Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1039181.pdf
Größe
73 kB
Erstellt
01.10.15, 12:00
Aktualisiert
15.06.16, 14:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-01846-VSP-001
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
03.11.2015
Vorberatung
Fachausschuss Kultur
06.11.2015
Vorberatung
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
10.11.2015
Vorberatung
Ratsversammlung
19.11.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Betreff
Öffentliches und freies City-WLAN-Netz für Leipzig
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Nachteilig für die Stadt
Leipzig.
Rechtswidrig und/oder
x Zustimmung
Zustimmung mit Ergänzung
Alternativvorschlag
Ablehnung
x Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
zu 1.
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln durch Umsetzung Ratsbeschluss V-1522/13.
zu 2.
Ablehnung, da Umsetzung Ratsbeschluss V-1522/13 erfolgt.
zu 3.
Zustimmung, das Netz wird ohne städtischen Zuschuss errichtet und betrieben.
Begründung
Mit dem Ratsbeschluss V-1522/13 „Kostenloses Internet in der Leipziger Innenstadt“ wurde die
Verwaltung beauftragt dem Stadtrat eine Vorlage vorzulegen, in der die Möglichkeiten der
Realisierung eines kostenlosen mobilen Internets geprüft wird. Hierbei sollte die Stadt Leipzig bei
Einrichtung und Betrieb dieses Netzes keine eigenen finanziellen Mittel einsetzen. Weiterhin sollte
die Vorlage eine Prüfung und Beschreibung der rechtlichen, technischen und finanziellen
Umsetzungsbedingungen enthalten.
Im Zusammenhang mit dem Ratsbeschluss V-1789/13 „Flächendeckendes schnelles Internet
(Breitband-Internetzugang) im Stadtgebiet – ein Erfordernis für die Stadtentwicklung und
Wirtschaftsförderung“ wurde im Amt für Wirtschaftsförderung eine Anlaufstelle Breitband
eingerichtet. Diese Anlaufstelle übernahm die Koordination und die Gespräche mit den regionalen IT
Firmen zur Umsetzung des kostenlosen WLAN (drahtloser Zugang über Funknetz) in der Leipziger
Innenstadt.
In Deutschland investieren mittlerweile die großen Telekommunikationsanbieter, wie zum Beispiel
die Deutsche Telekom oder Vodafone (über die Tochter Kabel Deutschland), in den Ausbau eines
flächendeckendes WLAN-Netzes. Hintergrund ist, dass sich WLAN-Funktechnologien hervorragend
in das „Telefon-Netz“ der Anbieter integrieren lassen und dies mit offensichtlichen
Investitionsvorteilen. Erstes Beispiel war die Stadt Berlin, in welcher zum Beispiel Kabel Deutschland
ein großes kostenloses WLAN-Netz (kofinanziert durch stattliche Mittel) aufbaute. Auch in vielen
kleineren Städten gibt es mittlerweile WLAN Angebote, die teilweise durch die öffentliche Hand, aber
auch durch privatwirtschaftliche Initiativen finanziert und betrieben werden.
Zu den oben genannten rein privatwirtschaftlichen Engagements kommen mittlerweile auch in
Leipzig zahlreiche frei zugängliche WLAN-Angebote in den Bereichen der Gastronomie, des
Hotelwesens und des Einzelhandels. Über die Website www.hotspot-locations.de kann man
beispielsweise ca. 80 frei zugängliche WLAN-Hotspots für Leipzig recherchieren.
Vor diesem Hintergrund wurde in einer ersten Phase geprüft (technologisch, finanziell, rechtlich), ob
die LECOS den Aufbau und Betrieb eines WLAN durchführen kann. Technisch ist ein WLAN leicht
beherrschbar und kann durch verschiedene Technologien aufgebaut werden. Andererseits gibt es
kein Refinanzierungsmodell für die Gerätekosten und den Betrieb eines WLAN. Die rechtliche
Prüfung ergab, dass durch dieses Drittgeschäft der „In-House-Status“ der LECOS gefährdet würde.
Dieses Risiko stünde in keinem Verhältnis zu dem zu erwartenden Ergebnis.
In der zweiten Phase führten der Wirtschaftsbürgermeister, der Amtsleiter der Wirtschaftsförderung
und die Anlaufstelle Breitband im Amt für Wirtschaftsförderung Gespräche mit den Geschäftsführern
verschiedener regionaler Unternehmen (HL komm, PrimaCom und Kabel Deutschland), um
wettbewerbsneutral und ohne Kosten für die Stadtverwaltung ein kostenloses WLAN-Angebot in
Leipzig zu schaffen. Weitere Angebote von auch überregionalen Unternehmen wurden gesammelt
und gesichtet.
Allen Unternehmen wurde eine Analyse der am meisten besuchten Orte Leipzigs (Zielgruppe
Touristen), die eine WLAN-Versorgung erhalten sollten, zur Verfügung gestellt. Die Unternehmen
wurden weiterhin gebeten vor allem im Innenstadtbereich (Zielgruppe Bürger und Touristen) eine
möglichst hohe WLAN-Dichte zu erreichen.
Daraufhin wurden Basiskonzepte (wo in der Leipziger Innenstadt mit welcher Technik) sowie
Dämpfungsanalysen (wie weit reicht in der Leipziger Innenstadt ein WLAN-Signal) erstellt und das
Investment kalkuliert. Im Ergebnis erklärten sich alle drei Unternehmen bereit in und für Leipzig ein
kostenloses WLAN-Angebot aufzubauen. Alle Unternehmen erklärten sich auch bereit das Risiko
der Störerhaftung (Haftung des WLAN-Betreibers, wenn ein unbekannter Nutzer illegale Aktionen
über das WLAN auslöst) zu übernehmen.
Im Ergebnis der Gespräche, begann ein Unternehmen mit dem Aufbau einer WLAN-Infrastruktur in
der Leipziger Innenstadt. Wir gehen davon aus, dass bis Ende 2015 mit der Inbetriebnahme des
WLAN-Netzes in der Leipziger Innenstadt zu rechnen ist. Die Planungen des Unternehmens gehen
sogar von einem weiteren Ausbau dieses Netzes in Leipzig aus. Es wurde vereinbart, dass das
Unternehmen den Start der Kommunikation zum WLAN-Angebot in Leipzig selbst bestimmt.