Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1011410.pdf
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506 kB
Erstellt
22.10.14, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 12:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. DS-00618/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
20.01.2015
Bestätigung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
29.01.2015
1. Lesung
Jugendhilfeausschuss
02.02.2015
1. Lesung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
12.02.2015
2. Lesung
Jugendhilfeausschuss
23.02.2015
2. Lesung
Ratsversammlung
25.02.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Betreff
Übergabe der Trägerschaft von integrativen Kindertageseinrichtungen
Beschlussvorschlag:
1. Die integrative Kindertageseinrichtung Curiestr. (Alte Messe) wird in die Trägerschaft der
Internationale Bund Mitte gGmbH übergeben.
2. Die integrative Kindertageseinrichtung Lindenauer Hafen wird in die Trägerschaft des
Mütterzentrum e.V. übergeben.
3. Die integrative Kindertageseinrichtung Elsterstr. 2 wird in die Trägerschaft des Deutschen
Kinderschutzbund Ortsverband Leipzig e.V. übergeben.
4. Die integrative Kindertageseinrichtung Kohlenstr. (Bayerischer Bahnhof) wird in die Trägerschaft
der LeISA gGmbH übergeben.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur.
Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. (siehe
Anlage Prüfkatalog)
Finanzielle Auswirkungen
nein
Kostengünstigere Alternativen geprüft
x
Folgen bei Ablehnung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
Im Haushalt wirksam
x
von
Ergebnishaushalt
bis
nein
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur
Begründung
nein
nein
x
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Bestandteil HHPlan
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
wenn ja,
nein
von
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
x
nein
wenn ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
x
nein
ja,
BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 25.02.2015
zu
19.19.
Übergabe der Trägerschaft von integrativen Kindertageseinrichtungen
Vorlage: DS-00618/14
Beschluss:
1. Die integrative Kindertageseinrichtung Curiestr. (Alte Messe) wird in die Trägerschaft der
Internationale Bund Mitte gGmbH übergeben.
2. Die integrative Kindertageseinrichtung Lindenauer Hafen wird in die Trägerschaft des
Mütterzentrum e.V. übergeben.
3. Die integrative Kindertageseinrichtung Elsterstr. 2 wird in die Trägerschaft des Deutschen
Kinderschutzbund Ortsverband Leipzig e.V. übergeben.
4. Die integrative Kindertageseinrichtung Kohlenstr. (Bayerischer Bahnhof) wird in die
Trägerschaft der LeISA gGmbH übergeben.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
Leipzig, den 26. Februar 2015
Seite: 1/1
Anlage
Übersicht der Bewerber für die ausgeschriebenen 4 Einrichtungen
Folgende freien Träger legten bis zum Bewerbungsschluss 05.08.2014 ihre Bewerbung zur
Bewertung vor:
1. Einleitung
Der Stadtratsbeschluss RB IV – 1022 vom 17.10.2007 regelt die Vergabe von Kita- Neubauten, die
in der Regel über Ausschreibung erfolgen soll.
Am 05.07.2014 erschien im Leipziger Amtsblatt die Ankündigung der Ausschreibung von vier
integrativen Kindertageseinrichtungen, die 2016 eröffnen werden. Bewerbungsschluss war der
05.08.2014.
Ausgeschrieben waren folgende Kindertageseinrichtungen:
Kapazität
Einrichtungen
Curiestraße (Alte
Messe)
Stadtbezirk
165, davon 45
Kinderkrippenplätze,
9 Integrationsplätze
120, davon 34
Lindenauer Hafen Kinderkrippenplätze,
9 Integrationsplätze
Elsterstraße 2
102, davon 30
Kinderkrippenplätze,
9 Integrationsplätze
Kohlenstraße
(Bayrischer
Bahnhof)
165, davon 45
Kinderkrippenplätze,
9 Integrationsplätze
Mitte
AW
Mitte
Süd
Investor/
Mietvertragspartner
Leistungsbeginn
LESG
01.04.2016
LESG
01.10.2016
LWB
02.01.2016
Stadtbau GmbH
2016
Die zukünftigen Träger werden gemäß § 17 SächsKitaG eine Vereinbarung über den Betrieb und
die Finanzierung der Kindertagesstätte mit der Stadt Leipzig abschließen. Bei bereits bestehender
Vereinbarung mit der Stadt Leipzig wird diese Vereinbarung entsprechend der zu übernehmenden
Kapazitäten und Kostenstrukturen angepasst. Die Investoren arbeiten mit den freien Trägern über
einen Mietvertrag zusammen. Die freien Träger werden während der Bauphase angemessen
einbezogen.
Diese vier Kindertageseinrichtungen werden mit ihrer Eröffnung Bestandteil der Kitaplanung ab
2016. Sie werden als integrative Kindertageseinrichtungen geplant. Die Finanzierung der
Einrichtungen erfolgt auf der Grundlage des SächsKitaG.
Insgesamt bewarben sich 17 freie Träger (s. Anlage) fristgemäß für die Betreibung der Kitas. Nach
Bewertung der Bewerbungen einigte sich die Findungskommission darauf, dass folgende freien
Träger als geeignetste Träger dem Stadtrat zum Beschluss vorgeschlagen werden sollen:
Einrichtung
Träger
Curiestraße (Alte Messe)
Internationaler Bund Mitte gGmbH
Lindenauer Hafen
Mütterzentrum e.V.
Elsterstraße 2
Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Leipzig e.V.
Kohlenstraße (Bayrischer
Bahnhof)
LeISA gGmbH
1
2. Findungsprozess
Die Findungskommission tagte am 26.09.2014 im Amt für Jugend, Familie und Bildung (AfJFB).
