Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1035620.pdf
Größe
5,9 MB
Erstellt
17.12.14, 12:00
Aktualisiert
14.01.16, 09:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. DS-00837/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Kultur
Ratsversammlung
Information zur Kenntnis
19.11.2015
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Betreff
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
1.
Die Ratsversammlung nimmt den Touristischen Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis
2019 (Anlage 1) sowie die geplante Erstellung eines Maßnahmenkataloges zur Kenntnis. Dieser
wird voraussichtlich bis zum 2. Quartal 2016 dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze
Sachverhalt:
1. Ausgangssituation:
Leipzig ist ein attraktives Städtereiseziel. Das Wachstum bei den Übernachtungen – als ein Indikator
– verlief in den letzten Jahren insgesamt, wie in allen Städten des deutschen Vermarktungsverbunds
„Magic Cities“, sehr positiv. Der Tourismus in Deutschland ist vergleichsweise krisenunabhängig und
ein stabiler Wirtschaftsfaktor. Tagestouristen sorgen für eine ganzjährig befriedigende Auslastung
von Infrastruktureinrichtungen und sind damit Grundlage für attraktive Tourismusregionen und
Freizeitlandschaften. Die vergleichsweise guten Ergebnisse Leipzigs bei der Anzahl der
Tagestouristen bilden neben den Übernachtungsgästen einen wichtigen Beitrag zum
Wirtschaftsstandort Leipzig. Der Tourismus insgesamt ist ein wichtiger Umsatzbringer und
Arbeitgeber in der Stadt Leipzig mit wichtigen Einkommens- und Beschäftigungseffekten (siehe
Anlage, S. 8, 3. Wirtschaftsfaktor Tourismus). Tourismus beinhaltet nicht nur Reisebüros und Hotels,
Tourismus ist eine Querschnittsbranche, die in viele Bereiche der Wirtschaft hineinreicht. Um im
Wettbewerb der Destinationen erfolgreich bestehen zu können, bedarf es der kontinuierlichen
Weiterentwicklung des touristischen Angebotes und der tourismusrelevanten Infrastruktur sowie der
Überprüfung der strategischen Komponenten, wie z.B. touristisches Potenzial, lokale
Rahmenbedingungen,
Wettbewerbssituation
sowie
tourismusrelevante
Einflussfaktoren.
Erfolgsfaktoren im Wettbewerb sind u.a. Anzahl und Ausstattung Attraktionspunkte und deren
Qualität, die Fähigkeit zur Vernetzung der Leistungsträger und das Potenzial der Destination als
Ganzes zur Innovation und Diversifikation touristischer Leistungsbündel. Zudem kommt neben der
Wirkung der Attraktivität kultureller Ressourcen in Leipzig, die einzigartige Steigerung der
Attraktivität natürlicher Ressourcen Leipzigs aus touristischer Sicht bedingt durch den
Landschaftswandel der Bergbaufolgelandschaften bzw. der Inwertsetzung der neu entstehenden
Gewässerlandschaft.
2. Stand der Bearbeitung, Inhalt und Ziele:
Diesen Entwicklungen Rechnung tragend, arbeitete die LTM GmbH ab 3. Quartal 2013 an einer
neuen gemeinsamen Marketing- und Destinationsstrategie für die Region Leipzig. Ein Baustein ist
der vorliegende Touristische Entwicklungsplan (TEP) für die Stadt Leipzig (gemäß Ratsbeschluss
RBV-1339/12 vom 20.09.2012), in dem sämtliche Analysen und Planungen dokumentiert und
zusammengeführt werden. Der TEP der Stadt Leipzig soll fortan als strategische Richtschnur für die
nachhaltige Entwicklung des Tourismus dienen.
Das vorliegende Konzept ist das Ergebnis eines umfangreichen Analyse- und
Abstimmungsprozesses. Es wurden Expertengespräche mit zahlreichen für den Tourismus
relevanten Akteuren von innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung durchgeführt. Am 10.12.2013
fand die Zukunftswerkstatt zum Tourismus in der Region Leipzig im Zoo Leipzig statt. Dort wurden
unter Beteiligung von Experten und Interessenvertretern von Fachverbänden, Unternehmen sowie
Stadträten die Vision und die Ziele im Tourismus der Region Leipzig erarbeitet. Abschließend sind
die Ergebnisse mehrfach abgestimmt worden. Im November 2014 fand die Abstimmung innerhalb
der Stadtverwaltung zum TEP statt. Ab Januar 2015 wurden Fachverbände und Interessensgruppen
einbezogen. Im Februar 2015 fand die Abstimmung und Verzahnung mit dem
Kulturentwicklungsplan (KEP) der Stadt Leipzig statt. Am 17.03.2015 wurde das Konzept im
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit den Fachausschussmitgliedern präsentiert.
Das Amt für Wirtschaftsförderung begleitete die LTM GmbH bei der Erstellung, organisierte im
November 2014 die Beteiligung der Dezernate und relevanten Fachämter und übernimmt mit
Übergabe des TEP durch die LTM GmbH ab dem 2. Quartal 2015 das Umsetzungscontrolling sowie
die Fortschreibung des TEP.
Das vorliegende Fachkonzept Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
beinhaltet die Rahmenbedingungen und Trends im Tourismus, den Wirtschaftsfaktor Tourismus, die
touristische Ausgangssituation mit Aussagen zu Struktur und Erreichbarkeit der Destination,
Infrastruktur- und Angebotsbetrachtung, Qualität der Angebote, touristische Nachfrage, Organisation
und Kooperation, Blick in die Region Leipzig, Ergebnisbewertung/SWOT-Profil sowie die Strategie
im Tourismus von Stadt und Region Leipzig. Die Strategie fokussiert auf die Hebung der Potenziale
der Teilregionen Stadt und Region sowie durch das Zusammenspiel.
Die Leitlinien der Tourismusentwicklung für die Stadt Leipzig zielen auf:
Seite 2/6
•
•
•
•
•
•
•
Halten des hohen Niveaus der touristischen Infrastruktur und deren Weiterentwicklung
Stärkung Leipzigs als Ziel für Privatreisende und Geschäftsreisende
weitere Profilierung Leipzigs in den Kernthemen des Marketings
Weiterentwicklung der Kooperationen und Ausbau Vernetzung in Stadt und Region
Beibehaltung eines zeitgemäßen Außenmarketings und dessen Weiterentwicklung
Ausbau der Qualität der Infrastruktur und im Service
Steigerung der Internationalität
Teil der Strategie ist das Zielsystem im Tourismus in Leipzig, das ableitend zur Weiterentwicklung
des Tourismus folgende Ziele benennt:
•
Ziele zur positiven Entwicklung des Tourismus in Leipzig
•
Ziele zur Fokussierung auf chancenreiche Themen
•
Ziele zur Sicherstellung der Angebots- und Servicequalität
•
Ziele zur Tourismuswirksamkeit und Finanzierung.
Zur Messbarmachung von Umsetzungserfolgen wird dabei die Definition von konkret
quantifizierbaren Zielen nach SMART (Specific, Measurable, Accep-ted, Realistic, Timely =
Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch, Terminierbar) angestrebt (vgl. Anlage 1, ab Seite 77).
Die strategischen Ableitungen zu den Marketingschwerpunkten umfassen dabei:
•
Musik- und Kulturstadt
•
Messe- und Kongressstadt, pulsierender Wirtschaftsstandort
•
Historische Höhepunkte
•
Freizeit- und Wassererlebnis Leipzig
•
Region Leipzig
Der Fokus auf definierte Zielgruppen und Zielmärkte ergänzt den strategischen Fächer.
Das vorliegende Fachkonzept schließt mit dem Ausblick auf die Handlungsfelder und
Maßnahmenbereiche zum Touristischen Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig.
3. Ausblick:
Das vorliegende Fachkonzept bildet die Basis für den Maßnahmenktalog des TEP. Dieser befindet
sich derzeit in Bearbeitung. Konkret werden bei den derzeit 138 Einzelmaßnahmen Status,
Umsetzungshorizont, Zuständigkeit sowie die weiteren Beteiligten und Zielgruppen definiert, darüber
hinaus werden die Einzelmaßnahmen mit den erforderlichen Handlungsschritten unterfüttert sowie
Grundlagen und Werkzeuge benannt. Der Maßnahmenkatalog wird nach erfolgtem Abstimmungsprozess als gesonderte Beschlussvorlage den Gremien vorgelegt. Mit Bestätigung des
Maßnahmenkataloges wird dieser Bestandteil des Touristischen Entwicklungsplans (TEP) der Stadt
Leipzig 2015 bis 2019. Ab 2016 wird der Umsetzungsstand zu den Maßnahmen jährlich erhoben.
Das Ergebnis wird dem Stadtrat als Umsetzungsbericht zum Maßnahmenkatalog des TEP vorgelegt.
Die Überarbeitung des Touristischen Entwicklungsplans (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019 ist als
Daueraufgabe im Amt für Wirtschaftsförderung verortet. Die Fortschreibung des Fachkonzepts
erfolgt ab 2019 und wird als Maßnahme Bestandteil des Maßnahmenkataloges des TEP.
Anlagen:
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Seite 3/6
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt
Leipzig bis 2019
Überarbeiteter Endbericht
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Touristischer Entwicklungsplan (TEP)
der Stadt Leipzig bis 2019
Baustein 1 zur Destinationsstrategie
für Leipzig und seine Region
Überarbeiteter Endbericht
Auftraggeber
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Augustusplatz 9
D-04109 Leipzig
Überarbeitung
Stadt Leipzig, Dezernat VII für Wirtschaft und Arbeit
Martin-Luther-Ring 4-6
D-04109 Leipzig
Auftragnehmer
B T E Tourismus- und Regionalberatung
Kreuzbergstr. 30
D-10965 Berlin
Gefördert mit Mitteln des Freistaates Sachsen
Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht.
Inhalt
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Inhalt
1
Einleitung ............................................................................................. 1
1.1
Untersuchungsgegenstand und Zielsetzung ............................................ 1
1.2
Methodisches Vorgehen ....................................................................... 3
2
Rahmenbedingungen und Trends im Tourismus ................................... 5
3
Wirtschaftsfaktor Tourismus ................................................................ 8
4
Touristische Ausgangssituation .......................................................... 11
4.1
Struktur und Erreichbarkeit ................................................................ 11
4.2
Infrastruktur- und Angebotsbetrachtung .............................................. 16
4.2.1
Touristische Infrastruktur und Angebote (aktuell und geplant) ............ 16
4.2.1.1
Messen und Kongresse .................................................................. 16
4.2.1.2
Kultur und Veranstaltungen ............................................................ 18
4.2.1.3
Freizeit-Erlebnisangebote ............................................................... 21
4.2.1.4
Aktiv an Land: Radfahren, Sport, Wandern/Pilgern ............................ 22
4.2.1.5
Wasserinfrastruktur....................................................................... 28
4.2.1.6
Natur und Grünflächen .................................................................. 32
4.2.1.7
Weitere Infrastruktur- und Angebotsbereiche ................................... 34
4.2.1.8
Beherbergung .............................................................................. 36
4.2.1.9
Barrierefreiheit ............................................................................. 39
4.2.2
Touristische Themen und Schwerpunktgebiete.................................. 40
4.3
Qualität der Angebote ........................................................................ 44
4.4
Touristische Nachfrage ....................................................................... 49
4.4.1
Amtliche Statistik .......................................................................... 49
4.4.2
Marktforschungsergebnisse ............................................................ 52
4.5
Exkurs: Kommunikation und touristische Produkte ................................ 59
4.6
Organisation und Kooperation (Tourismus Stadt Leipzig) ........................ 63
4.7
Blick in die Region Leipzig .................................................................. 65
4.8
Bewertung der Ergebnisse und SWOT-Profil .......................................... 69
4.8.1
Bewertung und Leipzig im Vergleich ................................................ 69
4.8.2
Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken .............................................. 73
5
5.1
Strategie ............................................................................................. 76
Vision .............................................................................................. 76
Inhalt
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
5.2
Ziele zur Weiterentwicklung des Tourismus der Stadt Leipzig .................. 77
5.3
Marketingschwerpunkte und Zielgruppen ............................................. 80
5.3.1
Strategische Ableitungen zu Marketingschwerpunkten ....................... 80
5.3.2
Zielmarkt-/Zielgruppenstrategie für Leipzig ...................................... 82
6
6.1
Handlungsfelder, Maßnahmen und Schlüsselprojekte ......................... 85
Handlungsfelder ................................................................................ 85
7
Quellenverzeichnis ............................................................................. 87
A1
Beteiligung bei der Konzepterarbeitung ............................................... I
A2
Touristische Infrastrukturen und Angebote ........................................ IV
A3
Bestehende Zielformulierungen .......................................................... IX
A4
Vision ............................................................................................... XII
Zusammenfassung der Stellungnahmen zum TEP Leipzig ............................ XVI
Inhalt
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abbildungen
Abb. 1
Arbeitsprogramm ................................................................................ 3
Abb. 2
Touristische Rahmenbedingungen im Tourismus...................................... 5
Abb. 3
Bruttoumsatz im Tourismus .................................................................. 8
Abb. 4
Bedeutung der touristischen Segmente .................................................. 8
Abb. 5
Profiteure des Tourismus ...................................................................... 9
Abb. 6
Überregionale Erreichbarkeit der Stadt Leipzig von den weiteren
Magic Cities ...................................................................................... 12
Abb. 7
Vernetzung Stadt und Region auf Bundesstraße und Schiene .................. 14
Abb. 8
Stadtverkehr Leipzig (ohne Bus) ......................................................... 15
Abb. 9
Übersicht - Infrastruktur und Angebote im Bereich Messe/Kongresse
(Auswahl)......................................................................................... 16
Abb. 10
Impressionen – Tagungen und Kongresse ............................................ 17
Abb. 11
Übersicht - Touristische Infrastrukturen/Angebote zu Kultur und
Veranstaltungen ................................................................................ 18
Abb. 12
Impressionen – Kulturelle Highlights mit (inter-)nationaler
Ausstrahlung .................................................................................... 20
Abb. 13
Impressionen – Freizeitattraktionen mit überregionaler Ausstrahlung....... 22
Abb. 14
Impressionen - Radfahren .................................................................. 23
Abb. 15
Wegweisung SachsenNetz Rad 2013 .................................................... 24
Abb. 16
Areale und touristische Wege im Themenfeld Wandern .......................... 27
Abb. 17
Gewässertouristische Infrastruktur (aktuell und geplant) ........................ 29
Abb. 18
Übersicht Wassertourismusausrichtung ................................................ 30
Abb. 19
Planungen und Projekte im Themenfeld Wasser (Fokus Tourismus) ......... 31
Abb. 20
Impressionen – Wasser ...................................................................... 32
Abb. 21
Impressionen – Szenemeilen und Passagen .......................................... 35
Abb. 22
Struktur der Betriebe in Leipzig allgemein ............................................ 37
Abb. 23
Struktur der Hotelbetriebe mit DEHOGA-Hotelsternen ............................ 37
Abb. 24
Beherbergungskapazitäten ................................................................. 38
Abb. 25
Planungen und Projekte im Bereich Beherbergung ................................. 39
Abb. 26
Touristische Kernräume 2013 ............................................................. 42
Abb. 27
Touristische Kernräume 2020 ............................................................. 43
Abb. 28
Touristische Servicekette.................................................................... 44
Abb. 29
Übersicht Klassifizierungen/Zertifizierungen .......................................... 45
Inhalt
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 30
Marktforschung Stadt Leipzig .............................................................. 47
Abb. 31
Anteil DEHOGA-klassifizierte sowie ServiceQ-zertifizierte Betriebe ........... 48
Abb. 32
Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen ..................................... 49
Abb. 33
Ankünfte und Übernachtungen inländischer/ausländischer Gäste
2013................................................................................................ 50
Abb. 34
Anteile der ausländischen Übernachtungen nach Quellenländer
(2013) ............................................................................................. 50
Abb. 35
Relative Entwicklung der Ankünfte ausländischer Gäste
(Marktgruppe 2) ................................................................................ 51
Abb. 36
Ankünfte und Übernachtungen in Leipzig nach Monaten (Jahr 2012) ........ 52
Abb. 37
Markenbeurteilung und Imageaspekte ................................................. 53
Abb. 38
Analysequadrant Stadt Leipzig ............................................................ 54
Abb. 39
Gestützte Themeneignung im Zeitvergleich .......................................... 54
Abb. 40
Charakteristik Leipzig-Gäste ............................................................... 55
Abb. 41
TOP 10 Aktivitäten der Gäste .............................................................. 57
Abb. 42
TOP 10 Besuchsgründe der Gäste ........................................................ 57
Abb. 43
Ausgewählte Kommunikationsmedien der Stadt Leipzig aus
Gästeperspektive .............................................................................. 60
Abb. 44
Reiseangebote im Bereich „Leipzig für Entdecker“ ................................. 62
Abb. 45
Struktur des Tourismus in der Stadt Leipzig .......................................... 63
Abb. 46
Ausgewählte Infrastrukturen und Angebote in der Region Leipzig ............ 65
Abb. 47
Vernetzung und Anbindung der Points of Interest in der Region
Leipzig ............................................................................................. 66
Abb. 48
Organisationsmodell Region Leipzig ..................................................... 68
Abb. 49
Leipzig im Magic City-Vergleich – Klassifizierungen/Zertifizierungen......... 70
Abb. 50
Leipzig im Magic City-Vergleich – Übernachtungen ................................ 72
Abb. 51
Entwicklung der Übernachtungen der Destinationen Sachsens................. 72
Abb. 52
Zusammenfassende SWOT ................................................................. 73
Abb. 53
Leitlinien der Tourismusentwicklung für die Stadt Leipzig ....................... 76
Abb. 54
Zielsystem Stadt Leipzig .................................................................... 77
Abb. 55
Themen Stadt Leipzig ........................................................................ 82
Abb. 56
Kernzielgruppen im privaten Reisesektor .............................................. 83
Abb. 57
Handlungsfelder für den Leipzig Tourismus 2013-2020 .......................... 85
Abb. 58
Handlungsfelder und Maßnahmenbereiche ............................................ 86
Inhalt
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abkürzungen
Abb.
Abbildung
ADAC
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.
adfc
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.
AG
Arbeitsgruppe
bspw.
beispielsweise
BVCD
Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V.
ca.
circa
DEHOGA
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
DMO
Destinationsmanagementorganisation
DTV
Deutscher Tourismus Verband
DZT
Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.
EUR
Euro
etc.
et cetera
e.V.
eingetragener Verein
FFH
Fauna-Flora-Habitat
GCB
German Convention Bureau
ggf.
gegebenenfalls
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
IHK
Industrie- und Handelskammer
Kap.
Kapitel
km/km²
Kilometer/Quadratkilometer
LNS
Leipziger Neuseenland
LSG
Landschaftsschutzgebiet/e
LMBV
Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH
LTM
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
LTS
Leipzig Tourist Service e.V.
LTV
Landestourismusverband
mind.
mindestens
Mio.
Million(en)
MIV
motorisierter Individualverkehr
ND
Naturdenkmale
N.N.
Nomen Nominadum (sinngemäß: Name ist noch einzusetzen)
NSG
Naturschutzgebiet/e
o.A.
ohne Angabe
ÖPNV
Öffentlicher Personennahverkehr
PKW
Personenkraftwagen
POI
point of Interest
RE
Regionalexpress
s.o.
siehe oben
SBL
Sächsisches Burgenland
SBUHL
Sächsisches Burgen- und Heideland
ServiceQ
ServiceQualität Deutschland
Inhalt
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
SHL
Sächsisches Heideland
SPA
Special Protection Area
SPNV
Schienenpersonennahverkehr
SUP
Stand Up Paddling
SWOT
Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats
(Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken)
TEP
Touristischer Entwicklungsplan der Stadt Leipzig
Tourist.
Touristische/touristischer/touristisches
TV
Tourismusverband
TWGK
Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum
u.a.
unter anderem
u.v.m.
und viele mehr
v.a.
vor allem
VDR
Verband Deutsches Reisemanagement e.V.
vgl.
vergleiche
z.B.
zum Beispiel
Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte
Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht.
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
1
Einleitung
Auf Basis der Anforderungen der Sächsischen Tourismusstrategie 2020 erfolgte die Erarbeitung einer gemeinsamen Destinationsstrategie für Leipzig und seine Region mit den folgenden Bausteinen:
Baustein 1: Touristischer Entwicklungsplan (TEP) für die Stadt Leipzig
Baustein 2: Marketingstrategie für die zukünftige Vermarktung der Region sowie Markenund Kommunikationsstrategie für die Region Leipzig
Baustein 3: Businessplan für die neue Organisationsstruktur (Abteilung Region der LTM)
Baustein 4: Weitere Elemente zur Destinationsstrategie, u.a. Berechnung der regionalökonomischen Bedeutung (Wirtschaftsfaktor Tourismus) sowie Qualitätsstrategie für
Stadt und Region Leipzig, Produktentwicklungswerkstatt in der Region
Baustein 5: Konzeptpapier Destinationsstrategie für Stadt und Region Leipzig
In dieser Abschlussdokumentation sind die Ergebnisse des Bausteins 1 zusammengefasst.
Auch die weiteren Bausteine wurden im Februar 2015 abgeschlossen.
1.1
Untersuchungsgegenstand und Zielsetzung
Leipzig erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Touristen und konnte im Jahr 2013 ein deutliches Plus bei den Übernachtungen verbuchen (+8,9%). Im Jahr 2013 besuchten laut amtlicher Statistik insgesamt 18,3 Mio. Touristen das Reiseland Sachsen. Touristenmagneten waren vor allem die Städte Leipzig und Dresden, wobei allein auf Leipzig 2,7 Mio. Nächtigungen
entfielen. Gerade in den letzten zehn Jahren konnten in Leipzig kontinuierlich wachsende
Ankünfte und gewerbliche Übernachtungen gezählt werden (vgl. Statistisches Landesamt
Sachsen 2013). Hinzu kommen jährlich ca. 28,5 Mio. Tagesgäste in Leipzig (dwif 2014).
Mit einem Bruttoumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro und einem Beschäftigungseffekt
von rund 42.160 Arbeitsplätzen hat sich der Tourismus mittlerweile als eine wichtige Branche
für die Stadt Leipzig etabliert.
Die sehr positive touristische Entwicklung der Stadt begründet sich durch kontinuierlich positive Nachfragetrends im Städtetourismus wie auch bei Kurzreisen, durch ein erfolgreiches
Marketing und PR der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, die die Stadt auf den Kernmärkten positioniert sowie durch einer positiven Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur und Angebote durch die Stadt Leipzig und den weiteren touristischen Akteuren.
Vor dem Hintergrund steigender Besucherzahlen, aktueller Trends sowie der angestrebten
intensiveren Vernetzung von Stadt und Region, will die Stadt Leipzig den neuen Rahmenbedingungen Rechnung tragen. Für den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Leipzig und
zur Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus wurde daher die Erarbeitung eines übergeordneten, strategischen Gesamtkonzeptes beauftragt, das die wesentlichen Rahmenbedingungen und Ziele für die zukünftige touristische Entwicklung zusammenfasst und sich an den
Vorgaben der Tourismusstrategie des Freistaates Sachsen 2020 orientiert.
Der touristische Entwicklungsplan (TEP) für die Stadt Leipzig ist als zusammenfassendes
Tourismuskonzept zu verstehen. Es hat dabei die folgenden Ziele:
1
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
eine konzeptionelle Grundlage für die weitere touristische Entwicklung der Stadt insgesamt zu liefern,
hierbei besonderes Augenmerk auf die Infrastruktur- und Angebotssituation zu legen,
den Weg zu einer gemeinschaftlichen, wirtschaftlich stabilen Kooperationsgemeinschaft
mit der umgebenden Region weiter zu festigen.
Das vorliegende Tourismuskonzept baut dabei auf den bereits bestehenden Grundlagen und
Strategien auf. Das heißt mit dem Tourismusplan werden die verschiedenen touristischen
Entwicklungsansätze und bestehenden Planungsvorstellungen der verschiedenen Dezernate, Ämter, Referate der Stadt Leipzig zusammengeführt und in einen konzeptionellen Zusammenhang gestellt. Ergänzend werden weitere Entwicklungspotentiale herausgearbeitet.
Fokus der Arbeit liegt dabei auf dem Themenfeld Tourismus, d.h. der Weiterentwicklung
der Stadt für Tagesausflügler und Urlaubsgäste. Infrastrukturen und Themen der Naherholung der Leipziger sind dann integriert, wenn sie touristische Bedeutung besitzen.
Das Tourismuskonzept soll insbesondere den folgenden Akteuren Orientierung bieten:
den Dezernaten und Ämtern der Stadt, um übergreifend und abgestimmt Tourismusprojekte zu planen und umzusetzen sowie die Tourismuspolitik zu unterstützen;
der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, um im Einklang mit dem Tourismuskonzept die Marketingstrategie umzusetzen und Leipzig auf den Kernmärkten zu positionieren;
allen touristischen Unternehmen und Institutionen.
2
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
1.2
Methodisches Vorgehen
Die Konzepterstellung erfolgt auf Basis der folgenden Arbeitsphasen und -schritte:
Situationsanalyse:
Aktualisierung der Trendanalyse und Rahmenbedingungen
Ermittlung der vorhandenen touristischen Infrastrukturen und Angebote der Stadt
auf Basis vorliegender Materialien (Planungsgrundlagen, Studien, Broschüren etc.)
(sowie der Region Leipzig zur Identifizierung von Vernetzungspotentialen),
Aktualisierung der Nachfrage- und Qualitätsanalyse
Ausarbeitung der Stärken-Schwächen, Chancen-Risiken
Strategie
Erarbeitung einer Vision „Tourismusentwicklung 2020“
Ableitung strategischer Ziele
Zusammenfassung strategischer Aussagen
Umsetzungskonzept
Bestimmung der Handlungsfelder
Erarbeitung von Maßnahmen 2013-2020 und Identifizierung von Infrastrukturschlüsselprojekten
Abb. 1
Arbeitsprogramm
© BTE 2013
3
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Zur Erarbeitung kamen folgende Methoden zum Einsatz:
Analyse und Auswertung vorliegender Daten und Konzepte
Auswertung vorliegender Konzepte, Planungen und Studien der Stadt Leipzig
Analyse der Printprodukte sowie der Internetseiten der Stadt Leipzig, der Leipzig
Tourismus und Marketing GmbH, des Tourismusverbandes Sächsisches Burgen- und
Heideland sowie der drei Tourismusvereine (Leipziger Neuseenland e.V., Sächsisches Burgenland e.V., Sächsisches Heideland e.V.)
Auswertung statistischer Kennzahlen sowie vorliegender Marktforschungsergebnisse
Persönliche Gespräche in Kleingruppen mit insgesamt elf Personen (aus acht verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung) zu touristischen Planungen und Planungsideen
sowie Handlungsbedarfen aus Blickfeld des jeweiligen Dezernates/Amtes
Zwei Projekt begleitende Veranstaltungen mit einem Fachbeirat zur Rückkopplung
der gutachterlichen Vorschläge und Vertiefung von Arbeitsinhalten
Einbindung eines erweiterten Akteurskreises in einer Zukunftswerkstatt „Stadt und
Region Leipzig“ mit öffentlichen und privaten Vertretern aus Stadt und Region
Kontinuierliche Abstimmung mit dem Auftraggeber (schriftlich und persönlich) und
der Vertretung der Stadt.
Einholung von Stellungnahmen zum Entwurf des Touristischen Entwicklungsplans für
die Stadt Leipzig (bspw. relevante Dezernate und Ämter der Stadt Leipzig sowie weiterer
Schlüsselpersonen)
Präsentation der Ergebnisse des Tourismuskonzeptes.
Eine Übersicht über die Veranstaltungen im Rahmen der Erarbeitung des TEP sowie der Akteure des Partizipationsprozesses finden sich im Anhang (vgl. Anlage A1).
4
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
2
Rahmenbedingungen und Trends im Tourismus
Sich verändernde Rahmenbedingungen und Umfeldfaktoren, die Gesellschaft, Ökonomie,
Ökologie, Technologie und Politik beeinflussen, stellen eine Herausforderung für die Funktionsfähigkeit des Tourismus dar. Insbesondere der demographische Wandel mit der Zunahme
älterer Personen und einer steigenden Diversität der Lebensformen sowie eine zunehmende
technische Vernetzung und mobile Erreichbarkeit, sind besonders hervorzuheben. Um attraktive Produkte zu entwickeln, die die Basis für zufriedene Gäste und somit den wirtschaftlichen Erfolg der Destination Leipzig und ihrer touristischen Unternehmen sind, ist es notwendig, dass touristische Rahmenbedingungen sowie abgeleitete aktuelle Trends und Entwicklungen im Tourismus beachtet werden.
Abb. 2
Touristische Rahmenbedingungen im Tourismus
© BTE 2013; Datenquelle: auf Basis ETC 2006; Bilder © BTE; BTE; Royalty-Free/Corbis
Ableitend sind die folgenden, allgemeinen touristischen Trends bei der Weiterentwicklung
des Tourismus zu berücksichtigen:
Qualitativer, bequemer und sicherer: Durch einen erhöhten Qualitätsanspruch gewinnen Service und Barrierefreiheit zunehmend an Bedeutung. Sicherheit betrifft dabei
nicht nur die körperliche Unversehrtheit, sondern auch reibungslose Reiseabläufe sowie
Transparenz und Produktsicherheit am unüberschaubaren Markt an Angeboten.
Erlebnisreicher: Das „Erleben“ spielt bei fast allen Zielgruppen eine zentrale Rolle, seien es Naturerlebnisse, kulturelle Angebote oder besondere Events. Eine Kombination un5
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
terschiedlicher Angebote verschiedener Erlebnisse sowie thematische Inszenierungen
werden kontinuierlich wichtiger.
Individueller: Veränderte Lebens- und Reisebedürfnisse, individuelle Lebenskonzepte
und ausdifferenzierte Familienstrukturen bedingen verschiedenste Ansprüche und haben
große Auswirkungen auf das Reiseprodukt und dessen Buchbarkeit. Gerade dies begünstigt das Dynamic Packaging.
Spontaner und billiger: Reiseentscheidungen werden kurzfristiger getroffen und die
Gäste erwarten eine schnelle Verfügbarkeit von Informationen (u.a. Onlinebuchbarkeit)
sowie ein aus Sicht des Reisenden angemessenes Preis-Leistungsverhältnis.
Kürzer: Haupturlaubsreisen verlieren, Kurz- und Mehrfachreisen gewinnen weiter an
Bedeutung. Zudem werden die Reisezeiten immer flexibler.
Gesünder: Das Bedürfnis nach physischer und psychischer Regeneration führt zur verstärkten Nachfrage nach intakter Natur, nach aktiver Betätigung sowie nach Fitness- und
Wellnessangeboten.
Klimafreundlicher: Auch das Bewusstsein für umweltverträgliches Reisen beginnt sich
immer stärker zu entwickeln. Ein funktionierender ÖPNV und klimaneutrale Angebote
sind hierfür entscheidend.
Entschleunigter und regionaler: Angebote im Zusammenhang mit der Natur oder
regionale Produkte werden wichtiger. Auch das Thema Kultur und regionale Besonderheiten (Events, Kulinarik, Kleidung etc.) sind verstärkt gefragt.
Als wichtige Herausforderung ist eine generelle Anspruchsinflation hervorzuheben, womit das
Spannungsverhältnis zwischen hohen und steigenden Erwartungen (Ansprüchen) der Kunden
(Qualität, Erlebnismaximierung etc.) bei gleichzeitig einer beschränkten Problemlösungsfähigkeit gemeint ist.
Mit einem Fokus auf den Städte- und Kulturtourismus lassen sich die folgenden wesentlichen Trends spezifizieren (vgl. DTV 2006; Reiter 2011):
Trotz konjunktureller Stagnation zeigt sich der Städtetourismus als noch nicht ausgeschöpftes Potential mit Zuwächsen verstärkt aus dem Ausland. Zusätzliche Nachfrage
aus dem Inland kann durch die Schaffung von Reiseanlässen gelingen.
„Harte“ Standortfaktoren verlieren an Bedeutung und werden zunehmend durch „weiche“
ersetzt (Image, Mentalität Bevölkerung, Umweltqualität, Kultur- und Freizeitangebot,
Einkaufsmöglichkeiten, usw.). Städte werden immer mehr zu Lifestyle-Marken mit
entsprechenden Angeboten und einer Vielfalt als Qualitätsmerkmal des Urbanen. Dabei
gewinnen Image und Profilierung als wichtigste Kriterien im Städtewettbewerb an Bedeutung.
Aktuelle Themen mit sehr hoher und hoher Bedeutung sind Tagestourismus, Kunst/Kulturtourismus, Senioren, Historie/Geschichte, allgemeiner Geschäftstourismus. Als wichtigste künftige Themen zur Zielgruppenansprache fungieren Tagungen/Kongresse, Internationaler Tourismus, Radtourismus, Kunst-/Kulturtourismus, Tagestourismus (vgl. TMO-Befragung 2005)
Insgesamt gewinnen natur- und erholungsbezogene Urlaubsformen (Rad-, Wasser,
Gesundheits-/Wellnesstourismus) an Bedeutung.
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Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Zum Reiseverhalten von Städte- und Kulturtouristen zeigt sich
Gäste reisen spontaner, öfter, aber kürzer (begünstigt durch Low-Cost-Carrier)
Besucher hegen vielartige Motivationen, in deren Kern das „Andersartige“ und pulsierende Stadtleben liegt. Gäste sind stetig auf der Suche nach neuen Erlebnissen, Begegnungen und Überraschungen – Sinnessteigerung als Leitmotiv.
Suche nach dem „Live-like-a-Local“-Gefühl und der authentischen Alltagskultur
(siehe Entwicklung von airbnb oder wimdu).
Klassische Sehenswürdigkeiten fungieren als Basis, kreative und subkulturelle Angebote als besondere und experimentelle Bereicherung des Städtebesuchs.
Durch die hohe Reiseerfahrung der Besucher besteht besonderes Gewicht auf qualitativer Infrastruktur und Angeboten. Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie
Freiraumqualitäten in den Innenstädten bleiben wichtig.
Die Schere zwischen Touristen mit viel Geld und wenig Zeit sowie Touristen mit
wenig Geld und viel Zeit wird immer größer.
Im Bereich Vertrieb ist die Webseite wichtigstes Instrument, ergänzt um die TouristInformation mit qualifizierter und persönlicher Beratung.
Für den Geschäftstourismus, insbesondere Tagung/Kongresse/Veranstaltungen, lassen sich
als Trends zusammenfassen (vgl. GCB 2013a; GCB 2013b; CWT 2012; EITW 2013):
Deutschlands Image als Tagungs- und Veranstaltungsdestination steigt kontinuierlich.
Die Zahlen bei den Veranstaltungen und Teilnehmern steigen, aber der Wettbewerb
wird kontinuierlich härter.
Internationale Veranstaltungen gewinnen weiter an Bedeutung.
Steigende Bedeutung moderner Technologien und Tools zur Unterstützung der Tendenzen im Bereich modern – interaktiv – hybrid, z.B.
Steigende Relevanz von Online-Produkten und -präsenz
in der Vorbereitung,
Durchführung und Nachbereitung (Social-Media, Online-Buchungssystemen etc.).
Flexible Raum- und Technikinfrastruktur für interaktive Veranstaltungsformate, z.B.
Barcamps, Open-Space-Konferenzen etc. mit Berücksichtigung von Fragen, Anmerkungen und Meinungen der Teilnehmer zur gemeinsamen Wissensgenerierung.
Virtuelle Tagungseinheiten für dezentrale Veranstaltungen, wie virtuelle Konferenzen, massiv open online courses von Universitäten oder Hybride Events (reale Veranstaltungen mit Angeboten zur gleichzeitigen virtuellen Teilnahme oder mit wechselnden physischen und virtuellen Veranstaltungselementen) als Ansatz zur raumübergreifenden Wissensvermittlung.
