s. Karte 12.1). Bei der Auswahl der Schwerpunkträume wurde der Heizwärmebedarf auf Blockebene (s. Karte 12.2) und ergänzend die Sozialstruktur (Altenquote und Anteil der SGBII-Empfänger) sowie die Eigentümerstruktur zugrunde gelegt. Bei der Identifizierung von Handlungsansätzen für die einzelnen Gebiete standen der jenigen Handlungsansätze mit der größten Wirkung bei der CO2-Einsparung im Vordergrund. Ebenso der möglichst effiziente Einsatz der vorhandenen Ressourcen (u. a. Nutzung bereits bestehender Beratungsangebote bzw. Kompetenzen, Kopplung mit neu zu entwickelnden Instrumenten, zielgerichteter Fördermitteleinsatz). Zur vertiefenden Identifizierung von Handlungsansätzen mit der größten Wirkung sind für die Schwerpunkträume und die Gebiete mit dem höchsten Heizwärmebedarf Quartierskonzepte zu erstellen. Identifizierte Handlungsansätze und -strategien für die Schwerpunkträume sind: • der Gebäudebestand mit Konzentration von Defiziten anhand fixierter Indikatoren auf Blockebene mit dem Fokus: bauliche Dichte bei Wohngebäuden (hohes Einsparpotenzial beim Energiebedarf), Einordnung Sanierungsstand, Kategorisierung der Baualtersklassen; • Potenziale der technischen Infrastruktur hinsichtlich Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien, Potenziale zum Aufbau dezentraler Energieversorgung und -speicherung in Verbindung mit vorhandenen technischen Versorgungsnetzen (Schwerpunkt Wärme und ggf. Kälte) • Aus- und Neubaumöglichkeiten hinsichtlich energieeffizienter Wärmenetze, gemeinsame Speicherung von Wärme und Strom / Kraft-Wärme-Kopplung • Optimierungspotenzial der Mobilitäts- u. Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung verkehrlicher Missstände • die vorhandenen kommunalen bzw. öffentlichen Gebäude sowie die Gewerbe- und Industriebauten und deren Entwicklungspotenzial • der hohe Interdisziplinäre Handlungsbedarf aufgrund vielschichtiger Problemlagen und deren Wechselwirkungen zu weiteren Fach-, Stadtteil- und Quartierskonzepten im Zuge der integrierten Stadt(teil)entwicklung. Übergreifendes Ziel für alle Handlungsschwerpunkte ist die konsequente Fortsetzung bzw. der Ausbau schon laufender Aktivitäten im Rahmen einer integrierten klimagerechten, energetischen Stadtteilentwicklung. Zum Thema Energie und Klimaschutz auf Stadtteil-/Quartiersebene bedarf es passgenauer umsetzungsorientierter Projekte und übergreifender Koordinierungsangebote entlang der vorgenannten Ziele. Ausgehend von den strategischen Zielen und Schwerpunktsetzungen ergeben sich für die nachfolgend beschriebenen räumlichen Handlungsschwerpunkte Maßnahmebündel, die durch konkrete Fachplanungen bzw. thematisch (hier insbesondere im Bereich Gewerbe) oder teilräumlich vertiefende Energie- und Klimaschutzkonzepte auf stadtteil- bzw. Quartiersebene weiter zu untersetzen sind. Aufgrund unterschiedlicher Ausgangslagen je Handlungsschwerpunkt variieren die Zielprioritäten B 12 - 10 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz bzw. kommen ergänzende inhaltliche Ausrichtungen in den Maßnahmebündeln hinzu. I - Handlungsschwerpunkt „Leipzig Ost“ Die vorwiegend gründerzeitlich geprägten ehemaligen Arbeiterquartiere Volkmarsdorf, NeustadtNeuschönefeld, Anger-Crottendorf, und Reudnitz-Thonberg, die bisher bereits Schwerpunkte der integrierten Stadtentwicklung sind, weisen auch im Bereich der Energieeffizienz und des Klimaschutzes erheblichen Handlungsbedarf auf. Der Handlungsschwerpunkt ergibt sich aufgrund des Gebäudebestands: d. h. sehr hohe bauliche Dichte, durch einen großen Anteil gründerzeitlicher Bebauung mit energetischem Sanierungsbedarf und dem Bestand an teilweise brachliegenden historischen Gewerbe- und Industriebauten. Auf Basis der vorhandenen technischen Versorgungsstruktur (Fernwärme und Erdgas) ist ein Potenzial zur Erweiterung des Fernwärmenetzes und für den Einsatz dezentraler Energieversorgungssysteme, insbesondere in den süd-östlichen Randgebieten, gegeben. Die Gebäudestruktur ist weiterhin für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien besonders geeignet. Aufgrund des hohen Potenzials für eine Fernwärmeversorgung ist der Schwerpunkt auf die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen zu legen. Im Hinblick auf die Sozialindikatoren und die kleinteilige Eigentümerstruktur wurde ein Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit identifiziert. Maßnahmebündel „Leipzig Ost“ 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 2. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) – Schwerpunkt im nördlichen und östlichen Teil entlang der Bahntrassen. 3. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand – Schwerpunkt Gewerbeobjekte, unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand im gesamten Gebiet 4. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern im gesamten Gebiet. 5. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung /Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom als Schwerpunkt im gesamten Gebiet, Förderung Kraft-Wärme-Kopplung. 6. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 7. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) – Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen. II - Handlungsschwerpunkt „Leipzig West“ Das vorwiegend gründerzeitlich geprägte Gebiet umfasst Plagwitz, Lindenau, Alt-, Neulindenau, Kleinzschocher und Teile von Leutzsch, die ebenfalls bereits Schwerpunktgebiete der integrierten Stadtentwicklung sind. Diese Ortsteile weisen nach wie vor nicht nur im Bereich der Energieeffizienz und des Klimaschutzes erheblichen Handlungsbedarf auf. Als besonderes Merkmal ist die Durchmischung der Wohnbebauung mit genutzten und ungenutzten Gewerbe- und Industriebauten und die B 12 - 11 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz sehr hohe städtebauliche Dichte im Wechsel mit großflächigen Brachen und Gewerbe- und Industriebauten hervorzuheben. Für einen großen Teil besteht energetischer Sanierungsbedarf. Das Erdgasnetz dient bisher als primäre Energie-Versorgungsstruktur mit einem geringen Anteil an Fernwärme. Dadurch ergibt sich ein Ausbaupotenzial für den Einsatz dezentraler Energieversorgungssysteme und Möglichkeiten der Kopplung von anfallender Prozessenergie und deren Nachnutzung. Die Gebäudestruktur ist weiterhin für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien verstärkt geeignet. Im Hinblick auf die Sozialindikatoren, den hohen Anteil an Gewerbe und Industriebetrieben sowie die kleinteilige Eigentümerstruktur wurde ein Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit identifiziert. Maßnahmebündel „Leipzig West“ 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 2. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) – Schwerpunkt im westlichen Teil (Plagwitz, Neu-Lindenau). 3. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand – Schwerpunkt Gewerbeobjekte, unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand im gesamten Gebiet. 4. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom, Förderung Kraft-WärmeKopplung – Schwerpunkt im westlichen Teil (Plagwitz, Neu-Lindenau). 5. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt im gesamten Gebiet – Schwerpunkt großflächige Gebäudebestände 6. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) – Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen. III - Handlungsschwerpunkt „Leipzig Zentrum“ Prägend sind die sehr hohe städtebauliche Dichte, große Energiebedarfe (Kühlung, Heizung, Beleuchtung) durch überwiegend gewerblich genutzte historische Bausubstanz im Wechsel mit gewerblichen Neubauobjekten und bedeutenden überwiegend kulturell genutzten Solitärbauten. Fernwärme dient als primäre Energie-Versorgungsstruktur. Defizite liegen des Weiteren in der Luft- und Lärmbelastung, verursacht durch einen hohen Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) sowie Lieferverkehrs insbesondere entlang des Promenadenrings. Maßnahmebündel Leipzig Zentrum: 1. Sanierung und Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen/öffentlichen Gebäude – Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 2. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom sowie der Stadtbeleuchtung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 3. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien B 12 - 12 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz ausbauen, Förderung Kraft-Wärme-Kopplung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange. 4. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) – Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen. IV - Handlungsschwerpunkt „Leipzig Nordost“ Der Handlungsschwerpunkt zählt hinsichtlich Aktivitäten zu den neueren Handlungs- und Investitionsschwerpunkten innerhalb der integrierten Stadtteilentwicklung. Das Gebiet ist zum einen vorwiegend gründerzeitlich und durch Siedlungsbau der 20er/30er Jahre im Ortsteil Alt-Schönefeld geprägt. Andererseits ist der benachbarte Ortsteil Schönefeld-Ost baulich durch Großsiedlungsbauten der 60er/70er Jahre gekennzeichnet. Der Sanierungsstand der Gebäude ist als breit gefächert einzustufen. Die vorhandene Energie-Versorgungsstruktur (Fernwärme, Erdgas) ermöglicht deutliche Steigerungspotenziale hinsichtlich CO2Reduzierung. Handlungsbedarf besteht somit bei der Steigerung der energetischen Sanierungsmaßnahmen und in weiteren Optimierungen der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur. Die Gebäudestrukturen sind für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien geeignet (hier insbesondere zur Solarstromerzeugung). Brachflächen stehen für energetisch-innovative Neubauvorhaben ebenfalls zur Verfügung. Die Sozialindikatoren und die Spreizung in den Eigentümerstrukturen (kleinteilige Einzeleigentümer sowie Groß-Eigentümer) führen zu Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmebündel „Leipzig Nordost“: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet 2. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand mit kleinteiliger Eigentümerstruktur – Schwerpunkt unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand im westlichen Gebietsteil 3. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern im gesamten Gebiet 4. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom, Förderung Kraft-WärmeKopplung – Schwerpunkt im gesamten Gebiet 5. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien ausbauen Schwerpunkt im östlichen Teilgebiet 6. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen V - Handlungsschwerpunkt „Magistralenraum Georg-Schumann-Straße“ Prägend ist die sehr hohe städtebauliche Dichte der vorwiegend historischen gründerzeitlichen Bausubstanz in den Ortsteilen Gohlis-Süd, Möckern und Wahren. Des Weiteren finden sich Siedlungsbauten der 20er/30er-Jahre, Zeilenbauten der 60er/70er-Jahre und kleinteilige dörfliche Siedlungsstrukturen. Der Sanierungsstand der Gebäude ist als breit gefächert einzustufen, wobei die größten unsanierten Bestände entlang der Blockkante zur Magistrale vorzufinden sind. Die Magistrale GeorgSchumann-Straße ist seit einiger Zeit ein Schwerpunkt der integrierten Stadtteilentwicklung Die vorhandene Energie-Versorgungsstruktur (Fernwärme, Erdgas) ermöglicht deutliche SteigeB 12 - 13 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz rungspotenziale hinsichtlich CO2-Reduzierung. Handlungsbedarf besteht somit in der Steigerung der energetischen Sanierungsmaßnahmen und in weiteren Optimierungen der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur. Die Gebäudestrukturen der 60er/70er-Jahre sind für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien geeignet (hier insbesondere zur solaren Stromerzeugung). Die Sozialindikatoren und die Spreizung in den Eigentümerstrukturen (kleinteilige Einzeleigentümer sowie Groß-Eigentümer) führen zu Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmebündel Magistralenraum Georg-Schumann-Straße: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet 2. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand mit kleinteiliger Eigentümerstruktur – Schwerpunkt unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand entlang der Blockkante zur Hauptverkehrsstraße 3. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom, Förderung Kraft-WärmeKopplung – Schwerpunkt im gesamten Gebiet 4. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen Schwerpunkt im nordwestlichen Teilgebiet 5. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen VI - Handlungsschwerpunkt „Großwohnsiedlungen Leipzig“ Der überwiegend bereits sanierte Gebäudebestand und die vorhandene technische Versorgungsstruktur (Fernwärme) grenzen die Steigerungspotenziale hinsichtlich Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Sanierung ein. Handlungsbedarf besteht damit eher in kleinteiligen Optimierungsmaßnahmen z. B. der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur. Die Gebäudestruktur ist weiterhin für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien besonders geeignet (hier insbesondere zur Solarstromerzeugung). Ehemalige Rückbauflächen, die evtl. für größere Neubauvorhaben zur Verfügung stehen, begünstigen den Anschluss an die Fernwärmeversorgung. Im Hinblick auf die Sozialindikatoren und die Groß-Eigentümerstruktur wurde ein Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit identifiziert, um energiesparendes Nutzerverhalten zu forcieren. Grünau ist bereit Schwerpunktgebiet der integrierten Stadtteilentwicklung. Maßnahmebündel Grünau und Paunsdorf: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt jeweils im gesamten Gebiet 2. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern jeweils im gesamten Gebiet 3. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom – Schwerpunkt langfristig gesicherte Bestände B 12 - 14 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 4. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen Schwerpunkt langfristig gesicherte Bestände oder Neubauflächen 5. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt jeweils im gesamten Gebiet VII - Handlungsschwerpunkt „Siedlungsbau 20er/30er-Jahre“ Die Schwerpunktsetzung begründet sich in der Eigentümerstruktur (überwiegend Großeigentümer), dem festgestellten hohen Heizwärmebedarf. Maßnahmebündel: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt je Siedlung 2. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern 3. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung, Speicherung von Wärme und Strom – Schwerpunkt je Siedlung 4. Erzeugung und Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt je Siedlung VIII - Handlungsschwerpunkt „Einfamilienhaussiedlungen und Alte Ortslagen“ - Handlungsschwerpunkt mit geringer Priorität aufgrund geringer Einwohnerdichte In den historisch gewachsenen Siedlungsbereichen findet sich eine sehr kleinteilige Einzeleigentümerstruktur wieder. Die Gebäudebestände weisen einen unterschiedlichen Sanierungsgrad und -qualitäten auf. Die Siedlungen haben überwiegend eine geringe städtebauliche Dichte und damit ein - energetisch betrachtet - ungünstiges Verhältnis von Bauvolumen zu Nutzfläche. Des Weiteren gibt es eine hohe Diversifikation in Art und Altersdurchschnitt bei den Energieversorgungssystemen (Öl, Erdgas, Kohle, Wärmepumpen etc.). Maßnahmebündel: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung 2. Erstellung von Energiekonzepten mit innovativen Lösungen für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom (z. B. KWK-Inselnetzlösungen oder Insellösungen unter Einsatz von erneuerbaren Energien) bei größeren Neubauvorhaben 3. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen IX - Handlungsschwerpunkt „Innerstädtische Gewerbebauten bzw. –brachen“ Begründung Handlungsschwerpunkt: Die Identifizierung des tatsächlichen Handlungsbedarfs ist aufgrund der eingeschränkten Informationslage momentan nicht möglich. Daher sind vertiefende Untersuchungen/Konzepte zur StrategieB 12 - 15 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz entwicklung notwendig. Erste Erkenntnisse liefern hierzu die Ergebnisse aus dem KfW-Konzept IQ Leipzig West – Lindenau/Plagwitz, welches u. a. als Untersuchungsthema die gewerblichen Bautypologien betrachtet, sowie der SEKo-Fachteil Brachen. Eine weiterführende Präzisierung ist dadurch erst mit der SEKo-Fortschreibung möglich. Maßnahmebündel für innerstädtische Gewerbebauten und –brachen sind: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) – Schwerpunkt in integrierten Lagen 2. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom – Schwerpunkt in integrierten Lagen 3. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme, ggf. Kälte und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt bei großflächigem Potenzial 4. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen 12.3.3. Umsetzungsstrategie / Maßnahmebündel Die Umsetzungsstrategie folgt im Einklang mit den Gesamtzielen des SEKo – Leipzig 2020. Notwendige Maßnahmen und deren Finanzierung können durch verschiedenste Unterstützungsprogramme realisiert werden. Dafür werden u. a. Mittel aus der EU-Förderperiode 2014 - 2020, den Städtebauförderprogrammen des Bundes und Freistaates Sachsen beantragt. Weiterhin ist, aufgrund deutlich abgesenkter Förderquantitäten für die Region Leipzig z. B. im EFRE 2014 - 2020, ein zusätzliches Ausweichen auf neue Programme mit attraktiven Förderrahmenbedingungen geboten. Leipzig kann hier erneut die Rolle eines Pioniers/Vorreiters übernehmen, in dem es sich - wie bei der Stadterneuerung seit Beginn der 90er-Jahre, frühzeitig um den Zugang zu den neuen Förderprogrammen bemüht und sich zusätzliche Finanzierungsquellen für Projekte im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung erschließt. Hierzu zählen u. a. Modellprogramme der KfW, sowie neue EU-Förderprogramme wie „Horizon 2020 - Smart Cities und Communities“, Interreg IVc, URBACT usw. Im Sinne eines effizienten Fördermittelmanagements werden in den benannten Schwerpunkträumen des Fachkonzepts zur Umsetzung der Maßnahmen einzelne Förderprogramme je nach Rahmenbedingungen im Quartier gezielt kombiniert. So werden z. B. für den Handlungsschwerpunkt „Leipzig Nordost“ vorwiegend die Programme Stadtumbau Ost, der KfW und ggf. Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) eingesetzt. Für das Gebiet „Leipzig Ost“ wird aufgrund der besonderen sozialen Herausforderungen eine Kombination aus Sozialer Stadt und EFRE als sinnvoll erachtet. Für das Gebiet „Leipzig West“ eignet sich eine Verbindung aus Stadtumbau Ost, Horizon 2020, KfW sowie EFRE/ESF. Für den „Magistralenraum Georg-Schumann-Straße“ werden vorwiegend nationale Programme der Städtebauförderung und Unterstützungsmittel für Modellvorhaben eingesetzt. Für stadtweite Maßnahmen ist das Einwerben aus allen Förderbereichen notwendig. B 12 - 16 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Tab. 1 Ausführliche Beschreibung der Maßnahmebündel: Kurzname / Maßnahmebündel Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung Beschreibung Vorhaben / Zielgruppe Förderpriorität – Nr. Handlungsschwerpunkt Eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit und passgenaue Beratungsange- Hoch – insbesonbote (insbesondere für einkommensschwache Mieterhaushalte und deren dere für I, II, IV, Vermieter) sollen dazu beitragen, notwendige und sinnvolle Maßnahmen V, VI, VIII der wesentlichen CO2-Reduzierung/Absenkung der energetisch bedingten Nebenkosten zu identifizieren bzw. zu sensibilisieren und zum aktiven Handeln durch bauliche Investitionen zu mobilisieren. Die effiziente Verzahnung bestehender Angebote (u. a. Verbraucherzentrale, IHK, HWK, BafA) mit evtl. neu zu ergänzenden Angeboten steht hier neben der Identifizierung von potenziellen Investmaßnahmebündeln für Stadt(teil)entwicklungskonzepte im Fokus (u. a. Einsatz KfW-Sanierungsmanager, Vermittlung von Experten aus Beratungshaus, regionale Energieagentur). Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) Schwerpunkt liegt in der Beratung von Zielgruppen (Eigentümer und Nut- Hoch – insbesonzer) in Gewerbegebieten, Berücksichtigung des Themas bei der planeri- dere für I, II, III, schen Bearbeitung von Gewerbegebieten (z. B. Stadtplanungsamt) IX Weiterqualifizierung bestehender integrierter Stadtteilkonzepte um Aspekte der Energieeffizienz und Klimaschutz und Neuaufstellung innovativer energetischen Sanierungsstrategien / -konzeptionen Fortschreibung, Neuaufstellung und Weiterentwicklung von kurz-mitHoch – insbesontel-langfristigen Konzeptionen zur integrierten Umsetzung von energetidere für I, II, IV, schen Sanierungsstrategien auf Quartiersebene die den stadtteilräumliV, VI, IX chen Gegebenheiten entsprechen (u. a. Entwicklung von Stufenlösungen für Projekte, Umsetzung abgestimmter Sanierungspakete für den Gebäudebestand) Eine effiziente Verzahnung bestehender Beratungsangebote (u. a. Handwerkskammer, IHK usw.) mit evtl. neu zu ergänzenden Angeboten steht hier im Vordergrund (u. a. Einsatz KfW-Sanierungsmanager, Vermittlung von Experten aus Beraterpool, regionale Energieagentur). Beteiligung an Wettbewerben und Projektaufrufen wie z. B.: Fraunhofer City Challenge, Modellvorhaben der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und EU-Horizon 2020 Smart Cities and Comunities Programm Innovative Nahversorgung auf Basis von solarenergetischer Nutzung mit Fernwärmeunterstützung. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung Gespräche mit Wohnungswirtschaft zur Entwicklung/Übertragbarkeit von Lösungsansätzen (z. B. Kreuzstraßenmodell LWB) und Überführung in weitere gemeinsame Modellvorhaben Hoch - I, IV, V, VI, VII Im Sinne der Zielstellungen aus dem Wohnungspolitischen Konzept geht es insbesondere um Maßnahmen, die zum einen wirtschaftlich für die Eigentümer sind und zum anderen eine wesentliche Absenkung der energetisch bedingten Nebenkosten für die Mieter/Nutzer führen. Initiierung bzw. Errich- u. a. Modellvorhaben Kommunale Gebäude als Anker für Quartiersversor- Mittel - I, II, IV, tung von innovativen gung (Wärme, Strom) z. B. im Rahmen des Schulbauprogramms V,VII,VIII, IX Stromversorgungs- und Energiegenossenschaften, Chancen für energieeffiziente VersorgungslöNahwärmelösungen sungen bei Entwicklung von Neubaustandorten / Brachflächenpotentialen Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) Stärkung des nichtmotorisierten Individualverkehrs zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Emissionen, Verminderung lufthygienischer und Lärmbelastungen. Wichtiges Vorhaben ist u. a. die Etablierung von Mobilitätsstationen zur Vernetzung alternativer Mobilitätsangebote, Einrichtung von Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum (u. a. Mittel – alle B 12 - 17 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Car-Sharing, Elektromobilität) und die Weiterentwicklung der Echtzeitinformationsangobte (ITK). Des Weiteren gilt es den Ausbau und die Vernetzung der Radwegeverbindungen Fahrradtrassen und Abstellanlagen zu verbessern. Anpassung, Ausbau, Optimierung von Nahund Fernwärmenetzen für die Bereitstellung /Erzeugung von Wärme und Strom (Kraft-Wärme-Kopplung) sowie Stadtbeleuchtung Für eine deutliche Absenkung der CO2-Emissionen ist ein verstärkter Fo- Mittel - alle kus auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Energieeinsparung auf Gesamtquartiersebene notwendig. Anhand einer Analyse der technischen Versorgungsinfrastruktur sollen Lücken und Schwachstellen erkannt, geeignete Anpassungsmaßnahmen herausgearbeitet sowie Potenziale zur Energieeinsparung identifiziert werden. Evtl. sind hierzu vertiefende Konzeptionen notwendig. Maßnahmen sind u. a. die gezielte Erweiterung des Fernwärmenetzes, Einsatz von innovativen Speicherlösungen (Wärme und Strom) der Einsatz von Nahversorgungslösungen auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung oder anderen technischen Lösungen u. a. mit der Möglichkeit diese langfristig in das bestehende Fernwärmenetz einzubinden. Umrüstung der Stadtbeleuchtung auf besonders energiesparende Leuchtmittel Erzeugung und Nutzung von Wärme und Strom aus Erneuerbareren Energien ausbauen Der Anteil erneuerbarer Energien bei der Erzeugung von Strom und Wär- Mittel - alle me soll direkt im Stadtteil erhöht werden. Erschließung von Potenzialflächen (u. a. Dachflächen, Brachen) für erneuerbare Energien (z. B. Solarthermie, Photovoltaik und Umweltwärme) Gründung von lokalen Energiegenossenchaften als Investoren forcieren Sanierung und Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen Gebäude Aufstellung einer Prioritätenliste zur Gebäudesanierung für die nächsten 15 Jahre (EKSP 2.1) Hoch – I bis VII Senkung der Verbräuche durch Schulung und Sensibilisierung der Nutzer bzw. Verwalter der Gebäude, Anlagen- bzw. Komponententausch nachträgliche Einbindung und Nutzung von erneuerbarer Energien oder diese durch Schaffung der technischen Voraussetzungen für Dritte ermöglichen Wenn Fachförderung für notwendige Investitionen nicht möglich, Nutzung anderer Förderprogramme u. a. Bund-Länder Programme, EU, Modellmittel anstreben Neubau kommunaler/öf- Initiierung von Modell- bzw. Pilotvorhaben die die gesetzlichen AnfordeHoch – I bis VII rungen übertreffen (z. B. Niedrigstenergie- bzw. Energieplusstandards, fentlicher Gebäude Quartiersschule Ihmelstraße mit hochwertigem Sanierungs-/Neubaustandard, innovative Energieversorgung) Modellvorhaben zur gekoppelten Energieversorgung abgegrenzter Quartiere (z.B. öffentl. Gebäude, Wohnen, Gewerbe) Wenn Fachförderung für notwendige Investitionen nicht möglich, Kopplung bzw. Nutzung anderer Förderprogramme u. a. Bund-Länder Programme, EU, Modellmittel anstreben Klimacheck bei Vorhaben auf Quartiersebene, energetische Quartierskonzepte, Energiekonzepte für Vorhaben B 12 - 18 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12.3.4. Fortschreibungsbedarf SEKo / Wechselwirkungen zu anderen Fachkonzepten und zur Stadtentwicklungsstrategie Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (SEKo) wird voraussichtlich in den Jahren 2015 bis 2017 fortgeschrieben. In diesem Zuge werden die Ziele und Handlungsschwerpunkte des Fachkonzeptes mit den Zielen und Handlungsschwerpunkten der anderen Fachkonzepte, insbesondere zu den Fachkonzepten Wohnen, Verkehr und technische Infrastruktur, Wirtschaft und Beschäftigung, Freiraum und Umwelt (Klimaanpassung) sowie dem Fachteil Brachen vernetzt. Bis zur ersten Jahreshälfte 2015 wird das wohnungspolitische Konzept fortgeschrieben, in dem wesentliche Ziele und Handlungsschwerpunkte für das spätere Fachkonzept Wohnen bereits formuliert sind. In diesen Prozess wurden die Ziele des Fachkonzepts eingebracht. Anlage: Ausführliche Erläuterung der Methodik zur Ermittlung des Heizwärmebedarfs auf Blockebene Anhand des Gebäude- und Wohnungsverzeichnisses der Stadt Leipzig und des TABULA-Verfahrens des Institutes für Wohnen und Umwelt (IWU 2011) Darmstadt, konnten Gebäudeenergiekenndaten des Wohngebäudebestandes ermittelt werden. Daraus wurde der Heizwärmebedarf auf Ebene der statischen Blöcke für die Wohngebäude der Stadt Leipzig errechnet Dabei wurde anhand der Geschosszahl und des Baujahres auf den Gebäudetyp nach der Deutschen Gebäudetypologie geschlossen. Sofern nicht angegeben, wurde der Sanierungsstand anhand des Rekonstruktionsjahres und des Gebäudetyps abgeschätzt. Der Fokus bei der Auswertung lag auf dem durchschnittlichen Heizwärmebedarf. Neubauten ab dem Fertigstellungsjahr 2010 konnten wegen fehlenden Datenbestandes im Rahmen der Methodik keinem Gebäudetyp zugewiesen werden. Bezugsraum sind die statistischen Blöcke der Stadt Leipzig (Stand: Oktober 2013). Gebäude ohne direkt zuweisbaren Informationen, hauptsächlich in den Randlagen Leipzigs, erhielten über den durchschnittlichen Heizwärmebedarf im Block einen Energiekennwert. Insgesamt können durch dieses Verfahren für 60.742 Wohngebäude Energiedaten ausgewiesen werden. Im Rahmen der oben genannten Methodik konnten jedoch nur Wärmebedarfe für Wohngebäude ermittelt werden. Die Netz Leipzig GmbH verwendet ein Verfahren, das die fehlenden Werte für Gewerbebauten und -flächen auffüllt. Dabei werden mit pauschalen Kenngrößen (45 W/m² und 1500 Volllaststunden pro Jahr) die Wärmebedarfe für alle Gebäude, aufgeteilt in Wohn- und Wirtschaftsgebäude, berechnet. Die Ergebnisse der Wirtschaftsgebäude verbunden mit den jeweiligen Bruttogeschossflächen vervollständigen die blockbezogenen absoluten Heizwärmebedarfe. B 12 - 19 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig (SEKo) B 12 ///// Fachkonzept Energie und Klimaschutz B 12.1 ///// Räumliche Handlungsschwerpunkte Handlungsschwerpunkte Siedlungen (VII) Einfamilienhäuser und alte Ortslagen (VIII) VI II III Erheblicher energetische Sanierungsbedarf mit hohem sozialen Handlungsbedarf (I, II, IV, V) IV I Großeigentümer (III, VI) Leitungsgebundene Wärmeversorgung Fernwärmegebiet (SWL) Datengrundlage DSK 5, Stand August 2008, Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung V Fernwärmepotential mit hoher Priorität für KWKWärmeanwendungen (> 60 kWh/qm) dezentrales Nahwärmepotential mit opt. Integration ins Fernwärmenetz (30 - 60 kWh/qm) Bearbeitung Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau & Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Stand: 07. November 2014 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig (SEKo) B 12 ///// Fachkonzept Energie und Klimaschutz B 12.2 ///// Schwerpunkt Bauzustand Sanierungsbedarf auf Blockebene Erheblicher Sanierungsbedarf (Heizwärmebedarf: > 130 kWh/m2a) Potentialabschätzung Hoher Wärmeenergiebedarf gesamt mit großem Potential zur Senkung der CO2-Emissionen (Blöcke mit dem höchsten Wärmeenergiebedarf pro Block) Datengrundlage DSK 5, Stand August 2008, Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung Hoher Handlungsbedarf mit großem Potential zur Senkung des objektbezogenen Endenergiebedarfs (Vorwiegend Einfamilienhaussiedlungen) Gebiete mit der höchsten Wärmedichte insgesamt (25 % aller Blöcke) Gewerbegebiete konnten nicht erfasst werden. Durch die hohe Dynamik sind spezifische Energiekonzepte erforderlich, die kleinräumig Angebot und Nachfrage von Enegrie betrachten und ein integriertes Lastmanagement vorsehen. Sozialstruktur Quote der SGB II-Empfänger über 20 % Bearbeitung Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau & Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Stand: 07. November 2014 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig (SEKo) B 12 ///// Fachkonzept Energie und Klimaschutz Anhang ///// Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien Schwerpunkt auf Beratung von Einzeleigentümern und Selbstnutzer zu erneuerbarer Wärmeerzeugung für objektbezogene und kleinräumige Lösungen (insbesondere Solarthermie, Geothermie) Schwerpunkt dezentrale Inselsysteme auf Basis erneuerbarer Energien (insbesondere Wärmeversorgung); nachgelagert Nahwärmeversorgung auf KWK-Basis mit Leitungsgebundenen Energieträgern, jeweils in Kombination mit Speichertechnologien. Gebiete mit Schwerpunkt auf erneuerbarer Stromerzeugung (insbesondere Photovoltaikanlagen) in Kombination mit Verdichtung der Fernwärme und der Integration von Speichertechnologien. Datengrundlage DSK 5, Stand August 2008, Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung Die solar Eignung der Dachflächen in Leipzig ist generell sehr hoch. Konkrete Potentiale können mit dem Solardachkataster für Bestandsgebäude ermittelt werden (s. www.solardachkataster.leipzig.de). Bearbeitung Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau & Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Stand: 07. November 2014 An l a g e 1 . 4 Integriertes Stadtentwicklungskonzept (SEKo) ERGÄNZUNGEN IN TEIL C STADTENTWICKLUNGSSTRATEGIE AUF GRUNDLAGE DES FACHKONZEPTES ENERGIE UND KLIMASCHUTZ Aus der Fortschreibung des Fachkonzeptes Energie und Klimaschutz ergeben sich folgende Ergänzungen der Stadtentwicklungsstrategie des SEKo: S. C-24: Leipziger City und deren Umfeld  Bedeutende Einrichtungen (….)sowie Flächenpotenziale (...)mit erheblicher Wechselwirkung zur City liegen jedoch auch jenseits des Promenadenrings. Diese sollen unter besonderer Berücksichtigung des Klimaschutzes weiterentwickelt, in ihrer Außenwirkung gestärkt und besser an die City angebunden werden. Handlungsfeld Stadtbild und Öffentlicher Raum:  Berücksichtigung von Klimaschutz und Energieeffizienzaspekten bei Konzepten und städtischen Aktivitäten S. C-28, C-29, C-31, C-32: Leipziger Osten, Leipziger Westen, Georg-Schumann-Straße und Schönefeld Handlungsfeld Freiraum und Umwelt  Initiierung von modellhaften Klimaschutzprojekten, Berücksichtigung von Energieeffizienz und Klimaschutz in Stadtteilkonzepten und -aktivitäten, Initiierung von Quartierskonzepten und Beratungsangeboten (z.B. einkommensschwache Haushalte) S. C-30: Leipzig Grünau Handlungsfeld Stadtbild und Stadtfunktion  Aufwertung und Qualifizierung des Wohnungsbestandes unter Berücksichtigung von Energieeffizienz und Klimaschutz, Initiierung von Quartierskonzepten, Modellprojekten und Beratungsangeboten (z.B. einkommensschwache Haushalte) Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen 13. FACH TE IL BR ACH EN 1 3 . 1 . AL L G E M E I N E AN G AB E N Leipzig hat als Folge des Strukturwandels nach wie vor eine große Zahl an Brachflächen; sie nehmen rund 3,5% der Stadtfläche ein. Den Brachflächen kommt damit als Flächenpotenzial in allen räumlichen Planungen Leipzigs eine hohe Bedeutung zu. Allerdings fehlt im integrierten Stadtentwicklungskonzept (SEKo) bis jetzt eine ganzheitliche Strategie zum Umgang mit Brachflächen. Der Fachteil Brachen soll hierfür die Grundlage legen, aufbauend auf dem Grundsatz „Innen- vor Außenentwicklung“, der als grundlegendes Prinzip der Stadtentwicklung im Integrierten Stadtentwicklungskonzept, Flächennutzungsplan und Landschaftsplan der Stadt Leipzig verankert ist. Damit folgt die Stadt Leipzig den Strategien des Bundes und des Freistaates Sachsens zur deutlichen Senkung der Flächeninanspruchnahme bis 2020. Der Fachteil Brachen ist zugleich Zuwendungsvoraussetzung für die Strukturfondsperiode 20142020. Das Sächsische Staatsministerium des Innern hatte per Informationsschreiben die neuen Zu wendungsvoraussetzungen ab 2015 zur Brachenrevitalisierung mitgeteilt. Demnach muss die Brache, deren Entwicklung zu Förderung beantragt wird, in einem Fachteil Brachen zum integrierten ge samtstädtischen Entwicklungskonzept enthalten sein. Der Antrag zur Förderung muss sich auf den Fachteil Brachen beziehen und mit den Inhalten im Einklang stehen. Die Beantragung von Brachen revitalisierungen hat für Leipzig Relevanz im Rahmen der EFRE-Fördermittelakquise zur Nachhaltigen Stadtentwicklung sowie im Landesbrachenprogramm des Freistaates Sachsen. verwendete Grundlagen Arbeitsstruktur    Flächennutzungsplan & Landschaftsplan der Stadt Leipzig (2013/14) Stadtteilentwicklungskonzept Leipziger Osten (2013) Regionales Handlungskonzept Grüner Ring Leipzig (2015)  AG Flächenmanagement (Stadt Leipzig), bestehend aus Amt für Stadtgrün und Gewässer (FF), Stadtplanungsamt, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Amt für Umweltschutz, Amt für Jugend, Familie und Bildung, Liegenschaftsamt, Verkehrs- und Tiefbauamt, Amt für Wirtschaftsförderung 1 3 . 