Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1028583.pdf
Größe
66 MB
Erstellt
05.05.15, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 13:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. VI-DS-01364
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Zuständigkeit
Bestätigung
Fachausschuss Finanzen
06.07.2015
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
07.07.2015
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
07.07.2015
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
25.08.2015
Information zur Kenntnis
Ratsversammlung
16.09.2015
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Aktueller Sachstand zur Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland
1. Der Report der Regionalwerkstatt zum Thema "Die Region Leipzig-Halle in der Europäischen
Metropolregion Mitteldeutschland" (Beschluss RBV-1797/13) wird zur Kenntnis genommen.
2. Die am 28.04.2015 erfolgte Genehmigung des Beitrittes der Stadt Leipzig zum Verein
Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V. seitens der Landesdirektion (Beschluss RBV00179/14) wird zur Kenntnis genommen.
3. Die Stadt Leipzig wirkt aktiv in den Arbeitsgruppen (AGs) der Europäischen Metropolregion
Mitteldeutschland mit und entsendet geeignete Führungskräfte.
Sachverhalt:
zu Nr. 1) Ziel der Regionalwerkstatt, die am 16.12.2014 von der Stadtverwaltung Leipzig
durchgeführt worden ist, war den Status quo der Gremienarbeit auf den Prüfstand zu stellen sowie
eine mögliche Zusammenarbeit mit der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland zu
diskutieren. Auf der Regionalwerkstatt ist deutlich geworden, dass die überregionale Kooperation in
der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland weiter auszubauen und zu stärken ist. Ein
mögliches gestrafftes Strukturmodell wurde zur Diskussion gestellt sowie potenzielle Themen und
Inhalte der zukünftigen Arbeit herauskristallisiert.
Die Stadtverwaltung Leipzig hat einen Report der Regionalwerkstatt zum Thema "Die Region
Leipzig-Halle in der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland" erstellt, in dem die Ergebnisse
der Veranstaltung dokumentiert und die nächsten Schritte aufgezeigt werden (siehe Anlage Nr. 1).
Die während der Regionalwerkstatt diskutierte Durchführung einer 2. Regionalwerkstatt wird derzeit
gemeinsam mit der Metropolregion dahingehend geprüft, ob
- dies ein geeignetes Format in der neu aufgestellten Metropolregion ist.
- die Stadtverwaltung Leipzig der richtige Ausrichter ist oder dies besser durch die Regionalforen
Halle und Leipzig oder die Metropolregion getragen werden sollte.
zu Nr. 2) Der Beitritt der Stadt Leipzig zum Verein Europäische Metropolregion Mitteldeutschland
e.V. sowie der mittelbaren Beteiligung an der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
(Beschluss RBV-00179/14) ist von der Landesdirektion am 28.04.2015 genehmigt worden.
Die damit verbundenen Auflage 'Die Stadt Leipzig hat darauf hinzuwirken, dass die Satzung des
Vereins Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V. sowie der Gesellschaftsvertrag der
Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH an die Anforderungen der Gemeindeordnung
für den Freistaat Sachsen (SächsGemO) angepasst werden. Sie hat dieses Hinwirken aktenkundig
zu machen und der Landesdirektion Sachsen zur Kenntnis zu geben' wird die Stadtverwaltung
selbstverständlich umsetzen.
zu Nr. 3) Am 27.04.2015 hat sich die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland neu aufgestellt
und Herrn Burkhard Jung zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Mit der Wahl wurde der im Frühjahr 2014
gestartete Fusionsprozess von Unternehmen und Kommunen in dem neuen Netzwerk
abgeschlossen (siehe Anlage Nr. 2-5). Um das Engagement der Stadt Leipzig in der Europäischen
Metropolregion Mitteldeutschland nachhaltig zu unterstreichen wird angestrebt, dass Bürgermeister
und Beigeordnete in den jeweiligen Arbeitsgemeinschaften der Europäischen Metropolregion
Mitteldeutschland aktiv mitwirken bzw. Führungskräfte in diese entsenden.
Anlagen:
1 Report der Regionalwerkstatt
2 Organisationsmodell der Metropolregion
3 Vorstand der Metropolregion
4 Aufsichtsrat der Metropolregion
5 Arbeitsgruppen der Metropolregion
Foto: Leipziger Messe
Teilnehmer
Frank Bannert
Landrat,
Landkreis Saalekreis
Burkhard Jung
Oberbürgermeister
Stadt Leipzig
Stefan Barton
Landesdirektion
Sachsen
Prof. Dr. Jörg Junhold
Zoo Leipzig
Prof. Dr.
Andreas Berkner
Regionaler
Planungsverband
Leipzig-Westsachsen
Dr. Uta Blümel
Förderservice GmbH
der Investitionsbank
Sachsen-Anhalt
Volker Bremer
Leipziger Tourismus und
Marketing GmbH
Manuel Kieback
Arbeitsagentur Leipzig
Prof. Dr. Jörg Kirbs
Hochschule Merseburg
Robert Knippschild
Beratung für
Europäische Stadt- und
Regionalentwicklung
Heike König
Grüner Ring Geschäftsstelle
Markus Kopp
Mitteldeutsche Flughafen AG
Dr. Thomas Brockmeier
IHK Halle-Dessau
Johannes Krause
DGB Region Halle-Dessau
Martin Buhl-Wagner
Leipziger Messe GmbH
Mandy Landmann
Planungsbüro Landmann
Hartmut Bunsen
Unternehmerverband
Sachsen e.V.
Prof. Dr. Thomas Lenk
Universität Leipzig
Sabine Edner
Agentur für Arbeit
Dessau-Roßlau
Christian Likos
Handwerkskammer
zu Leipzig
Dr. Markus Egermann
IÖR Dresden
Birgit Meininger
Landesverwaltungsamt
Sachsen-Anhalt
Dr. Michael Feist
Landesdirektion
Sachsen
Jan Opitz
Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
Stephan Follmer
Förderservice GmbH
der Invesitionsbank
Sachsen-Anhalt
Thomas Pleye
Landesverwaltungsamt
Sachsen-Anhalt
Dr. Gerhard Gey
Landrat,
Landkreis Leipzig
Dr. Wilfried Hänisch
Hochschule Anhalt
Dr. Jürgen Rogahn
Handwerkskammer Halle
(Saale)
Dr. Ludwig Scharmann
Sächsisches
Staatsministerium des Innern
Dr. Sabine Heymann
CDU-Fraktion
Tino Scharschmidt
Stadt Altenburg
Dr. Thomas Hofmann
IHK zu Leipzig
Dr. Michael Schimansky
Stadt Leipzig
Uta Schladitz
Landratsamt Nordsachsen
Jörg Schnurre
Stadt Dessau-Roßlau
Moderation
Fritjof Mothes
StadtLabor Leipzig
Dr. Albrecht Schröter
Stadt Jena
Tischmoderatoren
Michael Sehrig
Regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen
Dr. Wolfgang
Besch-Frotscher
Stadt Halle (Saale)
Gesine Sommer
Landkreis Leipzig
Olaf Kummer
Stadt Halle (Saale)
Dr. Volker Stahl
Stadt Dessau-Roßlau
Christina Neddens
Stadt Leipzig
Walter Christian Steinbach
Regierungspräsident der
Landesdirektion Leipzig a.D.