Zentrale, verkehrsgünstige Standorte oder besondere Bauten (Barrierefreiheit, gesunde
Wohlfühlatmosphäre) dienen als wichtige Standortfaktoren.
Branchenkompetenz lässt sich als Wettbewerbsfaktor ausmachen.
Steigende Nachfrage nach Qualitätsstandards und insbesondere Nachhaltigkeitsengagement. Gerade Green Meetings gewinnen in Deutschland an Bedeutung, aber
Nachhaltigkeit umfasst im Verständnis zunehmend, neben Umweltschutz, auch die Einhaltung nachhaltiger Standards im Hinblick auf die sozialen Aspekte Corporate Social
Responsibility (CSR), Mitarbeiterkomfort und Compliance sowie wirtschaftliches Handeln.
7
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
3
Wirtschaftsfaktor Tourismus
Mit einem Bruttoumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro und einem Beschäftigungseffekt
von rund 42.000 Arbeitsplätzen ist der Tourismus eine wichtige Branche für die Stadt Leipzig.
Ableitend aus den Aufenthaltstagen sowie den durchschnittlichen Ausgaben der Gäste ergibt
sich konkret ein Bruttoumsatz im Tourismus von 1.514,8 Mio. EUR. Die größte Bedeutung besitzen dabei die Tagesreisen mit 67,2%, gefolgt von den Aufenthaltstagen in gewerblichen Betrieben mit 32,3% (vgl. dwif 2014).
Abb. 3
Bruttoumsatz im Tourismus
© dwif 2014; Anmerkungen: gerundete Werte;
Abb. 4
2, 3
Statistisches Landesamt Sachsen
Bedeutung der touristischen Segmente
© dwif 2014
Die Profiteure sind zusammengefasst das Gastgewerbe mit 39,2%, der Einzelhandel mit
38,5% und der Bereich Dienstleistungen mit 22,3% (vgl. dwif 2014). Eine Unterscheidung
der Profiteure im Bereich Übernachtungsgäste und Tagesreisen zeigt die Abb. 5.
8
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 5
Profiteure des Tourismus
© dwif 2014
Ableitend aus dem Bruttoumsatz ergibt sich ein touristischer Einkommensbeitrag von 689,1
Mio. EUR. Dies entspricht einem Äquivalent von rund 42.160 Personen1, die durch die
touristische Nachfrage in Leipzig ein durchschnittliches Primäreinkommen (=16.345 EUR) pro
Kopf beziehen (vgl. dwif 2014).
Aus einer Kombination aus Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer resultiert ein Steueraufkommen von zusammen ca. 146,2 Mio. EUR, das als Gemeinschaftssteuer jedoch Bund,
Land und Kommunen gemeinsam zukommt (vgl. dwif 2014).
Exkurs: Stadt und Region
Eine gemeinsame Betrachtung von Stadt und Region hinsichtlich der wirtschaftlichen Effekte
ergibt folgendes Bild (vgl. dwif 2014):
Die Stadt Leipzig und die Region Leipzig weisen zusammen einen touristischen Bruttoumsatz von insgesamt 2.078,9 Mio. EUR aus. Die Stadt Leipzig generiert dabei einen Anteil von 72,9% des gesamten Umsatzes.
Der Einkommensbeitrag für die Stadt und die Region beträgt zusammen 965,6 Mio. EUR.
Somit beziehen 56.440 Personen, durch die touristische Nachfrage, ein durchschnittliches
Primäreinkommen von 17.109 EUR pro Kopf.
Das gemeinschaftliche Steueraufkommen, aus Mehrwert- und Einkommenssteuer, beträgt für die Stadt und Region kombiniert 201,1 Mio. EUR.
Exkurs: Entwicklung des Wirtschaftsfaktor Tourismus
Um Tendenzen für die Entwicklung des Wirtschaftsfaktors Tourismus zu ermitteln, sind die
absoluten Zahlen der Übernachtungsgäste sowie Tagesgäste zu betrachten. Mit Blick auf die
Entwicklung lässt sich zusammenfassen:
1
Der Wert ist nicht mit der Anzahl der durch den Tourismus in Leipzig beschäftigten Personen
gleichzusetzen, da bspw. viele Personen nur anteilig vom Tourismus leben.
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Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Von 2011 bis 2013 ist die Zahl der Übernachtungen deutlich von 2,135 Mio. auf
2,768 Mio. gestiegen (+29,6%). Dies lässt sich sowohl durch eine steigende Anzahl
an Gästen sowie einer steigenden durchschnittlichen Aufenthaltsdauer begründen. Die
Entwicklung führt zu einem steigenden touristischen Bruttoumsatz bei den Übernachtungsgästen.
Wie in beinahe allen deutschen Destinationen ist die Zahl der Tagesreisen hingegen
gesunken. Grundlage bilden die Erhebungen des dwif aus dem Jahr 2006 und 2013.
Wurden für Leipzig 2006 noch 34 Mio. Tagesreisen ermittelt, so waren es 2013 nur noch
28,5 Mio. Hierbei zeigt sich eine Veränderung der Zahl der Tagesreisen um -16,2%. Dieser Trend lässt sich aber deutschlandweit beobachten, bspw. Hamburg -22,34%, Berlin
-19.92%, Bremen -16,44%. Die Entwicklung führt zu einem sinkenden touristischen
Bruttoumsatz bei den Tagesgästen.
Als mögliche Gründe lassen sich nennen:
Bevölkerungsentwicklung: In Deutschland lebten im Jahr 2013 1,55 Mio. weniger Menschen im Vergleich zu 2006 (vgl. Statistisches Bundesamt). Im Landkreis
Leipzig ist z.B. die Bevölkerung seit 2007 um 5,5% geschrumpft.
Im Vergleich zum Jahr 2006 hat zudem eine weitere Altersverschiebung der Bevölkerung stattgefunden. Es gibt in der Bevölkerungspyramide immer mehr ältere und
damit auch immobilere Menschen.
Zunahme der Konkurrenz: In den letzten Jahren erfolgte eine Verdichtung der
Attraktionen. Das Angebot und die Auswahl der Attraktionen ist gewachsen und
somit auch die Konkurrenz. Bürger finden ggf. an ihrem Wohnort interessante Freizeiteinrichtungen und müssen damit nicht mehr so oft einen Tagesausflug unternehmen.
Es gibt zudem mehr Veranstaltungen und Events. Auch damit steigen die Konkurrenz und der Wettbewerb um Tagesgäste.
Spitzenjahr 2006: Für das Jahr 2006 lässt sich ein Allzeithoch bei den Tagesreisen der Deutschen erkennen. Offenbar findet seitdem eine gewisse Zurückhaltung
bei Tagesreisen statt.
Konzentration: Auch wenn es in vielen Destinationen "gefühlt" mehr Tagesgäste
gibt, so konzentrieren sich diese oftmals auf einige gästeorientierte Attraktionen,
die eine Zunahme der Besucher verbuchen können.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass der steigende Bruttoumsatz bei den Übernachtungsgästen den sinkenden Bruttoumsatz bei den Tagesgästen nicht vollständig ausgleichen kann.
10
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4
Touristische Ausgangssituation
4.1
Struktur und Erreichbarkeit
Bevölkerung und Wirtschaft
Die Stadt Leipzig befindet sich im Nordwesten des Freistaates Sachsens nahe der Grenze zu
Sachsen-Anhalt. Die Stadt ist vom Landkreis Leipzig im Süden und vom Landkreis Nordsachsen im Norden umgeben.
Auf der Stadtfläche von 297,4 km2 leben 530.761 Einwohner (Stand 30. Nov. 2013), was
insgesamt einer Bevölkerungsdichte von rund 1.785 EW/km2 entspricht (vgl. Statistisches
Landesamt Sachsen 2013). Insgesamt wächst Leipzig im Vergleich zu vielen anderen Städten, denn seit der Jahrtausendwende ist die Einwohnerzahl Leipzigs kontinuierliche gestiegen. So konnte bspw. von 2012 zu 2013 ein Wachstum von +1,9% verzeichnet werden – ein
deutlich größerer Anstieg als in Dresden (+1,0%) oder Chemnitz (+0,5%) bzw. dem Freistaat Sachsen (-0,1%). Dies lässt sich durch Wanderungsgewinne in die Stadt, insbesondere
bei den ausbildungsrelevanten Jahrgängen, sowie positive Geburtenzahlen erklären. Auch für
die Zukunft wird der Stadt Leipzig weiterhin eine positive Entwicklung der Einwohner prognostiziert. Dabei wird gerade die Zahl der erwerbstätigen Bevölkerung (15 bis 64 Jahre) steigen und sich die Stadtbevölkerung zunächst verjüngen. Der Anteil älterer Menschen über 65
Jahre wird prozentual erst ab 2024 ansteigen (vgl. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen 2013; Statistisches Landesamt Sachsen 2013).
Im Bereich Wirtschaft war Leipzig bis 1989 einer der bedeutendsten Industriestandorte in der
DDR mit einer hohen Konzentration von Großbetrieben. In der Folge der politischen Wende
kam es zu einem Zusammenbruch der Industrie mit dem Wegfall ganzer Produktionszweige.
Seit 2000 lassen sich wieder positive Effekte in der wirtschaftlichen Entwicklung feststellen.
Mittlerweile ist Leipzig wieder ein wichtiger Wirtschaftsstandort mit Firmen wie DHL, Porsche,
BMW etc. Die Stadt setzt dabei auf wachstumsträchtige und bereits in ihren Grundstrukturen
entwickelte Branchenschwerpunkte im Rahmen der Clusterstrategie. Dies sind
Medien und Kreativwirtschaft,
Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie,
Automobil- und Zuliefererindustrie,
Logistik und Dienstleistungen sowie
Energie und Umwelttechnik (Stadt Leipzig 2009).
Leipzig, als regionales Dienstleistungszentrum, hat insbesondere in den Bereichen Medien
und Kreativwirtschaft, Gesundheitswirtschaft sowie Messe- und Kongresswesen eine überregionale Bedeutung. Zudem konnte die Wissenschafts- und Forschungslandschaft durch Neuansiedlungen und den Ausbau der universitären Einrichtungen insbesondere in den Bereichen
Medien, Gesundheitswirtschaft, Umwelttechnik und Biodiversitätsforschung gestärkt werden.
Heute ist Leipzig ein wichtiger Wissenschafts- und Bildungsstandort mit steigenden Studentenzahlen. Betrug die Arbeitslosenquote 2003 noch 19,7% so sind es 2013 nur noch 10,5%.
11
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Sie liegt damit aber immer noch über dem Durchschnittswert des Freistaates Sachsen
(8,8%) (vgl. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen 2014).
Erreichbarkeit
Durch die zentrale Lage und die Wegeinfrastruktur kann die überregionale Anbindung der
Stadt Leipzig als sehr verkehrsgünstig beurteilt werden. Die Erreichbarkeit ausgewählter
Städte in Deutschland per Flugzeug, Auto, Zug oder Reisebus ist in der folgenden Abbildung
dargestellt.
Abb. 6
Überregionale Erreichbarkeit der Stadt Leipzig von den weiteren Magic Cities
© BTE 2013
12
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Leipzig ist durch den Flughafen Halle-Leipzig von fünf innerdeutschen und annähernd 40
europäischen Direktzielen per Flugzeug erreichbar.
Die Bundesautobahnen A9 und A14 stellen wichtige Verbindungsachsen Richtung Berlin
und München sowie Dresden und Magdeburg dar. Die seit 2009 vollständig befahrbare
A38 schafft eine Ost-West-Achse zwischen Leipzig und Göttingen. Mit der Verlängerung
der A72 wird eine verbesserte Verbindung nach Chemnitz angestrebt. Der Streckenabschnitt Borna-Rötha soll bis 2017 fertiggestellt werden, für den Abschnitt Rötha – A38
liegt seit März 2014 Baurecht vor.
Auf der Schiene ist Leipzig über zahlreiche Direktverbindungen sowie den CityNightLine
von verschiedenen deutschen Zielen mit der Deutschen Bahn erreichbar. Ergänzend bieten die Veolia-Gruppe (Mitteldeutsche Regiobahn, bis Ende 2014 InterConnex) und die
Erfurter Bahn weitere Verbindungen.
Mit den verschiedenen Fernbusanbietern (u.a. FlixBus, MeinFernbus, BerlinLinienBus,
Postbus) ist Leipzig an die großen deutschen Städte angebunden. Ein zentraler Omnibusbahnhof mit Begleitinfrastruktur und ausreichend Kapazitäten (ZOB) für Fernbusse ist in
Leipzig noch nicht vorhanden.
Auch die Anbindung von Stadt und Region kann als gut bis sehr gut beurteilt werden.
Leipzig ist über die Bundesstraßen B2, B6, B87, B95, B181 und B184 sehr gut mit dem
Umland verbunden.
Durch die Eröffnung des City-Tunnels hat sich das Schienennetz zwischen Stadt und Region verbessert. Fünf S-Bahn-Linien und diverse Regionalbahnlinien laufen strahlenförmig von Leipzig in die Region (vgl. Abb. 7).
Außerhalb der Stadt ist der ÖPNV mit Bussen sehr stark vom Schülerverkehr abhängig
und in den Ferien sowie an den Wochenenden stark eingeschränkt. Auch besondere
Points of Interest (z.B. Kanupark Markkleeberg, Wassersportresort All-on-Sea am Schladitzer See) sind am Wochenende erschwert oder nicht mit dem ÖPNV erreichbar.
Seit 2001 besteht der Verbundtarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV). In
diesen sind Straßenbahn, Stadtbus, S-Bahn und Regionalverkehr integriert. Heute deckt
er ein Gebiet von rund 50 km um Leipzig ab.
Entsprechend der Radverkehrskonzeption 2014 des Freistaates Sachsen bildet der Elsterradweg als Fernradweg eine weitere überregionale Anbindung für den touristischen Radverkehr.
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Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 7
Vernetzung Stadt und Region auf Bundesstraße und Schiene
© BTE 2014
Für das Stadtgebiet von Leipzig lässt sich zusammenfassen:
Das Hauptverkehrsnetz der Stadt ist als Radialnetz mit Fokus auf das Zentrum ausgerichtet. Der Promenadenring ist entsprechend dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept“, trotz Anstrengungen zum Aufbau eines Tangenten-Ring-Systems, die am meisten
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Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
frequentierte Straße. Der Zustand der Straßen ist sehr unterschiedlich, 10% sind dringend reparaturbedürftig (vgl. Stadt Leipzig 2009). Car-Sharing-Angebote sind in steigender Zahl in Leipzig vorhanden. Parkplätze um die Innenstadt sind vorhanden. Mit Blick
auf die Gästeparkplätze stellen aber gerade Veranstaltungen in der Red Bull Arena und
Arena Leipzig eine Herausforderung dar.i
Im Stadtverkehr von Leipzig weist das Liniennetz des ÖPNV eine hohe Netzdichte und
einen guten Erschließungsgrad auf. Dies erfolgt (vgl. Stadt Leipzig 2009) über
Straßenbahnen (14 Linien mit mehr als 250 Haltestellen), die mit 15 Haltestellen
über die Stadtgrenzen hinausreichen,
S-Bahnen (25 Haltepunkte) sowie
Stadtbusse (ca. 300 Haltestellen), als Zubringer, Ergänzung und Verbindung schienengebundener Verkehrsmittel.
Abb. 8
Stadtverkehr Leipzig (ohne Bus)
© BTE 2013; Kartengrundlage: OpenStreetMap-Lizenz CC-BY-SA 2.0
15
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.2
Infrastruktur- und Angebotsbetrachtung
4.2.1
Touristische Infrastruktur und Angebote (aktuell und geplant)
Nachfolgend sind themenspezifisch die aktuellen Infrastrukturen und Angebote dargestellt,
wichtige Aussagen aus bestehenden Studien und Planungsgrundlagen zur Weiterentwicklung
der Infrastrukturen und Angebote dargelegt sowie konkrete Planungen zu neuen Infrastrukturen aufgelistet. Die Infrastrukturplanungen sind ins Maßnahmenprogramm (vgl. Kapitel 6)
eingeflossen und dort vertieft beschrieben.
4.2.1.1 Messen und Kongresse
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Leipzig, als ältester Freihandelsplatz der Welt, verfügt mit dem neuen Messegelände und
dem Congress Center sowie modernen Kongress- und Tagungshotels in verschiedenen Standards über eine gute Infrastruktur für Messen und Kongresse. Ergänzt durch die Verkehrsanbindung sowie den Wirtschaftspartnern, der Universität, den weiteren Hochschulen und weiteren wissenschaftlichen Instituten ist Leipzig ein wichtiger Messe- und Kongressstandort.
Zudem bieten die touristischen Partner aus Hotellerie und Gastronomie sowie die Innenstadt
mit Kultur- und Shoppingmöglichkeiten ein Ergänzungsprogramm.
Abb. 9
Übersicht - Infrastruktur und Angebote im Bereich Messe/Kongresse (Auswahl)
Leipzig in Fakten
Messe-, Tagungs- und Kongressstandorte
agra Veranstaltungsgelände Leipzig
Arena Leipzig/Red Bull Arena
asisi Panometer Leipzig
Auerbachs Keller Leipzig
Bayerischer Bahnhof
CCL Congress Center Leipzig
Da Capo Eventhalle
Eventpalast Leipzig/Halle
Flughafen Leipzig/Halle
Gasthaus und Gosebrauerei
BELANTIS
city tagung LEIPZIG
die Tagungslounge
Gewandhaus zu Leipzig
GLOBANA Trade Center
Hôtel de Pologne
Kohlrabizirkus Leipzig
Krystallpalast Varieté Leipzig
Leipziger KUBUS des Helmholtz-Zentrums für
Umweltforschung – UFZ
Leipziger Messe
Mediencampus Villa Ida
MDR und media city leipzig
MORITZBASTEI
Panorama Tower - Plate of Art
Porsche-Werk Leipzig
Ratskeller der Stadt Leipzig
WERK 2
Zoo Leipzig GmbH
pentahotel Leipzig
Radisson Blu Hotel, Leipzig
RAMADA Hotel Leipzig
Sachsenpark-Hotel
Steigenberger Grandhotel Handelshof Leipzig
The Westin Leipzig
Victor's Residenz-Hotel Leipzig
Tagungs- und Kongresshotels
GLOBANA Airport Hotel
Hotel Fürstenhof, Leipzig - A Luxury Collection
Hotel
ibis Styles Leipzig
Leipzig Marriott Hotel
Mercure Leipzig Am Johannisplatz
NH Leipzig Messe
Novotel Leipzig City
Park Hotel Leipzig
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Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Agenturen
akd congress & events
Agentur für Event Designevent lab. GmbH
F&U confirm
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
SAXONIA M.I.C.E. & More
Wichtige Kongresse und Messen
Jährlich stattfindende Kongresse
Internationales Transport Forum
LINC Congress (Leipzig Interventional
Course)
Messen
Leipziger Buchmesse
AMI Auto Mobil International und AMICOM
HAUS-GARTEN-FREIZEIT
Beach & Boat
AMITEC
modell-hobby-spiel
Designers' Open - Festival für Design
GRASSIMESSE
OTWorld, Weltkongress und Weltleitmesse für
Prothetik, Orthetik, Orthopädieschuhtechnik,
Kompressionstherapie und Technische Rehabilitation
Quelle:
www.do-it-at-leipzig.de
Im Rahmen der im Jahr 2000 gestarteten Initiative "Feel the spirit .. do-it-at-leipzig.de" beteiligen sich fast 50 Partner finanziell an den Marketingaktivitäten und vermarkten gemeinsam Leipzig als Kongress- und Tagungsdestination.
Basis ist dabei das Miteinander von Leipzig Tourismus
und Marketing (LTM) GmbH, Leipziger Messe GmbH,
den Tagungshotels, Event-Locations und verschiedensten Kongressdienstleistern. Über das Tagungs- und
Kongressportal für Leipzig lassen sich bspw. Tagungshotels, Eventlocations, Veranstaltungsräume, Tagungsräume, Seminarhotels, Konferenzhotels oder Kongresshotels PLUS Service-Partner finden.
Abb. 10
Impressionen – Tagungen und Kongresse
© www.city-tagung-leipzig.de; LTM-Schmidt, Zoo Leipzig, radisson-leipzig.com
17
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Messen/Kongresse
Als wichtige Planung sind die Sanierung der Kongresshalle am Zoo und die Wiederbelebung
als innenstadtnahes Kongress- und Tagungszentrum hervorzuheben.
4.2.1.2 Kultur und Veranstaltungen2
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Leipzig ist seit Jahrhunderten Bürgerstadt und beherbergt eine reiche und breite kulturelle
Infrastruktur, die junge Menschen bis hin zur älteren Generation attraktive Möglichkeiten
bietet. Ergänzend finden zahlreiche Events und Veranstaltungen in ganz unterschiedlichen
Bereichen (Musik, Kunst, Sport etc.) statt. Eine detaillierte Auflistung der touristische Infrastrukturen und Angebote im Bereich Kultur und Veranstaltungen findet sich in der Anlage
und ist nachfolgend zusammengefasst.
Abb. 11
Übersicht - Touristische Infrastrukturen/Angebote zu Kultur und Veranstaltungen
Leipzig in Fakten
Musik
Gewandhaus zu Leipzig, Oper Leipzig (Opernhaus und Musikalische Komödie),
Bach-Archiv Leipzig (mit Bach-Museum) sowie weitere Musikspielstätten
17 Orchester und Chöre, allen voran das Gewandhausorchester und der Thomanerchor, MDR Sinfonieorchester
verschiedenste Archive und Gedenkstätten zum Thema Musik
Verbindung der Wohn- und Wirkungsstätten bedeutender Komponisten (vgl. Museen) im
Rahmen der Leipziger Notenspur
Kunst
und Museen
fast 40 Museen/Galerien/Kunsträume (zu den Themen Musik, Geschichte, Kunst,
Buch u.v.m.), u.a. asisi Panometer, GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Kunstzentrum Spinnerei, Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Mendelssohn-Haus
Strömung der modernen Malerei: Leipziger Schule und Neue Leipziger Schule
Bauwerke, Historisches
Völkerschlachtdenkmal als eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs
bedeutende Kirchen, allen voran die Nikolaikirche und Thomaskirche, sowie verschiedenste Geschichtsstandorte
besondere Architektur der Gründerzeit (u.a. im Waldstraßenviertel, Musikviertel und
der Südvorstadt), aber auch Industriearchitektur (Plagwitz, u.a. Spinnerei, ehemalige Buntgarnwerke) und moderne Architektur (u.a. Porsche Werk Leipzig, BMW Werk
Leipzig, Deutsche Nationalbibliothek)
mehr als 30 Passagen/Höfe
insgesamt ca. 15.000 Kultur- und Architekturdenkmäler (inkl. Passagen und Höfe, Gründerzeit-Architektur)
Theater,
Kabarett
und Varieté
Neun Theater, u.a. Theater der Jungen Welt, Schaubühne Lindenfels
Schauspiel Leipzig (Schauspielspielhaus mit „Diskothek“ für zeitgenössische Dramatik
sowie „Residenz“ mit Programm der Zusammenarbeit mit freien Performance-Gruppen)
Acht Kleinkunst-Spielstätten, u.a. Kabarett academixer, Kabarett Leipziger Pfeffermühle, Krystallpalast Varieté
Persönlichkeiten
der Stadt
verschiedene Persönlichkeiten der Stadt, insbesondere Komponisten, wie Johann
Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Richard Wagner etc.,
aber auch weitere wie Martin Luther, Gottfried Wilhelm Leibniz, Friedrich Nietzsche etc.
Veranstaltungen,
Events
Vielzahl an Veranstaltungsorten, u.a.
ARENA Leipzig, Red Bull Arena (Zentralstadion) und Halle 1 der Messe als Ausrichtungsorte hochkarätiger Sportveranstaltungen und weiterer Veranstaltungen
verschiedenste Musikspielorte (vgl. Zeile Musik)
2
Bestehende Grundlagen: Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig (Stadt Leipzig 2008), Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (Stadt Leipzig 2009)
18
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Leipzig in Fakten
Diverse Veranstaltungen zu den Themen
Historische Höhepunkte, u.a.
o 2009: 600-jähriges Universitätsjubiläum, 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy, 20 Jahre Friedliche Revolution
o 2010: 200. Geburtstag von Robert Schumann
o 2012: 800 Jahre Thomanerchor
o 2013: 200. Geburtstag von Richard Wagner, 200. Jahrestag der Völkerschlacht
bei Leipzig, 100. Jahrestag der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals
o 2014: 25 Jahre Friedliche Revolution
o 2015: Stadtjubiläum
o 2016: Max Reger (100. Todestag), G.W. Leibniz (300. Todestag)
o 2017: 500 Jahre Reformation
Musik, u.a. Bachfest Leipzig, Schumann Festwoche, Mendelssohn-Festtage, RichardWagner-Tage der Oper Leipzig, Wave-Gotik-Treffen, Classic Open Leipzig
Kunst und Kultur, u.a. Literaturfestival "Leipzig liest", Leipziger Festivalherbst mit
Leipziger Jazztage, LACHMESSE, Designers' Open, GRASSIMESSE, DOK Leipzig
Sport, u.a. LEIPZIG OPEN 2014, Leipzig Marathon, Lipsiade, Leipziger Triathlon
Weiteres, u.a. Leipziger Stadtfest, Leipziger Wasserfest, Leipziger Weihnachtsmarkt,
Passagenfest
Diverse Veranstaltungen in der ARENA Leipzig
Führungen
Quelle:
Touren mit diversen Themen und Fortbewegungsmitteln der Leipzig Erleben
GmbH sowie mehr als 15 weiteren Anbietern von Rundgängen und Rundfahrten
Zusammenstellung BTE auf Grundlage Printmedien und Homepage der Leipzig Tourismus und
Marketing GmbH sowie der Stadt Leipzig
Folgende wesentliche Aussagen mit Blick auf den Tourismus lassen sich zusammenfasen:
Insgesamt bietet Leipzig ein sehr gutes Portfolio im Bereich Kultur und zahlreiche
Reiseanlässe
Ob unterschiedlichste Museen, eine Vielfalt an kleinen und größeren Bühnen, historische Orte und Objekte oder kulturelle Veranstaltungen – Leipzig bietet Kulturinteressierten ein abwechslungsreiches und qualitatives Reiseerlebnis.
Die kompakte Innenstadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, gute und vielfältige
Gastronomie und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten – alles zu Fuß erreichbar.
Bekannt ist Leipzig auch über die Kunstszene – die Leipziger Schule – sowie die
Leipziger Buchmesse.
Eine besondere Kompetenz besitzt die Stadt im Themenfeld Musik, das auf die
musikalische Tradition Leipzigs als Wirkungsort zahlreicher Komponisten aufbaut. Betonen lassen sich dabei verschiedene Originalorte sowie ein sehr breites Musikangebot,
dass von klassischen Veranstaltungen (Bachfest Leipzig, Richard-Wagner-Festwoche der
Oper Leipzig, Mendelssohn-Festtage, Schumann-Festwoche etc.) bis zu Festivals moderner Musik (Wave-Gotik-Treffen, Highfield Festival etc.), von gehobenen, spezialisierten
bis hin zu breitenwirksamen Veranstaltungen reicht. Das Musikangebot ist über das gesamte Jahr erlebbar.
Darüber hinaus blickt Leipzig auf eine lange und erlebnisreiche Geschichte zurück. Sie
bildet die Ausgangsbasis für Jubiläen, Festivals und Events zu historischen Höhepunkten, die jährlich viele Besucher in die Stadt locken (z.B. Stadtgründung, Luther und
die Leipziger Disputation, Völkerschlacht mit Völkerschlachtdenkmal, friedliche Revolution, Erscheinen der ersten Tageszeitung, besondere Daten der mit Leipzig verbundenen
Persönlichkeiten). Ergänzend finden in der Stadt zahlreiche weitere Veranstaltungen und
19
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Events statt. Hervorzuheben sind dabei die Themen Kunst und Kultur sowie die verschiedenen Sport(groß)veranstaltungen (vgl. hierzu auch Kap. 4.2.1.4. Sportangebote)
In der Vergangenheit gewann Leipzig auch zunehmende Aufmerksamkeit als Kreativ- und
Szenestadt. Dies äußert sich auf verschiedenen Arten:
Als dynamische Kunst- und Kulturstadt beherbergt Leipzig Kreativmilieus und eine neue
Kreativszene (insb. Leipziger Westen und im Süden von Leipzigs Innenstadt). In Leipzig
ließen und lassen sich zunehmend Personen und Unternehmen im Bereich Medien- und
Kreativwirtschaft mit vielen Start-Ups und Künstlern in der freien Kunst-/Kulturszene
nieder.
Leipzig bietet innovative Nutzungskonzepte für Gebäude und Freiflächen. Dabei ist
Leipzig bekannt für seine innovativen Konzepte (wie u.a. Wächterhäuser, Selbstnutzerkonzepte, Urban Gardening). Hervorzuheben sind bspw. auch Nachnutzungen für die
Spinnerei oder das Panometer. Allerdings bestehen mittlerweile viele Auflagen für Pioniere, sodass früher kreativ umgesetzte Aktionen heute vielerorts nicht mehr machbar sind.
Leipzig steht für eine besondere „Draußenkultur“, Szenemeilen mit verschiedenen Gastronomiebetrieben, zahlreiche Ausgehmöglichkeiten, Fabrikhallen für Galerien/Clubs,
trendy Wohnraum in Lofts, Experimentelles auf der Bühne, Aktionen an originellen Orten,
„Geheimtipps“, Open-Air-Picknick/Musik/Abhängen oder einfach szenischer Flair in den
Parkanlagen und auf der Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park.
Gerade die Lebensqualität und Szenekultur setzen ergänzende Impulse für den Tourismus
und wirken als weicher, ergänzender Faktor für einen Besuchsanlass.
Abb. 12
Impressionen – Kulturelle Highlights mit (inter-)nationaler Ausstrahlung
© LTM-Schmidt
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Im Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig für die Jahre 2008-2015 sind auch die Inhalte
mit touristischer Relevanz verankert. Beschlossen wurden darin vier Schwerpunkte der Kulturentwicklung in Leipzig (vgl. Stadt Leipzig 2008):
Markenzeichen: kulturelle Vielfalt;
Vision: Kunst und Kultur in einer jungen Stadt;
Verpflichtende Tradition: Musikstadt;
Potential: Kreativwirtschaft.
20
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Mit Bezug zum Tourismus heißt es: „Ein intaktes und attraktives Stadtbild, weithin sichtbare
und ausstrahlende kulturelle Institutionen und Veranstaltungen sind wesentliche Voraussetzungen für einen lebendigen Tourismus. Städtetourismus ist zu großen Teilen Kulturtourismus. In einer besseren Vernetzung und Abstimmung von Stadtmarketing, Tourismusförderung und Kultur kann die Rolle der Kultur für ein weiteres Wachstum des Tourismus in
Leipzig optimiert werden“ (Stadt Leipzig 2008). Eine aktuelle Fortschreibung des Kulturentwicklungsplanes ist geplant. Auch im „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020“
wird die Sicherung von Rahmenbedingungen für Bestand und weitere Entwicklung des kulturellen Reichtums hervorgehoben. Als räumliche und thematische Schwerpunkte im Bereich
Kultur werden u.a. benannt (vgl. Stadt Leipzig 2009):
Erhalt und Weiterentwicklung der kommunalen kulturellen Infrastruktur mit überregionaler Wirkung im Stadtzentrum Leipzigs (siehe Karte B6 – Fachkonzept Wohnen – Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig)
Umsetzung des Entwicklungskonzepts „Zoo der Zukunft“,
Stärkung und Beförderung von Unternehmungen der Kreativwirtschaft und Vernetzung
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Kultur/Events
Als Infrastrukturplanung ist das Projekt Ausstellung „In urbe Libzi vocate, 1.000 Jahre
Leipzig“ anlässlich des Stadtjubiläums Leipzig im Jahre 2015 zu benennen.
4.2.1.3 Freizeit-Erlebnisangebote3
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Neben den Kulturangeboten besitzt Leipzig überregional ausstrahlende Freizeit-Erlebnisangebote.
Besondere Besuchsmagneten, insbesondere für Familien sind
der Belantis-Freizeitpark mit annähernd 580.000 Besuchern4,
der Zoo Leipzig, mit der im Jahr 2011 eröffneten Tropenerlebniswelt Gondwanaland und jährlich mehr als 2,1 Mio. Besuchern5 sowie
das asisi Panometer Leipzig mit jährlich ca. 250.000 Besuchern bzw. 330.000
Gästen im Jahr von Neueröffnungen neuer Panoramen (z.B. Leipzig 1830 in den
Wirren der Völkerschlacht)6.
Insbesondere der Freizeitpark Belantis und der Zoo Leipzig fungieren als eigenständiger
Besuchsanlass für die Stadt Leipzig oder als attraktives (Ergänzungs-)Angebot eines
Leipzig-Besuches.
Führungen und Erlebnisangebote bieten auch das Porsche Werk Leipzig sowie das
BMW Werk Leipzig.
3
4
5
6
Bestehende Grundlagen, u.a. Entwicklungskonzepts „Zoo der Zukunft“
Telefonische Auskunft Belantis, Dezember 2013, Stand 2012
Telefonische Auskunft Zoo Leipzig, Dezember 2013, Stand 2012
Telefonische Auskunft asisi Panometer, Leipzig 2014, Stand 2014
21
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Durch den Aufstieg des Fußballvereins RB Leipzig (RasenBallsport Leipzig e.V.) in die
zweite Bundesliga im Jahr 2014 kam der Bundesligafußball zurück nach Leipzig. Der
Zuschauerschnitt lag bereits vor dem Aufstieg in der Gesamtbilanz der Red Bull Arena bei
10.581 (vgl. RB Leipzig 2013)7, Tendenz steigend.
Abb. 13
Impressionen – Freizeitattraktionen mit überregionaler Ausstrahlung
© LTM-Schmidt; Zoo Leipzig
Weitere
beispielhafte
Infrastrukturplanungen
im
Themenfeld
Freizeit-
Erlebnisangebote
Die weitere Umsetzung des strategischen Unternehmenskonzeptes Zoo der Zukunft sieht in
der dritten Phase die Umgestaltung der alten Gehege in naturnahe und artgemäße Anlagen
vor. Fünf Bauabschnitte sind dazu geplant, um die Besucherattraktivität zu festigen und den
Artenschutz zu sichern (vgl. Zoo Leipzig 2012).
4.2.1.4 Aktiv an Land: Radfahren, Sport, Wandern/Pilgern8
Radfahren
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Leipzig besitzt eine kompakte und durchmischte Stadtstruktur mit zahlreichen Grünverbindungen, die mehrheitlich für den Freizeitverkehr freigegeben sind.
Mit touristischer Bedeutung durchqueren die Stadt Leipzig die überregionalen Radfernwege
Elsterradweg und Berlin-Leipzig-Radweg, sowie weitere regionale Radrouten, wie LeipzigElbe-Radroute, Parthe-Mulde-Radroute, Kohle l Dampf l Licht-Route, Elster-Saale-Radweg
sowie Pleißeradweg. Um Leipzig herum führen die Radrouten des Grünen Rings, die für Rad-
7
8
Bereits in der Saison 2013/2014 in der dritten Liga wurden Zuschauerzahlen zwischen 7.000 bis ca.
42.700 erreicht.