Das Auswahlgremium setzte sich zusammen aus Verantwortlichen der Verwaltung des AfJFB,
einer Vertreterin des Vorstandes
Jugendhilfeausschusses.
des
Gesamtelternrates
sowie
zwei
Mitgliedern
des
Aufgabe der Findungskommission war es, die Bewerbungen der Träger gem. § 74 SGB VIII auf
ihre Eignung zur Übernahme dieser Jugendhilfeleistung zu prüfen und dem Stadtrat die fachlich
und wirtschaftlich geeignetsten Träger zur Entscheidung der Übergabe der Jugendhilfeleistung
vorzuschlagen.
Im § 74 Abs. 1 und 4 SGB VIII als Grundlage für die Bewertung heißt es dazu:
➢ Die Träger verfügen über die fachlichen Voraussetzungen, die geplante Maßnahme zu
erfüllen und beachten die Grundsätze der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung.
➢ Die Träger gewährleisten eine zweckentsprechende und wirtschaftliche Verwendung der
Mittel
➢ Bei sonst gleich geeigneten Maßnahmen soll solchen der Vorzug gegeben werden, die
stärker an den Interessen der Betroffenen orientiert sind und ihre Einflussnahme auf die
Ausgestaltung der Maßnahme gewährleisten.
Gem. § 4 (2) SGB VIII „soll die öffentliche Jugendhilfe von eigenen Maßnahmen absehen, soweit
geeignete Einrichtungen... von anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe ... rechtzeitig
geschaffen werden können“. Damit tritt eine kommunale Trägerschaft in den Hintergrund.
Als konzeptionelle Schwerpunkte sowie Anforderungen an die Trägerkonzepte waren vorgegeben:
➢ die Umsetzung gesetzlicher Grundlagen, speziell die Umsetzung
• des Sächsischen Bildungsplanes,
• des Sächsischen Kindertagesstättengesetzes
• der Sächsischen Integrationsverordnung und
➢ die Berücksichtigung aktueller Ergebnisse der Entwicklungspsychologie, der Heilpädagogik
sowie der Bildungs- und Familienforschung
➢ die Beachtung der Planungsprämissen der Kindertagesstättenplanung sowie der
Fachplanung der Stadt Leipzig.
Die Trägerkonzepte wurden weiter geprüft in Bezug auf:
➢
➢
➢
➢
➢
➢
➢
➢
➢
➢
➢
➢
die Motivation des Bewerbers für die Erbringung der Jugendhilfeleistung für die Stadt
die Ausgestaltung der Konzeption unter Einbeziehung der Sozialraumanalyse
Zielorientierungen zur Ausgestaltung von Erziehungspartnerschaft
Fachlicher Schwerpunkt der Kita zu Beginn der Leistung
Anwendung von Qualitätsmanagementverfahren
Aussagen zur Förderung von Kindern mit Eingliederungshilfe
Aussagen zu angewandten Dokumentationsverfahren
Aussagen zu Teambildungs- und Teamentwicklungsmaßnahmen während der Startphase
unter Einbeziehung der Familien
Stärken der Trägerschaft/ Synergien für Innovationen im Leistungsbereich
Aussagen zum Raumkonzept
Aussagen zu möglichen Kooperationspartnern
Aussagen zu Eigenmittelanteilen lt. § 17 SächsKitaG
2
➢ Aussagen über geplante Öffnungs- bzw. Schließzeiten.
In die Bewertung fließen ebenso die Erfahrungen des öffentlichen Trägers zu den bisherigen
Leistungen des freien Trägers und die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem freien Träger
ein.
Familien benötigen einen Kitaplatz nach Möglichkeit wohnortnah. Die Trägerpluralität sollte dabei
nicht nur innerhalb der Stadt Leipzig, sondern auch in den entsprechenden Ortsteilen gegeben
sein. Das Vorhandensein einer Vielfalt an Konzepten auch in den Stadtteilen war damit ebenso ein
Schwerpunkt für die Entscheidungsfindung.
Zusammenfassend bewertete die Findungskommission die Besonderheiten/ Stärken des Konzeptes bzw. des Trägers zur Weiterentwicklung der Leipziger Kita-Landschaft.
Entscheidungsvorschlag für die ITE Curiestr. (Alte Messe)
Für die ITE Curiestr. lagen insgesamt 11 Bewerbungen vor.
Die Findungskommission schlägt als Betreiber den im Leistungsbereich Kindertagesstätten
erfahrenen Träger Internationaler Bund Mitte gGmbH vor.
Im Nachfolgenden werden insbesondere die Stärken der Bewerbung dargestellt.
Vorschlagsbegründung:
Motivation: Die frühkindliche Bildung ist im Portfolio des IB besonders verankert und stellt mit dem
Geschäftsfeld der Kinderförderung und -bildung ein Kerngeschäft des Trägers dar. Mit der
Bewerbung, eine Kita im Stadtbezirk Mitte, OT Zentrum-Südost zu betreiben, will der Träger
seinem Anspruch gerecht werden, die enge Anbindung der dort tätigen Kindertagespflegepersonen an eine Kita des IB zu gewährleisten und den Kindern aus der Kindertagespflege
einen nahtlosen Übergang in die Kita zu ermöglichen.
Der Internationale Bund widmet sich in besonderem Maße der Bildung und Erziehung junger
Menschen zur Demokratie und Akzeptanz. Die 2012 gegründete Stiftung „Schwarz-Rot-Bunt“
unterstützt dieses Anliegen. Interkulturelle Arbeit ist eine Querschnittsaufgabe in allen
Geschäftsfeldern des IB.