Jan Rakowski
Stadt Leipzig
Lutz Thielemann
Invest Region Leipzig GmbH
Jörn-Heinrich Tobaben
Metropolregion
Mitteldeutschland
Management GmbH
Holger Trauzettel
Stadt Leipzig
Prof. Dr. Silke Weidner
urban management systems
GmbH (u.m.s.) Leipzig
Harald Wetzel
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld |
Dessau | Wittenberg mbH
Dr Bernd Wiegand
Oberbürgermeister
Stadt Halle (Saale)
Marion Winkler
Landkreis Wittenberg
Reinhard Wölpert
Stadt Leipzig
Metropolregion Mitteldeutschland GmbH
Angela Zábjoník
Stadt Leipzig
Prof. Dr. Jan Schaaf
urban management systems
GmbH (u.m.s.) Leipzig
Johann Simowitsch
Stadt Leipzig
Reinhard Wölpert
Stadt Leipzig
Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
Organisation
Prof. Dr. Silke Weidner
urban management systems
GmbH (u.m.s.) Leipzig
Reinhard Wölpert
Stadt Leipzig
Stadtplanungsamt
Friederike Rathke
Stadt Leipzig
Stadtplanungsamt
Jan Rakowski
Stadt Leipzig
Referat Grundsatzfragen
Fotografie
David Pfeil
Stadt Leipzig
Stadtplanungsamt
Regionalwerkstatt »2030«
Die Region Leipzig-Halle in der Europäischen
Metropolregion Mitteldeutschland
Jonathan Pilz
StadtLabor Leipzig
Report
Impressum
Herausgeberin: Stadt Leipzig | Der Oberbürgermeister | Dezernat für Stadtentwicklung und Bau | Stadtplanungsamt
Kontakt: Regierungsbaumeisterin Friederike Rathke | Telefon: 0341 123-4942 | E-Mail: friederike.rathke@leipzig.de
Redaktion: urban management systems GmbH | Prof. Dr. Silke Weidner | Stadt Leipzig | Stadtplanungsamt |
Abt. Generelle Planung / Projekte: Reinhard Wölpert, Friederike Rathke | Referat Grundsatzfragen: Jan Rakowski
Gestaltung & Satz: Stadt Leipzig | Stadtplanungsamt | David Pfeil | Tom Meier
Druck: Hausdruckerei der Stadt Leipzig | Februar 2015
REGIONALFORUM
MITTELDEUTSCHLAND
»Wir müssen
unsere Kräfte
bündeln«
Inhalt
»Struktur und Satzung
sind vorhanden,
jetzt geht es darum diese
mit Inhalten zu füllen«
»Im nächsten
Schritt müssen
Themen identifiziert
werden«
»Ich habe die Vision,
dass wir mit einer Fahrkarte
von Goseck in Sachsen-Anhalt
nach Chemnitz in einen
Vorort fahren können«
1.
Kurzbericht
02
2.
Einführung
04
Impulsreferate
06
World-Café: Themen, Potenziale
und Ziele
08
Schlüsselthemen
Alleinstellungsmerkmale
Formulierte Erkenntnisse
09
09
10
Umsetzungsstrategie
12
Status quo
Zukunftsmodell
Definition der Gremien
12
13
14
Reflexion der Tagesergebnisse
16
Stimmen aus dem Podium
Stimmen aus dem Auditorium
16
18
Ausblick – wie geht es weiter?
22
Nächste Schritte und Aufgaben
24
Anhang
25
Kooperationen
Aktivitäten
26
28
3.
4.
5.
6.
7.
»Doppelstrukturen
sind zu vermeiden«
»Die Metropolregion
Mitteldeutschland wird bald so
stark wie Hamburg und Nürnberg sein«
1. Kurzbericht
gen, um Erkenntnisse zur Markenbildung oder Markenfindung
zu gewinnen. Weitere Vorschläge
waren, eine Mitteldeutsche Fachkräftekonferenz zu bilden oder die
Vermarktung regionaler Produkte
zu fördern.
Klares Bekenntnis
Mit dem Bekenntnis, die Kooperation in der Europäischen
Metropolregion Mitteldeutschland weiter auszubauen und zu
stärken, ging die Regionalwerkstatt „2030“ am 16.12.2014 auf
der Leipziger Messe zu Ende.
In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren
sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise,
Kammern und Verbände sowie
Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem
gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung
der traditionsreichen Wirtschafts-,
Wissenschafts- und Kulturregion
Mitteldeutschland, um die Region
weiterzuentwickeln und für die
Herausforderungen der Zukunft zu
stärken.
Am 16.10.2013 hat die Ratsversammlung der Stadt Leipzig
beschlossen (RBV-1797/13) eine
Regionalwerkstatt zum Thema
„Zusammenarbeit in der Region
Leipzig-Halle-Metropolregion
Mitteldeutschland“ durchzuführen.
Seit diesem Beschluss hat sich die
überregionale Zusammenarbeit
entwickelt und intensiviert. Insbesondere mit der Verschmelzung
der Metropolregion Mitteldeutschland und der Wirtschaftsinitiative
für Mitteldeutschland im Jahr
2
2014 war eine neue Etappe der
überregionalen Zusammenarbeit
eingeleitet worden. Im Rahmen
der Regionalwerkstatt „2030“
wurde daher der Status quo auf
den Prüfstand gestellt und weiter
gedacht. So ging es vor allem um
die im Laufe der Zeit entstandenen
Gremien, deren Aufgabenstellung
und Strukturen sich eigenständig
und unabhängig voneinander entwickelt hatten.
Auf Einladung der Oberbürgermeister der Städte Leipzig und
Halle (Saale) sowie der drei
Regionalforen Leipzig, Halle und
Mitteldeutschland wurde über die
künftigen Aufgaben und Strukturen der Regionalforen und eine
mögliche Zusammenarbeit mit der
Metropolregion diskutiert.
Zur Einstimmung auf die Veranstaltung konnten die Herren Frank
Bannert (Landrat Saalekreis), Dr.