Bestehende Grundlagen: Radverkehrsentwicklungsplans 2010-2020 der Stadt Leipzig (Stadt Leipzig
2012), Radverkehrskonzeption für den Freistaat Sachsen 2014 (SMWA Sachsen 2014) (in Bearbeitung), Entwicklungskonzept zur Erschließung touristischer Potentiale des Landtourismus im Bereich
Wandern (quartier vier 2013), Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig (Stadt Leipzig 2007), Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (Stadt Leipzig 2009)
22
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
fahrer und Fußgänger zur Naherholung genutzt werden sowie die Neuseenland-Radroute, die
die Stadt im Süden tangiert.
Abb. 14
Impressionen - Radfahren
© BTE 2013
Insgesamt lässt sich für das touristische Radwegenetz zusammenfassen (vgl. Stadt Leipzig
2012 und SMWA Sachsen 2014):
Das radtouristische Netz in Leipzig besteht aus den Strecken des SachsenNetz Rad9 sowie lokalen Routen, die zu örtlichen Besonderheiten auf einer Tages- oder Halbtagestour
führen und auf dem Hauptroutennetz des Alltagsradverkehrs verlaufen. Über die Wege
des SachsenNetz Rad sowie über das Hauptroutennetz des Alltagsradverkehrs können die
wichtigsten Freizeitziele und Sehenswürdigkeiten in der Stadt, die Seen in und um
Leipzig sowie die Erholungsflächen, wie der Leipziger Auwald und die großen Parkanlagen
erreicht werden. Die Wege verlaufen vielerorts entlang von Grünzügen.
Für den Ausbau des SachsenNetz Rad auf dem Gebiet der Stadt Leipzig gelten die in der
Radverkehrskonzeption Sachsen definierten Qualitätsstandards. Eine einheitliche Übersicht zum Zustand der Wege besteht aktuell nicht. Eine Qualitätsprüfung der Radwege
der Stadt ist von Seiten der Stadt Leipzig, Verkehrs- und Tiefbauamt für 2014 geplant10.
Für die Radverkehrswegweisung in Leipzig sind die Standards der „Richtlinie zur Fahrradwegweisung im Freistaat Sachsen“ zugrunde zu legen. Der sächsische Standard wurde bei neuen Wegen (z.B. Kohle l Dampf l Licht-Route) angewandt. Ältere Routen haben
diesen Standard noch nicht, sodass aktuell keine einheitliche Beschilderung vorliegt.
Eine umfassende Übersicht zur Begleitinfrastruktur zum Radfahren (Radabstellanlagen,
Radboxen, Radservice, Serviceeinrichtungen an den Freizeitwegen außerhalb der Innenstadt wie gastronomische Angebote und Rastplätze etc.) liegt aktuell nicht vor. Nach
Aussagen regionaler Akteure besteht hier noch Ausbaubedarf, den es zu prüfen gilt.
9
10
„Das SachsenNetz Rad ist durch die Radverkehrskonzeption Sachsen als Landesnetz eingeführt
worden und besteht aus Radfernwegen, Regionalen Hauptradrouten und sonstigen Strecken.“
(Stadt Leipzig 2012)
Interview Stadt Leipzig, Verkehrs- und Tiefbauamt Oktober 2013
23
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 15
Wegweisung SachsenNetz Rad 2013
© SMWA Sachsen 2014, Stand 29.08.2013; Darstellung: ISUP GmbH Dresden; Datengrundlage Grundkarte: Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN)
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Fokus der weiteren Arbeit der Stadt Leipzig liegt im Bereich Radfahren auf dem Erhalt der
Verkehrsanlagen, weniger dem Ausbau. Eine Zielstellung, neben weiteren, ist im Radverkehrsentwicklungsplan der Stadt Leipzig die Steigerung touristischer Angebote und des Fahrradtourismus in Leipzig. „Der Fahrradtourismus soll als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der
Region Westsachsen gesehen und gefördert werden“ (Stadt Leipzig 2012). Umsetzungspriorität des Radverkehrsentwicklungsplans hat das Hauptroutennetz des Alltagsverkehrs. Synergien mit touristischen überregionalen und Fernradwegen sind insbesondere bei Abstimmungen mit dem Umland zu suchen. Auch für das sportliche Radfahren sind diese Wege im
Stadtgebiet wichtig, die es entsprechend des Sportprogramms 2015 für die Stadt Leipzig zu
ertüchtigen gilt (vgl. Stadt Leipzig 2007)11. Weitere Aufgaben der Radverkehrsförderung sind
demnach u.a. der Fahrradtourismus und Orientierungssysteme.
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Rad
Erweiterung der Leipziger Notenspur um das Leipziger Notenrad, zur Vernetzung der
Wirkungsstätten bedeutender Komponisten in einem erweiterten Raum für Radfahrer, zur
Schaffung einer thematischen Verbindung zwischen Stadt und Umland (Kulturgenuss und
11
Entsprechend dem Sportprogramm 2015 (Vgl. Stadt Leipzig 2007) und der Stellungnahme zum TEP
des Amtes für Sport (05.12.2014) wird dem anforderungsgerechten Ausbau des Elsterradweges
besonders Gewicht beigemessen.
24
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
aktives Erleben) sowie zur Belebung des Radtourismus insgesamt (Umsetzung in zwei
Etappen: Westschleife und Ostschleife)
Qualitätsprüfung der Radwege sowie Qualifizierung und Lückenschluss im Radwegenetz
Einrichtung von Radboxen für den Radtourismus
Umsetzung einer Radroute entlang der historischen Wegeverbindung Via Regia sowie
Wegeverbindung Via Imperii (Planungsidee)
Ringschluss eines uferbegleitenden Rundwegs von ca. 22 km Länge für Radfahrer und
Wanderer im Zuge der Entwicklung des Nordufers des Zwenkauer Sees
(Um-)Gestaltung des Stadtraums Bayrischer Bahnhof mit der Schaffung einer Aktivachse
ins Leipziger Neuseenland, inkl. Radschnellweg und dem Potential einer touristischen
Rad- und Skatestrecke nach Süden
Bau eines Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse nach Merseburg (Planungsidee)(Privatinvestor)
Schaffung Parkbogen Ost als durchgehender, grüner Fußgänger- und Fahrradweg12
Sportangebote
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Leipzig ist Sportstadt mit Tradition und kann auf die Ausrichtung zahlreicher Sportveranstaltungen zurückblicken. Großveranstaltungen im Jahr 2014 waren bspw. die LEIPZIG OPEN
2014, der Leipzig Marathon, die Lipsiade oder der Leipziger Triathlon.
Im Fokus der Sportentwicklung der Stadt stehen die besonders nachgefragten Freizeitsportaktivitäten, wie das Radfahren/Mountainbike, Laufen/Joggen, Schwimmen, Rollstuhlsport, Inlineskaten/Skateboarden, Fußballspielen, Gymnastik, Paddeln sowie Segeln/Windsurfen/Kiteboarden (vgl. Stadt Leipzig 2007).
Touristisch relevant sind dabei insbesondere
Wassersportaktivitäten (siehe Kapitel 4.2.1.5 Wasser),
Radfahren (siehe Kapitel 4.2.1.4 Radfahren) sowie
Sportgroßveranstaltungen (siehe Kapitel 4.2.1.2 Kultur und Veranstaltungen).
Ergänzend entfaltet das Laufen/Joggen/Walking eine teiltouristische Wirkung und wird durch
die Gäste, insbesondere Geschäftsreisende, als Ergänzungsangebot nachgefragt.
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Im Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig werden Ausbau- und Optimierungsbedarfe für
das sportliche Radfahren, den Rollstuhlsport sowie zum InlineSkaten benannt (vgl. Stadt
Leipzig 2007). Eine Laufstrecke im Clara-Zetkin-Park wurde im Jahr 2011 fertiggestellt, die
neben den Einwohnern auch für aktive Gäste der Stadt Bedeutung haben kann.
12
Im geplanten Integrierten Konzept (Masterplan) für den Parkbogen Ost sollte die touristische Bedeutung des Projektes geprüft werden.
25
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 formuliert als räumliche
Schwerpunkte im Themenfeld Sport und Tourismus, die Anbindung an das Umland durch
geeignete Wege für schnelles Radfahren, Inline Skaten, Rollstuhlsport sowie den Zwenkauer
See für den Wassersport. Als eines von elf gesamtstädtischen Zielen im Bereich Sport wird
die Unterstützung der Gremien des Sports bei der Bewerbung und Ausrichtung nichtkommerzieller Sportveranstaltungen in den Schwerpunktsportarten13 zur Imagepflege benannt (vgl.
Stadt Leipzig 2009).
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Sport
Wie bereits im Abschnitt Radfahren dargestellt, besteht die Planungsidee der (Um-) Gestaltung des Stadtraums Bayrischer Bahnhof mit der Schaffung einer Aktivachse ins Leipziger
Neuseenland, inkl. Radschnellweg und dem Potential einer touristischen Rad- und Skatestrecke nach Süden. Der uferbegleitende Rundweg Zwenkauer See soll sich nach der Fertigstellung für Wettbewerbe (in Abschnitten) und Training in den Sportarten Laufen, Skaten und
Mountainbike eignen.
Wandern/Pilgern
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Im vergangenen Jahr erfolgte die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes zur Erschließung
touristischer Potentiale des Landtourismus im Bereich Wandern. Das Konzept fokussiert primär auf Naherholungssuchende und darauf, mithilfe attraktiver Wanderangebote die Anziehungskraft der Region zu erhöhen und die Stadt Leipzig als Wohn- und Lebensstandort zu
stärken. Das Thema Wandern wird für die Stadt Leipzig selbst keinen Besuchsanlass auslösen, kann aber das touristische Portfolio ergänzen. So können bspw. Ausflugsangebote in die
touristisch attraktive Landschaft die Aufenthaltsdauer verlängern. Das Thema Wandern ist
daher hier zur Vollständigkeit dargestellt und ist darüber hinaus immer im Kontext des Fußverkehrs zu betrachten.
In und um Leipzig verlaufen verschiedene Wanderwege (vgl. quartier vier 2013):
Die beiden sich in Leipzig kreuzenden Fernwanderwege/Pilgerwege via regia und via imperii schaffen eine überregionale Wanderanbindung. Beide Wege sind aber in Leipzig
nicht markiert. Die via regia als historischer Pilgerweg hat eine touristisch nicht attraktive Wegeführung und auch die via imperii weist Defizite auf. Der Lutherweg, der auf qualifizierten Strecken der via imperii verläuft, bietet hingegen ein gutes Wandererlebnis.
Der Wanderweg Grimma-Halle und der 7-Seenwanderweg stellen lineare Streckenwanderwege dar, besitzen aber aus Zielgruppenperspektive stellenweise Optimierungsbedarfe in der Wegeführung. Der Parthewanderweg erfüllt fast alle Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes und ist an den ÖPNV angebunden. Der Wanderweg Rund-umLeipzig, der streckenweise auf dem Inneren Grünen Ring verläuft, ist vollständig ausgeschildert. Er besitzt große Potentiale als attraktiver Stadtwanderweg, weist aber noch
13
„Als Schwerpunktsportarten, die durch eine Verzahnung der speziellen Fördermaßnahmen von
Stadt, Land und Bund in Leipzig gezielt entwickelt werden, waren und werden anerkannt: Judo,
Kanuslalom, Kanurennsport, Leichtathletik, Rudern, Wasserspringen, Schwimmen, Turnen (weiblich), Handball (weiblich), Volleyball (männlich), Hockey (weiblich). […] die Sportarten Fußball
(männlicher Nachwuchs) und Ringen […] nur unter bestimmten Voraussetzungen“ (Vgl.. Stadt
Leipzig 2009).
26
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Bedarfe im Bereich Möblierung und Information sowie Inszenierung einzelner attraktiver
Punkte auf14.
Ergänzend bestehen kürzere Spazier-(rund)wege und Lehrpfade in Leipzig (z.B. Lehrpfad
Leipziger Auwald Nord, Lehrpfad Bienitz) und im Umfeld (z.B. Lehrpfad Grabschützer See
und Pfad der Lieder in Großpösna).
Abb. 16
Areale und touristische Wege im Themenfeld Wandern
© quartier vier 2013; Anmerkungen: dunkelgrüne Flächen: bestehende geeignete Wanderareale, rosa
Flächen: potentielle Wanderareale, rote Balken: Straßen, rote Striche: monotone Agrarlandschaft, graue
Flächen: Industrie, Gewerbe etc., Linien (braun, blau, gelb, dunkelrot): Wanderwege, blaue Punkte:
Gastronomie, rote Punkte: ÖPNV, gelbe Punkte: Kultur
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Im Entwicklungskonzept zur Erschließung touristischer Potenziale des Landtourismus im Bereich Wandern sind für den Wandertourismus geeignete Areale identifiziert und die wesentlichen Leitlinien und Bedarfe formuliert. Der Entwicklungsbedarf in den einzelnen Gemeinden
ist sehr unterschiedlich. Mancherorts bedarf es allein einer Markierung, in anderen muss
14
Der Gose-Wanderweg „gilt seit der Neuerscheinung der Broschüre "Der Gose-Wanderweg – die
feucht – fröhliche Radwandertour durch die Elster-Luppe-Aue" in seiner 7. Auflage, die im Herbst
2012 erschienen ist, als eine Radstrecke“ (quartier vier 2013). Er wird aber von verschiedenen touristischen Akteuren noch als Wanderweg dargestellt.
27
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
noch viel Vorarbeit geleistet werden. Der Tourismusverein Neuseenland hat bspw. bereits die
Entwicklung einer Weiterführung des neuen 7-Seenwanderwegs im Budget für 2014 fixiert.
Die weitere Koordination übernimmt der Grüne Ring Leipzig (vgl. quartier vier 2013). Weitere Grundlagenarbeit in der Stadt Leipzig kann mittels der 2015 sich konstituierenden Arbeitsgruppe „Runder Tisch Fußverkehr“ erzielt werden.
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Wandern/Pilgern
Als wichtige Planung ist die Umsetzung des „Entwicklungskonzeptes zur Erschließung touristischer Potenziale des Landtourismus im Bereich Wandern“ zu benennen.
4.2.1.5 Wasserinfrastruktur15
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Das bestehende Gewässernetz der Stadt Leipzig mit seinen Flüssen, Nebenarmen und Gräben sowie die bereits gefluteten bzw. in Flutung befindlichen Seen der ehemaligen Tagebauflächen, bieten besondere Potentiale für den Wassertourismus in und vor den Toren der
Stadt. Gerade in den letzten Jahren konnten durch die zunehmende Öffnung der innerstädtischen Gewässer und die sich entwickelnden Angebote, erste wassertouristische Impulse gesetzt werden.
Als Besonderheit kann der in Umsetzung befindliche Gewässerverbund Leipziger Neuseenland
mit rund 200 km befahrbaren Gewässern hervorgehoben werden. Er wird weitere wichtige
Impulse für eine nachhaltige Standort- und Tourismusentwicklung geben. Gerade die Verbindung von Seenlandschaft, natürlichen Fließgewässern in Kombination mit den
kulturellen Angeboten der Großstadt sind so in Deutschland einmalig. Bereits im Jahr
2011 wurde der Kurs 1 zur Anbindung der Innenstadt Leipzigs an den Cospudener See fertiggestellt. Perspektivisch wird der Kurs 1 bis an den Hafen Zwenkau weitergeführt 16. Auch
der Kurs 7 (Stadtkurs) sowie mehrere Teilstrecken der acht Kurse, sind für Bootsfahrer
schon heute nutzbar. Eine durchgängige Befahrbarkeit/Nutzbarkeit des Gewässerverbundes
ist gegenwärtig noch nicht gegeben, wird aber angestrebt. Wichtig ist hier eine transparente
und ehrliche Kommunikation an den Gast. Zudem ist durch die besondere Naturnähe vieler
Streckenabschnitte eine Vereinbarkeit mit dem Naturschutz zu berücksichtigen.
Im Rahmen der Erarbeitung des „Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum“ erfolgte u.a. eine umfassende Analyse der gewässertouristischen Infrastruktur (vgl. BTE l bgmr l DIW econ 2014).
15
16
Bestehende Grundlagen: Landschaftsplan der Stadt Leipzig (Stadt Leipzig 2013a), Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum (BTE l bgmr l
DIW econ 2014), Fortschreibung Regionales Handlungskonzept Grüner Ring Leipzig (bgmr 2014)
(in Bearbeitung), Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (Stadt Leipzig 2009), Wassertouristisches Nutzungskonzept in der Region Leipzig (bgmr, ECOSystem Saxonia, Universität
Leipzig 2005 sowie bgmr 2007) sowie aufbauende Konzepte zur Beschilderung, zur wassertouristischen Nutzung, zur Motorbootnutzung, zum Elster-Saale-Kanal etc.
Mit der voraussichtlichen Fertigstellung des Harthkanals im Jahre 2018, der den Cospudener mit
dem Zwenkauer See verbinden wird, wird das größte Segelrevier im Leipziger Südraum mit einer
Wasserfläche von gut 10 km2 erschlossen.
28
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 17
Gewässertouristische Infrastruktur (aktuell und geplant)
© bgmr l BTE 2014; Anmerkungen: Legende im Anhang
29
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 18
Übersicht Wassertourismusausrichtung17
Gebiet
Beschreibung
Wassernetz
der
Stadt
Leipzig
Wassernetz: Elster- und Pleißeflutbett, Elstermühlgraben, Weiße Elster, Karl-Heine-Kanal,
Stadthafen, Lindenauer Hafen, Saale-Elster-Kanal, Pleiße, Floßgraben, Parthe, Auensee
Gewässertouristische Nutzung: muskelbetriebene Boote, Motorboote mit Elektroantrieb,
gewässerangepasste Boote/kleine Fahrgastschifffahrt (Parameter wie LeipzigBoot, d.h. geringer Tiefgang, alternativer Antrieb, Mehrkieligkeit), teilweise Motorboote mit Verbrennungsmotor
POIs (Industriearchitektur am Wasser, Stadtlandschaften, Brücken, Auwald, Stadt Leipzig
mit Sehenswürdigkeiten und Kulturangeboten )
Kernbotschaften: Wasserwandern, „Von Leipzig zum Cospudener See“, „Industriearchitektur am Wasser“
Themenorientierung: Gewässerverbund, Stadt – Kultur – Natur – Seen, familienfreundlich,
Kulturmetropole und Industriearchitektur
Schwerpunkt Tourismus, inkl. Naherholung – Vorbehalt Schutzmaßnahmen
Kulkwitzer
See
150 ha, Flutung 1983, Entlassung aus der Bergaufsicht erfolgt
Gewässertouristische Nutzung: muskelbetriebene Boote, Segelboote mit und ohne Verbrennungsmotor und Segelboote mit Elektroantrieb, Motorboote mit Elektroantrieb, Motorboote mit Verbrennungsmotor, Tauchen
POIs (Tauchen, Wakeboard- und Wasserskianlage, Hochseilgarten) und Veranstaltungen
Kernbotschaften: „…tauchen Sie ein“
Themenorientierung: Unterwasserwelt, Aktiv sein, Erholung, (Wasser)Sport und
(Kletter-)Spaß, familien- und sportfreundliche Atmosphäre
Schwerpunkt Tourismus
Cospu
dener
See
441 ha, Flutung 2000, Entlassung aus der Bergaufsicht für den Landschaftspark Nordufer
Cospuden erfolgt
Gewässertouristische Nutzung: muskelbetriebene Boote, Motorboote mit Verbrennungsmotor18, Motorboote mit Elektroantrieb, Segelboote mit und ohne Verbrennungsmotor und Segelboote mit Elektroantrieb, Fahrgastschifffahrt und kleine Fahrgastschifffahrt, gewässerangepasste Boote (Parameter wie LeipzigBoot, d.h. geringer Tiefgang, alternativer Antrieb,
Mehrkieligkeit), Tauchen, Kite, Bouncen, Tretboot
POIs (BELANTIS Vergnügungspark, Pier 1, Sauna am See, Kiteschule, Aussichtsturm Bistumshöhe) und Veranstaltungen
Kernbotschaften: „…die Seele baumeln lassen“, stadtnah und familienfreundlich
Themenorientierung: Hafenflair und maritimes Lebensgefühl, Stranderlebnis und Entspannung am See, Gewässerverbund und Wassersport Fun und Action
Schwerpunkt Tourismus, inkl. Naherholung
Zwenkauer
See
970 ha, Flutung mit Fertigstellung Harthkanal abgeschlossen, Seeeröffnung 2015, derzeit
320 motorbetriebene Boote sowie Boote mit Muskelkraft möglich, Entlassung aus der Bergaufsicht noch nicht erfolgt
Gewässertouristische Nutzung: Fahrgastschifffahrt, gewässertouristische Nutzung: mit
geplanter Schiffbarkeit ab Mai 2015 muskelbetriebene Boote, Motorboote, Segelboote
POIs (Kap Zwenkau, Santa Barbara, Landschaftswandel) und Veranstaltungen
Kernbotschaften: „…für eine schöne Zeit“
Themenorientierung: Erleben des Wandels, Hafenflair, mondäne Baukultur (in Planung),
Gewässerverbund (in Planung)
Schwerpunkt Tourismus, inkl. Naherholung
Quelle:
BTE l bgmr 2014, Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland 2014, Stellungnahme Stadt
Leipzig/Stadtplanungsamt 2014, Stellungnahme Zweckverband Neue Harth 2015; Anmerkungen: Das neue Sächsische Wassergesetz vom 12.7.2013 sieht vor, dass sechs Seen im Leipziger Neuseenland als schiffbar gelten, u.a. Cospudener See und Zwenkauer See
17
18
In die Tabelle sind alle Seen/Gewässer integriert, die zumindest anteilig auf dem Stadtgebiet
Leipzigs liegen. Durch seine Nähe zur Stadt Leipzig sehr wichtig, aber hier nicht aufgeführt ist der
Markkleeberger See. Wichtige POIs sind u.a. der Kanupark Markkleeberg sowie der BergbauTechnik-Park im erweiterten Umfeld.
Gestattungen von Motorbooten mit Verbrennungsmotor nur im Rahmen des Kontingentes laut der
Studie „Konzeption zur nachhaltigen Nutzung der Tagebauseen in der Region Leipzig“ (Ecosystem
Saxonia 2008)
30
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Schwerpunkt der Gewässerentwicklung der Stadt Leipzig lag und liegt auf der Umsetzung des
Wassertouristischen Nutzungskonzeptes in der Region Leipzig (vgl. bgmr, ECOSystem Saxonia, Universität Leipzig 2005 sowie bgmr 2007). Weitere Planungsgrundlagen und Studien
der Stadt, wie u.a. das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (vgl. Stadt Leipzig
2009), der Landschaftsplan der Stadt Leipzig (vgl. Stadt Leipzig 2013a) und das Regionales
Handlungskonzept Grüner Ring Leipzig (vgl. bgmr 2015, Endbericht), aber auch das Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum
(BTE l bgmr l DIW econ 2014) etc. stützen dies und heben den Gewässerverbund als besonderes Leuchtturmprojekt hervor. Dafür soll das Wasser in der Stadt erlebbar gemacht werden sowie ein qualitativ hochwertiger und quantitativ bedeutsamer Wassertourismus bzw.
ein Wassersportangebot entwickelt werden (inkl. Neubau/Ausbau von Gewässerabschnitten,
Bau eines Stadthafens, von Schleusen, Steganlagen, Neubau/Umbau von Brücken etc.). Ziel
ist dabei auch die touristische Aufwertung und Erschließung der gesamten Region durch eine
vernetzte Wasserlandschaft, insbesondere die Anbindung des städtischen Gewässernetzes an
die Seen im Südraum der Stadt bzw. südlich von Leipzig (vgl. Stadt Leipzig 2009).
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Wasser
Zur Umsetzung des Gewässerverbundes Leipziger Neuseenland (inkl. Monitoring zur Begleitung der umweltverträglichen Umsetzung) sind viele Maßnahmen in Vorbereitung/Planung.
Abb. 19
Planungen und Projekte im Themenfeld Wasser (Fokus Tourismus)
Projektbezeichnung
Hafen-, Marinabau
Stadthafen Leipzig (touristischer Hafen)
Marina Leipzig-Lindenau (technischer Hafen)
Planung und Bau von begleitender Infrastruktur, u.a.
Steganlagen, Kanu-Ein- und Ausstiegsstellen, Umtragestellen
Slipanlagen
Biwak-Plätze
Sanitäranlagen etc.
Schaffung von Gewässerverbindungen und Offenlegung von Wasserabschnitten
Gewässerverbindung Harthkanal und Schleuse (Leipzig und Zwenkau)
Gewässerverbindung Wasserschlange und Mönchereischleuse (Markkleeberg und Leipzig)
Anbindung MARINA Leipzig-Lindenau über Saale-Elster-Kanal an die Saale
Störstellenbeseitigung Pleiße (Markkleeberg und Leipzig)
Sicherung Befahrbarkeit Floßgraben
Öffnung Elstermühlgraben
Offenlegung Pleißemühlgraben
Freilegung Alte Elster
Entwicklung des Nordufer Zwenkauer See mit Bau Steganlagen und einem Segelstützpunkt als mitteldeutsches Leistungszentrum (sowie verschiedensten Übernachtungs- und Wassersportangeboten)
Umsetzung des Ausweisungs- und Beschilderungskonzeptes Gewässerverbund
Quelle:
Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer sowie Stadtplanungsamt
31
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 20
Impressionen – Wasser
© LTM-Schmidt; BTE
4.2.1.6 Natur und Grünflächen19
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Besonderheit der Stadt Leipzig ist das viele Grün (Auwald, Auen, Parkanlagen, Grünflächen),
das eine sehr gute Erholungsqualität bei einem Aufenthalt in Leipzig schafft und als weicher
Faktor für den Tourismus wirkt.
Mitten durch die Stadt verläuft der Auwald, eines der größten Auenwaldgebiete Mitteleuropas. Ein ausgebautes Freizeitwegenetz zum Wandern, Radfahren und Reiten durchzieht den Auwald. Des Weiteren gibt es Spielplätze, Rastplätze und Aussichtspunkte. Der
Leipziger Auwald Süd hat durch seine Lage mitten in der Stadt eine Schlüsselfunktion als
Erholungsgebiet und fungiert als frequentierter Verbindungsraum zwischen Leipzig und
Markkleeberg zum Cospudener See, insbesondere für Radfahrer und Jogger. Auch der
nördliche Auwald stellt eine erlebnisreiche naturräumlich geschützte Verbindung direkt
vom Stadtzentrum mit den Parkanlagen in den Nordraum des Stadtgebietes dar. Besucher erhalten in der Auwaldstation zahlreiche Informationen zum Leipziger Auwald, zu
Natur- und Umweltthemen allgemein sowie zum Schlosspark Lützschena. Angebote für
Gruppen sowie eine App „Auwald-Erlebnispfade“ bestehen.
Ergänzend verlaufen grüne Ringe um die Stadt sowie grüne Radialachsen entlang der
Niederungssysteme von Flüssen, Bächen und Kanälen, wie bspw. die Parthenaue.
Leipzig besitzt zahlreiche größere und kleinere Parks, die zum Erholen und Verweilen
einladen. Hierzu zählen insbesondere
der Clara-Zetkin-Park, nahe dem historischen Stadtzentrum, der die historischen
Parkanlagen Volkspark Scheibenholz und den Albertpark vereint,
19
der Johannapark (Entwurf von Peter Joseph Lenné),
der Palmengarten,
Bestehende Grundlagen: Landschaftsplan der Stadt Leipzig (Stadt Leipzig 2013a), Fortschreibung
Regionales Handlungskonzept Grüner Ring Leipzig (bgmr 2015) (Endbericht), Integriertes Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (Stadt Leipzig 2009), Entwurf Entwicklungskonzept Clara-ZetkinPark und Johannapark (Stadt Leipzig 2013b)
32
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
der Wildpark,
das Rosental,
der Promenadenring (erster kommunaler Landschaftspark Deutschlands, Entwürfe
u.a. von Peter Joseph Lenné) und
der agra-Park (Leipzig und Markkleeberg; Gesamtensemble aus historischem Herfurthschen Landschaftspark, das Dölitzer Holz und die grünen Festplätze).
Leipzig beherbergt besondere Friedhöfe. Der Leipziger Südfriedhof nahe dem Völkerschlachtdenkmal ist der größte Friedhof Leipzigs und gilt als einer der größten und
schönsten Parkfriedhöfe in Deutschland. Die große Kapellenanlage ist umgeben von einer
großzügig gestalteten Gartenlandschaft. Neben besonderen Baumbeständen finden sich
tausende Rhododendronsträucher20. Auch der zentrumsnahe, denkmalgeschützte Johannisfriedhof, der heute keinen Friedhofsstatus mehr besitzt, sondern als Park und Erinnerungsort fungiert, ist als ältester kommunaler Friedhof der Stadt mit einer besonderen
kultur- und kunstgeschichtlichen Bedeutung hervorzuheben.
Insgesamt ist jedoch davon auszugehen, dass die Park- und Grünanlagen aktuell vor allem
eine Bedeutung im Bereich Naherholung besitzen. Mit Blick auf die speziellen Bedürfnisse von
Naturtouristen bzw. Garten- und Parktouristen ist die touristische Attraktivität noch ausbaufähig. Gastronomische Angebote mit touristischer Wirkung, Veranstaltungsmöglichkeiten
und/oder Führungen und Umweltbildungsangebote sind bisher auf einzelne Anlagen (ClaraZektin-Park, agra-Park, Wildpark) beschränkt. Derzeit stellen die Park- und Grünanlagen
keinen eigenen Besuchsanlass für die Stadt Leipzig da, sondern eher eine Ergänzung im touristischen Portfolio. Weiteres Potential für die Entwicklung hin zu einem Landschafts- und
Naturtourismus besteht aber in der Verbindung von historischer und zeitgenössischer Landschaftsarchitektur, dem einmaligen Auwaldgürtel inmitten der Stadt sowie dem in Entwicklung befindlichen touristischen Gewässerverbund. Besondere Naturraum- und Erholungspotentiale in Kombination mit angepassten Erlebnisangeboten und Inszenierungen bilden die
Basis dafür, im Marketing aufgenommen zu werden.
Als weiterer besonderer Landschaftsraum ist die Bergbaufolgelandschaft im Umfeld von
Leipzig hervorzuheben. Die Landschaft nördlich und südlich der Stadt befindet sich in einem
aktiven Gestaltungsprozess. Das Besondere dabei ist das Nebeneinander verschiedener Formen: Vom Bergbau, über die Zwischenlandschaften (Mondlandschaften) und renaturierten
Bergbaufolgelandschaften bis hin zu den Seen mit den neuen Wasserfronten und Aktivitätsmöglichkeiten. Dem Thema Wasserlandschaft wurde bereits im vorangegangenen Kapitel
4.2.1.5 Rechnungen getragen.
Bei der touristischen Nutzung der Natur- und Landschaftsräume sind die Anforderungen
des Natur- und Landschaftsschutzes - aus Sicht des Umweltschutzes Restriktionen - zu
berücksichtigen. Dem Ausgleich der Schutzinteressen und den Interessen der Nutzung für
Erholungs- und Erlebnisangebote kommt besonderes Gewicht zu. Eine Übersicht und Verortung der Schutzgebiete der Stadt Leipzig befindet sich in der Anlage. Insgesamt finden sich
in Leipzig
20
vier Naturschutzgebiete (alle im Landschaftsschutzgebiet "Leipziger Auwald"),
Ausgewählte Grabstätten können mit Hilfe der App "Wo sie ruhen - Grabstätten berühmter Personlichkeiten" aufgefunden und angesehen werden.
33
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
neun Landschaftsschutzgebiete auf einer Fläche von insgesamt ca. 5.300 ha,
zahlreiche Naturdenkmäler (zwölf geologische Naturdenkmale, 148 Baum-Naturdenkmale
und Flächennaturdenkmale) sowie
teilweise überlagernd fünf FFH-Gebiete sowie ein SPA-Gebiet.
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Die „Erhaltung und Sanierung von erholungsrelevanten historischen Parkanlagen und städtebaulichen Ensembles durch dauerhafte Sicherung und Pflege dieser stadtbildprägenden
Strukturen als Zielpunkte für Erholung und Tourismus“ (vgl. Stadt Leipzig 2013a) wird im
aktuellen Landschaftsplan der Stadt Leipzig formuliert.
Zur künftigen Entwicklung von Clara-Zetkin- und Johannapark wurde ein Entwicklungskonzept Clara-Zetkin-Park und Johannapark erarbeitet, dass aktuell in einem Kommunikationsund Beteiligungsprozess mit den BürgerInnen abgestimmt wird (vgl. Stadt Leipzig 2013b).
Auch das Spannungsfeld zwischen Erholungsfunktion und zunehmender „Eventisierung“ sowie touristische Nutzung gilt es abzuwägen.
In der aktuellen Fortschreibung des Regionalen Handlungskonzepts Grüner Ring Leipzig (vgl.
bgmr 2014, in Bearbeitung) wird als eine Schlüsselmaßnahme die Entwicklung des agraParks identifiziert. Im Fokus stehen bspw. eine verbesserte Erholungseignung und die Bewerbung als Landesgartenschaustandort.
Im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 wird mit Blick auf den Tourismus die
Zielstellung eines naturnahen Ausbaus des touristischen Gewässerverbundes (Benutzbarkeit
und Serviceangebote) unter Berücksichtigung der Belange von Naturschutz, Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz hervorgehoben (vgl. Stadt Leipzig 2009).
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Natur
Entwicklung agra-Park
Entwicklung eines Parkbogens Ost mit Fuß- und Radweg auf stillgelegter Bahntrasse
4.2.1.7 Weitere Infrastruktur- und Angebotsbereiche
Nachfolgend sind weitere touristische Infrastrukturen und Angebote der Stadt Leipzig kurz
zusammengefasst (vgl. Webseite LTM, Stadt Leipzig).
Shopping: Leipzig bietet vielfältige Möglichkeiten zum innerstädtischen Einkaufen und
Bummeln. Ob Promenaden im Hauptbahnhof, Höfe am Brühl, Hainstraße, Markt, Petersstraße, Nikolaistraße oder Mädler Passage, in Leipzig finden sich bekannte Warenhäuser,
ebenso wie exklusive Fachgeschäfte, Boutiquen oder kleine Einzelhandelsgeschäfte. Luxusmarken und -angebote für betuchte Zielgruppen sind jedoch kaum zu finden. Hervorzuheben sind die zahlreichen Passagen und Durchgangshöfe mit begleitender Architektur. Sie feiern jährlich das gemeinsame Passagenfest mit Kultur und Gastronomie.
Als Studenten- und Kulturstadt hat Leipzig ein reges Nachtleben. Bedeutende Ausgehorte
sind Moritzbastei, Nachtcafé, naTo, Spizz und Werk II.
Im Bereich Gastronomie bietet Leipzig zahlreiche Ausgehmöglichkeiten. Die Szenekultur
sorgt für eine lebendige Stadt zu allen Zeiten.
34
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
In den Szenemeilen der Stadt bündeln sich Restaurants, Kneipen, Bars aber auch
Veranstaltungen. Zu nennen sind Drallewatsch (rund um das Barfußgäßchen), das
Schauspielviertel (entlang der Gottschedstraße), die Münzgasse, Südmeile (entlang
der "KarLi" - Karl-Liebknecht-Straße) und die Karl-Heine-Straße (im Stadtteil Plagwitz).
Zahlreiche Gaststätten prägen das Stadtbild. Bekannte sind Auerbachs Keller21,
Barthels Hof22, Gasthaus und Gosebrauerei "Bayerischer Bahnhof", Gosenschenke
„Ohne Bedenken“23, Panorama Tower Restaurant – 120 Meter über Leipzig, Restaurant Weinstock Leipzig, Zum Arabischen Coffe Baum, Kaffeehaus Riquet u.v.m.
Zur Verköstigung bietet Leipzig regionale Spezialitäten, wie Leipziger Allerlei,
Leipziger Räbchen, Leipziger Allasch, Leipziger Lerchen oder die Leipziger Gose.
