Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1035623.pdf
Größe
450 kB
Erstellt
03.08.15, 12:00
Aktualisiert
12.04.16, 05:50
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-01694
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Information zur Kenntnis
Jugendhilfeausschuss
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Information zur Kenntnis
Ratsversammlung
28.10.2015
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Betreff
Jobcenter Leipzig - Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
nicht relevant
Sachverhalt:
siehe Anlage
Anlage:
Halbjahresbericht zur Zielerreichung
Sachverhalt
Zur Erreichung der Ziele des Jobcenters Leipzig werden von den Trägern (Agentur für Arbeit und
Stadt Leipzig)
Zielvereinbarungen mit bundeseinheitlichen Kennziffern und lokalen
Schwerpunkten mit der Geschäftsführung abgeschlossen. Der Halbjahresbericht
der
Geschäftsführung informiert über den Stand Zielerreichung zum Juni 2015.
Für die aktive Arbeitsmarktpolitik stehen derzeit dem Jobcenter Leipzig Eingliederungsmittel in
Höhe von rd. 43 Mio. EUR zur Verfügung.
Im Jahr 2015 wurden insgesamt neun Ziele bzw. Erwartungswerte und zwei Monitoringwerte
vereinbart. Zum Halbjahr wurden folgende Ziele nicht erreicht:
•
Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)
•
Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH)
•
Qualität der Marktersatzmaßnahmen durch Einsatz von Coaching sichern
Gleichwohl zum Juni 2015 drei Zwischenziele nicht erreicht wurden, ist die Prognose zur
Zielerreichung am Jahresende vorwiegend positiv.
Tabelle: Jobcenter Leipzig: Halbjahresstand 2015
Bundesziele
Kennziffer
Ist
2013
Summe
der 177,532
Leistungen zum €
Lebensunterhalt
Ist
2014
Mio. 178,518 Mio. €
Jahresziel
2015
Ist
zum Juni 2015
Erläuterung
Halbjahresstand
177,447 Mio. €
90,851 Mio. €
Zw. Ziel verfehlt
Jahresprognose
positiv
- Seite 15 -
Integrationsquote 28,1 Prozent
(gesamt)
28,9 Prozent
29,1 Prozent
12,6 Prozent
Zw. Ziel erreicht
- Seite 16 -
Bestand
an 38.140
Langzeitleistungs
beziehern
36.966
36.412
36.011
Zw. Ziel erreicht
- Seite 17 -
100 Prozent
103,9 Prozent
Zw. Ziel erreicht
- Seite 18 -
39,7 Prozent
11,6 Prozent
Zw. Ziel erreicht
- Seite 19 -
Prozessqualität
105,3 Prozent 105,5 Prozent
Integrationsquote 38,2 Prozent
U 25
39,7 Prozent
Ziele Stadt Leipzig
Summe
der 151,205
Leistungen
für €
Unterkunft und
Heizung (LUH)
•
Mio. 150,702 Mio. €
149,000 Mio. €
75,390 Mio. €
Zw. Ziel verfehlt
Jahresprognose
negativ
- Seite 20 -
Anzahl
42.098
Bedarfsgemeinschaften mit LUH
41.063
40.500
40.730*
Jahresprognose
positiv
- Seite 20 -
geeignete
Teilnehmer
„Joblinge“
80
80
61
Zw. Ziel erreicht
- Seite 21 -
232
180
34
Zw. Ziel verfehlt
Jahresprognose
positiv
- Seite 22 -
70
Aktivierungs-/
neu 2014
Vermittlungsgutscheine
für
Coaching
im
Marktersatz
* Ladestand März 2015
1
Halbjahresbericht
zur
Zielerreichung 2015
Leipzig, den 30.07.2015
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Inhaltsverzeichnis
1.
Präambel....................................................................................................................... 4
2.
Vorbemerkung ............................................................................................................... 5
3.
Ziele 2015 im Überblick ................................................................................................. 5
3.1
Ziele der Agentur für Arbeit ....................................................................... 5
3.2
Kommunale Ziele der Stadt Leipzig .......................................................... 6
4.
Gesamtbetrachtung zur Halbjahreszielerreichung 2015 ................................................ 6
5.
Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig ................... 15
5.1
Ergebnisse der Bundesziele ................................................................... 15
5.2
Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig ....................... 18
6.
Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig ................................................... 19
7.
Schlussbemerkung ...................................................................................................... 25
Seite 2 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 – Ziele der Agentur für Arbeit ..................................................................................................................5
Tabelle 2 – Ziele der Stadt Leipzig .........................................................................................................................6
Tabelle 3 – Entwicklung Anzahl erwerbsfähiger Leistungsberechtigter (eLb) im Vergleich ....................................7
Tabelle 4 – Entwicklung Anzahl ausländischer eLb im Vergleich ...........................................................................8
Tabelle 5 – Entwicklung Anteil ausländischer eLb im Vergleich .............................................................................8
Tabelle 6 – Entwicklung Anzahl eLb mit Erwerbseinkommen im Jobcenter Leipzig ...............................................9
Tabelle 7 – Anzahl Integrationen und Integrationsquote im Vergleich .................................................................. 10
Tabelle 8 – Anzahl Integrationen U25 und Integrationsquote U25 im Vergleich ................................................... 10
Tabelle 9 – Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen .......................................................... 13
Tabelle 10 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“ ................................................... 15
Tabelle 11 – Zielindikator „Integrationsquote“......................................................................................................... 16
Tabelle 12 – Zielindikator „Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern“ ...................................... 17
Tabelle 13 – Zielindikator „Index Prozessqualität“ .................................................................................................. 18
Tabelle 14 – Integrationsquote „Integrationsquote U25“ ......................................................................................... 19
Tabelle 15 – Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH)“ ......................................... 20
Tabelle 16 – Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch“ .................................................................................. 20
Tabelle 17 – Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“ ........................................................................... 21
Tabelle 18 – Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“....................................................... 22
Tabelle 19 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen ............................................ 23
Tabelle 20 – Verbleib in sv-pflichtiger Beschäftigung“ ............................................................................................ 24
Seite 3 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
1. Präambel1
Um die Leistungsfähigkeit der einzelnen Jobcenter zu vergleichen und zu verbessern, hat
der Gesetzgeber seit 2012 ein bundeseinheitliches Zielsteuerungssystem eingeführt. Im
§ 48b Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) wurden die Ziele verbindlich für alle
Grundsicherungsträger (gemeinsame Einrichtungen – gE und zugelassene kommunale
Träger – zkT) festgeschrieben.
Nachfolgend die Ziele im Einzelnen:
Verringerung der Hilfebedürftigkeit
Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit
Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Ergänzt werden die Bundesziele durch weitere lokale Ziele, die zwischen dem Jobcenter
Leipzig und den beiden Trägern (Stadt Leipzig und Agentur für Arbeit Leipzig) vereinbart
werden. Die Zielvereinbarungen werden jeweils für den Zeitraum eines Jahres
abgeschlossen.
Die Nachhaltung und Auswertung der Ziele sind Bestandteil der operativen Steuerung im
Jobcenter Leipzig. Damit wird den geschäftspolitischen Zielen beider Träger bestmöglich
Rechnung getragen.
Letztendlich soll die Zielsteuerung dem Jobcenter dabei helfen, den leistungsberechtigten
Personen im SGB II die größtmögliche Unterstützung zukommen zu lassen.