Albrecht Schröter (Oberbürgermeister Stadt Jena), Markus Kopp
(Vorstand Mitteldeutsche Flughafen AG), Dr. Bernd Wiegand (Oberbürgermeister Stadt Halle) und
Burkhard Jung (Oberbürgermeister
Stadt Leipzig) den Teilnehmern
ihre Vision für mögliche Kooperationen in der Region jeweils in 60
Sekunden präsentieren. Danach
gab Herr Walter Christian Steinbach, der frühere Regierungspräsident, einen Rückblick in die Anfän-
ge von 1991 und die Entwicklung
bis Anfang 2010. Herr Dr. Thomas
Brockmeier, Hauptgeschäftsführer
der IHK Halle-Dessau, formulierte daran anschließend mögliche
Handlungserfordernisse für die
nächsten Jahre und skizzierte
einen Ausblick.
In einem World-Café waren dann
alle Teilnehmer aufgefordert, sich
über die zentralen Themen und
Aufgaben der nächsten 20 Jahre
Gedanken zu machen, sich zu
den besonderen Entwicklungspotenzialen bzw. Alleinstellungsmerkmalen der Region zu äußern
sowie mögliche Erfordernisse der
Zusammenarbeit zu benennen. In
einer spannenden und produktiven Diskussion wurden vielfältige
Aufgabenstellungen zusammengetragen. Diese reichten von den
Herausforderungen im Zuge des
demographischen Wandels bis hin
zu wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Themen.
Dabei unterstrichen in der anschließenden Podiumsdiskussion Herr Dr. Thomas Hofmann
(Hauptgeschäftsführer der IHK zu
Leipzig) die notwendige Einbindung der Hochschulentwicklung
und Herr Landrat Dr. Gerhard Gey
(Landkreis Leipzig) die Wichtigkeit
des Themas Mobilität. Auch wurde
eine Medienanalyse zum Begriff
„Mitteldeutschland“ vorgeschla-
Insgesamt war man sich einig,
dass eine inhaltliche Schärfung
weiter vorzunehmen ist, die auf
den jetzt gemachten Vorschlägen
aufbauen kann. Vertreter aus
den Ländern hoben hervor, dass
diverse Fördermöglichkeiten für
länderübergreifende Aktivitäten
bestehen und stärker genutzt werden sollten. Neben den Inhalten
wurde auch die aktuelle Struktur
der Gremien hinterfragt. Ein mögliches neues Strukturmodell wurde
zur Diskussion gestellt, welches
die Zusammenarbeit der Regionalforen mit der Metropolregion
intensivieren soll.
Dabei sollen die bestehenden
Arbeitsgruppen der Metropolregion durch die aktive Mitarbeit der
Mitglieder gestärkt werden, um
Projekte, die von den Regionalforen initiiert werden, praktisch
umzusetzen. Das Regionalforum
Mitteldeutschland soll in der
Metropolregion Mitteldeutschland aufgehen. Kritisch wurde
dazu angemerkt, dass man die
bestehenden Strukturen in den
letzten Jahren nicht effektiv genug
genutzt hat, um neue Leitprojekte
auf den Weg zu bringen.
Die knapp 70 Teilnehmer waren
sich einig, dass die anstehenden
Fragen nach Schwerpunktthemen und Gremienstrukturen sehr
konstruktiv an – aber keineswegs
ausdiskutiert werden konnten. Im
Ergebnis der Regionalwerkstatt
„2030“ konnten Impulse gesetzt
werden, um noch intensiver zusammenzuarbeiten und im Verbund der verschiedenen Gremien
die Zukunft der Region positiv zu
gestalten.
Dazu sollen sich in den nächsten
12 Monaten die verschiedenen
Gremien der Region positionieren und Anregungen erarbeiten.
Grundlage für die weitere Arbeit
und die nächsten Schritte sind die
im World-Café erarbeiteten Vorschläge für Schwerpunktthemen
der Region, das auf der Regionalwerkstatt vorgestellte neue
Strukturmodell und die im Auftrag
der Stadt Leipzig im Rahmen des
EU-Projektes CITY REGIONS
angefertigte Studie „Monitoring zur
interkommunalen und regionalen
Zusammenarbeit im Bereich Regionalentwicklung und Gewerbeflächenentwicklung in der Region
Halle/Leipzig“.
Ein Folgetermin in Form einer
2. Regionalwerkstatt wird vor
diesem Hintergrund für das IV.
Quartal 2015 angestrebt.
Noch 2015 sollte Klarheit über die
Struktur und Organisation einer
intensivierten Zusammenarbeit
in der Region geschaffen werden
und bis 2016 die sachgerechte und
wirkungsvolle Umsetzung modifizierter Strukturen und Organisation erfolgen.
Klares Ziel
Übereinstimmendes Ziel sei es,
dass deutlich vor 2030 eine national, europäisch und weltweit
wettbewerbsfähige Metropolregion agiert, die in der Region
die Akteure vereint und zusammenführt.
3
2. Einführung
Zur Regionalwerkstatt „2030“ begrüßte Leipzigs Oberbürgermeister
Burkhard Jung die Veranstaltungsteilnehmer aus den Kommunen, den
Landkreisen, aus Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Verwaltung,
von Kammern und Verbänden und führte in den Anlass und die zentralen
Fragestellungen der Veranstaltung ein:
4
1
Identifikation aktueller und zukünftiger Themen
und Aufgaben in der Region Leipzig-Halle und
der Metropolregion.
2
Möglichkeiten der Koordination zwischen
den Gremien.
3
Erhöhung der Effizienz in den Strukturen
und Arbeitsweisen.
Zum Auftakt der Diskussion, die Moderator
Fritjof Mothes vom StadtLabor Leipzig leitete,
erläuterten Frank Bannert, Landrat Saalekreis,
Markus Kopp, Vorstand Mitteldeutsche Flughafen AG, Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister
der Stadt Halle, Burkhard Jung, Oberbürgermeister
der Stadt Leipzig, Dr. Albrecht Schröter, Oberbürgermeister der Stadt
Jena in jeweils mit der Stoppuhr vorgegebenen 60 Sekunden ihre Vision
für die Kooperation in der Region.
Es bestand eine große Übereinstimmung zum gemeinsamen weiteren
Agieren und eine hohe Erwartungshaltung für die zu gestaltende Zukunft.