Die Zahl besonderer (guter) Ausflugsgaststätten im Umland von Leipzig ist hingegen relativ gering.
Abb. 21
Impressionen – Szenemeilen und Passagen
© LTM-Schmidt
Im Bereich Gesundheit/Wellness bietet Leipzig im Stadtgebiet die Sachsen Therme
sowie verschiedene Saunen. „Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie“ ist darüber hinaus ein Branchenschwerpunkt im Rahmen der Clusterstrategie. Leipzig verfügt über eine
hervorragende medizinische Infrastruktur sowie ein breites Spektrum an Hochleistungsmedizin und Forschung im Bereich regenerativer Medizin und Biotechnologie. Die Universität Leipzig mit dem Universitätsklinikum, das Herzzentrum Leipzig und das FraunhoferInstitut für Zelltherapie und Immunologie stehen stellvertretend für die zahlreichen Wis-
21
22
23
Johann Wolfgang von Goethe setze dem Lokal in seinem Drama "Faust" ein bedeutendes Denkmal.
Letzter erhaltener Durchgangsmessehof aus Zeiten der Warenmesse.
Die einzige, an historischer Stelle existierende, Gosenschenke weltweit. Auszeichnungen sind bspw.
(vgl. www.gosenschenke.de)
„111 deutsche Wirthäuser, in denen man gewesen sein muss (2013)“: „Auerbachs Keller“ und
Gosenschenke „Ohne Bedenken“ als Leipziger Gasthäuser gelistet.
Das Bier-Magazin "Beer Traveler" kürte in seiner jüngsten Ausgabe die Gosenschenke „Ohne
Bedenken unter die „150 perfect places to have a beer“ (Platz 96).
Wahl „Mein Lieblings-Biergarten“ des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur: 2012
(5. Platz), 2013 (8. Platz) und 2014 (4. Platz)
35
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
senschaftsinstitute, Kliniken und Unternehmen. Der Gesundheitsstandort setzt dabei
auch im Impulse im Bereich Messe- und Kongresstourismus durch die Gesundheitskongresse und Medizinmessen, allen voran die OTWorld, Weltkongress und Weltleitmesse für
Prothetik, Orthetik, Orthopädieschuhtechnik, Kompressionstherapie und Technische Rehabilitation. Insgesamt kann gesagt werden, dass die Gesundheitswirtschaft am Wirtschaftsstandort Leipzig bereits angekommen ist. Im Tourismus spielt sie dagegen noch
eine sehr untergeordnete Rolle.
Zudem wirken folgende Einrichtungen ergänzend im touristischen Portfolio der Stadt:
Bundesverwaltungsgericht (Besichtigungen, Museum)
Casino Petersbogen
Unter Berücksichtigung der besonderen Potentiale der Region für die Zielgruppe der Familien
sind nachfolgend die wesentlichen touristischen Angebote für Familien der Stadt Leipzig
zusammengefasst:
Mit dem Zoo und Belantis (vgl. Freizeiteinrichtungen) bestehen besonders ausstrahlende
Angebote für Familien bzw. Kinder und Jugendliche.
Weitere familienfreundliche Angebote sind bspw.
Wildpark Leipzig, Parkeisenbahn Auensee
Museen/Ausstellungen, wie u.a. Unikatum Kindermuseum Leipzig, Naturkundemuseum, Panometer Leipzig, Schulmuseum, INSPIRATA Mitmach Museum-ErlebenStaunen-Experimentieren, GaraGe - Innovationszentrum für Kinder und Jugendliche
Sitzkissenkonzerte in der Oper bzw. langfristig buchbare Nachmittagsvorstellungen
mit Kinderbetreuung im Schauspielhaus (ab Saison 15/16)
Kletterwald Leipzig, Kletterpark Markkleeberg, Kletterturm Mockau, Kanupark
Markkleeberg, Minigolfanlage Clara-Zetkin-Park
Sachsen Therme Leipzig
EuroEddy´s Family Fun Center, Kinderland Taucha
Kindgerechte
Stadtführungen/Stadtrallyes/Veranstaltungen,
z.B.
Kinderführung
„Wahr oder Falsch“, Stadtrallyes; „Schüler führen Schüler“, Veranstaltungen im
Puppentheater Sterntaler oder Theater der jungen Welt etc.
4.2.1.8 Beherbergung
Aktuelle Beherbergungskapazitäten
Im Jahr 2013 waren in Leipzig auf Grundlage der amtlichen Statistik insgesamt 116 Beherbergungsbetriebe (Stichtag 31.07.) geöffnet24. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein
Wachstum um +8,4% erreicht. In den Betrieben wurden insgesamt 14.525 Gästebetten angeboten (+8,6% im Vergleich zu 2012). Die durchschnittliche Auslastung liegt bei 50,7%
und damit deutlich über der wirtschaftlich tragfähigen Grenze von 35% (vgl. Statistisches
Landesamt Sachsen 2013). Die Struktur der Betriebe ist in Abb. 22 dargestellt.
24
Geöffnete Beherbergungsbetriebe = Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten und Campingplätze von mindestens zehn Stellplätzen
36
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 22
Struktur der Betriebe in Leipzig allgemein
23,9%
6,0%
Hotel
6,0%
Gasthöfe, Pensionen
1,7%
Jugendherbergen, Ferienheime
Ferienwohnung, Ferienhäuser
62,4%
Camping
© BTE 2014; Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen 2013
73 Hotels sind beim Statistischen Landesamt Sachsen gelistet. Mit Blick auf die klassifizierten
Hotels (siehe auch Kap. 4.3) liegt die Mehrheit im 3- und 4-Sterne-Segment, aber auch ein
Hotel im gehobenen Bereich mit 5 Sternen ist vorhanden25.
Abb. 23
Struktur der Hotelbetriebe mit DEHOGA-Hotelsternen
© BTE 2014; Datenquelle: www.hotelsterne.de (Stand 11.10.13)
Nicht erfasst sind in der amtlichen Statistik die Zahlen der Betriebe unter zehn Betten. Gerade Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Privatzimmer sind dabei oftmals nur teilweise berücksichtigt.
Auf
Basis
einer
Recherche
über
www.leipzig.travel,
www.hrs.de,
www.booking.com sowie der Übersicht sterneklassifizierter Betriebe lässt sich die Struktur
der nun 176 identifizierten Betriebe wie in Abb. 24 skizzieren26.
25
26
Angemerkt werden muss an dieser Stelle, dass Kettenhotels oftmals nicht mit den DEHOGASternen ausgezeichnet sind, da sie hoteleigene Qualitätsmanagementsysteme besitzen. Sie sind in
der dargestellten Abbildung nicht inbegriffen.
Es ist davon auszugehen, dass nicht alle Betriebe erfasst sind.
37
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Es wird deutlich:
Abb. 24
Beinahe 50% aller Betriebe sind Hotels,
ca. 30% Ferienhäuser/Ferien-wohnungen/Privatzimmer.
20% der Betriebe sind nicht über leipzig.travel bzw. hrs zu finden.
Beherbergungskapazitäten
Quelle:
Eigene Recherche auf Basis www.leipzig.travel, www.hrs.de, www.booking.com, Sterneklassifizierung; Stand Oktober 2013
Insgesamt bietet Leipzig ein vielfältiges Beherbergungsangebot in verschiedenen Betriebsarten und für verschiedene Zielgruppen27. Insbesondere aber bei hochfrequentierten Messen,
Kongressen und Veranstaltungen scheinen die Hotelkapazitäten, besonders im 4- und 5Sterne-Segment, häufig nicht ausreichend (vgl. Leipzig 2014) zu sein.
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Bereich Beherbergung
Im Bereich Gästeunterkünfte entstehen aktuell verschiedene Neubauten in der Innenstadt
oder innenstadtnah. Dazu zählen:
27
Die Zahl und Qualität der Ferienwohnungen und Campingmöglichkeiten an den Seen, kreative und
innovative Wohnformen sowie Wohnmobilstellplätze sind nach Aussagen regionaler Akteure noch
ausbaubar. Diese Aussage lässt allerdings aktuell noch nicht durch die vorliegenden Sekundärmaterialien und eigenen Primärdaten stützen. Vertiefende Analysen wären notwendig.
38
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 25
Planungen und Projekte im Bereich Beherbergung
Standort
Betreiber
Pfaffendorfer Straße 4-10
Zimmer
Status
120
Baubeginn angezeigt
Museumsquartier
Ibis-Hotels
152
Baubeginn III/2014
Museumsquartier
Ibis-Hotels
119
Baubeginn III/2014
Nikolaistraße 34
B&B
96
Baubeginn III/2014
Grimmaische Straße 27
Motel One
170
September 2014 eröffnet
Tröndlinring 2
InterCityHotel
166
Mai 2013 eröffnet
Gottschedstraße 1/Dittrichring 1
Sol Meliá
177
Baubeginn III/2014
Auguste-Schmidt-Straße 6
Boardinghouse
85
Baubeginn II/2014
Quelle:
Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (Stand 01.12.2014)
4.2.1.9 Barrierefreiheit
Das Thema Barrierefreiheit gewinnt u.a. vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung und bildet ein wichtiges Querschnittsthema im Bereich Tourismus. Barrierefreiheit im Sinne eines „Tourismus für Alle“ ist dabei für verschiedene Gruppen von besonderer Bedeutung, u.a. Gäste mit Mobilitätseinschränkungen (bspw. Rollstuhlfahrer, ältere Menschen, Familien mit Kinderwagen), Gäste mit Hörbehinderungen sowie für
gehörlose Besucher, Gäste mit Sehbehinderungen und blinde Gäste.
Aktuelle Infrastrukturen und Angebote
Bei der Infrastrukturentwicklung ist die Barrierefreiheit Bestandteil der Planungen und Umsetzung von baulichen Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, entsprechend der gesetzlichen
Bestimmungen der Sächsischen Bauordnung und des Sächsischen Integrationsgesetzes.28
Neugestaltungen im öffentlichen Raum sind immer barrierefrei.
Die Stadt Leipzig fördert im Rahmen eines Sonderprogramms des Sozialministeriums des
Freistaates Sachsen im Jahr 2014 Investitionen zur Verbesserung des barrierefreien Zugangs
oder der barrierefreien Nutzung (vgl. News Stadt Leipzig, 05.02.2014 abrufbar unter
www.leipzig.de).
Auf der Homepage des Behindertenverbandes findet sich ein Stadtführer für ein barrierefreies Leipzig. Der Stadtführer bietet eine Übersicht zu bestehenden barrierefreien Bedingungen
in vielen Einrichtungen Leipzigs in den Kategorien Bildung/Freizeit/Kultur, Dienstleistungen,
Gastronomie/Übernachtungen, Gesundheit/Soziales, Recht/Verwaltung/Wirtschaft, Verbände/Vereine und Verkehr. Nähere Informationen finden sich unter www.le-online.de.
Als beispielhafte barrierefreie Angebote der Stadt Leipzig lassen sich benennen:
Das Schauspiel Leipzig ist das erste deutschsprachige Theater mit einem kontinuierlichen
Angebot im Sinne der sozialen Inklusion. Einmal im Monat werden Vorstellungen des Repertoires in Audiodeskription für Sehbehinderte angeboten. Dieses Angebot ist für die
ganze Spielzeit durchgeplant und somit längerfristig im Voraus buchbar. Mit diesem An-
28
Die Beratung und Koordinierung für barrierefreies Bauen erfolgt in der Landesdirektion Leipzig beim
Behindertenverband Leipzig e.V. Zudem hat die Stadt Leipzig einen Behindertenbeirat eingerichtet
sowie eine Beratungsstelle Wohnen und Soziales für ältere und/oder behinderte Menschen.
39
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
gebot ist das Schauspiel Leipzig auch als eines der ersten Projekte auf der Inklusionslandkarte der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
eingetragen.
Im Bach-Museum im Bach-Archiv Leipzig ist der Audio-Guide für Erklärungen durch das
Haus und die Ausstellung auch mit Deutscher Gebärdensprache ausgestattet. Spezielle
Angebote für blinde Besucher bietet auch das Grassi Museum für Musikinstrumente der
Universität Leipzig.
Verschiedene Infrastrukturen und Angebote bietet der Zoo Leipzig (z.B. Aufzug zur Aussichtsplattform in Gondwanaland, Bootsfahrt auf dem Urwaldfluss auch für Rollstuhlfahrer, buchbare Entdeckertouren für Menschen mit Behinderung betreut durch Zoolotsen –
mit direktem Kontakt zu ausgewählten Tieren, kostenfreier Rollstuhlverleih sowie Elektro-Scooter-Verleih für Mobilitätseingeschränkte).
u.v.m.
Ausgewählte Aussagen bestehender Konzepte/Planungsgrundlagen
Ein umfassendes Konzept zur Barrierefreiheit der Stadt Leipzig mit einer Feststellung des
Handlungsbedarfes, Beurteilung der Bedeutung des Themas und einer Strategie zum Abbau
von Barrieren in der Stadt für Einheimische und Gäste liegt aktuell (noch) nicht vor. Die bestehenden Konzepte und Planungsgrundlagen berücksichtigen das Thema als Querschnittsaufgabe und fokussieren auf die Bürger (bspw. in den Bereichen Wohnbedingungen, wohnortnahe infrastrukturelle Versorgung, barrierefreier ÖPNV/SPNV). Bis zum 4. Quartal 2015 soll
ein Teilhabeplan für die Stadt Leipzig erarbeitet werden. Tourismus ist bisher nicht als Themenfeld vorgesehen, ein Einbezug als Ergänzungs- oder Randthema ist jedoch vorstellbar. Es
gibt zwei Arbeitsgruppen, die sich mit den Themenkomplexen Kultur/Freizeit/Sport sowie
Mobilität beschäftigen. Beide berücksichtigen auch touristische Belange.
Als ein wichtiger Handlungsansatz in der Leipziger City und dem Umfeld, der auch Reisende
mit Behinderungen tangiert, wird im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 die
barrierefreie Gestaltung des Stadtraums benannt, um die Zugänglichkeit für Familien, Ältere
und Menschen mit Behinderungen zu erhöhen (vgl. Stadt Leipzig 2009). Im Sportprogramm
2015 für die Stadt Leipzig wird Augenmerk auf den Behindertensport sowie behinderten- und
seniorengerechte Maßnahmen im Bereich Naherholung gelegt (vgl. Stadt Leipzig 2007).
Weitere beispielhafte Infrastrukturplanungen im Themenfeld Barrierefreiheit
Geplant ist die Eröffnung eines Integrationshotels im Gebäude der Philippuskirche
im Leipziger Westen durch das Berufsbildungswerk Leipzig gGmbH.
4.2.2
Touristische Themen und Schwerpunktgebiete
Leipzig ist als gesamte Stadt attraktiv, es lassen sich aber touristische Kernräume identifizieren, die heute und künftig verstärkt touristische Wirkung entfalten. Aus der Betrachtung der
Infrastruktur und Angebote lassen sich vier Kernkompetenzen der Stadt Leipzig zusammenfassen. Kernkompetenzen und Kernräume:
Leipzig ist Musik- und Kunststadt und beherbergt eine reiche kulturelle Infrastruktur
mit vielen Sehenswürdigkeiten und kreativen Milieus. Eine besondere Kompetenz besitzt
die Stadt im Bereich Musik, das auf die musikalische Tradition Leipzigs als Wirkungsort
40
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
zahlreicher Komponisten aufbaut und sich in einem qualitativen und breiten Musikangebot und Kulturfestivals widerspiegelt. Ergänzend blickt Leipzig auf eine erlebnisreiche Geschichte zurück. Sie bildet die Ausgangsbasis für Jubiläen, Festivals und Events zu historischen Höhepunkten sowie bedeutenden Ereignissen und Persönlichkeiten der Stadt, die
jährlich viele Besucher in die Stadt locken. Auch die bildende Kunst oder die Kreativszene
sind ein wichtiges Tourismuspotential.
Räumlicher Schwerpunkt: Innenstadt, Magnete im Städtetourismus im gesamten
Stadtgebiete sowie architektonisch interessante Viertel sowie Kreativviertel im Westen
und Süden der Innenstadt.
Leipzig ist Messe- und Kongressstadt mit modernen Kongress- und Tagungshotels
sowie einer hervorragenden Infrastruktur für Messen und Kongresse.
Räumlicher Schwerpunkt: Neue Messe
Leipzig hat das Potential, sich als lebendige grüne Stadt am Wasser weiterzuentwickeln, durch die weitere Umsetzung des Gewässerverbundes und der Weiterentwicklung des Leipziger Neuseenlandes. Mit den Wasserlandschaften und zahlreichen
Grünzügen ist Leipzig eine erholsame Großstadt.
Räumlicher Schwerpunkt: Blaue und grüne Achse im Westen und Süden der Stadt,
insbesondere entlang der Pleiße-Elster-Luppe-Aue
Leipzig ist ein attraktives städtetouristisches Ziel mit vielfältigen Erlebnisangeboten. Die Innenstadt und das historisch bedeutende Stadtbild, der Zoo Leipzig, die
Kneipenszene, die kulturellen Highlights und Attraktionen in der Gesamtstadt, die Shoppingmöglichkeiten sowie die bestehenden und zukünftigen Erholungsmöglichkeiten im
Leipziger Neuseenland schaffen eine besondere Erlebnis- und Erholungsqualität.
Räumlicher Schwerpunkt: Innenstadt und Stadtgebiet und Umland
Die touristischen Kernräume lassen sich für 2013 folgendermaßen darstellen:
41
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 26
Touristische Kernräume 2013
© BTE 2014, Kartengrundlage: OpenStreetMap-Lizenz CC-BY-SA 2.0
Die folgende Abbildung gibt einen Ausblick auf die potentiellen touristischen Kernräume für
2020. Sie basiert auf dem aktuellen Status Quo der Planungen und Planungsideen sowie den
42
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
touristischen Potentiale der Stadt. Die Abbildung liefert in Rückkopplung mit den Erwartungen der Zielgruppen der Stadt eine Grundlage für die touristische Strategie der Stadt Leipzig.
Abb. 27
Touristische Kernräume 2020
© BTE 2014, Kartengrundlage: OpenStreetMap-Lizenz CC-BY-SA 2.0
43
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.3
Qualität der Angebote
Vor dem Hintergrund einer steigenden Qualitätsorientierung der einheimischen und ortsfremden Gäste ist es unumgänglich, klare Qualitätsstandards zu erfüllen. Ein unzufriedener
Gast wird nicht nur nach Alternativen suchen, sondern wahrscheinlich auch weiteren Personen von seinen schlechten Erfahrungen berichten. Neben den natürlichen Qualitäten (z.B.
Aufenthaltsqualität in der Stadt, Barrierefreiheit) müssen auch die touristischen Basisinfrastrukturen (z.B. Beherbergung) ebenso wie die immateriellen Qualitäten (z.B. Freundlichkeit
des Personals bzw. Servicequalität) die Ansprüche des Gastes adäquat bedienen.
Wichtig ist eine Qualität in der gesamten Dienstleistungskette, da im Tourismus die Attraktivität eines Ortes/einer Destination von der Qualität aller Leistungsanbieter abhängig ist.
Abb. 28
Touristische Servicekette
© NatKo 2010
Aufenthaltsqualität
Leipzig bietet eine besondere Aufenthaltsqualität. Die kompakte, architektonisch hoch attraktive Innenstadt bietet viele Sehenswürdigkeiten und zahlreiche historische Bauwerke prägen
das Stadtbild. Hervorzuheben sind die verschiedenen Gründerzeitviertel (Waldstraßenviertel,
Musikviertel, Nordplatz, Schillerstraße, Südvorstadt), die in ihrer Vollständigkeit so nur noch
in wenigen Städten vorhanden sind sowie die besonderen Passagen und Höfe. Aber auch
besondere Industriearchitektur (Spinnerei, ehemalige Buntgarnwerke) oder moderne Bauwerke (Mitteldeutscher Rundfunk, Paulinum und Augusteum, Deutsche Nationalbibliothek,
Neues Messegelände u.v.m.) bereichern die Stadt. Einige Baugruben und vereinzelt Gebäude
im sehr sanierungsbedürftigen Zustand im Innenstadtbereich wirken aber noch störend im
touristischen Gesamtbild. Das viele Grün der Parks und der mitten durch die Stadt verlaufende Auwald ergänzen die Aufenthalts- und Erholungsqualität.
Zudem bestehen Fußgängerleitsysteme, Park- und Hotelleitsysteme sowie verschiedene
Rastmöglichkeiten in touristischen Schwerpunktgebieten.
44
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Klassifizierte und zertifizierte Betriebe
Da der Gast extern kontrollierte und zertifizierte Qualität besonders honoriert, ist es sinnvoll, die touristischen Einrichtungen zertifizieren/klassifizieren zu lassen. Die Zertifizierung
gibt dem Gast eine Leistungssicherheit und so eine wertvolle Orientierungs- und Entscheidungshilfe. Darüber hinaus ergeben sich durch die aktive Kommunikation von Zertifizierungen die Chance, das Image der Region zu verbessern.
Abb. 29
Übersicht Klassifizierungen/Zertifizierungen
Quelle:
Homepages, Stand 27.07.2014; Anmerkung: In wenigen Fällen sind im Internet nur ein Teil
der ausgezeichneten Betriebe dargestellt; alle dargestellten Zahlen sind eine Momentaufnahme, da kontinuierlich Betriebe hinzukommen bzw. nicht sofort eine Folgezertifizierungen angehen
Mit Blick auf die Beherbergungsstruktur zeigt sich im Bereich Zertifizierung folgendes Bild:
40 Hotelbetriebe sind mit DEHOGA Hotel-Sternen klassifiziert.
Mit der G-Klassifizierung für Gasthöfe, Gasthäuser und Pensionen ist derzeit ein Betrieb gelistet.
Leipzig verfügt derzeit über einen DTV-klassifizierten Betrieb für Ferienwohnungen,
Ferienhäuser und Privatzimmer.
Mit Sternen des BVCD (Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V.) ist
keiner der vorhandenen Campingplätze ausgezeichnet.
Bei den thematischen Zertifizierungen lässt sich zusammenfassen:
Die Tourist-Information ist mit der deutschen I-Marke ausgezeichnet.
Die Zertifizierung "Bett&Bike" zeichnet fahrradfreundliche Betriebe aus. In Leipzig sind
vier Betriebe nach den Bett&Bike-Kriterien zertifiziert.
Im Bereich der Messe- und Kongressinfrastruktur sind verschiedene Betriebe zertifiziert.
In Leipzig finden sich acht Betriebe, die als Certified Business Hotels®, fünf die als
certified conference hotels und drei, die als certified green hotels des Verbandes Deut-
45
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
sches Reisemanagement e.V. sowie elf Betriebe, die mit dem Siegel des German Convention Bureau gelistet sind.
Im Bereich Nachhaltigkeit/Klima sind zwei Hotels mit dem DEHOGA-Umweltcheck in Silber bzw. Bronze ausgezeichnet. Ergänzend ist die Leipziger Messe GmbH mit dem Nachhaltigkeitssiegel Green Globe zertifiziert.
Drei Einrichtungen sind mit dem Qualitätslabel Familienurlaub in Sachsen zertifiziert.
Neben den zuvor dargestellten Zertifizierungen besteht das deutschlandweite Schulungs- und
Zertifizierungsprogramm ServiceQualität Deutschland zur Steigerung des Qualitätsbewusstseins für alle Leistungsträger. In Leipzig besitzen 17 Betriebe bzw. Institutionen dieses
Siegel. Auch die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH ist zertifiziert nach den Richtlinien
der Stufe I des bundesweiten Schulungs- und Qualitätssiegelprogramm ServiceQualität
Deutschland. Bereits der LTS e.V. arbeitete seit 1999 nach einem Qualitätsmanagementsystem und erhielt bereits im Jahr 2000 als erste deutsche Fremdenverkehrsinstitution das
„Qualitäts-Gütesiegel für den Schweizer Tourismus“. Mit dem Start der ServiceQualität
Deutschland in Sachsen im Jahr 2003, zertifizierte sich der Leipzig Tourist Service e.V. mit
der Stufe I und allen Folgezertifizierungen. Auch die LTM GmbH definiert ihr Ziel in der Steigerung des Qualitätsbewusstseins und der Absicherung und Weiterentwicklung der Dienstleistungsqualität im Unternehmen. Dazu arbeiten vier ausgebildete Qualitätscoaches im Unternehmen.
Qualitätssicherung
Heute arbeitet die LTM GmbH nach folgenden Grundsätzen:
1. Gästeerwartungen kennen
2. Hilfsmittel und Einrichtungen pflegen
3. Sonderwünsche berücksichtigen
4. Gästezufriedenheit kennen
5. Mitarbeiterzufriedenheit kennen
6. Aufmerksamen
Umgang
mit
Gästen,
Kunden und Partnern pflegen
7. Mitarbeiter weiterbilden
8. Fehler wieder gut machen
9. Im Team arbeiten
10. Mit Partnerbetrieben zusammenarbeiten
Zur Qualitätssteigerung bzw. zur Motivation der Leistungsträger für die Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen werden kontinuierlich die folgenden Maßnahmen durchgeführt:
Die Leistungspartner werden in persönlichen Gesprächen auf die entsprechenden Klassifizierungs- und Zertifizierungssysteme hingewiesen und zum Mitmachen angeregt.
Es gibt Qualitätsgespräche mit dem Landestourismusverband Sachsen e.V., der IHK zu
Leipzig und der DEHOGA Sachsen – Regionalverband Leipzig e.V.
Es gibt Weiterbildungsreihen für Gästeführer und Mitarbeiter der Tourist-Information
durch die Abteilung Region der LTM GmbH.
Jährliche Vergabe des Leipziger Tourismuspreises als Ehrenpreis seit 2002. Ausgezeichnet werden ein Unternehmen oder eine Institution sowie seit 2012 zusätzlich eine Persönlichkeit, die sich in besonderem Maße um den Tourismus verdient gemacht hat.
46
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Wichtige Grundlage der strategischen Entscheidungen zur Steigerung der Qualität in der
Angebotsentwicklung und im Marketing sind die Durchführung einer kontinuierlichen Marktforschung und eine Auswertung der erhobenen Daten. Sie erlaubt Hinweise auf Märkte,
Kundenerwartungen, Kundenzufriedenheit, Trends etc.
Die Stadt Leipzig beteiligt sich über die LTM an verschiedenen Marktforschungsprozessen.
Abb. 30
Marktforschung Stadt Leipzig
Stadt Leipzig
Auswertung
Amtliche Statistik des Statistischen Landesamtes Sachsen
Studienreihe Destination Brand
Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus 11/12
Erhebung und
Auswertung
Unregelmäßige Gästebefragungen (letzte Gästebefragung im Jahr 2012)
Internetstatistiken
Monatlich
bearbeitete Anfragen Abteilung Incoming (Einzelreisende, Gruppen)
Kundenkontakte in der Tourist-Information (Anrufer im Call-Center, Besucher,
Email-/Faxanfragen)
Erfassung der TOP 10 Auslandsanfragen
Zimmervermittlungsstatistik (Personen, gebuchte Nächte, Buchungen, Umsatz, Internetumsatz)
Erfassung Stadtrundfahrten/-rundgänge unseres Exklusivpartners Leipzig Erleben GmbH (Personen öffentl. Rundfahrten, Personen öffentl. Rundgänge,
Gruppen Rundfahrten, Gruppen Rundgänge)
Erfassung der Tageskontaktzahlen in der Tourist-Information (insgesamt sowie Durchschnitt pro Tag bezogen auf den jeweiligen Monat)
Anzahl verkaufter LEIPZIG CARDs (aufgeschlüsselt auf Vertriebspartner, Provision)
Statistik der Messekontakte auf Messen
Weiteres
Bezug von Studien zu Trends, Analysen, Befragungen zu speziellen Themenbereichen
Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit zu verschiedenen Themen, z.B. von zuvor
bei der LTM GmbH tätigen Praktikanten
Quelle:
LTM und Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland
Kundenzufriedenheit
Mit Blick auf die Kundenzufriedenheit mit den Unterkunftsbetrieben bieten bspw. die Kundenbewertungen auf hrs.de ein erstes Indiz. Insgesamt sind die dort aufgeführten Betriebe
sehr positiv bewertet. 53% der Betriebe werden mit „sehr gut“ und „exzellent“ bewertet sowie weitere 42% werden als „gut“ erachtet. Dabei beurteilen die Geschäftsreisenden die Hotels deutlich kritischer.
Auch in den Gästebefragungen vor Ort wird die Zufriedenheit der Gäste ermittelt. Nähere
Darstellungen finden sich in Kapitel 4.4.2 Marktforschungsergebnisse.
Tourismusstrategie des Freistaates Sachsen 2020
Aus der Tourismusstrategie des Freistaates Sachsen 2020 geht hervor, dass in Zukunft vor
allem die Verbesserung der Angebots- und Servicequalität im Fokus stehen sollte. Die Qualitätsentwicklung zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit steht an sehr hoher Stelle. In
der Tourismusstrategie 2020 des Freistaates Sachsen wurden daher Anforderungen an die
Qualität
formuliert.
Hierzu
zählen
der
Anteil
der
Qualitätsbetriebe
mit
DEHOGA47
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Klassifizierung sowie der Anteil an ServiceQ-Einrichtungen (vgl. SMWA 2011). Aktuell erfolgt
die Weiterentwicklung und Erarbeitung eines Lösungsvorschlages für das Qualitätskriteriensystem der Tourismusstrategie Sachsen 2020. Die Kriterien für wettbewerbsfähige Destinationen mit Fokus auf den Bereich Qualität müssen daher möglicherweise nach Projektabschluss angepasst werden. Darüber hinaus besitzen in Leipzig viele Betriebe andere themenorientierte Klassifizierungen, Zertifizierungen oder betriebseigene Qualitätssysteme, die bisher in den Kriterien keine Berücksichtigung finden.
Mit Fokus auf die Erfüllung der aktuellen Qualitätskriterien zeigt sich das folgende Bild:
Abb. 31
Anteil DEHOGA-klassifizierte sowie ServiceQ-zertifizierte Betriebe
DEHOGA
Anzahl klassifizierter Betriebe
Hotels
Gasthöfe
Pensionen
ServiceQ
Anzahl geöffnete Betriebe
40
1
130
Anzahl zertifizierter Betriebe
Stufe 1
12
Stufe 2
5
Anzahl geöffnete Betriebe
1.063
© BTE, auf Basis Zuarbeit Saxonia Fördergesellschaft mbH 02.07.2014, LTV Sachsen Stand 31.05.2014;
Umsatzsteuerstatistik-Voranmeldungen 2012
Insgesamt besteht in Hinblick auf die aktuellen Kriterien für wettbewerbsfähige Destinationen
Leipzig im Bereich Qualität noch Handlungsbedarf (vgl. SMWA 2011). Zur Erreichung des
finalen Werts von mehr als 45% DEHOGA-klassifizierte Betriebe an den Gesamtbetrieben
bedarf es eine Erhöhung um 18 klassifizierte Betriebe bis 2020 (unter Annahme eines gleichbleibenden Standes der geöffneten Beherbergungseinrichtungen). Zur Erreichung des finalen
Werts von mehr als 3% ServiceQualität Deutschland-zertifizierte Betriebe an den Gesamtbetrieben bedarf es ein Plus von 16 zertifizierten Betrieben bis 2020 (unter Annahme eines
gleichbleibenden Standes der geöffneten Beherbergungseinrichtungen.
48
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.4
Touristische Nachfrage
4.4.1
Amtliche Statistik
Die touristische Entwicklung für die Stadt Leipzig lässt sich aufbauend auf den Daten der
amtlichen Statistik29 als sehr positiv beurteilen.
Bei den Ankünften erfreut sich Leipzig kontinuierlich einer wachsenden Beliebtheit bei Touristen. Im Jahr 2013 besuchten laut amtlicher Statistik insgesamt 7,09 Mio. Touristen das
Reiseland Sachsen. Touristenmagneten waren vor allem die Städte Leipzig und Dresden,
wobei allein auf Leipzig 1,45 Mio. Ankünfte entfielen. Bei den Übernachtungen wurde in
Leipzig ein Rekord von fast 2,7 Mio. verzeichnet.
Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen in Leipzig
über einen Zeitraum von zehn Jahren. Seit dem Jahr 2005 steigt die Anzahl kontinuierlich an.
Insgesamt konnte von 2003 bis 2013 die Anzahl der Ankünfte von 879.191 auf 1.453.422
und die Zahl der Übernachtungen von 1.611.775 auf 2.697.871 gesteigert werden. 2010
wurden erstmals über 2 Mio. Übernachtungen in Leipzig registriert. In den Jahren 2012 und
2013 zeigen sich deutliche Sprünge bei den Übernachtungszahlen mit Zuwächsen von
+346.759 (2012) und +215.330 (2013). Zusammengefasst konnten die Gesamtankünfte
und Gesamtübernachtungen in zehn Jahren um 39,51% und 40,26% gesteigert werden.
Abb. 32
Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen
Quelle:
BTE 2014, Datenbasis: Statistisches Landesamt Sachsen 2013; Anmerkungen: Prozentzahlen
in den Kreisen: Veränderung der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr
Insgesamt kann Leipzig mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 1,9 Tagen als
klassisches Kurzreise- und Wochenendreiseziel gesehen werden.
Mit einem Blick auf die ausländischen Gäste zeigt sich noch Ausbaupotential. Im Jahr 2013
entfielen 14,3% aller Ankünfte in Leipzig (insg. 208.008 Personen) sowie 16,1% aller Übernachtungen auf ausländische Reisende. Dabei war ein sehr positives Wachstum im Vergleich
zum Vorjahr feststellbar.
29
Vgl. Statistisches Landesamt Sachsen 2013
49
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 33
Ankünfte und Übernachtungen inländischer/ausländischer Gäste 2013
Quelle:
BTE 2014; Datenbasis: Statistisches Landesamt Sachsen 2013, %-Werte Veränderung Vorjahr
Hauptquellgebiete der ausländischen Gäste sind die USA, Großbritannien, die Schweiz, die
Niederlande und Österreich mit jeweils mehr als 25.000 Übernachtungen sowie Italien, die
Tschechische Republik, Polen, Frankreich, Russland, Spanien, Japan und Belgien mit mehr
als 10.000 Übernachtungen.
Abb. 34
Anteile der ausländischen Übernachtungen nach Quellenländer (2013)
Quelle:
BTE 2014; Datenbasis: Statistisches Landesamt Sachsen 2013; Anmerkungen: Die Farben
beziehen sich auf die von der LTM identifizierten Marktgruppen, die sich aus den Übernachtungsvolumina 2012 ableiten lassen = dunkelgrün – Marktgruppe 2, mittelgrün – Marktgruppe
3, hellgrün – Marktgruppe 4
50
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Im Vergleich der Kontinente kommen 71,3% der ausländischen Touristen aus Europa, 14,7%
aus Amerika und 11,31% aus Asien.
Die folgende Abb. 35 zeigt die relative Entwicklung der Besucher, der von der LTM als Marktgruppe 2 beschriebenen Länder30 (Basisjahr 2003).
Abb. 35
Relative Entwicklung der Ankünfte ausländischer Gäste (Marktgruppe 2)
600
%
500
400
300
200
100
0
2003
USA
Quelle:
2004
2005
2006
Großbritannien
2007
2008
Schweiz
2009
2010
2011
Niederlande
2012
2013
Österreich
BTE 2014; Amt für Statistik der Stadt Leipzig
Die Entwicklung der USA sticht hierbei durch einen schnellen relativen Anstieg heraus. Von
2003 bis 2009 stieg die Zahl der Gäste um +469%. In absoluten Zahlen entspricht das einem Anstieg der Ankünfte von 7.517 auf 43.065. Nach 2009 sank die Zahl der amerikanischen Gäste wieder bis auf einen Wert von +196% zurück (22.440 Ankünfte). Zu berücksichtigen ist dabei, dass sich die Übernachtungen aus den USA zu einem hohen Anteil durch
amerikanische Flugzeug-Crews begründen lässt. Das Übernachtungsaufkommen bzw. dessen
Rückgang wird somit stark vom Rückgang amerikanischer Transportflüge beeinflusst. Die
anderen Länder der Marktgruppe 2 zeigen über die Zeitspanne eine gewisse Schwankung.