2 . B E S TAN D S AN AL Y S E 13.2.1. Status Quo Im Fachteil Brachen werden gegenwärtig ungenutzte Flächen betrachtet, die nach vorhergehender Nutzung wieder in den städtischen Nutzungszyklus integriert werden sollen, unabhängig von der Art der Nutzung. Die Zahl an Brachflächen in Leipzig ist hoch: über 3.800 Flurstücke nehmen zusammen eine Fläche von 1.050 ha ein (Nov. 2014). Sie sind Folge des strukturellen Wandels, durch den insbesondere in den zahlreichen Altindustriegebieten große Teile durch Nutzungsaufgabe brach fielen. Dementsprechend handelt es sich bei vielen größeren Flächen in Leipzig um Industriebrachen, wie zum Beispiel bei den Flächen rund um den Lindenauer Hafen. Insgesamt weisen die meisten Brachflächen aber eine kleine Größe auf und sind überwiegend Baulücken in unterschiedlichen Sukzessionsstadien oder temporär genutzte Grünflächen. B 13 - 1 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Die räumliche Verteilung der brachliegenden Flächen schwankt zwischen den Ortsteilen sehr stark und folgt vor allem dem Vorkommen von Altindustriegebieten. Dementsprechend haben Ortsteile im Leipziger Westen, Nordosten und entlang der B2 Nord hohe Brachflächenanteile. Auch der Leipziger Osten als Schwerpunktgebiet der Stadtentwicklung weist hohe Anteile auf. Des weiteren dominieren sehr große brachliegende Konversionsflächen von Bahn und Militär das Stadtbild in einzelnen Orts teilen, wie der Bayerische Bahnhof, der Freiladebahnhof West oder die ehemalige Kaserne Werk Motor. Auch zentrale, imageprägende Stadtorte, wie der Wilhelm-Leuschner-Platz und der Burgplatz, werden durch Brachflächen geprägt. Ein wichtiges Merkmal des Brachflächenbestandes in Leipzig ist der hohe Anteil an privatem Eigentum von ungefähr 67%. Nur 15% befinden sich im Eigentum der Stadt Leipzig; weitere 8% sind im Besitz der LWB mbH. Die restlichen 10 % verteilen sich auf weitere Eigentümer wie die Deutsche Bahn AG, TLG u.a.. Seit Führung der Statistik zu Brachflächen in Leipzig (1998) hat der Brachflächenbestand deutlich abgenommen. Seit dieser Zeit wurden fast 4.000 brachliegende Flurstücke mit einer Gesamtgröße von ca. 575 ha wieder neuen Nutzungen zugeführt. Dies ist einerseits ein Ergebnis umfangreicher Maßnahmen im Stadtumbau sowie zur Kompensation auf Brachflächen. So hat sich beispielsweise die Entwicklung von Stadtteilparks, wie das Rabet, der Lene-Voigt-Park und der Stadtteilpark Plagwitz, als Schlüsselmaßnahme zur Aufwertung von strukturell benachteiligten Quartieren erwiesen. Gestattungsvereinbarungen ermöglichten in diesen Quartieren auf 280 brachliegenden Flächen eine temporäre Nutzung als Grün-, Sport oder Spielfläche. Weiterhin wurden in Leipzig im Rahmen der interkommunalen Arbeit des Grünen Ringes Leipzig zwischen 1997 und 2004 17 Projekte zur Renaturierung von Brachflächen im Wert von ca. 1,25 Mio. € umgesetzt, gefördert über die Richtlinie des SMI zur Förderung der Regionalentwicklung (FR-Regio). Andererseits stieg die Nachfrage nach ungenutzten Flächen auf Grund der sehr stark wachsenden Einwohnerzahl. Vor allem in der inneren Stadt vollzogen sich oft Umnutzungen von ehemaligen Industriegebäuden zu Wohnen oder Baulücken wurden durch Wohnungsneubau geschlossen. Hinzu kam angesichts sehr stark gestiegener Geburtenzahlen der Neubau zahlreicher Kindertagesstätten und Schulen. Dieser Trend verstärkter Revitalisierung von Brachflächen in Leipzig hält an. So gab es Ende 2014 auf fast 80 ha bzw. rund 380 Flächen bauliche Aktivitäten. Angesichts der positiven Einwohner- und wirtschaftlichen Entwicklung ist weiterhin von einem bedeutsamen Flächenbedarf für Schulen, Kindertagesstätten und Wohnen, aber auch Kompensations flächen auszugehen. Die Aufgabe des Brachflächenmanagements ist im Amt für Stadtgrün und Gewässer angesiedelt. Hier wird auch die ämterübergreifende Arbeitsgruppe AG Flächenmanagement geleitet. In der AG werden sowohl Strategien, innovative Methoden und Lösungswege zum Thema erarbeitet, als auch Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Flächen diskutiert. Seit 2011 unterstützt das Brachflächenkataster IKBORA, ein web-basiertes Geoinformationssystem des Grünen Ringes Leipzig, das auf seit 1998 geführten Datenbanken aufbaut, die Arbeit des Brachflächenmanagements. Hier werden zu allen Brachflächen, mit Ausnahme leer stehender Wohngebäude, wichtige Daten erfasst, u.a. Lage, Größe, Eigentumsverhältnisse, Planungsrecht und fachspezifische Angaben. 13.2.2. Handlungsbedarf Aus den Rahmenbedingungen und der Brachflächensituation ergeben sich verschiedene Handlungserfordernisse. Die räumliche Konzentration von Brachflächen zieht eine Häufung städtebaulicher Missstände und Umweltbelastungen nach sich. Diese Brachflächenkonzentrationen liegen oft in benachteiligten Stadtquartieren. Die damit verbundenen Probleme sollten verringert und die Brachflächen zugleich als Potenzial verstanden werden, das diesen Räumen vielfältige Entwicklungsoptionen bietet. B 13 - 2 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Brachflächen weisen häufig nicht unbedeutende Vegetationsbestände auf und sind relevante Entlastungsräume für das Stadtklima. Dieses ökologische Potenzial gilt es zu nutzen. In einigen Fachbereichen besteht ein hoher, z.T. kurzfristiger Bedarf an Flächen bzw. Gebäuden. Das betrifft insbesondere den Bau von Schulen und Kitas sowie Asylunterkünften, die für die Kom mune Pflichtaufgaben und deshalb vordringlich zu bearbeiten sind. Es werden hierfür oft Flächen im dichten urbanen Kern von Leipzig gesucht. Folglich kommen Brachflächen als potenzielle Standorte in Betracht und sollten unbedingt berücksichtigt werden. Neben der baulichen Nachnutzung der Brachen rückt die Freiraumnutzung wieder verstärkt in den Fokus. Zum einen gibt es einen großen Bedarf an Kompensationsflächen für bauliche Eingriffe, z.B. durch die Industrieentwicklung im Leipziger Nordraum. Zum anderen gehen Freiräume durch die intensivere bauliche Entwicklung verloren, die für Erholung ebenso wichtig sind wie für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Diese wachsende Konkurrenz um die Nachnutzung der Brachflächen vor allem in der inneren Stadt erfordert eine vorausschauende, fachübergreifende Strategie im Umgang mit Brachflächen und ein entsprechendes Brachflächenmanagement. Dabei muss das Flächenmanagement in die Lage versetzt werden, langfristig planen zu können. Das gilt insbesondere mit Blick auf große Brachenareale, die nach wie vor in Größenordnungen vorhanden sind und deren Revitalisierung komplexe und äußerst schwierig zu finanzierende Prozesse sind. Die Berücksichtigung der Flächenmanagementaufgaben im städtischen Haushalt und die unterstützende Akquise von Fördermitteln ist notwendig. Eine besondere Herausforderung stellt der hohe Anteil an privaten Brachflächen dar, da der Zugriff auf die Flächen dadurch oft kompliziert und eine Nachnutzung im Sinne der Stadtentwicklungsziele erschwert wird. Deshalb ist eine frühzeitige und intensive Einbeziehung der Eigentümer erforderlich bzw. sollte bei Bedarf auch ein strategischer Flächenerwerb in Betracht gezogen werden. 1 3 . 3 . K O N Z E P T I O N U N D H AN D L U N G S S T R AT E G I E N 13.3.1. Gesamtstädtische Ziele und Handlungsschwerpunkte Der Fachteil Brachen verfolgt als grundlegendes Ziel, die Revitalisierung von Brachflächen voranzu bringen, wobei alle Brachflächentypen und alle Nachnutzungen baulicher Art oder als Freiraum berücksichtigt werden. Wichtiger Antrieb für dieses Ziel ist der im SEKo verankerte Grundsatz des Vorrangs der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung, um mit dem Flächenpotenzial „Brache“ neuer Flächeninanspruchnahme entgegenzuwirken. Dabei soll die sogenannte „doppelte Innenentwicklung“ als Leitbild zu Grunde gelegt werden. Diese koppelt die Verdichtung des baulichen Bestandes mit ei ner Erhaltung und Verbesserung der Freiräume und Grünstrukturen, ihrem Angebot, ihrer Qualität und Nutzbarkeit. Grundlage für die Ableitung von Zielen und Handlungsschwerpunkten sind relevante Ziele aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (SEKo) 2009 mit seinen Fachkonzepten. Es umfasst vier Zielbereiche, von denen insbesondere die Zielbereiche Wettbewerbsfähigkeit der Stadt verbessern und Lebensqualität erhalten und verbessern durch den Fachteil Brachen unterstützt werden sollen. Wettbewerbsfähigkeit der Stadt verbessern Brachen sollen einen wichtigen Beitrag zur bedarfsgerechten Versorgung mit Flächen für Bildungsstandorte, Gewerbe, Verkehr und Erholung leisten. Hierfür ist das aktive Management weiter auszubauen und zu verstetigen, das in eine gesamtstädtische, vorsorgende Liegenschafts- und Infrastrukturpolitik eingebettet ist. Handlungsschwerpunkte liegen darin, den Zugang zu Brachflächen und ihre B 13 - 3 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Revitalisierung zu vereinfachen und ein intelligentes Finanzierungsmanagement sowie Vermark tungsstrategien für die Entwicklung von Brachflächen zu etablieren. Lebensqualität erhalten und verbessern Brachen sollen helfen, die natürlichen Lebensgrundlagen in Leipzig zu erhalten und eine vorsorgen de Klima- und Umweltpolitik zu unterstützen. Handlungsschwerpunkte sind ein flächensparendes Bo denmanagement, die Nutzung der Brachen als Potenziale für Kompensationsmaßnahmen bzw. Renaturierung, um neue Grünflächen zu schaffen bzw. urbane Freiräume für die Erholung zu sichern, Flächen für Retentionsmaßnahmen zu gewinnen und Maßnahmen zum Umgang mit dem Klimawan del zu unterstützen. Negative Auswirkungen, die von Brachen ausgehen, wie städtebauliche Missstände und Umweltbe einträchtigung, sollen abgebaut bzw. verringert werden. Der Handlungsschwerpunkt liegt hier auf Flächen mit besonderer Bedeutung für die Stadtentwicklung. 13.3.2. Räumliche Schwerpunkte Zentrales Element einer Brachflächenstrategie ist das Setzen räumlicher Schwerpunkte, um die Arbeit im Brachflächenmanagement auf die relevanten Flächen zu lenken. Grundsätzliche Schwerpunkte für die Brachflächenrevitalisierung ergeben sich durch die Schwerpunkträume der Stadtentwicklung des SEKo (Karte C.2) und durch das erhöhte Vorkommen von Brachflächen im Leipziger Osten, in einigen Teilen des Nordens und den ehemaligen Industriegebieten im Westen (vgl. Karte). B 13 - 4 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Für die Arbeit in der Bachflächenrevitalisierung ist eine weitere Konkretisierung der Prioritäten notwendig, um insbesondere die konkurrierenden Nutzungsinteressen abwägen zu können. Deshalb wurde für den Fachteil Brachen ein Vorgehen erarbeitet, das die Flächen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die integrierte Stadtentwicklung einstuft (vgl. Abb.). Diese Priorität leitet sich vor allem aus dem SEKo sowie Stadtteilentwicklungskonzepten ab. Das betrifft sowohl die Lage in deren Schwerpunkträumen als auch inhaltliche Schwerpunkte. Besteht Handlungsbedarf in Verbindung mit der Erfüllung einer kommunalen Pflichtaufgabe und der Umsetzung von Projekten mit gesamtstädtischer Bedeutung, die als Schlüssel- oder Leuchtturmprojekte Abb. 1: Ablauf Ermittlung zur der Priorität von Brachflächen wirken, ergibt sich ebenfalls eine hohe Priorität. Als Ergebnis liegt eine Auswahl stadtentwicklungsrelevanter Brachflächen vor, die Bestandteil des Fachteils Brachen sind (vgl. Anlage). Die Erfahrung im Umgang mit Brachflächen zeigt, dass sich der Handlungsbedarf für einzelne Flä chen schnell verändern kann und durch veränderte Rahmenbedingungen andere Flächen in den Blickpunkt rücken. Beispiele hierfür sind Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen, neue För dermöglichkeiten oder neue Pflichtaufgaben für Kommunen. Deshalb wird von einer detaillierten Darstellung der ausgewählten Brachflächen im Fachteil Brachen Abstand genommen. Stattdessen erfolgt die Detailprüfung zur Realisierbarkeit in einem nächsten Schritt. Hierfür werden z.B. die bauleitplanerischen Vorgaben, die Eigentumsverhältnisse und die Kosten sowie Finanzie rungsmöglichkeiten für eine Vorbereitung der Fläche (Altlasten, Abbruchmaßnahmen etc.) herangezogen. Die Einstufung der Flächen wird dabei regelmäßig und bei Bedarf über die AG Flächenmana gement aktualisiert und im IKOBRA sowie zukünftig auch im Kommunalen Wirtschaftsinformations system KWIS aktualisiert. 13.3.3. Umsetzung • Der Fachteil Brachen enthält als Anlage eine Flächenübersicht für wichtige Brachen in den Schwerpunktgebieten der Stadtentwicklung, aus denen Flächen zur Beantragung von Förderung zur Brachflächenrevitalisierung ausgewählt werden. Die geforderten Angaben für diese Flächen, wie z.B. zum Umsetzungskonzept und zur Finanzierung, werden aus dem SEKo und dem Fachteil Brachen abgeleitet und in gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepten dargelegt. Die Flächenübersicht soll im Rahmen der Gesamtfortschreibung des SEKo (bis 2017) weiter ausgearbeitet und in ein Konzept zum gesamtstädtischen Flächenmanagement integriert werden. • Das vorhandene Brachflächenmanagement sollte schrittweise optimiert und an aktuelle Bedarfe angepasst werden. Hierzu gehören u.a. die Verbesserung der verwaltungsinternen Abläufe, die Verzahnung relevanter Arbeitsgruppen sowie die stärkere Berücksichtigung der Brachflächen im strategischen Flächenerwerb und dementsprechend auch in der mittelfristigen Haushaltsplanung. • Wichtige Brachflächen sollten für eine Nachnutzung vorbereitet werden, z.B. durch Abriss, B 13 - 5 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Enttrümmerung oder Altlastensanierung. Zur Flächenvorbereitung gehört ebenfalls die Anpassung von B-Plänen, deren Ziele und Festsetzungen aktuellen Nutzungsentwicklungen auf Brachflächen entgegenstehen, z.B. bei der Revitalisierung innerstädtischer Gewerbegebiete. Voraussetzung hierfür ist die Zusammenarbeit mit den Eigentümern, die frühzeitig und kontinuierlich durch das Brachflächenmanagement einzubeziehen sind, insbesondere Eigentümer größerer Brachflächenbestände. • Um das Potenzial von Brachflächen für Renaturierungsmaßnahmen stärker zu nutzen, sollten kommunale und privatwirtschaftliche Kompensationsmaßnahmen vermehrt auf Brachflächen gelenkt werden. Das kann auch als Grundlage zur Schaffung von Ökokonten dienen. • Bei der Suche nach Flächen für Gewerbe oder Kompensationsmaßnahmen auf Brachflächen ist der interkommunale Aspekt zu berücksichtigen. Grundlage sind das Regionale Handlungskonzept des Grünen Ringes Leipzig und die Arbeit der interkommunalen Arbeitsgruppe Flächenmanagement mit dem Schlüsselprojekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“. • Urbane Freiräume können u.a. durch urban-gardening-Initiativen und das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Urbaner Wald“ neu geschaffen bzw. gesichert werden. 13.3.4. Fortschreibungsbedarf SEKo / Wechselwirkungen • Der Fachteil Brachen ist eine Strategie für vorgenutzte brachliegende Flächen. Es ist erfor derlich, in einem nächsten Schritt weitere Flächentypen in ein gesamtstädtisches Flächenma nagement zu integrieren. • Brachflächen bieten für alle Fachbereiche sehr wichtige Potenziale. Sie sind ein Querschnittsthema, das alle Baugebiets- und Freiraumtypen einschließt und entscheidend zur Lebensqualität sowie zum Erscheinungsbild der Stadt mit ihren vielfältigen Flächenansprüchen und Funktionen beiträgt und sollte deshalb in die Fortschreibung des SEKo einfließen. B 13 - 6 Anlage 2 SEKo Leipzig – B13 Fachteil Brachen Flächen-Nr. Lage (Adresse, Flurstücke) Ortsteil Größe Darstellung im FNP 24 Schönau Lützner Straße 218, (Lindenau 648/14, 84/2) ca. 11,2 ha Grünfläche 2 Zentrum-Süd Wilhelm-Leuschner-Platz ca. 6,2 ha Gemischte Baufläche 48 Volkmarsdorf Ihmelsstraße 14, (Sellerhausen 146a, 395-402) ca. 1 ha Wohnbaufläche 26 Lindenau Karl-Heine-Straße, Jahrtausendfeld ca. 2,5 ha Fläche für Gemeinbedarf (Bildung/Schule) 46 Schönefeld Theklaer Straße 2-10, (Schönefeld 107, 108, 109, 734, 1160) ca. 1,1 ha Wohnbaufläche 47 Lindenau Karl-Heine-Straße 22b, (Plagwitz 79, 243) ca. 1,7 ha Fläche für Gemeinbedarf (Bildung/Schule) 14 Seehausen Töpferweg 12, (Seehausen 42/3) ca. 2,1 ha Fläche für Landwirtschaft 17 Schönau Plautstraße 78-80, (Schönau 314/5, 314g) ca. 1,4 ha Gewerbliche Baufläche 25 Zentrum-West Schreberstraße 20, (Leipzig 2407/1/c, 2408/2,b,c; 2593f) ca. 1,4 ha Gemischte Baufläche, Sonderbaufläche Stadthafen 15 Seehausen Podelwitzer Weg, an Deponie Seehausen (Seehausen, 122/6 (TF), 122/11, 122/12 (TF) ca. 8,8 ha Grünfläche 45 Plaußig Hohenheidaer Straße, ehem. Kuhstall, (Plaußig 129/2 (TF), 286a (TF) und 287/3) ca. 2 ha Gewerbliche Baufläche 12 Lindenthal Björneborgstraße 15, (Lindenthal, 506/2) ca. 1,5 ha Fläche für Landwirtschaft 16 Rückmarsdorf Westlich Merseburger Straße Nr. 18 (Rückmarsdorf, 599/1) ca. 3,3 ha Grünfläche 23 Connewitz Fockestraße 80, (Connewitz 1491/6) ca. 1,5 ha Fläche für Versorgungsanlagen mit überwiegendem Grünanteil 9 Connewitz Arno-Nitzsche-Straße, ehem. Kohlelagerplatz ca. 3,3 ha Gewerbliche Baufläche 4 Stötteritz Döbelner Straße 12 ca. 1 ha Gewerbliche Baufläche 21 Seehausen Am Feld, (Hohenheida 200 (TF)) ca. 0,1 ha Fläche für Landwirtschaft 18 Zentum-Südost Dösner Weg 16, (Leipzig 3835/4, 3835/24 (TF), 4685) ca. 0,7 ha Grünfläche 1 Zentrum-Ost Rosa-Luxemburg-Straße, ehem. Freiladebahnhof ca. 6 ha Grünfläche 10 Connewitz Connewitzer Bahnhof (Lößnig 550, 550/13) ca. 4,5 ha Fläche für Bahnanlage 22 Dölitz Bornaische Straße 210, (Dölitz 192/3/12, 193, 194, 195, 196a, 240, 199/2, 200) ca. 20 ha Sonderbaufläche mit überwiegend Grünanteil 5 Stötteritz Kolmstraße, (Stötteritz 127/15 (TF)) ca. 4,5 ha Wohnbaufläche 8 Großzschocher Brauereistraße 11, (Großzschocher 162/5) ca. 1,4 ha Wohnbaufläche 3 Reudnitz Oststraße 114 / (Reudnitz 388, 1136) ca. 1 ha Wohnbaufläche 27 Neulindenau Saarländer Straße, Weg/ehem. Bahngleis im Gewerbegebiet 19 Liebertwolkwitz Liprandisdorfer Straße 1a, (Liebertwolkwitz 578/10/12/20/s) - ca. 2,2 ha Stand 11.05.2015 Gewerbliche Baufläche Gewerbliche Baufläche Anlage 2 SEKo Leipzig – B13 Fachteil Brachen Flächen-Nr. Lage (Adresse, Flurstücke) Ortsteil Größe Darstellung im FNP Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 578/25/26/29) ca. 1,1 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 578/32) ca. 1,5 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 578/9/31) ca. 1,5 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 609/4) ca. 2,1 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende 3, (Liebertwolkwitz 606/7/8/14/15; 632/3) 13 Möckern Laubestraße 15, (Möckern 170, 169) ca. 0,07 ha Wohnbaufläche 28 Reudnitz Lokschuppen im Lene-Voigt-Park (neben Tankstelle), (Reudnitz 623/29) ca. 0,4 ha Grünfläche 29 Anger-Crottendorf Hintergrundstück Mierendorffstr. ca 16-20 (Anger 69) ca. 0,07 ha Wohnbaufläche 30 Anger-Crottendorf Hintergrundstück Mierendorffstr. (Anger 123/1) ca. 0,14 ha Wohnbaufläche 31 Anger-Crottendorf Grundstück an der Anger-Crottendorfer Bahnschneise (Anger 153/5, 153/4, 117) ca. 6,2 ha Wohnbaufläche 32 stillgelegte Bahngleise südl. der ACK, Anger-Crottendorf, Stötte(Teilgrundstücke von Anger: 153/11, Reudnitz: 624, auch als ritz, Reudnitz-Thonberg Schulstandorte definiert: 388, 389/1) ca. 7,6 ha Fläche für Bahnanlage 33 Anger-Crottendorf Theodor-Nebauer-Straße, ehemaliger Polygraph 34 Anger-Crottendorf Gleisabschnitt Th.