In Leipzig betreut der Träger aktuell Kinder in sechs integrativen Kitas, davon hat eine Kita das
Gütesiegel „Leipziger Kinder- und Familienzentrum“ erworben. Der Träger arbeitet in Kooperation
mit 40 Kindertagespflegepersonen. Insgesamt werden 937 Kinder betreut. Eine weitere Kita soll
2015 in Trägerschaft des IB eröffnet werden (ITE Stahmelner Str.).
Fachlicher Schwerpunkt der Kita: Der Träger will eine Kita entwickeln und betreiben, die von
Beginn an das pädagogische Konzept der Vielfalt und der interkulturellen Bildung verfolgt. Der
konzeptionelle Schwerpunkt der Kita setzt voraus, dass alle Beteiligten gleichberechtigt an der
Konzepterstellung mitwirken können und somit das spezifische Einrichtungskonzept im Prozess
der Entwicklung der neuen Kita entsteht. Basis dafür ist die Trägerkonzeption mit verbindlichen
Aussagen zur Umsetzung der Erziehungspartnerschaft. Dabei ist die beteiligungsorientierte
Gestaltung mit dem Ziel der Entwicklung von Demokratieverständnis von klein auf besonders
wichtig. Als weitere konzeptionelle und inhaltliche Schwerpunkte werden benannt:
Gesundheitserziehung und gesunde Ernährung, Bewegung, Forschen und Experimentieren.
Teambildungsmaßnahmen während der Startphase und Einbindung von Familien in die
Vorbereitungsphase: Während der Eröffnungsphase wird das Team der neuen Kita durch die
Fachberaterin intensiv begleitet. In diesen Prozess werden die Eltern und Familien aktiv
einbezogen mit dem Ziel, in gelebter Erziehungspartnerschaft den konzeptionellen Ansatz der Kita
zu festigen und weiterzuentwickeln. Zwei Monate vor der Eröffnung erfolgt die Einstellung der Kita3
Leitung zur Erfüllung der vorbereitenden Aufgaben. Im Vorfeld der Eröffnung sind u.a. folgende
pädagogische Prozesse geplant: Teamfindungsprozess, Dienstberatungen, Gestaltung von
Sicherheit und Ordnung; Konzeptentwicklung; Schaffung räumlicher Voraussetzungen; Öffentlichkeitsarbeit; Dienstplangestaltung; erhöhte Zeit für Elterngespräche und Reflexionsgespräche im
Team und mit dem Träger .
Besondere Stärken der Trägerschaft für Synergien und Innovation: Diese liegen u.a. in der Vielfalt
des Leistungsangebotes. Die Leitlinien und das Weltbild des IB sind geprägt von demokratischem
Denken und Handeln. Als Mitglied der National Coalition, die sich in Deutschland für die
Umsetzung der Kinderrechte engagiert, sind Integration und Inklusion für den IB Programm. Durch
die Vielfalt der Angebote des IB in der Kinder- und Jugendhilfe, regional und überregional, von
Kindertagespflege über Beratungsangebote bis Migrationsdienst, besteht ein Netzwerk von Träger
eigenen Hilfesystemen, die bei Bedarf zeitnah und ressourcenorientiert eingesetzt bzw. aktiviert
werden können.
Der Internationale Bund unterstützt familienfreundliche Angebote im Rahmen des Aktionsbündnisses "Kinder und Familien in Leipzig willkommen".
Alle Kitas des Trägers sind konzeptionell integrativ ausgerichtet. Der IB verfügt über ein
professionell geregeltes Vertretungssystem bei ungeplantem Ausfall der Tagespflegepersonen. Er
betreibt den Materialpool für alle Kindertagespflegepersonen in Leipzig. Durch seine spezifischen
Kita-Konzepte trägt der Träger zur Pluralität in der Kita Landschaft bei. Beispiele sind: eine
jüdische Gruppe in der Kita KITAMO; die Umsetzung des mathematisch-naturwissenschafltichen
Schwerpunktes in einer Kita mit Unterstützung durch ein Softwareunternehmen; die Umsetzung
des gesundheitsorientierten Ansatzes u.a. nach Kneipp, generationsübergreifendes Arbeiten,
musische Bildung unterstützt durch das Programm „Canto Elementar“ in der Kita Frühblüher und
alltagsintegrierte Sprachförderung.
Der Träger ist in politischen Gremien vertreten und arbeitet aktiv in den Planungsräumen der Stadt
mit. Beim IB gehört es zum Standard, dass sich die Kita als Bestandteil des Gemeinwesens
versteht und sich aktiv an der Gestaltung des Wohngebietes beteiligt. Der Träger engagiert sich
durch das Projekt "Gegen Armut und soziale Ausgrenzung" für Kinderpatenschaften. Kinder in den
Kitas des Trägers erhalten bei Bedarf durch die Vermittlung von Patenschaften Unterstützung.
Dadurch sind z.B. externe Zusatzangebote in den Kitas oder Ferienfahrten möglich.
Öffnungszeiten der Kita: Diese liegen im Zeitraum zwischen 06:00 und 18:00 Uhr, orientiert auf
max. 11 Stunden täglich pro Kind. Der tatsächliche Bedarf wird im Rahmen der Vorbereitung durch
Elternbefragungen ermittelt. Die Betreuungszeiten können zwischen 20 und 45 Wo/h variieren. Bei
Notwendigkeit werden auch 50 und 55 Wochenstunden angeboten. Die konkrete Abstimmung
erfolgt mit den Familien.
Entscheidungsvorschlag für die ITE Lindenauer Hafen
Für die ITE Lindenauer Hafen lagen insgesamt 8 Bewerbungen vor.
Die Findungskommission schlägt als Betreiber den im Leistungsbereich Kindertagesstätten
erfahrenen Träger Mütterzentrum Leipzig e.V. vor. Im Nachfolgenden werden insbesondere die
Stärken der Bewerbung dargestellt.