Generell lassen sich aber positive Tendenzen in Österreich (208%), der Schweiz (+197%),
Großbritannien (+190%) und den Niederlanden (+166%) feststellen.
Bei den Übernachtungen ausländischer Gäste von 2006 bis 2013 zeigt sich ein vergleichbarer
Verlauf, wie bei den Ankünften, allerdings mit wieder steigenden Übernachtungszahlen für
2013 bei den Gästen aus den USA.
Leipzig ist eine Ganzjahresdestination mit einem saisonalen Schwerpunkt von Mai bis Dezember (vgl. Abb. 36). Das Sommerhalbjahr (April bis September) ist mit einem Anteil von
56% an den Übernachtungen gegenüber dem Winterhalbjahr (Oktober bis März) mit 44%
etwas stärker. Spitzenmonate sind der Mai und September mit vor allem Gästen aus
Deutschland. Ausländische Gäste besuchen die Stadt dagegen vor allem im Juli und August.
30
Marktgruppe 1 = Deutschland
51
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 36
Ankünfte und Übernachtungen in Leipzig nach Monaten (Jahr 2012)
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Ankünfte
Quelle:
Übernachtungen
BTE 2014; Datenbasis: Statistisches Landesamt Sachsen und Amt für Statistik und Wahlen
Leipzig
Ferner nimmt der Tagestourismus eine besondere Rolle ein. Insbesondere in der Stadt
Leipzig als Kultur-, Veranstaltungs- und Shoppingmetropole etc. spielt der Tagesausflug aus
dem Umland, aber auch aus gut angebundenen weiter entfernten Quellgebieten eine besondere Bedeutung. Insgesamt wird von einem Tagestourismusvolumen von 28,5 Mio. in der
Stadt Leipzig bzw. von 45,8 Mio. in Stadt und Region Leipzig ausgegangen (vgl. dwif 2014).
4.4.2
Marktforschungsergebnisse
Markenbekanntheit und Image
Im Rahmen der Marktforschungsaktivitäten nimmt Leipzig u.a. an der Studie Destination
Brand teil. Folgende Ergebnisse der Marktforschung zur Bekanntheit lassen sich herausstellen
(vgl. IMT 2011a: Destination Brand 09 - Markenstudie für deutsche Reiseziele):
79% der Befragten kennen Leipzig dem Namen nach (wenn direkt nach Leipzig gefragt
wird; gestützte Bekanntheit), die Bekanntheit ist überdurchschnittlich hoch im Vergleich
zu allen abgefragten Regionen; wird die Frage offen (ohne Antwortmöglichkeiten) gestellt, kennen bzw. nennen 0,8% der Befragten Leipzig als ein Reiseziel für längen Urlaubsreisen und 1,2% für Kurzurlauben (ungestützte Bekanntheit), dies zeigt, dass der
Bekanntheitsgrad für Leipzig noch ausbaubar ist31.
41% der Befragten finden Leipzig sympathisch (Ranking 18 von 48 Gemeinden/Städten).
Von den Befragten, die Leipzig kennen, finden ca. die Hälfte (52%) die Stadt sympathisch. Leipzig kann also von der gestützten Bekanntheit noch unzureichend profitieren.
Im Übergang von Bekanntheit zu Sympathie belegt Leipzig im Vergleich mit den anderen
befragten Destinationen nur Platz 43 von 48.
31
Die Bekanntheit von Reisezielen kann gestützt (mit Antwortvorgaben, d.h. Nennung der ausgewählten Reiseziele) sowie ungestützt (ohne Antwortvorgaben) und z.B. Frage nach „Welche Städtedestinationen mit Schwerpunkt auf Kultur in Deutschland kennen Sie“ ermittelt werden.
52
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
20% der Befragten können sich einen Kurzurlaub und 6% einen längeren Urlaub in
Leipzig vorstellen; im Bereich Kurzurlaub ergibt sich dabei eine überdurchschnittliche Besuchsbereitschaft.
Abb. 37
Markenbeurteilung und Imageaspekte
© BTE; Datenbasis: IMT 2011a; Sympathie aller Befragten n = 1.242; weitere Markenbeurteilung n =
354 Personen (Markenkenner)
Themenkompetenz
Das IMT erfragt in einem dreijährigen Zyklus die Themenkompetenz deutscher Reiseziele bei
potentiellen Urlaubsgästen. Gefragt wird dabei nach allgemeinen Themen wie Gesundheit,
Kulinarik, Kultur, Natur, Wellness und speziellen Themen z.B. Events, Familie, Freizeitpark,
Shopping, Städte. Dargestellt werden die Ergebnisse immer auch in einem Destinationsranking (Platz X von max. X Destinationen). Folgende Kernergebnisse lassen sich aus der Studie
2013 für Leipzig festhalten (IMT 2013a):
Der Stadt Leipzig wird im Bereich Kultur und Kulinarik eine besondere Themenkompetenz
zugesprochen. In diesen beiden Themenfeldern liegt Leipzig über dem Durchschnitt der
anderen Destinationen. Hingegen wird Leipzig bei Gesundheit, Natur und Wellness eine
geringe Themenkompetenz attestiert.
Kultur (Platz 5 im Ranking der 31 städtischen Destinationen, Platz 6 im Vergleich
mit allen 137 Destinationen)
Kulinarik (Platz 10 im Ranking der 31 städtischen Destinationen, Platz 47 im Vergleich mit allen 137 Destinationen)
Bei den Spezialthemen (Events, Familie, Freizeitpark, Shopping, Städte) liegt Leipzig
über dem Durchschnitt bei Events (Platz 10 von 43), Shopping (Platz 7 von 28) und
Städtereisen (Platz 6 von 68).
Das Interessenpotential und die Wettbewerbsplatzierung für die fünf allgemeinen und fünf
Spezialthemen sind in der folgenden Abb. 38 dargestellt.
Werden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben (ungestützte Themenkompetenz), so
liegt Leipzig bei der Frage „Stellen Sie sich bitte vor, Sie wollen eine [Städtereise] machen. Welche Urlaubsziele (Orte, Regionen usw.) in Deutschland halten Sie hierfür für
besonders geeignet? (max. 3 Nennungen)“ in vier Kategorien in den TOP 10. Hierzu zählen:
Städtereise (25 Nennungen bei 558 Befragten Platz 6)
53
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 38
Shoppingreise (17 Nennungen bei 451 Befragten: Platz 9)
Zoobesuch (126 Nennungen bei 510 Befragten: Platz 3)
Freizeitpark besuchen (23 Nennungen bei 446 Befragten: Platz 8)
Analysequadrant Stadt Leipzig
© IMT 2013a; Anmerkungen – Größe Themenball: Gestützte Themeneignung, Anzahl Befragte: 1.000,
Kategorie für relative Wettbewerbsplatzierung (alle Destinationen je Thema = 137 Reiseziele)
Im Vergleich mit der Studie von 2011 konnte Leipzig in fast allen Kategorien die Themeneignung steigern.
Abb. 39
Gestützte Themeneignung im Zeitvergleich
© IMT 2013a; Anmerkungen: Anzahl der Befragten mind. 1.000; Top-Two-Box auf Skala von „5 = sehr
gut geeignet“ bis „1 = gar nicht geeignet“ (Angabe in % der Fälle); ** Thema wurde in Destination
Brand 10 nicht für Leipzig erhoben bzw. in der Erhebung nicht abgefragt, stattdessen „Lebendige Szene“
(Themeneignung 41% bei allen Befragten) sowie Sportreise (Themeneignung 8% bei allen Befragten)
54
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Gästestruktur und -zufriedenheit
Zur Ermittlung der Struktur, Erwartungen und Zufriedenheit der Gäste nimmt Leipzig am
Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus (vgl. ERV und DZT 2012) teil.
Die Motivation für Reisen kann geschäftlich oder privat bedingt sein. Leipzig hat sich eine
starke Position als Geschäftsreisedestination aufgebaut. Laut European Travel Monitor liegt
bundesweit der durchschnittliche Anteil der Geschäftsreisen bei 30% und derjenige der
Privatreisen bei 70%. In Leipzig ist dieses Verhältnis genau umgekehrt:
ca. 60%- 70% sind Geschäftsreisen,
ca. 30%- 40% sind Privatreisen.
Die Erkenntnisse lassen sich differenziert nach Leipzig-Urlaubern und Geschäftsreisenden
folgendermaßen zusammenfassen (vgl. ERV und DZT 2012):
Abb. 40
Charakteristik Leipzig-Gäste
Der Leipzig-Urlauber…
Der Geschäftsreisende…
kommt im Inland häufig aus NRW und Bayern –
die Herkunftsstruktur der inländischen Gäste ist
aber vergleichsweise vielfältig
ist vergleichsweise etwas älter und überdurchschnittlich häufig Erstbesucher
benötigt entsprechend häufig Informationen und
nutzt dafür oft das Internet (Seiten der TouristInfo und der Unterkunft) und überdurchschnittlich häufig Bekannte/Verwandte sowie Reiseliteratur/Reiseführer
bucht überdurchschnittlich häufig online, meist
direkt bei der Unterkunft oder über InternetReiseportale und jeder Vierte in den letzten zwei
Wochen vor der Anreise, aber auch jeder Dritte
bereits zwei Monate oder früher
reist mehrheitlich als Paar, benutzt unterdurchschnittlich häufig das Auto, dafür jedoch überdurchschnittlich die Bahn als Anreiseverkehrsmittel und übernachtet meist in Hotels
kommt meist aufgrund der Sehenswürdigkeiten,
dem Kunst- und Kulturangebot, dem Stadtbild/
der Architektur, vglw. häufig aber auch wegen
der Tradition/Geschichte
bezeichnet seinen Urlaub häufig als Städteurlaub, Kultururlaub sowie Besichtigungsreise,
überdurchschnittlich häufig als Veranstaltungsbesuch
ist im deutschlandweiten Städtevergleich überdurchschnittlich zufrieden, besonders mit dem
Kunst-/Kulturangebot, der Erreichbarkeit, dem
Preis-Leistungs-Verhältnis, der Architektur/dem
Stadtbild sowie der Vielfalt/Qualität des Angebotes
hat eine überdurchschnittliche hohe Weiterempfehlungs- und Wiederbesuchsabsicht
kommt im Inland häufig aus NRW und Bayern
und den weiteren einwohnerstarken Bundesländern
kommt neben der klassischen Geschäftsreise
überdurchschnittlich häufig zu Messen, Ausstellungen, Kongressen, Tagungen und Schulungen
übernachtet fast ausschließlich in der Hotellerie
hat überdurchschnittlich hohe Ausgaben
ist mit seinem Aufenthalt zufrieden, bewertet
die Unterkunft besser als die Gastronomie
ist jedoch mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis in
der Gastronomie im Städtevergleich überdurchschnittlich zufrieden
empfindet das Stadtbild etwas kritischer als der
Urlaubsgast in Leipzig, lobt jedoch ebenfalls die
gute Erreichbarkeit
empfiehlt Leipzig für einen Privataufenthalt
gerne weiter
wird jedoch eher selten selber im Rahmen eines
privaten Aufenthaltes wieder nach Leipzig kommen
Quelle:
ERV und DZT 2012
55
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Nachfolgend
wurden
die
Gesamtergebnisse
aus
dem
Qualitätsmonitor
Deutschland-
Tourismus32 dargestellt. Diese werden teilweise durch eine im Jahr 2012 bei den Übernachtungsgästen der Stadt durchgeführte Gästebefragung33 (vgl. Enke 2013) ergänzt. Folgende
Ergebnisse lassen sich zusammenfassen (vgl. ERV und DZT 2012; Enke 2013):
Gästestruktur
Altersstruktur: Das Durchschnittsalter der Gäste in Leipzig
beträgt 50,5 Jahre (Enke 2013: 48 Jahre), wobei 35% der
Gäste in Leipzig über 60 Jahre alt sind. Im Vergleich mit den
übrigen untersuchten Städten Deutschlands ist der Leipzigbesucher etwas älter (Durchschnittsalter übrige Städte 42,2 Jahre, Anteil der Ü-60 Jährigen 12%).
Schulbildung: Die Mehrheit der Gäste (66%) verfügt über einen hohen Bildungsabschluss (Abitur/sonstige Hochschulreife oder Bachelor/Master/Diplom).
Herkunft: 84% der Übernachtungsgäste sind aus Deutschland, 16% der Gäste in
Leipzig kommen aus dem Ausland (USA, Großbritannien, Schweiz, Niederlande, Österreich).
Quellgebiete: Die Mehrheit der Gäste kommt aus Nordrhein-Westfalen, Bayern,
Baden-Württemberg und Hessen (insgesamt 50%), insgesamt 28% der Gäste
kommen aus benachbarten Bundesländern oder Sachsen.
Einkommen: Das monatliche Haushalts-Nettoeinkommen beträgt bei 37% der befragten Gäste 1.200 bis 3.000 € und bei weiteren 37% der Gäste 3.000 bis 5.000 €
Besuchshäufigkeit: 42% der Gäste sind Erstbesucher der Stadt Leipzig; 21% sind
Stammgäste, welche die Stadt zwei Mal oder öfter besucht haben und hier (fast)
jedes Jahr einen Urlaub verbringen.
Informations- und Buchungsverhalten
Informationsverhalten: Insgesamt haben sich 59% der
Gäste vorab über Leipzig informiert. Von diesen haben sich
mehr
als
50%
über
das
Internet,
über
Reisefüh-
rer/Broschüren/Berichte oder bei Freunden/Bekannten/Verwandten informiert.
Bekanntheit/Aufmerksamkeit: Mehr als die Hälfte der Befragten kannte Leipzig bereits. Zudem dienen Freunde/Bekannte als wichtige Informationsquelle. In der Gästebefragung von Enke 2013 sind über 30% durch eine
Empfehlung von Freunden/Bekannten auf Leipzig aufmerksam geworden. Fernsehsendungen sind ergänzend bei älteren Reisenden eine Informationsquelle (z.B. Soko Leipzig; Elefant, Tiger und Co.; MDR).
Buchungszeitpunkt: Die beliebtesten Buchungszeiträume der Urlaubsgäste liegen
bei zwei bis vier Wochen (21%) oder bei 2-4 Monaten vor Reiseantritt (20%).
Buchungsverhalten: 52% der Gäste buchen ihre Reise online, hauptsächlich bei
den Internet-Reiseportalen oder Buchungsplattformen hrs.de, booking.com, ho-
32
33
Grundlage der Studie sind rund 400 Interviews in Leipzig. Die Befragung erfolgte von Mai 2011 bis
April 2012.
Basis der Gästebefragung sind 378 ausgefüllte und auswertbare Fragebögen von Übernachtungsgästen der Stadt Leipzig. Erhebungszeitraum der Interviews war von Juni bis September 2012.
56
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
tel.de oder auf der Hotelwebseite (vgl. Enke 2013); nur 16% buchen ihre Reise bei
Reisebüros oder Reiseveranstaltern.
Reiseverhalten
Anreise: Die Gäste reisen vor allem mit dem Auto (49%) oder
der Bahn (35%) an. Im Vergleich zu den übrigen untersuchten
deutschen Städten weist in Leipzig die Anreise mit der Bahn
einen überdurchschnittlich hohen Prozentanteil auf. Bei den
übrigen untersuchten Städten in Deutschland gaben nur 18%
der befragten Gäste an, mit der Bahn angereist zu sein und
64% die Anreise mit dem Auto an.
Reisebegleitung: 43% (Enke 2013: 60%) besuchen Leipzig in Begleitung eines
Partners, 19% allein, 10% mit einer Reisegruppe und je ca. 8% mit Bekannten oder
mit Familie/Kindern.
Unterkunft: Laut dem Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus (2011/2012)
übernachten 87% der Gäste in Leipzig in einem Hotel oder Hotel garni. Bei den Ergebnissen der Gästebefragung in Leipzig (Enke 2013) zeigt sich hingegen, dass nur
ca. 57% der Gäste in Leipzig in einem Hotel übernachteten und dafür 25% bei
Freunden/Verwandten.
Aufenthaltsdauer: Die Mehrheit der Gäste (ca. 40%) bleibt zwei Nächte in Leipzig
(vgl. Enke 2013).
Aufenthaltsart: Haupturlaubsarten der Gäste in Leipzig sind Städteurlaub (55%),
Kultururlaub (36%), Besichtigungsurlaub/Sightseeing (29%) und der Veranstaltungsbesuch (18%).
Abb. 41
TOP 10 Aktivitäten der Gäste
© ERV und DZT 2012
Abb. 42
TOP 10 Besuchsgründe der Gäste
© ERV und DZT 2012
57
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Reisefortführung: Für 34% der Gäste war Leipzig das einzige Reiseziel, Gäste mit
weiteren Reisezielen besuchten vor allem Dresden und/oder Berlin (vgl. Enke
2013).
Hauptattraktionen: Bei der Gästebefragung in Leipzig (Enke 2013) wurde nach
den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Gäste gefragt. Hierbei kam heraus, dass
zu den Hauptattraktionen in Leipzig der Zoo/Gondwanaland, das Völkerschlachtdenkmal sowie die historischen Kirchen (v.a. Nikolaikirche und Thomaskirche) zählen. Unter den Veranstaltungen wurde das Bachfest als beliebteste Veranstaltung
genannt.
Ausgaben: Von den Gästen in Leipzig werden durchschnittlich 100 € pro Person
und Tag für Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten ausgegeben.
Ergänzend wurden die Zufriedenheit, das Image und die generelle Attraktivität der Stadt ermittelt.
Gästezufriedenheit: Die Gäste sind mit der Unterkunft, der
Gastronomie, der Vielfalt, Qualität und Zugang des Angebots
sowie dem Preis-Leistungs-Verhältnis und der touristischen
Infrastruktur durchschnittlich sehr zufrieden (auf einer Skala
von 1-6 1,7). Im Vergleich zu den übrigen untersuchten Städten im Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus schneidet Leipzig in den Bereichen Preis-LeistungsVerhältnis kulturelles Angebot, Flaniermeilen, Fußgängerzonen, Preis-LeistungsVerhältnis öffentliche Verkehrsmittel, Architektur/Bauwerke und Öffnungszeiten der
Geschäfte sehr gut ab. Lediglich bei dem Punkt „Infos zum Urlaubsort in Unterkunft“ liegt Leipzig auf dem letzten Platz der übrigen untersuchten Städte (vgl. ERV
und DZT 2012). Die Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in Leipzig verfügen
über eine hohe Weiterempfehlungsquote. Insgesamt verzeichneten 14 der 16 Veranstaltungen, Angebote oder Messen eine Weiterempfehlungsquote von über 90%
bei der Gästebefragung in Leipzig (vgl. Enke 2013). Die Erwartungen werden v.a.
im Hinblick auf Sehenswürdigkeiten, Gastfreundlichkeit, Architektur und Kultur
mindestens voll erfüllt (vgl. Enke 2013).
Image der Stadt: Leipzig wird durch die befragten Gäste als eine kulturelle, historische Stadt charakterisiert. Attribute sind Universitätsstadt, historische Stadt,
Stadt der friedlichen Revolution 1989, Kultur- und Musikstadt. Gerade Stammgäste
nehmen Leipzig als Stadt der friedlichen Revolution 1989, historische Stadt und
Kulturstadt wahr (vgl. Enke 2013).
Stärken und Schwächen: Die Attraktivität der Stadt Leipzig lässt sich insbesondere durch die Altstadt beschreiben. Wahrgenommene Besonderheiten sind der
Zoo, die Architektur, die Kultur allgemein, die Thomaskirche sowie das Völkerschlachtdenkmal. Aber auch die weichen Faktoren, wie Freundlichkeit/Herzlichkeit
und Mentalität der Leipziger werden durch die befragten Gäste hervorgehoben.
Verbesserungspotentiale bestehen insbesondere bei der Vielzahl an Baustellen bzw.
an verfallenen Gebäuden oder Häusern (vgl. Enke 2013).
58
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.5
Exkurs: Kommunikation und touristische Produkte
Das vorliegende Tourismuskonzept der Stadt Leipzig fokussiert auf die touristische Weiterentwicklung der Stadt im Bereich Infrastruktur und Angebote. Es stellt kein Marketingkonzept mit einer umfassenden Analyse der Produkt-, Kommunikations-, Vertriebs- und Preispolitik dar.
Zur Vollständigkeit sollen aber kurze Aussagen zur aktuellen Kommunikation aus Gästeperspektive angerissen werden.
Kommunikation der Stadt Leipzig
Die Imagekommunikation der Stadt Leipzig im Standortmarketing erfolgt über die Kampagne „Leipziger Freiheit“. Sie ist
beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen.
Als wesentliche Marketinginstrumente mit Fokus auf die Kommunikationspolitik im
Tourismus-, Stadt- und Standortmarketing für die Stadt Leipzig werden durch die LTM eingesetzt:
Internet (Homepage, Social Media, Soziale Netzwerke, Audio, Video) durch Einrichtung
einer eigenen Social Media-Stelle mit der alle Abteilungen eng vernetzt sind
Homepage
Blogs, digitale Newsletter und verschiedene Kanäle der sozialen Netzwerke
anlassbezogene Erweiterung des Sprachenangebotes auf der Homepage
Herstellung von Audio-Angeboten, wie Leipzig-Podcasts in deutscher und englischer
Sprache, die auch durch zahlreiche Leipziger Partner (Hochschulen, Hotels etc.)
eingesetzt werden
Internetwerbung (u.a. Bannerwerbung)
Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen
Pressemitteilungen/Pressetermine/Pressereisen sowie Tourismusfrühstück®
Supplements/Sonderveröffentlichungen (Schaltung von redaktionellen Beiträgen)
FAM-Trips (sreisen, sogenannte FAM-Trips (Familiarization Trips), Lesereise, Bloggerreise
Kinospots, Radiowerbung, Fotowettbewerb und Fotoshooting
Eigenpublikationen: Herausgabe von teilweise mehrsprachigen Printmedien, u.a.
LEIPZIG - Wir sehen uns! – Touristischer Faltplan; LEIPZIG REISEN – Reise- und
Übernachtungsangebote für Individual- und Gruppenreisende; Restaurant-Guide,
BUSSTOPP LEIPZIG – Busflyer
Klassisches Kampagnenmarketing mittels Anzeigen und Plakaten
Anzeigen in zahlreichen auflagen- und reichweitenstarken Medien sowie Plakate, in
Kooperation mit Leipziger Partnern und Medienpartnerschaften mit Verlagen und
Außenwerbern
Out-of-home-Kampagnen, insb. für anlassbezogene Festivals, Events, Konferenzen
etc. (lokal, regional, national) sowie in Kooperation mit den Magic Cities
59
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Präsentationen
Messen, Präsentationen und Workshops
Nationale und internationale Präsentationen, z.B. im Rahmen von Städtepartnerschaften und Mitgliedschaften in Netzwerken
Merchandising
Sonderwerbeformen und out-of-home Mediamanagement
Nachfolgend sind drei ausgewählte Kommunikationsmedien aus Gästeperspektive anhand
einer standardisierten Checkliste bewertet. Ziel ist die Überprüfung, welche Informationen zu
Angeboten der Gast erhält und wie diese aufbereitet sind.
Abb. 43
Ausgewählte Kommunikationsmedien der Stadt Leipzig aus Gästeperspektive
Bereich
Bewertung
Printmedien
Inhalt
und
Information
Claim: Leipziger Freiheit
Kernbotschaft/Themen
Leipzig hat „viele Gesichter“, aber Schwerpunktthemen (v.a. Musik und Kunst) deutlich erkennbar
Botschaften zu Themen erkennbar („Musikstadt
mit Weltklasse“)
Themen: Kultur (Musik großer Komponisten
[Oper], Kleinkunst [Kabarett]), Stadtbilder/Innenstadt, Passagen und Höfe [Shopping],
Zoo
Infos und Angebote zu Leipzig an Interessen ausgerichtet
Grundinformationen zu Umland vorhanden, aber
wenig ausführlich
Zahlreiche mehrsprachige Infomaterialien vorhanden
Layout/
Design
Einheitliches Corporate Design, Kernfarbe blau mit
weiß
Design stilvoll, klassisch – wenig kreativ, dynamisch
Viel textlicher Inhalt, aber gutes Text-Bild-Verhältnis
Zahlreiche Bilder zur Illustration machen Lust auf
Leipzig-Besuch (auffällig: mehrheitlich junge Frauen
im Fokus)
Teilweise unklarer Aufbau fehlende Leichtigkeit
Interaktion
Ausführliche Gastgeberinfos und Kontaktmöglichkeiten
übersichtlicher Flyer zur LEIPZIG CARD
Einbindung QR-Codes
Homepage www.leipzig.travel
Inhalt
und
Information
Claim: Leipziger Freiheit
Themen:
Primär Kulturthemen (Jubiläen; Musik; Kunst und Museen; Theater, Kabarett, Varieté),
Freizeitattraktionen unter „Natur und Freizeit“; Themen Wasser und Aktiv unter „Sport
und Aktivurlaub“ im Feld „Natur und Freizeit“ versteckt
Sehr gute/r Informationsgehalt und -qualität (Service, Anreise, Veranstaltungen, Attraktion (thematisch), Gastronomie- und Unterkunftsangebote, Produkte und Arrangements,
Bestellmöglichkeit und Download Printmedien u.v.m.); Textlängen an Medium angepasst,
kurz prägnant und eine Ebene tiefer ausführlichere Infos, durchgängig Kontaktangaben
Zahlreiche ansprechende Bilder machen Lust auf einen Leipzig-Besuch; auffällig: mehrheitlich junge Frauen im Fokus, selten Familien, kaum Paare und Ältere Menschen
Reiter zur Region verlinkt auf die Unterseiten der drei Teilregionen
60
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Bereich
Bewertung
Gute Mehrsprachigkeit (englisch, russisch, japanisch, niederländisch Reiter zur Region
aktuell nur für englische Gäste)
Layout/
Design
Kernfarbe Blau
Teils gute Usability, einheitlicher Aufbau der Unterseiten
Keine klare Struktur, Auge fehlt Orientierung und sucht lang
Teils unterschiedliche Möglichkeiten der Navigation und doppelte Navigationsleisten (2x
oben, 2x links, Ausklappmenüs), verwirrend
Teilweise ästhetisch wenig ansprechend aufgrund kleinteiliger Aktionsfelder mit zu vielen unterschiedlichen Schriftbildern
Interaktion
Kontakte und Ansprechpartner gut dargestellt
Verschiedenste Web 2.0 Elemente vorhanden: Facebook, Twitter, YouTube, Google+,
Xing und Blog
Tourist-Information
Erreichbarkeit
Lage: Randseitig zwischen Marktplatz und Hbf.
Für PKW auffindbar ausgeschildert (u.a. Leiten zum Augustusplatz, 700m Fußweg) (neu
Parkhaus am Brühl)
Im Fußgänger-Leitsystem Ausschilderung nicht sehr auffällig/offensichtlich über Piktogramm weißes „I“ auf schwarzem Kreis (zumeist in Zeile mit einem anderen Zielpunkt);
vom Hbf. über Innenstadt ausgeschildert
TI vor Ort sichtbar über „rotes i“
Erscheinung
Besuchergerechte Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:30-18:00 Uhr, Sa 9:30-16:00 Uhr,
So/Feiertag 9:30-15:00 Uhr
Erscheinung: übersichtlich, hell, zweckmäßig, einladend
Umfangreiches Prospektmaterial und Informationsprospekt in verschiedenen Sprachen
Auslage von nur wenigen Infos zur Region (Printmedien Sächsisches Burgen- und Heideland bzw. Leipziger Neuseenland, Sächsisches Burgenland, Sächsisches Heideland nicht
ausgelegt)
Zertifizierung mit der i-Marke des DTV
Quelle:
BTE 2013
Touristische Produkte
Mit Blick auf die Produktgestaltung bietet Leipzig zahlreiche Reiseangebote für Individualund Gruppenreisende. Zu den folgenden Themen lassen sich verschiedene Arrangements
buchen.
Individualreisen: Leipzig für Musikliebhaber, Leipzig für Entdecker, Leipzig für Familien,
Leipzig für Geschichtsfans, Buchungsspecials, Leipzig kennenlernen und genießen,
Leipzig für Nachtschwärmer, Unterwegs in der Region Leipzig, Gästeführungen für Menschen mit Handicap
Gruppenreisen: Leipzig - Touren für Gruppen in Leipzig, im Leipziger Neuseenland, im
Sächsischen Burgenland, im Sächsischen Heideland sowie Betriebsausflüge in die Region
Leipzig oder Tagesausflüge in die weitere Region
Auch Angebote für Klassenfahrten werden angeboten.
61
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 44
Reiseangebote im Bereich „Leipzig für Entdecker“
© www.leipzig.travel
62
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.6
Organisation und Kooperation (Tourismus Stadt Leipzig)
Wesentliche touristische Akteure der Stadt Leipzig zur Sicherung und Weiterentwicklung des
Tourismus sind
Abb. 45
die Stadt Leipzig mit ihren Dezernaten, Ämtern und Referaten,
die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH sowie
die touristischen Leistungsträger und Einrichtungen der Stadt und der Region.
Struktur des Tourismus in der Stadt Leipzig
© BTE 2014; Anmerkungen: Pfeile – personelle Vertretung, gestrichelte Pfeile – Kooperation; Erklärungen: DZT – Deutsche Tourismus Zentrale, DEHOGA – Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, GCB –
German Convention Bureau, ICCA – International Congress and Convention Association, IHK – Industrie- und Handelskammer, TMGS – Tourismus Marketinggesellschaft Sachsen, DMO – Destinationsmanagementorganisation
63
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Schwerpunkt der Arbeit der Stadt Leipzig im Bereich Tourismus ist die Entwicklung und Unterhaltung der touristischen Infrastruktur. Dabei besitzen die verschiedenen Dezernate, Ämter und Referate ganz unterschiedliche – zum jeweiligen Bereich zugehörige – Zuständigkeiten und der Tourismus nimmt in den jeweiligen Ämtern eine ganz unterschiedliche Stellung
ein. Um eine Koordinierung der verschiedenen touristischen Fragestellungen zu ermöglichen,
wurde im Jahr 2013 die Stelle einer Tourismuskoordination eingerichtet.
Am 01.01.2008 wurde nach Abschluss der Integration das operative Geschäft des Leipzig
Tourist Service e.V. (LTS e.V.) in die ehemalige Marketing Leipzig GmbH integriert, die nach
erfolgter Umfirmierung als Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM GmbH) im Markt
auftritt. Damit wurde die Konzentration der Aktivitäten im Tourismus-, Stadt- und Standortmarketing in einer einheitlichen Organisationsstruktur vollzogen. Der LTS e.V. blieb als Verein erhalten und übernahm über seinen Vorstand die Steuerungs- und Kontrollfunktion der
GmbH. Die LTM verfolgt die Förderung des Tourismus-, Veranstaltungs- und Kongresswesens
sowie die Imagekommunikation und Standortwerbung in Leipzig und der Region.
64
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.7
Blick in die Region Leipzig
Freizeitwegenetz zwischen Stadt und Region
Leipzig und die Region sind in Bezug auf die Anbindung auf der Straße und Schiene gut miteinander vernetzt (vgl. Kapitel 4.1 Struktur und Erreichbarkeit). Auch im Freizeitwegenetz
sind Stadt und Region über verschiedene Radfernwege/-routen auf dem SachsenNetz Rad,
über regionale Routen sowie über Pilgerwege verbunden. Insgesamt ist die Region von einem
Netz an Freizeitwegen durchzogen. Eine einheitliche Beschilderung, Wegepflege und Serviceeinrichtungen an den Wegen werden als wichtige Bedarfe formuliert und angesehen.
Sehenswürdigkeiten in der Region Leipzig
Ergänzend zur Stadt finden sich in der Region Leipzig zahlreiche touristische Attraktionen,
die aber oftmals den städtischen Bewohnern selbst noch zu unbekannt sind. Dabei stellt sich
die Region zunehmend in den Themen Aktiv, Wasser und Kultur auf.
Eine umfassende Darstellung der Stärken und Schwächen der touristischen Infrastrukturen
und Angebote der Region, sind in den Ergebnispapieren zur Marketingstrategie für die Region
Leipzig sowie zusammengefasst in der Destinationsstrategie dargelegt. Zu den touristischen
Angeboten lässt sich zusammenfassen (Auswahl):
Abb. 46
Ausgewählte Infrastrukturen und Angebote in der Region Leipzig
Thema
Highlight-Infrastruktur
Weitere Angebote
Wasser
Kanupark Markkleeberg
Wassersport Resort All-on Sea
Künftig: Gewässerverbund
Leipziger Neuseenland
Elbe, Mulde, Zschopau, zahlreiche Seen als natürliches Angebot
Fahrgastschifffahrt, Kanufahren, Rudern, Paddeln,
Schlauchboot, Wasserski u.v.m. Wasseraktivitäten,
weitere in Planung
Touren insb. im Leipziger Neuseenland buchbar
Kultur
Erlebbare Burgen: Burg Kriebstein, Hubertusburg sowie Burg
Mildenstein, Schloss Rochlitz,
Schloss Hartenfels etc.
Döllnitzbahn
Überregional ausstrahlende
Veranstaltungen, z.B. Highfield
Festival
Freizeitpark BELANTIS (Leipzig
+ Markkleeberg)
Zahlreiche kulturelle Objekte
Übernachten/Erlebnisfeste auf den Burgen
Weitere Kulturthemen mit Angeboten, u.a.
berühmte Persönlichkeiten
Bergbau/Landschaftswandel/Industriekultur (z.B.
Bergbau-Technik-Park im Leipziger Neuseenland)
Besondere Orgeln
…
Aktiv/
Natur
HeideSpa und Waldschänke mit
Angeboten zum Thema „Gesund in der Natur“
Freizeitinfrastruktur zum Wandern, Radfahren, Reiten
Naturpark Dübener Heide mit Naturpark-Haus, JuniorRangerProgramm, Führungen
Größtes sächsisches Obstanbaugebiet
Geopark Porphyrland im Aufbau
Regionsbezogene Events, wie Horstseefischen,
Wermsdorfer Gänsemarkt, Mühlentag etc.
Quelle:
BTE 2014
Die folgende Abbildung zeigt die Anbindung ausgewählter POIs (Point of Interest) an die
Freizeitwege. Die identifizierten POIs sind mehrheitlich an Straße und Schiene angebunden.
Sie liegen meist an Flüssen oder Radwegen und sind so auch über das Freizeitwegenetz erreichbar.
65
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 47
Vernetzung und Anbindung der Points of Interest in der Region Leipzig
© BTE 2014
Zusammenfassend lässt sich sagen:
66
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Insgesamt wurden 55 POIs mit nationaler und internationaler Bedeutung von den touristischen Regionalvertretern (sowie 16 Kirchen mit besonderen Orgeln) identifiziert. Von
diesen POIs verzeichnen 20 jährlich mehr als 20.000 Besucher (Maximum Belantis
580.000; Kanupark Markkleeberg 350.000 – Stand 2012).
Der thematische Schwerpunkt der Angebote liegt im Bereich Kultur, aber gerade vielbesuchte POIs haben einen Bezug zum Wasser.
Der räumliche Schwerpunkt liegt im Leipziger Neuseenland und Sächsischen Burgenland.