-Neubauer- bis Eisenbahnstraße (Viadukt) (Crottendorf 208/2, Sellerhausen 409) ca. 3,6 ha Fläche für Bahnanlage 35 Schönefeld-Ost Gleisabschnitt Eisenbahnstraße bis Kohlweg, (Sellerhausen 410, 411/3) ca. 4,4 ha Fläche für Bahnanlage 36 Schönefeld-Ost ehemaliger Hagebaumarkt an der Torgauer Str., (Sellerhausen 302/2 – 4) ca. 1,6 ha Sonderbaufläche 37 Volkmarsdorf Ecke zwischen Gleis und Torgauer Straße, (Sellerhausen 299/c, 299/3, 299/1, 299/4) ca. 0,08 ha Grünfläche 38 Volkmarsdorf Brachen zwischen Torgauer Straße und Benningsenstraße, (Sellerhausen 314/1 – 5) ca. 2,5 ha Gemischte Baufläche 39 Volkmarsdorf Brache zwischen Schulze-Delitzsch- und Mariannenstraße; (Volkmarsdorf 363/26, 5, 24, 34, 10) ca. 1,7 ha Wohnbaufläche und Fläche für Wald 40 Volkmarsdorf Lokschuppen an der Hermann-Liebmann-Straße (363/33) ca. 8,8 ha Fläche für Bahnanlage 41 Schönefeld-Abtnaundorf Lokschuppen an der Adenauer-Allee (Teilgrundstück Leipzig 3661/41) ca. 2 ha Fläche für Bahnanlage 42 Schönefeld-Abtnaundorf ehemaliger Postbahnhof (Teilgrundstück) ca. 10 ha Gewerbliche Baufläche 43 Zentrum-Ost Aurelisgelände westl. des Hauptbahnhofs (Teilgrundstück) ca. 8,8 ha Gemischte Baufläche 44 Zentrum-Ost Freiladebahnhof HBF-Ost, Teilfläche (Teilgrundstück) Ca, 1,1 ha Gewerbliche Baufläche 48 Mölkau Gutberletstraße 17 ca. 2,5 ha Mölkau 126o; 126/7; 126/8; 126/25; 126/26; 126/28;126/30;139/2 Gewerbliche Baufläche 49 Eutritzsch Zschortauer Straße 73-77 (Eutritzsch 349h; 349i; 349/2; 644/2) ca. 1,6 ha Gewerbliche Baufläche 50 Lindenau Gießerstraße 2-4 (Lindenau 586/2) ca. 0,7 ha Gewerbliche Baufläche 20 Gewerbliche Baufläche Gemischte Baufläche Prüfkatalog Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für den Erhalt bzw. die Neuschaffung von Arbeitsplätzen Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten: verbessert gesichert verschlechtert Begründung keine in Vorlage Auswirkung Seite 1 negative Auswirkung keine Auswirkung 1 Arbeitsplatzsituation 2 Ausbildungsplatzsituation 3 finanzielle Situation der Unternehmen: sie wird durch städtische Entscheidung (z. B. zu Steuern, Gebühren, Preisen für Gas-WasserStrom) 4 Bedeutung des Vorhabens für wirtschaftliche Entwicklung positive Auswirkung hoch mittel 5 Finanzierung Drittmittel/ Fördermittel private Mittel ja 1) Stad t Leip niedrig nein ja Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt. nein finanzielle Folgewirkungen für die Stadt ja nein keine Auswirkung Prüfkatalog Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten: Indikatoren verbessert auf bisherigen Niveau hat stattgefunden ist vorgesehen verschlechtert keine Auswirkung Begründung in Vorlage Seite 1 1 Vorschulische Bildungs- und Betreuungsangebote (Qualität, Vielfalt, Erreichbarkeit, Quantität/Umfang) 2 Schulische Bildungsangebote, Ausbildung und Studium (Qualität, Vielfalt, Erreichbarkeit, Quantität/Umfang) 3 Wohnbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien (Angebot, Attraktivität, Vielfalt, Infrastruktur) 4 Kultur- und Freizeitangebote, Möglichkeiten zum Spielen, Sporttreiben und Treffen sowie Naturerfahrungen für Kinder, Jugendliche und Familien 5 Gesundheit und Sicherheit von Kindern und Jugendlichen/Schutz vor Gefahren 6 Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund 7 Finanzielle Bedingungen von Familien Indikator 8 Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Familien bei der zu treffenden Entscheidung 1) Stad t Leip zig 01.1 5/01 Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt. ist nicht vorgesehen Begründung in Vorlage, Seite 1 x Finanzielle Auswirkungen nein wenn ja, Kostengünstigere Alternativen geprüft nein ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung Folgen bei Ablehnung nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)? nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Im Haushalt wirksam Ergebnishaushalt von bis Höhe in EUR wo veranschlagt Erträge Aufwendungen Finanzhaushalt Einzahlungen Auszahlungen Entstehen Folgekosten oder Einsparungen? Folgekosten Einsparungen wirksam Zu Lasten anderer OE nein von wenn ja, bis Höhe in EUR (jährlich) wo veranschlagt Ergeb. HH Erträge Ergeb. HH Aufwand Nach Durchführung der Maßnahme Ergeb. HH Erträge zu erwarten Ergeb. HH Aufwand (ohne Abschreibungen) Ergeb. HH Aufwand aus jährl. Abschreibungen Auswirkungen auf den Stellenplan Beantragte Stellenerweiterung: Beteiligung Personalrat x nein wenn ja, x nein ja, Vorgesehener Stellenabbau: Anlage 1.1 SEKo Leipzig – Kurzfassung 1 2 . F AC H K O N Z E P T E N E R G I E U N D K L I M AS C H U T Z Im Fachkonzept Energie und Klimaschutz werden in den Handlungsfeldern Kommunale Gebäude, Wohngebäude und Gewerbe, Technische Infrastruktur / Energieversorgung, Stadtstruktur / Mobilität Herausforderungen, Ziele sowie räumliche Schwerpunkte einer klimagerechten Stadtentwicklung benannt. Im Fokus stehen dabei Energie und Klimaschutz. Ziele und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel finden sich im Fachkonzept Freiraum und Umwelt. Die Stadt Leipzig hat seit 1990 einen umfangreichen Strukturwandel vollzogen. Bis zum Jahr 2008 konnte deshalb ein starker Rückgang der CO²-Emissionen beobachtet werden (5,53 t pro Kopf und Jahr). Dies ist neben der tiefgreifenden Umstrukturierung der Wirtschaft vor allem auf die Errichtung energieeffizienter Kraftwerke, der Erneuerung der Heizungssysteme, Sanierung des Altbaubestandes und der Umstellung auf klimaschonende Energieträger zurückzuführen. Das gesamtstädtische Ziel, die CO2-Emissionen von 1990 bis 2010 um 50 % zu halbieren, konnte in Folge dieser Entwicklung bereits 2008 erreicht werden. Im Jahr 2011 stiegen erstmals die Pro-Kopf Emissionen deutlich auf 6,62 t pro Jahr an. Dies liegt zum einen an einer Umstellung der Berechnungsmethodik, aber auch die positive wirtschaftliche Entwicklung und die Korrektur der Einwohnerzahl in Folge des Zensus 2011 hatten großen Einfluss auf die Ergebnisse. Besondere Herausforderung ist in Leipzig die Unterstützung der energetischen Sanierung im denkmalgeschützten überwiegend gründerzeitlich geprägten Altbaubestand, der in den 90er Jahren in großen Teilen saniert wurde und für den in den nächsten Jahren sukzessive eine zweite Sanierungswelle zu erwarten ist. Aber auch die weitere energetische Ertüchtigung der kommunalen Liegenschaften sowie weitere Maßnahmen, die in Richtung einer nachhaltigen Mobilität zielen, sind wichtige Handlungsfelder der Zukunft. Im Fachkonzept werden folgende Ziele zur Umsetzung einer klimagerechten Stadtentwicklung genannt:  Unterstützung von Eigentümern und Mietern bei der Energieeinsparung im Gebäudebestand  Verringerung des Energieverbrauchs bei allen größeren Neubauvorhaben  Berücksichtigung von energetischen Aspekten in Gewerbegebieten  Förderung einer multimodalen umweltfreundlichen Mobilität, einschließlich individueller Elektromobilität  Ausbau der effizienten Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung  Steigerung der Nutzung von regenerativer Energie  Deutliche Absenkung des Endenergiebedarfs sowie Reduzierung des Energieverbrauchs der kommunalen Liegenschaften  Umsetzung und Weiterentwicklung des Passivhausstandards  Erhöhung der Energieeffizienz in der Stadtbeleuchtung. Aufgrund der unterschiedlichen baulichen Situation (z.B. Sanierungsstand, Denkmalschutz, Gebäudestruktur), der sozialen und demographischen Situation lassen sich unterschiedliche Schwerpunktbereiche identifizieren, in denen die gesamtstädtischen Ziele differenziert umgesetzt werden müssen (s. Karte B 12.1). Diese räumlichen Schwerpunkte sind: – Teile des Leipziger Ostens, des Leipziger Westens und der Magistrale Georg-SchumannStraße aufgrund der sehr hohen baulichen Dichte, des großen Anteils gründerzeitlicher 1 Anlage 1.1 SEKo Leipzig – Kurzfassung – – – Bebauung mit energetischem Sanierungsbedarf und dem Bestand an teilweise brachliegenden historischen Gewerbe- und Industriebauten und Brachen; Das Leipziger Zentrum mit der sehr hohen städtebaulichen Dichte, großen Energiebedarfen (Kühlung, Heizung, Beleuchtung) durch überwiegend gewerblich genutzte Bausubstanz und kulturell genutzte Solitärbauten; Schönefeld, insbesondere mit seine Siedlungsbauten der 20er/30er Jahre und den Großsiedlungsbauten in Schönefeld Ost, die einen breit gefächerten Sanierungsstand aufweisen; Großwohnsiedlungen in Grünau und Paunsdorf in denen trotz überwiegend sanierter Bausubstand Handlungsbedarf in kleinteiligen Optimierungsmaßnahmen z.B. der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur besteht. Die Umsetzungsstrategie folgt im Einklang mit den Gesamtzielen des SEKo – Leipzig 2020. Für die identifizierten Schwerpunkträume werden sukzessive Stadtteil und Quartierskonzepte erstellt, die die Aussagen zur klimagerechten Stadtentwicklung weiter vertiefen. Notwendige Maßnahmen und deren Finanzierung können durch verschiedenste Unterstützungsprogramme realisiert werden. Dafür werden u.a. Mittel aus der EU-Förderperiode 20142020, den Städtebauförderprogrammen des Bundes und Freistaates Sachsen beantragt. Weiterhin ist, aufgrund deutlich abgesenkter Förderquantitäten für die Region Leipzig z.B. im EFRE 2014-2020, ein zusätzliches Ausweichen auf neue Programme mit attraktiven Förderrahmenbedingungen geboten. Leipzig kann hier erneut die Rolle eines Pioniers/Vorreiters übernehmen, in dem es sich - wie bei der Stadterneuerung seit Beginn der 90er Jahre, frühzeitig um den Zugang zu den neuen Förderprogrammen bemüht und sich zusätzliche Finanzierungsquellen für Projekte im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung erschließt. Hierzu zählen u.a. Modellprogramme der KfW, sowie neue EU-Förderprogramme wie „Horizon 2020 - Smart Cities und Communities“, Interreg IVc, URBACT usw. 2 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12. ENERG I E U N D K L I M AS C H U T Z 1 2 . 1 . AL L G E M E I N E AN G AB E N Weltweit werden in Städten und Gemeinden 80 % aller Treibhausgase emittiert. Auch die Folgen des Klimawandels treffen insbesondere die Kommunen. Die Stadt Leipzig hat sich deshalb bereits 1994 den Klimaschutzzielen des Klima-Bündnis e. V. verpflichtet. Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen auf 2,5 t pro Einwohner und Jahr gesenkt werden. Im Jahr 2011 betrug der Endenergieverbrauch in Leipzig 10.918 GWh. Dabei wurden 3,4 Mio t CO2 emittiert. Aufgeteilt nach Sektoren entfallen 1,2 Mio t auf den Verkehr, 1,2 Mio t auf die Wirtschaft und 1 Mio t auf die Haushalte (Energie- und CO2-Bilanz 2011). Eine langfristige Minderung ist nur durch abgestimmte Ansätze möglich, die eine Reduzierung des Verbrauchs und parallel die weitestgehende Ablösung fossiler Energieträger zum Ziel hat, die den Gegebenheiten von Bestandsquartieren, Großwohnsiedlungen und Neubauflächen Rechnung tragen, Gewerbe und Industriegebiete in die Betrachtung integrieren und die kommunale sowie technische Infrastruktur und den Verkehr durch innovative und vorbildliche Maßnahmen auf die Klimaschutzziele ausrichtet. Die Fachkonzepte Wohnen sowie Freiraum und Umwelt (Fokus: Klimaanpassung) treffen bereits einzelne Aussagen zur klimagerechten Stadtentwicklung. Den Schwerpunkt dieses Fachkonzepts bildet eine gesamtstädtische Gebäudebestandsanalyse, welche aufgrund der baulichen Vielfalt unterschiedliche Strategien bzw. Handlungsfelder erfordert sowie eine Analyse der Energieinfrastruktur (Fokus: Klimaschutz u. Energieeffizienz). Die ermittelten Potenziale werden hinsichtlich ihrer Wirkung den jeweiligen Unterthemen: bedarfsgerechte Energieversorgung/Infrastruktur, Steigerung der Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien (u. a. Photovoltaik, Solarthermie, Speicherung), Sanierung der Bausubstanz (u. a. Wohngebäude, kommunale Gebäude) sowie Mobilität zugeordnet. Die formulierten kommunalen Ziele des Klimaschutzes und der Energieeffizienz werden in verschiedenste Handlungsfelder überführt und zu räumlichen Schwerpunkten mit Maßnahmebündeln untersetzt. Dadurch entsteht ein flexibles Instrument, um Unterstützungsprogramme für die notwendigen Maßnahmen gezielt einzusetzen. Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz ist u. a. Zuwendungsvoraussetzung für die EU-Förderperiode 2014 - 2020 sowie die Städtebauförderprogramme des Bundes und des Freistaates Sachsen. Die EFRE-Richtlinie Nachhaltige Stadtentwicklung 2014 - 2020 fordert z. B. für die Antragstellung von Maßnahmen in Fördergebieten, die der Verringerung des CO2-Ausstoßes im Handlungsfeld Energieeffizienz dienen, die Ableitung dieser Maßnahmen aus einem Fachteil „Klimaschutz, Klimaanpassung und Energieeffizienz“ zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Verwendete  Grundlagen    Arbeitsstruktur Energie- und Klimaschutzkonzept 2011 Energie- und Klimaschutzprogramm 2014 – 2020 (EKSP) Gebäude- und Wohnungsverzeichnis der Stadt, Generalisierte Grunddaten des Zensus 2011, Wärmebedarfskennwerte der Netz Leipzig GmbH Fachkonzept Klima im Stadtentwicklungskonzept Leipziger Osten  Arbeitsgruppe bestehend aus: Amt für Umweltschutz, Stadtplanungsamt, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Stadtwerke Leipzig GmbH, Netz Leipzig GmbH  Workshops mit ausgewählten Vertretern der Stadtgesellschaft aus Arbeitsgruppen des European Energy Award (eea) B 12 - 1 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 1 2 . 2 . B E S T AN D S AN AL Y S E 12.2.1. Entwicklungen seit 1990 und Status Quo Die Stadt Leipzig hat seit 1990 einen umfangreichen Strukturwandel vollzogen. Bis zum Jahr 2008 konnte deshalb ein starker Rückgang der Emissionen beobachtet werden. Dies ist neben der tiefgreifenden Umstrukturierung der Wirtschaft vor allem auf die Errichtung energieeffizienter Kraftwerke, der Erneuerung der Heizungssysteme, Sanierung des Altbaubestandes und der Umstellung auf klimaschonende Energieträger zurückzuführen. Das gesamtstädtische Ziel, die CO2-Emissionen von 1990 bis 2010 um 50 % zu halbieren, konnte in Folge dieser Entwicklung bereits 2008 erreicht werden. Ab dem Jahr 2011 wird nun jährlich die Entwicklung beobachtet. Im Jahr 2011 stiegen nun erstmals die Pro-Kopf-Emissionen deutlich auf 6,62 t pro Jahr an. Dies liegt zum einen an einer Umstellung der Berechnungsmethodik, aber auch die positive wirtschaftliche Entwicklung und die Korrektur der Einwohnerzahl in Folge des Zensus 2011 hatten großen Einfluss auf die Ergebnisse. Die Emissionswerte des Verkehrs können wegen der neuen Methodik nicht direkt miteinander verglichen werden. Abb. 1: Entwicklung der jährlichen CO2-Emissionen von 1990 bis 2011 (ohne CO2-Äquivalente, klimabereinigt, variierende Methodiken (rot gestrichelt).1 12.2.1.1. Kommunale Gebäude Seit den 1990er Jahren hat sich der Energieverbrauch der kommunalen Gebäude stark reduziert. Neben der Verringerung des Gebäudebestandes und einer schrittweisen Umstellung der Energieträger konzentrierte sich die Stadtverwaltung auf Energiesparprogramme für Schulen und Kindereinrichtungen, Energieanlagen-Contracting, Energiespar-Contracting und die Sanierung bzw. Instandsetzung der Gebäudesubstanz. Insbesondere die CO2-Emissionen sanken durch die Maßnahmen deutlich von 25.000 Tonnen pro Jahr auf 1.228 im Jahr 2012. Mit der Energieleitlinie von 2011 (RBV-784/11) und dem Beschluss zum Passivhausstandard für stadteigene und städtisch genutzte Gebäude (RBIV-1138/08) wurde diese Entwicklung aufgegriffen und durch Maßgaben zur energetischen und CO2-armen Gebäudesanierung und für Neubauvorhaben untersetzt. In Folge der Beschlusslage sind das Wilhelm-Ostwald-Gymnasium im Passivhausstandard saniert und die Erich-Kästner-Schule, die Pablo-NerudaSchule, die 3. Grundschule sowie zwei Feuerwachen im selben Standard neu errichtet worden. Seit 2012 werden bauliche Maßnahmen durch den gezielten Einkauf von aktuell 50 % zertifizierten Strom aus erneuerbaren Energien (RBV-1381) und 3 % Biogas (RBV-983/11) flankiert. 1 Die Datenlage von 1994 ermöglichte keine genauere Aufschlüsselungen zwischen Wirtschaft, Verkehr und Haushalten. B 12 - 2 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Abb. 2: Energieverbrauch kommunaler Einrichtungen je Energieträger 1992 - 2013 12.2.1.2. Wohngebäude und Gewerbe Methodik der Auswertung des Wohngebäudebestandes 1984 - 1990 Anhand des Gebäude- und Wohnungsverzeichnisses der Stadt Leipzig und des TABULA-Verfahrens des Institutes für Wohnen und Umwelt (IWU 2011) Darmstadt, konnten Gebäudeenergiekenndaten des Wohngebäudebestandes ermittelt werden. Daraus wurde der Heizwärmebedarf auf Ebene der statistischen Blöcke für die Wohngebäude der Stadt Leipzig errechnet (zur Berechnungsmethodik und Datenlücken siehe Anhang). Für Gewerbebauten und -flächen wurden aufgrund fehlender detaillierterer Datenbestände mit pauschalen Kenngrößen (45 W/m² und 1500 Volllaststunden pro Jahr) die Wärmebedarfe für alle Gebäude, aufgeteilt in Wohn- und Wirtschaftsgebäude, berechnet. Innerhalb eines Gebäudetyps kann es dabei starke Abweichungen einzelner Objekte geben. Abb. 3: Heizwärmebedarf relevanter Gebäudetypen in Leipzig nach Sanierungsstand und Baujahr (IWU 2011) B 12 - 3 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Gründerzeit Leipzig ist überwiegend von einem gründerzeitlichen Wohngebäudebestand aus der Zeit zwischen 1870 – 1918 geprägt. Die Mehrzahl der Häuser befindet sich in kleinteiligem Privateigentum, deren Eigentümer zum überwiegenden Teil nicht in Leipzig wohnen. Seit Beginn der 1990er Jahre wurde bis heute ein erheblicher Anteil der stadtweit vorhandenen Bausubstanz saniert2, jedoch ohne auf eine energetische Ertüchtigung zu fokussieren. Sie hat entsprechend einen überwiegend mittleren, z.T. hohen Heizwärmebedarf (s. Abb. 3 und Karte 12.2). Blöcke mit im Schnitt hohem Heizwärmebedarf finden sich gehäuft im Leipziger Osten und im Leipziger Westen. Aufgrund der Sozialstruktur, des erzielbaren Mietpreisniveaus sowie aufgrund des erheblichen Sanierungsbedarfs und eingeschränkt handlungsfähiger Eigentümer sind hier vielschichtige Investitionshemmnisse zu verzeichnen. Siedlungsbauten vor 1948 Die Bestände bzw. vollständige Ensembles wurden meist in den 90er Jahren saniert oder teilsaniert. Sie sind häufig durch Fernwärme erschlossen. Aufgrund der offenen Baustruktur, geringer städtebaulicher Dichte und der im Vergleich zur Gründerzeit sparsamen Massivbauweise weisen die Gebäude in den Analysen einen vergleichsweise hohen Heizwärmebedarf auf. Laut Betriebskostenspiegel der Stadt Leipzig zeichnen sich die Altbauten zwischen 1919 – 1945 allerdings in den Betriebskosten für die Heizung im Vergleich zur Gründerzeit durch deutlich geringere Heizkosten aus (Stadt Leipzig, Betriebskosten in Leipzig 2012). Die Wohnanlagen sind überwiegend im Eigentum der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft, von Genossenschaften oder von institutionellen Privateigentümern. Ähnlich sind auch die Bauten zwischen 1958 – 1968 zu bewerten. Sie zeichnen sich allerdings durch einen deutlich geringeren Heizwärmebedarf (s. Abb. 3) und einen hohen Anteil wohnhafter Senioren aus, die Mieten liegen im Leipziger Durchschnitt. Großsiedlungen 1969 - 1990 Die Großsiedlungen befinden sich – außer in den Grünauer Wohnkomplexen 7 und 8 - überwiegend im Eigentum der LWB und der Genossenschaften. Zum Teil wurden die Gebäude in den 1990er Jahren mit Wohnungsbaufördermitteln umfangreich saniert (Haustechnik, Fenster, Heizsystem, Wärmedämmung, Dach und Fassaden). Die Auswertung der Analyse (s. Abb. 3) hat ergeben, dass die Großsiedlungen aufgrund ihrer Bauweise im Vergleich zum gesamten Gebäudebestand einen vergleichsweise niedrigen Heizwärmebedarf aufweisen. Die Bestände sind zum großen Teil an die Fernwärme angeschlossen. Der Altersschnitt liegt deutlich über dem Leipziger Durchschnitt. Die Mieten sind im Vergleich zur Gesamtstadt eher als unterdurchschnittlich einzuordnen. Alte Ortslagen und Einfamilienhäuser Es handelt sich überwiegend um freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser am Stadtrand, die als privat bewohntes Eigentum genutzt werden. Die bautypologisch bedingte geringe städtebauliche Dichte impliziert gleichzeitig eine im Verhältnis geringere Wärmedichte als z. B. bei Stadtquartieren der Gründerzeit, bei jedoch sehr hohem objektbezogenen Heizwärmebedarf aufgrund der Gebäudekubatur. Im Verhältnis zur Gesamtstadt leben nur ca. 10 % der Haushalte im eigenen Haus. Des Weiteren verzeichnen diese Siedlungen ein höheres Durchschnittsalter und Personenanzahl je Haushalt. 