Der vorliegende Bericht gibt Auskunft über den aktuellen Stand der Zielerreichung nach
einem halben Jahr und wagt eine Prognose für den Zielabschluss zum Jahresende 2015.
1
Um die Lesbarkeit auf den folgenden Seiten zu vereinfachen, wird auf die zusätzliche Formulierung der
weiblichen Form verzichtet. Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass die Verwendung der männlichen Form
explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll bzw. dass die weibliche Form selbstverständlich
immer mit eingeschlossen ist.
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
2.
Vorbemerkung
Analog der vergangenen Jahre haben beide Träger (Stadt Leipzig und Agentur für Arbeit)
eine Zielvereinbarung für 2015 mit dem Jobcenter Leipzig abgeschlossen.
Zu den bundeseinheitlichen Zielen, die den Kennzahlen nach § 48a Sozialgesetzbuch
Zweites Buch (SGB II) entsprechen, wurden weitere lokale Ziele vereinbart.
Grundlage des Planungs-, Zielvereinbarungs- und Steuerungsprozesses ist das Dokument
„Gemeinsame Planungsgrundlagen der Zielsteuerung im SGB II für das Jahr 2015“ der
Bund-Länder-Arbeitsgruppe Steuerung SGB II vom 22.10.2014.
Der Planungs- und Zielvereinbarungsprozess für die Bundesziele 2015 fand erstmals im
sogenannten Bottom-up-Verfahren statt. Dadurch waren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an der Zielwertbestimmung beteiligt. Die Ziele der einzelnen Teams bildeten die Grundlage
für das Planungsangebot des Jobcenters.
Die Vereinbarung der Ziele und deren Zielwerte fanden im Zeitraum November 2014 bis
Februar 2015 statt.
Entsprechend des Ratsbeschlusses RBV-869/11 wurden die Fachausschüsse Wirtschaft
und Arbeit sowie Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule über die geplante
Zielvereinbarung informiert.
Die gemeinsame Zielvereinbarung wurde am 20.04.2015 (Stadt Leipzig) bzw. am 02.04.2015
(Agentur für Arbeit Leipzig) unterzeichnet.
3.
Ziele 2015 im Überblick
Die zwischen dem Jobcenter Leipzig und den beiden Trägern vereinbarten Ziele werden
nachfolgend tabellarisch dargestellt.
3.1
Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Die Ziele der Agentur für Arbeit werden in nachstehender Tabelle abgebildet.
Tabelle 1 - Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Ziel
Zielindikator
Erwartungswert /
Zielwert 2015
Ist-Wert 2014
177,447 Mio. €
178,518 Mio. €
Bundesziele der Agentur für Arbeit Leipzig
1.) Verringerung der Hilfebedüftigkeit
Veränderung der Summe
Leistungen zum Lebensunterhalt
2.) Verbesserung der Integration in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote
29,10%
28,90%
3.) Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Veränderung des Bestandes an
Langzeitleistungsbeziehern im JD
36.412
36.966
4.) Verbesserung der Prozessqualität
Index Prozessqualität
100,0
105,5
39,70%
39,70%
lokales Ziel der Agentur für Arbeit Leipzig
5.) Verbesserung der Integration U25 in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote U25
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
3.2
Kommunale Ziele der Stadt Leipzig
Die Entwicklung einiger Kenndaten für 2015 wurde vom Jobcenter und der Stadt Leipzig
unterschiedlich eingeschätzt. Deshalb wurde für das erste Ziel (Höhe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung so gering wie möglich halten) ein Erwartungswert definiert und
keine Zielgröße festgelegt.
Tabelle 2 - Ziele der Stadt Leipzig
Ziel
Zielindikator
Erwartungswert /
Zielwert 2015
Ist-Wert 2014
149,000 Mio. Euro
150,702 Mio. Euro
max. 40.500
41.063
1.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und
Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
2.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH
Anspruch im Jahresdurchschnitt
Anzahl BG´s mit LUH Anspruch
im Jahresdurchschnitt
3.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer
für Joblinge in vereinbarter Anzahl
Anzahl geeigneter
Teilnehmer/innen
80
80
4.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch
den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Anzahl Aktivierungs- und
Vermittlungsgutscheine
180
232
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von
24 Monaten steigern
Monitoring der Aktivierung
Monitoring: Integration in sv-pflichtige
Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens
6 Monaten
Monitoring zur Nachhaltigkeit von Integrationen
4.
Gesamtbetrachtung zur Halbjahreszielerreichung 2015
Neun Ziele wurden insgesamt zwischen dem Jobcenter und beiden Trägern vereinbart.
Zusätzlich erhält die Stadt Leipzig ein monatliches Monitoring zur Aktivierung der Kunden
und zur Dauer der Beschäftigung nach erfolgreicher Integration in den ersten Arbeitsmarkt.
Mit Stand Juni 2015 konnten folgende Ziel- bzw. Erwartungswerte noch nicht erreicht
werden:
1.)
2.)
3.)
Verringerung der Hilfebedürftigkeit (Erwartungswert der Agentur für Arbeit)
Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich
halten (Erwartungswert der Stadt Leipzig)
Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern (Zielwert der Stadt Leipzig)
Das Ziel zur Verringerung der Hilfebedürftigkeit wird über die Summe der Ausgaben für die
Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) abgebildet. Hierzu gehören nur die Ausgaben der
Regelleistung “Arbeitslosengeld II“ und “Sozialgeld“.
Zum 01.01.2015 wurde die gesetzliche Regelleistung um 2,12% erhöht. Das Ziel des
Jobcenters ist eine Verringerung der Ausgaben für die Leistungen zum Lebensunterhalt
(LLU) um 0,6% gegenüber dem Vorjahr, trotz Erhöhung der Regelsätze. Erreichbar ist das
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Ziel nur durch eine Verringerung der Anzahl Leistungsberechtigter oder einer Erhöhung des
anrechenbaren Erwerbseinkommens durch sehr gute Integrationsergebnisse.
Der kommunale Erwartungswert für die Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung
(LUH) sah ebenfalls eine Ausgabenverringerung gegenüber dem Vorjahr um 1,1% vor. Vor
dem Hintergrund der Verabschiedung eines neuen „schlüssigen Konzeptes“ für die Kosten
der Unterkunft (KdU) am 18.12.2014 war deutlich, dass eine Ausgabenverminderung
größtenteils nur über die Verringerung der Leistungsberechtigten zu erreichen ist.
Trotz der guten Integrationsergebnisse hat das Jobcenter Leipzig die Erwartungswerte für
die Ausgaben zum Lebensunterhalt (LLU) um 1,4% und die Ausgaben für Unterkunft und
Heizung (LUH) um 1,0% überschritten.
Die Gründe der Überschreitung des Erwartungswertes für die Ausgaben der Regelleistung
liegen u. a. im geringen Rückgang der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb).
Während sich in Sachsen insgesamt die Zahl der eLb, im Vergleich zum Vorjahresmonat,
um 3,9% verringert hat, betrug der Rückgang im Jobcenter Leipzig nur 0,4%. Obwohl das
Jobcenter Leipzig gegenüber Dresden deutlich mehr Integrationen erreicht hat (Leipzig =
6.524 / Dresden = 4.320), ist der Rückgang von eLb in Leipzig wesentlich geringer (Leipzig =
184 / Dresden = 670).