10
1059
425
59
60
938
938
70
Sekunden
5
Impulsreferate
Seit 1990 gab es zahlreiche Initiativen und
Projekte, um die Zusammenarbeit in der Region
Leipzig/Halle zu stärken. Die Ministerpräsidenten
von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
beschlossen im Jahr 2002 die Initiative Mitteldeutschland zum Ausbau der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Ziel war es, die drei
mitteldeutschen Länder zu einer wettbewerbsstarken, sozial und ökologisch fortschrittlichen
Region in der Mitte Europas zu entwickeln. In
einem „Eckpunktepapier zur Zusammenarbeit
der mitteldeutschen Länder: Gemeinsam den
demografischen Wandel gestalten“ einigten sich
die drei Ministerpräsidenten im Jahr 2011 auf
eine deutliche Stärkung und bessere Abstimmung der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Die Bestrebungen, die Region Leipzig/Halle
unter Einbeziehung der Regionen Dessau und
Ost-Thüringen national und international besser
wahrnehmbar zu machen und sich unter den
Regionen Europas stärker zu profilieren, sind
maßgeblich in den letzten 20 Jahren von der
Landesdirektion – damals noch das Regierungspräsidium – mitgestaltet worden.
Christian Steinbach,
Regierungspräsident a. D., eröffnete sein
Referat mit einem Rückblick und der Frage:
»Woher kommen wir?«
Christian Steinbach konnte in seinem Vortrag aus
langjähriger Erfahrung und als maßgeblicher Motor
zahlreicher Entwicklungen darstellen, vor welchen
Herausforderungen die Region Anfang der 1990er
Jahre stand, als das Regionalforum Mitteldeutschland gegründet wurde und welche Visionen damals
existierten.
Er verwies auf die ersten Regionalkonferenzen 1991,
1992 und 1993 und sprach über langfristige Leitprojekte wie den Bau der Bundesautobahn 38, den
Neubau des Kraftwerkes Lippendorf sowie den Gewässerverbund Südraum und rief in Erinnerung, dass
es vor allem die Regionalforen waren, die Projekte
vorbesprochen und angeschoben haben, also die
6
Impulsgeber für die Entwicklung der Region waren.
Auch Arbeitsweisen wie die Verknüpfung von horizontalen und vertikalen Politikvernetzungen, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Gewerkschaften,
öffentlicher Hand und sonstigen Akteuren sowie die
Projektentwicklung im Regionalbüro vor Ort rückte er
in den Blick. Besonders erfolgreich war es aus seiner
Sicht, nationale und internationale Experten ebenso wie Wissenschaftsvertreter und kreative Köpfe
einzubinden.
Er zog den Schluss, dass trotz des Erreichten heute
dringend über neue Ansätze sowie langfristige Ziele
nachgedacht werden muss.
Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau,
formulierte in seinem Referat den nächsten Schritt:
»Wohin und was wollen wir?«
Seine Gedanken für die Zukunft der regionalen Kooperation skizzierte er in einer Schrittfolge.
Zunächst müsse man sich gemeinsam über das Ziel
klar werden: WOHIN wollen wir? Von der entsprechenden Übereinkunft bzw. Festlegung hänge nicht
zuletzt ab, ob die – gewiss aus diversen Gründen
durchaus als vielversprechend empfundene – Fusion
der Wirtschaftsinitiative und der Metropolregion Mitteldeutschland in 2014 als guter erster Schritt bewertet werden könne. Eine beabsichtigte und in Teilen
dadurch bereits vollzogene Bündelung der Kräfte sei
durch die Fusion allemal erfolgt; und dies sei für sich
genommen zunächst einmal gewiss kein Nachteil.
Nun freilich gelte es, die formal gebündelten Kräfte
auch zielgerichtet und mit entsprechender Sogwirkung
einzusetzen.
Zudem, so Brockmeier appellativ an die Teilnehmer
gerichtet, sei es wohl unabdingbar, sich zumindest
im definitorischen Sinne darüber zu vergewissern,
WER die Region sei und WAS sie darstellen bzw.
WOFÜR sie stehen wolle. Hier schlug er vor, sich
eher im strategischen Sinne auf thematische Schwerpunkte wie z. B. Demografie, Energie, Wissenschaft
zu konzentrieren statt sich gleichsam operativ in einer
Vielzahl und einem Neben- oder gar Durcheinander
von kleineren Projekten zu verlieren. Eine Art „Aktionismus durch bloßes Tagesgeschäft und Projektitis“
nähme die Idee der Region unter Niveau. Zudem
sei darüber zu befinden, WIE die unterschiedlichen
Strukturen und Akteure auf effektive und effiziente
Weise arbeitsteilig und mit
möglichst geringen Dopplungen agieren könnten.
Nur dann ließe sich davon
ausgehen, dass auf diesem
Wege erreichte Ergebnisse
auch von einer überwiegenden Mehrheit der Beteiligten wie
Betroffenen getragen und dann auch
selbstbewusst durch ein entsprechendes
Regionen- bzw. Regionalmarketing nach außen getragen werden könnten. Um ein wirklich zielgerichtetes
Marketing betreiben zu können, hielt Brockmeier eine
empirische Medienanalyse im Sinne einer Standortbestimmung für unabdingbar; man müsse wissen, ob
und in welchen Medien und bei welchen Journalisten
Mitteldeutschland als Begriff überhaupt vorkomme,
mit welchen Themen und Konnotationen es in Verbindung gebracht und wie es bewertet werde. Würde
diese erste Standortbestimmung nicht endlich vorgenommen, so Brockmeier kritisch warnend, könne man
sich „im Grunde jede Imageanalyse und Marketingkampagne sparen.“
Eine denkbare „Richtschnur“ für eine zumindest grobe
Arbeitsteilung zwischen Regionalforen und Europäischer Metropolregion könne darin bestehen, dass
Letztere eher auf die Außenwirkung jener Themen
und Ergebnisse abstelle, die die eher auf Binnenwirkung in den Teilregionen ausgerichteten Regionalforen bearbeiten und erzielen könnten.
Zusammenfassend wurde in den Statements und Referaten deutlich, dass
die Europäische Metropolregion handlungsfähig ist. Die Empfehlung der
Referenten für die weitere Arbeit lautete, insbesondere in den folgenden
Monaten drei bis vier Schwerpunktthemen und Leuchtturmprojekte, die
die Region ausmachen, zu definieren; die Aufgabenstellung der einzelnen
Gremien zu konkretisieren und die Effizienz der Zusammenarbeit in der
Region durch eine bessere Koordination zu verstärken. Die formulierten
Aufgaben müssen dann in den entsprechend eingesetzten Gremien umgesetzt werden.
7
3. World-Café: Themen, Potenziale und Ziele
An sieben Word-Café-Tischen wurde zwei Stunden intensiv diskutiert, skizziert und notiert.