Zertifizierte Infrastruktur und Qualität
Ein Blick auf die klassifizierten und zertifizierten Infrastrukturen und Betriebe zeigt, dass in
der Region Leipzig, wie auch in der Stadt, noch Potential vorhanden ist:
Unterkunftsklassifizierung: In der Region Leipzig befinden sich 31 sterneklassifizierte
Hotels (DEHOGA-Klassifizierung), fünf sterneklassifizierte Gasthöfe und 24 sterneklassifizierte Ferienwohnungen (jeweils DTV-Klassifizierung). Schwerpunkt der klassifizierten
Hotels liegt im 3- und 4-Sterne Bereich, der der Ferienhäuser/Ferienwohnungen/Privatzimmer im 4- und 5-Sterne Bereich. Besonders die Zahl der Ferienwohnungen hat sich in
den letzten Jahren positiv entwickelt.
Servicequalität: Mit nur 28 ServiceQualität-Deutschland-Betrieben zeigen sich in der
Region Leipzig noch Ausbaupotentiale (Spitzenreiter in Sachsen ist das Erzgebirge mit 53
Betrieben).
Thematische Zertifizierungen: Momentan weist die Region Leipzig noch keine qualitätsbasierte Themenprofilierung in den Bereichen Wandern (ein Betrieb), Wasser, Landerleben (fünf Betriebe), Gesundheit (vier Betriebe), Familien (fünf Betriebe) auf. Im Bereich Radfahren ist die Region in Ansätzen bereits teilweise gut aufgestellt. So finden sich
in der Region 35 Bett&Bike-Betriebe plus zusätzlich 29 radfreundliche Betriebe am Elberadweg. Ein flächendeckendes Netz an radfreundlichen Einrichtungen ist noch nicht zu
erkennen. Positiv hervorzuheben sind die acht zertifizierten Tourist-Informationen.
Touristische Kennzahlen34
Im Jahr 2013 waren in der Region Leipzig 305 Betriebe35 geöffnet, die insgesamt 14.678
Gästebetten anboten. Die durchschnittliche Auslastung lag bei 37,7%.
Die Region Leipzig ist jedoch von seiner Angebotsstruktur im Beherbergungsbereich als sehr
heterogen zu bewerten. Eine Betrachtung der Kommunen mit gewerblichen Beherbergungsbetrieben zeigt: Im überwiegenden Teil der Region Leipzig gibt es Kommunen mit bis zu
maximal zwei Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten. Die Kommunen mit
mehr als 600 Betten sind sehr konzentriert auf die Kur- und Erholungsorte sowie Kommunen
im direkten Umfeld von Leipzig.
Die touristische Entwicklung der Region Leipzig lässt sich ebenso wie die der Stadt als sehr
positiv beurteilen. So konnten in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben von 2003 bis
2013 +22% mehr Gäste für einen Aufenthalt gewonnen werden. Insgesamt wurde im Jahr
34
35
Vgl. Statistisches Landesamt Sachsen 2013
Beherbergungsstätten mit mindestens zehn Betten, Campingplätzen mit mindestens zehn Stellplätzen; Stichtag 31.07.2013
67
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
2013 eine Zahl von ca. 647.000 Ankünften und 1,94 Mio. Übernachtungen in der Region
Leipzig erreicht.
Die Region kann als klassisches Kurzreise- und Wochenendreiseziel eingestuft werden. Die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt in der Region bei 3,0 Tagen. Werden die Kurund Erholungsorte noch herausgerechnet, liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sogar
nur bei ca. 2,3 Tagen
Mit einem Blick auf die ausländischen Gäste zeigt sich in der Region noch Wachstumspotential. Bisher machen die ausländischen Reisenden nur 3,6% der Ankünfte und 2,3% der
Übernachtungen aus. Sie entstammen mit jeweils mehr als 3.000 Übernachtungen aus der
Tschechischen Republik, Österreich und Italien sowie mit mehr als 1.000 Übernachtungen
aus der Schweiz, Polen, den Niederlanden, Russland und Frankreich.
Organisation und Kooperation
Die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) und der Tourismusverband Sächsisches
Burgen- und Heideland e.V. (TV SBUHL) unterzeichneten am 12. Juli 2013 einen Geschäftsbesorgungsvertrag zur Intensivierung ihrer Kooperation. Damit wurde der Grundstein für
eine leistungsstarke Marketingkooperation der Stadt Leipzig und der umliegenden Region
gelegt. Die LTM erhält damit den Auftrag, die Region als Ganzes professionell zu vermarkten.
Die Organisationsstrategie von Stadt und Region Leipzig sieht vor, dass eine DMO verantwortlich ist für beide Destinationen – Stadt Leipzig und Region Leipzig. Die strukturelle und
organisatorische Vernetzung zur Bündelung von Ressourcen und Aufgaben zeigt folgende
Übersicht:
Abb. 48
Organisationsmodell Region Leipzig
Kommunen organisiert in drei Regionsver-
Dommitzsch
GroßtrebenZwetau
einen: LNS, SBL, SHL
Grundfinanzierung des Marketings über
Mitgliedsbeiträge
in
Regionsvereinen:
KEINE NEUE STRUKTUR, sondern über beste-
Zschepplin
Rackwitz
Rackwitz
Der
Tourismusverband
Hohburg
Taucha
bleibt
erhalten:
litätssicherung und Beauftragung der Marke-
Wurzen
Bradis
Wermsdorf
Markranstädt
Nerchau
Berlgershain
Parthenstein
Böhler
TV
Naundorf
SornzigAblaß
Thümmlitzwalde
Otterwisch
Rackwitz Espenhain
Mutzschen
Grimma
Zwenkau
Rackwitz
Oschatz
Trebsen/Mulde
Naunhof
Markkleeberg
Mügeln
Ostrau
Bockelwitz
Großbothen
Pegau
Leisnig
Bad Lausick
Groitzsch
Colditz
Königsfeld
Frohburg
Geithain
KohrenSahlis
Zettlitz
Oberwiera
Waldenburg
Remse
Ziegra- Ebersbach
Knobelsdorf
NiederWaldheim
striegis
Geringswalde
Roßwein
Krebstein
Striegistal
Erlau
SBL
Seelitz
Rossau
Wechselburg
Lunzenau
Schönberg
Hartha
Rochlitz
Narsdorf
Mochau
Döbeln
Zschadraß
Borna
Deutze
RegisBreitingen
ZschaitzOttewig
GroßWeitzschen
Kitzschen
Neukieritzsch
LNS
Penig
Starke Partner arbeiten zusammen. TV über-
Liebschützberg
Bennewitz
nach innen.
Konzentration und Bündelung der Kräfte:
Cavertitz
Dahlen
Falkenhain
Machern
Borsdorf
tingaktionen bei der LTM. Aufgaben nur noch
Belgern
Schildau
Thallwitz
Leipzig
Konzentration auf Infrastrukturförderung, Qua-
Arzberg
Jesewitz
Großpösna
Mockrehna
Doberschütz
Eilenburg
Krostitz
Schkeuditz
LTM
Regionsvereine Mitglied im Tourismusverband
SHL
Torgau
Neukyhna
hende Vereine.
Dreiheide
Delitzsch
Wiedema Zwochau
Beilrode
Zinna
Laußig
Löbnitz
Elsnig
Trossin
Bad Düben
Burgstädt
KönigshainWiederau
Mittweida
Altmittweida
Hainichen
Claußnitz
Taura
Mühlau
LimbachNiederfrohHartmannsdorf
H
ar
Lichtenau
Frankenberg/Sa.
Oberfrohna
Meerape
Glauchau
trägt Marketing und kommunale Grundfinanzierung der Kommunen an die LTM.
Geschäftsbesorgungsvertrag
Mitglied
© BTE 2013; Legende: LNS = Tourismusverein Leipziger Neuseenland e.V.; SHL = Tourismusverein
Sächsisches Heideland e.V.; SBL = Tourismusverein Sächsisches Burgenland e.V.; LTM = Leipzig Tourismus und Marketing GmbH; TV = Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland e.V.
68
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
4.8
Bewertung der Ergebnisse und SWOT-Profil
4.8.1
Bewertung und Leipzig im Vergleich
Struktur und Erreichbarkeit
Leipzig hat seit den 1990er Jahren viel Veränderung erlebt. Gerade in den letzten 10-15 Jahren lässt sich strukturell eine positive Veränderung der Wirtschafts-, Einwohner- aber auch
der Tourismusentwicklung feststellen. Dabei verzeichnet Leipzig einen kontinuierlichen
Imagegewinn.
Die Lage der Stadt Leipzig kann insgesamt als sehr positiv bewertet werden. Die überregionale Anbindung auf der Straße und Schiene ist gut. In der Vernetzung mit dem Umland zeigt
sich ein ausgebautes Bundes-, Land- und Kreisstraßennetz. Der ÖPNV in der Stadt Leipzig ist
mit S-Bahn, Straßenbahnen und Bussen ausreichend. Mit dem „Citytunnel“ hat das S-BahnNetz in der Region einen deutlichen Qualitätsschub erfahren, auch wenn einzelne Orte und
POIs, insbesondere an den Wochenenden und in den Schulferien, noch mangelhaft angebunden sind.
Leipzig bietet insgesamt eine sehr gute Ausgangssituation als Tagesausflugs- und Kurzreiseziel sowie in Kombination mit der Region als Urlaubsreiseziel.
Touristische Infrastruktur und Angebote
Eine umfassende angebotsseitige Benchmark-Analyse mit den weiteren Magic Cities in
Deutschland ist nicht Bestandteil dieses Tourismuskonzeptes. Auf Basis der Angebotsanalyse
lässt sich aber vergleichsbezogen zusammenfassen:
Mit der Neuen Messe, dem Messe- und Kongresszentrum, verschiedenen Tagungszentren
sowie den Kongress- und Tagungshotels ist Leipzig im Bereich moderne Messe- und
Kongressinfrastruktur gut aufgestellt. Nach der Restaurierung der Kongresshalle
steht ein weiterer hochwertiger Standort für Kongresse/Tagungen zur Verfügung.
Die Stadt beherbergt eine reiche kulturelle Infrastruktur mit vielen Sehenswürdigkeiten. Sie besitzt, wie die anderen Magic Cities auch, ein reiches Angebot an Museen, Theatern und Kleinkunstspielstätten, ein Opernhaus (Opern- und Ballettvorstellungen) sowie
die Musikalische Komödie (Operetten- und Musicalvorstellungen), eine Veranstaltungsarena sowie verschiedene Festivitäten und Veranstaltungen. Leipzig beherbergt keinen
Musical Dome (wie Hamburg, Köln oder Stuttgart), kein/e Burg/Schloss/Herrenhaus oder
kein Science Center. Dafür zeichnet sich die Stadt durch eine besondere Kompetenz im
Bereich Musik aus. Diese baut auf die musikalische Tradition Leipzigs als Wirkungsort
zahlreicher Komponisten auf und spiegelt sich in einem qualitativen und breiten Musikangebot unterschiedlicher Musikrichtungen wieder. Die Musikeinrichtungen in Leipzig, wie
das Gewandhaus zu Leipzig oder der Thomanerchor, genießen Weltruhm. Leipzig ist zudem ein Ort an dem zahlreiche bedeutende Geschichtsereignisse (u.a. Völkerschlacht
und Friedliche Revolution) stattfanden. Die Geschichtsstandorte sind noch heute erlebbar
und/oder durch Angebote und Veranstaltungen inszeniert. Gerade mit der Herausbildung
der kreativen Milieus und der besonderen Szenekultur entwickelte sich Leipzig ergänzend mehr und mehr zu einer Stadt, die auch bei jüngeren Reisenden „in“ ist.
69
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Leipzig besitzt, wie die anderen Großstädte auch, aufgrund seiner attraktiven Freiräume
und ihrer bereits guten Vernetzung (Grünachsen) eine gute Ausgangsbasis für Aktivmöglichkeiten zum Spazieren, Radfahren, Bootfahren. Durch die Freilegung der verschiedenen Wasserwege, die Umsetzung des Gewässerverbundes und der im Umfeld befindlichen Seenlandschaft entwickelt sich in Ergänzung der grünen Achsen eine erlebbare
blaue Achse durch die Stadt, die ein attraktives Angebot für die Gäste schafft und so
nur in wenigen Städten zu finden ist. Das viele Grün der Parks und der mitten in der
Stadt erlebbare Auwald ergänzen die Aufenthalts- und Erholungsqualität Leipzigs.
Insgesamt bietet Leipzig eine attraktive Kombination von Städte- und Freizeittourismus. Die Innenstadt und das historisch bedeutende Stadtbild, die kulturellen Attraktionen, der Zoo Leipzig, der Belantis Freizeitpark, die Sachsen-Therme, die gastronomischen Angebote, die Shoppingmöglichkeiten sowie die bestehenden und zukünftigen Erholungsmöglichkeiten im Leipziger Neuseenland schaffen eine besondere Erlebnis- und
Erholungsqualität.
Klassifizierte und zertifizierte Betriebe
Hamburg
München
Köln
Stuttgart
Leipzig
Dresden
Hannover
Nürnberg
Frankfurt am
Main
Düsseldorf
Leipzig im Magic City-Vergleich – Klassifizierungen/Zertifizierungen
>230
128
154
99
94
90
70
40
64
47
52
Gästehäuser/Gasthöfe/Pensionen
1
0
0
0
0
0
0
1
2
1
0
Ferienhäuser/-wohnungen/Privatzimmer
32
6
2
0
0
0
0
1
12
0
1
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
39
30
25
14
11
7
12
17
48
12
14
Berlin
Abb. 49
Unterkunftsklassifizierung (Sterne)
Hotels
Campingplätze
Servicequalität
ServiceQualität Deutschland
Thematische Zertifizierungen (Auswahl)
I-Marke
2
0
0
0
0
0
1
1
1
0
0
29
15
6
14
7
10
5
4
24
8
7
2
2
4
2
0
3
1
0
0
0
2
VDR certified business hotels
34
18
11
10
12
6
8
8
5
12
2
VDR certified conference hotels
33
18
9
6
14
7
8
5
5
8
3
VDR certified green hotels
13
6
5
2
1
0
2
3
1
2
0
2
0
1
1
1
1
1
0
1
2
0
GCB Green Meeting
15
12
12
8
15
9
7
5
7
9
5
GCB Weitere
25
9
15
8
22
14
5
6
4
5
5
Green Globe
6
4
2
0
3
2
2
1
0
1
0
Gelbe Welle
68
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
Blaue Sterne
1
4
0
1
0
1
0
0
0
0
0
Bett&Bike Betrieb
Wellness Hotels Deutschland,
Deutsches Wellness Zertifikat,
Wellness Stars
DeGefest
70
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Quelle:
Homepages, Stand 27.07.2014; Anmerkung: In wenigen Fällen sind im Internet nur ein Teil
der klassifizierten und zertifizierten Betriebe dargestellt; alle dargestellten Zahlen sind eine
Momentaufnahme; Sortierung der Städte nach Einwohnerzahlen
Im Vergleich der Magic Cities in Deutschland besitzt Leipzig eine ähnliche Struktur an klassifizierten bzw. zertifizierten Betrieben, wie die Städte Hannover und Nürnberg, die eine vergleichbare Tourismusintensität besitzen. Vergleichbar bei der Tourismusintensität sind auch
Dresden und Köln, sie weisen jedoch deutlich mehr Qualitätsbetriebe auf.
Leipzig bildet unter den Magic Cities mit 41 zertifizierten Hotels das Schlusslicht bei den Unterkunftszertifizierungen. Die Gesamtanzahl der zertifizierten Gästehäusern, Gasthöfen, Pensionen, den Ferienhäusern/-wohnungen und Privatzimmern sowie Campingplätzen ist so
gering, dass sich in Bezug auf den Stellenwert Leipzigs innerhalb der Magic Cities keine Aussage treffen lässt. Bei der Zahl an ServiceQ-Betrieben befindet sich Leipzig im Mittelfeld der
Magic Cities. Im Bereich thematische Zertifizierungen ist Leipzig unterschiedlich gut aufgestellt. Leipzig hat die geringste Anzahl an Bett&Bike zertifizierten Betrieben. Bei einem
Durchschnitt von zwölf zertifizierten Betrieben der Magic Cities, liegt Leipzig mit vier Bertrieben weit darunter. Bei den Business-Zertifizierungen ist Leipzig besser als Dresden und
Nürnberg und beinahe so gut wie Stuttgart aufgestellt.
Touristische Nachfrage
Bei der touristischen Nachfrage hat sich Leipzig in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt und regelmäßig neue Rekordzahlen vorgelegt.
Im Vergleich der Magic Cities in Deutschland steht Leipzig aktuell bei den Übernachtungen
auf Platz 9 von 11 und hat die Stadt Nürnberg überholt. Besonders bei den Übernachtungen
verzeichnet Leipzig ein überdurchschnittliches Wachstum in den letzten zwei Jahren und gehört mit Berlin und Hamburg zu den wachstumsstärksten Magic Cities.
Beim Anteil der Übernachtungen ausländischer Gäste an den Gesamtnächtigungen stellt
Leipzig noch das Schlusslicht dar.
Hinsichtlich der Aufenthaltsdauer und der Auslastung liegt Leipzig im Durchschnitt.
71
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Leipzig im Magic City-Vergleich – Übernachtungen
Millionen
Abb. 50
30
12.000
25
10.000
20
8.000
15
6.000
10
4.000
5
2.000
0
0
Übernachtungen ausländischer Gäste
Quelle:
Übernachtungen deutscher Gäste
Tourismusintensität
BTE 2014, Datenbasis: Statistische Landesämter 2013; Anmerkungen: Die Tourismusintensität ist ein Indikator für die touristische Attraktivität einer Stadt in Relation zu ihrer Größe bzw.
ihren Einwohner (Übernachtungen je 1.000 Einwohner)
Einen Vergleich der Destinationen in Sachsen zeigt die folgende Abbildung. Fast 15% aller
Übernachtungen im Freistaat entfallen auf die Stadt Leipzig. Sie belegt damit Platz 3 nach
Dresden und dem Erzgebirge. Dabei zeigt Leipzig im Vergleich zu 2001 das positivste Wachstum an Übernachtungen mit +88%.
Abb. 51
Entwicklung der Übernachtungen der Destinationen Sachsens
in Mio.
4,5
Oberlausitz/
Niederschlesien
4,0
Sächsische
Schweiz
3,5
Sächsisches
Elbland
3,0
Erzgebirge
2,5
Region Leipzig
2,0
1,5
Vogtland
1,0
Stadt Dresden
0,5
Stadt Leipzig
0,0
Stadt Chemnitz
Quelle:
BTE 2014, Datenbasis: Statistische Landesämter 2013; Anmerkungen: veränderter Berichtskreis ab 2012; städtische Destinationen sind gestrichelt dargestellt
Bewertung Organisation und Kooperation
72
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Zwar besitzen die Großstädte Deutschlands touristische Strategiepapiere und Marketingstrategien, aber nur wenige Großstädte stellen sich der Aufgabe, ein touristisches Entwicklungskonzept zu erarbeiten, um ämterübergreifend die touristischen Angebote und Infrastrukturen
in eine gemeinsame Richtung zu entwickeln. Durch das vorliegende Strategiepapier hebt sich
die Stadt damit von den Wettbewerbern ab.
Die Stadt Leipzig hat parallel dazu mit der Stelle des Tourismuskoordinators einen guten
Schritt getan, um Fäden „zusammenlaufen zu lassen“.
Auch die Zusammenführung der Aufgaben im Standort- und Tourismusmarketing in einer
GmbH (Leipzig Tourismus und Marketing GmbH) kann als sehr positiv bewertet werden.
Stadt und Region vernetzt
Die gemeinsame Vermarktung von Stadt und Region wird zunehmend zum Thema für Großstädte, um den potentiellen und tatsächlichen Gästen weitere Angebote zu offerieren und
Synergien zu nutzen. Am konsequentesten vollzieht das bisher die Region Stuttgart. Auch
Leipzig und Region wollen diesen Schritt gemeinsam gehen. Dazu haben sich die Destinationen Leipzig und Region Leipzig (vormals Sächsisches Burgen- und Heideland) in einem zweijährigen Destinationsentwicklungsprozess zu einer strukturellen Einheit zusammengefunden.
Unterschiedliche Zielgruppen (Motivation, Quellmarkt etc.) können so besser und effektiver,
orientiert an den Kundenbedürfnissen, angesprochen werden. Synergien bzgl. des Einsatzes
der Ressourcen wie auch eine verbesserte Kooperation im Bereich der Angebotsentwicklung
erhöhen die Effektivität. Dabei kann das touristische Organisationmodell zur Vermarktung
von Stadt und Region Leipzig als Vorreitermodell in Deutschland verstanden werden.
4.8.2
Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken
Ableitend aus den Analyseergebnissen, dem SWOT-Profil aus der aktuellen Marketingplanung
2014 und der Destinationsstrategie 2012 sowie den identifizierten Stärken und Schwächen
aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept lassen sich die folgenden Stärken und
Schwächen sowie Chancen und Risiken aus touristischer Sicht zusammenfassen.
Abb. 52
Zusammenfassende SWOT
Stärken und Potentiale
Schwächen und Bedarfe
Messe- und Kongresstourismus in der Stadt Leipzig
Traditionsreicher Messeplatz
Universitätsstadt
Sehr gute Messe- und Kongressinfrastruktur,
nach der Restaurierung der Kongresshalle steht
ein weiterer hochwertiger Standort für Kongresse und Tagungen zur Verfügung sowie moderne
Kongress- und Tagungshotels
Sehr gute Infrastruktur auf der Schiene (mit
City-Tunnel und neu strukturiertem S-BahnNetz in die Region) und Autobahn (Leipziger Autobahnring mit A9, A14 und A38) sowie internationalem Flughafen (mit neuer Frequenz der
Flugzeuge auch in internationale Drehkreuze)
Leipziger Buchmesse mit ihrem Programm
„Leipzig liest“
Starke Position als Geschäftsreisedestination
(65-70% Geschäftsreisen, 25-30% Privatreisen)
Anteil der internationalen Gäste ist abhängig
von großen Leitmessen und der Anzahl von
Kongressen und Tagungen mit internationaler
Beteiligung im jeweiligen Jahr und im Vergleich
zu westdeutschen Großstädten noch gering
Hotelkapazitäten bei hochfrequenten Messen,
Kongressen und Veranstaltungen häufig nicht
ausreichend, besonders im 4- und 5-SterneSegment
Fluganbindung mit Schwächen im Angebot an
Direktflügen und Frequenz in Drehkreuze (Anbindung innerdeutscher und europäischer Destinationen im Linienflugverkehr ist auslastungsabhängig)
Anzahl mittelständischer Unternehmen gering,
große und internationale Unternehmen mit eigener Firmenzentrale fehlen
73
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Stärken und Potentiale
Schwächen und Bedarfe
Städtetourismus in Leipzig
Hervorragendes Musik- und Kulturangebot mit
einzigartiger Tradition, zahlreichen Originalorten
und Klangkörpern und hochkarätigen Festivals
sowie Kunst- und Kulturevents
Vielfältiges Beherbergungsangebot in versch.
Standards, sehr gute Hotels in verschiedenen
Standards (aber starke Konzentration auf Geschäftsreisende)
Vielfältige Freizeitaktivitäten und besondere
touristische Attraktionen, insb.
Zoo Leipzig mit der europaweit einzigartigen
Tropenerlebniswelt Gondwanaland als überregionaler Besuchermagnet
Belantis Vergnügungspark
Völkerschlachtdenkmal
Panometer
Stadt der Friedlichen Revolution
Kompakte, architektonisch hoch attraktive Innenstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten
Sehr gute, vielseitige Gastronomie mit Leipziger
Produkten und Szenemeilen
Umfangreiche Shoppingmöglichkeiten (Passagen
und Messehöfe sind einzigartig in Deutschland)
Leipziger Neuseenland und die erste durchgängig befahrbare Wasserroute des Gewässerverbunds mit perspektivisch hohem
Wachstumspotential
Lebendige und dynamische Szene- und Stadtkultur sowie Leipziger Kunstszene
Innerstädtische Gründerzeitviertel, die in ihrer
Vollständigkeit so nur noch in wenigen Städten
vorhanden sind als Potential
Sehr gute Erholungsqualität durch viel Grün und
zahlreiche Parks
Positive Nachfrageentwicklung
hohe Effizienz im Tourismus-, Stadt- und
Standortmarketing, durch die Bündelung der
Aufgabenbereiche in einer Gesellschaft
Schritt zur gemeinsamen Vermarktung und
Zusammenarbeit von Stadt und Region (touristisches Organisationsmodell als Vorreitermodell
in Deutschland) – Mit der Bildung einer wettbewerbsstarken, überregional ausstrahlenden Destinationsmanagementorganisation Leipzig und
Region Leipzig kommen neue signifikante Vermarktungspotentiale für die Stadt und die Region zum Tragen
Bekanntheitsgrad noch ausbaufähig, fehlende
„Leipzig-Kenntnisse“ im Ausland und in Westdeutschland
„Konjunkturstabile“ Anteile der Privatreisen liegt
in Leipzig nur bei 30-35%
Anzahl mittelständischer Unternehmen gering,
große und internationale Unternehmen mit eigener Firmenzentrale fehlen
Regelmäßige und besucherstarke Events, wie in
anderen Großstädten üblich, z.B. Musicals etc.
fehlen
Teilweise zu starke Ausrichtung der Hotelbetriebe auf das Segment der Geschäftsreisenden
Optimierungspotentiale zur Busparkplatzsituation, Radinfrastruktur (Leitsystem Rad, Abstellanlagen etc.)
Aktivschiene wird aktuell nur peripher vermarktet
Nutzungskonflikte (z.B. Natur und Tourismus,
Nutzungsarten der Wege)
Unterschiedlicher Beteiligungsstand in der Region Leipzig an der gemeinsamen Destinationsmanagementorganisation der Stadt Leipzig und
der Region Leipzig
Chancen
Risiken
Deutschlandurlaub im Trend
Trend hin zu kürzeren und häufigeren Reisen:
wachsende Bedeutung von Tagesreisen und
Kurzurlaub sowie von Städtereisen
Verbesserte Erreichbarkeit Leipzigs durch die
Anbindung des Flughafens Leipzig/Halle an die
internationalen Drehkreuze Amsterdam, Istanbul, Zürich und Paris
Bleibendes Wirtschaftswachstum und der Abbau
der Arbeitslosigkeit beleben die Binnennachfrage auch im touristischen Sektor
Zunehmender Anteil von Senioren als interessante Zielgruppe
Die vollständigen Auswirkungen der globalen
Weltwirtschaftslage (u.a. Fukushima-Unfall, Rating-Herabstufung der USA, Finanzprobleme
einzelner EU-Mitgliedsländer) auf das Reiseverhalten, insbesondere im Geschäftsreisebereich,
sind schwer absehbar, da weiter nach Einsparungspotentialen bei Unternehmen (Kostenreduktion bei Geschäftsreisen, Kongressen, Messeteilnahmen) gesucht wird
Verstärkte Aktivitäten der Konkurrenzstädte mit
hohen Budgets
Sehr starker nationaler und internationaler
Wettbewerb um Messen und Kongresse
74
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Stärken und Potentiale
Gäste suchen vermehrt nach lokaler Besinnung
und traditionellen Angeboten - Stadtkultur, Szene in Leipzig etc.
Durch die Kooperation mit der Region können
attraktive kombinierte Angebote zwischen wassertouristischem Aufenthalt und kulturellen
Landgängen geschaffen werden – Einbindung
des „Megatrends Kultur“ in die Angebote ist gut
möglich
Schwächen und Bedarfe
Starker Wettbewerb im internationalen Umfeld
der Städtereisen durch „Low Cost Airlines“
Schlechtes Ost-Image in Westdeutschland und
fehlende „Leipzig-Kenntnis“
Differenzierung und Diversifizierung der Motive
schaffen multioptionales Reiseverhalten (Gast
sucht Abwechslung und hat mehrere Wünsche
gleichzeitig), die es zu befriedigen gilt
Nähe der Ländergrenze teilweise als Entwicklungsbehinderung (beeinflussen Förder- und
Projektgebiete, länderübergreifende Projekte
sind teilweise mit großen Herausforderungen
verbunden)
75
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
5
Strategie
5.1
Vision
Die Vision beschreibt allgemein das Wunschbild von einem zu erreichenden Sollzustand in
der Zukunft. Die Vision fungiert als Rahmen für die angestrebten Ziele.
In einer Zukunftswerkstatt wurde mit fast 30 Schlüsselakteuren aus Stadt und Region eine
Vision für den Tourismus erarbeitet. Fokus wurde bewusst auf Stadt und Region gelegt.
Leipzig Stadt, wie auch Leipzig Region besitzen eigene Potentiale, aber gerade im Zusammenspiel können noch mehr Synergien genutzt werden. Die erarbeiteten Zukunftsbilder von
Stadt und Region wurden als Blick in die Zukunft in das Jahr 2020 gezeichnet. Die Ergebnisse
der Diskussionen sind in einer fiktiven oder ggf. künftig realen Presseinformation aufbereitet.
Diese ist dem Anhang zu entnehmen.
Aufbauend auf die gemeinsame Vision für Stadt und Region sowie den Erkenntnissen der
Stärken aber auch Chancen und Bedarfen der Stadt Leipzig, lassen sich die folgenden Leitlinien zusammenfassen:
Abb. 53
Leitlinien der Tourismusentwicklung für die Stadt Leipzig
© BTE 2014; Bildquellen: LTM-Schmidt, pixelio - Rainer Sturm, LTM-Bader, www.leipzig.travel, pixelio Rainer Sturm, BTE
76
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
5.2
Ziele zur Weiterentwicklung des Tourismus der Stadt Leipzig
Die Tourismusentwicklung der Stadt Leipzig orientiert sich bereits seit langem an formulierten Zielwerten, auf deren Erreichen stetig hingearbeitet wird.
Basis der Arbeit der touristischen Akteure der Stadt bilden bereits aktuell die folgenden Zielformulierungen bestehender Konzepte.
Aktuelle Ziele im Bereich Tourismus des Fachkonzeptes Wirtschaft und Beschäftigung im
Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2009
Zielsystem des jährlichen Marketingplans der Leipzig Tourismus und Marketing
GmbH (= Ziele der Destinationsstrategie 2012)
Darüber hinaus bestehen als Rahmen:
Vorgaben der Tourismusstrategie 2020 des Freistaates Sachsen
Zielsystem des Marktforschungskonzeptes zum Sachsen-Tourismus mit Fokus auf
Zielbereiche mit definierten DMO-Kennzahlen
Mögliche neue Ziele als Ableitung aus der Zukunftswerkstatt sowie der Analyseergebnisse des Tourismuskonzeptes für die Stadt Leipzig
Die umfassenden, konkreten Ziele sind im Anhang aufgeführt.
Einvernehmen besteht dahingehend, für die Stadt Leipzig kein neues Zielsystem zu entwickeln, sondern die bestehenden Ziele zu reflektieren und ggf. weiterzuentwickeln. Dabei ist
die Definition von konkret quantifizierbaren Zielen nach SMART (Specific, Measurable, Accepted, Realistic, Timely = Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch, Terminierbar) sinnvoll,
um Umsetzungserfolge messbar zu machen. Folgende Ziele lassen sich ableitend zur Weiterentwicklung des Tourismus der Stadt Leipzig benennen:
Abb. 54
Zielsystem Stadt Leipzig
Ziele zur
positiven Entwicklung des
Tourismus in Leipzig
Ziele zur
Fokussierung auf
chancenreiche Themen
Ziele zur
Sicherstellung der Angebotsund Servicequalität
Ziele zur
Tourismuswirksamkeit und
Finanzierung
© BTE 2014
77
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Ziele zur positiven Entwicklung des Tourismus in Leipzig
Tagesausflug
weitere Festigung der Zahl der Tagesausflügler nach Leipzig
Übernachtungsgast national
Festigung und weitere Steigerung der Anzahl der Gästeankünfte in Leipzig auf
> 1,6 Mio.
Festigung und weitere Steigerung der Anzahl der Gästeübernachtungen in Leipzig
auf > 3,0 Mio.
Festigung der Aufenthaltstage der Reisenden bei 1,9 Tagen
Erhöhung des Volumens von Privatreisen auf 40%
Übernachtungsgast international
Weitere Positionierung von Leipzig im internationalen Tourismus, ein Anteil von
> 20% bei den Übernachtungen wird angestrebt
Übergreifend
Steigerung der Bekanntheit und positiver Markenwerte der Stadt Leipzig
Ziele zur Fokussierung auf chancenreiche Themen
Messe/Kongress
Sicherung der Wahrnehmung Leipzigs als Messe- und Kongressstadt
Weitere Profilierung als Kongress- und Tagungsdestination im nationalen und internationalen Maßstab sowie Positionierung unter die TOP 10 der deutschen Kongressund Tagungsstandorte
Weiterentwicklung des Images als nachhaltiger Geschäftsreisestandort
Musik, Kunst und Kultur
Verbesserung der nationalen und internationalen Positionierung als Kulturstandort,
insbesondere als Musikstadt
Weiterentwicklung Leipzigs als Kunst- sowie junge, dynamische und kreative Szene-Destination
Freizeiterlebnis sowie Aktiv/Wasser
Etablierung Leipzigs als attraktive Einkaufsdestination für Tagesausflüge und Kurzreisen
Etablierung Leipzigs als attraktive Städtedestination mit besonderem Freizeitwert
Kontinuierliche Schärfung des Profils als Stadt für Aktivitäten auf und am Wasser
sowie im Grünen
Stadt und Region
Förderung der Vernetzung von Stadt und Region
Ziele zur Sicherstellung der Angebots- und Servicequalität
Infrastruktur- und Angebotsentwicklung
Sicherung der Erreichbarkeit der Stadt Leipzig sowie der touristischen Ziele über die
Schiene, Straße und Luft in einem umweltverträglichen Verkehrsverbund
78
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Entwicklung und Optimierung von speziellen, zielgruppenorientierten Angeboten
und Produkten für Touristen, um signifikante Beiträge zur Stärkung von Hotellerie,
Gastronomie und des Einzelhandels sowie der Kultureinrichtungen zu leisten
Gewährleistung eines breiten qualitativen Beherbergungsmarktes (Camping- und
Caravaning, Ferienwohnungen und -häuser, Hotels etc.) sowie Erhöhung der Anzahl
vorhandener Betten p.a. in der Destination > 16.000
Steigerung der Barrierefreiheit bzw. gezielter Aufbau vernetzter barrierefreier Angebote
Sicherung und Weiterentwicklung der touristischen Erlebnisinfrastruktur, u.a. durch
Sicherung eines breiten Kulturangebotes, Qualitätssicherung der touristischen Wegeinfrastruktur und Grünverbundstruktur, Umsetzung des
Gewässerverbundes
Leipziger Neuseenlands
Qualitätsentwicklung
Entwicklung eines Qualitätsbewusstseins bei allen touristischen Leistungsträgern
Steigerung der Anzahl der Qualitätsbetriebe mit DEHOGA-Klassifizierung > 45%
sowie Erhöhung der Zahl weiterer Sterne-Klassifizierungen und Zertifizierungen im
Beherbergungswesen (Ferienwohnungen/Ferienhäuser/Privatzimmer, Campingplätze)
Steigerung der Anzahl der Qualitätsbetriebe mit ServiceQ-Zertifikat in der Destination > 3%
Sicherung einer positiven Gästezufriedenheit, Wiederbesuchsabsicht und Weiterempfehlungsrate
Ziele zur Tourismuswirksamkeit und Finanzierung
Schaffung von Tourismusakzeptanz und -verständnis bei der Leipziger Bevölkerung
Erhöhung des Stellenwertes des Tourismus in der Politik
Verbesserung des Selbstfinanzierungsgrades der Gesellschaft
Steigerung der Investitionstätigkeit des mittelständischen Beherbergungsgewerbes
Sicherung Anteil Marketingetat der DMO (ohne Personalausgaben) am Gesamtbudget > 40%
Sicherung Anteil eigenerwirtschafteter Mittel der DMO am Gesamtbudget > 50%
79
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
5.3
Marketingschwerpunkte und Zielgruppen
5.3.1
Strategische Ableitungen zu Marketingschwerpunkten
Die touristische Positionierung der Stadt Leipzig konzentriert sich aktuell auf die folgenden
Marketingschwerpunkte (vgl. LTM 2014):
Musik- und Kulturstadt
Zahlreiche berühmte Komponisten, der Thomanerchor, das Gewandhaus mit dem Gewandhausorchester, die Oper und die Musikalische Komödie machen u.a. Leipzig zu einer
bedeutenden „Musikstadt“ in Europa. Musik ist in verschiedensten traditionellen oder außergewöhnlichen Spielstätten durch zahlreiche Veranstaltungen unterschiedlichster Musikrichtungen das ganze Jahr über in sehr hoher Qualität erlebbar. Die Kommunikation
der Musikstadt ist dabei zentraler Bestandteil des touristischen Marketings und die Botschafter der Musikstadt, wie z.B. Gewandhausorchester und Thomanerchor, sind wichtige
Türöffner bei der Ansprache von Multiplikatoren im In- und Ausland. Ergänzend bietet
Leipzig hervorragende Angebote im Bereich bildende Kunst, u.a. mit seinen Museen, der
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sowie der Spinnerei mit zahlreichen Galerien, die von der Kommunikation Leipzigs als Musik- und Kulturstadt profitieren. Zunehmend gewinnt auch das Bild Leipzigs als hippe Szene- und Kunststadt an Bedeutung
(spezielle Angebote des Schauspiels Leipzigs, Ateliers und Galerien sowie kreative Projekte etablieren sich mehr und mehr). Als neue Gründer- und Szenemetropole erhält die
Stadt in jüngster Vergangenheit ein breites Medienecho. Unter dem Begriff "Hypezig"
wird die Stadt als cool und jung, mit unfertigem Charme, als Anziehungspunkt für Kreative und als Ort der Möglichkeiten beschrieben.