Tabelle 3 – Entwicklung Anzahl erwerbsfähiger Leistungsberechtigter (eLb) im Vergleich
2
Anzahl erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb)
Jun 14
Jun 15
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
3.151.233
3.218.056
66.823
2,1%
RD Sachsen
186.425
179.222
-7.203
-3,9%
JC Chemnitz, Stadt
18.844
18.178
-666
-3,5%
JC Dresden, Stadt
34.740
34.070
-670
-1,9%
JC Leipzig, Stadt
51.118
50.934
-184
-0,4%
JC Nordsachsen
15.392
14.461
-931
-6,0%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
14.689
13.632
-1.057
-7,2%
JC Vogtlandkreis
13.603
12.838
-765
-5,6%
JC Mittelsachsen
18.193
16.841
-1.352
-7,4%
JC Zwickau
19.846
18.268
-1.578
-8,0%
Deutschland gE
Als ein wesentlicher Grund für den geringeren Kundenrückgang kann der sehr hohe Anstieg
von ausländischen eLb im Jobcenter Leipzig im Vergleich zum Vorjahr benannt werden. In
Leipzig ist die Zahl der ausländischen eLb im Vorjahresvergleich um 1.196 angestiegen. In
Dresden hat sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Ausländer nur um 332 erhöht. Innerhalb
eines Jahres ist die Zahl der ausländischen eLb in Leipzig um 18,7% gestiegen. Das ist der
höchste Wert in Sachsen und liegt auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
2
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 4 – Entwicklung Anzahl ausländischer eLb im Vergleich
3
Anzahl ausländische erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb)
Jun 14
Jun 15
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
Deutschland gE
757.291
834.736
77.445
10,2%
RD Sachsen
15.128
17.070
1.942
12,8%
JC Chemnitz, Stadt
1.881
1.937
56
3,0%
JC Dresden, Stadt
3.547
3.879
332
9,4%
JC Leipzig, Stadt
6.383
7.579
1.196
18,7%
JC Nordsachsen
667
738
71
10,6%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
587
632
45
7,7%
JC Vogtlandkreis
649
702
53
8,2%
JC Mittelsachsen
589
637
48
8,1%
JC Zwickau
825
966
141
17,1%
Der Anteil von ausländischen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) an allen
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten beträgt mit Stand Juni 2015 im Jobcenter Leipzig
14,9%. Das ist der höchste Wert aller sächsischen Jobcenter (der Durchschnitt in Sachsen
beträgt 9,5%).
Tabelle 5 – Entwicklung Anteil ausländischer eLb im Vergleich
4
Jun 15
Alle
erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten
(eLb)
davon
ausländische
erwerbsfähige
Leistungsberechtigte
(eLb)
Anteil
ausländische
erwerbsfähige
Leistungsberechtigte
(eLb)
3.218.056
834.736
25,9%
179.222
17.070
9,5%
JC Chemnitz, Stadt
18.178
1.937
10,7%
JC Dresden, Stadt
34.070
3.879
11,4%
JC Leipzig, Stadt
50.934
7.579
14,9%
JC Nordsachsen
14.461
738
5,1%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
13.632
632
4,6%
JC Vogtlandkreis
12.838
702
5,5%
JC Mittelsachsen
16.841
637
3,8%
JC Zwickau
18.268
966
5,3%
Deutschland gE
RD Sachsen
3
4
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Ein weiterer Grund für die Überschreitung der Erwartungswerte bei den Leistungen zum
Lebensunterhalt (LLU) und den Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) ist der
Rückgang der Anzahl von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) mit
Erwerbseinkommen. Das Erwerbseinkommen wird auf die SGB II – Leistungen angerechnet
und mindert entsprechend den Anspruchsbedarf.
Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der eLb mit Erwerbseinkommen aus abhängiger
Beschäftigung um 1.065 (7,7%) gesunken. Der sehr hohe Rückgang im Bereich der
geringfügigen Beschäftigung (1.326) ist hauptsächlich auf die Einführung des Mindestlohnes
zurückzuführen. Positive Effekte des neuen Mindestlohnes sind allerdings auch erkennbar.
Die Zahl der eLb mit Erwerbseinkommen über 1.200,- € hat sich im Vorjahresvergleich um
393 erhöht.
In Summe jedoch wirkt der deutliche Rückgang von Leistungsberechtigten mit
Erwerbseinkommen insgesamt negativ auf die Höhe der Ausgaben für die Leistungen zum
Lebensunterhalt (LLU) und die Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH).
Tabelle 6 – Entwicklung Anzahl eLb mit Erwerbseinkommen im Jobcenter Leipzig
erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) mit
Erwerbseinkommen
5
Jun 14
Jun 15
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
13.783
12.718
-1.065
-7,7%
bis 450 €
6.875
5.549
-1.326
-19,3%
über 450 € bis 800 €
2.805
2.764
-41
-1,5%
über 800 € bis 1.200 €
2.391
2.300
-91
-3,8%
über 1.200 €
1.712
2.105
393
23,0%
2.276
2.191
-85
-3,7%
Einkommen aus abhängiger Beschäftigung
darunter:
Einkommen aus selbständiger Tätigkeit
Wichtigster Hebel zur Verringerung der Ausgaben ist eine erfolgreiche und möglichst
dauerhafte Integration von Leistungsberechtigten in den ersten Arbeitsmarkt.
Das Jobcenter Leipzig hat die zweithöchste Integrationsquote in Sachsen und sie liegt
deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Im Juni 2015 wurde die geplante Anzahl
Integrationen um 234 übertroffen. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Zahl der
Integrationen um 101 erhöht.
5
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 7 – Anzahl Integrationen und Integrationsquote im Vergleich
6
Anzahl Integrationen
1. Halbjahr 2015
Integrationsquote
1. Halbjahr 2015
Deutschland gE
363.437
11,1%
RD Sachsen
22.434
12,2%
JC Chemnitz, Stadt
2.298
12,4%
JC Dresden, Stadt
4.320
12,3%
JC Leipzig, Stadt
6.524
12,6%
JC Nordsachsen
1.551
10,4%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
1.710
12,0%
JC Vogtlandkreis
1.840
13,8%
JC Mittelsachsen
1.961
11,1%
JC Zwickau
2.230
11,8%
Bei der Zielerreichung der Integrationsquote für Jüngere unter 25 Jahren wird fast eine
Punktlandung erreicht. Die Planung wurde um eine (1) Integration übertroffen. Mit 830
erfolgreichen Integrationen im ersten Halbjahr 2015 hat das Jobcenter Leipzig die höchste
Integrationsquote U25 aller Jobcenter in Sachsen. Die Quote liegt auch deutlich über dem
Bundesdurchschnitt.