1
Leitung der Tischgespräche:
Frank Bannert, Landrat Saalekreis | Dr. Albrecht Schröter, Oberbürgermeister Stadt Jena
Markus Kopp, Vorstand Mitteldeutsche Flughafen AG | Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister Stadt Halle
Burkhard Jung, Oberbürgermeister Stadt Leipzig | Dr. Gerhard Gey, Landrat des Landkreises Leipzig
Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig
Im Fokus der Tischgespräche standen drei Kernfragen:
1
2
3
8
Welches sind die zentralen Schlüsselthemen, die die
Region in den nächsten 20 Jahren nach vorn tragen?
Wie ist der Qualitätssprung für die Region zu schaffen?
Wo liegen die besonderen Entwicklungspotenziale und
Alleinstellungsmerkmale bzw. was unterscheidet uns von
anderen Regionen?
Was muss gemeinsam getan werden, um die formulierten
Ziele zu erreichen?
2
Zentrale Schlüsselthemen sind sieben Säulen
mit starken Querbezügen:
Demografie
Gesellschaftlicher Wandel mit rückläufiger Bevölkerung im ländlichen
Raum und wachsenden Oberzentren – wie stellen wir uns darauf ein?
Willkommenskultur
Verkehr
Mobilität (MDV erweitern) | Metropolregionsticket
Wirtschaft
Ansiedlungspolitik | Mittelstandsförderung | Verknüpfung mit
Wissenschaft | Fachkräftemangel / Schulabbrecher
Wissenschaft
Hochschulentwicklung | Technologietransfer, Verknüpfung mit
Wirtschaft | Hervorragende Persönlichkeiten / „Exzellenzen“ stärken
die Region
Kultur & Sport
Hochkultur + Freie Kultur | Sportstützpunkte (Olympia)
Nachhaltigkeit
Modellregion „Nachhaltigkeit“ (Nachhaltigkeit ohne Wachstum)
Braunkohle + Nachhaltigkeit
Identität
Attraktivität | Identitätsbildung: identitätsstiftende Klammer
Innen + Außen | Lebenskultur
Alleinstellungsmerkmale der Region:
Lage und
Ausstattung
Lage in Mitteleuropa | Achse nach Osten (Osteuropa bis Asien)
Umfängliches Infrastrukturangebot | Logistikstandort |
E-Mobilitätsstandort (bisher „nur“ BMW)
Weiche Standortfaktoren
Vielfältige und besondere Freiräume | Weltkulturerbe, Kultur |
Oberzentren als Schmelztiegel | Starker Universitätsverbund
Menschen
Flexible Bevölkerung durch vielfältige Erfahrungen | Weltoffenheit
Innovationskraft und Kreativität
Dynamik und
Wandlungsfähigkeit
Transformationsprozesse | Außenwahrnehmung
Wirtschaft
Fachkompetenz der Unternehmen mit großer Tradition |
Frei- / Entwicklungsräume für bestehende Unternehmen
9
Formulierte Erkenntnisse
3
Allgemeine Aufgaben
• Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland
muss ihr Selbstverständnis klären.
• Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland
muss nach innen wirken (Identität), um regionales
Verständnis und ein Gemeinschaftsgefühl für
Mitteldeutschland zu erzeugen.
• Die Beteiligten müssen gemeinsam hinter der
Europäischen Metropolregion und ihren Projekten
stehen.
Image und Entwicklungsfelder
• Die Region braucht eine Marke, ein Etikett, mit
dem sie wahrgenommen wird und im Gedächtnis
bleibt. Hier sollte umgehend gehandelt werden.
• Die dringend anstehende Imagekampagne muss
auch Social Media bedienen.
Gremienstruktur
• Die Gremienstruktur ist zu überdenken, ein Bürokratieabbau muss erreicht werden. Das Regionalforum Mitteldeutschland sollte in der Metropolregion Mitteldeutschland aufgehen.
• Eine klare Abgrenzung der Aufgaben der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und der
Regionalforen muss erreicht und eine strukturelle
Neuordnung gefunden werden.
Akteure
• Akteure müssen gefunden und involviert werden
(„pragmatische“ und „politische“ Foren).
• Die Hochschullandschaft muss sich innerhalb und
auf den Ebenen der Institute besser vernetzen
und sichtbar werden (Referenz: Hochschullandschaft Dresden).
• Die Gründerkreativität ist zu wecken.
Schwerpunktthemen und
Herausforderungen
• Die Daseinsvorsorge ist im Hinblick auf den demografischen Wandel aber auch auf das Schwarmstadt-Phänomen zu optimieren.
• Die Ländergrenzen müssen überbrückt werden –
alle drei Bundesländer müssen zusammenarbeiten u. a. bei den Themen regionale
Produktvermarktung, Tourismus etc. So wird
auch internationale Ausstrahlungskraft erreicht.
• Die Benennung eines legitimierten Gremiums als
Sprachrohr zu den Landesministerien, die noch
stärker ins Boot geholt werden sollen, ist notwendig.
10
11
4. Umsetzungsstrategie
Zukunftsmodell
Prof. Dr. Silke Weidner stellte den Status quo der Gremienstruktur und ein denkbares Zukunftsmodell vor.
In der Gremienstruktur ab 2016/2017 könnten die Regionalforen als lokale Verankerungen bestehen bleiben, zusätzlich könnte ein Regionalforum im Raum
Chemnitz/Zwickau etabliert werden. Die Akteure der
bereits konstituierten Arbeitsgruppen ordnen sich
gemischt agierenden Arbeitsgruppen (AG) zu, z. B.
die Leipziger Tourismus und Marketing Gesellschaft
(LTM) zur AG Tourismus, die Invest Region Leipzig
GmbH oder Investitions- und Marketinggesellschaft
Ist-Modell
Soll-Modell
Status quo
Regionalforum
Leipzig
Regionalforum
Halle
Regionalforum
Mitteldeutschland
AG
Wirtschaft
AG
Tourismus
AG
Verkehr
Regionalforum
Anhalt-Bitterfeld
Regionalforum
Thüringen
Regionalforum
Leipzig
Europäische
Metropolregion Mitteldeutschland
AG
Wissenschaft
AG
Kultur
Eigenständige
Gesellschaften / Vereine
Sachsen-Anhalt (IMG) zur AG Wirtschaft etc. Je nach
Bedarf und Relevanz bilden sich themenbezogen weitere AGs. In der Europäischen Metropolregion finden
die Stränge zusammen. Die auffälligste Veränderung
zur IST-Situation zeigt sich darin, dass das Regionalforum Mitteldeutschland in der Europäischen Metropolregion aufgegangen ist. Vorgeschlagen wird, dass
die Europäische Metropolregion einen Beirat erhält,
der aus Vertretern der Regionalforen besteht.
Regionalforum
Halle
Regionalforum
Anhalt-Bitterfeld
Regionalforum
Thüringen
Europäische Metropolregion Mitteldeutschland
Beirat?