Vorschlagsbegründung:
Motivation: Der Träger betreibt zwei Kitas in Leipzig, arbeitet in Kooperation mit 27
Tagespflegepersonen für die Betreuung von ca. 300 Kindern und ist Träger von vier Mütterzentren
in Leipzig. Die Kita in Paunsdorf erhielt 2011 das Gütesiegel „Leipziger Kinder- und
Familienzentrum“. Als Motivation für die Bewerbung benennt der Träger drei Stichworte: Familie –
4
Chance – Zukunft. Die Familie als Bildungsort zu stärken in ihren sozialen, kulturellen und
sprachlichen Kompetenzen ist der Ansatz des Trägers. Er verfügt über langjährige Erfahrungen zur
Vernetzung von Kita und Familienzentrum mit Angeboten der Familienbildung unter einem Dach
im „Treffpunkt Linde“ in Plagwitz. Aufgrund der starken Nachfrage dieses Konzeptes durch Eltern
möchte der Träger dieses Konzept auf einen neuen Standort und in einen neuen Stadtteil
übertragen. Die Übernahme einer Kita bietet mit wachsender wirtschaftlicher Stabilität für den
Träger auch die Möglichkeit, die Qualität der fachlichen Arbeit zu erhöhen, den
Verwaltungsaufwand zu komprimieren und durch die höhere Effizienz mehr Raum für
pädagogische (An-)Leitung zu schaffen. Der Träger möchte Stadtteile für Familien attraktiv
mitgestalten und dafür sorgen, dass Familien sich im Lebensort eingebunden fühlen. Durch die
Zusammenarbeit mit Hebammen in den Mütterzentren erreicht der Träger bereits viele werdende
Eltern durch Information und Beratung und begleitet Familien nach der Geburt des Kindes weiter.
Die Qualität des Leistungsangebotes des Trägers soll durch das Einstellen eines Fachberaters
weiterentwickelt werden.
Fachlicher Schwerpunkt: Auf Grundlage der Sozialraumanalyse verweist der Träger auf eine hohe
Anzahl an Arbeitslosen, ALG II- und Sozialgeldempfängern sowie Personen mit
Migrationshintergrund und begründet damit seine fachliche Ausrichtung auf interkulturelle
Familienbildung als „...klaren Auftrag.“ Damit verbunden ist der Einsatz von Sprach- und
Kulturmittlern sowie die Strategie, ErzieherInnen mit Migrationserfahrung und evtl. Beherrschung
der jeweiligen Muttersprache in das zukünftige Team aufzunehmen. Gestützt auf eine systemische
Denkweise und einen ganzheitlichen Arbeitsansatz hat der Träger die ganze Familie im Blick und
nennt seinen Schwerpunkt: „WIR SIND GROß(für)FAMILIE“. Erweitert wird dieser Schwerpunkt am
Standort Lindenauer Hafen durch die Integration in die stadträumliche Entwicklung.
Teambildungsmaßnahmen während der Startphase und Einbindung von Familien in die
Vorbereitungsphase: Das Team wird ein halbes Jahr vor Eröffnung zusammengestellt.
Verständigungsprozesse erfolgen in Form von Klausurtagen. Der Träger wird ErzieherInnen aus
den bestehenden Häusern die Einarbeitung am neuen Standort begleiten lassen. Parallel werden
neue ErzieherInnen in den bestehenden Kitas des Trägers eingearbeitet. Der gesamte Prozess
wird intensiv vom Träger begleitet. Zur Absicherung der Qualität der Steuerungsprozesse wird
ein/e Projektverantwortliche/r eingesetzt. Erste Möglichkeiten, Eltern und Personal einzubeziehen,
ergeben sich beim Richtfest und sonstigen Bauabschnittsfeiern. Später ist ein Beteiligungsprozess
in Bezug auf die Raumgestaltung und die Gestaltung der Außenfläche möglich. Ziel ist es, sowohl
aus Eltern als auch aus zukünftigen Teammitgliedern schon während der Bauphase eine Art
Kerngruppe zu bilden analog zum Vorgehen des Trägers in Plagwitz, wo der gesamte Bauprozess
von einer aus Eltern bestehenden Neubaugruppe begleitet wurde. Für die Einarbeitungsphase
neuen Personals hat der Träger ein Management entwickelt, das „Feedback-Gespräche“ und
„Coaching durch Mentoren“ beinhaltet. Der Träger verfügt über Erfahrungen in Bezug zur
erfolgreichen
Umsetzung
von
Sanierungsund
Bauvorhaben
mit
verschiedenen
Fördermittelgebern und einem hohen Anteil an Eigenleistungen.
Besondere Stärken der Trägerschaft für Synergien und Innovation: Der Träger verfügt über
umfassende Erfahrungen in der Gründung, Übernahme, Betreibung und Erweiterung von Kitas
sowie über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Familienbildung. Drei Kitas und vier
Mütterzentren ergeben die Möglichkeit, die Familienbildung des Trägers auf eine breitere Basis zu
stellen und über neue, zentral organisierte Bildungsangebote für die Eltern aller Einrichtungen
nachzudenken, eine trägerinterne Fachberatung für die Kitas einzusetzen, die Verwaltungs- und
Sachbearbeitungsvorgänge zu optimieren mit der Chance, die LeiterInnen der Einrichtungen
diesbezüglich zu entlasten und ihnen mehr Ressourcen für die pädagogische Leitung und die
konzeptionelle Arbeit zur Verfügung zu stellen. Für eine neu hinzu kommende Einrichtung
bedeutet das, dass alle Angebote der Familienbildung des Trägers auch in dieser Kita den Eltern
und Familien zugänglich sind. Erfolgreich erprobte Kursprogramme, wie zum Beispiel „FuN“
(„Familie und Nachbarschaft“) unterstützen vertrauensbildend den Prozess des Ankommens der
Eltern in der Kita und fördern deren Aufgeschlossenheit gegenüber einer Auseinandersetzung mit
5
pädagogischen Themen, mit der eigenen Beziehung zu ihrem(/n) Kind(ern) und ermutigen zur
Beteiligung. Mit Unterstützung der trägerinternen Projektleitung Familienbildung wird auch die
neue Kita zum Kinder- und Familienzentrum entwickelt.