Tabelle 8 – Anzahl Integrationen U25 und Integrationsquote U25 im Vergleich
7
Anzahl Integrationen U25 Integrationsquote U25
1. Halbjahr 2015
1. Halbjahr 2015
Deutschland gE
46.816
8,5%
2.462
10,4%
JC Chemnitz, Stadt
240
10,0%
JC Dresden, Stadt
472
10,4%
JC Leipzig, Stadt
830
11,6%
JC Nordsachsen
162
8,7%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
144
8,1%
JC Vogtlandkreis
173
10,8%
JC Mittelsachsen
208
9,4%
JC Zwickau
233
10,5%
RD Sachsen
6
7
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Viele Aktivitäten und Maßnahmen im Jobcenter Leipzig haben zu den guten
Integrationsergebnissen geführt. Nachfolgend sind einige Beispiele in Kurzform aufgeführt:
Betreuung besonderer Personengruppen (u. a. Jugendliche U25, Ältere Ü50, Ärzte,
Ingenieure, Selbständige) in speziellen Teams mit individuellem Vermittlungsansatz
und höherer Kontaktdichte.
Neuantragsteller mit guten Voraussetzungen für eine schnelle Wiedereingliederung in
den ersten Arbeitsmarkt werden im Projekt „Arbeit Direkt“ mit einer sehr hohen
Kontaktdichte (auch mehrmals in der Woche) betreut.
Im Rahmen eines Konzeptes zur Verringerung des Langzeitleistungsbezuges wurde
bei ausgewählten Personengruppen die Kontaktdichte erhöht um die Aktivierung zu
verbessern. Eine neue Maßnahme speziell für Langzeitleistungsbezieher unterstützt
zusätzlich die zahlreichen arbeitsmarktpolitischen Instrumente.
Umsetzung der am Arbeitsmarkt ausgerichteten Bildungszielplanung. Damit wird der
steigenden Nachfrage nach Fachkräften Rechnung getragen und vor allem werden
die Integrationschancen der Leistungsberechtigten deutlich erhöht. Einen hohen
Stellenwert nimmt dabei die Vorbereitung auf die Bildungsmaßnahme ein. Spezielle
Trägermaßnahmen stehen zur Verfügung, um Personen auf die Teilnahme an der
Weiterbildung vorzubereiten. Genauso wichtig ist die Betreuung vor allem nach
Beendigung der Maßnahme (Absolventenmanagement). In Zusammenarbeit mit dem
gemeinsamen Arbeitgeberservice (gAGS) werden die Absolventen intensiv
unterstützt, um schnellstmöglich eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu
erlangen.
Ein begleitendes Coaching soll den Teilnehmern von Arbeitsgelegenheiten (AGH) die
Chance auf eine erfolgreiche Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt erhöhen
(siehe kommunales Ziel).
Seit einigen Jahren nimmt das Jobcenter Leipzig am Modellprojekt INA! teil. Hier
werden bereits integrierte Personen weiterhin betreut, um eine möglichst dauerhafte
Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt zu erreichen.
Die zur Verfügung stehenden Arbeitsmarktmaßnahmen wurden 2015 noch weiter
spezialisiert.
Dadurch
kann
den
individuellen
Hemmnissen
einzelner
Personengruppen besser Rechnung getragen werden. U. a. gibt es Maßnahmen für
Alleinerziehende, Migranten, Minijobber, Langzeitleistungsbezieher, Selbständige,
Jüngere und Ältere.
2015 hat sich das Jobcenter Leipzig erfolgreich um die Teilnahme am
Bundesprojektes „Langzeitarbeitslose“ beworben. Seit Juni 2015 wird das Projekt
umgesetzt. Inhalt ist die intensive Betreuung mit gezielter personenbezogener
Stellenakquise auf dem ersten Arbeitsmarkt. Nach erfolgreicher Integration wird die
Betreuung intensiv fortgesetzt um eine dauerhafte Beschäftigung zu erreichen
(Coaching).
Seite 11 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Als Projektpartner und unter Federführung der Agentur für Arbeit Leipzig hat sich das
Jobcenter Leipzig im Juni 2015 am Bundesprogramm zur „intensivierten
Eingliederung und Beratung von schwerbehinderten Menschen“ beworben. Ein
weiterer Projektpartner ist das Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und
Sprachgeschädigte gGmbH. Gemeinsam sollen die Integrationsmöglichkeiten von
schwerbehinderten Menschen verbessert werden. Die Zuschlagserteilung ist noch
nicht erfolgt. Vorgesehener Beginn ist der 01.10.2015.
Das Jobcenter Leipzig hat sich außerdem für die Teilnahme am Bundesprogramm
„Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ beworben. Dieses richtet sich ausschließlich an
Leistungsberechtigte, die bereits länger als vier Jahre SGB II - Leistungen erhalten.
Förderfähig sind Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie Arbeitslose
aus Bedarfsgemeinschaften mit Kindern. Im Rahmen des Programmes können
Lohnkostenzuschüsse gewährt werden. Flankierend zur geförderten Beschäftigung
muss das Jobcenter begleitende Aktivitäten (z.B. Qualifizierungsmaßnahmen,
Gesundheitsmaßnahmen, Suchtberatung etc.) durchführen. Die Zuschlagserteilung
erfolgt voraussichtlich im August 2015.
Der “JobClub“ des Jobcenters Leipzig bietet vielfältige Dienstleistungen zum Thema
Arbeitsuche an. Im Vordergrund steht die Unterstützung der Leistungsberechtigten im
gesamten Bewerbungsprozess (Stellensuche, Erstellung von Bewerbungsunterlagen,
Erstellung der Anschreiben etc.).
Seit vorigem Jahr existiert im Jobcenter Leipzig eine Jobvermittlung, welche
ausschließlich geringfügige Beschäftigungen vermittelt. Eine geringfügige
Beschäftigung kann ein erster Schritt zur vollumfänglichen Eingliederung in den
ersten Arbeitsmarkt sein. Außerdem bewirkt eine geringfügige Beschäftigung unter
Umständen eine Verringerung der Ausgaben für Leistungen zum Lebensunterhalt
(LLU) und für die Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH).
Seit einigen Jahren beteiligt sich das Jobcenter am erfolgreichen Projekt “Joblinge“.
Im Projekt erhalten Jugendliche eine assistierte Ausbildung, die als Grundlage für die
anschließende Aufnahme einer Berufsausbildung dient.
Das Jugendprojekt „Schauplatz“ wird vom Jobcenter Leipzig unterstützt. U. a. werden
hier Jugendliche auf die Prüfung eines Hauptschulabschlusses vorbereitet.
Im April 2014 startete in Leipzig das Modellprojekt GABI (Gemeinsame Aktivierung
und Begleitung zur Integration), an welchem das Jobcenter gemeinsam mit der
Agentur für Arbeit beteiligt ist. Die Besonderheit des Projektes liegt in der Vielzahl der
angebotenen Maßnahmeinhalte. Außerdem ist der Beginn der Maßnahmen zeitlich
so flexibel, dass zu jedem Zeitpunkt eine Teilnahme möglich ist. Die sonst bei
Maßnahmen üblichen Wartezeiten bis zum Beginn einer Maßnahme entfallen.
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Einen hohen Anteil am guten Integrationsergebnis des Jobcenters hat der
gemeinsame Arbeitgeberservice (gAGS). Im Zuge der Neuausrichtung im Jahr 2014
hat sich die Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbetreuern
intensiviert. Spezielle Kommunikationspartner gewährleisten einen schnelleren
Bewerber- und Stellenaustausch. Die Beratung der Klein- und Mittelständischen
Unternehmen (KMU) wurde verstärkt. Ein spezielles Akquise - Team sucht an Hand
der vorhandenen Bewerberstruktur nach geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten.