AG
Wirtschaft
AG
Tourismus
AG
Verkehr
AG
Wissenschaft
AG
Kultur
Eigenständige
Gesellschaften / Vereine
Initiator, Ideengeber und praktischer Umsetzer
Formelle Strukturen / Gremien
mit finanzieller Ausstattung
12
Initiator und Ideengeber
Informelle Strukturen / Gremien
ohne finanzielle Ausstattung
Initiator, Ideengeber und praktischer Umsetzer
Formelle Strukturen / Gremien
mit finanzieller Ausstattung
Initiator und Ideengeber
Informelle Strukturen / Gremien
ohne finanzielle Ausstattung
13
Definition der Gremien
Europäische Metropolregion Mitteldeutschland
Eine Metropolregion ist der stark verdichtete
Ballungsraum einer oder mehrerer Städte. Die
Europäische Metropolregion Mitteldeutschland
bildet den Motor der sozialen, gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region.
In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise,
Kammern und Verbände sowie Hochschulen
und Forschungseinrichtungen aus Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und
Vermarktung der traditionsreichen Wirtschafts-,
Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland, um die Region weiterzuentwickeln und für
die Herausforderungen der Zukunft zu stärken.
In den Arbeitsgruppen werden die Handlungsfelder der Metropolregion Mitteldeutschland in Form
konkreter Projekte bearbeitet. Gleichzeitig bilden
sie die zentrale Schnittstelle für die Zusammenarbeit mit Akteuren aus der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Als
solche stehen sie allen interessierten Akteuren
der Region offen.
Mit der Fusion der Metropolregion Mitteldeutschland und der Wirtschaftsinitiative für
Mitteldeutschland im Jahr 2014 war eine neue
Etappe der überregionalen Zusammenarbeit
eingeleitet worden. Dementsprechend befindet
sich die Metropolregion derzeit in einer Umstrukturierungsphase. Das bedeutet zum einen,
dass die interessierten Akteure ihren Beitritt in
die Metropolregion erklären müssen. Bisher sind
folgende Städte der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland als Mitglied beigetreten:
Chemnitz, Dessau-Roßlau, Gera, Halle, Jena,
Leipzig und Zwickau und die Landkreise Altenburger Land, Burgenlandkreis, Landkreis Leipzig,
Saalekreis und Wittenberg. Zum anderen hat sich
die Metropolregion im Juli 2014 dafür ausgesprochen, dass sich die Arbeit der Metropolregion auf
vier bis fünf Schwerpunktthemen konzentrieren
soll. Diese Schwerpunktsetzung und Aufgaben
werden in den kommenden Monaten in den
Arbeitsgruppen konkretisiert. Der weitere Prozess
wird von der Geschäftsstelle der Metropolregion
begleitet.
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Wirtschaft und Standortmarketing
Wissenschaft
Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit
Kultur und Tourismus
Verkehr und Mobilität
Regionalforum Leipzig
Die Koordinierungsgruppe des Regionalforums Halle wurde 1997 ins Leben gerufen,
um eine Plattform für die Diskussion regional
bedeutsamer Themen zu bieten und die Bündelung regionaler Kräfte zur Interessenvertretung zu ermöglichen. Darüber hinaus dient
das Regionalforum der Verbesserung der
Zusammenarbeit mit anderen Netzwerken in
ganz Mitteldeutschland. Die derzeit 28 Mitglieder vertreten Gebietskörperschaften, Wirtschaft, Wissenschaft und zivilgesellschaftliche
Akteure aus dem Süden Sachsen-Anhalts.
Zudem sind wichtige Institutionen des Landes
Sachsen-Anhalt beteiligt.
Das Regionalforum Leipzig, das zweimal
jährlich zu Themen der interkommunalen
Ordnung der Gesamtregion tagt, ist ein
Zusammenschluss von Akteuren aus Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Tourismus,
Kirche und Gewerkschaft. Ziel des Regionalforums Leipzig ist der Meinungsaustausch
der Akteure über regionale und überregionale
Herausforderungen, die für die Region von
Bedeutung sind. Durch die Bündelung der
verschiedenen Anschauungen in der Region
zu einem gemeinsamen Standpunkt wird eine
breite Basis geschaffen, um mit einer fundierten Stimme die Region zu vertreten und ein
politisches Netzwerk für die Region West- und
Nordsachsen zu bilden.
Regionalforum Anhalt-Bitterfeld
Regionalforum Mitteldeutschland
Das Regionalforum Anhalt-Bitterfeld konstituiert sich derzeit neu.
Das Regionalforum Mitteldeutschland wurde 1997 als Gremium des ländergrenzenübergreifenden Austausches gebildet und
befasst sich beratend mit wichtigen mitteldeutschen Initiativen und Projekten. Aufbauend
auf Strukturen der in den Ländern Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen bestehenden regionalpolitischen Institutionen dient es
dem Austausch zwischen Wirtschaft, Politik,
Gewerkschaften, Wissenschaft und Kultur in
Mitteldeutschland.
Region Thüringen
Die Region um die Städte Jena, Gera und
Altenburg, ist noch nicht etabliert. Angestrebt
wird derzeit, federführend von Herrn Oberbürgermeister Dr. Schröter (Jena), die Intensivierung der Mitarbeit insbesondere seitens des
Landkreises und der Stadt Altenburg vorrangig in der Metropolregion Mitteldeutschland.
Unter dem Dach der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland agieren folgende Arbeitsgruppen:
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•
Regionalforum Halle
www.mitteldeutschland.com
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5. Reflexion der Tagesergebnisse
Stimmen aus dem Podium
»Die Marke Mitteldeutschland muss mit
starken Produkten untersetzt sein.«
Dr. Thomas Hofmann | Hauptgeschäftsführer der Industrie- und
Handelskammer zu Leipzig
»Besonders liegt mir am Herzen, die
Menschen in der Region zu halten.«
»Zentraler Baustein ist die Mobilität
... der Verkehr verbindet die Region.«
Dr. Gerhard Gey | Landrat Landkreis Leipzig
»1. Abstrakte Richtung definieren,
2. konkrete Umsetzung abstecken.«
Frank Bannert | Landrat Saalekreis
»... bei einer Bündelung der Kräfte entsteht in
der Folge Zugkraft, die dann auch Kleinere mitnimmt.«
»Ich empfehle dringend und erneut, endlich
eine professionelle empirische Analyse zur
Präsenz und Bewertung des Begriffs `Mitteldeutschland´ zumindest in den überregionalen
Printmedien durchzuführen.«
Dr. Thomas Brockmeier | Hauptgeschäftsführer der Industrie- und
Handelskammer Halle-Dessau
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Stimmen aus dem Auditorium
»Die derzeitige Ausstattung der Geschäftsstelle
der Europäischen Metropolregion lässt nicht
die Arbeitsintensität zu, die benötigt wird.«
»... und wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für ländergrenzenüberschreitende Projekte.«
Reinhard Wölpert | Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig /
Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
»Es gibt diverse Fördermöglichkeiten für
länderübergreifende Aktivitäten, sie könnten
weitaus stärker genutzt werden.«
Dr. Ludwig Scharmann | Vertreter Sächsisches Staatsministerium des Innern,
Referat für Europäische Raumordnung, Regionalentwicklung
»Wir können auch aus unserer Vorgeschichte lernen. Die
Arbeitsweise und die erarbeiteten Materialien des in den
Jahren 1925 bis 1933 agierenden „Landesplanungsverband für den engeren Mitteldeutschen Industriebezirk“
lieferten zahlreiches Wissen, waren national und
international beispielgebend und anerkannt.