2 Alle Sanierungen zwischen 1990 und 2000 sind unter energetischen Aspekten als teilsaniert definiert. Sanierungen vor 1990 werden in der Betrachtung als energetisch unsaniert angenommen. B 12 - 4 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12.2.1.3. Technische Infrastruktur /Energieversorgung Energieversorgung Die Energieversorgungsstruktur in Leipzig ist durch die leitungsgebundenen Endenergien Strom, Fern-/Nahwärme und Erdgas sowie die nicht leitungsgebundenen Endenergien Heizöl, Kraftstoffe und feste Brennstoffe repräsentiert. Wesentliche Energieerzeugungsanlagen sind das Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk Nord (Fernwärme und Strom) sowie das Kraftwerk Lippendorf (extern; Fernwärmelieferung) und einige kleinere Spitzenlast-Heizwerke der Stadtwerke Leipzig. Neben einer Vielzahl von zumeist Erdgas-Heizungsanlagen und einigen kleineren Blockheizkraftwerken (Nahwärme und Strom) sind nach 1990 eine Vielzahl Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien entstanden (Windkraft, Solarstrom, Solarwärme, oberflächennahe Geothermie/Wärmepumpen und Biomasse). 28 % des Wärmebedarfs aller Leipziger wurden im Jahr 2011 durch Fernwärme gedeckt. Der spezifische Wärmebedarf pro Gebäude (und damit auch der Fernwärmeabsatz) ist durch die zunehmende energetische Sanierung stetig sinkend. Zur Sicherung des wirtschaftlichen Betriebes des Gesamtnetzes ist der Ausbau und die Verdichtung des Netzes von großer Bedeutung. Reichlich 8 % der in Leipzig verbrauchten Wärme wird noch durch dezentrale Kohleöfen und Heizölanlagen bereitgestellt. Im Gegensatz zu anderen verfügbaren Wärmeträgern, wie z. B. Fernwärme, stoßen diese Stoffe bei der Herstellung der gleichen Menge Wärme mehr als die doppelte Menge an CO2 aus. Im Bereich der Erneuerbaren Energien sind Zuwächse insbesondere bei neuen Eigenheimen u. a. aufgrund gesetzlicher Vorgaben zu verzeichnen. Insgesamt werden 3,4 % des Stromverbrauchs regenerativ erzeugt. 0,4 % des Wärmeverbrauchs werden durch Solarthermie, Umweltwärme und Holz produziert. Das Potenzial von Bestandsdachflächen für die Umwandlung von Sonnenenergie ist nur zu einem Bruchteil ausgenutzt. Stadtbeleuchtung Die Straßenbeleuchtung der Stadt Leipzig setzt sich aus ca. 58.600 Lampen zusammen. Ca. 91 % davon sind Natriumdampfhochdrucklampen. Insbesondere in Bezug auf die Farbwiedergabe, aber auch auf den Energiebedarf entsprechen diese Leuchtmittel nicht mehr dem Stand der Technik. Bei Neuanlagen setzt die Stadt Leipzig inzwischen grundsätzlich LED-Technik ein. Um die Stromkosten von jährlich ca. 3,7 Mio. € zukünftig zu senken, wird auf effiziente Technik und Dimmung der Lampen gesetzt. 12.2.1.4. Stadtstruktur und Mobilität Zwischen 2003 und 2008 haben die zurückgelegten Wege mit dem Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß zugenommen. Die Kfz-Nutzung wurde dagegen geringer. Der Pkw-Besitz ist zwischen 2003 und 2008 zurückgegangen (von 424 auf 402 Pkw/1.000 Einwohner), der Anteil nicht motorisierter Haushalte auf 42 % angestiegen. Auch die Autonutzung ist seit 2003 erstmals zurückgegangen. Nur noch knapp 40 % aller Wege in der Stadt werden als Fahrer oder Mitfahrer mit dem Auto zurückgelegt. Kürzere Wege aufgrund der Stärkung der Innenstadtquartiere, der Zuwachs bei den weniger autoorientierten Alters- und Bevölkerungsgruppen sowie eine stärkere Hinwendung von jüngeren Menschen zu einem kosten- und umweltbewussten, modernen multimodalen Verkehrsverhalten werden als Ursachen für diese Veränderungen genannt. Eine aktuelle Analyse und Beschreibung des Status Quo kann jedoch im Rahmen des Fachkonzeptes nicht geleistet werden. Der parallel in Arbeit befindliche Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum wird sich mit den Zielen des kommunalen Klimaschutzes auseinandersetzen. B 12 - 5 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12.2.2. Herausforderungen und Handlungsbedarf Für die kommunalen Gebäude gilt die Energieleitlinie 2011 mit konkreten Zielen für das Jahr 2020. Von besonderer Bedeutung sind das Intracting und der Passivhausstandard. Herausforderungen sind neben dem Abbau des erheblichen Sanierungsbedarfs, auch der zusätzliche Finanzierungsbedarf für ergänzende energetische Sanierungsmaßnahmen und dem Intracting. Die nun nach 20 Jahren startende nächste Sanierungswelle für den Wohngebäudebestand, insbesondere für die Gründerzeitbebauung, wird deutlich stärker unter dem Gesichtspunkt der energetischen Aufwertung des Gebäudebestandes durchgeführt werden müssen. Für die gezielte Ansprache von Eigentümern und die Initiierung von sinnvollen baulichen Maßnahmen können Kompetenzen bzw. Erfahrungen aus dem Stadtumbau bzw. der Stadterneuerung (z. B. Beratungshaus) und vorhandene Netzwerke im Stadtteil sowie in der Gesamtstadt (EEA, Wohnungsmarktakteure) genutzt werden. Besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Berücksichtigung der sozialen Situation der Nutzer aber auch auf die Baukultur, sowie auf Konzepte auf Quartiersebene zu legen. Leipzig besitzt eine Reihe von innerstädtischen Gewerbegebieten mit einer Vielzahl von kleinen Gewerbebetrieben. Ein wesentliches Problem in der Analyse sind fehlende Datengrundlagen zur Beurteilung der CO2-Einsparpotenziale im Gebäudebestand bzw. bei der technischen Versorgung mit Wärme, Kälte, Strom usw. Die kleinteilige Gewerbestruktur ist dabei eine große Herausforderung für die Strategieentwicklung, Kooperation bei Maßnahmen und der zielgerichteten Ansprache für evtl. notwendige Beratungsleistungen. Eine Chance besteht in der verstärkten Zusammenarbeit mit anderen Akteuren, wie z. B. der IHK oder der Handwerkskammer, die bereits in den Gebieten mit Gewerbetreibenden zusammenarbeiten. Leipzig hat ein ausgedehntes Fernwärmenetz (469 km, s. Karte 12.1) mit Wärme aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Herausforderung besteht darin, in den bereits mit Fernwärme erschlossenen Gebieten die Anschlussquote zu erhöhen und den Anteil dezentraler fossiler Brennstoffe weiter zu reduzieren. Eine weitere Herausforderung in der Energieversorgung wird sein, verstärkt Nahwärmeinseln außerhalb der Fernwärmegebiete zu etablieren und dafür geeignete Strukturen zum Aufbau, Betrieb und der Beteiligung durch Gebäudeeigentümer zu finden. Die Leipziger Stadtstruktur ist kompakt mit fußläufig gut erreichbaren Nahversorgungsmöglichkeiten. Insgesamt gibt es derzeit trotz anhaltendem Bevölkerungswachstum in Leipzig noch genügend Nachverdichtungspotenziale in der inneren Stadt. Das ÖPNV-Netz besitzt insgesamt eine gute Abdeckung. Die Anbindung an die Region hat sich durch den City-Tunnel verbessert. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, der zahlenmäßig besonders großen Gruppe der erwerbstätigen Personen in den mittleren Altersgruppen u. a. durch Ausbau der Infrastruktur und die Vernetzung der Angebote des Umweltverbundes attraktive Alternativen zur Autonutzung anzubieten. Mittelfristig ist eine komplette Erneuerung der Fahrzeugflotte (LVB) notwendig. Handlungsbedarf Das Thema Energieeffizienz kann in der Stadtentwicklung nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss in den Wechselwirkungen • zwischen Gebäude, Energieversorgung, Mobilität, Technischer Infrastruktur, Stadtstruktur betrachtet werden • sowie die Handlungsbedarfe in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel und • die Sozialstruktur und die baukulturelle Bedeutung der Gebäude berücksichtigen. Handlungsfelder sind entsprechend der oben genannten Herausforderungen: B 12 - 6 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz – – – – – – – der kommunale Gebäudebestand unter Berücksichtigung des Passivhausbeschlusses, Ausbau der Kommunikation mit Wohnungsbauunternehmen und kleineren Privateigentümern zur Initiierung von energetischen Sanierungsmaßnahmen, die Energieerzeugung und -versorgung (Fernwärme, Nahwärme) mit zunehmendem Anteil an regenerativer Energien und zur Integration von Fernwärmespeichern in Fernwärmenetz Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED Verknüpfung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes; Stärkung von IT-gestützten Mobilitätsangeboten zur Vernetzung des Umweltverbundes (IKT) Entwicklung von Ideen und Beratungsangeboten für die Initiierung von Maßnahmen der energetischen Sanierung in Gewerbegebieten gemeinsam mit IHK, HWK, KMU und anderen Akteuren; Dabei sind auch Lücken in den zur Verfügung stehenden Daten / Informationen zu schließen. der hohe Interdisziplinäre Steuerungsbedarf aufgrund vielschichtiger Wechselwirkungen zur Sozialstruktur und städtebaulichen Belangen der integrierten Stadt(teil)entwicklung. Betrachtungebenen Region Neben der stadtweiten Betrachtung wird es in Zukunft immer wichtiger werden, aufgrund der vielfältigen Verflechtungen dieses Thema auch stadtumlandbezogen zu betrachten und aufeinander zu betrachten Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. Erste Ansätze dazu werden im Grünen Ring Leipzig entwickelt. Quartier Die Wechselwirkungen zwischen den o.g. Handlungsfeldern und eine optimale Energieversorgung können nicht erst auf der Ebene der Einzelgebäude identifiziert werden. Das Quartier ist einerseits kleinräumig genug, um Handlungsbedarfe von Einzeleigentümern im Quartier zu identifizieren und andererseits groß genug, um Handlungsbedarfe in den Handlungsfeldern Mobilität, Stadtbeleuchtung und Energieversorgung feststellen zu können. Dieses Fachkonzept dient unter anderem dazu, die Quartiere mit dem stadtweit größten Handlungsbedarf zu identifizieren und die Ziele des Fachkonzepts in Quartierskonzepten zu vertiefen. 1 2 . 3 . K O N Z E P T I O N U N D H AN D L U N G S S T R AT E G I E N 12.3.1. Ziele und Handlungsschwerpunkte Im 2009 beschlossenen SEKo wurden folgende Ziele im Handlungsschwerpunkt „Klimaschutz und Umweltqualität“, die diesem Fachkonzept zugrunde liegen, formuliert : Klimaschutz und die Sicherung der Umweltqualität umfaßt ein Bündel von Maßnahmen: von der energieökologischen Gebäudeoptimierung, der Förderung regenerativer Energien, der Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegesystems, der Reduzierung der Neuversiegelung bis hin zum Hochwasserrisikomanagement und der Entwicklung der Schutzgebiete für Natur und Landschaft. • Einer energieökologisch optimierten Gebäudesanierung kommt bei stetig steigenden Energiepreisen eine zunehmende Bedeutung hinsichtlich der Akzeptanz von Wohnquartieren zu. Im Fokus sollten bei der energetischen Optimierung die stadtbildprägenden Altbaubestände, aber auch öffentliche Gebäude der Stadt Leipzig stehen. • Eine umweltfreundliche Energieversorgung wird im Rahmen der Möglichkeiten über die kommunalen Eigenbetriebe weiter unterstützt. B 12 - 7 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz • Wichtig ist es weiterhin, auf eine Veränderung des modal split hinzuwirken. Neben dem öffentlichen Nahverkehr sind die Unterstützung von Carsharing sowie die Entwicklung des Fuß- und Radwegesystems wichtige Handlungsansätze. Leipzig hat durch seine Kompaktheit und das vernetzte Grünsystem dafür gute Voraussetzungen. Zusätzliches Grün in den besonders belasteten innerstädtischen Quartieren mindert die Auswirkungen der Überwärmung und Immissionsbelastung (SEKo, S. C-8, Zielbereich Lebensqualität erhalten und verbessern). Aus den oben genannten Zielen ergeben sich folgende Handlungsschwerpunkte für das Fachkonzept sowie für die teilräumlichen Konzepte (Quartier, Stadtteil): Unterstützung von Eigentümern und Mietern bei der Energieeinsparung Dazu bedarf es einer gezielten Ansprache von Gebäudeeigentümern und Mietern, insbesondere in Quartieren mit einem überdurchschnittlichen Heizwärmebedarf. Diese können bei einer Umsetzung sinnvoller Maßnahmen z. B. mit Fördermitteln unterstützt werden. Grundlage bildet das Vorhandensein und die Nutzung von passgenauen Informations- und Beratungsangeboten sowie einer intensiven Vernetzung dieser (z. B. Internetplattform zur energetischen Sanierung, Vernetzung mit dem Technischen Bürgerbüro, Aufbau von Beratungsangeboten im Stadtteil, Vernetzung von bestehenden gesamtstädtischen Angeboten und Aufbau einer regionalen Energieagentur auch in Zusammenarbeit mit städtischen Unternehmen, Energieberatung für einkommensschwache Haushalte). Verringerung Energieverbrauch bei allen größeren Neubauvorhaben Angestrebt wird ein energetischer Standard der über der aktuellen ENEV liegt. Bei Planung von Neubaugebieten und bei Quartiersplanungen im Bestand sind u. a. die Durchführung eines Klimachecks und der Leitfaden für solaroptimierte Stadtplanung anzuwenden sowie ein Energiekonzept als Grundlage für die Kommunikation zwischen Planern, Eigentümern und Nutzern anzufertigen und umzusetzen. Wesentliche Prüfpunkte sind darin: Reduzierung des Wärmebedarfs durch verbesserten Dämmstandard, Deckung des Wärmebedarfs durch Solar- oder Geothermie. Dazu gehören auch Vorgaben hoher energetischer Standards bei Veräußerung stadteigener Grundstücke. Berücksichtigung von energetischen Aspekten in Gewerbegebieten Bei der Reaktivierung von innerstädtischen Gewerbegebieten sind ganzheitlich integrierte Lösungsansätze mit externen Partnern (z.B. KWL, SWL, Netz Leipzig GmbH, KMU usw.) anzustreben. Dabei sind insbesondere integrierte Ansätze, die den Energiebedarf und Verbrauch dezentral optimieren und ein Lastmanagement vornehmen, zu befördern. Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Sanierung fließen in die Kommunikation mit Eigentümern und Nutzern durch passgenaue Beratungsangebote ein. Bei der Neuausweisung von Gewerbegebieten wird auf eine möglichst flächensparende, energieeffiziente Bauweise geachtet und der Leitfaden solaroptimierte Stadtplanung umgesetzt. Förderung einer multimodalen, umweltfreundlichen Mobilität Leipzig hat mit seinen kompakten Stadtstrukturen und mit seiner konsequenten Politik der Innen- vor Außenentwicklung sowie einer integrierten Quartiersentwicklung in den vergangenen Jahren gute Grundlagen für eine multimodale, umweltfreundliche Mobilität. Um das Modal-Split-Ziel für den Umweltverbund zu erreichen, bedarf es eines deutlichen Ausbaus und der Vernetzung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes und eines gezielten Verkehrsmanagements. Neben der Einrichtung von Mobilitätsstationen an zentralen Haltestellen des ÖPNV wird die Einrichtung von Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Raum und auf stadteigenen Liegenschaften bei Bedarf unterstützt (s. STEP Verkehr und öffentlicher Raum). Darüber hinaus wird ebenfalls der elektromobile Individualverkehr durch B 12 - 8 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz entsprechende Infrastruktur gefördert. Ausbau der effizienten Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung Die Energiewende wird auch für die Stadt Leipzig eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau, der Anpassung und Verdichtung des Fernwärmenetzes (ab 60 kWh / m²) und sofern ein Fernwärmeanschluss (auch Insellösung) nicht wirtschaftlich ist, der gezielten Unterstützung bei der Etablierung von Nahwärmenetzen in urbanen Gebieten und der Integration von Wärmespeichern. Dabei ist im Vorfeld immer zu prüfen, inwieweit kommunale Gebäude, Gewerbeobjekte u. a. als Anker für eine Quartiersversorgung genutzt werden können und dadurch neben CO2-Einsparungen auch ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Steigerung der Nutzung von regenerativer Energie Leipzig hat sich zum Ziel gesetzt, den weiteren Ausbau der Solarthermie und Photovoltaik auf Dachund Fassadenflächen, von Kurzumtriebsplantangen, der Geothermie und Umweltwärme, sowie der Verwertung von Bio- und Grünabfällen zu fördern. Neben dem Strom aus erneuerbaren Quellen ist die größere Herausforderung, den Heizwärmebedarf langfristig zu großen Teilen regenerativ zu erzeugen. Im Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig 2014 - 2020 stellt sich die Stadt Leipzig das Ziel, die produzierte erneuerbare Wärme von bisher 18 GWh auf 84 GWh bis 2020 zu erhöhen. Dabei ist die Nutzung von solarthermischen Anlagen auf die Gebiete außerhalb der Fernwärme/KWK-Anlagen zu konzentrieren. Andere Lösungen sollten nur in Betracht gezogen werden, wenn sie zu geringeren CO2-Emissionen führen. Deutliche Absenkung des Endenergiebedarfs sowie Reduzierung des Energieverbrauchs der kommunalen Liegenschaften Ziel der Stadt Leipzig ist es, den Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften gegenüber 2005 um 45% und der CO2-Emissionen um 50% bis 2020 zu reduzieren (Quelle: Energieleitlinie 2011) und den Anteil erneuerbare Energien für kommunale Gebäude auf 100 % (bei Strom) und 6 % (bei Gas) bis 2020 zu erhöhen (Quelle: EKSP 2014-2020). Neben der konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung des Passivhausstandards und noch höherwertigen Standards, dienen dazu die Maßnahmen im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms, die fortzuführen sind. Voraussetzung - insbesondere bei Sanierungsmaßnahmen - ist die umfassende Integration von Energiemanagement inklusive Energiemonitoring und -controlling in das bestehende Gebäudemanagementsystem, um dadurch eine bewusste Schwerpunktsetzung in der strategischen Gebäudesanierung zu ermöglichen. Umsetzung und Weiterentwicklung des Passivhausstandards Im Zusammenhang mit kommunalen Neubauvorhaben und umfassenden Sanierungsmaßnahmen ist im Rahmen des Energiekonzeptes der Passivhausstandard (Wärmebedarf < 15 kWh/m2/a) zu erfüllen. Mit Blick auf die CO2-Einsparziele für 2020 von EU und Bund sollten bereits jetzt vorausschauend noch effizientere Gebäude (im Niedrigstenergie oder sogar im Energie-Plus-Standard) errichtet werden. Frühzeitig können so Betriebskosten eingespart und für alle Beteiligte Erfahrungen bei den Ausführungen (bei Planung, Errichtung, Betrieb) gesammelt werden. Hinzu kommt, dass insbesondere ambitionierte und innovative Projekte durch deutlich attraktivere Förderbedingungen unterstützt werden. Erhöhung der Energieeffizienz in der Stadtbeleuchtung Die Umsetzung der Strategie zur nachhaltigen Stadtbeleuchtung Leipzigs gemäß Lichtaktionsplan durch sukzessive Umrüstung auf LED oder ähnlich energieeffiziente Techniken ist ebenfalls ein wichtiger Baustein zur Zielerreichung. Sinnvoll ist dabei, Quartiere mit einer hohe Anzahl alter Lampen (älter als 30 Jahre) als Pilotquartiere zu nutzen, um neue Techniken unter realen Bedingungen zu B 12 - 9 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz testen. Ein Intractingkonzept kann als Motivationsanreiz dienen und die Finanzierung sichern. Erste Schwerpunkte werden im gesamtstädtischen Lichtaktionsplan gesetzt oder durch weitere teilräumliche Konzeptionen untersetzt. 