Viele Aktivitäten werden gemeinsam mit dem Jobcenter durchgeführt. Dazu gehören
u. a. Arbeits- und Ausbildungsmessen, Speed-Datings, Arbeitgeberpräsentationen
und Veranstaltungen zu Berufsbildern.
Die gute Zusammenarbeit wird sichtbar am Ergebnis des Anteils von SGB II –
Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen des gAGS. Im Jahresfortschrittwert
2015 wurden in Leipzig 49,0% der Stellen mit Leistungsberechtigten aus dem SGB II
besetzt. Das ist der mit Abstand höchste Wert in Sachsen und er liegt weit über dem
Bundesdurchschnitt (24,8%).
Tabelle 9 – Anteil SGB II – Kunden an allen erfolgreich besetzten Stellen
Region
(Agentur für Arbeit)
8
Anteil erfolgreich besetzter
Stellen (ebS)
mit SGB II - Kunden in %
Jahresfortschrittswerte 2015
(Stand Juni 2015)
8
Deutschland
24,8%
RD Sachsen
26,5%
Annaberg-Buchholz
5,9%
Bautzen
4,5%
Chemnitz
33,2%
Dresden
28,9%
Leipzig
49,0%
Oschatz
21,8%
Pirna
28,7%
Plauen
34,1%
Riesa
11,6%
Freiberg
26,0%
Zwickau
33,0%
Datenquelle: SGB III – Controllingsystem der BA mit Stand BM Juni 2015
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Das Ziel zur Verringerung des Bestandes von Langzeitleistungsbeziehern wurde mit Stand
Juni 2015 deutlich erreicht. Die tatsächliche Zahl lag dabei um 724 unter dem vereinbarten
Zielwert. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Zahl der Langzeitleistungsbezieher im
Jahresdurchschnitt sogar um 1.284 verringert.
Im Jahresdurchschnitt soll die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) mit Anspruch auf
Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) nicht höher als 40.500 sein (Ziel der Stadt
Leipzig). Die Zielabrechnung erfolgt zum Jahresende. Die Daten stehen erst nach
dreimonatiger Wartezeit zur Verfügung, so dass die aktuellen Zahlen vom Monat März 2015
sind. Zu diesem Zeitpunkt lag die Zahl noch um 0,6% über dem Zielwert zum Ende des
Jahres. Im Vergleich zu den Vorjahren wäre damit die Zielerreichung zum Jahresende sehr
wahrscheinlich. Sollte sich der Anstieg von ausländischen Leistungsberechtigten jedoch
weiter so fortsetzten, könnte die Zielerreichung gefährdet werden.
Die kommunale Zielvereinbarung sieht vor, dass das Jobcenter insgesamt 80 Teilnehmer für
das Projekt Joblinge gewinnt. Die Projektzuweisung erfolgt in vier Tranchen. Bis Juni 2015
sollten 60 Jugendliche am Projekt teilnehmen. Die vereinbarte Teilnehmerzahl wurde mit 61
sogar leicht überschritten.
Das Ziel zur Anzahl von AGH -Teilnehmern mit begleitendem Coaching konnte mit Stand
Juni nicht erreicht werden (kommunales Ziel). Zur Zielerreichung im Juni fehlten 11 Eintritte.
Die Zielerreichung zum Jahresende hat im Jobcenter höchste Priorität. Ein Vorausblick auf
den Juli 2015 belegt dies. Im Juli wurden allein 23 Eintritte realisiert.
Der Index zur Abbildung der Prozessqualität soll laut Zielvereinbarung mindestens den Wert
100,0 erreichen. Mit Stand Juni 2015 konnte das Jobcenter den Wert mit 103,9 sogar leicht
überschreiten. Der Prozessindex fasst die Bewertung verschiedener Arbeitsaufgaben
innerhalb des Jobcenters zusammen. Dazu gehören u. a. die Mindeststandards in Bezug auf
das Erstgespräch und die Bearbeitungsdauer von Erstanträgen.
Das Jobcenter Leipzig verfügt über ein umfangreiches internes Kontrollsystem (IKS), um
Fehler in allen Fachbereichen zeitnah zu erkennen, auszuwerten und zu beseitigen. Im
Rahmen der Fachaufsichten werden Erkenntnisse gewonnen, die u. U. sogar präventiven
Charakter haben. Die Fehlererkennung und Beseitigung kann in bestimmten Fällen zu
Mitteleinsparungen bei den Ausgaben für die Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) und
den Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) führen.
Vor einem Jahr wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig ein Controlling für die
Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) entwickelt. Außer der Ermittlung und
Bereitstellung verschiedener Kenndaten, wird im Rahmen der monatlichen Fachaufsicht die
Berechnung der Kosten für Unterkunft und Heizung überprüft. Über die Ergebnisse des
Controllings wird die Stadt Leipzig informiert.
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
5.
Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
5.1
Ergebnisse der Bundesziele
Ziel 1 – Verringerung der Hilfebedürftigkeit
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wurde nicht erreicht.
Gemessen wird das Ziel an der Höhe der Ausgaben zum Lebensunterhalt (LLU). Dazu
gehören das Arbeitslosengeld II sowie das Sozialgeld. Die Leistungen für Unterkunft und
Heizung (LUH), sonstige kommunale Leistungen und Sozialversicherungsbeiträge gehören
nicht dazu.
Mit Stand Berichtsmonat Juni 2015 sollte der Prognosewert von 89,584 Mio. Euro nicht
überschritten werden. Im Ergebnis wurden allerdings 1,267 Mio. € mehr ausgegeben. Damit
wurde der Prognosewert um 1,4% überschritten. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die
Ausgaben um 0,726 Mio. € angestiegen. Die Höhe der Planüberschreitung hat sich
monatlich fast kontinuierlich erhöht. In Anbetracht der voraussichtlich weiter ansteigenden
Anzahl der Neuzugänge von ausländischen Bedarfsgemeinschaften wird die Zielerreichung
zum Jahresende eine große Herausforderung. Derzeit ist die Begrenzung der Ausgaben in
Höhe des Prognosewertes zum Jahresende nicht realistisch.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Das Ziel wird nicht erreicht.
9
Tabelle 10 – Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt“ (alle Werte in Mio. Euro)
1. HJ 2015
Ist
1.HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
89,584
90,851
1,267
1,4%
90,125
Prognosewert
Leistungen zum
Lebensunterhalt (LLU)
Ziel 2 – Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit
aktueller Stand der Zielerreichung: Das Ziel wurde erreicht.
Abgebildet wird das Ziel über die Integrationsquote. Die Quote berechnet sich aus der
Anzahl aller Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt und der durchschnittlichen Anzahl von
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb).
Integrationen im Sinne der Berechnung der Integrationsquote ist nur die Aufnahme einer
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt, einer selbständigen
Tätigkeit oder einer vollqualifizierenden Ausbildung.
Tätigkeiten im zweiten Arbeitsmarkt (z.B. Arbeitsgelegenheiten – AGH oder Förderung eines
Arbeitsverhältnisses – FAV) sind keine Integrationen im Hinblick auf die Berechnung der
Integrationsquote.