Trotz der lange zurückliegenden Entstehungszeit sind sie für unsere heutige
Regionalplanung interessant und aktuell.«
Dr. Besch-Frotscher | Stadt Halle (Saale),
Geschäftsbereich II, Stadtentwicklung und Umwelt
Fachbereich Planen
»Ein gutes Beispiel ist das tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im Mitteldeutschen Raum. Dort
wird erfolgreich über Ländergrenzen hinweg
zusammengearbeitet.«
Harald Wetzel | Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld /
Dessau / Wittenberg mbH
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»Ich empfehle dringend eine Orientierung an erfolgreichen anderen Metropolregionen, beispielsweise
die strategische Ausrichtung – Europäischer Wettbewerb einerseits (nach außen) und Stadt-LandPartnerschaften andererseits (nach innen) so
auch die regionale Produktvermarktung in der
Metropolregion Nürnberg – nicht jeder muss alles
selbst erfinden.«
»Die in den letzten Jahren entstandenen Studien zu verschiedenen
Fragen der Kooperation in der Region sollten bei weiteren Überlegungen mit in Betracht gezogen werden.
Diese enthalten bereits Empfehlungen zu
Strukturen und Arbeitsweisen.«
Dr. Robert Knippschild | Beratung für Europäische Stadt- und
Regionalentwicklung
Dr. Markus Egermann | Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.
in Dresden
»Mit der Vielzahl der innerregionalen Kooperationen geht zunehmend der Überblick – insbesondere zu den Arbeitsprozessen innerhalb
der Strukturen – in den Regionen verloren. Dies
erhöht die Gefahr, künftig Parallelprozesse entstehen zu lassen, die zu unnötig hohem personellen und
finanziellen Ressourcenverbrauch führen.«
Mandy Landmann | Planungsbüro Landmann
Bildquelle: www.planungsbuero-landmann.de/vita.html
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»Ich stimme der vorgeschlagenen
Strukturänderung uneingeschränkt zu.«
»Nach den verlorenen Jahren ist das der
letzte Versuch für die Metropolregion, sich schlagkräftig und sichtbar zu etablieren. Die letzten eineinhalb Jahre lassen hoffen, dass der Versuch gelingt.«
Prof. Dr. Andreas Berkner | Leiter des Regionalen Planungsverbandes
Leipzig-Westsachsen
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6. Ausblick – wie geht es weiter?
Den Abschluss der Regionalwerkstatt bildeten zwei Statements
von Markus Kopp und Burkhard Jung.
»... uns eint viel, zeigte das World-Café, denn wir haben
gleiche Herausforderungen und Ideen. Diese müssen
im nächsten Schritt fassbar gemacht werden! Die Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland darf allerdings nicht überfrachtet
werden. Die Regionalforen sollten als Ideengeber
genutzt werden und das Regionalforum Mitteldeutschland geht in der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland auf. Die Hochschulen sollten
sich aktiv einbringen, damit Wissenschaft und Wirtschaft zusammen arbeiten können.«
»Es war wichtig, auf Augenhöhe miteinander diskutiert
zu haben, alles anzusprechen und kritischen Nachfragen
standhalten zu müssen. Die Veranstaltung prägte eine sehr
konstruktive Atmosphäre für ein so wichtiges und zugleich
komplexes Thema.«
Burkhard Jung | Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
»Dass so viele Akteure kurz vor Weihnachten hier versammelt sind, ist ein klares Zeichen dafür, dass alle an einem
Strang ziehen. Wir sind auf dem Steilflug nach oben. Unser
gemeinsames Ziel ist: Unsere Region, unsere Heimat, voranzubringen.«
Markus Kopp | Mitteldeutsche Flughafen AG
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Nächste Schritte und Aufgaben
Es wurde einhellig die Verabredung getroffen, 2015 wieder zusammenzukommen, um weiter an den
Aufgaben zu arbeiten. Bis dahin müssen die einzelnen Gremien das vorgeschlagene Strukturmodell
hinsichtlich Passfähigkeit und Tauglichkeit diskutieren und hinterfragen, vor allem sind die operativen Ebenen (Binnenstrukturen) bei der Folgenabschätzung der Veränderungen zu formulieren.
Erste gemeinsame Projektansätze:
• Die mitteldeutschen Demografieallianzen bündeln.
• Die Markenfindung und -bildung (Dachmarke) zur
überregionalen Medienarbeit verbessern und hier
als Teilprojekt zunächst eine Medienanalyse zum
Begriff ‚Mitteldeutschland‘ durchführen.
• Eine Mitteldeutsche Fachkräfteallianz bilden.
Die Regionalforen sollen sich in den nächsten
Monaten positionieren, die Regionalwerkstatt
auswerten und Anregungen erarbeiten:
• Die Landesregierungen an einen Tisch holen,
um die Neuaufstellung zu vermitteln und die
finanzielle Unterstützung zu verbessern.
• zur Frage nach dem vollständigen Aufgehen des Regionalforums
Mitteldeutschland in der Metropolregion, einer weiteren Ebene der
Bündelung der einzelnen Regionalforen in einem Beirat der Metropolregion, welcher eine impulsgebende Funktion wahrnehmen und
zu politischen Fragen Stellung beziehen könnte,
• zu Leitprojekten für die Region, die sie nach innen stärken und nach
außen sichtbar machen können, aufbauend auf den Themenvorschlägen die im Rahmen des World-Cafés der Regionalwerkstatt
erarbeitet worden sind,
• zur Arbeitseffizienz und Koordination zwischen den Gremien und
Konzentration der Arbeitsweise, als Diskussionsgrundlage könnte
das vorgestellte Strukturmodell dienen, um im nächsten Schritt zum
Beispiel einen Aufgabenkatalog zu erstellen, mit dem eine Zuordnung der Aufgaben zu den einzelnen Gremien transparent werden
könnte,
7. Anhang
• zur Finanzierungssituation und gemeinsamen Marketingstrategie.