12.3.2. Räumliche Schwerpunkte und Maßnahmebündel Aufgrund der vorliegenden Analysen, identifizierter Handlungsbedarfe und bestehender Handlungsspielräume lassen sich mehrere Bereiche für eine räumliche Schwerpunktsetzung verorten, die in der Karte dargestellt sind (s. Karte 12.1). Bei der Auswahl der Schwerpunkträume wurde der Heizwärmebedarf auf Blockebene (s. Karte 12.2) und ergänzend die Sozialstruktur (Altenquote und Anteil der SGBII-Empfänger) sowie die Eigentümerstruktur zugrunde gelegt. Bei der Identifizierung von Handlungsansätzen für die einzelnen Gebiete standen der jenigen Handlungsansätze mit der größten Wirkung bei der CO2-Einsparung im Vordergrund. Ebenso der möglichst effiziente Einsatz der vorhandenen Ressourcen (u. a. Nutzung bereits bestehender Beratungsangebote bzw. Kompetenzen, Kopplung mit neu zu entwickelnden Instrumenten, zielgerichteter Fördermitteleinsatz). Zur vertiefenden Identifizierung von Handlungsansätzen mit der größten Wirkung sind für die Schwerpunkträume und die Gebiete mit dem höchsten Heizwärmebedarf Quartierskonzepte zu erstellen. Identifizierte Handlungsansätze und -strategien für die Schwerpunkträume sind: • der Gebäudebestand mit Konzentration von Defiziten anhand fixierter Indikatoren auf Blockebene mit dem Fokus: bauliche Dichte bei Wohngebäuden (hohes Einsparpotenzial beim Energiebedarf), Einordnung Sanierungsstand, Kategorisierung der Baualtersklassen; • Potenziale der technischen Infrastruktur hinsichtlich Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien, Potenziale zum Aufbau dezentraler Energieversorgung und -speicherung in Verbindung mit vorhandenen technischen Versorgungsnetzen (Schwerpunkt Wärme und ggf. Kälte) • Aus- und Neubaumöglichkeiten hinsichtlich energieeffizienter Wärmenetze, gemeinsame Speicherung von Wärme und Strom / Kraft-Wärme-Kopplung • Optimierungspotenzial der Mobilitäts- u. Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung verkehrlicher Missstände • die vorhandenen kommunalen bzw. öffentlichen Gebäude sowie die Gewerbe- und Industriebauten und deren Entwicklungspotenzial • der hohe Interdisziplinäre Handlungsbedarf aufgrund vielschichtiger Problemlagen und deren Wechselwirkungen zu weiteren Fach-, Stadtteil- und Quartierskonzepten im Zuge der integrierten Stadt(teil)entwicklung. Übergreifendes Ziel für alle Handlungsschwerpunkte ist die konsequente Fortsetzung bzw. der Ausbau schon laufender Aktivitäten im Rahmen einer integrierten klimagerechten, energetischen Stadtteilentwicklung. Zum Thema Energie und Klimaschutz auf Stadtteil-/Quartiersebene bedarf es passgenauer umsetzungsorientierter Projekte und übergreifender Koordinierungsangebote entlang der vorgenannten Ziele. Ausgehend von den strategischen Zielen und Schwerpunktsetzungen ergeben sich für die nachfolgend beschriebenen räumlichen Handlungsschwerpunkte Maßnahmebündel, die durch konkrete Fachplanungen bzw. thematisch (hier insbesondere im Bereich Gewerbe) oder teilräumlich vertiefende Energie- und Klimaschutzkonzepte auf stadtteil- bzw. Quartiersebene weiter zu untersetzen sind. B 12 - 10 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Aufgrund unterschiedlicher Ausgangslagen je Handlungsschwerpunkt variieren die Zielprioritäten bzw. kommen ergänzende inhaltliche Ausrichtungen in den Maßnahmebündeln hinzu. I - Handlungsschwerpunkt „Leipzig Ost“ Die vorwiegend gründerzeitlich geprägten ehemaligen Arbeiterquartiere Volkmarsdorf, NeustadtNeuschönefeld, Anger-Crottendorf, und Reudnitz-Thonberg, die bisher bereits Schwerpunkte der integrierten Stadtentwicklung sind, weisen auch im Bereich der Energieeffizienz und des Klimaschutzes erheblichen Handlungsbedarf auf. Der Handlungsschwerpunkt ergibt sich aufgrund des Gebäudebestands: d. h. sehr hohe bauliche Dichte, durch einen großen Anteil gründerzeitlicher Bebauung mit energetischem Sanierungsbedarf und dem Bestand an teilweise brachliegenden historischen Gewerbe- und Industriebauten. Auf Basis der vorhandenen technischen Versorgungsstruktur (Fernwärme und Erdgas) ist ein Potenzial zur Erweiterung des Fernwärmenetzes und für den Einsatz dezentraler Energieversorgungssysteme, insbesondere in den süd-östlichen Randgebieten, gegeben. Die Gebäudestruktur ist weiterhin für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien besonders geeignet. Aufgrund des hohen Potenzials für eine Fernwärmeversorgung ist der Schwerpunkt auf die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen zu legen. Im Hinblick auf die Sozialindikatoren und die kleinteilige Eigentümerstruktur wurde ein Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit identifiziert. Maßnahmebündel „Leipzig Ost“ 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 2. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) – Schwerpunkt im nördlichen und östlichen Teil entlang der Bahntrassen. 3. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand – Schwerpunkt Gewerbeobjekte, unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand im gesamten Gebiet 4. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern im gesamten Gebiet. 5. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung /Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom als Schwerpunkt im gesamten Gebiet, Förderung Kraft-Wärme-Kopplung. 6. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 7. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) – Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen. II - Handlungsschwerpunkt „Leipzig West“ Das vorwiegend gründerzeitlich geprägte Gebiet umfasst Plagwitz, Lindenau, Alt-, Neulindenau, Kleinzschocher und Teile von Leutzsch, die ebenfalls bereits Schwerpunktgebiete der integrierten Stadtentwicklung sind. Diese Ortsteile weisen nach wie vor nicht nur im Bereich der Energieeffizienz und des Klimaschutzes erheblichen Handlungsbedarf auf. Als besonderes Merkmal ist die DurchmiB 12 - 11 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz schung der Wohnbebauung mit genutzten und ungenutzten Gewerbe- und Industriebauten und die sehr hohe städtebauliche Dichte im Wechsel mit großflächigen Brachen und Gewerbe- und Industriebauten hervorzuheben. Für einen großen Teil besteht energetischer Sanierungsbedarf. Das Erdgasnetz dient bisher als primäre Energie-Versorgungsstruktur mit einem geringen Anteil an Fernwärme. Dadurch ergibt sich ein Ausbaupotenzial für den Einsatz dezentraler Energieversorgungssysteme und Möglichkeiten der Kopplung von anfallender Prozessenergie und deren Nachnutzung. Die Gebäudestruktur ist weiterhin für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien verstärkt geeignet. Im Hinblick auf die Sozialindikatoren, den hohen Anteil an Gewerbe und Industriebetrieben sowie die kleinteilige Eigentümerstruktur wurde ein Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit identifiziert. Maßnahmebündel „Leipzig West“ 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 2. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) – Schwerpunkt im westlichen Teil (Plagwitz, Neu-Lindenau). 3. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand – Schwerpunkt Gewerbeobjekte, unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand im gesamten Gebiet. 4. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom, Förderung Kraft-WärmeKopplung – Schwerpunkt im westlichen Teil (Plagwitz, Neu-Lindenau). 5. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt im gesamten Gebiet – Schwerpunkt großflächige Gebäudebestände 6. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) – Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen. III - Handlungsschwerpunkt „Leipzig Zentrum“ Prägend sind die sehr hohe städtebauliche Dichte, große Energiebedarfe (Kühlung, Heizung, Beleuchtung) durch überwiegend gewerblich genutzte historische Bausubstanz im Wechsel mit gewerblichen Neubauobjekten und bedeutenden überwiegend kulturell genutzten Solitärbauten. Fernwärme dient als primäre Energie-Versorgungsstruktur. Defizite liegen des Weiteren in der Luft- und Lärmbelastung, verursacht durch einen hohen Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) sowie Lieferverkehrs insbesondere entlang des Promenadenrings. Maßnahmebündel Leipzig Zentrum: 1. Sanierung und Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen/öffentlichen Gebäude – Schwerpunkt im gesamten Gebiet. 2. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom sowie der Stadtbeleuchtung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet. B 12 - 12 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 3. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen, Förderung Kraft-Wärme-Kopplung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange. 4. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) – Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen. IV - Handlungsschwerpunkt „Leipzig Nordost“ Der Handlungsschwerpunkt zählt hinsichtlich Aktivitäten zu den neueren Handlungs- und Investitionsschwerpunkten innerhalb der integrierten Stadtteilentwicklung. Das Gebiet ist zum einen vorwiegend gründerzeitlich und durch Siedlungsbau der 20er/30er Jahre im Ortsteil Alt-Schönefeld geprägt. Andererseits ist der benachbarte Ortsteil Schönefeld-Ost baulich durch Großsiedlungsbauten der 60er/70er Jahre gekennzeichnet. Der Sanierungsstand der Gebäude ist als breit gefächert einzustufen. Die vorhandene Energie-Versorgungsstruktur (Fernwärme, Erdgas) ermöglicht deutliche Steigerungspotenziale hinsichtlich CO2Reduzierung. Handlungsbedarf besteht somit bei der Steigerung der energetischen Sanierungsmaßnahmen und in weiteren Optimierungen der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur. Die Gebäudestrukturen sind für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien geeignet (hier insbesondere zur Solarstromerzeugung). Brachflächen stehen für energetisch-innovative Neubauvorhaben ebenfalls zur Verfügung. Die Sozialindikatoren und die Spreizung in den Eigentümerstrukturen (kleinteilige Einzeleigentümer sowie Groß-Eigentümer) führen zu Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmebündel „Leipzig Nordost“: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet 2. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand mit kleinteiliger Eigentümerstruktur – Schwerpunkt unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand im westlichen Gebietsteil 3. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern im gesamten Gebiet 4. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom, Förderung Kraft-WärmeKopplung – Schwerpunkt im gesamten Gebiet 5. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien ausbauen Schwerpunkt im östlichen Teilgebiet 6. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen V - Handlungsschwerpunkt „Magistralenraum Georg-Schumann-Straße“ Prägend ist die sehr hohe städtebauliche Dichte der vorwiegend historischen gründerzeitlichen Bausubstanz in den Ortsteilen Gohlis-Süd, Möckern und Wahren. Des Weiteren finden sich Siedlungsbauten der 20er/30er-Jahre, Zeilenbauten der 60er/70er-Jahre und kleinteilige dörfliche Siedlungsstrukturen. Der Sanierungsstand der Gebäude ist als breit gefächert einzustufen, wobei die größten unsanierten Bestände entlang der Blockkante zur Magistrale vorzufinden sind. Die Magistrale GeorgSchumann-Straße ist seit einiger Zeit ein Schwerpunkt der integrierten Stadtteilentwicklung B 12 - 13 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Die vorhandene Energie-Versorgungsstruktur (Fernwärme, Erdgas) ermöglicht deutliche Steigerungspotenziale hinsichtlich CO2-Reduzierung. Handlungsbedarf besteht somit in der Steigerung der energetischen Sanierungsmaßnahmen und in weiteren Optimierungen der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur. Die Gebäudestrukturen der 60er/70er-Jahre sind für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien geeignet (hier insbesondere zur solaren Stromerzeugung). Die Sozialindikatoren und die Spreizung in den Eigentümerstrukturen (kleinteilige Einzeleigentümer sowie Groß-Eigentümer) führen zu Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmebündel Magistralenraum Georg-Schumann-Straße: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt im gesamten Gebiet 2. Erarbeitung innovativer energetischer Sanierungsstrategien für den teilräumlichen Gebäudebestand mit kleinteiliger Eigentümerstruktur – Schwerpunkt unsanierte Wohngebäude sowie teilsanierter Wohnungsbestand entlang der Blockkante zur Hauptverkehrsstraße 3. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom, Förderung Kraft-WärmeKopplung – Schwerpunkt im gesamten Gebiet 4. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen Schwerpunkt im nordwestlichen Teilgebiet 5. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen VI - Handlungsschwerpunkt „Großwohnsiedlungen Leipzig“ Der überwiegend bereits sanierte Gebäudebestand und die vorhandene technische Versorgungsstruktur (Fernwärme) grenzen die Steigerungspotenziale hinsichtlich Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Sanierung ein. Handlungsbedarf besteht damit eher in kleinteiligen Optimierungsmaßnahmen z. B. der technischen Gebäudeversorgungsinfrastruktur. Die Gebäudestruktur ist weiterhin für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien besonders geeignet (hier insbesondere zur Solarstromerzeugung). Ehemalige Rückbauflächen, die evtl. für größere Neubauvorhaben zur Verfügung stehen, begünstigen den Anschluss an die Fernwärmeversorgung. Im Hinblick auf die Sozialindikatoren und die Groß-Eigentümerstruktur wurde ein Handlungsbedarf hinsichtlich Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit identifiziert, um energiesparendes Nutzerverhalten zu forcieren. Grünau ist bereit Schwerpunktgebiet der integrierten Stadtteilentwicklung. Maßnahmebündel Grünau und Paunsdorf: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt jeweils im gesamten Gebiet 2. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern jeweils im gesamten Gebiet 3. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom – Schwerpunkt langfristig gesicherte Bestände B 12 - 14 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 4. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen Schwerpunkt langfristig gesicherte Bestände oder Neubauflächen 5. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt jeweils im gesamten Gebiet VII - Handlungsschwerpunkt „Siedlungsbau 20er/30er-Jahre“ Die Schwerpunktsetzung begründet sich in der Eigentümerstruktur (überwiegend Großeigentümer), dem festgestellten hohen Heizwärmebedarf. Maßnahmebündel: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung - Schwerpunkt je Siedlung 2. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung – Schwerpunkt Bestände von Großeigentümern 3. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung, Speicherung von Wärme und Strom – Schwerpunkt je Siedlung 4. Erzeugung und Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt je Siedlung VIII - Handlungsschwerpunkt „Einfamilienhaussiedlungen und Alte Ortslagen“ - Handlungsschwerpunkt mit geringer Priorität aufgrund geringer Einwohnerdichte In den historisch gewachsenen Siedlungsbereichen findet sich eine sehr kleinteilige Einzeleigentümerstruktur wieder. Die Gebäudebestände weisen einen unterschiedlichen Sanierungsgrad und -qualitäten auf. Die Siedlungen haben überwiegend eine geringe städtebauliche Dichte und damit ein - energetisch betrachtet - ungünstiges Verhältnis von Bauvolumen zu Nutzfläche. Des Weiteren gibt es eine hohe Diversifikation in Art und Altersdurchschnitt bei den Energieversorgungssystemen (Öl, Erdgas, Kohle, Wärmepumpen etc.). Maßnahmebündel: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit insbesondere im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung 2. Erstellung von Energiekonzepten mit innovativen Lösungen für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom (z. B. KWK-Inselnetzlösungen oder Insellösungen unter Einsatz von erneuerbaren Energien) bei größeren Neubauvorhaben 3. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen IX - Handlungsschwerpunkt „Innerstädtische Gewerbebauten bzw. –brachen“ Begründung Handlungsschwerpunkt: Die Identifizierung des tatsächlichen Handlungsbedarfs ist aufgrund der eingeschränkten Informationslage momentan nicht möglich. Daher sind vertiefende Untersuchungen/Konzepte zur StrategieB 12 - 15 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz entwicklung notwendig. Erste Erkenntnisse liefern hierzu die Ergebnisse aus dem KfW-Konzept IQ Leipzig West – Lindenau/Plagwitz, welches u. a. als Untersuchungsthema die gewerblichen Bautypologien betrachtet, sowie der SEKo-Fachteil Brachen. Eine weiterführende Präzisierung ist dadurch erst mit der SEKo-Fortschreibung möglich. Maßnahmebündel für innerstädtische Gewerbebauten und –brachen sind: 1. Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) – Schwerpunkt in integrierten Lagen 2. Anpassung, Ausbau, Optimierung der bestehenden technischen Versorgungsinfrastruktur für die Bereitstellung/Erzeugung/Speicherung von Wärme und Strom – Schwerpunkt in integrierten Lagen 3. Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wärme, ggf. Kälte und Strom aus erneuerbaren Energien ausbauen - Schwerpunkt bei großflächigem Potenzial 4. Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) - Schwerpunkt punktuelle Maßnahmen 12.3.3. Umsetzungsstrategie / Maßnahmebündel Die Umsetzungsstrategie folgt im Einklang mit den Gesamtzielen des SEKo – Leipzig 2020. Notwendige Maßnahmen und deren Finanzierung können durch verschiedenste Unterstützungsprogramme realisiert werden. Dafür werden u. a. Mittel aus der EU-Förderperiode 2014 - 2020, den Städtebauförderprogrammen des Bundes und Freistaates Sachsen beantragt. Weiterhin ist, aufgrund deutlich abgesenkter Förderquantitäten für die Region Leipzig z. B. im EFRE 2014 - 2020, ein zusätzliches Ausweichen auf neue Programme mit attraktiven Förderrahmenbedingungen geboten. Leipzig kann hier erneut die Rolle eines Pioniers/Vorreiters übernehmen, in dem es sich - wie bei der Stadterneuerung seit Beginn der 90er-Jahre, frühzeitig um den Zugang zu den neuen Förderprogrammen bemüht und sich zusätzliche Finanzierungsquellen für Projekte im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung erschließt. Hierzu zählen u. a. Modellprogramme der KfW, sowie neue EU-Förderprogramme wie „Horizon 2020 - Smart Cities und Communities“, Interreg IVc, URBACT usw. Im Sinne eines effizienten Fördermittelmanagements werden in den benannten Schwerpunkträumen des Fachkonzepts zur Umsetzung der Maßnahmen einzelne Förderprogramme je nach Rahmenbedingungen im Quartier gezielt kombiniert. So werden z. B. für den Handlungsschwerpunkt „Leipzig Nordost“ vorwiegend die Programme Stadtumbau Ost, der KfW und ggf. Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) eingesetzt. Für das Gebiet „Leipzig Ost“ wird aufgrund der besonderen sozialen Herausforderungen eine Kombination aus Sozialer Stadt und EFRE als sinnvoll erachtet. Für das Gebiet „Leipzig West“ eignet sich eine Verbindung aus Stadtumbau Ost, Horizon 2020, KfW sowie EFRE/ESF. Für den „Magistralenraum Georg-Schumann-Straße“ werden vorwiegend nationale Programme der Städtebauförderung und Unterstützungsmittel für Modellvorhaben eingesetzt. Für stadtweite Maßnahmen ist das Einwerben aus allen Förderbereichen notwendig. B 12 - 16 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Tab. 1 Ausführliche Beschreibung der Maßnahmebündel: Kurzname / Maßnahmebündel Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der energetischen Haushalts-/Eigentümerberatung Beschreibung Vorhaben / Zielgruppe Förderpriorität – Nr. Handlungsschwerpunkt Eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit und passgenaue Beratungsange- Hoch – insbesonbote (insbesondere für einkommensschwache Mieterhaushalte und deren dere für I, II, IV, Vermieter) sollen dazu beitragen, notwendige und sinnvolle Maßnahmen V, VI, VIII der wesentlichen CO2-Reduzierung/Absenkung der energetisch bedingten Nebenkosten zu identifizieren bzw. zu sensibilisieren und zum aktiven Handeln durch bauliche Investitionen zu mobilisieren. Die effiziente Verzahnung bestehender Angebote (u. a. Verbraucherzentrale, IHK, HWK, BafA) mit evtl. neu zu ergänzenden Angeboten steht hier neben der Identifizierung von potenziellen Investmaßnahmebündeln für Stadt(teil)entwicklungskonzepte im Fokus (u. a. Einsatz KfW-Sanierungsmanager, Vermittlung von Experten aus Beratungshaus, regionale Energieagentur). Kommunikation/ Beratung/ Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Energieeinsparpotenziale für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) Schwerpunkt liegt in der Beratung von Zielgruppen (Eigentümer und Nut- Hoch – insbesonzer) in Gewerbegebieten, Berücksichtigung des Themas bei der planeri- dere für I, II, III, schen Bearbeitung von Gewerbegebieten (z. B. Stadtplanungsamt) IX Weiterqualifizierung bestehender integrierter Stadtteilkonzepte um Aspekte der Energieeffizienz und Klimaschutz und Neuaufstellung innovativer energetischen Sanierungsstrategien / -konzeptionen Fortschreibung, Neuaufstellung und Weiterentwicklung von kurz-mitHoch – insbesontel-langfristigen Konzeptionen zur integrierten Umsetzung von energetidere für I, II, IV, schen Sanierungsstrategien auf Quartiersebene die den stadtteilräumliV, VI, IX chen Gegebenheiten entsprechen (u. a. Entwicklung von Stufenlösungen für Projekte, Umsetzung abgestimmter Sanierungspakete für den Gebäudebestand) Eine effiziente Verzahnung bestehender Beratungsangebote (u. a. Handwerkskammer, IHK usw.) mit evtl. neu zu ergänzenden Angeboten steht hier im Vordergrund (u. a. Einsatz KfW-Sanierungsmanager, Vermittlung von Experten aus Beraterpool, regionale Energieagentur). Beteiligung an Wettbewerben und Projektaufrufen wie z. B.: Fraunhofer City Challenge, Modellvorhaben der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und EU-Horizon 2020 Smart Cities and Comunities Programm Innovative Nahversorgung auf Basis von solarenergetischer Nutzung mit Fernwärmeunterstützung. Zusammenarbeit und Unterstützung von Großeigentümern bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Hinblick auf eine möglichst warmmietenneutrale Sanierung Gespräche mit Wohnungswirtschaft zur Entwicklung/Übertragbarkeit von Lösungsansätzen (z. B. Kreuzstraßenmodell LWB) und Überführung in weitere gemeinsame Modellvorhaben Hoch - I, IV, V, VI, VII Im Sinne der Zielstellungen aus dem Wohnungspolitischen Konzept geht es insbesondere um Maßnahmen, die zum einen wirtschaftlich für die Eigentümer sind und zum anderen eine wesentliche Absenkung der energetisch bedingten Nebenkosten für die Mieter/Nutzer führen. Initiierung bzw. Errich- u. a. Modellvorhaben Kommunale Gebäude als Anker für Quartiersversor- Mittel - I, II, IV, tung von innovativen gung (Wärme, Strom) z. B. im Rahmen des Schulbauprogramms V,VII,VIII, IX Stromversorgungs- und Energiegenossenschaften, Chancen für energieeffiziente VersorgungslöNahwärmelösungen sungen bei Entwicklung von Neubaustandorten / Brachflächenpotentialen Ausbau und Vernetzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, ÖPNV, Car-Sharing) Stärkung des nichtmotorisierten Individualverkehrs zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Emissionen, Verminderung lufthygienischer und Lärmbelastungen. Wichtiges Vorhaben ist u. a. die Etablierung von Mobilitätsstationen zur Vernetzung alternativer Mobilitätsangebote, Einrichtung von Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum (u. a. Mittel – alle B 12 - 17 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz Car-Sharing, Elektromobilität) und die Weiterentwicklung der Echtzeitinformationsangobte (ITK). Des Weiteren gilt es den Ausbau und die Vernetzung der Radwegeverbindungen Fahrradtrassen und Abstellanlagen zu verbessern. Anpassung, Ausbau, Optimierung von Nahund Fernwärmenetzen für die Bereitstellung /Erzeugung von Wärme und Strom (Kraft-Wärme-Kopplung) sowie Stadtbeleuchtung Für eine deutliche Absenkung der CO2-Emissionen ist ein verstärkter Fo- Mittel - alle kus auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Energieeinsparung auf Gesamtquartiersebene notwendig. Anhand einer Analyse der technischen Versorgungsinfrastruktur sollen Lücken und Schwachstellen erkannt, geeignete Anpassungsmaßnahmen herausgearbeitet sowie Potenziale zur Energieeinsparung identifiziert werden. Evtl. sind hierzu vertiefende Konzeptionen notwendig. Maßnahmen sind u. a. die gezielte Erweiterung des Fernwärmenetzes, Einsatz von innovativen Speicherlösungen (Wärme und Strom) der Einsatz von Nahversorgungslösungen auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung oder anderen technischen Lösungen u. a. mit der Möglichkeit diese langfristig in das bestehende Fernwärmenetz einzubinden. Umrüstung der Stadtbeleuchtung auf besonders energiesparende Leuchtmittel Erzeugung und Nutzung von Wärme und Strom aus Erneuerbareren Energien ausbauen Der Anteil erneuerbarer Energien bei der Erzeugung von Strom und Wär- Mittel - alle me soll direkt im Stadtteil erhöht werden. Erschließung von Potenzialflächen (u. a. Dachflächen, Brachen) für erneuerbare Energien (z. B. Solarthermie, Photovoltaik und Umweltwärme) Gründung von lokalen Energiegenossenchaften als Investoren forcieren Sanierung und Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen Gebäude Aufstellung einer Prioritätenliste zur Gebäudesanierung für die nächsten 15 Jahre (EKSP 2.1) Hoch – I bis VII Senkung der Verbräuche durch Schulung und Sensibilisierung der Nutzer bzw. Verwalter der Gebäude, Anlagen- bzw. Komponententausch nachträgliche Einbindung und Nutzung von erneuerbarer Energien oder diese durch Schaffung der technischen Voraussetzungen für Dritte ermöglichen Wenn Fachförderung für notwendige Investitionen nicht möglich, Nutzung anderer Förderprogramme u. a. Bund-Länder Programme, EU, Modellmittel anstreben Neubau kommunaler/öf- Initiierung von Modell- bzw. Pilotvorhaben die die gesetzlichen AnfordeHoch – I bis VII rungen übertreffen (z. B. Niedrigstenergie- bzw. Energieplusstandards, fentlicher Gebäude Quartiersschule Ihmelstraße mit hochwertigem Sanierungs-/Neubaustandard, innovative Energieversorgung) Modellvorhaben zur gekoppelten Energieversorgung abgegrenzter Quartiere (z.B. öffentl. Gebäude, Wohnen, Gewerbe) Wenn Fachförderung für notwendige Investitionen nicht möglich, Kopplung bzw. Nutzung anderer Förderprogramme u. a. Bund-Länder Programme, EU, Modellmittel anstreben Klimacheck bei Vorhaben auf Quartiersebene, energetische Quartierskonzepte, Energiekonzepte für Vorhaben B 12 - 18 Anlage 1.2 SEKo Leipzig – B 12 Fachkonzept Energie und Klimaschutz 12.3.4. Fortschreibungsbedarf SEKo / Wechselwirkungen zu anderen Fachkonzepten und zur Stadtentwicklungsstrategie Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (SEKo) wird voraussichtlich in den Jahren 2015 bis 2017 fortgeschrieben. In diesem Zuge werden die Ziele und Handlungsschwerpunkte des Fachkonzeptes mit den Zielen und Handlungsschwerpunkten der anderen Fachkonzepte, insbesondere zu den Fachkonzepten Wohnen, Verkehr und technische Infrastruktur, Wirtschaft und Beschäftigung, Freiraum und Umwelt (Klimaanpassung) sowie dem Fachteil Brachen vernetzt. Bis zur ersten Jahreshälfte 2015 wird das wohnungspolitische Konzept fortgeschrieben, in dem wesentliche Ziele und Handlungsschwerpunkte für das spätere Fachkonzept Wohnen bereits formuliert sind. In diesen Prozess wurden die Ziele des Fachkonzepts eingebracht. Anlage: Ausführliche Erläuterung der Methodik zur Ermittlung des Heizwärmebedarfs auf Blockebene Anhand des Gebäude- und Wohnungsverzeichnisses der Stadt Leipzig und des TABULA-Verfahrens des Institutes für Wohnen und Umwelt (IWU 2011) Darmstadt, konnten Gebäudeenergiekenndaten des Wohngebäudebestandes ermittelt werden. Daraus wurde der Heizwärmebedarf auf Ebene der statischen Blöcke für die Wohngebäude der Stadt Leipzig errechnet Dabei wurde anhand der Geschosszahl und des Baujahres auf den Gebäudetyp nach der Deutschen Gebäudetypologie geschlossen. Sofern nicht angegeben, wurde der Sanierungsstand anhand des Rekonstruktionsjahres und des Gebäudetyps abgeschätzt. Der Fokus bei der Auswertung lag auf dem durchschnittlichen Heizwärmebedarf. Neubauten ab dem Fertigstellungsjahr 2010 konnten wegen fehlenden Datenbestandes im Rahmen der Methodik keinem Gebäudetyp zugewiesen werden. Bezugsraum sind die statistischen Blöcke der Stadt Leipzig (Stand: Oktober 2013). Gebäude ohne direkt zuweisbaren Informationen, hauptsächlich in den Randlagen Leipzigs, erhielten über den durchschnittlichen Heizwärmebedarf im Block einen Energiekennwert. Insgesamt können durch dieses Verfahren für 60.742 Wohngebäude Energiedaten ausgewiesen werden. Im Rahmen der oben genannten Methodik konnten jedoch nur Wärmebedarfe für Wohngebäude ermittelt werden. Die Netz Leipzig GmbH verwendet ein Verfahren, das die fehlenden Werte für Gewerbebauten und -flächen auffüllt. Dabei werden mit pauschalen Kenngrößen (45 W/m² und 1500 Volllaststunden pro Jahr) die Wärmebedarfe für alle Gebäude, aufgeteilt in Wohn- und Wirtschaftsgebäude, berechnet. Die Ergebnisse der Wirtschaftsgebäude verbunden mit den jeweiligen Bruttogeschossflächen vervollständigen die blockbezogenen absoluten Heizwärmebedarfe. B 12 - 19 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen 13. FACH T E I L B R AC H E N 1 3 . 1 . AL L G E M E I N E AN G AB E N Leipzig hat als Folge des Strukturwandels nach wie vor eine große Zahl an Brachflächen; sie nehmen rund 3,5% der Stadtfläche ein. Den Brachflächen kommt damit als Flächenpotenzial in allen räumlichen Planungen Leipzigs eine hohe Bedeutung zu. Allerdings fehlt im integrierten Stadtentwicklungskonzept (SEKo) bis jetzt eine ganzheitliche Strategie zum Umgang mit Brachflächen. Der Fachteil Brachen soll hierfür die Grundlage legen, aufbauend auf dem Grundsatz „Innen- vor Außenentwicklung“, der als grundlegendes Prinzip der Stadtentwicklung im Integrierten Stadtentwicklungskonzept, Flächennutzungsplan und Landschaftsplan der Stadt Leipzig verankert ist. Damit folgt die Stadt Leipzig den Strategien des Bundes und des Freistaates Sachsens zur deutlichen Senkung der Flächeninanspruchnahme bis 2020. Der Fachteil Brachen ist zugleich Zuwendungsvoraussetzung für die Strukturfondsperiode 20142020. Das Sächsische Staatsministerium des Innern hatte per Informationsschreiben die neuen Zuwendungsvoraussetzungen ab 2015 zur Brachenrevitalisierung mitgeteilt. Demnach muss die Brache, deren Entwicklung zu Förderung beantragt wird, in einem Fachteil Brachen zum integrierten gesamtstädtischen Entwicklungskonzept enthalten sein. Der Antrag zur Förderung muss sich auf den Fachteil Brachen beziehen und mit den Inhalten im Einklang stehen. Die Beantragung von Brachenrevitalisierungen hat für Leipzig Relevanz im Rahmen der EFRE-Fördermittelakquise zur Nachhaltigen Stadtentwicklung sowie im Landesbrachenprogramm des Freistaates Sachsen. verwendete Grundlagen Arbeitsstruktur     Flächennutzungsplan & Landschaftsplan der Stadt Leipzig (2013/14) Stadtteilentwicklungskonzept Leipziger Osten (2013) Regionales Handlungskonzept Grüner Ring Leipzig (2015) AG Flächenmanagement (Stadt Leipzig), bestehend aus Amt für Stadtgrün und Gewässer (FF), Stadtplanungsamt, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Amt für Umweltschutz, Amt für Jugend, Familie und Bildung, Liegenschaftsamt, Verkehrs- und Tiefbauamt, Amt für Wirtschaftsförderung 1 3 . 2 . B E S T AN D S AN AL Y S E 13.2.1. Status Quo Im Fachteil Brachen werden gegenwärtig ungenutzte Flächen betrachtet, die nach vorhergehender Nutzung wieder in den städtischen Nutzungszyklus integriert werden sollen, unabhängig von der Art der Nutzung. Die Zahl an Brachflächen in Leipzig ist hoch: über 3.800 Flurstücke nehmen zusammen eine Fläche von 1.050 ha ein (Nov. 2014). Sie sind Folge des strukturellen Wandels, durch den insbesondere in den zahlreichen Altindustriegebieten große Teile durch Nutzungsaufgabe brach fielen. Dementsprechend handelt es sich bei vielen größeren Flächen in Leipzig um Industriebrachen, wie zum Beispiel bei den Flächen rund um den Lindenauer Hafen. Insgesamt weisen die meisten Brachflächen aber eine kleine Größe auf und sind überwiegend Baulücken in unterschiedlichen Sukzessionsstadien oder temporär genutzte Grünflächen. B 13 - 1 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Die räumliche Verteilung der brachliegenden Flächen schwankt zwischen den Ortsteilen sehr stark und folgt vor allem dem Vorkommen von Altindustriegebieten. Dementsprechend haben Ortsteile im Leipziger Westen, Nordosten und entlang der B2 Nord hohe Brachflächenanteile. Auch der Leipziger Osten als Schwerpunktgebiet der Stadtentwicklung weist hohe Anteile auf. Des weiteren dominieren sehr große brachliegende Konversionsflächen von Bahn und Militär das Stadtbild in einzelnen Ortsteilen, wie der Bayerische Bahnhof, der Freiladebahnhof West oder die ehemalige Kaserne Werk Motor. Auch zentrale, imageprägende Stadtorte, wie der Wilhelm-Leuschner-Platz und der Burgplatz, werden durch Brachflächen geprägt. Ein wichtiges Merkmal des Brachflächenbestandes in Leipzig ist der hohe Anteil an privatem Eigentum von ungefähr 67%. Nur 15% befinden sich im Eigentum der Stadt Leipzig; weitere 8% sind im Besitz der LWB mbH. Die restlichen 10 % verteilen sich auf weitere Eigentümer wie die Deutsche Bahn AG, TLG u.a.. Seit Führung der Statistik zu Brachflächen in Leipzig (1998) hat der Brachflächenbestand deutlich abgenommen. Seit dieser Zeit wurden fast 4.000 brachliegende Flurstücke mit einer Gesamtgröße von ca. 575 ha wieder neuen Nutzungen zugeführt. Dies ist einerseits ein Ergebnis umfangreicher Maßnahmen im Stadtumbau sowie zur Kompensation auf Brachflächen. So hat sich beispielsweise die Entwicklung von Stadtteilparks, wie das Rabet, der Lene-Voigt-Park und der Stadtteilpark Plagwitz, als Schlüsselmaßnahme zur Aufwertung von strukturell benachteiligten Quartieren erwiesen. Gestattungsvereinbarungen ermöglichten in diesen Quartieren auf 280 brachliegenden Flächen eine temporäre Nutzung als Grün-, Sport oder Spielfläche. Weiterhin wurden in Leipzig im Rahmen der interkommunalen Arbeit des Grünen Ringes Leipzig zwischen 1997 und 2004 17 Projekte zur Renaturierung von Brachflächen im Wert von ca. 1,25 Mio. € umgesetzt, gefördert über die Richtlinie des SMI zur Förderung der Regionalentwicklung (FR-Regio). Andererseits stieg die Nachfrage nach ungenutzten Flächen auf Grund der sehr stark wachsenden Einwohnerzahl. Vor allem in der inneren Stadt vollzogen sich oft Umnutzungen von ehemaligen Industriegebäuden zu Wohnen oder Baulücken wurden durch Wohnungsneubau geschlossen. Hinzu kam angesichts sehr stark gestiegener Geburtenzahlen der Neubau zahlreicher Kindertagesstätten und Schulen. Dieser Trend verstärkter Revitalisierung von Brachflächen in Leipzig hält an. So gab es Ende 2014 auf fast 80 ha bzw. rund 380 Flächen bauliche Aktivitäten. Angesichts der positiven Einwohner- und wirtschaftlichen Entwicklung ist weiterhin von einem bedeutsamen Flächenbedarf für Schulen, Kindertagesstätten und Wohnen, aber auch Kompensationsflächen auszugehen. Die Aufgabe des Brachflächenmanagements ist im Amt für Stadtgrün und Gewässer angesiedelt. Hier wird auch die ämterübergreifende Arbeitsgruppe AG Flächenmanagement geleitet. In der AG werden sowohl Strategien, innovative Methoden und Lösungswege zum Thema erarbeitet, als auch Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Flächen diskutiert. Seit 2011 unterstützt das Brachflächenkataster IKOBRA, ein web-basiertes Geoinformationssystem des Grünen Ringes Leipzig, das auf seit 1998 geführten Datenbanken aufbaut, die Arbeit des Brachflächenmanagements. Hier werden zu allen Brachflächen, mit Ausnahme leer stehender Wohngebäude, wichtige Daten erfasst, u.a. Lage, Größe, Eigentumsverhältnisse, Planungsrecht und fachspezifische Angaben. 