9
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Seite 15 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Für die Ermittlung der Integrationsquote werden als Bezugsgröße alle erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten (eLb) ab dem 15. Lebensjahr erfasst. Darunter sind auch alle
Personen, die aktuell an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen
(Weiterbildung, Arbeitsgelegenheit, Aktivierungsmaßnahmen etc.). Aber auch Personen, die
bereits im ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind und weiterhin ergänzende SGB II –
Leistungen benötigen, werden mitgezählt. Letztendlich werden sogar Personen, die noch der
Schulpflicht unterliegen (Schüler), für die Berechnung der Integrationsquote mit erfasst.
Der vereinbarte Zielwert für die Integrationsquote im Juni 2015 betrug 12,2%. Diese Quote
wurde mit tatsächlich erreichten 12,6% um 0,4 Prozentpunkte überschritten. Das sind 234
Integrationen mehr als der Zielwert vorgibt. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die
Zahl der Integrationen um 101 erhöht.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Tabelle 11 – Zielindikator „Integrationsquote“
Integrationsquote in %
Anzahl Integrationen
Das Ziel wird erreicht.
10
Ziel
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
12,2
12,6
0,4
3,7%
12,1
6.290
6.524
234
3,7%
6.423
(von 51.591
eLb im JDW)
(von 51.591
eLb im JDW)
(von 52.943
eLb im JDW)
Ziel 3 – Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wurde erreicht.
Abgebildet wird das Zielergebnis durch den Bestand an Langzeitleistungsbeziehern im
Jahresdurchschnitt. Gezählt werden alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) ab dem
17. Lebensjahr, die innerhalb der letzten 24 Monate mindestens 21 Monate SGB II –
Leistungen erhalten haben.
Um die Zahl der Langzeitleistungsbezieher zu verringern, muss eine Integration so erfolgen,
dass kein zusätzlicher Leistungsanspruch besteht. Das heißt, beschäftigte Personen, die auf
Grund der geringen Entlohnung weiterhin auf ergänzende SGB II – Leistungen angewiesen
sind, zählen nach wie vor zum Bestand der Langzeitleistungsbezieher.
Ziel ist es, die Zahl der Langzeitleistungsbezieher im Durchschnitt bis zum Jahresende um
1,5% gegenüber dem Vorjahr zu verringern.
10
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Seite 16 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Mit Stand Berichtsmonat Juni 2015 sollte die Zahl der Langzeitleistungsbezieher nicht mehr
als
36.735
betragen.
Tatsächlich
waren
zu
diesem
Zeitpunkt
36.011
Langzeitleistungsbezieher im Jobcenter Leipzig registriert, das sind 724 weniger als der
Zielwert ausweist. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Zahl der
Langzeitleistungsbezieher sogar um 1.284 im Jahresdurchschnittsvergleich verringert.
Der hohe Anstieg des Neuzugangs von ausländischen Leistungsberechtigten wirkt sich, auf
Grund der Betrachtung eines Zeitraums von 24 Monaten, aktuell noch nicht auf die Zahl der
Langzeitleistungsbezieher aus. Für die Zukunft muss diese Entwicklung aber stärker
berücksichtigt werden.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Das Ziel wird erreicht.
Tabelle 12 – Zielindikator „Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im
11
Jahresdurchschnitt“
Anzahl Langzeitleistungsbezieher
im Jahresdurchschnittswert
Ziel
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
36.735
36.011
-724
-2,0%
37.295
Ziel 4 – Verbesserung der Prozessqualität
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wurde erreicht.
Über einen Prozessindex wird die Qualität verschiedener Arbeitsprozesse abgebildet. Die
Einzelergebnisse gehen dabei in gleicher Gewichtung (jeweils 20%) in die Berechnung des
Indexes ein.
Nachfolgend die einzelnen Arbeitsprozesse:
1.) Erstberatung:
bei mind. 80 % der Neukunden findet das Erstgespräch
innerhalb von 15 Arbeitstagen statt
2.) Erstberatung U25:
bei mind. 80 % der Neukunden U 25 findet das Erstgespräch
innerhalb von 15 Arbeitstagen statt
3.) Angebot U25:
mind. 80 % der Neukunden U25 erhalten innerhalb von
30 Arbeitstagen ein Angebot
4.) EinV im Bestand:
mind. 80 % aller eLb verfügen über eine abgeschlossene
Eingliederungsvereinbarung
5.) Bearbeitungsdauer: die Bearbeitung von Erstanträgen erfolgt innerhalb von
14 Arbeitstagen
11
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Seite 17 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Der Zielwert des Indexes Prozessqualität beträgt 100. Grundlage für die Zielbetrachtung ist
der jeweilige Jahresfortschritt. Sollten die Ergebnisse einzelner Prozesse besser als der
Zielwert sein, so ist ein Index größer 100 möglich (z. B. bei einer Bearbeitungsdauer unter 14
Arbeitstagen).
Im ersten Halbjahr 2015 wurde ein Index Prozessqualität in Höhe von 103,9 erreicht.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Tabelle 13 – Zielindikator „Index Prozessqualität“
Index Prozessqualität
im Jahresfortschrittswert
5.2
Das Ziel wird erreicht.
12
Ziel
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
100,0
103,9
3,9
3,9%
105,1
Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig
Ziel 5 – Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wurde erreicht.
Zielindikator ist die Integrationsquote von Jugendlichen unter 25 Jahren (U25). Die
Berechnung der Quote erfolgt über die Anzahl der Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt
und der Anzahl erwerbsfähiger Leistungsberechtigten im Alter von 15 bis unter 25 Jahren.
Nur die Beschäftigungsaufnahme im ersten Arbeitsmarkt (abhängige oder selbständige
Tätigkeit) oder die Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbildung wird als Integration
gewertet. Beschäftigungen im zweiten Arbeitsmarkt werden für die Berechnung der
Integrationsquote nicht berücksichtigt.
Gemessen wird die Zahl der erfolgreichen Integrationen an der Anzahl erwerbsfähiger
Leistungsberechtigter (eLb) im Alter von 15 bis unter 25 Jahren. Dabei werden auch die
Jugendlichen mit erfasst, die noch der Schulpflicht unterliegen (Schüler), an einer
arbeitsmarktpolitischen Maßnahme (z. B. Arbeitsgelegenheit – AGH oder Trägermaßnahme)
teilnehmen oder bereits integriert sind, jedoch auf Grund des geringen Arbeitsentgeltes
weiter auf ergänzende SGB II – Leistungen angewiesen sind.
Das Ziel zum Halbjahr 2015 war eine Integrationsquote in Höhe von mindestens 11,6% zu
erreichen. Das Ziel wurde um 0,1% übertroffen. Das war genau eine (1) Integration über dem
Soll-Wert. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Zahl der Integrationen um 20
verringert. Das Jobcenter Leipzig hat innerhalb Sachsens die höchste Integrationsquote U25.
Die erfolgreiche Integration von Jugendlichen ist eines der Hauptziele im Jobcenter. Eine
Zielerreichung zum Jahresende wird erwartet.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
12
Das Ziel wird erreicht.
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Seite 18 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 14 – Zielindikator „Integrationsquote U25“
Integrationsquote U25 in %
Anzahl Integrationen U25
6.