Auch die Zusammenarbeit mit Hebammen in den Mütter-/Familienzentren unterstützt das Anliegen,
bereits frühzeitig werdende Eltern zu beraten. Diese können Angebote wie Informationen,
Beratung, Unterstützung, Austausch miteinander nutzen. Angebots- und Kursprogramme für Eltern
werden an den unmittelbaren Bedürfnissen und Interessen orientiert.
Zu den Erfahrungen des Trägers gehört auch ein erfolgreiches Management von Kindertagespflege im Auftrag der Stadt.
Integrative pädagogische Arbeit: Der Träger betreibt zur Zeit nur eine Einrichtung mit drei
Integrationsplätzen mit entsprechend fachlich ausgebildetem Personal. Der Träger verfügt über
Erfahrungen mit Kindern mit erhöhtem Betreuungs- und Förderaufwand. Die Kitas des Trägers
sollen perspektivisch alle integrativ betrieben werden. Eine Mitarbeiterin qualifiziert sich deshalb ab
September zur Heilpädagogin. Der Träger weist zudem auf die langjährige gute Kooperation mit
Fachstellen (Logopädie, Psychologie, Ergotherapie) und Eltern hin. Inklusion wird als Haltung
verdeutlicht.
Entscheidungsvorschlag für die ITE Elsterstr. 2
Für die ITE Elsterstr. 2 lagen insgesamt 9 Bewerbungen vor.
Die Findungskommission schlägt als Betreiber den im Leistungsbereich Kindertagesstätten
erfahrenen Träger Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Leipzig e.V. (DKSB) vor.
Im Nachfolgenden werden insbesondere die Stärken der Bewerbung dargestellt.
Vorschlagsbegründung:
Motivation: Der DKSB Leipzig hat in den letzten 21 Jahren vier Kitas in unterschiedlichen
Stadtbezirken mit gegebenen räumlichen Bedingungen und vorhandenem Personal übernommen
und bei Bedarf erweitert. Dabei wurden bewahrenswerte Erfolge der bis dahin geleisteten Arbeit
erhalten und notwendige Veränderungen angegangen. Der Träger hat das bereits vorhandene
Personal einbezogen und neue Fachkräfte integriert. Für den Träger ist es ein großes Ziel einmal
von Anfang an eine neue Einrichtung mit zu planen, nicht nur konzeptionell zu reagieren, sondern
vom ersten Planungsmoment dabei zu sein, das Personal entsprechend auszuwählen, um dem
Leitbild des Trägers entsprechend jedem Kind und jeder Familie individuelle
Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten und gute Rahmenbedingungen zu schaffen.
Fachlicher Schwerpunkt für die Kita: die pädagogische Arbeit und die sich daraus ergebenden
fachlichen Schwerpunkte sind gekennzeichnet durch das Inklusionsprinzip; dem gemeinsamen
und mit Freude Lernen ab dem ersten Tag. Der DKSB gestaltet für und vor allem mit den Kindern
eine Lernwelt, die es ermöglicht, selbst aktiv zu sein und in Interessengemeinschaften für den
gemeinsamen Austausch am Thema zu treten. Innerhalb der thematischen Räume soll es jeweils
möglich sein, dass Kinder ausreichend entdecken können.
Teambildungsmaßnahmen während der Startphase und Einbindung der Eltern in die
Vorbereitungsphase: Um den Zusammenhalt des Teams vom ersten Tag an zu fördern und zu
unterstützen wird das Team, welches mit der Eröffnung startet, zuvor zwei erlebnispädagogisch
orientierte Reflexionstage mit externer Begleitung nutzen.
Im Alltag finden Teamsupervisionen und pädagogische Teamberatungen in der Regel außerhalb
der Öffnungszeiten statt. Im ersten Jahr, der Startphase wird der Träger vier zusätzliche
Schließtage nutzen, einmal je Quartal, an dem das Team gemeinsam tagsüber konzeptionell
arbeiten und beraten kann. Hierzu können je nach Bedarf externe Dozenten und Fachkräfte
6
eingeladen werden. Diese Schließtage werden bereits bei Interesse der Eltern an einem Platz in
der Kita bekannt gegeben, so dass sich die Eltern rechtzeitig um eine Alternativbetreuung
bemühen können. Auch ist es denkbar, dass sich nach dem ersten jeweiligen Gruppenelternabend
einzelne Eltern finden, die in oder außerhalb der Einrichtung eine Betreuung selbst organisieren.
Für die Kitas in Trägerschaft des DKSB Leipzig gibt es eine pädagogische Fachberaterin. Mit ihr
erfolgt eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu pädagogischen Themen, zu Teamund Mitarbeiterthemen. Darüber hinaus arbeitet der Träger mit der externen Fachberaterin des
DPWV eng zusammen. Einmal monatlich treffen sich die Leiterinnen mit der Fachberaterin und der
Geschäftsführerin. Der Rahmen wird genutzt zur kollegialen Beratung, zum Informationsaustausch
und zur Weiterentwicklung der Angebote.