Messe- und Kongressstadt, pulsierender Wirtschaftsstandort
Aufgrund der hervorragenden Ansiedlungserfolge im Wettbewerb mit anderen Städten
hat sich Leipzig das positive Image einer deutschen Wirtschaftsmetropole erworben. International bekannte Namen, wie BMW, Porsche, DHL, Amazon u.a. sprechen für den
Standort Leipzig. Mit der Neuen Messe verfügt Leipzig über eine hervorragende Infrastruktur für Ausstellungen und Kongresse und kann als ältester Freihandelsplatz der Welt
auf eine jahrhundertealte Tradition verweisen. Im Zusammenspiel mit der Universität,
der Wirtschaft sowie den touristischen Partnern aus Hotellerie und Gastronomie und einem hervorragend aufgestellten CCL sollen die Erfolge Leipzig als wichtiger Messe- und
Kongress-Standort weiter ausgebaut werden
Ihnen nachgelagert folgen die Bereiche:
Historische Höhepunkte
Leipzig ist ein Ort an dem zahlreiche bedeutende Geschichtsereignisse (u.a. Völkerschlacht, Friedliche Revolution) stattfanden und an denen zahlreiche Persönlichkeiten
gewirkt haben (u.a. Goethe, Schiller, Bach). Das feierliche Begehen der historischen Höhepunkte sowie bedeutender Ereignisse und Persönlichkeiten der Stadt in Jubiläen, Festivals und Events nimmt eine wichtige Rolle in den Marketing-Aktivitäten ein. Hervorzuheben ist: Leipzig ist die Stadt der Friedlichen Revolution. Die Erinnerung an diese Zeit
lebendig zu halten und die Friedliche Revolution sowohl touristisch zu nutzen und auch
im Innenmarketing die Bürger Leipzigs aktiv in die Thematik einzubinden, ist großes Anliegen im Marketing.
80
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
„Freizeit- und Wassererlebnis Leipzig“
Nicht alle Zielgruppen lassen sich von der Musikstadt Leipzig und der Kongress- und
Messestadt zu einem Besuch Leipzigs motivieren. Hierfür werden die Potentiale genutzt,
über die Leipzig z.B. mit dem Zoo, dem asisi Panometer und dem Freizeitpark BELANTIS
verfügt. Die einmalige Gründerzeitarchitektur, die Innenstadt Leipzigs mit dem deutschlandweit einzigartigem Netz an historischen Passagen und Messehöfen und vielfältigen
Shoppingmöglichkeiten, die einmalige Kneipenszenerie sowie die Kabaretts runden das
Angebot ab. Zudem gewinnt Leipzig als lebendige grüne Stadt am Wasser kontinuierlich
an Bedeutung. Mit der Nähe zu den bereits gefluteten bzw. in Flutung befindlichen Seen
der ehemaligen Tagebauflächen sowie der zunehmende Öffnung der innerstädtischen
Gewässer entwickeln sich mehr und mehr wassertouristische Impulse. Mit den Wasserlandschaften und zahlreichen Grünzügen ist Leipzig insgesamt eine erholsame Großstadt.
Region Leipzig
Leipzig ist Ausgangspunkt für Tagestouren in die umliegende Region. Die Region Leipzig
ermöglicht hervorragende touristische Angebote in Verbindung von Städtereise und aktiver/passiver Erholung. In Kombination mit dem Leipziger Neuseenland besitzt die Stadt
das Alleinstellungsmerkmal einer einmaligen Verbindung zwischen einer natürlichen
Fließgewässer- und Seenlandschaft mit den kulturellen Angeboten einer Großstadt, das
in Deutschland nirgendwo anders gegeben ist. Auch durch Verknüpfungen mit dem
Sächsischen Burgenland und dem Sächsischen Heideland lassen sich Synergien herstellen.
Auf Basis der vorangegangenen Analysen wird mit Blick auf die bestehenden Marketingschwerpunkte folgendes empfohlen:
Fortführung des Schwerpunktes ‚Musikstadt’, aber mit Fokus auf alle Musikrichtungen (Bildsprache), Ergänzung Leipzig als moderne Kunst-/Kulturstadt
Fortführung des Schwerpunktes ‚Messe- und Kongressstadt’
Stärkung des Schwerpunktes ‚Freizeiterlebnis’ (präsenter kommunizieren) und schrittweise Etablierung und Fokussierung auf das Thema Wassererlebnis (da deutschlandweite Alleinstellung); hierbei aber eine „ehrliche“ Kommunikation (aktuell erlebbar vs.
Planung im Wassertourismus) beachten!
Fortführung des Schwerpunktes ‚Historische Höhepunkte’ mit dem feierlichen Begehen von Jubiläen, Festivals und Events
Etablierung des Schwerpunktes ‚Region Leipzig’, hierbei die Vernetzung Stadt und Region fördern
81
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 55
Themen Stadt Leipzig
© LTM-Schmidt, BTE
5.3.2
Zielmarkt-/Zielgruppenstrategie für Leipzig
Zielgruppen
Die Motivation für Reisen kann geschäftlich oder privat bedingt sein.
Leipzig hat sich eine starke Position als Geschäftsreisedestination aufgebaut. Kernzielgruppen
im Geschäftstourismus sind (vgl. LTM 2013):
nationale und internationale Kongressentscheider (Veranstalter, Agenturen, destination
management company, association management company, professional congress organizer, Firmen, Verbände, Vereine, Institutionen, Fluggesellschaften),
lokale Kongressentscheider (Firmen, wissenschaftliche Einrichtungen, wie z.B. Universität
Leipzig, weitere Hochschulen und Institute),
Journalisten der Fachmedien sowie
German Convention Bureau (GCB) und International Congress and Convention Association (ICCA) als spezielle Multiplikatoren.
Ergänzend sind zur Unterstützung der Sportveranstaltungen Entscheider der nationalen und
internationalen Sportverbände und Sportvereine als Zielgruppe zu benennen.
82
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Für eine Differenzierung der Gruppe der Privatreisenden erfolgte auf Basis der für Sachsen
definierten Zielgruppen36 die Ableitung der nachfolgend dargestellten Zielgruppen für die
Destination Leipzig. Eine Aufnahme dieser in die Marketingaktivitäten ist ab 2015 vorgesehen.
Abb. 56
Kernzielgruppen im privaten Reisesektor37
Jüngere, spontane Städte- und Eventreisende
wichtigste Werte: Ehrgeiz, Spaß haben, Spannung, Reichtum, Eigeninteresse
allgemeine Interessen: Sportveranstaltungen besuchen, Computer- und Videospiele, Elektronik und
Computer, Elternschaft/Kindererziehung, Finanzen planen und verwalten, Internet, Künste und Kultur,
Zeit mit (Enkel-)Kindern verbringen, Autos/KFZ, Filme/Kino
Soziodemografie:
18-39 Jahre
Durchschnittliches und gehobenes Einkommen
Herkunft Nordrhein-Westfalen (18%, Index: 83), Bayern (16%, Index: 102), Baden-Württemberg
(13%, Index 95); nach Index: Niedersachsen (12%, Index: 122), Hessen (10%, Index: 120),
Rheinland-Pfalz (7%, Index: 154)
Motive: Kontakte knüpfen, Spaß/Action
Aktivitäten: Besuch kultureller/historischer Sehenswürdigkeiten, Events, Nachtleben
Reiseverhalten:
sehr spontane Organisation, wenn überhaupt Unterkunft oder Verkehrsmittel
Verkehrsmittel: PKW (67,8%)
Unterkunft: Hotel (2-3 Sterne), „Low-Budget“-Hotels, privat
Informationsquelle: Internet (45%), persönliche Erfahrungen (27%)
Buchung: Online (40%), Telefon/Fax/E-Mail (39%)
Buchungsstelle: beim Leistungsträger (65%)
Internetnutzung für private Zwecke: Soziale Netzwerke (44%), Videoportale (41,3%)
Innerhalb dieser Zielgruppe sind sog. "Häusliche" und "Träumer" der GfK-Roper-Consumerstyles
überdurchschnittlich stark vertreten, wobei für das Segment "Häusliche" das größte Potential gesehen
wird
Anspruchsvolle Kultururlauber über 50
wichtigste Werte: Glaube, Internationalität, Schönheit, Toleranz, soziale Verantwortung
allgemeine Interessen: Künste und Kultur, Religion, Museen/Kunstausstellungen, fremde Kulturen,
Umweltthemen, Bücher lesen, Natur, Wissenschaft, Zeit in der Natur verbringen, ehrenamtliche Arbeit, Politik und Regierung, Konzert/Theater/Shows, Wellness und Fitness, Reisen, Forschung und
Abenteuer, Kochen zum Vergnügen
Soziodemografie:
50 Jahre und älter
Angestellte, Beamte, Rentner
Schulbildung: Akademiker; 1- bis 2-Personenhaushalte
Durchschnittliches bis überdurchschnittliches Einkommen
Herkunft: Nordrhein-Westfalen (21%, Index: 96,5), Bayern (16%, Index: 101), BadenWürttemberg (14%, Index 104); nach Index: Hessen (10%, Index: 129)
Motive: Städte erkunden, den Horizont erweitern
36
37
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der Fachhochschule Westküste hat die TMGS mbH fünf für Sachsen relevante Zielgruppen nach den GfK-RoperConsumerstyles identifiziert.
Als Zielgruppen Sachsen wurden identifiziert (IMT 2013c): Jüngere, spontane Städte- und Eventreisende; etablierte Spaßorientierte Familienurlauber; sportorientierte Aktivurlauber; anspruchsvolle
Kultururlauber über 50; entspannte Rad- und Wanderurlauber über 50.
Sie bilden die Grundlage für die Zielgruppenausrichtung der Destination Leipzig.
Dabei werden bzgl. des Reiseverhaltens diejenigen Aspekte hervorgehoben, die einen hohen prozentualen Anteil innerhalb der Zielgruppe aufweisen. Ferner werden Aspekte erwähnt, die einen
hohen Indexwert aufweisen, d.h., die im Vergleich zu anderen Zielgruppen überdurchschnittlich oft
genannt wurden. (Der Basiswert 100 entspricht dem Durchschnitt aller Antworten unabhängig von
der Zielgruppe.)
83
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Anspruchsvolle Kultururlauber über 50
Aktivitäten: Besuch kultureller/historischer Sehenswürdigkeiten, Aufenthalt in der Natur, Museen und
Ausstellungen, Kulturveranstaltungen
Reiseverhalten
Vorabbuchung Unterkunft oder Verkehrsmittel, klassisch pauschal und Baustein
Verkehrsmittel: PKW (45,1%), Flugzeug (24,3%), Bahn
Unterkunft: Hotel (3-5 Sterne)
Informationsquelle: Internet (39%), persönliche Erfahrungen (24%), Kataloge von Reiseveranstaltern (24%, Index: 129)
Buchung: Telefon/Fax/E-Mail (40%), Online (33%), Buchungsstelle/Anbieter persönlich aufgesucht
(24%, Index: 127)
Mediennutzung Zeitschrift für private Zwecke: TV-Zeitschrift (58,4%, Index: 122), Unterhaltungs/Frauenzeitschrift (34,9%, Index: 121), Apotheken/Medizin/Gesundheit (38,9%, Index: 141), Motorpresse/Sport-Zeitschrift (33,9%, Index: 128), Illustrierte/Magazin (28,7%, Index: 119), Apotheken Umschau (32,9%, Index: 145), ADAC Motorwelt (29,0%, Index: 137), regionale Tageszeitung (62,4%, Index: 142), Die Tageszeitung (6,3%, Index: 128)
Mediennutzung - Fernsehsender/Sendungen:
werktags: ARD (9,0%, Index: 179), ZDF (7,9%, Index: 171), drittes Programm/Regionalsender
(7,7%, Index: 202) - Wochenende: ähnlich
Nachrichten (86,9%, Index: 116), Wetterberichte (81,6%, Index: 125), regionale Sendungen/Nachrichten (78,9%, Index: 131)
Innerhalb dieser Zielgruppe sind sog. "Bodenständige", "Anspruchsvolle" und "Kritische" der GfKRoper-Consumerstyles überdurchschnittlich stark vertreten, wobei für das Segment "Anspruchsvolle"
das größte Potential gesehen wird
Quelle:
IMT 2013c (ausgewählte Inhalte) und LTM 2014
Zielmärkte
Um die strategische Marktbearbeitung durchzuführen und entsprechende Marketingaktivitäten zu entwickeln, werden die Quellmärkte der Stadt Leipzig entsprechend ihrer Bedeutung
am Gesamtübernachtungsaufkommen des jeweiligen Vorjahres als Zielmärkte definiert.
Marktgruppe 1 – Deutschland
Marktgruppe 2 – USA, Großbritannien, Österreich, Schweiz, Niederlande
Markgruppe 3 – Italien, Polen, Frankreich, Russland, Japan, Belgien, Spanien
Marktgruppe 4 – Tschechische Republik, Dänemark, Schweden, China
Entwicklungsmärkte – Australien, Brasilien, Türkei, Indien
Ableitend ergeben sich die folgenden Zielmärkte (vgl. LTM 2013):
Die Quellmärkte der Marktgruppen 1 – Deutschland und 2 – USA, Großbritannien, Österreich, Schweiz, Niederlande sind für die LTM GmbH sogenannte A-Märkte für die Marktbearbeitung.
Einzelne Quellmärkte aus den Marktgruppen 3 – Italien, Polen, Frankreich, Russland,
Japan und 4 – Tschechische Republik sind in der Marktbearbeitung sogenannte B-Märkte.
Die skandinavischen Märkte Dänemark und Schweden sowie die Türkei gelten als CMärkte.
Im Rahmen der Arbeit in der Werbegemeinschaft Magic Cities werden die von der Werbegemeinschaft definierten Entwicklungsmärkte China und Brasilien bearbeitet.
Mit besonderem Fokus auf den Geschäftsreisemarkt sind die Zielmärkte für Leipzig
Deutschland (ca. 75-80%), Europa – v.a. BeNeLux, UK, Schweiz, Österreich (ca. 1015%) – sowie USA/Kanada (< 5%).
84
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
6
Handlungsfelder, Maßnahmen und Schlüsselprojekte
Wesentliches Anliegen des vorliegenden Tourismuskonzeptes ist die Definition geeigneter
und umsetzbarer Maßnahmen zum zielgerichteten Ausbau der touristischen Stärken und zur
Behebung der touristischen Schwächen der Stadt Leipzig.
6.1
Handlungsfelder
Als Schlussfolgerung aus dem Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Profil sowie der strategischen Ziele der Stadt Leipzig ergeben sich folgende Handlungsfelder zur Weiterentwicklung
des Tourismus:
Abb. 57
Weiterentwicklung der übergreifenden Tourismusinfrastruktur und -angebote
Festigung und Stärkung Leipzigs als Ziel für Privatreisende
Festigung und Stärkung Leipzigs als Ziel für Geschäftsreisende
Sicherung von Qualität und Service
Fortführung eines modernen Marketings
Intensivierung von Kooperation und Vernetzung
Handlungsfelder für den Leipzig Tourismus 2013-2020
Infrastruktur
Privatreisende
Geschäftsreisende
Qualität und
Service
Marketing
Kooperation
und Vernetzung
© BTE 2014
Die einzelnen Handlungsfelder sind mit verschiedenen Maßnahmenbereichen untersetzt, die
eine unterschiedliche Komplexität besitzen.
85
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Abb. 58
Handlungsfelder und Maßnahmenbereiche
Handlungsfeld A:
Weiterentwicklung der übergreifenden Tourismusinfrastruktur/-angebote
1. Stärkung eines umweltverträglichen Verkehrsverbundes für den Tourismusverkehr
2. Steigerung der Barrierefreiheit bzw. gezielter Aufbau vernetzter barrierefreier Angebote
3. Förderung von Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit
Handlungsfeld B:
Festigung und weitere Entwicklung Leipzigs als Ziel für Privatreisende
4. Sicherung der Positionierung Leipzigs als Kulturstadt,
insbesondere als Musikstadt und Ort Historischer Höhepunkte, sowie
Positionierung Leipzigs als hippe Szene- und Kunststadt
5. Schrittweise Entwicklung des touristischen Gewässerverbundes Leipziger Neuseenland
und Steigerung der Erlebbarkeit der Gewässerlandschaft
6. Pflege und Ausbau der touristischen Radverkehrsinfrastruktur
7. Sicherung und Ausbau weiterer tourismusrelevanter Infrastrukturen
Handlungsfeld C:
Festigung und Stärkung Leipzigs als Ziel für Geschäftsreisende
8. Sicherung der Wahrnehmung Leipzigs als Messe- und Kongressstadt
Handlungsfeld D: Sicherung von Qualität und Service
9. Qualitätssicherung
10. Steigerung der Internationalität
Handlungsfeld E:
Fortführung eines modernen Marketings
11. Positionierung Leipzigs auf den Primärmärkten, Sicherung der Zielgruppen und Erschließung neuer Zielgruppenpotentiale
12. Sicherung eines zeitgemäßen Außenmarketings
13. Fortsetzung der Marktforschung
Handlungsfeld F:
Aufgabenteilung und Intensivierung der Kooperation
14. Stärkung der Zusammenarbeit innerhalb der Stadt
15. Stärkung der Zusammenarbeit von Stadt und Region Leipzig
Die Definition der Einzelmaßnahmen, die aus dem vorliegenden Tourismuskonzept resultieren, erfolgt auf Grund der Komplexität bedingt durch die große Anzahl von Maßnahmenträgern durch einen gesonderten Abstimmungsprozess.
Dieser Prozess umfasst die Maßnahmenträger innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung
sowie die Beteiligung der Interessensgruppen und Fachverbände sowie der Öffentlichkeit.
Das Ergebnis wird als gesonderter Maßnahmenkatalog zum TEP nach Abschluss des Abstimmungsprozesses nach Bestätigung durch die Gremien veröffentlicht.
86
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
7
Quellenverzeichnis
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Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen
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Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
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Sächsisches Burgen- und Heideland.
IMT (Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste) (Hrsg.)
(2011d): Destination Brand 10. Die Themenkompetenz deutscher Reiseziele. // Einzelbericht für das Reiseziel Sächsisches Burgen- und Heideland. Teil 1.
IMT (Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste) (Hrsg.)
(2013a): Destination Brand 13. Die Themenkompetenz deutscher Reiseziele. // Einzelbericht für das Reiseziel Leipzig.
IMT (Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste)
(2013b): Touristisches Marktforschungskonzept Sachsen // „Runterbrechen“ auf die
DMO-Ebene. Marktforschungstag Sachsen 16.07.2013.
IMT (Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste)
(2013c): Typologie der Sachsen-Gäste – eine reiseverhaltensbasierte Zielgruppensegmentierung.
Landestourismusverband (LTV) Sachsen (2014):
Zuarbeit aktueller Zahlen zertifizierter Betriebe. Stand 31.05.2014.
Umsatzsteuerstatistik-Voranmeldungen 2012
RB Leipzig (2013): Zuschauerstatistik. URL: www.dierotenbullen.com/neuigkeiten/Sai
son_2013_14/Zuschauerstatistik.html sowie www.dierotenbullen.com/verein.html (abgerufen am 16.07.2014)
Reiter (2011): Trends im Städte-Tourismus: Die neue Generation der Kreativ-Touristen.
ZTB Zukunftsbüro.
Saxonia Fördergesellschaft mbH (2014): Zuarbeit aktueller Zahlen klassifizierter Betriebe. Stand 02.07.2014
Stadt Leipzig. Amt für Statistik und Wahlen (2013):
Bevölkerungsvorausschätzung 2013 – Ergebnisbericht.
Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt. URL: statistik.leipzig.de/%28S%285jmcni454
ch2dd55u3oyf431%29%29/statcity/table.aspx?cat=7&rub=3&obj=0 (abgerufen am
09.07.2014)
Wirtschaft. Gäste nach Herkunftsländern. URL: http://statistik.leipzig.de/statcity/
table.aspx?cat=8&rub=10&obj=0 (abgerufen am 09.07.2014)
Stadt Leipzig (2013b): Kommunale Bürgerumfrage 2012.
89
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Ergebnisbericht
Schnellbericht zur Kommunalen Bürgerumfrage 2012. Lebenszufriedenheit, Wohnen, Umziehen, Einkommen und Lebensunterhalt sowie Klima, Radverkehr und
Leipzig als Wasserstadt
Statistisches Landesamt Sachsen (2013):
Statistischer Bericht. Der Arbeitsmarkt im Freistaat Sachsen. A VI 8 – j/13
Statistischer Bericht. Beherbergungsgewerbe im Freistaat Sachsen. Dezember
2013. G IV 1 – m 12/13
Diverse online abrufbare Statistiken unter URL: www.statistik.sachsen.de
Zoo Leipzig (2012): Leipzig stellt Masterplan 2020 vor. Pressemitteilung 13. Juni 2012
Zoo.
URL:
www.zoo-leipzig.de/aktuelles/news-artikel/datum/2012/06/13/zoo-leipzig-
stellt-masterplan-2020-vor (abgerufen am 16.07.2014)
Weitere Broschüren, Flyer, Webseiten etc.
Broschüren
Grüner Ring Leipzig und Zweckverband Kommunales Forum Südraum Leipzig
(2008): Der Touristische Gewässerverbund Leipziger Neuseenland. Broschüre.
Grüner Ring Leipzig und Zweckverband Kommunales Forum Südraum Leipzig
(2012): Der Touristische Gewässerverbund Leipziger Neuseenland. Broschüre.
LMBV (2009): Landschaften nach dem Bergbau. Vom Tagebau zum See.
Stadt Leipzig (2013): Stadtraum Bayrischer Bahnhof – Öffentlichkeitsbeteiligung
Masterplanung Dokumentation
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland
Leipziger Neuseenland
u.v.m.
Webseiten
Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT)
Stadt Leipzig
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland
Leipziger Neuseenland
Sächsisches Heideland
Sächsisches Burgenland
Grüner Ring Leipzig
Verkehrsträger: Deutsche Bahn, MDV, LVB etc.
Zertifizierung- und Klassifizierungssysteme: DTV, DEHOGA, Bett&Bike u.v.m.
Leistungsträger der Stadt, z.B. Gasthaus Gosenschenke „Ohne Bedenken“
Behindertenverband Leipzig e.V.
u.v.m.
90
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 019
Touristischer Entwicklungsplan (TEP)
der Stadt Leipzig bis 2019
Baustein 1 zur Destinationsstrategie
für Leipzig und seine Region
ANHANG
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
A1
Beteiligung bei der Konzepterarbeitung
Übersicht Termine
Bezeichnung der
Veranstaltung
Datum/Ort/
Uhrzeit
Inhalte
Expertengespräche
01. – 15.10.2013
Vorstellung Vorgehen und Zielstellung des
Touristischen Entwicklungsplans
Aufnahme von Planungen/Planungsideen der
Dezernate bzw. Ämter der Stadt Leipzig
Aufnahme von Handlungsbedarfen (Infrastruktur, Angebot) aus Blickfeld des jeweiligen Dezernates bzw. Amtes der Stadt Leipzig
Klärung von offenen Fragestellungen
Leipzig, LTM
1. Fachbeiratssitzung
19.11.13
Leipzig, LTM
Zukunftswerkstatt
10.12.2013
Leipzig, Zoo Leipzig
2. Fachbeiratssitzung
07.10.2014
Leipzig, LTM
Abstimmungstermin
05.02.2014
Leipzig, LTM
Abstimmungstermin
Präsentation
Präsentation, Diskussion Zielsystem
Präsentation, Diskussion Handlungsfelder mit
den Maßnahmen und zugehörigen Projekten
Abstimmung zur anstehenden Maßnahmenwerkstatt
Ausblick auf die nächsten Schritte
Besprechung des Status Quo und der weiteren
Vorgehensweise mit Vertretern der Stadt Leipzig
und LTM
10.12.2014
Präsentation des TEP in der Vorstandssitzung
der LTS
26.01.2015
02.02.2015
Leipzig, Neues Rathaus
Präsentation
Vorstellung des Projektes, der Zielsetzung und
der Vorgehensweise
Impulsreferat zur Vorstellung und Bewertung
der Analyseergebnisse
Blick in die Gegenwart: Gemeinsame Herausarbeitung der künftigen Kernbotschaft
(Wir sind...)
Blick in die Zukunft: Gemeinsame Herausarbeitung der Vision „Stadt und Region“
(Wir wollen...)
Zusammenfassung der Ergebnisse
Diskussion des Entwurfs der Situationsanalyse
des TEP sowie Besprechung der weiteren Vorgehensweise mit Vertretern der Stadt Leipzig und
LTM
Leipzig, LTM
Präsentation
Präsentation, Bewertung der Analyseergebnisse
Diskussion der Ergebnisse
Abstimmung zur anstehenden Zukunftswerksatt
Ausblick auf die nächsten Schritte
Leipzig, LTM
15.09.2014
Leipzig, LTM
Präsentation
17.03.2015
Leipzig, Neues Rathaus
Präsentation und Diskussion des TEP vor ausgewählten touristischen Leistungsträgern/
Mitgliedern LTS/IHK/DEHOGA
Diskussion und Vertiefung der gutachterlichen
Vorschläge zu den Handlungsfeldern, Maßnahmen und Projekten
Präsentation und Diskussion des TEP vor Vertretern der Ämter des Dezernats Kultur und der
städtischen Kultureinrichtungen
Aufnahme von Hinweisen und Ergänzungen zum
TEP
Präsentation und Diskussion des TEP im Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
I
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Mitglieder der begleitenden Steuerungsgruppe
Institution
Name
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Volker Bremer
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Sandra Brandt
Stadt Leipzig
Matthias Schwab
Stadt Leipzig
Dr. Michael Schimansky
(Vertretung durch Thomas Lingk)
Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland e.V.
Dr. Katharina Sparrer
Termine und Gesprächspartner Experteninterviews
Institution
Name
Dienstag, den 01.10.2013 – 10.00 Uhr bis ca. 12.00 Uhr, LTM
Verkehrs- und Tiefbauamt
Stephan Rausch
Dezernat IV Kultur
Karin Rolle
Dienstag, den 01.10.2013 – 14.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr, LTM
Amt für Stadtgrün und Gewässer
Angela Zábojnik
Amt für Stadtgrün und Gewässer
Sylvia Raubold
Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung
Ingo Bodenstein
Stadtplanungsamt
Kai Braun
Stadtplanungsamt
Heike Scheller
Stadtplanungsamt
Steffi Komm
Mittwoch, den 02.10.2013 – 10.00 Uhr bis ca. 11.30 Uhr, Technisches Rathaus
Amt für Umweltschutz
Christiane Kawe
Donnerstag, den 10.10.2013 – 9.00 Uhr bis ca. 11.00 Uhr, Am Sportforum
Amt für Sport
Frank Starke
Donnerstag, den 10.10.2013 – 11.30 Uhr bis ca. 13.00 Uhr, LTM
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Volker Bremer
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Sandra Brandt
Dienstag 15.10.2013 – 14.00 bis ca. 15.00 Uhr, Telefoninterview
Verkehrs- und Tiefbauamt (Radverkehrsbeauftragter)
Jan Rickmeyer
Einladungsverteiler Zukunftswerkstatt
Vertreter der folgenden Institutionen/Vereine/…
Stadt Leipzig
Region Leipzig
Sächsischer Landtag
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, Abteilung
Region
Stadtrat Leipzig
TV Sächsisches Burgen- und Heideland e.V.
Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung
Landkreis Mittelsachsen (Landratsamt)
Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer
Landkreis Nordsachsen (Landratsamt)
Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt
Landkreis Leipzig (Landratsamt)
Stadt Leipzig, Verkehrs- und Tiefbauamt
TV Leipziger Neuseenland e.V.
Stadt Leipzig, Amt für Stadterneuerung und Woh-
TV Sächsisches Burgen- und Heideland e.V.; Ge-
II
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Vertreter der folgenden Institutionen/Vereine/…
Stadt Leipzig
Region Leipzig
nungsbauförderung
meinde Wermsdorf
Stadt Leipzig, Amt für Sport
Tourismusverein Sächsisches Heide- und Burgenland e.V.
Stadt Leipzig, Amt für Umweltschutz
Regionalmanagement Delitzscher Land
Stadt Leipzig, Dezernat IV Kultur
Regionalmanagement Sächsisches Zweistromland
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Regionalmanagement Leipziger Muldenland
Grüner Ring Leipzig
Regionalmanagement Südraum Leipzig
Krystallpalast Varieté Leipzig
Regionalmanagement Weiße Elster
Zoo Leipzig
Regionalmanagement SachsenKreuz
Notenspur Förderverein e.V.
Schlösserland Sachsen
cultutraeger
Kanupark Markkleeberg
Messe Leipzig
Dampfbahnroute Sachsen
Wasserstadt e.V.
Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland
Förderverein Notenspur Leipzig e.V.
Döllnitzbahn GmbH
culturtraeger GmbH, Kunstverein
BELANTIS
DEHOGA Sachsen
IHK Leipzig
III
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
A2
Touristische Infrastrukturen und Angebote
Kultur und Veranstaltungen
Touristische Infrastrukturen und Angebote im Bereich Kultur
Thema
Touristisches Angebot
Kunst
und
Museen
Besonderes: asisi Panometer
Museen zum Thema
Musik: Bach-Museum, GRASSI Museum für Musikinstrumente, Mendelssohn-Haus,
Schumann-Haus, Grieg Gedenk- und Begegnungsstätte
Geschichte: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig, Antikenmuseum der Universität Leipzig, FORUM 1813, Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke, GRASSI Museum für Völkerkunde, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum
Leipzig, Memorialmuseum Völkerschlacht 1813, Dauerausstellungen in der Außenstelle
Leipzig der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
Kunst: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Museum der bildenden Künste, Galerie
für Zeitgenössische Kunst, Kunstzentrum Spinnerei, Tapetenwerkgalerien, Kunsthalle
der Sparkasse Leipzig, HALLE 14 – Zentrum für Zeitgenössische Kunst
Buch: Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Museum für Druckkunst
Weitere: Schillerhaus, Da Capo Oldtimermuseum, Deutsches Kleingärtnermuseum,
GaraGe - Technologiezentrum für Jugendliche, Straßenbahnmuseum Leipzig-Möckern,
Museum Zum Arabischen Coffe Baum, Naturkundemuseum, Sächsisches Apothekenmuseum, Schulmuseum, Sportmuseum, Torhaus Dölitz (Zinnfigurenmuseum), UNIKATUM,
Kindermuseum Leipzig, Kamera- und Fotomuseum
Strömung der modernen Malerei: Leipziger Schule und Neue Leipziger Schule
Bauwerke,
Historisches
Besonderes: Völkerschlachtdenkmal
Besondere Kirchen: Nikolaikirche, Thomaskirche, Paulinum (Aula und Universitätskirche
St. Pauli), Russische Gedächtniskirche St. Alexij
Besondere Architektur:
Gründerzeit – Waldstraßenviertel, Musikviertel, Nordplatz, Schillerstraße, Südvorstadt
Industriearchitektur – Spinnerei, ehemalige Buntgarnwerke
Moderne Architektur – Porsche Werk Leipzig, BMW Werk Leipzig, Höfe am Brühl, Mitteldeutscher Rundfunk, Paulinum und Augusteum, Deutsche Nationalbibliothek, KPMGVerwaltungsgebäude, Neues Messegelände, Flughafen Leipzig/Halle, Museum der bildenden Künste, Petersbogen, BAUWENS-HAUS, Haus des Buches, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Marktgalerie
Geschichtsstandorte: Neues Rathaus, Gedenkstätte am Ort der Großen Gemeindesynagoge, Alte Waage, Altes Rathaus, ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR, Wirkungsstätten der Dichter Goethe und Schiller, Goethe-Denkmal, Leipziger Synagoge,
Bundesverwaltungsgericht
Passagen/Höfe: Altes Rathaus, Mädler Passage, Königshauspassage, Messehofpassage,
Bauwenshaus, Petersbogen, Stentzlers Hof, Dresdner Hof, Städtisches Kaufhaus, Handelshof, Speck's Hof, Hansa Haus, Theaterpassage, Strohsackpassage, Oelßners Hof, Blauer
Hecht, Steibs Hof/Dussmann Passage, Ritterpassage, Brühl-Arkade, Höfe am Brühl, Kretschmanns Hof/Blauer und goldener Stern, Jägerhof, Kleines Joachimsthal, Großes
Joachimsthal, Hof-Neubau, Webers-Hof, Barthels-Hof, König-Albert-Haus, Handwerkerpassage, Marktgalerie, Innenhof Universität
insgesamt ca. 15.000 Kultur- und Architekturdenkmäler (inkl. Passagen und Höfe, Gründerzeit-Architektur)
Theater,
Kabarett und
Varieté
Theater: LOFFT, Schaubühne Lindenfels, Puppentheater „Sterntaler“, Schiller Theaterhaus, Theater der Jungen Welt, Theater-Fabrik Sachsen, Theater Fact, Theatrium,
Schauspiel Leipzig (Schauspielspielhaus mit „Diskothek“ für zeitgenössische Dramatik sowie „Residenz“ mit Programm der Zusammenarbeit mit freien Performance-Gruppen
Kleinkunst: Kabarett academixer, Kabarett Leipziger Brettl, Kabarett Leipziger Pfeffermühle, Kabarett-Theater Leipziger Funzel, Kabarett-Theater SanftWut, Leipziger Central
Kabarett, Revue Theater Am Palmengarten, Krystallpalast Varieté
IV
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Thema
Touristisches Angebot
Persönlichkeiten der
Stadt
Komponisten: Johann Sebastian Bach, Gustav Mahler, Felix Mendelssohn Bartholdy,
Arthur Nikisch, Kurt Masur, Edvard Grieg, Albert Lortzing, Hanns Eisler, Clara Schumann
geb. Wieck, Robert Schumann, Richard Wagner, Richard Strauss, Max Reger
Weitere: Martin Luther, Gottfried Wilhelm Leibniz, Friedrich Nietzsche etc.