13
Ziel
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
11,6
11,6
0,01
0,1%
11,7
829
830
1
0,1%
850
(von 7.149
eLb im JDW)
(von 7.149
eLb im JDW)
(von 7.296
eLb im JDW)
Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig
Ziel 1 – Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich
halten
Stand der Zielerreichung:
Der Erwartungswert wurde nicht erreicht.
Der Zielwert umfasst die kumulierten Ausgaben für die kommunalen Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH).
Das Ziel zum Halbjahr 2015 war die Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung
(LUH) in Höhe von 74,661 Mio. € nicht zu überschreiten. Tatsächlich wurden bis Juni 2015
insgesamt 75,390 Mio. € ausgegeben. Das ist eine Überschreitung um 1,0% (0,729 Mio. €).
Gegenüber dem Vorjahresmonat haben sich die kumulierten Ausgaben 2015 allerdings
minimal um 0,2% verringert (0,124 Mio. €).
Trotz der guten Integrationserfolge (Jobcenter Leipzig mit zweithöchster Integrationsquote in
Sachsen) konnte der Zielwert nicht erreicht werden. Gründe sind u. a. der hohe Neuzugang
von ausländischen Leistungsberechtigten und der deutliche Rückgang der Anzahl von
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Erwerbseinkommen. Das ist auch eine der
Ursachen, dass die durchschnittlichen Kosten je Bedarfsgemeinschaft für die Leistungen für
Unterkunft und Heizung gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind.
Prognose zum Jahresende:
13
Der Erwartungswert wird nicht erreicht.
(Das Jobcenter wird alle Anstrengungen
unternehmen, um dem Zielwert so nah
wie möglich zu kommen)
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Seite 19 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 15 – Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung“
(alle Werte in Mio. €)
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
74,661
75,390
0,729
1,0%
75,514
Erwartungswert
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
14
Ziel 2 – Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt
aktueller Stand der Zielerreichung: Der Zielwert muss erst im Dezember 2015 erreicht
werden. Bisher liegen Daten bis zum März 2015 vor.
Ziel ist der Begrenzung der Anzahl Bedarfsgemeinschaften (BG) mit Anspruch auf
Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) auf max. 40.500 im Jahresdurchschnitt. Im
Jahr 2014 lag der Jahresdurchschnitt der Anzahl BG mit LUH-Anspruch bei 41.063. Ziel ist
also die Verringerung um 563 (1,4%).
Der Statistik-Service der Bundesagentur für Arbeit stellt die Daten nach einer dreimonatigen
Wartezeit zur Verfügung. Aktuell liegen die Daten für den Berichtsmonat März vor.
Mit Stand März 2015 lag die Zahl der BG mit LUH-Anspruch im gleitenden Jahreswert bei
40.730. Zur Zielerreichung bis zum Jahresende muss sich die Zahl um 230 im Durchschnitt
verringern. Unter Betrachtung der Entwicklung innerhalb der letzten Jahre, ist eine
Zielerreichung zum Jahresende möglich. Ein Risiko besteht jedoch in der Ungewissheit, in
welcher Größenordnung in den nächsten Monaten mit weiteren Zugängen von
ausländischen Leistungsberechtigten zu rechnen ist.
Prognose zum Jahresende:
Der Zielwert wird erreicht.
Tabelle 16 – Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch“
Dez 2015
Ist
Mrz 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
Mrz 2014
40.500
40.730
230
0,6%
41.879
Erwartungswert
Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im
gleitenden Jahresdurchschnitt
14
15
15
Datenquelle: Angaben der Stadt Leipzig
Datenquelle: BA-Statistik-Service
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Ziel 3 – Termingerechte Vermittlung geeigneter Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter
Anzahl
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wurde erreicht.
Das Projekt „Joblinge“ unterstützt Jugendliche intensiv bei der Vorbereitung zur Aufnahme
einer betrieblichen Berufsausbildung. Mit Hilfe geeigneter Praktika sollen über das Projekt im
Jahr 2015 insgesamt 80 Jugendliche auf eine Ausbildung vorbereitet werden. Die
Projektzuweisung erfolgt in vier Tranchen (Jan, Mrz, Mai, Sep) mit jeweils 20 Teilnehmern. In
Ergänzung zur bestehenden Zielvereinbarung und in Absprache mit dem Projektträger sollen
im September 4 zusätzliche Teilnehmer (insg. 24) für eine Teilnahme am Projekt aktiviert
werden.
Bis zum Monat Juni 2015 sollten, entsprechend der Zielvereinbarung, insgesamt 60
Jugendliche für eine Teilnahme am Projekt gewonnen werden. Tatsächlich konnte das
Jobcenter Leipzig 61 Jugendliche aktivieren.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Das Ziel wird erreicht.
Tabelle 17 – Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“
Teilnehmer am Projekt "Joblinge"
16
Ziel
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
60
61
1
1,7%
58
Ziel 4 – Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wurde nicht erreicht.
Bereits vor Beendigung der Teilnahme an einer Arbeitsgelegenheit (AGH) soll den
Menschen für den bevorstehenden Bewerbungsprozess mit Hilfe eines Coachings
umfassende Hilfe gegeben werden. Das soll die Chancen auf die Aufnahme einer
Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt verbessern.
Der Unterstützungsbedarf der jeweiligen Teilnehmer ist unterschiedlich. Deshalb kann sich
der Teilnehmer seinen Coach mit Hilfe von individuellen Aktivierungsgutscheinen, die bei
verschiedenen (zertifizierten) Trägern eingelöst werden können, selbst auswählen.
Bis Juni 2015 sollten 45 Aktivierungsgutscheine für ein AGH – Coaching eingelöst werden.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2015 jedoch nur 34 Eintritte realisiert. Das Ziel wurde
damit um 24,4% verfehlt. Die Juli-Daten liegen bereits (mit einem deutlichen Anstieg der
Eintrittszahlen) vor, so dass das Jobcenter von einer Zielerreichung zum Jahresende
ausgeht.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
16
Das Ziel wird erreicht.
Datenquelle: Datenerhebung des Jobcenters Leipzig
Seite 21 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 18 – Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“
Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine für Coaching Marktersatz
17
Ziel
1. HJ 2015
Ist
1. HJ 2015
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2014
45
34
-11
-24,4%
17
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern
Das Monitoring bildet die Aktivierungsquote der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ab.
Dabei wird die Anzahl der Maßnahmeteilnehmer ins Verhältnis zur gesamten Anzahl der
erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten
(eLb)
gestellt.
Zusätzlich
werden
die
Leistungsberechtigten entsprechend Ihrer Profillage aufgelistet. Die Profillage beschreibt die
jeweilige Nähe des Kunden zum Arbeitsmarkt und berücksichtigt dabei mögliche Hemmnisse
und Defizite.
Folgende Profillagen werden dabei unterschieden:
arbeitsmarktnahe Profillagen:
Marktprofil (MP)
Aktivierungsprofil (AP)
Förderprofil (FP)
arbeitsmarktferne Profillagen:
Entwicklungsprofil (EP)
Stabilisierungsprofil (SP)
Unterstützungsprofil (UP)
Die Aktivierungsquoten werden monatlich ermittelt und in jeder Trägerversammlung des
Jobcenters Leipzig präsentiert.