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Übersicht der aktiven Kooperationen in Mitteldeutschland
Formen formeller Zusammenarbeit
Formen informeller Zusammenarbeit
Kooperationen auf der Länderebene
Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
Mitteldeutscher Demografie-Dialog
Initiative Mitteldeutschland
Eckpunktepapier
zur Zusammenarbeit der
mitteldeutschen Länder
Region Leipzig-Halle
Raumordnungskom mission Leipzig-Halle
Kooperationen auf Regionsebene
Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V. | AG‘s Wirtschaft, Tourismus, Verkehr, Wissenschaft, Kultur, Marketing
FoPS Regionalstrategie Daseins vorsorge-Mobilität-Infrastrukturen
Region Leipzig-Halle
Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept (TWGK)
anteilig auch in Thüringen
Interkommunale Gewe rbeflächenentwicklung
Region Leipzig-Halle
ImmoSIS / Internet-Portal
Wirtschaftsregion Leipzig-Halle
Innerregionale Kooperationen
Regionale / interkommunale Kooperation in der Region Halle (Stadt Halle (Saale), Saalekreis),
im Burgenlandkreis, in der Planungsregion Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg und angrenzenden Gebieten
Wirtschaftsförerungsgesellschaft
Anhalt-Bitterfeld | Dessau | Wittenberg mbH
Runder Tisch
Wittenberg
Energieavantgarde
Anhalt e.V.
Städtebund Dübener Heide (länderübergreifend)
LAG
Wittenberger Land
LAG Mittlere
Elbe/Fläming
ZV Goitzsch
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RPG Anhalt-Bitterfeld,
Wittenberg
Naturpark
Fläming e.V.
Regionalforum
Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg
Verband Naturpark
„Unteres Saaletal“ e.V.
RPG Halle
LAG Anhalt
LAG Dübener Heide
(Sachsen-Anhalt)
ZV Freizeitpark Pirkau
Regionalforum Halle
Bündnis für Innovation,
Wirtschaft und Arbeit im BLK
Städtenetz Merseburg-Naumburg-Weißenfels-Zeitz
Regionale / interkommunale Kooperationen in der Region Leipzig
(Stadt Leipzig, Landkreis Leipzig, Nordsachsen und angrenzende Gebiete)
Pakt für Arbeit Zeitz
Verantwortungspartner Region Halle
LAG Unteres
Saaletal-Petersberg
LAG Naturpark SaaleUnstrut-Triasland
LAG Zeitz-Weißenfelser
Braunkohlenrevier
Planungsverband Industriegebiet Halle-Saalekreis
An der A14
Regionalforum Leipzig
RPV Leipzig Westsachsen
Steuerungsgruppe Leipziger
Neuseenland (länderübergreifend)
Invest Region Leipzig GmbH
Geopark Porphyrland.
Steinreich in Sachsen e.V.
AG Seen Nordraum
Leipzig / Seenkoordinator
Aufbauwerk Region
Leipzig GmbH
Wirtschaftstag Landkreis
Leipzig / Altenburger Land
Grüner Ring Leipzig
Städtebund Dübener Heide
Aktionsraum Wurzener Land
ZV Kommunales Forum
Südraum Leipzig
LAG
Delitzscher Land e.V.
LAG
Dübener Heide (Sachsen)
ZV Industrie- und Gewerbegebiet
Delitzsch-Südwest
LAG
Land des Roten Porphyr
ZV Planung und Erschließung
Böhlen-Lippendorf
LAG
Leipziger Muldenland
ZV Planung und Erschließung
Witznitzer See
LAG Sächsisches Zweistromland-Ostelbien e.V.
ZV Erholungsgebiet
Kulkwitzer See
LAG
Südraum Leipzig e.V.
ZV Planung und Erschließung
Neue Harth
Vergleich: „Endbericht des Planungsbüros Landmann an die Stadt Leipzig zum Monitoring zur interkommunalen und regionalen Zusammenarbeit im Bereich Regionalentwicklung und
Gewerbeflächenentwicklung in der Region Leipzig-Halle | Studie im Rahmen des EU-Projektes CITY REGIONS (INTERREG IV B im CENTRAL EUROPE Programm)“
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Start der Regionalen
Innovationsstrategie
Aktivitäten der Kooperationen in Mitteldeutschland
2012
Regionalforum
Mitteldeutschland
reaktiviert
2013
1991
2006
Lenkungsgruppe Leipzig-Halle
(Leitung: Regierungspräsident)
Auftakt des Workshopprozesses
Mitteldeutsche
Seenlandschaft
2002
Sachsens Wirtschaftsminister
Schommer: „zu viel Egoisms
und Gruppenegoismen, es
fehlt die Aufbruchstimmung“
16.12.
2014
Iniative für Mitteldeutschland
der Ministerpräsidenten
1996
Regionalwerkstatt
Ziele: Identifikation
aktueller und zukünftiger Themen und
Aufgaben | Koordination zwischen den
Gremien | Erhöhung
der Effizienz
Regionalmarketing GmbH
für Mitteldeutschland
2001
Universitätsverbund
Leipzig, Halle, Jena
Juni
1995
Metropolregion Mitteldeutschland (Sachsendreieck) durch Ministerkonferenz für
Raumordnung initiiert 26.09.1995 Mitteldeutschland als „Zukunftsregion“
Aktion Mitteldeutschland e.V.
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1997
Zusammenarbeit
Regionalforen
Halle und Leipzig
„Gemeinsame
Sitzung“
Staatsvertrag Sachsen
und Thüringen
2. Regionale Entwicklungskonferenz Leipzig-Halle:
Vereinbarung für Regionalforum Mitteldeutschland
1996
2004
IQ-Wettbewerb gestartet;
Clusterentwicklung eingeleitet
Regionalforum
Leipzig-Westsachsen
2014
1992
13.12.
2012
1997
2004
1994/95
Invest Region Leipzig GmbH operative
Arbeit aufgenommen mit Einstellung
eines Geschäftsführers
Juli
1995
1. Regionale
Entwicklungskonferenz
Leipzig-Halle
• 250 regionale Akteure
• Leitbilder für Perspektive
der Region
Umbenennung des
Regionalmarketings
in „Wirtschaftsiniative
Mitteldeutschland“
1994
Fusion Wirtschaftsinitiative
Mitteldeutschland e.V.
mit Metropolregion Mitteldeutschland e.V.
1993
Staatsvertrag
Sachsen /
Sachsen Anhalt
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Anl
age2
Anl
age3
Anl
age4
Anhang5