Besondere Stärken der Trägerschaft für Synergien und Innovation: Alle Kitas des DKSB im
Ortsverband Leipzig sind nah vernetzt mit anderen Projekten des Vereins. Hier gibt es unter
anderem das Projekt Elternbildung. Dieses Projekt ist ein Bildungs- und Beratungsangebot für
Eltern der Stadt Leipzig. Dazu gehören der Elternbriefversand, das Elterntelefon und das
Elternkursangebot „Starke Eltern – Starke Kinder®“. Bewährt haben sich auch
themenübergreifende Workshops. Seit einem Jahr bietet der DKSB Leipzig einen vier-wöchigen
Elternkurs zum Thema Medienkompetenzen an. Auch dieser bietet sich sehr gut an, Eltern in ihrer
Erziehungskompetenz zu stärken. Je nach Interessen- und Bedarfslage der Eltern sind weitere
gemeinsame Familienangebote denkbar, wie z.B. Eltern-Kind-Kochen, gemeinsame Feste, VaterSohn-Kurse/Treffen, Sprachpatenschaften, (ehrenamtliche) Familienhelfer usw. Hier bietet sich
vorab an, ausführlich zu analysieren, welche Angebote bereits durch andere soziale Netzwerke
und Vereine abgesichert sind und welche Angebote besser in der Kita angenommen würden. Der
Träger hat im Rahmen der Bundesinitiative: Schwerpunktkitas Sprache & Integration eine Kita zur
Konsultationskita entwickelt.
Zu den Synergieeffekten gehören weiterhin:
MitarbeiterInnen können zwischen Einrichtungen des DKSB OV Leipzig e.V. wechseln, wenn
mal ein Standortwechsel oder eine Veränderung gewünscht sind.
Etabliertes Knowhow kann gezielter genutzt werden in Bezug auf die Fachberatung, die
insoweit erfahrene Fachkraft, Weiterbildungen und die Kita-Verwaltung,
Unterstützung der Kitas untereinander in Krankheits- oder anderen Situationen.
Entscheidungsvorschlag für die ITE Kohlenstr. (Bayerischer Bahnhof)
Für die ITE Kohlenstr. lagen insgesamt 13 Bewerbungen vor.
Die Findungskommission schlägt als Betreiber den in der Kinder- und Jugendhilfe erfahrenen
Träger LeiSA gGmbH vor.
Im Nachfolgenden werden insbesondere die Stärken der Bewerbung dargestellt.
Vorschlagsbegründung:
Motivation: Seit 2007 bereitet sich die LeISA gGmbH intensiv auf die Übernahme einer Kita vor.
Das Kita-Konzept hat der Träger in dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und auch mit der
Fachaufsicht des Landesjugendamtes besprochen. Das Konzept wurde im Fachgespräch als sehr
gut und für einen Einsteiger bemerkenswert detailliert und reflektiert bezeichnet. Der Träger will vor
allem mit seinem soziokulturellen Ansatz zur Trägerpluralität und Konzeptvielfalt in der Stadt
Leipzig beitragen. Alle anderen Jugendhilfeangebote des Trägers erreichen in der Prüfung durch
die Jugendhilfeplanung die höchstmögliche Bewertungsstufe. Der Träger will damit zeigen, dass er
in der Lage ist, auch neue Jugendhilfeangebote mit hoher Qualität aufzubauen.
Fachlicher Schwerpunkt für diese Kita: Der Träger setzt einen Schwerpunkt beim soziokulturellen
Ansatz. Dieser beinhaltet:
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• Aktivieren und Beteiligung ermöglichen: In der Arbeit werden die Kinder, deren Eltern und
Familien aber auch Dritte aktiv eingebunden. Der Träger versteht eine Kita als Gemeinschaft
vieler Akteure unter Anleitung, Koordination und natürlich Verantwortung der ErzieherInnen.
• Generationsübergreifend: Die Kita ist ein Ort der Kinder. Sie ermöglicht aber auch Angebote
für Eltern wie Familienbildung sowie -dienstleistungen und dient dem Sozialraum als
öffentlicher Ort für Begegnung und Kommunikation.
• Kultur als Methode in Bildungs- und Kommunikationsprozessen nutzen: Selbst gestaltete
kulturelle Aktivitäten sowie deren Rezeption sind niederschwellige, alltägliche Ereignisse in
der Kita. Sie unterstützen und ermöglichen die pädagogische Arbeit sowie die Entwicklung
der Kinder.
Ein weiterer Schwerpunkt für die Kita wird die Umsetzung naturwissenschaftlich-technischer
Bildung sein. Um die Neugier und das Interesse an Naturwissenschaft und Technik zu
wecken, wird sich der Träger in Kooperation mit dem „Haus der kleinen Forscher“, gefördert
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dieser Aufgabe stellen. Ziel ist es, die
Basiskompetenzen, wie Lernen und lernmethodische Kompetenz, Sprachkompetenz,
Sozialkompetenz und die Feinmotorik, durch Experimentieren und das Beschäftigen mit
naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen zu entwickeln. Eine Mitarbeiterin der
LeISA ist bereits Multiplikatorin für die Ausbildung von Fachkräften in Kitas nach dem
Konzept des „Hauses der kleinen Forscher“.
Teambildungsmaßnahmen während der Startphase und Einbindung der Eltern in die
Vorbereitungsphase: Die Leitung der Kita soll spätestens ein halbes Jahr vor der Eröffnung
feststehen. Sie wird die Teamentwicklung aktiv begleiten, in die Auswahl der künftigen Mitarbeiter
einbezogen, die Aufnahme der Kinder nach einem Eingewöhnungskonzept konzipieren und dabei
engen Kontakt zu den Eltern halten. Geplant sind gemeinsame „Baustellenbesuche“ ein/zwei
Monate vor der Eröffnung gemeinsam mit Eltern. Zwei ErzieherInnen werden schon in der Phase
der Ausstattung, Möblierung, aber spätestens 14 Tage vor der Aufnahme erster Kinder eingestellt
und werden die Räume vorbereiten, die Abläufe abstimmen, Kontakte zu Eltern und Kindern
aufnehmen. Die aktive Teamentwicklung wird der Träger durch eine enge Zusammenarbeit mit der
Rubicon Coaching GbR begleiten.