17
Datenquelle: BA-Fachanwendung CoSach-NT
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 19 – erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und Eintritte in Maßnahmen
1. Halbjahr 2015
(1. Ladestand)
Profillagen
Alle
eLb im
Vormonat
JDW
18
1. Halbjahr 2014
(1. Ladestand)
Eintritte in AktivierungsMaßnahmen
quote
kumuliert
kum/JDW
eLb im
Vormonat
JDW
Eintritte in AktivierungsMaßnahmen
quote
kumuliert
kum/JDW
51.591
6.622
12,8%
52.943
7.148
13,5%
MP Marktprofil
396
63
15,9%
374
64
17,1%
AP Aktivierungsprofil
631
83
13,1%
703
113
16,1%
FP Förderprofil
6.310
1.264
20,0%
6.364
1.386
21,8%
EP Entwicklungsprofil
15.452
2.801
18,1%
15.632
2.938
18,8%
SP Stabilisierungsprofil
7.672
1.123
14,6%
7.655
1.154
15,1%
UP Unterstützungsprofil
5.070
920
18,1%
5.723
1.111
19,4%
Summe N + X + Z
8.722
105
1,2%
7.799
57
0,7%
I Integriert, aber hilfebedürftig
7.339
263
3,6%
8.693
325
3,7%
Das Monitoring macht deutlich, dass Menschen aus den arbeitsmarktfernen Profillagen (EP,
SP und UP) prozentual in gleichem Maße von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
profitieren, wie Personen aus arbeitsmarktnahen Profillagen.
Monitoring: Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer
von mindestens 6 Monaten
Das Monitoring bildet die Dauer der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, beginnend
ab dem Zeitpunkt der Aufnahme einer Tätigkeit, ab. Dadurch kann die Nachhaltigkeit der
Integrationen abgebildet werden.
Das Monitoring betrachtet den Verbleib in der Beschäftigung nach einer Dauer von 3, 6 und
12 Monaten nach Beginn der Tätigkeit. Für die Auswertung der Daten werden Informationen
der Sozialversicherungsträger benötigt. Deshalb stehen die Daten erst nach einer gewissen
Dauer zur Verfügung.
Die Nachhaltung der Daten erfolgt monatlich. Die Mitglieder der Trägerversammlung werden
in jeder Sitzung entsprechend informiert.
18
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2015
Seite 23 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
Tabelle 20 – Verbleib in sv-pflichtiger Beschäftigung nach Monaten
Monat der
Beschäftigungsaufnahme
19
Verbleib von eLb mit sv-pflichtiger Beschäftigungsaufnahme
Aufnahme einer svin Beschäftigung nach Anzahl Monaten
pflichtigen
Beschäftigung
absolut
Anteil in Prozent
(Berufsausbildungen
zählen nicht darunter) 3 Monate
6 Monate 12 Monate 3 Monate
6 Monate 12 Monate
Dez 11
1.179
652
634
662
55,3%
53,8%
56,1%
Jan 12
858
637
604
521
74,2%
70,4%
60,7%
Feb 12
840
643
575
539
76,5%
68,5%
64,2%
Mrz 12
1.177
865
795
693
73,5%
67,5%
58,9%
Apr 12
1.211
935
861
767
77,2%
71,1%
63,3%
Mai 12
1.308
945
882
831
72,2%
67,4%
63,5%
Jun 12
1.056
775
682
650
73,4%
64,6%
61,6%
Jul 12
1.036
732
607
654
70,7%
58,6%
63,1%
Aug 12
1.263
886
717
735
70,2%
56,8%
58,2%
Sep 12
1.264
871
743
791
68,9%
58,8%
62,6%
Okt 12
1.285
792
731
782
61,6%
56,9%
60,9%
Nov 12
1.156
567
562
685
49,0%
48,6%
59,3%
Dez 12
1.193
647
632
716
54,2%
53,0%
60,0%
Jan 13
796
571
527
492
71,7%
66,2%
61,8%
Feb 13
739
520
499
461
70,4%
67,5%
62,4%
Mrz 13
1.000
744
722
668
74,4%
72,2%
66,8%
Apr 13
1.003
763
695
662
76,1%
69,3%
66,0%
Mai 13
1.190
884
808
774
74,3%
67,9%
65,0%
Jun 13
1.123
813
743
692
72,4%
66,2%
61,6%
Jul 13
1.154
789
689
710
68,4%
59,7%
61,5%
Aug 13
1.217
844
719
742
69,4%
59,1%
61,0%
Sep 13
1.453
991
873
898
68,2%
60,1%
61,8%
Okt 13
1.445
1.024
903
918
70,9%
62,5%
63,5%
Nov 13
1.376
773
801
902
56,2%
58,2%
65,6%
Dez 13
1.113
639
627
717
57,4%
56,3%
64,4%
Lesehilfe:
Im August 2013 haben 1.217 erwerbsfähige Leistungsberechtigte des Jobcenters Leipzig
eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Davon waren 3 Monate
später noch 844 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einem
Anteil von 69,4 %.
19
Datenquelle: BA-Statistik-Service
Seite 24 von 25
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2015
7.
Schlussbemerkung
Die schnelle und fehlerfreie Bearbeitung der Leistungsanträge, verbunden mit der
termingerechten Auszahlung der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) sowie der
Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) hat eine hohe Priorität.
Gleichzeitig gilt es die guten Arbeitsmarktbedingungen zu nutzen, um möglichst viele
Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
Auf Grund der weiterhin sehr hohen Nachfrage nach Fachkräften, nimmt das
Arbeitsmarktinstrument „Weiterbildung“ einen besonderen Stellenwert ein. Dabei muss die
Qualifizierung zielgerichtet am Bedarf des Arbeitsmarktes erfolgen. Garant für den Erfolg der
Weiterbildung ist die intensive Vor- und Nachbetreuung. Dafür stehen u. a. Maßnahmen zur
Verfügung, die die Eignung der Teilnehmer überprüfen oder auf die Anforderungen der
Qualifizierung vorbereiten. Ein intensives Absolventenmanagement nach Beendigung der
Bildungsmaßnahmen soll eine schnelle Integration in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen.
Hierbei spielt die enge Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (gAGS)
eine ganz besondere Rolle.
Für Menschen mit unterschiedlichsten Vermittlungshemmnissen steht eine breite Vielfalt an
Arbeitsmarktinstrumenten (z. B. Arbeitsgelegenheiten – AGH, Eingliederungszuschüsse,
Arbeitgeber-/Trägermaßnahmen,
Bundesprogramm
„Langzeitarbeitslose“
etc.)
zur
Verfügung. Die unterschiedlichen Trägermaßnahmen weisen inhaltlich ein großes Spektrum
auf, um den jeweils individuellen Hilfebedarf einzelner Personengruppen Rechnung zu
tragen (Jüngere, Ältere, Migranten, Minijobber, Langzeitleistungsbezieher, Alleinerziehende
etc.).
Eine große Herausforderung wird die Betreuung und Integration der steigenden Anzahl
ausländischer Leistungsberechtigter sein. Dabei steht das Jobcenter Leipzig im Rahmen
seiner Netzwerkbeteiligungen mit verschiedenen Akteuren im regen Austausch.
Das Jobcenter Leipzig wird, im Interesse aller SGB II – Leistungsberechtigten, alle
Anstrengungen unternehmen um die Ziele beider Träger zu erreichen und ggf. zu
übertreffen.
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gez. Frau Dr. Simon
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gez. Herr Dr. Lange
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