13.2.2. Handlungsbedarf Aus den Rahmenbedingungen und der Brachflächensituation ergeben sich verschiedene Handlungserfordernisse. Die räumliche Konzentration von Brachflächen zieht eine Häufung städtebaulicher Missstände und Umweltbelastungen nach sich. Diese Brachflächenkonzentrationen liegen oft in benachteiligten Stadtquartieren. Die damit verbundenen Probleme sollten verringert und die Brachflächen zugleich als Potenzial verstanden werden, das diesen Räumen vielfältige Entwicklungsoptionen bietet. B 13 - 2 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Brachflächen weisen häufig nicht unbedeutende Vegetationsbestände auf und sind relevante Entlastungsräume für das Stadtklima. Dieses ökologische Potenzial gilt es zu nutzen. In einigen Fachbereichen besteht ein hoher, z.T. kurzfristiger Bedarf an Flächen bzw. Gebäuden. Das betrifft insbesondere den Bau von Schulen und Kitas sowie Asylunterkünften, die für die Kommune Pflichtaufgaben und deshalb vordringlich zu bearbeiten sind. Es werden hierfür oft Flächen im dichten urbanen Kern von Leipzig gesucht. Folglich kommen Brachflächen als potenzielle Standorte in Betracht und sollten unbedingt berücksichtigt werden. Neben der baulichen Nachnutzung der Brachen rückt die Freiraumnutzung wieder verstärkt in den Fokus. Zum einen gibt es einen großen Bedarf an Kompensationsflächen für bauliche Eingriffe, z.B. durch die Industrieentwicklung im Leipziger Nordraum. Zum anderen gehen Freiräume durch die intensivere bauliche Entwicklung verloren, die für Erholung ebenso wichtig sind wie für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Diese wachsende Konkurrenz um die Nachnutzung der Brachflächen vor allem in der inneren Stadt erfordert eine vorausschauende, fachübergreifende Strategie im Umgang mit Brachflächen und ein entsprechendes Brachflächenmanagement, welches der wachsenden Stadt und der intensiveren wohnungswirtschaftlichen Nutzung der Zukunft gerecht wird. Dabei muss das Flächenmanagement in die Lage versetzt werden, langfristig planen zu können. Das gilt insbesondere mit Blick auf große Brachenareale, die nach wie vor in Größenordnungen vorhanden sind und deren städtebauliche Reaktivierung komplexe und äußerst schwierig zu finanzierende Prozesse sind. Die Berücksichtigung der Flächenmanagementaufgaben im städtischen Haushalt und die unterstützende Akquise von Fördermitteln ist notwendig. Eine besondere Herausforderung stellt der hohe Anteil an privaten Brachflächen dar, da der Zugriff auf die Flächen dadurch oft kompliziert und eine Nachnutzung im Sinne der Stadtentwicklungsziele erschwert wird. Deshalb ist eine frühzeitige und intensive Einbeziehung der Eigentümer erforderlich bzw. sollte bei Bedarf auch ein strategischer Flächenerwerb in Betracht gezogen werden. 1 3 . 3 . K O N Z E P T I O N U N D H AN D L U N G S S T R AT E G I E N 13.3.1. Gesamtstädtische Ziele und Handlungsschwerpunkte Der Fachteil Brachen verfolgt als grundlegendes Ziel, die Revitalisierung von Brachflächen voranzubringen, wobei alle Brachflächentypen und alle Nachnutzungen baulicher Art oder als Freiraum berücksichtigt werden. Wichtiger Antrieb für dieses Ziel ist der im SEKo verankerte Grundsatz des Vorrangs der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung, um mit dem Flächenpotenzial „Brache“ neuer Flächeninanspruchnahme entgegenzuwirken. Dabei soll die sogenannte „doppelte Innenentwicklung“ als Leitbild zu Grunde gelegt werden. Diese koppelt die Verdichtung des baulichen Bestandes mit einer Erhaltung und Verbesserung der Freiräume und Grünstrukturen, ihrem Angebot, ihrer Qualität und Nutzbarkeit. Grundlage für die Ableitung von Zielen und Handlungsschwerpunkten sind relevante Ziele aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (SEKo) 2009 mit seinen Fachkonzepten. Es umfasst vier Zielbereiche, von denen insbesondere die Zielbereiche Wettbewerbsfähigkeit der Stadt verbessern und Lebensqualität erhalten und verbessern durch den Fachteil Brachen unterstützt werden sollen. Wettbewerbsfähigkeit der Stadt verbessern Brachen sollen einen wichtigen Beitrag zur bedarfsgerechten Versorgung mit Flächen für Bildungsstandorte, innerstädtischen Wohnungsbau, Gewerbe, Verkehr und Erholung leisten. Hierfür ist das B 13 - 3 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen aktive Management weiter auszubauen und zu verstetigen, das in eine gesamtstädtische, vorsorgende Liegenschafts- und Infrastrukturpolitik eingebettet ist. Handlungsschwerpunkte liegen darin, den Zugang zu Brachflächen und ihre Revitalisierung zu vereinfachen und ein intelligentes Finanzierungsmanagement sowie Vermarktungsstrategien für die Entwicklung von Brachflächen zu etablieren. Lebensqualität erhalten und verbessern Brachen sollen helfen, die natürlichen Lebensgrundlagen in Leipzig zu erhalten und eine vorsorgende Klima- und Umweltpolitik zu unterstützen. Handlungsschwerpunkte sind ein flächensparendes Bodenmanagement, die Nutzung der Brachen als Potenziale für Kompensationsmaßnahmen bzw. Renaturierung, um neue Grünflächen zu schaffen bzw. urbane Freiräume für die Erholung zu sichern, Flächen für Retentionsmaßnahmen zu gewinnen und Maßnahmen zum Umgang mit dem Klimawandel zu unterstützen. Negative Auswirkungen, die von Brachen ausgehen, wie städtebauliche Missstände und Umweltbeeinträchtigung, sollen abgebaut bzw. verringert werden. Der Handlungsschwerpunkt liegt hier auf Flächen mit besonderer Bedeutung für die Stadtentwicklung. 13.3.2. Räumliche Schwerpunkte Zentrales Element einer Brachflächenstrategie ist das Setzen räumlicher Schwerpunkte, um die Arbeit im Brachflächenmanagement auf die relevanten Flächen zu lenken. Grundsätzliche Schwerpunkte für die Brachflächenrevitalisierung ergeben sich durch die Schwerpunkträume der Stadtentwicklung des SEKo (Karte C.2) und durch das erhöhte Vorkommen von Brachflächen im Leipziger Osten, in einigen Teilen des Nordens und den ehemaligen Industriegebieten im Westen (vgl. Karte). B 13 - 4 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen Für die Arbeit in der Bachflächenrevitalisierung ist eine weitere Konkretisierung der Prioritäten notwendig, um insbesondere die konkurrierenden Nutzungsinteressen abwägen zu können. Deshalb wurde für den Fachteil Brachen ein Vorgehen erarbeitet, das die Flächen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die integrierte Stadtentwicklung einstuft (vgl. Abb.). Diese Priorität leitet sich vor allem aus dem SEKo sowie Stadtteilentwicklungskonzepten ab. Das betrifft sowohl die Lage in deren Schwerpunkträumen als auch inhaltliche Schwerpunkte. Besteht Handlungsbedarf in Verbindung mit der Erfüllung einer kommunalen Pflichtaufgabe und der Umsetzung von Projekten mit gesamtstädtischer Bedeutung, die als Schlüssel- oder Leuchtturmprojekte Abb. 1: Ablauf Ermittlung zur der Priorität von Brachflächen wirken, ergibt sich ebenfalls eine hohe Priorität. Als Ergebnis liegt eine Auswahl stadtentwicklungsrelevanter Brachflächen vor, die Bestandteil des Fachteils Brachen sind (vgl. Anlage). Die Erfahrung im Umgang mit Brachflächen zeigt, dass sich der Handlungsbedarf für einzelne Flächen schnell verändern kann und durch veränderte Rahmenbedingungen andere Flächen in den Blickpunkt rücken. Beispiele hierfür sind Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen, neue FörB 13 - 5 Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen dermöglichkeiten oder neue Pflichtaufgaben für Kommunen. Deshalb wird von einer detaillierten Darstellung der ausgewählten Brachflächen im Fachteil Brachen Abstand genommen. Stattdessen erfolgt die Detailprüfung zur Realisierbarkeit in einem nächsten Schritt. Hierfür werden z.B. die bauleitplanerischen Vorgaben, die Eigentumsverhältnisse und die Kosten sowie Finanzierungsmöglichkeiten für eine Vorbereitung der Fläche (Altlasten, Abbruchmaßnahmen etc.) herangezogen. Die Einstufung der Flächen wird dabei regelmäßig und bei Bedarf über die AG Flächenmanagement aktualisiert und im IKOBRA sowie zukünftig auch im Kommunalen Wirtschaftsinformationssystem KWIS aktualisiert. 13.3.3. Umsetzung • Der Fachteil Brachen enthält als Anlage eine Flächenübersicht für wichtige Brachen in den Schwerpunktgebieten der Stadtentwicklung, aus denen Flächen zur Beantragung von Förderung zur Brachflächenrevitalisierung ausgewählt werden. Die geforderten Angaben für diese Flächen, wie z.B. zum Umsetzungskonzept und zur Finanzierung, werden aus dem SEKo und dem Fachteil Brachen abgeleitet und in gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepten dargelegt. Die Flächenübersicht soll im Rahmen der Gesamtfortschreibung des SEKo (bis 2017) weiter ausgearbeitet und in ein Konzept zum gesamtstädtischen Flächenmanagement integriert werden. • Das vorhandene Brachflächenmanagement sollte schrittweise optimiert und an aktuelle Bedarfe angepasst werden. Hierzu gehören u.a. die Verbesserung der verwaltungsinternen Abläufe, die Verzahnung relevanter Arbeitsgruppen sowie die stärkere Berücksichtigung der Brachflächen im strategischen Flächenerwerb und dementsprechend auch in der mittelfristigen Haushaltsplanung. • Wichtige Brachflächen sollten für eine Nachnutzung vorbereitet werden, z.B. durch Abriss, Enttrümmerung oder Altlastensanierung. Zur Flächenvorbereitung gehört ebenfalls die Anpassung von B-Plänen, deren Ziele und Festsetzungen aktuellen Nutzungsentwicklungen auf Brachflächen entgegenstehen, z.B. bei der Revitalisierung innerstädtischer Gewerbegebiete. Voraussetzung hierfür ist die Zusammenarbeit mit den Eigentümern, die frühzeitig und kontinuierlich durch das Brachflächenmanagement einzubeziehen sind, insbesondere Eigentümer größerer Brachflächenbestände. • Um das Potenzial von Brachflächen für Renaturierungsmaßnahmen stärker zu nutzen, sollten kommunale und privatwirtschaftliche Kompensationsmaßnahmen vermehrt auf Brachflächen gelenkt werden. Das kann auch als Grundlage zur Schaffung von Ökokonten dienen. • Bei der Suche nach Flächen für Gewerbe oder Kompensationsmaßnahmen auf Brachflächen ist der interkommunale Aspekt zu berücksichtigen. Grundlage sind das Regionale Handlungskonzept des Grünen Ringes Leipzig und die Arbeit der interkommunalen Arbeitsgruppe Flächenmanagement mit dem Schlüsselprojekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“. • Urbane Freiräume können u.a. durch urban-gardening-Initiativen und das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Urbaner Wald“ neu geschaffen bzw. gesichert werden. 13.3.4. Fortschreibungsbedarf SEKo / Wechselwirkungen • B 13 - 6 Der Fachteil Brachen ist eine Strategie für vorgenutzte brachliegende Flächen. Es ist erforderlich, in einem nächsten Schritt weitere Flächentypen in ein gesamtstädtisches Flächenmanagement zu integrieren. Anlage 2 SEKo Leipzig – B 13 Fachteil Brachen • Brachflächen bieten für alle Fachbereiche sehr wichtige Potenziale. Sie sind ein Querschnittsthema, das alle Baugebiets- und Freiraumtypen einschließt und entscheidend zur Lebensqualität sowie zum Erscheinungsbild der Stadt mit ihren vielfältigen Flächenansprüchen und Funktionen beiträgt und sollte deshalb in die Fortschreibung des SEKo einfließen. B 13 - 7 Anlage 2 SEKo Leipzig – B13 Fachteil Brachen Flächen-Nr. Lage (Adresse, Flurstücke) Ortsteil Größe Darstellung im FNP 24 Schönau Lützner Straße 218, (Lindenau 648/14, 84/2) ca. 11,2 ha Grünfläche 2 Zentrum-Süd Wilhelm-Leuschner-Platz ca. 6,2 ha Gemischte Baufläche 48 Volkmarsdorf Ihmelsstraße 14, (Sellerhausen 146a, 395-402) ca. 1 ha Wohnbaufläche 26 Lindenau Karl-Heine-Straße, Jahrtausendfeld ca. 2,5 ha Fläche für Gemeinbedarf (Bildung/Schule) 46 Schönefeld Theklaer Straße 2-10, (Schönefeld 107, 108, 109, 734, 1160) ca. 1,1 ha Wohnbaufläche 47 Lindenau Karl-Heine-Straße 22b, (Plagwitz 79, 243) ca. 1,7 ha Fläche für Gemeinbedarf (Bildung/Schule) 14 Seehausen Töpferweg 12, (Seehausen 42/3) ca. 2,1 ha Fläche für Landwirtschaft 17 Schönau Plautstraße 78-80, (Schönau 314/5, 314g) ca. 1,4 ha Gewerbliche Baufläche 25 Zentrum-West Schreberstraße 20, (Leipzig 2407/1/c, 2408/2,b,c; 2593f) ca. 1,4 ha Gemischte Baufläche, Sonderbaufläche Stadthafen 15 Seehausen Podelwitzer Weg, an Deponie Seehausen (Seehausen, 122/6 (TF), 122/11, 122/12 (TF) ca. 8,8 ha Grünfläche 45 Plaußig Hohenheidaer Straße, ehem. Kuhstall, (Plaußig 129/2 (TF), 286a (TF) und 287/3) ca. 2 ha Gewerbliche Baufläche 12 Lindenthal Björneborgstraße 15, (Lindenthal, 506/2) ca. 1,5 ha Fläche für Landwirtschaft 16 Rückmarsdorf Westlich Merseburger Straße Nr. 18 (Rückmarsdorf, 599/1) ca. 3,3 ha Grünfläche 23 Connewitz Fockestraße 80, (Connewitz 1491/6) ca. 1,5 ha Fläche für Versorgungsanlagen mit überwiegendem Grünanteil 9 Connewitz Arno-Nitzsche-Straße, ehem. Kohlelagerplatz ca. 3,3 ha Gewerbliche Baufläche 4 Stötteritz Döbelner Straße 12 ca. 1 ha Gewerbliche Baufläche 21 Seehausen Am Feld, (Hohenheida 200 (TF)) ca. 0,1 ha Fläche für Landwirtschaft 18 Zentum-Südost Dösner Weg 16, (Leipzig 3835/4, 3835/24 (TF), 4685) ca. 0,7 ha Grünfläche 1 Zentrum-Ost Rosa-Luxemburg-Straße, ehem. Freiladebahnhof ca. 6 ha Grünfläche 10 Connewitz Connewitzer Bahnhof (Lößnig 550, 550/13) ca. 4,5 ha Fläche für Bahnanlage 22 Dölitz Bornaische Straße 210, (Dölitz 192/3/12, 193, 194, 195, 196a, 240, 199/2, 200) ca. 20 ha Sonderbaufläche mit überwiegend Grünanteil 5 Stötteritz Kolmstraße, (Stötteritz 127/15 (TF)) ca. 4,5 ha Wohnbaufläche 8 Großzschocher Brauereistraße 11, (Großzschocher 162/5) ca. 1,4 ha Wohnbaufläche 3 Reudnitz Oststraße 114 / (Reudnitz 388, 1136) ca. 1 ha Wohnbaufläche 27 Neulindenau Saarländer Straße, Weg/ehem. Bahngleis im Gewerbegebiet 19 Liebertwolkwitz Liprandisdorfer Straße 1a, (Liebertwolkwitz 578/10/12/20/s) - ca. 2,2 ha Stand 11.05.2015 Gewerbliche Baufläche Gewerbliche Baufläche Anlage 2 SEKo Leipzig – B13 Fachteil Brachen Flächen-Nr. Lage (Adresse, Flurstücke) Ortsteil Größe Darstellung im FNP Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 578/25/26/29) ca. 1,1 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 578/32) ca. 1,5 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 578/9/31) ca. 1,5 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende, (Liebertwolkwitz 609/4) ca. 2,1 ha Gewerbliche Baufläche Liebertwolkwitz Ostende 3, (Liebertwolkwitz 606/7/8/14/15; 632/3) 13 Möckern Laubestraße 15, (Möckern 170, 169) ca. 0,07 ha Wohnbaufläche 28 Reudnitz Lokschuppen im Lene-Voigt-Park (neben Tankstelle), (Reudnitz 623/29) ca. 0,4 ha Grünfläche 29 Anger-Crottendorf Hintergrundstück Mierendorffstr. ca 16-20 (Anger 69) ca. 0,07 ha Wohnbaufläche 30 Anger-Crottendorf Hintergrundstück Mierendorffstr. (Anger 123/1) ca. 0,14 ha Wohnbaufläche 31 Anger-Crottendorf Grundstück an der Anger-Crottendorfer Bahnschneise (Anger 153/5, 153/4, 117) ca. 6,2 ha Wohnbaufläche 32 stillgelegte Bahngleise südl. der ACK, Anger-Crottendorf, Stötte(Teilgrundstücke von Anger: 153/11, Reudnitz: 624, auch als ritz, Reudnitz-Thonberg Schulstandorte definiert: 388, 389/1) ca. 7,6 ha Fläche für Bahnanlage 33 Anger-Crottendorf Theodor-Nebauer-Straße, ehemaliger Polygraph 34 Anger-Crottendorf Gleisabschnitt Th.-Neubauer- bis Eisenbahnstraße (Viadukt) (Crottendorf 208/2, Sellerhausen 409) ca. 3,6 ha Fläche für Bahnanlage 35 Schönefeld-Ost Gleisabschnitt Eisenbahnstraße bis Kohlweg, (Sellerhausen 410, 411/3) ca. 4,4 ha Fläche für Bahnanlage 36 Schönefeld-Ost ehemaliger Hagebaumarkt an der Torgauer Str., (Sellerhausen 302/2 – 4) ca. 1,6 ha Sonderbaufläche 37 Volkmarsdorf Ecke zwischen Gleis und Torgauer Straße, (Sellerhausen 299/c, 299/3, 299/1, 299/4) ca. 0,08 ha Grünfläche 38 Volkmarsdorf Brachen zwischen Torgauer Straße und Benningsenstraße, (Sellerhausen 314/1 – 5) ca. 2,5 ha Gemischte Baufläche 39 Volkmarsdorf Brache zwischen Schulze-Delitzsch- und Mariannenstraße; (Volkmarsdorf 363/26, 5, 24, 34, 10) ca. 1,7 ha Wohnbaufläche und Fläche für Wald 40 Volkmarsdorf Lokschuppen an der Hermann-Liebmann-Straße (363/33) ca. 8,8 ha Fläche für Bahnanlage 41 Schönefeld-Abtnaundorf Lokschuppen an der Adenauer-Allee (Teilgrundstück Leipzig 3661/41) ca. 2 ha Fläche für Bahnanlage 42 Schönefeld-Abtnaundorf ehemaliger Postbahnhof (Teilgrundstück) ca. 10 ha Gewerbliche Baufläche 43 Zentrum-Ost Aurelisgelände westl. des Hauptbahnhofs (Teilgrundstück) ca. 8,8 ha Gemischte Baufläche 44 Zentrum-Ost Freiladebahnhof HBF-Ost, Teilfläche (Teilgrundstück) Ca, 1,1 ha Gewerbliche Baufläche 48 Mölkau Gutberletstraße 17 ca. 2,5 ha Mölkau 126o; 126/7; 126/8; 126/25; 126/26; 126/28;126/30;139/2 Gewerbliche Baufläche 49 Eutritzsch Zschortauer Straße 73-77 (Eutritzsch 349h; 349i; 349/2; 644/2) ca. 1,6 ha Gewerbliche Baufläche 50 Lindenau Gießerstraße 2-4 (Lindenau 586/2) ca. 0,7 ha Gewerbliche Baufläche 20 Gewerbliche Baufläche Gemischte Baufläche RV Stand der Umsetzung der Beschlüsse zur Vorlage Nr. VI-DS-01018-NF-001 vom 20.05.2015 Beschluss der Ratsversammlung vom 20.05.2015 Beschluss- Nr.:VI-DS-01018-NF-001 Eingereicht von: Dezernat VI Fortschreibung 1/2015 des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK): „Fachkonzept Energie und Klimaschutz“, „Fachteil Brachen“ Stand vom 28.09.2015 noch nicht begonnen umgesetzt aufgehoben ✘ in Arbeit geändert Dezernat VI Datum/Unterschrift (en) Sachstand: Das Fachkonzept Energie und Klimaschutz ist Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln aus der EU-Förderperiode 2014 - 2020, den Städtebauförderprogrammen des Bundes und des Landes. Der Fachteil Brachen ist Voraussetzung, um Fördermittel zur Brachflächenrevitalisierung aus dem Landesbrachenprogramm zu beantragen. Dazu enthält der Fachteil Brachen im Anhang eine Flächenübersicht, aus denen Flächen zur Beantragung von Förderungen zur Brachflächenrevitalisierung ausgewählt werden können. Diese Voraussetzungen wurden mit dem Beschluss zum Fachkonzept Energie und Klimaschutz sowie dem Fachteil Brachen erfüllt. Auf Grundlage des Fachkonzeptes Energie und Klimaschutz sind die Maßnahmen im Handlungsfeld Energieeffizienz in den Vorlagen zur Beantragung von EFRE- Mitteln für die Fördergebiete Leipziger Westen und Leipziger Osten konzipiert worden (VI-DS-01686 und VI DS-01672). Auf der Grundlage des Fachteils Brachen wird zur Zeit für ausgewählte Flächen die Beantragung von Fördermitteln nach der Richtlinie Brachflächenrevitalisierung vom 12.5.2015 (ehem. Landesbrachenprogramm) vorbereitet. Federführung hat das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Stadt Leipzig 01.15/046/11.08 Im Zuge der Fortschreibung des INSEK werden der Fachteil Brachen und das Fachkonzept Energie und Klimaschutz weiterentwickelt und dann mit der Gesamtfortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) voraussichtlich erneut zur Beschlussfassung vorgelegt.