Zur Finanzierung der erhöhten Personalkosten während des Einstiegs in den Regelbetrieb hat der
Gesellschafter der LeISA ein zusätzliches Budget eingeräumt. Der Träger beschäftigt Fachkräfte
mit unterschiedlicher Spezialisierung (staatlich anerkannte ErzieherInnen, SozialpädagogInnen
und SozialarbeiterInnen). Eine Mitarbeiterin verfügt über langjährige Leitungserfahrung im
Kitabereich. Eine Finanzfachkraft des Trägers betreut bereits die Buchhaltung eines kleineren
Leipziger Kita-Trägers. Auch die Zusammenarbeit mit der H.-Goldschmidt- Schule wurde
entwickelt, um mittelfristig eine qualitativ hochwertige Personalstruktur entwickeln zu können. Der
Träger plant weiterhin den Einsatz von drei männlichen Erziehern und mindestens einem
europäischen Freiwilligen als Kulturmittler in der Kita.
Besondere Stärken der Trägerschaft für Synergien und Innovation: Der soziokulturelle
Arbeitsansatz bereichert künftig die Trägervielfalt der Leipziger Kitas. Für die weitere inhaltliche
Profilierung der neuen Einrichtung als „Haus der kleinen Forscher“ steht bereits eine Mitarbeiterin
der LeISA als Trainerin für die Ausbildung von Kita-Fachkräften zur Verfügung.
Die bestehende Zusammenarbeit mit freien Trägern im Sozialraum sowie mit erfahrenen KitaTrägern ermöglicht einen schnellen Aufbau einer funktionierenden Arbeitsstruktur in der neuen Kita.
Die Kooperation mit der H.-Goldschmidt-Schule nutzt der Träger, um die Kita als Lehreinrichtung
und Praktikumsbetrieb zu entwickeln.
Im Jugend- und Sozialbereich führt der Träger einen offenen Kinder- und Jugendtreff. Er ist im
Bereich der Schulsozialarbeit im Brennpunkt Leipziger Osten aktiv, kooperiert bei einer Vielzahl an
inhaltlichen Projekten mit Schulen, Horten, der Schulsozialarbeit und Kindereinrichtungen. Der
Träger verbindet musische Bildung & Jugendkultur z.B. im interkulturellen Integrationsprojekt im
Leipziger Osten „music for the people“. Er verbindet Medienbildung & Jugendschutz in Projekten
8
und bietet passgenaue Jugendhilfeleistungen in Leipzig und darüber hinaus Angebote an, wie: den
Offenen Kinder- & Jugendtreff im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“, den Jugendkulturkeller
Leipzig und die Medienwerkstatt Leipzig. Eine Mitarbeiterin bietet in zahlreichen Kitas des
öffentlichen und freier Träger die Fortbildung „Gewaltfreie Kommunikation“ sehr erfolgreich an.
Der Träger benennt über die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Umsetzung von
Erziehungspartnerschaft hinaus die Anforderung an hohe Professionalität im Auftreten der
pädagogischen Fachkräfte in der geplanten Einrichtung. Er schlägt parallel in der
Trägerkonzeption vor, die Kita auch für Familien ohne Kita-Bindung als wichtigen Anlaufpunkt im
Stadtteil zu öffnen im Sinne eines Familienzentrums. Mittelfristig sind der Ausbau und die
Qualifikation der Familienbildungsangebote angestrebt.
Schwerpunkt Integration: Die LeISA verfügt über langjährige Erfahrungen in der integrativen Arbeit.
Seit mehr als zehn Jahren bietet der Träger in der VILLA integrative Projekte an, wie die Foto-AG
mit mental herausgeforderten Menschen, die Jugendgruppe mit körperlich beeinträchtigen
Menschen sowie die überaus erfolgreiche mixed-able Tanzcompanie „Tanzlabor“. Das integrative
Tanzprojekt der Tanzcompany „Tanzlabor“12 aus Tänzern mit und ohne Handicap wurde 2012 mit
dem 1. Platz des Leipziger Bewegungskunstpreises für seine hohe künstlerische Qualität
ausgezeichnet. Im Jahr 2014 wurde die LeISA für ihre langjährige strategische Inklusionsarbeit mit
dem sächsischen Konzeptpreis „Barriere frei!“ ausgezeichnet.
Zusammenfassung:
Zusammenfassend schätzt die Findungskommission ein, dass die freien Träger:
•
Internationaler Bund Mitte gGmbH
•
Mütterzentrum Leipzig e.V.
•
Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Leipzig e.V.
•
LeiSA gGmbH
mit ihrem Engagement in Leipzig und ihrem umfangreichen Fachwissen sowie den Erfahrungen
aus ihrer Arbeit im Leistungsbereich Kita, anderen Leistungsbereichen und Modellprojekten auch
perspektivisch ein fachlich herausragendes Angebot für Leipziger Familien gewährleisten werden.
3. Finanzielle Bewertung
Anhand der Leistungskennzahlen Eigenkapitalquote, Eigenkapital sowie liquide Mittel der
vorgelegten Bilanz der Träger konnte deren Leistungsfähigkeit festgestellt werden. Die
Leistungskennzahlen weisen aus, dass die vier freien Träger die kostenintensiven Startmonate der
Inbetriebnahme der ausgewählten Kindertageseinrichtung bewältigen können und den nach § 14
Abs. 4 i. V. m. § 16 SächsKitaG zu erbringenden Eigenanteil an den Betriebskosten zu leisten im
Stande ist. Durch die vorgeschlagenen freien Träger erfolgte im Rahmen der Ausschreibung eine
Zusage zur Höhe des Eigenanteils an den Betriebskosten, die dem in der Stadt Leipzig üblichen
Standard entspricht.
Die den freien Trägern zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel (Elternbeiträge,
Gemeindeanteil, Landeszuschuss) sind sparsam und wirtschaftlich einzusetzen. Die
Platzkostenpauschalen sind mit dem Amt für Jugend, Familie und Bildung analog aller
Einrichtungen in freier Trägerschaft zu verhandeln.
4. Folgen bei Ablehnung
9
Vier neue Kindertageseinrichtungen sollen von je einem freien Träger ab 2016 betrieben werden.
Im Fall der Ablehnung dieser Vorlage würde ein neues Ausschreibungsverfahren erforderlich
werden.
Während der Bauphase soll der zukünftige Betreiber angemessen einbezogen werden.
Die Gestaltungsmöglichkeiten, die während der Bauphase durch einen Träger bestehen, können
bei Ablehnung nicht genutzt werden.
Anlage: Bewerbersituation
10
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für den Erhalt bzw.
die Neuschaffung von Arbeitsplätzen
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
verbessert
gesichert
verschlechtert
Begründung
keine
in Vorlage
Auswirkung
Seite 1
negative
Auswirkung
keine
Auswirkung
1 Arbeitsplatzsituation
2 Ausbildungsplatzsituation
3 finanzielle Situation der
Unternehmen: sie wird
durch städtische
Entscheidung (z. B. zu
Steuern, Gebühren,
Preisen für Gas-WasserStrom)
4 Bedeutung des
Vorhabens für
wirtschaftliche
Entwicklung
positive Auswirkung
hoch
mittel
5 Finanzierung
Drittmittel/
Fördermittel
private Mittel
ja
1)
Stad
t
Leip
niedrig
nein
ja
Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
nein
finanzielle
Folgewirkungen
für die Stadt
ja
nein
keine
Auswirkung
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine
ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien
mit Kindern aus.
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
Indikatoren
verbessert
auf
bisherigen
Niveau
hat stattgefunden
ist
vorgesehen
verschlechtert
keine
Auswirkung
Begründung in
Vorlage Seite 1
1 Vorschulische Bildungs-
und Betreuungsangebote
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
2 Schulische
Bildungsangebote,
Ausbildung und Studium
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
3 Wohnbedingungen für
Kinder, Jugendliche und
Familien (Angebot,
Attraktivität, Vielfalt,
Infrastruktur)
4 Kultur- und
Freizeitangebote,
Möglichkeiten zum Spielen,
Sporttreiben und Treffen
sowie Naturerfahrungen
für Kinder, Jugendliche
und Familien
5 Gesundheit und Sicherheit
von Kindern und
Jugendlichen/Schutz vor
Gefahren
6 Integration von Kindern
und Jugendlichen mit
Behinderungen oder
Migrationshintergrund
7 Finanzielle Bedingungen
von Familien
Indikator
8 Beteiligung von Kindern,
Jugendlichen und Familien
bei der zu treffenden
Entscheidung
1)
Stad
t
Leip
zig
01.1
5/01
Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
ist nicht vorgesehen
Begründung in
Vorlage, Seite 1
RV
Stand der Umsetzung der Beschlüsse
zur Vorlage Nr. DS 00618/14 Vom 22.10.2014
Beschluss der Ratsversammlung vom 25.02.2015
Beschluss- Nr.
Eingereicht von Dezernat für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Übergabe der Trägerschaft von integrativen Kindertageseinrichtungen
Stand vom 27.08.15
noch nicht begonnen
umgesetzt
aufgehoben
in Arbeit
geändert
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Datum/Unterschrift (en)
Sachstand:
1. Integrative Kindertageseinrichtung Curiestr. (Alte Messe),Trägerschaft Internationaler
Bund Mitte gGmbH
Der geplante Baubeginn ist der 1. Februar 2016. Voraussichtlicher Eröffnungstermin ist der
1.6.2017. Investor ist die LESG. Die Inbetriebnahme erfolgt verzögert, da derzeit geprüft wird, am
Standort einen Komplexbau zu errichten, der die Förderschule „Thonberg“ und die neue Kita
aufnehmen soll.
2. Integrative Kindertageseinrichtung Lindenauer Hafen, Trägerschaft Mütterzentrum e.V.
Die Rahmenbedingungen zur Standorteignung der Kita Am Lindenauer Hafen sind derzeit noch in
der Prüfung. Grund ist u.a. das Nichtzustandekommen eines geplanten Investitionsvorhabens im
Bereich Wohnungsbau, welches Voraussetzung für den Kitaneubau ist. Die Zeitschiene für die
folgenden Maßnahmen ist noch nicht festgelegt. Die LESG prüft derzeit die Finanzierbarkeit.
3. Integrative Kindertageseinrichtung Elsterstr. 2a,Trägerschaft Deutscher
Kinderschutzbund Ortsverband Leipzig e.V.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 24.06.2015. Die Inbetriebnahme der Einrichtung wird
voraussichtlich im April 2016 erfolgen. Investor ist die LWB mbH.
Stadt Leipzig
01.15/046/11.08
4. Integrative Kindertageseinrichtung Kohlenstr. (Bayerischer Bahnhof), Trägerschaft LeISA
gGmbH
Zum Standort laufen derzeit noch Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer. Ein Datum für
den Baubeginn steht noch nicht fest. Die Kita soll sich im EG und 1.OG eines Wohnhauses
befinden.