Musik
Besonderes: Gewandhaus zu Leipzig, Oper Leipzig (Opernhaus und Musikalische Komödie), Bach-Archiv Leipzig (mit Bach-Museum)
Weitere Musikspielstätten: MDR Kubus, Musikalische Komödie
Orchester und Chöre: Gewandhaus-Chor, Gewandhaus-Orchester, Thomanerchor,
Opern-Chor, Bach-Chor, Universitätschor, Leipziger Vocal-Ensemble, Vokalquintett
Amarcord, Crazy Generation Leipzig, Gospelchor "Open up wide", MDR Rundfunkchor,
Kinderchor, MDR Sinfonieorchester, Mendelssohn Kammerorchester, Akademische Orchester Leipzig, Universitätsorchester, Großes Concert, Salonorchester Cappuccino
Archive und Gedenkstätten: ehem. Musikbibliothek Peters, Grafisches Viertel/Musikverlage, Wagner Denkmäler, Standort ehem. Altes Konservatorium, Standort
ehem. Altes Gewandhaus, Standort ehem. Geburtshaus Clara Wieck, Alter Johannisfriedhof, Alte Nikolaischule, ehem. Hotel de Saxe, Alte Nikolaischule, Gohliser Schlösschen,
Hochschule für Musik und Theater
Weiteres: Verbindung der Wohn- und Wirkungsstätten bedeutender Komponisten (vgl.
Museen) im Rahmen der Leipziger Notenspur
Feste
und
Event
Vielzahl an Veranstaltungsorte, u.a.
ARENA Leipzig, Red Bull Arena (Zentralstadion) und Halle 1 der Messe als Ausrichtungsorte hochkarätiger Sportveranstaltungen und weiterer Veranstaltungen
verschiedenste Musikspielorte (vgl. Zeile Musik)
Veranstaltungen 2014 zum Thema
Musik: Classic Open Leipzig, Bachfest Leipzig, Richard-Wagner-Tage der Oper Leipzig,
Wave-Gotik-Treffen, Schumann Festwoche, Mendelssohn-Festtage, Leipziger Jazztage,
Großes Concert - Festkonzert zur Verleihung des Internationalen Mendelssohn-Preises zu
Leipzig, Konzerte am authentischen Ort - Mendelssohn-Haus Leipzig, Highfield Festival,
Richard Strauss - Der Zyklus, a cappella - Internationales Festival für Vokalmusik, Landeskirchenmusiktage "In Leipzig musizieren!", Deutsches Evangelisches Chorfest und Landeskirchentag Sachsen - "Hier stehe ich", Montagskonzerte am Bachdenkmal, Klassik airleben im Rosental, Konzerte zum Jahreswechsel, Bach-Wettbewerb, Reihe eins
Kunst und Kultur: Literaturfestival "Leipzig liest", Leipziger Festivalherbst mit Leipziger
Jazztage, LACHMESSE - Deutschlands größtes Kabarett- und Kunstfestival, Designers' Open - Festival für Design, GRASSIMESSE - Internationale Verkaufsmesse für angewandte
Kunst und Design, DOK Leipzig - größte deutsche Dokumentar- und Animationsfilmfestival, euro-scene Leipzig - Festival zeitgenössischen Theaters von europäischem Rang
Sport: Partner Pferd mit den FEI-Weltcups im Springreiten - Dressurreiten - Vierspännerfahren, LEIPZIG OPEN 2014 im Tennis, Leipzig Marathon, Lipsiade, Leipziger Triathlon,
Renntag im Scheibenholz, SachsenBeach, Leipziger Seifenkistenrennen, Fockeberglauf
u.v.,.
Historische Höhepunkte:
2009: 600-jähriges Universitätsjubiläum, 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn
Bartholdy, 20 Jahre Friedliche Revolution
2010: 200. Geburtstag von Robert Schumann
2012: 800 Jahre Thomanerchor
2013: 200. Geburtstag von Richard Wagner, 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei
Leipzig, 100. Jahrestag der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals
2014: 25 Jahre Friedliche Revolution
2015: Stadtjubiläum (1015 Ersterwähnung der deutschen Burg urbs Libzi,1165 Stadtbrief und Marktrecht)
2016: Max Reger, Gottfried-Wilhelm Leibniz
2017: 500 Jahre Reformation
Weiteres: Historische Leipziger Ostermesse, Leipziger Stadtfest, Dschungelnacht - Der
Zoo im Fackelschein, Leipziger Wasserfest, Leipziger Passagenfest, Leipziger Weihnachtsmarkt, Leipziger Markttage, Honky Tonk®
Diverse Veranstaltungen in der ARENA Leipzig, u.a. 2014: Basketball-Länderspiel:
Deutschland-Finnland, Konzerte deutscher und internationaler Künstler (David Garrett,
Nena, Clueso, Helene Fischer etc.), Holiday on Ice
Führungen
Die Leipzig Erleben GmbH bieten Touren mit diversen Themen und Fortbewegungsmitteln
Weitere Anbieter von Rundgängen und Rundfahrten in Leipzig: Betourt, Die Video-
V
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Thema
Touristisches Angebot
tour, eat-the-world - kulinarisch-kulturelle Stadtführungen, Falk Hartwig Stadtführungen
Leipzig, Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke", KVS Bus und Limousinen Service
GmbH Leipzig, Leipzig Details GbR, Leipziger Oldtimer Fahrten GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, lipzi tours, Royal London Bus GmbH - Leipziger Stadtrundfahrten,
RUNDUM LEIPZIG - Mai Regio Tour, Segway Touren und Stadtführungen Leipzig, Spritztour Reisen und Sächsische Oldtimer Busflotte Leipzig GmbH, Stadt. Name. Land - Stadtrundgänge für Kinder und Jugendliche, Trabi erleben, Treffpunkt Leipzig
Quelle:
Printmedien und Homepage der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH sowie der Stadt
Leipzig
Natur
Liste der Naturschutzobjekte der Stadt Leipzig
Thema
Touristisches Angebot
Naturschutz
gebiete
(NSG)
Vier Naturschutzgebiete (befinden sich im alle Landschaftsschutzgebiet "Leipziger Auwald")
Burgaue (zwei Teile, 270 ha)
Elster und Pleißeauewald (66 ha)
Lehmlache Lauer (49 ha)
Luppeaue (ca. 32 ha auf Leipziger Stadtgebiet, insges. 598 ha).
Landschafts
schutz
gebiete
(LSG)
Neun Landschaftsschutzgebiete auf einer Fläche von insgesamt ca. 5.300 ha
Leipziger Auwald (ca. 3.800 ha im Stadtgebiet)
Partheaue-Machern (ca. 440 ha im Stadtgebiet)
Partheaue (ca. 275 ha im Stadtgebiet)
Nördliche Rietzschke (118 ha),
Östliche Rietzschke – Stünz (40 ha),
Paunsdorfer Wäldchen – Heiterblick (151 ha)
Etzoldsche Sandgrube und Rietzschketal Zweinaundorf (225 ha)
Lößnig-Dölitz (395 ha)
Wachberg Rückmarsdorf (9 ha)
Die Landschaftsschutzgebiete "Leipziger Auwald", "Partheaue–Machern" und "Partheaue"
befinden sich nur teilweise auf Leipziger Stadtgebiet
Naturdenkmale
(ND)
Zwölf geologische Naturdenkmale (teilweise mehrere Findlinge als ein Naturdenkmal)
148 Baum-Naturdenkmale (davon 133 Einzelbäume, 8 Baumgruppen, 3 Alleen und 4 Weinstöcke)
Flächennaturdenkmale (FND)
FFH
Fünf FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat)
Leipziger Auensystem
Bienitz und das Moormergelgebiet
Bläulingswiesen südöstlich von Leipzig
Brösen Glesien und Tannenwald
Partheaue
SPAGebiet
Ein SPA-Gebiet (Europäisches Vogelschutzgebiet)
Leipziger Auwald
Quelle:
Stadt Leipzig URL: www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/umwelt-und-
FFH-Gebiete und SPAGebiete können sich
gegenseitig und mit
anderen Schutzgebieten räumlich überlagern
naturschutz/naturschutz/naturschutzobjekte/
VI
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Karte der Schutzgebiete des Landschaftsplans der Stadt Leipzig
Quelle:
Stadt Leipzig o.J.
VII
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Wasser
Legende Gewässertouristische Infrastruktur (aktuell und geplant)
Quelle:
BTE l bgmr 2014
VIII
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
A3
Bestehende Zielformulierungen
Ziele im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig
Ziele im Bereich Tourismus des Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2009 (Fachkonzepts Wirtschaft, Beschäftigung)
Kommunikation der Stärken und Zukunftschancen: Nachhaltige Durchsetzung und Etablierung der
Standortmarke Leipzig als Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort
Segment der Privatreisen über die Vermarktung als Musik- und Kunststadt stärken
Freizeitpotentiale und Stadtbild kommunizieren
Leipzig als Messe- und Kongressstadt weiter profilieren
Quelle:
Stadt Leipzig 2009
Ziele im Marketingplan der LTM
Zielsystem des jährlichen Marketingplans der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
(Ziele der Destinationsstrategie 2012)
Marktökonomische Ziele
Festigung und weitere Steigerung der Anzahl der Gästeankünfte in Leipzig auf > 1,6 Mio.
Festigung und Steigerung der Anzahl der Gästeübernachtungen in Leipzig auf > 3,0 Mio.
Generierung eines dynamischen jährlichen Wachstums bei ausländischen Gästen
Gewinnung von nationalen und internationalen Kongressen
Erhöhung des Volumens von Privatreisen
Erhöhung der Aufenthaltsdauer und der Tagesausgaben der Gäste
Entwicklung und Optimierung von speziellen Angeboten für Touristen, um signifikante Beiträge zur
Stärkung von Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel sowie der Kultureinrichtungen zu leisten
Verbesserung des Selbstfinanzierungsgrades der Gesellschaft
Marktpsychografische Ziele
Verbesserung der nationalen und internationalen Positionierung als Kulturstandort, insbesondere als
Musikstadt
Aufbau eines Images als moderner Wirtschaftsstandort und attraktive Destination für Firmenansiedlungen sowie Studierende, Gründer und junge Familien
Weitere Profilierung als Kongress- und Tagungsdestination im nationalen und internationalen Maßstab
Ansprache der Zielgruppen im Geschäftstourismus (lokale, nationale und internationale Kongressentscheider als spezielle Multiplikatoren GCB, ICCA und Fachmedien) durch Schaffung attraktiver Angebotspakete
Ausbau des Bachfestes zu einem auch quantitativ bedeutenden Festival im Zusammenspiel mit dem
Bach-Archiv Leipzig
Belebung der Innenstadt durch Vermarktung des weihnachtlichen Leipzigs und anderer ausgewählter
Events (z.B. Stadtfest, Passagenfest, Kabaretts, Revuetheater und Varieté bzw. Leipziger Herbstfestivals)
Ansprache der unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. Kulturreisende, junge Privatreisende und Familien)
durch Schaffung attraktiver Angebotspakete
Herausstellung der Einkaufsdestination Leipzig durch verstärkte Ansprache der Tages- und Messebesucher in Kooperation mit dem Einzelhandel
Schaffung von Tourismusakzeptanz und -verständnis bei der Leipziger Bevölkerung
Entwicklung eines Qualitätsbewusstseins bei allen Akteuren
Quelle:
LTM 2014
IX
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Ziele in der Tourismusstrategie Sachsen (Auswahl)
Ziele der Tourismusstrategie Sachsen (Fokus Wettbewerbsfähige Destinationen)
Bildung wettbewerbsfähiger Destinationen bis zum Jahr 2020
Übernachtungen pro Jahr (inkl. Camping, ohne grauen Beherbergungsmarkt) > 1,5 Mio.
Anzahl vorhandener Betten p.a. in der Destination > 15.000
Vollzeitäquivalente mit Studium oder adäquater Berufserfahrung in der DMO mindestens 5
Anzahl Qualitätsbetriebe mit DEHOGA-Klassifizierung in den ländlichen Destinationen > 15%; in
den Großstadtdestinationen > 45%
Anzahl Qualitätsbetriebe mit ServiceQ-Zertifikat in der Destination > 3%
Gesamtbudget der DMO > 1,5 Mio. EUR
Anteil Marketingetat der DMO (ohne Personalausgaben) am Gesamtbudget von > 40%
Anteil eigenerwirtschafteter Mittel der DMO am Gesamtbudget inkl. Fremdenverkehrsabgabe und
Mitgliedsbeiträgen von > 50%
Quelle:
SMWA 2011
Ziele im Marktforschungskonzeptes zum Sachsen-Tourismus
Zielsystem des Marktforschungskonzeptes zum Sachsen-Tourismus (Fokus auf Zielbereiche
mit definierten DMO-Kennzahlen)
Ziele
Kennzahlen (grob)
Ziel 4: Bildung wettbewerbsfähiger Destinationen
bis zum Jahr 2020
Erhöhung der Tourismusstärke der Destination
1. Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen Nachfragevolumens (ohne Tagestourismus < 50 km)
2. Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen Angebotsvolumens
3. Sicherstellung einer wettbewerbsfähigen Angebotsqualität
4. Sicherstellung von wettbewerbsfähigen Personalqualifikationen
Erhöhung der Finanzstärke und Bündelung der Ressourcen der Destination
5. Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen Gesamtbudgets der Destination
6. Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen Marketingetats der DMO
7. Erhöhung eigenerwirtschafteter Mittel durch die
DMO
8. Verbesserte Ausschöpfung vorhandener Finanzierungsinstrumente/vollständiges Heranziehen
der direkten und indirekten Nutzer des Tourismus an den Kosten auf kommunaler Ebene
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Gäste, Übernachtungen, Tagesreisen
Betten, Bettenkapazitätsauslastung
Bewertung, Gästezufriedenheitsindex,
Wiederbesuchsabsicht, Weiterempfehlung, Anzahl ServiceQ-Betriebe,
Zufriedenheitsindex „Service“ bzw.
„Unterkunft“; DEHOGA-klassifizierte
Hotels bzw. Gasthöfe/Pensionen,
DTV-klassifizierte Ferienwohnungen/häuser/Privatzimmer
Vollzeitäquivalente mit Studium oder
adäquater Berufserfahrung in der
DMO
Gesamtbudget
Marketingetat
Eigenerwirtschaftete Mittel
Anzahl erhebungsberechtigter Kommunen (Fremdenverkehrsabgabe,
Kurtaxe), Kommunen mit Einsatz
freiwilliger Finanzierungsinstrumente
Ziel 5: Stärkung der Leistungsfähigkeit der touristischen Infrastruktur in den Destinationen
Stärkung der Infrastruktur: Barrierefreier Tourismus
1. Gezielter Aufbau vernetzter barrierefreier Angebote zur Schaffung von geschlossenen Serviceketten
2. Erlangen der (Mit-)Marktführerschaft bei Barrierefreiheit
Stärkung der Infrastruktur: Campingtourismus und
Caravaning
3. Verbesserung der Qualität von Campinganlagen
4. Erweiterung des Campingangebotes
5. Erhöhung der Anzahl der Campingtouristen
Stärkung der Infrastruktur: Ferienwohnungsmarkt
6. Verbesserung der Qualität bei Ferienwohnungen
und -häusern
7. Erweiterung des Angebotes an Ferienwohnun-
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Buchbare barrierefreie
Einzel(urlaubs)angebote sowie
Paket(urlaubs)angebote
Polaritätsprofilkennziffer „barrierefrei“, Zufriedenheits-Index „Barrierefreiheit“
DTV-klassifizierte Campingplätze und
Niveau, ADAC-zertifizierte Campingplätze
Campingplätze, Stellplätze
Campinggäste, Campingübernachtungen
DTV-klassifizierte Ferienwohnungen/
-häuser und Privatzimmer und Klassifizierungsniveau
X
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Zielsystem des Marktforschungskonzeptes zum Sachsen-Tourismus (Fokus auf Zielbereiche
mit definierten DMO-Kennzahlen)
Ziele
Kennzahlen (grob)
gen und -häusern
Stärkung der Infrastruktur: Touristisches Wegenetz
8. Ausbau des bestehenden touristischen Wegenetzes
9. Verbesserung des bestehenden touristischen
Wegenetzes
Stärkung der Infrastruktur: Beherbergungsstätten
10. Steigerung der Investitionstätigkeit des mittelständischen Beherbergungsgewerbes
11. Erweiterung des hochwertigen Übernachtungsangebotes in den ländlichen Räumen
Stärkung der Infrastruktur: Verbesserte Erreichbarkeit touristischer Ziele (Incoming) …
12. …über die Schiene
13. …über die Straße
14. …über Flughäfen
Stärkung der Infrastruktur: Ganzjahrestourismus
15. Verstärkte Entwicklung von ganzjährig nutzbaren Infrastruktureinrichtungen mit entsprechenden Angeboten
16. Verstärkte Entwicklung von NebensaisonProdukten
Stärkung der Infrastruktur: Gesundheits-, Wellnessund Kurtourismus
17. Verstärkte Entwicklung von Einrichtungen im
Bereich Gesundheit, Wellness und Kur
Quelle:
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17.
Ferienwohnungen/-häuser/Ferienzentren und Bettenzahl
Länge ausgewiesener touristischer
Radwege, Wanderwege, Reitwege,
Mountainbike-Strecken, Loipen
Zertifizierte Radfernwege sowie Wanderwege und Länge
Marken- und Kettenbetriebe in der
Hotellerie
DEHOGA-klassifizierte Hotelbetriebe
mit 4 und mehr Sternen sowie Betten, DTV-klassifizierte Ferienwohnungen/-häuser und Privatzimmer mit 4
und mehr Sternen
Zeitaufwand Erreichen Destination
Zeitaufwand Erreichen Destination
Zeitaufwand Erreichen Destination
Ganzjährig nutzbare touristische Infrastruktureinrichtungen
Buchbare Angebote in der Nebensaison, Zufriedenheits-Index „Angebote
in der Nebensaison“
Einrichtungen im Bereich Gesundheit,
Wellness und Kur, ZufriedenheitsIndex „Gesundheits- und Wellnesseinrichtungen“
IMT 2013b
XI
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
A4
Vision
In einer Zukunftswerkstatt wurde mit fast 30 Schlüsselakteuren aus Stadt und Region eine
Vision für den Tourismus erarbeitet. Die erarbeiteten Zukunftsbilder von Stadt und Region
wurden als Blick in die Zukunft in das Jahr 2020 gezeichnet. Die Ergebnisse der Diskussionen
sind in der folgenden fiktiven oder ggf. künftig realen Presseinformation aufbereitet.
Vision Leipzig – Stadt und Region 2020
Presseinformation
Leipzig, den 06.06.2020
Leipzig und Region 2020 – Stadt, Land, Seen
Leipzig Tourismus Marketing blickt auf sieben Jahre Entwicklung von Stadt und
Region. Eine Erfolgsgeschichte.
Ob Stadtflair, eine lebendige Musik- und Kunstszene im dynamischen Leipzig, Aktivmöglichkeiten auf und am Wasser, Burgen und Naturschätze in der Region oder
die Verbindung von Stadt und Region auf den verschiedenen Rad- und Wanderrouten – Leipzig und Region bieten ein Freizeiterleben besonderer Art.
Ein kurzer Blick zurück. Stadt und Region machen sich gemeinsam auf den Weg.
Der offizielle Startschuss fiel im Jahr 2013 mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Geschäftsbesorgungsvertrages. Durch ein gemeinsames Tourismusmarketing von Stadt und
Region wollten die Akteure Kräfte bündeln und sich gemeinsam besser aufstellen. Bereits in
den Jahren zuvor wurden dafür zusammen die Weichen gelegt. In einem gemeinsamen Konzept wurden im Jahr 2014 die Zielrichtungen und die Grundlagen des gemeinsamen Marketings vereinbart. Darauf aufbauend konnten die eigenen und gemeinsamen Zielgruppen von
Stadt und Region bestimmt werden, auf die sich seither kontinuierlich die Zielgruppenansprache konzentriert. Bereits im Jahr 2014 konnte auch das neue Corporate Design und die
Kommunikationslinie vorgestellt werden.
Dabei war der Weg nicht immer einfach. Gab es anfangs noch keinen richtungsweisenden
Konsens, entwickelte sich schrittweise ein gemeinsamer Ansatz der Kooperationspartner und
Kommunen. Diese gemeinsame Denke der Akteure half letztendlich Prioritäten und Potentiale
erkennen zu lassen, die sich in die Realität umsetzen ließen. Mittlerweile gibt es eine flächendeckende Kooperationsstruktur, die auch über die Landesgrenzen hinweg arbeitet. Stadt
und Region verstehen sich als Ganzes.
Leipzig und Region 2020
In den vergangenen Jahren hat sich Leipzig weiter als internationale Musikstadt etabliert. Die
Stadt konnte seine Bekanntheit weiter ausbauen und zieht mehr und mehr internationale
Gäste an. Leipzig ist Kultur. Leipzig ist Szene. Leipzig ist in, jung und dynamisch.
Liebreizend aber modern, traditionsreich und idyllisch aber weltoffen, so versteht sich die
XII
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Region. Mit der Seenlandschaft, erlebbaren kulturellen Perlen, erlebnisreichen Aktivmöglichkeiten und insbesondere speziellen Familienangeboten hat auch sie sich weiter aufgestellt.
„Wir sind uns bewusst, dass Leipzig unser ‚großer Bruder‘ ist und die größere Power und
Strahlkraft im Vergleich zur Region besitzt, aber wir profitieren alle davon“, lässt sich als
Tenor aus der Region vernehmen. „Wir schaffen es nur zusammen, interessante Spannungsbögen zu schlagen. So konnten wir das Thema Musik, als ein Kernthema der Stadt, über die
Musikveranstaltungen der Region wie das Highfield, die Wirkungsstätten wichtiger Persönlichkeiten oder die besonderen Orgeln in die Region ausweiten. Für Familien lässt sich der
Spannungsbogen mit den familienorientierten Resorts in der Region auch über vermehrt
familiengerechte Angebote in die Stadt führen. Nicht zu vergessen, die Verknüpfung von
Kultur und Aktiv in Stadt und Region.“
Und die Zahlen bestätigen dies. Die Aufenthaltsdauer in Stadt und auch der Region hat sich
verlängert. Stadtbesucher machen vermehrt Abstecher in die Region, Regionsbesucher vermehrt in die Stadt. Stadtkultur und Aktivregion sind miteinander verzahnt. Heute bietet man
so dem Gast aus nah und fern vielseitige Angebote, die die Besonderheit des städtischen
Flairs der dynamischen Stadt Leipzig mit der liebreizenden, traditionsreichen Idylle und den
Aktivmöglichkeiten der Region verknüpfen. Die grünen Achsen Leipzigs lassen das Umland
bis in das Herz der Stadt vordringen und ergeben dadurch eine gefühlte Einheit.
Hand in Hand – Stadt, Land, See
Zahlreiche Jubiläen lockten gerade in den Startjahren der Kooperation zahlreiche Gäste nach
Leipzig und in die Region, die heute gerne wiederkommen. Ein Gast aus Süddeutschland
fasst es zusammen: „Ich war beruflich zeitgleich zu den Aktivitäten zum 1000. Stadtjubiläum
in Leipzig. Dort wurde ich neben den zahlreichen Kulturangeboten der Stadt auf die Entwicklung der Gewässer in und um Leipzig aufmerksam. Alles sehr spannend. Heute bin ich mit
der Familie wieder hier und wir sind begeistert! Warum also an die Ostsee fahren, wenn wir
auf halbem Weg am Hainer See eine tolle familienfreundliche Feriensiedlung in Wassernähe
finden, mit Leipziger Zoo und Belantis vor der Tür. Und kulturell ist es hier ja auch nicht
schlechter als in Dresden.“
Leipzig und Region bieten insgesamt ein vielfältiges Spektrum an touristischen Themen:
Kultur – Ob Stadtkultur oder Regionalkultur, hochkarätige Musik und Kreativszene oder
Burgen samt ihrer mittelalterlichen Traditionen: Kultur in Stadt sowie auf dem Land lassen sich authentisch erleben. Dabei sind die Akteure neue Wege gegangen. Ob Übernachten im Museum oder im Burgkeller, eine kulinarische Einbindung der Obstanbaukultur und der zahlreichen regionalen Produkte in der Gastronomie, einer Verknüpfung der
musikalischen Spuren der Vergangenheit mit dem „Notenrad“, spirituelle Begegnung auf
den Pfaden des Reformators Luther oder zahlreiche Veranstaltungen, die in den Mittelsächsischen Kultursommer eingebunden sind und u.a. an ungewöhnlichen Orten (Burgen,
Schlösser, Industriedenkmäler, Lost places und Orte des Wandels in der Stadt) – kulturell bieten sich viele Erlebnisse. Die Einrichtungen, allen voran die Hubertusburg mit toller Ausstellung, sind geöffnet und für den Gast erlebbar. Kulturliebhabern – jung oder
alt, geschäftlich oder mit Partner bzw. Familie unterwegs – wird vieles geboten.
Wasser – Wasseraktivitäten und Wassersportarten aller Art zwischen Stadt und Leipziger
Neuseenland sowie auf den Flüssen Elbe, Mulde und auch Saale ermöglichen das aktive
Erleben auf und am Wasser. Gerade mit der Eröffnung des umfassenden Gewässerverbundes Leipziger Neuseenland, kann sich der Gast direkt von der Stadt ins Umland oder
umgekehrt auf den Weg machen. Dafür wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche
XIII
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Anstrengungen unternommen. „Heute sind alle Kurse befahrbar. Ob Zwenkauer See,
Pegau, Störmthaler See, Hainer See, Elster-Saale-Kanal oder Halle, auch entfernte Ziele
sind heute gut mit dem Boot erreichbar. Spezielle Angebote, wie Marinas, Wasserwanderrastplätze, spezielle Unterkunfts- und Gastronomieangebote und besondere Highlights
sind erschlossen und warten auf Sie“, erzählt die Produktentwicklerin Wasser der LTM
stolz. „Zudem sind unsere Seen untereinander und insgesamt zu den anderen Wasserregionen profiliert!“
Radfahren – Spezielle thematische Routen zum Radfahren oder auch Wandern ermöglichen die Verknüpfung der großen und kleinen touristischen Perlen und lassen den Gast
unsere Naturlandschaften wie den Geopark Porphyrland, die Muldeauen, die Dübener und
Dahlener Heide oder den Leipziger Auwald entdecken. In den vergangenen Jahren wurde
dafür die Qualität der Radwege verbessert, das Leitsystem vereinheitlicht und Serviceangebote an den Wegen und gastronomische Verschnaufstationen geschaffen.
Familien – Auch Familien sind in Leipzig und Region herzlich willkommen. Passende Aktivitäten und Unterkünfte für Groß und Klein werden geboten und spezielle Familienresorts
in Wassernähe haben sich in den vergangenen Jahren erweitert und erfüllen Kinder- und
Elternwünsche.
Messen/Kongresse – Kontinuierlich wurde die Kompetenz der Stadt Leipzig als Geschäftsreiseziel gestärkt.
Hervorragend ausgestattete und anregende
Tagungs- und Konfe-
renzstätten in unmittelbarer Nähe zum Leipziger Flughafen, Bahnhof und Zentrum sowie
ein starkes Netz aus Wissenschaft und Wirtschaft verflechten sich zu einem Standort für
zukunftsweisendes Handeln. Und nach dem Geschäftlichen steht zur Auswahl: Kabarett,
Shoppen, ein Abstecher in die Tropen oder doch lieber eine nasse Abkühlung im Neuseenland? Unterkünfte für den gehobenen Anspruch runden das Gesamtpaket ab und
bieten garantierten Wohlfühlkomfort.
Von Anfang an auf Qualität und nachhaltigen Tourismus gesetzt
Es wurde sowohl in der Konzeption als auch in der Umsetzung stets auf Qualitätsbewusstsein
geachtet, um die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. In zahlreichen Aspekten wurde dies bereits erfolgreich umgesetzt, bspw. bei den Qualitätsradrouten mit ergänzenden
Angeboten (Bett&Bike, Gastronomie, Kultur), dem Ausbau der Service-Qualität und Gastlichkeit in Gastronomiebetrieben sowie der Aufnahme von ausschließlich einwandfreien Betrieben in den Empfehlungen. Vor allem aber wurde die Diskrepanz zwischen Stadt und Umland
angepasst, sodass in der geschlossenen Servicekette nun ein gemeinsames Qualitätsverständnis und -angebot herrscht. Somit finden sich nun auf allen Ebenen authentische und
verlässliche Angebote wieder.
Dabei sollte Jede/r die Möglichkeit haben, Leipzig und die Region zu erkunden, weshalb stets
darauf geachtet wurde, alle Sinne anzusprechen und möglichst barrierefrei zu entwerfen und
zu bauen. Mittels seiner vielschichtigen und „erfühlbaren“ Installationen bietet die Destination beste Voraussetzungen dafür: Leitwegesysteme und 1:1 Modelle zum Ertasten für Blinde,
hürdenfreie Wege für Rollstuhlfahrer und weniger Bewegliche sowie speziell zugeschnittene
Touren sind nur einige Beispiele dafür.
Zudem wurde stark auf die Pflege regionaler Produkte und des regionalen Brauchtums Wert
gelegt und PKW-freie Mobilitätsangebote gefördert.
Hervorragende Erreichbarkeit und Vernetzung
Eine optimale Erreichbarkeit ist eine wichtige Basis für den touristischen Erfolg von Leipzig
XIV
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
und Region. In den letzten Jahren hat sich hier viel getan: Ob Flugzeug, Bus, Bahn, der eigene PKW oder das Rad, die Anbindung in alle Himmelsrichtungen ist hervorragend – auch
über die deutsche Grenze hinweg. Zu den Neuerungen gehören das erweiterte Mitteldeutsche
S-Bahn-Netz (seit 2013), die LEIPZIG REGIO CARD (seit 2014), ein touristisch angepasster
ÖPNV (seit 2015), der Ausbau von Park&Ride-Parkplätzen sowie ausgebaute Qualitätsradrouten. Ebenso wurde die Verknüpfung von ÖPNV, Rad und Boot verbessert, sodass nahtlose
Übergänge möglich sind und alle Seen mit dem ÖPNV erreichbar sind.
„Sie können heute beispielweise Ihr Rad in der S-Bahn mitnehmen, dann die Region auf dem
Mulderadweg von Wurzen nach Grimma erkunden, zwischendurch in einem schnuckligen
Gasthaus mit lokaler Kulinarik (etwa Maräne aus der Region oder Säfte aus dem Obstland)
einkehren oder ein Picknick an den zahlreichen Rastplätzen machen und schließlich gemütlich
mit der S-Bahn zurück in die Stadt fahren. Falls Sie Lust haben, machen Sie in Grimma noch
einen Abstecher mit dem Kanu, während ihr Fahrrad sicher in einer der Servicestationen des
neuen regionsweiten Rad-Leihsystems auf Sie wartet. Dort können Sie regionsweit Ihr Rad
parken oder sich eines ausleihen“, berichtet die Regionsverantwortliche der LTM.
Lokales Wissen - Mit der Technik von heute
Die gut geschulten Mitarbeiter der Touristeninformation arbeiten mit neuesten technischen
und mobilen Anwendungen. Egal ob ein kurzer Check der Abflugzeit auf dem Tablet oder
Smartphone durch das kostenlose WLAN-Netz, das Herunterladen von themenspezifischen
Apps zur Erkundung von Stadt und Region oder das Informieren an intuitiven Self-Service
Infoscreens – die Technik unterstützt den Gast bei der Orientierung.
Wer sich bereits vorab informieren möchte, findet auf der von einer Leipziger Kreativagentur
erstellten vernetzten gemeinsamen Internetpräsenz nicht nur alle relevanten Informationen,
sondern hat dazu noch die Chance vom heimeligen Sessel aus multimedial das Reiseziel zu
erkunden: 360° Panorama-Ansichten, Video und Audio, Live-Chat und Webcams in HDAuflösung, Kurzinterviews mit Gästen aus aller Welt und vieles mehr. Selbstverständlich multilingual und barrierefrei. Eingebettet in die Internetpräsenz ist ein Ausflugsportal mit Angeboten für Tages- und Übernachtungsgäste. Die Plattform bietet dem Gast die Möglichkeit
einen Gesamtüberblick über die tagesaktuellen Veranstaltungen und freizeittouristischen
Highlights zu erhalten. Natürlich gibt es nach wie vor (jedoch in einem beschränkten Umfang) ausgewählte, übersichtliche und informative Printmaterialien.
Ausblick 2030 – Intensiv und kooperativ geht es weiter
Alles ist noch nicht geschafft. Weitere Seen werden geflutet und Verbindungsachsen erstellt
bzw. ausgebaut. Historischen Routen, wie etwa der Via Regia und der Via Imperii, wird neues
Leben eingehaucht, weitere Burgen werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, neue
Märkte erschlossen. Mit den neu gewonnenen Attraktionen kommen auch neue Bedürfnisse,
sodass, orientiert an den Gästewünschen, zukünftig neue Angebote entworfen werden.
XV
Endbericht
Touristischer Entwicklungsplan (TEP) der Stadt Leipzig bis 2019
Zusammenfassung der Stellungnahmen zum TEP Leipzig
Anmerkung: alle Stellungnahmen beziehen sich auf den Entwurf des TEP von Oktober 2014
Übersicht Stellungnahmen
Nr.
Datum
Institution
1
13.11.2014
GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Frau Dr. Hoyer
2
27.11.2014
Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Amtsleiter Herr Gerkens
3
01.12.2014
Amt für Bauordnung und Denkmalpflege, 63.2, Stv. Amtsleiterin Frau Rödiger
4
01.12.2014
Stadtplanungsamt, Stv. Amtsleiter Herr Wölpert
5
01.12.2014
Amt für Stadtgrün und Gewässer, Amtsleiterin Frau Kunath
6
03.12.2014
Amt für Stadtgrün und Gewässer, 67.4, Abteilungsleiterin Frau Zábojnìk
7
05.12.2014
Amt für Sport, Amtsleiterin Frau Kirmes
8
21.01.2015
Stadtplanungsamt, SG Landschafts- und Grünordnungsplanung, Sachgebietsleiterin Frau Dietrich
9
26.01.2015
Veranstaltung zur Präsentation des TEP vor ausgewählten touristischen Leistungsträgern/Mitglieder LTS/IHK/DEHOGA
10
28.01.2015
Quartier vier, Frau Siebeck
11
02.02.2015
Veranstaltung zum Kulturentwicklungsplan mit Präsentation des TEP vor Vertretern der Ämter des Dezernats Kultur und der städtischen Kultureinrichtungen
12
02.02.2015
Leipziger Notenspur-Initiative, Herr Prof. Dr. Schneider
13
03.02.2015
Bach-Archiv Leipzig, Herr Dr. Schwerdtfeger
14
06.02.2015
Schauspiel Leipzig, Herr Buss
15
10.02.2015
Zweckverband Neue Harth, Herr Fürstenberg
16
11.02.2015
Oper Leipzig, Herr Möller
17
11.02.2015
Gosenschenke "Ohne Bedenken", Herr Gröger
18
11.02.2015
Kulturamt, Amtsleiterin Frau Kucharski-Huniat
19
11.02.2015
Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, Frau Fleischer
20
09.12.2014
Amt für Umweltschutz, Stv. Amtsleiterin Frau Aegerter
21
17.03.2015
Verkehrs- und Tiefbauamt, Amtsleiter Herr Jana
XVI
X
Finanzielle Auswirkungen
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
wenn ja,
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
X
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
X
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten
anderer OE
X
von
nein
wenn ja,
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach
Durchführung
der
Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
x
nein
wenn ja,
x
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau: